7.4.2024 »Lass mich dich spüren« – Thomas will es genau wissen

Fortsetzung aus Heft 1/2024:

Johannes 20,24–31

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema

Mit diesem Happy End könnte das Evangelium enden, wenn Thomas nicht ausgerechnet in diesem Moment unterwegs gewesen wäre! Thomas hatte offensichtlich nicht ganz so viel Angst wie die anderen. Er ist bereits wieder unter die Leute gegangen. Als er zurückkehrt und hört, dass Jesus da war, sagt er: »Ich kann’s nicht glauben!« Er will die Wunden von Jesus berühren. Die anderen haben Jesu Wunden »nur« gesehen. 

Die Kinder und der Text / das Thema

III Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Thomas-Bitte
Öffne mein Herz für das,
was du mir heute sagen willst;
damit ich neugierig bin und wach 
und mit dem Herzen dabei bin. 
Hilf mir. Ich kann es nicht allein. Amen.

Thomas-Segen
Alle deine Fragen, alle Unsicherheit 
und alle Zweifel
gehören zu deinem Glauben dazu.
Gott findet einen Weg, zu dir zu kommen 
– wie bei Thomas.
Er berührt dich, unsichtbar.
Gott glaubt an dich
und segnet dich! Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Mit den Händen sehen (Spiel)

Dieses Wahrnehmungs-Spiel bereitet die Erzählung vor. Ist bereits Vertrauen in der Gruppe gewachsen, können Kinder so die Berührung von Thomas »nachspielen« und üben, mit den Händen »zu sehen«.
Ein Kind ertastet mit verbundenen Augen die Hände eines anderen Kindes und versucht zu erkennen, wem die Hände gehören. »Versucht, mit den Händen zu sehen, wer das ist.« Die Kinder sollen ermutigt werden, sanft, vorsichtig und feinfühlig zu tasten. 
Als zusätzliche Hilfe kann das zu erratenden Kind einen »Piep« von sich geben (oder den Anfangsbuchstaben seines Vornamens oder sein Lieblingsessen nennen). 
Nach dem Spiel können Kinder auf die nachfolgenden Fragen reagieren: 

Manche Kinder fühlen sich wohler dabei, wenn sich alle vorher (und nachher) die Hände waschen. Ist kein Waschbecken vorhanden, kann das in einer Waschschüssel mit warmem Wasser geschehen (an Handtücher denken).
Alternative: Kuscheltiere, die in einem Bettbezug versteckt sind, durch Fühlen erkennen.

Drinnen oder draußen? (Spiel) 

In der Erzählung gibt es ein Drinnen und ein Draußen: Jesus ist bei den Jüngern drinnen, während Thomas draußen unterwegs ist.
Die Kinder verteilen sich im Raum und schließen die Augen (bzw. haben sie verbunden). Dann gehen sie vorsichtig etwas im Raum umher. Die Spielleitung tippt einem Kind auf die Schulter. Das öffnet die Augen und verlässt leise und unbemerkt den Raum. Wenn die Klangschale erklingt, öffnen alle die Augen und schauen, wer vor der Tür ist. 

Der besondere Tipp

Nicht zu fassen – Jesus lebt
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III. Erzählung

Mit Hand-Gesten, bei denen die Kinder mitmachen können.

Erzählung für Jüngere

jeweils von links nach rechts:

Ihr erinnert euch: Jesus hat mit seinen Freunden und Freundinnen gegessen und getrunken. Jesus wusste: Es ist ein besonderes Essen, denn es war das letzte Mal, dass er mit ihnen am Tisch sitzt. (Geste 1: Eine Hand ist der Teller, die andere greift daraus Essen und führt es zum Mund.)

Am nächsten Tag haben seine Freunde geweint. Viele Tränen!  (Geste 2: Mit Zeigefinger laut in die Handfläche der anderen Hand tippen und das Tropfen der Tränen hörbar machen.) 

Denn Jesus ist gestorben am Kreuz. Sie haben ihn in ein Höhlengrab gelegt. (Geste 3: Hände zu einer hohlen Kugel formen.) 


Dann war Feiertag. Am nächsten Tag klopft Maria Magdalena ganz aufgeregt an die Tür eines Hauses. (Geste 4: Mit einer Hand an die Handinnenfläche der anderen Hand klopfen.) 


In diesem Haus haben sich die Freunde von Jesus versteckt. Sie öffnen die Tür. Maria geht hinein und erzählt: »Das Grab ist leer! Jesus lebt!« (Geste 5: Hände zuerst zu einer hohlen Kugel formen, dann langsam öffnen und leere Handflächen zeigen.)

Die Freunde hören, was Maria sagt, aber sie schweigen. Es wird Abend. Da ist auf einmal Jesus in ihrem Haus. Er zeigt ihnen seine Hände und die Wunde an der Seite. (Geste 6: zunächst beide Handflächen zeigen, dann eine Hand auf einen Rippenbogen legen.) 

Die Freunde sind auf einmal richtig glücklich! Denn sie sehen mit eigenen Augen: Jesus lebt! Und plötzlich ist Jesus wieder weg. Da klopft es wieder an der Tür. (Geste 7: Mit einer Hand an die Handinnenfläche der anderen Hand klopfen.)

»Ich bin’s, Thomas!« Stimmt, Thomas gehört ja auch dazu. Er war unterwegs. Die Freunde erzählen Thomas, was sie erlebt haben: »Jesus war da!« Thomas schüttelt den Kopf. »Das glaube ich nicht. Erst wenn ich meine Hand in seine Hände legen kann, glaube ich, dass Jesus lebt.« (Geste 8: Mit den Fingern einer Hand die Handfläche der anderen Hand abtasten.

(Geste 9: Mit den Fingern fortlaufend mitzählen.) Ein Tag vergeht. Thomas wartet. Zwei Tage vergehen. Thomas wartet. Drei Tage vergehen. Thomas wartet immer noch. Vier Tage, fünf Tage, sechs Tage, sieben Tage vergehen, dann ist wieder Feiertag. Und acht Tage später sind alle zusammen. Auch Thomas. 

Da steht Jesus plötzlich wieder da, mitten im Haus. Er schaut Thomas an und sagt: »Du darfst deine Hände in meine Hände legen.« (Geste 10: Handflächen zeigen und anbieten.) 

»Ja, du darfst mich berühren, damit du glaubst!« (Geste 11: Langsam mit der einen Hand die Handfläche der anderen Hand berühren, abtasten, streicheln. Dann die Hände tauschen. Zeit lassen!) 

Thomas tastet die Hände von Jesus ab und fühlt die Wunden. Thomas ist überglücklich. Er spürt das Glück im ganzen Körper. Thomas sagt: »Mein Jesus!« (Geste 12: Zuerst Hände auf die Augen legen, dann aufs Herz.)

Dann sieht Jesus sich um und sagt: »Ihr glaubt an mich, weil ihr mich gesehen habt. Genauso glücklich werden die sein, die mich nicht sehen und trotzdem an mich glauben!«


Erzählung für Ältere

Da die Thomas-Geschichte eine Geschichte des Sehens und der Hände ist, soll sich dies auch in der Erzählweise wiederfinden: Der/die Erzähler*in interagiert mit der Handpuppe Charly (gespielt von einer anderen Person) und erzählt dabei die Thomas-Geschichte auch visuell als »One Paper Story« (Szenen werdeb per Hand auf einem großen Plakat gezeichnet oder auf einem Flipchart, Whiteboard oder Overheadprojektor mit entsprechenden Folien). 
Durch eine »One Paper Story« entsteht nach und nach ein Bild mit mehreren Elementen, das die Erzählung spannend, lebendig und einprägsam erzählt. 
Wichtig: Diese Erzählmethode lebt davon, dass die Kinder beim Entstehen der Bilder zuschauen, die Schritt für Schritt per Hand gezeichnet werden. Dadurch sind die Kinder in einer besonderen Weise »in der Geschichte«. Eine besondere künstlerische Begabung ist nicht erforderlich, da weder Qualität noch Schönheit der Bilder ausschlaggebend sind, sondern dass hier etwas live entsteht. (Das lässt sich sehr gut üben.)
Tipp: Wenn es hilft, können die Szenen zart mit Bleistift vorgezeichnt werden. 

Charly: Das kann doch gar nicht sein! Das glaube ich nicht!
Erzähler*in: Was denn?
Charly: Mein bester Freund, Emil, sagt, er hat die Flasche dreimal geflippt.
Erzähler*in: Ge-WAS?
Charly: So (macht den Bottle-Flip)
Auf Video-Plattformen nach »Bottle-Flip« suchen. Dort kann man sich ansehen, wie es funktioniert.
Erzähler*in: Aha. Und warum glaubst du das nicht? Sieht gar nicht so schwierig aus.
Charly: Ja, aber bei mir hat das einfach nicht geklappt. Emil sagt, er hat die Flasche dreimal geflippt und dreimal ist sie stehen geblieben!
Erzähler*in: Ach so.
Charly: Und das kann ich einfach nicht glauben.
Erzähler*in: Warum nicht?
Charly: Weil ich nicht dabei war.
Erzähler*in: Du meinst, es klappt nur, wenn du dabei ist?
Charly: Nein! Das meine ich nicht!
Erzähler*in: Was meinst du denn?
Charly: Ich glaube es nur, wenn ich es selbst gesehen habe.
Erzähler*in: Reicht es nicht, wenn Emil es gesehen hat und dir erzählt?
Charly: Nö.
Erzähler*in: Warum nicht?
Charly: Vielleicht schwindelt er mich an.
Erzähler*in: Warum sollte er?
Charly: Weil … hm … weil er will, dass ich denke, dass er das viel besser kann als ich.
Erzähler*in: Ist das denn wichtig?
Charly: Nein, aber ich will wissen, ob Emil die Wahrheit sagt.
Erzähler*in: Warum?
Charly: Weil wir Freunde sind. Und weil … weil …
Erzähler*in: Weil du wissen willst, ob du ihm vertrauen kannst!
Charly: Ja, genau! Danke. Du verstehst mich! 
Erzähler*in: Weißt du was? Du erinnerst mich an Thomas.
Charly: Wer ist Thomas?
Erzähler*in: Das ist einer der Freunde von Jesus. Du weißt doch: Jesus ist ja gestorben …
Charly: Ja, aber das glaube ich auch nur, wenn ich es sehe.
Erzähler*in: Okay, mal schauen … Vielleicht hilft es ein wenig, wenn ich es zeichne: Die ganze Geschichte von Jesus und Thomas.
Charly: Von Anfang an? Okay!
Erzähler*in: Ich fange da an, wo Jesus das letzte Mal mit seinen Freunden gegessen und getrunken hat. 
(Ab hier die »One Paper Story« malen. Bitte beim Schlussbild nachschauen, an welcher Stelle die nacheinander genannten Dinge gezeichnet werden und gerne das Zeichnen vorher ausprobieren.)

