Kinder aus der Ukraine in der »Kirche mit Kindern«

18 Tipps für die Praxis

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In Kita und Schule sind geflüchtete Kinder aus der Ukraine längst angekommen. Nachdem sie sich mit dem Alltag in Deutschland zurechtfinden mussten, suchen sie nun auch Anschluss. 

Die »Kirche mit Kindern« ist dafür ein guter und wichtiger Ort des Willkommens und der Religionsausübung. Als freiwilliges Angebot lädt sie ein, mit Gott und untereinander in Kontakt zu kommen – unabhängig von Herkunft und Sprache. Fern von Leistungsdruck bietet sie Raum zur Entfaltung und Begegnung. 

1.  Geht auf die Familien zu und ladet gezielt zur »Kirche mit Kindern« ein. Bietet an, die Kinder abzuholen und zu begleiten. Wichtig ist es, Vertrauen aufzubauen. Erklärt, was ihr vorhabt. Viele ukrainische Familien sprechen Englisch. Auch ein Dolmetscher kann hilfreich sein.

2. Bereitet die deutschsprachigen Kinder auf die Kinder aus der Ukraine vor. Sprecht über die Hintergründe der Flucht und warum ukrainische Menschen unter uns leben. Antwortet auf Fragen, aber überfordert die Kinder nicht. Seid euch bewusst: In Kita und Schule gibt es Kontakte. Dadurch haben Kinder oft mehr Vorerfahrung als Erwachsene.

3. Für die Kinder aus der Ukraine ist vieles fremd und neu. Manches macht auch Angst. Habt Geduld und lasst den Kindern Zeit!

4. Stellt euch auf die Kinder aus der Ukraine ein, fokussiert sie jedoch nicht ausschließlich. Lasst ihnen innere und äußere Rückzugsmöglichkeiten.

5. Wichtig ist eure Haltung: Begegnet den ukrainischen Kindern offen, freundlich, hilfsbereit und interessiert. Ein ungezwungener und authentischer Umgang tut Kindern gut. Bietet euch als Bezugspersonen an, drängt euch aber nicht auf.

6. Viele ukrainische Kinder sind traumatisiert. Schafft eine Atmosphäre der Sicherheit, Geborgenheit und Wärme. Das muss nicht ständig in Worte gefasst werden. Viel wichtiger ist, dass die »Kirche mit Kindern« als ein solcher Ort erlebt wird.

7. Geht sensibel mit Themen wie Ängste, Tod, Trauer um. Denkt bereits in der Vorbereitung an den Erfahrungshorizont ukrainischer Kinder.

8. Traumatische Erlebnisse können sich sowohl in Erstarrung äußern als auch in ihrem Gegenteil – in Unruhe. Das ist normal. 

Beruhigung hilft hier wenig. Vielmehr Begegnung und die Möglichkeit, ausdrücken zu können, was »innen« ist.

9. Plant gegen Erstarrung und Unruhe Phasen der Bewegung ein. Manchmal ist es sinnvoll, spontan zu sein und kurzfristig umzuplanen: Kurz im Freien ein Spiel zu machen, kann für Ruhe sorgen.

10. Baut Barrieren ab. Eine Barriere ist die Sprache. Kinder tun sich leichter als Erwachsene, spielerisch und im alltäglichen Umgang mit anderen eine neue Sprache zu erlernen. Dafür brauchen sie niemand, der dolmetscht. Überfordert euch und die Kinder aus der Ukraine dabei nicht. 

11. Ein Zeichen von Wertschätzung und Interesse ist, wenn auch ihr ein paar ukrainische Wörter lernt. Vielleicht können die ukrainischen Kinder den deutschsprachigen ein Lied beibringen?

12. In der »Kirche mit Kindern« gibt es eine Sprache jenseits von Wörtern: Musik, kreatives Gestalten, spielen, miteinander essen. Nutzt diese Sprache – sie baut Brücken.

13. In der »Kirche mit Kindern« haben wir auch Rituale und Symbole. Viele davon werden von Kindern aus der Ukraine verstanden: Kerzen, Kreuz, Gebet … 

14. Icons und Bildkarten können bei der Verständigung helfen.

15. Nehmt ein immer gleiches Ritual mit in die Liturgie, das auch ukrainische Kinder (ohne viel Deutschkenntnisse) mitmachen können. Bewegungslieder ermöglichen Beteiligung. Auch hier gilt: Ein Mitmachen ist (für alle) freiwillig.

16. Denkt bei den Bitt-Gebeten an die Menschen in und aus der Ukraine.

17. Wenn ihr merkt, dass euch der Umgang mit einzelnen Kindern überfordert, holt euch professionelle Hilfe. Die Psychologischen Beratungsstellen der Kirchen sind dafür gute Anlaufstellen.

18. Lebt den Auftrag von Jesus: »Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen« (Matthäus 25,35).

Eine Reise nach Kamerun zu einem besonderen
Kindergottesdienst

»Es war schön, in so viele strahlende Kinderaugen zu schauen«, erzählt Markus Grapke, der Landespfarrer für Kindergottesdienst in Württemberg. Seit den 1970er Jahren besteht eine Partnerschaft des Württembergischen Evangelischen Landesverbands für Kindergottesdienst
e. V. mit der Kindergottesdienstarbeit der Presbyterianischen Kirche in Kamerun (PCC), die dort Sunday School genannt wird.

