»Es war schön, in so viele strahlende Kinderaugen zu schauen«, erzählt Markus Grapke, der Landespfarrer für Kindergottesdienst in Württemberg. Seit den 1970er Jahren besteht eine Partnerschaft des Württembergischen Evangelischen Landesverbands für Kindergottesdienst
e. V. mit der Kindergottesdienstarbeit der Presbyterianischen Kirche in Kamerun (PCC), die dort Sunday School genannt wird.
Mehr als 400 Augenpaare waren in Bafoussam auf Markus Grapke gerichtet, als er den Kindern die Geschichte von Jesus erzählte, der den Jüngern die Füße wäscht. Gebannt folgten sie seinen Worten.
Sambah Richleen Mimdih stellte den 3- bis 12-Jährigen anschließend in einer Art Quiz Fragen zur Geschichte. Viele streckten begeistert ihre Finger und wollten unbedingt aufgerufen werden.
Begonnen hatte der Kindergottesdienst mit schwungvollen Liedern, die alle auswendig kannten und lautstark und mehrstimmig mitsangen. Der Saal bebte und es schien, als wären nach jedem Lied weitere Kinder in den Raum gekommen.
Zwei Stunden lang wurde gesungen, gebetet, zugehört, gefragt, geantwortet …
Der elfjährige Chris Manga Kombe (links auf dem Bild) erklärte: »Ich komme in die Sonntagsschule, um Gott zu ehren. Ich lese in der Bibel, damit ich weiß, was gut und böse ist.«
Frau Mimdih (hier voll in Aktion) leitet seit vielen Jahren ehrenamtlich das Kindergottesdienst-Team. Sie sagte: »Ich liebe Kinder. Die Arbeit geht mir leicht von der Hand, weil ich so viel Erfahrung habe.«
Aufgrund des seit 2016 herrschenden Bürgerkrieges sind viele Flüchtlinge aus dem Norden gekommen. Die Zahl der Kinder, die jeden Sonntag den Kindergottesdienst besuchen, war deshalb auf bis zu 500 gewachsen. So gibt es jetzt nach Alter gestaffelte Gruppen – auch unter der Woche. Frau Mimdih ist für eine klare Trennung von Kindern und Erwachsenen beim Gottesdienst. »Das muss zu den Kindern passen – auch was die Liturgie angeht.« Ihr Ziel ist es, Moral zu lehren und das Wort Gottes. »Deshalb lesen wir im Kindergottesdienst immer aus der Bibel vor. Denn die Bibel ist die beste Lehrerin«, meint sie überzeugt und fährt fort: »Wenn man ein Problem mit einem anderen Menschen hat und bibelfest ist, dann versucht man eher, seinem Gegenüber Liebe zu zeigen. So könnte auch der politische Konflikt in unserem Land entschärft werden.«
Sabine Eigel (gekürzt)
Mit dem heutigen Text verlässt die Reihe die Apostelgeschichte und lenkt die Aufmerksamkeit auf einige Aspekte aus dem Leben und Wirken des Paulus, die sonst nicht in den Blick kommen. Dazu gehört: Paulus als Schreiber von Briefen. Paulus als Löser von Konflikten innerhalb der ersten christlichen Gemeinden. Und Paulus als Löser von Konflikten, die zwischen einzelnen Gemeinden und ihm auftauchen.
Dennoch lässt sich das Thema der Erzählung gut in den bisherigen Fluss der Reihe einbetten. Denn der erste Brief an die Gemeinde in Korinth wurde möglicherweise bei einem längeren (Gefängnis-)Aufenthalt in Ephesus während der dritten Missionsreise geschrieben.
Die christlichen Gemeinden sind von Anfang an divers aufgestellt. Diese Vielfalt birgt Konfliktpotential, wer zur Gemeinde gehört und wer nicht. Mit dem Gleichnis vom menschlichen Körper plädiert Paulus für die Vielfalt innerhalb der christlichen Gemeinde.
Gut, dass wir einander haben (KuS 294);
Zeig mir deine Nase (KuS 297);
In Christus gilt nicht Ost noch West (EG Wü 597);
Bist du groß oder bist du klein (KuS 480)
Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«;
Heute die Verse 13–17 (hier wird der menschliche Körper als wunderbare Schöpfung Gottes gepriesen); BasisBibel.
Als Einstieg eignet sich eine Bildtafel des menschlichen Körpers und seiner Organe. Kinder können Teile und Organe benennen.
In einer Phantasiereise werden die Kinder eingeladen, einzelne Teile ihres Körpers bewusst wahrzunehmen. Sie kann bei den Zehen beginnen und mit dem Kopf enden und hilft dabei, dass die Kinder zur Ruhe kommen und sich entspannen.
Paulus wird Apostel
Minibüchlein
Das Ende dieser Reihe können Sie mit einem Minibüchlein-Geschenk an die Kinder abschließen und so die Beschäftigung mit Paulus fortsetzen. Es greift die wunderbare Begegnung des Saulus mit Jesus auf und seinen Wandel zum Apostel Christi.
24 Seiten, 12 x 12 cm, mit vielen Illus.
Wer von Paulus weitererzählt, kommt unweigerlich zur »Gefängnisgeschichte«. Sie kann auch mit dem Minibüchlein Paulus im Gefängnis den Kindern mit nach Hause gegeben werden.
24 Seiten, 12 x 12 cm, mit vielen Illus.
Die Taschenlampe zeigen und die Kinder erzählen lassen, woran sie sich erinnern.
Paulus sitzt in Ephesus in einem dunklen Gefängnis. Es ist nicht leicht für Paulus. Ungeduldig wartet er, dass die Zeit vergeht. Eigentlich will er ja zu den Menschen gehen, um ihnen von Jesus zu erzählen – aber das geht jetzt nicht. Dennoch gibt es eine Möglichkeit: Er kann Briefe schreiben. Genau gesagt: Paulus diktiert seine Briefe. Einer seiner Freunde schreibt auf, was Paulus sagt.
Schlimm ist es für Paulus eigentlich nicht, dass er im Gefängnis ist. Schließlich wurde auch Jesus verhaftet. Warum sollte es ihm dann besser gehen als Jesus? Und für diesen Jesus ist Paulus unterwegs. Schlimm ist etwas anderes für Paulus …
In der Gemeinde in Korinth gibt es Streit. In der Gemeinde kommen unterschiedliche Menschen zusammen: Reiche und Arme; Freie sowie Sklavinnen und Sklaven; Männer und Frauen; Menschen aus Griechenland (wozu auch Korinth gehört) und Menschen aus vielen anderen Ländern; Menschen, die zum Volk Israel gehören und an einen Gott glauben, und Menschen, die früher an viele Götter glaubten.
Jetzt haben manche den Eindruck: »Wir gehören gar nicht so richtig zur Gemeinde dazu!« Und es gibt auch welche, die zeigen mit dem Finger auf andere und sagen das ganz deutlich: »Ihr gehört nicht zu unserer Gemeinde dazu.«
Doch Paulus ist sich sicher: Alle, die an Jesus glauben, gehören zusammen. Egal, was sie früher geglaubt haben oder woher sie kommen. Egal, ob sie Männer sind oder Frauen, arm oder reich.
Doch wie kann Paulus das den Menschen in Korinth am besten sagen? Paulus sitzt in seiner Gefängniszelle und denkt nach.
Plötzlich hat Paulus eine Idee und ruft: »Lukas, komm schnell. Und bring den angefangenen Brief an die Gemeinde in Korinth mit! Ich weiß jetzt, wie ich weiterschreiben möchte.« Schnell kommt Lukas zu Paulus. Er bringt auch eine Kerze mit, damit er genug Licht zum Schreiben hat. Als Paulus das Licht sieht, denkt er: »Ja, hoffentlich wird es bei den Menschen in Korinth hell, wenn sie meinen Brief lesen.«
Paulus beginnt: »Also, Lukas, schreib Folgendes: ›Ihr kennt ja den Körper eines Menschen. Der besteht aus unterschiedlichen Teilen. Und alle zusammen sind der Körper eines Menschen. Eine Gemeinde ist wie so ein Körper. Eure Gemeinde in Korinth ist so ein Körper. Ein Fuß kann nicht sagen: ›Ich gehöre nicht dazu, weil ich nicht die Nase bin.‹! Und das Ohrläppchen kann auch nicht sagen: ›Ich gehöre nicht dazu, weil ich nicht ein Daumen bin.‹ Umgekehrt kann das Auge nicht zum kleinen Finger sagen: ›Hau ab, ich brauche dich nicht, weil du kein Auge bist.‹ Oder das Herz zum Magen: ›Auf dich kann ich verzichten.‹
Das gilt auch für euch in eurer Gemeinde in Korinth. Alle gehören dazu! Alle sind wichtig! In einer Gemeinde von Jesus Christus sind alle willkommen, alle werden gebraucht und alle haben eine Aufgabe. So wie jeder Teil bei einem Körper wichtig ist, gebraucht wird und eine Aufgabe hat!«
Paulus hört auf zu diktieren. Er ist sehr zufrieden. Das gefällt ihm. Die Idee, eine Gemeinde von Jesus mit dem Körper eines Menschen zu vergleichen, macht ihn froh: Ein Körper besteht aus unterschiedlichen Teilen, und eine Gemeinde besteht aus unterschiedlichen Menschen.
Das kann Paulus jeder Gemeinde schreiben. Denn das gilt immer und überall. Auch heute noch.
Lukas tritt wieder als Arzt auf und hat noch einen Brief dabei (Umschlag, Rolle) sowie Feder, Tintenfass, Bild vom menschlichen Körper (Zur Erzählperson »Arzt« siehe »Zur ganzen Reihe«) .
Ich habe es gerade sehr eilig. Ich muss einen Boten finden, der sich noch heute von Ephesus auf den Weg nach Korinth macht. Gerade hat Paulus einen Brief an die Menschen der christlichen Gemeinde in Korinth fertig diktiert. Die ganze Zeit saß ich neben Paulus auf dem eiskalten Gefängnisboden. – Ach, das wisst ihr ja noch gar nicht: Paulus sitzt mal wieder im Gefängnis. Ich darf ihn besuchen. Jedes Mal, wenn ich bei ihm bin, diktiert er mir ein Stück des Briefes an die Gemeinde in Korinth. Paulus kann zwar schreiben, aber es geht schneller, wenn er es mir in die Feder diktiert (Lukas zeigt die Feder). Und jetzt ist dieser Brief fertig.
Ich möchte euch von dem erzählen, was Paulus mir für die Menschen in Korinth diktiert hat. Ich habe dafür auch ein Bild mitgebracht. (Bild des menschlichen Körpers zeigen) Also das, was hier zu sehen ist, kennt ihr: So sieht ein menschlicher Körper aus. (Auf unterschiedliche Körperteile und Organe zeigen und Kinder benennen lassen.)
Jetzt aber wieder zu dem Brief … In der Gemeinde in Korinth gibt es gerade ziemlichen Streit. Das ist auch Paulus zu Ohren gekommen. (Lukas zeigt auf sein Ohr.). Die Menschen streiten sich darum, wer wichtiger oder sogar am wichtigsten ist. Sie streiten darüber, wer was zu sagen hat. Alle wollen Chef oder Chefin sein. Außerdem sind sie uneins darüber, wer zur Gemeinde dazugehört. Korinth ist eine große Handelsstadt in Griechenland. Da kommen Menschen aus vielen Ländern zusammen. Deswegen gibt es in der christlichen Gemeinde Menschen aus Griechenland und Afrika; es gibt Araber und Keltinnen; reiche und arme, freie und versklavte Menschen. Und jetzt gibt es Streit, ob alle diese unterschiedlichen Leute zur christlichen Gemeinde gehören können.
Doch Paulus hat den Menschen in Korinth nicht einfach geschrieben: »Hört auf zu streiten! Ihr gehört alle zusammen«, sondern er hat ihnen ein Bild »gemalt«. Vielleicht hat Paulus die Idee dazu ja von mir …?
Also, Paulus hat geschrieben: ›Ein Fuß kann nicht einfach sagen: Ich gehöre nicht zum Körper, weil ich keine Hand bin. Auch der Magen kann nicht sagen: Weil ich nicht das Herz bin, gehöre ich nicht zu diesem Körper.‹
Das wäre Quatsch! Ich finde diese Vergleiche von Paulus toll. Und sie gefallen mir nicht nur, weil ich Arzt bin.
Paulus geht sogar noch weiter. Er sagt: ›Und Augen können zum kleinen Finger auch nicht sagen: Weg mit dir, ich brauche dich nicht. Oder der Kopf zu den Füßen: Auf euch kann ich verzichten. Deshalb weg mit euch!‹
Da würden von einem Körper nur einzelne Teilen übrigbleiben, die alleine nicht zurechtkommen. Nein, das wäre gar nicht gut.
Hoffentlich verstehen das die Menschen in Korinth. Deshalb muss dieser Brief hier dringend weg, damit der Streit in Korinth endlich aufhört.
Ach, übrigens, ich hoffe, auch ihr versteht, dass wir alle hier zur Gemeinde gehören. (Name der Kirchengemeinde) Alle sind wichtig. Auch dann, wenn ein Auge nicht sofort weiß, wozu der kleine Finger nötig ist. Oder der Magen den Eindruck hat, er gehöre gar nicht richtig zum Körper dazu.
Deshalb denkt daran: Ihr alle hier in der Kinderkirche werdet gebraucht und gehört dazu. Ihr alle in der Gemeinde, in euren Familien und Klassen, in der Kindergartengruppe und im Sportverein.
Und jetzt wünsche ich euch alles Gute. Ich muss jetzt dringend einen Boten mit diesem Brief nach Korinth schicken.
