Material:
Ineinander zu verschachtelnde Kartonboxen (gerne bunt, z. B. von fotolia, 12 Stück ca. 10,00 €). Man braucht einen Karton mehr als Personen da sind (s. hierzu unten).
Die Kinder sitzen im Kreis, ein*e Mitarbeiter*in (MA) hat den größten Karton auf dem Schoß. Es wird nicht verraten, dass sich darin noch weitere befinden.
MA beginnt das Gespräch:
Was denkt ihr, was das hier ist?
(Rückmeldungen der Kinder abwarten.)
Wirklich, das ist in echt ein Geschenk. Ein besonderes Geschenk.
Was ist für dich ein ganz besonderes Geschenk?
(Rückmeldungen der Kinder abwarten.)
MA fasst zusammen: Etwas Wertvolles, etwas heiß Ersehntes, Wunderschönes, mit dem man Freude hat.
Weißt du eigentlich, dass du auch so ein wertvolles, wunderbares, wunderschönes Geschenk bist? Dass Du hier bei uns im KiGo bist – das ist so schön! Dass du hier in unserer Stadt wohnst, das freut mich total! Dass wir uns kennen, das ist ein Geschenk. Du bist ein Geschenk.
Was denkst du: Von wem kommt wohl das Geschenk? Von wem kommst du?
(Rückmeldungen der Kinder abwarten.)
MA fasst zusammen: Du kommst von deinen Eltern, na klar. Und auch von den Großeltern. Du kommst aus dem Krankenhaus – und du kommst von Gott.
Gott hat dich ausgedacht. Genau dich! Du bist ein besonderes Geschenk von Gott. Denn noch so eine Mia/noch so einen Sebastian (alle Namen der Kinder und auch der MA nennen) gibt es auf der ganzen Welt nicht mehr. Und gab es auch noch nie. Und wird es auch nie wieder geben. Du bist ein einzigartiges Geschenk. Und es steckt sooooo viel in dir drin.
MA öffnet ersten Karton und holt die darin steckenden, verschachtelten Kartons heraus. MA nimmt den ersten Karton und betrachtet ihn.
Also ich zum Beispiel: In mir steckt Singen drin (Entsprechendes nennen). Das kann ich gut und das mache ich total gerne! Was steckt in dir so drin?
MA behält den ersten Karton und gibt die anderen Kartons an das Kind rechts weiter. Das öffnet wieder den äußeren Karton und nimmt die Innenliegenden heraus. Nun nennt es eines seiner Talente/Begabungen, behält den Karton und gibt die verschachtelten an das Kind rechts weiter. Immer so fort, bis jedes Kind an der Reihe war.
So sammeln wir nach und nach all die wunderbar-einzigartigen Geschenke der KiGo-Kinder. In der oben genannten Box sind 12 Kartons, achten Sie darauf, dass jedes Kind einen auspacken kann. Ist die Gruppe größer, entsprechend mehr Kreise bilden. Pro Kreis jeweils höchstens (inklusive der/des MA) 11 Menschen. Der letzte und kleinste Karton landet zwingend wieder bei der/dem MA (s. unten).
So viele wunderbare Geschenke von Gott sitzen hier zusammen. Und jede*r von uns hat eine eigene, besondere Gabe von Gott bekommen. Jede*r von uns ist wertvoll, wunderbar und wunderschön.
Warum das so ist?
Das ist ein ganz besonderes Geheimnis, das ich heute mir dir teilen will.
MA öffnet den kleines Karton, holt einen Zettel heraus und liest vor:
»Gott sagt: >Noch bevor du ein Baby im Bauch von deiner Mama warst, habe ich dich schon gekannt. Schon vor deiner Geburt habe ich dich unsagbar lieb gehabt. Du bist etwas ganz Besonderes. Vergiss das nie!<«
MA faltet den Zettel wieder zusammen und legt ihn in den kleinsten Karton.
MA wendet sich an das Kind auf der linken Seite (das den nächstgrößeren Karton noch auf dem Schoß haben sollte) und sagt: »Name des Kindes, du bist etwas ganz Besonderes.«
MA legt diesen (kleinsten) Karton in den des Kindes. Nun wendet sich das Kind seinerseits an das Kind links neben sich und sagt zu diesem: »Name des Kindes, du bist etwas ganz Besonderes.«
Dann legt es Karton in den größeren des Nachbarkindes … So lange, bis alle Kartons wieder ineinandergestapelt sind und auch MA zugesagt bekommen hat, etwas ganz Besonderes zu sein.
Das Leben ist nicht fair für Sara
Sara sitzt vor dem Tempel. Ihre Mama hat sie dort abgesetzt, sie in den Arm genommen und ihr einen »guten Tag« gewünscht. Dann hat sie sich ein paar Tränen aus den Augen gewischt und ist weitergegangen:
Saras Mutter arbeitet auf dem Markt im Vorhof des Tempels. Dort verkauft sie Opfertiere für den Gottesdienst. Die Tiere gehören ihr natürlich nicht. Sie verkauft sie für einen reichen Händler, der ihr dafür ein paar kleine Geldstücke gibt. Viel zu wenig, um Sara, ihre Geschwister und die Mutter satt zu bekommen. Seit Saras Vater gestorben ist, haben alle immer Hunger. Aber oft sind sie eh zu traurig oder zu müde, um etwas zu essen. Das Leben ist nicht schön für Sara.
Jeden Tag sitzt sie auf den Stufen des Tempels. Sie hält den frommen Leuten, die in den Tempel gehen, die Hände hin. Eigentlich soll sie dabei sagen: »Gebt den Waisen.« Das hat ihre Mutter gesagt. Aber sie will nicht jeden Tag immer und immer wieder laut aussprechen, was sie ist: Ein Waisenkind, ohne Vater, angewiesen auf das Geld von anderen Leuten. Sara würde lieber spielen. Aber die Zeit des Spielens ist vorbei.