Jesus weiß, dass es ein besonderes Essen ist. Es ist das letzte Mal, dass er mit seinen Freunden am Tisch sitzt. 
(Brot und Kelch malen)
Am nächsten Tag weinen seine Freunde. Viele Tränen. 
(Tränen malen)
Denn Jesus ist gestorben. Am Kreuz.
(Kreuz malen)
Dann legen sie ihn in ein Höhlengrab 
(Grab malen; dabei die Öffnung so gestalten, dass sie nachher gut mit dem Stein »kombiniert« werden kann. )


und verschließen das Höhlengrab mit einem Stein. 
(Stein davor malen)
Dann ist ein Feiertag. 
(Kerze malen)
Deshalb sind alle zu Hause. 
(Tür malen)
Am nächsten Tag klopft es ganz aufgeregt an die Tür. Hinter dieser Tür haben sich die Freunde von Jesus versteckt. Sie haben die Tür abgeschlossen, denn sie haben Angst.
Es ist Maria Magdalena, die klopft. 
(»Strahlen« um die Tür malen.)

Sie darf hereinkommen. Und sie erzählt: »Ich war am Grab.
(Höhle mit offenem Eingang malen)
und das Grab war leer! Und dann habe ich ihn gesehen – Jesus lebt!«
Die Freunde hören, was Maria sagt. 
(Zehn Gesichter kreisförmig anordnen.)
Aber sie sagen nichts. Sie schauen sich einander nur an. Sie glauben Maria nicht, obwohl sie gerne glauben wollen, was sie erzählt.


Charly(unterbricht) Das verstehe ich! Gerade, wenn etwas so wichtig ist. Denn ob Jesus tot ist oder lebt, das ist sehr wichtig!
Erzähler*in: Das finden die Freunde auch. Es wird Abend, sie sind immer noch zuhause. Da steht auf einmal Jesus mitten unter ihnen.
(Jesus malen)

Er zeigt den Freunden seine Hände und die Wunde an der Seite.
Da sind die Freunde richtig glücklich! Jetzt glauben sie auch, dass Jesus lebt.
Und da ist Jesus auf einmal wieder weg.
(Jesus wegwischen bzw. mit weißem Papier abdecken)

Charly: Und wo ist dieser Thomas, von dem du gesprochen hast?
Erzähler*in: Thomas? Der ist nicht da. Er ist noch unterwegs. Aber schau mal, was jetzt passiert, denn es klopft wieder an die Tür. 
(Thomas in die Tür malen.)

»Macht auf! Ich bin’s, Thomas.«
Ja. Thomas ist am Morgen aus dem Haus gegangen. Die Freunde öffnen die Tür und erzählen ihm natürlich, was sie erlebt haben:
(Thomas vorne versetzt etwas größer in den Kreis der Jünger malen.)

»Jesus war da! Er hat uns seine Hände gezeigt. Er lebt!«
Thomas schüttelt den Kopf! »Das glaube ich nicht. Das habt ihr euch doch eingebildet. Aber wenn ihr den ganzen Tag hier drinsitzt, wundert mich das nicht. Dass Jesus lebt, glaube ich erst, wenn ich meine Hand in seine Hand legen kann.«
Ein Tag vergeht: 
(Strichliste malen; bei jedem genannten Tag einen Strich machen.)

Thomas wartet. Zwei Tage vergehen: Thomas wartet. Drei Tage vergehen: Thomas wartet immer noch. Vier, fünf, sechs Tage lang passiert gar nichts. Dann ist wieder Feiertag. 
(7. Strich malen)
Und dann, acht Tage später 
(8. Strich malen), ist Jesus plötzlich wieder da. 
(Strichliste wegwischen/überkleben, Jesus malen/Abdeckpapier entfernen) 
Und Jesus sagt: »Du darfst deine Hände in meine legen. Ja, du darfst mich berühren, damit du glaubst!« 
(Mit dem Zeigefinger an beide Hände von Jesus tippen.)

Thomas ist überglücklich. Er spürt das Glück im ganzen Körper. 


(Ausgeschnittenes/ausgestanztes Herz auf Thomas legen/anheften. Bei den nun folgenden Worten nach und nach auch auf Jesus und die Jünger je ein Herz legen; s. Schlussbild).
»Mein Jesus«, sagt Thomas glücklich. Dann sieht sich Jesus um und sagt: »Ihr glaubt an mich, weil ihr mich gesehen habt. Genauso glücklich werden die sein, die mich nicht sehen und trotzdem an mich glauben!«

Charly: Nicht sehen und trotzdem glauben? Wie geht das?
Erzähler*in: Naja, wie ist das mit deinem besten Freund?
Charly: Mit Emil?
Erzähler*in: Glaubst du, dass er das kann – mit dem Bottle-Flip?
Charly: Also: Wenn es einer kann, dann Emil!
Erzähler*in: Siehst du!
Charly: Ich sehe eben nicht … aber ich denke, ich glaube trotzdem …

Schlussbild

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Fortsetzung aus Heft 2024-1
Johannes 21,1-14

I. Grundgedanken

Zugänge für den Vorbereitungskursen
Zum Text / Zum Thema

Koph = Nadelöhr, Nun = Fisch, Gimel = 
Kamel. In der Geschichte vom reichen Jüngling (Lukas 18) sagt Jesus: »Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes kommt … (aber) was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich«. Der Fisch ist schon früh das Geheimzeichen für Jesus Christus (Ichtys). 

Die Botschaft der Zahl 153 lautet also: Jesus macht es möglich, was bei Menschen unmöglich ist. Alle können nun ins Reich Gottes kommen! Damit stehen die 153 Fische für die Gesamtheit der Menschen.

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Abendmahlsfeier 
(z. B. im Anschluss an die Erzählung)

In der Mitte stehen: Kerze, Brot (in Form eines Hefeteig-Fisches o. ä.), Traubensaft (oder Apfelsaft); alles mit einem Tuch abgedeckt.
Wenn wir gleich zusammen essen und trinken, dann ist das etwas Besonderes! Denn wir machen es so, wie Jesus das mit seinen Freunden gemacht hat. Und Jesus hat uns versprochen: Immer, wenn wir das tun, ist er bei uns. Gott lädt uns ein!
Kerze anzünden. Brot und Traubensaft aufdecken. Evtl. Lied: Wir sind eingeladen zum Leben (KuS 185, KKL 161, KG 205)
Jesus hat mit seinen Freunden oft zusammen gegessen und getrunken. Aber einmal war es etwas ganz Besonderes: Alle saßen am Tisch, Jesus war in der Mitte. Da nahm Jesus das Brot und sagte Gott dafür danke: »Danke, Gott, dass du uns alles gibst, was wir zum Leben brauchen. Du sorgst für uns.« 

Alle sagen gemeinsam: Danke, Gott!

Dann gab Jesus seinen Freunden das Brot. Er teilte es mit ihnen. Alle aßen davon. Und allen war klar: Es geht nicht darum, satt zu werden. Es geht darum, zu spüren und zu schmecken, dass gerade etwas Besonderes geschieht.
Brot wird ausgeteilt. »Bitte wartet mit dem Essen, bis alle etwas haben. Dann können wir gemeinsam essen.«
Und Jesus sagte: »So wie ich dieses Brot mit euch teile, so teile ich alles mit euch – auch mein Leben. Immer, wenn ihr dieses Brot esst, schmeckt ihr, wie sehr Gott euch liebhat. Erinnert euch immer daran!« 
Jetzt essen wir gemeinsam das Brot.
Dann nahm Jesus den Kelch und sagte Gott auch dafür danke: »Danke, Gott, dass du uns alles gibst, was unser Leben schön macht.« 

Alle sagen gemeinsam: Danke, Gott!

Dann gab er seinen Freunden den Kelch. Er teilte den Kelch mit ihnen. Alle tranken davon. Und allen war klar: Es geschieht gerade etwas Besonderes.
Jedes Kind bekommt in seinen Becher Saft eingegossen. »Bitte wartet mit dem Trinken, bis alle etwas haben. Wir trinken gleich gemeinsam.«
Und Jesus sagte: »Wenn ihr davon trinkt, sind wir miteinander verbunden und mit Gott. Spürt ihr das?«
Wir trinken gemeinsam.
Und Jesus sagte: »Feiert das Abendmahl immer wieder, so wie ich heute mit euch. Und ich bin bei euch, an allen Tagen.«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Gemeinsam essen

Diese Geschichte kann nur angemessen erzählt und erlebt werden (s. »III. Erzählungen«, Seite 143f), wenn es auch ein gemeinsames Essen gibt. Dazu eignen sich beispielsweise Fische/ein großer Fisch aus Hefeteig gebacken oder Ausstechplätzchen in Fischform oder getoastetem Brot, aus dem Fische ausgestochen werden. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, ein Lagerfeuer zu machen und die Fische dort gemeinsam zu essen? Die Hefe-Fische können auch auf einem Leintuch ausgebreitet und im Gottesdienst vom Tuch genommen werden.

Überraschend anders (Spiel) 

Jesus fordert die Jünger heraus, mal auf der anderen, der »falschen« Seite zu fischen. Die Kinder können auch ausprobieren, wie es ist, Dinge anders zu tun:

Alternative: Ein Kind macht etwas vor, alle anderen machen das Gegenteil (z. B. auf dem linken bzw. rechten Bein hüpfen …)
Für beide Erzählungen wird Folgendes benötigt: 1 blaues Tuch; 1 braunes Tuch; 1 weiteres Tuch; 1 Boot (einfaches Holz- oder Spielzeugboot, das grob in die biblische Zeit passt; also kein Polizei-Schnellboot o. ä.). Das gemeinsame Essen kann am Ende der Erzählung einfach so oder bei der Abendmahlsfeier (s. »Liturgische Elemente«) stattfinden. Ideen dafür in Fischform s. »Gemeinsam essen«

