Hier finden Sie Einspielungen zum Krippenspiel KIGO-Extra 1 – Sophia und Nadira feiern Weihnachten im Stall – als kostenpflichtiges Zusatzmaterial zum Download
Hier finden Sie kostenfrei zum Herunterladen als pdf das Krippenspiel Sophia und Nadira feiern Weihnachten im Stall
Hier finden Sie kostenfrei zum Herunterladen als pdf das Krippenspiel Die schönste Geschichte
Hier finden Sie kostenfrei das Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 4/2023 Sprechmotette; zur Reihe „Große im Kigo“
Je nach Zeit eine kleine Schatzkiste basteln oder den Vordruck einer Schatzkiste verteilen. In die hinein können die Kinder schreiben/malen, was ihnen wertvoll ist, was sie in ihrem Leben »sammeln« möchten. Die Mitarbeitenden begleiten mit Ideen/Anregungen.
Plan für den Kindergottesdienst 2024, 2025 und 2026 hier kostenfrei zum Herunterladen. Dazu werden wir als Verlag Junge Gemeinde weiterhin in Kooperation mit dem Württembergischen Evangelischen Landesverband für Kindergottesdienst die Quartalszeitschrift mit Anwendungsbeispielen für Sie herausbringen.
Siehe auch »Zur ganzen Reihe«, Seite 449.
Es kommt ein Schiff, geladen (EG 8; KuS 22);
Mache dich auf (KuS 27);
Dass du mich einstimmen lässt (KuS 394)
Lieber Gott,
manchmal wünschen wir uns etwas
und bekommen es doch nicht.
Dann sind wir enttäuscht.
Und manchmal gehen Wünsche ganz unerwartet in Erfüllung.
Wir bitten dich, dass du uns tröstest,
wenn wir enttäuscht sind.
Und dass dann Menschen da sind,
die uns liebhaben.
Und die uns das auch zeigen.
Wir bitten dich für alle Menschen, ‚
die enttäuscht sind.
Dass du ihnen zeigst, dass sie trotzdem deine geliebten Kinder sind.
Und dass sie eine große Freude erleben.
So wie Zacharias und Elisabeth.
Amen.
Der Tempelbesuch des Zacharias, der ein wohlriechendes Räucheropfer vorbereitet, steht im Zentrum der Geschichte. Auch Kinder mögen Wohlgerüche.
Material:
Kleine Stoffquadrate, Wolle, getrocknete Kräuter (oder Watte mit Kräuterduftöl), Schere
So geht’s:
In die Mitte der Stoffquadrate getrocknete Kräuter (oder Watte mit etwas Duftöl) legen. Anschließend mit einem Wollfaden zu einem Säckchen binden.
Auch Zacharias hat die Reise nach Jerusalem angetreten …
Dieses Spiel wird als »bekannt« vorausgesetzt.
Das Set zu Weihnachten können Sie auch bestellen! Es enthält die folgenden neun Teile: Maria, Josef, Jesuskind/Krippe, Hirte, Hirtenjunge, Engel, Ochse, Esel.
Maße: ca 13 cm hoch (Erwachsene)
€ 64,00; Best.-Nr. S1367
Zacharias muss auf Reisen gehen. Manchmal muss er das. Dann geht er zu Fuß nach Jerusalem. Heute ist es wieder so weit. Zum Abschied winkt er Elisabeth zu: »Auf Wiedersehen, Elisabeth!« (Winken) Elisabeth ist seine Frau. Sonst ist da niemand, dem er winken kann. Zacharias und Elisabeth haben leider keine Kinder. Manchmal sind sie darüber sehr traurig. Denn sie beide sind schon alt. Jetzt bekommen sie bestimmt keine Kinder mehr.
Nach Jerusalem ist es ganz schön weit. Zacharias kennt den Weg gut. Und er freut sich. Denn in Jerusalem wird er Gott ganz nah sein. Er darf nämlich im Tempel etwas für Gott tun. Der Tempel ist ein ganz großes Haus für Gott. Das hat der König Salomo gebaut. Dort kann Zacharias für Gott etwas tun. Und dort wird Gott ihm ganz nah sein.
Nur in Jerusalem gibt es einen Tempel. Nirgends sonst im Land. Die Stadt Jerusalem liegt auf einem Berg. Man kann sie deshalb schon von weitem sehen. Auch den Tempel sieht man schon von Weitem. Der hat nämlich ein goldenes Dach. Und wenn die Sonne scheint, dann glitzert und glänzt es.
Endlich hat Zacharias die Stadt erreicht. Er geht zum Tempel. »Heute darfst du ein Rauchopfer bringen, Zacharias«, sagen die anderen. Für ein Rauchopfer braucht Zacharias Kohlen und Kräuter und Harz von einem Baum. Und dann geht er ganz allein in einen Raum im Tempel. Alle anderen müssen draußen warten. Niemand darf mit hinein.
Zacharias freut sich. Er ist ganz allein mit Gott. Er macht Feuer. Dazu nimmt er die Kohlen. Bald fangen sie an zu glühen. Ganz heiß sind sie. Dann legt er Kräuter und Harz darauf und sie fangen an zu duften. Gut riecht das. Der ganze Raum riecht gut. Und bestimmt freut sich Gott darüber.
Aber auf einmal denkt Zacharias: »Da stimmt was nicht. Da ist doch noch jemand hier, obwohl niemand außer mir in diesem Raum sein darf.« Und tatsächlich! Da ist ein Engel.
