Familiengottesdienst zur Jahreslosung 2026 – »Siehe, ich mache alles neu!«

Offenbarung 21,5

Katrina Lange, © 2025 Verlag Junge Gemeinde, Leinfelden-Echterdingen

I. Vorüberlegungen

Zur Planung des Familiengottesdienstes
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Bausteine für einen Gottesdienst

Liturgische Elemente
Lieder

Alles neu (von Bastian Basse; zu finden im Internet unter: Liederpfarrer, Jahreslosung);
Meine Hoffnung und meine Freude (KuS 230, KKL 335, Wwdl 180, EGplus 109, HuT 134);
Kleines Senfkorn Hoffnung (KuS 354, MKL1 90)

Gebet

Lass uns hoffen, lieber Gott.
Lass uns glauben, starker Gott.
Gib uns die Kraft, an die Zukunft zu glauben.
Gib uns die Kraft, Gutes für die Zukunft zu tun.
Das neue Jahr beginnt – die Zeit für neue Zeit.
Das neue Jahr beginnt – die Zeit für neuen Glauben.
Das neue Jahr beginnt – die Zeit für neue Kraft.
Denn du, lieber Gott, machst alles neu.
So versprachst du es,
so versprichst du es, 
so wird es werden. Danke. Amen!

Kreative Umsetzung der Geschichte
Der neue Mensch (Verkleiden und Schminken)

Für alle, die Lust haben, liegen Kleider aller Art und Schminkutensilien fürs Gesicht bereit. 
Es kann nach Herzenslust und Fantasie angezogen und (gegenseitig) geschminkt werden. 
So kann die Vorstellung über die »Schaffung des Menschen als etwas Neues« unterstützt werden. 

Theologisieren

Nach der Erzählung (s. Seite 6) dürfen gerne Fragen in den Raum gestellt werden 
(s. u.). Schön wäre es, wenn sich die Teammitglieder an verschiedenen Stellen im Raum verteilen und diese »ausrufen«. Bei den Antworten seitens der Gottesdienstteilnehmenden gibt es weder ein Richtig noch ein Falsch (denn diese letztlich philosophischen Fragen können nicht abschließend beantwortet werden – sie sind als Denkanstoß gedacht). 
Ihr könnt zum Abschluss die Gedanken der Antworten gerne aufnehmen: »So fühlten sich damals die Tiere. So fühlte sich damals der Mensch. Und so fühlen sich auch heute viele Christinnen und Christen. Doch wir dürfen glauben und vertrauen, dass es kommen wird.«

Mögliche Fragen: 

III. Erzählung

Spielstück mit folgenden Rollen: Erzähler*in, sieben sprechende Tiere (Papagei, Schimpanse, Biene, Löwe, Vogel 1, 2 und 3), Adam; 
weitere Kinder können bei Bedarf (gerne ebenfalls verkleidet) als Statist*innen mitmachen.

Spielstück
1. Szene

(Erzähler*in spricht aus dem »Off«, ist also nicht zu sehen)
Erzähler*in: Ich erzähle euch vom Beginn der Schöpfung. Wir sind ganz am Anfang, als alles begann. Gott hatte das Wasser von der Erde getrennt. Gott hatte die Erde vom Himmel getrennt. Jetzt nahm er sich Zeit, die Pflanzen zu erschaffen. Alle Pflanzen, die es auf der Welt gibt: eine Stechpalme hier, einen Kaktus in der Wüste, ein stängelloses Leimkraut auf dem hohen Berg und die Rotalge im Meer. Und weil Gott solche Freude an den Pflanzen hatte, setzte er auch Gänseblümchen und Rosen, Margeriten und Sonnenblumen, Rhododendren und Lilien. 
Dann schuf er jede Menge Obstbäume: Apfelbäume, Birnenbäume, Bananenstauden und Kokospalmen. Und viele verschiedene Gemüsepflanzen: Gurken, Auberginen, Tomaten und Linsen.
Gott sorgte auch dafür, dass Früchte an den Bäumen und Gemüsepflanzen wuchsen. Dafür wollte er sich von fleißigen Helferinnen und Helfern unterstützen lassen. Sie sollten im Frühjahr den Blütenstaub der Pflanzenblüten verteilen. So war es nämlich möglich, dass nach den schönen Blüten auch saftige Früchte wachsen konnten. Und Gott hatte da auch schon eine gute Idee …
(Erzähler*in tritt aus dem »Off«)
Welche fleißigen Helferinnen und Helfer wollte Gott da wohl erschaffen?
(Pause, Kinder/Erwachsene antworten lassen.)
Genau! Die Bienen sollten Gott helfen. 
Doch inzwischen war es Abend geworden und Gott dachte: »Für heute ist es genug.«
Am nächsten Morgen dann erschuf er die Bienen und die vielen anderen Tiere: die lange Schlange, den bunten Doktorfisch, den schnellen Mauersegler, die winzige Laus und das niedliche Kätzchen. Und weil es so viele waren, hat sich Gott zwei Tage Zeit dafür genommen. Die Tiere konnten kriechen, schwimmen, fliegen, krabbeln oder laufen. »Jetzt«, so freute sich Gott, »ist die Schöpfung so richtig lebendig.«
Welche Tiere fallen euch noch ein, die Gott gemacht hat?
(Pause, Kinder/Erwachsene antworten lassen.)
Genau! Alle diese Tiere hat Gott gemacht: die im Himmel und auf der Erde, auch die unter der Erde und im Wasser. 
Die Tiere unterhalten sich auch. Und ich habe so eine Ahnung, dass wir gleich einem interessanten Gespräch lauschen werden …

2. Szene

(Papagei Tuki, Schimpanse Kovian, Biene Devorah treten bereits sprechend auf die Bühne; Erzähler*in geht ab)
Papagei Tuki: (mit näselnder Stimme) Guten Morgen, guten Morgen, liebe Welt! Wie geht es euch allen?
Schimpanse Kovian: (überschwänglich) Guten Morgen, Tuki! Mir geht es bestens. Ich fühle mich sehr gut. Ich bin ausgeschlafen und frisch. 
Biene Devorah: (mit piepsiger Stimme) Ja, guten Morgen, Tuki und Kovian. Auch ich fühle mich prächtig. Ich habe irgendwie Gefühl, ganz »neu« zu sein, obwohl ich doch auch schon vorher gewesen bin. 
(Löwe kommt dazu)
Löwe Ariel: (sehr langsam sprechend) Guten Morgen! Ja, ich fühle mich heute auch so neu und frisch, obwohl ich doch schon ein richtig alter Löwe bin. Ich habe so das Gefühl, schon gestern dagewesen zu sein. 
Tuki, Kovian, Devora: (gleichzeitig) Gestern?!
Kovian: Was ist das: gestern? 
Ariel: (fängt an, dozierend vor den Dreien hin- und herzugehen) Das ist der Tag vor heute. Heute ist jetzt. Das was wir gerade tun oder sagen oder erleben ist immer heute. Morgen ist der Tag, der neu auf uns zukommt, wenn wir aufwachen. Morgen liegt immer in der Zukunft. Und gestern – das ist der Tag vor heute. Das Gestern enthält immer Dinge, die vergangen sind. Wenn ihr also das nächste Mal aufwacht, ist ein neuer Tag angebrochen. (Hebt grinsend eine Pfote hoch) Zumindest, wenn ihr kein Mittagsschläfchen macht. 
(Bleibt aufmerksam stehen) Aber sagt mal, geht es auch so wie mir? Ich habe so ein komisches Gefühl, dass heute noch etwas passieren wird. Als ob etwas in der Luft liegt. Meine Nase jedenfalls kribbelt ganz stark. 
Kovian: (jetzt ebenfalls aufmerksam) Ja, du hast recht. Jetzt spüre ich das auch. Aber ich habe keine Ahnung, was passieren wird … 
Ariel: Am besten wird sein, Kovian, wenn du den Baum mal ganz hochkletterst. Vielleicht siehst du von dort aus etwas. 
Kovian: (»klettert« auf einen Baum, ruft) Jaaaa, ich sehe etwas! Der Himmel dort hinten ist voller dunkler Wolken. Und der Wind hier oben braust schon mächtig. Er treibt die Wolken direkt auf uns zu. Es sieht ganz nach Sturm aus. Mit dem Wind kommen auch drei kunterbunte Vögel in unsere Richtung geflogen. Sie kommen direkt auf uns zu.

3. Szene

(Drei Vögel flattern auf die Bühne, Kovian steigt wieder vom Baum herunter)
Vogel 1, Sasguni: (mit piepsender Stimme) Es ist so weit. 
Vogel 2, Zivoni: (mit schriller Stimme) Gerade war es und kommt noch.
Vogel 3, Keschet: (mit feiner Stimme) Er hat den Bund geschlossen.
Vogel 1, Sasguni: Ja, den Bund mit uns und mit Adam.
Vogel 2, Zivoni: Ja, mit Adam hat er einen Bund geschlossen. 
Tuki, Kovian, Devorah, Ariel: (gleichzeitig) Einen Bund mit Adam? 
Devorah: Was für ein Tier ist Adam?
Vogel 1–3: (flattern durch die Kirche und sagen abwechselnd immer wieder) Adam ist das Menschentier. 
Tuki: Was ist das Menschentier für ein Tier? 
(Vögel flattern wieder zurück auf die Bühne)
Kovian: Ja, ich kenne alle Tiere hier, aber das Menschentier kenne ich nicht.
Devorah: Ich auch nicht. Und ich komme wirklich viel herum. 
Vogel 3, Keschet: Er ist ein Abbild Gottes und soll als Mensch auf uns alle aufpassen.
Ariel: Das hört sich ganz nach Paradies an. Großartig!
Vogel 1–3: (flattern wieder durch die Kirche und sagen abwechselnd) Und doch werden andere Zeiten kommen.
Tuki: (plappernd wie ein Papagei) Andere Zeiten kommen, andere Zeiten kommen.
Kovian: Was sollen das für andere Zeiten sein?
(Vögel antworten nacheinander von dem Platz aus, wo sie gerade stehen)
Sasguni: Gott wird es gut machen. 
Zivoni: Gott wird es gut machen.
Keschet: Ja, Gott wird es gut machen. Und er weiß, wie es sein soll. Das dürfen wir glauben und hoffen. 
(Erzähler*in stellt sich vorne in die Mitte)
Erzähler*in: Vielen Dank, liebe Tiere. Seht nur, wie das Gewitter sich auflöst. Seht nur in die Zukunft. (Tiere, auch Kinder, halten suchend die Hand über die Augen und schauen sich im Raum um.) Jetzt ist es still. (Legt Zeigefinger vor den Mund und macht das Psssst-Zeichen) Und es wird gut werden – wenn wir es gemeinsam machen und uns gemeinsam engagieren.
(Adammensch tritt auf, geht zu den Tieren und lächelt sie freundlich an. Alle verbleiben einige Zeit in dieser Pose.)


Das Mitmachheft im Kindergottesdienst
1-2026

Alles neu! 12 Seiten;
2,20 €(ab 10 Ex. je € 2,00;a b 40 Ex. je € 1,80)
Ab 01.01.2026 je 20 Cent mehr.
Best.-Nr. 101-1-26

Der rote Faden

»Gott spricht: ›Siehe, ich mache alles neu!‹« – so heißt die Jahreslosung für 2026 (Offenbarung 21,5). Diese Hoffnung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde am Ende der Zeit trägt uns besonders in Zeiten, in denen vieles im Argen liegt, uns Angst macht und manchmal auch mutlos. Doch Hoffnung macht Mut!

Was dich erwartet

  • Viktoria macht sich Gedanken über die Jahreslosung.
  • Eine Geschichte über eine zu klein gewordene Jeans – und was daraus Neues entstehen kann.
  • Info: Jahreslosung – was ist das eigentlich?
  • Einfache Bastelarbeit (schon für die Kleinen): Umklappbild »Alles neu!«
  • Drei tolle, einfach nachzumachende oder aus dem Für-Dich-Heft zu bastelnde Upcyc-ling-Ideen.
  • Zum Mitmachen: »Wenn ich bestimmen dürfte, dann würde ich …«
  • Rätsel und Gebet

Kühlschrankmagnet: Motiv Biene

Die außergewöhnliche Form verleiht dem Magneten den besonderen Reiz – ein echter Hingucker!

Er ist flach, biegsam und haftet auf allen metallischen Flächen.

Ø 80 mm

€ 1,50;  Best.-Nr. 3846

»Alles wird gut!« –
Bastelbogen zur Jahreslosung 

… auch schon für die Kleinen, da einfach zu machen
Eine Klappe wird eingeklebt und umgeblättert. Dadurch verändern sich viele Situationen: Aus der Einbahnstraße wird ein Weg in die Zukunft: Menschen wenden sich einander zu, helfen sich, sind freundlich… 
Weil Gott verspricht, bei uns zu sein. 
Tipp: Mit den Bildern lässt sich auch spielen: „Ich sehe was, was du nicht siehst“; Geräusche machen und die passende Szene oder den passenden Gegenstand dazu suchen … 
Illustriert von Annette Härdter; 
DIN A4 (120 g) 
€ 1,30 (ab 10 Ex. je € 1,20) 

Best.-Nr. 1875

Noch mehr!
Weitere Artikel zur Jahreslosung

Taschenkalender im Scheckkartenformat

Auf der einen Seite die Biene, die sich an einer Kleeblüte gütlich tut, auf der anderen Seite der Jahreskalender mit Feiertagen und kirchlichen Gedenktagen.

Maße: 5,5 x 8,5 cm
€ 0,90 (ab 10 Ex. je € 0,80) 
Best.-Nr. 3845

Puzzle

48 Teile warten darauf, Stück für Stück zu einem Ganzen zusammengefügt zu werden. Dabei bietet das Motiv unterschiedlich herausfordernde Stellen, die ein Immer-wieder-Puzzlen spannend halten. Die Jahreslosung 2026 findet durch dieses spielerische Suchen und Finden noch einen ganz anderen Weg zu den Kindern als den kognitiven.

Maße: (fertig) DIN A4, 48 stabile Teile
€ 5,30 (ab 10 Ex. je € 5,10) Best.-Nr. 1987

Haftnotizen

Der Block bietet mit seinen 50 Blättern 
50 Gelegenheiten, kurze Notizen festzuhalten und/oder weiterzugeben. Das schöne Motiv (Ausschnitt der Jahreslosung von Katrina Lange) macht sich dabei besonders gut als »unerwarteter Gruß« an Spiegel und Tür.

Maße: 10 cm breit, 7 cm hoch
€ 1,90 (ab 10 Ex. je € 1,70) 
Best.-Nr. 1988

Josua 1,1–9

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

1.

2.

3. 

4.

