Wer möchte, kann die ganze Josefsgeschichte lesen. Sie ist lang, aber spannend: 1. Mose 37,1-47,12.
Aber überall, wo Josef hinkommt, wandelt sich sein Schicksal zum Besseren – zumindest so lange, bis ihn das nächste Unglück trifft.
Josef versteht es erst, als er seine Brüder wiedertrifft und erkennt, dass es jetzt auf ihn ankommt, ob seine Familie überlebt oder nicht (1. Mose 45,4ff und 50,20). Erst da versteht Josef den Sinn des ganzen Auf und Abs in seinem Leben.
Manche Schulkinder kennen die Josefsgeschichte bereits (z. B. aus dem Religionsunterricht). Für sie ist es eine gute Wiederholung. Mit ihnen, also den Größeren im Kindergottesdienst, kann darüber gemutmaßt werden, wie …
Während des Erzählens der Geschichte entstehen nebeneinander zwei Boden-
bilder:
1. Bodenbild: Gefängnis des Pharaos;
2. Bodenbild: Palast des Pharaos.
Zuvor knetet jedes Kind eine Spielfigur für die Geschichte (ca. 7 cm groß; Form einer einfachen Brettspielfigur; Arme sind möglich, Beine bieten sich nicht an, da die Figuren darauf nicht stehen).
Die Figuren werden bei der Erzählung, wenn sie dran sind, entweder
a) von den Kindern selbst gespielt
ODER
b) von den Mitarbeitenden gespielt.
So oder so: Die Kinder sind gespannt, was mit ihren Figuren geschieht.
Die Lebensstationen Josefs werden durch drei Symbole veranschaulicht:
Gottes Wirken wird durch einen goldenen Faden symbolisiert, der diese drei Gegenstände dann miteinander verbindet.
Material:
Ich sag dir guten Morgen (KuS 580, KG 178)
Wir feiern unseren Gottesdienst
im Namen Gottes, des Vaters, der die Welt geschaffen hat und in seiner Hand hält
(mit beiden Händen einen großen Kreis formen und die Hände zur Schale formen)
und seines Sohnes, der uns befreit
(in die Luft springen)
und des Heiligen Geistes, der uns miteinander verbindet
(einander die Hände reichen). Amen.
Nach Psalm 37 (KuS 655; Ehre sei dem Vater)
Lieber Gott,
du siehst, wie es uns geht.
Du siehst, wenn wir uns freuen.
Und du bist auch da,
wenn es uns schlecht geht.
Dafür danken wir dir.
Sei jetzt bei uns in unserem Gottesdienst.
Gib uns Fantasie und gute Ideen.
Hilf uns dabei, dass es gut wird,
was wir mit unseren Händen machen.
Amen.
Die Kinder formen die Figuren für die Geschichte (s. »Kreative Umsetzung der Geschichte«, Seite 360). Sie bekommen gesagt, welche Personen für die Geschichte gebraucht werden. Dann wird verteilt, wer welche Figur macht.
Mitarbeitende legen das Tuch für das Gefängnis aus. Sobald der Gefängniswärter fertig ist, wird dieser in die Mitte des Tuches gestellt.
Du, meine Seele, singe (EG 302, KuS 324,1+5)
Josef im Brunnen
(Josef wird in eine Ecke des Gefängnistuches gestellt.)
Das ist Josef. Josef sitzt in einer kalten, dunklen, schmutzigen Gefängniszelle.
Wie er da hineingekommen ist, fragst du dich? Das ist eine lange Geschichte. Und oft ging es ungerecht darin zu!
Elf Brüder hatte Josef, eine Schwester, einen Vater und vier Mütter. Eine große Familie. Aber glücklich waren sie nicht. Neid und Streit gab es die ganze Zeit. Zehn seiner Brüder haben ihn gehasst. Sie haben ihn so gehasst, dass sie ihn in einen tiefen Brunnen gestoßen haben.
(Brunnen neben Josef stellen)
Hier im Gefängnis fühlt sich Josef wie in diesem Brunnen damals. Um ihn herum sind Wände, nur ganz weit oben, da ist ein bisschen Licht.
Josef in Ägypten
Seine Brüder haben ihn damals aus dem Brunnen wieder herausgeholt – aber nur, um ihn zu verkaufen. Einfach so, als wäre er eine Sache oder ein Tier.
In Fesseln wurde Josef nach Ägypten gebracht.
(Fesseln dazulegen)
In Ägypten musste er viel arbeiten, ohne Geld dafür zu bekommen. Aber Josef hat trotzdem gut gearbeitet. Und er hat es geschafft, ein Hausdiener zu werden. Sein Herr war sehr zufrieden mit ihm.
Josef im Gefängnis
Doch dann kam es wieder schlimm: Die Frau seines Herrn hat Lügen über ihn erzählt. Und jetzt sitzt Josef hier im Gefängnis.
(Schwarzen Stein hinlegen)
Es ist dunkel. Er bekommt schlechtes Essen. Und er muss viel arbeiten: Morgens, mittags, abends. Tag für Tag.
Aber Josef lässt sich nicht kleinkriegen. Wie immer, macht er seine Arbeit gut. Und Gott hilft ihm dabei, dass gelingt, was er macht.
Bald vertraut der Gefängnisaufseher Josef in allen Dingen. Er lässt Josef einfach alles machen.
(Josef an die Stelle des Gefängnisaufsehers stellen; Gefängnisaufseher an die Seite stellen.)
Der Aufseher selbst legt die Füße auf den Tisch und ruht sich aus. Josef wird zum wichtigsten Mann im Gefängnis.
Josef im Palast
Nicht weit weg vom Gefängnis steht der prächtige Palast des ägyptischen Königs.
(Goldenes/rotes Tuch neben das Gefängnistuch legen).
Dort sitzt der Pharao auf seinem Thron und regiert das Land.
(Thron und Pharao hinstellen)
Von einem Diener hört der Pharao, dass es im Gefängnis einen klugen Mann namens Josef gibt.
(Diener neben den Pharao stellen)
Der Pharao wird neugierig und lässt Josef holen.
(Josef vor den Pharao stellen)
Der Pharao weiß sich nämlich nicht mehr zu helfen. Er hatte zwei schlimmen Träume, die er nicht mehr vergessen kann. Aber niemand kann ihm sagen, was diese Träume bedeuten.
Der Pharao hofft, dass Josef ihm helfen kann. Als Josef die Träume hört, weiß er, was sie bedeuten: Die Träume warnen vor einer Hungersnot.
Deshalb rät Josef dem Pharao: »Du musst für diese Zeit vorsorgen.« Und der Pharao hört auf ihn: Er macht Josef zu seinem wichtigsten Mann im Land. Er gibt ihm Macht und Geld. So sorgt Josef dafür, dass bei guten Ernten das übrige Getreide in Speichern gelagert wird. Die hat Josef im ganzen Land extra bauen lassen. Dort wird das Getreide aufgehoben, bis es gebraucht wird.
Josef und die Hungersnot
Es vergehen einige Jahre und den Menschen geht es sehr gut. Nichts deutet auf eine Hungersnot. Aber dann kommt es, wie Josef gesagt hat. Im einen Jahr regnet es zuviel, im anderen Jahr gar nicht. Das Getreide verfault entweder oder es vertrocknet. Überall ist das so: In Ägypten und auch in den Ländern drumhrum. Es wächst kein Getreide mehr. Und ohne Getreide gibt es kein Brot. Überall hungern die Menschen.
Auch Josefs Familie geht es schlecht. Bald muss auch sie hungern. Aber sie hört, was erzählt wird: In Ägypten, da soll es noch Getreide geben. Und Josefs Brüder machen sich auf den Weg nach Ägypten.
(11 Brüder Josef gegenüber aufstellen; evtl. Josef-Figur zu ihnen umdrehen)
Josefs Brüder im Palast
Da stehen sie also im prächtigen Palast des Pharaos. Keiner von ihnen weiß, wie es mit Josef weitergegangen ist, damals … als sie ihn aus dem Brunnen geholt und verkauft haben. So erkennen sie nicht, wen sie vor sich haben, als der wichtigste Mann des Pharaos sie empfängt. Sie sehen einen gutaussehenden Mann mit hoch erhobenem Kopf und klugen Augen. Er ist in feines, weißes Leinen gekleidet, trägt einen goldenen Ring am Finger und eine dicke, goldene Kette um den Hals.
So treten sie Josef entgegen.
Und dann stockt Josef. Er traut seinen Augen nicht. Sind das nicht seine Brüder, die da vor ihm stehen? Sind das nicht die, die ihn in den Brunnen geworfen und verkauft haben? Als wäre er ein Tier und nicht ihr Bruder? Und jetzt knien sie vor ihm auf dem Boden und verbeugen sich tief vor ihm. Jetzt sind sie verzweifelt und hilflos, weil sie zu essen brauchen. Und er hat sie in der Hand. Er kann sie retten oder vernichten. Was soll er tun?
Tief in Josef meldet sich die Wut über seine Brüder. All das Schlimme musste er nur wegen ihnen erleiden. Josef erinnert sich:
(den Brunnen zu Josef stellen)
(die Fessel dazulegen)
(den schwarzen Stein hinlegen)
Das alles hat er erlebt und erlitten.
Aber Josef spürt auch: Gott ist immer bei ihm gewesen. Auch in den schlimmen Zeiten:
(Während dieser Sätze Brunnen, Fessel, Stein mit dem goldenen Faden miteinander verbinden.)
Gott macht es gut
Josef denkt lange nach. Seine Brüder wollten es böse machen, aber Gott wusste, wie es gut werden kann. Wie es gut werden kann für seine ganze, große Familie. Josef denkt: »Vielleicht hat alles so kommen müssen. Jetzt bin ich so mächtig, dass ich meine ganze Familie retten kann.« Und so macht er es.
Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (KuS 398, KG 112)
Jedes Kind darf sich einen dunklen Stein und einen goldenen Faden nehmen.
»Zuerst legen wir die dunklen Steine ab. Wer möchte, darf beim Ablegen auch etwas sagen. Josef hat im Gefängnis eine schwierige Zeit erlebt. Dafür liegt der schwarze Stein hier (auf »Geschichtenstein« zeigen). Vielleicht möchtest du für Menschen beten, die auch eine schwierige Zeit erleben.
Wir möchten Gott gemeinsam für diese Menschen bitten:
Unser Vater im Himmel,
du hast zu Josef gehalten
– auch im dunklen Gefängnis.
Sei bitte bei allen Menschen,
denen es nicht gut geht.
Wir denken an …
(Jemand aus dem Team legt einen Stein und sagt etwas dazu; Kinder schließen sich an.)
Gott, für alle diese Menschen bitten wir:
Erbarme dich!
Jetzt legen wir die goldenen Fäden. Josef hat erkannt, dass Gott immer bei ihm war.
Vielleicht möchtest du Gott für etwas Schönes danken. Wenn du möchtest, kannst du sagen, was dein Faden bedeutet.
Wir möchten Gott gemeinsam danken:
Unser Vater im Himmel,
du hast für Josef am Ende
alles gut werden lassen.
Wir danken dir für alles Schöne,
das wir schon erleben durften.
Wir denken da an …
(Jemand aus dem Team legt einen Stein und sagt etwas dazu; Kinder schließen sich an.)
Gott, für all das danken wir dir und loben dich. Halleluja!«
Bewahre uns Gott (EG 171, KuS 174, KG 213)
KuS 728
Minibüchlein zur Geschichte
Vielleicht überraschen Sie die Kinde nach dem Gottesdienst mit diesem Minibüchlein, das es ihnen ermöglicht, die Geschichte von Josef zu Hause nochmal zu sehen, lesen, hören …
2,50 €; Best.-Nr. 3553
.
.. oder Sie erfreuen die Kinder mit einem Für-Dich!-Heft. Unter dem Thema »Josef – Geschwister und Gefühle« sind 12 Seiten gefüllt mit Geschichten, Bastel-, Mitmach- und Nachdenk-Aktionen, sowie Rätsel und einem Wimmelbild, das die ganze Josefgeschichte erzählt und Neues entdecken lässt.
1,90 € (ab 10 Ex. je 1,60 €; ab 40 Ex. je 1,40 €);
Best.-Nr. 101-2/19
Kommt miteinander ins Gespräch über folgende Fragen/Gedanken:
(Bild: Josef gibt sich seinen Brüdern zu erkennen; Szene auf der Gesamttagung »Kirche mit Kindern«, Lübeck 2022, Stand Arbeitsgemeinschaft Biblischer Figuren e. V. [ABF e. V.], Szene: Melanie Röhr; Foto: Sandra Epting, beide: ABF e. V.)
Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen
(KuS 504, EG WÜ 649);
Wie ein Fest nach langer Trauer
(KuS 542, EG WÜ 660);
Wir feiern heut ein Fest (KuS 495, LHE 328);
Lasst uns miteinander
(KuS 584, KG 189, LHE 147)
Guter Gott,
ich bin froh, wenn ich mich nach einem Streit mit meinem Bruder oder meiner Freundin wieder vertrage.
Es tut gut, wenn meine Schwester oder mein Freund sagen: »Es tut mir leid.«
Dann ist es mir gleich viel leichter ums Herz.
Dann freue ich mich, dass ich nicht allein bin.
Josef und seine Brüder versöhnen sich: Die Kinder reichen sich die Hand. Weitere Versöhnungs- bzw. Friedensgesten einüben.
S. hierzu »Den besonderen Tipp«, Seite 288.
Aus einem weißen Bettlaken und Stoffmalfarben wird ein Versöhnungsbanner gestaltet und im Gottesdienstraum aufgehängt.
1. »Die Reise nach Ägypten« – wie die bekannte »Reise nach Jerusalem«.
2. »Ich belade mein Kamel und nehme mit …« – wie »Ich packe meinen Koffer und nehme mit …«
Josef baut seinen Brüdern eine Brücke zur Versöhnung, die Kinder bauen z. B. eine »Leonardo-Brücke« (Anleitungen hierzu im Internet).
In verschiedenen Kleingruppen wird gemeinsam ein Fest vorbereitet: Lied dichten, Tanz einüben, Raum schmücken (Girlanden basteln), Essen vorbereiten …
Mit einer Schnur eine Zick-Zack-Linie legen: Höhen und Tiefen im Leben des Josef. Dazu Symbole der ganzen Reihe von hinten nach vorne legen.
Josef schaut auf die vielen Menschen vor sich. Sie kommen, um Getreide zu kaufen. Jeden Tag werden es mehr. Die Ernte ist nicht nur in Ägypten ausge-
blieben, sondern auch in vielen anderen Ländern. Aber Josef hat gut vorgesorgt. Er hat im ganzen Land Getreidespeicher bauen lassen. Die sind voll. Auch jetzt noch, obwohl seit vielen Monaten nichts mehr geerntet werden kann. Denn es ist zu trocken. Nichts kann wachsen. Doch in Ägypten muss niemand hungern.
Josef sieht eine Gruppe von Männern. Sie kommen ihm bekannt vor. Es sind seine Brüder. Aber wo ist Benjamin? Und sein Vater? Ob er noch lebt?
Josef geht zu ihnen. Er tut so, als ob er sie nicht versteht und lässt alles übersetzen. Dann behauptet er: »Sie sind Spione. Werft sie ins Gefängnis.« Er dreht sich um und geht weg. Nach drei Tagen lässt er sie frei. Sie dürfen gehen. Doch Simeon muss als Pfand dableiben. Er kommt wieder frei, wenn die Brüder beim nächsten Mal Josefs jüngsten Bruder Benjamin mitbringen.
Traurig reiten die Brüder nach Hause. Sie erzählen alles ihrem Vater Jakob. Der sagt: »Nein, den Benjamin gebe ich nicht her. Ich habe schon Josef verloren. Jetzt Simeon. Ich will nicht auch noch Benjamin verlieren!« Doch als das Getreide aufgebraucht ist, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als wieder nach Ägypten zu gehen. Für Jakob ist das sehr schwer. Denn Benjamin muss mitgehen. Ohne ihn bekommen sie kein neues Getreide. Die beiden Söhne Ruben und Juda versprechen dem Vater, gut auf Benjamin aufzupassen und ihn wieder nach Hause zu bringen.