Zacharias erschrickt – das könnt ihr euch wohl vorstellen. »Hab keine Angst, Zacharias«, sagt der Engel. Und dann sagt er noch mehr: »Du und Elisabeth, ihr werdet ein Kind bekommen. Einen Jungen. Den sollt ihr Johannes nennen. Ihr werdet viel Freude an ihm haben. Er wird ganz viel von Gott wissen und spüren. Er wird den Menschen von Gott erzählen. Dann werden sie vorbereitet sein, wenn der Heiland kommt.«
Zacharias ist ganz durcheinander: Ein Engel, der ihn besucht! Und was der alles erzählt! »Träume ich vielleicht?«, fragt sich Zacharias. »Denn wie soll das gehen? Ich bin doch alt. Und Elisabeth auch. Wir können gar keine Kinder mehr bekommen.«
Da redet der Engel noch einmal: »Ich bin Gabriel, der Bote Gottes. Und du, Zacharias, hast mir nicht geglaubt, obwohl ich Gottes Bote bin. Deshalb verschließe ich jetzt deinen Mund. Du wirst nicht mehr reden können. Und zwar so lange, bis dein Sohn auf der Welt ist.«
Dann ist der Engel wieder fort. Zacharias geht nach draußen. Viele Menschen warten da. Sie sehen, dass mit Zacharias etwas nicht stimmt. »Was ist los, Zacharias?«, fragen die Menschen, »was ist passiert?« Zacharias will antworten. Aber da merkt er, dass er nicht mehr reden kann! Kein Wort bringt er raus.
»Der Engel hat recht«, denkt Zacharias. Er freut sich, obwohl er nicht mehr sprechen kann. Er freut sich so sehr: Sie werden ein Kind bekommen! Obwohl Elisabeth und er schon so alt sind. Und es wird ein besonderes Kind sein. Eines, das viel von Gott weiß.
Dann muss Zacharias wieder nach Hause. Er freut sich, als er Elisabeth wieder sieht. Er nimmt sie in den Arm. Und nicht lange, da freut sich auch Elisabeth. So, wie sie sich noch nie gefreut hat. Sie merkt nämlich, dass sie ein Baby bekommt.
Hallo Kinder! Kennt ihr mich? Also, ich heiße Emanuel. Und ich bin ein Engel. Echt! Engel haben nicht immer Flügel. Und soll ich euch was verraten? Ihr könnt auch Engel sein! So manchmal. Wenn ihr jemandem helft, zum Beispiel.
Aber ich will euch ja was erzählen …
Vor einer Weile, da ist der große Engel Gabriel zu mir gekommen und hat gesagt: »Emanuel, jetzt kommt eine ganz besondere Zeit. Ich muss Menschen besuchen und ihnen eine Nachricht von Gott bringen. Wenn du willst, darfst du mitkommen.«
Ich hab natürlich sofort »Ja« gesagt. Stellt euch das mal vor: Ich bin jetzt Besuchsengel. Ich darf Besuche mit dem großen, wichtigen Erzengel Gabriel machen. Emanuel, der Besuchsengel!
Und dann sind wir auch gleich los. »Es geht nach Jerusalem«, sagte Gabriel, »der schönsten Stadt der Welt. Die mit dem goldenen Dach auf dem großen Tempel.« Was hab ich mich gefreut.
Auf dem Weg dorthin sahen wir, wie sich in einem kleinen Ort ein Mann von seiner Frau verabschiedete. Ich kannte den Mann: Zacharias. Er gehört nämlich zu einer Familie, die immer wieder im Tempel Dienst tut. Da hab ich ihn schon öfter gesehen. Ich bin nämlich gern im Tempel.
Zacharias ist schon ziemlich alt. Und er hat eine sehr liebe Frau. Sie heißt Elisabeth. Ich mag die beiden. Manchmal sehen sie allerdings auch sehr traurig aus. Ich glaub, das liegt daran, dass sie keine Kinder haben. Und jetzt sind sie so alt, da kriegen sie auch keine mehr.
Dann schwebten Gabriel und ich über den Tempel. Und wir sahen, wie der Zacharias dann reinging, ganz allein. Wir gingen unsichtbar mit. Zacharias legte Kohlen zurecht und machte Feuer. Er sollte ein Rauchopfer machen. Sobald die Kräuter und Harze auf die Kohlen gelegt werden und verbrennen, duftet es wunderbar! Der schöne Geruch wird zur Ehre Gottes gemacht – aber ich liebe ihn auch. Mhmmm.
Doch dann stellte sich Gabriel neben Zacharias und machte sich sichtbar. Und Zacharias – der erschrak natürlich, der Gute. Und wie! Aber das machen die Menschen wohl immer, wenn sie uns sehen. Gabriel sagte ganz freundlich: »Hab keine Angst.«
Und dann verkündigte er die Nachricht von Gott. Nämlich, dass Zacharias und Elisabeth ein Kind bekommen werden. Stellt euch das mal vor: Obwohl die beiden schon so alt sind! Und dass sie ihr Kind »Johannes« nennen sollen. Und dass der einmal ein ganz Besonderer sein wird. Einer, der für Gott lebt. Und dass er die Menschen auf den Heiland vorbereiten wird. Wie das dann genau geht, weiß ich auch nicht, aber so hat es Gabriel gesagt.
Und dann hat Zacharias doch tatsächlich gefragt, wie das denn bitteschön gehen soll? Elisabeth und er seien doch alle beide viel zu alt.
Ich hatte den Eindruck, er wollte sich einfach nur vergewissern, dass er sich nicht verhört hatte. Denn das wäre ja zu schön, um wahr zu sein. Und ich konnte ihn gut verstehen. Ich hätte das an seiner Stelle auch gefragt.
Aber Gabriel ist fast ein bisschen böse geworden. Er sagte: »Ich bin Gabriel, der Bote Gottes! Weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, wirst du bis zur Geburt nicht mehr sprechen können.«
Das fand ich ganz schön streng von Gabriel. Was Zacharias gehört hatte, war ja tatsächlich kaum zu glauben. Doch Zacharias hätte vor lauter Freude wahrscheinlich sowieso nicht gewusst, was er sagen sollte …
Als Zacharias dann wieder zu den anderen Leuten ging, konnte er natürlich nicht reden. Und alle, die draußen auf ihn warteten, verstanden das überhaupt nicht.
