Dieses Krippenspiel können Kinder mit ihren eigenen Krippenfiguren (und ein bisschen Unterstützung) zuhause selbst aufführen.
Die nachfolgenden (einleitenden) Gedanken können gerne dabeisein.
Für mich gehört die Krippe unbedingt dazu: Maria und Josef, die Hirten mit ihren Schafen und viele, viele Engel. Am wichtigsten ist für mich das Christuskind in der Krippe.
Im Familiengottesdienst am Heiligen Abend hat mir immer das Krippenspiel am besten gefallen: Da wurden die Figuren aus der Weihnachtsgeschichte lebendig und sie haben die alte Geschichte neu erzählt.
Hast du Krippenfiguren zuhause? Stell sie mal auf den Tisch und schau sie dir an. Wie sehen sie aus?
Was meinst du? Hast du Lust, die Krippenfiguren lebendig werden zu lassen?
Ich habe ein Krippenspiel aufgeschrieben, das du zuhause, mit anderen zusammen, spielen kannst: Mit Geschwistern, mit Hilfe von Mama, Papa oder einer anderen Person, die bei Bedarf die Rollen- und Erzähltexte lesen (Erzähler/in), während du und die anderen Kinder die Figuren spielt.
Tipp: Wenn euch einzelne Krippenfiguren fehlen, sucht in euren Kinderzimmern nach Spielfiguren, mit denen ihr sie ersetzen könnt.
Diese Rollen gibt es:
Seid ihr bereit? Dann geht’s los …
Erzähler/in: Endlich kommen Maria und Josef in Bethlehem an. Sie sind schon lange unterwegs. Der römische Kaiser hat befohlen, dass sich alle Menschen in seinem Reich in ihrer Heimatstadt in Steuerlisten eintragen sollen. Darum sind Maria und Josef nach Bethlehem gewandert. Maria reitet auf einem Esel. Sie ist schwanger. Bald wird ihr Kind auf die Welt kommen.
Maria: Sind wir bald da?
Josef: Ja, schau, da ist Bethlehem.
Maria: Gott sei Dank! Ich kann nicht mehr.
Erzähler/in: Maria und Josef suchen eine Herberge, wo sie bleiben können. Josef klopft an eine Tür. Ein Wirt öffnet.
Wirt: Was wollt ihr?
Josef: Guten Abend. Habt ihr ein Zimmer für uns?
Wirt: Nein, wir sind voll. Die anderen Herbergen auch. Ihr seid zu spät!
Erzähler/in: Der Wirt schließt die Tür. Maria und Josef gehen traurig weiter. An vielen Türen klopfen sie. Aber alle Herbergen sind schon belegt.
Maria: Ich kann nicht mehr. Komm, wir setzen uns dort unter den Baum.
Josef: Soll das Kind hier draußen auf die Welt kommen? Da ist noch eine Tür. Ich werde es noch einmal versuchen.
Erzähler/in: Josef klopft. Eine Wirtin öffnet.
Josef: Guten Abend. Habt ihr ein Zimmer für uns?
Wirtin: Nein, wir sind voll.
Josef: Wisst ihr, meine Verlobte bekommt bald ein Kind.
Wirtin: Ich kann doch keinen anderen Gast für euch rauswerfen! Aber vielleicht ist euch unser Stall recht?
Erzähler/in: Dankbar gehen Maria und Josef mit der Wirtin zum Stall. Müde setzt sich Maria ins Heu. Es piekst ein wenig, aber es ist weich. In dieser Nacht bekommt Maria ihr Kind. Sie wickelt es in ein Tuch und legt es in die Futterkrippe.
Wir singen:
Ihr Kinderlein kommet, Strophen 1 und 2
Erzähler/in: In der Nähe von Bethlehem sind Hirten auf dem Feld. Sie passen auf ihre Schafherden auf. Dichtgedrängt sitzen sie um das Feuer und wärmen sich. Die Nacht ist dunkel und kalt.
Plötzlich wird es taghell. Die Hirten erschrecken.
Hirte 1: Was ist das?
Hirte 2: Ich weiß es nicht!
Hirte 3: Ich hab’ Angst!
Erzähler/in: Da tritt ein Engel zu ihnen. Mit feierlicher Stimme spricht er:
Engel: Habt keine Angst! Seht doch, ich bringe euch eine Freudenbotschaft: Im ganzen Volk wird große Freude herrschen. Denn heute ist in der Stadt Davids für euch der Retter geboren worden: Er ist Christus, der Herr.
Erzähler/in: Die Hirten sehen den Engel mit großen Augen an. Sie staunen über ihn und das, was er sagt.
Hirte 1: Wo finden wir den Retter?
Engel: Dies ist das Zeichen, an dem ihr das alles erkennt: Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden. Es ist in Windeln gewickelt und liegt in einer Futterkrippe.
Erzähler/in: Die Hirten wollen schon aufbrechen. Doch plötzlich ist der ganze Himmel voller Engel, die fröhlich-jubelnd singen:
Engelchor: Gottes Herrlichkeit erfüllt die Himmelshöhe! Und sein Friede kommt auf die Erde zu den Menschen, denen er sich in Liebe zuwendet!
Erzähler/in: Plötzlich sind die Engel verschwunden und die Hirten wieder allein.
Hirte 2: Mein ganzes Leben warte ich auf den Retter. Den muss ich sehen!
Hirte 3: Ich komme mit!
Hirte 1: Und unsere Schafe?
Hirte 2 und 3: Die nehmen wir mit!
Wir singen:
Ihr Kinderlein kommet, Strophen 3 und 4
Erzähler/in: Während Maria das Kind stillt, streichelt Josef ihren Kopf. Sie blicken einander an.
Josef: Ich hätte nicht gedacht, dass wir es noch rechtzeitig schaffen.
Maria: Gott hat uns geführt. Er hat uns dieses Kind geschenkt und dafür gesorgt, dass es nicht auf der Straße geboren wird. Gott sei Dank!
Erzähler/in: Nachdem sie ihr Kind in die Krippe gelegt hat, streckt sich Maria und legt sich hin. Da hören sie Stimmen und Geräusche, die näher kommen. Erschrocken setzt sich Maria auf. Josef nimmt eine Laterne in die Hand, um nachzusehen.
Josef: Wer ist da?
Hirte 1: Wir sind’s! Hirten!
Josef: Was wollt ihr hier?
Hirte 2: Ist hier der Retter geboren?
Josef: Wovon redest du?
Erzähler/in: Da erzählen die Hirten von dem Engel und was er ihnen gesagt hat. Maria hört aufmerksam zu. Dabei schaut sie liebevoll ihr Kind an.
Maria: Du bist Jesus. Dein Name heißt »Gott rettet«. Jetzt weiß ich: Gott ist immer da. Auch dann, wenn ich ihn mal nicht spüre.
