Wer möchte, kann die ganze Josefsgeschichte lesen. Sie ist lang, aber spannend: 1. Mose 37,1-47,12.
Aber überall, wo Josef hinkommt, wandelt sich sein Schicksal zum Besseren – zumindest so lange, bis ihn das nächste Unglück trifft.
Josef versteht es erst, als er seine Brüder wiedertrifft und erkennt, dass es jetzt auf ihn ankommt, ob seine Familie überlebt oder nicht (1. Mose 45,4ff und 50,20). Erst da versteht Josef den Sinn des ganzen Auf und Abs in seinem Leben.
Manche Schulkinder kennen die Josefsgeschichte bereits (z. B. aus dem Religionsunterricht). Für sie ist es eine gute Wiederholung. Mit ihnen, also den Größeren im Kindergottesdienst, kann darüber gemutmaßt werden, wie …
Während des Erzählens der Geschichte entstehen nebeneinander zwei Boden-
bilder:
1. Bodenbild: Gefängnis des Pharaos;
2. Bodenbild: Palast des Pharaos.
Zuvor knetet jedes Kind eine Spielfigur für die Geschichte (ca. 7 cm groß; Form einer einfachen Brettspielfigur; Arme sind möglich, Beine bieten sich nicht an, da die Figuren darauf nicht stehen).
Die Figuren werden bei der Erzählung, wenn sie dran sind, entweder
a) von den Kindern selbst gespielt
ODER
b) von den Mitarbeitenden gespielt.
So oder so: Die Kinder sind gespannt, was mit ihren Figuren geschieht.
Die Lebensstationen Josefs werden durch drei Symbole veranschaulicht:
Gottes Wirken wird durch einen goldenen Faden symbolisiert, der diese drei Gegenstände dann miteinander verbindet.
Material:
Ich sag dir guten Morgen (KuS 580, KG 178)
Wir feiern unseren Gottesdienst
im Namen Gottes, des Vaters, der die Welt geschaffen hat und in seiner Hand hält
(mit beiden Händen einen großen Kreis formen und die Hände zur Schale formen)
und seines Sohnes, der uns befreit
(in die Luft springen)
und des Heiligen Geistes, der uns miteinander verbindet
(einander die Hände reichen). Amen.
Nach Psalm 37 (KuS 655; Ehre sei dem Vater)
Lieber Gott,
du siehst, wie es uns geht.
Du siehst, wenn wir uns freuen.
Und du bist auch da,
wenn es uns schlecht geht.
Dafür danken wir dir.
Sei jetzt bei uns in unserem Gottesdienst.
Gib uns Fantasie und gute Ideen.
Hilf uns dabei, dass es gut wird,
was wir mit unseren Händen machen.
Amen.
Die Kinder formen die Figuren für die Geschichte (s. »Kreative Umsetzung der Geschichte«, Seite 360). Sie bekommen gesagt, welche Personen für die Geschichte gebraucht werden. Dann wird verteilt, wer welche Figur macht.
Mitarbeitende legen das Tuch für das Gefängnis aus. Sobald der Gefängniswärter fertig ist, wird dieser in die Mitte des Tuches gestellt.
Du, meine Seele, singe (EG 302, KuS 324,1+5)
Josef im Brunnen
(Josef wird in eine Ecke des Gefängnistuches gestellt.)
Das ist Josef. Josef sitzt in einer kalten, dunklen, schmutzigen Gefängniszelle.
Wie er da hineingekommen ist, fragst du dich? Das ist eine lange Geschichte. Und oft ging es ungerecht darin zu!
Elf Brüder hatte Josef, eine Schwester, einen Vater und vier Mütter. Eine große Familie. Aber glücklich waren sie nicht. Neid und Streit gab es die ganze Zeit. Zehn seiner Brüder haben ihn gehasst. Sie haben ihn so gehasst, dass sie ihn in einen tiefen Brunnen gestoßen haben.
(Brunnen neben Josef stellen)
Hier im Gefängnis fühlt sich Josef wie in diesem Brunnen damals. Um ihn herum sind Wände, nur ganz weit oben, da ist ein bisschen Licht.
Josef in Ägypten
Seine Brüder haben ihn damals aus dem Brunnen wieder herausgeholt – aber nur, um ihn zu verkaufen. Einfach so, als wäre er eine Sache oder ein Tier.
In Fesseln wurde Josef nach Ägypten gebracht.
(Fesseln dazulegen)
In Ägypten musste er viel arbeiten, ohne Geld dafür zu bekommen. Aber Josef hat trotzdem gut gearbeitet. Und er hat es geschafft, ein Hausdiener zu werden. Sein Herr war sehr zufrieden mit ihm.
Josef im Gefängnis
Doch dann kam es wieder schlimm: Die Frau seines Herrn hat Lügen über ihn erzählt. Und jetzt sitzt Josef hier im Gefängnis.
(Schwarzen Stein hinlegen)
Es ist dunkel. Er bekommt schlechtes Essen. Und er muss viel arbeiten: Morgens, mittags, abends. Tag für Tag.
Aber Josef lässt sich nicht kleinkriegen. Wie immer, macht er seine Arbeit gut. Und Gott hilft ihm dabei, dass gelingt, was er macht.
Bald vertraut der Gefängnisaufseher Josef in allen Dingen. Er lässt Josef einfach alles machen.
(Josef an die Stelle des Gefängnisaufsehers stellen; Gefängnisaufseher an die Seite stellen.)
Der Aufseher selbst legt die Füße auf den Tisch und ruht sich aus. Josef wird zum wichtigsten Mann im Gefängnis.
Josef im Palast
Nicht weit weg vom Gefängnis steht der prächtige Palast des ägyptischen Königs.
(Goldenes/rotes Tuch neben das Gefängnistuch legen).
Dort sitzt der Pharao auf seinem Thron und regiert das Land.
(Thron und Pharao hinstellen)
Von einem Diener hört der Pharao, dass es im Gefängnis einen klugen Mann namens Josef gibt.
(Diener neben den Pharao stellen)
Der Pharao wird neugierig und lässt Josef holen.
(Josef vor den Pharao stellen)
Der Pharao weiß sich nämlich nicht mehr zu helfen. Er hatte zwei schlimmen Träume, die er nicht mehr vergessen kann. Aber niemand kann ihm sagen, was diese Träume bedeuten.
Der Pharao hofft, dass Josef ihm helfen kann. Als Josef die Träume hört, weiß er, was sie bedeuten: Die Träume warnen vor einer Hungersnot.
Deshalb rät Josef dem Pharao: »Du musst für diese Zeit vorsorgen.« Und der Pharao hört auf ihn: Er macht Josef zu seinem wichtigsten Mann im Land. Er gibt ihm Macht und Geld. So sorgt Josef dafür, dass bei guten Ernten das übrige Getreide in Speichern gelagert wird. Die hat Josef im ganzen Land extra bauen lassen. Dort wird das Getreide aufgehoben, bis es gebraucht wird.
Josef und die Hungersnot
Es vergehen einige Jahre und den Menschen geht es sehr gut. Nichts deutet auf eine Hungersnot. Aber dann kommt es, wie Josef gesagt hat. Im einen Jahr regnet es zuviel, im anderen Jahr gar nicht. Das Getreide verfault entweder oder es vertrocknet. Überall ist das so: In Ägypten und auch in den Ländern drumhrum. Es wächst kein Getreide mehr. Und ohne Getreide gibt es kein Brot. Überall hungern die Menschen.
Auch Josefs Familie geht es schlecht. Bald muss auch sie hungern. Aber sie hört, was erzählt wird: In Ägypten, da soll es noch Getreide geben. Und Josefs Brüder machen sich auf den Weg nach Ägypten.
(11 Brüder Josef gegenüber aufstellen; evtl. Josef-Figur zu ihnen umdrehen)
Josefs Brüder im Palast
Da stehen sie also im prächtigen Palast des Pharaos. Keiner von ihnen weiß, wie es mit Josef weitergegangen ist, damals … als sie ihn aus dem Brunnen geholt und verkauft haben. So erkennen sie nicht, wen sie vor sich haben, als der wichtigste Mann des Pharaos sie empfängt. Sie sehen einen gutaussehenden Mann mit hoch erhobenem Kopf und klugen Augen. Er ist in feines, weißes Leinen gekleidet, trägt einen goldenen Ring am Finger und eine dicke, goldene Kette um den Hals.
So treten sie Josef entgegen.
Und dann stockt Josef. Er traut seinen Augen nicht. Sind das nicht seine Brüder, die da vor ihm stehen? Sind das nicht die, die ihn in den Brunnen geworfen und verkauft haben? Als wäre er ein Tier und nicht ihr Bruder? Und jetzt knien sie vor ihm auf dem Boden und verbeugen sich tief vor ihm. Jetzt sind sie verzweifelt und hilflos, weil sie zu essen brauchen. Und er hat sie in der Hand. Er kann sie retten oder vernichten. Was soll er tun?
Tief in Josef meldet sich die Wut über seine Brüder. All das Schlimme musste er nur wegen ihnen erleiden. Josef erinnert sich:
(den Brunnen zu Josef stellen)
(die Fessel dazulegen)
(den schwarzen Stein hinlegen)
Das alles hat er erlebt und erlitten.
Aber Josef spürt auch: Gott ist immer bei ihm gewesen. Auch in den schlimmen Zeiten:
(Während dieser Sätze Brunnen, Fessel, Stein mit dem goldenen Faden miteinander verbinden.)
Gott macht es gut
Josef denkt lange nach. Seine Brüder wollten es böse machen, aber Gott wusste, wie es gut werden kann. Wie es gut werden kann für seine ganze, große Familie. Josef denkt: »Vielleicht hat alles so kommen müssen. Jetzt bin ich so mächtig, dass ich meine ganze Familie retten kann.« Und so macht er es.
Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (KuS 398, KG 112)
Jedes Kind darf sich einen dunklen Stein und einen goldenen Faden nehmen.
»Zuerst legen wir die dunklen Steine ab. Wer möchte, darf beim Ablegen auch etwas sagen. Josef hat im Gefängnis eine schwierige Zeit erlebt. Dafür liegt der schwarze Stein hier (auf »Geschichtenstein« zeigen). Vielleicht möchtest du für Menschen beten, die auch eine schwierige Zeit erleben.
Wir möchten Gott gemeinsam für diese Menschen bitten:
Unser Vater im Himmel,
du hast zu Josef gehalten
– auch im dunklen Gefängnis.
Sei bitte bei allen Menschen,
denen es nicht gut geht.
Wir denken an …
(Jemand aus dem Team legt einen Stein und sagt etwas dazu; Kinder schließen sich an.)
Gott, für alle diese Menschen bitten wir:
Erbarme dich!
Jetzt legen wir die goldenen Fäden. Josef hat erkannt, dass Gott immer bei ihm war.
Vielleicht möchtest du Gott für etwas Schönes danken. Wenn du möchtest, kannst du sagen, was dein Faden bedeutet.