Mehr als 400 Augenpaare waren in Bafoussam auf Markus Grapke gerichtet, als er den Kindern die Geschichte von Jesus erzählte, der den Jüngern die Füße wäscht. Gebannt folgten sie seinen Worten.

Sambah Richleen Mimdih stellte den 3- bis 12-Jährigen anschließend in einer Art Quiz Fragen zur Geschichte. Viele streckten begeistert ihre Finger und wollten unbedingt aufgerufen werden.

Begonnen hatte der Kindergottesdienst mit schwungvollen Liedern, die alle auswendig kannten und lautstark und mehrstimmig mitsangen. Der Saal bebte und es schien, als wären nach jedem Lied weitere Kinder in den Raum gekommen.

Zwei Stunden lang wurde gesungen, gebetet, zugehört, gefragt, geantwortet …

Der elfjährige Chris Manga Kombe (links auf dem Bild) erklärte: »Ich komme in die Sonntagsschule, um Gott zu ehren. Ich lese in der Bibel, damit ich weiß, was gut und böse ist.«

Frau Mimdih (hier voll in Aktion) leitet seit vielen Jahren ehrenamtlich das Kindergottesdienst-Team. Sie sagte: »Ich liebe Kinder. Die Arbeit geht mir leicht von der Hand, weil ich so viel Erfahrung habe.«

Aufgrund des seit 2016 herrschenden Bürgerkrieges sind viele Flüchtlinge aus dem Norden gekommen. Die Zahl der Kinder, die jeden Sonntag den Kindergottesdienst besuchen, war deshalb auf bis zu 500 gewachsen. So gibt es jetzt nach Alter gestaffelte Gruppen – auch unter der Woche. Frau Mimdih ist für eine klare Trennung von Kindern und Erwachsenen beim Gottesdienst. »Das muss zu den Kindern passen – auch was die Liturgie angeht.« Ihr Ziel ist es, Moral zu lehren und das Wort Gottes. »Deshalb lesen wir im Kindergottesdienst immer aus der Bibel vor. Denn die Bibel ist die beste Lehrerin«, meint sie überzeugt und fährt fort: »Wenn man ein Problem mit einem anderen Menschen hat und bibelfest ist, dann versucht man eher, seinem Gegenüber Liebe zu zeigen. So könnte auch der politische Konflikt in unserem Land entschärft werden.«

Sabine Eigel (gekürzt)

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Hier gibt es die Datei für die Einheit König, Sack und große Umkehr zur Kreativen Umsetzung der Geschichte, Vergebung für Ältere zum Herunterladen.

Viel Spaß.

Erzählung für Ältere

Mit Bodenbild; Material: Viele gleichfarbige Fußspuren, 1 gelbes Fußspurenpaar, 1 braunes und 1 gelbes Tuch

(Das braune Tuch liegt in der Mitte.)

Mose seufzt

»Mama, wo gehen wir hin?« – »Wann sind wir endlich da?« Jeden Tag hört Mose so die Kinder quengeln und fragen. Aber er hat selbst keine Ahnung. Er kennt den Weg nicht. Er weiß nicht, wie lange sie noch unterwegs sind. Obwohl er der Anführer ist. Sie sind schon lange unterwegs – er und das Volk Israel.

(Fußspuren, außer den gelben, kreuz und quer auf das Tuch legen.)

Mose seufzt. Er sitzt vor seinem Zelt und beobachtet die Leute um sich herum.

Gott hat das Volk Israel befreit

Das Volk Israel lebte in Ägypten. Dort mussten sie hart arbeiten. Sie waren Sklaven. Sie mussten machen, was der Pharao, der König von Ägypten, sagte. Sie mussten Häuser bauen, schwere Steine schleppen. Und wenn sie zu langsam arbeiteten, weil sie müde waren, wurden sie geschlagen. Es war keine schöne Zeit für die Israeliten. Sie beteten und weinten. Und da gab Gott Mose einen Auftrag: »Führe mein Volk Israel aus Ägypten. Sie sollen nicht länger Sklaven sein. Sie sollen endlich frei sein und wieder lachen!«

Mit Gottes Hilfe befreite Mose das Volk Israel aus Ägypten.

Sie müssen Gott vertrauen

Und jetzt sind unterwegs. Nur Gott kennt den Weg. Nur Gott weiß, wie lange es noch dauern wird. Sie müssen Gott vertrauen. Aber das ist gar nicht so leicht. Mose weiß das. Auch er fragt manchmal: »Gott, wo bist du? Gott, wann sind wir endlich da? Gott, hast du uns vergessen?« Und trotzdem muss Mose die Leute immer wieder aufmuntern: »Los, weiter geht’s! Gott zeigt uns den Weg! Er führt uns in ein tolles Land!«

Schon seit ein paar Tagen haben sie ihre Zelte hier am Berg Sinai aufgeschlagen. Gott hat Mose wichtige Regeln für das Volk Israel gegeben: Die Zehn Gebote. Mit diesen Regeln können sie gut und friedlich zusammenleben. Gott denkt an alles. Aber trotzdem haben die Menschen Angst. Niemand weiß, wo es hingeht.

Mose steigt auf den Berg

Mose seufzt. Sie brauchen alle dringend neuen Mut. Langsam steht Mose auf. Er geht weg von all den Zelten, weg von all den Leuten.

