7. Juli 2024 – Freunde sind ein Geschenk

Fortsetzung aus Heft 2/2024:

Freunde sind ein Geschenk

Markus 2,1-12

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe hierzu in Heft 2/2024, »Zur ganzen Reihe« (Seite 205).

Unmittelbar vor der Erzählung kann mit den Kindern über Folgendes nachgedacht werden: 

Kreative Umsetzung der Geschichte
Theaterstück/Rollenspiel

Kinder spielen gerne Theater und verinnerlichen dadurch Geschichten. Hier handelt es sich eher um ein Rollenspiel als um ein klassisches Theaterstück. Die Spielleitung liest/erzählt die Geschichte, die Kinder spielen das Erzählte mit.
Material: Stabile Decke; kleinere Tücher und/oder Sachen zum Verkleiden; evtl. Tische und Stühle; evtl. Textpassagen zum Ablesen (s. »Für die Spielleitung«).
Rollen: Jesus; Gelähmter; vier Freunde
(Bei kleinen Kinderkirchgruppen übernehmen auch Mitarbeitende Rollen. In einer großen Gruppe können weitere Kinder zu Freund*innen oder Jünger*innen Jesu werden.)
Die Rollen werden vergeben, indem die Kinder ihre Verkleidungsstücke erhalten.

Für die Spielleitung:

Kurz: Die Kinder sollen die Geschichte erleben und Spaß haben.

Während des Spiels werden die Orte definiert, um sie sich besser vorstellen zu können. Dazu können Tische, Stühle, Tücher gestellt/gelegt werden. Vor allem das Haus, in dem Jesus ist, ist ein wichtiger Ort. Es kann durch Stühle dargestellt werden, die in einem Viereck aufgestellt werden. (Die Stühle symbolisieren später auch die vielen Menschen, die den Weg versperren.)

Vertrauensspiele

Getragen und gehalten:
Ein Kind wird von anderen auf einer stabilen Decke getragen. Danach wird abgewechselt.
Ein festes Netz: Die Gruppe stellt sich eng nebeneinander im Kreis auf. Alle halten ihre geöffneten Hände in Brusthöhe. Ein Kind in der Mitte kreuzt seine Arme vor der Brust, macht sich steif und lässt sich in alle Richtungen gegen die Hände fallen. Die Gruppe fängt es auf und »schubst« es vorsichtig in eine andere Richtung. Dann wird gewechselt.
Wichtig: Das Spiel erfordert vom Kind in der Mitte großes Vertrauen und von der Gruppe unbedingte Verlässlichkeit. Das Mitspielen muss freiwillig geschehen. Kinder können die Stellen nennen, an denen sie nicht berührt werden wollen. 

Fantasiewesen malen

Weil alle Menschen unterschiedlich und einzigartig sind, auch unsere Freundinnen und Freunde, malen wir lustige Fantasie-Menschen.
Material: Für jedes Kind Stift, A5-Blatt; die Blätter werden zu Anfang im Hochformat in vier gleiche Felder gefaltet und wieder geöffnet. 
Alle malen auf das oberste Feld ihres Blattes einen Kopf. Die anderen sehen nicht, was gemalt wird. Der Kopfteil wird nach hinten umgefaltet, er ist jetzt nicht mehr zu sehen. Dann wird das Blatt weitergegeben. Jetzt malen alle wieder im oberen Feld den Rumpf (Brust, Bauch, Armen). Auch dieser Teil wird umgefaltet und das Blatt weitergegeben. So werden noch die Beine und die Füße angefügt. Da niemand weiß, was zuvor gemalt wurde, entstehen lustige Figuren. 

Dankeskarte

Für einen Freund oder eine Freundin wird eine Dankespostkarte gestaltet mit Bild (z. B. Blumenstrauß; Freunde, die sich an der Hand halten) und Text (z. B. »Danke, dass du meine Freundin/mein Freund bist«). 
Ältere Kinder können auch einen ausführlichen Brief schreiben.

Freundschaftsband 

Je nach Alter und Fähigkeit kann das Freundschaftsarmband aus Wolle/Schnur als Kordel gedreht, geflochtenen oder geknüpft werden.

Der besondere Tipp …

Füße, Foto, Paprika

Kinder von 7 bis 12 Jahren machen biblische Geschichten

Außer der heutigen Freundschaftsgeschichte enthält dieses Buch 

  • weitere 29 ausgearbeitete, praxiserprobte biblische Geschichten, 
  • Schritt-für-Schritt-Erklärungen,
  • Impulse für die aktive Beteiligung,
  • ausgearbeiteten Erzählentwürfe,
  • 15 unterschiedliche Erzählmethoden,
  • weiteres Material zum Download.

Das alles macht dieses Buch zu einer Hilfe in Kindergottesdienst, Religionsunterricht, auf Freizeiten. 

€ 9,00; 
Best.-Nr. 2132

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Idee 1: Die Geschichte kann mit Figuren (z. B. Playmobil) nachgestellt werden.
Idee 2: Die Geschichte kann als Theaterstück/Rollenspiel« dargeboten werden (s. »Kreative Umsetzung der Geschichte«)
Idee 3: Beim Erzählen werden Bewegungen gemacht, die alle nachmachen.
Die Bewegungen dazu sind kursiv gedruckt und werden nicht mitgelesen.
Das ist Jesus. (Auf Jesus zeigen)
Mit seinen Jüngerinnen und Jüngern, ist er in die Stadt gekommen. Viele Menschen wollen ihn hören. Sie wissen, dass Jesus Menschen gesund machen kann. Jesus und seine Freund*innen gehen in ein Haus. 
(Mit den Beinen Gehbewegungen machen.)
Die Menschen gehen mit. Im Haus stehen und sitzen sie um Jesus herum. Sie stehen sogar vor dem Fenster und der Tür. So viele sind es. 
Plötzlich kommt eine Gruppe von Menschen. Vier Freunde tragen einen Gelähmten. Er liegt auf einer Decke. Sie wollen zu Jesus. 
(Hände zu Schale formen und sie langsam vorne um den Körper bewegen; als ob etwas sehr Wertvolles darin ist.)
Die Freunde sind sicher, dass Jesus ihrem gelähmten Freund helfen kann. Aber, oh Schreck! So viele Menschen!
(Augen und Münder aufsperren)
Es ist kein Durchkommen. So viele Menschen wollen Jesus sehen. 
Da hat einer der Freunde eine Idee (Achtung! Nachfolgend keine Bewegung, sondern Hinweis ans Team: Kind Text geben oder einflüstern): »Lasst uns auf das Dach gehen. Wir machen ein Loch ins Dach. Durch das Loch lassen wir unseren Freund hinunter zu Jesus.« 
Die Freunde klettern aufs Dach. Sie müssen sich sehr anstrengen. Es ist schwer, den Gelähmten auf das Dach zu bringen. Es ist gut, dass das Dach ganz flach ist. Gemeinsam schaffen sie es. Endlich sind sie oben. 
Dann machen die Freunde ein Loch in das Dach. 
(Mit Händen Buddel-Bewegungen machen und Dinge zur Seite räumen.)
Dann lassen Sie ihren Freund hinunter zu Jesus. 
(Mit den Händen vor dem Bauch Abseilbewegungen machen.)
Die Freunde schauen von oben zu, was jetzt passiert.
Jesus lacht den Gelähmten freundlich an. Er sagt zu ihm: »Deine Sünden sind dir vergeben.« In der Nähe stehen Männer. Sie kennen sich gut mit der Heiligen Schrift und dem Glauben aus. Sie werden wütend: »Sünden kann doch nur Gott vergeben.« Jesus fragt sie: »Was ist einfacher? Zu sagen: ›Deine Sünden sind dir vergeben.‹ Oder zu sagen: ›Steh auf und gehe.‹« Dann sagt Jesus zum Gelähmten: »Steh auf und gehe.« Der Gelähmte steht auf, rollt seine Decke zusammen und geht zu seinen Freunden. 
Alle freuen sich. Die Freunde und der Gelähmte tanzen vor Freude.

Erzählung für Ältere

Alle wollen Jesus hören

Machen die mir einfach mein Dach kaputt! Ich könnte mich so aufregen! Unglaublich! Aber was da passiert ist, ist sowieso unglaublich. Aber der Reihe nach.
Alles fing damit an, dass Jesus in unsere kleine Stadt gekommen ist. Hier kennen alle alle. Es war ein verregneter Herbsttag. Kühl und nass. So richtiges Schmuddelwetter. Und an dem Tag kam Jesus zu uns. 
Bei uns war es gleich wie in den anderen Städten: Alle wollten Jesus hören. Deshalb standen wir auf dem Marktplatz zusammen. Jesus und seine Jünger in der Mitte. Aber dann begann es zu regnen. 

Im Haus wird es eng

Da hatte ich eine Idee. Warum nicht alle zu mir einladen? Ich habe ein großes Haus. Da haben viele Platz. Deshalb sagte ich: »Jesus, komm in mein Haus. Und alle anderen können mitkommen. Dort ist es trocken.« Jesus und die anderen nahmen meine Einladung an. 
Aber so groß ist mein Haus dann wohl doch nicht. Überall standen und saßen die Leute. Natürlich auch vor den Fenstern und in der Tür. Einige mussten sogar draußen stehen bleiben. 

Ein Loch im Dach

Jesus erzählte gerade von Gottes neuer Welt, da bröselten Steinchen und Ästchen und der ganze Putz von der Decke. Die Decke ist ja gleichzeitig das Dach. Ich bin so erschrocken! »Jetzt stürzt das Dach ein und wir alle werden darunter begraben«, dachte ich. 
Aber nichts dergleichen passierte. Es bröselte einfach weiter und ein Loch im Dach war zu sehen. Das Loch wurde größer und größer. Erst sahen wir eine Hand. Dann mehrere. Und dann ging es immer schneller. Bald sahen wir ein Gesicht durch das Loch. Es war Daniel. Daniel ist ein junger Mann. Er wohnt am anderen Ende der Stadt. Ich treffe ihn oft mit seinen Freunden auf dem Marktplatz. »Bist du Jesus, von dem alle erzählen?«, rief Daniel durch das Loch zu uns herunter. 
Jesus grinste Daniel an und sagte: »Ja, der bin ich.« – »Hier oben ist unser Freund. Er ist gelähmt. Wir haben ihn auf das Dach getragen, weil wir unten nicht zu dir durchkommen. Alles ist voll. Da dachten wir: ›Wir lassen ihn direkt zu dir hinunter.‹ Ist das okay?« – »Klar. Macht mal«, antwortete Jesus.

Vier Freunde und der Gelähmte

Ich merkte, wie das Entsetzen und die Empörung in mir größer wurden. »Machen die mir einfach mein Dach kaputt! Und für Jesus ist das völlig in Ordnung.« Aber irgendwie waren wir alle gespannt, was nun passieren würde. Es war mucksmäuschenstill, alle warteten ab. Auch ich. 
Schnell war das Loch so groß, dass Daniel zusammen mit drei anderen Freunden einen Gelähmten auf seiner Decke zu uns herablassen konnten. Ob auf dem Dach noch mehr Freunde waren, konnte ich nicht sehen. 
Den Gelähmten kenne ich auch. Daniel und die andern nehmen ihn manchmal mit auf den Marktplatz. Aber nicht so oft. Er ist so krank. Ich glaube, Daniel und der Gelähmte sind zusammen aufgewachsen.

»Deine Sünden sind vergeben«

Und dann lag der Gelähmte auf seiner Decke direkt vor Jesus auf dem Boden. Jesus lachte ihn an. So richtig nett. So, wie man den besten Freund anlacht, wenn man ihn sieht. Und dann sagte Jesus: »Deine Sünden sind dir vergeben.« 

»Steh auf!«

»Ich glaube, ich höre nicht recht«, zischte da einer der Schriftgelehrten, die neben mir standen. »Sünden kann nur Gott vergeben.« 
Ich bin mir sicher, dass Jesus den Schriftgelehrten nicht hören konnte … dennoch drehte Jesus sich zu ihm um. Er schaute ihn freundlich an und fragte ihn dann: »Was ist denn leichter? Zu dem Gelähmten zu sagen: ›Deine Sünden sind dir vergeben‹ oder ›Steh auf und gehe?‹« 
Uns allen war natürlich klar, dass das mit dem Aufstehen und Wieder-gehen-Können schwieriger ist. 
Dann drehte sich Jesus wieder dem Gelähmten zu, kniete sich nieder und sagte zu ihm: »Steh auf, nimm dein Bett und gehe.« 
Wir alle waren gespannt. 

Und er stand auf

Und als ob der Gelähmte nie gelähmt gewesen wäre, stand er auf. Die Menschen traten staunend zur Seite, als der Gelähmte zur Tür ging. Jetzt war er nicht mehr gelähmt. Zuerst ging er ganz langsam, dann immer schneller. In der Tür konnte ich Daniel und die anderen Freunde sehen. Sie strahlten ihren Freund an. Und dann fielen sie sich in die Arme und jubelten und tanzten und lobten Gott. Wir anderen konnten gar nicht anders, als mitzujubeln und Gott zu danken.

Freunde halten zusammen

Ja, so war das. Vielleicht sollte ich Daniel und die anderen fragen, ob sie mir helfen, das Dach zu reparieren. Vielleicht hilft auch der Geheilte mit. Freunde halten schließlich zusammen. Und echte Freunde sind ein Geschenk.

Der besondere Tipp …

Die Heilung des Gelähmten
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater

12 stabile DIN-A3-Bildkarten erzählen mit Bildern von Petra Lefin und einem vollständig ausgearbeiteten Text diese Heilungsgeschichte.

€ 18,00;  Best.-Nr. 3413

junge-gemeinde.de

2. Könige 5,1–16

I. Grundgedanken
Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

oder hier:

Zum Text / Zum Thema

Als er geheilt ist, möchte Naaman nur eines: Elisa seinen Dank zu Gehör bringen.

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Kreative Umsetzung der Geschichte

Siehe auch »Zur ganzen Reihe«

Flussszene nachspielen

Mit Kindern ab dem Kindergartenalter kann die Szene am Fluss nachgespielt werden: Naaman, der nicht ins Wasser will und seine Diener, die ihn überreden. Hierzu braucht es nur ein Gewand für Naaman und ein blaues Tuch als Fluss.

Geschichte nachspielen

Die Geschichte eignet sich hervorragend dazu, um mit älteren Kindern ab dem 
Grundschulalter nachgespielt zu werden. 
Rollen: Versklavtes Mädchen; Naamans Frau; Naaman; König von Aram; König von Israel; Elisas Diener; Elisa; Naamans Diener. 
Requisiten: Gewand für Naaman; Kronen für die Könige; Steckenpferd (einfach aus einem Besenstiel gebastelt); großes blaues Tuch. 
Bei der Darstellung bringen die Kinder das »aufeinander Hören« und die Weigerung des Hörens möglichst übertrieben zur Geltung.