So viel Geld für Opfertiere – das ist nicht gerecht
»Warum«, fragt sich Sara, »geben die Leute so viel Geld für die Opfertiere aus?« Sie bezahlen bei ihrer Mutter viel Geld für die Tiere. Und das bekommt dann der Händler, für den die Mutter arbeitet. Doch Sara und ihre Mutter und ihre Geschwister haben gar nichts.
»Warum«, fragt sich Sara, »wird viel bezahlt für ein Tier, das dann geschlachtet wird und wir haben Hunger? Das kann doch nicht sein, dass es Gott lieber ist, eine Taube zu haben, als dass ich satt bin!«
Sara ist sich ganz sicher: Das ist nicht gerecht. Aber warum weiß sie das, und die Erwachsenen, die an ihr vorbei in den Tempel gehen, wissen das nicht? Wieso lassen sie sie hier sitzen? Wieso kaufen sie sich ein Schaf, aber Sara darf nicht spielen gehen?
Sara will die Hände nicht mehr ausstrecken. Sie ballt sie zu Fäusten. Das alles ist gar nicht richtig, da ist sie sicher. Aber warum versteht sie das als Kind und die vielen frommen Leute, die in den Tempel gehen, verstehen das nicht?
Sara hört Jeremia – was er sagt, ist gerecht
»Hier, liebe Schwester«, hört sie eine Stimme über sich. Sie schaut hoch. Doch da steht nicht ihr Bruder, da steht ein fremder Mann und streckt ihr ein Geldstück entgegen. Sara nimmt das Geld und staunt. Der Fremde lächelt sie an: »Ich wünsche dir Frieden«, sagt er, sanft und liebevoll. Dann dreht er sich um, zu der Menge, die über den Platz auf den Tempel zuströmt. Er fängt an zu reden. Jetzt ist er nicht mehr liebevoll. Er scheint wütend zu sein. Seine Hände sind genauso geballt, wie Saras Hände es eben waren.
»Hört mir zu«, ruft der Fremde über die Leute hinweg. »Denkt nicht, weil ihr in den Tempel geht, tut ihr, was Gott gefällt. Wie kann es sein, dass hier Kinder sitzen und um Geld bitten und ihr geht einfach vorbei?« Sara hört aufgeregt zu. Der Mann hat sie verstanden. Er ruft weiter: »Wie kann es sein, dass ihr die Fremden in der Stadt schlecht behandelt und dann in den Tempel geht zum Beten? Wie könnt ihr lügen und betrügen und dann fromm von Gott reden? Täuscht euch nicht: Wenn ihr euer Leben nicht bessert, dann bringt es euch gar nichts, in den Tempel zu gehen. Hört mich! So rede ich, Jeremia, der Bote von Gott!«
Sara lächelt: Ihre Mutter hatte Recht, dies ist ein guter Tag. Sie hat einen Boten von Gott gesehen. Und der hat endlich einmal die Wahrheit gesagt. Sara weiß: »Ich will das auch. Ich will auch die Wahrheit sagen.« Und das wird sie.
In Kürze feiern wir Sankt Martin. Unsere Laternen zum Basteln erzählen Geschichten und leuchten so auf besondere Weise beim Laternenumzug.
Himmelslaterne – Sonne, Mond und Sterne
Die Himmelslichter werden mit dem mitgelieferten Transparentpapier hinterklebt. Sonne, Mond und viele Sterne sind vorgestanzt (keine Schere) und die Falzlinien gerillt (was einfaches und genaues Falten möglich macht). Die Buchstaben des Spruchs »Jeder Stern – ist Gott bekannt – er hält auch dich – in seiner Hand« können von den Kindern ausgemalt werden.
Maße: 14 cm breit, 19,5 cm hoch; DIN A2 (300 g), auf A4 gefalzt, Transparentpapier und Laternenbügel;
€ 3,00 (ab 10 Ex. je € 2,90), Best.-Nr. 1679
Martins-Laterne
Mit vier Motiven erzählt die Laterne Szenen aus dem Leben des Bischofs von Tours (Martin teilt seinen Mantel, Martin versteckt sich im Gänsestall und Martin als Bischof).
Gerillte Falzlinien machen das Basteln auch für kleine Kinder einfach.
Maße: 14,8 cm breit, 16,5 cm hoch, DIN A2 (250 g), auf A3 gefalzt, und Laternenbügel;
€ 2,00 (ab 10 Ex. je € 1,80), Best.-Nr. 1586
»Jeremia, ich bitte dich! Können wir nicht einfach mal einen Tag in Ruhe und Frieden verbringen?«, seufzt Baruch, als er Jeremia hinterhertrottet. Jeremia geht wie immer entschlossen und mit schnellen Schritten durch die Menge auf den Tempel zu. »Jeremia, bitte!«, Baruch versucht es noch einmal. »Letztes Mal gab es schon Ärger. Wenn du die Leute immer weiter anschimpfst, dann darfst du irgendwann nicht mehr in den Tempel!«
Jeremia bleibt stehen: »Warum sollte ich da hineingehen?« Baruch ist verblüfft. »Na …«, stottert er, »um zu beten. Um Gott nahe zu sein!« – »Ich bin Gott nah«, sagt Jeremia und gibt einem kleinen Mädchen, das bettelnd auf den Stufen vor dem Tempel sitzt, ein Geldstück in die Hand. »Wenn wir uns einsetzen für die Armen und die Witwen und Waisen, dann sind wir Gott nah.« Baruch seufzt. Er weiß, was nun kommen wird. Und er weiß auch, dass Jeremia Recht hat. Dennoch: Sie leben in dieser Stadt, sie müssen mit den anderen auskommen. Bringt es denn wirklich etwas, wenn Jeremia die anderen immer beschimpft?