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

(Blaues Tuch ausbreiten, braunes Tuch als Ufer danebenlegen. Unter dem weiteren Tuch abgedeckt den/die Fisch/e bereithalten.)
Das ist der See Tiberias.
(Blaues Tuch langsam glattstreichen. Das Boot in ruhigen, kreisenden Bewegungen darauf fahren lassen.)
Die ganze Nacht waren die Freunde von Jesus auf dem See Tiberias unterwegs. Auf dem Boot haben sie über alles geredet, was in den letzten Tagen passiert war: Jesus war gestorben. Dann, drei Tage später, war er wieder da. Er sagte zu ihnen: »Ich bin auferstanden.« 
Richtig kapiert haben die Freunde das nicht. Gestern Abend sind sie wieder fischen gegangen. Aber sie haben die ganze Nacht nichts gefangen. Jetzt geht bald die Sonne auf.
(Mit einer Handbewegung aufgehende Sonne andeuten. Boot langsam in Richtung Ufer bewegen.) 
Da sehen die Freunde jemanden am Ufer stehen. Der ruft ihnen zu: »Kinder, habt ihr nichts zu essen?« Die Jünger wundern sich. Sie antworten ihm: »Nein!« Der Mensch am Ufer sagt: »Werft die Netze noch einmal aus. Diesmal auf der rechten Seite.«
(Mit Hand auf die Bootsseite zeigen, auf der das Netz ausgworfen werden soll.)
»Auf der rechten Seite?«, wundern sich die Freunde. 
(Mit Hand über Kinn reiben, nachdenken.)
»Wir werfen die Netze nie auf dieser Seite aus.« Den Freunden kommt das verrückt vor, aber sie tun es.
(Auf der rechten Bootsseite beide Hände zu Fäusten ballen und alle Finger schnell spreizen; so das Werfen des Netzes andeuten.) 
Auf einmal ist das Netz voller Fische! 
(Mit Fingern über dem Wasser zappelnde Bewegungen machen, so die vielen Fische im Netz andeuten.)
Es ist so voll, dass sie es nicht aus dem Wasser ziehen können. 
(Mit beiden Händen kraftvoll am Netz ziehen, ohne es aus dem Wasser zu heben.)
Die Freunde wundern sich. Und einer von ihnen sagt: »Das ist Jesus!« 
(Auf den Menschen am Ufer zeigen.)
Als Petrus das hört, springt er ins Wasser und schwimmt so schnell er kann ans Ufer. 
(Kopfsprung ins Wasser andeuten, dann mit den Armen Schwimmbewegungen machen.)
Die anderen fahren mit dem Boot ans Ufer. Das volle Netz mit den Fischen ziehen sie hinter sich her. Sie steigen aus dem Boot. Am Ufer brennt ein Lagerfeuer. Es duftet herrlich nach Brot und gegrilltem Fisch. Hmm!
(Mit Hand Luft zufächeln, tief einatmen und genießerisch die Augen schließen.)
Die Freunde schauen Jesus an. Er sieht irgendwie anders aus. Da sagt Jesus: »Bringt von den Fischen, die ihr gefangen habt. Wir wollen gemeinsam frühstücken.« Und Petrus geht zum Boot, packt das Netz und zieht es mit einem Ruck aus dem Wasser ans Ufer.
(Netz mit beiden Händen ans Ufer ziehen.)
Die Freunde wundern sich. Mit den Augen erkennen sie Jesus nicht! 
(Mit Händen die Augen verdecken)
Aber ihr Herz weiß: Es ist Jesus! 
(Beide Hände aufs Herz legen.)
Jesus sagt: »Kommt und frühstückt mit mir. Ich habe mich so sehr auf euch gefreut!« 
(Mit Hand andeuten, Fische aus dem Netz zu holen und über dem Feuer zu grillen.)
Dann nimmt Jesus das Brot, teilt es und gibt es den Freunden. Ebenso auch den Fisch. Lecker!
(Tuch vom/von den abgedeckten Fisch/en nehmen und den Kindern austeilen oder von den Kinder »fischen« lassen, indem sie sich davon nehmen.)

Der besondere Tipp

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rechts:

Einfacher Bastelbogen schon für die Kleinsten

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Erzählung für Ältere

(Blaues Tuch ausbreiten, braunes Tuch als Ufer danebenlegen. Unter dem weiteren Tuch abgedeckt den/die Fisch/e bereithalten.)
Das ist der See Tiberias.
(Blaues Tuch langsam glattstreichen. Das Boot in ruhigen, kreisenden Bewegungen darauf fahren lassen.)
Die ganze Nacht waren die Freunde von Jesus auf dem See Tiberias unterwegs. Auf dem Boot haben sie sich unterhalten über alles, was sie in den letzten Tagen erlebt haben: Jesus war gestorben. Drei Tage später kam dann Maria zu ihnen und hat gesagt: »Jesus lebt, er ist auferstanden!« Am gleichen Abend haben sie selbst Jesus auch gesehen, denn er war zu ihnen gekommen. Und eine Woche später noch einmal. Danach hat Petrus gesagt: »Ich geh jetzt fischen.« Und dann ist er mit fünf anderen Freunden abends ins Boot gestiegen. Sie sind auf den See hinausgefahren, um zu fischen. Die ganze Nacht waren sie auf dem See. Jetzt geht bald die Sonne auf, doch sie haben nichts gefangen. Keinen einzigen Fisch!
(Mit einer Handbewegung aufgehende Sonne andeuten.)
Die Freunde fahren wieder ans Ufer. Sie sind müde, hungrig und enttäuscht. 
(Boot langsam in Richtung Ufer bewegen.) 
Da sehen sie im Licht der Dämmerung einen Menschen am Ufer.
(Ausschau halten und mit Finger zeigen)Da ruft der Mensch ihnen zu: »Kinder, habt ihr nichts zu essen?« 
(Hände wie Trichter um den Mund legen und Richtung Boot rufen.)
Die Jünger wundern sich: »Warum nennt er uns Kinder? Wer ist das?« Sie antworten: »Nein!« 
(Hände wie Trichter, s. o.)
Der Mensch am Ufer sagt: »Werft die Netze noch einmal aus. Dieses Mal auf der anderen Seite. Dann werdet ihr etwas fangen.«
(Mit Hand auf die Bootsseite zeigen, auf der das Netz ausgeworfen werden soll.) »Auf der rechten Seite?«, wundern sich die Freunde. 
(Mit Hand über Kinn reiben, nachdenken.)
»Wir werfen die Netze schon immer auf der linken Seite aus. Unser Leben lang. Denn die linke Seite ist doch die richtige Seite! Da können wir das Netz mit der rechten Hand besser wieder ins Boot ziehen. Und jetzt sollen wir das Netz auf der anderen, der falschen Seite auswerfen?«
(Kraftvolles Ziehen mit der rechten Hand andeuten: Netz über rechte Schulter ziehen, dass es hinter dem Rücken mit der linken Hand ins Boot gelegt werden kann. Diese klassische Bewegung beim Fischen mehrmals zeigen.)
Den Freunden kommt das verrückt vor. Aber sie tun es.
(Auf der rechten Bootsseite beide Hände zu Fäusten ballen und alle Finger schnell spreizen; so das Werfen des Netzes andeuten.) 
Auf einmal ist das Netz voller Fische! 
(Mit Fingern über dem Wasser zappelnde Bewegungen machen, so die vielen Fische im Netz andeuten.)
Es ist so voll, dass sie es nicht aus dem Wasser ziehen können. 
(Mit beiden Händen kraftvoll am Netz ziehen, ohne es aus dem Wasser zu heben.)
Die Freunde wundern sich. Und der beste Freund von Jesus sagt: »Es ist Jesus!« 
(Auf den Menschen am Ufer zeigen.)
Als Petrus das hört, springt er ins Wasser und schwimmt so schnell er kann ans Ufer. Er will unbedingt der Erste sein, der bei Jesus ankommt.
(Kopfsprung ins Wasser andeuten, dann mit den Armen Schwimmbewegungen machen.)
Die anderen steuern das Boot ans Ufer und ziehen das Netz hinter sich her. Sie steigen aus. Ein Feuer brennt und es duftet herrlich nach geröstetem Brot und gegrilltem Fisch. Das ist jetzt genau das Richtige! Hmm!
(Mit Hand Luft zufächeln, tief einatmen und genießerisch die Augen schließen.)
Die Freunde schauen den Mann an, der sich ans Feuer gesetzt hat. Er sieht anders aus, als sie Jesus in Erinnerung haben. Sie haben das Gefühl, dass sie Jesus noch nie im Leben gesehen haben – und doch schon ewig kennen.
(Hand mit etwas Abstand segnend über die Szene halten.)
Da sagt Jesus: »Bringt von den Fischen, die ihr gefangen habt. Lasst uns zusammen frühstücken!« 
Und Petrus geht zum Boot, packt das Netz und zieht es mit einem Ruck aus dem Wasser ans Ufer.
(Netz mit beiden Händen ans Ufer ziehen.)
153 fette Fische haben sie gefangen. 153! Ganz schön viel! Und obwohl es so viele sind, zerreißt das Netz nicht! 
Petrus sieht Jesus genau an und wundert sich, denn mit den Augen erkennt er Jesus nicht. 
(Mit Händen die Augen verdecken)
Aber sein Herz weiß: Es ist Jesus. 
Beide Hände aufs Herz legen.)
Den anderen geht es genauso. Keiner braucht zu fragen: »Wer bist du?« Denn sie wissen: Er ist es wirklich! Mit Gott ist alles möglich!
Jesus sagt: »Kommt und frühstückt mit mir! Ich habe mich sehr auf euch gefreut!« 
(Mit Hand andeuten, Fische aus dem Netz zu holen und über dem Feuer zu grillen.)
Da nimmt Jesus das Brot, teilt es und gibt es den Freunden. Ebenso auch den Fisch. Lecker!
(Tuch vom/von abgedeckten Fisch/en nehmen und den Kindern austeilen oder die Abendmahlsfeier anschließen; 
s. »Liturgische Elemente«.)

Matthäus 13,3–9

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Schaut euch das Bild an. 

  • Was kannst du entdecken, was fällt auf?
  • Findet Worte, die anstelle der Punkte gut einsetzbar sind: »… ist das, was sich verdoppelt, wenn man es teilt« (z. B. Liebe, Leid, Hoffnung, Trost, Freude …). Gibt es Doppelungen, Gegensätze?
Zum Text / Zum Thema

Die Kernbotschaft Jesu ist, dass das Himmelreich nicht fern, zukünftig oder unerreichbar ist, sondern bereits wirksam existiert, jedoch noch nicht in vollem Umfang. 

Die Kinder und der Text / das Thema

1. »Gleichnisse sind wie Geschichten mit einer versteckten Bedeutung. Manchmal muss man ein bisschen nachdenken, um zu verstehen, worum es geht.«
2. »Manche Gleichnisse sind traurig, aber sie zeigen uns, dass das Leben nicht immer einfach ist.«
3. »Gleichnisse können manchmal alte Weisheiten enthalten, die auch heute noch wichtig sind.« (s. aktueller PKG, S. 98)

In der Natur ist zu sehen, was aus kleinem Samen wird. Wachsen und Werden sind urmenschliche Erfahrungen: Mein Körper wächst und wird. Die Pflanzen auf Feldern und in Wäldern wachsen und werden.