Auffällig am Bibeltext dieses (wie auch des nächsten) Sonntags ist, dass sie als »Wir-Erzählung« verfasst ist. Erfahrene Mitarbeitende könnten diese beiden Erzählungen unmittelbar aus dem Bibeltext übernehmen und sie etwas ausschmücken, da durch die Perspektive des »wir« die Kinder unmittelbar an den Ereignissen teilhaben können.
Indem Paulus nach Makedonien reist, kommt das Evangelium von Jesus auf einen anderen Kontinent, nach Europa. Paulus selbst kommt in eine neue, ihm bisher unbekannte Welt. Dadurch wird die Welt grundlegend und bis in unsere Tage hinein verändert. Es ist also ein großer Schritt, der hier von Gott initiiert und von Paulus gemacht wird.
Paulus sucht einen Ausweg und probiert unterschiedliche »Türen«. Doch zunächst bleiben diese verschlossen. Es geht nicht weiter. »Ich komme nicht vorwärts« – ältere Kinder kennen diese Erfahrung. Umgekehrt erleben sie aber auch: Von unerwarteter Seite tut sich eine Türe auf. Gott ebnet Wege. Diese Hoffnung, dieses Vertrauen gilt es, den Kindern zu vermitteln.
Segenslieder wie z. B. »Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen« (KuS 195)
Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«;
die Übertragung von Nico Szameitat (Wwdl 130).
In Abwandlung des Spiels »Ich packe meinen Koffer und nehme mit …« kann ein Spiel unter dem Titel und der Aufgabe gespielt werden: »Ich mache eine Reise und fahre mit … (Person nennen) nach …«
Irmgard Kaschler
Escaperoom-Spiel zur Bibel
Wie anders und intensiv sich biblische Geschichten einprägen, wenn sie über das Hören hinaus unsere Sinne ansprechen, ist durch die Neurobiologie bekannt.
Für Kinder von 8 bis 12 Jahren bietet dieses Escaperoom-Spiel eine solche Möglichkeit des besonderen Erlebens und Verstehens.
Durch Knobeln und Raten werden Codes geknackt, um mit Mose und dem Volk Israel aus Ägypten hinauszukommen.
Das Spiel kann beliebig oft verwendet werden. Alle Rätsel und Materialien können (ohne zusätzlichen Kosten) heruntergeladen und in der benötigten Anzahl ausgedruckt werden .
Die Taschenlampe zeigen und die Kinder erzählen lassen, woran sie sich erinnern.
Mit so einer Taschenlampe kann man in der Dunkelheit den Weg finden. Auch Paulus war auf der Suche nach dem richtigen Weg. Zwar wollte er Menschen überall von Jesus erzählen, aber immer musste er entscheiden, in welche Stadt oder in welches Land er als nächstes gehen würde. Paulus war mit seinen Freunden inzwischen bis in die Hafenstadt Troas gekommen. Eigentlich wollte Paulus gar nicht dorthin. Doch er wusste: »Gott schickt mich.« Trotzdem war er unsicher und fragte sich: »Wie sollte es jetzt weitergehen?« Er tappte im Dunkeln. Er dachte nach: »Was ist der richtige Weg?«
Nachts lag Paulus oft wach und überlegte hin und her. Eines Nachts, als er endlich mal schlafen konnte, hatte Paulus einen Traum. In diesem Traum sah er einen Mann aus Makedonien, das ist ein Teil von Griechenland. Der Mann rief Paulus zu: »Komm zu uns nach Griechenland herüber. Wir möchten auch etwas von Jesus hören!« Als Paulus wach wurde, ging er zu seinen Freunden, die beim Frühstück saßen, und sagte: »Jetzt weiß ich, wohin wir gehen sollen!« Alle sahen gespannt von ihrem Frühstück auf. »Gott will, dass wir nach Makedonien, nach Griechenland, nach Europa gehen.« – »Auf zu einem neuen Erdteil. Auf nach Europa!«, riefen da einige der Freunde von Paulus.
Nach dem Frühstück ging Paulus in den Hafen von Troas und suchte nach einem Schiff, das hinüber nach Europa, nach Makedonien segeln würde. Paulus fand ein Schiff, das zur Insel Samothrake segelte. Von da sollte es weiter nach Neapolis und Philippi segeln. Als Paulus in Philippi ankam, schaute er sich zunächst die Stadt genau an. Er wollte die Stadt und die Menschen, die dort wohnen, kennenlernen. Doch wo und wem sollte er zuerst von Jesus erzählen? Es war, als ob Paulus auch jetzt noch mit der Taschenlampe nach dem richtigen Weg suchte. Paulus entschied sich, am Samstag, am heiligen Tag des Volkes Israel, zu dem auch Paulus gehört, an einen Fluss bei Philippi zu gehen. Und tatsächlich: Dort traf er eine Gruppe Frauen, die zu Gott beteten, wie Jesus es auch getan hatte. Nur wussten sie noch nichts von Jesus.
Paulus setzte sich zu den Frauen am Fluss. Sie kamen miteinander ins Ge-spräch. Paulus erzählte von Jesus, dem Licht der Welt. Jesus hatte ja auch Paulus, den Weg aus der Dunkelheit gezeigt. »Durch Jesus«, sagte Paulus, »wird es auch in eurem Leben hell.« Eine Frau hörte Paulus besonders genau.
Sie hieß Lydia und war Stoffhändlerin. Sie färbte Stoffe mit Purpur, einer seltenen und teuren violetten Farbe. So war Lydia weit herumgekommen. Sie war auch in Rom, der Hauptstadt des römischen Reiches, gewesen. Denn der Kaiser und die Senatoren durften Kleidung in dieser Farbe tragen. Doch Lydia wusste, um zufrieden zu sein, um Frieden in ihrem Herzen zu haben, brauchte sie etwas anderes als Geld. Paulus hatte ihr Licht gebracht (Taschenlampe zeigen), als er von Jesus erzählte. Jetzt sah sie mehr und fand den Weg zu Gott. Gott machte sie zufrieden.
Sofort wollte Lydia sich taufen lassen. Doch sie wollte, dass alle, die mit in ihrem Haus wohnen, ihre Familie, ihre Dienerinnen, Diener und ihre Angestellten, genauso zufrieden sein können wie sie. Deswegen ließ sie alle aus ihrem Haus kommen. Paulus taufte alle.
Dann lud Lydia Paulus und seine Freunde ein. Sie sollten in ihr Haus kommen und noch mehr von Jesus erzählen, damit es in ihrem Leben noch heller würde. Paulus ging zusammen mit seinen Freunden zu Lydia.
Lukas tritt wieder als Arzt auf. (Zur Erzählperson »Arzt« siehe »Zur ganzen Reihe«, Seite 199)
Paulus war ein sehr rastloser Mensch. Er hatte immer den inneren Drang, loszuziehen, um den Menschen von Jesus zu erzählen. Kaum waren wir am Ausgangspunkt unserer ersten Reise angekommen (Karte), bereitete Paulus schon alles für eine neue Reise vor. Schließlich gab es noch viele Orte in dem Land, das ihr Türkei nennt, an denen die Menschen noch nichts von Jesus gehört hatten. Paulus wollte so viele Orte wie möglich besuchen. Deswegen entschied er sich, diesmal nur zu Fuß unterwegs zu sein. In den folgenden Jahren haben wir viele hundert Kilometer so zurückgelegt. Ich habe unsere wunden Füße gepflegt und manchen Verband angelegt.
Beeindruckt hat mich der Mut von Paulus: Unerschrocken ging er auch wieder nach Lystra (Karte). Dort hatte man ihn ja schon einmal fast zu Tode gesteinigt. Doch das war Paulus egal. Paulus hatte ja selbst erlebt: Jesus hat was mit denen vor, die ihm und seinen Freundinnen und Freunden nach dem Leben trachteten. Paulus war ja als Saulus auch so einer gewesen. Wer weiß, was Jesus mit den Leuten in Lystra vorhatte! Doch Lystra war nur eine kurze Zwischenstation. Danach gingen wir weiter in eine Gegend, die Mysien hieß, in die Stadt Troas (Karte).
Dort überlegten wir, wie und wohin die Reise weitergehen sollte. Paulus war unentschlossen, überlegte hin und her: Zurück nach Antiochien, nach Bithynien, nochmals nach Galatien (jeweils auf Karte zeigen). Tagelang ging das so. Doch dann war eines morgens alles klar und entschieden. Ganz aufgeregt kam Paulus zum Frühstück. »Ich hatte heute Nacht einen Traum. Damit hat Gott mir gesagt. wohin wir gehen sollen.« Alle sahen ihn fragend und gespannt an.
Paulus setzte sich und fuhr fort: »Also, mir erschien ein Mann, der sagte zu mir: ›Komm zu uns nach Mazedonien und hilf uns.‹ Wir sollen also die frohe Botschaft von Jesus nach Europa bringen.« – »Was, wir gehen hinüber nach Europa? Auf einen anderen Kontinent? In eine neue, fremde Welt?« So waren unsere Fragen. Aber alle am Tisch, die mit Paulus unterwegs waren, wollten am liebsten sofort aufbrechen. Was würde uns in Europa erwarten?
Das Gute war: Zunächst waren wir mit dem Schiff unterwegs. Endlich musste ich keine Füße mehr verbinden und versorgen. Da wir auf der Überfahrt nach Griechenland in der Nähe der Küste blieben, wurde auch niemand seekrank. Ich freute mich. Unser Schiff segelte zunächst zur Insel Samotrake (Karte), von dort ging es am nächsten Tag weiter. Diesmal mussten die Männer im Schiff rudern, weil es ganz windstill war. Doch wir schafften es nach Neapolis (Karte) und von dort ging es dann doch wieder zu Fuß nach Philippi (Karte). Dort war manches anders als bisher. So hörten wir zwar auch Menschen griechisch sprechen. Doch noch nie waren uns so viele Menschen begegnet, die lateinisch sprachen. Staunend gingen wir durch die Stadt, über die Straßen und Plätze. Wo und wie würde Paulus den Menschen von Jesus erzählen?
Paulus war immer für eine Überraschung gut. Während wir uns in der Stadt umsahen, hörten wir von der kleinen jüdischen Gemeinde, die es hier gab. Doch wo kamen die Gemeindeglieder zusammen? Eine Synagoge hatten wir in Philippi weder gesehen noch davon gehört. Paulus vermutete: »Sie treffen sich draußen vor der Stadt, wo sie sich nach den jüdischen Regeln waschen.« Deshalb hoffte Paulus, dort auf Menschen zu treffen, denen er von Jesus erzählen konnte.
Übrigens machte es Paulus oft so, dass er zuerst in die Synagoge, das Gotteshaus jüdischer Menschen, ging. Denn Paulus war auch Jude und wollte zuerst Juden und Jüdinnen von Jesus erzählen, dann aber auch allen anderen Menschen. Und tatsächlich: Als wir am Sabbat, dem jüdischen Ruhetag, vor die Tore der Stadt gingen, trafen wir dort auf eine Gruppe von Frauen. Darunter waren auch einige Jüdinnen. Schnell kam Paulus mit ihnen ins Gespräch und erzählte ihnen von Jesus. Die Nichtjüdin Lydia hörte besonders gespannt und neugierig zu. Immer wieder stellte sie Fragen, wollte mehr von Jesus wissen. Schließlich lud sie uns zu sich nach Hause ein.
Das war ein sehr feines Haus. Wir erfuhren, dass Lydia Stoffhändlerin war. Sie hatte sich auf den Purpur-Farbstoff spezialisiert und war dadurch reich geworden. Denn Purpur ist ein seltener und kostbarer Farbstoff, der den Stoff violett macht. Nur wichtige Personen durften purpurne Kleidung tragen, etwa der Kaiser in Rom und seine Berater.
Doch viel wichtiger war: Ganz schnell traf Lydia eine Entscheidung. Sie wollte zu Jesus gehören. Gott hatte nämlich ihr Herz geöffnet. Nun wollte Lydia sich taufen lassen, aber nicht nur sich, sondern alle Menschen, die bei ihr im Haus wohnten, sollten ebenfalls getauft wer-den. Deswegen trafen sich Paulus und Lydia samt den Menschen, die zu ihr gehörten, bald wieder draußen vor den Toren Philippis. Dort gab es einen Fluss.
Damals war es üblich, dass die Menschen bei der Taufe nicht nur etwas Wasser über den Kopf gegossen bekommen, sondern sie wurden dreimal ganz unter Wasser getaucht. Jedes Mal, wenn die Menschen untergetaucht wurden, war das ein Zeichen, dass das Böse im Menschen sterben sollte. Der Mensch, wie Gott ihn wollte, wurde aus dem Wasser herausgezogen.
Als Paulus Lydia zum dritten und damit letzten Mal aus dem Wasser herauszog, strahlte sie über das ganzes Gesicht. Paulus umarmte sie und sagte zu ihr: »Willkommen in der Gemeinde von Jesus Christus. Hier haben Unterschiede, die sonst so wichtig sind, ihre Bedeutung verloren. Es ist egal, ob jemand ein Mann oder eine Frau ist, reich oder arm, Grieche oder Nichtgrieche, klug oder weniger klug. Jesus Christus verbindet uns über alle Unterschiede hinweg.«
»Amen. So sei es«, antwortete Lydia und sah die Menschen an, die mit ihr zusammenlebten. Sie ging auf sie zu und nahm einen nach dem anderen in den Arm. Ich staunte, als ich das sah. Ob sie das vor ihrer Taufe auch gemacht hat? Ich zweifelte. Ja, Jesus verändert das Leben der Menschen.
Kinder erleben es, wie Freundschaften von einem Tag auf den anderen zerbrechen. Mit dem bisher besten Freund/der besten Freundin will man nichts mehr zu tun haben. Oder sie erleben es umgekehrt – ohne dass sie dafür einen nachvollziehbaren Grund sehen können.