Josef sieht alle seine Brüder schon von Weitem. Sie bekommen Getreide und auch Simeon darf nach Hause zurück. Doch schon bald werden sie von Josefs Wachen eingeholt. Sie suchen einen wertvollen goldenen Becher und finden ihn bei Benjamin. »Ich war das nicht!«, ruft Benjamin ängstlich. Er weiß nicht, dass Josef ihn heimlich dort verstecken ließ. Dass Josef seine Brüder noch einmal auf die Probe stellt. Die Brüder müssen zu Josef zurück. Er will Benjamin als Sklave hierbehalten. Aber Juda sagt: »Nein, ich bleibe an seiner Stelle hier. Wenn Benjamin nicht nach Hause zurückkommt, stirbt Vater vor Trauer. Nach unserem Bruder Josef, kann er nicht auch noch Benjamin verlieren!« Da weint Josef. »Ich bin Josef, euer Bruder. Ich lebe. Gott hat es gut mit mir gemeint, auch wenn ihr Böses mit mir vorhattet.« Er macht einen Vorschlag: »Geht nach Hause und kommt mit unserem Vater und euren Familien hier her nach Ägypten. Hier könnt ihr alle gut leben. Und dann feiern wir ein großes Versöhnungsfest. Wir haben vieles falsch gemacht. Jetzt ist es Zeit, dass wir einander vergeben.«
Josef steht vor dem großen Getreidespeicher. Er blickt auf die lange Menschenschlange. Aus aller Welt kommen sie nach Ägypten. Überall bleibt die Ernte aus. Aber Josef hat vorgesorgt. Umsichtig und klug hat er gehandelt. In ganz Ägypten können Menschen ihre Vorräte auffüllen. Überall hat er Beamte dafür eingesetzt. Nur die Leute aus anderen Ländern, die müssen zu Josef.
Letzte Woche hatte er plötzlich ein paar Worte in seiner Muttersprache gehört. »Dann ist auch in meiner Heimat die Not groß«, dachte er. Aber er kannte keinen der Leute. Da hat ihn die Sehnsucht nach seinem Vater gepackt. »Ob er noch lebt? Und seine Brüder? Der kleine Benjamin ist inzwischen auch ein erwachsener Mann. Und die älteren Brüder? Die, die ihn verraten und verkauft haben?« Manchmal war Josef fast am Verzweifeln. So schwer war die Erinnerung. So schwer war das Leben. Dennoch war auch immer das Vertrauen da, dass Gott es gut mit ihm meint und einen Plan für ihn hat. Jetzt denkt Josef: »Alles habe ich erreicht. Zumindest sage ich das immer, wenn mich jemand fragt, was ich noch erreichen will. Doch die Sache mit meinen Brüdern – die würde ich doch noch gerne in Ordnung bringen. Klar, die Brüder haben vieles falsch gemacht. Aber Vater hat uns Kinder auch ungleich behandelt. Ich durfte alles – meine großen Brüder nichts. Ich wurde immer bevorzugt. Schon vom Tag meiner Geburt an. Klar, dass die anderen da neidisch wurden und mich gehasst haben! Sie wollten mich sogar draußen bei den Herden töten. Doch zum Glück kam zur rechten Zeit eine Karawane vorbei. Sie war auf dem Weg nach Ägypten. Da hatte Gott wohl schon seinen Plan mit mir. Klar, auch ich habe vieles falsch gemacht. Ich habe es genossen, dass ich Vaters Liebling war. Jetzt schäme ich mich dafür. Doch jetzt ist es zu spät.«
Da wird Josef aus seinen Gedanken gerissen. »Josef, hier sind ein paar Hebräer. Du hast doch gesagt, dass wir dir Bescheid geben sollen, wenn Hebräer Getreide kaufen wollen.« Josef geht langsam zu den zehn Männern. Sie haben Esel mitgebracht, die das Getreide tragen sollen. Josef traut seinen Augen nicht: Das sind seine Brüder! Doch wo ist Benjamin? Josef braucht einen Moment, bis er sich wieder gefasst hat. Dann lässt er einen Dolmetscher kommen. Josef tut so, als ob er kein Wort verstehen würde von dem, was die Brüder sagen. Er stellt viele Fragen und lässt sich die Antworten übersetzen. Sie erzählen, dass sie noch einen jüngeren Bruder haben, der beim Vater geblieben ist. Und dass ein anderer Bruder bereits tot ist. Schließlich sagt Josef: »Das sind Spione. Nehmt sie gefangen.« Die Brüder verteidigen sich: »Wir sind keine Spione, wir sind ehrliche Leute!« Doch es nützt nichts. »Das ist die Strafe dafür, dass wir damals Josef verkauft haben«, flüstert Ruben seinen Brüdern zu. »Wir haben große Schuld auf uns geladen. Wisst ihr noch, wie groß seine Angst war, als wir ihn aus dem Brunnen gezogen haben? Wir haben ihn im Stich gelassen!«
Nach drei Tagen lässt Josef sie wieder frei. Sie können nach Hause. Doch Simeon muss hierbleiben. »Wenn ihr ihn wiederhaben wollt«, sagt Josef, »müsst ihr euren jüngsten Bruder mitbringen. Sonst braucht ihr hier gar nicht mehr aufzutauchen.«
Die Brüder reiten traurig nach Hause. Sie erzählen alles ihrem Vater Jakob. »Jetzt habe ich noch einen Sohn verloren«, sagt dieser.
Als das Getreide aufgebraucht ist, sollen die Brüder wieder nach Ägypten ziehen. Aber Ruben und Juda sagen: »Wir gehen nur, wenn Benjamin mitkommt. Ohne ihn brauchen wir gar nicht erst loszugehen. Da verhungern wir lieber. Aber wir versprechen, ihn dir wieder zurückzubringen.« Jakob sträubt sich lange, doch dann lässt er Benjamin mitgehen. Die Brüder nehmen Geschenke für Josef mit und doppelt so viel Geld.
Josef entdeckt seine Brüder sofort. Und Benjamin ist auch dabei. Josef lädt sie zum Essen ein. Die Brüder freuen sich sehr, Simeon wiederzusehen, aber sie haben auch Angst vor Josef.
Als sie wieder auf dem Heimweg sind, holt sie eine Gruppe Ägypter ein. Josef hat sie ihnen hinterhergeschickt. Sein wertvoller Becher ist gestohlen worden. Jetzt werden die Getreidesäcke der Brüder durchsucht. Womöglich haben sie den Becher gestohlen. Und tatsächlich: Sie finden ihn in Benjamins Getreidesack. »Ich war das nicht!«, verteidigt sich Benjamin. Doch es nützt nichts – sie müssen zu Josef umkehren.
Josef war es, der dafür gesorgt hat, den Becher in Benjamins Getreidesack zu verstecken. Jetzt legt er fest: »Benjamin wird als Sklave hierbleiben.« Da sagt Juda: »Benjamin muss auf jeden Fall zum Vater zurückgehen. Das haben wir ihm versprochen. Der Vater ist noch immer voll Trauer um Josef, unseren anderen Bruder. Wenn er auch Benjamin verliert, überlebt er das nicht. Nimm stattdessen mich als Sklaven.«
Da schickt Josef alle Ägypter hinaus. Er nimmt seine Perücke ab und sagt: »Ich bin Josef, euer Bruder. Ihr habt mich nach Ägypten verkauft. Doch Gott hat es gut mit mir gemeint.« Da fallen sie sich in die Arme. Die Brüder sind so froh, dass Josef noch lebt. Da macht Josef einen Vorschlag: »Geht zu Vater zurück. Holt ihn und eure Familien hierher nach Ägypten. Hier gibt es genug zu essen. Hier seid ihr versorgt.« Die Brüder reiten freudig zurück zum Vater. Der kann es kaum glauben, was sie ihm erzählen. Und dann packen sie ihr ganzes Hab und Gut zusammen und ziehen nach Ägypten. Dort feiern sie ein großes Wiedersehensfest mit Josef.
Kommt über folgende Fragen miteinander ins Gespräch:
Siehe hierzu auch »Zur ganzen Reihe«, Seite 275.
Schenk uns Weisheit (KuS 436);
Segne uns mit der Weite des Himmels
(KuS 182, KG 142);
Gib uns Ohren, die hören
(KuS 496, KG 195, Wwdl 42)
Guter Gott,
manchmal träume ich von schönen Dingen oder Erlebnissen. Dann bin ich ganz froh.
Aber manchmal träume ich auch von schlimmen Dingen.
Erlebnisse, die mir Angst machen.
Dann bin ich traurig und weiß nicht, was ich tun soll.
Da ist es gut, wenn es Menschen gibt,
denen ich meine Träume erzählen kann.
Manchmal fehlt mir der Mut,
schwierige Aufgaben zu übernehmen.
Da hilft es mir, wenn meine Freunde
oder Eltern zu mir sagen: »Du schaffst das!«
Dann wird es plötzlich ganz einfach und leicht.
In eine große Denkblase Träume malen/schreiben/kleben. Die Denkblase kann mit Zuckerkreide, Glitzerstiften, Pailletten gestaltet sein.
Rezept für Zuckerkreide: Für jede Farbe eine eigene Schüssel verwenden; in ca. 150 ml Wasser 3–4 EL Zucker auflösen, einzelne Kreidestücke in die Lösung geben, warten, bis sie sich vollgesogen haben und zu Boden sinken (ca. 10–15 Minuten). Herausnehmen und damit malten. Die Farben kommen besonders gut auf dunklem Hintergrund zur Geltung.
Zur feierlichen Einsetzung von Josef zum Stellvertreter des Pharaos. In verschiedenen Kleingruppen wird das Fest vorbereitet: Jubelnde Menge; Tanz einüben; Raum dekorieren; Essen zubereiten; Josef auf einem »Wagen« durch die Menge ziehen …
Z. B. mit Streifen aus Goldpapier Josefs Kette kleben.
Z. B.: Dunkle Tücher für die Sorgen, Angst, unerklärbaren Träume des Pharaos; helle Tücher für Josefs Traumdeutung, seine Hilfe, Um- und Voraussicht, mit der die Menschen vor der Hungersnot bewahrt werden.
Dazu können Naturmaterialien gesammelt werden.
Einige Fänger/innen (= magere Kühe) fangen die anderen Kinder (= fette Kühe). Wer gefangen wird, legt sich auf den Boden und kann nur befreit werden, wenn er von einer »fetten Kuh« abgeschlagen und wieder befreit wird.
Der Mundschenk des Pharaos ist jetzt frei. Er ist wieder zurück am Hof des Pharaos. Er hat Josef wohl vergessen. Am Anfang hat Josef jeden Tag gehofft, dass er auch aus dem Gefängnis kommen würde. Aber jetzt sind schon viele Monate vergangen. Im Gefängnis hilft Josef, das Essen an die anderen Gefangenen zu verteilen. Der Gefängnisaufseher merkt schnell, dass er sich auf Josef verlassen kann.
Aber der Mundschenk des Pharaos hat ihn nicht vergessen. Deshalb wird Josef zum Pharao gerufen. Zuerst bekommt Josef neue Kleidung und er muss sich waschen. Er weiß noch nicht, warum er von der Leibwache des Pharaos abgeholt wird.
Josef fragt sich, ob Potifar etwas damit zu tun hat? Aber es ist bestimmt nichts Schlimmes, sonst hätte er doch keine frische Kleidung bekommen. Und dann kniet er vor dem Pharao. Der lässt ihn aufstehen und spricht: „Mein Mundschenk hat gesagt, dass Gott mit dir ist und du es verstehst, Träume zu deuten? Meine Traumdeuter taugen nichts. Sie haben keine Vorstellung von dem, was meine Träume bedeuten. Du bist der Einzige, der mir noch helfen kann. Ich kann keine Nacht mehr schlafen, weil ich mir große Sorgen mache. Höre also meinen Traum:
»Sieben magere Kühe steigen aus dem Nil und fressen sieben fette Kühe auf, die am Ufer weiden. Und sieben vertrocknete Ähren verschlingen sieben Ähren, die voller Körner sind. Was bedeutet das?« Josef antwortet dem Pharao: »Gott will dir sagen: Nach sieben Jahren, in denen mehr wächst, als gebraucht wird, kommen sieben Jahre, in denen nichts mehr wächst. Eine große Hungersnot wird dann sein. Suche dir einen Mann, der Vorräte sammelt. Und der alles so einteilt, dass dein Volk auch in den sieben mageren Jahren nicht hungern muss.«
Der Pharao sieht Josef an und sagt: »Du bist der Mann. Du bist ab sofort mein Stellvertreter. Kümmere dich um alles.« Dann schenkt er ihm seinen Ring, eine Kette und neue Kleidung. Josef ist jetzt ein freier Mann. Alle in Ägypten sollen sehen und hören, dass Josef der zweitmächtigste Mann im Land ist, gleich nach dem Pharao. Deshalb wird er auf einem Wagen durch Ägypten gefahren. Alle Menschen verbeugen sich vor ihm und jubeln ihm zu.
Als Josef von seiner Reise zurückkommt, heiratet er. Mit seiner Frau zusammen hat er zwei Söhne. Sie wohnen gemeinsam in einem großen, schönen Haus. Jetzt ist fast alles wieder gut in Josefs Leben.
Jetzt ist es schon fast zwei Jahre her, dass Josef dem Mundschenk den Traum gedeutet hat. Für den Mundschenk ging es gut aus. Er ist wieder am Hof des Pharaos. Aber Josef ist noch immer im Gefängnis. Ob der Mundschenk ihn vergessen hat? Josef kann nichts daran ändern. Das Einzige, was er tun kann: sein Leben so annehmen, wie es ist. Mit aller Ungerechtigkeit. Aber auch in dem Wissen, dass Gott einen Plan für ihn hat.
Der Gefängnisaufseher merkt schnell, dass Josef ein ehrlicher Mensch ist. Er vertraut ihm immer mehr Aufgaben an. So darf er zu jedem Gefangenen gehen, ihnen das Essen bringen und mit allen reden. Heute ist wieder so ein Tag. Josef will gerade das Essen austeilen, als er zum Gefängnisaufseher gerufen wird. »Zieh das hier an. Aber wasche dich zuerst.« Josef blickt fragend auf die Kleidungsstücke. »Was ist passiert?«, will Josef wissen. »Du sollst zum Pharao kommen!« Josef erstarrt. Zum Pharao? Was soll ich denn da? Ich habe doch nichts getan? Ein wenig Angst hat Josef schon. Der Pharao, der mächtigste Mann in Ägypten, ruft ihn zu sich. Auf dem Weg zum Palast des Pharaos überlegt Josef, was passieren kann. Hat Potifar sich etwa beim Pharao über ihn beschwert? Aber er ist doch schon zwei Jahre lang im Gefängnis. Oder hat er den Gefängnisaufseher verärgert? Oder hat es damit zu tun, dass er dem Mundschenk und dem Bäcker die Träume gedeutet hat, obwohl er kein offizieller Traumdeuter ist? Ist Träume-Deuten in Ägypten verboten? Die Gedanken rasen durch Josefs Kopf. Ihm ist ganz schön mulmig zumute.