Wir sind dann wieder zurück. Und Elisabeth hat bald darauf gemerkt, dass sie ein Baby kriegt.
Aber ich … ich weiß noch nicht so recht, was das alles zu bedeuten hat. »Der Johannes«, hat Gabriel gesagt, »wird später vor einem hergehen.« Und ich frage mich, wem Johannes da vorangehen wird?
Gabriel jedenfalls meinte zu mir, er müsse bald nochmal einen Besuch machen. Und ich könnte mitkommen. Das werde ich auf jeden Fall tun. Vielleicht weiß ich dann ja mehr.
Siehe auch »Zur ganzen Reihe«, Seite 449.
Tochter Zion (EG 13, KuS 28);
Alle Knospen (KuS 36, KG 78);
Er ist die rechte Freudensonn (EG 2, KuS 17)
Lieber Gott,
wie schön, dass Jesus bald Geburtstag hat.
Er ist auf die Welt gekommen – genauso wie wir. Damit wir merken, wie lieb du uns hast.
Beschütze und behüte besonders alle Frauen, die ein Baby bekommen.
Und tröste alle, Kleine und Große, die Sorgen haben. Schick du ihnen einen Engel.
Und lass uns zum Engel werden, wenn andere traurig sind. Amen.
Material:
Wasserfarben, Pinsel, weißes Papier (DIN-A3), Bleistift, Wasserglas, etwas zum Abdecken der Tische
So geht’s:
Das Papier in der Mitte falten und wieder öffnen. Auf der linken Seite einen Engel mit Bleistift vormalen und zügig mit Wasserfarben ausmalen (die Farbe darf nicht trocknen). Blatt wieder zusammenfalten und leicht darüberstreichen. Wenn man das Blatt wieder auseinanderklappt, ist eine Überraschung zu sehen!
Material:
Wasserfarben, Wasserglas, Pinsel, weiße Wachsmalkreide, weißes Papier (DIN-A3), etwas zum Abdecken der Tische
So geht’s:
Mit weißer Wachskreide einen Engel auf das Papier malen, anschließend mit Wasserfarbe darübermalen.
Passend zur biblischen Geschichte oder zu den Vornamen der Kinder Namenreihen bilden.
So geht’s:
Jeweils der letzte Buchstabe eines Namens ist der Anfangsbuchstabe des nächsten Vornamens. Z. B. MARIA – ANNE – ELISABETH – HERIBERT – THEO – O…
Variante 1: Der genannten Person wird jeweils eine Tätigkeit zugeordnet, die mit demselben Buchstaben wie der Vorname beginnt. Z. B. Maria mahlt Korn zu Mehl. Anne arbeitet auf dem Feld. Elisabeth erntet das Korn. Hannah holt Wasser am Brunnen.
Weitere Varianten: Nur biblische Vornamen, nur weibliche/männliche Vornamen.
Mein Mitmach-Buch zu Weihnachten
Minibüchlein
Auf 26 Seiten gibt es einen bunten Mix aus Geschichten, Gedichten, Liedern und Basteltipps rund um Weihnachten. Kurz: Viele Möglichkeiten für Kinder, selbst aktiv zu werden – damit das Warten auf Weihnachten leichter ist.
€ 1,80 (ab 25 Ex. je € 1,75; ab 50 Ex. je € 1,70);
Best.-Nr. 2162
junge-gemeinde.de
Maria lebt in Nazareth. Das ist eine kleine Stadt in Israel. Maria ist eine ganz junge Frau. Sie hat einen Freund. Josef heißt er. Der ist Zimmermann. Heute ist Josef nicht da. Heute ist Maria allein.
Maria ist gern allein. Da kann sie lesen. Oder nachdenken. Oder beten. Aber auf einmal merkt sie, dass sie nicht mehr allein ist. Sie hat Besuch. Da steht jemand. Maria hat gar nicht bemerkt, wie der reingekommen ist. Ihr Herz klopft. Der Besuch sieht besonders aus. »Das muss ein Engel sein«, denkt Maria. Es ist tatsächlich ein Engel, ein Bote Gottes. Es ist Gabriel.
»Sei gegrüßt«, sagt Gabriel zu Maria. »Gott hat Besonderes mit dir vor. Gott ist dir nah.« Maria erschreckt! Ihr Herz klopft schneller. Sie hat noch nie einen Engel zu Besuch gehabt. Und was sagt der? Sie versteht nicht, was er meint. Sie fragt: »Was bedeutet das?«
»Maria«, sagt der Engel freundlich, »erschrecke nicht.« Und da wird Marias Herz ein bisschen ruhiger. »Du wirst ein Baby bekommen. Einen Jungen. Er soll ›Jesus‹ heißen.« Maria versteht überhaupt nichts. Dann redet der Engel weiter. »Dein Kind wird Gott ganz nahe sein. Es wird der Heiland sein. Noch nie gab es so einen wie ihn. So viele Menschen warten schon auf ihn. Er wird wie ein großer König sein. Ein ganz besonderer König. Keiner, der Macht und Geld will. Nein, dein Kind wird für alle Menschen da sein. Für immer!«
Maria ist ganz durcheinander. Sie sagt: »Wie soll das denn gehen? Ich bin doch noch jung. Ich denke doch noch gar nicht daran, ein Kind zu bekommen!«
Da antwortet der Engel: »Gott wird mit dir sein. Dein Kind wird man später Gottes Sohn nennen. Und stell dir vor: Deine Cousine Elisabeth bekommt auch ein Baby! Obwohl alle gesagt haben, dass sie kein Kind mehr bekommt, weil sie dafür schon zu alt ist. Doch jetzt ist ihr Bauch schon ziemlich dick. Das ist ein richtiges Wunder. Gott kann alles.«
Maria weiß nicht, was sie denken soll: Ein Engel besucht sie. Und der hat so viele besondere Nachrichten. Und Gott hat mit ihr etwas vor. Mit ihr! Dabei ist sie eine ganz normale, junge Frau aus Nazareth. Eigentlich nichts Besonderes.