Erzähler/in: Maria lächelt den Hirten zu. Was die Hirten ihr erzählt haben, behält sie im Herzen.
Die Hirten schauen auf das Kind. Dann verbeugen sie sich, drehen sich um und gehen.
Sie laufen durchs Dorf. Jedem Menschen, dem sie begegnen, erzählen sie, was sie in dieser Nacht erlebt haben.
Wir singen:
»O du fröhliche«
Bastian Basse
Auch dieses Jahr werden wir voraussichtlich Weihnachten nicht in gestopft vollen Kirchen feiern können. Viele Gemeinden haben 2020 den Familiengottesdienst am Heiligen Abend im Freien gefeiert. Warum nicht auch 2021?
Die Weihnachtsgeschichte wird in diesem Stück mit großen, ca. 2 Meter hohen (Papp-)Figuren dargestellt. Dazu am besten schon frühzeitig bei Firmen anfragen, die Großgeräte in Kartons geliefert bekommen.
Auf die zurechtgeschnittenen Pappen werden die Figuren skizziert und in den Wochen vor dem Fest von den Kindern angemalt und gestaltet.
Während des Spiels werden die Figuren von Kindern hin- und herbewegt. (Die Menschen in der Weihnachtsgeschichte des Lukasevangeliums sind auch viel unterwegs!)
Die Sprechtexte werden von anderen Kindern eingeübt und in Standmikrofone gesprochen. Auf diese Weise kann der Abstand zueinander, sofern noch nötig, gut eingehalten werden.
11 Sprech- und Figurenrollen:
Zacharias, Engel, Maria, Elisabeth, Josef, vier Hirten, vier Wirtsleute
Zacharias ist unterwegs nach Hause. Er denkt nach.
Zacharias: Wir sollen ein Kind bekommen. Ich glaube das immer noch nicht. Wie soll das gehen? Wir sind schon so alt. Die ganzen Jahre haben wir kein Kind bekommen.
Der Engel hat es gesagt. Plötzlich war er neben mir. »Zacharias«, hat er gesagt, »Zacharias, ihr bekommt ein Kind.« – »Nein!«, habe ich gesagt. »Das geht nicht. Versprich mir nichts, was unmöglich ist. Zu oft waren Elisabet und ich enttäuscht. Wir erwarten kein Kind mehr. Es ist zu spät.« – »Gott will das so«, hat der Engel einfach gesagt. »Und Gott macht das so. Euer Sohn wird der >Vorläufer< sein. Er bereitet alles für den Retter vor. Gebt ihm den Namen >Johannes<.«
Immer noch habe ich den Engel ungläubig angestarrt. Da hat er weitergeredet: »Du glaubst mir nicht, oder? Deshalb bleibst du stumm, bis euer Sohn auf der Welt ist.«
Ja, und so ist das jetzt. Keinen Ton bringe ich heraus. Und bald bin ich zuhause. Wie soll ich das alles nur meiner Elisabet erklären?
Der Engel tritt an Maria heran.
Maria: Huch! Wer bist du? Was willst du?
Engel: Grüß dich, Maria. Hab keine Angst. Gott hat etwas Besonderes mit dir vor.
Maria: Keine Angst? Du bist gut. Was redest du denn da?
Engel: Du wirst ein Kind bekommen, einen Sohn. Und der …
Maria: Wie bitte? Ich bin doch noch nicht verheiratet. Woher soll ich …
Engel: Er wird Gottes Sohn sein, der Retter. Er wird ein König sein für die Armen, für die Verlorenen, für alle.
Maria: Aber …
Engel: Elisabet, deine Verwandte, sie bekommt auch ein Kind.
Maria: Was? Die Frau von Zacharias? Aber …
Engel: Ja, sie ist eigentlich zu alt zum Kinderkriegen. Alle haben gesagt, es ist zu spät. Aber jetzt ist sie schon im sechsten Monat. Für Gott ist doch nichts unmöglich.
Maria: Wenn das wahr ist … Dann soll es so sein, wie Gott es will. Ich bin bereit. Aber ich gehe zu Elisabet. Ich will es sehen. Und ich will mich mit ihr freuen.
Maria kommt zu Elisabet, sie winkt von weitem.
Maria: (ruft) Elisabet! Sei gegrüßt!
Elisabet: Maria? Bist du das? Wo kommst du denn her?
Maria: Ist das schön, dich zu sehen! Und es stimmt: Du bis wirklich schwanger. Dein Bauch ist ja ganz schön dick.
Elisabet: Ach, ich hätte das ja nie gedacht, dass wir noch ein Kind bekommen. Als Zacharias damals heimgekommen ist und nicht mehr geredet hat und mir mit Zeichen gesagt hat: »Wir bekommen ein Kind« – da habe ich gedacht, er ist verrückt geworden. (stockt)
Aber, Maria, du bekommst ja auch ein Kind.
Maria: Woher weißt du das? Man sieht es doch noch gar nicht.
Elisabet: Mein Kind hat gerade einen »Freudensprung« gemacht in meinem Bauch. Mein Kind ist ja auch ein besonderes Kind, aber dein Kind ist Gottes Kind.
Maria: Ach, Elisabet, es ist alles ein bisschen viel für mich – und schwer zu verstehen. Gottes Wege sind geheimnisvoll … Aber ich freue mich. Ich freue mich für dich.
Gott tut große Dinge. Die kinderlose Frau wird schwanger. Die Großen werden klein und die, nach denen keiner fragt, werden wichtig. Wer hungrig ist, wird satt, aber die Reichen gehen leer aus. Die Welt steht Kopf, wenn Gott kommt. Er ist voller Kraft und voller Barmherzigkeit.
Maria und Josef unterwegs nach Betlehem.
Josef: Jetzt bist du erst vor ein paar Wochen von Elisabet zurückgekommen und schon wieder müssen wir eine Reise machen. Und was für ein weiter Weg es nach Bethlehem ist!
Maria: Gottes Wege sind besondere Wege. Ich weiß auch nicht, was er mit uns vorhat.
Josef: Ach, wieso denn Gott? Der Kaiser hat doch den Befehl gegeben. Der kann einfach so anordnen, dass alle Männer mit ihren Familien in ihre Heimatorte reisen. Der Kaiser hat die Macht, uns herumzuschubsen. Und das alles nur, weil wir uns in die Steuerlisten eintragen sollen. Natürlich geht es wieder mal um Geld. Geld regiert die Welt.
Maria: Josef, vielleicht ist das ja gar nicht wahr. Wenn ich einfache Frau Gottes Kind zur Welt bringe, dann ist das doch alles ganz anders: Das Kleine wird groß, der Arme wird reich und der Mächtige fällt vom Thron.
Josef: Ach, Maria. Aber jetzt müssen wir Kleinen gehorchen und nach Bethlehem wandern. Das ist doch zu weit für dich – mit deinem Bauch.