(Ein Fußspurenpaar etwas abseits legen.)

Mose braucht Ruhe. Er will nachdenken. Er steigt auf den Berg. Dort oben ist er ungestört. Dort will niemand etwas von ihm. Dort kommt niemand und sagt: »Mose, die Kinder fragen, wo wir hingehen und wann wir endlich da sind. Was sollen wir ihnen antworten? Und auch wir wollen das endlich einmal wissen!« Mose setzt sich auf einen kleinen Felsen und schließt die Augen. Er genießt die Sonne auf seinem Gesicht und den Wind, der seine Haare zerzaust. Hier oben auf dem Berg kann er wenigstens kurz seine Sorgen vergessen. Er ist so müde. Er hat keine Kraft mehr.

»Ich sende einen Engel«

Auf einmal hört Mose eine Stimme. Nur ganz leise. Mose schaut sich um. Da ist niemand. Mose steht auf, aber er kann trotzdem niemanden entdecken. »Mose, siehe, ich sende einen Engel, der dir vorangeht«, sagt die Stimme. Mose kennt die Stimme. Es ist Gott, der zu ihm spricht: »Mose, siehe, ich sende einen Engel, der euch vorangeht. Habt keine Angst. Er zeigt euch den Weg. Er passt auf euch auf. Er bringt euch an den Ort, den ich euch versprochen habe. Haltet euch an die Regeln, die ich euch gegeben habe. Hört auf den Engel, denn durch ihn bin ich selbst bei euch. Ich lasse euch nicht allein. Irgendwann werdet ihr ans Ziel kommen. Und auf dem ganzen Weg bin ich bei euch – auch wenn ihr es nicht immer merkt. Ich lasse euch nicht allein!«

Plötzlich fühlt Mose sich wieder stark. »Ja«, denkt er, »wir schaffen das. Wir halten durch. Gott lässt uns nicht allein. Das muss ich den anderen erzählen.«

Gott geht mit uns

Schnell steigt Mose den Berg wieder hinunter.

(Fußspuren wieder zu den anderen Fußspuren legen.)

Unten angekommen, ruft er alle Menschen zusammen. »Hört zu!«, ruft er. »Gott hat mit mir gesprochen. Er hat gesagt: ›Siehe, ich sende einen Engel, der euch vorangeht.‹ Gott hat versprochen: ›Ich lasse euch nicht allein. Ich begleite euch auf eurem Weg und führe euch an den Ort, den ich für euch ausgesucht habe!‹«

Mose sprüht vor Energie. Er merkt, wie sein neuer Mut auf die anderen abfärbt. Es gibt ein Ziel, auch wenn sie es nicht kennen.

(Alle Fußspuren in eine Richtung anordnen.)

Und sie sind nicht alleine unterwegs. Gott schickt seinen Engel.

(Gelbe Fußspuren an die Spitze der anderen Fußspuren legen.)

Er wird ihnen den Weg zeigen und auf sie aufpassen.

(Gelbes Tuch um die Fußspuren legen.)

»Gott hat uns nicht vergessen. Er geht mit uns«, denkt Mose und strahlt über das ganze Gesicht. »Jetzt können wir mit neuer Kraft und neuem Mut weiterwandern.«

Sara Widmann

Mose und die zehn Gebote

Bildkarten-Set für das Kamishibai-Erzähltheater

Eine weitere Möglichkeit, die Geschichte zum Sonntag am 01.01. (Mose erhält auf dem Berg Sinai die zehn Gebote) zu erzählen, bieten die Bildkarten zum Erzähltheater.

Außer den von Petra Lefin kindgerecht illustrierten 12 Szenen erhält das Set auch eine komplett ausgearbeitete Textvorlage, die bei Bedarf verwendet werden kann.

Die stabilen Karten im DIN-A3-Format haben eine exquisite Druck- und Farbqualität.

€ 16,00 (ab 01.01.2023 € 18,00); Best.-Nr. 3431

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es weiter zur Reihe des 8. Januar 2023.

Erzählung für Jüngere

III. Erzählung

Mit Bodenbild; Material: Gelbes und weißes Tuch, viele Kegelfiguren in unterschiedlichen Größen

Das gelbe Tuch als Weg in der Mitte legen.

Mose führt das Volk Israel aus Ägypten

Das Volk Israel lebt in Ägypten.

(Kegelfiguren an eine Seite des Wegbeginns stellen.).

Die Israeliten müssen hart arbeiten. Sie sind Sklaven. Sie müssen machen, was ihnen befohlen wird. Wenn sie zu langsam sind, werden sie von den Aufsehern geschlagen. Die Menschen weinen viel. Sie bitten Gott: »Gott, hilf uns!« Da gibt Gott dem Mose einen Auftrag: »Führe mein Volk Israel aus Ägypten. Ich will sie befreien. Sie sollen wieder lachen.« Und so führt Mose das Volk Israel aus Ägypten. Alle gehen mit. Männer und Frauen und Kinder.

(Kegelfiguren auf den Weg stellen.)

Sie sind lange unterwegs. Sie wissen nicht, wohin es geht. Sie wissen nicht, wann sie ankommen. Nur Gott kennt den Weg.