Und jetzt soll sie ein Kind bekommen. Und dieses Kind soll der Heiland sein! Ein ganz besonderer König!
Maria hat so viele Fragen im Kopf. Fast ist ihr schwindelig. »Aber wenn Gott es so bestimmt hat, dann wird es richtig sein«, denkt sie. Und deshalb sagt sie zum Engel: »Ich mache, was Gott sagt. So soll es geschehen.«
Dann ist der Engel wieder fort. Maria ist wieder allein. Hat sie geträumt? Nein, sie hat nicht geträumt. Und wenn Josef kommt, dann hat sie ihm ganz viel zu erzählen.
Hallo Kinder! Da bin ich wieder. Wisst Ihr noch? Emanuel, der Besuchsengel. Ich war doch dabei, als Gabriel den Zacharias besucht hat. Der große Engel Gabriel, der Bote Gottes. Und als der dem Zacharias »den Mund verschlossen hat«. Jetzt hat mich Gabriel tatsächlich wieder mitgenommen. Ich bin so stolz! »Eine so wichtige Nachricht«, sagte Gabriel zu Beginn unserer Fahrt, »hätte er noch keinem Menschen sagen müssen. Heute geht es um den Heiland!«
Da war ich etwas verwirrt. So viele reden gerade vom Heiland! Dass er bald geboren wird. Dass er endlich zur Welt kommen wird. Dass Gott durch ihn den Menschen helfen will. Jemand sagte sogar, dass der Heiland in Bethlehem zur Welt kommen wird. Da, wo auch schon der große König David geboren wurde. Deshalb überlegte ich: »Vielleicht geht es ja heute nach Bethlehem. Oder doch nach Jerusalem? Schließlich ist das die größte Stadt im Heiligen Land. Und so ein König, der muss doch in einer ganz wichtigen Stadt geboren werden.«
Aber stellt euch vor, es ging weder nach Bethlehem noch nach Jerusalem. Es ging nach Nazareth. Das liegt in Galiläa, ziemlich auf dem Land. Das hat mich schon verblüfft.
Ich war dann so gespannt, zu wem wir gehen würden. Das müssten dann ja die Eltern des Heilands sein. Und das sind ja bestimmt ganz besondere Leute. Aber mein Zwillingsengel meinte: »Nein, das muss nicht sein. Denn der Heiland kommt für alle Menschen. Auch für die armen, kleinen und ganz einfachen Menschen.«
Und dann waren wir da. In einem ganz normalen Haus in Nazareth. Als wir reingingen, hab ich mich gleich wohlgefühlt. Es roch so gut nach frischen Blumen. Ich mochte diese junge Frau sofort. Maria heißt sie. Das hat mir Gabriel gesagt. Und dass sie einen Josef hat, den sie bald heiraten will. Maria ist noch sehr jung. Aber ich habe gleich gefühlt, dass sie ein gutes Herz hat. Das fühlen Engel nämlich sofort.
Gabriel hat sie sofort begrüßt: »Maria, du Begnadete, Gott ist mit dir«, oder so ähnlich. Und Maria war erschrocken, wie alle Menschen, wenn sie merken, dass da ein Engel mit ihnen spricht. Am meisten war sie wohl über die Begrüßung erschrocken. »Was bedeutet dieser Gruß?«, hat sie gefragt.
Gabriel sagte zu ihr: »Hab keine Angst, Maria.« Und das hat er so lieb gesagt, dass sie tatsächlich keine Angst mehr hatte. Und dann hat Gabriel gesagt, dass sie ein Kind bekommen würde. Einen Sohn. Den solle sie »Jesus« nennen. Jesus wäre der Heiland. Der, auf den alle schon so lange warten. Der, den Gott zu den Menschen schickt, um ihnen Gutes zu tun.
Maria hat bloß gefragt: »Wie soll denn das gehen? Ich bin doch noch so jung. Josef und ich sind noch nicht mal verheiratet.«
Ich hab dann gedacht: »Wenn Gott will, geht das trotzdem.« Und auch Gabriel sagte: »Gott wird das alles einrichten. Du wirst den Heiland zur Welt bringen. Und Jesus ist dann immer und ewig der Heiland.« Der Name »Jesus« heißt ja auch: Gott hilft!
Und dann hat Gabriel noch gesagt, dass auch ihre Cousine Elisabeth ein Kind bekommt. Und dass sie sogar schon einen dicken Bauch hat. Und dass das ein großes Wunder ist. Denn Elisabeth ist schon ziemlich alt. Eigentlich zu alt, um noch schwanger zu werden.
Ich hab nicht verstanden, warum das jetzt wichtig war. Aber ich glaube, Maria hat das ein bisschen beruhigt. Vielleicht kann sie Elisabeth ja um Rat fragen, obwohl sie weit weg von Maria wohnt. Am Schluss jedenfalls hat Maria gesagt: »Es soll alles so geschehen, wie Gott es will. Das wird richtig sein.«
Da sah sie dann schon ein bisschen gefasster aus. Ein bisschen. Das waren ja auch viele Nachrichten auf einmal: Dass sie ein Baby bekommt. Und dass es, wenn es groß ist, einmal der allerbesonderste Mensch der Welt sein wird. Denn das ist ein Heiland ja schließlich.