Wir möchten Gott gemeinsam danken:
Unser Vater im Himmel,
du hast für Josef am Ende
alles gut werden lassen.
Wir danken dir für alles Schöne,
das wir schon erleben durften.
Wir denken da an …
(Jemand aus dem Team legt einen Stein und sagt etwas dazu; Kinder schließen sich an.)
Gott, für all das danken wir dir und loben dich. Halleluja!«
Bewahre uns Gott (EG 171, KuS 174, KG 213)
KuS 728
Minibüchlein zur Geschichte
Vielleicht überraschen Sie die Kinde nach dem Gottesdienst mit diesem Minibüchlein, das es ihnen ermöglicht, die Geschichte von Josef zu Hause nochmal zu sehen, lesen, hören …
2,50 €; Best.-Nr. 3553
.
.. oder Sie erfreuen die Kinder mit einem Für-Dich!-Heft. Unter dem Thema »Josef – Geschwister und Gefühle« sind 12 Seiten gefüllt mit Geschichten, Bastel-, Mitmach- und Nachdenk-Aktionen, sowie Rätsel und einem Wimmelbild, das die ganze Josefgeschichte erzählt und Neues entdecken lässt.
1,90 € (ab 10 Ex. je 1,60 €; ab 40 Ex. je 1,40 €);
Best.-Nr. 101-2/19
»Es war schön, in so viele strahlende Kinderaugen zu schauen«, erzählt Markus Grapke, der Landespfarrer für Kindergottesdienst in Württemberg. Seit den 1970er Jahren besteht eine Partnerschaft des Württembergischen Evangelischen Landesverbands für Kindergottesdienst
e. V. mit der Kindergottesdienstarbeit der Presbyterianischen Kirche in Kamerun (PCC), die dort Sunday School genannt wird.
Mehr als 400 Augenpaare waren in Bafoussam auf Markus Grapke gerichtet, als er den Kindern die Geschichte von Jesus erzählte, der den Jüngern die Füße wäscht. Gebannt folgten sie seinen Worten.
Sambah Richleen Mimdih stellte den 3- bis 12-Jährigen anschließend in einer Art Quiz Fragen zur Geschichte. Viele streckten begeistert ihre Finger und wollten unbedingt aufgerufen werden.
Begonnen hatte der Kindergottesdienst mit schwungvollen Liedern, die alle auswendig kannten und lautstark und mehrstimmig mitsangen. Der Saal bebte und es schien, als wären nach jedem Lied weitere Kinder in den Raum gekommen.
Zwei Stunden lang wurde gesungen, gebetet, zugehört, gefragt, geantwortet …
Der elfjährige Chris Manga Kombe (links auf dem Bild) erklärte: »Ich komme in die Sonntagsschule, um Gott zu ehren. Ich lese in der Bibel, damit ich weiß, was gut und böse ist.«
Frau Mimdih (hier voll in Aktion) leitet seit vielen Jahren ehrenamtlich das Kindergottesdienst-Team. Sie sagte: »Ich liebe Kinder. Die Arbeit geht mir leicht von der Hand, weil ich so viel Erfahrung habe.«
Aufgrund des seit 2016 herrschenden Bürgerkrieges sind viele Flüchtlinge aus dem Norden gekommen. Die Zahl der Kinder, die jeden Sonntag den Kindergottesdienst besuchen, war deshalb auf bis zu 500 gewachsen. So gibt es jetzt nach Alter gestaffelte Gruppen – auch unter der Woche. Frau Mimdih ist für eine klare Trennung von Kindern und Erwachsenen beim Gottesdienst. »Das muss zu den Kindern passen – auch was die Liturgie angeht.« Ihr Ziel ist es, Moral zu lehren und das Wort Gottes. »Deshalb lesen wir im Kindergottesdienst immer aus der Bibel vor. Denn die Bibel ist die beste Lehrerin«, meint sie überzeugt und fährt fort: »Wenn man ein Problem mit einem anderen Menschen hat und bibelfest ist, dann versucht man eher, seinem Gegenüber Liebe zu zeigen. So könnte auch der politische Konflikt in unserem Land entschärft werden.«
Sabine Eigel (gekürzt)
Jedes Kind gestaltet sich auf Vorlage mit kleinem Körperumriss oder Kopf und schreibt darauf, was es gut kann. Daraus ein Mobile basteln.
Anschließendes Gespräch: Die Teile sind verbunden und können sich dennoch frei bewegen. Was passiert bei Wind? Was passiert, wenn ein Teil wegfällt oder dazukommt? Was ist die Verbindung, ohne die es nicht geht?
Ein ausgeschnittener Körperumriss (in Originalgröße) dient als Gesprächsimpuls oder um Ideen aus Gespräch an die passende Stelle zu schreiben:
a) Bildliche Ebene: Welches Körperteil brauche ich wofür? Welches ist das Wichtigste?
b) Übertragung: Was braucht es in einer Gruppe/Gemeinde?
(Vgl. hierzu: Gabi Scherzer, Von der Hand zum Herz, ab Seite 103 – siehe besonderer Tipp unten)
Von der Hand zum Herz 5 Minuten Kreativität zur Bibel
Mit altersgemäßen Bibeltexten, ergänzenden Gestaltungsideen und -anleitungen; Information zu den angewendeten Techniken:
Arbeit mit Papier, Farben, Ton, Nägel und Schnur, Spraydosen und Nagellack, Collagen und Papierbatik, Pantomime und Schattenspiel.
Kreativideen u.a. zu folgenden Bibelstellen:
Für Kinder von 6 bis 12 Jahren.
120 Seiten, Format 19,5 cm x 17,5 cm, Spiralbindung.
junge-gemeinde.de
Jedes Kind ist wichtig für die Gemeinschaft und kann beim Gebet etwas einbringen:
Kinder nennen ihre Gebetsanliegen (Dank, Bitte) und legen symbolisch einen Gegenstand dazu ab (Glasnugget, Stein, Kerze …). Wer sich traut, sagt laut das Anliegen selbst, ansonsten unterstützen die Mitarbeitenden (vgl. hierzu KuS, Seite 706).
Ein jeder kann kommen (KuS 192);
Wir sind eingeladen zum Leben (KuS 185)
Mit Beteiligung der Kinder (s. oben)
(s. »II. Bausteine«, siehe oben) und kurzer Austausch über Erlebnisse beim Spielen:
Zeig mir deine Nase (KuS 297);
Anders als du (KuS 556)
Silas und Helena aus der Gemeinde in Korinth unterhalten sich. Später kommt Cornelia mit dem neuen Brief von Paulus dazu.
Silas: Hallo Helena, schön dich zu treffen. Gehst du auch zum Gottesdienst nachher?
Helena: Hallo, Silas. Ja, aber ich habe gar keine Lust. Hoffentlich gibt es nicht wieder Streit.
Silas: Oh, ja. Nach dem letzten Gottesdienst war ich ganz durcheinander. Dabei gehe ich eigentlich gerne in den Gottesdienst.
Helena: Es gibt eben ein paar, die wollen bestimmen – weil sie viel Geld haben. Dann gibt es Streit. Aber ich finde, das passt gar nicht zu uns. Bei Gott sind doch alle gleich. Oder?
Silas: Da hast du schon recht. Aber ist das nicht überall so, dass die, die was zu sagen haben, reich sind?
Helena: Eben. Gerade deshalb sollte es bei uns anders sein.
Silas: Ohne ihre Häuser hätten wir aber gar keinen Ort, um uns zu treffen. Und sie kaufen ja auch immer das Essen für alle.
Helena: Ich finde trotzdem, dass sie nicht allein bestimmen sollen.
Silas: (Verärgert) Aha. Aber dass du umsonst etwas zu essen bekommst, findest du gut. Wenn alle gleich sein sollen, müssen dann nicht auch alle zahlen?
Helena: (Ebenfalls verärgert) Das hätte ich ja nicht von dir gedacht! Weißt du, was ich so toll bei Jesus finde? Dass es ihm egal ist, ob ich Geld habe oder nicht.
Silas: Das ist ja auch gut so. Aber bestimmen kannst du eben nicht. Ich auch nicht. Wir sind eben nicht so wichtig.
Helena: Ach, so siehst du das … Jetzt weiß ich ja, woran ich bei dir bin. (Dreht sich weg; zu den Kindern:) Der kapiert es einfach nicht.
Silas: (Schweigt einige Zeit mit gesenktem Kopf) Jetzt streiten wir auch schon … Ich weiß gar nicht, was ich jetzt sagen soll … So ein blödes Thema.
Helena: Hm … Streit will ich ja auch nicht … Aber ich finde, bei uns sollte es anders sein … Weil wir zu Jesus gehören. Wir sollten es so machen wie er … Und jetzt – gehen wir zum Gottesdienst?
Silas: Ja, lass uns gehen. (Gehen los; Cornelia kommt mit Brief in der Hand.)
Cornelia: Hey, ihr zwei, geht ihr zum Gottesdienst? Ich komme auch mit!
Helena: Hallo Cornelia! Ja, komm mit.
Silas: Hallo! (Alle schweigen)
Cornelia: Was ist denn bei euch los? Dicke Luft?
Helena: (Traurig) Ja, wir haben über die Gemeinde gesprochen. Und den Streit.
Silas: Dabei haben wir fast selbst gestritten.
Helena: Ich wünsche mir nur, dass ich wenigstens in der Gemeinde so akzeptiert werde, wie ich bin. Und dass ich sagen kann, was ich denke.
Cornelia: Oh! Ich sehe: Da seid ihr echt bei einem schwierigen Thema gelandet.
Silas: Und nicht nur wir. Das betrifft ja unsere ganze Gemeinde.
Cornelia: Ich habe gute Neuigkeiten. Von Paulus ist ein neuer Brief gekommen.
Silas: Oh, der kommt gerade richtig.
Helena: Paulus? Hm, wer war das nochmal?
Cornelia: Er war der erste, der uns von Jesus erzählt hat. Ohne ihn wüssten wir nichts über Gott.
Silas: Ja, er war lange bei uns. Von ihm weiß ich, dass Jesus auferstanden ist. Durch ihn haben sich die Menschen zusammengetan, die an Gott glauben. Durch ihn hat sich unsere Gemeinde gebildet. Aber seit er weg ist, ist es schwieriger geworden.
Cornelia: Aber er schreibt uns. Immer wieder. Ich habe schon gelesen, was drin steht im Brief.
Helena: Aber so ein Brief nützt ja nix.
Cornelia: Doch! Hört mal zu. Da steht, dass wir alle in der Gemeinde in Korinth wie ein Körper sind. So eng gehören wir zusammen.
Silas: Wie ein Körper? Wie ist das denn gemeint?
Cornelia: Er schreibt: Wir sind wie ein Körper von einem Menschen. Da gehört alles zusammen und jedes Körperteil hat seine Aufgabe. So ist es auch bei uns in der Gemeinde.
Helena: Hört sich interessant an. Bei einem Körper sind ja wirklich alle Teile wichtig.