Die älteren Kinder wenden sich zunehmend Idolen zu, die sie aus den (sozialen) Medien kennen. Neben dem Schwärmen für diese Menschen, für das, was sie sind und darstellen, kommt ihnen mitunter auch übertriebene Verehrung zu. Doch auch solches Schwärmen und Verehren kann von einem Tag auf den anderen vorbei sein.
Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (EG Wü 611, KuS 398)
Entweder die Verse wie am vergangenen Sonntag (s. hierzu »Liturgische Elemente«) oder
die Übertragung von Eugen Eckert (Wwdl 186)
Um die drastischen Veränderungen in dieser Erzählung vor Augen zu führen, können die Kinder einzelne Szenen aus farbiger Knete nachbilden. Um die Entwicklung auch für Außenstehende (etwa Eltern) verständlich zu machen, sollten gleiche Personen in allen Szenen in derselben Farben dargestellt werden.
Folgende Szenen könnten geformt werden:
Auf die Möglichkeit der Gestaltung mit Blanko-Bildkarten siehe unten.
Blankokarten für das Kamishibai-Erzähltheater
Die Kinder können zu dieser Reihe Bilder malen, anhand derer die Geschichte von Paulus nacherzählt werden kann.
14 weiße, stabile DIN-A3-Bogen plus ein »Vorhang-Bogen«; für alle Farben geeignet.
Wenn die Geschichtenbaumeister ihr Werk vollendet haben, dann wollen all die selbst erfundenen Charaktere, Handlungen, Orte und Gegenstände auch auf die Bühne des Kamishibai! Zum Gestalten und Malen von Bildkarten gibt es nun ein Blanko-Set aus 14 Bögen rein-weißem, 350g/m²-schwerem, extra-festem Postkartenkarton in DIN A3 – eine preisgünstige Alternative zu den im Künstlerbedarf angebotenen Spezialpapieren! Unsere Blanko-Karten sind sehr gut geeignet für die Gestaltung mit allen Arten von Stiften und Farben: für Buntstifte, Wachsmaler, Marker, Wasserfarben, Acrylfarben, für Collage- und Mischtechniken. Weil der Karton ablösbare und permanente Klebstoffe sehr gut annimmt und sich präzise mit Scheren und Cuttern bearbeiten lässt, eignet sich das Material auch zum Basteln von Figuren und Kulissen. Das Set enthält kreative Ideen fürs Erzählen und Geschichtenerfinden.
Damit die Präsentation der selbst gemalten Geschichte gleich losgehen kann, liegt der Packung eine bunte Vorhangkarte bei. 14 Bogen blanko Postkartenkarton, DIN A3, 350g/m², holzfrei, säurefrei, chlorfrei, rein-weiß, in wiederverschließbarer Folientasche (kein Block, keine störende Gummierung). Inklusive: eine Vorhangkarte und Gestaltungstipps.
Karin Jeromin/Jochen Stuhrmann
Mit Hintergrundwissen zu 135 Geschichten der Bibel. Durchgehend illustriert und mit vielen Fotos, die die Bibel erklären.
Enthält auch für Kinder verständliche Landkarten zu den Reisen des Paulus.
Eignet sich als Hausbuch für die ganze Familie, als Infobuch für Kindergottesdienste und Kindergruppen oder als besonderes Geschenk.
Das Alleswisserbuch zur Bibel beinhaltet die 135 wichtigsten Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament im Text der revidierten Einheitsübersetzung und viel Hintergrundwissen zu Geschichte und Glauben. Als Hausbuch für die ganze Familie und für Kinder als Geschenk zu Kommunion und Firmung.
Wieso heißt das erste Buch der Bibel Genesis? Wie haben Jesus und seine Jünger gelebt? Was wissen Historiker und Archäologen über die damalige Zeit?
Karin Jeromin hat bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher verfasst. In ihrem reich illustrierten Buch verbindet sie die Erzählungen aus dem Alten und Neuen Testament mit interessanten Fakten. So finden Kinder und Erwachsene einen direkten Zugang zur damaligen Lebenswelt und können die Bibel besser verstehen.
Die Bibel: Geschichte und Vielfalt der Heiligen Schrift lebendig dargestellt
Kostbare Ölbäume, Tauben als Friedenssymbole, ein Regenbogen als Zeichen Gottes – viele religiöse Symbole sind zwar bekannt, ihre Entstehungsgeschichte ist aber oft ein Rätsel. In diesem Buch finden sich alle Antworten auf Fragen, die bei der Bibellektüre auftreten können, ergänzt durch zahlreiche Illustrationen. So werden die Bibelgeschichten in all ihren Facetten verständlich.
Ein Nachschlagewerk, dessen Sachinformationen die bekannten Erzählungen aus Altem und Neuem Testament greifbar machen: So wird die Welt der Bibel in ihrer ganzen Bedeutungsvielfalt fassbar!
Zahlreiche Fakten zu Personen und Lebenswelten der Bibel, zu Tieren, Pflanzen, Landschaft und historischen Hintergründen bieten einen für Kinder ansprechend und verständlich aufbereiteten Zugang zu den Texten. Die Illustrationen von Gebäuden, Menschen, Arbeitsgeräten usw. entsprechen historischen Erkenntnissen und erleichtern den Zugang zur Welt der Bibel und der antiken Umwelt. Das Buch enthält rund 400 farbige Illustrationen, Fotos und Karten.
Dieses Buch eignet sich besonders für Familien, Schüler:innen und interessierte Bibelleser:innen. Es ist für Kinder ab 8 Jahren geeignet.
Karin Jeromin (geb. 1965) studierte Neuere deutsche Literatur, Theologie und Pädagogik. Sie ist Autorin zahlreicher Kinder- und Jugendbücher.
Jochen Stuhrmann (geb. 1976) studierte Mathematik und Bildende Kunst für gymnasiales Lehramt sowie Illustration. Seit 2003 ist er freiberuflich im Bereich Kinderbuch- und Wissenschaftsillustration tätig. Er arbeitet für Zeitungen und Magazine wie „Die Zeit“ und „Geo“.
junge-gemeinde.de
Die Taschenlampe zeigen und die Kinder erzählen lassen, woran sie sich erinnern.
Paulus hatte erlebt, wie Jesus sein Leben hell gemacht hat. Das war, als Paulus noch Saulus hieß. Und obwohl Paulus Jesus früher gehasst hat, hatte Jesus trotzdem mit Paulus etwas Großes vor: Paulus sollte den Menschen, egal in welchem Land, von Jesus erzählen. Deswegen kam Paulus zusammen mit seinem Begleiter Barnabas auch in eine Stadt, die Lystra heißt. Auch dort sollte es im Leben von Menschen hell werden.
Dunkel war das Leben eines Mannes. Nie in seinem Leben konnte er auch nur einen Schritt tun. Kraftlos und gelähmt war dieser Mann. Paulus sah ihn und sagte zu ihm: »Steh auf. Stell dich auf deine Füße.« Der Mann vertraute auf das, was Paulus sagte. Sofort versuchte er aufzustehen. Es klappte tatsächlich. Zuerst stand der Mann etwas wacklig herum. Doch je länger er stand, desto besser ging es. Der Mann sah an seinen Beinen hinunter, staunte und lächelte. Ganz hell wurde sein Gesicht. Er strahlte so hell wie eine Taschenlampe leuchtet. Er freute sich.
Einige Leute hatten gehört, wie Paulus gesagt hatte: »Steh auf!« und hatten beobachtet, wie der Mann tatsächlich aufstand. Plötzlich hallte ein Ruf durch die Straßen von Lystra: »Die Götter sind zu uns nach Lystra gekommen. Schnell, kommt zusammen, um die Götter zu verehren und ihnen Opfer zu bringen!« Die Menschen in Lystra meinten, Paulus und Barnabas seien der oberste griechische Gott Zeus und sein Bote Hermes. Schon kamen Priester mit einem Stier, um ein Opfer darzubringen. Paulus und sein Begleiter Barnabas erschraken. Sie waren doch normale Menschen wie alle hier in Lystra auch. Auf gar keinen Fall wollten sie, dass man sie für Götter hielt. Mit einem Ratsch zerrissen sie ihre Gewänder. Von einem Augenblick auf den anderen war es ganz still, sodass Paulus zu den Menschen reden konnte: »Wir sind keine Götter. Wir sind im Auftrag des einen und einzigen Gottes im Himmel und auf der Erde unterwegs. Dieser Gott hat die ganze Welt geschaffen. Dieser Gott lebt und ist stärker als der Tod. Ja, er hat den Tod besiegt, als er seinen Sohn Jesus aus dem Tod herausgeholt hat. Er macht es hell und freundlich in eurem Leben.«
Kaum hatten Paulus und Barnabas die Menschen beruhigt, kamen aus zwei Nachbarstädten Menschen, die Jesus und seine Freunde und Freundinnen so hassten, wie früher auch Paulus. Sie waren so wütend auf Paulus und das, was er sagte. Unbedingt wollten sie Paulus umbringen. Schon flogen die ersten Steine auf Paulus. Immer mehr Steine flogen hinterher. Das konnte nicht gut gehen. Paulus lag schließlich ganz still und stumm auf dem Boden. Er regte sich nicht mehr. Da schnappten sich einige den leblosen Körper und schleiften ihn vor die Stadt. Sollten doch die Vögel diesen Paulus fressen!
Doch Jesus hatte ja mit Paulus etwas vor. Jesus brauchte Paulus. Zwar dachten die Menschen in Lystra: »Jetzt ist Paulus tot.« Doch das stimmte nicht. In Paulus kehrte Leben und das Licht zurück. Er schlug die Augen auf. Er bewegte sich. Langsam und vorsichtig. So wie der Gelähmte aufgestanden war, so stand jetzt auch Paulus auf. Er lebte tatsächlich. Jesus hatte ihn beschützt. So war es im Leben von Paulus wieder hell geworden.
Lukas tritt wieder als Arzt auf. (Zur Erzählperson »Arzt« siehe »Zur ganzen Reihe«) Auf die Frage, ob die Kinder ihn wiedererkennen, tragen sie zusammen, was sie über Lukas und Paulus wissen. Evtl. ergänzt Lukas.
Die genannten Orte jeweils auf der Karte zeigen.
Jesus hatte zu Hananias gesagt: »Ich habe etwas mit Paulus vor. Er wird in meinem Auftrag durch die Welt reisen und den Menschen von mir erzählen.« Doch zunächst musste Paulus aus Damaskus (Karte) fliehen. Jetzt waren seine Begleiter hinter ihm her, wie sie hinter allen her waren, die darauf vertrauten, dass Gott Jesus aus dem Tod herausgeholt hatte. Heimlich wurde Paulus nachts in einem Korb an der Stadtmauer von Damaskus hinuntergelassen. Er hat mir erzählt, wie groß seine Sorge war, die Freunde auf der Stadtmauer könnten die Seile, an denen der Korb hing, nicht halten. Doch es ging alles gut, und Paulus kam sicher am Boden an. Danach floh er in die Wüste. Er wollte zunächst seine Ruhe haben, beten und über Jesus nachdenken. Herausfinden welchen Auftrag Jesus für ihn hat. Paulus entdeckte: »Jesus will, dass ich zu den Menschen gehe.« In Regionen, die heute Griechenland und die Türkei sind. »Vielleicht«, so überlegte Paulus, »komme ich eines Tages nach Rom, in die Hauptstadt des Römischen Weltreiches.« (Karte) Doch zunächst machte sich Paulus auf eine kleinere Reise.
Auf dieser Reise habe ich Paulus begleitet. Außer mir war Barnabas mit dabei. Zunächst fuhren wir mit dem Schiff auf die Insel Zypern (Karte). Die Überfahrt war zum Glück ruhig. Nachdem wir dort den Menschen von Jesus erzählt hatten, bestiegen wir wieder ein Schiff. Es ging weiter in das Land, das ihr heute Türkei nennt (Karte). Dafür mussten wir 250 km zu Fuß gehen. Das war ziemlich anstrengend.
Schließlich kamen wir in eine Stadt namens Lystra (Karte). Paulus erzählte immer und überall von Jesus, keine Gelegenheit ließ er ungenutzt. Oft sahen wir Menschen am Straßenrand, die betteln. Manche von ihnen waren krank oder verletzt. Manchmal konnte ich als Arzt etwas helfen. Und wir trafen einen gelähmten Mann. So war er zur Welt gekommen. Noch nie war er auch nur einen Schritt gegangen. Der Mann hörte, wie Paulus von Jesus erzählte, der viele Menschen gesund gemacht hatte. Paulus sagte: »Gott ist euer Arzt.« Als ich das hörte, fuhr mir ein Schrecken durch die Glieder. »Was wird dann aus mir?«, fragte ich mich. »Lukas, den Arzt, würde man dann nicht mehr brauchen.« Doch weiter kam ich nicht mit dem Nachdenken. Ich sah, wie sich die Blicke von Paulus und die des Mannes trafen. Zunächst sagten sie nichts, sondern schauten sich nur an. Schließlich sagte Paulus: »Steh auf!« Kaum hatte er das gesagt, versuchte der Mann sich hinzustellen. Zunächst stand er wackelig auf seinen Beinen. Schließlich war das eine ganz neue Erfahrung für ihn. Er schaute an seinen Beinen hinunter, als er stand. Verwundert sah er aus.
Viele Menschen standen in diesem Moment um Paulus herum. Sie hörten und sahen, was geschehen war. Schließlich erhob sich riesiger Lärm. Doch wir verstanden nichts. Auf einmal bildeten die Menschen eine Gasse oder wurden zur Seite gestoßen. Zuerst dachte ich, dass weitere Kranke gebracht werden, denen Paulus helfen soll. Doch es kamen festlich gekleidete Priester auf uns zu. Sie hatten einen Stier und verschiedene Kränze bei sich. Was sollte das?