Ich wäre gerne noch ein bisschen geblieben. Und hätte zugehört, was sie dem Josef erzählt, wenn der wieder kommt. Und was der dann für ein überraschtes Gesicht macht …
Aber Gabriel drängte zum Aufbruch. Und ich hab eine ganz, ganz große Freude in mir gespürt. Bis in die Flügelspitzen – falls ihr versteht, was ich meine. Es geschehen gerade so aufregende und schöne Sachen!
Später sagte Gabriel, dass ich bald einen Besuch machen müsste. Diesmal ohne ihn! Ich bin ja so gespannt!
Weihnachtstransparent
Bastelbogen
€ 1,60 (ab 10 Ex. je € 1,50);
Best.-Nr. 061
Szenen erzählen die Weihnachtsgeschichte und lassen sie im wahrsten Sinne des Worts aufleuchten. Kann aufgestellt oder ans Fenster geklebt werden (DIN-A3).
Gott sieht die Not seiner Menschenkinder.
Siehe auch »Zur ganzen Reihe«
Ich lobe meinen Gott (EG 272, KuS 312);
Magnificat (KuS 228);
Mit dir, Maria, singen wir (Wwdl 182)
Lieber Gott,
danke, dass es Freundschaft gibt!
Wir bitten dich für die, die sich einsam fühlen und keine Freundin oder keinen Freund haben.
Dass sie jemanden finden.
Dass sie Mut haben, andere anzusprechen.
Hilf, dass wir uns nach einem Streit auch wieder vertragen.
Und behüte alle Menschen, die in diesen Weihnachtstagen auf Reisen gehen. Amen.
Material: Hellbraunes Tonpapier (DIN-A4), Schere, Buntstifte
So geht’s: Das Papier auf die Hälfte falten. Auf eine Seite die Umrisse eines Koffers aufmalen und ausschneiden. Jetzt kann man »den Koffer« öffnen. Mit Buntstiften werden die Dinge in den Koffer gemalt, die ich mitnehmen, wenn ich verreise.
Grundlage hierfür ist das bekannte Gedächtnisspiel »Kofferpacken«. Jetzt sagen die Mitspielenden jedoch: »Ich packe mein Reisebündel und nehme mit …«.
Die Begegnung der Cousinen kann Anlass für das folgende Memory-Spiel sein, bei dem Menschenpaare gebildet werden. Und zwar solche, die pantomimisch die gleiche Tätigkeit darstellen.
Zunächst verlassen zwei Kinder den Raum (Ratekinder). Je nach Gruppe/Alter spielen sie später zusammen oder suchen im Wettbewerb gegeneinander möglichst schnell die richtigen Paare zu finden. Solange die Ratekinder draußen sind, bilden die anderen Kinder Paare und denken sich gemeinsam eine Bewegung aus.
Sinnvoll ist es, vor jeder Spielrunde ein Themengebiet festzulegen, zu dem die Bewegungen passen (z. B. Reisen = Tasche/Koffer öffnen und schließen; Wäsche zusammenlegen; Mantel anziehen; Schuhe binden). Wenn die Kinder noch jünger sind, können den Paaren auch Bewegungen vorgeschlagen werden.
Nun verteilen sich die Kinder im Aktionsfeld. Die Ratekinder kommen herein. Nacheinander fordern sie die Bewegungskinder einzeln auf, ihre Bewegung zu machen, bis sie zwei gleiche einander zuordnen können. Nach und nach finden sie alle Paare.
Das Pantomime-Memory kann auch auf Zeit gespielt werden.
Tipp: Je länger sich Gruppen auf dieses Menschenmemory einlassen und verschiedene Spielvarianten ausprobieren, umso lebhafter entwickelt sich in der Regel die Dynamik der Gruppe.
Maria geht heute auf Reisen. Sie will ihre Cousine besuchen.
Es ist schon eine Weile her, da hat der Engel Maria besucht. Er hat ihr gesagt, dass sie ein Kind bekommen wird. Einen Sohn. Und dass sie ihn Jesus nennen soll.
Inzwischen hat Maria gemerkt, dass alles stimmt, was der Engel gesagt hat. In ihrem Bauch wächst ein Baby heran. Sie wird es Jesus nennen. Und dann wird ihr Leben ganz anders sein! Sie muss auf das Baby aufpassen, Tag und Nacht. Falls Josef es nicht tut. Sie muss ihm zu trinken geben. Und später zu essen. Sie wird fast immer für den kleinen Jesus da sein. Da freut sie sich drauf. Aber das ist auch aufregend. Vielleicht hat sie auch ein bisschen Angst. Aber das kann man ja verstehen.
Ihre Cousine Elisabeth ist schon älter als Maria. Viel älter. Niemand hätte gedacht, dass Elisabeth noch ein Kind bekommen könnte. Und dieses Kind wird einige Monate früher als Jesus auf die Welt kommen. Maria möchte mit Elisabeth reden. Sie beide erleben ja das Gleiche: Sie bekommen beide ein Baby. Und sie waren beide darüber sehr erstaunt. Es ist gut, wenn man mit einer Freundin reden kann!
Maria macht sich auf den Weg. Josef bleibt zu Hause. Der Weg ist ganz schön weit. Und sie muss den Berg hinaufgehen. Elisabeth wohnt nämlich in einer Stadt im Gebirge. Das ist anstrengend. Aber Maria macht Pausen. Dann setzt sie sich und freut sich über die Blumen, die am Weg wachsen. Und über die Bienen und die Vögel. Dann kann sie wieder weitergehen. Sie freut sich schon so auf Elisabeth. Wie es ihr wohl gehen wird? Sie haben sich lange nicht gesehen.
Endlich ist sie in der kleinen Stadt. Sie sieht schon das Haus von Zacharias und Elisabeth. Maria ist ganz aufgeregt. Und da kommt Elisabeth schon aus der Tür und winkt ihr zu.