Tief verbeugt sich Josef vor dem Pharao. Der sitzt auf seinem Thron, von der Leibwache umgeben. »Erhebe dich!«, sagt der Pharao. Josef erstarrt. Direkt neben dem Pharao steht Potifar. Aber der schaut ihn unbeteiligt an. Ob er mich noch kennt? Ob er der Grund ist, warum ich jetzt hier bin? Der Pharao erklärt Josef: »Ich habe jede Nacht den gleichen Traum. Und keiner kann mir sagen, was er bedeutet. Alle Traumdeuter aus Ägypten sind ratlos. Ich kann keine Nacht mehr schlafen. Da erzählte mir mein Mundschenk von seinem Traum und dass du ihn gedeutet hast. Deshalb bist du hier. Deute mir meine Träume!« Josef sieht den Pharao an. Er traut sich nicht, etwas zu sagen. Da spricht der Pharao weiter: »Höre meinen Traum: Aus dem Nil steigen immer sieben fette Kühe und danach sieben magere Kühe. Diese fressen die fetten Kühe auf. Und sieben vertrocknete Ähren steigen aus dem Nil und verschlingen sieben dicke Ähren, die voller Körner sind. Was bedeutet das?« Josef überlegt. Er vertraut darauf, dass Gott ihm die richtigen Worte in den Mund legt. »Die beiden Träume bedeuten das Gleiche. Gott möchte dir etwas mit ihnen mitteilen: Die sieben fetten Kühe und dicken Ähren bedeuten, dass sieben gute Erntejahre kommen. Es wird alles im Überfluss geben. So viel wird auf den Feldern wachsen, dass ihr es nicht aufessen könnt. Die sieben mageren Kühe und vertrockneten Ähren bedeuten, dass danach sieben Jahre kommen, in denen nichts auf den Feldern gedeiht. Eine große Hungersnot wird über Ägypten kommen.«
Der Pharao sieht Josef an. »Was soll ich tun?«, fragt er. Und Josef antwortet: »Such einen Mann, der über alles wacht. Der Vorräte anlegen lässt, damit ihr auch während der Hungersnot gut leben könnt. Suche nach einem klugen Mann, der vorausschauend handelt.«
Der Pharao sagt: »Ich habe diesen Mann schon gefunden. Du sollst mein Stellvertreter sein und über alles und jeden in Ägypten herrschen. Nur ich stehe über dir. Und als Zeichen dafür, dass du frei bist, bekommt du neue Kleidung, meinen Ring und eine goldene Kette. Alles, was du befiehlst, soll getan werden.« Der Pharao lässt Diener kommen, die Josef neu einkleiden. Danach fährt ein Wagen vor, in dem Josef durch ganz Ägypten kutschiert wird. Alle sollen sich vor ihm verbeugen und ihn als Stellvertreter des Pharaos anerkennen.
Josef muss nicht mehr ins Gefängnis zurück. Er braucht auch keine Angst mehr vor Potifar haben. Er ist jetzt der zweitmächtigste Mann in ganz Ägypten, gleich nach dem Pharao. Josef heiratet, und die beiden bekommen zwei Söhne. Mit seiner Familie lebt Josef in einem großen Haus. Jetzt ist sein Leben fast wieder ganz in Ordnung.
– zum Bemalen und Gestalten
Die Kinder können mit viel Kreativität und unterschiedlichen Materialien (Farben, Perlen, Glitzer, Naturmaterial, Papier, Schnipsel …) einen schönen Dekoartikel für Strauß, Lampe oder Wand herstellen.
Tipp: Mit einem scharfen Messer kann das Herz in zwei Hälften geteilt und diese dann einzeln an der Wand befestigt werden.
1,95 € (ab 10 Ex. je 1,70 €);
Kommt miteinander ins Gespräch über folgende Fragen:
Siehe hierzu auch »Zur ganzen Reihe«, Seite 275.
Von oben und von unten (KuS 486, LJ 605);
Ob ich sitze oder stehe (KuS 332);
Schenk uns Weisheit (KuS 436)
Guter Gott,
in mir ist es dunkel. Ich habe Angst.
Aber du bist da.
Das macht mir mein Leben hell.
Dann brauche ich mich nicht zu fürchten.
Ich bekomme Mut, mich meinen
Ängsten entgegen zu stellen.
Dann wird alles gut.
Emoticons/Smileys zur Geschichte malen und und als Leporello zusammenkleben, das die Kinder mit nach Hause nehmen können. Anhand der Bildchen kann die Geschichte nacherzählt werden. Beispiele: Josef als Sklave/Diener: arbeitender Smiley; Potifars Frau: verliebter Smiley; Josef im Gefängnis: Smiley hinter Gittern; Josef beim Pharao: ängstlicher Smiley; Josef, der Träume deutet: Smiley mit Sprechblase.
Bilder aus Zeitschriften ausschneiden. Dann Bilder, die die hellen Seiten im Leben Josefs darstellen, auf einen hellen Karton kleben; die dunklen Seiten auf dunklen Karton. Beispiele für helle Seiten: Josef kann Träume deuten; Josef wird aus dem Gefängnis befreit;
Beispiele für dunkle Seiten: Josef kommt ins Gefängnis; Potifars Frau lügt und Josef wird bestraft.
Im Raum werden Nüsse, Bonbons etc. versteckt. Wer findet und »sammelt« die meisten? Alle werden in den »Vorratsspeicher« gebracht (Eimer, Schale …). Am Ende wird geteilt, so bekommen alle etwas von den »sieben fetten Jahren« ab.
Wir machen Riesenseifenblasen; Flüssigkeit kann auch selbst hergestellt werden: 250 ml destilliertes Wasser, 50 ml Spülmittelkonzentrat, 1/2 Päckchen Backpulver, 1 Tl Guarkernmehl. Mit einem Schneebesen gut verrühren. 10 Minuten stehen lassen.
Pfeifenputzer zu einem Ring biegen (ca. 14 cm Ø), die Enden miteinander verdrehen und daran ein Stöckchen festbinden/-kleben. Den Ring ins Seifenwasser tauchen und vorsichtig durch die Luft ziehen.
Tipp: Das beste Wetter für Seifenblasen sind bedeckter Himmel und feuchte Luft.
Die 20 Bilder des Figurensets ermöglichen eine durchgehende Erzählbegleitung durch die ganze Josef-Reihe.
Wir haben außer der Geschichte von Josef noch viele weitere Figuren-Sets zu anderen biblischen Geschichten.
20,00 €; Best.-Nr.: 1662
Josef ist Sklave bei Potifar. Er muss schwer arbeiten. Er macht all das, was die anderen Sklaven und Diener nicht tun wollen. Aber Josef erledigt, was ihm aufgetragen wird. Und er lernt die Sprache. Jeden Tag versteht er etwas mehr von dem, was gesprochen wird. Immer besser kann er sich mit den anderen unterhalten. Potifar merkt schnell, dass er sich auf Josef verlassen kann. Potifar vertraut Josef. Deshalb macht er Josef zum höchsten Diener in seinem Haus. Josef achtet jetzt darauf, dass alle Arbeiten erledigt werden.
Auch Potifars Frau wird auf Josef aufmerksam: Josef ist schön und jung und klug. Sie verliebt sich in ihn. Aber Josef geht ihr aus dem Weg. Sie ist doch mit Potifar verheiratet. Einmal sind nur Josef und Potifars Frau im Haus. Da geht sie auf ihn zu und umarmt ihn. »Lass das«, sagt Josef. »Das ist nicht richtig. Du bist verheiratet.« – »Na und?«, antwortet sie. »Es ist doch niemand da. Sieht doch niemand.» Aber Josef wehrt ab: »Potifar vertraut mir. Lass mich in Ruhe!« Doch sie hält ihn nur noch stärker fest. Schließlich reißt sich Josef los und rennt aus dem Haus.
»Na warte, das wird dir noch leidtun«, denkt Potifars Frau. Und sie beginnt, laut zu schreien: »Hilfe! Helft mir!« Schnell kommen Diener herein. »Hier, das ist von Josefs Umhang«, und hält ein Stück Stoff in der Hand. »Er wollte mich küssen. Aber als ich um Hilfe geschrien habe, da ist er weggelaufen!« Die Diener merken nicht, dass Potifars Frau lügt. Sie glauben ihr und schicken einen Boten zu Potifar. Als der nach Hause kommt, erzählt ihm seine Frau noch einmal die gleiche Geschichte. Auch Potifar merkt nicht, dass sie lügt. Potifar ist von Josef enttäuscht. Er lässt ihn ins Gefängnis werfen.
Im Gefängnis schauen alle auf Josef hinab. Aber Josef weiß, dass Gott auch jetzt bei ihm ist. Bald merken die anderen Gefangenen, dass Josef gut zuhören kann. Und dass er weiß, was ihre Träume zu bedeuten haben. Sie erzählen ihm, was sie träumen. Und Josef sagt ihnen, was dahintersteckt. Sie spüren, dass Josef sie nicht anlügt.
Eines Tages kommen auch der Bäcker und der Mundschenk des Pharaos ins Gefängnis. Auch sie erzählen Josef ihre Träume und er sagt, was sie bedeuten. Der Mundschenk kommt schon bald danach wieder frei und arbeitet auch wieder beim Pharao. Josef hofft, dass der Mundschenk ein gutes Wort beim Pharao für ihn einlegt. Doch der Mundschenk vergisst ihn. Deshalb sitzt Josef auch noch viele Monate danach im Gefängnis.
Es ist jetzt viele Wochen her, dass Josef ins Haus des Potifar gekommen ist. Zuerst hatte er Angst. Aber schnell merkte er, dass Potifar ein gerechter Mann ist. Wer sich an die Regeln im Haus hält und wer seine Aufgaben erledigt, der braucht sich nicht vor ihm zu fürchten. Potifar ist der Chef der Leibwache des Pharaos. Er ist einer der wichtigsten Männer in ganz Ägypten. Er ist für den Schutz des Pharaos verantwortlich.
Josef musste hart arbeiten. Er ist ein Haussklave. Er hatte keinerlei Rechte. Aber er lernte schnell. Nicht nur, was das Leben und Arbeiten dort betrifft. Nein, auch die Sprache. Er verstand immer besser, was die anderen Sklaven sagen, was die Diener sagen. Ja, und was Potifar mit seiner Frau bespricht. Und mit Gästen, die zu Besuch kommen. Bald konnte er sich mit allen gut unterhalten. Josef ist höflich und nett. Die anderen Sklaven mögen ihn. Auch Potifar mag ihn, weil er gut arbeitet. Deshalb macht ihn Potifar zu seinem Hausdiener. Josef bekommt die Aufsicht über das ganze Haus. Potifar merkt, dass Gott bei Josef ist. Josef ist zuverlässig. Alles, was ihm aufgetragen wird, erledigt er.
Auch Potifars Frau mag Josef. Sie verliebt sich in ihn. Und immer, wenn Potifar nicht da ist, schleicht sie sich an Josef heran. Sie macht ihm schöne Augen. Aber Josef geht ihr aus dem Weg. Er weiß, dass das nicht richtig ist, was Potifars Frau tut. »Josef, komm zu mir. Ich mag dich!« – »Nein, du bist Potifars Frau. Er vertraut mir.« Aber sie lässt ihn nicht in Ruhe. Einmal ist nur Josef im Haus. Alle anderen Diener sind draußen. Da versucht sie, ihn zu küssen und hält ihn fest. Aber Josef reißt sich los und rennt hinaus. Und Potifars Frau hält seinen Umhang in der Hand.
»Warum mag mich Josef nicht?«, fragt sie sich. »Aber er wird schon merken, dass ich das nicht dulde. Er muss machen, was ich will!« Und dann ruft sie laut um Hilfe. Da kommen die Diener schnell ins Haus. »Herrin, was ist passiert?«, fragen sie. »Dieser Josef hat mich bedrängt! Wenn ich ihn nicht weggestoßen hätte, wer weiß, was passiert wäre …« Sie hält seinen Umhang hoch. »Als ich anfing zu schreien, ist er weggelaufen und hat seinen Umhang verloren.« Die Diener merken nicht, dass sie lügt.
Als Potifar nach Hause kommt und hört, was passiert ist, wird er zornig: »Ich habe Josef vertraut. Wie kann er nur so etwas tun?« Potifars Frau verlangt von ihm: »Bestrafe Josef.«
Und Josef kommt ins Gefängnis. Aber er hat doch gar nichts getan. Er ist verzweifelt. Dennoch weiß er, dass Gott bei ihm ist. »Gott lässt mich auch jetzt nicht allein«, ist er sich sicher.
Im Gefängnis merken die anderen schnell, dass Josef Träume deuten kann. Auch als der Bäcker und der Mundschenk des Pharaos ins Gefängnis kommen. Sie erzählen Josef von ihren Träumen, die sie in der Nacht hatten. Beiden kann Josef sagen, was die Träume bedeuteten. Und beide Träume werden wahr.
Bald danach kommt der Mundschenk wieder frei und arbeitet auch wieder beim Pharao. »Vergiss mich nicht, wenn du wieder beim Pharao bist«, sagt Josef beim Abschied.
Immer wieder denkt Josef an den Mundschenk und seinen Traum. Er hofft, dass er ein gutes Wort für ihn beim Pharao einlegt und ihm sagt, dass Josef zu Unrecht im Gefängnis sitzt. Aber nichts passiert. »Es ist jetzt schon fast zwei Jahre her, dass der Mundschenk wieder frei ist, aber ich bin immer noch hier im Gefängnis. Der hat mich bestimmt vergessen«, denkt Josef.
– für die Karten der Figurensets
Mit den drei Schienen des Sets haben Sie beim Erzählen mit den Figurenkarten der Figuren-Sets eine große Auswahl an Möglichkeiten zur Darstellung.
Die Schienen sind aus massivem Buchenholz, haben die gleiche Breite und sind unterschiedlich hoch. Die Rillen sorgen für einen optimalen Stand der sehr stabilen Karten.
Maße in cm: 40 x 2,0 x 2,0; 40 x 3,5 x 3,5; 40 x 5,0 x 5,0.
Set € 15,00; Best.-Nr. 1625
Kommt miteinander ins Gespräch über folgende Fragen:
Halte zu mir, guter Gott (KuS 456, KG 8, Wwdl 49);
Gott behütet mich (KuS 335, auch als Kehrvers beim Psalmgebet singbar);
Von oben und von unten (KuS 486)
Guter Gott,
manchmal liegt ein Weg vor mir,
den ich nicht überblicken kann.
Ich habe Angst,
weil ich nicht weiß, was mich erwartet.
Manchmal bin ich einsam,
weil niemand da ist, mit dem ich reden kann.
Da ist es gut, dass du immer bei mir bist.
Auf dich kann ich mich immer verlassen.
… mit der »Josefskiste« (s. »Zur ganzen Reihe«, Seite 273)
Die Geschichte ohne Worte nachspielen: Josef, vor dem sich die anderen verneigen; seine Freude über das Kleid; seine Angst im
Brunnen … Wie können die Gefühle ausgedrückt werden?
(Bild: Josef und die Ähren, Szene auf der Gesamttagung »Kirche mit Kindern«, Lübeck 2022, Stand Arbeitsgemeinschaft Biblischer Figuren e. V. [ABF e. V.], Szene: Melanie Röhr; Foto: Sandra Epting, beide: ABF e. V.)
Wie bei »Ich packe meinen Koffer …« werden immer mehr Träume hinzugefügt.
Am besten leuchtet die Farbe im Dunkeln, angestrahlt von einer UV-Schwarzlichtlampe.
»Da kommt Josef, der Träumer, Vaters Lieblingssohn«, sagt Juda. Die Brüder sehen ihn schon von Weitem. Er hat einen bunten Mantel an. Ein Geschenk ihres Vaters Jakob. Sie selbst haben kein Geschenk bekommen. Sie sind neidisch auf Josef. »Was will der denn hier? Will er uns wieder von irgendwelchen komischen Träumen erzählen, die er hatte?« Josef erinnert sich oft an seine Träume. Dann erzählt er sie seinen Brüdern und ihrem Vater Jakob.
Einmal träumt Josef das hier: Josef war mit seinen Brüdern auf dem Feld. Sie haben Getreide geschnitten. Die Ähren haben sie zum Trocknen zusammengebunden und aufgestellt. Da haben sich die Ähren der Brüder vor seinen Ähren verneigt.
Und dann waren da 11 Sterne, die Sonne und der Mond. Auch die haben sich vor Josef verneigt.