Die Israeliten werden ungeduldig

Jetzt sind die Israeliten in der Wüste. Dort bauen sie ihre Zelte am Berg Sinai auf. Die Leute fragen: »Mose, wann sind wir endlich da?« – »Wir haben keine Lust mehr!« – »Wir wollen nicht mehr herumwandern!« – »Mose, wie lange dauert es noch?«

Aber Mose weiß es nicht.

Er zuckt mit den Schultern. Die Leute werden langsam ungeduldig. Sie haben keine Kraft mehr. Sie haben keinen Mut mehr. »Wir kommen doch nie an«, denken sie und lassen die Köpfe hängen. »Vielleicht hat Gott uns vergessen?«

Mose steigt auf den Berg

Da steigt Mose auf den Berg Sinai. Er sieht müde aus. Ganz langsam macht er Schritt für Schritt. Auch er lässt den Kopf hängen. Er sieht traurig aus. Auch Mose hat keine Kraft mehr. Auch er hat Angst. Er ist der Anführer, aber er kennt den Weg nicht! Wie kann er so ein guter Anführer sein?

Mose bleibt lange auf dem Berg. Die Leute warten und warten. »Wann kommt Mose wieder?« – »Bei wem sollen wir uns denn jetzt beschweren?« – »Wenn auch noch Mose weg ist, dann sind wir ganz verloren!« – »Gott hat uns bestimmt vergessen und Mose ist abgehauen.«

Mose hat eine gute Botschaft

Aber Mose kommt wieder zurück. Er rennt den Berg beinahe herunter. Er sieht fröhlich aus. Mose lacht. »Was ist denn mit dem passiert?«, fragen sich die Leute. Mose ruft alle zusammen und erzählt: »Gott hat mit mir gesprochen. Er hat mir Regeln für uns gegeben. An diese Regeln sollen wir uns halten. Dann können wir gut zusammenleben.« Mose zählt die Regeln auf. Dann sagt er: »Zum Schluss hat Gott zu mir gesagt: ›Siehe, ich sende einen Engel, der euch vorangeht. Habt keine Angst. Er zeigt euch den Weg. Er passt auf euch auf. Ich, euer Gott, lasse euch nicht allein.‹«

(Weißes Tuch um die Kegelfiguren legen.)

Die Israeliten freuen sich

Mose schaut fröhlich in die Runde: »Gott hat uns nicht vergessen! Wir müssen keine Angst mehr haben! Gott verspricht: ›Ich gehe mit!‹« Da fangen alle laut an zu singen und zu tanzen: »Gott hat uns nicht vergessen! Er lässt uns nicht allein.« Jetzt haben sie neuen Mut. Jetzt können sie weitergehen. Jetzt macht ihnen der Weg keine Angst mehr.

Der besondere Tipp

Große Auswahl an Tüchern

Beim Verlag Junge Gemeinde finden Sie eine große Auswahl an Tüchern, um Geschichten eindrücklich zu erzählen und darzustellen:

… Kleine, große und solche in XXL,

… runde und eckige,

… aus Baumwolle, Nylon und Knautsch-
samt,

… und somit formbar, federleicht und edel,

… sowohl einzeln als auch im Set.

In unserem Shop unter junge-gemeinde.de

finden Sie dazu Abbildungen und weitere Informationen.

Holzkegelfiguren Bibel-Set (21 Teile, aus Buchenholz)

Mit diesen 21 Holzkegel-Figuren in vier unterschiedlichen Größen können nahezu alle
biblischen Erzählungen visualisiert werden. (Jeweils auch getrennt bestellbar.)

1 x XXL; 16,5 hoch, Ø Fuß 6 cm, Ø Kopf 4,5 cm (einzeln, € 4,90, Best.-Nr. 1454)

3 x groß; 10 cm hoch, Ø Fuß 4,3 cm, Ø Kopf 4 cm (10er-Set, € 12,90, Best.-Nr. 1208)

12 x mittel; 7 cm hoch, Ø Fuß 3 cm, Ø Kopf 2,5 cm (10er-Set, € 9,90, Best.-Nr. 472)

5 x klein; 5 cm hoch, Ø Fuß 2,6 cm, Ø Kopf 2,6 cm (10er-Set, € 5,90, Best.-Nr. 471)

Set mit 21 Kegelfiguren € 20,00; Best.-Nr. S1680

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.

Erzählung für Jüngere

III. Erzählung

Material: Erzählfiguren (zwei Männer, zwei Frauen, ein Baby),

1 braunes oder graues Tuch

(In der Mitte liegt das Tuch.)

Der alte Simeon geht in den Tempel

Simeon ist schon ein alter Mann.

(Simeon auf das Tuch setzen)

Er lebt in Jerusalem. Dort steht auch der Tempel. Simeon geht oft in den Tempel. Dort betet er. Dort ist er Gott ganz nah. Denn Gott versprach ihm: »Simeon, bevor du stirbst, wirst du den Retter, den ich auf die Erde schicke, sehen.« Jetzt ist Simeon schon alt, aber er ist sich sicher: Gott hält sein Versprechen!

Jetzt sitzt Simeon vor seinem Haus in der Sonne. Da hört er eine Stimme: »Simeon, geh in den Tempel.« Simeon schaut sich um. Er kann niemanden sehen. Ob Gott mit ihm spricht?

Simeon steht auf und geht los.

