Jesus hilft dem verzweifelten Vater (Erzählung zur Jahreslosung 2020)

Ein Vater hatte einen Jungen. Der war schon seit seiner Geburt von schweren Anfällen geplagt. Wenn es ihn packte, dann wurde er wie von Geisterhand zu Boden geworfen. Er schlug wild um sich und tobte so, dass ihn mehrere Männer festhalten mussten. Wie aus heiterem Himmel konnte so ein Anfall losbrechen. Dann war der Junge immer in Gefahr, dass ihm etwas passierte. Er hatte sich schon schwer am Feuer verbrannt und einmal war er in die Zisterne gefallen, die voll Wasser war. Nur gut, dass sein Vater in der Nähe war und ihn rasch herausziehen konnte.

Alle waren in Sorge um den Jungen und fürchteten sich vor dem nächsten Anfall. Wenn er so einen Anfall hatte, dann murmelte er unverständliche Sachen. Ansonsten aber war er stumm und reagierte nicht, wenn man ihn rief.

Der Vater hatte gehört, dass Jesus in das Dorf kommen wollte, in dem sie wohnten. Deshalb war er mit seinem Sohn auf den Marktplatz gegangen, um Jesus ja nicht zu verpassen. Dort fand er tatsächlich mehrere von seinen Jüngern. Jesus selbst sah er nicht.

»Was soll’s?« , dachte er. »Dann frage ich eben die Jünger von Jesus, ob sie meinem Jungen helfen können.« Tatsächlich versprachen sie dem Vater, seinem Sohn zu helfen. Sie legten dem Jungen die Hände auf und segneten ihn im Namen von Jesus. Doch es stellte sich keine Besserung oder Heilung ein. Vielmehr wurde der Junge wieder von einem schweren Anfall gepackt.

Es waren auch ein paar Gelehrte auf dem Platz, die sich gut in der Heiligen Schrift auskannten. Sie beschimpften die Jünger: »Da sieht man es. Ihr macht den Leuten Hoffnung und dann passiert nichts. Alles wird noch schlimmer für diesen armen Jungen und seinen Vater. Unruhestifter und Angeber seid ihr. Es stimmt nicht, dass ihr im Namen Gottes sprecht.«

Während sie so mit den Jüngern stritten, kam Jesus mit drei weiteren Jüngern auf den Marktplatz. Er machte sich Platz und ging auf die wartenden Jünger zu. »Was streitet ihr euch hier mit den Leuten herum?« , fragte er sie.

Da ging der Vater auf Jesus zu und sagte: »Du bist sicher Jesus. Zu dir wollte ich eigentlich. Mein Sohn ist schon lange krank. Gerade hatte er wieder so einen Anfall.«

Die Jünger erklärten Jesus, dass die Gelehrten mit dem Streit angefangen haben. »Die glauben nicht, dass du im Namen Gottes kommst«, sagten sie. »Ist das ein Grund zu streiten, statt sich um den Jungen zu kümmern?«, erwiderte Jesus. »Bringt ihn her zu mir.«

Als sie den Jungen zu Jesus brachten, wurde er wieder heftig geschüttelt und riss sich von ihnen los. Alle wichen vor Entsetzen zurück. Der Vater war völlig verzweifelt und sagte zu Jesus: »Du siehst, deine Jünger haben es versucht. Sie konnten aber nichts ausrichten. Wenn du es kannst, dann habe Mitleid. Hilf mir und meinem armen Kind.«

Jesus antwortete: »Du sagst, ‚wenn du es kannst‘. Du zweifelst also daran. Ich sage dir: Alles kann der, der glaubt, dass Gott retten und helfen kann.«

Da rief der Vater laut: »Jesus, ich glaube; hilf meinem Unglauben!«

Die Klage war wie ein Schrei der Verzweiflung und doch auch ein Gebet. Jesus freute sich über die Ehrlichkeit des Vaters und über seinen Wunsch, Gott zu vertrauen.

Wie tot lag der Junge nach seinem letzten Anfall da. Da ging Jesus zu ihm hin, berührte ihn und sagte: »Du böser Geist, der dieses Kind so gefangen hält und grausam herumreißt, verlasse ihn und komm nicht wieder zurück.«

Jesus nahm den Jungen bei der Hand und richtete ihn ganz behutsam auf. Alle sahen, dass der Junge jetzt aufrecht stehen konnte. Ja, der Junge fing sogar an, fröhlich zu lachen. Er schien geheilt.