Maria: Schau, Josef, das meiste haben wir ja schon. Bestimmt sind bald die ersten Häuser zu sehen. Dann suchen wir uns einen Platz für die Nacht und können ausruhen. Und morgen sieht alles schon wieder anders aus.
Maria und Josef fragen nach einer Bleibe.
Josef: Guten Abend. Habt ihr ein einfaches Zimmer für uns?
Wirt/in 1: Leider ist hier nichts mehr frei. Aber fragt doch da drüben.
Josef: Guten Abend. Wir suchen ein Zimmer für die Nacht.
Wirt/in 2: Seid ihr wegen der Volkszählung hier? Bethlehem ist total überlaufen. Hier ist alles ausgebucht.
Josef: Hallo. Gibt es hier noch ein freies Zimmer?
Wirt/in 3: Nein, alles voll.
Josef: Wir sind hier nicht willkommen, Maria. Von wegen »Gottes Wege«!
Maria: Josef, hab Vertrauen. Lass uns dort fragen.
Wirt/in 4: Ich sehe schon: Ihr braucht eine Bleibe für die Nacht. Und du bist wohl schwanger, oder? Im Haus haben wir keinen Platz für euch. Aber da in dem Schuppen könnt ihr übernachten. Richtet euch ein. Wenn ihr etwas braucht, könnt ihr euch gerne melden.
Maria: Siehst du, Josef, es gibt doch einen Platz für uns und unser Kind.
Josef: Ja, ja, im Stall. Aber wie meinst du das mit »für unser Kind«? Ist es denn schon soweit? Hier und jetzt? Wo wir niemand kennen?
Maria: Ja, Josef, ich glaube, lange dauert es nicht mehr.
Die Hirten sitzen am Feuer. Der Engel kommt dazu.
Hirte 1: Ich bin müde. Ich leg mich eine Weile aufs Ohr.
Hirte 2: Ja, schlaf ruhig, du Schlafmütze. Ich halte Wache.
Hirte 1: Huch, warum ist es plötzlich so hell?
Hirte 2: Hilfe! Was ist das?
Engel: Habt keine Angst! Ich komme mit einer guten Nachricht.
Hirte 2: Von wegen »keine Angst«!
Engel: Jetzt hört schon zu: Ihr könnt euch freuen. Alle können sich freuen. Heute Nacht ist nämlich der Retter geboren, der Christus.
Hirte 1: Und das erzählst du uns? Was haben wir mit dem zu schaffen?
Engel: Ihr sollt losziehen und das Kind suchen. Seine Eltern haben es gewickelt und in eine Futterkrippe gelegt.
Hirte 1: Der Christus in einer Futterkrippe? Das ist ja, wie wenn …
Hirte 2: … wie wenn zu uns Hirten ein Engel kommt und uns eine gute Nachricht bringt.
Hirte 1: Stimmt, das ist nicht besonders wahrscheinlich, dass das passiert.
Engel: Jedenfalls findet ihr ihn dort in Bethlehem in einer Krippe. So ist das mit Gott: Seine Wege sind besondere Wege.
Die Hirten sind auf dem Weg.
Hirte 1: Ob wir das Kind wirklich finden? In Bethlehem gibt es sicher viele Säuglinge.
Hirte 2: Aber doch nicht in einer Krippe!
Hirte 1: Stimmt. Komm, wir fragen mal da.
Hirte 2: Nö, in einem vornehmen Haus müssen wir es nicht versuchen. Da liegen kleine Kinder nicht in Krippen.
Hirte 1: Gut, dann eben da in diesem Schuppen. Was sich Gott da nur gedacht hat, dass wir sein Kind besuchen sollen?
Hirte 2: »Die Wege des Herrn sind unergründlich«, so ähnlich steht es in der Heiligen Schrift.
Hirte 1: Ja, ja … (klopft) Entschuldigung, wir suchen …
Hirte 2: … hier sind wir richtig. Das ist das Kind!
Hirte 1: Wir wollen nicht stören. Wir haben draußen auf dem Feld Besuch gehabt von ei-nem Engel. »Heute ist der Retter geboren. Und alle Menschen können sich freuen«, hat er gesagt.
Maria: Ja, Gottes Wege sind anders, als wir denken. Sein Kind kommt nicht im Königspalast zur Welt. Und doch ist er ein König.
Hirte 2: Und schäbige Hirten kommen, um ihn zu begrüßen.
Josef: Wer weiß, was aus unserem Jesus wird, wenn er groß ist. Wer weiß, welche Wege er geht.
Hirte 1: Sicher wird er große Freude bringen für die Armen und Verlorenen. Für alle, die ihn nötig haben.
Frank Widmann
Fotos: Simone Fuchs/Jürgen Fuchs
Junge Kinder nehmen die Welt mit allen Sinnen wahr: Anfassen, Nachspielen, Ausprobieren, Mitdenken, eigene Erfahrungen Machen … das bedeutet, ein Teil der Geschichte zu werden, am Geschehen teilzuhaben. So beginnt die Geschichte in den Kindern zu leben und bekommt für sie eine bleibende Bedeutung. In Zeiten von Corona müssen Kinder auf vieles verzichten. Sie können oft nur noch eingeschränkt ihrem Naturell nachgehen: Sich neugierig auf den Weg in die Welt zu machen und sich diese frei und spielerisch zu erschließen.
Bei Redaktionsschluss war noch nicht klar, ob wir an Weihnachten 2021 wieder zu unserem »Vor-Corona-Leben« zurückgekehrt sind, weshalb sich diese »Stationen-Weihnachtsgeschichte« anbietet. Sie versteht sich als Ideenpool, auf den vor Ort individuell zugegriffen werden kann (im Blick auf die jeweilige Situation in der Weihnachts- und Krippenspielzeit). D. h., die Bausteine können nach aktuellem Bedarf eingesetzt und umgesetzt werden. Jedes Team entscheidet, wie viele Stationen vorkommen (s. unten), wie aufwendig diese gestaltet werden oder ob daraus ein interaktives Krippenspiel wird.
Die Stationen können sowohl in einem Haus, in einem einzelnen (großen) Raum oder im Freien aufgebaut werden.
Wenn Corona noch eine Aufführungn im Freien notwendig macht, kann es sinnvoll sein, in einem großen Kreis (mit Abstand zueinander) gemeinsam zu beginnen.
Der Statthalter schlägt einen großen Gong an. Sofort verstummt das laute Gemurmel auf dem Marktplatz: »Alle Leute hergehört!«, ruft er. »Der Kaiser Augustus befiehlt, dass sich alle Menschen zählen lassen. Kaiser Augustus möchte wissen, wieviel Menschen zu seinem Volk gehören. Dazu muss jeder Mann mit seiner Familie in den Ort gehen, in dem er geboren wurde. Dort müssen sich alle in eine Liste eintragen!«
Verschiedene Klangschalen, Becken, Gongs …
Auch Josef aus Nazareth hört den Befehl. Er wurde in Bethlehem geboren. Also macht er sich mit seiner Frau Maria auf den weiten Weg nach Bethlehem. Maria ist schwanger. Bald wird ihr Kind zur Welt kommen. Der Weg ist sehr mühsam. Mit so einem dicken Bauch noch viel mehr. Josef hilft ihr, so gut er kann. Endlich sehen sie die ersten Häuser von Bethlehem. Maria strahlt. Bald sind sie da. Jetzt wird alles gut! Wie dringend braucht sie ein warmes, weiches Bett zum Ausruhen.