Über den Platz vor dem Tempel geht eine Gruppe junger Männer. Baruch kennt sie noch aus der Schulzeit. Sie wollen auch in den Tempel. Da kommt ihnen ein Mann in den Weg. An seiner Kleidung kann man sehen, dass er nicht hier zuhause ist. »Mach Platz, Fremder!«, fahren ihn die jungen Männer an. Der Fremde hebt entschuldigend die Hände und sagt etwas in einer fremden Sprache. »Was soll das heißen? Kannst du nicht normal reden?«, zischen ihn die Männer an. Der Fremde hebt noch einmal besänftigend die Hände und will weitergehen. Doch die Männer stellen sich ihm in den Weg. »Du wirst dich jetzt sofort ordentlich dafür entschuldigen, dass du fromme Männer wie uns davon abhältst, in den Tempel zu gehen.« Der Fremde schaut fragend in die Runde. Er merkt, dass die Gesichter der anderen immer härter werden. Und er merkt, dass sich immer mehr Menschen um ihn herumstellen. Er ist ratlos. Die Männer reden in einer Sprache auf ihn ein, die er nicht versteht. »Los!«, schreit jetzt der eine, »entschuldige dich dafür, dass du meinen Glauben und meinen Gott beleidigt hast!«
Jetzt bekommt der Fremde Angst, das kann man deutlich sehen. Wieder blickt er in die Gesichter der Männer und wieder stammelt er in seiner Sprache ein paar Worte.
»Du willst nicht, was? Hey, Leute, hört alle her: Dieser hinterhältige Betrüger kommt nicht aus unserem Land. Er ist einfach hierhergekommen und nun macht er sich über uns und unseren Glauben lustig. Das können wir doch nicht zulassen! Wir gehören zu Gottes auserwähltem Volk! Und dieser gemeingefährliche Typ hier will uns davon abhalten, dass wir in den Tempel gehen!« Jetzt sind die Leute um den Fremden herum richtig wütend: Ihre Gesichter sind rot. Sie schreien den Fremden an. Einige fangen schon an, ihn zu schubsen. Und Jeremia sieht, wie in der hinteren Reihe einer einen Stein aufhebt …
»Stopp!«, ruft er laut über den ganzen Platz. Und gleich noch einmal lauter: »STOPP! Was denkt ihr euch eigentlich? Ihr kennt sehr wohl Gottes Gebot, den Fremden in der Stadt zu beschützen. Ihr aber verbreitet Lügen über ihn, schubst ihn und wollt ihn am Ende sogar mit Steinen bewerfen? Was erlaubt ihr euch, dabei auch noch von Gott zu reden? Gott will, dass wir für die Fremden sorgen. Das ist sein Gebot! Ihr aber übertretet Gottes Gebot!«
Die Männer schauen alle auf Jeremia. Diesen Moment nutzt der Fremde und läuft weg. Die Männer gehen auf Jeremia und Baruch zu. »Du schon wieder, Jeremia! Und wir dachten, du bist einer von uns. Wo doch dein Vater Priester ist, solltest du den Tempelgottesdienst zu schätzen wissen.« – »Ihr könnt so oft in den Tempel gehen, wie ihr wollt: Solange ihr euer Leben nicht bessert, wird es euch nichts bringen! Ihr seid brutale Lügner! Ihr redet von Gott und missachtet jeden Tag seine Gebote. Ihr haltet euch für fromm, weil ihr in den Tempel geht, aber Gottes Wort gilt auch außerhalb des Tempels. Kümmert euch um die Witwen, Waisen und Fremden und hört mit der Lügerei auf! Das wäre ein Gottesdienst.
Doch ihr seid nicht besser als ein Haufen Räuber!«
Baruch hat Angst. Was wird nun passieren? Aber er weiß auch, dass Jeremia recht hat. Er hat immer recht.
Doch Baruch weiß nicht, ob es klug ist, so laut zu sprechen, selbst wenn es das Richtige ist.
Die Männer gehen an Jeremia und Baruch vorbei – der Gottesdienst beginnt. Jeremia und Baruch gehen über den Platz und verteilen Geld an die vielen Bettler, die dort sitzen.
Heidrun Viehweg
Psalmenstern
Hineinwachsen in die stärkenden und tröstenden Worte der Psalmen, sich »einbeten» in den Rhythmus der Verse – dazu möchte dieser Bastelbogen einladen. Die außergewöhnliche Form des Sterns macht Freude, darin zu «blättern« und zu beten.
12 Psalmen in kindgerechter Sprache, teilweise gekürzt.
DIN A3, auf A4 gefalzt; Spieß und Perle werden nicht mitgeliefert.
€ 1,95 (ab 10 Ex. je € 1,70), Best.-Nr. 066
Moja freute sich. Heute würde sie zu Oma fahren. Nach Unterhausen. Es gibt ein Ober- und ein Unterhausen. Vermutlich, weil der eine Teil des Ortes am Berg und der andere Teil im Tal liegt.
Frage an die Kinder: Warum heißt unser Ort so wie er heißt? (Am besten hat man sich vorher informiert.)
Als sie endlich angekommen waren, hüpfte Moja voller Freude aus dem Auto und fiel Oma in die Arme. Oma hatte schon die Schürze umgebunden. Beide hatten ausgemacht, heute Lebkuchen zu backen. Die wollte Moja am nächsten Tag mit in die Kinderkirche nehmen. Dort war die Probe des Krippenspiels dran. Da dauerte die Kinderkirche immer länger als sonst. Lebkuchen essen wäre da bestimmt gut.