Gespräch

Mit älteren Kindern kann man nach der Geschichte auch über das Zuhören/aufeinander Hören ins Gespräch kommen (Anregungen hierzu unter »Zugänge für den Vorbereitungskreis«

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Die Geschichte kann mit (jeglicher Art von) Figuren verdeutlicht werden. Benötigt werden Naaman, seine Diener und ein blaues Tuch als Fluss. Für Naaman wird ein »Gewand« aus Papier oder Stoff gebastelt, das man ihm überstülpen/ankleben und wieder »ausziehen« kann. 
Das ist Naaman. Er ist der oberste Hauptmann für die Soldaten. Er arbeitet für den König von Aram. Naaman trägt immer edle Kleidung aus kostbaren Stoffen. 
Aber Naaman ist krank. Seine Haut ist nicht gesund. Seine Haut ist rot und rau. Sie juckt fürchterlich. Er möchte sich die ganze Zeit kratzen. Aber davon wird es nur noch schlimmer.
Naamans Frau hat eine Dienerin. Die Dienerin ist noch ein Kind. Trotzdem muss sie schon arbeiten. Sie kommt nicht aus Aram, sondern aus Israel. Meistens hört niemand auf das, was Dienerinnen sagen. Besonders, wenn sie noch Kinder sind. Aber die Dienerin von Naamans Frau hat etwas Wichtiges zu sagen. Sie sagt der Frau von Naaman: »Bei mir zuhause, in Israel, gibt es einen Mann. Der kann Menschen gesund machen. Der Mann heißt Elisa.«
Naamans Frau hört auf ihre junge Dienerin. Sie erzählt ihrem Mann Naaman von Elisa. Und Naaman hört auf seine Frau. Er sagt zu ihr: »Ich will machen, was deine Dienerin sagt. Ich will nach Israel zu Elisa reisen. Er soll mich gesund machen!«
Also reist Naaman mit seinen Dienern nach Israel. Und jetzt steht er hier, an einem Fluss in Israel. 
Mit Elisa hat Naaman gar nicht gesprochen. Elisa hat einen Diener zu Naaman geschickt. Der hat Naaman gesagt: »Tauche siebenmal im Fluss unter. Dann wirst du gesund.«
Aber Naaman will nicht. Er sagt: »Ich will, dass Elisa mich gesund macht! Dazu bin ich den weiten Weg nach Israel gekommen. Und nicht, um in einem Fluss unterzutauchen. Das hätte ich auch zu Hause in Aram machen können.«
Naaman will sich auch nicht ausziehen vor all seinen Dienern. Er will nicht, dass sie alle die rote, raue Haut sehen können. Er will nicht in das kalte Wasser.
Aber seine Diener sagen: »Lieber Naaman, probier es doch wenigstens aus. Geh einfach ins Wasser und tu, was dir der Diener gesagt hat. Jetzt sind wir extra hergekommen. Und jetzt sind wir hier. Schaden kann’s ja nicht.«
Und Naaman hört auf seine Diener. »Na gut, wenn ihr unbedingt meint«, sagt er. Er zieht seine schönen Gewänder aus, bis er in Unterwäsche dasteht. Er hatte Angst, dass seine Diener ihn auslachen wegen seiner Haut. Doch niemand lacht ihn aus. Naaman geht zum Wasser. Er hält die Zehen ins Wasser. Er geht ein Stück hinein. Dann bis zu den Knien. Und schließlich bis zum Bauchnabel.
»Du musst untertauchen!«, rufen seine Diener. »Sieben Mal! Komm, wir zählen mit: Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben.«
Naaman hüpft aus dem Wasser, er hüpft vor Freude. Er ruft: »Meine Haut ist wieder gut! Nichts ist mehr rot, nichts ist mehr rau. Und vor allem: Nichts juckt mehr!«
Naaman lacht und läuft zu seinen Dienern. »Ich bin so froh, dass meine Frau auf ihre Dienerin gehört hat. Und dass wir hierhergekommen sind. Und dass ihr, meine lieben Diener, mich zum Baden überredet hat. Gott sei Dank! Kommt, wir gehen zu Elisa. Ich möchte ihm Danke sagen.«

Der besondere Tipp

Sonderpreis!

Wir Bibelentdecker

»Junior.Bibel.Erzählen« – so nennt das Team aus der Evang. Kirche in Berlin-Brandenburg ihr Erzählprojekt für Kids ab 10 Jahren. 

Entstanden ist ein kompakter Glaubens- und Lebenskurs, der die jungen Menschen ernst nimmt, ihre persönlichen Begabungen stärkt sowie Kompetenz in Sachen 
Bibel und Glaube vermittelt.

In diesem Buch stellen die Autor:innen ihr Material zur Verfügung:

  • Ein Glaubens- und Lebenskurs für Kids ab 10 Jahre.
  • Mit Methoden, die persönliche Erfahrungen mit dem Glauben in Gang setzen.
  • Der Bibel-Spaß-Faktor wird geweckt.

Nur € 5,00; 
Best.-Nr. 2109

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Naamans Krankheit

Naaman ist groß und stark. Er arbeitet für den König von Aram. Er ist ein Hauptmann in der aramäischen Armee. 
Aber Naaman hat ein Problem. Es fängt mit einer kleinen roten Stelle an, am Knie. »Ein Mückenstich«, denkt er. »Das Jucken wird bald vorbeigehen.« Aber es geht nicht vorbei. Die Stelle wird größer. Die Haut wird ganz rau. Auch am anderen Knie fängt es an. Und an den Ellenbogen. Besonders nachts juckt es furchtbar. Und die roten, rauen Stellen breiten sich immer weiter aus.
Die Ärzte und Heilerinnen in Aram können ihm nicht helfen. All ihre Öle und Kräuter wirken nicht. Manche machen es sogar nur noch schlimmer. »Du hast Aussatz«, sagen sie. »Da können wir nichts machen.«

Der Rat des versklavten Mädchens

Naamans Frau hat eine Sklavin. Sie ist jung, ein Kind noch. Sie kommt von weit her, aus Samaria. Als Krieg war, haben die Soldaten von Aram sie entführt. 
Das junge versklavte Mädchen weiß eine Lösung für Naaman. Sie weiß, wer helfen kann. Aber sie denkt: »Niemand wird auf mich hören«. 
Dann wird es immer schlimmer mit Naaman. Die junge Sklavin sieht, wie schlecht es Naaman geht und fasst sich ein Herz. Als sie ihrer Herrin das Mittagessen bringt, bleibt sie noch stehen. »Ist etwas?«, fragt Naamans Frau. Die junge Sklavin räuspert sich, dann sagt sie: »Ach, wenn Naaman doch bei dem Propheten Elisa in Israel wäre. Der könnte seine Haut wieder gesund machen.« 
Naamans Frau hört auf die junge Sklavin. Sie sagt es auch Naaman. Und Naaman hört auf seine Frau. Dann sagt Naaman es dem König. Der sagt: »Mach dich auf den Weg. Nimm einen Brief mit für den König in Israel und kostbare Geschenke, damit er dir auch ja hilft!«

Beim König von Israel

Naaman reist mit seinen Dienern zum König von Israel. Der liest den Brief des Königs von Aram. Dann schaut er auf die teuren Geschenke und auf Naamans rote, schuppige Haut und sagt: »Ich kann dich nicht gesund machen.«

Naaman bei Elisa

Davon hört Elisa. Elisa ist ein Prophet. Er ist jemand, der mit Gott besonders verbunden ist. Er kann Dinge, die andere Menschen nicht können. Elisa sagt: »Naaman soll zu mir kommen.« Und Naaman hört auf Elisa. Er fährt mit der Pferdekutsche zu ihm nach Hause. Aber Elisa schickt nur einen Boten zu Naaman. Der Bote sagt: »Ich soll dir von Elisa ausrichten: ›Wasch dich sieben Mal im Joranfluss. Dann wird deine Haut wieder gesund.‹

Naaman will nicht auf den Rat hören

Naaman wird rot vor Wut. Er hört nicht auf Elisas Diener. Stattdessen sagt er zornig: »Auf keinen Fall geh ich und wasche mich da unten im Jordan. Flüsse gibt’s bei mir zuhause in Aram mehr als genug. Ich hab mir das ganz anders vorgestellt! Ich wollte, dass Elisa zu mir herrauskommt. Dass ermich gesund macht. Ich werde mich nicht am Jordan ausziehen und baden gehen … was sollen denn die Leute denken.«

Die Diener überreden Naaman

Die Diener von Naaman seufzen. Sie reden leise miteinander: »Jetzt sind wir extra den ganzen weiten Weg von Aram hierher nach Israel gereist. Und nun ist Naaman so dickköpfig.« 
Sie gehen zu Naaman. Sie wissen: Wenn er schlechte Laune hat, müssen sie ganz besonders vorsichtig mit ihm umgehen. Sie sagen: »Lieber, guter Naaman, möchtest du nicht vielleicht doch auf den Diener von Elisa hören? Jetzt bist du schon hier. Und schaden wird es dir auf keinen Fall.« Da brummt Naaman und nickt schließlich. 

Naaman wird geheilt

Naaman geht zum Fluss. Wie immer ist er prächtig gekleidet. Jetzt zieht er sich aus. Er legt die kostbaren Stoffe ab, bis er in Unterwäsche dasteht. Alle können ihn sehen. Alle sehen seine raue, rote, aufgekratzte Haut. Naaman hat Angst, dass seine Diener ihn auslachen wegen seiner Haut. Doch niemand lacht ihn aus.
Vorsichtig taucht er einen Fuß ins Wasser. »KALT! Muss das wirklich sein?« Seine Diener nicken nur, aber er sieht, sie schauen ihn freundlich an. Sie wollen ihm nichts Böses. Sie wünschen sich auch, dass er gesund wird. Naaman macht einen Schritt ins Wasser. Und noch einen. Bis zu den Knien reicht jetzt das Wasser. Dann bis zum Bauch. Und dann hält er sich die Nase zu, holt tief Luft und taucht unter. Als er wieder hochkommt, rufen seine Diener: »Eins!« Wieder taucht Naaman unter. »Zwei!« Und wieder. »Drei!« … »Vier!« … »Fünf!« … »Sechs!« … »Sieben!« 
Naaman schaut an sich hinunter. »Meine Haut ist wieder gesund. Schaut alle her: Meine Haut ist zart wie ein Babypopo. Ich bin geheilt! Gott sei Dank, ich bin geheilt!«
Er rennt aus dem Wasser, nimmt sich keine Zeit zum Abtrocknen, sondern zieht seine kostbaren Gewänder über den nassen Körper an. »Schnell, ich muss zu Elisa«, sagt er zu seinen Dienern. 

Gott hat Naaman geheilt

Ganz außer Atem kommen sie bei Elisa an. Naaman klopft an die Tür. Er wartet nicht ab, dass jemand aufmacht, sondern tritt ins Haus – und steht vor Elisa. »Danke, Elisa, danke! Dein Gott ist der einzige Gott! Er hat mich geheilt, er hat meine Haut gesund gemacht. Schau nur!« Naaman zeigt Elisa seine Arme und seine Beine, er schiebt sogar sein Gewand hoch und zeigt ihm seinen Bauch. »Der Gott von Israel ist großartig, danke!«

Lukas 2,41–52

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Die Geschichte vom zwölfjährigen Jesus im Tempel ist eine der wenigen Einblicke in Jesu Leben zwischen Geburt und öffentlichem Wirken, die es in die Bibel geschafft haben. Der Rest der Kindheit Jesu ist unserer Fantasie und manchen Legenden überlassen. 
Wie stellen wir im Team uns Jesus als Kind eigentlich vor?

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Kreative Umsetzung der Geschichte

Siehe auch »Zur ganzen Reihe«

Spiele

Bei der Vertiefung der Geschichte kann der Fokus auf das Einander-gut-Zuhören gelegt werden. 
Ich packe meinen Koffer: Hier kann mit den älteren Kindern überlegen, was wohl die Menschen zur Zeit Jesu im Reisegepäck hatten. 
Wahr oder falsch: (Mit Kindern ab der 4. Klasse.) Dabei erzählt ein Kind zwei wahre und eine erfundene Geschichte über sich. Die anderen versuchen herauszufinden, was stimmt.
Statt Geschichten kann auch eine kürzere Version genommen werden: Drei Sachen, die man gerne mag, aufzählen und nur zwei davon mag man wirklich gerne. Oder drei Fakten nennen, von denen nur zwei stimmen (ich lebe in einer Patchwork-Familie, ich habe fünf Geschwister, alle fünf sind älter als ich).
Versteckspiel: An Suchen und Finden kann mit Action angeknüpft und (drinnen oder draußen) Verstecken gespielt werden.

Theologisieren

Jesus ist im Tempel über theologische Fragen ins Gespräch vertieft. Das kann zum Anlass genommen werden, mit den Kindern ebenfalls zu theologisieren: 

Basteln

Bastelfreudige Kinder können anschließend ein Plakat gestalten: »Wenn Gott ein Haus hätte – wie würde das aussehen?«
Alternative: Kann auch mit Legematerialien ausgeführt werden.

Der besondere Tipp

Jesus erzählt vom Reich Gottes

Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater

12 DIN-A3-Bildkarten auf stabilem Karton erzählen diese Geschichte. Mit vollständiger Textvorlage (Monika Arnold).

€ 18,00; Best.-Nr. 3499

Kinder entdecken den Kirchenraum

55 Karten für Grundschule und Gemeinde

Mit Suchspielen, Arbeitsaufträgen, und kindgerechten Infotexten erforschen und entdecken Kinder »ihre« Kirche. Dabei lernen sie auch, welche Bedeutung hinter der Architektur und dem Inventar steckt. 

€ 20,00; Best.-Nr. 9021

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III. Erzählungen

Erzählung für Jüngere

Zu Passah nach Jerusalem

Tabita ist aufgeregt. »Wie viel Mal schlafen ist es noch bis zum Passahfest?«, fragt sie. »Ich freu mich schon so«. Denn zu Passah reist die ganze Familie in die große Stadt Jerusalem. Passah ist ein wichtiges Fest in Israel. Es wird jedes Jahr im Frühjahr gefeiert. Tabitas Mama, ihr Papa, ihr großer Bruder Tobias und Opa reisen zum Fest nach Jerusalem. Und natürlich auch Tabita. Sie sind mit anderen Familien unterwegs, die auch in Nazareth wohnen. Ihre Nachbarn Maria und Josef sind mit dabei. Und ihr Sohn Jesus. Jesus ist so alt wie Tobias: 12 Jahre. 