Die Jünger staunten, und fragten sich: „War unser Glaube so klein? Wieso konnten wir den Jungen nicht heilen?

I. Vorüberlegungen

Die biblischen Erzählungen in 1. Mose 1–11 spannen einen weiten Bogen: Sie sind Ur-Geschichten, erzählen, wie die Welt von Anfang an war und immer noch ist. Erzählt wird also nicht über historische Vorgänge. Es handelt sich auch nicht um naturwissenschaftliche Abhandlungen in modernem Sinne (wie etwa die im 19. Jahrhundert entstandene Evolutionstheorie oder die im 20. Jahrhundert entwickelte Urknalltheorie). Selbstverständlich haben die Menschen sich 500 Jahre vor Christus die Entstehung der Welt anders vorgestellt als wir heute, so wie auch unser heutiges Weltbild in 50 oder 100 Jahren von neuen Erkenntnissen überholt sein wird.

Die Grundaussagen der biblischen Erzählungen vom Anfang sind:

  • Die Schilderung, wie die Welt eigentlich ist, wie die Menschen sind und was Gott damit zu tun hat.
  • Die Welt entstammt dem Willen und der Schöpferkraft des einen Gottes. Er rief sie ins Leben und erhält sie.
  • Die Menschen sind Gottes besondere Geschöpfe, gewissermaßen seine Statthalter auf Erden. Aber sie tragen auch das »Böse« in sich und müssen damit umgehen.
  • Von Anfang ist die gute Welt Gottes bedroht. Gott bewahrt sie jedoch immer wieder vor dem Unheil.

Näheres dazu bei den einzelnen Sonntagen.

Wer 1. Mose 1–11 liest merkt schnell, dass diese Texte nicht aus einem Guss sind. Sie sind wahrscheinlich über einen langen Zeitraum entstanden. Sie wurden erst mündlich überliefert und sind schließlich zusammengestellt worden. Hier ein kurzer Überblick:

1. Mose 1,1–2,4a Schöpfung

1. Mose, 2,4b–25 Paradies

1. Mose 3 Sündenfall

1. Mose 4 Kain und Abel

1. Mose 5 Geschlechtsregister

1. Mose 6,1–4 Gottessöhne und

Menschentöchter

1. Mose 6,5–9,29 Sintflut

1. Mose 10 »Völkertafel«

1. Mose 11 Turmbau zu Babel

Nach der Zerstreuung der Völker beginnt in 1. Mose 12 etwas Neues: Die Berufung Abrahams ist der Auftakt zur Geschichte des Volkes Israel.

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe

Lieder

Wir sind eingeladen zum Leben

(KuS 185/MKL2 126/KG 205/KKL 161);

Nun jauchzt dem Herren, alle Welt

(EG 288/KuS 314);

Wo ich gehe, bist du da (KuS 322);

Ich singe dir mit Herz und Mund

(EG 324/KuS 374);

Mein Gott ist so groß (KuS 377);

Gott gab uns Atem

(EG 432/KuS 518/LJ 242/MKL 73/KKL 68)

Wunderbare Welt (nach Psalm 8)

Die Noten zum Kehrvers siehe unten.

Herr, unser Herrscher,

wie herrlich ist dein Name in allen Landen.

  • Wir freuen uns, dass du da bist.

Wir loben dich von ganzem Herzen.

  • Ob groß oder klein,alle staunen und sagen: Gott, du bist groß.

Herr, unser Herrscher,

wie herrlich ist dein Name in allen Landen.

  • Den Mond und die Sterne, den ganzen Himmel, hast du mit eigener Hand gemacht.
  • Großartig ist der Mensch. Er kann denken und sein Leben gestalten. Du denkst an ihn und begleitest seinen Weg.

Herr, unser Herrscher,

wie herrlich ist dein Name in allen Landen.

  • Schaut euch die Welt an: Vögel in den Bäumen, Schafe auf der Weide, Fische im Wasser. Es ist schön, auf der Welt zu sein.
  • Staunt über die Natur: Bäume bringen Frucht, Pflanzen bringen Nahrung, der Boden ist voller Schätze.Wir sind dankbar für diesen Reichtum.