Eifrig machten sich Moja und Oma ans Werk. Moja wog Mehl ab und gab es in eine Schüssel. Dann fügte sie Butter und Honig, Zucker und Eier dazu. Bei den Eiern musste Oma ein bisschen helfen, damit sie nicht schon außerhalb der Schüssel zu Bruch gingen. Dann kamen die Gewürze dazu. Oma sagte: »In einen echten Lebkuchen müssen mindestens sieben Gewürze hinein.«
Sie hatte alle sieben Gewürze auf den Tisch gestellt. Moja konnte noch nicht lesen, Deshalb hatte Oma ein Ratespiel daraus gemacht: Sie sagte den Namen eines der Gewürze und Moja versuchte zu erraten, welches Gewürz zu diesem Namen gehört.
Frage an die Kinder: Könnt ihr Moja helfen und die Gewürze am Duft erkennen? (Es kann helfen, sie zu Beginn im Anfangskreis zu besprechen und Anschauen auszulegen.)
Wenn Moja ein Gewürz erraten hatte, schaute sie es sich genau an:
Das Erste sah aus wie ein kleines Samenkorn, leicht grün und ein bisschen gebogen. Das ist … (Kinder antworten lassen. Anis)
Das nächste Gewürz war braun und war fein wie Mehl … (Kinder antworten lassen. Zimt)
Dann kam etwas sehr stark Riechendes. Es sah aus wie ein kleines Ästchen. Und an der einen Seite war ein knubbeliges Sternchen … (Nelken)
In der nächsten Dose war ein gelbes Pulver, das einen scharfen Geruch hatte … (Ingwer)
Das fünfte Gewürz sah aus wie eine Nuss und war sehr hart. »Soll die etwas in den Teig?«, fragte Moja. »Nein«, lachte Oma, »davon müssen wir mit einer kleinen Reibe etwas abreiben« … (Muskat)
Als sechstes Gewürz sah Moja lauter kleine, dunkle Kügelchen. Nicht größer als der Kopf einer Stecknadel. Moja wusste, dass es mit dem Buchstaben »K« anfing, aber sie kam nicht drauf … (Koriander)
Das letzte Gewürz war dann ein etwas grünliches Pulver. Das gab dem Lebkuchen eine leichte Schärfe … (Kardamom)
Nachdem Moja die Gewürze kannte, kamen sie in den Teig. Nach und nach gab sie Anis, Zimt, Nelken, Ingwer, Muskat, Koriander und Kardamom hinzu. »Die Gewürze sind gesund und verleihen Kraft«, hatte Oma erklärt. »Früher hat man deshalb Lebkuchen in der kalten Jahreszeit an arme und kranke Menschen verteilt. Er erinnerte daran, dass Jesus sich auch um arme und kranke Menschen gekümmert hat. Jesus hat auch mal von sich selbst gesagt: >Ich bin das Brot des Lebens.<«
»Vielleicht«, dachte Moja laut, »wollte Jesus damit sagen: >Wenn ihr euch um andere Menschen kümmert, werde ich für sie zum Brot des Lebens.<« Oma fragte überrascht zurück: »Was sagst du da vom Brot des Lebens?« Moja lachte: »Ich habe gerade daran gedacht, wie mit Lebkuchen früher Menschen geholfen wurde. Durch sie konnten Menschen sehen, riechen und schmecken, wie freundlich Gott durch andere Menschen war.« »Ja, das kann sein«, sagte Oma. »Jesus kam ja auch aus >Brothausen<.« – »Wie bitte?«, fragte Moja, »ich dachte er wurde in Bethlehem geboren.« – »Ja«, lachte Oma, »Bethlehem heißt übersetzt Brot-
hausen. Und jetzt solltest du mir beim Kneten des Teiges helfen. Dann können wir die Lebkuchenherzen für deinen Kindergottesdienst morgen fertigmachen.«
Weihnachtsbühne
Mit diesem Bastelbogen heißt es: Vorhang auf für Jesus! Die Kinder führen auf dieser dreidimensionalen Bühne selbst Regie: Sie bringen die Personen der Weihnachtserzählung (nach Lukas) ins Spiel, verschieben sie und nehmen sie wieder heraus.
Diese interaktive Form der Beschäftigung mit der Geschichte verschafft Raum, sich mit ihr auseinanderzusetzen und eigene Gedanken anzustellen.
Tipp: Die Bühne ist recht einfach zusammenzubauen: Ausschneiden und zusammenkleben.
2 DIN-A3-Bogen (300 g); € 2,00 (ab 10 Ex. je € 1,80), Best.-Nr. 1682
Es war Fastenzeit. Marlin mochte diese Zeit. Denn in dieser Zeit merkte man nicht so sehr den Unterschied zwischen Arm und Reich. Alle Menschen verzichteten dann auf üppige Mahlzeiten, festliches Essen, Süßigkeiten oder besonders schöne Kleider. In der Fastenzeit hatte Marlin eher das Gefühl, dass alle Menschen gleich waren. Das war sonst nicht so.
Marlin war eine gewöhnliche Magd. Eine Dienerin in einem prächtigen Landhaus mit großem Gutsbesitz. Jeden Tag wusch sie die Wäsche für die Hausbesitzer, putzte, kochte, spülte das Geschirr und versorgte die Tiere. Ihre Arbeit war anstrengend. Und wenn ihre Herrin einen schlechten Tag hatte, dann konnte Marlin ihr nichts recht machen, egal wie sehr sie sich bemühte.
Marlin wusste, dass sie in ihrem Leben nie solch schöne Kleider tragen würde. Dazu verdiente sie viel zu wenig Geld. Trotzdem war sie dankbar für die Arbeit, den Schlafplatz und die regelmäßigen Mahlzeiten.
Jetzt war es Advent geworden. Der Advent war die Fastenzeit vor Weihnachten. Und das ganze Haus bereitete sich auf das Fest von Jesu Geburt vor: Alles musste besonders gründlich geputzt, schön geschmückt und hergerichtet werden. Nicht nur das Silberbesteck musste poliert und die Festtagskleider gereinigt werden, sondern auch Tannenreisig gebunden, Kerzen gegossen und Weihnachtsgebäck vorbereitet werden. Es gab viel zu tun!