Die ersten Menschen knieten vor Paulus und Barnabas nieder. »Zeus und Hermes«, raunten die Menschen einander zu. Immer wieder war das zu hören: »Zeus und Hermes.« Jetzt wurde uns klar, was passiert war: Die Menschen glaubten, Barnabas wäre Zeus, der höchste Gott der Griechen. Und Paulus wäre sein Bote Hermes, weil er bisher geredet hatte. Schon hob einer der Prieser sein Messer, um den Stier zu opfern. Da riss Paulus seine Hand hoch. Alle blieben wie auf Kommando stehen und hielten inne. Gespannt sah ich zu, was jetzt wohl passieren würde. Paulus ließ seine Hand sinken und zerriss sein Gewand. Barnabas tat es auch. Paulus und Barnabas gingen auf die Menschen zu, streckten ihnen ihre Hände entgegen und sagten: »Fasst uns an. Fühlt, wir sind Menschen wie ihr. Wir sind gekommen um euch von dem lebendigen und einzigen Gott, zu erzählen. Von Gott, der Himmel und Erde gemacht hat und der den Tod besiegt hat.« Paulus und Barnabas redeten und redeten, doch immer noch gab es Menschen, die versuchten, ihnen ein Opfer darzubringen. Fest waren diese Menschen davon überzeugt, dass Paulus und Barnabas keine Menschen, sondern Götter waren. Ich war nur froh, dass die Menschen mich in Ruhe ließen.
Plötzlich gab es wieder Unruhe in der Menge: Fremde Menschen tauchten auf. Sie nahmen Steine, die auf der Straße lagen. Ja, einige rissen Steine aus der Straße heraus. Wutentbrannt gingen sie auf Paulus zu. »Betrüger und Lügner sind das!«, schrien sie. »Sie bringen euch auf falsche Wege. Sie sind gegen unsere Götter. Ihr müsst sie töten!« In diesem Augenblick flogen die ersten Steine auf Paulus. Paulus ging in die Knie, schützend legte er seine Arme über den Kopf. Ich war entsetzt. Wie konnte die Stimmung nur so schnell umschlagen? Hilflos sahen Barnabas und ich zu. Jeder von uns betete leise: »Jesus Christus, rette Paulus. Du hast doch viel mit ihm vor!« Schließlich hob einer der Männer die Hand. Ein Stein traf Paulus noch, dann trat Stille ein. Totenstille. Der Mann winkte ein paar Männer herbei. Grob packten sie Paulus an den Armen und schleiften ihn hinaus aus der Stadt. Dort ließen sie ihn auf den Boden fallen und gingen zurück.
Als diese brutalen Menschen weg waren, gingen Barnabas und ich zusammen mit einigen anderen zu Paulus. Wir wollten um ihn trauern und ihn dann beerdigen. Doch was war das? Paulus bewegte sich! Er war nicht tot. Schnell beugte ich mich zu ihm hinab. Vorsichtig untersuchte ich Kopf, Arme und Beine. Überall hatte er Beulen, blaue Flecken und blutete aus vielen Wunden. Ich reichte ihm etwas Wasser. Zunächst langsam, dann immer schneller trank er. Dann stützte er sich auf seine Ellenbogen. Wir halfen ihm dabei, langsam aufzustehen.
Wir gingen in die Stadt zurück und fanden auch eine Unterkunft für die Nacht. Und am nächsten Morgen zogen wir weiter. Ich fragte, ob wir nicht besser wieder nach Antiochien (Karte) zurückgehen sollten. Doch Paulus wollte nicht. Er wollte unbedingt nach Derbe (Karte). Auch dort sollten die Menschen von Jesus erfahren.
Im Zentrum soll für die Kinder das Staunen sein, dass Jesus einen Menschen für sich gewinnt, der seine Freundinnen und Freunde (und damit ihn selbst) verfolgt. Jesus wendet sich dem zu, der ihn hasst. Jesus sieht, was in Paulus steckt und hat mit ihm etwas vor.
Im Hinblick auf die Kinder heißt das: Gott weiß, was in mir steckt. Gott hat mit mir etwas vor. Möglicherweise etwas, von dem ich (noch) nichts weiß und noch ahne.
Wenn Jesus sich so einem wie Paulus zuwendet, dann ist es auch möglich, dass er sich jedem anderen Menschen zuwendet. Diese Botschaft vermittelt Hoffnung und Zuversicht.
Heute sagt Gott ‚ja‘ zu dir (KuS 264).
Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«;
heute die Verse 1–10 (BasisBibel).
Der Autor verweist hier auf das Kamishibai-Bildkarten-Set Paulus wird Apostel.
Die Infos dazu finden Sie hier:
Paulus wird Apostel Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater
Der Autor der Reihe verweist für diesen Sonntag auf dieses Bildkarten-Set, das die Bekehrung des Saulus erzählt.
Besonders die Illustrationen 5 bis 8 eignen sich hervorragend, die erzählten Ereignisse zu vertiefen, ist Frank Steiner überzeugt.
11 Illustrationen, fester Karton, vollständig ausgearbeitete Textvorlage zu jedem Bild.
Saulus lernt am Jerusalemer Tempel, was es heißt, gottesfürchtig zu leben. Er ärgert sich sehr über die neue und immerzu wachsende Gruppe der Christen, die seiner Meinung nach den Glauben verraten. Der junge Mann will alles tun, damit die Christen aufhören, ihre Botschaft weiterzuverbreiten. Als er nach Damaskus reist, begegnet ihm der auferstandene Jesus. Auf einmal beginnt Paulus zu verstehen und wird einer der begeistertsten Anhänger von Jesus.
Einseitig bedruckt auf festem Karton (300g), mit Textvorlage zu jedem Bild. Es kann frei erzählt werden oder mit Hilfe dieser Textvorlage.
Für Kinderkirche, Kindergarten und Grundschule gleicherweise geeignet (3 – 8 Jahre). Die Bildkarten werden in den Einsteck-Rahmen des Kamishibais (A3, Artikel 568, 1531) eingeschoben, so dass das Bild nach vorne zu den Kindern hin zeigt.
Wenn möglich, den Raum etwas abdunkeln. Mit einer Taschenlampe werden zunächst verschiedene Dinge ausprobiert: Kreise an die Wand malen, auf die Hände der Kinder leuchten, die Lampe mit der Hand ab- und wieder aufdecken, verschiedene Schatten werfen … Im Anschluss daran die Erzählung beginnen:
Von einem viel helleren Licht als dem dieser Taschenlampe wurde Saulus geblendet. Er war unterwegs nach Damaskus. Plötzlich traf ihn dieses unglaublich helle Licht vom Himmel. Saulus legte einen Arm vor seine Augen, um sich gegen dieses Licht zu schützen. Doch dabei kam er ins Stolpern und fiel auf den Boden. In diesem Augenblick ertönte von irgendwo her eine Stimme: »Saulus, Saulus, warum bist du hinter mir her?« Mit zitternder Stimme fragte Saulus: »Wer bist du?« Dabei sah Saulus sich um. Doch er sah niemanden. »Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf! Geh in die Stadt, die vor dir liegt. Dort wird man dir sagen, was du tun sollst.« Dann verschwand das blendende Licht genauso schnell, wie es aufgeleuchtet war.
Saulus stand auf, doch sehen konnte er nichts. Er war durch das helle Licht blind geworden. Die Menschen, die mit Saulus unterwegs waren, nahmen ihn an der Hand. In Damaskus fanden sie ein Zimmer für Saulus. Dort wartete er. Drei Tage. Er aß nichts und trank nichts. Saulus dachte über das nach, was er bisher getan hatte. Und er betete. Saulus dachte an seine Wut. Seine Wut auf alle, die an Jesus glauben. Seine Wut auf alle, die sagen: »Jesus ist Gottes Sohn.« Seine Wut auf alle, die erzählen: »Jesus ist auferstanden und lebt.« Saulus schüttelte den Kopf. Das war so unglaublich. Und doch: Jesus hat zu ihm gesprochen. Er lebt tatsächlich. Die Christinnen und Christen haben recht.
Als Saulus so nachdachte und betete, klopfte es an die Tür seines Zimmers. »Herein!«, rief Saulus. Die Tür wurde vorsichtig aufgemacht. Das konnte Saulus ebenso hören wie die Schritte eines Menschen, der langsam in das Zimmer kam. »Ich bin Hananias«, sagte eine Männerstimme. Saulus erschrak, als er den Namen hörte. Denn er wusste: Hananias ist einer der Freunde von Jesus. Warum kam Hananias zu ihm, zu dem Mann, der alle Freunde von Jesus umringen wollte? Unsicher fragte Saulus nach: »Hananias?« – »Ja, ich bin’s. Jesus hat mich zu dir geschickt. Er ist dir vor der Stadt in einem Licht begegnet. Du sollst wieder sehen können.«
Von einem Augenblick auf den anderen konnte Saulus wieder sehen.
Da sagte Hananias: »Jesus hat mir noch einen zweiten Auftrag gegeben.« Er legte Saulus die Hände auf den Kopf und sagte: »Jesus hat Großes mit dir vor. Du sollst im Auftrag von Jesus durch die ganze Welt ziehen. Du sollst den Menschen von Jesus erzählen. Für diese Aufgabe gibt Jesus dir den Heiligen Geist. Der gibt dir Kraft und macht dich mutig. Er schenkt dir die richtigen Worte und guten Ideen, um den Menschen von Jesus zu erzählen.«
Als Saulus diese Worte hörte, wurde ihm warm ums Herz. Obwohl er diesen Jesus nicht ausstehen konnte, hatte Jesus dennoch etwas mit ihm vor. Obwohl Saulus die Freunde von Jesus umbringen wollte, kam Jesus auf ihn zu.
Wie großartig Jesus doch ist! Er hat gesehen, was in Saulus steckte.
Saulus war so sehr in seine Gedanken versunken, dass er Hananias vergaß. »Hey, Saulus«, sagte Hananias, »du gehörst jetzt zu Jesus. Lass dich taufen.« – »Ja!«, sagte Saulus.
Hananias ging mit Saulus zum Fluss. Dort tauchte er Saulus dreimal unter Wasser und sagte: »Ich taufe dich im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Von jetzt an sollst du nicht mehr Saulus, sondern Paulus heißen.«
Mit 3fach-Funktion und Aufdruck »Es werde LICHT«
Paulus hätte sich auf seinen Reisen wahrscheinlich oft über eine solche Lampe gefreut. Auch stehen bei uns die Sommerferien vor der Tür! Die Leuchte kann als Steh-, Lese- und Taschenlampe eingesetzt werden und hat einen schwenkbaren Bügel zum Tragen oder um sie aufzuhängen. Maße: 10 x 4 cm (geschlossen; 14 x 4 cm (auseinander-
gezogen).
€ 4,80 (ab 10 Ex. je € 4,50; ab 25 Ex. je € 3,90), inkl. Batterien;
Mit Aufdruck »Licht auf meine Weg«; Maße: 10,5 x 6 x 3 cm.
Unabhängig sein von Batterien oder einer Stromverbindung: Nach einiger Zeit des »Pumpens« mit der Hand, leuchten die beiden LED-Lampen.
€ 4,80 (ab 10 Ex. je € 4,50);
blau: Best.-Nr. 1717; rot: Best.-Nr. 1718
Die Dynamo-Taschenlampe ist immer schnell einsatzbereit: Nach einigen Sekunden „pumpen“ mit der Hand ist der Akku geladen –
und die zwei hellen LED-Lampen leuchten für mehrere Stunden. Die Lampe ist also stets schnell einsatzbereit. Es werden keine neuen
Batterien gebraucht und damit wird die Umwelt geschont. Der Aufdruck „Licht auf meine Weg“ erinnert an die Zusage aus Psalm 119.
Maße: 6 x 3 x 10,5 cm
Zur Erzählperson »Arzt« siehe »Zur ganzen Reihe«.
Hallo, ihr seid vielleicht überrascht, dass heute ein Arzt bei euch ist. Ich möchte euch heute nämlich aus meinem Leben erzählen. Ich habe auch zwei Bücher geschrieben. In dem einen Buch geht es um Jesus. Meine Erzählung über seine Geburt ist weltbekannt. In meinem zweiten Buch erzähle ich davon, was passiert ist, nachdem Jesus den Tod besiegt hat und zu Gott, seinem Vater, in den Himmel zurückgekehrt ist. Durch meine Bücher bin ich bekannt geworden und der eine oder die andere hat vielleicht schon mal meinen Namen gehört. Ich heiße Lukas.
In meinem zweiten Buch erzähle ich viel über Paulus. Ihn kannte ich besonders gut. Denn ich bin mit ihm viel auf Reisen gewesen. Ich zeige euch mal, wo Paulus so rumgereist ist (zeigt Karte vom östlichen Mittelmeer). Ich war nicht überall dabei, aber wenn ich dabei war erzählte Paulus viel aus seinem Leben. Eine Geschichte hat er besonders oft erzählt. Diese Geschichte erzähle ich euch heute:
Paulus war es sein Leben lang wichtig, Gott zu vertrauen und so zu leben, wie Gott es will. Das hatte er von seinen Eltern gelernt. Als er so 17 Jahre alt war, schickten seine Eltern Paulus aus seiner Heimatstadt Tarsus (Karte) nach Jerusalem (Karte). In Jerusalem studierte Paulus bei klugen und gelehrten Männern. Sie erklärten ihm die heiligen Schriften des jüdischen Volkes, unser Altes Testament, und sagten ihm, wie er am besten leben sollte. Paulus nahm es damit sehr genau. Keinen Millimeter wollte er davon abweichen.
Während Paulus dort studierte, hörte er von Jesus. Übrigens: Damals hatte Paulus noch einen anderen Namen. Er hieß Saulus. Wundert euch also nicht, wenn ich von Saulus erzähle.