Cornelia: Genau so habe ich das auch verstanden. (Liest aus dem Brief) »Wenn der ganze Körper ein Auge wäre, wo bliebe das Gehör? Wenn er ganz Gehör wäre, wo bliebe der Geruchssinn?« (Schaut auf) Alles hängt also irgendwie zusammen: Nur das Auge kann sehen – also ist es wichtig. Nur das Ohr kann hören – also ist es wichtig. Und auch die Nase ist wichtig.
Silas: Und was bedeutet das für uns?
Helena: Dass alle gleich wichtig sind, auch wenn sie unterschiedlich sind. Du bist wie das Auge und ich wie das Ohr. Und Cornelia wie die Nase.
Silas: Verstehe ich noch nicht so ganz.
Cornelia: Alle sind wichtig und haben einen Platz bei uns. Und wenn es einem von uns schlecht geht, leiden alle. Wie es bei Zahnweh dem ganzen Körper schlecht geht.
Silas: Ja, das stimmt.
Helena: Deshalb ist es wichtig, dass wir alle dazugehören. Cornelia zum Beispiel kann lesen und du kannst so schön singen.
Cornelia: Und du, Helena, hast oft gute Gedanken. Andere von uns können gut zuhören und wieder andere … haben eben Geld. Egal, was wir können und haben: Wir gehören alle dazu, weil wir zu Jesus gehören.
Helena: Ich bin gespannt, was die anderen dazu sagen.
Wir wollen aufstehn (KuS 286)
Mobile oder Malaktion (beides s. oben)
Guter Gott,
danke, dass wir nicht alleine leben,
sondern mit vielen Menschen zusammen.
Danke, dass wir alle etwas Unterschiedliches können und uns ergänzen.
Danke für alle Kinder, die hier sind.
Danke für N.N. Danke, dass sie/er gut … kann. (Nacheinander Namen aller Kinder einfügen und was sie gut können; evtl. vom Mobile übernehmen.)
Wir bitten:
Hilf uns, dass wir gut miteinander auskommen.
Zeig uns, wie wir Streit lösen können,
wenn wir Verschiedenes wollen.
Gib uns ein offenes Herz,
dass wir niemanden ausschließen.
Danke, dass wir zusammengehören und du uns dabei hilfst. Amen.
Viele kleine Leute (KuS 533)
Ein Licht geht uns auf (KuS 140);
Gott geht mit (KuS 154);
Komm Heilger Geist (EG/BY 564);
Wo zwei oder drei (KuS 190);
Ich lobe meinen Gott (KuS 312);
Running over (KuS 327);
Alles muss klein beginnen (KuS 406);
Du verwandelst meine Trauer (KuS 411)
Gott,
du bist immer bei uns.
Auch wenn wir dich nicht sehen.
Das hören wir in Geschichten von dir.
Hilf uns, dich auch in unserem Leben zu entdecken.
Lass deinen Geist unter uns wehen wie
einen frischer Wind.
Amen.
So, wie sich der Geist ausbreitet, soll sich auch der Segen unter den Kindern ausbreiten. Das kommt dadurch zum Ausdruck, dass sie sich den Segen gegenseitig zusprechen.
Eine Anleitung dazu findet sich in KuS 732.
Die Texte der Reihe erzählen, wie sich die Jüngerinnen und Jünger als Gemeinde gefunden haben. Ein wichtiges Element der ersten Gemeinde war die Gütergemeinschaft (Apostelgeschichte 2,44). Die Kinder werden eingeladen, zu jedem der drei Gottesdienste eine Sache mitzubringen, die sie mit den anderen teilen wollen. Das kann etwas zu essen sein, oder etwas, das den Gottesdienstraum verschönert. So können die Kinder einen Aspekt des Lebens der Urgemeinde ausprobieren. Dadurch lernen sie sich untereinander besser kennen und üben Gemeinschaft ein.
Die gestaltete Mitte wird mit jedem Sonntag ergänzt. Basis ist ein weißes Tuch (Weiß ist die liturgische Farbe des Himmelfahrtsfestes).
1. Erzählung: Hier werden z. B. aus Watte geformte Wolken in die Mitte gelegt.
2. Erzählung: Zur zweiten Erzählung kommen Lose hinzu.
3. Erzählung: Hier wird ein rotes Tuch so ausgelegt, dass es das weiße teilweise verdeckt. Aus Papier ausgeschnittene bunte Feuerflammen werden darauf verteilt.
Hier bietet sich an, jeweils »Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind« zu singen. Es drückt aus, wie Menschen zur Gemeinde finden und dass Jesus dabei in ihrer Mitte ist.
Die Fürbitten bilden ein weiteres verbindendes Element der drei Gottesdienste: Die Kinder sind eingeladen, sich jeweils eigene Bitten für Menschen, die ihnen wichtig sind, zu überlegen. Die Älteren können diese selbst vortragen. Für die Jüngeren kann dies von Mitarbeitenden übernommen werden.
Gott schenkt seinen Geist – Die Geschichte von Pfingsten
Bildkartenset fürs Kamishibai-Erzähltheater
11 Bilder auf stabilem Karton plus vollständiger Textvorlage machen die Geschichte von Pfingsten lebendig und bringen sie den Kindern nahe.
Mit 11 Bildern wird die Geschichte in kindgerechten Bildern erzählt. Der Text ist auf einem Übersichtsblatt zusammengefasst. Es kann zu den Bildern frei erzählt werden oder mit Hilfe dieses Erzählvorschlags.
Für Kinderkirche, Kindergarten und Grundschule gleicherweise geeignet. Die Bildkarten werden in den Einsteck-Rahmen des Kamishibais (A3, Artikel 568) eingeschoben, sodass das Bild nach vorne zu den Kindern hin zeigt.
Was muss das für ein krasses Gefühl gewesen sein, als Jona ins Meer geworfen und – anstatt zu ertrinken – von einem großen Fisch verschluckt wird. Sicherlich hat es kurz gedauert, bis er gemerkt hat, dass der Fisch ihn nicht verdaut. Jona ist darüber dankbar.
Dieses Motiv, das im »Jona-Psalm« verarbeitet wird (Jona 2,3–11), zieht sich durch den Gottesdienst. Gott sucht sich nicht einfach einen neuen Propheten, als Jona abhaut, sondern er rettet ihn und gibt ihm eine zweite Chance.
Jona, der sich schon verloren am Meeresgrund gesehen hat, ist über seine Rettung unendlich dankbar.
Vorbemerkungen zur Geschichte
Tipp: Die Akteure sollten sich die vereinbarten Wörter im Text markieren, um entsprechende Pausen zu machen (hier: fett). Das deutliche Betonen der Wörter sollte eingeplant und geübt werden.
Rollen:
Jona (mit Verkleidung, viel Text; zum Schluss ein kurzer Text-Teil zum Vorspielen)
Gott
Kapitän
Matrose
Ideen für Geräusche:
Gott: 3 Töne auf dem Xylophon;
Jona: 2 x auf die Schenkel, 1 x in die Hände klatschen;
Sturm: Trommel
Fisch: Trillerpfeife
Ninive: Rassel
Weitere Geräuschworte können eingebaut werden; das jeweilige Wort sollte etwa 3-5 Mal vorkommen.
Jona: Hallo? Ist da wer? Oh Mann, es ist so dunkel hier drin. Ich kann gar nicht richtig erkennen, was los ist. Ihr fragt euch bestimmt, warum es hier so dunkel ist. Und wo wir hier überhaupt sind. Das will euch gerne erzählen, aber ich brauche eure Hilfe dabei.
Hier drin ist es doch ziemlich dunkel. Aber für die Geschichte brauchen wir sowieso unsere Ohren. Und damit ihr noch besser zuhören könnt, habe ich einige Instrumente dabei. Damit könnt ihr mir beim Erzählen helfen.
(Instrumente verteilen; den Kindern sagen, welches Wort zu ihrem Instrument gehört.)
Ihr müsst darauf achten, eure Instrumente während der Geschichte ruhig zu halten. Wenn ihr dann »euer Wort« hört, macht ihr mit eurem Instrument ein kurzes Geräusch. Wir üben das mal:
(Die Worte Gott, Jona, Sturm, Wal, Ninive werden der Reihe nach genannt und mit dem Instrument hörbar gemacht.)
Das klappt ja schon prima! Ihr wisst jetzt wahrscheinlich auch schon, worum es in unserer Geschichte geht …
Ich bin Jona. Und wir sitzen hier nicht in einer Höhle oder einem Haus, sondern in einem Fisch. Einem riesiggroßen Fisch. Und um uns herum ist das große, weite Meer. Es ist sehr ruhig da draußen. Dabei war gerade noch ein heftiger Sturm. Mit Wellen, die so hoch waren wie ein Kirchturm! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie heftig es da abging! Aber der Reihe nach. Am besten, ich fange meine Geschichte ganz von vorne an.
Vor ein paar Tagen liege ich faul in meiner Hängematte im Garten rum. Es ist so ein richtig schöner, sonniger Tag. Da höre ich plötzlich eine Stimme, die zu mir spricht. Es ist die Stimme von Gott.
Gott: Jona, ich brauche dich. Geh bitte in die Stadt Ninive. Dort geht es wirklich schlimm zu. Geh zu den Menschen dort und erzähle von mir. Sag ihnen, dass sie lieb zueinander sein sollen. Dass sie sich gegenseitig helfen und unterstützen sollen. Das ist mir wichtig.Jona: Ich bin vielleicht erschrocken! Ich wäre fast aus meiner Hängematte geplumpst! Ich dachte zuerst, ich hab* mich bestimmt verhört. Das kann ja nicht sein. Ich hab also einfach weiter so meinen Tag verbracht. Als ich mir dann abends in der Küche etwas zu essen machen will, höre ich wieder die Stimme von Gott.
Gott: ›Jona, was ist los? Ich hab dir doch einen Auftrag gegeben. Worauf wartest du?‹
Jona: Ich habe versucht mit ihm zu reden: ›Gott, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist, wenn ich das mache. Ich kann sowas doch gar nicht. Schick lieber jemand anderen.‹ Da kam keine Antwort mehr von Gott. Erst am nächsten Tag, als ich gerade dabei war, die Blumen zu gießen, höre ich seine Stimme wieder.
Gott: ›Jona, du bist ja immer noch nicht unterwegs. Geh nach Ninive! Ich warte.‹
Jona: Und dann hab ich gesagt: ›Ok, ich mach das … bin schon unterwegs‹, und hab mich auf den Weg gemacht. Aber mein Ziel war nicht Ninive. Ich bin stattdessen ans Meer gegangen. Da gibt es eine Stadt mit einem großen Hafen und ganz vielen Schiffen. Ich dachte mir: ›In solch einem Schiff kann ich mich vor Gott verstecken. Ich hab dem Kapitän also Geld für die Fahrt gegeben und mich dann zwischen Koffern und Kisten hingelegt. Das war richtig angenehm, als es losging. Das Schiff hat ein bisschen geschaukelt. Und ich hörte, wie das Wasser gegen die Seite schwappte. Doch dann wurde es heftiger und immer heftiger. Und plötzlich war es wie auf einer Achterbahn. Mir wurde ganz schlecht. Draußen hab ich gehört, wie die Matrosen gerufen haben.