Und heute wartete noch eine zusätzliche Arbeit auf Marlin. Deshalb war sie am Morgen noch früher aufgestanden als sonst und in die Backstube gegangen.
Draußen war es noch dunkel. Kalt war es auch. Zuerst hatte sie Holz geholt und ein Feuer angezündet, um den großen Backofen zu heizen. Heute musste sie ein besonderes Gebäck vorbereiten. Dazu brauchte sie nicht nur Mehl, Honig, Eier und Butter, sondern auch Anis, Zimt, Nelken, Ingwer, Muskat, Koriander und Kardamom. Das sind sieben Gewürze. Gewürze waren wertvoll und teuer.
Sie hatte Glück, dass ihre Hausbesitzer Geld hatten und sie kaufen konnten.
Sorgsam vermischte sie die Gewürze mit den anderen Zutaten. Wie herrlich das duftete. Beim Abwiegen der Mengen und beim Kneten des Teiges gab sie sich besonders viel Mühe. Denn daraus sollten Lebkuchen entstehen. Diese Lebkuchen würde sie später selbst essen dürfen. Denn es war ein guter Adventsbrauch geworden, dass an einem Tag in der Adventsfastenzeit die Verhältnisse von Dienern und Hausherren umgedreht wurden. Als Erinnerung daran, dass Jesus zu allen Menschen gekommen war. Auch zu den Mägden und Knechten.
»Eigentlich«, so überlegte Marlin, »war Jesus mitten unter ihnen geboren: In Bethlehem, einem unscheinbaren Ort in einem ärmlichen Stall. Und er hatte vorgelebt, dass vor Gott alle Menschen gleich sind. Deshalb bedienten die Herren und Gutsbesitzer an einem Tag ihre Dienerinnen und Diener, ärmere Leute und Kranke mit Lebkuchen.“
Gut – backen musste Marlin sie trotzdem selbst. Aber das machte ihr bei Leb-Kuchen nichts aus: Ein Kuchen des Lebens mit sieben Gewürzen. Die waren auch gut für die Gesundheit und die Verdauung. Jemand hatte einmal zu Marlin gesagt, dass Bethlehem übersetzt »Brothausen« heißt. »Wie passend«, dachte sie und schob die Lebkuchen in den heißen Backofen. »Heute würde Jesus auch zu ihr kommen und sie würde seine Liebe und seinen Frieden schmecken und fühlen, die er in die Welt gebracht hat.« Aber bis dahin gab es noch eine Menge zu tun.
Ute Eißler
Besondere Weihnachtsschachtel
Mit den Hirten zum Stall gehen, wo das besondere Kind geboren ist …
(Das Teelicht wird nicht mitgelilefert.)
DIN A3 (150 g), auf A4 gefalzt.
€ 1,40 (ab 10 Ex. je € 1,30), Best.-Nr. 1565
Weihnachtstransparent
Gerade die Jüngsten haben an diesem Bastelbogen Freude: Anmalen, ausschneiden, falten – fertig!
(Mit etwas Öl und einem Teelicht kann ein leuchtender Effekt erzielt werden.)
DIN A4 (190 g)
€ 1,20 (ab 10 Ex. je € 1,10), Best.-Nr. 061
Mit Hilfe von Engel-Ausstecherformen wird mit den Kindern über die Bedeutung von Engeln gesprochen. Welche Engel kennen die Kinder und wie sehen sie aus? Was ist die Aufgabe eines Engels?
Material: 4 Seile (s. Foto)
Im Anschluss können Engelsplätzchen gebacken werden.
– eine Erzählung mit Seilen
Josef:
Mein Name ist Josef und ich habe Angst. Mein Bauch ist richtig verknotet. Und ich kann nicht schlafen. Ich wälze mich auf meinem Bett hin und her. Wie ein großer Berg fühlt sich das an.
(1. Seil zu einem Berg legen = Kopf; siehe Foto)
Maria ist meine Verlobte. Wir wollen heiraten. Sie sagt, sie bekomme ein Kind. Und das Kind sei von Gott.
Wenn ich das schon kaum glauben kann, was werden dann die anderen erst denken? Niemand im Dorf wird mehr mit uns sprechen. Alle werden glauben, dass wir was Besonderes sein wollen oder dass es eine Ausrede ist, weil in Wirklichkeit ich der Vater bin.
Aber wenn ich eins weiß in diesem ganzen Chaos, dann, dass ich nicht der Vater bin. Ich will eigentlich auch noch kein Vater sein. Ich weiß ja noch nicht einmal, ob ich ein guter Vater sein kann.
Alles war so gut und jetzt, plötzlich, liegt das wie ein großer Stein im Weg.
Maria war dann den Sommer über bei ihrer Cousine Elisabeth. Ich habe derweil unser Haus gebaut. Ich bin schließlich Zimmermann. Wir wollten heiraten und alles sollte schön werden. Und jetzt liegt diese Verheißung an Maria wie ein großer Stein auf unserem Weg.
(2. Seil zu einem Kreis legen = Bauch, siehe Foto )
Soll ich einfach heimlich verschwinden? Ich könnte nach Bethlehem – zurück in die Stadt meiner Vorfahren. Als Zimmermann kann ich überall arbeiten. Es ist zwar weit, aber ich bin gesund. Oder ich kann mir irgendwo ein neues Leben aufbauen. Weit weg von Maria und dem Kind, das von Gott kommen soll. Doch dann steht Maria ganz alleine da. Und ich liebe sie doch.