Aufbruch nach Jerusalem

Endlich ist der große Tag da. Sie starten am frühen Morgen. »Wann sind wir endlich da?«, fragt Tabita nach einer Weile. Opa lacht und nimmt Tabitas Hand. »Es ist noch ein weiter Weg, Tabita. Du weißt ja, wir brauchen mehrere Tage nach Jerusalem«, sagt er. »Soll ich dir die Geschichte von Passah erzählen?« Tabita strahlt. Niemand kann so gut Geschichten erzählen wie ihr Opa. Und er erzählt. Von den Israeliten, die vor vielen hundert Jahren in Ägypten gelebt haben. Davon, wie hart das Leben war. Wie schlecht die Ägypter sie behandelt haben. Und wie Mose mit Gottes Hilfe endlich die Israeliten befreit hat. Tabita liebt diese Geschichte. Ihr Opa erzählt sie noch einige Male, bis sie in Jerusalem ankommen.

Das Passahfest

Das Passahfest ist aufregend für Tabita. Sie und ihre Familie feiern: sie erzählen sich die Geschichte von Mose und dem Auszug aus Ägypten, sie tanzen, sie essen, sie beten, sie singen. Sie besuchen zusammen den Tempel, das Gotteshaus in Jerusalem. Für Tabita ist das der schönste Ort, den sie kennt. Hier spürt sie ganz tief in sich drin, dass Gott bei ihr ist.

Das Fest geht zu Ende

Eines Abends sagt Mama: »Morgen geht es wieder nach Hause.« Da bricht Tabita in Tränen aus. »Das Fest ist schon vorbei? Es war so schön. Und viel zu kurz!« Papa nimmt Tabita in den Arm. »Nächstes Jahr kommen wir wieder. Versprochen.«

Tobias und Jesus fehlen

Vor der Abreise prüfen sie nochmals ihr Gepäck. »Alles da! Nur, wo ist Tobias?« Da kommt Maria: »Wisst ihr, wo Jesus ist?« Opa sagt: »Die beiden sind bestimmt schon mit den anderen aus Nazareth vorneweg gegangen.« Maria, Mama und Papa schauen etwas besorgt. Aber dann brechen sie auf – ohne Tobias und ohne Jesus.

Jesus fehlt noch immer

Auf dem Rückweg erzählen sich alle, was sie in der großen Stadt Jerusalem erlebt haben. »Mir hat am besten gefallen, dass ihr Erwachsenen nicht arbeiten musstet und wir den ganzen Tag gefeiert haben«, sagt Tabita. »Und ich hatte immer ein bisschen Angst, dass ich in der Stadt verloren gehe.« 
Am Abend schlägt Tabitas Familie ihr Lager unter ein paar Olivenbäumen am Weg auf. Hier machen auch schon andere Familien aus Nazareth Rast. Tabita entdeckt ihren Bruder: »Mama, Papa, schaut mal, da ist Tobias!« Doch Jesus ist nicht da. Maria und Josef machen sich große Sorgen.

Wo ist Jesus?

Ganz früh am nächsten Morgen brechen Josef und Maria auf. Sie gehen zurück nach Jerusalem, um Jesus zu suchen. Auch Papa und Tobias gehen mit. Und Tabita bettelt so lange, bis sie auch mitdarf. 
Sie suchen zuerst an den Orten, wo Tobias und Jesus zusammen waren. Aber nirgends ist eine Spur von ihm. Da sagt Tabita: »Also mein Lieblingsort in Jerusalem ist ja der Tempel. Vielleicht ist er dort?«
Im Tempel fragen sie: »Habt ihr einen Jungen gesehen? 12 Jahre alt. Er ist ohne seine Eltern unterwegs.« Die Leute lachen: »Na klar. Den kennen hier alle. Seit drei Tagen unterhält er sich im Tempel mit den Lehrern. Es ist unglaublich, was er alles über Gott weiß. Und was für kluge Fragen er stellt. Ganz viele Leute bleiben bei ihm stehen, um zuzuhören. Schaut mal dort hinten.«
Und richtig. Hinten im Hof stehen eine Menge Menschen. Papa nimmt Tabita auf seine Schultern. »Ich kann Jesus sehen. Er redet wirklich mit den Lehrern.«

Jesus gibt Rätsel auf

Maria und Josef drängeln sich durch die Menschenmenge. »Jesus, Kind!«, ruft Maria und umarmt Jesus ganz fest. »Warum hast du das gemacht? Dein Papa und ich haben uns riesige Sorgen gemacht. Wir haben dich überall gesucht!«
Jesus antwortet: »Warum habt ihr mich denn gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?«
Den ganzen Heimweg über denkt Tabita darüber nach, was Jesus gesagt hat. Sie weiß: Der Tempel ist das Haus von Gott. Und Jesus hat gesagt: »Der Tempel ist das Haus meines Vaters.« 
Was bedeutet das wohl?

Der besondere Tipp

Gott ist bei mir
30 Psalmen für Kita und Kinderkirche

Mit folgender Unterteilung: Gott – Schöpfer der Welt, – meine Zuversicht, – verborgen und doch da, – Begleiter durch Jahr und Zeit.
So bieten sich Gelegenheiten, Kinder mit der Sprache und dem Trost der Psalmen vertraut zu machen. 

€ 17,00; Best.-Nr. 9044

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Erzählung für Ältere

Ein guter Grund zum Aufstehen

Tobias strahlt übers ganze Gesicht, als seine Mama ihn weckt. Dabei ist er eigentlich ein Langschläfer. Aber heute gibt es einen guten Grund zum Aufstehen, den besten des Jahres: Es geht los zum Passahfest nach Jerusalem. Die ganze Familie macht sich auf den Weg: Tobias, seine kleine Schwester Tabita, seine Eltern, sein Opa und all ihre Nachbarn. Und das Wichtigste ist – alle seine Freunde sind auch dabei. 
Nachdem Tobias sich angezogen und gefrühstückt hat, will er nicht länger warten: »Wir gehen schon mal vor, ja?« Und schon ist er aus der Tür und klopft bei den Nachbarn. Maria öffnet ihm die Tür. Tobias hat es eilig und fragt: »Kann Jesus schon mitkommen? Wir Freunde wollen vorausgehen.«

Freunde auf dem Weg nach Jerusalem

Wenig später sind Tobias, Jesus und ihre Freunde auf dem Weg Richtung Jerusalem. Zum ersten Mal dürfen sie allein vorausgehen. Das fühlt sich gut an. Wirklich allein sind sie allerdings nicht, denn halb Nazareth ist an diesem Morgen nach Jerusalem aufgebrochen. 
Nach mehreren Tagen zu Fuß kommen sie endlich in Jerusalem an. Tobias tun die Füße weh – nach über 100 Kilometern. 

Das Fest beginnt

Doch am nächsten Tag ist alles vergessen: Die große Stadt will entdeckt werden, das Fest beginnt. Für Tobias sind es die besten Tage des Jahres. Unterwegs sein mit Jesus und den anderen Freundinnen und Freunden. Immer neue Plätze in der großen Stadt entdecken. Und mit seiner Familie zusammen sein. Tobias liebt es, gemeinsam mit seiner kleinen Schwester Tabita zuzuhören, wenn Opa die alte Geschichte erzählt: von ihren Ur-Ur-Ur-Urgoßeltern, die vor vielen hundert Jahren in Ägypten gelebt haben. Davon, wie hart das Leben für sie war. Wie schlecht die Ägypter die Israeliten behandelt haben. Und wie Mose die Israeliten schließlich mit Gottes Hilfe befreit hat. 
Der faszinierendste Ort in Jerusalem ist für Tobias der Tempel. Hier denkt er viel über Gott nach. Und immer, wenn sie dort hingehen, hält er seine kleine Schwester fest an der Hand, denn hier ist das Gedränge riesig.

Jesus will noch ein bisschen in Jerusalem bleiben

Die Tage in Jerusalem vergehen wie im Flug. Dann ist Zeit für die Heimreise. Zum Glück. Dann haben sie noch ein paar Tage, bevor der Alltag zuhause wieder losgeht. 
Tobias steht früh auf. Seinen Beutel hat er schon gepackt, seine Freunde sind auch startklar. Zu ihrer Verwunderung sagt Jesus: »Geht ihr ruhig ohne mich schon los. Ich habe noch in Jerusalem zu tun.« – »Klingt merkwürdig«, denkt Tobias, dann gehen sie los. 
Tobias und seine Freunde sind schnell unterwegs. Sie haben schon Holz gesammelt und ein Lagerfeuer entfacht, bis Mama, Papa, Tabita und die anderen aus dem Dorf ankommen. Aber Jesus ist nicht dabei. Seine Eltern wissen nichts davon, dass er noch in Jerusalem bleiben wollte. Sie machen sich riesige Sorgen. Auch Tobias hat ein mulmiges Gefühl. So ganz allein in der großen Stadt ist nochmal was anderes, als mit den Freunden dort unterwegs zu sein. »Ich kann euch zeigen, wo wir in Jerusalem unterwegs waren«, sagt er zu Maria und Josef. »Zusammen finden wir ihn bestimmt.«

Suche nach Jesus

Sie suchen zuerst an den Orten, wo Tobias und Jesus zusammen waren. Aber nirgends ist eine Spur von ihm. Da sagt Tabita: »Also mein Lieblingsort in Jerusalem ist ja der Tempel. Vielleicht ist er dort?«
Im Tempel fragen sie: »Habt ihr einen Jungen gesehen? 12 Jahre alt. Er ist ohne seine Eltern unterwegs.« Die Leute lachen: »Na klar. Den kennen hier alle. Seit drei Tagen unterhält er sich im Tempel mit den Lehrern. Es ist unglaublich, was er alles über Gott weiß. Und was für kluge Fragen er stellt. Ganz viele Leute bleiben bei ihm stehen, um zuzuhören. Schaut mal dort hinten.«
Und richtig: Hinten im Hof stehen eine Menge Menschen. Papa nimmt Tabita auf seine Schultern. »Ich kann Jesus sehen. Er redet wirklich mit den Lehrern.«

»Im Haus meines Vaters«

Maria und Josef drängeln sich durch die Menschenmenge. »Jesus, mein Kind!« ruft Maria und umarmt Jesus ganz fest, »Warum hast du das gemacht? Dein Papa und ich, wir haben uns riesige Sorgen gemacht. Wir haben dich überall gesucht!«
Jesus antwortet: »Warum habt ihr mich denn gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?«

Ein Jugendlicher wie alle anderen und doch anders

Tobias ist froh, dass sein Freund wieder da ist. Auf dem Weg Richtung Nazareth schaut er ihn immer wieder von der Seite an. »Schon seltsam«, denkt Tobias, »Jesus ist einerseits ein Jugendlicher wie ich … und andererseits bleibt er einfach so allein in Jerusalem und sagt, dass der Tempel das Haus seines Vaters ist …«

Der besondere Tipp

»Lieber Gott, hab Dank dafür …«

Bastelbogen Gebetswürfel mit Tischgebeten

Wie Jesus können auch wir für unser tägliches Essen danken. Auf ganz unterschiedliche Weise: Mit einem Rap, dem Fischflossen-Gebet, alten Worten … 

Beschichtet (= abwischbar); vorgeprägte Linien (= einfach und korrekt zu falten).

€ 2,00 (ab 10 Ex. je € 1,90); 
Best.-Nr. 1648

junge-gemeinde.de

Das Sklavenmädchen

2. Könige 5, 1–16

I. Vorüberlegungen

Zur Planung des Kindergottesdienstes
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Bausteine

Kreative Umsetzung der Geschichte
Wer hat bei wem das Sagen? 

Die Geschichte zeigt eine Vielzahl von Machtstrukturen auf, die während des Verlaufs aufgebrochen werden. Daher lohnt es sich, einen intensiven Blick darauf zu werfen.
Abstraktes Malen 
Bietet sich für die Älteren ab 10 Jahren an.
Die Anleitung für das Abstrakte Malen 
findet ihr hier .

Kleiderbügelwaage
Mit den Jüngeren (Grundschulkinder) können an einer selbstgebastelten Kleiderbügelwaage die verschiedenen Kräfteverhältnisse ausprobiert werden. (Bastelanleitungen hierfür finden sich im Internet viele unter dem Stichwort »Kleiderbügelwaage«)
Weiterführende Überlegungen zur Kleiderbügelwaage hier .

»Kind-am-Ohr-Sprechblase«
Die kopierfertige Vorlage für die Sprechblase findet ihr kostenfrei hier .

Grafik: Claudia Rembold-Gruss

Oder es wird das Arbeitsblatt »Kind-am-Ohr-Sprechblase« ausgeteilt. Die Kinder schreiben in die Sprechblase, was »die Großen« unbedingt einmal hören sollten. Anschließend kann das Blatt noch angemalt werden. 

»Kind-am-Ohr«-Puzzle
Für die Jüngsten (Kindergartenalter) wird das Arbeitsblatt »Kind-am-Ohr-Puzzle« zerschnitten. (Ob dabei ein oder mehrere Puzzle zum Einsatz kommen, richtet sich nach der Anzahl der Kinder. Die Anzahl der Teile richtet sich nach dem Alter der Kinder.)
Auch das Puzzle gibt es zum kostenfrei Herunterladen.
Bewegung kommt in diese Aktion, indem ihr im Kinderkirchraum ein Hindernisparcours aufbaut (aus Stühlen, Tischen, Tüchern und sonstigem Greifbarem). Die Puzzleteile sind am Anfang des Parcours. Ein Kind nach dem anderen geht durch den Parcours und nimmt dabei ein Puzzleteil mit, das es am Ende in eine Schachtel ablegt. Wenn alle Teile in der Schachtel liegen, wird gemeinsam gepuzzelt. Ganz zum Schluss kann überlegt werden: »Was flüstert das Kind auf der Schulter dem großen Kind ins Ohr?«

III. Gestaltungsvorschlag für den Gottesdienst

1. Begrüßung
2. Votum 

Z. B. KuS 712ff

3. Lied: 

Bewegungen und eine weitere Aktionsmöglichkeit dazu hier .
Einfach spitze (KuS 193, KKL 146) 

4. Psalmgebet 

Z. B. Dbd 2024, S. 55 oder Psalm 139

5. Eingangsgebet 

Z. B. Dbd 2024, S. 57

6. Lied

Meine Zeit steht in deinen Händen 
(EG WUE 628, KuS 424);
Anders als du (KuS 556, KKL 301)