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lied 

Alles muss klein beginnen (KuS 406, KKL 302)

Eingangsspruch 

(mit Gesten)
Siehe »Zur ganzen Reihe«, Seite 148

Segensgebet

Lieber Gott, lass mich wachsen.
(Aus Hocke aufrichten, Hände nach oben recken)
Sei du bei mir. (Arme vor Brust kreuzen)
Schenk mir gute Gedanken.
(Hände seitlich an Kopf legen)
Und nimm mir die Last von den Schultern.
(Hände auf Schultern legen)
Lass mich mein Herz fühlen.
(Hände auf Herz legen)
Schenk mir Kraft und Geduld
(Hände zu Schale formen, vor den Körper halten)
Lass mich Teil einer Gemeinschaft sein.
(Einander an Händen fassen)
Segne uns alle. Amen. (Verbeugen)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Schatzkiste – mögliche Einführung

(s. »Fortlaufendes Element«)

Heute habe ich eine besondere Schachtel mitgebracht (liebevoll über Schachtel streichen). Sie ist golden. Es muss etwas so Wertvolles wie Gold darin sein. Manche Menschen sagen: »Gleichnisse sind wertvoller als Gold.« Ist vielleicht ein Gleichnis in unserer goldenen Schachtel?
Vielleicht erinnert euch die Schatzkiste auch an ein Geschenk. Die Geschichte, die wir heute hören, ist auch ein Geschenk. Ihr habt es schon bekommen, als ihr noch gar nicht geboren wart. Und selbst wenn ihr die Geschichte gar nicht kennt, gehört sie euch schon.
Schatzkisten sind oft uralt. Unsere Geschichte heute ist auch uralt. Viel älter als ihr, viel älter als ich. Es ist eine Geschichte, die Jesus erzählt hat vor über 2000 Jahren.
Unsere Schachtel hat auch einen Deckel (Deckel der Schachtel ein wenig öffnen). Ein Deckel ist so etwas wie eine Tür, durch die man hindurchgehen kann. Mir kommt es manchmal so vor, als hätten auch Gleichnisse Türen, die uns verschlossen sind. Ich weiß nicht, warum. Es ist einfach so. Immer wieder versuchen wir, die Tür zu öffnen. Und eines Tages, da bin ich mir sicher, wird sich das Gleichnis öffnen. 
Hier drei Ideen, eine Schatzkiste herzustellen:
1. Schnell und kostengünstig: Aus Goldfolie selbst falten (Anleitungen im Internet). 2. Langlebiger/nachhaltiger: Holzkästchen (z. B. Spandosen oder s. Seite 148) oder Pappmaché-Kästchen mit Goldfarbe bemalen. 3. Kleinen Karton mit abnehmbarem Deckel bekleben/besprühen.
Evtl. Verzierung am dritten Sonntag (s. »Kreative Umsetzung der Geschichte«).
Schatzvorschlag für diesen Sonntag
Kleine Tütchen mit Samenkörnern.

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Eine Geschichte zum Miterzählen. 

Die kluge Gärtnerin

In einem wunderbaren Garten lebte eine kluge Gärtnerin. An einem sonnigen Tag versammelten sich einige neugierige Kinder um die Gärtnerin und baten sie, ihnen von ihrer Arbeit zu erzählen. Die Gärtnerin lächelte und begann: »Kinder, ich werde euch eine besondere Geschichte erzählen. Sie handelt vom Säen und Wachsen … 
Vor langer Zeit ging eine Säerin hinaus, um Samen zu verteilen. Sie wollte, dass die Samen zu wunderschönen Pflanzen heranwachsen.« Die Kinder horchten gespannt zu. Eines fragte: »Was ist eine Säerin, und was sind Samen?« 
Die Gärtnerin erklärte freundlich: …
(Die Kinder werden eingeladen, anstelle der Gärtnerin zu antworten und Erklärungen aus ihren eigenen Erfahrungen beizusteuern.)
Die Gärtnerin erzählte weiter: »Eine Säerin ist eine freundliche Frau, die winzige Samen in die Erde legt. Samen sind kleine Geschenke der Natur, die zu wundervollen Pflanzen heranwachsen können.« – »Erzähl uns von diesen Samen, die die Säerin ausgestreut hat!«, rief ein anderes Kind aufgeregt. Die Gärtnerin nickte und fuhr fort: »Einige der Samen fielen auf den Weg. Der war hart, und die Samen konnten nicht wachsen. Da kamen Vögel und pickten die Samen auf.« 
Ein Mädchen fragte: »Aber warum haben die Samen nicht wachsen können?« Die Gärtnerin lächelte … 
(Die Kinder werden wieder eingeladen … wie oben.) 
Und so erklärte es die Gärtnerin: »Weil die harte Erde den Samen keinen guten Platz zum Wachsen gab. Samen brauchen eine weiche Erde, die ihre zarten Wurzeln aufnehmen kann, die aus den Samen hervorwachsen.« 
Dann erzählte die Gärtnerin weiter: »Und einige der Samen fielen auf steinigen Boden.« Ein Junge hob den Finger: »Und was passierte damit?« 
Die Gärtnerin antwortete: 
(Kinder werden eingeladen … wie oben.) 
»Der steinige Boden hatte nur eine dünne Erdschicht«, erklärte die Gärtnerin. »Darauf wuchsen die Samen schnell. Doch ihre Wurzeln konnten sich nicht tief in den Boden graben. Als die Sonne kam und heiß auf die Pflanzen schien, verdorrten die Pflänzchen, weil sie keine tiefen Wurzeln hatten, um weiter unten Wasser zu finden.« 
Dann fuhr die Gärtnerin fort: »Einige der Samen fielen auch unter dichtes Dornengestrüpp …« Ein weiteres Kind fragte besorgt: »Und was passierte damit?«
Die Gärtnerin erklärte: 
(Kinder werden eingeladen … wie oben.) 
Die Gärtnerin erzählte weiter: »Die Samen unter den Dornen mussten um Platz und Nahrung kämpfen. Die Dornen nämlich wuchsen schneller. Die kleinen Pflanzen hatten nicht genug Licht und Platz zum guten Wachsen. Sie erstickten.« 
Ein Junge fragte schließlich: »Sind denn auch Samen auf gute Erde gefallen? Was ist mit denen passiert?«
(Kinder werden eingeladen … wie oben.) 
Die Gärtnerin lächelte verheißungsvoll: »Die Samen, die auf die gute Erde fielen, hatten Glück. Sie fanden dort alles, was sie zum Wachsen brauchten: Sie konnten tiefe Wurzeln schlagen, genügend Wasser trinken und bekamen viel Sonnenlicht. So wuchsen sie zu kräftigen und fruchtbaren Pflanzen heran und trugen viele köstliche Früchte!« 
Die Gärtnerin lud die Kinder ein, ihr im Garten zu helfen und alles zu beobachten. Gemeinsam verbrachten sie wundervolle Tage im Garten der weisen Gärtnerin. Sie erlebten das Säen und Wachsen und sammelten kostbare Erfahrungen für sich selbst. 
Und jedes Mal, wenn sie ein kleines Samenkörnchen sahen oder ein zartes Pflänzchen, erinnerten sie sich daran: Wie aus kleinen, winzigen Samenkörnern große, fruchtbare Pflanzen wachsen können. 

Der besondere Tipp

Von Saat und Ernte

Figurenset für die Erzählschiene

Zwei Gleichnisse sind enthalten: »Vom Sämann« und »Vom Unkraut unter dem Weizen«.

10 sehr stabile Kärtchen, beidseitig bedruckt, mit Textvorlage; 

€ 11,00; 
Best.-Nr. 1739

Jesus erzählt vom Reich Gottes
Minibüchlein mit vier Gleichnissen

Das Büchlein greift die Bilder der gleichnamigen Kamishibai-Erzählung auf (s. u.). 
Eignet sich sehr gut als erinnerndes Mitgebsel.
24 Seiten; 12 x 12 cm;

€ 2,50;
 Best.-Nr. 3570

Jesus erzählt vom Reich Gottes

Bilder-Set für das Kamishibai-Erzähltheater
12 DIN-A3-Bilder auf stabilem Karton erzählen vier Gleichnisse. 
Mit vollständiger Textvorlage;

€ 18,00; 
Best.-Nr. 9013

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Das Gleichnis vom Sämann

Rahel
Rahel streckt sich auf die Zehenspitzen. Um sie herum drängen sich viele Menschen. Gleich soll Jesus dort oben auf dem Berg zu sehen sein. Aber Rahel sieht nichts! 
»Rahel, schau!«, quietscht ihr kleiner Bruder Kilab entzückt von der Schulter ihres Vaters. »Da sind sogar Leute im Wasser! Und auf Booten! Das ganze Land ist voll!« 

Jakob
Gerade als Rahel den Mund öffnet, um zu antworten, tritt ihr jemand kräftig auf den Fuß. »Autsch!«, ruft Rahel und hüpft auf einem Bein. »Oh, Entschuldigung«, sagt eine Stimme. Ein Junge schaut erschrocken zu ihr hinunter. Er ist viel größer als sie, schon fast erwachsen. Aber er sieht nett aus. »Macht nichts«, sagt sie. »Ich bin Rahel. Wie heißt du?« – »Ich heiße Jakob. Und ich suche meine Freunde. Deshalb habe ich nicht richtig hingeguckt. Aber ich fürchte, ich habe sie verloren.« – »Wieso«, fragt Rahel, »kennst du dich hier nicht aus?« – »Nein«, antwortet Jakob und grinst verlegen, »das ist mein allererstes Mal, dass ich in solch einer Menschenmenge stehe. Ich arbeite sonst immer auf dem Feld meiner Eltern.« – »Komisch«, sagt Rahel, »Jesus hat in dieser Gegend schon oft mit Menschen gesprochen. Und Mama und Papa nehmen mich dann jedes Mal mit. Und Kilab auch, obwohl er noch so klein ist.«
»Na ja, eigentlich haben mich meine Freunde auch schon dreimal gefragt, ob ich mitkommen will.« – »Und? Warum bist du nicht mit?«, fragt Rahel neugierig. – »Also, mhm …«, überlegt Jakob, »das erste Mal hat mich mein Vater überredet, zuhause zu bleiben. Er findet es gar nicht gut, dass die Leute so einen Wirbel um Jesus machen. Das zweite Mal haben mir meine Freunde erzählt, was Jesus gesagt hat. Aber ich habe es nicht wirklich kapiert. Ich weiß auch nicht mehr genau, worum es ging. Deshalb wollte ich dann beim dritten Mal mitgehen. Doch da hat unsere Eselin ein Fohlen bekommen. Da musste ich dann natürlich zuhause bleiben und helfen.«

Jesus
In diesem Moment geht ein Raunen durch die Menge. Die Menschen tuscheln aufgeregt: »Jesus ist da.«
»Jakob«, fragt Rahel, »willst du mich auf die Schultern nehmen?« Jakob guckt erstaunt, aber als Rahels Vater ihm zunickt, hebt er Rahel auf seine Schultern. Rahel sieht Jesus. Er steht ein Stück entfernt, aber seine Stimme ist laut. Jesus fängt an zu erzählen. 