(3. Seil als Flügel legen; siehe Foto)
Wenn ich nur wüsste, was ich tun soll. Gemeinsam mit Maria Gottes Kind aufziehen? Gottes Kind? Dem kann ich doch gar nichts beibringen. Ich ein gewöhnlicher Zimmermann. Zwar haben wir ein Dach über dem Kopf, aber mehr können wir Gott dann auch nicht bieten. Wir sind ganz gewöhnliche Menschen, in einem Dorf mit ein bisschen Landwirtschaft und Olivenbäumen. Wieso sucht Gott sich gerade uns aus? Zwei gewöhnliche Menschen? In einem kleinen Dorf namens Nazareth? Warum nicht in Jerusalem nahe dem Tempel?
(4. Seil als zweiten Flügel legen; siehe Foto)
Erzähler/in:
Dann schlief Josef doch irgendwann ein:
Da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach: »Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem Heiligen Geist. Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben.«
Josef:
Was war das denn? Das muss ein Engel gewesen sein. Und als er mir erschien, war ich erleichtert und wurde froh. Denn wir sind nicht allein. Gott ist mit uns. Er hat mir diesen Engel geschickt.
Jetzt weiß ich es gewiss: Maria erwartete ein Kind Gottes. Ich habe plötzlich neuen Mut. Sollen die Leute doch reden. Maria und ich werden mit Gottes Hilfe einen Weg finden. Wie konnte ich nur so kleingläubig sein? Maria, die ich liebe, ist gesegnet worden von Gottes Heiligem Geist. Ich werde alles tun, um ein guter Vater für Jesus zu sein.
Jesus heißt »Gott rettet«. Wenn das stimmt, das wäre schön. Wie lange warten wir schon auf den Erlöser?
Schlafen kann ich jetzt eh nicht mehr. Ich bin viel zu aufgeregt. Morgen früh werde ich gleich zu Maria und ihren Eltern gehen und ihnen von Gottes Engel erzählen. Gottes Engel hat mit Kraft, Mut und Zuversicht geschenkt.
Ute Eißler
Oma Frieda wollte wie jedes Jahr Christstollen backen. Doch in diesem Jahr sollte auch ihre Enkelin Ella dabei sein. Beide banden sich Schürzen um. Oma eine große und Ella eine Kinderschürze. Dann legte Oma einen Zettel auf den Tisch. Darauf standen die Zutaten. Für einen Christstollen braucht man Mehl, Milch, Butter, Hefe, Zucker, Salz, Rosinen, Mandeln und noch vieles mehr. »Oma«, fragte Ella, »warum steht da nicht drauf wieviel du von jeder Zutat brauchst?« – »Ach, das weiß ich doch auswendig«, antwortete Oma. »Dann kann ich dir aber nicht helfen«, beschwerte sich Ella, »ich weiß es nicht auswendig.« – »Ja, dann, müssen wir das wohl dazuschreiben«, schlug Oma vor. Ella holte sich einen Stift und Oma diktierte die Zahlen. Dann wog Ella alle Zutaten ab und gab sie in eine große Schüssel.
Als Oma Frieda den Teig mit ihren Händen knetete, sagte Ella plötzlich: »Oma, das ist ja eigentlich wie in der Weihnachtsgeschichte.« Oma Frieda schaute Ella überrascht an. Ella erklärte: »Zuerst haben wir in die Liste eingetragen, wieviel wir von den einzelnen Zutaten brauchen. Das ist so ähnlich wie die Steuerliste des Kaisers Augustus. Da musste auch die Anzahl der Bewohner von jedem Ort eingetragen werden. Deshalb ist doch Josef mit seiner schwangeren Frau Maria nach Bethlehem gegangen. Weil sich jeder in dem Ort eintragen musste, in dem er geboren worden war.«
Oma Frieda schaute ganz überrascht. Beinahe vergaß sie das Weiterkneten. »Du hast recht«, sagte sie, »aber das ist ja noch nicht die ganze Weihnachtsgeschichte.« – »Stimmt«, sagte Ella, »aber dann haben wir viele verschiedene Zutaten zusammengemischt. Ein ganz schönes Durcheinander. Ich kann mir vorstellen, dass in Bethlehem auch so ein Durcheinander geherrscht hat. So viele Menschen. Deshalb haben Maria und Josef auch keinen Schlafplatz in einer Herberge gefunden. Zum Glück hatte ein Wirt Mitleid und Maria konnte ihr Kind in einem Stall auf die Welt bringen. Sie wickelte ihren Sohn Jesus in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe.« – »Na«, schmunzelte Oma Frieda, »dann wollen wir mal Windeln wickeln.«
Oma Frieda rollte den Teig aus und schlug die Seiten wie eine Windel übereinander. Dann schob sie den fertigen Stollen in den Backofen. »So«, sagte Oma Frieda, »der braucht jetzt Ruhe und Zeit«. Ella nickte und meinte: «Es war ja auch Nacht, als Jesus zur Welt kam. Die Hirten bewachten draußen auf den Feldern die Schafe. Da war es auch ruhig und still. Doch pötzlich wurde es ganz hell und ein Engel kam zu ihnen. Die Hirten erschraken sehr, aber der Engel sagte: >Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine große Freude: Heute ist für euch der versprochene Retter zur Welt gekommen. Es ist Christus, der Herr. Und daran werdet ihr ihn erkennen: Das Kind liegt, in Windeln gewickelt, in einer Futterkrippe!< Und dann hörten die Hirten ganz viele Engel singen, die Gott lobten.«
Oma lachte: »Na, dann können wir ja auch noch Weihnachtslieder singen. Es dauert, bis der Christstollen fertiggebacken ist.«
Eine Stunde später holte Oma Frieda den fertigen Christstollen aus dem Ofen. »Die Form der eingeschlagenen Windel, kann man immer noch erkennen«, sagte Ella zufrieden. »Das wird gleich noch besser«, antwortete Oma, »denn jetzt wird er noch mit Butter bestrichen und dann machen wir noch eine dicke Schicht Puderzucker drauf. Dann ist er rundum weiß.« Zum Schluss stand ein weißer Christstollen auf dem Küchentisch, der aussah, wie in Windeln gewickelt.