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Sei mutig und stark (KKL 336, Feiert Jesus! Kids 76, Einfach Spitze 18);
Gib uns Ohren, die hören 
(KuS 496, KKL 251, Wwdl 42);
Kindermutmachlied (KuS 470, KKL 338);
Vom Anfang bis zum Ende (KuS 196, KKL 315)

Psalmgebet (nach Psalm 121) 

EG WUE 769, KuS 672
Gebet nach der Geschichte und Segen siehe »Liturgische Elemente zur ganzen Reihe« 

Kreative Umsetzung der Geschichte
Gesprächsrunde

Wo brauche ich Mut? Wo habe ich Angst?
Was macht mir Mut/stärkt mich/hilft mir, wenn ich Angst habe?
Für die Größeren auch Umweg über »Helden-Figuren« möglich (s. »Zur ganzen Reihe«)

Mutige Superhelden basteln

Material: je Kind eine leere Klopapierrolle, Tonpapier, Kleber, Schere, Stifte
Die Klopapierrolle wird mit Tonpapier beklebt.
Für den Rücken wir ein »Heldenumhang« in Trapezform zugeschnitten (evtl. vorbereiten).
Je nach Alter können die Kinder auf den Umhang schreiben oder einen vorbereiteten Aufkleber anbringen mit (der Superkraft): »Gott ist bei dir.« Es kann darüber auch der eigene Name eingesetzt werden. 
Dann wird die Superheldenfigur mit einem Gesicht ausgestattet und mit Farben angemalt.
Im Internet finden sich Vorlagen und Anleitungen (Stichwort: Superhelden, Klorolle, basteln).

Spiele

Auch Mut- und Vertrauensspiele bieten sich an.

Der besondere Tipp …

Jesus begegnen: Geschichten von Mut, Kraft und Veränderung
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater

Drei Geschichten von Menschen, die Jesus begegnen – und welche Auswirkungen das für sie hat: die ersten Jünger, Bartimäus und die Emmausjünger.

Jede Geschichte umfasst fünf Bildkarten, einen kompletten Erzählvorschlag sowie Arbeitsblätter (bei Bedarf); 

Illustrationen: Petra Lefin

€ 24,00; Best.-Nr. 3836

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Eine Mitmachgeschichte
Die Kinder werden eingeladen, die Bewegungen zur Geschichte mitzumachen, die von der erzählenden Person oder einem anderen Teammitglied vorgemacht werden.

Etwas Neues beginnt

Für Josua beginnt heute etwas ganz Neues.
Alles wird sich verändern.
(Hände vor dem Körper rollen)
Josua ist mit vielen anderen unterwegs.
Hinter ihnen liegt ein weiter Weg.
Josua soll sie jetzt weiterführen. 
In die Fremde.
(Auf der Stelle gehen)
Josua hat eine schwierige Aufgabe.
Er soll die Menschen zu ihrem neuen 
Zuhause bringen. 
(Mit Armen ein Dach über dem Kopf bilden)
Früh am Morgen steht Josua am Ufer des Jordans.
Noch ist die Sonne kaum zu sehen, 
ihre Wärme fehlt.
Josua reibt sich müde die Augen.
(Augen reiben)
Josua hat Angst

Josua hat Angst

Sein Bauch tut weh.
(Hand auf den Bauch legen)
Ihm ist kalt.
(Hände wärmend über Oberarme reiben)
Sein Herz pocht.
(Hand aufs Herz legen)
Er weiß nicht, ob er die Aufgabe schafft.
Josua fühlt sich plötzlich ganz klein und schwach.
(Arme mutlos hängen lassen)

Gott macht Joshua Mut

Da fällt ein wärmender Sonnenstrahl auf Josuas Haut.
(Sanft über Wange streicheln)
Er blinzelt in das helle Sonnenlicht.(Blinzeln)
Ihm wird es ein bisschen wärmer.
(Hände wärmend über Oberarme reiben)
Denn Josua spürt: »Ich bin nicht allein.«
In seinem Herzen redet Gott mit ihm:
(Hand aufs Herz legen)
»Sei mutig
(Einen Arm anwinkeln, Faust ballen und Muskeln zeigen)
und stark«, sagt Gott.
(Mit zweitem Arm auch)
Josua probiert es aus.
Er hebt den Kopf.
(Kopf heben)
Da sieht er das versprochene Land.
(Hand an die Stirn legen)
Dort ist das Ziel.
(Mit dem Finger in die Weite zeigen)
Josua will mutig sein.
Er hebt die Arme und spürt seine Muskeln.
(Mit Armen nacheinander Muskeln zeigen)
Ja, er wird stark sein.
(Mit dem Kopf nicken)

Augen öffnen

Josua schaut zu den vielen Menschen, die jetzt mit ihm unterwegs sein werden.
Sein Mut sinkt.
(Arme fallen lassen, Kopf senken)
»Ob ich das wirklich kann?«
Aber wieder hört er Gott in seinem Herzen:
(Kopf heben, Hand aufs Herz legen)
»Sei mutig und stark
(Arme nacheinander anwinkeln …)
und fürchte dich nicht,
(Zeigefinger verneinend vor dem Körper bewegen)
denn Gott ist mit dir, wohin du auch gehst.«
(Arme vor dem Oberkörper verschränken)

Hinhören

Jetzt hört Josua auch die Stimmen der anderen.
(Hand ans Ohr legen)
Er weiß: »Ich bin nicht alleine unterwegs. Gott ist bei mir. – Und die anderen.
(Arme vor dem Oberkörper verschränken)

Joshua wird mutig und stark

Jetzt spürt es Josua ganz sicher, dass er es mit Gottes Hilfe schaffen kann.
(Nicken)
Die Wärme breitet sich in seinem ganzen Körper aus.
(Hände wärmend über Oberarme reiben)
Sein Herz beruhigt sich.
(Hand aufs Herz legen)
Er spürt Kraft in sich.
(Arme nacheinander anwinkeln …)
Josua fühlt sich wie ein Held.
Er kann das nicht allein, aber er schafft es mit Gott an seiner Seite.

Mutig ans Ziel kommen

Alle zusammen brechen sie auf.
(Arme vor dem Körper rollen)
Immer wieder sagt sich Josua unterwegs:
»Sei mutig und stark
(Arme nacheinander anwinkeln …)
und fürchte dich nicht,
(Zeigefinger verneinend vor dem Körper bewegen)
denn Gott ist bei dir.«
(Arme vor dem Oberkörper verschränken)
Dann kommen sie an.
Sie finden ein neues Zuhause.
(Mit Händen Dach über dem Kopf bilden)
Und Gott wohnt bei ihnen.
(Beide Hände aufs Herz legen)

Der besondere Tipp …

Ins gelobte Land
– Das Volk Gottes unterwegs

Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater

12 stabile Bildkarten in DIN A3 für die »Ankunftsgeschichte« der jahrelangen Reise des Volkes Gottes durch die Wüste;

Illustrationen: Petra Lefin

€ 18,00; Best.-Nr. 3479

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Bei dieser Geschichte kann die erzählende Person in die Rolle des Josua schlüpfen (Tuch umlegen) und sie mit Bewegungen begleiten.

Ein neuer Tag

Was für ein Morgen. Josua gähnt (gähnen), er streckt und reckt sich (strecken).
Müde schaut er auf das Wasser. (Augen reiben) Vor ihm liegt der Jordan, ein großer Fluss. Noch ist alles ruhig in der Morgendämmerung. Nur ein paar Vögel fliegen vorbei und zwitschern ihr Morgenlied.

Eine große Aufgabe

Doch Josua ist nicht ruhig. Während die Sonne langsam aufgeht, versucht er, die Schrecken der Nacht abzuschütteln. (Arme und Beine ausschütteln).
Vor ihm liegt eine große Aufgabe. Alles wird neu. Alle schauen auf ihn, was er jetzt tut wird. Sie verlassen sich auf ihn. 

Mose ist gestorben

Und Josua ist traurig. (Träne von Wange wischen).
So viele Jahre war er mit Mose unterwegs.
Er hat alles von Mose gelernt, was er über Gott weiß: (Mit Zeigefinger an Stirn tippen).
Wer Gott ist. Dass Gott es gut meint mit seinen Menschen. Und dass er Regeln aufstellt, damit die Menschen gut miteinander klarkommen. Diese Regeln helfen, das Leben zu beschützen.
Ganz besonders wichtig war es für Mose, dass Gott sie alle begleitet. (Hände aufs Herz legen).
Doch in all den Jahren, die sie zusammen unterwegs waren, sind sie auch älter geworden. Und jetzt ist Mose gestorben. 

Josua erhält einen Auftrag

Kurz vorher hat er Josua zu sich gerufen:
»Josua, jetzt bist du der Chef. Du bringst die Israeliten, unser Volk, ans Ziel. (In die Ferne zeigen).
Viele Jahre sind wir schon auf dem Weg in das versprochene Land. Jetzt sind wir kurz davor. 
Zeig du den Israeliten den Weg. Und erinnere sie immer wieder an Gott, damit sie ihn nicht vergessen.«
Da ist Josua erschrocken. (Hände an Wangen schlagen, erschrocken schauen)
»Ich bin doch kein Held, der vorausgeht, der Chef ist und den anderen sagt, was sie tun sollen. Außerdem kenne ich den Weg doch gar nicht. (Zeigefinger abwehrend bewegen).

Gott traut Josua etwas zu

Aber dann hat Josua gespürt: »Gott traut mir das zu.« (Aufrecht hinstehen)
Dann war ihm, als ob ihm jemand mitten ins Herz spricht: (Hand aufs Herz legen):
»Sei mutig und stark, (Arme nacheinander anwinkeln, Faust ballen und Muskeln zeigen)
denn der Herr, dein Gott, ist bei dir.« (Hände aufs Herz legen)
Das hat Josua Mut gemacht.
Er ist aufgestanden und zu den anderen gegangen. (Gehen)

Josua fühlt sich allein

Nun ist es so weit. Heute werden sie über den großen Jordan ziehen und ihren Weg in das neue Land suchen.
Josua fühlt sich plötzlich ganz alleine mit seinen Sorgen. (Arme hängen lassen)
Er fühlt sich wie in tiefer Dunkelheit.  (Hände vors Gesicht)
In seinem Kopf überschlagen sich die Gedanken. Josua sorgt sich, dass sie heute Abend einen guten Rastplatz im neuen Land finden. Er hofft, dass sich niemand verletzt. Und dass alles gutgeht im neuen Land, das Gott ihnen versprochen hat. Sie sind so knapp davor.
Bei so vielen Gedanken mit hoffen, sorgen und sich freuen ist es, als würde ein Gewitter in seinem Kopf toben. 

Neuer Mut

Doch dann spürt Josua in seinem Herzen wieder dieses Flüstern: (aufrichten)
»Sei mutig und stark (Arme nacheinander anwinkeln, Fäuste ballen und Muskeln zeigen)
und fürchte dich nicht (Zeigefinger abwehrend bewegen),
denn der Herr, dein Gott, ist bei dir.« (Hände aufs Herz legen)
Und dann hört er die anderen rufen: (Hand ans Ohr legen)
»Josua, komm! Wir warten auf dich!« – »Wann geht’s denn los?« – »Wir wollen jetzt von dir hören, wie’s weitergeht.« – 
»Wir wollen jetzt endlich den Jordan überqueren!«
Josua atmet noch einmal tief durch. (Tief Luft holen)
»Nein, ich allein bin kein Held. (Mit Finger auf sich selbst zeigen, Kopf schütteln)
Aber Gott ist mein Held. Und den habe ich bei mir.« (Zum Himmel zeigen, dann beide Hände aufs Herz legen)

Einzug ins neue Land

So geht er zu den anderen. (Gehen)
Und sagt: »Gott hat uns diesen ganzen Weg hierhergeführt. (Zum Himmel zeigen). Vergesst das nicht.
Viele Jahre waren wir unterwegs.
Als wir Durst litten, hat Gott uns Wasser gegeben. Als wir nichts zu essen fanden, hat Gott uns versorgt. Die ganzen Jahre hat Gott uns geführt. Immer mit dem Versprechen, dass er uns ein Land zeigt, in dem wir wohnen werden. Ein Land, in dem es uns gut gehen wird. Deshalb vergesst nicht: Gott ist bei uns. (Hände aufs Herz legen)
Und nun lasst uns losgehen. (Gehen)
»Seid mutig und stark (Arme nacheinander anwinkeln, Fäuste ballen und Muskeln zeigen)
und fürchtet euch nicht (Zeigefinger abwehrend bewegen),
denn der Herr, euer Gott, ist bei euch.« (Hände aufs Herz legen)
So ziehen Josua und die Israeliten über den Jordan und finden ein Land, in dem sie wohnen können und es ihnen gutgeht. (Mit Händen Dach über dem Kopf bilden)

1. Mose 12,1–4

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema

Und was tut Gott dann? Er fängt mit einem zwei Menschen, Abraham und Sara, noch einmal ganz neu an, ruft sie heraus aus ihrer Welt und Sippe, um etwas Neues zu schaffen. 

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Weg/Spirale in der Mitte legen

siehe »Zur ganzen Reihe«

Lieder

Das wünsch ich sehr 
(KuS 410, KKL 333, HuT 315, MKL1 5, vor und nach der Erzählung singen);
Gott hält seine Hand (KuS 186; evtl. Refrain als Rahmung des Psalmgebets)
Segne uns mit der Weite (KuS 182, KKL 281)

Psalmgebet

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Segen

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Zur Erzählung

Für die Jüngeren die Geschichte und den Weg mit Tüchern und Klötzchen veranschaulichen.
Für die Älteren wird aus der Sicht Saras erzählt, da in der Bibelauslegung in den letzten Jahren anstelle von »Erzvätern« eher von »Erzeltern« gesprochen wird. Die Erzählperson kann sich mit einem Tuch als Sara kenntlich machen, um so die Übergänge zur Geschichte und wieder weg von ihr anzuzeigen.

Spiel: Koffer packen

Zum Schluss kann »Sara packt ihren Koffer und nimmt mit …« gespielt werden.

Theologisieren

Die Geschichte wirft bei Erzählenden und Hörenden wahrscheinlich Fragen auf, die im Theologisieren mit den Kindern aufgegriffen werden können. Z. B. 

Zum Abschluss das Lied »Segne uns mit der Weite« (in dem viele Arten des Segens beschrieben werden).

Vertrauensspiel

Die Kinder bilden Paare. Ein Kind führt, das andere hat die Augen verbunden und wird geführt. 
Mit diesem Spiel können sich die Kinder in Abraham und Sara hineinversetzen. Tipp: Dazu muss das Team die Kinder kennen und einschätzen können. Wichtig: Kinder können, müssen jedoch nicht mitspielen.

Gestaltung einer Kerze

Siehe hierzu »Zur Gestaltung der Reihe«
Mögliches Symbol heute: Hand (für die Führung Gottes)

Brief schreiben (für Ältere)

Brief Saras an ihre Freundin in der Heimat. 
Oder Brief an eine*n eigene*n Freund*in, die*der umziehen muss.