Josef klopft am ersten Gasthaus, an das sie kommen. Die Türe wird nur einen kleinen Spalt aufgemacht: »Was wollt ihr? Wir haben kein Bett für euch frei!«, ruft der Wirt. »Geht weiter!« Schnell schlägt er die Türe wieder zu.
Josef klopft am nächsten Gasthaus. Und wieder am nächsten. Aber niemand lässt sie ein. Niemand hat Platz für sie. Josef und Maria sind verzweifelt. Wie hart und wie kalt die Menschen doch sind. Maria hat keine Kraft mehr. Sie ist so müde.
Harte, kalte und weiche, warme Gegenstände. Die Kinder sollen die Härte und Kälte der Menschen, aber auch die Wärme und das Weiche, Zugewandte erfahren, fühlen und er-greifen können.
Beispiele für hart/kalt: Steine, Eis aus dem Gefrierfach, Metallplatte, Stacheldraht, raue Steinplatte, Geld, Eiswasser.
Beispiele für weich/warm: Fell, Kuscheltier mit Wärmflaschenfunktion, Decke, Kissen, warme Socken, Handschuhe, warmer Tee.
Noch einmal wagt es Josef und klopft an eine Tür. Eine junge Frau macht auf. »Braucht ihr ein Zimmer? Leider ist bei uns schon alles belegt.« Warm und freundlich schaut sie die beiden an. Ihr Blick bleibt auf Marias Bauch ruhen. »Es tut mir so leid, dass ich euch kein Bett anbieten kann, aber wenn ihr möchtet, könnt ihr in meinem Stall schlafen. Dort ist es wenigstens warm und ruhig und ihr seid in Sicherheit.«
Und stellt euch vor, ausgerechnet in dieser Nacht bekommt Maria ihr Baby! Wie freuen sich die beiden jungen Eltern. Ihr erstes Kind. Ein Sohn. Jesus soll er heißen. Jesus. Er ist ihr ganzer Stolz. Maria wickelt ihn in Windeln und legt ihn in eine Futterkrippe, auf Heu und auf Stroh. Voll Freude schaut Josef auf Maria und das Kind.
Sicher hat auch die Frau, der der Stall gehört, von der Geburt des kleinen Jesus‘ erfahren. Vielleicht hat sie den Eltern sogar ein Geburtstagsessen gebracht?
Stroh und Heu, Krippe, Baby-Puppe, Windeln zum Wickeln, warmer Tee, Weihnachtsgebäck
Es ist kalt in dieser Nacht. Ganz dunkel ist es. Nur wenige Sterne sind am Himmel zu sehen. Behaglich knistert das Lagerfeuer. Die Hirten sitzen um das Feuer herum und wärmen sich. Sie reiben ihre steifgefrorenen Finger am Feuer warm. Der Tag war lang und anstrengend. Die kleinen Lämmer springen wild und fröhlich über Stock und Stein. Da heißt es aufpassen, dass keines der Schafe verloren geht. Jetzt sind alle müde. Die Schafe und die Hirten. Die Schafe sind schon eingeschlafen. Die Hirten bleiben noch wach. Sie haben Hunger. Einer nach dem anderen hält sich ein Stück Teig und ein kleines Stück Fleisch übers Feuer. Wie gut das duftet! Wie gut das schmeckt!
Im Freien in einem Feuerkorb ein »Lagerfeuer« machen. Wenn genügend Zeit ist, kann über dem Feuer eine Wurst oder Stockbrot gebraten und gemeinsam gegessen werden.
Alternative 1: Eine größere Kerze in einem Glas.
Alternatiave 2: In einer feuerfesten Schale ein kleines Feuer im Raum anzünden. (Achtung bei Rauchmeldern! Immer Feuerlöscher, Löschdecke, Sand oder Wasser bereithalten.)
Jetzt sind alle satt. Ein Hirte nach dem andern merkt, wie müde er ist. Zuerst fallen ihnen die Augen zu, und dann die Köpfe auf die Brust. Die ersten legen sich zum Schlafen auf den Boden. Wie hart und kalt der Boden ist. Zum Glück haben sie ihre Lammfelle dabei. Die breiten sie jetzt auf dem Boden aus. Jedes Fell so weich und kuschelig wie die Schafe selbst. Was für ein warmes Bett in dieser kalten Nacht. Jeder hat auch eine Decke dabei. Aus weicher Schafwolle gewoben. Die wird sie warmhalten. Wie dunkel es ist, nur der Schein des Feuers erhellt noch ein wenig die Nacht. Einer muss wach bleiben und die Schafe beschützen. Heute ist es Simon. Hoffentlich kommt kein wildes Tier. Gespannt hört er in die Nacht hinaus … es ist still und friedlich.
Lammfelle und verschiedene Wolldecken; evtl. leise, beruhigende Hintergrundmusik
»Was ist das?« Simon reibt sich die Augen. Hat er aus Versehen geschlafen? Er muss doch wach bleiben und die Schafe beschützen. Ihm ist, als ob etwas in der Luft liegt. Etwas Seltsames. Wie ein besonderer Duft … Simon reckt die Nase in die Höhe und schnuppert. Jetzt riecht er es ganz deutlich. Und ihr? Was das wohl zu bedeuten hat?
In einzelnen Schälchen/Gläschen: Anis, Sternanis, Zimt, Zitronenschalen, Orangenscheiben, Nelken, Koriander, Kardamom …; ein Topf mit heißem, schon vorbereiteten Punsch auf einer (transportablen) Herdplatte.
Die Kinder dürfen an den Gewürzen riechen. Wer sich traut, kann auch probieren.
Anschließend darf sich jedes Kind etwas von den »Düften« aus den Schälchen in den Punsch-Topf geben (wenn die Gewürze in Teebeutel gefüllt werden, können sie wieder herausgefischt werden). Evtl. kurz aufkochen … Der Duft verbreitet sich.
Der Punsch kann gemütlich zum Abschluss getrunken werden. Vielleicht gibt es etwas Weihnachtsgebäck dazu?
Erinnert ihr euch? Simon wacht bei den Schafen am Lagerfeuer. Es ist ganz dunkel, nur einzelne, ganz wenige Sterne leuchten in dieser Nacht. Das Feuer ist fast erloschen. Nur noch ein bisschen Glut ist zu sehen. Er reckt seine Nase in die Luft, dieser besondere Duft liegt immer noch in der Luft. Was hat das zu bedeuten?