7. Erzählung (kann auch gespielt werden)

Nadia: Mama, erzählst du mir deine Geschichte? Die, als du ein kleines Mädchen warst und dich plötzlich so groß gefühlt hast.
Hosanna: Ach, Nadia, die habe ich dir doch schon so oft erzählt.
Nadia: Aber sie tut mir jedes Mal so gut. Ich fühle mich danach immer so stark. Bitte.
Hosanna: Also … als ich so alt war wie du, da gab es Krieg in meinem Land. Eines Tages kamen Soldaten in unser Dorf. Es war ein heißer Tag. Die Sonne stand hoch am Himmel. Ich sah, wie die Schwerter funkelten. Sie blendeten mich. Ich wollte mich vor den Soldaten verstecken, doch da packten mich Hände. Ich wurde auf ein Pferd gezogen und über dessen Hals gelegt. Ich hatte richtig Angst. Was passierte mit mir? Wo werde ich hingebracht? 
Nadia: Aber du sagtest dir immer deinen Namen vor, nicht wahr?
Hosanna: Ja, ich sagte mir: »Du bist Hosanna: Gott hilft. Egal, was passiert: Gott hilft. Das habe ich fest geglaubt. Und nach ein paar Tagen kam ich in einer fremden Stadt an. Meine Kleider waren schon ganz staubig. Vor einem Haus hielt der Soldat das Pferd an. Wieder packten mich Hände und zogen mich vom Pferd. Ich schaute auf und sah in zwei braune Augen. Sie gehörten einer Frau. Sie hatte ein weiches, weißes Tuch um ihren Kopf geschlungen. Und obwohl ich weit weg von meiner Heimat war, sprach die Frau meine Sprache. Das tat gut. Sie sagte zu mir: »Ich bin Sabah, die Frau von Naaman.« Ich dachte …
Nadia: … jetzt hat Gott mir doch geholfen. Ich bin am Leben. Nicht frei, aber am Leben.
Hosanna: Genau das dachte ich. Ich durfte baden, bekam ein frisches Gewand und etwas zu essen. In der nächsten Zeit musste ich viel arbeiten. Mir taten oft die Hände, der Rücken und die Füße weh. Dann weinte ich und dachte an mein Zuhause, an meine Eltern und Geschwister. Ich fragte mich, ob ich sie jemals wiedersehen würde? Manchmal war ich auch wütend. Ich verstand einfach nicht, warum gerade mir das alles passierte.
Nadia: Und dann hast du mitbekommen, dass es Naaman ganz schlecht ging. Das ist der, der dich geraubt hat.
Hosanna: Das bekam ich nur zufällig mit. Ich war mit Sabah am Brunnen, um Wasser zu holen. Sabah sagte verzweifelt: »Es ist wirklich schlimm. Mein Mann Naaman kratzt sich die ganze Zeit am ganzen Körper. Nicht einmal, wenn es abends kühler wird, kann er schlafen. Er liegt die ganze Zeit wach oder steht auf und geht unruhig umher. Wenn ich nur wüsste, wie ich ihm helfen kann.«
Nadia: Da hast du dich an Elisa erinnert.
Hosanna: Ja, Elisa, der Prophet in Israel. Über ihn wurde erzählt, dass er Jahwes Worte hört und sie den Menschen sagt. Elisa sagte nicht nur Worte, sondern er heilte auch.
Und bevor ich richtig nachdachte, hatte ich schon laut gesprochen. Ich sagte zu Sabah: »Ich weiß, wer Ihrem Mann helfen kann: Elisa, der Prophet in Israel. Der kann Ihren Mann heilen.«
Nadia: Und natürlich dachte Sabah zuerst: »Was weiß denn schon so ein kleines Mädchen? Das bringt nichts, auf die zu hören.«
Hosanna: Ja, ich war klein, ich war ein Mädchen und ich musste tun, was mir gesagt wurde. Ich hatte überhaupt nichts zu sagen.
Nadia: Aber Sabah sagte es trotzdem ihrem Mann weiter. 
Hosanna: Ich glaube, er ist meinem Rat nur deshalb gefolgt, weil er verzweifelt war. Er wusste sich ja nicht mehr zu helfen. Und die Schmerzen waren nicht mehr zu ertragen. Da war es ihm völlig egal, wer ich war und dass Elisa der Prophet in einem anderen Land war.
Nadia: Aber Naaman musste sich erst die Erlaubnis seines Königs holen, bevor er in ein anderes Land gehen konnte. 
Hosanna: Und der König war einverstanden. Er gab Naaman für den König in Israel einen Brief mit und sogar viele Geschenke. Doch das war keine gute Idee.
Nadia: Nein, das war es nicht. Denn der König in Israel erschrak. Wie kam Naaman bloß auf die Idee, dass er ihn heilen könnte? Der König erschrak sogar so sehr, dass er seine Kleider zerriss. Da hat Naaman bestimmt die Welt nicht mehr verstanden. 
Hosanna: Es war aber am Ende doch gut! Denn so erfuhr Elisa von Naaman. Und Elisa ließ Naaman zu sich kommen …
Nadia: … um ihm dann vor seinem Haus durch einen Diener eine Nachricht zukommen zu lassen.
Hosanna: Tja, damit hat Naaman ganz sicher nicht gerechnet. Elisa wollte ihn, den großen Feldherrn, gar nicht persönlich sehen. Alles lief komplett anders, als Naaman sich das vorgestellt hatte. Naaman hatte gedacht, dass Elisa ihm die Hand auflegt, vielleicht ein Gebet spricht und er dann einfach so geheilt ist. Aber stattdessen gab dieser Elisa ihm Befehle. Und er sollte etwas tun. Normalerweise sagte er, Naaman, den anderen, was sie zu tun hatten.
Nadia: Und Naaman sollte in den großen Jordanfluss steigen, sich darin waschen und sieben Mal untertauchen. Naaman wollte das dann zuerst gar nicht machen. Doch seine Diener konnten ihn überreden, es wenigstens zu versuchen. Sie waren schließlich den ganzen weiten Weg extra hierher gekommen. »Ein Versuch ist es doch wert«, sagten sie zu Naaman. Also gingen sie zum Jordan. 
Hosanna: … und dort sagten ihm seine Diener, wie er sich waschen und untertauchen sollte. Sie machten ihm Mut, Elias Rat zu folgen.
Nadia: Das war ja dann das zweite Mal »verkehrte Welt« in dieser Geschichte, oder?
Hosanna: Das stimmt. Doch bei Jahwe gibt es kein »Klein gegen Groß« oder »Schwach gegen Mächtig«. Bei Jahwe gibt es stattdessen …
Nadia: … dass alle zusammen etwas verändern können.
Hosanna: Genau! Das hat auch Naaman gemerkt, als er wieder aus dem Jordan stieg und geheilt war. Er war nicht nur an seinem Körper geheilt, sondern auch an seiner Seele. Er war danach viel freundlicher.
Nadia: Dann kann man also sagen: Weil Jahwe geholfen hat und ein kleines Mädchen den Mund nicht halten konnte, ist am Ende doch alles gut geworden. 

8. Lied

Wir wollen aufstehn 
(KuS 286, KKL 376, Wwdl 220);
Viele kleine Leute 
(EG WUE 662, KuS 533, KKL 262, Wwdl 85)

9. Kreative Aktion 

S. hierzu »Kreative Umsetzung der Geschichte«, Seite 365.

10. Gebet 

Z. B. Dbd 2024, S. 57

11. Vaterunser 

Entweder gesprochen 
oder gesungen (KuS 212)

12. Segen 

Entweder gesprochen (KuS 729)
oder gesungen (Segne uns, o Herr; EG WUE 564, KuS 181)

David spielt für Saul

1. Samuel 16,14–23

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lied

Gott ist über mir (KKL 312) 

Psalm

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Gebet mit Klang

Gott, wir danken dir für die Musik.
Danke für Musik, die Power und Schwung gibt und uns fröhlich macht.
Danke für Lieder und Klänge, die uns trösten.
Bitte, sei du bei allen, die traurig sind 
und nicht fröhlich singen können.
Wir sagen dir im Stillen, 
an wen wir jetzt denken:
Klangschale anschlagen – Pause 
Gott, mach du ihre Herzen leichter. 
Vielleicht durch ein Lied.
Gemeinsam beten wir: Vaterunser …

Kreative Umsetzung der Geschichte
Hinführung zur Geschichte

Die Kinder bewegen sich zu unterschiedlicher Musik (Vorschläge s. u.) frei im Raum mit je anschließendem Gespräch. 

1. Traurig/melancholisch: 

2. Fröhlich/schwungvoll:

Musikvorschläge:

1. Traurige/melancholische Musik: Samuel Barber: Adagio for Strings op. 11; Ludovico Einaudi: Elegy for the Arctic; Chopin: Prelude e-Moll, op. 28, Nr. 4;
2. Fröhliche/schwungsvolle Musik: Vivaldi, Vier Jahreszeiten, Frühling; Scott Joplin – The Entertainer; oder ein aktueller Gute-Laune-Hit.
(Die Titel lassen sich leicht im Internet finden.)
Alternative für die Älteren: Sie können ein paar Takte von ihrem (derzeitigen) Lieblingsstück aus ihrer Playlist vorspielen und erzählen, warum sie gerade diesen Song besonders mögen.

Gespräch nach der Geschichte 

Zum Abschluss des Gesprächs das Lied »Hüpfen, hopsen, springen« (Bastian Basse) anhören, mitsingen, mithüpfen (Internet). Das Lied setzt die Erfahrungen aus der Erzählung und dem Gespräch direkt in Musik und in Bewegung um (Stichworte »Basse«, »hüpfen«).

Gummiharfe bauen

Als Korpus kann ein Schuhkarton (ohne Deckel) verwendet werden oder eine Kunststoffschale (für Pfirsiche o. ä.). Verschieden starke Gummiringe über die Öffnung spannen und sie am Rand der Schachtel/Schale mit Klebeband fixieren. Den Korpus der Harfe mit Washi-Tape verzieren. 
(Eine Anleitung findet sich im Internet; Stichworte »Annes Musikgarten«, »Harfe«.)

Der besondere Tipp

Bastian Basse
Du machst mich groß
Liederbuch und CD

Das Buch enthält 13 Songs, 14 Kirchenjahreslieder, liturgische Gesänge und Psalmübertragungen die sich besonders für kleine und große Menschen im Bereich »Kirche mit Kindern« eignen.

a) Liederbuch: 28 Seiten, DIN A4

€ 10,95
Best.-Nr. 3818

b) CD: 13 Songs, ca. 47 Min. Spielzeit

€ 13,95
Best.-Nr. 3819

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III. Erzählung

& Erzählung für Ältere & für Jüngere

Material: Gitarre oder Veeh-Harfe (ggf. im Kindergarten oder Seniorenheim nachfragen; dort gibt es manchmal auch welche, die so gestimmt sind, dass die Saiten immer gut zusammenklingen). 
Während der Erzählung immer wieder Saiten auf dem Instrument anzupfen.

David hütet Schafe

Horcht mal! 
(Pause)
Hört ihr auch die Töne? 
(Saiten zupfen)

Das ist David. Er spielt mal wieder auf seiner Harfe. Ja, der David … Eigentlich ist er ein Hirte, aber er ist auch ein Musiker. Denn er kann richtig gut Harfe spielen. David hütet die Schafe seines Vaters Isai. David passt gut auf sie auf. Er sorgt dafür, dass sie immer was zu fressen finden: grünes, saftiges Gras. Und er führt sie ans Wasser, damit sie trinken können. Nachts zündet er ein Feuer an. Er gibt acht, dass kein wildes Tier den Schafen etwas antut. Gegen Bären oder Wölfe hat er seine Steinschleuder. Damit beschützt er die Schafe.

David spielt Harfe

Wenn am Tag alles ruhig ist und die Schafe friedlich weiden, nimmt David seine Harfe. Er fängt an zu zupfen und aus den Tönen wird eine Melodie 
(Saiten zupfen).
Schon viele Melodien hat sich David ausgedacht. Manche klingen ganz fröhlich. Und manche klingen auch traurig. Aber alle sind wunderschön. Ja, David ist nicht nur ein Hirte. Er ist auch ein Musiker und Sänger und Dichter. Denn zu den Melodien findet er passende Worte. So werden aus den Melodien und Worten Lieder. 

David ist ein Liedermacher

Hört mal, jetzt singt David dazu:
(gemeinsam mehrmals »Gott ist über mir« singen; KKL 312).
Dieses Lied mag David besonders. Er singt es am Tag, wenn die Sonne scheint. Und er singt es in der Nacht am Feuer. Wenn es ringsherum dunkel ist, dann wird es ihm manchmal mulmig. Und dann hilft ihm ein Lied. Darum singt Dvid auch im Dunkeln:
»Gott ist über mir.« 
(Einmal singen)

Der König braucht einen Musiker

Eines Tages kommt ein Bote zu Davids Vater Isai nach Bethlehem. Es ist ein Bote des Königs Saul. Der Bote fragt: »Wo ist dein Sohn David?« – »Der ist mit den Schafen draußen«, antwortet Isai. »Lass ihn holen!«, befiehlt der Bote. »Denn König Saul ruft ihn an seinen Hof. Er braucht einen Musiker, der für ihn auf der Harfe spielt.« 
Ja, Harfe spielen kann David gut, das weiß sein Vater. Und so lässt Isai seinen Sohn David holen. Denn wenn der König ruft, dann muss man kommen. So schnell er kann, treibt David die Schafe nach Hause zu seinem Vater. Dann verabschiedet er sich von ihm und seiner Familie und macht sich mit dem Boten auf den Weg zum Königshof. 
Seine Harfe hat er natürlich mitgenommen
(Einige Töne spielen).
Aber warum braucht der König Saul eigentlich so dringend einen Harfenspieler?
Warum lässt er den David extra von der Schafweide holen?

Dem König geht es nicht gut

Das hat einen Grund. Denn dem König Saul geht es in letzter Zeit gar nicht gut. Schon nach dem Aufwachen morgens fühlt er sich kaputt. Tausend schlimme Dinge gehen ihm durch den Kopf. Er hat große Angst. Doch wovor, das kann er gar nicht sagen. Das Essen schmeckt ihm nicht. Die Sonne wärmt ihn nicht. Es ist ihm alles zu viel. Am liebsten will Saul überhaupt niemand sehen. Doch wenn er allein ist, wird seine Stimmung nur noch schlechter.
Seine Diener sind ratlos. Sie versuchen, Saul aufzumuntern. Sie bringen ihm seine Lieblingsspeisen – doch auch die schmecken nicht. Sie reden besonders freundlich mit Saul – doch der König Saul wird immer mürrischer. Nichts hilft. 
Seine Berater sagen: »König Saul, so kann es nicht weitergehen! Du bist der Herrscher, du musst regieren und bestimmen.« Aber Saul kann nicht. 
König Saul ist trübsinnig und traurig. Manchmal wird er auch ganz unruhig, weil die Angst kommt. Und dann kann es sein, dass er auch richtig wütend wird.

Die Idee mit der Musik

Wie gut, dass ein Berater die Idee mit der Musik hat. Er sagt: »Vielleicht kann ja Musik dem König Saul helfen? Am besten Harfenmusik. Die klingt so schön und so beruhigend.«
(zupfen)
Die Idee ist gut. Jetzt muss ein guter Harfenspieler gefunden werden. Zum Glück weiß einer der Diener: »Da gibt es einen jungen Hirten. Er heißt David.«
Und so kommt es also, dass der Hirte David an den Hof von König Saul kommt. 