Heißt das, seine Brüder und seine Eltern verbeugen sich vor ihm?
Josef weiß nicht, was die Träume bedeuten. Aber er weiß, dass Gott ihm damit etwas sagen möchte. Es ist auch schon manchmal passiert, dass einer seiner Träume später Wirklichkeit geworden ist. Aber seine Brüder mögen seine Träume nicht.
Ja, sie mögen ihn nicht.
Jetzt stehen sie feindlich vor ihm. Er will ihnen doch nur ein paar Vorräte bringen. Sie sind schon so lange mit den Ziegen und Schafen auf der Weide. Doch die Brüder freuen sich nicht. Sie packen ihn und werfen ihn in einen Brunnen. Wasser ist kaum welches drin, aber es ist dunkel. Und Josef hat Angst. Was sie wohl mit ihm machen? Wann sie ihn wohl wieder rausholen?
Er hört wie Ruben sagt: »Kommt, wir lassen ihn wieder frei.« Doch die anderen widersprechen ihm: »Nein, auf gar keinen Fall!«
Plötzlich wird es laut. »Schnell! Wir holen ihn raus und verkaufen ihn an die Händler! Die gehen bestimmt mit ihren Kamelen nach Ägypten. Dann sind wir Josef los!«
Die Männer fesseln Josef und nehmen ihn mit.
Die Brüder gehen am nächsten Tag nach Hause. Ihrem Vater erzählen sie: »Dein Sohn Josef wurde von einem wilden Tier getötet. Wir haben nur noch dieses Stück von seinem Mantel gefunden.«
Jakob ist voller Trauer. Sein Lieblingssohn Josef ist tot. Jetzt bleibt ihm nur noch der jüngste Sohn Benjamin. Er ist noch zu jung, um mit den anderen Brüdern und den Tieren unterwegs zu sein. Deshalb darf Benjamin beim Vater bleiben.
Josef lebt mit seinem Vater Jakob und seinen elf Brüdern zusammen. Sie haben viele Schafe und Ziegen. Jakob ist schon alt. Er bleibt meistens zu Hause. Auch Benjamin, der jüngste Bruder, geht nicht mit auf die Weiden. Josef muss seinen älteren Brüdern helfen. Vor allem wenn sie Wasser aus dem Brunnen holen, damit die Tiere trinken können. Seine älteren Brüder mögen Josef nicht, weil ihm der Vater einen neuen Mantel geschenkt hat. Mit vielen bunten Fäden wurde er gewebt. Die anderen haben nichts bekommen.
Letzte Nacht hat Josef geträumt. Manchmal werden seine Träume wahr. Er hat geträumt, dass sie alle auf dem Feld waren. Sie haben Getreide geschnitten und die Ähren zusammengebunden und zum Trocknen aufgestellt. Die Ährengarben seiner 11 Brüder haben sich vor seiner Garbe verneigt. Er versteht nicht, was das bedeutet – aber er erzählt es seinen Brüdern. Die lachen ihn nur aus und verspotten ihn: »Du Träumer«, sagen sie zu ihm. Und: »Du Angeber.«
Josef hatte noch einen zweiten Traum: Sonne, Mond und elf Sterne verneigten sich vor ihm. Da wird sogar sein Vater wütend. »Sollen sich jetzt auch noch deine Mutter und ich vor dir verneigen? Wo führt das denn noch hin?«
Dabei ist Josefs Mutter schon gestorben, als Benjamin geboren wurde.
Die Mütter der älteren Brüder … naja … die mögen Josef auch nicht sonderlich. Wie auch, wenn Josefs Mutter Rahel die Lieblingsfrau von Jakob war. Auch deshalb ist Josef Jakobs Lieblingssohn.
»Josef!«, ruft sein Vater, »geh zu deinen Brüdern. Ihre Vorräte gehen bald zu Ende. Am besten übernachtest du bei ihnen und kommst dann morgen wieder.« Josef nimmt den Beutel mit den Vorräten und geht los. Er hat seinen neuen Mantel angezogen. Lange muss er gehen. Doch endlich sieht er sie: Die Brüder lachen und scherzen. Sie albern herum. Und einer liegt tatsächlich da und schläft.
»Nach Arbeit sieht das nicht aus. Das werde ich Vater erzählen«, denkt Josef. »Die passen ja nicht mal richtig auf die Schafe und Ziegen auf. Die merken ja gar nicht, wenn eine wegläuft.«
Auch die Brüder erkennen ihn schon von weitem. »Da kommt der Träumer in seinem bunten Mantel!«, sagen sie. »Was will der denn hier? Der petzt doch nur. Schnell, versteckt das Fleisch. Sonst verrät er es wieder unserem Vater. Wir dürfen doch kein Tier schlachten.«
Schnell springt Simeon auf. Aber Juda hält ihn zurück. »Wir töten ihn«, sagt er. »Dann kann er nichts mehr dem Vater verpetzen. Und dem Vater sagen wir: ›Ein wildes Tier hat Josef getötet.‹« Sie überlegen, während Josef näherkommt. Als Josef seinen Beutel mit den Vorräten abstellt, packen sie ihn und ziehen ihm den bunten Mantel aus. »He, was soll das?«, schreit Josef. »Lasst mich sofort los! Und gebt mir meinen Mantel wieder, sonst sage ich es Vater!« Da werfen sie Josef kurzerhand in den Brunnen. Sie hören nicht mehr, wie er um Hilfe schreit. Irgendwann wird er schon aufhören. Und sie haben Zeit zu überlegen, was sie mit ihm machen werden.
Doch die Brüder sind sich nicht einig. Ruben, der Älteste, will Josef wieder frei lassen. Aber damit kommt er bei den anderen nicht durch. Ruben überlegt: »Heute Nacht habe ich Nachtwache. Dann lasse ich ihn frei.« Doch dann kommt ein Nachbar, der seine Hilfe braucht. Eine seiner Ziegen ist verletzt und Ruben geht mit dem Nachbarn mit, um ihm zu helfen. Besorgt dreht er sich noch einmal um und schaut auf den Brunnen.
Josef kann nicht mehr schreien. Er kann auch nicht mehr weinen. Er hat Durst, aber der Brunnen ist fast ganz ausgetrocknet. Und er hat Angst. Es wird bald dunkel. »Sie werden mich doch nicht hier drin lassen? Bald werden die Brüder weiterziehen, der Brunnen ist fast leer. Dann holen sie mich sicher wieder raus.« Josef denkt an seinen Vater: »Wenn ich morgen nicht nach Hause komme, dann wird er mich suchen lassen.«
Josef muss eingeschlafen sein. Er hört plötzlich fremde Stimmen. Eine Sprache, die er schon gehört hat, aber nur schlecht versteht. Da sind Männer aus Ägypten. Vielleicht Händler. Josef will gerade laut um Hilfe schreien, als einer seiner Brüder in den Brunnen schaut. Sie holen ihn raus. Endlich!
Josef sieht sich um. Er sucht seinen Mantel. Er sucht Ruben. Aber die Brüder packen ihn und schieben ihn den fremden Männern entgegen. »Hier ist er. Den könnt ihr haben.«
Die Männer fesseln Josef und binden ihn an ein Kamel an. Seine Brüder haben ihn verkauft. Er muss mit den Männern mit. Josef schreit. Er weint. Er bittet, ihn frei zu lassen. Aber die Männer hören nicht auf ihn. Sie treiben ihre Kamele an. Sie wollen weiterkommen auf ihrem Weg.
Viele Tage sind sie unterwegs. Tagsüber ist es kaum auszuhalten. So heiß ist es. Und nachts ist es kalt. Da friert Josef. Aber die Kälte kommt nicht nur von außen. Sie kommt auch von innen. Die Angst ist wieder da. »Jetzt bin ich ganz allein«, denkt Josef. »Niemand wird mich finden. Meinen Vater werde ich wohl nie wiedersehen. Niemand, der mir hilft und mich versteht.«
Niemand? Doch! Da ist Gott. Von dem hat ihm sein Vater immer erzählt. Jakob hat es selbst erlebt, dass Gott bei ihm ist. »Hoffentlich ist er auch bei mir«, denkt Josef. »Was machen die Händler mit mir? Werden sie mich weiterverkaufen? Wo bringen sie mich hin?« Josef versucht, so viel wie möglich von dem zu verstehen, was die Männer untereinander reden. Aber sie sprechen zu schnell. Nur ein paar Worte versteht er: Potifar, Sklavenmarkt, verkaufen, Pharao. Josef reimt sich zusammen: »Sie wollen mich als Sklaven verkaufen. An einen Mann, der Potifar heißt. Er muss sehr reich sein. Und sehr mächtig. Er arbeitet für den Pharao, den König von Ägypten.«
Es eignen sich allgemein Segenslieder; z. B. Sei behütet auf deinen Wegen (Wwdl 189);
Wenn einer sagt: »Ich mag dich, du« (KuS 470)
Aus Psalm 139 die Verse 13–17 nach der Übersetzung der BasisBibel.
Hier finden Sie ein Ausmalbild zum Schiffbruch des Paulus:
Karin Jeromin/Jochen Stuhrmann
Mit Hintergrundwissen zu 135 Geschichten der Bibel. Durchgehend illustriert und mit vielen Fotos, die die Bibel erklären.
Enthält auch für Kinder verständliche Landkarten zu den Reisen des Paulus.
Eignet sich als Hausbuch für die ganze Familie, als Infobuch für Kindergottesdienste und Kindergruppen oder als besonderes Geschenk.
Das Alleswisserbuch zur Bibel beinhaltet die 135 wichtigsten Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament im Text der revidierten Einheitsübersetzung und viel Hintergrundwissen zu Geschichte und Glauben. Als Hausbuch für die ganze Familie und für Kinder als Geschenk zu Kommunion und Firmung.
Wieso heißt das erste Buch der Bibel Genesis? Wie haben Jesus und seine Jünger gelebt? Was wissen Historiker und Archäologen über die damalige Zeit?
Karin Jeromin hat bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher verfasst. In ihrem reich illustrierten Buch verbindet sie die Erzählungen aus dem Alten und Neuen Testament mit interessanten Fakten. So finden Kinder und Erwachsene einen direkten Zugang zur damaligen Lebenswelt und können die Bibel besser verstehen.
Die Bibel: Geschichte und Vielfalt der Heiligen Schrift lebendig dargestellt
Kostbare Ölbäume, Tauben als Friedenssymbole, ein Regenbogen als Zeichen Gottes – viele religiöse Symbole sind zwar bekannt, ihre Entstehungsgeschichte ist aber oft ein Rätsel. In diesem Buch finden sich alle Antworten auf Fragen, die bei der Bibellektüre auftreten können, ergänzt durch zahlreiche Illustrationen. So werden die Bibelgeschichten in all ihren Facetten verständlich.
Ein Nachschlagewerk, dessen Sachinformationen die bekannten Erzählungen aus Altem und Neuem Testament greifbar machen: So wird die Welt der Bibel in ihrer ganzen Bedeutungsvielfalt fassbar!
Zahlreiche Fakten zu Personen und Lebenswelten der Bibel, zu Tieren, Pflanzen, Landschaft und historischen Hintergründen bieten einen für Kinder ansprechend und verständlich aufbereiteten Zugang zu den Texten. Die Illustrationen von Gebäuden, Menschen, Arbeitsgeräten usw. entsprechen historischen Erkenntnissen und erleichtern den Zugang zur Welt der Bibel und der antiken Umwelt. Das Buch enthält rund 400 farbige Illustrationen, Fotos und Karten.
Dieses Buch eignet sich besonders für Familien, Schüler:innen und interessierte Bibelleser:innen. Es ist für Kinder ab 8 Jahren geeignet.
Karin Jeromin (geb. 1965) studierte Neuere deutsche Literatur, Theologie und Pädagogik. Sie ist Autorin zahlreicher Kinder- und Jugendbücher.
Jochen Stuhrmann (geb. 1976) studierte Mathematik und Bildende Kunst für gymnasiales Lehramt sowie Illustration. Seit 2003 ist er freiberuflich im Bereich Kinderbuch- und Wissenschaftsillustration tätig. Er arbeitet für Zeitungen und Magazine wie „Die Zeit“ und „Geo“.
junge-gemeinde.de
Wieder wird die Taschenlampe als Symbol gezeigt. Die Kinder erzählen, woran sie sich erinnern.
Paulus ist auf seiner letzten Reise. Er ist unterwegs nach Rom, in die Hauptstadt des römischen Reiches. Er fährt zum Kaiser. Allerdings ist Paulus schon wieder Gefangener. Er wird von einem römischen Hauptmann und einigen Soldaten nach Rom gebracht. Zu Fuß dauert die Reise zu lange. Deshalb sind sie mit einem Schiff unterwegs.
Sie sind spät dran. Der Sommer ist vorbei. Jederzeit können die Herbststürme losbrechen. Die sind sehr gefährlich. Schon viele Schiffe sind in diesen Stürmen untergegangen.
Nur langsam kommt das Schiff vorwärts, Oft kommt der Wind aus der falschen Richtung.
Schließlich kommen sie an einem Hafen vorbei. Paulus sagt zum Hauptmann: »Hauptmann, es ist besser, in den Hafen einzulaufen. Wir sollten den Winter über hier bleiben. Die Gefahr ist zu groß, in schwere Stürme zu geraten.« Der Hauptmann berät sich mit dem Kapitän. Doch der meint: »So ein Quatsch. Wir kommen bestimmt noch bis Phönix. Da ist es viel schöner. Da überwintern wir dann!« Der Hauptmann vertraut dem Kapitän. Sie fahren weiter.
Es scheint so, als hätte der Kapitän recht. Sie kommen zwar nur langsam voran, aber die See ist ruhig.
Doch plötzlich, von einem Augenblick auf den anderen, ändert sich alles: Der Himmel wird ganz dunkel. Der Tag wird zur Nacht. Wolken ziehen auf und ein Sturm bricht los. Riesige Wellen türmen sich auf. Das Schiff wird hin- und hergeworfen.
Niemand weiß, wo sie sind. Immer wieder messen die Seeleute, wie tief das Wasser ist. Sie haben Angst, auf ein Riff aufzulaufen. Dann würde das Schiff untergehen und sie alle mit ihm.
Die Menschen an Bord sind niedergeschlagen. Seit Tagen haben sie Angst. Seit Tagen war keine Sonne zu sehen. Seit Tagen können sie nichts essen.
Da fängt Paulus an, zu den Menschen zu reden. Zuerst hört ihm kaum jemand zu. Doch dann rücken sie näher zusammen und lauschen auf das, was Paulus erzählt: »Ihr Lieben, Gott hat mir einen Auftrag gegeben. Es ist Gott, der Himmel und Erde gemacht hat. Ich soll überall von ihm erzählen. Und heute Nacht hat Gott mir durch einen Engel eine gute Nachricht gebracht: Unser Schiff wird heil ans Ziel kommen. Wir werden alle gerettet! Ich soll nämlich zum Kaiser nach Rom. Und jetzt esst wieder etwas, damit ihr neue Kraft bekommt. Es wird euch guttun.«
Diese Worte machen den Menschen Mut. Sie bekommen neue Hoffnung und auch wieder Hunger.
Nach Tagen legt sich der Sturm. Das Meer wird wieder ruhig. Wieder und wieder messen die Seeleute, wie tief das Wasser noch ist. Und sie merken: Es wird immer flacher. Plötzlich gibt es einen gewaltigen Ruck. Das Schiff hat sich festgefahren. Es ist beschädigt und hat ein großes Loch an der Seite.
Da übernimmt Paulus das Kommando. »Alle, die schwimmen können, springen ins Wasser und retten sich ans Ufer.« Kaum hat Paulus das gesagt, sind die ersten auch schon im Wasser. Die Wolkendecke ist aufgerissen, das Ufer ist zu sehen.