Alles, was Saulus über Jesus Jesus hörte, ärgerte ihn fürchterlich, ja machte ihn richtig wütend. Dieser Jesus machte es den Menschen viel zu leicht. Unerhört fand Saulus es, dass Jesus behauptete, er sei Gottes Sohn. Gott selbst. Kein Mensch durfte so etwas behaupten. Saulus war dabei, als ein Stephanus, der sich um die Armen in der Gemeinde der Christinnen und Christen kümmerte, umgebracht wurde. Er wurde so lange mit Steinen beworfen, bis er tot war. Das gefiel Saulus gut. So sollte es allen Christinnen und Christen ergehen, meinte er.
Saulus hatte eine Idee. Er suchte sich einige Leute, die so dachten wie er. Zusätzlich besorgte er sich eine offizielle Bestätigung der wichtigsten Menschen in Jerusalem, dass es sein Auftrag sei, gegen Christinnen und Christen vorzugehen. Dann machte er sich mit seinen Männern auf den Weg nach Damaskus (Karte). Dort lebte eine große Gruppe von Christinnen und Christen. Saulus wollte diese Gruppe verhaften und vor Gericht stellen. Am besten sollten sie alle sterben, dachte Saulus. Voller Wut im Bauch ritt er so schnell wie möglich nach Damaskus.
Saulus kam zwar in Damaskus an, aber ganz anders, als er es ich vorgestellt hatte. Saulus und seine Leute hatten die Hügelkette Golan überquert. In der Ferne sahen sie Damaskus liegen. Die Abenddämmerung zog herauf, langsam wurde es dunkel. Plötzlich riss Saulus seine Hände schützend hoch. Ein helles, strahlendes Licht aus dem Himmel traf ihn. Seine Begleiter waren erstaunt. Sie verstanden nicht, warum Saulus die Hände hochriss. Sie hörten eine Stimme: »Saulus, warum verfolgst du mich?« Die Begleiter sahen sich verwirrt um. Doch es war niemand da. Wo kam diese Stimme nur her? Saulus fragte: »Wer bist du?« Die unbekannte Stimme antwortete: »Ich bin Jesus, den du verfolgst. Pass auf: Geh nach Damaskus. Dort wirst du erfahren, wie es mit dir weitergehen soll.« Das helle Licht erlosch. Es hatte Saulus so stark geblendet, dass er blind war. Seine Männer mussten ihn nach Damaskus führen.
In Damaskus fanden die Männer ein Zimmer für Saulus. Nun saß er dort und dachte über sich und sein Leben nach. Langsam dämmerte es Saulus, dass er sich gründlich geirrt und einen großen Fehler gemacht hatte. Er hatte es ja selbst erlebt, dass Jesus stärker war als der Tod und dass Gott die Taten und Worte von Jesus bestätigt hat. Saulus schüttelte seinen Kopf über sich selbst. Wie dumm war er nur gewesen. Saulus betete: »Gott, vergib mir, dass ich Jesus, deinen Sohn, verfolgt habe. Bitte schick mir jemanden, der mir von deinem Sohn Jesus erzählt.«
Einige Zeit später klopfte es an seiner Tür. »Herein!«, rief Saulus. Wer kam jetzt? Er erwartete doch niemanden. Saulus hörte, dass die Türe sehr langsam geöffnet wurde. »Bist du Saulus?«, fragte eine unbekannte Stimme. »Ja. Und wer bist du?«, fragte Saulus. »Ich bin Hananias. Jesus hat mir den Auftrag gegeben, zu dir zu kommen. Darf ich eintreten?« – »Ja, komm rein«, sagte Saulus. Hananias ging hinein und setzte sich. Dann sagte er: »Saulus, Jesus hat etwas mit dir vor. Deshalb hat er mich zu dir geschickt. Du sollst in die Welt hinausziehen und den Menschen von ihm, Jesus, erzählen. Dazu gibt Gott dir seinen Heiligen Geist.«
In diesem Augenblick fiel es Saulus wie Schuppen von den Augen. Er konnte wieder sehen. Einige Zeit blieb Saulus noch in Damaskus. Dann zog er los in die Welt.
Davon erzähle ich euch nächsten Sonntag.
Hier eignet sich das Saulus-Paulus-Lied von Rolf Krenzer (in: Das große Liederbuch. 135 religiöse Lieder für Kindergarten, Schule und Gottesdienst, Limburg 1988) oder
Eine freudige Nachricht breitet sich aus (KuS 248)
Psalm 139 nach der Übersetzung der BasisBibel.
Alternativen:
Psalm 139 (KuS 674; einschließlich des Liedes »Von allen Seiten umgibst Du mich«, KuS 675);
Psalm 139 (in: Peter Spangenberg, Höre meine Stimme. Die Psalmen, Hamburg 1995; nicht mehr erhältlich).
Psalm 139 kann auch gesungen werden. Z. B.
Du siehst mich, wo ich steh (Wwdl 130);
Ob ich sitze oder stehe (KuS 332, Wwdl 86).
Anstatt die Lieder zu singen, können sie auch als Psalmgebet im Wechsel gesprochen werden.
Zur Erzählung für die Jüngeren
Als immer wieder auftretendes Symbol kann eine Taschenlampe genutzt werden. Ausgangspunkt ist die Erfahrung des Paulus, bei der Berufung von einem hellen Licht geblendet zu werden. Von diesem Augenblick an hat Paulus die Aufgabe und das Ziel, den Menschen Jesus als Licht der Welt zu vermitteln. Paulus selbst erlebt Jesus als Licht, als er in Lystra gerettet wird, im Gefängnis in Ephesus sitzt und beim Schiffsbruch vor Malta.
Zur Erzählung für die Älteren
Nach kirchlicher Tradition ist Lukas der Autor der Apostelgeschichte sowie Arzt und Begleiter des Paulus. Für die Älteren erzählt »Lukas« aus seiner Sicht und nimmt dabei die Wir-Erzählungen (Apostelgeschichte 16,11–15 und 27,1–44) in seine Ich-Erzählung auf.
Es wäre deshalb gut, wenn die Person, die die Geschichte erzählt, als Arzt verkleidet auftritt.
Hilfreiches zu den Reisen des Paulus’:
Die acht Farbfolien (besonders Folie 7) des Calwer Bibelatlasses.
Der Arbeitsbogen Nr. 2 (»Paulus«) zu den Reisen des Apostels Paulus. Mit Figuren zum Ausschneiden, die auf der Karte (die ausgemalt werden kann) entsprechend platziert werden.
Aue Verlag Möckmühl, info@aue-verlag.de
Blankokarten für das Kamishibai-Erzähltheater
Die Kinder können zu dieser Reihe Bilder malen, anhand derer die Geschichte von Paulus nacherzählt werden kann.
14 weiße, stabile DIN-A3-Bogen plus ein »Vorhang-Bogen«; für alle Farben geeignet.
Wenn die Geschichtenbaumeister ihr Werk vollendet haben, dann wollen all die selbst erfundenen Charaktere, Handlungen, Orte und Gegenstände auch auf die Bühne des Kamishibai! Zum Gestalten und Malen von Bildkarten gibt es nun ein Blanko-Set aus 14 Bögen rein-weißem, 350g/m²-schwerem, extra-festem Postkartenkarton in DIN A3 – eine preisgünstige Alternative zu den im Künstlerbedarf angebotenen Spezialpapieren! Unsere Blanko-Karten sind sehr gut geeignet für die Gestaltung mit allen Arten von Stiften und Farben: für Buntstifte, Wachsmaler, Marker, Wasserfarben, Acrylfarben, für Collage- und Mischtechniken. Weil der Karton ablösbare und permanente Klebstoffe sehr gut annimmt und sich präzise mit Scheren und Cuttern bearbeiten lässt, eignet sich das Material auch zum Basteln von Figuren und Kulissen. Das Set enthält kreative Ideen fürs Erzählen und Geschichtenerfinden.
Damit die Präsentation der selbst gemalten Geschichte gleich losgehen kann, liegt der Packung eine bunte Vorhangkarte bei. 14 Bogen blanko Postkartenkarton, DIN A3, 350g/m², holzfrei, säurefrei, chlorfrei, rein-weiß, in wiederverschließbarer Folientasche (kein Block, keine störende Gummierung). Inklusive: eine Vorhangkarte und Gestaltungstipps.
Das Mitmachheft im Kindergottesdienst 5-2023
Paulus begegnet auf seinen Reisen unterschiedlichsten Menschen. Drei von ihnen lernen wir in diesem Heft kennen, als der neugierige Simon sich auf die Suche nach Paulus macht. Über ihn hat er gehört, dass aus dem Christenverfolger ein ganz anderer Menschen geworden ist …
Hier der Hinweis auf die Für-Dich!-Werkstatt. Sie enthält konkrete Hinweise und Impulse, das »Für Dich!«-Heft sowohl im monatlichen wie auch im wöchentlichen Kindergottesdienst gewinnbringend für Kinder und Mitarbeitende einzusetzen.
Kostenfrei öffnen oder zum Bearbeiten herunterladen unter:
Jedes Kind gestaltet sich auf Vorlage mit kleinem Körperumriss oder Kopf und schreibt darauf, was es gut kann. Daraus ein Mobile basteln.
Anschließendes Gespräch: Die Teile sind verbunden und können sich dennoch frei bewegen. Was passiert bei Wind? Was passiert, wenn ein Teil wegfällt oder dazukommt? Was ist die Verbindung, ohne die es nicht geht?
Ein ausgeschnittener Körperumriss (in Originalgröße) dient als Gesprächsimpuls oder um Ideen aus Gespräch an die passende Stelle zu schreiben:
a) Bildliche Ebene: Welches Körperteil brauche ich wofür? Welches ist das Wichtigste?
b) Übertragung: Was braucht es in einer Gruppe/Gemeinde?
(Vgl. hierzu: Gabi Scherzer, Von der Hand zum Herz, ab Seite 103 – siehe besonderer Tipp unten)
Von der Hand zum Herz 5 Minuten Kreativität zur Bibel
Mit altersgemäßen Bibeltexten, ergänzenden Gestaltungsideen und -anleitungen; Information zu den angewendeten Techniken:
Arbeit mit Papier, Farben, Ton, Nägel und Schnur, Spraydosen und Nagellack, Collagen und Papierbatik, Pantomime und Schattenspiel.
Kreativideen u.a. zu folgenden Bibelstellen:
Für Kinder von 6 bis 12 Jahren.
120 Seiten, Format 19,5 cm x 17,5 cm, Spiralbindung.
junge-gemeinde.de
Jedes Kind ist wichtig für die Gemeinschaft und kann beim Gebet etwas einbringen:
Kinder nennen ihre Gebetsanliegen (Dank, Bitte) und legen symbolisch einen Gegenstand dazu ab (Glasnugget, Stein, Kerze …). Wer sich traut, sagt laut das Anliegen selbst, ansonsten unterstützen die Mitarbeitenden (vgl. hierzu KuS, Seite 706).
Ein jeder kann kommen (KuS 192);
Wir sind eingeladen zum Leben (KuS 185)
Mit Beteiligung der Kinder (s. oben)
(s. »II. Bausteine«, siehe oben) und kurzer Austausch über Erlebnisse beim Spielen:
Zeig mir deine Nase (KuS 297);
Anders als du (KuS 556)
Silas und Helena aus der Gemeinde in Korinth unterhalten sich. Später kommt Cornelia mit dem neuen Brief von Paulus dazu.
Silas: Hallo Helena, schön dich zu treffen. Gehst du auch zum Gottesdienst nachher?
Helena: Hallo, Silas. Ja, aber ich habe gar keine Lust. Hoffentlich gibt es nicht wieder Streit.
Silas: Oh, ja. Nach dem letzten Gottesdienst war ich ganz durcheinander. Dabei gehe ich eigentlich gerne in den Gottesdienst.
Helena: Es gibt eben ein paar, die wollen bestimmen – weil sie viel Geld haben. Dann gibt es Streit. Aber ich finde, das passt gar nicht zu uns. Bei Gott sind doch alle gleich. Oder?
Silas: Da hast du schon recht. Aber ist das nicht überall so, dass die, die was zu sagen haben, reich sind?
Helena: Eben. Gerade deshalb sollte es bei uns anders sein.
Silas: Ohne ihre Häuser hätten wir aber gar keinen Ort, um uns zu treffen. Und sie kaufen ja auch immer das Essen für alle.
Helena: Ich finde trotzdem, dass sie nicht allein bestimmen sollen.
Silas: (Verärgert) Aha. Aber dass du umsonst etwas zu essen bekommst, findest du gut. Wenn alle gleich sein sollen, müssen dann nicht auch alle zahlen?
Helena: (Ebenfalls verärgert) Das hätte ich ja nicht von dir gedacht! Weißt du, was ich so toll bei Jesus finde? Dass es ihm egal ist, ob ich Geld habe oder nicht.
Silas: Das ist ja auch gut so. Aber bestimmen kannst du eben nicht. Ich auch nicht. Wir sind eben nicht so wichtig.
Helena: Ach, so siehst du das … Jetzt weiß ich ja, woran ich bei dir bin. (Dreht sich weg; zu den Kindern:) Der kapiert es einfach nicht.
Silas: (Schweigt einige Zeit mit gesenktem Kopf) Jetzt streiten wir auch schon … Ich weiß gar nicht, was ich jetzt sagen soll … So ein blödes Thema.
Helena: Hm … Streit will ich ja auch nicht … Aber ich finde, bei uns sollte es anders sein … Weil wir zu Jesus gehören. Wir sollten es so machen wie er … Und jetzt – gehen wir zum Gottesdienst?
Silas: Ja, lass uns gehen. (Gehen los; Cornelia kommt mit Brief in der Hand.)
Cornelia: Hey, ihr zwei, geht ihr zum Gottesdienst? Ich komme auch mit!
Helena: Hallo Cornelia! Ja, komm mit.
Silas: Hallo! (Alle schweigen)
Cornelia: Was ist denn bei euch los? Dicke Luft?