(Schön wäre es, wenn ein Teammitglied einen fertigen Stollenteig mitbringt und auf einem Tisch wickelt. Wenn es 250 g sind, braucht der Stollen bei 170 Grad ca. 35 Min. im Ofen. Alternativ kann auf einem Tablet eine YouTube-Anleitung vom Wickeln eines Stollens gezeigt werden.)
Der Text wird kopiert und in Streifen geschnitten in einem Briefumschlag an die Kinder ausgeteilt. Auf einem Tisch versuchen die Kinder, die Textstreifen der biblischen Geschichte und die Backanweisungen (kursiv) jeweils in die richtige Reihenfolge zu bringen.
Anschließend wird gemeinsam überlegt, welche Backanweisung am besten zu welchem Teil der Geschichte passt. Danach wird die Geschichte in Abschnitten gelesen. Dazu kann der Teig entweder von einem Team-Mitglied begleitend zubereitet werden oder jedes Kind macht für sich einen Mini-Stollen.
Die biblischen Texte werden dann jeweils als Einleitung zur nächsten Backanweisung gelesen.
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass sich alle Menschen in seinem Reich in Steuerlisten eintragen sollten. Das geschah zum ersten Mal.
Da machte sich auch Josef, ein Zimmermann aus der Stadt Nazareth, auf den Weg. Er musste nach Bethlehem, weil er dort geboren worden war. Seine Verlobte Maria begleitete ihn. Sie war schwanger.
Folgende Zutaten sollten abgewogen und bereitgestellt werden:
500 g Mehl, 175 g Zucker, 175 g Butter, 2 Eier, 1 Packung Backpulver, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Messerspitze Salz,
250 g Quark, 250 g gemahlene Mandeln. Der Backofen wird vorgeheizt.
Der Weg war weit und beschwerlich. Deshalb nahmen sie einen Esel mit, auf dem Maria reiten konnte. Als sie endlich in Bethlehem ankamen, herrschte ein wildes Durcheinander. Viele Menschen waren gekommen. Alle suchten einen Platz zum Übernachten. Auch Josef und Maria fragten nach einem freien Zimmer.
Alle Zutaten werden nacheinander in eine Schüssel gegeben, vermischt und dann geknetet.
Aber es gab kein freies Zimmer mehr. Ein Wirt aber hatte Mitleid mit Josef und Maria. Er sah Maria an, dass die Zeit der Geburt kurz bevorstand. Er schlug ihnen vor, in seinem Stall zu übernachten, in dem der Ochse untergebracht war. Dankbar nahmen Josef und Maria das Angebot an. So war auch ihr Esel versorgt. In der Nacht wurde Jesus tatsächlich geboren. Maria wickelte ihn in Windeln und legte ihn in die Futterkrippe.
Der Teig wird rechteckig ausgerollt und die untere, schmale Seite bis zur Mitte eingeschlagen. Die beiden Seiten links und rechts werden ca. drei Zentimeter eingeschlagen. Zum Schluss wird die obere Seite über alles andere drübergelegt. Der fertige Stollen kann jetzt bei 170 Grad für ca. 35 Min. in den Backofen.
Einige Hirten waren nachts in der Nähe von Bethlehem und bewachten ihre Schafe. Es war still und die Sterne funkelten am Himmel. Da erschien plötzlich ein helles Licht am Himmel. Die Hirten erschraken sehr, als der Engel Gottes zu ihnen sprach: »Fürchtet euch nicht. Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet das Kind finden, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegen.« Und dann hörten die Hirten auf einmal ganz viele Engel, wie sie sangen und Gott lobten.
Singt mehrere Weihnachtslieder, bis die Backzeit vorüber ist.
Als der Gesang der Engel verklungen war und die Hirten sich von ihrem Schrecken erholt hatten, machten sie sich auf den Weg nach Bethlehem. Sie kamen zum Stall und fanden das Kind in Windeln gewickelt, wie es der Engel gesagt hatte.
Den fertigen Stollen aus dem Backofen nehmen, mit Butter bestreichen und mit Puderzucker bestreuen.