(Simeon hinstellen)

Der Weg zum Tempel führt bergauf. Simeon kann nicht mehr so schnell laufen. Aber das macht nichts. Er hat viel Zeit. Vor dem Tempeltor bleibt Simeon stehen. Er staunt jedes Mal. Der Tempel ist riesig. Neben dem Eingang stehen prächtige Säulen aus Stein. Eine hohe Mauer umgibt den Tempel.

Simeon trifft Maria, Josef und Jesus

Simeon geht durch das große Tor in den Hof. Viele Menschen sind da. Sie reden alle durcheinander. Simeon schaut sich um. Er ist gerne hier.

Da vorne ist eine kleine Familie. Vater, Mutter und ein Baby.

(Baby in Arm der Frau legen, zusammen mit Mann auf das Tuch stellen.)

Die Mutter wiegt das kleine Kind vorsichtig in den Armen hin und her. Simeon kann nicht wegschauen. Das Kind ist etwas Besonderes. Das spürt er. Langsam geht Simeon auf die Familie zu. Ihm wird ganz warm. Er fühlt sich glücklich. Das Kind ist der Retter, den Gott versprochen hat. Simeon ist sich sicher.

Simeon erkennt Jesus

Jetzt steht Simeon direkt vor der Frau. Er streckt die Arme aus und nimmt das Kind.

(Simeon mit ausgebreiteten Armen vor die Familie stellen; Baby in seine Arme legen)

Die Frau schaut Simeon mit großen Augen an. Aber sie sagt nichts, denn Simeon fängt an zu singen: »Danke, Gott! Du hast dein Versprechen gehalten. Ich habe deinen Retter gesehen. Du hast ihn zu uns auf die Erde geschickt. Er ist für die ganze Welt gekommen. Er ist wie ein Licht, das uns Mut macht, wenn es dunkel ist. Er ist wie ein Licht, das uns den Weg zeigt. Danke, Gott. Du hast dein Versprechen gehalten!«

Simeon lächelt und schaut das kleine Kind an. Die Mutter und der Vater staunen. Da fragt Simeon: »Wie heißt euer Baby?« – »Er heißt Jesus. Und wir sind Maria und Josef«, antwortet die Mutter. Simeon sagt: »Euer Kind ist etwas ganz Besonderes. Er wurde von Gott geschickt.« Simeon gibt Maria das Kind zurück.

(Baby in Arme der Mutter legen)

Die alte Hanna erkennt Jesus auch

Auf einmal kommt eine alte Frau auf Simeon und die Familie zu.

(Hanna dazustellen)

Simeon kennt sie. Sie heißt Hanna. Tag und Nacht ist sie im Tempel und betet. Auch sie wartet auf den Retter. Sie sieht das kleine Kind an und lächelt. Dann fängt auch sie an zu singen: »Danke, Gott, dass du uns deinen Retter schickst.« Dann dreht sie sich um und geht, so schnelle sie kann, davon.

(Hanna umdrehen, Arme in die Luft)

Sie erzählt allen, was sie gesehen hat. Sie ruft: »Ich habe den Retter gefunden!«

Simeon muss lachen. Er ist so glücklich. Er fühlt sich ganz leicht. Er verabschiedet sich von Maria, Josef und Jesus und macht sich auf den Heimweg. Gott hat sein Versprechen gehalten!

Der besondere Tipp

Peter Hitzelberger

Advent und Weihnachten mit Legematerial gestalten

Die heutige Geschichte von Simeon und Hanna ist in diesem Buch enthalten. Wie die anderen Geschichten, wird auch sie durch das Legematerial für die Augen sichtbar, für die Hände greifbar und so für die Kinder erlebbar.

Das Buch ist Teil der »Erzältasche für Advent und Weihnachten«, € 178,00; Best.-Nr. S9038

€ 21,00; Best.-Nr. 2160

Mose und die zehn Gebote

Bildkarten-Set für das Kamishibai-Erzähltheater

Eine weitere Möglichkeit, die Geschichte zum Sonntag am 01.01. (Mose erhält auf dem Berg Sinai die zehn Gebote) zu erzählen, bieten die Bildkarten zum Erzähltheater.

Außer den von Petra Lefin kindgerecht illustrierten 12 Szenen erhält das Set auch eine komplett ausgearbeitete Textvorlage, die bei Bedarf verwendet werden kann.

Die stabilen Karten im DIN-A3-Format haben eine exquisite Druck- und Farbqualität.

€ 16,00 (ab 01.01.2023 € 18,00); Best.-Nr. 3431

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.

Erzählung für Ältere

Material: Kleine Stumpenkerze, vier Teelichter, Streichhölzer/Feuerzeug, graues Tuch

(Das graue Tuch liegt in der Mitte.)

Maria und Josef gehen mit Jesus nach Jerusalem

»Josef, wo bleibst du denn? Wir müssen los!« Maria ist ungeduldig.

(Ein Teelicht auf das Tuch stellen.)

Sie will mit Josef und ihrem Baby Jesus nach Jerusalem reisen. Es ist ihre erste Reise mit dem kleinen Kind. Jesus ist ihr erster Sohn. Deshalb gehen sie mit ihm in den Tempel in Jerusalem, um dort Gott zu danken. So sagt es das Gesetz.

»Ich bin ja schon da«, ruft Josef und tritt aus der Tür.

(Zweites Teelicht auf das Tuch stellen.)

Maria schaut das Baby in ihren Armen an.

(Brennende Stumpenkerze auf das Tuch stellen.)