Sämann
Er erzählt von einem Mann, der auf dem Feld arbeitet. Er streut Körner aus, die zu gutem Getreide heranwachsen sollen. Aber nicht alle Körner schaffen das. Denn manche picken die Vögel auf. Andere fallen auf den festgetretenen Weg, wo sich ihre Wurzeln nicht in der Erde festmachen können, um Wasser zu bekommen. Und manche fallen in ein Gebüsch mit Dornen. Dort gibt es kein Licht, und die kleinen Getreidepflanzen können nicht wachsen. Sie gehen ein.
Das ist schade. Denn die Samenkörner, die auf gute, weiche Erde fallen, die Wasser und Licht bekommen, können wachsen und zu großen Ähren werden. Sie können geerntet werden. »Und dann«, denkt Rahel, »wird Brot aus ihnen gebacken oder leckere Pfannkuchen gemacht.«
Doch zum Schluss sagt Jesus etwas Seltsames, das gar nichts mit Essen zu tun hat: »Wer Ohren hat, der höre!«

Trotzdem
»Verstehst du das?«, fragt Rahel zu Jakob hinunter. Der sieht ganz nachdenklich aus. »Also, das mit den Ohren ist mir auch ein Rätsel«, antwortet er. »Aber weißt du, ich musste bei dieser Erzählung ein bisschen an mich denken.« – »Weil du auch auf dem Feld arbeitest?« – »Ja. Zuerst auf jeden Fall. Aber dann auch irgendwie bei den anderen Stellen. Das Korn hatte es so schwer, weil ständig irgendwelche anderen Dinge es behinderten. Und das hat mich daran erinnert, warum ich selbst mit meinen Freunden nicht früher hierher mitkommen bin. Dabei hatte ich eine Gänsehaut, als Jesus gesprochen hat. Ich hatte das Gefühl, er redet genau mit mir.« »Das Gefühl hatte ich auch!«, ruft Rahel überrascht. »Und wie schade wäre es gewesen, wenn du heute nicht mitgekommen wärst. Dann hättest du Jesus weder gesehen noch gehört.« – »Dabei soll man doch hören, wenn man Ohren hat«, sagt Jakob und lacht. »Da muss ich in Zukunft besser aufpassen, dass ich das nicht vergesse: Auch wenn mich etwas abhalten will, immer wieder zu lauschen und zuzuhören.« – »Ja«, sagt Rahel, »ein Glück, dass du da bist. Und dass wir beide heute zugehört haben.«

Der besondere Tipp

Handtuch »Regenbogen« und »Fisch«

Wachsen, wie das Reich Gottes – das staunend zu sehen, können diese beiden Handtücher ein eindrückliches Mitgebsel sein. In warmem Wasser wachsen und entfalten sich beide Formen zu einem Frotteetuch von 30 x 30 cm Größe.

beide € 2,60 (ab 10 Ex. je € 2,40)

Regenbogen: Best.-Nr. 1774

Fisch: Best.-Nr. 1655

junge-gemeinde.de

Matthäus 13,31–33

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Feier des Abendmahls

Das Gleichnis steht in engem Zusammenhang mit dem Satz von Jesus: »Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nicht mehr hungern. Und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.« (Johannes 6,35) Kurz vor seinem Tod stiftet Jesus zudem ein Mahl der Gemeinschaft, das wir noch heute miteinander feiern und uns miteinander und mit ihm verbindet: das Abendmahl. Eine schöne Konkretisierung des Himmelreichs in unserem Leben!

Wir schlagen deshalb vor, gemeinsam Abendmahl zu feiern. Beachtet dabei bitte, wie das bei euch vor Ort geregelt ist.

Lied

Ich bin das Brot, lade euch ein 
(KuS 276, EG WUE 587, Wwdl 155, freiTöne Nr. 154)

Hinführung zum Abendmahl

»In der Nacht, in der Jesus verraten und gefangen genommen wird, isst und trinkt Jesus gemeinsam mit seinen Freundinnen und Freunden. Er sagt: ›Ich esse und trinke heute das letzte Mal mit euch. Bleibt auch ohne mich beieinander, esst und trinkt miteinander und denkt dabei an mich.‹ 
Dann nimmt Jesus das Brot und sagt: ›Nehmt und esst. Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird.‹ Nach dem gemeinsamen Essen nimmt er auch den Becher mit dem Wein, er dankt Gott dafür, gibt ihn seinen Freundinnen und Freunden und sagt: ›Trinkt alle daraus. Das ist mein Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden.‹ 
Die Freundinnen und Freunde essen und trinken. Und sie spüren: Dieses gemeinsame Essen ist etwas ganz Besonderes. 
Wenn wir Abendmahl feiern, dann feiern wir das so, wie Jesus das damals gemacht hat. Wir feiern es, weil es wichtig ist, dass wir zusammen sind. Und wir können Jesus hier in unserer Mitte spüren.«

Dankgebet

Gott, du lädst uns ein.
Wir danken dir für das Brot und den Traubensaft.
Wir danken dir, dass du uns alles gibst, 
was wir brauchen:
unsere Erde und alles, was auf ihr wächst;
unser Zuhause und die Menschen um uns herum.
Danke für deine Nähe.
Wenn wir zusammen sind und Brot und Traubensaft teilen,
dann können wir schon etwas davon spüren,
wie du dir dein Himmelreich vorstellst.
Danke! Amen.

Gemeinsam essen

Anschließend werden Brot und Traubensaft/Weintrauben einander weitergereicht und gemeinsam gegessen. Zum Abschluss evtl. noch einmal singen: »Ich bin das Brot, lade euch ein« und gemeinsam das Vaterunser beten.

Kreative Umsetzung der Geschichte

Schatzvorschlag für diesen Sonntag

Das Gleichnis erfährt im Zusammenhang mit dem Abendmahl eine Zuspitzung auf Jesus Christus hin. Der Gegenstand für die Schatz-truhe ist deshalb ein kleines Holzkreuz (evtl. können es die Kinder kreativ gestalten) und das Namensschild (s. oben).

III. Erzählungen

Erzählung für Jüngere

Es war einmal in einer kleinen Küche, in der die Sonnenstrahlen durch das Fenster fielen und die Regale voller Mehl, Wasser und anderen Backzutaten standen. Auf der Arbeitsfläche dieser Küche begann die Geschichte eines ganz besonderen Sauerteigs.

Der Sauerteig hieß Sir Sauer und er war alles andere als gewöhnlich. Er hatte eine Stimme, ein Gesicht und vor allem eine große Leidenschaft fürs Backen. Eines Tages beschloss Sir Sauer, sich selbst zu erschaffen – und das Abenteuer begann.
»Okay, Sir Sauer, du schaffst das!«, sagte er zu sich selbst und startete sein eigenes Sauerteig-Abenteuer. Er nahm ein Glas, füllte es mit Wasser und warf eine Handvoll Mehl hinein. Dann rührte er kräftig um und murmelte: »Es geht los.«
In den ersten Stunden war Sir Sauer noch sehr aufgeregt. Doch als er immer wieder in das Glas schaute, passierte nichts. »Hmm, vielleicht braucht es mehr Zeit«, dachte er und stellte das Glas auf die Fensterbank, wo die Sonne ihm zulachte. 
Die Stunden wurden zu Tagen, und Sir Sauer begann, ungeduldig zu werden. Er sprach die Hefe in der Luft an. »Hefe in der Luft?«, fragt ihr euch jetzt vielleicht. Ihr kennt Hefe wahrscheinlich als Hefewürfel. Allerdings schwirren ganz winzige Hefeteilchen auch durch die Luft. Sie sind so klein, dass man sie nicht sehen kann. Und zu dieser Hefe in der Luft sagt Sir Sauer: »Hey, du da draußen! Willst du nicht ein bisschen vorbeikommen und mir helfen, diesen Teig zum Leben zu erwecken?« Aber die Hefe schien nicht interessiert zu sein.
Dann, nach einer Woche des Wartens mit häufigem Rühren, passierte etwas Magisches: der Teig begann zu blubbern und zu gären. Sir Sauer hätte vor Freude aus dem Glas springen können: »Ich habe es geschafft! Ich bin ein Sauerteig!«
Mit jedem Tag wurde Sir Sauer saurer und saurer. Und er fühlte, wie er immer kräftiger wurde. Er erzählte der Hefe, die nun in ihm lebte, die besten Geschichten aus seiner Zeit als Teig in einem Glas.
Schließlich war der Tag gekommen, an dem Sir Sauer zu einer großen Schüssel Mehl hinzugefügt wurde. Er strahlte vor Aufregung und rief: »Endlich! Jetzt werde ich zu Brot!« Doch zuerst wurde er in der Schüssel gemischt und kräftig geknetet. Und das war nicht das, was er erwartet hatte. »Hey, seid mal vorsichtig da drin!«, rief Sir Sauer. »Ich bin ein ganz besonderer Sauerteig, wisst ihr? Ihr könnt nicht einfach so mit mir umgehen!« Aber der Teig kümmerte sich nicht um seine Beschwerden und knetete fröhlich weiter.
Schließlich wurde der Teig in den Ofen geschoben. Sir Sauer konnte spüren, wie er langsam zu Brot wurde. Er war aufgeregt und ein bisschen nervös zugleich. »Hoffentlich schmecke ich gut!«, dachte Sir Sauer.
Als das Brot dann aus dem Ofen kam und in Scheiben geschnitten wurde, war Sir Sauer überglücklich. Er hatte es geschafft! Er war von einem kleinen Glas mit Mehl und Wasser zu einem köstlichen Brot geworden.
Als einige Kinder die frischen Brotstücke probierten, konnten sie Sir Sauer fast hören, wie er stolz sagte: »Nun, das war ein Abenteuer, aber es hat sich gelohnt, oder?« 
Die Kinder lachten und nickten. »Ja, Sir Sauer, es hat sich definitiv gelohnt!«
Und so endet die Geschichte von Sir Sauer nicht nur mit einem köstlichen Brot, sondern auch mit der tieferen Erkenntnis: Das Reich Gottes wächst hier und heute mit Geduld und Zeit.