Elisabeth freut sich auch. Wie schön, dass sie Besuch bekommt! Wie schön, dass ihre Freundin kommt. Sie begrüßt Maria und umarmt sie. Und da merkt Elisabeth zum ersten Mal, dass das Kind in ihrem Bauch sich bewegt. Es scheint zu hüpfen.
Elisabeth ist ganz außer sich vor Freude. Sie sagt: »Du bist gesegnet, Maria. Und das Kind in deinem Bauch, das ist auch gesegnet. Schau, als ich dich umarmte, da hüpfte das Kind in meinem Bauch vor lauter Freude. Es hat den Heiland begrüßt!«
Da ist Maria auch ganz glücklich. Ihr Baby in ihrem Bauch ist noch klein. Das kann noch nicht hüpfen, dafür ist es noch viel zu klein. Aber einmal wird es groß sein. Und dann wird es der Heiland sein. Auch Elisabeth ist so glücklich. Sie bekommt ein Baby, obwohl sie doch alt ist. Und es hat schon gehüpft in ihrem Bauch! Später wird es den Menschen sagen, wer Jesus ist. Das hat der Engel gesagt.
Maria ist so glücklich, dass sie singen muss. Sie singt ein Lied. Sie freut sich über Gott. Und über all das, was Gott tut. Sie ist nicht reich und ist nicht aus einer mächtigen Familie. Aber Gott hat es bestimmt, dass sie den Heiland zur Welt bringen wird. Dass ihr Jesus der Heiland ist.
Viel haben sich Elisabeth und Maria zu erzählen. Zacharias ist auch da. Aber der kann ja immer noch nicht reden. Die beiden Freundinnen verbringen viele Wochen miteinander, bis Maria wieder nach Nazareth zurückkehrt. Sie sind glücklich.
Hallo Kinder! Hier bin ich wieder. Emanuel, Besuchsengel. Oder besser: Reiseengel. Gabriel, unser Oberengel, hat mir doch tatsächlich einen Auftrag gegeben. Mir ganz allein! Mein Zwillingsengel war fast ein bisschen neidisch. Aber das sind wir Engel natürlich nicht wirklich.
»Emanuel«, sagte der Oberengel, »Emanuel, die Mutter Gottes wird auf Reisen gehen.« Die »Mutter Gottes« sagt man jetzt im Himmel. Damit ist Maria gemeint. »Die Mutter Gottes wird auf Reisen gehen, und du wirst auf sie aufpassen.«
Das war natürlich eine große Ehre. Auf die Mutter Gottes aufpassen! Wenn ich kein Engel wäre, dann wäre ich aber sooo stolz! Allerdings hab ich mich auch gefragt, ob das denn sein muss? Reisen ist anstrengend. Da geht man zu Fuß. Nicht mit einem Taxi oder einem Flugzeug oder der Bahn. Und es können Räuber kommen. Und manchmal sind die Wege ganz schlecht. Und wenn man ein Baby bekommt, dann soll man sich gar nicht anstrengen, hab ich mal gehört.
Und als ich dann erfuhr, wohin es geht, da hab ich mir noch mehr Sorgen gemacht. Maria wollte ihre Cousine Elisabeth besuchen. Verstehen konnte ich das schon. Schließlich bekommt Elisabeth auch ein Baby. Obwohl sie schon so alt ist. Und das soll sogar hinter Jesus hergehen. Nein, vor ihm hergehen. Die Menschen ein bisschen vorbereiten. Weil Jesus doch der Heiland ist.
Jedenfalls: Ich war jetzt verantwortlich und zwar ganz allein. Und der Weg von Marias Haus bis zu Elisabeth ist weit. Und es geht fast immer bergauf. Elisabeth wohnt nämlich im Gebirge.
Aber ich hatte nicht wirklich Zeit für Sorgen. Maria ging gleich los. Und sie schien sich gar keine Sorgen zu machen. Naja, sie hatte ja auch mich. Sie war fröhlich und ganz schön schnell. Und ich war ganz glücklich – einfach nur deshalb, weil ich in ihrer Nähe sein durfte.
Nur einmal habe ich einen Wolf verscheucht, der in ihre Nähe kam. Aber ansonsten hätte der Weg noch länger sein können – so schön war es, die Mutter Gottes zu behüten. Aber dann waren wir doch schon da. Elisabeth stand sogar schon an der Tür und winkte, als wir in ihre Straße einbogen. Sie hat sich so gefreut.
Und dann passierte was ganz Schönes. Als Elisabeth Maria begrüßte und umarmte, da hüpfte nämlich das Kind in ihrem Bauch. Also in Elisabeths Bauch. Der kleine Johannes hüpfte! Ich konnte es sogar fühlen. Engel können sowas. Und da war Elisabeth ganz außer sich vor lauter Freude. »Du bist gesegnet, Maria«, sagte sie immer wieder. »Du bist bestimmt die glücklichste Frau unter allen. Denn dein Baby wird der Heiland sein.«
Und auch Maria war so glücklich. Ihr Jesus war ja noch zu klein, um im Bauch zu hüpfen. Dafür fing sie zu singen an. Ein ganz schönes Lied sang sie. Dass sie sich so freut über Gott. Und dass Gott jetzt seine alten Versprechen wahr macht. Und dass Gott sie ausgesucht hat, obwohl sie nicht reich ist. Und obwohl ihre Familie nicht mächtig ist. Dass Gott immer auf der Seite von denen ist, denen es nicht so gut geht.