Helena: (Traurig) Ja, wir haben über die Gemeinde gesprochen. Und den Streit.
Silas: Dabei haben wir fast selbst gestritten.
Helena: Ich wünsche mir nur, dass ich wenigstens in der Gemeinde so akzeptiert werde, wie ich bin. Und dass ich sagen kann, was ich denke.
Cornelia: Oh! Ich sehe: Da seid ihr echt bei einem schwierigen Thema gelandet.
Silas: Und nicht nur wir. Das betrifft ja unsere ganze Gemeinde.
Cornelia: Ich habe gute Neuigkeiten. Von Paulus ist ein neuer Brief gekommen.
Silas: Oh, der kommt gerade richtig.
Helena: Paulus? Hm, wer war das nochmal?
Cornelia: Er war der erste, der uns von Jesus erzählt hat. Ohne ihn wüssten wir nichts über Gott.
Silas: Ja, er war lange bei uns. Von ihm weiß ich, dass Jesus auferstanden ist. Durch ihn haben sich die Menschen zusammengetan, die an Gott glauben. Durch ihn hat sich unsere Gemeinde gebildet. Aber seit er weg ist, ist es schwieriger geworden.
Cornelia: Aber er schreibt uns. Immer wieder. Ich habe schon gelesen, was drin steht im Brief.
Helena: Aber so ein Brief nützt ja nix.
Cornelia: Doch! Hört mal zu. Da steht, dass wir alle in der Gemeinde in Korinth wie ein Körper sind. So eng gehören wir zusammen.
Silas: Wie ein Körper? Wie ist das denn gemeint?
Cornelia: Er schreibt: Wir sind wie ein Körper von einem Menschen. Da gehört alles zusammen und jedes Körperteil hat seine Aufgabe. So ist es auch bei uns in der Gemeinde.
Helena: Hört sich interessant an. Bei einem Körper sind ja wirklich alle Teile wichtig.
Cornelia: Genau so habe ich das auch verstanden. (Liest aus dem Brief) »Wenn der ganze Körper ein Auge wäre, wo bliebe das Gehör? Wenn er ganz Gehör wäre, wo bliebe der Geruchssinn?« (Schaut auf) Alles hängt also irgendwie zusammen: Nur das Auge kann sehen – also ist es wichtig. Nur das Ohr kann hören – also ist es wichtig. Und auch die Nase ist wichtig.
Silas: Und was bedeutet das für uns?
Helena: Dass alle gleich wichtig sind, auch wenn sie unterschiedlich sind. Du bist wie das Auge und ich wie das Ohr. Und Cornelia wie die Nase.
Silas: Verstehe ich noch nicht so ganz.
Cornelia: Alle sind wichtig und haben einen Platz bei uns. Und wenn es einem von uns schlecht geht, leiden alle. Wie es bei Zahnweh dem ganzen Körper schlecht geht.
Silas: Ja, das stimmt.
Helena: Deshalb ist es wichtig, dass wir alle dazugehören. Cornelia zum Beispiel kann lesen und du kannst so schön singen.
Cornelia: Und du, Helena, hast oft gute Gedanken. Andere von uns können gut zuhören und wieder andere … haben eben Geld. Egal, was wir können und haben: Wir gehören alle dazu, weil wir zu Jesus gehören.
Helena: Ich bin gespannt, was die anderen dazu sagen.
Wir wollen aufstehn (KuS 286)
Mobile oder Malaktion (beides s. oben)
Guter Gott,
danke, dass wir nicht alleine leben,
sondern mit vielen Menschen zusammen.
Danke, dass wir alle etwas Unterschiedliches können und uns ergänzen.
Danke für alle Kinder, die hier sind.
Danke für N.N. Danke, dass sie/er gut … kann. (Nacheinander Namen aller Kinder einfügen und was sie gut können; evtl. vom Mobile übernehmen.)
Wir bitten:
Hilf uns, dass wir gut miteinander auskommen.
Zeig uns, wie wir Streit lösen können,
wenn wir Verschiedenes wollen.
Gib uns ein offenes Herz,
dass wir niemanden ausschließen.
Danke, dass wir zusammengehören und du uns dabei hilfst. Amen.
Viele kleine Leute (KuS 533)
Pfingsten ist der Geburtstag der Kirche. Ein Grund zu feiern – oder? Immerhin gibt es auch genug Gründe, sich zu beklagen:
Wie blicken Sie auf Ihre Kirche, Ihre Gemeinde? Gibt es da Anlass zu klagen? Vielleicht finden Sie gemeinsam aber auch viele Dinge, die Grund zu feiern sind.
Das Pfingstfest lädt ein, sich immer neu begeistern zu lassen für die Sache Gottes. In dem Vertrauen darauf, dass wir nicht allein auf unsere Kräfte und Kreativität angewiesen sind, sondern dass Gottes Geist uns trägt und führt. Dass er uns hilft, Grenzen zu überwinden.
Vielleicht liegt darin das Wundersamste an Pfingsten: Menschen, die voll Freude sind über das, was mit ihnen geschieht; die mehr schaffen, als sie sich selbst zugetraut haben; die Teil der großen Geschichte Gottes mit den Menschen werden (unn nicht unbedingt in Feuer und Wind).
Am hellen Tag kam Jesu Geist (KuS 146);
Hallelu-, Halleluja (KuS 226);
Komm, sag es allen weiter (KuS 268/EG 225)
Die Kinder schneiden aus gelbem Papier vorgezeichnete Flammen aus. Im gemeinsamen Gespräch erzählen sie zum einen, was sie persönlich begeistert;
zum anderen, warum sie gerne in den Kindergottesdienst kommen. Die Gedanken hieraus werden in Stichworten auf die Flammen geschrieben, die im Kindergottesdienst-Raum aufgehängt werden. Dazwischen hängen die Mitarbeitenden weitere Flammen auf, die Mut machende Bibelworte enthalten (z. B. Psalm 18,30b; Matthäus 28,20b; Psalm 139,5; Psalm 138,3).
Peter Hitzelberger (Hg.)/Michael Landgraf
Die Bibelkiste S1609
In verschiedenen Einheiten werden Herkunft und Entstehung der biblischen Texte thematisiert, die schriftliche Fixierung, Vervielfältigung und Verbreitung der Bibel, weitere Schwerpunkte sind Ursprache und Übersetzung der Bibel – von Luther
bis zur Volxbibel – sowie die Vielfalt der Textarten und der heutige Umgang mit der Bibel. Neben der Vermittlung von Basis-Wissens zur Bibel sorgen auch viele kreative oder spielerische Elemente für Abwechslung. Die Stärke des Konzepts liegt außerdem in der Verbindung der Lerninhalte mit spirituellen Fragen, die Kinder und Jugendliche heute bewegen.
Die Bibel-Kiste aus Holz enthält folgende Materialien:
•USB-Stick mit Arbeitsblättern, Schautafeln und Anleitungen (Word-Dateien – Vorlagen können also selbst nachgedruckt werden)
• Bibelausgabe: Die Gute Nachricht Bibel für dich (2x)
• Mein Bibel Griffregister (2x)
• Spiel Bibelfußball (mit Spielplan, Spielkarten und Spielscheibe)
• Wir Bibelentdecker (Arbeitsbuch mit Kursmaterial)
• Biblische Symbole entdecken (Symbolbildkarten-Set)
• Der Herr ist mein Hirte (Postkarten-Set)
• Mein Martin-Luther-Bibel-Buch (Bastelbogen)
• Fünf verschiedene Poster zu „Welt und Umwelt der Bibel“
• Schreibrohr Calamus (3x in Schutzhülle)
• Federhalter natur
• Verschiedene Ausdrucke von Arbeitsblättern, Schautafeln
und kreativen Methoden für Lernstationen, Gruppenarbeiten
und Wandtafeln
Folgende „Verbrauchsmaterialien“ sind im Set enthalten und
können bei Bedarf unter junge-gemeinde.de jederzeit nachbestellt
werden:
• Naturpapyrus Lesezeichen (10er-Set in Schutzhülle)
Best-Nr. 1617
• Pergament (A6 mit Probestück) Best-Nr. 1619
• Römische Wachstafel Best.-Nr. 1620
• Bibeltinte (Eisengallustinte) Best-Nr. 1630
Die Holzkiste ist ausreichend groß für zusätzliche eigene Materialien.
€ 179,00; Best.-Nr. S1609
Ich nehme euch heute mit in eine Stadt, die Jerusalem heißt. Ich will euch ganz genau beschreiben, was ich höre, sehe und spüre. Hört gut zu.
Was für ein Chaos! Von überall laufen die Menschen zusammen. Und ich mittendrin. Was da wohl los ist? Ich lasse mich mitreißen. Alle drängen auf einen großen Platz. Da passen jetzt schon nicht noch mehr Leute drauf, aber es wird einfach näher zusammengerückt. Was ist da nur los? Ich bin zu klein, um über die anderen hinwegzusehen. Zwischen zwei Frauen taucht kurz ein großer Steinblock auf. Ich kämpfe mich durch. Dann, endlich, sehe ich, was da passiert.
Da steht ein Mann: Groß, kräftig. Mit einem wilden Bart. »Ein Bauer oder ein Fischer«, denke ich. Hinter ihm stehen noch einige Männer und Frauen. Sie alle sehen anders aus als die Menschen hier in der Stadt. Sie kommen vom Land. Das erkennt man sofort. Der Mann mit dem Bart hält eine Art Rede. Ich verstehe nicht genau, was er sagt. Aber ich sehe, dass die Menschen auf dem Platz heftig darüber diskutieren. »Unglaublich!«, höre ich jemanden rufen. »Unerhört!«, eine andere.
Von meinem Beobachtungsposten aus schaue ich mich um. Da entdecke ich Amos. Einen Nachbarsjungen. Er steht fast ganz vorne. Vielleicht hat er mitbekommen, um was es geht. Ich schlängle mich zwischen den Menschen zu ihm durch. Das dauert … aber dann habe ich es geschafft. Ich tippe Amos auf die Schulter. Er bemerkt das zunächst gar nicht, so gespannt hört er dem Mann zu. »Hallo Amos«, sage ich schließlich, »kannst du mir sagen, was hier los ist?« – »Ja, klar! Das sind die Freunde von Jesus. Von Jesus hast du schon gehört, oder?« Ich nicke. »Sie sind sich sicher, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Das ist jetzt schon ein paar Wochen her. Seitdem treffen sie sich jeden Tag in diesem Haus da.« Amos zeigt auf ein Haus am Rand der Menschenmenge. »Meistens sieht man nicht viel von den Jesus-Freunden. Doch heute sind sie plötzlich alle aus dem Haus herausgerannt. Die Leute dachten, es brennt vielleicht.«
»Oh nein, ein Feuer?«, unterbreche ich Amos. »›So etwas ähnliches‹, haben die Jesusfreundinnen gesagt. Sie haben erzählt, dass der Geist Gottes zu ihnen gekommen ist. Und dass das so ausgesehen hat wie Feuer. Aber angefühlt hat es sich wie Wind. Verrückt, oder?« – »Ja, das kannst du laut sagen.« – »Auf jeden Fall hat der Geist Gottes sie richtig fröhlich gemacht. So fröhlich habe ich schon lang niemanden mehr gesehen. Manche haben sogar gesagt, die wären betrunken. Das glaube ich aber nicht. Die freuen sich einfach. Dieser Geist von Gott hat etwas mit ihnen gemacht. Etwas, das ihnen sehr guttut.« – »Echt? Das ist ja interessant. Und wer ist der Mann da mit dem Bart?« – »Das ist Petrus, habe ich mitbekommen. Besonders ist vor allem, wie er redet. Er und die anderen Jesusfreunde können alle Sprachen der Menschen hier auf dem Platz sprechen. Schau dich um: Hier sind Leute aus der ganzen Welt.«
»Was?«, frage ich überrascht. »Aber diese Jesusfreunde sind doch einfache Menschen vom Land! Warum können die so viele Sprachen?« – »Auch das war wohl der Geist. Er hat sie ihnen … beigebracht.« – »Unglaublich!«, rufe ich. »Dann können sie ja allen Leuten auf der ganzen Welt von ihrem Jesus erzählen.« – »Genau das wollen sie, denke ich« – »Dann lass uns mal hören, was sie zu sagen haben.« Ich nehme Amos bei der Hand und dränge mich ganz nach vorne. Bis wir fast bei Petrus stehen. Vielleicht können wir ja sogar noch etwas von den Flammen sehen …
»Sag mir, wie das gehen soll.« Ratlos stehe ich vor Maria. »Jesus hat uns gesagt, wir sollen seine Worte in der ganzen Welt verkünden. Aber wie sollen wir das machen? Wir sind nur so wenige. Ich war noch nie in einem anderen Land. Außerdem kann ich überhaupt nicht gut erzählen.« Maria schaut mich an. »Aber du hast doch gehört, was Jesus gesagt hat, als er in den Himmel gegangen ist: Er schickt uns seinen Geist. Der wird uns helfen.«
»Und wann kommt der Geist?« – »Der kommt schon, keine Angst.« – »Glaubst du wirklich, mit dem Geist ist dann alles anders? Kann ich dann vor Menschen sprechen, ohne knallrot zu werden?« – »Ganz bestimmt.« – »Na, ich bin skeptisch. Der Geist ist vielleicht nur für die, die bestimmen; die sowieso immer sagen, wo es langgeht.« Maria steht auf. »So, jetzt hast du genug gegrübelt, jetzt müssen wir los. Die Versammlung beginnt gleich.«
Ich hänge meinen Gedanken nach, während wir zu den anderen gehen …
Viele sind schon da. Etwas liegt in der Luft. Als ob heute noch etwas passieren würde. Petrus beginnt mit einem Gebet. Dann stimmt er ein Lied an. Alle singen mit. Doch meine Gedanken driften immer wieder ab. »Wie schön wäre das, wenn der Geist da wäre. Wenn er mir helfen würde, anderen zu erzählen, was ich von Jesus gehört habe.« Ich bin so tief in Gedanken und merke nicht, dass das Lied vorbei ist. Doch nein! Es ist gar nicht zu Ende. Alle sind plötzlich still. Etwas geschieht.