Erzählung für Ältere

Als ich ein Schulkind war, gab es über eine lange Zeit Herrmann in meinem Leben. Er lebte quasi bei uns zu Hause. Am besten ging es ihm, wenn es schön warm war. Dann fühlte er sich richtig wohl. Im Frühling oder im Sommer. Er wuchs und wuchs. Den Winter und die kalten Temperaturen mochte er nicht so gerne. Ich habe mich jeden Tag um Herrmann gekümmert. Er brauchte viel Pflege. Und ich musste eine ganze Menge Geduld mit ihm haben.
Vielleicht fragt ihr euch jetzt: »Wer oder was ist denn Herrmann? Vielleicht ein Hamster? Ein Kaninchen? Oder der Opa?« Ich will euch nicht länger auf die Folter spannen: Herrmann ist ein Kuchenteig. Ein Sauerkuchenteig.
Ich bekam Herrmann irgendwann von einer Freundin geschenkt. In einem Glas mit einem Schraubverschluss. Ich weiß es noch ganz genau: Vorsichtig transportierte ich Herrmann in der Straßenbahn nach Hause. Ich ging den ganzen Weg von der Straßenbahnhaltestelle zu Fuß nach Hause. Mit Herrmann im Arm. Zu Hause las ich auf der beigefügten Beschreibung erst einmal genau nach, was ich tun musste, damit es Herrmann gut geht: Herrmann brauchte Luft. Also machte ich den Schraubverschluss ab. Am ersten Tag brauchte Herrmann vor allem Ruhe.
Laaaaaaaaangweilig! Er fand seinen Platz auf der Fensterbank in der Küche. Und ich beobachtete ihn. Aber es tat sich nichts. Wirklich gar nichts! Am zweiten Tag durfte ich Herrmann einmal umrühren. Mit einem großen Holzlöffel. Dasselbe am dritten und vierten Tag. Aber Herrmann blieb der gleiche. Echt jetzt?! Ich saß mit einer großen Lupe vor dem Herrmann-Glas und sah … nichts. 
Doch dann ging’s los! Endlich! Am fünften Tag musste Herrmann gefüttert werden. Mit Milch, Zucker und Mehl. Ich wog mit der Küchenwaage alles ganz genau ab. Rührte es in Herrmann hinein und alles kräftig um. Als ich am nächsten Morgen in die Küche kam, konnte ich Herrmann schon riechen. Puh! Es roch ein bisschen streng. Säuerlich. Und Herrmann hatte sich verändert: Auf seiner Oberfläche waren kleine Luftblasen zu sehen. Er blubberte. Ich rührte ihn wieder. Tag für Tag. Und Herrmann blubberte weiter munter vor sich. Nach 10 Tagen durfte ich Herrmann wieder füttern. 
Dann wurde Herrmann geteilt. In vier gleiche Portionen. Vorsichtig füllte ich jeden Teil in ein Glas mit Schraubverschluss. Einen kleinen Herrmann behielt ich für mich. Um den wollte ich mich weiter kümmern. Mit dem zweiten Teil habe ich einen Herrmann-Kuchen gebacken. Lecker! Und den 3. und 4. Teil von Herrmann? Den habe ich zurück in die Schule geschleppt und meinen besten Freundinnen geschenkt. Die haben vielleicht Augen gemacht! Und Herrmann – wie ich – mit nach Hause genommen.
In der Bibel gibt es sogar eine Herrmann-Geschichte. Zumindest für mich ist es eine Herrmann-Geschichte. Denn Jesus erzählt ein Gleichnis: Das Himmelreich gleicht einem Sauerteig. Eine Frau nahm den Sauerteig und mischte ihn unter eine ganze Menge Mehl. Es dauerte eine Weile, vielleicht sogar Wochen. Aber nach und nach durchsäuerte der wenige Sauerteig den großen Teig. Der blubberte und kleine Bläschen stiegen auf und es roch ein wenig – nach Sauerteig eben. 
So ist es auch mit dem Himmelreich! Es dauert. Ich brauche Geduld. Aber ich kann mir sicher sein: Stück für Stück dringt das Himmelreich vor. Breitet sich aus. Blubbert. Wächst. Und kommt auch in mein Leben.
Manchmal kriege ich schon einen kleinen Vorgeschmack darauf, wie Gott es sich mit uns vorstellt: Wenn ich mit anderen teile. Brot und Trauben … oder auch mal ein Stück Herrmann-Kuchen. 

Matthäus 13,44–46

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Tauscht euch über eure Erfahrungen aus.

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Kommt, wir erforschen 
(s. QR-Code)
Im Rahmen einer Bibelarbeit für Kinder auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 2023 ist mit Anne Petersen ein Lied zum Thema »Reich Gottes« entstanden. Es bringt zum Ausdruck, dass wir auf der Suche sind, prüfen und forschen. 

Über den QR-Code gelangst du zur Aufnahme. 

Ins Wasser fällt ein Stein 
(KuS 440, KKL 316, KG 151)

Gebet zum Eingang

Lieber Gott,
danke dass du uns in der vergangenen Woche begleitet hast.
Sei jetzt hier bei uns. 
Schenke uns offene Ohren und Herzen.
Hilf, dass wir verstehen, was du uns sagen willst. Amen.

Schluss-Segen (singen und tanzen)

Zum Abschluss dieser Reihe schlagen wir ein Segens- und Bewegungslied vor. Die einfache Melodie von Siegfried Macht (»Ade, Adieu mit Gott«, KKL 261) ist rasch gelernt und entfaltet dann seine wohltuende Wirkung.
Ein Teil der Kinder bildet einen kleinen Innenkreis, die anderen den Außenkreis. Alle fassen sich an den Händen. Während des Singens gehen Innen- und Außenkreis in entgegengesetzte Richtungen (und können auch Richtungswechsel vornehmen).

Kreative Umsetzung der Geschichte
Zur Erzählung der biblischen Geschichte

Die Kinder kennen die Schatzkiste bereits und bringen sie mit dem Erzählen von Gleichnissen in Verbindung. Die heutigen Gleichnisse können nun mit der Schatzkiste erzählt werden. (Dazu am besten zwei goldene Schatzkisten vorbereiten, in denen jeweils ein Schatz liegt: In der einen ein Schokogoldtaler, in der anderen eine große, schöne Perle; je unter etlichen Tüchern verborgen.) 
Beginne die Erzählung mit der Einführung aus dem ersten Gottesdienst (s. »Kreative Umsetzung der Geschichte«, Seite 150). Lege während des Erzählens Stück für Stück die Schätze frei (Taler/Perle), indem du die Tücher nach und nach wegnimmst. Erzähle beide Gleichnisse direkt hintereinander.

Nach den Gleichnis-Erzählungen

Mit Hilfe einiger Impulsfragen (s. »Zur ganzen Reihe«, Seite 148) den Kindern Gelegenheit geben, über das Gehörte nachzudenken und ins Gespräch zu kommen. 

Schatzvorschlag für diesen Sonntag

Der Schatz im Acker und die kostbare Perle bilden den Abschluss der Reihe. Es bietet sich deshalb eine schöne Perle an, die in die Kiste kommt. 
Außerdem kann die goldene Schatzkiste jetzt mit Perlen, Glitzersteinen und anderem verziert werden. 

III. Erzählungen

Erzählung für Jüngere

Samira geht schon eine ganze Weile in die Kita. Sie hat viele Freundinnen und Freunde dort. Sie freut sich jeden Morgen, wenn Papa sie in ihre Gruppe bringt. Gestern hat Samira den ganzen Tag mit Tom in der Bauecke verbracht. Sie haben gemeinsam ein großes Parkhaus gebaut. Die Autos können auch über eine Rampe in unterschiedliche Etagen fahren. Wow! Wirklich toll! Für heute hat sie sich wieder mit Tom in der Bauecke verabredet. Sie wollen noch eine Etage auf das Parkhaus bauen. Für das Dach des Parkhauses haben sie sogar einen Spielplatz geplant. Mit Rutsche und Schaukel. »Warum gibt es so etwas nicht in echt?«, fragt sich Samira.
Als Samira heute in den Kindergarten kommt, staunt sie. Antje ist da! Antje ist schon groß und kann ganz toll tanzen. Das ist sogar ihr Beruf! Ab und zu kommt sie in die Kita und übt mit den Kindern Tänze zu Musik ein. Das gefällt Samira. Da ist sie immer dabei. Und sie findet Antje klasse.
Jetzt ist Samira hin- und hergerissen. Was soll sie machen? Eigentlich wollte sie mit Tom an ihrem tollen Parkhaus weiterbauen. Aber Antje ist auch da! Mit Antje tanzen ist für Samira das Größte! Dazu muss sie mit Antje in die Turnhalle. 
Aber wenn sie jetzt in die Turnhalle geht, dann ist das Parkhaus weg. Denn dann werden andere Kinder in der Bauecke
spielen. Die brauchen dann die Bauklötze vom Parkhaus und werden daraus etwas anderes bauen. 
»Was soll ich nur tun?« 

Hier mit den Kindern über schwierige Entscheidungen ins Gespräch kommen.

Impulsfragen:

Jesus kannte das auch, dass Menschen manchmal schwierige Entscheidungen treffen müssen. Dazu hat er zwei ganz kurze Geschichten erzählt. Ich möchte sie euch vorlesen (lesen; Tipp: Übersetzung der Basisbibel nehmen. Hier kommen die beiden vorbereiteten Schatzkisten zum Einsatz).
Diese zwei kurzen Geschichten hat Jesus erzählt. In beiden Geschichten hat ein Mensch eine schwierige Entscheidungen getroffen. Beide haben alles verkauft, was sie hatten, um etwas ganz Besonderes zu bekommen. 

Was glaubt ihr: 

Erzählung für Ältere

Der Trödler Martin
Von seiner Sorte gibt es nur noch wenige … denn Martin ist Trödler. Nein, nicht so wie ihr denkt. Martin ist nicht langsam. Er trödelt nicht rum. Martin sucht Trödel. Trödel – das sind alte, meist wertlose Dinge. Nur ganz selten ist etwas Wertvolleres dabei. Ein Schatz. 
Martin stöbert dazu in Kellern und auf Dachböden, auf Flohmärkten und in alten Häusern. Man könnte sogar sagen: Martin ist Sachensucher! Er liebt alte und besondere Dinge, Schätze. Eigentlich verkauft Martin diese Dinge dann wieder, die er gefunden hat. Aber er kann sich nur schwer von Sachen verabschieden, die er selbst großartig findet. 
Und so hat sich bei Martin zu Hause eine ganze Menge Trödel angesammelt. Viele Schränke und ganze drei Garagen voll: Kommoden, Vasen, Geschirr, Bilder. Letztens hat Martin im Urlaub eine Standuhr gefunden. Und natürlich gekauft. Den ganzen weiten Weg hat er sie vorsichtig im Auto bis nach Hause transportiert. Nun steht sie mitten im Wohnzimmer. Einen anderen Platz hat Martin noch nicht gefunden. So ist es eben. 

Martin sucht
Martin ist gerne auf der Suche. Stöbert, kramt und steckt seine Nase in alte Dinge.
Und trotzdem hat er manchmal das Gefühl, dass irgendetwas nicht richtig ist. Dass er das Entscheidende noch nicht gefunden hat. Irgendetwas fehlt! Vielleicht hat er noch nicht genau genug gesucht? War er nicht aufmerksam genug? Das kann doch eigentlich nicht sein! Denn Martin ist mehr als gründlich! Eigentlich sogar penibel! Hat er trotzdem irgendetwas übersehen?

Martin liest Zeitung
Bei einem Blick in die Zeitung wird Martin eines Tages aufmerksam auf eine kleine Anzeige: »Wohngemeinschaft sucht Verstärkung!« Martin stutzt? Was ist das? Er liest weiter: »Wir sind eine kleine Wohngemeinschaft am Stadtrand und suchen einen neuen Mitbewohner. Obst und Gemüse bauen wir selbst an und kümmern uns gemeinsam um die Gartenarbeit. Wir kochen das, was wir ernten. Und wir genießen die gemeinsame Zeit in der Küche.« Schnell blättert Martin in der Zeitung weiter. Überfliegt die Überschriften der anderen Artikel. Legt die Zeitung beiseite und geht seinem Tagwerk nach. 

Martin und die Suchanzeige
Doch die Anzeige der Wohngemeinschaft geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Wäre das etwas für ihn? Martin legt die Stirn in Falten. Nein! Das geht nicht! An den Stadtrand ziehen? In ein kleines Zimmer in einer Wohngemeinschaft? Wohin mit all dem Trödel? Das ganze Haus, die drei Garagen! Martin schiebt den Gedanken beiseite. Immer und immer wieder. Bis er es selbst nicht mehr aushält. 
Er holt die alte Zeitung hervor und ruft die angegebene Telefonnummer an: »Hallo, hier ist Martin. Sucht ihr immer noch einen neuen Mitbewohner?«

Martin zieht um
Kurze Zeit später ist alles klar. Martin zieht um. An den Stadtrand in die Wohngemeinschaft. Neue Menschen. Ein völlig neues Leben. In der neuen Wohnung mit all den anderen ist kein Platz für Martins Trödel. »Nicht schlimm«, findet Martin und hat alles verschenkt und verkauft, was er über viele Jahre gesammelt hatte. Mit all den Dingen, die er weggegeben hat, zog sein altes Leben an ihm vorbei. 
Martin begreift, dass nun etwas völlig Neues kommt. Etwas, von dem er noch nicht weiß, wie es wird. Oder ob es ihm gefällt. Ob er sich zurechtfindet. Aber Martin ahnt, dass es der richtige Schritt ist. 