Herr, unser Herrscher,

wie herrlich ist dein Name in allen Landen.

(SGw, S. 12; vgl. außerdem Dbd 2019, S. 71ff)

III. Zur Gestaltung der Reihe

Die vier Sonntage bilden eine fortlaufende Reihe. Die Texte und Themen können aber auch jeweils für sich stehen. Man muss also für die Kinder, die letztes Mal nicht im Kindergottesdienst waren, den »Stoff« nicht jeweils wiederholen. Frank Widmann

I. Vorüberlegungen

Kleines sehen, Großes sehen: Unser erster Blick unterscheidet sofort in groß und klein. Dem, der einen zweiten Blick wagt, erschließt sich aber oft mehr. Auch wir wollen mit diesem zweiten Blick durch die Weihnachtszeit gehen und dabei auf Menschen treffen, die wir nicht immer sofort mit dem Geschehen der Heiligen Nacht verbinden. Wer war Zacharias? Und was hat es mit dem alten Simeon auf sich? »Seht, die gute Zeit ist nah« – wir durchleben diese Zeit mit einer Weihnachtsuhr, die in jedem Sechstel eine neue Geschichte erzählt.

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe

Lied für alle Sonn- und Feiertage

Seht, die gute Zeit (EG 18/KuS 32/LJ 28/KG 27)

Weitere Lieder

Viele kleine Leute (EG RT/KuS 533/LJ 620/
KG 215/KKH 65/KKL 142);

Gott mag Kinder, große und kleine (KuS 482);

Wir sagen euch an (EG 17/KuS 30/LJ 26/
KG 29/MKL 134/KKL 159);

Einfach spitze, dass du da bist (KuS 193)

Gebet für jeden Sonntag

Großer Gott,

schon damals haben die Menschen gestaunt:

Zacharias und Elisabeth (an den weiteren Sonntagen die Figuren im Gebet ergänzend nennen: Maria, Josef, die Hirten, Simeon, Hanna.)

Mit den Menschen aus diesen Geschichten staunen auch wir: (Die Namen der Kindergottesdienst-Kinder und Mitarbeitenden nennen.)

Auch mit uns geht deine Geschichte auf dieser Welt immer weiter.

Auch durch uns kann man im Kleinen das Große sehen! Amen

Weihnachtsuhr

Eine Möglichkeit ist, mit den Kindern eine 6-teilige Weihnachtsuhr zu basteln (Kreis, Klammer, Zeiger, 6 leere Felder) in die sie zuhause das jeweils Gehörte als Vertiefung malen können.

III. Zur Gestaltung der Reihe

Große Weihnachtsuhr (s. Foto unten): Wir legen mit Tüchern einen großen Kreis, um nicht nur dem Krippengeschehen, sondern auch der Zeit davor und danach eine Bedeutung zu geben. Hierzu wird die Uhr mit Tüchern oder Seilen in 6 Teile aufgeteilt. Die Materialien sind beweglich, so kann bei größerem Platzbedarf der Geschichte Tuch/Seil großzügiger gelegt werden.

Für das Geschehen werden Playmobil-Figuren innerhalb des entsprechenden Sechstels aufgebaut; jeweils zusätzlich zur vorherigen Geschichte. Manche Figuren wechseln ihre Position immer wieder in ein anderes Sechstel, andere bleiben stehen. Die Playmobil-Figuren können mittels Stoffresten entsprechend ihrer Rolle »eingekleidet« werden.

In die Mitte der Uhr kann ein Zeiger das entsprechende Sechstel des Sonntags anzeigen.

Bei einer Teilung der Gruppe in kleine und größere Kinder werden zwei Kreise benötigt. Vorher die entsprechenden Figuren und zusätzliche Requisiten besorgen (Häuser aus halben Schuhkartons, Moos, Steine, Stoffe etc.).

Heike Obergfell

I. Vorüberlegungen

»Jeder Mensch muss sterben.« Dieser einfache Satz stellt uns vor schwierige Fragen. Was kommt nach dem Tod? Welche Hoffnungen habe ich für mich und andere? Wie kann ich mit Trauer und Verlust umgehen? Im Alltag werden diese Fragen oft umgangen. Der Glaube weitet unsere gedanklichen Grenzen und macht das Unsagbare aussprechbar. An den vier Sonntagen dieser Reihe nähern wir uns dem Thema aus verschiedenen Blickwinkeln: Verzweiflung und Gottvertrauen, die Grenze des Todes, die Bedeutung von Jesu Tod und Hoffnungsbilder über den Tod hinaus.