David spielt für König Saul

Jetzt ist David am Königshof. Mit seiner Harfe. Bisher hat er nur auf der Weide gespielt, für seine Schafe und für sich. Doch jetzt soll er vor dem König spielen. David ist aufgeregt. »Hoffentlich geht alles gut, hoffentlich gefällt dem König meine Musik«, denkt er. 
Saul sitzt auf seinem Thron. Er schaut David gar nicht an. Er hat den Kopf in die Hände gestützt und schaut auf den Boden. Ganz gebeugt sieht er aus. Gar nicht wie ein großer, mächtiger König.
David setzt sich zu seiner Harfe. Ganz leise fängt er an zu spielen. Ein paar Töne nur. Er weiß noch nicht genau, welches Lied es werden soll. Aber dann finden seine Finger die richtigen Töne. Er spielt und summt dazu. Es ist das Lied, das er nachts schon oft am Feuer gesungen hat. Das Lied, das ihm selbst schon oft Mut gemacht hat
(gemeinsam »Gott ist über mir« summen).
Saul hebt den Kopf. Er schaut David nicht an, aber er richtet sich auf. Und er hört ganz aufmerksam zu. »Ich glaube, die Musik tut ihm gut«, denkt David. Also spielt er weiter und weiter auf seiner Harfe.
Schließlich schaut Saul zu David hinüber. Saul sieht müde aus, aber er lächelt ein ganz kleines bisschen. »Das klingt schön«, sagt er. »Spiel weiter. Wenn du spielst, wird mein Herz leichter.« 
Da nimmt David seinen ganzen Mut zusammen und fängt an, sein Lied zu singen: »Gott ist über mir …«
(gemeinsam singen).
»Das ist gut«, sagt König Saul. »Das will ich öfter hören.«

Musik gegen Traurigkeit, Unruhe und Wut

Und so macht David immer wieder Musik für Saul. Die Diener von Saul wissen jetzt: Wenn der König den Kopf hängen lässt, wenn die Traurigkeit oder die Unruhe oder die Wut ihn plagen, dann kann David helfen. Dann nimmt David die Harfe und spielt. Seine Musik vertreibt die dunklen Gedanken aus Sauls Herz. Und die Angst geht weg, die Saul bedrückt. Das Lied, das David dem König am ersten Tag vorgesungen hat, singt er immer wieder.
Was meint ihr? Ob der König vielleicht manchmal sogar mitgesummt hat?
(Gemeinsam »Gott ist über mir« singen.)

Der besondere Tipp

Reinhard Horn,  Ulrich Walter
Groß werden mit Dir, lieber Gott!
Buch und CD; für 2 bis 5-Jährige 

Das Buch enthält Lieder, Geschichten, Rituale, Gebete und weitere Vorschläge, Teile des »Friedenskreuzes« einzusetzen.

Sonderpreise

Buch: 88 Seiten; nur € 5,00; Best.-Nr. 2075;

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Rhythmus-Instrumente

Start- bzw. Ergänzungs-Set

Rhythmus-Instrumente bringen in jede Gruppe schnell und spaßvoll jede Menge Leben. Beim Singen ebenso wie beim Begleiten und Mitmachen.
Das Set enthält folgende fünf Instrumente: Rassel, Klapper, Schnatterstab, Klangstäbe (1 Paar), Triangel, die aus hochwertigem Material und sehr gut verarbeitet sind.

€ 35,00; 

Best.-Nr. 9029

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2. Mose 15,1–21

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Große Leut, kleine Leut, singen heut (KKL 157);
Kommt herbei, singt dem Herrn (KuS 328, KG 176, LJ 445);
Hallelu, Hallelu (KuS 226, KKL 188);
Wir singen alle Hallelu (KuS 235, KKL 170);
Hallo Gott, wir danken dir (KKL 265)

Psalm

 Siehe »Zur ganzen Reihe«

Gebet 

Wenn Kinder dabei sind, die gerne lesen, kann das Gebet verteilt werden. Dazu das Gebet groß aufschreiben, dabei in vier Teile aufteilen, nummerieren, zerschneiden und mischen. Vier Kinder ziehen je einen Teil und stellen sich in der Reihenfolge der Nummern auf. Dann lesen sie nacheinander ihren Teil des Gebets. So kommt Beteiligung und Bewegung ins Beten.

Das Gebet kannst Du in großer Schrift und nummeriert kostenfrei zum Ausdrucken herunterladen.
1. Lieber Gott, manchmal möchte ich so tanzen wie Miriam. Dann ist mir ganz leicht ums Herz und ich spüre: Alles ist gut.
2. Aber manchmal habe ich auch Angst. Die Angst kann wie riesige Wellen sein und ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Bitte zeig mir dann einen Weg, den ich gehen kann und geh du mit.
3. Sei du bei allen Menschen, die sich fürchten. Und bei allen, die sich freuen.
4. Du hast uns ja versprochen: »Ich bin immer bei euch.« Das ist gut. Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte

Ebenfalls von der Autorin zum Herunterladen:
a) die Anleitung für den Bau einer Trommel und
b) die Schrittfolgen für einen einfachen Kreistanz zum Lied »Kommt herbei, singt dem Herrn« (KuS 328, LJ 445).

III. Erzählung

& Erzählung für Ältere, Erzählung für Jüngere

Zu Beginn gemeinsam singen: »Wir singen alle Hallelu« (KuS 235, KKL 170); die Kinder können eigene Strophen mit hüpfen, stampfen, klatschen … kreieren und/oder dazu trommeln.
Bei der letzten Strophe kommt eine als Miriam verkleidete Mitarbeiterin mit Trommel/Tamburin dazu und begleitet die Kinder. 
Dann stellt sie sich vor:

Miriam tanzt, singt und trommelt

Hallo, das war ja ein tolles Lied! Da musste ich gleich mitmachen. Ich bin Miriam. Und ich singe so gern. Schaut mal, ich habe meine Trommel dabei. 
(Macht einige Schläge auf der Trommel). 
Wenn ich mich freue, dann kann ich nicht stillsitzen. Dann muss ich tanzen und singen und trommeln 
(einige Trommelschläge, zu der sie freudig hüpft).
Ich gehöre zum Volk Israel. Mose ist unser Anführer. Gott hat ihm gesagt, dass er das soll. Und ich bin die große Schwester von Mose. Alle kennen mich. Und alle wissen, wie meine Trommel klingt 
(einige Trommelschläge). 
Wenn ich die Trommel nehme, auf sie schlage und anfange zu singen, dann wissen alle bei uns: »Jetzt gibt es was zu feiern.« Dann nehmen auch die anderen Frauen und Mädchen ihre Trommeln. Und wir machen zusammen Musik und tanzen dazu
(trommelt und hüpft fröhlich).

Damals in Ägypten

Aber: Singen und Tanzen … das kann man nur, wenn man fröhlich und glücklich ist. Und wir waren lange Zeit gar nicht fröhlich und glücklich.
Wir lebten im Land Ägypten. Ganz früher ging es uns dort gut. Doch dann kam ein neuer Pharao an die Macht. So nennen die Ägypter ihre Könige. Der sagte: »Diese Israeliten mag ich nicht. Sie sind Fremde. Sie gehören nicht in unser Land. Sie werden ja immer mehr. Sie sollen für uns arbeiten. Wir brauchen Leute, die auf unseren Baustellen arbeiten. Das müssen jetzt die Israeliten machen.« 
Die Arbeit auf den Baustellen war schwer 
(langsam, dumpf trommeln).
Überall waren Aufpasser, die uns angetrieben haben: »Schneller, schneller!« (Hart, schnell trommeln) 
Es war kaum auszuhalten. Glaubt mir, in dieser Zeit hatte niemand von uns Lust zu singen und zu tanzen.

Gott will seinem Volk helfen

Aber Gott sah, dass es uns so schlecht ging. Gott wollte uns helfen. Er suchte sich meinen jüngeren Bruder Mose aus. Und er gab ihm einen Auftrag: »Du sollst mein Volk Israel aus Ägypten herausführen. Ich will ihnen ein anderes Land geben, wo sie gut leben können. Du sollst sie dort hinbringen.«
Ihr könnt euch vorstellen: Das war keine leichte Aufgabe! Der Pharao wollte natürlich nicht, dass wir gehen. Er hat uns ja auf seinen Baustellen gebraucht. Doch dann passierten schlimme Dinge im Land Ägypten: Es gab heftige Unwetter 
(heftig trommeln),
es kamen schwere Krankheiten 
(mit den Fingernägeln über die Membran kratzen), 
und schlechte Ernten. 
Den Ägyptern ging es gar nicht gut. Da sagte der Pharao: »Die Israeliten sollen gehen. Wenn sie weg sind, wird unser Unglück wieder aufhören.«

Endlich raus aus Ägypten

Wir waren so aufgeregt – das könnt ihr mir glauben. Endlich raus aus Ägypten. Raus aus der schlimmen Arbeit. Wir freuten uns so auf das neue, gute Land, das Gott uns versprochen hatte. Schnell packten wir unsere Sachen zusammen und nahmen die Tiere mit: Schafe, Ziegen und Kühe. Mitten in der Nacht machten wir uns auf den Weg 
(mit Fingern Schritte trommeln).

In der Falle

Wir waren schon eine ganze Weile unterwegs, als wir plötzlich dumpfes Geräusch hörten, das langsam lauter wurde
(lauter werdend trommeln).
Was war das? Jemand drehte sich um und sah weit hinter uns eine große Staubwolke. Sie kam langsam näher. Oh weh, das waren ägyptische Soldaten auf Pferden und in Kampfwagen. Sie wollten uns wieder zurückbringen. 
Doch wie sollten wir ihnen entkommen? Denn vor uns war das Schilfmeer, ein riesiges Gewässen. Es versperrte uns den Weg. Wir saßen in der Falle!
War jetzt alles aus und vorbei? 
Wir hatten solche Angst!

Gott rettet sein Volk

Aber Mose rief ganz laut, so dass es alle hören konnten: »Habt keine Angst! Gott wird uns beschützen. Kommt mit, Gott wird einen Weg für uns machen und uns retten.«
Ich kann nicht genau beschreiben, was dann passierte … Doch Mose hielt seinen Stab hoch, so dass wir ihn sehen konnten. Und dann ging Mose voran, und wir alle hinter ihm her. Ein starker Wind fing an zu wehen. Der trieb das Wasser auf die Seite 
(mit Handfläche über Trommel wischen; während der nächsten Sätze weiterwischen).
Wir gingen alle so schnell wir konnten: Kinder und Frauen und Männer, Schafe und Ziegen und alle unsere Tiere – in einem langen, langen Zug. Und dann … hatten wir das andere Ufer erreicht. Endlich! Alle waren sicher auf der anderen Seite des Schilfmeeres angekommen. Auch der starke Wind hörte auf.(mit Wischen aufhören).
Wir sahen: Hinter uns war kein Weg mehr zu sehen. Nur noch das Wasser des Schilfmeers. Doch wo waren die Soldaten mit ihren Kampfwagen und Pferden und Waffen? Sie waren im Wasser des Schilfmeers untergegangen. Denn als sie auch auf dem Weg waren, den uns der Wind durch das Wasser gemacht hatte, war es zurückgekommen. 
Wir waren gerettet!

Gerettet!

Wir schauten uns an und konnten es kaum glauben. Die Gefahr war vorbei. Gott hatte uns beschützt und wunderbar geholfen. Da wollte ich Gott »Danke« sagen. Ich wollte tanzen. Also holte ich meine Trommel aus meinem Beutel und fing an zu spielen 
(schnell trommeln und fröhlich hüpfen).
Und ich wollte singen: 
(Miriam spricht den nachfolgenden Refrain rhythmisch und klatscht dabei an den Stellen mit ◾.) 

Refr.: »Singt für Gott! ◾ Singt für Gott! ◾
Gott ist groß und wunderbar! ◾
Strophe 1: Er hat uns gerettet. ◾  ◾
Das ◾ ist ◾ klar! ◾« Refr.
Strophe 2: Weil Gott hilft, sind wir gerettet.
Er ist da in aller Not! ◾ Refr.

Immer mehr trommeln mit

Bald war eine zweite Trommel zu hören und dann noch eine. Ja, es wurden immer mehr. Die anderen Frauen und Mädchen spielten und sangen mit. In einem großen Kreis tanzten und trommelten und sangen wir für Gott. Denn wir waren so froh und dankbar. Wir konnten einfach nicht stillstehen. Alle machten mit 
(Sprechgesang wie oben).

Das Lied klingt nach

Wir tanzten und tanzten und trommelten und sangen, bis unsere Füße und Hände und Stimmen müde wurden. Aber in meinem Herzen, ganz tief in mir drin, klang das Lied weiter. Nie werde ich diesen Tag vergessen. 
Den Tag, als Gott uns am Schilfmeer gerettet hat. 
Das Schilfmeerlied haben wir auch später oft noch gesungen. An fröhlichen Tagen passt es gut. 
Doch es passt auch an Tagen, die nicht so toll sind. Ich singe das Schilfmeerlied nämlich auch dann, wenn ich Angst habe. Oder wenn ich nicht weiß, wie es weitergehen soll. Dabei denke ich daran, wie Gott uns geholfen hat. Und dann weiß ich: Gott ist bei mir. Auch jetzt.
Kommt, wir singen jetzt gemeinsam. Macht einfach mit!
(Sprechgesang wie oben; mit Kindern lernen oder wiederholen, bis sie selbst einsetzen können.)

Variante für die Älteren:

Bei »kinderkirchenlieder.de« gibt es ein Bild zu dieser Geschichte samt Erzählung dazu (entweder zum Vorlesen/Erzählen oder als Audiodatei zum Anhören). Dabei erzählt ein Mädchen die Geschehnisse, das mit Miriam singt und tanzt (Stichworte »kinderkirchenlieder«, »bilder«, »miriam«).

Der besondere Tipp

RHYTHMUS-INSTRUMENTENKISTE

Damit alle Kinder beim Singen und Musizieren Spaß haben und Gemeinschaft erleben, braucht es nicht viel – und mit diesen Orff-Instrumenten
gelingt das ohne besondere Kenntnisse. Sie sehen spannend aus, klingen toll und jeweils sehr speziell, und sind auch zusammen nicht so laut, dass
sie den Gesang übertönen. In der großen Holzkiste ist noch Platz für Liederbücher, für bereits vorhandene Instrumente oder bei großen Gruppen auch
für ein- oder zwei Ergänzungssets.