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Einstieg: Könnt ihr euch noch daran erinnern, wie das war, als ihr in den Kindergarten bzw. die Schule gekommen seid? Neues Gebäude, neue Leute? Oder ist jemand schon einmal umgezogen? Wie war das?
Es ist nicht leicht, von einem Ort wegzugehen, an dem man sich wohlfühlt, wo man die Leute kennt, wo alles vertraut ist. Es ist nicht leicht, sich in einer neuen Situation zurechtzufinden.
Wer möchte, darf davon erzählen.
(Mit Bauklötzen auf einem grünen Tuch eine kleine Siedlung aufbauen. Daran angrenzend gelbe und braune Tücher für Wüste und Berge; während der Erzählung Figuren entsprechend versetzen.)

Abraham und Sara geht es gut

Hier lebten Abraham und seine Frau Sara. Es ging den beiden gut. Sie hatten genug zu essen, ein schönes Haus. Es gab gute Weideplätze für ihre Schafe und Ziegen. Sie waren hier alt geworden.
Ja, es ging ihnen wirklich gut. Nur eins fehlte zu ihrem Glück: Sie hatten keine Kinder.
Aber mit Abraham und Sara lebten viele Knechte und Mägde zusammen, die bei der Arbeit im Haus und mit den Tieren halfen.
Im gleichen Ort wohnten auch alle ihre Verwandten, ihre Freunde und Bekannten. Da konnte man sich gegenseitig unterstützen oder zusammensitzen und reden und erzählen.

Gott spricht zu Abraham

Dann hörte Abraham eines Tages, wie Gott zu ihm redete: »Abraham, geh fort von hier! Verlasse deine Familie, deine Freunde! Geh weg aus deinem Haus von deinem Land. Zieh in ein neues Land, das ich dir zeigen werde.«
Und Gott redete noch weiter: »Ich möchte dir Glück und Segen geben. Du wirst viele Kinder und viele Enkel und Urenkel bekommen, dass es ein ganzes Volk sein wird.«
Abraham fragte sich: »Was soll das bedeuten? Er und Sara waren beide alte Leute. Wozu sollten sie noch weggehen? Und wohin? Und Kinder bekommen? Sie waren doch viel zu alt dafür!«
Dazu hatte Gott nichts gesagt, aber Abraham war sich sicher: Gott hat mit ihm geredet. 

Abraham redet mit Sara

Ein wenig unsicher ging Abraham zu seiner Frau Sara. Wie sollte er ihr erklären, dass sie weggehen würden? Weggehen mussten!
Doch Sara sagte: »Wenn Gott das gesagt hat, gehe ich mit dir. Ich glaube Gott, dass er uns noch viel Größeres schenken will: Glück und Segen und viele Nachkommen. Ich muss noch alles vorbereiten. Und von all meinen Freundinnen möchte ich mich auch verabschieden. Aber dann gehen wir los!«

Der Aufbruch

Voller Zuversicht brachen Sara und Abraham auf. Ihr Neffe Lot ging auch mit ihnen. Sie nahmen alles mit, was sie besaßen: Tiere, Geschirr, Kleidung und Verpflegung. Auch die Knechte und Mägde gingen mit. So machten sie sich auf den Weg, einen Weg ins Ungewisse. 
Von einem Weideplatz zum nächsten zogen sie. Jeden Abend schlugen sie ihre Zelte auf. Manchmal blieben sie auch ein paar Tage an einem Ort. Dann aber packten sie alles wieder ein und zogen weiter. Sie wussten nicht, wohin es ging. Was sie aber wussten: dass Gott bei ihnen ist.

Abschluss: Abraham und Sara vertrauten Gott – das war nicht immer leicht. Wie sich das anfühlt, könnt ihr in einem Spiel ausprobieren (Vertrauensspiel).

Der besondere Tipp …

Baumwoll-Rundtücher – Komplettset
Mit sechs Tüchern in sechs Farbe

Die drei fortlaufenden »Erzählungen für Jüngere« dieser Reihe mal mit Rundtüchern erzählen, die anders wirken …
In den Farben rot, blau, weiß, gelb, dunkelbraun und grün (auch einzeln zu bestellen).
Maße: Ø 65–88 cm (je nach Farbe und Firma) 

Set € 42,10; Best.-Nr. S1359

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere


Einstiegsgespräch:
(Jeweils Zeit für Antworten lassen) 

Könnt ihr euch an eine Situation erinnern, in der ihr neu angefangen musstet (Schule, Umzug …)? Wie war das? Was hat euch geholfen und den Neuanfang leichter gemacht? 
Was würdet ihr einem Freund oder einer Freundin sagen, dass für ihn*sie ein Neuanfang einfacher wird?
Wie kannst du spüren, dass Gott bei dir ist? 
Auch heute verlassen viele Menschen ihr Land oder ihre ganze Familie. Kennt ihr jemanden? Warum tun sie das? Wie wird es ihnen wohl gehen?

Sara bricht auf

Wir brechen gleich auf. Die Kamele sind beladen, die Wasserschläuche gefüllt, die Ziegen und Schafe zusammengetrieben. Und ich bin wieder mal aufgeregt, obwohl wir doch schon lange unterwegs sind und wir schon oft aufgebrochen sind. Abraham will in das Land ziehen, das Gott ihm versprochen hat. Nachts grübele ich manchmal: »Ob wir dort gut ankommen?« Ich bin ja nicht mehr jung, und mein Mann auch nicht. Aber ich bin voller Zuversicht! Gleich geht es los.

Sara stellt sich vor

Ich bin Sara, die Frau von Abraham. Manchmal frage ich mich immer noch, ob das nötig war? Sich noch in unserem Alter mit Sack und Pack auf die Reise zu machen. Es ging uns ja in Haran, wo wir lebten, gut. Wir hatten ein schönes Haus, gute Weiden für unsere Tiere, Knechte und Mägde, die uns halfen. Aber vor allem waren unsere ganze Verwandtschaft, unsere Freunde und Bekannten in der Nähe. Das war schön. Wir haben einander geholfen und zusammengehalten. Eigentlich perfekt. Außer, dass wir keine Kinder hatten. 

Die verrückte Aktion

Und dann diese verrückte Aktion: alles aufgeben und hinter sich lassen! Wirklich alles: Haus, Freunde, Familie. Mit Zelten und Tieren, Knechten und Mägden machten wir uns auf den Weg. Wir wussten nicht mal, wohin.
Warum das Ganze? Gott hatte mit Abraham geredet. Wie? Ich weiß es nicht. Abraham und ich wissen nur, dass Gott uns führt. Dass er es gut meint mit uns und uns in ein gutes Land führen wird. 
So hat Gott es zu Abraham gesagt. Und Gott hat uns versprochen, dass er uns segnen wird und er etwas Besonderes mit uns vorhat: ein Neuanfang in einem neuen Land. Eine neue, große Familie hat Gott uns versprochen. Ich weiß zwar nicht, wie das gehen soll, aber lassen wir uns überraschen!

Fragen und Zweifel

Ob uns das leicht fällt? Nein, natürlich nicht. Immer wieder kommen Fragen und Zweifel: »Hat Abraham nicht richtig gehört?« – »Wie lange leben wir zwei alte Menschen denn noch? Woher soll da noch eine Familie kommen?« 
Doch unser Vertrauen zu Gott ist stärker. Wir haben unterwegs schon so viel Gutes erfahren und gemerkt: Gott begleitet uns. Deshalb bepacke ich immer wieder die Kamele. So lange, bis wir ankommen in dem Land, das Gott uns zeigen wird.
Abschlussgespräch: Was könnte mit dem Segen, den Gott versprochen hat, gemeint sein? 
Woran könnten Abraham und Sara merken, dass sie gesegnet sind?
Seid ihr auch gesegnet?

Der besondere Tipp …

Salböl-Set
Alles immer beieinander

Das Set beinhaltet alles, was für eine Segnungsfeier benötigt wird. Ob in der Kirche mit Kindern, der Gemeinde oder am Krankenbett.

Mit: Salböl-Schälchen und -gefäß aus Keramik (beides handgetöpfert), Salböl-Fläschchen (30 ml einer speziellen Mischung aus natürlichen, ätherischen Ölen) und der Broschüre »Segen, der unter die Haut geht«.

Set € 26,90; Best.-Nr. S1510

junge-gemeinde.de

1. Mose 15,1–6

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Weg/Spirale in der Mitte legen

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Lieder

Weißt du, wieviel Sternlein (EG 511, KuS 626, KKL 20; zur 1. Strophe wird für jedes Kind, das »Gott kennt und liebhat«, ein Teelicht angezündet und auf ein blaues Tuch gestellt; dann das ganze Lied singen);
Das wünsch ich sehr (KuS 410, KKL 333, HuT 315, MKL1 5, vor und nach der Erzählung);
Nichts soll dich ängsten (KuS 232, HuT 130)

Psalmgebet

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Segen

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Leuchtsterne

Die Kinder schneiden Sterne aus, schreiben Mut machende Worte/Liedverse oder malen Bilder darauf und gestalten die Sterne, die auf ein großes, dunkelblaues Tuch gelegt/gehängt werden. Am Ende kann jedes Kind einen Stern mitnehmen.

Mutmachworte

Kinder fragen (und nachdenken lassen) über:

Gestaltung einer Kerze

Siehe hierzu »Zur Gestaltung der Reihe«
Mögliches Symbol heute: Sterne.

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Zur Anknüpfung an den vergangenen Sonntag werden wieder die Tücher und Figuren so aufgebaut, wie sie am Ende der letzten Erzählung waren (Wüste/Berge).
Materialergänzung: grünes und dunkelblaues Tuch, (Leucht-)Sterne in der Anzahl der Kinder

Abraham und Sara unterwegs

Abraham und Sara dachten oft über ihren langen Weg nach – weg aus ihrer Heimat, in ein anderes Land. Sie waren unterwegs, weil Gott zu ihnen gesagt hatte: »Abraham, verlass deine Heimat. Verlass deine Familie. Zieh in ein neues Land. Ich will es dir zeigen.« Und Sara und Abraham machten es so. Sie vertrauten Gott, dass er sein Versprechen hält.
Alles, was sie besaßen, nahmen sie mit: Zelte und Tiere, Knechte und Mägde. Sie brachen auf, obwohl sie nicht wussten, wohin. Sie zogen von einem Weideplatz zum nächsten. Abends bauten sie die Zelte auf. Manchmal blieben sie einige Zeit. Dann packten sie alles wieder ein und zogen weiter.
(Grünes Tuch für das neue Land ausbreiten, alle Figuren dort abstellen)

In Kanaan

Lange waren sie schon unterwegs. Es war sehr anstrengend. Schließlich erreichten sie das Land Kanaan. Hier gab es Wasser und gute Weiden für die Tiere. 
»Dies ist das Land, das ich euch gebe«, sagte Gott zu Abraham und Sara. »Hier sollt ihr wohnen.« Jetzt schlugen sie ihre Zelte endgültig auf. Erleichtert packte Sara die Sachen aus. Abraham baute an einen Altar und dankte Gott, dass er sie auf der langen Reise bewahrt hatte. »Wir dürfen Gott nie vergessen«, sagte er. »Er sorgt für uns wie ein Vater.« Ja, das glaubten sie.

Zweifel kommen auf

Viele Jahre vergingen. Abraham und Sara waren froh in ihrer neuen Heimat. Aber Gott hatte ihnen mehr versprochen. Viele Nachkommen sollten sie haben. Sara und Abraham aber hatten noch kein Kind. Und jetzt waren sie sehr alt. »Wie sollen wir jetzt noch zu einem großen Volkes werden?«, fragte Abraham Gott immer wieder. Darüber wurden die beiden immer trauriger. (Dunklblaues Tuch über die Tücher legen)

Gott redet mit Abraham

Eines Nachts hörte Abraham Gottes Stimme: »Geh hinaus vor dein Zelt. Schau hinauf zum Himmel. Was siehst du?« Abraham trat vor sein Zelt und stand staunend unter den vielen Sternen, die am Himmel funkelten. »Viele, viele Sterne sehe ich«, antwortete Abraham. »Ich kann sie nicht zählen.« – »So viele Nachkommen wirst du haben, glaube mir«, sagte Gott. (Leuchtsterne auf dunklem Tuch ausbreiten)

Abraham vertraut auf Gott

Abraham blieb vor dem Zelt stehen. Er schaute in den Himmel.
Er war sprachlos. Da waren so viele Sterne! »Ein unendlicher Sternenhimmel! So groß bist du, Gott! Du hast alles gemacht und bist viel größer als alles. Jetzt weiß ich wieder: Du bist da, Gott. Du lässt uns nicht allein und hältst, was du versprichst.«
Da wurden Abraham und Sara wieder froh. Sie wussten wieder: »Gott hat uns nicht vergessen. Er wird sein Versprechen halten.« 
Am Ende bekommt jedes Kind einen Stern.

Der besondere Tipp …

Biegepuppen-Schnupperset 1

Immer wieder werden Erzählungen mit Figuren bildlich dargestellt. Nicht ohne Grund! Hinterlassen doch Worte in Kombination mit Bildern einen starken Eindruck.
(Die abgebildeten Figuren können natürlich auch für andere Personen als die genannten verwendet werden; v. l. n. r.): Jesus, Prophet, vornehme Frau, König, Jünger, Maria, junge Frau, Hirtenjunge. Auch einzeln bestellbar. 
Maße: Zwischen 10 und 13 cm hoch

Set € 69,10; Best.-Nr. S676

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Sara erzählt:

Angekommen im neuen Land

Wie lange waren wir eigentlich unterwegs? Ich habe das Gefühl für die Zeit verloren. Nur an mir und meinem Mann Abraham kann ich sehen, wie die Zeit vergeht: Wir sind alt geworden. Wir sind in dem Land angekommen, das Gott uns versprochen hat. Es ist ein gutes Land. Das schon. Aber es gehört uns nicht. Doch eigentlich spielt das auch keine Rolle mehr. Wie gesagt: Wir sind inzwischen alt geworden. Und obwohl ich nach wie vor glaube, dass Gott uns hierhergebracht hat, weiß ich nicht, wie es weitergehen soll. 

Kinderlos

Denn wir haben keine Kinder, keine Enkel. Was nützt uns da unser Wohlstand, die fetten Tiere, die Knechte und Mägde? Ich weiß, Abraham fragt sich das auch manchmal. Auch wenn wir uns gegenseitig immer wieder darin bestärken, dass Gott seine Versprechen einhält und er einen Plan für uns hat. Wir werden nun mal nicht jünger.
Und manchmal, wenn wir nachts allein vor dem Zelt stehen und in den Himmel schauen, überkommen uns Zweifel: »Wozu sollten wir unsere Heimat eigentlich verlassen? Wozu den langen Weg gehen?« Dann werden wir mutlos. Dann ist es in uns fast so dunkel wie die Dunkelheit vor dem Zelt. Wir zwei Menschen sind so klein – und die Welt, der Himmel, die Sterne so groß! Was sind wir mit unserem kleinen Leben? Und nicht mehr lange, dann sind wir nicht mehr da.