Abgedunkelte/r Raum/Stelle. Baustrahler/Tageslichtprojektor/Diaprojektor o. ä. stehen bereit.
Plötzlich wird es ganz hell! »Was, was ist das?« Simon erschrickt! Er kann kaum etwas sehen, so sehr blendet ihn das Licht. Er hält sich die Hand vor die Augen und blinzelt vorsichtig ins Helle. Auch die anderen Hirten sind jetzt wach. Erschrocken kauern sie zusammen. »Was hat das zu bedeuten?«, fragen sie sich. Es ist ganz still und strahlend hell – mitten in der Nacht.
Da sehen sie eine Gestalt, mitten im Licht. Sie haben Angst. Jeder versucht, sich hinter den anderen zu verstecken. »Fürchtet euch nicht!«, sagt der Engel. »Habt keine Angst! Ich bringe euch eine gute Nachricht. Die bringt allen Menschen große Freude: Heute ist in Bethlehem der Retter für euch alle geboren. Er ist Christus, der Herr. Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden. Es liegt in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe.«
Dann sind am Himmel immer mehr Engel. Der ganze Himmel ist voll davon.
Baustrahler anschalten.
Vor das Licht ein Leintuch spannen. Die Kinder können sich hinter der Leinwand als Engel ausprobieren. Ein Teil schaut als Hirten vor der Leinwand dem Treiben der Engel zu. Wechseln.
Es wird immer heller und fröhlicher. »Gottes Friede«, rufen die Engel, »kommt auf die Erde. Gott liebt alle Menschen, Gott liebt dich und dich und dich …!«
Jedes Kind darf sich ein Teelicht im Glas anzünden und vor sich abstellen.
Plötzlich ist es ganz dunkel.
Baustrahler ausschalten, Teelichter brennen weiter.
Es ist ganz still. Die Hirten sind wieder allein. Und doch ist alles ganz anders. Sie sind nicht mehr müde. Nein, sie sind hellwach! Sie frieren nicht mehr. Nein, ihnen ist ganz warm! »Gottes Retter ist geboren«, jubeln sie. »Gott liebt uns: Uns Hirten und alle Menschen. Kommt, lasst uns alle schnell nach Bethlehem gehen!«
Mit den Kindern nach »Bethlehem zur Krippe« gehen. Jedes Kind nimmt sein Teelicht im Glas mit.
Die Hirten gehen nach Bethlehem. Tatsächlich finden sie Josef und Maria in einem Stall. Und tatsächlich finden sie das neugeborene Baby. Es liegt in der Futterkrippe, so wie der Engel es gesagt hat. Die Hirten erzählen Maria alles: »Gott kommt zu uns Menschen, weil er uns liebt!« Andächtig geht jeder Hirte zu Jesus und im Stall wird es immer heller und wärmer.
Aufgebaute Krippe (evtl. in einem anderen Raum/an einem anderen Platz). Jedes Kind bringt sein Teelicht zur Krippe und stellt es dort ab.
Am Ende darf jedes Kind ein Licht mit nach Hause nehmen.
Lichterhaus
Ein kleines Allzweckhaus aus Holz. Für Stifte und Kleinigkeiten oder als außergewöhnliche »Verpackung« kleiner Geschenke. Es kann innen auch mit Transparentpapier beklebt und außen bemalt werden. Mit einem Teelicht versehen, wird daraus ein strahlendes »Lichterhaus«.
€ 2,10 (ab 10 Ex. je € 1,90), Best.-Nr. 1585
Seit dem ersten Lockdown gilt in vielen Gemeinden die Maxime: Wenn Kinder und Familien nicht zum Kindergottesdienst in die Kirche kommen können, kommt der Kindergottesdienst zu ihnen nach Hause. Viele Gemeinden haben deshalb Kindergottesdienste für Streaming-Portale (z. B. YouTube) produziert, sodass Kinder und Familien über Computer oder Tablet »Filmgottesdienste« mitfeiern konnten.
Ein Nachteil dabei ist, dass der Gottesdienst eine »Einbahnstraße« ist. Live-Interaktion zwischen dem Vorbereitungsteam und den Familien und besonders den Kindern ist nicht möglich.
Über das Jahr haben darum immer mehr Gemeinden das Format »Kindergottesdienste per Videokonferenz« entdeckt. Insbesondere die Software »Zoom« erfreut sich großer Beliebtheit (siehe hierzu Hinweis am Schluss des Beitrags).
Dazu trifft sich das jeweilige Vorbereitungsteam mit den Familien in der Videokonferenz – der Konferenzraum wird zum Kirchenraum. (Da bei solchen Kindergottesdiensten immer auch Erwachsene mit dabei sind, handelt es sich bei dem Format im Grunde eher um eine »Familienkirche«. Darum bietet es sich bzgl. Liturgie und Verkündigung an, auch die Erwachsenen mit in den Blick zu nehmen.) Die Gleichzeitigkeit erzeugt ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl, da sich alle Mitfeiernden sehen und hören können.
Diese Form von Kindergottesdienst bietet zudem (auch über die Corona-Zeit hinaus) weitere, spannende Möglichkeiten:
Natürlich ist es möglich, dass Pfarrerin oder Diakon den Kindergottesdienst allein vorbereiten und durchführen – empfehlenswert ist es nicht. Wie in Präsenz, lebt auch das digitale Format von der Mitwirkung vieler, die ihre ganz unterschiedlichen Gaben einbringen. Darum lohnt es sich, bestehende Kindergottesdienst-Teams miteinzubinden oder sogar ein neues Team dafür ins Leben zu rufen.
Kindergottesdienste per Videokonferenz zielen auf Beteiligung. Wo Familien diese Gottesdienste mitfeiern, wollen sie nicht nur konsumieren, sondern interagieren. Dafür bieten sich einfache Rituale an, die man auch online gut einüben kann.
Die Teilnahme an einer Videokonferenz erfordert von allen eine besondere Aufmerksamkeit. Darum bietet sich für den Kindergottesdienst ein kurzer, knackiger Ablauf an, der sich liturgischer Elemente bedient, die bestenfalls schon aus dem Kindergottesdienst in Präsenz bekannt sind und nicht länger als 30 Minuten dauert.
Eröffnung
Verkündigung
Sendung
Kein Kindergottesdienst ohne Musik! Singen ist auch in der Videokonferenz möglich. Allerdings aufgrund der Latenz (Verzögerung bei der Übertragung) etwas eingeschränkt.
Es hat sich als hilfreich erwiesen, dass nur die Musizierenden ihr Mikrofon eingeschaltet haben. Alle anderen schalten ihr Mikrofon aus.
Besonders eignen sich bekannte Lieder (die »Kigo-Schlager«) und natürlich Bewegungslieder, die die Familien vor ihren Bildschirmen mitmachen können. Auch hier sind »RitualLieder« hilfreich (z. B. jeweils dasselbe Lied zu Beginn des Kigos und beim Segen).