Der besondere Tipp

Halbedelsteine
Im Organzabeutel

500 g verschiedene Halbedelsteine (ca. 30–35 Stück) in unterschiedlichen Farben und Formen. € 12,00; 
Best.-Nr. 539

Holzkreuz 
Kleines Kreuz aus Buchenholz

Maße: 7,5 X 5,5 X 1,2 cm;
€ 2,50 (ab 50 Ex. je € 2,20; ab 100 Ex. je € 2,10); 
Best.-Nr. 429

Mein Lieder-Mitmachbuch
Minibüchlein


Enthält einige der schönsten christlichen 
Kinderlieder; mit Notensatz und Bewegungen zum Mitmachen. 24 Seiten; 12,5 x 12,5 cm.

€ 1,80 (ab 25 Ex. je € 1,75; ab 50 Ex. je € 1,70); 
Best.-Nr. 2173

junge-gemeinde.de

1. Mose 1,1–2,4a

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Ein Gespräch über diese oder ähnliche Fragen kann tänzerisch »schwebend« aufgenommen werden (zu Musik im Raum umhergehen, sich bewegen; wenn die Musik stoppt, zu zweit oder zu dritt über die Fragen ins Gespräch kommen). 

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Die Geist-Geschichten können sie ermutigen, hierin ein Wirken der Geistkraft Gottes zu erkennen. 

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Gott gab uns Atem, damit wir leben 
(EG 432, KuS 518);
Gottes Geist kommt oft ganz leise 
(MKL 2,44, KG 72)

Atem-Meditation (auch ein Gebet)

Beginnend und endend mit je einem Ton (z. B. Klangschale).
Hinführung: Gottes Geist ist wie der Atem. Unser Atem kann uns helfen, mit Gott zu reden und ihn zu spüren. Das probieren wir nun zusammen aus. Am Anfang und am Ende hört ihr die Klangschale. Sie hilft euch, hineinzufinden in das, was wir nun tun und es auch wieder abzuschließen. Lauscht auch beim zweiten Schlag dem Klang bis zum Ende nach.

Klangschale

Setz dich bequem auf deinen Stuhl.
Wenn du magst, schließe die Augen.
Fühl einmal in dich hinein.
Spüre deine Füße. 
Reichen sie auf den Boden? 
Spüre deine Arme … hinunter bis in deine Finger. 
Lass ganz locker.
Spüre deinen Kopf: Die Ohren, die Nasenspitze. 
Den Atem. 
Spüre, wie er durch deine Nase geht. 
Nimm einen festen Atemzug (mitmachen), halte kurz an, atme tief aus.
Und noch einmal (wieder mitmachen).
Spüre, wie der Atem in deinen Bauch geht.
Vielleicht hebt und senkt sich der Bauch.
Und noch einmal … (atmen).

Du bist da.So, wie du bist.
Mit deinem Atem.
Der Atem fließt durch dich hindurch.
Du atmest ein.
Du atmest aus.
Gottes Geist ist wie dein Atem.

Mit jedem Ausatmen.
Mit jedem Einatmen.
Du bist da.
Gott ist da.
Mit jedem Ausatmen.
Mit jedem Einatmen.
Mit allem, was dir schwer auf dem Herzen liegt.
Mit allem, was ganz leicht ist.
Du bist da.
Gott ist da.

Mit jedem Ausatmen 
Mit jedem Einatmen.
Du bist lebendig.
Du bist voller Lebenskraft.
Du bist da.
Gott ist da.

Mit jedem Ausatmen.

Mit jedem Einatmen.
Gott hat dich geschaffen.
Er hat dich sehr gut gemacht.
Er freut sich, dass du da bist.

Du atmest ein.
Du atmest aus.
Spür noch einmal genau, wie sich das anfühlt.
Gottes Geist ist wie der Atem.
Mit Gott sind wir verbunden.
Er ist uns ganz nah.
Gottes Geist ist Lebenskraft.

Amen.

Klangschale
Nachdem dem Verklingen einladen zum Recken und Strecken, um wieder im Raum und bei den anderen anzukommen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Luftballons

Während der Geschichte werden Luftballons aufgeblasen (am besten aus Naturlatex und mit einer kleinen Pumpe). Die Älteren können diese noch mit dicken Stiften bemalen oder beschriften (vorher ausprobieren). Bei den Jüngeren genügen die Farben der Luftballons. 

Luftballon-Spiele (greifen die Idee des
spielerischen Schwebens auf) 

Gemeinsamer Auftrieb: Um einen oder mehrere Luftballons durch Pusten in der Luft zu halten arbeiten hier alle Kinder zusammen. Wie lange klappt das?
Ballontanz: Je zwei (ungefähr gleich große) Kinder klemmen einen Luftballon zwischen ihre Stirne. Wenn die Musik einsetzt, »tanzen« sie gemeinsam. Möglichst so, dass der Ballon nicht auf den Boden fällt. 
Variante 1: Ballon darf nicht mit den Händen festgehalten werden.
Variante 2: Das Ganze jetzt zu dritt. 
Hindernislauf: Ein kleiner Parcours wird vorbereitet. Nacheinander versuchen die Kinder, diesen zu bewältigen, während sie einen Luftballen balancieren. Dieser darf nur mit einer flachen Hand oder einem Finger berührt/geführt werden.
Variante: Hier können Gruppen gegeneinander antreten.

Der Schöpfungskreis 
(Erzähltasche)

Der »Schöpfungskreis« bietet ein vielschichtiges und gleichzeitig einfaches Konzept, um Kindern ab 4 Jahren Geschichten des Alten Testaments erlebbar zu vermitteln. So können die Kinder die Spuren Gottes in unserer Welt entdecken (u. a. mit Schöpfungsgeschichte, Noah, Abraham, Rut, Psalm 23). 

Dabei wird mit Symbolen aus Filz und anderen natürlichen Legematerialien gearbeitet. 

Den gesamten Inhalt der Tasche entnehmt ihr bitte dem VJG-Shop.

€ 139,00; 
Best.-Nr. S9022

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Mit Luftballontanz
Material: 1 schwarzes Tuch; etliche Luftballons; Klangschale
Die Luftballon-Aktion sollte an den Raum angepasst werden (können sich die Kinder frei bewegen; ist ein Stuhlkreis möglich?). Sie kann auch sitzend, vom Platz aus, gemacht werden. 

(Das Tuch wird in die Mitte gelegt.) 
Wir reisen heute an den Anfang der Zeit.
Menschen haben sich überlegt: »Wie kann das gewesen sein am Anfang? Wie ist alles, was wir auf dieser Welt sehen, entstanden? Und was hat Gott mit dem Anfang der Zeiten zu tun?«
Da haben sie sich die Menschen diese Geschichte erzählt: 
Am Anfang hat Gott Himmel und Erde gemacht.
Am Anfang war nichts darauf. Nur großes, dunkles Wasser. Die Erde war wüst und leer. Es war überall ganz dunkel. 
Aber etwas war doch da. Jemand war da: Gottes Geist war da. 
(Roten Luftballon aufblasen)
Er ist über dem Wasser geschwebt. 
(Luftballon auf den Händen hin- und herschweben lassen)
Ganz leicht. Hin und her. Gottes Geist war da. Und mit ihm war Gott selbst da.
Gott hat gedacht: »So kann es nicht bleiben. Das ist zu wenig. Ich brauche mehr auf dieser Erde.«
Gott hat gesagt: »Es soll Licht werden.« 
(Weißen Luftballon aufblasen)
Da ist Licht geworden.
Gott gefiel das Licht.
Jetzt gab es den Tag.
Wir können den Geist und das Licht noch ein bisschen schweben lassen.
(Die Gruppe lässt die Luftballons durch die Luft »tanzen«; ggf. die Fläche dafür begrenzen. Die Klangschale beendet die Aktion. Die Luftballons werden auf das Tuch gelegt.)
Das war der erste Tag.

Dann hat Gott gesagt: »Die Erde braucht ein Dach. Die Erde braucht ein Oben und ein Unten.«
So geschah es. 
(Blauen Luftballon aufblasen.)
Es gab nun den Himmel.
(Luftballontanz wie oben, jetzt mit allen drei Luftballons; mit Klangschale beenden; alle Luftballons das Tuch legen.)
Das war der zweite Tag.

Dann hat Gott gesagt: »Ein Dach reicht noch nicht. Die Erde braucht auch Land. Es soll auch trockene Flächen im großen Meer geben. Und auf dem Land sollen Pflanzen wachsen und Bäume mit Früchten und Samen.«
(Grünen Luftballon aufblasen)
So wuchsen viele grüne Pflanzen auf dem Land. 
(Luftballontanz wie oben)
Das gefiel Gott gut.
Das war der dritte Tag.

Dann hat Gott gesagt: »Wir brauchen Zeichen, damit alle wissen, wann Tag und wann Nacht ist und wie die Zeit vergeht. Sie sollen der Erde Licht geben. 
Gott machte zwei große Lichter: die Sonne für den Tag und den Mond und viele kleine Sterne für die Nacht. 
(Gelben Luftballon aufblasen)
Nun waren Licht und Dunkel viel besser zu erkennen. 
(Luftballontanz wie oben)
Das gefiel Gott gut.
Jetzt gab es den Tag und die Nacht. 
Das war der vierte Tag.

Dann hat Gott gesagt: »Das Wasser und der Himmel sind noch zu leer. Wir brauchen Leben! Es soll Wassertiere geben. Und Vögel, die in der Luft fliegen. 
Gott machte die Wassertiere und die Vögel.
(Hellblauen und hellgrünen Luftballon aufblasen)
Nun war am Himmel und im Wasser 
richtig was los!
(Luftballontanz wie oben)
Das gefiel Gott gut. 
Das war der fünfte Tag.

Dann hat Gott gesagt: »Da ist noch Platz für viel mehr Leben. Wir brauchen Tiere, die auf der Erde leben. Gott fielen viele Tierarten ein: Löwen, Kühe, Schlangen, Hunde … (Kinder können ergänzen). Jeder Tierart gab Gott etwas Besonderes mit.
(Violettfarbenenen Luftballon aufblasen) 
Das gefiel Gott schon gut.
Aber er merkte: »Das reicht immer noch nicht. Jemand fehlt.«
Und Gott hat gesagt: »Wir brauchen Menschen auf der Erde. Menschen, die sich um all das hier kümmern. Die für die ganze Erde sorgen und mit allen Lebewesen zusammen auf der Erde leben.« 
(Bunten oder braunen Luftballon aufblasen)
Nun gab es nicht nur viele Tiere auf der Erde, sondern auch den Menschen. 
(Luftballontanz wie oben)
Das sah Gott alles an.
(Auf die vielfarbigen Luftballons auf dem Tuch zeigen.)
Und das gefiel Gott nun sehr gut!
Das war der sechste Tag.