Etwas Sonderbares

Doch letzte Nacht ist etwas Sonderbares geschehen. Gott hat wieder zu uns geredet. Er hat gesagt: »Abraham, ich bin dein Beschützer, ich will dir viel geben.« Da konnte mein Mann nicht mehr anders. Es brach aus ihm heraus: »Ja, Gott, ich weiß das, aber was hilft uns das? Wir sind alt! Wir sterben bald! Und noch immer haben wir kein Kind. Am Ende wird ein Knecht alles erben, was ich habe.«
Ich fand das ganz schön mutig von Abraham. Aber Gott hat ihn nicht zurechtgewiesen, wie ich es wohl erwartet habe. Nein, er hat unsere Klage angehört. Und dann sagte er: »Nein, habt keine Angst. Nicht dein Knecht wird euch beerben, sondern ihr werdet einen Sohn haben.Geht hinaus vors Zelt. Schaut euch hoch in den Sternenhimmel. Könnt ihr die Sterne zählen?« Und nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »So viele Nachkommen werdet ihr haben.«
Da gingen wir hinaus und schauten in den Himmel. Zuerst sahen wir einen Stern. Doch dann noch einen. Und je länger wir schauten, umso mehr Sterne konnten wir erkennen. Tausende – einfach nicht zu zählen. 

So unbeschreiblich groß und wunderbar war dieser Sternenhimmel! Und alles hat Gott gemacht, alles ist in seiner Hand. 

Hell im Innern

Diese Einsicht hat uns wirklich die Sprache verschlagen. Und je länger wir da im Dunkel standen, desto heller wurde es in uns. Wir merkten: Gott ist da. Er hat uns bis hierhergebracht und er wird sein Versprechen halten. Wir brauchen uns nicht zu sorgen.
Zum Abschluss der Geschichte »Nichts soll dich ängsten« singen. Gerne auch auf Spanisch, da das »Solos dios basta« kurz und eindrücklich ist.

Der besondere Tipp …

Figurenkegel-Set
Mit 21 Figurenkegeln aus Buchenholz

Auch mit Figurenkegeln aus Holz können biblische Geschichten dargestellt werden. Dieses Set bietet dazu viele Möglichkeiten.
Vier verschiedene Größen (die jeweils auch einzeln bestellt werden können):
1 x XXL, 16,5 cm hoch (1454);
3 x groß, 10 cm hoch (1208, im 10er-Set);
12 x mittel, 7 cm hoch (472, im 10er-Set);
5 x klein, 5 cm hoch (471, im 10er-Set)
Set mit 21 Kegeln € 21,60; 

Best.-Nr. S1680

junge-gemeinde.de

1. Mose 18,1–15; 21,1–7

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
  • Die »Ikone der Gastfreundschaft« vom Berg Athos (s. rechts) gemeinsam betrachten. 

Sie greift die heutige Geschichte auf. Gastfreundschaft ist besonders in alten Zeiten ein wichtiges soziales Tun. Und auch heute noch spielt sie vor allem in südlichen Ländern eine große Rolle. Gerade dort, wo es kaum Gasthäuser gibt, sind Menschen unterwegs auf Gastfreundschaft angewiesen. Besondere Gastfreundschaft, gerade gegenüber Fremden, wird hoch eingeschätzt. 
Doch auch heute, »bei uns«, erleben wir immer wieder unverhoffte Gastfreundschaft. Wer mag, kann davon erzählen.
Unserer Geschichte endet damit, dass die Gäste ein wunderbares Gastgeschenk dalassen: die Verheißung eines Kindes innerhalb eines Jahres. 

Foto: Heinz Schnürle
Zum Text / Zum Thema

Abraham lädt die Fremden höflich (fast drängend) und untertreibend ein, seine Gäste zu sein: Wasser und ein Stückchen Brot will er ihnen anbieten. Doch was dann folgt, ist ein ungeheurer Aufwand, der für die Gäste betrieben wird. Die perfekte Gastfreundschaft.
Deshalb bekommt er von den Gästen ein Gastgeschenk (das in alten Geschichten ein beliebtes Motiv ist).

Und jetzt kommt Sara ins Spiel. Mit der Frage nach ihr wird deutlich: Es geht nun auch um sie. In einem Jahr werde sie ein Kind haben. Saras Reaktion darauf, ein Lachen, ist wohl die normale menschliche Reaktion auf diese Ankündigung – und zugleich die Reaktion eines Menschen auf Gottes wundervolles Eingreifen. Es ist kein Zeichen ihres Unglaubens. Denn das Lachen wird später im Namen, den das Kind bekommt, positiv aufgegriffen: Isaak – »Gott lacht« oder »Gott möge lachen«).
Es lacht nicht nur Sara in ihrem Staunen, sondern auch Gott freut sich über dieses Kind 

Die Kinder und der Text / 
das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Weg/Spirale in der Mitte legen

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Lieder

Das wünsch ich sehr 
(KuS 410, KKL 333, HuT 315, MKL1 5);
Du verwandelst meine Trauer in Freude 
(nach der Geschichte; KuS 411, KKL 337, HuT 113, EGplus 106, MKL1 9)

Psalmgebet

Siehe »Zur ganzen Reihe«, Seite 19

Segen

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Freudenmahl feiern

Um einerseits die Gastfreundschaft und andererseits die große Freude über das so sehnlichst und lange erwartete Kind nachzuvollziehen, soll ein kleines Freudenmahl gefeiert werden (mit z. B. Fladenbrot, Schafskäse, Gurken, Saft und Wasser). Vielleicht kann sogar auf einer Picknickdecke auf dem Boden sitzend gegessen werden. Schön ist es, ein Tischlied zu singen.

Gestaltung einer Kerze

Siehe hierzu »Zur Gestaltung der Reihe«
Mögliche/s Symbol/e heute: Brot, Krug, Baby

Der besondere Tipp …

Abraham und Sara
Bildkartenset zum Kamishibai-Erzähltheater

12 stabile, farbige DIN-A3-Bildkarten,
inkl. Textvorlage.

Illustriert von Petra Lefin

€ 18,00; Best.-Nr. 3478

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Aus Tüchern ein Zelt aufbauen; Abraham und Tiere sind vor dem Zelt, Sara im Zelt; Babyfigur bereithalten 

Die drei Gäste

Es war Mittag und richtig heiß. Abraham saß vor dem Zelt und döste vor sich hin. Seine Frau Sara war im Zelt. Abraham konnte sie durch die dünne Zeltwand hören, wie sie ihrer Arbeit nachging.
(Drei Figuren dazustellen, [es bleiben durchweg drei Personen, auch wenn am Ende nur eine spricht].)
Da schaute Abraham auf: »Wo kommen denn plötzlich die drei Fremden her?« Er hatte sie gar nicht kommen sehen.
So schnell Abraham in seinem Alter noch konnte, sprang er auf. »Das geht ja nicht, dass diese Fremden in der größten Mittagshitze hier vorbeigehen. Ich muss sie einladen und ihnen etwas anbieten, damit sie sich ausruhen und stärken können. Wenn es dann nicht mehr so heiß ist, können sie weiterziehen.« 

Die Einladung

Abraham verbeugte sich vor den Männern und sagte: »Liebe Herren, seid meine Gäste. Ich will euch einen Schluck Wasser und Brot bringen, bevor ihr euch wieder auf den Weg macht.« Die Männer antworteten: »Ja, mach das.«
Während sie sich im Schatten niederließen, und Knechten ihnen die stubigen Füße wuschen, ging Abraham zu Sara: »Schnell, Sara, mach eine große Menge Teig für Brot. Nimm vom feinsten Mehl, das wir haben. Ich suche ein schönes Kalb aus der Herde aus für einen leckeren Braten. Die Gäste sollen das Beste bekommen, das wir haben. Sorge auch für frische Milch von unseren Tieren.« So bereiteten Abraham und Sara ein großes Gastmahl für die Fremden zu.
Als alles fertig war, lud Abraham seine Gäste ein. Er bediente sie aufmerksam: reichte ihnen Fleisch und Brot, goss ihnen Milch und Wasser nach und passte auf, dass sie immer genug von allem hatten. Sara war im Zelt geblieben, wie es üblich war. Doch durch die dünne Zeltwand konnte sie das Gespräch der Männer gut hören.

»Wo ist Sara?«

Als die drei Männer satt und ausgeruht waren, fragte einer von ihnen: »Wo ist deine Frau Sara?« – »Sie ist hier im Zelt hinter uns«, antwortete Abraham. 
Und als der Mann weiterredete, wussten sowohl Abraham wie auch Sara, dass nun sie beide nun gemeint waren. »In einem Jahr werdet ihr ein Kind haben«, sagte der Fremde.

Sara lacht

So etwas Unglaubliches hatten sie nicht erwartet. Sind sie nicht beide zu alt? Staunend und überrascht lachte Sara in sich hinein. Da sagte der Fremde: »Glaubst du nicht, dass Gott alles tun kann? In einem Jahr werdet ihr ein Kind haben.«
Es dauerte wirklich gar nicht lange, da merkte Sara, dass sie schwanger war. Jetzt musste sie oft lachen – immer wenn sie daran dachte. 
(Babyfigur ins Zelt legen)

Ein Kind wird geboren

Als dann das Kind geboren wurde, lachten beide:, Abraham und Sara. Es war ein Junge. »Er soll Isaak heißen«, meinte Abraham. »Denn auch Gott freut sich über ihn und lacht ihn an.«

Der besondere Tipp …

Nomadenzelt
Mit Holzgestell zum Zusammenstecken

Das Nomadenzelt mit dem durchdachten Holzgerüst zum Zusammenstecken und dem dunkelblauen Dach aus Baumwolle, spielt in vielen (meist alttestamentlichen Geschichten) eine bedeutende Rolle. 

Das Nomadenzelt (auch Beduinenzelt) ist auf die Größe unserer Biegepuppen und der anderen Legematerialien abgestimmt. 

Die Zeltstangen können im Tuch eingerollt und mit den beiden gelben Kordeln, die auch zur Zeltbefestigung dienen, transportiert werden.

Maße: (B x T x H) ca. 60 x 20 x 22 cm.
€ 21,60; Best.-Nr. 1370

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Sara erzählt:
Freude über das Kind

Lachen erfüllt unsere Zelte. Wer hätte das gedacht? Da krabbelt und quietscht so ein kleines Kerlchen zwischen den Tieren und Mägden und Knechten umher – und alle freuen sich. Wir müssen oft über ihn lachen.
Das kleine Kerlchen ist unser Sohn. Ja, unser leiblicher Sohn. Den hat Gott uns nach langen Jahren des Hoffens und Betens geschenkt. Obwohl ich und mein Mann Abraham eher schon so alt sind wie Großeltern oder gar Urgroßeltern. Es ist ein Wunder! Und wir freuen uns unglaublich. 
Deshalb haben wir ihn auch Isaak genannt. Das heißt: »Lachen«. Oder besser: »Gott möge über ihm lachen«.
Eigentlich hat Lachen unsere ganze Geschichte begleitet. Obwohl uns das Lachen manchmal vergangen ist, weil wir so lange auf dieses Kind mussten. Denn Gott hatte es uns versprochen, aber nicht gesagt, wann es so weit sein wird.

Der Besuch

Doch dann bekamen wir vor einem Jahr Besuch. Die drei Männer sahen aus wie normale Wanderer. Sie waren in der Mittagshitze unterwegs und kamen an unseren Zelten vorbei. Doch in dieser prallen Mittagssonne sollte niemand unterwegs sein. Die Höflichkeit gebietet es, dass man ihnen einen Platz im Schatten und eine Erfrischung anbietet.
Mein Mann ging den Fremden entgegen und begrüßte sie. Er verbeugte sich höflich von ihnen und lud sie ein: »Wollt 
ihr so freundlich sein und zu mir in den Schatten kommen. Ich will euch schnell etwas zur Stärkung bringen, bevor ihr weiterzieht.«
Ich habe alles vom Zelt aus mitgehört, weil Frauen bei uns unter fremden Männern nichts verloren haben. Aber ich kannte meinen Mann gut genug, um zu wissen, dass dies eine höfliche Untertreibung war. Und wirklich: Kurz darauf kam er zu mir ins Zelt gestürmt und rief: »Schnell, Sara, bereite eine große Menge Teig vom feinsten Mehl zu und backe Brot für unsere Gäste. Ich selbst will aus unserer Rinderherde das schönste Kalb aussuchen, damit die Knechte daraus einen feinen Braten machen. Dann brauchen wir noch Milch und Butter.«
Trotz der Eile wurde alles sorgfältig zubereitet. Die Gastfreundschaft verlangt das Beste für die Gäste. Erst recht bei Fremden, von denen man keine Gegeneinladung erwarten kann. Das haben wir immer so gehalten.
Abraham hat die Gäste beim Essen selbst bedient und geschaut, dass es ihnen an nichts fehlt. Ich habe mich im Zelt ausgeruht. Ich hörte zwar, dass sie sich unterhielten, aber was sie redeten … darauf achtete ich nicht. Es gehört sich ja nicht, zu lauschen, .

»Wo ist Sara?«

Bis ich meinen Namen hörte. Da wurde ich aufmerksam. »Wo ist deine Frau Sara?«, fragte einer. Ich verstand nicht. Woher kennen die mich denn?
Abraham antwotete: »Sie ist im Zelt.«
Doch jetzt wusste ich, dass es um mich ging. Die Männer rechneten anscheinend damit, dass ich nun zuhörte.
Aber was ich dann zu hören bekam, war unglaublich: »Nächstes Jahr um diese Zeit komme ich wieder. Dann wird Sara einen Sohn haben«, sagte er.

Sara lacht

»Meinte er wirklich mich? Wusste er nicht, dass ich eine alte Frau war? Wie stellte er sich das vor?«, so schwirrten die Fragen in meinem Kopf. Gleichzeitig hüpfte mein Herz vor freudiger Überraschung: »Sollte doch noch eintreten, worauf wir so lange schon warten?« Und da musste ich lachen, als ich diese unglaublichen Worte hörte.
Da hörte ich die Stimme nochmals: »Warum lacht Sara? Und warum denkt sie, sie sei zu alt? In einem Jahr wird sie ein Kind haben.«
Ich fragte mich immer mehr: »Wer waren diese Fremden?« Denn sie sagten noch etwas Überraschendes: »Sollte für Gott etwas unmöglich sein?«

Besuch von Gott

Jetzt bin ich sicher, dass es keine gewöhnlichen Menschen waren. Sie kamen von Gott und brachten unser Kind wie ein Gastgeschenk mit. 
Mein Lachen wurde mit jedem Monat, in dem mein Bauch wuchs, unbegreiflicher. Denn Gottes Handeln ist für uns unbegreiflich. Und wenn ich unser lachendes Kind sehe, ist eine unbändige Freude in mir.