20 Rhythmus-Instrumente in einer Holzkiste im Format 30 x 43 x 25 cm

139,00 €

Best.-Nr.: 9028

Paulus und Silas im Gefängnis

Apostelgeschichte 16,23–40

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Vom Anfang bis zum Ende/Immer und überall (KuS 196, KKL 315);
und weitere Lieder, die Vertrauen und Kraft schenken können
Speziell für die Jüngeren:
Von allen Seiten umgibst du mich (KKL 308)
Speziell für die Älteren:
Don’t be afraid (KKL 340);
Du bist mein Zufluchtsort (KKL 323, Wwdl 123);
Dir will ich singen (KKL 190)

Psalm

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Klanggeschichte

Nach der Erzählung kann mit den Kindern eine Klanggeschichte entwickelt werden. 
Material: Verschiedene Orff-Instrumente (die können ggf. in Kindergarten oder Schule ausgeliehen werden).
Zu welchem Element der Geschichte passt welcher Klang? Je nach Größe der Gruppe können die Kinder die Instrumente ausprobieren und passende Klänge aussuchen. Oder die Instrumente werden verteilt und es wird vorgegeben/gemeinsam gesucht, an welcher Stelle welches Instrument/welcher Klang zum Einsatz kommt. 

Hier ein paar Vorschläge:

Spiel

Gefangen – befreit (Stehbock – Freibock)
Ein Kind ist der Gefängniswärter (Fänger). Wenn er ein Kind durch Berührung fängt, ruft er »gefangen«, das Kind muss stehen bleiben. Die anderen Kinder versuchen, das gefangene Kind durch erneute Berührung und dem Ruf »frei« wieder zu befreien. Bei Gruppen ab ca. neun Kindern braucht es zwei Wärter, die fangen. 

Lied mit Choreografie

Siehe hierzu »III. Zur Gestaltung der Reihe«, Liedchoreografie

Gespräch (mit den Älteren)

Paulus und Silas sind in einer ziemlich aus-
weglosen Lage. Trotzdem singen sie und loben Gott. Eigentlich ganz schön verrückt, oder?
Gibt es Lieder oder Musik, die dir guttun, wenn es für dich schwierig ist?

Der besondere Tipp

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III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Paulus und Silas kommen ins Gefängnis

Kennt ihr Paulus und Silas?
Sie reisen durchs Land und erzählen allen Leuten von Jesus. 
Seit ein paar Tagen sind sie in der großen Stadt Philippi. Sie wollen so gerne, dass auch hier ganz viele Menschen von Jesus hören.
Aber in Philippi gibt es Leute, die ärgern sich über Paulus und Silas.
Sie sagen: »Diese zwei Fremden bringen Unruhe in unsere Stadt. Es ist falsch, was sie erzählen. Sie sollen weg.«
Am Ende ist die Wut auf Paulus und Silas so groß, dass sie ins Gefängnis geworfen werden. 
Im Gefängnis gibt es einen Aufseher. Der soll aufpassen, dass niemand aus dem Gefängnis entkommen kann. Der Aufseher schließt Paulus und Silas ganz innen im Gefängnis ein.
Jetzt sitzen Paulus und Silas in der dunklen, scheußlichen Gefängniszelle. Es wird Abend und es wird Nacht. Ach, es ist zum Fürchten.

Beten und singen mitten in der Nacht

Aber wisst ihr, was Paulus und Silas machen? Mitten in der Nacht fangen sie an zu beten und zu singen. Sie singen Lieder für Gott!
Hört ihr, wie sie singen? 
(Gemeinsam ein Lied singen.)

Alle Fesseln springen auf

Auf einmal wackelt alles und es dröhnt und rappelt laut. »Das ist ein Erdbeben!«, ruft Silas und hält sich die Hände über den Kopf. »Paulus schau! Die Fesseln sind aufgesprungen und auch die Tür ist offen!«
Der Gefängnisaufseher rennt herbei. Er hat große Angst. Bestimmt sind jetzt alle Gefangenen geflohen. Das wäre furchtbar für ihn!
Aber Paulus ruft ganz laut: »Hab keine Angst! Wir sind alle noch da.«

Der Gefängnisaufseher lässt sich taufen

Der Gefängnisaufseher staunt. Was sind das für besondere Gefangene? Warum sind sie nicht davongelaufen? Er holt Paulus und Silas in sein Haus. Er gibt ihnen zu essen. Die ganze Nacht reden sie und Paulus und Silas erzählen von Jesus. Und vielleicht haben sie auch zusammen gesungen. 
Da sagt der Aufseher: »Ich will auch zu Jesus gehören. Bitte tauft mich und meine ganze Familie.« Und so geschieht es.

Paulus und Silas sind wieder frei

Am nächsten Tag dürfen Paulus und Silas die Stadt Philippi verlassen. Sie wurden freigesprochen. Jetzt können sie weiterziehen. »Wie gut, dass wir wieder frei sind«, sagt Silas. »Ja, Gott sei Dank«, sagt Paulus. Und dann fängt er an zu summen.
Hört ihr die Melodie? 
Kommt wir singen mit! 
(Das gleiche Lied noch einmal gemeinsam singen.)

Erzählung für Ältere

Anspiel mit vier Rollen;
Lesung mit vier Rollen plus Erzähler*in (farbig).
Wärter: Also, ich habe vielleicht was Verrücktes erlebt. So etwas gibt’s wirklich nicht jeden Tag! Mein Name ist Nikos und ich bin Gefängniswärter in der Stadt Philippi. Ich hab ja schon viele Häftlinge gesehen, ist ja mein Job. Aber die, die ich gestern eingesperrt habe, waren komplett anders als alle anderen. Und diese beiden haben mein Leben echt verändert. Und das kam so:
Gong
Der Gefängniswärter führt Silas und Paulus in eine Gefängniszelle und kettet sie an. Beide sind gebückt, denn sie haben Schläge bekommen. In ihrer Zelle sitzt bereits ein anderer Gefangener mit Namen Jason, der die beiden neugierig beobachtet.
Wärter: So, Ruhe jetzt. Keinen Mucks will ich mehr von euch hören. Der Stadtrichter hat mir aufgetragen, euch gut zu bewachen. Und ich nehme meine Aufgabe sehr ernst. Habt ihr mich verstanden?
(Wärter schließt ab.) 
So, hier kommt keiner raus. Genug gearbeitet für heute. Ich geh jetzt schlafen.
(Wärter geht schlafen.) 
Jason: Euch kenne ich doch. Ihr seid Paulus und Silas, die Reiseprediger. Ich habe schon einiges von euch gehört. Ihr reist umher und erzählt Geschichten von Jesus. Mein Name ist Jason. Ich hätte nicht erwartet, euch hier zu treffen.
Paulus: Sei gegrüßt Jason. Ja, ich bin Paulus und das ist mein Freund Silas. (Paulus will sich hinüberbeugen, um Jason die Hand zu geben.) Autsch! Das tut weh. Wir sind gerade auf dem Marktplatz öffentlich geschlagen worden, bevor sie uns hier ins Gefängnis geworfen haben.
Silas: Psst … nicht so laut. Der Wärter. Ich will nicht noch einmal Schläge bekommen. 
Jason: Macht euch wegen dem Wärter keine Gedanken. Der kommt erst morgen früh wieder. Das ist immer so. Also, ich weiß ja ganz genau, warum ich hier bin. Gestohlen habe ich. Aber was habt ihr denn angestellt? Ich hab euch gar nicht so kriminell eingeschätzt.
Silas: Wir sind auch keine Kriminellen! Wir sitzen hier völlig unschuldig!
Paulus: Schhhh. Reg dich nicht auf Silas. Aber du hast recht. Wir haben nichts verbrochen. Wir haben von Jesus erzählt und eine kranke Frau geheilt. Das hat den Leuten in Philippi gar nicht gefallen. Sie sagen, wir würden Unruhe stiften.
Jason: Also, das, was du erzählst, ist wirklich kein Verbrechen.
Silas: Weißt du, wir kennen das ja eigentlich schon. Es ist nicht das erste Mal, dass wir im Gefängnis landen. 
Paulus: Zum Glück sind wir nie allein. Immer hat uns Gott begleitet, das hat uns schon oft getröstet und geholfen. Komm, Silas, wir wollen Gott danken und loben. Auch heute hätte es noch viel schlimmer ausgehen können. Singen wir zusammen ein Lied.
Jason: Was?! Hier im Gefängnis wollt ihr singen? Also das hier ist doch ein Ort zum Heulen, nicht zum Loben.
Silas: Hm, da hast du schon recht. Aber das Heulen macht’s auch nicht besser. Wenn wir singen, dann denken wir an all das Gute, das Gott schon für uns getan hat. Und weißt du, mir tut das Singen einfach gut, da wird es gleich ein bisschen leichter in mir drin. Wenn du magst, sing mit!
(Gemeinsam Lied singen; z. B. Lobe den Herrn, meine Seele; KuS 330, KKL 184)
Silas: Was ist das? Warum wackelt hier alles? Ich glaub, das ist ein Erdbeben! Hilfe!
(Alle Kinder trampeln mit den Füßen möglichst laut auf den Boden.)
Jason: Ich glaub’s nicht. Schaut mal, die Fesseln sind ab und die Tür steht offen. Los, hauen wir ab. Die Chance müssen wir nutzen.
Paulus: Nein, warte. Wir können nicht einfach verschwinden.
Wärter: (Schreckt aus dem Schlaf und rennt ins Gefängnis.) Oh, nein! Wie konnte das passieren? Alle Türen sind offen. Bestimmt sind auch die Fesseln aufgerissen. Sicher sind jetzt alle abgehauen. Wenn die Stadtrichter davon erfahren, dann habe ich nicht mehr lange zu leben. Was soll ich nur machen?
Paulus: Hab keine Angst! Wir sind alle noch da. 
Silas: Niemand ist geflohen. Alles ist gut.
Wärter: Wie kann das sein? Das ist ja völlig verrückt! Jeder hätte doch so eine Chance genutzt.
Jason: Paulus hat uns gesagt, wir sollen bleiben. Ich verstehe es zwar auch nicht, aber ich vertraue ihm.
Wärter: Ach, ich habe euch zwei völlig falsch eingeschätzt. Ich dachte nämlich, ihr seid Schwätzer, die Unruhe stiften. Aber jetzt, nach dieser Erfahrung, will ich mehr von euch und diesem Jesus wissen. Was muss ich tun, damit ich auch zu Jesus gehören kann?
Paulus: Du brauchst gar nicht viel dafür zu tun. Vertrau auf Jesus, er kann dir helfen, so wie er uns geholfen hat.
Gong
Wärter: Dann habe ich Silas und Paulus mit in mein Haus genommen. Mir war auf einmal klar, dass sie unschuldig sind. Außerdem wollte ich noch mehr erfahren über diesen Jesus. Zu Hause habe ich ihre Wunden verbunden und wir haben gemeinsam gegessen. Meine ganze Familie war mit dabei. Paulus und Silas haben von Jesus erzählt. Und sie haben erzählt, dass sie im Gefängnis gesungen haben und Gott gelobt. Eines ihrer Lieder haben sie uns gleich beigebracht.
(Evtl. nochmal zusammen singen.)
Also, das ist schon ziemlich verrückt. Im Gefängnis singen und Gott loben. Das hat mich schwer beeindruckt. Und wisst ihr was, auf einmal war mir klar: »Ich will ganz zu Jesus gehören.« Da habe ich mich taufen lassen. Und mit mir meine Frau und meine Kinder. Was für eine Nacht! 
Am nächsten Tag haben die Stadtrichter Paulus und Silas freigesprochen. Da sind die beiden weitergezogen. 
Ich denke oft an sie. Und das Lied, das wir von ihnen gelernt haben, singe ich immer wieder.

1. Samuel 16,14–23

I. Vorüberlegungen

II. Bausteine

Lieder 

Manchmal ist meine Angst riesengroß 
(MKL 2,73);
Der Herr ist mein Hirte, Halleluja 
(KuS 319, KKL 350);
Du verwandelst meine Trauer in Freude 
(KuS 411, KKL 337, KG 198, LJ 508)

Psalm

Psalm 23 kann als Psalmgebet gesprochen oder in Form des Lieds »Der Herr ist mein Hirte, Halleluja« (s. oben, »Lieder«) gesungen werden.

Segensritual

Als Segensbitte kann das Lied »Segne uns mit der Weite des Himmels / Segne, Vater, tausend Sterne« (KuS 182, KKL 281, KG 142, 
LJ 416) gesungen werden. 
Besonders für die Jüngeren bietet sich an, nur den Refrain zu singen und diesen mit entsprechenden Bewegungen zu begleiten. 

Zur Geschichte

Die oben vorgeschlagenen Lieder sind in die nachfolgende Erzählung integriert. Sie können von allen mitgesungen oder von den Mitarbeitenden vorgesungen werden. 
Die Geschichte kann jedoch auch ohne Lieder erzählt werden. Dazu dann die Lieder (und ggf. den ihnen vorausgehenden Satz) einfach weglassen. 

Erzählung

König Saul geht es nicht gut
König Saul sitzt auf seinem Thron. Er ist der König von Israel, der mächtigste Mann im ganzen Land. Das Zeichen dafür ist seine Krone. Aber heute trägt Saul die Krone nicht, denn sie ist ihm zu schwer geworden. Wenn er sie aufhat, drückt sie ihm schwer auf den Kopf. Alles ist für Saul schwer geworden. Er schläft nachts nicht gut. Er kann morgens kaum aufstehen. Er hat keinen Appetit, nichts schmeckt ihm so richtig. Er hat auf nichts Lust. Stattdessen spürt er eine große Angst tief in sich. Alles wird ihm zu viel. Traurig und schlecht gelaunt sitzt er auf seinem Thron. 
Er hört eine innere Stimme, die sagt: …

 Lied: »Manchmal ist meine Angst riesengroß«

Wie kann König Saul geholfen werden?
König Saul scheint von allen guten Geistern verlassen zu sein. Seine Diener machen sich Sorgen. Gerne würden sie ihrem König helfen. Aber sie wissen nicht, wie. Gerne würden sie ihn auf andere Gedanken bringen. Aber was könnte das sein? 
Leise, um Saul nicht zu stören, unterhalten sie sich. Da hat einer eine Idee: »Musik«, flüstert er, »Musik könnte dem König vielleicht helfen. Denn Musik tut gut. Ich kenne einen Jungen aus meinem Heimatdorf Bethlehem. Er heißt David. Er ist Hirte. David kann wunderbar Harfe spielen und hat eine schöne Stimme. Der könnte dem König vielleicht helfen.« – »Versuchen können wir es ja«, meinen die anderen. Und so macht sich der Diener auf den Weg, um David zu suchen.