»Alle, die nicht schwimmen können, nehmen sich ein Stück Holz, das auf dem Wasser treibt!«, ruft Paulus den anderen zu. »Klammert euch daran und lasst euch ans Ufer treiben!« Wieder ist zu hören, wie Menschen ins Wasser springen. Paulus springt als Letzter.
Am Stand angekommen, versammelt er alle. Er bittet den Kapitän, zu zählen, ob alle da sind. Als der fertig ist, meldet er erleichtert: »Alle 276 Menschen, die auf dem Schiff waren, sind sicher an den Strand gekommen.«
Da spricht Paulus ein Dankgebet: »Jesus Christus, ich danke dir, dass du uns alle gerettet hast. Du bist das Licht der Welt. Du hast uns einen Weg aus diesem gewaltigen und gefährlichen Sturm gezeigt. Dafür lobe und preise ich dich! Amen!«
Und es ist klar: »Wir bleiben den Winter über auf dieser Insel. Im Frühjahr dann werden wir unsere Reise nach Rom fortsetzen.« Diese Insel war Malta.
Sonderpreis! Je Set nur 5 €
Für Gruppen jeden Alters
Die Karten können vielfältig zum Einsatz kommen: Gesprächseinstieg/-abschluss von Einheiten (Wie geht es mir – allgemein? Wie war die Stunde/Einheit/das Thema für mich? Das verbinde ich mit dem Gedanken an …); Bilder zu Themen zuordnen; Eigenschaften von Menschen/Dingen ausdrücken; spielen …
Jedes Set enthält 20 Motive auf 40 Karten sowie ein Textheft mit Geschichten, meditativen
Gedanken, Gedichten und Gebeten.
Je Set 5,00 € (anstatt 14,90 €);
Lob und Dank: Best.-Nr.: 1462;
HimmelsBoten: Best.-Nr.: 1463;
Lukas tritt wieder als Arzt auf. Diesmal mit nassem Haar und feuchtem Arztkittel. Er schüttelt sich.
Puh, das war Rettung in höchster Not! Wir sind gerade knapp dem Ertrinken entkommen. Der Hauptmann, der Paulus bewacht, hätte auf ihn hören sollen! Doch er hat lieber dem Kapitän vertraut. Aber … ich erzähle euch von Anfang an …
Also: Paulus und ich waren ständig unterwegs. In Griechenland und darüber hinaus haben wir Spenden gesammelt. Die waren für die Christinnen und Christen in Jerusalem. Und die haben wir zu ihnen nach Jerusalem gebracht. Zuerst war die Freude in der Gemeinde in Jerusalem groß. Doch schon bald gab es deshalb Streit und Ärger. Die führenden Leute in der Gemeinde wollten Paulus deshalb wieder loswerden. Und so sorgten sie dafür, dass er der Unruhe wegen verhaftet wurde.
Dem römischen Hauptmann, der ihn abführte, sagte Paulus: »Ich habe das römische Bürgerrecht. Damit habe ich auch das Recht, vom Kaiser in Rom selbst zu der Sache angehört zu werden.«
Also musste Paulus nach Rom gebracht werden. Er war ein Gefangener und der römische Hauptmann sollte ihn mit seinem Trupp Soldaten sicher dort hinbringen. Als der Leibarzt von Paulus war ich auch auf dieser Reise sein Begleiter.
Wir waren spät dran. Der Sommer war schon vorbei und mit dem Herbst kam die Zeit der schweren Stürme, die jederzeit losbrechen können. Die sind sehr gefährlich. Schon viele Schiffe sind in diesen Stürmen untergegangen.
Doch der Hauptmann wollte die Reise unter allen Umständen beginnen. Also machten wir die Leinen los.
Der Wind kam aus der falschen Richtung. Nur ganz langsam kamen wir voran. Da änderte der Kapitän den Kurs und wir segelten an der Südküste von Kreta vorbei. Dort gab es einen Ort mit dem schönen Namen »Guter Hafen«. Paulus sagte zum Hauptmann: »Hauptmann, es ist besser, in den Hafen einzulaufen. Wir sollten den Winter über hier bleiben. Die Gefahr ist wirklich groß, in schwere Stürme zu geraten.«
Der Hauptmann beriet sich mit dem Kapitän. Doch der meinte: »So ein Quatsch. Wir kommen bestimmt noch bis Phönix. Da ist es einerseits viel schöner und deshalb andererseits auch besser zu überwintern.« Der Hauptmann vertraute dem Kapitän, und so segelten wir weiter.
Zunächst ging alles gut. Der Wind stand gut, wir kamen schnell voran. Doch von einem Moment auf den anderen änderte sich das: Ein fürchterlicher Sturm kam auf. Unser Schiff wurde hin- und hergerissen. Es war dunkel wie in der Nacht. Und wir hatten fürchterliche Angst.
Tagelang konnten die meisten nichts essen – sie waren seekrank. Da konnte auch ich nicht viel helfen. Viele beteten zu ihren Göttern. Auch Paulus und ich beteten: »Gott, rette uns alle!«
Schließlich fing Paulus an, zu den Menschen zu reden. Mitten im Sturm. Zuerst nahm ihn kaum jemand wahr. Doch dann rückten die Menschen näher zusammen und lauschten, was Paulus erzählte: »Ihr Lieben, heute Nacht hat Gott mir durch einen Engel eine Nachricht zukommen lassen: ›Paulus, Gott will, dass du dem Kaiser in Rom von Jesus erzählst. Das Schiff wird heil ans Ziel kommen. Alle darauf werden gerettet!‹ Das hat mir wieder Mut gegeben, deshalb möchte ich es euch weitersagen. Am besten, wir essen jetzt wieder etwas, damit wir neue Kraft bekommen.«
Diese Worte machten uns allen Mut. Wir bekamen neue Hoffnung und auch ein bisschen Hunger.
Immer wieder maßen die Seeleute die Wassertiefe. Und sie merkten: Das Wasser wird immer flacher. Da tauchte im Morgengrauen eine Bucht auf.
Da hinein wollten die Seeleute das Schiff bis an Land treiben lassen. Al-les, was nicht niet- und nagelfest war, warfen sie über Bord, damit das Schiff leichter wurde. Es schien zu klappen. Doch plötzlich gab es einen gewaltigen Ruck. Menschen und Ladung flogen wild durcheinander. Das Schiff ächzte – es war dabei, auseinander zu brechen. Da stürzten sich die Soldaten des Hauptmanns auf die Gefangenen. Sie mussten sie töten. Denn wenn ihnen auch nur einer davon entwischt wäre, würden sie dafür mit ihrem Leben bezahlen. Doch zur großen Überraschung rief der Hauptmann: »Lasst die Gefangenen in Ruhe!« Und dann übernahm er das Kommando: »Alle, die schwimmen können, springen ins Wasser und schwimmen zum Ufer. Die anderen schnappen sich ein Stück Holz und lassen sich damit ans Ufer treiben.«
Der Plan des Hauptmanns ging auf. Als wir uns am Strand versammelten, stellte sich heraus: Alle 276 Menschen, die an Bord des Schiffes waren, haben überlebt und waren sicher am Strand angekommen. Und jetzt wisst ihr, warum ich hier so nass vor euch stehe.
Da knieten Paulus und ich uns mit den anderen Christinnen und Christen nieder und dankten Gott für seine Rettung. Anschließend kümmerte ich mich um die Kratzer und Wunden, die sich manche zugezogen hatten.
Wir überwinterten auf Malta, so hieß die Insel, auf die wir uns gerettet hatten. Von dort ging es dann im Frühling weiter nach Rom.
Mit dem heutigen Text verlässt die Reihe die Apostelgeschichte und lenkt die Aufmerksamkeit auf einige Aspekte aus dem Leben und Wirken des Paulus, die sonst nicht in den Blick kommen. Dazu gehört: Paulus als Schreiber von Briefen. Paulus als Löser von Konflikten innerhalb der ersten christlichen Gemeinden. Und Paulus als Löser von Konflikten, die zwischen einzelnen Gemeinden und ihm auftauchen.
Dennoch lässt sich das Thema der Erzählung gut in den bisherigen Fluss der Reihe einbetten. Denn der erste Brief an die Gemeinde in Korinth wurde möglicherweise bei einem längeren (Gefängnis-)Aufenthalt in Ephesus während der dritten Missionsreise geschrieben.
Die christlichen Gemeinden sind von Anfang an divers aufgestellt. Diese Vielfalt birgt Konfliktpotential, wer zur Gemeinde gehört und wer nicht. Mit dem Gleichnis vom menschlichen Körper plädiert Paulus für die Vielfalt innerhalb der christlichen Gemeinde.
Gut, dass wir einander haben (KuS 294);
Zeig mir deine Nase (KuS 297);
In Christus gilt nicht Ost noch West (EG Wü 597);
Bist du groß oder bist du klein (KuS 480)
Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«;
Heute die Verse 13–17 (hier wird der menschliche Körper als wunderbare Schöpfung Gottes gepriesen); BasisBibel.
Als Einstieg eignet sich eine Bildtafel des menschlichen Körpers und seiner Organe. Kinder können Teile und Organe benennen.
In einer Phantasiereise werden die Kinder eingeladen, einzelne Teile ihres Körpers bewusst wahrzunehmen. Sie kann bei den Zehen beginnen und mit dem Kopf enden und hilft dabei, dass die Kinder zur Ruhe kommen und sich entspannen.
Paulus wird Apostel
Minibüchlein
Das Ende dieser Reihe können Sie mit einem Minibüchlein-Geschenk an die Kinder abschließen und so die Beschäftigung mit Paulus fortsetzen. Es greift die wunderbare Begegnung des Saulus mit Jesus auf und seinen Wandel zum Apostel Christi.
24 Seiten, 12 x 12 cm, mit vielen Illus.
Wer von Paulus weitererzählt, kommt unweigerlich zur »Gefängnisgeschichte«. Sie kann auch mit dem Minibüchlein Paulus im Gefängnis den Kindern mit nach Hause gegeben werden.
24 Seiten, 12 x 12 cm, mit vielen Illus.
Die Taschenlampe zeigen und die Kinder erzählen lassen, woran sie sich erinnern.
Paulus sitzt in Ephesus in einem dunklen Gefängnis. Es ist nicht leicht für Paulus. Ungeduldig wartet er, dass die Zeit vergeht. Eigentlich will er ja zu den Menschen gehen, um ihnen von Jesus zu erzählen – aber das geht jetzt nicht. Dennoch gibt es eine Möglichkeit: Er kann Briefe schreiben. Genau gesagt: Paulus diktiert seine Briefe. Einer seiner Freunde schreibt auf, was Paulus sagt.
Schlimm ist es für Paulus eigentlich nicht, dass er im Gefängnis ist. Schließlich wurde auch Jesus verhaftet. Warum sollte es ihm dann besser gehen als Jesus? Und für diesen Jesus ist Paulus unterwegs. Schlimm ist etwas anderes für Paulus …
In der Gemeinde in Korinth gibt es Streit. In der Gemeinde kommen unterschiedliche Menschen zusammen: Reiche und Arme; Freie sowie Sklavinnen und Sklaven; Männer und Frauen; Menschen aus Griechenland (wozu auch Korinth gehört) und Menschen aus vielen anderen Ländern; Menschen, die zum Volk Israel gehören und an einen Gott glauben, und Menschen, die früher an viele Götter glaubten.
Jetzt haben manche den Eindruck: »Wir gehören gar nicht so richtig zur Gemeinde dazu!« Und es gibt auch welche, die zeigen mit dem Finger auf andere und sagen das ganz deutlich: »Ihr gehört nicht zu unserer Gemeinde dazu.«
Doch Paulus ist sich sicher: Alle, die an Jesus glauben, gehören zusammen. Egal, was sie früher geglaubt haben oder woher sie kommen. Egal, ob sie Männer sind oder Frauen, arm oder reich.
Doch wie kann Paulus das den Menschen in Korinth am besten sagen? Paulus sitzt in seiner Gefängniszelle und denkt nach.
Plötzlich hat Paulus eine Idee und ruft: »Lukas, komm schnell. Und bring den angefangenen Brief an die Gemeinde in Korinth mit! Ich weiß jetzt, wie ich weiterschreiben möchte.« Schnell kommt Lukas zu Paulus. Er bringt auch eine Kerze mit, damit er genug Licht zum Schreiben hat. Als Paulus das Licht sieht, denkt er: »Ja, hoffentlich wird es bei den Menschen in Korinth hell, wenn sie meinen Brief lesen.«
Paulus beginnt: »Also, Lukas, schreib Folgendes: ›Ihr kennt ja den Körper eines Menschen. Der besteht aus unterschiedlichen Teilen. Und alle zusammen sind der Körper eines Menschen. Eine Gemeinde ist wie so ein Körper. Eure Gemeinde in Korinth ist so ein Körper. Ein Fuß kann nicht sagen: ›Ich gehöre nicht dazu, weil ich nicht die Nase bin.‹! Und das Ohrläppchen kann auch nicht sagen: ›Ich gehöre nicht dazu, weil ich nicht ein Daumen bin.‹ Umgekehrt kann das Auge nicht zum kleinen Finger sagen: ›Hau ab, ich brauche dich nicht, weil du kein Auge bist.‹ Oder das Herz zum Magen: ›Auf dich kann ich verzichten.‹
Das gilt auch für euch in eurer Gemeinde in Korinth. Alle gehören dazu! Alle sind wichtig! In einer Gemeinde von Jesus Christus sind alle willkommen, alle werden gebraucht und alle haben eine Aufgabe. So wie jeder Teil bei einem Körper wichtig ist, gebraucht wird und eine Aufgabe hat!«
Paulus hört auf zu diktieren. Er ist sehr zufrieden. Das gefällt ihm. Die Idee, eine Gemeinde von Jesus mit dem Körper eines Menschen zu vergleichen, macht ihn froh: Ein Körper besteht aus unterschiedlichen Teilen, und eine Gemeinde besteht aus unterschiedlichen Menschen.
Das kann Paulus jeder Gemeinde schreiben. Denn das gilt immer und überall. Auch heute noch.
Lukas tritt wieder als Arzt auf und hat noch einen Brief dabei (Umschlag, Rolle) sowie Feder, Tintenfass, Bild vom menschlichen Körper (Zur Erzählperson »Arzt« siehe »Zur ganzen Reihe«) .
Ich habe es gerade sehr eilig. Ich muss einen Boten finden, der sich noch heute von Ephesus auf den Weg nach Korinth macht. Gerade hat Paulus einen Brief an die Menschen der christlichen Gemeinde in Korinth fertig diktiert. Die ganze Zeit saß ich neben Paulus auf dem eiskalten Gefängnisboden. – Ach, das wisst ihr ja noch gar nicht: Paulus sitzt mal wieder im Gefängnis. Ich darf ihn besuchen. Jedes Mal, wenn ich bei ihm bin, diktiert er mir ein Stück des Briefes an die Gemeinde in Korinth. Paulus kann zwar schreiben, aber es geht schneller, wenn er es mir in die Feder diktiert (Lukas zeigt die Feder). Und jetzt ist dieser Brief fertig.
Ich möchte euch von dem erzählen, was Paulus mir für die Menschen in Korinth diktiert hat. Ich habe dafür auch ein Bild mitgebracht. (Bild des menschlichen Körpers zeigen) Also das, was hier zu sehen ist, kennt ihr: So sieht ein menschlicher Körper aus. (Auf unterschiedliche Körperteile und Organe zeigen und Kinder benennen lassen.)
Jetzt aber wieder zu dem Brief … In der Gemeinde in Korinth gibt es gerade ziemlichen Streit. Das ist auch Paulus zu Ohren gekommen. (Lukas zeigt auf sein Ohr.). Die Menschen streiten sich darum, wer wichtiger oder sogar am wichtigsten ist. Sie streiten darüber, wer was zu sagen hat. Alle wollen Chef oder Chefin sein. Außerdem sind sie uneins darüber, wer zur Gemeinde dazugehört. Korinth ist eine große Handelsstadt in Griechenland. Da kommen Menschen aus vielen Ländern zusammen. Deswegen gibt es in der christlichen Gemeinde Menschen aus Griechenland und Afrika; es gibt Araber und Keltinnen; reiche und arme, freie und versklavte Menschen. Und jetzt gibt es Streit, ob alle diese unterschiedlichen Leute zur christlichen Gemeinde gehören können.