Johannes 2,1–12

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Wir sind eingeladen zum Leben (KuS 185, KKL 161); 
Unser Leben sei ein Fest (KuS 438, HuT 418, MKL1 33); 
Wir singen vor Freude, das Fest beginnt (KuS 184, KKL 153, MKL1 152)

Dank-Gebet (nach der Geschichte) 

Am gedeckten Tisch sagt ein*e Mitarbeiter*in: »So viele gute Dinge. Wir sind reich beschenkt. Dafür danken wir gemeinsam Gott. Wer möchte, darf eine Sache nennen, wofür sie Gott Danke sagen möchtet. 
Das kann etwas sein, das auf dem Tisch steht oder etwas ganz anderes. Gott hört uns. Egal, ob wir etwas laut sagen oder nur im Herzen.« 
Gebetsanfang: »Gott, wir danken dir für das Brot … (hier ergönzen die Kinder, wofür sie danken möchten)«. 
Gebetsabschluss: »Du hast uns reich beschenkt, Gott. Danke. Amen.«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Überlegungen und Tisch decken

(Vor der Geschichte)
Mit den Kindern überlegen: 

(Achtung: Immer nur ein Satz pro Kind!)
Dann wird auf einem Tisch eine Tischdecke ausgebreitet, die Kinder setzen sich an den Tisch. Mitarbeiter*in: »Was braucht man für ein schönes Fest? Hier ist ein Tisch und eine schöne Tischdecke haben wir auch schon. Was braucht man noch?« Sobald eine der bereits mitgebrachten Dinge genannt wird, wird sie dem Kind gegeben und es stellt sie auf den Tisch (z. B. Kerze/n, Luftschlangen/Smarties als Deko, Blumen, Brot, [Trauben]Saft, Geschirr, Kuchen, Obst, Servietten …) So entsteht ein festlich gedeckter Tisch. 
Mitarbeiter*in: »So ist es bei Gott. Wie bei einem Fest. Nachher feiern wir. Aber noch brauchen wir etwas Geduld. Auch das ist so bei Gott. Manchmal muss man warten. Manchmal braucht man Geduld. Doch zum Glück gibt es die Vorfreude. Die Großen sagen dazu Hoffnung. Für die Hoffnung gibt es Geschichten. Eine davon erzählen wir euch jetzt …«
(Geschichte am Tisch erzählen; werden die Gruppen geteilt, bleiben die Jüngeren am Tisch) 

Fest-Abendmahl 

Bitte klärt hierfür rechtzeitig, wer bei euch mit der Feier des Abendmahls beauftragt ist.
»Jesus hat gerne gefeiert. Mit seinen Freundinnen und Freundinnen hat er oft zusammengesessen, gegessen, geredet. Das war schön. Darum machen wir das auch. Wir feiern, essen und erzählen. Wir erinnern uns an die Geschichten, die Jesus erzählt hat. Wir erinnern uns an die Geschichten, die Menschen mit Jesus erlebt haben. 
Hier ist Brot. Brot brauchen wir jeden Tag. Nehmt ein Stück. Esst es ganz in Ruhe. Wenn ihr es esst, dann erinnert euch an die Geschichte von Jesus auf dem Fest in Kana. 
Hier ist Saft. Saft trinken wir an besonderen Tagen. Trinkt davon. Lasst euch Zeit. Wenn ihr den Saft trinkt, dann erinnert euch an die an die Geschichten von Jesus und seinen Freundinnen und Freunden.
Wir gehören zusammen. Wir gehören zu Jesus. Wir teilen Brot und Saft, wir teilen unsere Erinnerungen. Habt ihr eine Erinnerung an die heutige Geschichte? Etwas Schönes? Hier sind »Erinnerungssteine«. Wer mag, kann sich einen Stein nehmen. Wir machen das nacheinander: Ein Kind holt sich einen Stein, setzt sich wieder hin und wenn es möchte, sagt es uns seine Erinnerung. Dann kommt das nächste Kind.«

III. Erzählungen

Erzählung für Jüngere

Material: viele Teelichter, eine große Kerze
In Kana freuen sich alle. Eine Hochzeit wird gefeiert. Besonders freuen sich die Braut und der Bräutigam. (Zwei angezündete Teelichter auf den Tisch stellen) Sie haben alles vorbereitet. Seit Wochen haben sie geplant und eingekauft und sich überlegt, wie das Fest werden soll. Jetzt ist es so weit. Heute wird gefeiert. Alles ist geschmückt. Öllampen stehen in den Fensternischen. Rosen sind in Vasen überall im Raum verteilt. Das ganze Haus duftet. 
Die Tische sind gedeckt. Es gibt so gute Dinge zu essen: Oliven und Lammbraten, Datteln und Granatäpfel und natürlich Wein zum Trinken. 
Viele Gäste sind eingeladen. Alle sollen mitfeiern. Auch Jesus und seine Freunde. Ob sie wohl kommen? Hoffentlich. Versprochen hat Jesus es jedenfalls. 
Da – die ersten Gäste sind da.
(Teelichte anzünden und zu den beiden dazustellen)
Auch Maria, die Mutter von Jesus, ist eben gekommen. Der Bräutigam fragt sie: »Kommt dein Sohn auch?« »Ja«, antwortet Maria, »er kommt. Er hat es ja versprochen.« Da ist er auch schon. Jesus ist da. Klar. Er hat es doch versprochen.
(Große Kerze anzünden und dazustellen)
Das Fest beginnt. Alle essen und trinken und tanzen und sind fröhlich. Alles ist perfekt. Bis der Küchenmeister dem Bräutigam etwas ins Ohr flüstert. Der Bräutigam ist entsetzt: »Was? Oh nein, das darf doch nicht wahr sein!« 
(Teelichter von Braut und Bräutigam auspusten)
Der Wein ist ausgegangen. Wie konnte das nur passieren? Kein Festgetränk mehr beim großen Fest? So kann man doch nicht feiern. 
(Alle Teelichter auspusten)
»Jesus, sie haben keinen Wein«, sagt Maria. »Ich weiß«, erwidert Jesus. »Es ist noch nicht so weit.« Was soll denn das bedeuten? Es sind doch längst alle da und feiern. »Tut, was Jesus sagt«, sagt Maria zu den Dienern. Die Diener tun, was Jesus sagt. Sie füllen Wasser in die sechs Krüge im Hof. Dann holen sie den obersten Küchenmeister. »Probier mal«, sagt Jesus zu ihm. Der Küchenmeister probiert – und er schmeckt Wein! 
Bei Jesus wird aus Wasser Wein. Aus dem Alltag wird ein Festtag. Aus Sorgen wird Freude! 
Was für ein Wunder! Halleluja!
(Alle Kerzen wieder anzünden)

Erzählung für Ältere

Ein Fest!

»Ein Fest! Eine Hochzeit!« Die Kinder sind sehr aufgeregt. Ein Fest in ihrem Dorf. Ob sie wohl auch eingeladen sind? Oder ist das wieder nur etwas für die Erwachsenen? »Ich habe gehört, Jesus kommt auch. Dann dürfen wir bestimmt dabei sein. Bei Jesus gehören doch die Kinder dazu.« – »Bei Jesus schon, aber bei meinem Vater …?« – »Deshalb frage ich meine Mutter.« – »Wie wohl das Brautpaar aussieht?« – »Da gibt es bestimmt tolle Sachen zum Essen« – »Ob auch getanzt wird?« 
Die Kinder freuen sich. Die Erwachsenen mindestens genauso. Ein Fest ist etwas Besonderes im Dorf. Eine herrliche Unterbrechung im harten Alltag. 

Das Leben im Dorf

Denn von morgens bis abends wird hier unter der Woche schwer gearbeitet. Jeden Tag. Die Männer arbeiten auf den Feldern oder als Fischer auf dem See oder in der Werkstatt. Die Frauen versorgen die Tiere, kochen und kümmern sich um alles, was ihre Familie braucht. Immer gibt es viel zu tun. Morgens früh aufstehen, sobald die Sonne aufgeht. Tagsüber arbeiten, auch wenn es sehr heiß ist. Und abends müde ins Bett. So geht das jeden Tag. Für die Frauen, die Männer und auch die Kinder. Alle helfen mit. Anders geht es nicht. Aber ein Fest – das ist etwas anderes! Da wird nicht gearbeitet. Da wird gesungen. Getanzt. Gegessen. Getrunken. Ein Tag voller Freude. Herrlich. Wundervoll. 

Alles ist vorbereitet

Die Menschen im Dorf machen sich schön: Die Frauen ziehen ihre Festkleider an. Schön bestickt sind sie. Ihre Fußkettchen klimpern und ihre Lippen sind gefärbt. Die Haare wurden gekämmt, bis sie glänzen. Die Kinder werden mit Olivenöl eingerieben, damit ihre Haut glatt ist und schön glänzt. Die Männer schrubben die Erde unter ihren Fingernägeln weg, waschen den Staub aus den Haaren und ziehen ihre beste Kleidung an. 
Voll freudiger Erwartung betreten die Gäste das Festhaus. Alles ist in schönes Licht getaucht. Überall brennen Öl-
lampen. In den Vasen sind Sträuße mit duftenden Rosen. Teppiche und Kissen liegen auf dem Boden. Die Tische sind reich gedeckt. Es duftet nach gebratenem Lamm, frischem Brot, in Thymian eingelegten Oliven und bestem Olivenöl. Auch Wein steht auf dem Tisch. Heute soll es für alle im Überfluss geben.

Die Gäste kommen

Auch Jesus und seine Freunde sind da. Natürlich, wo ein Fest ist, da dürfen sie nicht fehlen. Sie feiern gern. Und sie sind gern gesehene Gäste. Jesus kann so wundervoll erzählen. Von Gott und Gottes Liebe. Das passt doch wunderbar zu einer Hochzeit. Was er wohl heute erzählen wird?

Kein Wein mehr!

Der Bräutigam hält eine Rede. Er dankt Gott für das Brot und den Wein. Dann beginnt das Festmahl. Es schmeckt herrlich. Das frische Brot, das zarte Lamm, die feinen Oliven, der gute … Oh! Es gibt keinen Wein mehr. Das gibt es doch nicht!
Der Bräutigam wird knallrot. Es ist ihm peinlich. Das darf nicht passieren. Eine Hochzeit und nicht genug Wein? Seine Hochzeit soll doch allen Gästen lange in Erinnerung bleiben. Aber nicht, weil der Wein ausging, sondern weil alles im Überfluss da war! Was soll er denn jetzt machen? Jetzt bekommt er nirgends mehr Wein her.

Bei Gott braucht man Geduld

Maria, die Mutter Jesu, hat alles mitbekommen. Der Bräutigam tut ihr leid. Sie kann ihn verstehen. Das ist wirklich sehr unangenehm. Aber Maria weiß, wer helfen kann. »Jesus, sie haben keinen Wein mehr. Man kann doch nicht mit Wasser feiern. Wasser gibt es jeden Tag, doch heute ist ein Festtag. Da soll es anders sein.« – »Ich weiß«, sagt Jesus. »Aber ihr müsst noch warten. Ihr braucht Geduld. So ist das. Denn das richtige Fest hat ja noch gar nicht begonnen.« 

Aus Wasser wird Wein

»Das richtige Fest? Was meint Jesus damit?«, die Leute verstehen Jesus nicht. Maria schon. Sie sagt zu den Dienern: »Tut, was er sagt.« So ist das bei Jesus. Es ist gut, zu tun, was er sagt. Also machen die Diener, was Jesus sagt und füllen sechs große Wasserkrüge mit Wasser. Dann rufen sie den Küchenchef. »Probier mal«, sagt Jesus zu ihm. Der Küchenmeister probiert. Seine Augen werden groß. »Wie kann das sein? Das ist unglaublich! Das ist gar kein Wasser, sondern Wein. Köstlicher als jeder andere, den ich bisher getrunken habe.« Er ruft den Bräutigam: »Was hast du denn gemacht? Hast den besten Wein bis zum Schluss aufgehoben? Das macht man doch nicht.« Auch der Bräutigam probiert. Tatsächlich. Der beste Wein seines Lebens. Jetzt weiß er: Seine Hochzeit wird allen für immer in Erinnerung bleiben.

So ist das bei Gott

Bei Jesus wird aus Wasser herrlicher Wein, aus dem Alltag wird ein Festtag, aus Sorgen wird Freude. So ist das bei Gott. Es wird immer nur schöner. Was für ein Wunder! Wie das geschieht? Das ist Gottes Geheimnis. Das feiern wir. Halleluja!

Der besondere Tipp …

Die Hochzeit zu Kana
Bildkartenset zum Kamishibai-Erzähltheater

12 DIN-A3-Bildkarten in der bekannt guten Farbqualität; mit Textvorschlag.

Illustriert von Petra Lefin

€ 18,00; 

Best.-Nr. 3432

junge-gemeinde.de

Markus 4,35–41

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Die Jünger fühlten sich alleingelassen. Jesus schläft tief und fest. 

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder 

Sei mutig und stark 
(KKL 336, Feiert Jesus! Kids 1, 3); 
Das wünsch ich sehr 
(KuS 410, KKL 333, EGplus 104, HuT 315); 
Wo ich gehe, bist du da (KuS 322)

Psalm

Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«

Dank-Gebet

(nach der Geschichte; mit Wellen und Booten aus »Überlegungen und Aktion«, s. u.)

Eine*r: Gott sei Dank gibt es Menschen, die für uns da sind. Gott sei Dank gibt es Hilfe, wenn wir sie brauchen. Gott sei Dank ist Gott bei uns, wenn wir Angst haben. Dafür danken wir Gott. Nacheinander darf jedes Kind eine Sache nennen, die wir vorher auf die Boote geschrieben haben (s. u.) – oder auch etwas anderes, das euch hilft. Wer nichts sagen will, sagt einfach »weiter«. Gott hört uns, egal ob wir etwas laut sagen oder nur ganz leise im Herzen. 
Gebetsanfang: »Gott, wir danken dir dafür, dass es guttut, wenn mich jemand an die Hand nimmt …« (Hier ergönzen die Kinder, wofür sie danken möchten.)
Gebetsabschluss: »Du bist bei uns. Heute und immer. Danke, Gott. Amen.«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Überlegungen und Aktion

(Vor der Geschichte)
Auf einem blauen Tuch stehen eine Schüssel mit Wasser und eine Kerze (noch nicht angezündet)

Den Kindern Wellen aus blauer Pappe austeilen.

Die Antworten auf die Wellen schreiben und um die Kerze legen. 
Den Kindern dann Boote aus brauner Pappe austeilen. 

Die Antworten auf die Boote schreiben, die in die Wellen gelegt werden. 
Nach der Geschichte die Kerze anzünden und das Dank-Gebet sprechen.

Vertrauensübung

Auf eine auf dem Boden liegende Decke legt sich ein Kind. Die anderen Kinder heben die Decke sicher (!) hoch. Ein*e Mitarbeiter*in sagt: »NN, hab keine Angst. Gott ist bei dir. Jetzt und immer.« Dann die Decke vorsichtig wieder ablegen. 