Matrose: ›So einen Sturm hab ich ja noch nie erlebt!‹
Kapitän: ›Schnell, haltet alles fest! Wir verlieren sonst unsere ganze Ladung, so wild wie es hier abgeht!‹
Matrose: ›Hilfe, Kapitän, tu doch was! Wir werden sonst alle ertrinken.‹
Jona: ›Puh, da draußen geht es ganz schön ab‹, dachte ich. ›Ich würde ja jetzt gerne zu Gott beten. Aber das geht nicht. Ich verstecke mich ja vor ihm.‹
Da ging plötzlich die Türe auf, und der Kapitän stand vor mir.
Kapitän: ›Wie kannst du so entspannt sein? Merkst du nicht, was da draußen für ein Sturm abgeht? Bestimmt hat einer von meinen Männern was ganz Schlimmes gemacht und jetzt, bei Gott, wir werden bestraft. Halt dich also gut fest!‹
Jona: Und dann ist er wieder nach draußen gerannt. Da wusste ich, wo der Sturm herkam: Gott hat diesen Sturm wegen mir geschickt. Er war sauer, weil ich nicht nach Ninive gegangen bin. Ich war mir ganz sicher: Wir würden in diesem Sturm untergehen.
Ich hoffte aber auch, dass Gott vielleicht die anderen Männer auf dem Schiff verschont. Also bin ich nach draußen zum Kapitän und hab ihm gesagt, was los ist: Dass Gott diesen Sturm geschickt hat, weil ich nicht nach Ninive gegangen bin, obwohl er das zu mir gesagt hatte.
Kapitän: ›Dann bete schnell zu Gott und bitte ihn, dass er uns alle verschont!‹
Jona: Aber ich dachte: ›Das bringt nichts mehr. Ich hab’s einfach verbockt.‹ Da hab ich den Matrosen gesagt: ›Werft mich ins Meer, dann habt ihr eine Chance.‹
Matrose: ›Das können wir nicht machen! Dann ertrinkst du ganz bestimmt, Jona!‹
Jona: Aber der Sturm wurde immer schlimmer. Schließlich haben sie zugestimmt und mich ins Meer geworfen. Ich hab darauf gewartet, dass ich ertrinke. Aber ich bin auf etwas ganz Weichem gelandet. Ich wurde aufgefangen von einem Fisch! Erst saß ich auf der Zunge und dann wurde ich hinuntergespült … Und hier sitz ich jetzt. Gott hat mich nicht ertrinken lassen.
Er hat einen Fisch geschickt, um mich zu retten! Obwohl ich nicht das gemacht habe, was Gott wollte. Obwohl ich dachte, dass ich mich vor ihm verstecken kann. Obwohl ich nicht nach Ninive gegangen bin. Er hätte ja auch einfach einen anderen schicken können. Aber nein, Gott hat mich gerettet. Ich kann euch gar nicht sagen, wie dankbar ich bin.
Und jetzt sitze ich hier und denke nach. Ich brauche jetzt ein bisschen Zeit, damit ich meine Gedanken aufschreiben kann. Zum Glück hatte ich einen Stift und einen Zettel in meiner Tasche. Wir sehen uns später …
Hier können die Kinder die Geschichte mit den unten gemachten Vorschlägen vertiefen (s. »IV. Zur Vertiefung«).
Jona taucht, jetzt für alle sichtbar, auf.
Jona: Hi, da seid ihr ja wieder! Wie ihr seht, bin ich auch wieder da! Der Fisch ist zum Ufer geschwommen und hat mich dort wieder rausgelassen. Seht ihr: Alles an mir ist noch dran. Der Fisch hat mich nicht gefressen, nicht verdaut, nicht mal angeknabbert.
Und was habt ihr so gemacht?
(Jona lässt sich die Ergebnisse der Kinder präsentieren.)
Ich habe auch einen kleinen Dank-Psalm geschrieben. Den möchte ich gerne mit euch gemeinsam beten:
Kehrvers: Gott, du bist überall!
Ich habe Gott gerufen.
Gott hat mir geantwortet.
Gott, du bist überall!
Ich war versunken im tiefen Meer.
Ich war voller Angst. Ich dachte, ich sterbe.
Ich bin so tief gesunken, bis an den Grund.
Gott, du bist überall!
Du hast mich gehört, Gott.
Du warst da.
Gott, du bist überall!
Gott, du hast mich gerettet!
Am Ende der Welt machst du einen neuen Anfang.
Du hast mich gerettet, Gott! Danke.
Gott, du bist überall!
Amen.
(Aus der Reihe »Jona«, Ganze Reihe)
Material: Kleinen Holzring (z. B. Vorhangring, Ø innen mind. 4 cm), rotes Isolierband; Paketschnur (ca. 20 cm); Tonpapier-Fähnchen mit der Aufschrift: »Gott ist mein Rettungsring.«
Die Paketschnur um den Ring legen und mit Zugabe (Haltegriffe) zusammenknoten.
Die Schnur außen am Ring viermal mit einem Stück Isolierband festkleben. Dabei das Band jeweils komplett um den Ring herumkleben (das Foto hilft beim Verstehen).
Anschließend an ein Ende der Schnur ein Tonpapier-Fähnchen kleben. (Nicht abgebildet)
Material: Viele aufgeblasene Luftballons, ein Tisch mit einer glatten Tischplatte.
Der Tisch wird mit der Tischplatte nach unten auf die Luftballons gelegt. So entsteht ein stabiles aber sehr wackeliges Schiff. Die Kinder sollen nun versuchen, eine Minute lang still in diesem Schiff zu sitzen.
Tipp: Die Luftballons dürfen weder zu stark noch zu schwach aufgeblasen sein. Aufgrund der Gewichtsverteilung über die Tischplatte, halten die Luftballons einiges aus. Vielleicht trauen sich auch die Erwachsenen? Beim Ein- und Aussteigen auf möglichst wenig Bewegung achten, damit die Luftballons nicht wegrutschen (können ggf. durch umgedrehte Stühle o. ä. rund um den Tisch unter der Tischplatte gehalten werden).
Auf ein großes Banner (Tapete, Leintuch …) wird das Wort »Danke« geschrieben. Drumherum dürfen alle Kinder schreiben oder
malen, wofür sie dankbar sind.
Aus dunklem Tonpapier basteln die Kinder einen ca. DIN-A5-großen Fisch. Aus hellem Tonpapier werden viele kleine Fische ausgeschnitten. Auf diese schreiben die Kinder, wofür sie dankbar sind und kleben sie auf ihren größeren Fisch.
Jedes Kind bekommt einen Satz/Abschnitt aus Jonas Dank-Psalm auf einem DIN-A3-Papier. Die Kinder malen bei meditativer Musik, was ihnen zu diesem Vers einfällt. Es dürfen dabei alle Farben verwendet, aber keine erkennbaren Formen, Buchstaben oder Zahlen gemalt werden.
Alternative: Die Kinder suchen sich selbst einen Satz aus dem Psalm aus.
Die Kinder beschreiben in ihren eigenen Worten in Form eines Gedichts oder Psalms Dinge, für die sie dankbar sind.
Die Kinder schreiben eigene Strophen zum Lied »Danke, für diesen guten Morgen« mit Dingen, für die sie persönlich dankbar sind.
Auf 24 Seiten ist die Geschichte von Jona wunderschön illustriert und erzählt. Für den erinnernden Gruß mit nach Hause …
Wilma Osuji
Bibel-Klanggeschichten (mit CD)
Für Kinder von 4 bis 8 Jahren
Jona wird in diesem Buch (mit insgesamt 12 Geschichten aus dem Ersten und Zweiten Testament) ebenfalls mit Rhythmus- und Orffinstrumenten erzählt und erlebt.
Alle Lieder mit Playbacks gibt es auf der beiliegenden CD.
Zu Klanggeschichten ausgestaltet werden sie für die Kinder zu einem besonderen Erlebnis. Alle Lieder mit Playbacks auf der beiliegenden CD.
96 S., 19,5 x 17,5 cm, kartoniert, Schwarz-Weiß Illustrationen, mit Musik-CD
Der Band enthält folgende Geschichten:
Personen
Material
Die Kinder sitzen im Kreis. In der Mitte liegen braune Tücher wie zu einem Erdhügel aufgeschichtet. Drunter sind versteckt: Konservendose, Inschrift/Papierrolle, Ortsschild (das Ortsschild muss ein wenig sichtbar sein).
(Archäologin kommt mit Landkarte in der Hand)
Archäologin: Na hoffentlich finde ich die Stelle wieder. Das ist ja unglaublich, so eine Entdeckung!
Ach, hallo! (An die Kinder gerichtet) Gut, dass ihr da seid. Da kann ich euch gleich von meiner neuesten Entdeckung erzählen. Ich bin nämlich Archäologin. Ach so, wisst ihr denn, was eine Archäologin macht? (Kurzes Gespräch mit den Kindern)
Auf jeden Fall habe ich eine tolle Entdeckung gemacht. Ich war gestern schon mal da. Ich habe hier eine alte Landkarte. Darauf habe ich gesehen, dass hier, auf diesem Gelände, einmal eine Stadt gewesen sein muss. Na, das wird ganz schön viel Arbeit sein, diese Stadt wieder auszugraben.
Aber schaut mal, da ist ein Schild! Das wird vermutlich die Ortstafel gewesen sein. (Spricht ein Kind an) Kannst du mir mal helfen, es zu lesen? (Kind liest vor) Und da, eine Inschrift! Wer hilft mir hierbei, sie zu lesen? (Weiteres Kind liest vor:)
»Es gab eine Zeit, da waren die Menschen in dieser Stadt ungerecht. Sie sind nicht gut miteinander umgegangen. Man nennt sie bis heute die schlechte Zeit …«
(Der weitere Text ist verwischt und nicht mehr zu lesen.)
Mist, der Text geht weiter, aber man kann ihn nicht mehr lesen. Da hat bestimmt jemand aufgeschrieben, was damals in Ninive los war. (Nachdenklich) Schlechte Zeit – ungerecht – was wohl dahinter steckt? Habt ihr eine Idee?
(Kinder schreiben ihre Antworten auf kleine Zettel und legen diese auf die Tücher.)
Archäologin: Das ist interessant, was ihr da alles zusammengetragen habt. Jetzt muss ich meinen Kolleginnen und Kollegen von meiner Entdeckung berichten. (Geht ab)
Gong ertönt.
Jona: (Kommt vor sich hinredend herein) Ich will nicht. Ich will nicht. (Bemerkt die Kinder) Ach, hallo, da ist ja noch jemand! Ich bin Jona.
Habt ihr schon mal eine ganz schwierige Aufgabe bekommen? Eine, bei der ihr gedacht habt: »Das schaff ich nie.« (Je nach Antworten kurz auf die Kinder eingehen.)