David macht bei den Schafen Musik
In der Zwischenzeit ist David mit seinen Schafen unterwegs. Er weiß genau, was sie brauchen. Er kennt die Schafe und die Schafe vertrauen ihm. David hat für sie eine Stelle mit besonders saftigem, grünem Gras entdeckt. Die Schafe lassen es sich schmecken. Ruhig grasen und fressen sie vor sich hin. 
Jetzt hat David nicht viel zu tun hat. Deshalb nimmt er seine Harfe in die Hand. Sie ist das Wertvollste, was er hat. Wenn er spielt und dazu singt, vergisst er manchmal alles andere um sich herum. Er freut sich. »Wie gut, dass es die Musik gibt. Musik tut gut«, denkt David. »Sie ist ein Geschenk Gottes.« 
David zupft an den Saiten. Schöne Töne klingen durch die Gegend und vermischen sich mit dem Blöken der Schafe. »Der Herr ist mein Hirte« – dieser Satz ist David gerade eingefallen. Denn so wie die Schafe ihm vertrauen, so vertraut David Gott. Er spürt, dass Gott ihn behütet, egal wo er ist. 
Und David ist dankbar, dass Gott ihn mit allem versorgt, was er braucht. Auch mit der Musik. »Der Herr ist mein Hirte, es wird mir nichts fehlen. Halleluja.« David spricht diesen Satz immer wieder. Nebenher spielt er auf seiner Harfe dazu. Und dann finden diese Worte eine schöne Melodie dazu, und David fängt an zu singen …

 Lied: »Der Herr ist mein Hirte, Halleluja« (Strophen 1 und 2)

David macht vor dem König Musik 
»David!«, ruft der Diener des Königs laut, »da bist du ja! Ich hab dich überall gesucht. Dein Vater hat mir verraten, dass du in dieser Gegend unterwegs bist.« Bei dieser stürmischen Begrüßung hört David auf, zu singen und zu spielen. »Schalom, sei auch du mir willkommen«, lacht er dem Diener entgegen. »Wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen.« – »Ja, stimmt«, antwortet der Diener, »aber das wird sich vielleicht bald ändern. David, ich brauche dich. Das heißt, der König braucht dich. Es geht ihm nicht gut. Du sollst für ihn Musik machen. Denn Musik tut gut. Hoffentlich auch ihm. Und niemand spielt schöner Harfe als du.« 
David freut sich. Wenn er dem König helfen kann, dann will er das gerne tun. Und so begleitet er den Diener mit seiner Harfe an den Königshof. Er wird gleich in den großen Saal geführt. Dort sitzt König Saul auf seinem Thron. Der König hat die Augen geschlossen. Ob er schläft? 
Ganz leise geht David zu ihm. Dann setzt er sich auf den Boden, nimmt seine Harfe und fängt an zu spielen. Nach einiger Zeit fängt er an zu singen …

♬ Lied: »Der Herr ist mein Hirte, Halleluja« (Strophen 3 bis 7); 
die Strophe 7 (in KKL ist es die Strophe 8) kann umgedichtet werden: »… im Hause des Herrn, in Ewigkeit.«

Davids Musik tut dem König gut
Nachdem David sein Lied beendet hat, ist es im Saal wieder ganz ruhig. Alle schauen auf König Saul. Der hebt langsam den Kopf und öffnet die Augen. Er sieht David an, und ein freundliches Lächeln erscheint auf seinem Gesicht. »Danke, mein Junge«, sagt er zu David. »Das war sehr schön. Bleibe hier in meinem Palast. Deine Musik tut mir gut. Ich fühle mich wie verwandelt durch deine Klänge. Spiele noch etwas für mich.« 
David freut sich, dass er dem König helfen kann. Und er freut sich, dass Gott ihm die Musik geschenkt hat. David weiß schon genau, welches Lied er jetzt für den König spielt …

 Lied: »Du verwandelst meine Trauer in Freude« 

III. Kreative Ideen zur Vertiefung

Lied einüben

Das Lied »Der Herr ist mein Hirte, Halleluja« kann mit den Kindern vor (oder nach) der Geschichte eingeübt werden. Dazu bieten sich zwei Varianten an.
1. Die Kinder werden eingeladen, jeweils beim »Halleluja« mitzusingen.
2. In der Art von »call and response« wird jeweils eine Zeile (einschließlich »Halleluja«) von den Mitarbeitenden vorgesungen und anschließend von allen wiederholt. Auf diese Weise verdoppelt sich zwar die Dauer des Lieds, es ermöglicht aber allen Kindern das Mitsingen, da sich die kurze Verszeile gut merken lässt.

Nachspüren von Stimmungen

In der Geschichte von David und Saul werden unterschiedliche Gefühle und Stimmungen angesprochen (z. B. Traurigkeit, Angst, Ratlosigkeit, Hilflosigkeit, Freude, Vertrauen, Dankbarkeit). Bei kleineren Kindern empfiehlt es sich, sich dabei auf die Grundgefühle zu beschränken (wie Freude, Trauer, Wut, Angst). 
Mit Bildkarten oder Smileys (erhältlich im Handel oder Internet), die hier verwendet werden können. Die Kinder versuchen dabei, die Gesichtsausdrücke auf den Bildern zu verstehen, sie nachzuahmen und sich in das Gefühl hineinzuversetzen. 
Mit Musikinstrumenten. In einem weiteren Schritt werden den Kindern – je nach Ausstattung der Kirchengemeinde – verschiedene Instrumente zur Verfügung gestellt (z. B. Orff’sches Instrumentarium, Rhythmus-Instrumentenkiste des Verlags Junge Gemeinde) oder verschiedene Body-Percussion-Elemente gezeigt (Schenkelklopfen, Klatschen, Handflächen aneinanderreiben, Stampfen usw.). Ein Kind wählt ein Instrument aus und spielt damit so, dass es damit ein bestimmtes Gefühl ausdrückt. Die anderen raten, welches Gefühl gemeint sein könnte. Alle, die wollen, kommen an die Reihe, um ein Gefühl auszudrücken.

Musik wirken lassen

Welche Wirkung haben unterschiedliche Musikstücke auf uns? Das Team kann sich vorab gegenseitig verschiedene Musikstücke vorstellen und darüber austauschen, welche Stimmung sie bei den Mitarbeitenden ansprechen: fröhlich, traurig, wütend, beruhigend usw. 
Es kann eine Playlist (oder Sammlung mehrerer kurzer Musikstücke oder Ausschnitte davon) festgelegt werden, die im Kindergottesdienst abgespielt wird. Die Kinder legen sich (auf Decken) dazu am besten auf den Boden und lassen die Musik auf sich wirken. Wer mag, kann anschließend etwas dazu sagen. 
Alternative: Es kann auch nur ein Beispiel für Entspannungsmusik ausgewählt und abgespielt werden. 
Solche Phasen des Daseins und Zuhörens sind wertvoll. Auch hier gilt: Musik tut gut.

Spiele

Verwandlungsspiel: Zunächst mit den Kindern das Lied »Du verwandelst meine Trauer in Freude« singen und gemeinsam über die Gefühlspaare nachdenken: 

Das so Erarbeitete wird nun in ein Spiel umgewandelt. Dazu sorgt ein*e Mitarbeiter*in mit Musik für eine bestimmte Stimmung (Melodie/Rhythmen werden entweder selbst gespielt oder digital abgerufen). Die Kinder stellen diese Stimmung mit ihrem Körper nach. Wenn dann eine andere Melodie erklingt, »verwandeln« die Kinder entsprechend dazu auch ihre Haltung.
Stopp-Tanz: Alle Kinder verteilen sich im Raum. Ein*e Mitarbeiter*in startet die Musik (selbst gespielt oder technisch). Die Kinder beginnen, sich zur Musik zu bewegen und zu tanzen. Dann stoppt die Musik, und jedes Kind friert möglichst sofort die Bewegung ein. Wer zu spät reagiert oder sich noch mal bewegt, setzt sich auf einen Stuhl am Rand. Gewonnen hat, wer als letztes noch steht. 
(Der Wettbewerbscharakter kann bei den Jüngeren entfallen.) 

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Musik tut der Seele gut 
– David spielt für Saul

1. Samuel 16,14–23

I. Vorüberlegungen

Zur Planung des ­Kindergottesdienstes

Gemeinsam mit den Kindern werden verschiedenen Instrumente hergestellt. Dazu muss im Vorfeld Material gesammelt werden. Diese Instrumente sollen auch im Kindergottesdienst gleich zum Einsatz kommen. Die Kinder sollen als »Hofmusikanten« mitwirken. Vielleicht gibt es auch eine entsprechende Kleidung oder Kopfbedeckung dazu. 

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Bausteine

Kreative Umsetzung der Geschichte
Musikinstrumente bauen

Musikinstrumente bauen (z. B. Trommeln, Rasseln, Gummiharfe).

Musizieren 

… zusammen mit den Kindern. Dazu bringen die Kinder evtl. die eigenen Instrumente (auch selbstgebastelte Rhythmus-Instrumente), um Musik zu machen und Lieder zu begleiten.

Rappen (für die Älteren)

Zur David-Geschichte wird ein Rap geschrieben, eingeübt und vorgeführt. 

Chor oder Orchester bilden

Einen Kinderkirch-Chor oder -Orchester bilden, etwas einüben und am Ende des Erwachsenen-Gottesdienstes Lied aufführen. (Hierzu können evtl. Kindergarten oder Schule Orff-Instrumente ausgeliehen werden.)

Übungsphase

Die vorhandenen Instrumente ausprobieren und besonders im Blick auf die Geschichte hinhören, wahrnehmen und »erklingen« lassen. Dabei die Klänge »sortieren« (hell/dunkel; laut/leise). 
Da die Kinder in der Geschichte die »Hofmusikanten« sind, evtl. Verkleidungen anziehen. 

Materialien und Medien

Als »Baumaterial« für die Instrumente kann alles verwendet werden, was an Bastelmaterial
vorrätig ist: Naturmaterialien (Aststücke für Klangstäbe, Steinchen zum Befüllen der Rasseln …); Upcycling-Stoffe (Pappröhren für Regenmacher; Kronkorken für Rasseln; Plastikverpackungen für Harfe …).
Neben Klebestiften, Kleister und doppelseitigem Klebeband gehört die Heißklebepistole unbedingt dazu. Außerdem Schere, Schnur, Gummibänder; zum Verzieren Farbe, Washi Tape, Sticker, bunte Bänder und Fäden …

Literaturempfehlung

Kindermusikwerkstatt. Rhythmusinstrumente selber bauen, Andrea Küssner-Neubert, Verlag Christophorus

III. Gestaltungsvorschlag für einen Gottesdienst

1. Begrüßungslied

Der Gottesdienst soll fröhlich sein 
(EG 169, KuS 172, KG 187, LJ 114)

2. Votum 

Dbd Seite 59

3. Eingangsgebet 

Dbd Seite 62

4. Hinführung zum Thema

Instrumente zeigen, ggf. auch Bild einer Harfe
»In diesem Gottesdienst spielen Instrumente eine Rolle. Manche Instrumente gibt es schon sehr lange. Auch in der Bibel gibt es Erzählungen, in denen Instrumente vorkommen. Heute brauchen wir verschiedene Instrumente. Mit hellen und dunklen Tönen. Deshalb werden wir zuerst welche bauen. Nachher werden wir alle zusammen die Geschichte von König Saul nachspielen. Und dabei hören, wie Musik ihm geholfen hat.«

5. Kreativteil

Basteln von Instrumenten (s. hierzu »Kreative Umsetzung der Geschichte«, oben).

6. Einüben von musikalischen Elementen

Bevor die Geschichte gespielt wird, sollen die Instrumente erklingen. Pro Musikgruppe sollte ein Teamer dabei sein, um den Beginn und das Ende des jeweiligen Musikbeitrags anzuleiten. Hilfreich ist auch, wenn ein Plakat hochgehoben wird, an welcher Stelle welche Gruppe dran ist. Evtl. können die Kinder als »Hofmusikanten« verkleidet werden. 

7. Erzählung/Anspiel

Rollen: Erzähler*in; König Saul; David; Diener*in; Berater*in; Hofmusikanten
Erzähler*in: Saul war König in Israel. Er hatte viele Dienerinnen und Diener, Soldaten und Hofmusikanten. 
(Hofmusikanten lassen ihre Instrumente bunt durcheinander erklingen.)
Erzähler*in: Saul war ein mutiger König. Er tat alles, um sein Volk zu beschützen. Manchmal musste Saul auch Kriege führen und schwierige Entscheidungen treffen. Das war nicht immer einfach für den König. 
(Hofmusikanten lassen dunkle Töne erklingen.) 
Erzähler*in: Oft kam Saul gut mit dem Regieren zurecht. Da spürte er, dass Gott bei ihm war.
(Hofmusikanten lassen helle Töne erklingen.) 
Erzähler*in: Aber manchmal ärgerte sich Saul auch über sein Volk, über seine Dienerinnen und Diener oder über sich selbst. Dann konnte er ganz schön wütend werden. Wehe, wenn man ihm dann in den Weg kam. 
(Saul kommt mit seinen Berater*innen wütend herein und setzt sich auf seinen Thron, Berater*innen bleiben mit Abstand vor ihm stehen.)
König Saul: Geht mir aus den Augen! Lasst mich in Ruhe! Hinaus mit euch!
Berater*in: Aber König, wir müssen doch eine Entscheidung treffen. Das Schreiben …
König Saul: (zerknüllt einen Bogen Papier und wirft ihn nach dem Berater) Hinaus mit euch! Ich will niemanden sehen! 
(Saul stützt den Kopf in die Hände, schüttelt den Kopf, redet leise vor sich hin.) Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich mag nicht mehr. 
(Hofmusikanten lassen dunkle Töne erklingen.)
Erzähler*in: König Saul war nicht nur oft wütend und zornig, manchmal war er auch sehr ungerecht. Saul wurde immer härter zu anderen. Aber wer ihn gut kannte, wusste, dass er das eigentlich gar nicht wollte. Dem König ging es immer schlechter. Manchmal redete er tagelang nicht mit seinem Hofrat, oder er blieb einfach in seinem Bett liegen und wollte nichts essen oder trinken. Er wollte auch keine Feste feiern. 
Im Königspalast überlegten sich die Leute, was mit ihm los war.
Diener*in: Ist unser König krank? 
Berater*in: Oder ist er schlecht gelaunt? Hat er heute Nacht wieder nicht geschlafen?
Diener*in: Vielleicht schreit er uns gleich wieder an und wirft wütend mit Gegenständen nach uns.
Erzähler*in: Die Berater von König Saul riefen den ersten Diener des Königs zu sich.
(Je nach Rollenbesetzung die weibliche Form nehmen.)
Berater*in: Geh du zum König und frage ihn, was los ist.
Erzähler*in: Da ging der Diener (die Dienerin) zum König. Lange blieb er dort. Als er zurückkam, erzählte er den Berater*innen von Saul: 
Diener*in: Der König ist krank. Er ist krank, weil Gott nicht mehr mit ihm zufrieden ist. 
König Saul spürt Gottes Nähe nicht mehr. 
Gottes Geist hat ihn verlassen. Seine Stimmung ist ganz dunkel. Manchmal quält ihn ein böser Geist und macht seine Gedanken dunkel. Deshalb will er gar nicht mehr regieren. 
(Hofmusikanten lassen dunkle Töne erklingen.)
Erzähler*in: Die Menschen am Hof von König Saul dachten, dass Gott diesen bösen Geist geschickt hat, um Sauls Stimmung dunkel zu machen. Und sie überlegten, wie sie ihrem König helfen könnten.
Diener*in: Der Koch soll ihm sein Lieblingsessen kochen. Und wir erzählen ihm lustige Geschichte.
Erzähler*in: Aber nichts half. 
Da hatte jemand aus dem Hofrat eine Idee. 
Berater*in: Vielleicht hilft ja Musik! Und ich weiß auch schon, wen wir herholen. Es ist ein Verwandter von mir. Er heißt David. Und er kann gut Harfe spielen. Er ist außerdem ein guter Soldat und Gott steht auf seiner Seite. Ich gehe und frage König Saul …
König Saul: Was willst du? Ich will meine Ruhe!
Berater*in: Soll ich einen Harfenspieler holen lassen? Seine Musik kann dich aufheitern. 
König Saul: Also gut, lass ihn holen.
(Hofmusikanten lassen helle Töne erklingen) 
Erzähler*in: Schnell wurde ein Bote zu Isai geschickt. Der hatte eine Nachricht für den Mann: »Dein Sohn David soll zu König Saul kommen und mit seiner Harfe spielen. Die Musik soll Saul gut tun, damit er wieder gesund wird.« 
David nahm seine Harfe und ging mit zu König Saul. Dort spielte er auf seiner Harfe. Immer, wenn es dem König schlecht ging, setzte sich David zu ihm und spielte ihm schöne Melodien vor. 
Dem König ging es von Tag zu Tag besser. Er ging auch wieder in den Speisesaal, um mit den anderen zu essen. Er redete mit seinen Beratern und nahm wieder am Leben teil. Er hatte wieder Freude an seiner Arbeit und am Leben. Der böse Geist war von ihm gegangen. Da ließ König Saul einen Boten zu sich kommen. Der sollte Davids Vater Isai folgende Botschaft überbringen:
König Saul: Lass David bei mir am Königshof. Seine Musik tut mir gut.
(Hofmusikanten lassen helle Töne erklingen) 