Stille-Übung

Alle sitzen im Kreis, vor der*dem Teamer*in steht eine Klangschale. »Wenn ich die Klangschale anschlage, schließt ihr die Augen. Solange ihr sie hört, seid ihr ganz leise. Wartet, bis ihr nichts mehr hört. Öffnet dann die Augen, sagt aber nichts, sondern wartet, bis alle wieder die Augen geöffnet haben.« 
Variante mit älteren Kindern:
Ohne Klangschale können mit Stille auch Spiele gemacht werden:
1. Wer kann am längsten still sein?
2. Wer kann »Ruhe abschätzen«? (»Wenn eine/zwei/drei Minuten vorbei sind, streckt ihr den Arm. Ich schaue auf die Zeit. Am Schluss stellen wir fest, wer am nächsten dran war.«) 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Material: Teelichter, große Kerze, Blumen, grüne, blaue Tücher, Klangschale
Manchmal haben wir das Gefühl, dass uns das Wasser bis zum Hals steht. Als ob da Wellen sind, die über uns zusammenschlagen. Es ist dunkles Wasser unter uns und hohe Wellen über uns. Manchmal haben wir große Angst. Die Erwachsenen auch. Und sogar Menschen, die mit Jesus unterwegs sind, haben Angst. Aber warum eigentlich?
Spiegelglatt liegt der See Genezareth da. Es ist ein schöner See. Drumherum grüne Hügel, das Wasser glitzert in der Sonne. Alles ist friedlich. Wunderschön. 
(blaue Tücher in die Mitte, angezündete Teelichter draufstellen; grüne Tücher mit Blumen drumherum)
»Lasst uns mit einem Boot auf den See hinausfahren«, sagt Jesus. »Mit dir hinausfahren auf den See? Sehr gern«, sagen die Jünger.
(Große Kerze anzünden, in die Mitte stellen) 
Alle steigen ein. Jeder bekommt einen Platz. Der eine in der Mitte, der andere am Rand. Sie tauchen ihre Hände Wasser und plätschern ein bisschen darin herum. Das ist schön kühl. Alle genießen die Ruhe. Der Tag war anstrengend. So anstrengend, dass Jesus sich in eine Ecke legt. Er ist müde und schläft ein.
(Große Kerze auspusten)
Das Boot schaukelt sanft in der Abendsonne. Langsam geht die Sonne unter. Da wird der Wind auf einmal stärker. Immer stärker und stärker. Die Wellen werden höher. Immer höher und höher. Das Boot beginnt zu schwanken. Immer mehr und mehr. 
(blaues Tuch zu Wellen zusammenschieben)
»Wir werden kentern!« – »Wir werden untergehen!« – »Wir werden ertrinken!« – »Ich habe Angst!«, rufen die Jünger durcheinander. (Teelichter auspusten)
»Wir müssen Jesus wecken!« – »Wie kann der denn jetzt so ruhig schlafen?« – »Jesus, wach auf!«, rufen die Jünger
Helft mit, wir rufen gemeinsam: »Jesus, wach auf!« (Einige Male mit den Kindern wiederholen, immer lauter werdend)
Endlich wacht Jesus auf.
(Große Kerze anzünden)
Jesus hebt den Kopf. Er sieht sie an. Einen nach dem anderen. Er sieht … (Kinder nacheinander anschauen und jeweils deren Namen sagen). Jesus fragt: »Warum habt ihr Angst? Ich bin doch bei euch!« 
Jesus steht auf. Er schaut auf den See hinaus. (Klangschale)
»Seid ruhig, Wind und Wellen!«
(Klangschale)
Es wird ruhig. Auf einmal ist alles wieder still: der Wind, die Wellen, die Herzen. 
(Tuch glattziehen)
Da ist keine Angst mehr. Alles ist friedlich. Auch in den Jüngern innen drin. 
(Teelichter anzünden)
Die Jünger wundern sich: »Wie macht Jesus das?« 

Erzählung für Ältere


Jesus erzählt von Gottes Reich

Langsam machen sich die Menschen auf den Weg nach Hause. All die vielen Menschen. Sie haben Jesus den ganzen Tag zugehört. Wie gebannt haben sie ihm gelauscht. Jesus hat erzählt: von der Schönheit der Welt. Von der Liebe Gottes. Wie gut es ist, zusammenzugehören. Dann kann man sich aufeinander und auf Gott verlassen. Er hat davon erzählt, dass Gott wie eine Mutter ist, die einen tröstet. Oder wie ein Vater, der mit offenen Armen auf einen wartet und sich freut, wenn man nach Hause kommt. Jesus hat auch erzählt, dass Gott wie ein guter Hirte ist. Der kennt jedes seiner Schafe und passt sehr gut auf sie auf. Er bringt sie dorthin, wo es ihnen gut geht. Wo sie alles haben, was sie brauchen. Und er bleibt da, wenn es gefährlich wird, und die Schafe Angst haben. 

Keine Angst in Gottes Reich

»Bei Gott muss überhaupt niemand Angst haben«, sagte Jesus. »Man muss nur vertrauen.« – »So einfach ist das?«, fragten die Leute. Jesus antwortete: »Einfach ist das nicht, aber es ist wichtig.« Die Leute wunderten sich. »Was er wohl damit meinte?«
»Wir haben auch keine Angst mehr«, erzählten die Jünger stolz. »Wir sind Freunde von Jesus und vertrauen ihm. Niemand von uns hat mehr Angst. Das ist wundervoll!« Die Leute haben die Jünger mit großen Augen angesehen. Sie wünschten sich, dass sie auch keine Angst mehr haben müssen. Denn das ist wirklich wundervoll.

Der Abend kommt

So ist der Tag vergangen. Am Ufer des Sees Genezareth wird es langsam ruhiger. Die Dämmerung bricht herein. Die Abendsonne leuchtet und glitzert in den sanften Wellen wie Diamanten. Die Hügel auf der anderen Seite färben sich rot. Sie ragen hoch hinauf in den Himmel und gleichzeitig tief hinein in den See. Sie spiegeln sich im Wasser. Das sieht schön aus. Ja, die Welt ist wirklich wunderschön. Und der Abend so herrlich friedlich. So soll es immer sein. 

Aufbruch zum anderen Ufer

»Lasst uns hinüberfahren ans andere Ufer«, sagt Jesus. »Ans andere Ufer?« Die Jünger sind unsicher. »Bist du sicher?« – »Was sollen wir denn da?« – »Hier ist es so schön!« – »Ich finde es besser, man bleibt da, wo man schon immer war. Sicher ist sicher.« 
Jesus lächelt. »Ich kenne eure Gedanken«, sagt er. »Trotzdem sollten wir zum anderen Ufer aufbrechen. Was kann uns schon passieren? Wir sind doch zusammen, und Gott ist mit uns. Außerdem habt ihr doch keine Angst mehr.« – »Stimmt, haben wir auch nicht«, sagen die Jünger. Jesus hat ja recht: Sie sind zusammen, Jesus ist dabei, Gott ist mit ihnen, und sie haben keine Angst mehr. Was also kann da schon passieren?

Alle haben Platz

Alle steigen ins Boot. Das Boot ist klein, aber gerade groß genug, dass alle einen Platz finden. Die einen mehr am Rand. Da kann man die Hand ins Wasser halten. Das ist schön kühl. Die anderen lieber in der Mitte. Da schaukelt es nicht so. Alle in einem Boot. Alle haben ihren Platz. Alle sind zusammen. So soll es sein. 
Jesus hat auch einen Platz gefunden. Er ist sehr müde. Er braucht eine Pause. Also macht er es sich gemütlich. Er hat sogar ein Kopfkissen. Woher er das wohl hat? Die anderen rücken ein bisschen zur Seite, damit Jesus sich hinlegen kann. Ein guter Schlafplatz. Im Boot mit einem Kissen.

Der Sturm kommt

So fahren sie los. Hinein in die untergehende Abendsonne. Hinein in die einbrechende Nacht. Das Boot wiegt sich sanft in den Wellen. Ein laues Lüftchen weht. Aber je weiter sie hinausfahren, desto stärker wird der Wind. Aus der Ruhe wird Unruhe. Aus der Unruhe wird ein Sturm. Ein unbändiger, schrecklicher Sturm. Chaos! 

Die Jünger haben Angst

Die Wellen schlagen hoch. Sie werden immer höher. Das Boot wankt. »Wir werden kentern!« – »Wir werden untergehen!« – »Wir werden ertrinken!« – »Wir haben Angst!«, rufen die Jünger.
Und Jesus? Was macht er denn – jetzt, wo sie ihn so dringend brauchen? Da liegt er und schläft! Wie kann das sein? Wie kann Jesus schlafen, wenn ein solcher Sturm herrscht und sie solche Angst haben? Sind sie ihm denn ganz egal? 
Sie rütteln ihn. Sie rufen nach ihm: »Jesus, wach doch auf! Sieh doch: Wir haben Angst! Wir gehen unter!« 

Jesus ist bei uns

Jesus hebt den Kopf. Er sieht sie an. Alle nacheinander. »Warum habt ihr Angst? Ich bin doch bei euch.« Jesus steht auf: »Sei ruhig, Wind! Seid still, Wellen!« Es wird ruhig. Alles ist wieder still. Der Wind, die Wellen, die Herzen. 
Was für ein Wunder. Jesus ist da. Auch im Sturm. Niemand muss Angst haben. Man muss nur vertrauen. Das ist nicht leicht, aber wichtig.

Markus 10,46–52

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Notiert eure Gedanken. Wer mag, sagt sie den anderen. 

Schreibt sie auf und legt sie in die Mitte.

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Das wünsch ich sehr 
(KuS 410, KKL 333, EGplus 104, HuT 315); 
Wo ich gehe, bist du da (KuS 322);
Aufstehn, aufeinander … (KuS 286, KKL 376)

Psalm

Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«

Dank-Gebet 

(nach »Bildbetrachtung und Gespräch«, s. u.)
Mitarbeiter*in: »So viel gibt es zu sehen und zu entdecken auf der Welt. Das hat Gott gemacht. Dafür danken wir Gott. (Nacheinander kann jedes Kind eines der Dinge nennen, die beim Austausch in die Mitte gelegt wurden;  s. u. »Bildbetrachtung und Gespräch«.)
Gott hört uns, egal ob wir etwas laut sagen oder nur ganz leise im Herzen.« 
Gebetsanfang: »So viel gibt es zu sehen und zu entdecken auf der Welt. Das hat Gott gemacht. Dafür danken wir Gott. …« (hier kann jedes Kind eine Sache nennen, wofür es danken möchte – aus dem Austausch oder etwas anderes; wer nichts sagen will, sagt einfach »weiter«.)
Gebetsabschluss: »Das hast du gemacht. Danke, Gott. Amen.«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Bildbetrachtung und Gespräch

(Nach der Geschichte)
Besonders eindrücklich ist der wieder sehende Bartimäus aus der Kees-de-Koort-Kinderbibel (siehe hierzu »Der besondere Tipp«, unten). Dieses Bild in die Mitte legen. »Bartimäus sieht das erste Mal …« Die Kinder überlegen: 

Die Antworten werden aufgeschrieben und zum Bild gelegt. Dann entscheidet sich jedes Kind für eine Sache und malt sie auf ein Blatt Papier (am besten mit Wachs- oder Zuckerkreide). Die Bilder ebenfalls in die Mitte legen. Wer mag, kann zum eigenen Bild etwas sagen. 
Anschließend Dank-Gebet (s. o.).

»Bodenschau-Augenschau« (Spiel) 

Alle stehen im Kreis und schauen auf den Fußboden. Beim Kommando »Augenschau« heben alle den Blick. Wenn dieser genau auf den Blick eines anderen Kindes trifft (sich zwei Kinder also direkt in die Augen schauen), setzen sich diese beiden Kinder. Ein »Herumsuchen« mit den Augen ist hier nicht möglich.
Beim Kommando »Bodenschau« sehen alle wieder nach unten. Das Ganze wird so oft wiederholt, bis noch ein Paar steht. 

»Ich sehe was, was du nicht siehst« 

(Spiel) Dieses bekannte Spiel ist für die Jüngeren. 

»Fotoapparat« 

(Spiel)
Zwei Kinder bilden ein Paar. Sie stellen sich hintereinander. Das vordere Kind schließt/verbindet die Augen. Das andere Kind dirigiert es dann nur mit Worten zu einer Stelle im Raum, an der es etwas (Schönes) zu »sehen« gibt. Dort angekommen, ertastet das Kind mit den geschlossenen Augen, was das ist und rät. Dann öffnet es Augen und schaut, ob es richtig geraten hat.

Der besondere Tipp …

Kees de Kort: Bartimäus
Bildkartenset zum Kamishibai-Erzähltheater

Das erwähnte Bild für das Gespräch nach der Geschichte findet ihr hier: 

€ 18,00; 
Best.-Nr. 3794

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

(Aus Bauklötzchen eine Stadtmauer bauen.)
Das ist die Stadtmauer von Jericho. Jericho ist eine Stadt in Israel. Am Rande der Wüste. Hier lebt Bartimäus. 
(Teelicht hinstellen, nicht angezündet)
Macht mal eure Augen zu. Ganz fest. Stellt euch vor, so wäre es immer: ganz dunkel. Du siehst keine Farben. Kein Rot, kein Gelb, kein Grün. Du weißt nicht, wie eine Rose aussieht oder wie die Wolken am Himmel aussehen. Wenn du irgendwohin gehen möchtest, muss dich jemand an die Hand nehmen. Aber hören kannst du dann umso besser: Das Rascheln der Blätter im Wind (Handflächen aneinander reiben), das Singen der Vögel, die Schritte der Menschen (mit den Füßen Schritte machen)
Ihr könnt die Augen wieder aufmachen. Bartimäus kann das nicht. Bei ihm ist es immer dunkel. Bartimäus ist blind. Er kann nichts sehen. Gar nichts. Er sieht nicht die Mauer und nicht den Himmel und nicht die anderen Menschen. Weil er nichts sehen kann, kann er nicht arbeiten. Er muss betteln. Darum sitzt er jeden Tag an der Stadtmauer. Er hört die Schritte der Menschen und hofft, dass sie ihm etwas geben: ein bisschen Brot, ein wenig Geld. Meistens ist es nicht genug, was die anderen ihm geben. Bartimäus hat oft Hunger. Aber so ist es eben. Das wird sich niemals ändern.
Aber eines Tages ändert es sich doch! Jesus kommt nach Jericho. Bartimäus hat schon von Jesus gehört: Dass Jesus von Gott erzählen kann wie sonst niemand. Dass Jesus Menschen heil macht. Dass es Menschen gut geht, wenn sie Jesus begegnet sind. 
Da weiß Bartimäus, was er tun muss: Er muss rufen. So laut er kann. 
Helft mit! Wir rufen gemeinsam: »Jesus, hilf mir!« 
Die Leute sagen: »Sei ruhig, Bartimäus, wir wollen Jesus zuhören.« – »Du störst.« Aber Bartimäus ist nicht ruhig. Er ruft noch einmal. So laut er nur kann. 
Ruft alle mit: »Jesus, hilf mir!« 
Und noch einmal, lauter: »Jesus, hilf mir!«
Jesus hört Bartimäus. Und Bartimäus hört Jesu Schritte. Sie kommen zu ihm. Bleiben stehen. 
(Große Kerze zum Teelicht stellen und anzünden)
Bartimäus hört eine Stimme. Er weiß, das ist Jesus. »Bartimäus, was möchtest du?«, fragt Jesus. »Ich möchte sehen können«, antwortet Bartimäus. »Du vertraust mir«, sagt Jesus, »darum wirst du sehen können.« Vorsichtig nimmt Jesus dem Bartimäus die Augenbinde ab. Und wirklich: Bartimäus kann sehen! 
(Teelicht anzünden)
Bartimäus kann sehen! Wie wundervoll! Er schaut sich um und sieht … 
Was meint ihr hat Bartimäus wohl alles gesehen an diesem Tag?