Also ich würde mich am liebsten verstecken. Ich hatte nämlich einen Traum. Und darin bekam ich von Gott den Auftrag, in eine große Stadt zu gehen. Ninive heißt sie. Und ich soll den Menschen dort sagen: »In eurer Stadt wird es bald nicht mehr schön, wenn ihr so weitermacht wie seither. Wenn ihr … (hier wenn möglich die Äußerungen der Kinder auf den Zetteln mit einbeziehn/lesen). Wenn ihr weiterhin so ungerecht seid.«
Das soll ich denen sagen! Nee, nee, nee. Ich bin doch nicht verrückt! Am Ende jagen die mich davon und ich muss froh sein, wenn ich mit heiler Haut dort wieder herauskomme.
Was würdet ihr machen, wenn ihr eine Aufgabe bekommt, die ihr euch nicht zutraut? Vielleicht habt ihr eine Idee für mich?
(Kinder antworten)
Hmmm. Also ich habe inzwischen einen Plan: Ich haue ab. Dorthin, wo mich kein Mensch und nicht einmal Gott mehr findet. Am besten verschwinde ich mit dem Schiff. Nix wie weg!
(Regenrohr und Orffsche Instrumente verteilen, Textlesung einem Kind übertragen)
1. Textlesung
Und Jona flüchtet auf ein Schiff. Er will damit so weit wie irgend möglich wegfahren. Er hofft, dass Gott ihn dann nicht mehr sieht und Jona nicht mehr nach Ninive muss. Aber als das Schiff auf hoher See ist, braut sich ein Unwetter zusammen. Zuerst regnet es nur ganz leicht (Regenrohr). Doch schon bald ist da ein großer Sturm und ein riesiges Unwetter tobt.
(Aktion: Orffsche Instrumente, die während der Lesung benutzt werden. Den Kindern erklären, dass beim Paukenschlag alle sofort aufhören und alles ganz still ist.)
Alle auf dem Schiff haben große Angst. Nur Jona bekommt nichts mit. Er liegt unten im Schiff und schläft. Da wecken sie ihn auf und fragen: »Kann es sein, dass wir deinetwegen in diesen Sturm geraten sind?«
Da erzählt Jona ihnen alles: »Ich bin vor Gott geflohen. Er hat mir eine Aufgabe gegeben, die mir zu groß ist. Ich soll nach Ninive gehen.«
– »Und was sollen wir jetzt tun? Wenn wir nichts machen, werden wir alle ertrinken!«, sagt einer der Seeleute verzweifelt. Da sagt Jona: »Nehmt mich und werft mich ins Meer. Dann wird der Sturm aufhören.«
Aber die Seeleute weigern sich. Sie versuchen, mit aller Kraft, an Land zu kommen. Doch es gelingt ihnen nicht. Da werfen sie Jona schweren Herzens ins Meer … und der Sturm hört auf der Stelle auf.
Paukenschlag ertönt
(Alles wird still. Licht geht aus, der Raum ist dunkel. Jona wird das Tuch übergeworfen.)
Jona: Warum ist es denn plötzlich so dunkel? Ich bin nicht mehr im Meer. Ich bin aber auch nicht auf dem Land. Komisch, wo bin ich eigentlich?
2. Textlesung
Jona ist von einem großen Fisch verschluckt worden. Er ist froh, dass der Fisch ihm das Leben gerettet hat. Er ist sich sicher, dass Gott ihn geschickt hat, um ihn zu retten.
Aber Jona hat auch Angst.
Schließlich sitzt er zum ersten Mal in einem Fischbauch. Deshalb betet Jona: (Jona liest unter dem Tuch das Gebet.)
Als ich einmal sehr ängstlich war,
rief ich nach Gott und er hat mich gehört.
Aus dem dunkelsten Ende der Welt
habe ich geschrien und Gott hat mich gehört.
Du hast mich in das Meer geworfen
und die Flut hat mich umschlossen.
Die Wellen taten sich über mir zusammen.
Um mich herum war nur noch Wasser.
Ich dachte: »Du, Gott, hast mich verstoßen. Deine Güte und Liebe werde ich nicht mehr erfahren.«
Aber dann hast du mich gerettet.
Ja, ich war voller Angst und habe zu dir gebetet. Und du hast meine Gebete erhört.
Ich will dir laut danken,
denn du hast mir geholfen. Amen.
Aktion
»Gott lässt Jona nicht allein. Er lässt auch uns nicht allein. Zum Zeichen dafür könnt ihr durch einen dunklen Tunnel kriechen.«
Zum Schluss kann jedes Kind eine Kerze anzünden und in die Sandschüssel stecken.
(Jona bekommt unter dem Tuch die elektrische Kerze.)
Jona: Jetzt sitze ich schon drei Tage und drei Nächte hier. Zum Glück habe ich diese Kerze.
Hmmm. Gott hat mich gerettet. Einerseits. Ich glaube, ich bin ihm wichtig.
Andererseits habe ich auch Angst, dass er mich vergessen hat.
Vielleicht ist er ja böse auf mich, weil ich weggelaufen bin.
Es ist so dunkel hier und ich fühle mich so allein. Am Anfang dachte ich noch, dass Gott mir hilft. Aber jetzt habe ich bald keinen Mut mehr.
Nach Ninive schickt er nun bestimmt einen anderen. Ich habe einfach alles falsch gemacht. Ich habe versagt.
3. Textlesung
Und Gott spricht zu dem Fisch.
Da spuckt der Fisch Jona ans Land.
Paukenschlag
(Jona kommt mit der Kerze unter dem Tuch hervor. Er hält sich die Hand vors Gesicht, weil es so hell ist.)
4. Textlesung
Und Gott spricht wieder zu Jona:
»Mach dich auf, geh in die große Stadt Ninive. Predige ihr, was ich dir sage.«
Jona: Jetzt gehe ich nach Ninive.
(Geht ab)
(König von Ninive, großspurig)
König: Ich bin euer König. Nicht irgendein König. Ein ganz mächtiger König bin ich, in einer ganz mächtigen Stadt. Ich bin der König von Ninive. (Aktion: Jubel)
Und ihr seid das Volk Ninives. (Aktion: Jubel)
Ein stolzes und großes Volk seid ihr. Uns geht es gut hier in unserer Stadt, sehr gut! Wir brauchen uns nicht zu fürchten. Wir leiden keine Not. Hier wohnen die reichsten Menschen der Welt. (Aktion: Jubel) Wir haben die besten Baumeister, die die schönsten Häuser und Paläste bauen. (Aktion: Jubel) Bei uns gibt es die tapfersten Soldaten. Sie sind überall gefürchtet. (Aktion: Jubel) Ja, uns geht es gut! Und das wird so bleiben! Niemand kann uns etwas antun! (Aktion: Jubel)
(Mitarbeitende spielen die kurze Szene, wie ein zerlumpter, bettelnder Mensch weggejagt wird.)
(Jona kommt angelaufen.)
Jona: Ich muss dem König widersprechen! (Aktion: Buh-Rufe)
Vielen Menschen in Ninive geht es nicht gut. Es herrscht viel Ungerechtigkeit. Gott lässt euch ausrichten: »Kehrt um. Macht es zukünftig besser. Helft einander. Vor allem denen, die wenig haben. Wenn ihr euch nicht ändert, wird eure Stadt in 40 Tagen untergehen. Nichts wird euch davor beschützen.«
Stimmen aus dem Volk
König (denkt eine Weile nach):
Ihr Menschen von Ninive! Ich glaube, Jona hat recht. Wir haben uns blenden lassen von Reichtum und schönen Kleidern. Deshalb gibt es viel Neid unter uns und Misstrauen. Ja, sogar Hass zwischen den Menschen. Wir sind geizig geworden. Die Armen haben wir vergessen. Sie sind immer ärmer geworden und die Reichen immer reicher. Das ist nicht gut! Lasst uns umkehren! Wir wollen beten, dass Gott uns nicht verlässt. Wir werden 40 Tage lang miteinander fasten und miteinander unsere Angst aushalten. Wir werden warten und beten, dass wir noch umkehren können. Und hoffen, dass es noch nicht zu spät ist. (40 Schläge auf der Trommel. Am Anfang leise, dann immer lauter werdend. Es wird mitgezählt.)
Stille
König: Was ist geschehen? Sind wir jetzt tot? Aber nein, ich lebe, wir alle leben! Die 40 Tage sind um und wir leben! Gott hat das Unheil von uns abgewendet! Gott sei Dank! Lasst uns gemeinsam überlegen, wie wir es zukünftig besser machen können. Bitte schickt mir eine Botschaft mit euren Vorschlägen.
(Aktion: Zwei oder drei Kinder zusammen bekommen ein Blatt, auf das sie ihre Ideen schreiben. Daraus basteln sie einen Papierflieger. Zum Schluss fliegen alle Papierflieger zum König. Der liest sie laut vor.)
König: Ich danke euch für eure guten Vorschläge. Wir werden nun ganz vieles besser machen. Zusammen schaffen wir das. (Aktion: Jubel)
Aber komisch. Jona scheint sich gar nicht zu freuen! Der sitzt dort und macht ein missmutiges Gesicht. Was er wohl hat?
5. Textlesung
Jona ist zornig. Er sagt zu Gott: »Das habe ich mir gleich gedacht, dass du jetzt wieder barmherzig bist. Den Menschen in Ninive geschieht nun doch nichts Böses, obwohl sie es verdient haben. Warum bist du so nachsichtig? Und dafür habe ich mich aufgemacht und bin hierher nach Ninive gekkommen? Ich hatte so große Angst davor! Aber jetzt hab ich die Nase voll. Ich mag einfach nicht mehr. (Jona geht aus der Stadt hinaus auf einen Hügel und beobachtet von dort aus, was in der Stadt geschieht.)
Musik
(Ein Kind bringt Jona die elektrische Kerze, die er am Anfang hatte.)
Mein Gott, das muss anders werden (KuS 443; KG 194)
Die Menschen in Ninive haben gejubelt – und sehr wahrscheinlich auch Musik
gemacht und getanzt!
Dieser Trommel-Bausatz eignet sich für viele biblische Geschichten. Er wird lediglich durch einen Blumentopf mit einem Ø (oben) von 14 bis 17 cm ergänzt, der natürlich auch bemalt werden kann.
Das Set enthält die Schwingungsmembran aus Büffelfell, die Schnur und den Karabinerhaken.
Mit etwas Hilfe (insb. beim Knoten) können die Kinder eine gut klingende Trommel basteln, die sowohl mit den Händen als auch mit Schlägeln gespielt werden kann.
Den passenden Blumentopf gleich mit dazu bestellen! Ø (oben) 14,5 cm;
Du, Gott, stützt mich (KuS 463);
Vom Anfang bis zum Ende (KuS 196)
Auch ungetaufte Kinder, die zur Gruppe gehören, werden miteinbezogen. Dabei können die Erinnerungsworte entsprechend offen auch als Segensworte formuliert werden:
Den Kindern mit einem Finger in die geöffnete Handfläche ein Wasserkreuz zeichnen. Dazu sprechen:
»N.N., Gott verspricht: Ich verlasse dich nicht. Du gehörst zu mir.«
Jetzt hören wir die Geschichte von Jona. Der Name Jona bedeutet »Taube«. Aber ihr werdet bald merken, dass hier ein ganz anderes Tier auftaucht.