Ein Luftzug ist zu spüren. Es zieht. Nein, das ist ein Wind. Ein Wind, der sanft um mich weht. Auf den Gesichtern der anderen sehe ich, dass sie auch etwas davon spüren. Niemand sagt etwas. Dann sehe ich die Flammen. Kleine, tänzelnde Flammen auf den Köpfen der Menschen im Raum. Auch auf meinem? Ich traue mich nicht, jemanden zu fragen. In der Stille merke ich, wie sich etwas in mir verändert. Es ist, als ob ich zu enge Kleidung ausziehen würde. Als ob ich aus einem stickigen Keller an die frische Luft komme. Als ob nach einem kalten Winter die Sonne mein Gesicht wärmt.
»Das ist der Geist!«, ruft jemand. »Der Geist! Der Geist!«, stimmen immer mehr ein. Auch ich. Jemand öffnet die Tür, wir drängen nach draußen. Mir ist, als ob ich fliegen könnte. Wir tauchen ein in das Getümmel der belebten Straßen. Da sind Leute aus aller Herren Länder. Als ich an ihnen vorbeigehe, fällt mir auf: Ich verstehe sie. Ob sie auch mich verstehen können? Ich spreche einen Mann an. Es klappt. Er versteht mich!
»Woher kannst du meine Sprache?«, fragt der Mann. »Das ist der Geist«, sage ich. Der Mann schaut mich verständnislos an. Dann erzähle ich ihm alles. Von Jesus, der uns vom Reich Gottes erzählt hat, der uns erzählt hat, wie sehr Gott die Menschen liebt … Es sprudelt nur so aus mir heraus. Der Mann hört schweigend zu. Schweigend und staunend. »Danke für diese Geschichte«, sagt er, als ich fertig bin.
Ich ziehe weiter. Irgendwann treffe ich in dem Getümmel Maria wieder. Sie fragt mich: »Geht es dir auch so wie mir? Bist du auch so … begeistert?« – »Ja.« – »Und vor zwei Stunden hast du mir noch nicht geglaubt, dass der Geist kommt. Dass der Geist uns verändert.« – »Das stimmt«, bestätige ich. »Dass der Geist mich so sehr verändert, das hätte ich nicht geglaubt. Jesus hat sein Wort gehalten. Jetzt können wir wirklich in alle Welt gehen und allen von ihm erzählen.«
Die Geschichte von Pfingsten Minibüchlein
Passend zu den Erzähl-Sets für unser Kamishibai: die Geschichte von Pfingsten nach Apostelgeschichte 2, 1-45
zum Vor- und Nachlesen für Kinder im Vor- und Grundschulalter.
Inhalt:
Traurig sitzen die Freunde von Jesus zusammen, wie Sie seinen Auftrag ausführen sollen, wissen Sie nicht. Doch dann bekommen sie Hilfe von Gott selbst: der Heiliger Geist braust plötzlich durch Ihr Zimmer, sie werden fröhlich, mutig und müssen nach draußen, um die frohe Botschaft auch allen anderen zu verkünden.
Format: 24 Seiten, mit farbigen Illustrationen
Format 12 x 12 cm, geheftet.
Eine vermutlich bekannte Situation in Kirchengemeinden: Ein Amt ist zu besetzen. Da stellt sich die Frage: Wer ist die/der Beste? So einmütig wie in der Urgemeinde geht es dabei wahrscheinlich selten zu. Ein Zugang zum Text kann daher ein Vergleich sein:
Wie geht das in unserer Gemeinde/im Vorbereitungskreis, wenn eine Aufgabe zu vergeben ist? Was könnten wir von der Urgemeinde lernen?
Wo zwei oder drei (KuS 190);
Gut, dass wir einander haben (KuS 294);
Ich möcht, dass einer mit mir geht (KuS 260/ EG 209)
Die Kinder organisieren eine Wahl, bei der Aufgaben verteilt werden (Kerze auspusten, Mitte aufräumen, Tür öffnen … Weitere Aufgaben nach Situation vor Ort. Idealerweise gibt es so viele Aufgaben, wie Kinder da sind. Wichtig ist, die Aufgabe nur einmal zu vergeben). Die Aufgaben werden vorher von den Mitarbeitenden ausgewählt. Dabei achten sie darauf, solche zu nehmen, die von allen Kindern gut ausgeführt werden können.
Ablauf: Zunächst überlegen die Kinder entlang der Aufgabenliste, welches Kind für welche Aufgabe am besten geeignet ist. Jemand aus dem Team notiert das Ergebnis. Anschließend wird gelost. (Die Lose mit den Namen aller Kinder wurden zuvor selbst erstellt, die Zettel gefaltet und in ein Körbchen gelegt.) Jemand aus dem Team nennt die erste Aufgabe, ein Kind zieht ein Los. Das Ergebnis wird notiert. Wenn alle Aufgaben ausgelost sind, wird verglichen, ob die von der Gruppe eingesetzten Kinder mit dem Losergebnis übereinstimmen.
Ganz zum Schluss kann nochmals thematisiert werden, ob das Losverfahren für die Erledigung der Aufgaben geschadet hat.
Peter Hitzelberger/Annette Härdter
Gott ist bei mir 30 Psalmen für Kita und Kinderkirche
Psalmen sind ein fester Bestandteil im Gottesdienst.
Mit ihren Bildern und Vergleichen kommen sie uns auch im
Alltag nahe. Damit Kinder in
Psalmen »hineinwachsen« können, haben wir 30 von ihnen entsprechend bearbeitet: Sie enthalten Kehrverse, die durch ihre Wiederholung die Melodie des »Psalmliedes« aufblitzen lassen; etliche Kehrverse sind vertont und können mit dem abgedruckten Notensatz auch gesungen werden; die Texte wurden so formuliert, dass sich Kinder ab 4 Jahren darin wiederfinden; aufgeteilt in vier Themenbereiche.
Für die religionspädagogische Arbeit in Kita und Reliunterricht sowie das Feiern von Kinder- und Familiengottesdiensten.
»Hört mir alle mal zu, hallo!«, ruft jemand vom anderen Ende des großen Raumes. »Hört mir zu!« Ich drehe mich um. Gerade habe ich mich so gut mit meinem Nebensitzer unterhalten. Wir haben uns erzählt, wie Jesus damals die Streithähne Jakobus und Johannes beruhigt hat. Die Stimme, die da ruft, gehört zu Petrus. Er war einer der engsten Freunde von Jesus. Er ist einer, der gerne sagt, wo es langgeht. Also warte ich, dass er anfängt zu sprechen. »Wie ihr ja alle wisst, sind wir nicht mehr zwölf, sondern nur noch elf ganz enge Freunde von Jesus. Uns elf nennt man auch Apostel …«
Ich hoffe, es wird nicht wieder eine dieser Reden, die ohne Punkt und Komma dauern, bis es dunkel wird. »Wir sind nur noch elf, weil Judas, der Jesus verraten hat, gestorben ist.« Tuscheln geht durch die Menge. Viele werden unruhig, als sie den Namen Judas hören. Niemand erinnert sich gerne an ihn. Er hat Jesus für 30 Silberstücke verkauft. Manche schütteln unwillkürlich den Kopf. Man sieht ihnen an, was sie denken.
»Deshalb müssen wir einen zwölften Apostel nachwählen.« Wieder Gemurmel. Diesmal eher aufgeregt. »Es muss jemand sein, der schon von Anfang an mit dabei war. Jemand, der alle Dinge gesehen hat, die Jesus getan hat. Jemand, der auch alle seine Geschichten gehört hat. Vor allem aber muss es jemand sein, der Jesus auch nach seiner Auferstehung gesehen hat – und davon erzählen kann.«
So stehen Josef und Matthias zur Wahl. Die beiden haben alles miterlebt und haben Jesus auch nach seiner Auferstehung gesehen.
Wieder geht ein Raunen durch die Menge. Einige blicken enttäuscht zu Boden. Sie sind erst seit kurzem in der Gemeinde. Sie kommen daher nicht in Frage.
»Und wie sollen wir wählen?«, fragt eine Frau. »Ja, bei so einem wichtigen Posten gibt es doch sicher Streit!«, ruft ein anderer. »Da habt ihr Recht«, antwortet Petrus. »Streit soll es nicht geben. Deshalb schlage ich vor, dass wir losen.« Ein zustimmendes Nicken bewegt die Köpfe. »Also Josef und Matthias stehen zur Wahl. Bartholomäus, kannst du Lose machen?«
Bartholomäus nimmt sich einen Stift und zwei Tonscherben. Andächtig ritzt er die beiden Namen hinein. Alle sind plötzlich still geworden. Die Spannung ist mit Händen zu greifen. In die Stille hinein sagt Petrus: »Wenn wir losen, entscheiden nicht wir. Es entscheidet Gott.« Dann hebt er die Hände hoch und betet: »Ich bitte dich, Gott, lass uns durch das Los sehen, wer für das wichtige Amt am besten geeignet ist.«
Bartholomäus reicht Petrus die Schüssel mit den beiden Losen. Petrus schließt die Augen, greift in die Schüssel und holt ein Los heraus. »Es ist Matthias! Herzlichen Glückwunsch.« Josef reicht Matthias die Hand. »Alles Gute für deine neue Aufgabe!« Alle klatschen – und murmeln wieder durcheinander.
Ggf. zuerst gemeinsam klären, was ein Kirchenvorstand/Kirchengemeinderat … ist und was er macht.
»Wir brauchen einen eigenen Kirchenvorstand!« Erik geht im Jugendraum auf und ab. »Wie bitte?« – »Ja, du hast richtig gehört, Anna. Die Erwachsenen entscheiden alles, ohne uns zu fragen. Sollen coole Sofas für den Jugendraum angeschafft werden oder lieber neue Sitzkissen für den Gemeindesaal? Natürlich sind alle für die Sitzkissen. Sollen die Jugendlichen doch auf ihren gammeligen Sofas sitzen.«
»Ein neues Sofa wäre schon schön«, stimmt Nina zu. »Aber wie sollen wir einen eigenen Kirchenvorstand aufstellen?« – »Na, wir wählen!«, verkündet Erik. »Und wie willst du das anstellen?«, fragt Anna. »Wir laden alle zwischen 6 und 18 ein. Wir drucken Wahlzettel und …« – »Dann lachen uns die Erwachsenen aus!«, unterbricht ihn Nina. »Das fürchte ich auch«, pflichtet ihr Anna bei. »Da bin ich mir nicht so sicher«, hält Erik dagegen. »Weil wir nämlich mehr fertigbringen als die.« – »Ach so, klar«, lacht Nina. Sie blickt zu Anna: »Willst du mir nicht mehr helfen, Erik seine Schnapsidee auszureden?« Anna reagiert nicht. »Anna? Bist du noch da?« – »Äh ja, bin ich.« – »Was ist los mit dir? Hast du vielleicht doch Feuer gefangen?«, fragt Erik hoffnungsvoll. »Vielleicht …«, beginnt Anna vielsagend, »gibt es da eine Möglichkeit. Dazu muss ich euch eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte aus der Bibel.« – »Schieß los!«
»Nach Himmelfahrt waren die ersten Christinnen und Christen auf sich selbst gestellt. Jesus war weg. Sie hatten aber eine Aufgabe von ihm bekommen: Sie sollten die Geschichte von Jesus in der ganzen Welt bekannt machen. Dazu mussten sie sich organisieren. Also auch Menschen in Ämter wählen. Wer macht was und so Kram. Wer ein Amt hat, der kümmert sich darum, dass diese Aufgabe erledigt wird.«
»Ja, ja, weiter«, sagt Erik ungeduldig. »Bei den wichtigsten Ämtern, den Aposteln, war ein Posten unbesetzt.« – »Warum?«, fragt Nina dazwischen. »Judas. Du erinnerst dich? Der hat Jesus verraten.« Nina klopft sich mit der flachen Hand auf die Stirn. »Natürlich!« – »Also mussten sie einen Ersatz für Judas wählen. Das erzählt die Bibel so:
Petrus klärt zuerst, wer geeignet ist. Es muss jemand sein, der Bescheid weiß. Jemand, der Jesus von Anfang an kannte und auch bis nach Ostern mit dabei war.
Dann überlegen sie, wie man ohne Streit gut abstimmen kann. Dass nicht die gewinnen, die am lautesten schreien oder andere gar beeinflussen. Es soll fair zugehen.