Erzählung für Ältere

Bartimäus ist blind

»Bitte, gebt mir etwas Geld! Bitte, gebt mir etwas Brot! Bitte, ich brauche etwas zu essen.« Jeden Tag sitzt Bartimäus an der Stadtmauer. In der Ecke. Er bettelt. Er hofft, dass die anderen ihm etwas zu essen geben: ein Stückchen Brot, ein paar Oliven, eine Dattel. Egal was, Hauptsache, es hilft gegen den Hunger. 
Bartimäus ist blind. Er kann nichts sehen. Bartimäus sieht nicht die Farben der Blumen. Er sieht nicht die Vögel am Himmel, nicht die Menschen, die an ihm vorbeigehen. Er sieht nicht, wie sie ihn anschauen. Manche mitleidig und manche freundlich. Andere sind genervt und manche sogar zornig. Bartimäus stört sie. Immer seine Bettelei! Aber Bartimäus kann nichts anderes tun. Weil er blind ist, kann er nicht arbeiten. Weil er nicht arbeiten kann, hat er kein Geld. Weil er kein Geld hat, hat er nichts zu essen. Also muss er betteln. Und so sitzt er an der Mauer. Jeden Tag. 

Bartimäus kann nicht sehen – aber hören

Bartimäus kann nicht sehen. Aber er kann sehr gut hören. Jeden Tag hört er die Schritte und die Stimmen der Menschen. Manche klingen hektisch. Vielleicht sind es Frauen, die zum Brunnen gehen, um Wasser zu holen. Sie müssen schnell zurück nach Hause, um Fladenbrot zu backen. Manchmal sind es Männer auf dem Weg in die Werkstatt. Manchmal sind es Kinder. Bartimäus hört sie lachen. Manche Schritte sind langsam: Alte Frauen, deren Rücken gebeugt sind von der harten Arbeit. Oder Gelehrte, die sich über die Tora unterhalten, das Heilige Buch. Gespräche über Gott und die Welt brauchen eben ihre Zeit. 

Aufregung in der Stadt

An den Schritten kann Bartimäus hören, ob die Menschen traurig sind oder fröhlich. Gelangweilt oder aufgeregt. Heute hört Bartimäus es sofort: Die Schritte sind aufgeregt. Und zwar alle! Die Leute rennen fast durch die Stadt. Bartimäus hört ihre Stimmen: »Komm schnell, wir gehen auch hin!« – »Beeilt euch!« – »Ich bin schon unterwegs!« – »Da bin ich dabei!« 

Jesus ist da

»Was ist denn?«, fragt Bartimäus. »Ach, nichts für dich. Jesus ist da.« – »Jesus? Der Rabbi? Der Lehrer?« Bartimäus hat von Jesus gehört. Er weiß, dass Jesus wie kein anderer von Gott erzählen kann: Geschichten von einer neuen Welt, in der niemand leiden muss und niemand etwas fehlt. Eine Welt, in der alle haben, was sie brauchen. Bartimäus hat auch gehört, dass Jesus Menschen heilen kann. Wer Jesus begegnet, dem geht es gut. Darum heißt Jesus ja auch Jesus. Eine andere Form von Jeschua. Das bedeutet: »Gott rettet«. All das weiß Bartimäus. 
»Jesus ist hier in Jericho. Ist das wahr?«, fragt Bartimäus nach. »Ja, so ist es. Aber das ist nichts für dich. Du kannst ihn doch sowieso nicht sehen.« 
Das stimmt. Sehen kann Bartimäus Jesus nicht. Aber hören. Er kann ihm zuhören. All die Geschichten von Gott will Bartimäus hören. 

Bartimäus ruft nach Jesus

Oder – noch besser: Jesus kann ihn hören. Bartimäus will, dass Jesus ihn hört. Dass Jesus zu ihm kommt und in heilt. Nichts auf der Welt ist für Bartimäus jetzt wichtiger als das. Also nimmt Bartimäus all seinen Mut zusammen. Er ruft, so laut er sich traut: »Jesus, hilf mir!« Die Leute aber stört das. »Sei still, Bartimäus! Was fällt dir ein? Wir wollen Jesus hören, nicht dich. Sei leise!« Aber Bartimäus ruft nur noch lauter: »Jesus, hilf mir!« – »Halt den Mund! Du störst. Merkst du das nicht?« Aber das ist Bartimäus egal. Er ruft ein drittes Mal. Jetzt so laut er nur kann: »Jesus, hilf mir!« 

Jesus hilft Bartimäus

Auf einmal hört Bartimäus, dass Schritte stehenbleiben. Genau vor ihm. Und dann hört er noch etwas. Eine Stimme. Er hat sie noch nie vorher gehört. Und doch klingt sie so, als sei sie schon immer dagewesen. Es ist Jesus’ Stimme: »Bartimäus, was willst du?« – Bartimäus ist überrascht. »Was ich möchte? Danach hat mich noch nie jemand gefragt. Das hat noch nie jemanden interessiert.« Und Bartimäus weiß, was er will. Was er sich am meisten auf der Welt wünscht. »Ich möchte sehen können, Jesus.« – »Dann sollst du sehen«, antwortet Jesus. Bartimäus steht auf. Er spürt, wie Jesus die Binde um seine Augen wegnimmt. Er spürt die Finger von Jesus, wie sie sanft über seine Augen streichen. Und er hört Jesus sagen: »Öffne deine Augen.«

Bartimäus kann sehen

Bartimäus öffnet die Augen. Tatsächlich. Er kann sehen! Er sieht Jesus. Der lächelt Bartimäus an. Dann legt Bartimäus den Kopf in den Nacken und sieht den Himmel, die Wolken, die Vögel. Er schaut sich um und sieht Häuser und Menschen. Alles kann er sehen. Unglaublich. Wunderbar!
»Bartimäus, du hast mir vertraut. Darum kannst du sehen. Komm mit mir, sei mein Freund.« Das lässt sich Bartimäus nicht zweimal sagen. Er lässt alles stehen und liegen und geht mit Jesus. Ab jetzt wird auch er den Menschen von Gott erzählen: Davon, dass man bei Gott sehen kann. Und gehen. Und reden. Und hören. Dass das Leben gut ist, wenn Jesus uns begegnet. Das sollen alle wissen.

Abraham und Sara freuen sich

1. Mose 18,1–15, 21,1–7

© AdobeStockFotos–kangnam

I. Vorüberlegungen

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Bausteine zur kreativen Vertiefung der Geschichte

Pantomimespiel

Die Kinder können die Geschichte pantomimisch nachspielen.
Personen: Abraham, Sara, drei Männer, Mägde und Knechte (nach Anzahl der Kinder)
Die Erzählung (s. »5. Geschichte«) hierfür mit weiteren Handlungen ausschmücken, denn so kommen die Kinder aktiv in die Handlung der Erzählung hinein (Beispiel: Abraham sitzt unter der Eiche. Immer wieder wischt er sich den Schweiß von der Stirn. Da hebt er den Kopf. Er reibt sich die Augen und zuckt mit den Schultern. »Sehe ich richtig?«, murmelt er vor sich hin. »Aber ja. Da …«, er zeigt in der Ferne. »… da kommen doch drei Männer.« Sie kommen langsam auf ihn zu. Abraham steht auf und geht ihnen entgegen …)

Lachen ist ansteckend

Wir probieren aus, wie lange es braucht, bis wir alle gemeinsam zum Lachen kommen. Dazu fängt eine*r der Mitarbeiter*in an zu lachen. Was zu Beginn künstlich wirkt, kann trotzdem anstecken. (Inzwischen gibt es viele Lach-Yoga-Gruppen. Beim Lachen werden die Gesichts-, Atem- und Kehlkopfmuskulatur aktiviert. Die Atmung erhöht sich, das Zwerchfell wird angespannt, die Lungenflügel können sich ausdehnen. Der gesamte Stoffwechsel wird angeregt. Hören wir auf zu lachen, entspannt sich der Körper wieder. Lachen ist wie eine sportliche Leistung. Kinder lachen schneller und öfter als Erwachsene und sie lassen sich schneller anstecken. Es bietet sich hier also an, es mal auszuprobieren.) 

Emojis (nach der Geschichte)

Mit verschiedenen Emojis Gemeinsam wird nach der Erzählung überlegt und sich ausgetauscht, welchen Gesichtsausdruck die Personen in der Geschichte jeweils haben könnten.

Emojis–Fotos–Memory (für die Älteren)

Die Älteren können die Gesichtsausdrücke nachmachen und dann fotografiert werden. (Der Vorteil beim Fotografieren ist: Die Gesichtsausdrücke können genauer wahrgenommen werden.) Mit den Fotos kann später, zusammen mit den gemalten Emojs, ein »Memory« hergestellt werden (Foto lachendes Gesicht gepaart mit lachendem Emoji).
Wie gewohnt zum kostenlosen Download: Vorlage mit sämtlichen passenden Emojis für diese Geschichte.

III. Gestaltungsvorschlag für einen Gottesdienst

1. Votum/Begrüßung

Guten Morgen, habt ihr euch heute schon im Spiegel angeschaut? Wer hat heute eine Grimasse in den Spiegel gemacht? Wer hat im Spiegel seine Haare kontrolliert? Wer hat sich im Spiegel angelächelt? Im Lied, das wir gleich singen, sind wir uns gegenseitig ein Spiegel: Das Kind, das besungen wird, geht im Kreis herum, gibt allen die Hand, ihr schaut euch gegenseitig ins Gesicht und lächelt beide. Lasst es und probieren.

2. Lied 

Guten Morgen, guten Morgen, kannst du mir ein Lächeln borgen (Internet, Stichwort: wegerer, mössinger, guten Morgen – Lied mit Noten und Text)
Mit diesem Lied (der erste Teil genügt) können sich die Kinder (Gruppengröße beachten) persönlich begrüßen. Tipp: Statt dem ersten »Guten Morgen« kann der Name der Kinder eingesetzt werden (z. B. »Hallo Sara, guten Morgen, kannst du mir ein Lächeln borgen?«). Das Kind im Kreis agiert wie oben (1. Votum/Begrüßung) beschrieben.

3. Psalmgebet (nach Psalm 121)

Abraham und Sara sind auf der Reise. Wenn man sich auf die Reise macht, ist es wichtig, Gottes Zuspruch zu haben. So wird es auch in einem alten Psalm zur Sprache gebracht:
KuS 672 

4. Lied

Habt ihr schon gehört von Abraham 
(Mein Liederbuch2 51)

5. Geschichte
Drei Männer zu Besuch bei Abraham

»Träume ich, oder flirrt da in echt etwas in der Luft? Jetzt, in der Mittagszeit, wo die Sonne am höchsten steht, kann das auch eine Fatamorgana sein – nur eine Einbildung. … Aber nein, es kommt immer näher. … Jetzt kann ich es besser sehen. … Es sind drei Menschen. Drei Männer. Es sieht so aus als kommen sie auf mich zu. Wie haben die sich denn hier zu mir verirrt? Mitten in die Wüste?« Abraham hebt seine Hände über die Augen, damit ihn die Sonne nicht blendet. Aber es stimmt schon: Die drei Männer kommen immer näher. »Das ist außergewöhnlich«, Abraham kratzt sich am Kinn. »Was die wohl hier wollen?« Er ist neugierig geworden und geht den drei Männern entgegen. »Seid mir willkommen, woher ihr auch kommt«, begrüßt sie Abraham. »Setzt euch in den Schatten und seid meine Gäste.« Abraham zeigt den Männern einen schattigen Platz unter der großen Eiche und gibt ihnen frisches Wasser zu trinken. Dann rennt er los und holt einen Krug mit Wasser, eine Schale und ein Handtuch. Er kniet sich vor seine Gäste und wäscht ihnen den Staub von den Füßen. Er trocknet ihnen die Füße ab und merkt, wie es seine Gäste erfrischt und ihnen in der Hitze guttut. 

Ein Festmahl für die Gäste

»Seid auch zum Essen meine Gäste. Wartet nur eine Weile«, sagt er zu ihnen. Dann geht er flugs zu seinem Diener und sagt: »Schnell, schlachte das beste Kalb, das wir haben, brate das Fleisch, damit ich es den Gästen vorsetzen kann.« Dann springt er flink ins Zelt, wo Sara und die Mägde zu tun haben. »Schnell, knetet Brotteig und backt frische Fladen. Die möchte ich den Gästen zum Braten anbieten. Und stampft auch Butter aus der Sahne, pflückt Oliven und bereitet ein gutes Mahl zu!« 
Dann setzt er sich wieder zu den Gästen. Schließlich kommen Knechte und Mägde und tischen herrliche Leckereien auf. Abraham spricht einen Segen vor dem Essen, dann fordert er die drei Männer auf, sich zu bedienen. Es schmeckt ihnen. Das kann Abraham erkennen. 

Eine Botschaft von Gott

»Was ist der Grund eures Besuches?«, möchte Abraham schließlich wissen. »Wo ist Sara?«, fragt einer der Männer. »Sie ist im Zelt«, antwortet Abraham und zeigt in diese Richtung. Der Mann fährt fort: »Wir haben uns auf den Weg gemacht, um dir von Gott eine Botschaft zu überbringen.« Das hat auch Sara hinter der dünnen Zeltwand gehört. Sie wird neugierig. »Eine Botschaft von Gott. Was kann das sein?« Vorsichtig legt sie ihr Ohr an die Zeltwand, damit sie alles hört. »In einem Jahr werden wir wiederkommen. Dann wird Sara einen Sohn in ihren Armen halten«, sagt derMann zu Abraham. 

Sara lacht

»Ha, ha, ha«, platzt es da aus Sara heraus. »Das kann nie und nimmer sein! Ich bin viel zu alt, um noch Mutter zu werden.« – »Wer hat denn da gelacht?«, fragt der Mann. Sara merkt, dass es keinen Zweck hat, sich zu verstecken. Verlegen kommt sie aus dem Zelt. »Ich war das nicht!«, antwortet sie. »Doch, du hast gelacht«, widerspricht ihr der Mann. Da weiß Sara, dass es zwecklos ist, zu leugnen. Sie zuckt nur verlegen mit den Schultern. Der Der Mann fragt: »Sollte Gott etwas unmöglich sein?« Und ein anderer fügt hinzu: »In einem Jahr werden wir wiederkommen. Dann werdet ihr euer Kind in den Armen halten.«
Dann meinen die Männer: »Wir müssen uns wieder auf den Weg machen. Und denkt daran: Gott hält sein Versprechen.«
So verabschieden sie sich und gehen weiter in die Wüste. 