8. Lied

Hol deine Leier, David, spiel (LJ 443)

9. Schlussgebet und Vaterunser

Dbd Seite 62 

10. Lied

Ich sing dir mein Lied 
(Wwdl 56, Durch Hohes und Tiefes 283)

11. Segen

Dbd Seite 60

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Schere, Stift, Papier
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Außer vielen weiteren alt- und neutestamentlichen Geschichten, ist auch die Geschichte von David enthalten. 
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Heike J. Schütz
Lebe glücklich, lebe froh, wie der König Salomo
Biblische Geschichten in der Kita entdecken – ein Praxisbuch

Gott in der täglichen Arbeit in der Kita wieder neu entdecken – dazu bietet dieses Buch aus der Praxis, für die Praxis acht komplett ausgearbeitete Einheiten zu biblischen Themen. Diese sind auch im Orientierungsplan für Bildung und Erziehung enthalten.

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Lukas 10,25–37

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Bitte beachten: Die »Opferrolle« des Verletzten kann in Kindern starke Emotionen auslösen. Vielleicht, weil sie sich selbst schon in einer hilflosen, ähnlichen Situation wiedergefunden und keine Hilfe erfahren haben oder weil dadurch schmerzhafte Erinnerungen geweckt werden. Hier sind Sensibilität und Aufmerksamkeit im Team gefragt. Eventuell kann auch ein Gesprächsangebot unter vier Augen am Ende des Gottesdienstes gemacht werden.

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Liebe ist nicht nur ein Wort 
(EG WUE 650, KuS 442, LJ 586);
Gib uns Ohren, die hören 
(KuS 496, KKL 251, Wwdl 42, KG 195, LJ 534)

Abschluss-Segen

Vor dem Segen wird jedem Kind ein Pflaster ausgeteilt. Das kann anschließend als Erinnerung in die Tasche gesteckt werden.
Alternativ können die Kinder selbst die einzelnen Körperteile beim Segen berühren. 
Segne uns, guter Gott, damit wir diese Woche gute Mit-Menschen sein können. 
Schenke uns offene Augen, damit wir sehen, was die Menschen um uns herum brauchen.
Schenke uns offene Ohren, wenn jemand uns um Unterstützung bittet.
Schenke uns einen Mund, der nicht sagt, dass es wichtig ist, für andere da zu sein, sondern sie tröstet und ermutigt.
Schenke uns starke Hände, damit wir uns für andere einsetzen.
Schenke uns schnelle Füße, mit denen wir anderen zur Hilfe eilen können.
Danke, dass dein Segen und deine Kraft mit uns gehen. Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte

Bei einer größeren Gruppe und mehreren Mitarbeiter*innen können sich verschiedene Teams unterschiedliche Beispielgeschichten ausdenken und den anderen im Rollenspiel vorstellen.

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Alltags-Geschichte 1: 

Ali und der Kaftan

Ali ist fünf und geht in den Maria-Stern-Kindergarten. Noch nicht lange, erst seit drei Monaten. Davor hat er in einem anderen Land gewohnt. »In Somalia«, sagt Mama. Ali kann sich daran nicht mehr erinnern, denn zwischen dort und hier waren sie sehr lange unterwegs. Manchmal wird Ali ausgelacht. Vor allem von Linda und Günes. Sie lachen, weil er die deutschen Worte nicht kennt oder sie falsch ausspricht. Das machen sie aber nur, wenn es niemand mitkriegt. Denn wenn Frau König das hört, wird sie sauer. 
Heute hat Ali seinen blauen Kaftan mit den grünen Kreisen angezogen. Den hat er noch aus Somalia. Dort tragen viele Kinder sowas. Aber hier im Kindergarten hat noch nie jemand sowas angehabt. Hans und Oskar finden ›so ein Kleid für Jungs‹ komisch. Deshalb rufen sie Ali in der Garderobe freche Beleidigungen hinterher. Ali versteht die deutschen Worte nicht. Dennoch weiß er, dass es nichts Nettes ist. Die anderen tun so, als ob sie nichts hören. Pia und Marlene lachen sich sogar halb kaputt. 
Semen schaut sich das eine Weile an. Er kommt selbst aus einem anderen Land. Inzwischen spricht er schon gut Deutsch. Irgendwann sagt er so laut, dass alle es hören: »Ihr seid ganz schön gemein. Und außerdem habt ihr keine Ahnung. So ein Kleid ist in Somalia bestimmt etwas ganz Besonderes. Das nur an Festtagen getragen wird. Vielleicht hat jemand aus Alis Familie heute Geburtstag. Vielleicht hat er sich deswegen so schick gemacht.« Dann nimmt er Ali am Arm, und sie gehen gemeinsam zur Rutsche.

Alltags-Geschichte 2: 

Merle in der Kletterhalle

Merle ist mit ihren Freunden Benni und Noah in der Kletterhalle. Sie hat sich so sehr darauf gefreut. Und es macht ihr großen Spaß. 
Bis sie ganz blöd an der Kletterwand abrutscht und sich das Knie total aufschürft. Es blutet und ihr Schienbein tut auch doll weh. Jetzt sitzt Merle unten auf der Matte und versucht, die Tränen zu unterdrücken. Es klappt nicht ganz. 
Linda und Noah haben das Ganze von oben gesehen und noch gerufen: »Mensch, Merle, pass auf!« – da lag sie auch schon unten. Noah sieht kurz zu Merle hinunter und klettert dann weiter. Heute will er unbedingt als erster nach oben. Benni soll nicht schon wieder schneller sein. 
Auch Carl hat Merle gesehen. Die beiden kennen sich nicht. Carl ist total schüchtern. Deshalb spricht er fremde Kinder nicht gerne an. 
Außerdem ist Carl zu einem Kindergeburtstag hier in der Kletterhalle. Gleich gibt es Kuchen, und die Geschenke werden ausgepackt. Das will er auf keinen Fall verpassen. 
Doch Merle tut ihm leid. Wie sie da so ganz alleine sitzt und weint. Carl überlegt kurz. »Ach, egal«, denkt er und rennt zu Merle. Er kniet sich neben Merle hin. Das Knie blutet immer noch. »Komm, wir suchen jemand, der helfen kann«, sagt Carl. Dann holt er ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und wischt damit das Blut von der Matte. Er hilft Merle hoch und stützt sie. Gemeinsam humpeln sie zum Geburtstagstisch. 
Frau Schröder verteilt gerade den Kuchen auf die Teller. Sie schaut erst erschrocken – aber dann holt sie Pflaster, Salbe und eine Mullbinde. Damit macht sie Merle einen Verband. Carl rückt auf der Bank etwas zur Seite und schiebt Merle die Hälfte von seinem Stück Geburtstagskuchen hin. »Das hilft auch gegen den Schmerz«, grinst er. Und Frau Schröder gibt Merle ihr Handy. »Wenn du magst, kannst du deiner Mama Bescheid sagen. Und du kannst sie auch gerne fragen, ob du noch ein bisschen hier mit uns feiern darfst.« 
Jetzt kann Merle schon wieder lächeln. Und Carl meint: »Das wäre schön, wenn das geht. Jetzt, wo wir uns gerade kennengelernt haben. Klettern geht ja jetzt eh nicht mehr.«
Szene für Bastelarbeit »Mitmensch sein« (s. »Kreative Umsetzung der Geschichte«)

Erzählung für Ältere

Eine wichtige Frage

Ein wirklich schlauer Mann kam eines Tages zu Jesus und fragte: »Sag mal, Jesus, was möchte eigentlich Gott von mir?« Jesus antwortete: »Er wünscht sich einfach, dass du ihn liebst. Und dass du zu deinen Mitmenschen genauso gut bist, wie du es für dich selbst wünscht.« 
Der Gelehrte dachte kurz nach und sagte dann: »Jesus, ich verstehe das nicht so ganz … wer ist denn eigentlich mein Mitmensch?« 
Jesus setzte sich. Und dann erzählte er eine Geschichte, die ging so – oder so ähnlich:

Paul braucht eine Rast

Paul war für eine Geschäftsreise schon seit Stunden mit dem Auto unterwegs. Inzwischen war es Abend geworden und er war schon zweimal am Steuer fast eingenickt. Deshalb fuhr er beim nächsten Rastplatz von der Autobahn ab und setzte sich auf eine Bank. Er wollte sein letztes belegtes Brötchen essen und einen Kaffee dazu trinken. 

Paul wird überfallen

Da sprangen aus dem Gebüsch hinter ihm plötzlich zwei Männer. Sie sagten nichts, aber ihre Absicht war klar: Sie stiegen in Pauls Auto und starteten den Motor. Da sprang Paul vor das Auto und schrie: »Nein!« Doch die beiden Männer kümmerte das nicht und gaben Gas. Paul konnte nicht mehr schnell genug zur Seite springen. Das Auto erwischte ihn an der Schulter. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihn, und dann sah er nur noch die roten Bremslichter verschwinden.
Paul lag auf dem Asphalt, er konnte sich kaum rühren. In seiner Schulter pochte der Schmerz. 

Paul hofft auf Hilfe

Aus den Augenwinkeln sah er, wie ein Auto auf den Parkplatz einbog. »Zum Glück kommt Hilfe«, dachte Paul. Der Wagen wurde langsamer. Doch als die Scheinwerfer Paul erfassten, wurde der Wagen wieder schneller … und fuhr davon. Paul konnte es nicht glauben. »Wollte der Fahrer ihn einfach so liegen lassen?« In Paul stieg leichte Panik auf. 
Da bog ein anderes Auto in den Parkplatz ein. »Gott sei Dank!«, dachte Paul und hob die Hand, so gut es ging. Er hoffte, der Mensch hinter dem Steuer würde ihn sehen und ihm helfen.

Paul wird überrascht

Das Auto war alt und ziemlich durchgerostet. Quietschend kam es zum Stehen. Ein Mann sprang aus dem Wagen und rannte auf Paul zu. »Hilfe, Hilfe!«, schrie der verzweifelt. Doch als er sah, wer da auf ihn zurannte, sackte er in sich zusammen. »Mohamed …«, murmelte er vor sich hin, »ausgerechnet Mohamed.«
Mohamed wohnte in der gleichen Straße wie Paul. Mohamed kam aus Syrien und hatte vier Kinder. Letzte Woche mähte Paul den Rasen, da war Mohamed zu ihm an den Gartenzaun gekommen und fragte: »Könntest du mir nicht in deiner Firma eine Arbeit geben?« Erst tat Paul, als hätte er ihn nicht gehört. Dann erfand er ein paar Ausreden. Doch als Mohamed nicht aufhörte zu fragen, sagte er barsch: »Ich stelle keine Ausländer bei mir ein. Die jammern, dass ihnen die Arbeit zu stressig ist und verstehen eh kein Deutsch.« Damit hatte er Mohamed stehen lassen und war ärgerlich ins Haus gegangen.

Paul wird geholfen

Jetzt kniete Mohamed neben Paul. In Mohameds Blick konnte Paul keinen Ärger sehen. Nur Mitgefühl und Sorge. »Was ist denn passiert?«, fragte Mohamed. Paul stotterte etwas zusammen von Autodiebstahl und angefahren, aber Mohamed konnte leider nicht genug Deutsch, um es zu verstehen. Aber er sprang schnell auf und holte aus seinem Auto den Erste-Hilfe-Kasten. »Unglaublich, dass so eine Rostbeule überhaupt einen hat«, ging Paul durch den Kopf.
Der Rest ist schnell erzählt. Mohamed stabilisierte Pauls Schulter und fuhr ihn in rasendem Tempo zum nächsten Krankhaus. Dort besorgte er ihm während der Wartezeit Kaffee und holte die Dose mit den selbstgemachten Baklavateilchen seiner Frau aus dem Rucksack. Dann holte er für Paul aus der Apotheke die verschriebenen Schmerzmittel und wartete danach noch einmal zwei Stunden auf der Polizeiwache, wo Paul Anzeige erstattete.

Paul ist zweifach geschockt

Als sie im Morgengrauen endlich in ihre Straße einbogen, war Paul noch immer geschockt: vom Überfall auf dem Parkplatz und was da passiert ist. Aber auch von Mohameds Freundlichkeit, der in der vergangenen Nacht nicht eine Sekunde an sich selbst gedacht, sondern immer nur Paul im Blick hatte.

Die Antwort auf die wichtige Frage

Als Jesus seine Geschichte fertig erzählt hatte, blickte er in die Runde. »Und«, fragte er, »kennst du die Antwort auf die Frage, wer dein Mitmensch ist?«. Der Gelehrte nickte. Er hatte verstanden. 
»Dann lass es uns genau so machen«, sagte Jesus und ging seines Weges. 

Der besondere Tipp

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