Seit Jesus auf der Welt ist, ist alles anders. Er ist etwas ganz Besonderes. Maria und Josef spüren das.

(Beide Teelichter an der Stumpenkerze anzünden.)

»Jetzt müssen wir aber wirklich los!«

Sie machen sich auf den Weg. Es ist eine weite Reise. Ihr Gepäck tragen sie in Bündeln auf dem Rücken. Immer wieder müssen sie eine Pause machen, weil der kleine Jesus schreit. Mehrere Tage sind sie unterwegs.

Maria und Josef bringen Jesus in den Tempel

Endlich sehen sie die Stadtmauer von Jerusalem. »Wir haben es bald geschafft!«, ruft Josef. Sie gehen durch das Stadttor und dann zum Tempel. Der Weg führt bergauf. Vor dem Tempeltor bleiben sie stehen. Maria und Josef staunen. Der Tempel ist riesig. Eine prächtige Mauer umgibt ihn. Sie gehen durch das große Tor in den Hof. Dort sind viele Menschen. Sie reden durcheinander. Maria und Josef schauen sich um. Dort drüben können sie die Tauben kaufen. Die Tauben sind das Opfer für Gott.

Der alte Simeon erkennt Jesus

Auf einmal steht ein alter Mann vor ihnen.

(Drittes Teelicht auf das Tuch stellen.)

Er schaut das Baby auf Marias Armen an. Er lächelt. Dann streckt er die Arme aus und nimmt das Kind. Einfach so. Maria schaut den Mann mit großen Augen an. Das geht doch nicht! Er kann doch nicht einfach … Maria macht den Mund auf und will etwas sagen. Aber dazu kommt sie nicht, denn der alte Mann fängt an zu singen:

(Drittes Teelicht an der Stumpenkerze anzünden.)

»Danke, Gott. Du hast dein Versprechen gehalten! Ich habe deinen Retter gesehen. Du hast ihn zu uns auf die Erde geschickt. Er ist für die ganze Welt gekommen. Er ist wie ein Licht, das uns Mut macht, wenn es dunkel ist. Er ist wie ein Licht, das uns den Weg zeigt. Danke, Gott. Du hast dein Versprechen gehalten!«

Gott hat sein Versprechen erfüllt

Der alte Mann schaut den kleinen Jesus liebevoll an. Er strahlt über das ganze Gesicht. Dann gibt er Maria das Baby wieder zurück. Maria und Josef sind verwirrt. Was war denn das?

Der alte Mann sieht die verwirrten Gesichter und muss lachen. »Es tut mir leid«, sagt er, »aber heute hat Gott sein Versprechen erfüllt. Ich bin so glücklich. Mein Name ist Simeon. Gott hat mir versprochen: ›Bevor du stirbst, wirst du den Retter sehen, den ich auf die Erde schicken werde.‹ Seitdem warte ich auf diesen Tag. Und ich warte schon sehr lange. Heute ist es endlich so weit. Gott hat mich heute in den Tempel geschickt. Ich habe mich also auf den Weg gemacht und als ich hier ankam, habe ich euch gesehen. Mit eurem kleinen Baby. Auf einmal habe ich mich ganz leicht gefühlt. Mir ist ganz warm ums Herz geworden. Ich war auf einmal so glücklich und zufrieden. Ich habe gespürt: Euer Kind ist etwas ganz Besonderes. Euer Kind ist der Retter, den Gott versprochen hat und auf den ich schon so lange gewartet habe. Dann kam es einfach so über mich und ich habe dir dein Kind aus den Armen genommen. Ich wollte euch nicht erschrecken!«

Auch die alte Hanna erkennt Jesus

Nun kommt auch eine alte Frau auf sie zu.

(Viertes Teelicht auf das Tuch stellen.)

»Das ist Hanna«, stellt Simeon die Frau vor. »Tag und Nacht ist sie hier im Tempel und betet.« Hanna schaut das kleine Kind an und lächelt.

(Viertes Teelicht an der Stumpenkerze anzünden.)

Sie bleibt einen Moment ganz ruhig stehen. Dann dreht sie sich um und geht, so schnell sie kann, davon. »Der Retter ist da!«, ruft Hanna, dass es alle hören können. »Ich habe ihn mit eigenen Augen gesehen. Das Warten hat ein Ende!«

Simeon lacht und verabschiedet sich von Maria, Josef und Jesus. »Gott hat sein Versprechen gehalten«, sagt er und geht langsam auf den Ausgang des Tempels zu. Maria und Josef schauen Simeon hinterher. Mit ihrem Kind werden sie wohl noch viele besondere Erlebnisse und Begegnungen haben.

Sara Widmann

Der besondere Tipp

Stumpenkerzen mit Wachsplättchen

Sie passen perfekt zu dieser Erzählung und der kreativen Idee auf in der Einheit.

Die Kerze ist 12 cm hoch und hat einen Ø von 5 cm. Die vier Wachsplättchen in den Farben gold, rot, grün und blau sind 8 x 9 cm groß.

€ 4,95 (ab 10 Ex. je 4,70), Best.-Nr. 801

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es weiter zur nächsten Reihe.