Doch Paulus hat den Menschen in Korinth nicht einfach geschrieben: »Hört auf zu streiten! Ihr gehört alle zusammen«, sondern er hat ihnen ein Bild »gemalt«. Vielleicht hat Paulus die Idee dazu ja von mir …?
Also, Paulus hat geschrieben: ›Ein Fuß kann nicht einfach sagen: Ich gehöre nicht zum Körper, weil ich keine Hand bin. Auch der Magen kann nicht sagen: Weil ich nicht das Herz bin, gehöre ich nicht zu diesem Körper.‹
Das wäre Quatsch! Ich finde diese Vergleiche von Paulus toll. Und sie gefallen mir nicht nur, weil ich Arzt bin.
Paulus geht sogar noch weiter. Er sagt: ›Und Augen können zum kleinen Finger auch nicht sagen: Weg mit dir, ich brauche dich nicht. Oder der Kopf zu den Füßen: Auf euch kann ich verzichten. Deshalb weg mit euch!‹
Da würden von einem Körper nur einzelne Teilen übrigbleiben, die alleine nicht zurechtkommen. Nein, das wäre gar nicht gut.
Hoffentlich verstehen das die Menschen in Korinth. Deshalb muss dieser Brief hier dringend weg, damit der Streit in Korinth endlich aufhört.
Ach, übrigens, ich hoffe, auch ihr versteht, dass wir alle hier zur Gemeinde gehören. (Name der Kirchengemeinde) Alle sind wichtig. Auch dann, wenn ein Auge nicht sofort weiß, wozu der kleine Finger nötig ist. Oder der Magen den Eindruck hat, er gehöre gar nicht richtig zum Körper dazu.
Deshalb denkt daran: Ihr alle hier in der Kinderkirche werdet gebraucht und gehört dazu. Ihr alle in der Gemeinde, in euren Familien und Klassen, in der Kindergartengruppe und im Sportverein.
Und jetzt wünsche ich euch alles Gute. Ich muss jetzt dringend einen Boten mit diesem Brief nach Korinth schicken.
Auffällig am Bibeltext dieses (wie auch des nächsten) Sonntags ist, dass sie als »Wir-Erzählung« verfasst ist. Erfahrene Mitarbeitende könnten diese beiden Erzählungen unmittelbar aus dem Bibeltext übernehmen und sie etwas ausschmücken, da durch die Perspektive des »wir« die Kinder unmittelbar an den Ereignissen teilhaben können.
Indem Paulus nach Makedonien reist, kommt das Evangelium von Jesus auf einen anderen Kontinent, nach Europa. Paulus selbst kommt in eine neue, ihm bisher unbekannte Welt. Dadurch wird die Welt grundlegend und bis in unsere Tage hinein verändert. Es ist also ein großer Schritt, der hier von Gott initiiert und von Paulus gemacht wird.
Paulus sucht einen Ausweg und probiert unterschiedliche »Türen«. Doch zunächst bleiben diese verschlossen. Es geht nicht weiter. »Ich komme nicht vorwärts« – ältere Kinder kennen diese Erfahrung. Umgekehrt erleben sie aber auch: Von unerwarteter Seite tut sich eine Türe auf. Gott ebnet Wege. Diese Hoffnung, dieses Vertrauen gilt es, den Kindern zu vermitteln.
Segenslieder wie z. B. »Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen« (KuS 195)
Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«;
die Übertragung von Nico Szameitat (Wwdl 130).
In Abwandlung des Spiels »Ich packe meinen Koffer und nehme mit …« kann ein Spiel unter dem Titel und der Aufgabe gespielt werden: »Ich mache eine Reise und fahre mit … (Person nennen) nach …«
Irmgard Kaschler
Escaperoom-Spiel zur Bibel
Wie anders und intensiv sich biblische Geschichten einprägen, wenn sie über das Hören hinaus unsere Sinne ansprechen, ist durch die Neurobiologie bekannt.
Für Kinder von 8 bis 12 Jahren bietet dieses Escaperoom-Spiel eine solche Möglichkeit des besonderen Erlebens und Verstehens.
Durch Knobeln und Raten werden Codes geknackt, um mit Mose und dem Volk Israel aus Ägypten hinauszukommen.
Das Spiel kann beliebig oft verwendet werden. Alle Rätsel und Materialien können (ohne zusätzlichen Kosten) heruntergeladen und in der benötigten Anzahl ausgedruckt werden .
Die Taschenlampe zeigen und die Kinder erzählen lassen, woran sie sich erinnern.
Mit so einer Taschenlampe kann man in der Dunkelheit den Weg finden. Auch Paulus war auf der Suche nach dem richtigen Weg. Zwar wollte er Menschen überall von Jesus erzählen, aber immer musste er entscheiden, in welche Stadt oder in welches Land er als nächstes gehen würde. Paulus war mit seinen Freunden inzwischen bis in die Hafenstadt Troas gekommen. Eigentlich wollte Paulus gar nicht dorthin. Doch er wusste: »Gott schickt mich.« Trotzdem war er unsicher und fragte sich: »Wie sollte es jetzt weitergehen?« Er tappte im Dunkeln. Er dachte nach: »Was ist der richtige Weg?«
Nachts lag Paulus oft wach und überlegte hin und her. Eines Nachts, als er endlich mal schlafen konnte, hatte Paulus einen Traum. In diesem Traum sah er einen Mann aus Makedonien, das ist ein Teil von Griechenland. Der Mann rief Paulus zu: »Komm zu uns nach Griechenland herüber. Wir möchten auch etwas von Jesus hören!« Als Paulus wach wurde, ging er zu seinen Freunden, die beim Frühstück saßen, und sagte: »Jetzt weiß ich, wohin wir gehen sollen!« Alle sahen gespannt von ihrem Frühstück auf. »Gott will, dass wir nach Makedonien, nach Griechenland, nach Europa gehen.« – »Auf zu einem neuen Erdteil. Auf nach Europa!«, riefen da einige der Freunde von Paulus.
Nach dem Frühstück ging Paulus in den Hafen von Troas und suchte nach einem Schiff, das hinüber nach Europa, nach Makedonien segeln würde. Paulus fand ein Schiff, das zur Insel Samothrake segelte. Von da sollte es weiter nach Neapolis und Philippi segeln. Als Paulus in Philippi ankam, schaute er sich zunächst die Stadt genau an. Er wollte die Stadt und die Menschen, die dort wohnen, kennenlernen. Doch wo und wem sollte er zuerst von Jesus erzählen? Es war, als ob Paulus auch jetzt noch mit der Taschenlampe nach dem richtigen Weg suchte. Paulus entschied sich, am Samstag, am heiligen Tag des Volkes Israel, zu dem auch Paulus gehört, an einen Fluss bei Philippi zu gehen. Und tatsächlich: Dort traf er eine Gruppe Frauen, die zu Gott beteten, wie Jesus es auch getan hatte. Nur wussten sie noch nichts von Jesus.
Paulus setzte sich zu den Frauen am Fluss. Sie kamen miteinander ins Ge-spräch. Paulus erzählte von Jesus, dem Licht der Welt. Jesus hatte ja auch Paulus, den Weg aus der Dunkelheit gezeigt. »Durch Jesus«, sagte Paulus, »wird es auch in eurem Leben hell.« Eine Frau hörte Paulus besonders genau.
Sie hieß Lydia und war Stoffhändlerin. Sie färbte Stoffe mit Purpur, einer seltenen und teuren violetten Farbe. So war Lydia weit herumgekommen. Sie war auch in Rom, der Hauptstadt des römischen Reiches, gewesen. Denn der Kaiser und die Senatoren durften Kleidung in dieser Farbe tragen. Doch Lydia wusste, um zufrieden zu sein, um Frieden in ihrem Herzen zu haben, brauchte sie etwas anderes als Geld. Paulus hatte ihr Licht gebracht (Taschenlampe zeigen), als er von Jesus erzählte. Jetzt sah sie mehr und fand den Weg zu Gott. Gott machte sie zufrieden.
Sofort wollte Lydia sich taufen lassen. Doch sie wollte, dass alle, die mit in ihrem Haus wohnen, ihre Familie, ihre Dienerinnen, Diener und ihre Angestellten, genauso zufrieden sein können wie sie. Deswegen ließ sie alle aus ihrem Haus kommen. Paulus taufte alle.
Dann lud Lydia Paulus und seine Freunde ein. Sie sollten in ihr Haus kommen und noch mehr von Jesus erzählen, damit es in ihrem Leben noch heller würde. Paulus ging zusammen mit seinen Freunden zu Lydia.
Lukas tritt wieder als Arzt auf. (Zur Erzählperson »Arzt« siehe »Zur ganzen Reihe«, Seite 199)
Paulus war ein sehr rastloser Mensch. Er hatte immer den inneren Drang, loszuziehen, um den Menschen von Jesus zu erzählen. Kaum waren wir am Ausgangspunkt unserer ersten Reise angekommen (Karte), bereitete Paulus schon alles für eine neue Reise vor. Schließlich gab es noch viele Orte in dem Land, das ihr Türkei nennt, an denen die Menschen noch nichts von Jesus gehört hatten. Paulus wollte so viele Orte wie möglich besuchen. Deswegen entschied er sich, diesmal nur zu Fuß unterwegs zu sein. In den folgenden Jahren haben wir viele hundert Kilometer so zurückgelegt. Ich habe unsere wunden Füße gepflegt und manchen Verband angelegt.
Beeindruckt hat mich der Mut von Paulus: Unerschrocken ging er auch wieder nach Lystra (Karte). Dort hatte man ihn ja schon einmal fast zu Tode gesteinigt. Doch das war Paulus egal. Paulus hatte ja selbst erlebt: Jesus hat was mit denen vor, die ihm und seinen Freundinnen und Freunden nach dem Leben trachteten. Paulus war ja als Saulus auch so einer gewesen. Wer weiß, was Jesus mit den Leuten in Lystra vorhatte! Doch Lystra war nur eine kurze Zwischenstation. Danach gingen wir weiter in eine Gegend, die Mysien hieß, in die Stadt Troas (Karte).
Dort überlegten wir, wie und wohin die Reise weitergehen sollte. Paulus war unentschlossen, überlegte hin und her: Zurück nach Antiochien, nach Bithynien, nochmals nach Galatien (jeweils auf Karte zeigen). Tagelang ging das so. Doch dann war eines morgens alles klar und entschieden. Ganz aufgeregt kam Paulus zum Frühstück. »Ich hatte heute Nacht einen Traum. Damit hat Gott mir gesagt. wohin wir gehen sollen.« Alle sahen ihn fragend und gespannt an.
Paulus setzte sich und fuhr fort: »Also, mir erschien ein Mann, der sagte zu mir: ›Komm zu uns nach Mazedonien und hilf uns.‹ Wir sollen also die frohe Botschaft von Jesus nach Europa bringen.« – »Was, wir gehen hinüber nach Europa? Auf einen anderen Kontinent? In eine neue, fremde Welt?« So waren unsere Fragen. Aber alle am Tisch, die mit Paulus unterwegs waren, wollten am liebsten sofort aufbrechen. Was würde uns in Europa erwarten?
Das Gute war: Zunächst waren wir mit dem Schiff unterwegs. Endlich musste ich keine Füße mehr verbinden und versorgen. Da wir auf der Überfahrt nach Griechenland in der Nähe der Küste blieben, wurde auch niemand seekrank. Ich freute mich. Unser Schiff segelte zunächst zur Insel Samotrake (Karte), von dort ging es am nächsten Tag weiter. Diesmal mussten die Männer im Schiff rudern, weil es ganz windstill war. Doch wir schafften es nach Neapolis (Karte) und von dort ging es dann doch wieder zu Fuß nach Philippi (Karte). Dort war manches anders als bisher. So hörten wir zwar auch Menschen griechisch sprechen. Doch noch nie waren uns so viele Menschen begegnet, die lateinisch sprachen. Staunend gingen wir durch die Stadt, über die Straßen und Plätze. Wo und wie würde Paulus den Menschen von Jesus erzählen?
Paulus war immer für eine Überraschung gut. Während wir uns in der Stadt umsahen, hörten wir von der kleinen jüdischen Gemeinde, die es hier gab. Doch wo kamen die Gemeindeglieder zusammen? Eine Synagoge hatten wir in Philippi weder gesehen noch davon gehört. Paulus vermutete: »Sie treffen sich draußen vor der Stadt, wo sie sich nach den jüdischen Regeln waschen.« Deshalb hoffte Paulus, dort auf Menschen zu treffen, denen er von Jesus erzählen konnte.
Übrigens machte es Paulus oft so, dass er zuerst in die Synagoge, das Gotteshaus jüdischer Menschen, ging. Denn Paulus war auch Jude und wollte zuerst Juden und Jüdinnen von Jesus erzählen, dann aber auch allen anderen Menschen. Und tatsächlich: Als wir am Sabbat, dem jüdischen Ruhetag, vor die Tore der Stadt gingen, trafen wir dort auf eine Gruppe von Frauen. Darunter waren auch einige Jüdinnen. Schnell kam Paulus mit ihnen ins Gespräch und erzählte ihnen von Jesus. Die Nichtjüdin Lydia hörte besonders gespannt und neugierig zu. Immer wieder stellte sie Fragen, wollte mehr von Jesus wissen. Schließlich lud sie uns zu sich nach Hause ein.
Das war ein sehr feines Haus. Wir erfuhren, dass Lydia Stoffhändlerin war. Sie hatte sich auf den Purpur-Farbstoff spezialisiert und war dadurch reich geworden. Denn Purpur ist ein seltener und kostbarer Farbstoff, der den Stoff violett macht. Nur wichtige Personen durften purpurne Kleidung tragen, etwa der Kaiser in Rom und seine Berater.
Doch viel wichtiger war: Ganz schnell traf Lydia eine Entscheidung. Sie wollte zu Jesus gehören. Gott hatte nämlich ihr Herz geöffnet. Nun wollte Lydia sich taufen lassen, aber nicht nur sich, sondern alle Menschen, die bei ihr im Haus wohnten, sollten ebenfalls getauft wer-den. Deswegen trafen sich Paulus und Lydia samt den Menschen, die zu ihr gehörten, bald wieder draußen vor den Toren Philippis. Dort gab es einen Fluss.
Damals war es üblich, dass die Menschen bei der Taufe nicht nur etwas Wasser über den Kopf gegossen bekommen, sondern sie wurden dreimal ganz unter Wasser getaucht. Jedes Mal, wenn die Menschen untergetaucht wurden, war das ein Zeichen, dass das Böse im Menschen sterben sollte. Der Mensch, wie Gott ihn wollte, wurde aus dem Wasser herausgezogen.
Als Paulus Lydia zum dritten und damit letzten Mal aus dem Wasser herauszog, strahlte sie über das ganzes Gesicht. Paulus umarmte sie und sagte zu ihr: »Willkommen in der Gemeinde von Jesus Christus. Hier haben Unterschiede, die sonst so wichtig sind, ihre Bedeutung verloren. Es ist egal, ob jemand ein Mann oder eine Frau ist, reich oder arm, Grieche oder Nichtgrieche, klug oder weniger klug. Jesus Christus verbindet uns über alle Unterschiede hinweg.«
»Amen. So sei es«, antwortete Lydia und sah die Menschen an, die mit ihr zusammenlebten. Sie ging auf sie zu und nahm einen nach dem anderen in den Arm. Ich staunte, als ich das sah. Ob sie das vor ihrer Taufe auch gemacht hat? Ich zweifelte. Ja, Jesus verändert das Leben der Menschen.