Neue Lieder können erlernt werden, indem die erste Strophe und der Refrain mehrmals hintereinander gesungen werden.
Wo möglich, können Kirchenmusiker*in und/oder andere musikalische Menschen aus dem Team eingebunden werden, die die Musik live spielen.
In vielen Gemeinden werden die Lieder im Vorfeld aufgezeichnet und im Gottesdienst »aus der Konserve« abgespielt. So können auch Kinder, die ein Instrument spielen, beteiligt werden.
Wo in den Gemeinden getaufte Kinder in Präsenz zum Abendmahl eingeladen sind, kann das auch online geschehen. Alle bereiten sich im Vorfeld des Gottesdienstes auf die Feier vor und stellen Brot und Traubensaft bereit. (Das Vorbereitungs-Team kann im Vorfeld ein Rezept verschicken, das für das Abendmahlsbrot nachbacken werden kann.)
Im Gottesdienst spricht der Pfarrer/die Pfarrerin die Einsetzungsworte und alle essen und trinken zeitgleich.
Tipp: Hier bietet sich insbesondere die Abendmahlsform mit einer zeitlichen Trennung von Brot-Wort und Kelch-Wort an (die Martin Luther in seiner Deutschen Messe, 1526, im Blick hatte):
Dies verbindet das Wort und das jeweilige Element erlebbar.
Wo das Format »Kindergottesdienst per Videokonferenz« neu gestartet wird empfiehlt es sich, die Gemeinde langsam mitzunehmen. Es muss nicht gleich im ersten Gottesdienst alles (an Möglichkeiten) vorkommen. So wird niemand überfordert.
Team und Gemeinde können miteinander die neuen Möglichkeiten entdecken, nach und nach ausprobieren und weiterbauen.
Oftmals ist gerade am Anfang weniger mehr.
Nach dem Gottesdienst bietet sich ein virtuelles Kirchcafé an. Es ist sinnvoll, mehrere Räume einzurichten (sog. Breakout-Sessions), sodass sich die Teilnehmenden in kleinen Gruppen zusammenfinden und austauschen können.
Ein Kindergottesdienst per Videokonferenz ist ein vollgültiger Gottesdienst und nicht »weniger wert«, als wenn er in Präsenz gefeiert würde. Darum gilt auch hierfür alles, was für die analogen Gottesdienste wichtig ist:
Weitere Tipps und Hinweise von Gottesdiensten per Videokonferenz (insbesondere zu Sicherheitsaspekten) finden sich im Materialpool »Digital Kindergottesdienst feiern« auf kindergottesdienst-westfalen.de.
Bastian Basse
Zu: »Kindergottesdienst per Videokonferenz« Natürlich gibt es außer »Zoom« auch andere Anbieter von Videokonferenz-Software (z. B. Jitsi, Skype oder Teams). Allerdings gibt es für »Zoom« seit einiger Zeit einen Rahmenvertrag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit dem deutschen Softwareanbieter, sodass Kirchengemeinden Lizenzen günstiger erwerben können.
Darüber besteht der Vorteil der Zoom-Lizenz darin, die Server in Deutschland bzw. der EU stehen zu haben und damit den Datenschutzrichtlinien der EKD zu entsprechen.
Mit dieser Bastelvorlage und einer Papphülse aus einer Klopapierrolle kann in wenigen Minuten eine hübsche Nikolausfigur gebastelt werden.
Ideal zum Basteln mit Kinder im Grundschulalter
Der Bastelbogen stammt aus der Mitmachzeitschrift FÜR DICH. Da die entsprechende Ausgabe (12/2020) bereits ausverkauft ist, stellt der Verlag Junge Gemeinde die Vorlage hier zum Download bereit.
Wie fest verankert »Nikolaus« bei uns ist, kann man miteinander herausbekommen. Ein/e Mitarbeiter/in stimmt das Lied an: »Lasst uns froh und munter sein«. Spannend ist, wer den Text auswendig mitsingen kann?
Anschließend kann man ins Gespräch kommen:
Der Unterschied zwischen »Nikolaus« (mit Bischofsstab, Mitra, goldenem Mantel, Bibel) und dem »Weihnachtsmann« (mit weißem Bart, rotem Mantel und dem Geschenkesack) wird bei den Kindern unterschiedlich präsent sein. Daher schlage ich das Spiel »Pack‘s aus« zum Einstieg in das Thema vor (s. »Kreative Umsetzung der Geschichte«, nächste Seite).
Die Adventszeit ist optisch vor allem durch Weihnachtsmänner geprägt. Man denke nur an die vielen aufblasbaren, die an Strickleitern die Wände hochklettern. Ebenso läuft in jedem Kaufhaus ein Weihnachtsmann herum, der den Kindern Süßigkeiten gibt.
Für viele Kinder ist der Nikolaustag ein weiterer Geschenketag. Er ist nicht mehr angstbesetzt wie in früheren Generationen. Viele Kinder schätzen jedoch die Gaben von »Nuss und Mandelkern« nicht mehr und wollen größere Geschenke.
An diesem 2. Advent soll der Schwerpunkt auf den Bischof Nikolaus gelegt werden.
S. hierzu »Zur ganzen Reihe«, Seite 1.
Lasst uns froh und munter sein
Als Einstieg kann mit den Kindern das Spiel »Pack‘s aus« gespielt werden. Es funktioniert wie das »Schokoladen-Auspackspiel«. Bei vielen Kindern bilden ca. jeweils sechs eine Gruppe und bekommen ein Zeitungspaket.
Ich schlage vor, das Spiel bei weniger Kindern dennoch in zwei Gruppen zu spielen: Eine Gruppe packt einen Schoko-Weihnachtsmann aus, die andere einen Schoko-Bischof. Beide werden zusätzlich in einen kleinen stabilen Karton verpackt, sodass die Figuren während der Würfelphase nicht kaputt gehen.
Sind alle Päckchen ausgepackt, kann man ein kurzes Gespräch über die Unterschiede der beiden Figuren führen. Dann wird zunächst der Schoko-Weihnachtsmann geteilt und gegessen. Der Schoko-Bischof kann im Anschluss an die Erzählung gemeinsam aufgegessen werden.
Wenn es die Örtlichkeit hergibt, kann man mit den Kindern im Ort/Stadtteil »Weihnachtsmänner« und »Nikoläuse« suchen. Welchen der beiden gibt es in Schaufenster, Gärten, Wohnungsfenstern … wie oft zu sehen?
Mittels einer Strichliste kann dies ermittelt werden.
Ein nette Bastelarbeit ist der in dieser Einheit beigefügte Klorollen-Nikolaus
Wann haben Sie das letzte Mal eine Burg gebaut? Das Leitungsteam könnte Bauklötze, Glasnuggets, Jenga-Klötze, Steine, feuchten Spielsand in einer Wanne zur Verfügung stellen – und los geht es: Auf einem großen Tuch werden immer zu zweit Burgen gebaut.