Da haben sie, finde ich, eine ziemlich geniale Lösung gefunden: Sie losen. Für sie bedeutet das nämlich, dass Gott entscheidet. Deshalb betet Petrus auch, bevor er das Los zieht. Er bittet Gott, dass der den besten Kandidaten auswählen soll. Es treten zwei gegeneinander an. Josef und Matthias. Matthias gewinnt.«
»Ja, und was hat das mit uns zu tun?«, fragt Erik. »Ist doch logisch«, ruft Nina. »Das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Die Erwachsenen wählen doch genau so, wie man es nach der Bibel nicht tun soll. Ich meine … wählen ist ja eigentlich fair. Aber oft werden Leute aus unfairen Gründen gewählt:
Heinz wurde gewählt, weil er schon so lange im Ort wohnt. Carola, weil sie eine Bäckerei hat und die Gemeinde dann Rabatt bekommt. Günter wurde gewählt, weil sein Vater auch schon im Kirchenvorstand war. Renate wurde bestimmt nur gewählt, weil sie sonst mit allen beleidigt gewesen wäre.«
»Ich verstehe, worauf du hinauswillst«, nimmt Anna den Faden auf. »Wir losen unseren Kinder- und Jugendkirchenvorstand. Wir machen es mal anders als in der Schule, wenn die Klassensprecher gewählt werden. Wir probieren einfach mal das Ungewöhnlich aus. Wir machen es so, wie die ersten Christinnen und Christen.« – »Das Gebet davor dürfen wir nicht vergessen!« – »Stimmt.« – »Die werden staunen. Wir jungen Leute zeigen ihnen, wie es auch gehen kann. Wie gut, Anna, dass du beim Bibel-
lesen aufgepasst hast.« Alle drei lachen. In ihren Köpfen sehen sie es schon vor sich. In der Versammlung aller Kinder und Jugendlichen der Gemeinde überlegen sie, wer geeignete Vertreterinnen und Vertreter sein könnten. Alle Namen werden auf Zettel geschrieben. Dann beten sie zu Gott, dass er ihnen bei der Entscheidung hilft – und ziehen Lose. Die Erwachsenen werden staunen …
Überraschungsnüsse Set mit 15 Walnüssen
In den echten Walnüssen sind Halbedelsteine wie Bergkristall, Rosenquarz … verborgen – kleine Schätze.
Sie können zum »Begreifen« von unterschiedlichen (Bibel-)Geschichten in unterschiedlichen Gruppen eingesetzt werden.
Bitte beachten Sie, dass die Verpackung abweicht vom Foto!
Himmelfahrt ist Feiertag (KuS 152);
Gott geht mit (KuS 154);
Segne uns mit der Weite des Himmels (KuS 182)
Jedes Kind erhält ein dickes Blatt Papier. In dessen Mitte steht: »Jesus ist da, auch wenn wir ihn nicht sehen«. Um die Schrift zeichnen oder schreiben die Kinder, was sie Jesus sagen wollen: Dank, Bitten, Fragen …
Mit einem Locher werden am oberen Rand einzelne Löcher gestanzt. In diese wird je ein buntes Stück Geschenkband gebunden. An deren lose Enden binden die Kinder selbstgebastelte Wolken (aus hellblauem/weißem/grauem Papier oder aus Watte). Die Wolken können so angeordnet werden, dass sie die Schrift in der Mitte verdecken. Schiebt man sie beiseite, erscheint die Botschaft von Neuem.
Pfingsten macht Mut Erzählbogen – passend zu dieser Reihe
Der Reiz dieses Erzählbogens liegt in seinen 26 Fenstern, die einen Weg beschreiben. In kurzen Rückblenden (auf den Fenster-Rückseiten) wird erzählt, warum zwei Jünger traurig nach Emmaus gehen, wie Jesus Augen öffnet, der Geist Gottes die Jüngerinnen und Jünger bestärkt, Jesus entschwindet und die kleine Gemeinde in Jerusalem wieder Mut bekommt.
Nach und nach werden die Türchen geöffnet … und eine veränderte Situation ist sichtbar. Etwas Entscheidendes ist geschehen.
Alle 26 Fenster sind vorgestanzt und perforiert (leichtes Öffnen, kein Schneiden); einzelne Bilder können nach dem Öffnen ausgemalt werden. Für Kinder ab ca. 6 Jahre.
Ich erzähle euch heute von Thomas und Hannah. Thomas kannte Jesus gut. Er hat viel mit Jesus erlebt. Und jetzt erzählt Thomas seiner Freundin Hannah von Jesus. Hört gut zu!
»Ach, war das eine schöne Zeit.« Thomas seufzt zufrieden. »Davon muss ich dir unbedingt erzählen.« Thomas sitzt neben seiner Freundin Hannah. »Jetzt bin ich aber neugierig«, sagt sie. »Du weißt ja, vor sechs Wochen ist Jesus wieder auferstanden.« Hannah nickt. »Ja, klar. Du hast von nichts anderem mehr gesprochen.« Hannah zieht eine Grimasse. »Jesus war seither wieder bei uns. Er hat uns alles erklärt. Er hat uns Geschichten erzählt. Erst jetzt habe ich das alles verstanden.« – »Was denn zum Beispiel?«, fragt Hannah. Thomas macht eine ausladende Handbewegung. »Na, dass er auferstanden ist, um uns allen den Weg zu Gott zu öffnen.« – »Okay. Das klingt schön. Aber was bedeutet das genau?« – »Ist doch klar. Wir alle sind Gottes Kinder. Er ist für uns wie ein liebevoller Vater. Nicht allein Jesus ist Gottes Sohn. Wir alle sind Gottes Kinder. Wir dürfen Gott alles anvertrauen. Er kümmert sich um uns.« – »Tolle Vorstellung. Aber jetzt erzähl weiter.«
»Vierzig Tage lang war Jesus wieder da. Doch dann ist er gestern gegangen. Das war vielleicht seltsam.« – »Jetzt machst du mich aber neugierig«, unterbricht Hannah. Thomas fährt fort: »Wir waren mit Jesus auf dem Ölberg. Den kennst du ja, oder?« – »Ja, ja. Erzähl weiter.« – »Auf jeden Fall wurde Jesus plötzlich so feierlich. Er hat gesagt: ›Erzählt allen Menschen von mir. Berichtet, was ihr mit mir erlebt habt. Sagt ihnen, was ich euch gesagt habe.‹ Als er fertig war, ist er abgehoben.«
»Was?!«, ruft Hannah. »Das kann doch nicht sein.« – »Doch, genau so war es. Er ist immer höher gestiegen. Dann war da eine Wolke. Plötzlich konnten wir ihn nicht mehr sehen. Zuerst waren wir natürlich sehr traurig. Jesus war wiedergekommen und schon auch wieder weg.«
»Das ist ja alles unglaublich. Aber du sagst, du hattest eine gute Zeit. Du siehst so fröhlich aus. Bist du etwa nicht traurig, dass Jesus weg ist?« – »Zuerst waren wir alle traurig. Doch dann haben wir die beiden Gestalten in weißen Kleidern gesehen. Sie standen an der Stelle, wo Jesus war. Die sagten: ›Was schaut ihr zum Himmel? Jesus wird wiederkommen. Da könnt ihr ganz sicher sein.‹«
»Aber jetzt ist er doch weg – oder habe ich da etwas falsch verstanden?« – »Ja und nein«, antwortet Thomas. »Er ist zwar jetzt im Himmel, doch wir alle hatten das gleiche Gefühl, als wir wieder zu Hause waren …« – »Ja, und welches?« – »Dass Jesus trotzdem da ist. Mitten unter uns.« – »Wie soll das denn gehen?« – »Wenn wir von ihm erzählen. Wenn wir uns gegenseitig daran erinnern, was er gesagt hat. Wenn wir gemeinsam essen, wie er es uns beigebracht hat.« – »Hm. Das kann ich mir noch nicht so ganz vorstellen.« – »Weißt du was, komm doch einfach bei uns vorbei. Warum nicht gleich heute Abend?« – »Ja, gerne. Ich bin schon sehr gespannt. Vielleicht treffe ich ja auch Jesus.«
»Manchmal wünsche ich mir, Jesus wäre heute auch noch da.« Dennis sitzt mit Paula an ihrem Lieblingsplatz, einer alten Parkbank. Überall haben Menschen auf ihr Worte eingeritzt. »Anne liebt Ben«, steht da in krakeligen Buchstaben. Oder: »Ich war hier.« Von ihrer Bank aus können Paula und Dennis über die ganze Stadt schauen. Oft sitzen sie hier und beobachten die Menschen. Sie denken sich Geschichten aus über sie. »Stell dir vor … der Mann mit der Sonnenbrille, der ist Geheimagent. In seiner Tasche hat er geheime Dokumente …« Damit konnten die beiden Stunden verbringen.
Doch heute hat Ben keine Lust auf ihr Spiel. Er wiederholt den Satz: »Manchmal wünsche ich mir, Jesus wäre heute auch noch da.« – »Wie meinst du das?«, fragt Paula. »Dass es wieder so ist wie in der Bibel. Dass Jesus da ist. Dass ich ihn alles fragen kann. Da wäre ich gespannt, was er zu all den Problemen sagen würde, die wir gerade haben: Krieg, Klimawandel, überall Krisen …« – »Krasser Gedanke«, sagt Paula nachdenklich. »Oder … vielleicht doch nicht so krass.«
Sie überlegt einen Moment. »Weißt du, in der Bibel war Jesus auch nicht immer da.« – »Wie jetzt? In der Bibel stehen doch die ganzen Geschichten von Jesus«, widerspricht Dennis. »Ja, schon. Aber da gibt es auch eine Geschichte, die erzählt, warum Jesus nicht mehr da ist …« – »Klar. Die Geschichte von Ostern«, fällt Dennis ihr ins Wort. »Fast. Die Geschichte von Himmelfahrt. Jesus war nämlich nach Ostern nochmal bei seinen Freundinnen und Freunden. Sechs Wochen lang. Also so lange wie einmal Sommerferien.« – »Und was haben die da gemacht?« – »Geredet, gemeinsam gegessen. Jesus hat erzählt, erklärt. Wie er es auch vorher getan hat.« – »Und dann?« – »Dann sind eines Tages alle auf einem Berg. Jesus spricht zu ihnen. Er sagt: ›Erzählt überall von mir. Berichtet allen davon, dass ich von den Toten auferstanden bin. Sagt ihnen, was das bedeutet. Nämlich, dass alle Menschen zu Gott kommen können.« Dennis geht alles zu langsam. »Und dann?«, fragt er nochmal. »Dann, so steht es in der Bibel, ist Jesus verschwunden. Er muss in die Höhe geflogen sein. Dann war da eine Wolke – und weg war er.«
»Na toll. Jetzt sind wir wieder soweit wie am Anfang: Jesus ist weg.« – »Ja, schon. Aber die Freundinnen und Freunde von Jesus haben etwas gespürt, als sie wieder zu Hause waren. Sie haben gespürt: Jesus ist trotzdem da. Auch wenn sie ihn nicht mehr sehen.« – »Okay. Und wie soll das gehen?« – »Ich stelle mir das so vor: Sie haben sich die Geschichten von Jesus immer wieder erzählt. Sie haben gemeinsam gelebt, gemeinsam gegessen, so wie sie es mit Jesus gemacht haben. Sie haben ganz bestimmt auch mit ihm gesprochen.« – »Mit ihm gesprochen? Er war doch weg.« – »Naja. Sie haben gebetet. Vielleicht solltest du das auch mal versuchen. Da kannst du Jesus alle deine Fragen stellen.« – »Und wenn er nicht antwortet?«, fragt Dennis unsicher. »Vielleicht antwortet er nicht so, wie du dir das vorstellst. Aber ich bin mir ganz sicher, dass er antwortet. Wenn ich bete, spüre ich, dass da jemand ist, der mich hört, der mich versteht.« Dennis rutscht plötzlich nervös auf der Bank hin und her. »Was ist denn mit dir?«, fragt Paula »Ich muss jetzt nach Hause.« – »Wie jetzt? Es ist doch noch lange nicht dunkel.« – »Trotzdem. Ich muss Jesus jetzt meine Fragen stellen.« Bevor Paula etwas erwidern kann, ist Dennis schon aufgesprungen. »Tschüss!«, ruft er ihr im Gehen zu.
Wie lebten die Menschen zur Zeit Jesu? – Entdecken, erzählen, begreifen: Bibelwissen
Bildkarten-Set für das Kamishibai-Erzähltheater
llustriert von Petra Lefin
Mit Kindern die Bibel entdecken: der Alltag einer Familie in Galiläa vor 2000 Jahren
Um die Erzählungen über Jesus besser zu verstehen, ist es wichtig, zu wissen, wie er lebte. Mit der Rahmengeschichte einer jüdischen Familie werden Politik, Bräuche und Alltag aus vergangener Zeit für Kinder greifbar. Sie erleben die Geschichte des Jungen Simon, der seinem Vater bei der Arbeit hilft, sich auf seine Bar Mitzwa vorbereitet und mit seinen Eltern nach Jerusalem wandert.
Die Kamishibai-Bildkarten helfen Kindern ab 5 Jahren, sich in die Menschen von damals hineinzuversetzen!
Bibelgeschichten verstehen: historische Hintergründe zum Leben von Jesus
Die beeindruckenden Illustrationen von Petra Lefin laden zu Entdeckungen ein
14 DIN A3 Bildkarten mit ausführlicher Textvorlage
Ideal für ein religionspädagogisches Angebot in Kita, Gemeinde und Grundschule
Bibelwissen für Kinder: Unterrichtsmaterial für einen Blick in die Vergangenheit
Für sich allein genommen, können Geschichten aus der Bibel für Kinder oft fremd wirken. Mit diesen Bildkarten für das Erzähltheater liefern Sie ihnen den nötigen Kontext, um sich die Lebensumstände von Jesus vorstellen zu können.
Der Aufbau des Kamishibai mit seinem aufstellbaren Rahmen, in den die einzelnen Karten hineingestellt und während des Erzählens nacheinander herausgezogen werden, eignet sich perfekt, um das Leben der Menschen zu zeigen. Themen aus dem damaligen Alltag, wie das Laubhüttenfest Sukkot im Tempel von Jerusalem, werden so für Kinder ab fünf Jahren greifbar. So ergeben sich viele Gesprächsanlässe und neue Möglichkeiten, mit Kindern Bibelgeschichten zu entdecken!
In 14 Bildern begleiten die Kinder eine galiläische Familie vor 2000 Jahren in deren Alltag und bei Festen. Das so erfahrene Kontextwissen kann zum besseren Verstehen biblischer Geschichten beitragen.
Für die religionspädagogische Arbeit in Grundschule, Gemeinde und Kita.
14 DIN-A3-große, stabile Bildkarten mit fachlich fundierter, vollständig ausgearbeiteten Textvorlage.
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