Kinder erleben es, wie Freundschaften von einem Tag auf den anderen zerbrechen. Mit dem bisher besten Freund/der besten Freundin will man nichts mehr zu tun haben. Oder sie erleben es umgekehrt – ohne dass sie dafür einen nachvollziehbaren Grund sehen können.
Die älteren Kinder wenden sich zunehmend Idolen zu, die sie aus den (sozialen) Medien kennen. Neben dem Schwärmen für diese Menschen, für das, was sie sind und darstellen, kommt ihnen mitunter auch übertriebene Verehrung zu. Doch auch solches Schwärmen und Verehren kann von einem Tag auf den anderen vorbei sein.
Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (EG Wü 611, KuS 398)
Entweder die Verse wie am vergangenen Sonntag (s. hierzu »Liturgische Elemente«) oder
die Übertragung von Eugen Eckert (Wwdl 186)
Um die drastischen Veränderungen in dieser Erzählung vor Augen zu führen, können die Kinder einzelne Szenen aus farbiger Knete nachbilden. Um die Entwicklung auch für Außenstehende (etwa Eltern) verständlich zu machen, sollten gleiche Personen in allen Szenen in derselben Farben dargestellt werden.
Folgende Szenen könnten geformt werden:
Auf die Möglichkeit der Gestaltung mit Blanko-Bildkarten siehe unten.
Blankokarten für das Kamishibai-Erzähltheater
Die Kinder können zu dieser Reihe Bilder malen, anhand derer die Geschichte von Paulus nacherzählt werden kann.
14 weiße, stabile DIN-A3-Bogen plus ein »Vorhang-Bogen«; für alle Farben geeignet.
Wenn die Geschichtenbaumeister ihr Werk vollendet haben, dann wollen all die selbst erfundenen Charaktere, Handlungen, Orte und Gegenstände auch auf die Bühne des Kamishibai! Zum Gestalten und Malen von Bildkarten gibt es nun ein Blanko-Set aus 14 Bögen rein-weißem, 350g/m²-schwerem, extra-festem Postkartenkarton in DIN A3 – eine preisgünstige Alternative zu den im Künstlerbedarf angebotenen Spezialpapieren! Unsere Blanko-Karten sind sehr gut geeignet für die Gestaltung mit allen Arten von Stiften und Farben: für Buntstifte, Wachsmaler, Marker, Wasserfarben, Acrylfarben, für Collage- und Mischtechniken. Weil der Karton ablösbare und permanente Klebstoffe sehr gut annimmt und sich präzise mit Scheren und Cuttern bearbeiten lässt, eignet sich das Material auch zum Basteln von Figuren und Kulissen. Das Set enthält kreative Ideen fürs Erzählen und Geschichtenerfinden.
Damit die Präsentation der selbst gemalten Geschichte gleich losgehen kann, liegt der Packung eine bunte Vorhangkarte bei. 14 Bogen blanko Postkartenkarton, DIN A3, 350g/m², holzfrei, säurefrei, chlorfrei, rein-weiß, in wiederverschließbarer Folientasche (kein Block, keine störende Gummierung). Inklusive: eine Vorhangkarte und Gestaltungstipps.
Karin Jeromin/Jochen Stuhrmann
Mit Hintergrundwissen zu 135 Geschichten der Bibel. Durchgehend illustriert und mit vielen Fotos, die die Bibel erklären.
Enthält auch für Kinder verständliche Landkarten zu den Reisen des Paulus.
Eignet sich als Hausbuch für die ganze Familie, als Infobuch für Kindergottesdienste und Kindergruppen oder als besonderes Geschenk.
Das Alleswisserbuch zur Bibel beinhaltet die 135 wichtigsten Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament im Text der revidierten Einheitsübersetzung und viel Hintergrundwissen zu Geschichte und Glauben. Als Hausbuch für die ganze Familie und für Kinder als Geschenk zu Kommunion und Firmung.
Wieso heißt das erste Buch der Bibel Genesis? Wie haben Jesus und seine Jünger gelebt? Was wissen Historiker und Archäologen über die damalige Zeit?
Karin Jeromin hat bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher verfasst. In ihrem reich illustrierten Buch verbindet sie die Erzählungen aus dem Alten und Neuen Testament mit interessanten Fakten. So finden Kinder und Erwachsene einen direkten Zugang zur damaligen Lebenswelt und können die Bibel besser verstehen.
Die Bibel: Geschichte und Vielfalt der Heiligen Schrift lebendig dargestellt
Kostbare Ölbäume, Tauben als Friedenssymbole, ein Regenbogen als Zeichen Gottes – viele religiöse Symbole sind zwar bekannt, ihre Entstehungsgeschichte ist aber oft ein Rätsel. In diesem Buch finden sich alle Antworten auf Fragen, die bei der Bibellektüre auftreten können, ergänzt durch zahlreiche Illustrationen. So werden die Bibelgeschichten in all ihren Facetten verständlich.
Ein Nachschlagewerk, dessen Sachinformationen die bekannten Erzählungen aus Altem und Neuem Testament greifbar machen: So wird die Welt der Bibel in ihrer ganzen Bedeutungsvielfalt fassbar!
Zahlreiche Fakten zu Personen und Lebenswelten der Bibel, zu Tieren, Pflanzen, Landschaft und historischen Hintergründen bieten einen für Kinder ansprechend und verständlich aufbereiteten Zugang zu den Texten. Die Illustrationen von Gebäuden, Menschen, Arbeitsgeräten usw. entsprechen historischen Erkenntnissen und erleichtern den Zugang zur Welt der Bibel und der antiken Umwelt. Das Buch enthält rund 400 farbige Illustrationen, Fotos und Karten.
Dieses Buch eignet sich besonders für Familien, Schüler:innen und interessierte Bibelleser:innen. Es ist für Kinder ab 8 Jahren geeignet.
Karin Jeromin (geb. 1965) studierte Neuere deutsche Literatur, Theologie und Pädagogik. Sie ist Autorin zahlreicher Kinder- und Jugendbücher.
Jochen Stuhrmann (geb. 1976) studierte Mathematik und Bildende Kunst für gymnasiales Lehramt sowie Illustration. Seit 2003 ist er freiberuflich im Bereich Kinderbuch- und Wissenschaftsillustration tätig. Er arbeitet für Zeitungen und Magazine wie „Die Zeit“ und „Geo“.
junge-gemeinde.de
Die Taschenlampe zeigen und die Kinder erzählen lassen, woran sie sich erinnern.
Paulus hatte erlebt, wie Jesus sein Leben hell gemacht hat. Das war, als Paulus noch Saulus hieß. Und obwohl Paulus Jesus früher gehasst hat, hatte Jesus trotzdem mit Paulus etwas Großes vor: Paulus sollte den Menschen, egal in welchem Land, von Jesus erzählen. Deswegen kam Paulus zusammen mit seinem Begleiter Barnabas auch in eine Stadt, die Lystra heißt. Auch dort sollte es im Leben von Menschen hell werden.
Dunkel war das Leben eines Mannes. Nie in seinem Leben konnte er auch nur einen Schritt tun. Kraftlos und gelähmt war dieser Mann. Paulus sah ihn und sagte zu ihm: »Steh auf. Stell dich auf deine Füße.« Der Mann vertraute auf das, was Paulus sagte. Sofort versuchte er aufzustehen. Es klappte tatsächlich. Zuerst stand der Mann etwas wacklig herum. Doch je länger er stand, desto besser ging es. Der Mann sah an seinen Beinen hinunter, staunte und lächelte. Ganz hell wurde sein Gesicht. Er strahlte so hell wie eine Taschenlampe leuchtet. Er freute sich.
Einige Leute hatten gehört, wie Paulus gesagt hatte: »Steh auf!« und hatten beobachtet, wie der Mann tatsächlich aufstand. Plötzlich hallte ein Ruf durch die Straßen von Lystra: »Die Götter sind zu uns nach Lystra gekommen. Schnell, kommt zusammen, um die Götter zu verehren und ihnen Opfer zu bringen!« Die Menschen in Lystra meinten, Paulus und Barnabas seien der oberste griechische Gott Zeus und sein Bote Hermes. Schon kamen Priester mit einem Stier, um ein Opfer darzubringen. Paulus und sein Begleiter Barnabas erschraken. Sie waren doch normale Menschen wie alle hier in Lystra auch. Auf gar keinen Fall wollten sie, dass man sie für Götter hielt. Mit einem Ratsch zerrissen sie ihre Gewänder. Von einem Augenblick auf den anderen war es ganz still, sodass Paulus zu den Menschen reden konnte: »Wir sind keine Götter. Wir sind im Auftrag des einen und einzigen Gottes im Himmel und auf der Erde unterwegs. Dieser Gott hat die ganze Welt geschaffen. Dieser Gott lebt und ist stärker als der Tod. Ja, er hat den Tod besiegt, als er seinen Sohn Jesus aus dem Tod herausgeholt hat. Er macht es hell und freundlich in eurem Leben.«
Kaum hatten Paulus und Barnabas die Menschen beruhigt, kamen aus zwei Nachbarstädten Menschen, die Jesus und seine Freunde und Freundinnen so hassten, wie früher auch Paulus. Sie waren so wütend auf Paulus und das, was er sagte. Unbedingt wollten sie Paulus umbringen. Schon flogen die ersten Steine auf Paulus. Immer mehr Steine flogen hinterher. Das konnte nicht gut gehen. Paulus lag schließlich ganz still und stumm auf dem Boden. Er regte sich nicht mehr. Da schnappten sich einige den leblosen Körper und schleiften ihn vor die Stadt. Sollten doch die Vögel diesen Paulus fressen!
Doch Jesus hatte ja mit Paulus etwas vor. Jesus brauchte Paulus. Zwar dachten die Menschen in Lystra: »Jetzt ist Paulus tot.« Doch das stimmte nicht. In Paulus kehrte Leben und das Licht zurück. Er schlug die Augen auf. Er bewegte sich. Langsam und vorsichtig. So wie der Gelähmte aufgestanden war, so stand jetzt auch Paulus auf. Er lebte tatsächlich. Jesus hatte ihn beschützt. So war es im Leben von Paulus wieder hell geworden.
Lukas tritt wieder als Arzt auf. (Zur Erzählperson »Arzt« siehe »Zur ganzen Reihe«) Auf die Frage, ob die Kinder ihn wiedererkennen, tragen sie zusammen, was sie über Lukas und Paulus wissen. Evtl. ergänzt Lukas.
Die genannten Orte jeweils auf der Karte zeigen.
Jesus hatte zu Hananias gesagt: »Ich habe etwas mit Paulus vor. Er wird in meinem Auftrag durch die Welt reisen und den Menschen von mir erzählen.« Doch zunächst musste Paulus aus Damaskus (Karte) fliehen. Jetzt waren seine Begleiter hinter ihm her, wie sie hinter allen her waren, die darauf vertrauten, dass Gott Jesus aus dem Tod herausgeholt hatte. Heimlich wurde Paulus nachts in einem Korb an der Stadtmauer von Damaskus hinuntergelassen. Er hat mir erzählt, wie groß seine Sorge war, die Freunde auf der Stadtmauer könnten die Seile, an denen der Korb hing, nicht halten. Doch es ging alles gut, und Paulus kam sicher am Boden an. Danach floh er in die Wüste. Er wollte zunächst seine Ruhe haben, beten und über Jesus nachdenken. Herausfinden welchen Auftrag Jesus für ihn hat. Paulus entdeckte: »Jesus will, dass ich zu den Menschen gehe.« In Regionen, die heute Griechenland und die Türkei sind. »Vielleicht«, so überlegte Paulus, »komme ich eines Tages nach Rom, in die Hauptstadt des Römischen Weltreiches.« (Karte) Doch zunächst machte sich Paulus auf eine kleinere Reise.
Auf dieser Reise habe ich Paulus begleitet. Außer mir war Barnabas mit dabei. Zunächst fuhren wir mit dem Schiff auf die Insel Zypern (Karte). Die Überfahrt war zum Glück ruhig. Nachdem wir dort den Menschen von Jesus erzählt hatten, bestiegen wir wieder ein Schiff. Es ging weiter in das Land, das ihr heute Türkei nennt (Karte). Dafür mussten wir 250 km zu Fuß gehen. Das war ziemlich anstrengend.
Schließlich kamen wir in eine Stadt namens Lystra (Karte). Paulus erzählte immer und überall von Jesus, keine Gelegenheit ließ er ungenutzt. Oft sahen wir Menschen am Straßenrand, die betteln. Manche von ihnen waren krank oder verletzt. Manchmal konnte ich als Arzt etwas helfen. Und wir trafen einen gelähmten Mann. So war er zur Welt gekommen. Noch nie war er auch nur einen Schritt gegangen. Der Mann hörte, wie Paulus von Jesus erzählte, der viele Menschen gesund gemacht hatte. Paulus sagte: »Gott ist euer Arzt.« Als ich das hörte, fuhr mir ein Schrecken durch die Glieder. »Was wird dann aus mir?«, fragte ich mich. »Lukas, den Arzt, würde man dann nicht mehr brauchen.« Doch weiter kam ich nicht mit dem Nachdenken. Ich sah, wie sich die Blicke von Paulus und die des Mannes trafen. Zunächst sagten sie nichts, sondern schauten sich nur an. Schließlich sagte Paulus: »Steh auf!« Kaum hatte er das gesagt, versuchte der Mann sich hinzustellen. Zunächst stand er wackelig auf seinen Beinen. Schließlich war das eine ganz neue Erfahrung für ihn. Er schaute an seinen Beinen hinunter, als er stand. Verwundert sah er aus.
Viele Menschen standen in diesem Moment um Paulus herum. Sie hörten und sahen, was geschehen war. Schließlich erhob sich riesiger Lärm. Doch wir verstanden nichts. Auf einmal bildeten die Menschen eine Gasse oder wurden zur Seite gestoßen. Zuerst dachte ich, dass weitere Kranke gebracht werden, denen Paulus helfen soll. Doch es kamen festlich gekleidete Priester auf uns zu. Sie hatten einen Stier und verschiedene Kränze bei sich. Was sollte das?
Die ersten Menschen knieten vor Paulus und Barnabas nieder. »Zeus und Hermes«, raunten die Menschen einander zu. Immer wieder war das zu hören: »Zeus und Hermes.« Jetzt wurde uns klar, was passiert war: Die Menschen glaubten, Barnabas wäre Zeus, der höchste Gott der Griechen. Und Paulus wäre sein Bote Hermes, weil er bisher geredet hatte. Schon hob einer der Prieser sein Messer, um den Stier zu opfern. Da riss Paulus seine Hand hoch. Alle blieben wie auf Kommando stehen und hielten inne. Gespannt sah ich zu, was jetzt wohl passieren würde. Paulus ließ seine Hand sinken und zerriss sein Gewand. Barnabas tat es auch. Paulus und Barnabas gingen auf die Menschen zu, streckten ihnen ihre Hände entgegen und sagten: »Fasst uns an. Fühlt, wir sind Menschen wie ihr. Wir sind gekommen um euch von dem lebendigen und einzigen Gott, zu erzählen. Von Gott, der Himmel und Erde gemacht hat und der den Tod besiegt hat.« Paulus und Barnabas redeten und redeten, doch immer noch gab es Menschen, die versuchten, ihnen ein Opfer darzubringen. Fest waren diese Menschen davon überzeugt, dass Paulus und Barnabas keine Menschen, sondern Götter waren. Ich war nur froh, dass die Menschen mich in Ruhe ließen.