Später haben sie sich viel erzählt, die beiden. Und ich konnte mich ein bisschen ausruhen. Ich durfte bei Maria bleiben, das hatte Gabriel gesagt. Und Maria blieb lange bei ihrer Freundin Elisabeth. Drei Monate. Was die sich alles zu erzählen hatten! Zacharias konnte ja nicht mitreden, Gabriel hatte ihm doch den Mund verschlossen. Ich hab dann rund ums Haus ein bisschen aufgepasst, dass die Katzen keine Vögel jagen. Das mag ich nämlich nicht. Sonst gab es nicht viel zu tun. Auf der Rückreise musste ich vor allem dafür sorgen, dass Maria nicht ausrutscht. Es ging ja immer bergab. Aber das war nicht so schwer. Sie ist natürlich gut wieder in Nazareth angekommen. Und Gabriel hat gesagt, ich hätte meine Sache gut gemacht. Jetzt bin ich mal gespannt, ob er bald wieder neue Aufgaben für mich hat. Vielleicht darf ich ja Elisabeth und Maria noch öfter besuchen. Das würde mich freuen. Ich hab sie nämlich richtig liebgewonnen.
Siehe auch »Zur ganzen Reihe«
Wir sind eingeladen zum Leben
(KuS 185, KG 205);
Wir singen vor Freude (KuS 184, KG 188);
Mir ist ein Licht aufgegangen (KuS 156, LJ 410)
Lieber Gott,
dankeschön, dass wir nicht allein auf der Welt sind.
Dass wir Menschen haben, die zu uns gehören: Eine kleine oder große Familie und Verwandte.
Lass uns zusammenhalten und einander helfen.
Und wenn wir bald Weihnachten feiern, dann sei du bei uns.
Damit es ein schönes Fest wird. Amen.
Zum Thema »Familie« und »Zusammengehörigkeit«.
Für Jüngere:
Handabdrücke
Material: Weißes DIN-A3-Papier für jedes Kind; Wasser- oder Fingerfarben, Pinsel, etwas zum Abdecken der Tische
So geht’s: Jedes Kind sucht sich seine Wunschfarbe aus. Damit bemalt es sich seine Hand und druckt den eigenen Handabdruck auf alle Papiere. Der Name kann zur Hand dazugeschrieben werden.
Für beide Altersgruppen:
Familiennetz knüpfen Kooperationsspiel (für 8– 20 Personen)
Gemeinsam wird ein Familiennetz geknüpft, in dem sich ein neugeborenes Baby (Wasserball) getragen fühlen kann.
Material: Langes, sehr dickes Wollknäuel; Wasserball/großer Luftballon.
So geht’s: Die Mitspielenden stehen im Kreis. Die Spielleitung beginnt. Sie wirft das Knäuel einem Kind zu, das nicht direkt neben ihr steht. Dabei behält sie den Anfang des Fadens in der Hand (Tipp: Am besten den Faden einige Male um einen Finger wickeln, damit er im Laufe des Spiels nicht wegrutscht und sich so das Netz auflöst; das Festhalten ist auch für alle nachfolgenden Stationen wichtig). Beim Werfen wird der Name des Kindes genannt. Dieses fängt das Knäuel auf, hält den Faden fest und wirft es weiter. So lange, bis ein dichtes Netzwerk entstanden ist (= Verbundenheit der Gruppe/Familie), das tragfähig ist (= Wasserball auf dem Netz »tanzen« lassen).
Für Ältere:
Netz knüpfen (Grundgedanke: s. o. »Familiennetz knüpfen«)
Hier nun nennt jede Person, die das Wollknäuel zugeworfen bekommt, ein Beispiel, was im Familienalltag wichtig ist (sich liebhaben, einander helfen, respektvoll miteinander umgehen, Zimmer aufräumen, Essen kochen, Wäsche waschen, Baby wickeln …).
So kann dann vielleicht nochmal dem Geheimnis der Weihnacht als Familienfest nachgespürt werden.
Heute sind alle ganz aufgeregt. Im Haus von Elisabeth gehen dauernd Leute aus und ein. Es sind die Nachbarinnen. Sie bringen Wasser vom Brunnen und Tücher. Aber auch was zu essen. Sie reden ganz viel miteinander. Den ganzen Tag geht das so. Was ist da nur los? Elisabeth sieht man gar nicht. Sie muss drinnen sein. »Endlich ist es soweit«, sagt jemand. Was denn nur?
Richtig, die Geburt. Elisabeths Bauch war immer größer geworden. Sie konnte gar nicht mehr gut gehen, so groß war er. Nun wird es nicht mehr lange dauern, bis das Kind auf der Welt ist.
Am Nachmittag ruft endlich jemand: »Es ist da! Es ist ein Junge! Elisabeth und Zacharias haben einen Jungen bekommen!« Da freuen sich alle. Alle Nachbarinnen sehen ganz fröhlich aus. Kinder werden losgeschickt. Sie sollen es den Verwandten und Freunden in den anderen Straßen erzählen. »Sie haben tatsächlich ein Kind bekommen, Elisabeth und Zacharias! Obwohl sie doch schon alt sind«, sagen die Menschen immer wieder.
Elisabeth sieht man nicht. Und Zacharias auch nicht. Elisabeth muss im Bett bleiben und sich erst ausruhen. Eine Geburt ist anstrengend! Und Zacharias ist bestimmt bei ihr. Sie sind alle beide sehr müde. Und sie sind alle beide sehr glücklich.
Eine Woche später ist wieder viel los im Haus von Zacharias und Elisabeth. Denn eine Woche nach der Geburt kommen in Israel immer die Verwandten. Manche kommen von weit her. Sie wollen nun endlich das Kind sehen. Auch die Nachbarn sind wieder da. Sie sind neugierig: Wie soll das Kind denn heißen?
»Es muss natürlich Zacharias heißen«, sagen die Verwandten. »Wie der Vater. So machen es alle hier.« Ja, so machen es alle hier. Der erste Sohn heißt wie der Vater. Aber Elisabeth widerspricht: »Nein«, sagt sie, »unser Kind soll Johannes heißen.« Alle wundern sich: »Warum denn das? So hat noch niemand in der Verwandtschaft geheißen. Kein Großvater, kein Onkel, niemand.«
Sie fragen Zacharias. Zacharias hat noch nichts gesagt. Er ist ja stumm. Seit der Engel bei ihm war, ist er stumm. Sie haben sich schon alle daran gewöhnt.