Immer wenn ich eine Bewegung vormache, könnt ihr sie nachmachen. So erzählen wir die Geschichte miteinander.
(Erzählen und Bewegungen vormachen kann auch auf zwei Personen aufgeteilt werden.)
Vor langer Zeit lebte ein Mann, der hieß Jona. Die Leute in seiner Stadt flüsterten (eine Handfläche seitlich an Mund legen):
»Jona ist ein besonderer Mann.«
Und das stimmte. Jona war ein Prophet.
Er konnte hören (eine Hand hinter Ohr legen), wenn Gott zu ihm sprach.
Einmal war es wieder so weit. Jona hörte, wie Gott zu ihm sagte:
»Jona, mach dich auf den Weg in die große Stadt Ninive. Die Menschen dort sind so böse. Das möchte ich mir nicht länger anschauen. Sag ihnen, sie sollen aufhören. Sonst wird ein großes Unglück geschehen.«
Jona erschrak. (Körper erzittern lassen)
Er wollte nicht zu so bösen Menschen gehen. Er wollte nicht nach Ninive. Also packte er seine Sachen und ging los. (Im Sitzen auf der Stelle gehen)
Er lief vor Gott davon und ging zum Hafen. Als er dort ankam, wollte gerade ein großes Schiff in Richtung Spanien losfahren. Das war ganz weit weg von Ninive. Jona winkte wie wild. Gerade rechtzeitig kam er noch auf das Schiff. Dort verkroch er sich ganz unten im Lagerraum. Er legte er sich hin und schlief ein. (Kopf seitlich auf Hände legen)
Nach einiger Zeit kam ein großes Unwetter. Die Wellen schlugen gegen die Bootswände und gegen den Mast, dass es nur so krachte. (Mit Händen auf Schenkel klopfen)
Die Seeleute bekamen riesige Angst. Sie waren schon oft in einen Sturm gekommen, aber der hier war besonders schlimm. Sie warfen die ganze Ladung und alle Gepäckstücke über Bord. (Wegwerfende Bewegungen machen)
Das Schiff sollte leichter werden und schneller vorankommen. Aber es half nichts. Panik brach aus. Sie beteten voller Angst – jeder zu seinem Gott: (Arme in die Höhe heben)
Einer betete zu Jupiter. Einer zu den Sternen. Einer zum Mond. Aber es half nichts. Der Sturm tobte immer heftiger.
Jona hatte von all dem nichts mitbekommen. Er lag unten im Lagerraum des Schiffes und schlief. Bis der Kapitän ihn weckte und laut schrie: »Wie kannst du hier nur schlafen? Das Schiff geht unter! Bete auch du zu deinem Gott. Vielleicht kann der uns retten.«
Da erschrak Jona. Er schüttelte den Kopf. (Kopf schütteln)
»Ich glaube nicht, dass mein Gott uns beschützt«, sagte er. Und dann erzählte Jona dem Kapitän die ganze Geschichte.
»Jetzt verstehe ich«, stöhnte der Kapitän und ballte vor Wut die Fäuste. »Dein Gott hat dich verlassen, weil du seinen Auftrag nicht befolgt hast. Ist dir eigentlich klar, was du angestellt hast? Wir werden alle untergehen.« »Ich weiß, dass ich an allem schuld bin«, sagte Jona. »Und ich will nicht, dass ihr das ausbaden müsst. Ich muss das Schiff verlassen!« »Wie stellst du dir das vor?«, fragte der Kapitän bitter und zeigte Jona einen Vogel. (Mit Zeigefinger an Stirn tippen)
Jona antwortete: »Werft mich ins Meer. Dann beruhigt sich der Sturm und ihr seid gerettet.« Da ging der Kapitän mit Jona nach oben. Schweren Herzens warfen sie ihn über Bord. (Mit Armen wegschleudernde Bewegungen machen)
Jona versank im Wasser und das Meer wurde sofort ruhig.
Und Jona? Der wusste nicht, wo er war. Er konnte nichts sehen. (Hände vor Augen halten)
Alles war dunkel. Es war wie in einer Höhle. Er versuchte, mit den Händen etwas zu ertasten. (Mit Händen herumtapsen)
Die Wände waren glatt und weich. Und es roch nach Fisch. Da wurde Jona klar, dass ein großer Fisch ihn lebendig verschluckt hat. Jetzt hörte er auch ganz deutlich das Herz des Fischs klopfen: »Poch-poch, poch-poch …« (Beide Hände auf Herz legen, rhythmische Bewegungen machen)
Das Klopfen machte Jona ruhig. Und dann verstand er. (Mit Zeigefinger verstehend an Schläfe tippen)
Er verstand: Gott hatte ihm diesen Fisch geschickt.
Da fing Jona an zu singen und zu beten: »Mein Gott, ich danke dir, dass du mich vor dem Ertrinken gerettet hast. Ich danke dir, dass du mich beschützt hast, obwohl ich vor dir weggelaufen bin. Ich dachte: ›Jetzt ist alles aus.‹ Aber nun weiß ich, dass du mir hilfst. Ich dachte: ›Jetzt bin ich tot.‹ Aber ich lebe. Ich habe einen großen Fehler gemacht, aber du hast mir verziehen. Ich habe dich verlassen, aber du bist bei mir geblieben. Ich danke dir dafür von ganzem Herzen!« Jona jubelte und freute sich. (Klatschen)
Er fühlte sich so lebendig.
Drei Tage war Jona im Bauch des Fisches. Und dann wurde es plötzlich ganz nass: Jona wurde auf einem Wasserschwall durch die Luft geschleudert. Der Fisch hatte ihn ausgespuckt.
Ziemlich hart landete er auf seinem Hinterteil. »Autsch!« (Hinterteil reiben)
Das helle Sonnenlicht blendete ihn. (Hand schützend vor Augen halten)
Aber er hatte wieder festen Boden unter seinen Füßen. Da stand Jona auf und lachte und tanzte vor Freude. (Klatschen)
Dann machte er sich auf den Weg nach Ninive, um Gottes Auftrag auszuführen.
Die folgenden Hinweise zur Vertiefung sind als Anregung gedacht. Einzelne Taufsymbole werden auf Inhalte der Jona-Geschichte bezogen. Ggf. bietet sich eine Auswahl an.
Je nach zeitlichen, räumlichen und personellen Möglichkeiten kann das Angebot mit betreuten Stationen erfolgen. Es lässt sich jedoch auch im Kreis der Kinder (an Tischen/auf dem Boden) erleben.
Die Impulse dienen als Gesprächsanregungen.
Impuls: Der Name Jona bedeutet Taube. Die Taube ist ein bekanntes Zeichen für Gottes guten Geist. Mit der Taufe schenkt Gott uns seinen Geist, der uns nicht verlässt.
Auch Gott hat einen Namen. Er bedeutet: »Ich bin da.« Gott verspricht bei der Taufe, immer bei uns zu sein. Darauf gibt er uns sein Wort.
Was bedeutet wohl dein Name?
(Bei Unklarheit mit Hilfe eines Namenslexikons/einer Internetrecherche die Frage beantworten.)
Namensarmband/-button
Mit Buchstabenperlen den Namen für ein Armband auffädeln. Button mit dem Namen gestalten. (Buttonmaschinen lassen sich häufig im Jugendhaus oder Haus der Familie gegen eine kleine Gebühr ausleihen.)
Impuls: Ein kräftiger Sturmwind bringt das Schiff, auf dem Jona unterwegs ist, in große Gefahr. Nachdem Jona ins Meer geworfen wird, beruhigt sich der Sturm sofort. In der hebräischen Sprache ist das Wort für Wind und für Geist dasselbe. Selbst nachdem Jona ins Meer geworfen wurde, bleibt Gottes Geist bei ihm.
Wattebällchen pusten
Mit Strohalmen werden Wattebällchen auf einem vorbereiteten Spielfeld um die Wette geblasen. Wer schafft es, sein Wattebällchen zuerst über die Markierung zu pusten? (Kann Kind gegen Kind gespielt werden oder Team gegen Team.)
Impuls: Wasser ermöglicht Leben, es erfrischt, es reinigt. Wir brauchen es, um zu leben und zu überleben. Wasser hat aber auch Kraft, Leben zu zerstören. Jona hat im Wasser des Meers beinahe sein Leben verloren.
In der Taufe werden wir von Gott mit »Wasser des Lebens« erfrischt. Alles, was uns von Gott trennt, wird in der Taufe abgewaschen.
Kresse säen
Impuls: Jona war im großen Bauch des Fisches sicher und geborgen. So als hätte ihn eine große Hand beschützt. Gott verspricht uns bei der Taufe: »Ich halte dich in meiner Hand geborgen.«
Zwei Hände, mit ausgestreckten Fingern aneinandergelegt, bilden eine schützende Höhle (mit ein wenig Fantasie einen bergenden Bauch).
Hier kann das Lied »Vom Anfang bis zum Ende« (s. »Lieder« oben) gesungen werden.
Bergende/haltende Hand
Eine flauschige Feder (oder ein anderer feiner Gegenstand) wird den Kindern behutsam in die Hand gelegt. Sie können die Erfahrung der bergenden und haltenden Hand selbst nachvollziehen.
Impuls: Jona wird von einem Fisch verschlungen, den Gott geschickt hat. Der Fisch rettet Jona vor dem Ertrinken. Der Fisch ist ein altes Symbol für Jesus Christus und war ein Geheimcode der ersten Christen. Die Anfangsbuchstaben des griechischen Wortes für »Fisch« (= ICHTHYS) stehen auch für ein kleines Glaubensbekenntnis: Jesus Christus – Gottes Sohn – Retter. In der Taufe verspricht Jesus, unser Retter, für immer bei uns zu bleiben.
Angelspiel
Hier kann ein Angelspiel gespielt werden. Zur Stärkung gibt es Salzkräcker in Fischform.
Fische ausstechen
Aus (farbigen) Wachsplatten kann jedes Kind mit einer Ausstechform einen Fisch ausstechen. Alle Fische werden auf einer großen, weißen Kerze angebracht (die auch bei der Station »Licht« eingebaut werden.)
Impuls: Nachdem der Fisch Jona ausgespuckt hatte, konnte Jona wieder das Sonnenlicht sehen. Er war wie »neu geboren«. Wir sagen zu einer Geburt auch: »Jemand erblickt das Licht der Welt.« Jesus hat einmal von sich gesagt: »Ich bin das Licht der Welt« (Johannes 8,12).
Kerzen herstellen
Durch Tunnel kriechen
Die Kinder krabbeln durch einen Kriechtunnel oder einen mit Decken verhängten Stuhltunnel und machen die Erfahrung, wie es nach der Dunkelheit wieder hell wird.