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe

Eingangswort

Wir feiern Gottesdienst

Im Namen Gottes, der uns das Leben schenkt,

im Namen Jesu, der von den Toten auferstanden ist

und im Namen des Heiligen Geistes, der uns Hoffnung schenkt über den Tod hinaus.

Übertragung nach Psalm 126

Gott wird abwischen alle Tränen.

Wir werden lachen und fröhlich sein.

Es wird sein wie ein Traum:

Wir hören Gottes Stimme.

Unser Herz wird weit. Die Angst ist vorbei.

Gott wird abwischen …

Es wird sein wie ein Traum:

Menschen, die gefangen lagen,

gehen frei ihre Wege.

Sie lachen und singen:

Groß ist unser Gott. Er hat uns erlöst.

Gott wird abwischen …

Es wird sein wie ein Traum:

Wasser quillt hervor und Bäche suchen sich ihren Weg.

Die Blumen trinken und fangen an zu blühen.

Die Wüste wird fruchtbar. Das Leben wird neu.

Gott wird abwischen …

(Eingangswort/Psalm aus: Gottesdienste mit Kindern, Arbeitshilfe für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kindergottesdienst, hg von der Arbeitsstelle für Kindergottesdienst der EKKW, 2010³, S. 190)

Lieder

Du verwandelst meine Trauer

(KuS 411/LJ 508/KG 198/MKL 9/LH 64/KKL 48);

Aus der Tiefe rufe ich zu dir

(KuS 417/ LJ 359/ MKL2 8, LH 84)

Klage und Lob in Form einer Erzählrunde: Dazu wird ein Handschmeichlerkreuz, ein Holzherz oder ein Erzählstein herumgegeben. Das Kind, das den Gegenstand in der Hand hält, darf etwas erzählen. Die Runde wird eingeleitet mit der Frage: Was war für dich in dieser Woche besonders wichtig? Was möchtest du davon erzählen? Die Erzählrunde wird abgeschlossen mit dem Lied »Du verwandelst meine Trauer« (s. o.).

III. Zur Gestaltung der Reihe

Der Frage nach dem Tod wird an jedem Sonntag ein Hoffnungszeichen gegenübergestellt. Dies kann außer dem sprachlichen auch einen bildlichen Ausdruck finden (z. B. Gestaltung eines Wandfrieses. Dazu wird ein schwarzes, längliches Tuch nach und nach mit Bildern und Bibelversen versehen. Bei jedem Kindergottesdienst wird auf einem weißen Stück Stoff/Papier gemeinsam jeweils ein Bild erarbeitet und mit einem Bibelvers erläutert. Beides wird auf das schwarze Stoffband geklebt. Nach und nach treten so zum Schwarz der Trauer farbige Hoffnungsbilder und -worte.)

Erster Sonntag:

Aus Buntpapierschnipseln wird der Tränenkrug gestaltet, der im 56. Psalm erwähnt wird. 
Bibelvers: Auf Gott hoffe ich und fürchte mich nicht, was können mir Menschen tun?

Zweiter Sonntag:

Aus verschiedenen Jesusbildern wird eine Collage gestaltet.

Bibelvers: Jesus Christus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben.

Dritter Sonntag:

Mit Klebstoff wird eine Blume gezeichnet und mit Samenkörnern ausgefüllt.

Bibelvers: Wenn das Weizenkorn stirbt, trägt es viel Frucht.

Vierter Sonntag:

Mit kräftigen Farben wird das himmlische Jerusalem gemalt.

Bibelvers: Gott spricht: Siehe ich mache alles neu.

Ines Fetzer

Der besondere Tipp

Holzherzen als Handschmeichler gibt es beim Verlag Junge Gemeinde in groß (Best.-Nr. i5088 | € 3,50) und klein (Best.-Nr. i5113 | € 2,50)

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Zum gleichen Zweck kann das kleine Kreuz aus Buchenholz (7,5 cm hoch) verwendet werden: Best.-Nr. 429 | € 2,20.

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