Ute Eißler
Jeremia tritt wütend gegen einen Stein. »Hey, was hat der arme Stein dir denn getan?« Baruch, Jeremias‘ Freund, kommt grinsend um die Ecke. »Lass mich«, schimpft Jeremia. »Was ist denn los mit dir?« – »Nichts ist los mit mir. Ich ich will einfach meine Ruhe haben!« – »Na, komm schon, erzähl!«
Baruch ist wirklich ein guter Freund. Sogar Jeremias schlechte Laune kann ihn nicht vertreiben. Jeremia lächelt ihn an. Zusammen gehen sie zum kleinen Bach vor der Stadt und setzten sich. »Schieß los«, sagt Baruch. »Ich hab‘s einfach satt, dass alle ständig was von mir wollen«, platzt es aus Jeremia heraus. »Mein Vater will, dass ich Priester werde.« – »Na ja«, sagt Baruch, »ich dachte auch immer, dass du das mal wirst.« – »Schon klar, weil mein Vater selbst Priester ist. Aber gefragt hat mich nie jemand! Meine Mutter erwartet auch immer was von mir. Aber was ich will, das interessiert keinen!« – »Das ist echt Mist«, sagt Baruch. Die beiden Freunde schweigen. »Ich hab‘ einfach das Gefühl, dass da noch mehr ist«, sagt Jeremia. »So, als ob ich was tun muss, so was Wichtiges eben. Als hätte ich … ich weiß nicht … eine Aufgabe im Leben.« – »Eine Aufgabe?«, fragt Baruch, »was denn für eine Aufgabe?« – »Keine Ahnung. Kennst du das denn nicht? Dieses Gefühl, dass man irgendwas Besonderes noch vor sich hat im Leben?« – »Also, ich habe jetzt nur mein Abendessen vor mir«, Baruch grinst und geht nach Hause. Jeremia grinst auch. »Stimmt ja«, denkt er, »was soll da schon noch Besonderes kommen?«
Und plötzlich, von einem Moment auf den anderen, ist alles anders. Baruch hätte wohl gar nichts bemerkt: Der Bach fließt weiter, der Himmel ist noch blau und wird langsam rot, weil die Sonne untergeht – nichts Besonderes. Aber Jeremia spürt plötzlich Gottes Nähe. Ihm ist warm. Er schaut auf das Abendrot. Er schaut auf die Wolken. Und dann hört er Gott. Gottes Stimme. Woher die kommt? Von oben oder von der Seite oder aus seinem eigenen Herzen? Das weiß Jeremia nicht. Aber er hört Gottes Stimme:
»Jeremia, ich kenne dich schon dein ganzes Leben lang.« – »W-wie meinst du das?« – »Ich kenne dich schon, seit du im Bauch von deiner Mutter gewesen bist.« – »Schon vor meiner Geburt hast du mich gekannt?« – »Und noch früher. Ich habe dich schon in meinem Herzen gehabt, bevor du ein kleines Baby im Bauch deiner Mutter warst.«– »Wie kann das denn sein?« – »Du bist einer meiner einzigartigen Gedanken, Jeremia. Und ich habe Großes mit dir vor. Du sollst mir helfen.«
»Was, ich?« Jeremia weiß nicht, wie er das finden soll – er soll Gott helfen? Er? »Ich glaube, du suchst besser einen anderen. Ich bin doch viel zu jung dafür. Such dir einen gestandenen Mann aus. Meinen Vater vielleicht, er ist eh Priester im Tempel, wenn er redet, hören alle zu.« – »Ich möchte, dass du mir hilfst«, sagt Gott. Es klingt fast so, als ob Gott dabei lächelt. Und Jeremia wird es ganz warm. So als ob Gott ihn in den Arm genommen hat. Jeremia schaut in den Himmel, der sieht jetzt fast golden aus. Gott redet weiter: »Denk doch nicht so klein von dir. Ich habe eine Aufgabe für dich, und du weißt das. Hast du das nicht schon manchmal gespürt?« – »Doch«, stottert Jeremia, »irgendwie schon.« – »Ich möchte, dass du für mich redest. Dass du die Menschen an mich erinnerst und an das, was ich gesagt habe. Die Menschen haben mich schon fast vergessen. Sie denken an vieles, meistens an sich selbst. An mich denkt kaum noch jemand.« Jeremia überlegt. »Soll ich etwa auch zum König?«, fragt er. »Zu allen Menschen«, sagt Gott. »Erinnere sie an mich und meine Worte.«
Und dann ist Gottes Stimme fort.
Der Bach ist immer noch da, der Himmel wölbt sich immer noch über Jeremia. Alles ist wie vorher – und nichts ist mehr wie vorher. In Jeremias Mund formen sich Worte: »Glaube« und »Gnade« und »Liebe«. Und er weiß: »Diese Worte muss er weitersagen. Sie sind von Gott.«
Heidrun Viehweg
Zusatzmaterial zu:
Evang. Kinderkirche, Heft 4-2021, Monatsgottesdienst November (Jeremia), Seite 478
Gott, wir verlassen uns auf dich. Deswegen feiern wir gemeinsam Kindergottesdienst.
Wenn wir Geschichten aus der Bibel hören, hören wie davon, wie du Menschen geholfen hast.
Wir hoffen darauf und bitten dich: Hilf jedem und jeder von uns, wo wir Hilfe brauchen.
Gott, wir kommen zu dir, weil du uns schützt.
Manche von uns machen sich Sorgen, weil jemand krank ist oder es jemandem nicht gutgeht.
Andere haben Angst vor der neuen Woche, weil eine schwierige Situation kommen könnte oder eine schwere Klassenarbeit bevorsteht.
Manche Kinder haben es schwer, weil andere sich über sie lustig machen, sie hänseln und nicht mit ihnen spielen oder reden wollen.
Gib ihnen Kraft. Und gib uns Mut, mit diesen Kindern zu spielen und zu reden.
Gott, wir bringen dir die Sorgen und Ängste von uns und die von anderen Menschen.
Du bist stärker als alle Sorgen und Ängste. Amen
HERR, du bist Israels Hoffnung!
Wer dich verlässt, der wird scheitern.
Wer sich von dir abwendet,
dessen Name vergeht so schnell wie ein Wort,
das man in den Sand schreibt.
Denn er hat dich verlassen,
die Quelle mit Leben spendendem Wasser.
Heile du mich, HERR,
dann werde ich geheilt,
hilf mir, dann ist mir geholfen.
Dich allein will ich preisen.
Immer wieder fragen sie mich:
„Wo bleibt das Unheil, das der HERR uns angedroht hat?
Soll es doch eintreffen.“
Gott, du hast mich zum Hirten deines Volkes berufen,
und diesem Auftrag bin ich nicht ausgewichen.
Ich habe ihnen nie den Untergang gewünscht
– das weißt du.
Alles, was ich verkündigt habe,
ist dir bekannt.
Stürze mich nicht in Angst und Schrecken!
Du bist doch meine Zuflucht, wenn das Unheil hereinbricht.
Bring Schande über meine Verfolger,
aber nicht über mich.
Sorg dafür, dass sie das Entsetzen packt,
doch mich verschone.
Lass den Tag des Unheils über sie hereinbrechen,
sie sollen ein für alle Mal vom Erdboden verschwinden.
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