Plötzlich gab es wieder Unruhe in der Menge: Fremde Menschen tauchten auf. Sie nahmen Steine, die auf der Straße lagen. Ja, einige rissen Steine aus der Straße heraus. Wutentbrannt gingen sie auf Paulus zu. »Betrüger und Lügner sind das!«, schrien sie. »Sie bringen euch auf falsche Wege. Sie sind gegen unsere Götter. Ihr müsst sie töten!« In diesem Augenblick flogen die ersten Steine auf Paulus. Paulus ging in die Knie, schützend legte er seine Arme über den Kopf. Ich war entsetzt. Wie konnte die Stimmung nur so schnell umschlagen? Hilflos sahen Barnabas und ich zu. Jeder von uns betete leise: »Jesus Christus, rette Paulus. Du hast doch viel mit ihm vor!« Schließlich hob einer der Männer die Hand. Ein Stein traf Paulus noch, dann trat Stille ein. Totenstille. Der Mann winkte ein paar Männer herbei. Grob packten sie Paulus an den Armen und schleiften ihn hinaus aus der Stadt. Dort ließen sie ihn auf den Boden fallen und gingen zurück.
Als diese brutalen Menschen weg waren, gingen Barnabas und ich zusammen mit einigen anderen zu Paulus. Wir wollten um ihn trauern und ihn dann beerdigen. Doch was war das? Paulus bewegte sich! Er war nicht tot. Schnell beugte ich mich zu ihm hinab. Vorsichtig untersuchte ich Kopf, Arme und Beine. Überall hatte er Beulen, blaue Flecken und blutete aus vielen Wunden. Ich reichte ihm etwas Wasser. Zunächst langsam, dann immer schneller trank er. Dann stützte er sich auf seine Ellenbogen. Wir halfen ihm dabei, langsam aufzustehen.
Wir gingen in die Stadt zurück und fanden auch eine Unterkunft für die Nacht. Und am nächsten Morgen zogen wir weiter. Ich fragte, ob wir nicht besser wieder nach Antiochien (Karte) zurückgehen sollten. Doch Paulus wollte nicht. Er wollte unbedingt nach Derbe (Karte). Auch dort sollten die Menschen von Jesus erfahren.
Im Zentrum soll für die Kinder das Staunen sein, dass Jesus einen Menschen für sich gewinnt, der seine Freundinnen und Freunde (und damit ihn selbst) verfolgt. Jesus wendet sich dem zu, der ihn hasst. Jesus sieht, was in Paulus steckt und hat mit ihm etwas vor.
Im Hinblick auf die Kinder heißt das: Gott weiß, was in mir steckt. Gott hat mit mir etwas vor. Möglicherweise etwas, von dem ich (noch) nichts weiß und noch ahne.
Wenn Jesus sich so einem wie Paulus zuwendet, dann ist es auch möglich, dass er sich jedem anderen Menschen zuwendet. Diese Botschaft vermittelt Hoffnung und Zuversicht.
Heute sagt Gott ‚ja‘ zu dir (KuS 264).
Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«;
heute die Verse 1–10 (BasisBibel).
Der Autor verweist hier auf das Kamishibai-Bildkarten-Set Paulus wird Apostel.
Die Infos dazu finden Sie hier:
Paulus wird Apostel Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater
Der Autor der Reihe verweist für diesen Sonntag auf dieses Bildkarten-Set, das die Bekehrung des Saulus erzählt.
Besonders die Illustrationen 5 bis 8 eignen sich hervorragend, die erzählten Ereignisse zu vertiefen, ist Frank Steiner überzeugt.
11 Illustrationen, fester Karton, vollständig ausgearbeitete Textvorlage zu jedem Bild.
Saulus lernt am Jerusalemer Tempel, was es heißt, gottesfürchtig zu leben. Er ärgert sich sehr über die neue und immerzu wachsende Gruppe der Christen, die seiner Meinung nach den Glauben verraten. Der junge Mann will alles tun, damit die Christen aufhören, ihre Botschaft weiterzuverbreiten. Als er nach Damaskus reist, begegnet ihm der auferstandene Jesus. Auf einmal beginnt Paulus zu verstehen und wird einer der begeistertsten Anhänger von Jesus.
Einseitig bedruckt auf festem Karton (300g), mit Textvorlage zu jedem Bild. Es kann frei erzählt werden oder mit Hilfe dieser Textvorlage.
Für Kinderkirche, Kindergarten und Grundschule gleicherweise geeignet (3 – 8 Jahre). Die Bildkarten werden in den Einsteck-Rahmen des Kamishibais (A3, Artikel 568, 1531) eingeschoben, so dass das Bild nach vorne zu den Kindern hin zeigt.
Wenn möglich, den Raum etwas abdunkeln. Mit einer Taschenlampe werden zunächst verschiedene Dinge ausprobiert: Kreise an die Wand malen, auf die Hände der Kinder leuchten, die Lampe mit der Hand ab- und wieder aufdecken, verschiedene Schatten werfen … Im Anschluss daran die Erzählung beginnen:
Von einem viel helleren Licht als dem dieser Taschenlampe wurde Saulus geblendet. Er war unterwegs nach Damaskus. Plötzlich traf ihn dieses unglaublich helle Licht vom Himmel. Saulus legte einen Arm vor seine Augen, um sich gegen dieses Licht zu schützen. Doch dabei kam er ins Stolpern und fiel auf den Boden. In diesem Augenblick ertönte von irgendwo her eine Stimme: »Saulus, Saulus, warum bist du hinter mir her?« Mit zitternder Stimme fragte Saulus: »Wer bist du?« Dabei sah Saulus sich um. Doch er sah niemanden. »Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf! Geh in die Stadt, die vor dir liegt. Dort wird man dir sagen, was du tun sollst.« Dann verschwand das blendende Licht genauso schnell, wie es aufgeleuchtet war.
Saulus stand auf, doch sehen konnte er nichts. Er war durch das helle Licht blind geworden. Die Menschen, die mit Saulus unterwegs waren, nahmen ihn an der Hand. In Damaskus fanden sie ein Zimmer für Saulus. Dort wartete er. Drei Tage. Er aß nichts und trank nichts. Saulus dachte über das nach, was er bisher getan hatte. Und er betete. Saulus dachte an seine Wut. Seine Wut auf alle, die an Jesus glauben. Seine Wut auf alle, die sagen: »Jesus ist Gottes Sohn.« Seine Wut auf alle, die erzählen: »Jesus ist auferstanden und lebt.« Saulus schüttelte den Kopf. Das war so unglaublich. Und doch: Jesus hat zu ihm gesprochen. Er lebt tatsächlich. Die Christinnen und Christen haben recht.
Als Saulus so nachdachte und betete, klopfte es an die Tür seines Zimmers. »Herein!«, rief Saulus. Die Tür wurde vorsichtig aufgemacht. Das konnte Saulus ebenso hören wie die Schritte eines Menschen, der langsam in das Zimmer kam. »Ich bin Hananias«, sagte eine Männerstimme. Saulus erschrak, als er den Namen hörte. Denn er wusste: Hananias ist einer der Freunde von Jesus. Warum kam Hananias zu ihm, zu dem Mann, der alle Freunde von Jesus umringen wollte? Unsicher fragte Saulus nach: »Hananias?« – »Ja, ich bin’s. Jesus hat mich zu dir geschickt. Er ist dir vor der Stadt in einem Licht begegnet. Du sollst wieder sehen können.«
Von einem Augenblick auf den anderen konnte Saulus wieder sehen.
Da sagte Hananias: »Jesus hat mir noch einen zweiten Auftrag gegeben.« Er legte Saulus die Hände auf den Kopf und sagte: »Jesus hat Großes mit dir vor. Du sollst im Auftrag von Jesus durch die ganze Welt ziehen. Du sollst den Menschen von Jesus erzählen. Für diese Aufgabe gibt Jesus dir den Heiligen Geist. Der gibt dir Kraft und macht dich mutig. Er schenkt dir die richtigen Worte und guten Ideen, um den Menschen von Jesus zu erzählen.«
Als Saulus diese Worte hörte, wurde ihm warm ums Herz. Obwohl er diesen Jesus nicht ausstehen konnte, hatte Jesus dennoch etwas mit ihm vor. Obwohl Saulus die Freunde von Jesus umbringen wollte, kam Jesus auf ihn zu.
Wie großartig Jesus doch ist! Er hat gesehen, was in Saulus steckte.
Saulus war so sehr in seine Gedanken versunken, dass er Hananias vergaß. »Hey, Saulus«, sagte Hananias, »du gehörst jetzt zu Jesus. Lass dich taufen.« – »Ja!«, sagte Saulus.
Hananias ging mit Saulus zum Fluss. Dort tauchte er Saulus dreimal unter Wasser und sagte: »Ich taufe dich im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Von jetzt an sollst du nicht mehr Saulus, sondern Paulus heißen.«
Mit 3fach-Funktion und Aufdruck »Es werde LICHT«
Paulus hätte sich auf seinen Reisen wahrscheinlich oft über eine solche Lampe gefreut. Auch stehen bei uns die Sommerferien vor der Tür! Die Leuchte kann als Steh-, Lese- und Taschenlampe eingesetzt werden und hat einen schwenkbaren Bügel zum Tragen oder um sie aufzuhängen. Maße: 10 x 4 cm (geschlossen; 14 x 4 cm (auseinander-
gezogen).
€ 4,80 (ab 10 Ex. je € 4,50; ab 25 Ex. je € 3,90), inkl. Batterien;
Unabhängig sein von Batterien oder einer Stromverbindung: Nach einiger Zeit des »Pumpens« mit der Hand, leuchten die beiden LED-Lampen.
€ 4,80 (ab 10 Ex. je € 4,50);
blau: Best.-Nr. 1717; rot: Best.-Nr. 1718
Die Dynamo-Taschenlampe ist immer schnell einsatzbereit: Nach einigen Sekunden „pumpen“ mit der Hand ist der Akku geladen –
und die zwei hellen LED-Lampen leuchten für mehrere Stunden. Die Lampe ist also stets schnell einsatzbereit. Es werden keine neuen
Batterien gebraucht und damit wird die Umwelt geschont. Der Aufdruck „Licht auf meine Weg“ erinnert an die Zusage aus Psalm 119.
Maße: 6 x 3 x 10,5 cm
Zur Erzählperson »Arzt« siehe »Zur ganzen Reihe«.
Hallo, ihr seid vielleicht überrascht, dass heute ein Arzt bei euch ist. Ich möchte euch heute nämlich aus meinem Leben erzählen. Ich habe auch zwei Bücher geschrieben. In dem einen Buch geht es um Jesus. Meine Erzählung über seine Geburt ist weltbekannt. In meinem zweiten Buch erzähle ich davon, was passiert ist, nachdem Jesus den Tod besiegt hat und zu Gott, seinem Vater, in den Himmel zurückgekehrt ist. Durch meine Bücher bin ich bekannt geworden und der eine oder die andere hat vielleicht schon mal meinen Namen gehört. Ich heiße Lukas.
In meinem zweiten Buch erzähle ich viel über Paulus. Ihn kannte ich besonders gut. Denn ich bin mit ihm viel auf Reisen gewesen. Ich zeige euch mal, wo Paulus so rumgereist ist (zeigt Karte vom östlichen Mittelmeer). Ich war nicht überall dabei, aber wenn ich dabei war erzählte Paulus viel aus seinem Leben. Eine Geschichte hat er besonders oft erzählt. Diese Geschichte erzähle ich euch heute:
Paulus war es sein Leben lang wichtig, Gott zu vertrauen und so zu leben, wie Gott es will. Das hatte er von seinen Eltern gelernt. Als er so 17 Jahre alt war, schickten seine Eltern Paulus aus seiner Heimatstadt Tarsus (Karte) nach Jerusalem (Karte). In Jerusalem studierte Paulus bei klugen und gelehrten Männern. Sie erklärten ihm die heiligen Schriften des jüdischen Volkes, unser Altes Testament, und sagten ihm, wie er am besten leben sollte. Paulus nahm es damit sehr genau. Keinen Millimeter wollte er davon abweichen.
Während Paulus dort studierte, hörte er von Jesus. Übrigens: Damals hatte Paulus noch einen anderen Namen. Er hieß Saulus. Wundert euch also nicht, wenn ich von Saulus erzähle.
Alles, was Saulus über Jesus Jesus hörte, ärgerte ihn fürchterlich, ja machte ihn richtig wütend. Dieser Jesus machte es den Menschen viel zu leicht. Unerhört fand Saulus es, dass Jesus behauptete, er sei Gottes Sohn. Gott selbst. Kein Mensch durfte so etwas behaupten. Saulus war dabei, als ein Stephanus, der sich um die Armen in der Gemeinde der Christinnen und Christen kümmerte, umgebracht wurde. Er wurde so lange mit Steinen beworfen, bis er tot war. Das gefiel Saulus gut. So sollte es allen Christinnen und Christen ergehen, meinte er.
Saulus hatte eine Idee. Er suchte sich einige Leute, die so dachten wie er. Zusätzlich besorgte er sich eine offizielle Bestätigung der wichtigsten Menschen in Jerusalem, dass es sein Auftrag sei, gegen Christinnen und Christen vorzugehen. Dann machte er sich mit seinen Männern auf den Weg nach Damaskus (Karte). Dort lebte eine große Gruppe von Christinnen und Christen. Saulus wollte diese Gruppe verhaften und vor Gericht stellen. Am besten sollten sie alle sterben, dachte Saulus. Voller Wut im Bauch ritt er so schnell wie möglich nach Damaskus.
Saulus kam zwar in Damaskus an, aber ganz anders, als er es ich vorgestellt hatte. Saulus und seine Leute hatten die Hügelkette Golan überquert. In der Ferne sahen sie Damaskus liegen. Die Abenddämmerung zog herauf, langsam wurde es dunkel. Plötzlich riss Saulus seine Hände schützend hoch. Ein helles, strahlendes Licht aus dem Himmel traf ihn. Seine Begleiter waren erstaunt. Sie verstanden nicht, warum Saulus die Hände hochriss. Sie hörten eine Stimme: »Saulus, warum verfolgst du mich?« Die Begleiter sahen sich verwirrt um. Doch es war niemand da. Wo kam diese Stimme nur her? Saulus fragte: »Wer bist du?« Die unbekannte Stimme antwortete: »Ich bin Jesus, den du verfolgst. Pass auf: Geh nach Damaskus. Dort wirst du erfahren, wie es mit dir weitergehen soll.« Das helle Licht erlosch. Es hatte Saulus so stark geblendet, dass er blind war. Seine Männer mussten ihn nach Damaskus führen.
In Damaskus fanden die Männer ein Zimmer für Saulus. Nun saß er dort und dachte über sich und sein Leben nach. Langsam dämmerte es Saulus, dass er sich gründlich geirrt und einen großen Fehler gemacht hatte. Er hatte es ja selbst erlebt, dass Jesus stärker war als der Tod und dass Gott die Taten und Worte von Jesus bestätigt hat. Saulus schüttelte seinen Kopf über sich selbst. Wie dumm war er nur gewesen. Saulus betete: »Gott, vergib mir, dass ich Jesus, deinen Sohn, verfolgt habe. Bitte schick mir jemanden, der mir von deinem Sohn Jesus erzählt.«
Einige Zeit später klopfte es an seiner Tür. »Herein!«, rief Saulus. Wer kam jetzt? Er erwartete doch niemanden. Saulus hörte, dass die Türe sehr langsam geöffnet wurde. »Bist du Saulus?«, fragte eine unbekannte Stimme. »Ja. Und wer bist du?«, fragte Saulus. »Ich bin Hananias. Jesus hat mir den Auftrag gegeben, zu dir zu kommen. Darf ich eintreten?« – »Ja, komm rein«, sagte Saulus. Hananias ging hinein und setzte sich. Dann sagte er: »Saulus, Jesus hat etwas mit dir vor. Deshalb hat er mich zu dir geschickt. Du sollst in die Welt hinausziehen und den Menschen von ihm, Jesus, erzählen. Dazu gibt Gott dir seinen Heiligen Geist.«
In diesem Augenblick fiel es Saulus wie Schuppen von den Augen. Er konnte wieder sehen. Einige Zeit blieb Saulus noch in Damaskus. Dann zog er los in die Welt.
Davon erzähle ich euch nächsten Sonntag.
Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.
Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.