Frank Widmann (Hg.) Kinder erleben Taufe und Abendmahl
Mit fünf komplett ausgearbeiteten Gottesdienstentwürfen und vielen kreativen Erzählvorschlägen zu biblischen Geschichten.
Hier finden Sie kindgerechte und praxiserprobte Gottesdienstmodelle und biblische Erzählungen zu Taufe und Abendmahl. Im Blick sind Kinder im Alter von 5 – 9 Jahren.
Die Entwürfe für den Kindergottesdienst sind komplett ausgearbeitet. Sie können direkt so übernommen oder leicht an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.
Die spannenden Nacherzählungen aus der Bibel lassen sich aber nicht nur im Gottesdienst verwenden, um mit Kindern Taufe und Abendmahl zu feiern. Ebenso anregend sind sie für den Religionsunterricht oder für die religionspädagogische Arbeit in Kindertagestätten.
Die kreativen Erzählmethoden werden mit zahlreichen Fotos vorgestellt und sind Schritt für Schritt erklärt.
Die Methoden und Erzählungen sind unter anderem:
– Ein nasser Petrus als Nacherzählung aus dem Matthäus Evangelium
– Eine freie Erzählung zur Kindersegnung von Jesus
– Der Auszug aus Ägypten mit einer Wäschespinne nacherzählt
– Jonas Rettung mit animierter PowerPoint Präsentation
– Jesus und die Frau am Jakobsbrunnen als Mitmachgeschichte
– Die Tochter des Jaїrus – Mit einem Bodenbild erzählt
– Der Kämmerer aus Äthiopien mit Sprechzeichnen
– Erzählung zum Besuch der drei Männer bei Abraham
– Zachäus mit Verkehrsschildern erzählt
– Elia als ein Ein-Personen-Theater mit einer Decke erzählt
– Speisung der 5.000 mit dem Sketchboard erzählt
– Das Gleichnis des verlorenen Schafs mit Symbolgestaltung erzählt
– Die zehn Aussätzigen mit dem Besen erzählt
– Das Gleichnis des großen Mahls mit Sprechzeichnen erzählt
– Die Emmausjünger mit Egli-Figuren / biblischen Erzählfiguren erzählt
Sei mutig und stark (Feiert Jesus! Kids 1, 3);
Das wünsch ich sehr (KuS 410);
Wo ich gehe, bist du da (KuS 322);
Wie ein Fest nach langer Trauer (KuS 542);
Wir sind eingeladen zum Leben (KuS 185);
Unser Leben sei ein Fest (KuS 438);
Wo ein Mensch Vertrauen gibt (KuS 444);
Wir wollen aufstehn (KuS 286);
Hevenu schalom alejchem (EG 433/KuS 510)
Für die ganze Reihe bietet es sich an, den »Jonapsalm« zu beten. (Den Kindern, die lesen können, als Kopie bereitstellen; die anderen sprechen einfach den Kehrvers mit.)
Kehrvers: Gott, du bist überall!
Ich habe Gott gerufen.
Gott hat mir geantwortet.
Gott, du bist überall!
Ich war versunken im tiefen Meer.
Ich war voller Angst. Ich dachte, ich sterbe.
Ich bin so tief gesunken, bis an den Grund.
Gott, du bist überall!
Du hast mich gehört, Gott.
Du warst da.
Gott, du bist überall!
Gott, du hast mich gerettet!
Am Ende der Welt machst du einen neuen Anfang.
Du hast mich gerettet, Gott!
Danke, Gott.
Zwei Mitarbeitende (M1, M2) beginnen und geben den Segen wie folgt weiter: M1 und M2 wenden sich einander zu. M1 hält ihre Hände mit den Handflächen nach unten über die Hände von M2, bei der die Handflächen nach oben zeigen. M1 sagt: »Der Herr segne dich.« M2 antwortet: »Und behüte dich.« M2 wendet sich dann dem Kind neben sich zu …
(Wiederholen, bis alle im Kreis den Segen zugesprochen bekommen haben.)
Hevenu schalom alejchem (EG 433/KuS 510)
Auf ein großes Plakat (DIN-A0) wird ein großer Fisch geklebt. In den Bauch des Fisches ist ein Halbkreis geschnitten, der (später) aufgeklappt werden kann. Über dem Fisch steht groß »Jona«. Daneben ist genug Platz für die Namen der Kinder. Unter dem Fisch ist auch Platz für »Wasser« und an (mindestens) einem Seitenrand für eine Menschenkette aus Papier. Außerdem sollte Platz sein für die Gebetselemente, die aufgeklebt werden (s. u.).
An jedem Sonntag gibt es eine andere kreative Gebetsform (siehe unter den einzelnen Sonntagen; Dankgebet: Seite 167; Bußgebet: Seite 172; Lobgebet: Seite 177). Die Elemente daraus werden nach und nach ebenfalls auf das Plakat geklebt.
Damit soll deutlich gemacht werden: Die Geschichte von Jona ist eine Erzählung über unsere Beziehung zu Gott und zueinander. Diese Beziehung drücken wir im Gebet und im Miteinander unserer Gemeinschaft aus.
Jona
Figurenset für die Erzählschiene
Mit neun Bildkarten wird hier die Jonageschichte »rückwärts« erzählt. Eine vollständige Textvorlage liegt bei. Die Karten sind aus sehr stabilem Karton und beidseitig bedruckt, was die Flexibilität bei der Aufstellung während der Erzählung erhöht.
Das Mitmachheft im Kindergottesdienst 4-2023
Jona – eine biblische Figur, die etliche Kinder schon kennen. Das Heft umfasst die ganze Geschichte und legt den Schwerpunkt auf Jonas Widerstand und sein Hadern mit Gott. Warum Gott so ganz anders agiert, als wir es eigentlich für richtig hielten, ist eine Frage, mit denen sich die Kinder beschäftigen.
Hier der Hinweis auf die Für-Dich!-Werkstatt. Sie enthält konkrete Hinweise und Impulse, das »Für Dich!«-Heft sowohl im monatlichen wie auch im wöchentlichen Kindergottesdienst gewinnbringend für Kinder und Mitarbeitende einzusetzen.
Kostenfrei öffnen oder zum Bearbeiten herunterladen unter:
Mit Jona an die Taufe erinnern
Kinder feiern gerne Feste, Ostern ganz besonders. Es ist ein fröhliches, farbenfrohes, lebensbejahendes Fest, das oft auch als Familienfeier begangen wird.
Dieser Gottesdienst bietet eine besondere Osterüberraschung: In der Kirche sind viele bunte Ostereier versteckt, die die Kinder während (!) des Gottesdienstes suchen und im Anschluss mit nach Hause nehmen können.
Warum gerade das Osterei zum Symbol für die Auferstehung Jesu geworden ist, darauf geht der Impuls nach der Erzählung der Ostergeschichte ein.
Das ist toll (HkvH 3, s. hierzu Seite 237);
Wir kommen hier zusammen (KuS 188)
A: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Gemeinde: Amen.
B: Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn.
Gemeinde: Der Himmel und Erde gemacht hat.
A: Der Herr ist auferstanden!
Gemeinde: Er ist wahrhaftig auferstanden!
B: Halleluja!
Gemeinde: Halleluja!
A: Wir feiern Ostern!
B: Denn Jesus hat den Tod besiegt!
A: Darum feiern wir Gottesdienst.
B: Mit Großen und mit Kleinen.
A: Alle gemeinsam.
B: Wir singen und beten.
A: Wir hören und staunen.
B: Und freuen uns an dem neuen Leben.
[A: Wir danken Gott für die Kinder, die wir heute taufen.
B: Für sie und uns alle beten wir:]
Gott, unser Vater im Himmel,
wir danken dir für diesen Tag!
Wir danken dir für das Osterfest
Jesus ist auferstanden.
Er ist nicht im Tod geblieben.
Darin zeigst du deine Liebe:
Du schenkst neues Leben.
Lass uns das spüren.
An diesem Tag, in diesem Gottesdienst,
in unserem Leben.
Darum segne uns,
[segne die Kinder, die wir heute taufen]
und stärke unsere Gemeinschaft.
In Jesu Namen.
Gemeinde: Amen.
O du fröhliche – mit den Osterstrophen (s. u.; Melodie: EG 44)
Hier kurz darauf hinweisen, dass das in der Weihnachtszeit gesungene Lied »O du fröhliche« ursprünglich »Allerdreifeiertagslied« genannt wurde. Es enthielt neben einer Weihnachtsstrophe auch eine Oster- und Pfingststrophe.
Strophe 1: (Text von Johannes Daniel Falk)
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Osterzeit!
Welt lag in Banden, Christ ist erstanden:
Freue, freue dich, o Christenheit!
Strophe 2 und 3: (Text wohl Heinrich Holzschuher)
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Osterzeit!
Tod ist bezwungen, Leben errungen:
Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Osterzeit!
Kraft ist gegeben, lasst uns Ihm leben!
Freue, freue dich, o Christenheit!
A: Es ist gut, wenn wir uns auf Gott verlassen,
denn er gibt uns Kraft.
Gott ist unser Glück.
B: Darum wollen wir fröhliche Lieder von Gott singen.
Von Gott wollen wir erzählen, solange wir leben.
Kehrvers:
Wir sagen dir »Danke«, Gott,
denn du bist immer freundlich.
A: Wir wollen Gott danken,
dass er uns hört, wenn wir rufen.
Und dass er uns hilft, wenn wir ihn darum bitten.
B: Welch großes Wunder:
Was Menschen zurückweisen,
das sieht Gott freundlich an.
Wir sagen dir »Danke«, Gott.
Denn du bist immer freundlich.
A: Heute ist der Tag Gottes.
Darum wollen wir uns freuen
und fröhlich miteinander sein.
B: Denn er ist unser Gott.
Deshalb danken wir ihm
und singen ihm unsere Lieder.
Wir sagen dir »Danke«, Gott.
Denn du bist immer freundlich.
Amen.
Hallelu, hallelu (KuS 226/KKH 71/LHE 39)
Zwei Teammitglieder (Kind bzw. Mutter/Vater) kommen in den Altarraum.
Kind: Mama, schau mal! Ich habe ein Osterei gefunden. Hier in der Kirche!
Mutter/Vater: Ich habe auch eins gefunden. Dieses Ei gefällt mir besonders gut. Es ist so schön rot und farbenfroh. (Zeigt ein Ei)
Kind: Hier sind ja viele Ostereier versteckt! Wer soll die denn alle suchen?
Mutter/Vater: Gute Frage.
Kind: Können uns die Kinder hier in der Kirche nicht helfen?
Mutter/Vater: Gute Idee! (Zu den Kindern) Habt ihr Lust, uns beim Suchen zu helfen? Wenn ihr ein Ei gefunden habt, legt ihr es hier in unseren Korb. Am Ende des Gottesdienstes dürft ihr euch dann ein Osterei mitnehmen.
(Eiersuche; danach setzen sich die Kinder wieder auf ihre Plätze.)