Sara wird schwanger

Lange schauen Abraham und Sara ihnen hinterher. Bis sie am Horizont verschwunden sind. Und es tritt ein, was die Männer gesagt haben: Sara wird tatsächlich schwanger. Sie spürt, wie das Kind in ihrem Bauch heranwächst. Sie kann es kaum glauben. »Jetzt wird doch noch alles gut«, denkt sie. »Gott hat uns nicht vergessen. Er hält sein Versprechen.« Und Sara strahlt, als sie nach neun Monaten einen kleinen Jungen zur Welt bringt. Ein Lächeln legt sich auf ihr Gesicht. 

Der Name des Kindes

»Wie soll er denn heißen?«, fragt Abraham. »Isaak«, antwortet Sara sofort. »Warum denn Isaak?«, möchte Abraham wissen. »Das heißt doch ›Gott lächelt‹. Wie kommst du denn auf diesen Namen?« – »Jaaa«, meint Sara mit einem Augenzwinkern, »denk zurück an den Besuch der drei Männer. Damals musste ich lachen. Erinnerst du dich? Ich konnte nicht glauben, was sie gesagt haben. Und jetzt halten wir wirklich unseren kleinen Sohn im Arm. Obwohl wir so alt sind. Du, mein alter Herr, mit 100 Jahren und ich mit über 90. Alle, die diese Geschichte hören, werden darüber lachen. Ihnen zumindest aber ein Lächeln ins Gesicht zaubern. So wie es ja auch bei mir war.«

6. Lied

Segne, Vater, tausend Sterne 
(KuS 182, KKL 281, EGplus 39)

7. Emojis–Fotos–Memory 

Siehe II Bausteine zur kreativen Vertiefung der Geschichte

8. Lied

Weißt du, wie viel Sternlein stehen? 
(EG 511, KuS 626, KKL 20)

9. Fürbitte

Guter Gott, 
hab Dank für alles Lachen, alle frohe Stunden, die du uns schenkst. 
Lass uns erkennen uns spüren, 
dass alles Lachen ein Geschenk 
aus deinen liebenden Händen ist.
Guter Gott, 
sei auch bei allen Menschen, 
die gerade traurig sind 
und nicht viel lachen können. 
Tröste sie mit deiner Liebe.
Stelle ihnen Menschen an die Seite, 
die sie begleiten und für sie da sind.
Guter Gott, 
begleite uns wie Abraham und Sara 
auf unserem Weg. 
Lass uns spüren, dass wir nicht allein sind.
Und segne uns mit der Weite des Himmels.

Amen.

10. Vaterunser
11. Segenslied

Gott, dein guter Segen (KuS 176, KKL 274)

12. Segen

Gott schaut mit einem Lächeln auf dich.
Sein Lächeln begleitet dich in der nächsten Woche.
Du weißt dich von seinem Lächeln begleitet und kannst anderen dein Lächeln schenken. Amen.

Der besondere Tipp …

Beachtet zu diesem Thema auch die hilfreichen Tipps aus der sonntäglichen Reihe Abraham und Sara

Matthäus 6,9–13

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Zum Abschluss kann das Vaterunser nochmals gebetet werden.

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Dieser Gottesdienst bezieht das gesamte Vaterunser ein, auch wenn der Schwerpunkt auf Vers 11 liegt.

Das Vaterunser (mit Bewegungen)

Vater unser im Himmel 
(beide Arme hochheben und die Hände nach oben öffnen).
geheiligt werde dein Name
(Hände gefaltet vor die Brust nach unten führen).
Dein Reich komme
(mit den Händen einen flachen Kreis vor der Brust machen).
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden
(Eine Hand zeigt nach unten, die andere nach oben).
Unser tägliches Brot gib und heute
(mit einer Hand eine Schale bilden, mit der anderen daraus essen)
und vergib uns unsere Schuld
(mit einer Faust auf die Brust klopfen und Kopf nach unten neigen)
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern
(Hände einladend zur Seite öffnen und die anderen anlächeln).
Und führe uns nicht in Versuchung
(Hände abwehrend nach vorne halten),
sondern erlöse uns von dem Bösen
(Arme kreuzen und wieder öffnen).
Denn dein ist das Reich
(mit den Händen einen flachen Kreis vor der Brust machen)
und die Kraft 
(beide Arme mit geballten Fäusten seitlich anwinkeln)
und die Herrlichkeit,
(Arme nach oben strecken, Hände öffnen und nach oben schauen)
in Ewigkeit.
(Arme vor der Brust umeinander kreisen).
Amen.

Lieder

Wir teilen Brot (KG 207);
Wenn das Brot, das wir teilen 
(KuS 278, LHE 290, HuT 177, Wwdl 86);
Vater unser im Himmel 
(EG 188, KuS 212, KKL 257);
Bist zu uns wie ein Vater/Unser Vater 
(KKL 258, Wwdl 8, EGplus 54, Einfach spitze1 57);
Vater unser im Himmel (Wwdl 84)

Brot essen

Es bietet sich an, im Gottesdienst gemeinsam Brot zu teilen und zu essen. Alternativ kann auch Abendmahl gefeiert werden oder ein Chaos-Buffet stattfinden, zu dem jedes Kind/jede Familie etwas mitbringt.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Gesprächsimpulse nach der Geschichte

»Unser tägliches Brot«: Es wird überlegt, was damit alles gemeint sein könnte. Was braucht es für ein gutes und gelingendes Leben? Was können wir Menschen dazu beitragen? Was macht Gott? Dafür kann im Erntedankgottesdienst gedankt werden. 
Nährendes Brot: In ein großes Tonkartonbrot (oder mehrere kleine Brote) wird hineingeschrieben, was alles »nährend« und wichtig wie Brot ist. z. B. Freundschaft, Liebe, Frieden, Geborgenheit, Freude …
Dankworte: Mit den Kindern können passend zu den Bitten des Vaterunsers Dankworte formuliert werden. Dazu kann folgender Impuls dienen: »Das Vaterunser besteht aus sieben Bitten – heute an Erntedank möchten wir besonders Danke sagen. Wofür können wir danken?« 
Gemeinsam Brot backen
Kinder finden es spannend, gemeinsam Essen zuzubereiten und dann zu essen. Hierzu gibt es verschiedenen Möglichkeiten:

Der besondere Tipp …

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12 Seiten mit biblischer Geschichte, internationalen Brotinfos, Tischgebeten in verschiedenen Sprachen und dem »Danke-Baum«, einem Bastelangebot zu Erntedank … 

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Kinder erleben Taufe und Abendmahl

Erzählungen zur Bibel und GottesdienstEntwürfe
Neben vielen anderen Geschichten und Methoden wird in diesem Buch die Speisung der 5000 mit einem Sketchboard erzählt. 


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III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Material: Korb mit den im Text fett gedruckten Dingen. Je nach Alter der Kinder kann davon eine Auswahl getroffen werden.


Jesus ist auf dem Berg. Er erzählt den Menschen von Gott. Jesus wird gefragt: »Wie sollen wir beten?« Jesus sagt: »Ein gutes Gebet geht so: ›Vater unser im Himmel …‹« (Vaterunser vorsprechen oder gemeinsam sprechen). Die Menschen finden: »Das ist ein gutes Gebet. Da steckt alles drin, was es für ein gutes Leben braucht.« Vor allem gefällt ihnen der Satz: »Unser tägliches Brot gib uns heute.«

Lasst uns jetzt gemeinsam überlegen, was das bedeutet. Dazu habe ich euch einen Korb mit Sachen mitgebracht. 
– Kinder holen Gegenstände heraus und benennen sie.
– Dann gemeinsam überlegen, warum der Gegenstand wichtig ist und was er mit Gott zu tun hat. Nachfolgend einige Anregungen. 

Brot: Wir brauchen etwas zu essen, nicht nur Brot, auch Gemüse, Milch … Gott lässt Getreide etc. wachsen und macht, dass Menschen daraus Essen machen.
Hammer: Es ist gut, wenn man arbeiten kann, Geld verdient und anderen helfen kann – Gott schenkt uns Talente und hilft uns bei dem, was wir tun.
Traktor: Es braucht Menschen, die auf Äckern Gemüse und Getreide anpflanzen. Und es braucht Menschen, die daraus Essen machen – aber das Wetter macht Gott und Gott macht, dass es gut wird.
Herz: Familie, Freunde, dass man geliebt und angenommen ist – Gott schenkt uns das und Gott liebt uns.
Pflaster: Gesundheit ist wichtig, und jemand der hilft, gesund zu werden – aber manchmal kann man Gesundheit nicht machen; es ist ein Geschenk von Gott.
Seife: Trotz Dusche fühlen wir uns manchmal auch schmutzig: wir haben etwas falsch gemacht oder uns gestritten. Da ist es gut, wenn man einander vergeben kann und wieder Freunde wird – Gott vergibt uns, wenn wir etwas falsch gemacht haben.
Kreuz: Gott, Werte, Geschichten von Gott und Menschen, getragen sein von Gott, Schutz, Segen, Glaube.
Taschenlampe: Licht ist wichtig – Gott ist wie ein Licht, das uns den Weg zeigt.
Gesetzbuch: Regeln sind wichtig fürs Zusammenleben – Gott hat uns solche Regeln gegeben (z. B. die Zehn Gebote).
Blumen/Spielzeug: Freude ist wichtig – Freude kann man nicht machen, manchmal macht das nur Gott.
Wasser: Trinken, Tränen, Taufe – bei der Taufe zeigt Gott: Du gehörst zu mir.
Bibel: Vaterunser daraus vorlesen.
Die Kinder fragen, ob sie noch etwas in den Korb packen würden.

»Mit dem täglichen Brot ist also ganz viel gemeint. Darum bitten wir Gott im Vaterunsers. Wir dürfen aber auch Danke sagen, weil Gott uns vieles davon schon gegeben hat und immer wieder gibt.

Erzählung für Ältere

Vorbereitung: Bibelbrot backen. Hierfür eine Bibel in Backpapier oder Alufolie einschlagen, mit Brot- oder Hefeteig umwickeln 
und backen. Am Ende der Geschichte wird dieses Brot aufgebrochen.


Zeitreise

Wir machen jetzt eine Zeitreise ins Mittelalter. Es ist eine Zeit, in der es viel Streit gibt, auch in der Kirche. Martin Luther und andere Männer und Frauen wollten die Kirche verändern. Doch anstatt gemeinsam die Kirche zu verbessern, kam es zu ihrer Teilung. Weil das Ganze auch noch mit Königen, Kaiser, Politik und Macht zusammenhing, gab es sogar Kriege. Und in dieser Zeit spielt unsere Geschichte.

Helfen bei der Getreideernte

Martin und Elisabeth sind auf dem Feld. Sie ernten das Getreide. Die ganze Familie hilft zusammen. Auch die jüngeren Geschwister sind dabei. Martin und der Vater schneiden das Getreide mit den Sicheln ab. Die Schneide der Sichel sieht wie ein Halbmond aus. Elisabeth, die jüngeren Geschwister und die Mutter binden die Getreidehalme zu Bündeln zusammen. Diese Garben werden später mit dem Handkarren nach Hause gefahren. Dort kommen sie in die Scheune. Die ganze Familie freut sich. Das Getreide ist doch noch besser gewachsen, als sie befürchtet hatten. 

Ernte in Gefahr

Als der Vater das Getreide frisch gesät hatte, waren Söldner gekommen. Diese Soldaten werden extra für Kämpfe angeheuert und dafür bezahlt. Und die waren mit ihren Pferden über das Feld geritten und hatten fast alles kaputt gemacht. Dann war der Frühsommer auch noch viel zu nass. Trotzdem kann die Familie jetzt das Getreide ernten. Es ist mehr, als sie gedacht haben. Sie freuen sich. 

Verbotene Bibeln

Plötzlich kommt Philipp auf einem Pferd angeritten. Philipp ist der Nachbarsjunge. »Sie kommen!«, schreit er schon aus der Ferne. Alle schauen auf. »Du meinst die Soldaten kommen wieder?«, fragt der Vater, als Philipp bei ihnen ist. »Ja, sie durchstöbern alles und suchen nach Bibeln.« Die Mutter wird kreidebleich. Erst neulich hat Vater eine Bibel aus der Stadt mitgebracht. Abends lesen sie gemeinsam darin. Auch die Nachbarn kommen dazu. Aber das ist strengstens verboten. Man darf keine Bibel besitzen. Wer dagegen verstößt, wird mit dem Tod bestraft. Doch für Martin und seine Familie ist die Bibel etwas Kostbares. Sie hat einen besonderen Platz auf dem kleinen Regal. Die Soldaten werden sie dort sofort finden. 
Elisabeth schaut zu Philipp hoch. Sie hat eine Idee. »Backt deine Mutter heute nicht Brot?« – »Ja«, nickt Philipp. »Nimmst du mich auf dem Pferd mit zurück ins Dorf?« Als Elisabeth hinter Philipp auf das Pferd steigt, zwinkert sie den anderen verschwörerisch zu.

Ein verbranntes Brot

Als die restliche Familie gegen Abend vom Feld nach Hause kommt, sind die Soldaten längst wieder weg. Alle packen mit an, um das Chaos wieder in Ordnung zu bringen, das die Söldner bei ihrer Durchsuchung angerichtet haben. 
Dann sitzen endlich alle am Abendbrottisch. Es gibt nur das Wenige, das die Söldner ihnen dagelassen haben. Wie das verbrannte Brot. Total schwarz liegt es mitten auf dem Tisch. Philipps Mutter hat es ihnen vorhin mit einem breiten Grinsen vorbeigebracht. 
Wie jeden Tag, betet die Familie vor dem Abendessen gemeinsam das Vaterunser: »Vater unser im Himmel …« (evtl. mit den Kindern gemeinsam sprechen). Elisabeth muss bei »unser tägliches Brot gib uns heute« kichern. Ihr Vater schaut sie streng an. Doch das findet Elisabeth dieses Mal nicht schlimm. Dann freuen sich alle auf das Brot. Sie sind so hungrig, da schmeckt es auch verbrannt. Außerdem gibt es darüber hinaus nicht mehr viel zu essen. 

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein

Die Mutter nimmt das Messer und beginnt, Scheiben vom Brot abzuschneiden. »Elisabeth«, sagt der Vater, »jetzt musst du uns aber verraten, warum du mit Philipp zurückgeritten bist. Was hattest du vor?« Elisabeth grinst und schaut zu ihrer Mutter, die plötzlich nicht weiterschneiden kann. »Da ist etwas im Brot drin«, murmelt sie. Sie legt das Messer weg und bricht das Brot vorsichtig auseinander. (Bibel-Brot aufbrechen und Bibel auspacken) 
»Jesus sagt doch: ›Der Mensch lebt nicht vom Brot allein‹«, strahlt Elisabeth. »Und wie hat Martin Luther gesagt: ›Unser tägliches Brot ist alles, was zur Leibes Nahrung und Notdurft gehört, wie Essen, Trinken, Kleider, Geld, fromme Kinder, gute Herrscher‹. Und manchmal eben auch einfach ein gutes Versteck für eine Bibel.« 

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