Erzählung für Jüngere

III. Erzählung

Mit Figuren, Sand etc. (siehe »Zweitbühne«, siehe Einheit);

Bei den in blau gehaltenen Fragen den Kindern Zeit geben, zu antworten

Hier liegt Sand. Sand, weil die Geschichte in Israel spielt. Da gibt es viel Sand – und viel Wüste. Und mittendrin eine große Stadt. Wenn Menschen in diese Stadt wollten, mussten sie zu Fuß gehen. Durch den Sand. Reiche Menschen hatten Kamele. Kamele sind unheimlich starke Tiere. Die können eine ganze Menge tragen!

Eines Tages kam ein reicher Mensch in die Stadt – mit seinem Kamel.

Wie könnte das Kamel denn heißen? Habt ihr eine Idee? Wollt ihr dem Kamel einen Namen geben? …

Und dieses Kamel (Name einsetzen) geht mit seinem Besitzer in die Stadt.

Da sehen sie Jesus. Da sind auch schon andere Leute; die hören ihm zu. Als der reiche Mensch Jesus sieht, geht er zu ihm und sagt: »Was muss ich tun, um in den Himmel zu kommen?« Und damit meint er nicht den Himmel da oben, wo die Wolken sind. Mit »Himmel« meint er: »Ich will bei Gott sein. Ganz nah bei Gott. Am besten gleich auf dem Platz neben ihm. Oder noch besser: Auf seinem Schoß!« Wenn der Mann reich ist, kann er sich das vielleicht leisten, oder?

Was meint ihr? …

Und Jesus sagt zu ihm: »Eigentlich weißt du doch schon, was du machen musst, um in den Himmel zu kommen.« Und der reiche Mensch nickt und sagt: »Ja, die Menschen um mich herum soll ich liebhaben, und ich soll Gott liebhaben und lieb sein und so. Ich habe schon alles gemacht!«

Aber Jesus sagt: »Eins fehlt noch: Gib alles her, was du hast. All dein Geld, alle Häuser, alles Gold, alles … Gib alles denen, die nichts haben. Schaffst du das? Dann wirst du einen Schatz im Himmel haben.«

Da wird der reiche Mensch sehr traurig.

Was denkt ihr: Warum ist der Mann traurig? …

Und der reiche Mensch lässt den Kopf hängen, nimmt sein Kamel und geht traurig nach Hause. »Schade«, sagt Jesus, »eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr, als dass ein reicher Mensch in den Himmel kommt.« Und alle, die das hören, schauen erschrocken. Sogar das Kamel erschrickt, weil es Angst hat, durch ein Nadelöhr gequetscht zu werden.

(Nadel zeigen und auf deren Öhr deuten.)

Das Kamel schüttelt den Kopf: »Da pass ich nicht durch! Auch, wenn ich alle Taschen ablege und mich ganz dünn mache. Das ist unmöglich!« Aber Jesus sagt: »Was für Menschen unmöglich ist – bei Gott ist es möglich.«

Da stellt sich das Kamel vor, wie es durchs Nadelöhr schlüpft und muss lachen. »Das kitzelt bestimmt«, denkt es.

Wie hört sich das wohl an, wenn ein Kamel lacht? …

Und lachend stapft es seinem reichen Besitzer hinterher. Es überlegt, was alles möglich ist, wenn Menschen Gott vertrauen. Und was das wohl für ein Schatz im Himmel ist?

Was denkt ihr? …

Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.

Erzählung für Jüngere

Kostenfreie Skizzen für die Rückengeschichte zum Download.

Kostenfreie Skizzen für die Rückengeschichte zum Download.

Erzählung für Ältere

Stefan Mendling

Wie du mir, so ich dir? – Kati und Charly entdecken die goldene Regel

Bei den in blau gehaltenen Fragen den Kindern Zeit geben, zu antworten.

Kati: (Macht mit der Hand eine Pistolen-Geste und zielt auf die Leute) Peng! Peng! Erwischt! Peng! Du auch! Peng! Treffer! Versenkt!

Charly: Hey, du kannst doch nicht auf die Leute schießen!

Kati: Doch, schau mal: (zielt) Peng! Siehst du, ich kann.

Charly: Ja, du kannst … aber du sollst nicht.

Kati: Warum?

Charly: Weil man das nicht macht.

Kati: Ich bin aber kein Mann, ich bin ein Mädchen.

Charly: Trotzdem.

Kati: Aber ich tu doch nur so. Schau mal (zeigt ihre Pistolen-Hand): Das ist nur meine Hand.

Charly: Aber du stellst dir vor, dass du auf Leute schießt.

Kati: Ist doch nur Spaß.

Charly: Eben nicht, weil’s wehtut, wenn man getroffen wird.

Kati: Aber ich will doch keinem wehtun.

Charly: Warum schießt du dann auf die Leute?

Kati: Das hab ich im Fernsehen gesehen. Da haben die viel mehr geschossen. Warum dürfen die das?

Charly: Ist doch nur Fernsehen. Das ist nicht echt.

Kati: Und das ist echt? (Richtet die
Pistolen-Geste auf Charly)

Charly: Ja – nein – doch … Lass es einfach. Ich mag das nicht.

Kati: Okay. Dann hör ich auf.

Charly: Danke.

Kati: (Beide schauen einige Zeit stumm im Raum herum.)

Charly: Was war das denn für ein Film im Fernsehen?

Kati: Irgendwas mit Ratwort, glaub ich.

Charly: Ratwort?

Kati: Äh … Tatort!