Kind: Das macht richtig viel Spaß! Ich freue mich jedes Jahr darauf, bunte Ostereier zu suchen.
Mutter/Vater: Für mich gehören die Ostereier auch dazu.
Kind: Aber warum? Was haben die bunten Eier überhaupt mit Ostern zu tun?
Mutter/Vater: Das ist eine spannende Geschichte. Die verstehst du viel besser, wenn du auch die Ostergeschichte kennst.
Kind: Erzählst du sie mir?
Mutter/Vater: Ja, gerne. Lass uns vorher noch ein Lied singen. Das erzählt auch von Ostern. Achte mal darauf.
Er ist erstanden, Halleluja (EG 116,1-3/KuS 124/LHE 413)
Die nachfolgende Erzählung (Matthäus 28) wird mit dem Bildkarten-Set für das Kamishibai-Erzähltheater unterstrichen: Jesus ist erstanden. Eine Geschichte von Ostern (s. hierzu »Der besondere Tipp«, Seite 151).
Die Geschichte wird von unterschiedlichen Personen erzählt: Erzähler:in; Maria Magdalena, Maria, Engel, Jesus.
Bild 1 – Erzähler:in: Nachdem Jesus am Kreuz gestorben ist, kommen Freunde, um ihn zu begraben. Es ist spät geworden, sie müssen sich beeilen. Darum können sie Jesus nicht mehr mit den gutriechenden Ölen einsalben. So wickeln sie ihn nur in ein weißes Leinen. Dann bringen sie ihn in einen nahegelegenen Garten. Dort legen sie ihn in ein Felsengrab. Das Grab verschließen sie mit einem großen Stein. Dann gehen sie nach Hause.
Bild 2 – Erzähler:in: Am nächsten Tag sitzen die Freunde in ihren Häusern. Sie sind traurig, weil Jesus gestorben ist. Manche weinen leise. Andere schweigen. Niemand von ihnen geht in die Synagoge zum Gottesdienst. Sie trauen sich nicht aus dem Haus, weil sie Angst vor den Soldaten haben.
Bild 3 – Erzähler:in: Früh am Morgen des ersten Tages der Woche gehen zwei Frauen doch zum Grab: Maria Magdalena und Maria. Sie tragen große Flaschen mit sich. Darin sind Salben und Öle. Damit wollen sie Jesus einreiben. Auf dem Weg zum Grab unterhalten sie sich:
Maria Magdalena: »Es ist nicht mehr weit. Da vorne liegt der Garten. Ich kann ihn sehen.«
Maria: »Komm, wir beeilen uns, ehe die Straßen voller Menschen sind.«
Bild 4 – Erzähler:in: Als sie in den Garten kommen, fällt ihnen der Stein ein.
Maria Magdalena: »Wer soll uns das Grab öffnen? Der Stein ist so groß und schwer.«
Maria: »Ich weiß nicht. Schau, da ist ein Soldat, der das Grab bewacht. Ob er uns hilft?«
Bild 5 – Erzähler:in: Plötzlich donnert es laut und die Erde bebt. Die Frauen bekommen große Angst und halten sich aneinander fest. Auch der Soldat am Grab fürchtet sich. So sehr, dass er in Ohnmacht fällt.
Bild 6 – Erzähler:in: Da hört das Beben auf. Alles ist still. Die Frauen öffnen ihre Augen. Das kann nicht wahr sein! Der Stein ist vom Grab weggerollt! Vorsichtig gehen sie weiter. Was ist das für ein wunderbar-heimliches Licht, das aus dem Grab leuchtet? So ruhig und friedlich.
Bild 7 – Erzähler:in: Da tritt ein Engel aus dem Grab. Sein Gewand ist weiß wie Schnee und es leuchtet hell wie die Sonne. Er lächelt die Frauen an und sagt:
Engel: »Habt keine Angst. Ich weiß, dass ihr Jesus sucht, den die römischen Soldaten ans Kreuz geschlagen haben. Er ist nicht hier! Er ist von den Toten auferstanden, wie er gesagt hat.«
Bild 8 – Erzähler:in: Die Frauen wissen nicht, was sie glauben sollen. Kann das denn wirklich wahr sein? Da sagt der Engel:
Engel: »Kommt und seht. Hier hat Jesus gelegen.«
Erzähler:in: Die Frauen sind sprachlos. Aber sie tun, was der Engel ihnen sagt und gehen in das Grab hinein. Tatsächlich: Es ist leer! Verwundert schauen sie einander an. Da sagt der Engel:
Engel: »Geht und erzählt seinen Freunden: ›Jesus lebt! Er ist auferstanden.‹«
Bild 9 – Erzähler:in: Die Frauen gehen aus dem Grab hinaus. Sie sind verwirrt – aber glücklich. Ihr Herz macht Sprünge. Sollte der Engel recht haben? Dann müssen sie diese gute Nachricht unbedingt den Freunden erzählen.
Als sie in die Stadt zurückgehen, kommt ihnen ein Mann entgegen. Irgendwie kommt er ihnen bekannt vor. Da erkennen sie ihn.
Maria Magdalena: »Jesus, bist du das?«
Maria: »Ich kann es nicht fassen, du lebst?!«
Bild 10 – Jesus: »Maria Magdalena, Maria! Ich grüße euch!«
Erzähler:in: Maria Magdalena und Maria sind überglücklich. Sie umarmen Jesus und berühren ihn. Er ist es wirklich! Jesus lebt!
Jesus: »Habt keine Angst. Es ist so gekommen, wie ich euch gesagt habe: Ich muss sterben, aber am dritten Tage werde ich auferstehen. Gott hat es so gewollt! Geht schnell zu meinen Freunden und erzählt ihnen, was ihr gesehen und gehört habt. Und dann kommt nach Galiläa. Dort werden wir uns wiedersehen.«
Bild 11 – Erzähler:in: Jesus verschwindet. Die beiden Frauen aber machen sich auf den Weg. Voller Freude und mit fröhlichem Herzen laufen sie zurück in die Stadt. Sie erzählen den Freunden, was sie gesehen und gehört haben.
Kind: Was für eine großartige Geschichte! Das Grab ist leer, und Jesus lebt. Er ist nicht mehr tot, und die Frauen freuen sich! – Aber was hat das mit dem Osterei zu tun?
Mutter/Vater: Nimm mal ein Ei in die Hand. Was siehst du? Was fühlst du?
Kind: (Wiegt das Ei in der Hand) Es ist rund. Es fühlt sich kalt an. Fast wie ein Stein. Könnte das der Stein sein, der vor dem Grab war, in dem Jesus lag?
Mutter/Vater: Genau! Dafür steht das Osterei. Von außen erinnert es uns an den Stein vor dem Grab. Das Ei wirkt kalt und tot. Aber in dem Ei kann neues Leben wachsen.
Kind: So wie bei einem Küken.
Mutter/Vater: Ja. So wie aus dem Ei ein Küken schlüpfen kann, so ist Jesus am Ostermorgen aus dem Grab geschlüpft, als er von den Toten auferstanden ist!
Kind: Aber ein Küken zerbricht die Schale, wenn es schlüpft.
Mutter/Vater: Und Jesus hat den Stein vor dem Grab zerbrochen. Die zerbrochene Eierschale beim Osterei steht für das leere Grab. Wenn wir gleich Eier-Titschen spielen, erinnern wir uns daran, wie Jesus das Grab zerbrochen hat. Denn er ist nicht im Tod geblieben.
Kind: Das ist klasse! Dann muss ich auch keine Angst haben.
Mutter/Vater: Wovor solltest du Angst haben?
Kind: Vor dem Tod. Wenn Jesus auferstanden ist, dann werden wir auch auferstehen. So wie er. Wir sind ja auf seinen Namen getauft und gehören zu ihm: Im Leben und im Sterben!
Mutter/Vater: Da hast du im Kindergottesdienst aber gut aufgepasst.
Kind: Ja, klar. Wir haben ja auch ein cooles Kigo-Team! Und jetzt weiß ich auch, was das Osterei mit Ostern zu hat.
Mutter/Vater: Meine Mutter, also deine Oma, hat früher einen Merkspruch gesagt:
»Wie das Küken aus dem Ei gekrochen,
hat Jesus heut’ das Grab zerbrochen.«
So konnte ich mir die Verbindung zwischen Osterei und Osterfest gut merken.
Kind: »Wie das Küken aus dem Ei gekrochen, hat Jesus heut’ das Grab zerbrochen.« Den Spruch merke ich mir! Und vielleicht finde ich ja heute noch ein paar bunte Ostereier.
Mutter/Vater: (Zur Gemeinde) Und wir freuen uns mit den Frauen darüber, dass Jesus lebt. Lasst uns deshalb zusammen singen:
»Hal-la-le-lu-ja, Jesus ist erstanden«.
Hal-la-le-lu-ja, Jesus ist erstanden (die Rechte haben wir lediglich für die Print-Ausgabe der »Evangelischen Kinderkirche«).
[Tauffeier: An dieser Stelle besteht die Möglichkeit, ggf. den Taufteil einzufügen.]
Lebendiger Gott,
wir danken dir für das Osterfest.
Jesus ist von den Toten auferstanden.
Hilf uns, dass wir das nicht vergessen,
sondern diese gute Nachricht immer
in unseren Herzen tragen.
Starker Gott,
wir danken dir für das Osterfest.
Jesus hat das Grab durchbrochen.
Hilf uns, dass wir die Dinge,
die uns in unserem Leben gefangen halten, zerbrechen können, um frei zu leben.
Tröstender Gott,
wir danken dir für das Osterfest.
Jesus hat die Trauernden fröhlich gemacht.
Hilf uns, dass wir neuen Mut fassen,
wenn wir traurig sind.
Und andere trösten, wenn sie traurig sind.
Barmherziger Gott,
wir danken dir für das Osterfest.
Jesus hat seinen Freunden
den Weg ins Leben gezeigt.
Hilf uns, dass wir für unser Leben
Wege finden, die wir gehen können.
Denn du schenkst uns eine hoffnungsvolle Zukunft.
Zusammen stimmen wir in die Worte ein, die Jesus uns für unser Beten geschenkt hat:
Vater unser im Himmel …
Wir wollen alle fröhlich sein (EG 100/KuS 112/LHE 411)
Es segne und behüte euch der allmächtige und barmherzige Gott,
der das Leben liebt und euch Leben schenkt:
Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Gemeinde: Amen.
Verwendete Liederbücher
Außer den Liederbüchern, die im Abkürzungsverzeichnis zu finden sind (s. Seite 256), wurde noch folgendes Liederbuch verwendet:
HkvH: Hoffnung kommt von Hüpfen. Das Liederbuch (erhältlich beim Verlag Junge Gemeinde, € 10,95; Best.-Nr. 3800)
Jahreslosung 2023 »Du bist ein Gott, der mich sieht« 1. Mose 16,13
Jahreslosung 2023 »Du bist ein Gott, der mich sieht« 1. Mose 16,13
Jahreslosung 2023 »Du bist ein Gott, der mich sieht« 1. Mose 16,13
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