Dann lesen Sie gemeinsam den Bibeltext vom Hausbau (Lukas 6,47–49). Danach ziehen Sie gemeinsam am Tuch.
Dazu gehört auch Gottes Wort.
Schließlich sollte besprochen werden, ob sich ein Spielplatz, der Bauhof oder eine Baustelle eignen, und der Termin rechtzeitig abgesprochen werden. Eine klare Absprache im Team und mit den Kindern, wann es Zeit zum Spielen gibt, ermöglicht es den Kindern, der biblischen Geschichte zuzuhören. (Eine Baustelle darf normalerweise nicht betreten werden. Deshalb ist in diesem Fall genau nachzufragen und zu planen.)
Das Gleichnis vom Hausbau provoziert. Immerhin machen wir die Erfahrung, dass sich die Welt nicht in weiß und schwarz aufteilen lässt. Zu oft können wir vorher nicht abschätzen, ob wir gerade auf Sand gebaut haben. Dafür ist unsere Welt zu komplex. Vermutlich war sie es auch damals schon, als Jesus das Gleichnis erzählte. Die Provokation ist also gewollt, um vielleicht ein genaues Hinsehen darauf herauszufordern, was uns im Leben wirklich Halt gibt.
Alle Kinder wissen: Wenn sie Türme bauen und der Untergrund nicht stabil ist, dann fallen sie spätestens nach einer gewissen Höhe um. Das »Entweder-oder-Denken« dieses Gleichnisses ist Kindern vertraut.
Doch woher weiß ich (vorher), was ein stabiler Grund ist? Dazu gehört Vertrauen, das Kindern oft leichter fällt als Erwachsenen. Sie vertrauen darauf, dass der Ast, auf den sie klettern, halten wird.
Gottes Wort verlangt von uns auch das Vertrauen, dass wir danach handeln (– trotz Rückschlägen und gelegentlich »brechenden Ästen«. Das fordert Jesus mit diesem Gleichnis ein und macht zugleich deutlich: Wer auf Gottes Wort baut, hat eine stabile Grundlage gewählt.
Dass Gottes Wort gehört und beherzigt werden möchte, legen die ausgewählten Gebete und Lieder nahe, die die Erzählungen rahmen.
Guter Gott,
dein Wort ist uns ein fester Halt. Auf dich können wir vertrauen und sicher bauen.
Hilf uns, dass wir auf dein Wort hören,
es im Herzen bewahren und danach handeln.
Amen
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
und ein Licht auf meinem Weg.
Auf dein Wort hin wird es hell auf der Erde.
Auf dein Wort hin breitet sich der Himmel aus.
Dein Wort lässt Pflanzen, Tiere und Menschen werden.
Dein Wort schafft Himmel und Erde.
Auf dein Wort hin baut Noah die Arche.
Auf dein Wort hin gehen Mensch und Tier hinein.
Dein Wort setzt den Regenbogen in die Wolken.
Dein Wort bewahrt Himmel und Erde.
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
und ein Licht auf meinem Weg.
Auf dein Wort hin werfen die Jünger die
Netze aus.
Auf dein Wort hin gehen die Jüngerinnen mit.
Dein Wort gibt Menschen Hoffnung.
Dein Wort bewegt Himmel und Erde.
Auf dein Wort hin bin ich geschaffen.
Auf dein Wort hin bin ich getauft.
Dein Wort begleitet mich, wo immer ich bin.
Dein Wort ist für mich Himmel und Erde.
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
und ein Licht auf meinem Weg.
(Auszüge aus Klaus Bastian, in: Halleluja, Gott, ich freue mich! Psalmtexte für den Gottesdienst, Hg.: Zentrum Verkündigung der Evang. Kirche in Hessen und Nassau; zitiert nach SGw, S. 102.)
Bau nicht dein Haus auf den losen Sand
(KuS 446);
Bist du mit Jesus unterwegs
(Siegfried Macht, in: Dbd 2020, VJG, S. 64);
Eine Handvoll Erde (KuS 548/MKL 2 79/KKL 52)
S. »Zur ganzen Reihe«, Seite 302.
Ein Spielplatz bietet genug Platz für Bewegung. Dafür sollte ausreichend Zeit eingeräumt werden, bevor z. B. durch eine Trinkpause alle zur Ruhe kommen und gemeinsam die Geschichte hören.
Wenn es einen Sandkasten gibt, können vor der Geschichte Sandburgen in Gruppen gebaut werden. Nach der Geschichte können diese, wenn alle einverstanden sind, mit Wasser geflutet werden. Je nach Wetter ist eine Wasserflasche hilfreich, um den Sand anzufeuchten und so zu stabilerem Baumaterial zu machen. Handelt es sich um einen Abenteuerspielplatz, kann ein Versteck- und Fangspiel angeschlossen werden (besonders nach der Erzählung für die Älteren).
Die Abschlussfahrt
Andreas war aufgeregt. Heute sollte es endlich losgehen. Es war kurz vor den Sommerferien und die 4. Klasse plante ihre Abschlussfahrt. Vier Jahre waren sie nun gemeinsam auf die Grundschule gegangen und nun würde sich vieles ändern. Manche von ihnen würden auf das Gymnasium gehen, andere würden auf die Real- oder Gemeinschaftsschule wechseln. Deshalb wollten sie zum Schluss noch einen gemeinsamen Ausflug machen und eine Nacht zelten gehen. Normalerweise ist Zelten in der freien Wildbahn nicht erlaubt, aber ihr Klassenlehrer, Herr Meier, hatte beim Ordnungsamt eine Sondergenehmigung erhalten. Sie durften im Wald, um eine kleine Forsthütte herum, zelten. Alle freuten sich auf das Abenteuer.
Das Wetter war bestens, als die kleine Gruppe am frühen Nachmittag unter der Leitung von Herrn Meier und seiner Frau aufbrach. Drei Stunden wanderten sie zu der kleinen Forsthütte. Dort gab es zum Abendessen die mitgebachten Brote. Dann teilte Herr Meier die Klasse in vier Gruppen auf und beauftragte sie, jeweils einen geeigneten Platz für das Zelt zu suchen.
Zeltplatz gesucht
In Andreas‘ Gruppe waren nur Jungs. Herr Meier wiederholte nochmals alle Regeln: Der Platz musste für ihr jeweiliges Gruppenzelt groß genug sein. Er sollte nicht im Wald sein, falls ein überraschendes Gewitter aufkäme. Auch ein Platz auf dem freien Feld wäre aus diesem Grund nicht geeignet. Eine Erdmulde hingegen wäre perfekt, wenn der Boden stabil wäre und Wasser abfließen könnte.