Charly: Ach so. Tat-ort. Kenn ich.

Kati: Kennst du? Sag mal: Warum ballern die da so viel rum? Mögen die sich nicht beim Ratwort?

Charly: Tatort.

Kati: Mein ich ja.

Charly: Ich glaube, die sind böse.

Kati: Warum denn? Warum sind manche Menschen böse? Und andere Menschen sind lieb?

Charly: Keine Ahnung.

Kinder, was denkt ihr?

(Hier kann sich ein Gespräch entwickeln. Die Frage ist offen gestellt, damit viele verschiedene Äußerungen möglich sind.

Mögliche Gesprächsfetzen:

  • »Alle, die böse sind, haben einen Grund dafür, böse zu sein, oder?
  • Vielleicht war ja jemand böse zu ihm/ihr.
  • Ist man automatisch böse, wenn man was Böses tut?
  • Was ist, wenn ein lieber Mensch etwas Böses tut?
  • Kann man wieder lieb werden, wenn man böse war?
  • Woran erkennt man eigentlich, wer lieb ist und wer böse?
  • Wer entscheidet, wer lieb ist und wer böse?
  • Gibt es das überhaupt, dass jemand nur lieb oder nur böse ist?«

Lasst die Äußerungen stehen, ohne sie zu bewerten. Achtet darauf, ob jemand gerne reagieren will. Es ist ratsam, hier eine weitere Person für die Moderation zu haben.

Wenn keine Beiträge mehr kommen, geht es weiter.)

Kati: (Zeigt die Pistolen-Hand) Guck mal!

Charly: Ich habe doch gesagt, ich mag das nicht.

Kati: Das ist gar keine Pistole mehr. Das ist jetzt ein Telefon (hält die Pistolen-Hand zwischen Mund und Ohr).

Charly: Okay, das gefällt mir. Warte, ich ruf dich an (formt auch eine Pistolen-Hand, hält sie ebenfalls zwischen Mund und Ohr. Beide drehen sich voneinander weg.) Ring, ring!

Kati: Ja, bitte?

Charly: Hallo Kati!

Kati: Wer ist denn da, bitte?

Charly: Ich!

Kati: Wer ist »ich«?

Charly: Charly!

Kati: Charly … und weiter?

Charly: Charly … ähm … du kennst mich doch!

Kati: Echt?

Charly: (Nimmt die Hand runter, dreht sich zu Kati um) Hallo??? Ich bin’s!

Kati: Warte mal kurz, ich telefonier gerade. Hallo? (Kurze Pause) So was – aufgelegt.

Charly: Bist du eigentlich bescheuert?

Kati: War doch nur Spaß!

Charly: Manchmal bin ich mir da nicht so sicher.

Kati: Ich will dich doch nur zum Lachen bringen.

Charly: Und ich will, dass du mich nicht immer veräppelst!

Kati: Ok, mach ich.

Charly: Echt jetzt?

Kati: Nein! Veräppelt!

Charly: Och, Mensch! Du bist doof! (Macht eine Pistolen-Hand und zielt auf Kati)

Kati: Komm schon, ich mein’s doch nicht so! Hey, was machst du da?

Charly: Peng! Erwischt!

Kati: Nein! Hör auf! Ich mag das nicht! Echt jetzt!

Charly: Wie du mir, so ich dir.

Kati: Warum denn?

Charly: Jetzt sind wir quitt.

Kati: Das ist doch doof. Warum machst du jetzt dasselbe wie ich?

Charly: Das ist gerecht, oder?

Kati: Ich habe mich aber voll erschreckt! So kenn ich dich gar nicht.

Charly: Tut mir leid. Aber du hast ja
auch …

Kati: Aber das heißt doch nicht, dass ich will, dass du es auch bei mir machst!

Charly: Woher soll ich das denn wissen? (Beide denken nach)

Kati: Hm … ich habe eine Idee! Wir wär’s, wenn ich ab jetzt so zu dir bin, wie ich will, dass du zu mir bist?

Charly: Nochmal, bitte. Langsam.

Kati: Stell dir vor, ich mach bei dir nur noch das, was du auch bei mir machen sollst.

Charly: Also, du meinst, wenn du mich so behandelst, wie du behandelt werden willst?

Kati: Was? Nein! Dann kann ich dich ja gar nicht mehr veräppeln!

Charly: Ich will aber gar nicht, dass du mich …

Kati: Ja, war nur Spaß! Ich habe dich doch nur veräppelt. Aber zum letzten Mal: Ehrenwort! Ab jetzt behandle ich dich so, wie ich behandelt werden will.

Charly: Also nicht mehr: »Wie du mir, so ich dir«?

Kati: Ab jetzt: »Wie ich dir, so du mir.«

Charly: Das klingt gut! (Schlagen ein High Five)

Kati: Und wenn die das auch im Ratwort so machen, dann müssen die auch nicht so viel rumballern.

Oder – was meint ihr? Könnt ihr euch das vorstellen? Wie würde die Welt aussehen, wenn alle das so machen? Wenn alle die anderen so behandelt, wie er oder sie selbst behandelt werden will? Was denkt ihr?

(Auch hier kann sich ein Gespräch anschließen, das evtl. an den ersten Gesprächsverlauf anknüpft. Zum Abschluss kann die Rückengeschichte erzählt werden.)

Stefan Mendling

Der besondere Tipp

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