Materialart: | Kreativangebot |
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Heft: | Ev. Kiki 2023 / 3 |
Zeitbedarf: | -47 Min. |
Bibelstelle: |
Matthäus 25,35 anzeigen Bibelstelle
Matthäus 25,35 35Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Lutherbibel 2017, © Deutsche Bibelgesellschaft |
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Pixabay
In Kita und Schule sind geflüchtete Kinder aus der Ukraine längst angekommen. Nachdem sie sich mit dem Alltag in Deutschland zurechtfinden mussten, suchen sie nun auch Anschluss.
Die »Kirche mit Kindern« ist dafür ein guter und wichtiger Ort des Willkommens und der Religionsausübung. Als freiwilliges Angebot lädt sie ein, mit Gott und untereinander in Kontakt zu kommen – unabhängig von Herkunft und Sprache. Fern von Leistungsdruck bietet sie Raum zur Entfaltung und Begegnung.
1. Geht auf die Familien zu und ladet gezielt zur »Kirche mit Kindern« ein. Bietet an, die Kinder abzuholen und zu begleiten. Wichtig ist es, Vertrauen aufzubauen. Erklärt, was ihr vorhabt. Viele ukrainische Familien sprechen Englisch. Auch ein Dolmetscher kann hilfreich sein.
2. Bereitet die deutschsprachigen Kinder auf die Kinder aus der Ukraine vor. Sprecht über die Hintergründe der Flucht und warum ukrainische Menschen unter uns leben. Antwortet auf Fragen, aber überfordert die Kinder nicht. Seid euch bewusst: In Kita und Schule gibt es Kontakte. Dadurch haben Kinder oft mehr Vorerfahrung als Erwachsene.
3. Für die Kinder aus der Ukraine ist vieles fremd und neu. Manches macht auch Angst. Habt Geduld und lasst den Kindern Zeit!
4. Stellt euch auf die Kinder aus der Ukraine ein, fokussiert sie jedoch nicht ausschließlich. Lasst ihnen innere und äußere Rückzugsmöglichkeiten.
5. Wichtig ist eure Haltung: Begegnet den ukrainischen Kindern offen, freundlich, hilfsbereit und interessiert. Ein ungezwungener und authentischer Umgang tut Kindern gut. Bietet euch als Bezugspersonen an, drängt euch aber nicht auf.
6. Viele ukrainische Kinder sind traumatisiert. Schafft eine Atmosphäre der Sicherheit, Geborgenheit und Wärme. Das muss nicht ständig in Worte gefasst werden. Viel wichtiger ist, dass die »Kirche mit Kindern« als ein solcher Ort erlebt wird.
7. Geht sensibel mit Themen wie Ängste, Tod, Trauer um. Denkt bereits in der Vorbereitung an den Erfahrungshorizont ukrainischer Kinder.
8. Traumatische Erlebnisse können sich sowohl in Erstarrung äußern als auch in ihrem Gegenteil – in Unruhe. Das ist normal.
Beruhigung hilft hier wenig. Vielmehr Begegnung und die Möglichkeit, ausdrücken zu können, was »innen« ist.
9. Plant gegen Erstarrung und Unruhe Phasen der Bewegung ein. Manchmal ist es sinnvoll, spontan zu sein und kurzfristig umzuplanen: Kurz im Freien ein Spiel zu machen, kann für Ruhe sorgen.
10. Baut Barrieren ab. Eine Barriere ist die Sprache. Kinder tun sich leichter als Erwachsene, spielerisch und im alltäglichen Umgang mit anderen eine neue Sprache zu erlernen. Dafür brauchen sie niemand, der dolmetscht. Überfordert euch und die Kinder aus der Ukraine dabei nicht.
11. Ein Zeichen von Wertschätzung und Interesse ist, wenn auch ihr ein paar ukrainische Wörter lernt. Vielleicht können die ukrainischen Kinder den deutschsprachigen ein Lied beibringen?
12. In der »Kirche mit Kindern« gibt es eine Sprache jenseits von Wörtern: Musik, kreatives Gestalten, spielen, miteinander essen. Nutzt diese Sprache – sie baut Brücken.
13. In der »Kirche mit Kindern« haben wir auch Rituale und Symbole. Viele davon werden von Kindern aus der Ukraine verstanden: Kerzen, Kreuz, Gebet …
14. Icons und Bildkarten können bei der Verständigung helfen.
15. Nehmt ein immer gleiches Ritual mit in die Liturgie, das auch ukrainische Kinder (ohne viel Deutschkenntnisse) mitmachen können. Bewegungslieder ermöglichen Beteiligung. Auch hier gilt: Ein Mitmachen ist (für alle) freiwillig.
16. Denkt bei den Bitt-Gebeten an die Menschen in und aus der Ukraine.
17. Wenn ihr merkt, dass euch der Umgang mit einzelnen Kindern überfordert, holt euch professionelle Hilfe. Die Psychologischen Beratungsstellen der Kirchen sind dafür gute Anlaufstellen.
18. Lebt den Auftrag von Jesus: »Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen« (Matthäus 25,35).
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