Sie geben Zacharias etwas zum Schreiben. Und Zacharias schreibt: »Er heißt Johannes.« Alle wundern sich. Alle sind ganz erstaunt. »So ein Name, obwohl niemand in der Familie so heißt.«
Und auf einmal geschieht ein Wunder. Zacharias kann wieder reden. Er kann ganz normal sprechen – so wie früher. Und so, wie es der Engel gesagt hat. Der hat gesagt: »Bis zur Geburt deines Sohnes wirst du nicht reden können.«
Nun kann Zacharias wieder reden. Und er ist so glücklich über die Geburt seines Kindes, dass er gar nicht redet – er singt! Er singt und dankt und lobt Gott. Er singt: »Gott ist bei uns. Gott hat uns nicht vergessen. Gott hat uns lieb!«
Hier bin ich wieder! Emanuel, der Besuchsengel, Reiseengel, Schutzengel. Ich hab wieder einen Besuch gemacht, Kinder, und das war so schön! Ich wollte doch zu gern wissen, wie es weitergeht mit Elisabeth und mit Maria. Und Gabriel hat gesagt, ich solle nochmal Elisabeth besuchen. Aber diesmal allein. Sie würde nämlich bald ihr Kind bekommen. Und da dürfe ich dabei sein und aufpassen. Als Schutzengel. Denn bei so einer Geburt kann viel passieren.
Ich bin also gleich wieder los, hoch ins Gebirge. Diesmal ging es schneller. Ich musste ja nicht auf Maria aufpassen. Und dann sah ich das kleine Haus. Und als ich Elisabeth sah, da wusste ich: Lange kann es nicht mehr dauern. So einen runden, dicken, großen Bauch hatte sie!
Und tatsächlich, am nächsten Tag hat sie es schon gespürt. Dass ihr Kind jetzt raus will und bald auf die Welt kommt. Zacharias hat die Nachbarinnen verständigt. Reden kann er ja nicht mehr. Aber die haben trotzdem gleich verstanden, was er meint. Und dann war das Haus voll, ich sag es euch! So viele Nachbarinnen. Sie brachten Wasser vom Brunnen. Und Schüsseln und Tücher. Ich merkte gleich: Die kennen sich aus. Die können Elisabeth bei der Geburt gut helfen. Da brauchte ich gar nicht mehr viel tun. Und es wäre auch eng geworden, so viele, wie da im Zimmer waren. Ein klitzekleines bisschen Platz sollte selbst ein Engel haben, sagt mein Zwillingsengel immer.
Aber schließlich war das Kind da. Und ich wusste natürlich schon, dass es ein Junge wird. Was war da für eine Freude! Das Haus summte wie ein Bienenstock. Erst später wurde es ruhig. Da waren Elisabeth und Zacharias mit dem kleinen Baby allein. Wie glücklich sie aussahen, als sie so schliefen, die Drei.
Ich bin natürlich noch geblieben. Wenn eine Frau ein Kind bekommen hat, muss sie sich erstmal ausruhen und erholen. Vor allem, wenn sie schon älter ist – so wie Elisabeth. Und Schutzengel sind da ganz wichtig.
Nach acht Tagen war das Haus dann wieder voll. Nach acht Tagen kommen nämlich alle Verwandten und Nachbarn nochmal. Sie wollen dann hören, wie das Kind heißt. Spannend ist das allerdings nicht. Denn der erste Sohn heißt bei uns eigentlich immer wie der Vater.
So einfach ist das. Muss man sich schon nicht so viele Gedanken machen. Manchmal heißt er auch wie der Opa. Aber wahrscheinlich will man dem Papa auch eine Freude machen. Aber das ging jetzt hier natürlich nicht! Ihr erinnert euch! Der Engel! Der sagte, dass das Kind Johannes heißen soll. Das bedeutet »Gott ist gnädig« oder »Gott meint es gut mit uns«.
Und Elisabeth sagte auch gleich: »Das Kind heißt Johannes!« Da haben alle sofort durcheinandergeredet. Manche waren richtig empört. »Das geht doch nicht! Das kann man doch nicht machen! Das ist der erste Sohn! Den muss man doch Zacharias nennen! Wir müssen wenigstens Zacharias fragen!« Und tatsächlich, sie haben Zacharias eine Wachstafel gegeben, zum Schreiben. »Er heißt Johannes«, schrieb Zacharias darauf.
Und grade, als alle wieder empört durcheinanderreden wollten, da geschah ein Wunder: Zacharias fing wieder an zu reden. Ich hatte das natürlich erwartet. So hatte es der Engel schließlich gesagt: Bis das Kind auf der Welt sei, würde Zacharias nicht reden können. Und nun war es da, und er redete. Nein, eigentlich sang er. Und er sang so, dass alle zuhörten. Er lobte und dankte Gott für dieses Glück und war einfach voller Freude. Und er sang auch für Gott: Dass Gott uns nicht vergessen hat. Und dass sein Sohn Gottes Prophet sein wird. Dass er den Menschen helfen wird, den Heiland zu erkennen.
Kinder, ich habe selten zwei Menschen gesehen, die so glücklich waren. Und Johannes – er war so klein. Und sehr entzückend. Und er sah auch sehr zufrieden und glücklich aus. Und Gabriel hat mich gelobt. Er hat gesagt, ich sei ein guter Schutzengel gewesen. Und bald dürfe ich nochmal einen Besuch machen. Ich bin ja schon gespannt!
Diese Form der Erzählung bietet großes Potenzial der Interaktion …
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Hergestellt in einem Sozialprojekt im Kosovo.
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