»Geht nicht zu weit weg, damit wir bei Bedarf schnell bei euch sein können. Und wenn es dunkel wird, dann kommen wir zur Zeltinspektion«, beendete Herr Meier den kleinen Vortrag. Alle nickten. Dann teilte Herr Meier Notfallhandys aus, die nur mit seiner Nummer versehen waren. So könnten er und seine Frau informiert werden, falls es ein Problem gäbe. Die Meiers übernachtete in der kleinen Forsthütte. Sobald Herr Meier das Startzeichen gab, rannten alle Gruppen los, um den besten Zeltplatz zu finden.
Andreas und seine Gruppe waren am schnellsten. Aber es stellte sich heraus, dass diese Aufgabe gar nicht so einfach war. Mal war es zu uneben, mal war es zu nah am Wald … Doch dann entdeckten sie eine Sandgrube, die von einem Erdwall umgeben war. »Das ist perfekt«, stellte Stefan fest. »Ich weiß nicht«, zweifelte Andreas. »Der Sand sieht sehr weich aus. Was, wenn es regnet und es den Sand rausspült?« – »Ach, du und deine Sorgen«, lästerte Paul. »Siehst du irgendwo eine Wolke am Himmel?« Und da Paul so etwas wie der Anführer in der kleinen Gruppe war, wurde kurzerhand begonnen, das Zelt aufzuschlagen – sie hatten das in den letzten Wochen immer wieder geübt.
Der Überfall
»Lasst uns eine Pause machen«, sagte Paul und setzte sich einfach mitten auf den angrenzenden Feldweg. Alle nickten und kramten in den Rucksäcken nach ihren Trinkflaschen und Süßigkeiten. Da flüsterte Simon plötzlich: »Achtung, da hinten sind die Mädels.« Instinktiv duckten sich alle und schauten in die Richtung, in die Simon zeigte. Und tatsächlich: In einer Mulde hinter einem kleinen Erdhügel hatten die Mädels offensichtlich ihr Zelt aufgeschlagen. Sie waren so eifrig zugange, dass sie die Jungs noch gar nicht bemerkt hatten. »Los«, schlug Stefan vor, »die überfallen wir.« Alle waren von der Idee begeistert. Die Jungs schlichen an das Lager der Mädels heran und als sie entdeckt wurden, entbrannte ein wildes Spiel. Jede der Gruppen versuchte, Gefangene zu machen und sie nur gegen Süßigkeiten herauszugeben. Die Wächter wurden jedoch immer wieder überlistet und so ging das Spiel immer wieder von Neuem los.
Die böse Überraschung
Die Jungs und Mädels merkten gar nicht, wie es immer dunkler wurde. Am Himmel waren große Wolken aufgezogen und wie auf Kommando goss es plötzlich in Strömen. Die Mädels brachten sich in ihrem Zelt in Sicherheit und auch die Jungs rannten zu ihrem Zelt zurück. Aber da erlebten sie eine böse Überraschung. Der Sand wurde vom Wasser ganz weich. Und weil es so stark regnete, wurde er davongespült und das Zelt stürzte ein. Hätten sie bloß die Worte ihres Klassenlehrers beherzigt! Es blieb ihnen nun nichts anderes übrig, als über das Notfallhandy die Meiers anzurufen und zur Forsthütte zurückzukehren. Völlig durchnässt saßen sie dann in der kleinen Hütte, in der ein warmes Feuer im Kaminofen brannte. Sand oder fester Boden sind eben doch ein Unterschied.
Und rückblickend war für Andreas auch der Abend in der Forsthütte ein schöner Abend.
An jeder Station wird eine Art „Anweisungs-Plakat“ ausgedruckt, aus diesen geht hervor, was jeweils zu tun ist. Hier gehts zur Vorlage.
Station 1: Ankommen und Anfangen
Stattion 2: Anstimmen (Vom Aufgang der Sonne )
Station 3: Hinhören (1. Teil der Erzählung – Luftballons)
Station 4: Hinhören (2. Teil der Erzählung – Flammen)
Station 5: Beten (Gebetskärtchen)
Station 6: Mitnehmen & weitergeben (Teelichter)
Station 7: Segen
Eine Materialliste gibt’s hier.
I. Vorüberlegungen
Zur Planung des Kindergottesdienstes
Durch die Corona-Krise sind vorläufig keine Kindergottesdienste in größeren Gruppen und in geschlossenen Räumen möglich. Mit den Kindern den nötigen Abstand zu halten, wäre ohnehin sehr mühsam. Außerdem dürfte man nicht singen, spielen, basteln, toben oder sich beim Segen an der Hand fassen.
Kinder dürfen aber mit ihren Eltern oder älteren Geschwistern unterwegs sein. Deshalb machen wir den Vorschlag, einen Pfingstgottesdienst an Stationen zu feiern. Das Angebot richtet sich an Familien mit Kindern. Der „Spaziergang“ ist an keine feste Zeit gebunden. Ab Pfingstsonntag sind die Stationen bereit. Das Angebot kann in der/den Woche/n danach offen bleiben.
Die Stationen können in der Kirche und darum herum aufgebaut werden. An jeder Station gibt es einige Grundsatzinformationen (möglicherweise auch einen Verweis auf die Website der Kirchengemeinde). Per Mail oder Postkarte erhalten die Familien eine Einladung mitzumachen und den Hinweis auf die erste Station. An jeder Station findet sich auch ein Hinweis (wir schlagen vor: ein Foto), wo sich die nächste Station befindet.
Material
– Station 1
A-4-Blatt mit Stations-Anweisungen
– kleine Fotos für nächste Station
– Station 2
– Liedkopie, A-4-Blatt mit Anweisungen
– kleine Fotos für nächste Station
– Station 3
– Kopie Erzählung I (zum Bearbeiten: hier); Anweisungen A4
– viele Luftballons (gelegentlich nachfüllen!)
– kleine Fotos für nächste Station
– Station 4
– Kopie Erzählung II, A-4-Blatt mit Anweisungen
– kleine Fotos für nächste Station
– viele rote, gelbe, orange Krepppapier-Schnipsel
– viele kleine „Flammenzungen“ aus festem Papier. Sie müssen mit doppelseitigem Klebeband präpariert werden, damit die Kinder ihre Kügelchen aufkleben können. Klebstofftuben oder -stifte sind in der derzeitigen Situation nicht sinnvoll (Hygiene!).
– Station 5
– Blatt mit Stations-Anweisungen
– kleine Fotos für nächste Station
– viele bunte Gebetskärtchen (mehrfach, Vorschläge bei den Stations-Anweisungen)
– Station 6
– A-4-Blatt mit Stations-Anweisungen
– kleine Fotos für nächste Station
– viele Teelichte (immer wieder nachfüllen!)
– Kopien mit kleinen Scheiben mit und ohne Mut-mach-Worte
– Scheren und Stifte (am Tisch angebunden)
– Station 7
Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.
Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.