Eigentlich war ja nun alles fertig. Die Erde war gut gefüllt. So viel Leben war da! Gott hatte viel geschafft. 
Aber etwas fehlte noch. Gott wusste: Niemand kann immer tanzen und schweben. Manchmal braucht es eine Pause. Gott dachte: »Einmal in der Woche soll diese Pause sein.« Und so ruhte Gott sich am siebten Tag aus. Und mit ihm alles, was er geschaffen hatte. 
(Die Luftballons anschauen) 
Das war der siebte Tag.

So war das ganz am Anfang. So haben sich das die Menschen vor langer Zeit erzählt. Immer wieder, damit niemand es vergisst: Gott ist da. Auch wenn es dunkel ist. Und wüst und leer. Er macht es lebendig. Mit seinem Atem pustet er neues Leben hinein. Ein Leben mit vielen Farben. Und mit dir und mit mir!

Erzählung für Ältere

Für die Älteren kann die Geschichte »Für die Jüngeren« (s. Seite 171) erzählt werden – mit Änderungen bei 

Einleitung: Was war eigentlich ganz am Anfang? Diese Frage stellen sich Menschen schon lange. Schon viel länger als es Schulfächer wie Biologie oder Erdkunde gibt. 

Um solche Fragen zu beantworten und dem Geheimnis des Lebens auf die Spur zu kommen, haben sich die Menschen diese Geschichte erzählt … 

Luftballon-Aktion: 
Variante 1: Die Gruppe überlegt bei jedem Luftballon gemeinsam, was dafür auf den jeweiligen Luftballon gemalt oder geschrieben werden kann. 
Variante 2: Nachdem der erste (»Geist«-)Luftballon aufgepustet worden ist, bekommt bei der Erschaffung des Lichtes jedes Kind einen Luftballon. Für jeden Schöpfungstag schreibt/malt es etwas entsprechendes darauf. 
Bei der Erschaffung des Menschen kann der eigene Name draufgeschrieben werden (so ist am Ende auch klar, wer welchen Luftballon mit nach Hause nehmen kann).

Schluss: So war das ganz am Anfang. So haben sich das die Menschen vor langer Zeit erzählt. Die Geschichte war nicht nur eine Antwort auf ihre Fragen, was eigentlich ganz am Anfang war. Die Geschichte hat sie auch getröstet, wenn sie sich verloren gefühlt haben. Wenn es in ihnen nur dunkel und leer war. Als gäbe es da nichts, worauf man sich verlassen könnte. 
Dann hat ihnen die Geschichte gesagt: »Doch, Gott ist da! Gott schafft Leben. Auch wenn es jetzt gerade dunkel ist. Er spricht, und dann ist es, als ob er mit seinem Atem neues Leben hineinpustet – in die Welt und in mich. Neues Leben mit vielen Farben. Und mit dir und mit mir!«
Daran kann sich ein Gespräch anschließen, wie Menschen (oder sie selbst) es erlebt haben,

Apostelgeschichte 2,1–17

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Antworten auf die letzte Frage können auf Zettel notiert und zum Gebet werden (evtl. je von einem – gesungenen – Kehrvers bekräftigt). 

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

(Gewaltiger) Sturm: Man kann ihn nicht sehen, aber seine Wirkungen (von zart bis extrem). Man hört und spürt ihn. Er kommt, ohne das Zutun von Menschen. Er hat Kraft, Dinge zu bewegen. 
Feuerzungen: Für etwas zu brennen, weil man davon begeistert ist. 
Verständigung über (Sprach-)Grenzen hinweg: Manchmal ist das mühevoll, umso lebendiger fühlt man sich, wenn es gelingt und eine neue Gemeinschaft entsteht.

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Ein Licht geht uns auf (KuS 140, KKL 112, KG 25);
Tui amoris ignem 
(gemeinsam unterwegs. Lieder und Texte zur Ökumene 42, Die Gesänge aus Taizé 14)

Gebet

Gott, wir sind da.
Jede einzelne, jeder einzelne von uns.
Ich bin da: (jedes Kind kann den Namen sagen)
Gott, du hast deinen Atem in mich gelegt.
Ich spüre, wie ich atme. 
Ich puste über meine Hand (pusten).
Du bist da, Gott. Danke. 
Amen.

Fürbittengebet (mit Brausen)

1. In der Gruppe sammeln, wo die Kinder sich Veränderung für Menschen/die Welt herbeisehnen: »Für wen, für was hoffst du auf die Geistkraft von Gott?« 2. Auf Kärtchen notieren. 
3. Daraus Gebet machen:

Gott,
wir sehen diese Welt. Wir sehen die Menschen.
(A – C wiederholen, bis alle Bitten ausgesprochen wurden.)
Da gibt es … (Wort einsetzen). Wir brauchen Veränderung. 
Wir brauchen … (Wort einsetzen). 
(Alle) Wir bitten dich: Komm, Heiliger Geist! Komm mit deiner Kraft! (Alle brausen wie 
während der »Erzählungen« )

Abschluss: Gott, wir hoffen auf dich.
Du bist da mit deinem Geist.
Du lässt uns nicht allein. Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Standbilder »Vorher – nachher«

Zum Vertiefen der Veränderung der Jüngerinnen und Jünger: Kinder überlegen zu zweit/dritt, wie sie diese Veränderung ohne Worte in einem Vorher- und Nachherstandbild darstellen können. Die Gruppe kann diese Bilder mit dem Brausen (s. »Erzählungen«, Seite 176 und Seite 178) begleiten.

Spiele (zum Pusten)

Das Sturm-Brausen aufgreifen (z. B. mit dem Klassiker: »Wattepusten«; siehe Internet).

Gespräch über Sprachen
Sprachen raten (Spiel)

Ein kurzer Satz wird in vielerlei Sprachen auf einen Zettel geschrieben; die jeweilige Sprache dazu auf je einen Extra-Zettel. Alle Zettel mischen und die richtigen Paare finden. Tipp 1: Kann als Memory gespielt werden. Tipp 2: Das Lied »Hallelu-, Halleluja« (KuS 226, KKL 188) kann helfen. Tipp 3: Übersetzungsprogramme erschließen weitere Sprachen.

Stempeln mit Ballons

Mit Luftballons und Wasser-, Acryl- oder Fingerfarben Tempelbilder gestalten. (Anleitungen unter »Stempeln mit Ballons« im Internet.) Um den neuen Mut auch farblich umzusetzen, eignen sich helle Farben auf dunklem Papier besonders. So kann der letzte Sonntag aufgriffen und die feurigen Pfingstfarben zum Leuchten gebracht werden.

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Material: Dinge, die Wind machen oder ein brausendes Geräusch (in mehrfacher Ausfertigung bereithalten). Gute Inspirationen dazu gibt es bei 
ATZEkreativ, Folge 17, Eine Wind-und-
Luft-Geräusche-Geschichte (YouTube).

Erntefest in Jerusalem
In Jerusalem ist ein großer Festtag. Viele Menschen sind in der Stadt. Sie kommen aus vielen verschiedenen Ländern. Sie feiern das Erntefest. Sie sind fröhlich. Auf den Straßen hört man viele Sprachen. 
In einem Haus sitzen die Freundinnen und Freunde von Jesus beieinander. Sie sind gar nicht fröhlich. Sie sind traurig und ratlos. Sie vermissen Jesus. Sie haben Angst.

Erinnerungen an Jesus
Es ist erst wenige Wochen her: Jesus ist am Kreuz gestorben und wieder auferstanden. Wie sich die Jüngerinnen und Jünger da gefreut haben, dass Jesus ihnen ganz nahe war! Immer wieder erzählen sie einander davon, was sie mit Jesus erlebt haben. Das gibt ihnen etwas Hoffnung.
Doch jetzt ist Jesus wirklich fort. »Ich gehe zu meinem Vater im Himmel«, hat er gesagt. Und: »Aber ihr seid nicht allein. Vertraut mir. Vom Himmel werde ich euch eine große Kraft schicken. Die macht euch mutig, allen Menschen von mir zu erzählen.«

Nichts tut sich
Bisher ist nichts geschehen. In dem Haus in Jerusalem sind die Jüngerinnen und Jünger traurig. Sie haben Angst. Vielleicht werden sie auch verurteilt – wie Jesus.
Wie sitzt du da, wenn du traurig bist oder Angst hast? Setz dich mal so hin. So sitzen wohl auch die Freundinnen und Freunde von Jesus in dem Haus. 
(Leise weitererzählen) Es ist ruhig. 
(Hört einmal die Stille. So ruhig ist es in dem Haus.) 

Da geschieht etwas
(Wieder lauter sprechen) Plötzlich geschieht etwas: ein Brausen. 
(Brausgeräusch machen: Mund, Plastikfolie, Packpapier …) Ein großes Brausen vom Himmel. Wie ein gewaltiger Sturm! 
Gemeinsam machen wir das Brausen richtig groß. 
(Kinder machen mit den vorbereiteten Utensilien oder eigenen Geräuschen mit.)
Es rauscht durch das ganze Haus. Immer mehr und immer mehr. Bis das ganze Haus voller Sturmbrausen ist. 
(Noch lauter brausen)
Die Freundinnen und Freunde hören und spüren das Brausen. Es ist, als ob es durch sie hindurchgeht. Es saust und es braust, und es pustet alle Angst aus ihnen heraus. Es pustet die Traurigkeit weg. Es pustet Mut in sie hinein. Es pustet Hoffnung in sie hinein. 
Die Freundinnen und Freunde Jesu spüren: »Es wird ja ganz hell in uns drin. Es wird ganz warm. Wie ein Feuer, das uns Licht gibt und uns wärmt. Das uns mutig macht und Hoffnung gibt. Das uns ansteckt mit Kraft, die wir brauchen. 
Stell dir vor, jemand pustet Mut und Hoffnung in dich hinein. Wie sitzt oder stehst du dann da?
Die Freundinnen und Freunde Jesu können jetzt nicht mehr sitzenbleiben. Sie stehen auf und gehen hinaus. Sie fangen an, laut von Gott und von Jesus zu erzählen. Da merken sie: »Wir können in anderen Sprachen reden. Alle Menschen verstehen uns.« Und sie werden noch froher!

Jesus macht sein Versprechen wahr
Die Freundinnen und Freunde von Jesus wissen jetzt: Das ist die große Kraft vom Himmel. Das ist der Heilige Geist. Jesus macht sein Versprechen wahr.
Viele Menschen haben das Brausen bemerkt. Neugierig kommen sie zu den Freundinnen und Freunden von Jesus. Sie hören, was diese sagen. Und sie können es auch verstehen. Das ist kaum zu glauben. Sie hören ihre eigenen Sprachen, obwohl sie aus vielen unterschiedlichen Ländern kommen. So etwas haben sie noch nie erlebt.
Die Freundinnen und Freunde von Jesus sagen laut und deutlich: »Hört uns zu: Gott hat einmal gesagt: ›Meine Geistkraft wird zu allen Menschen kommen. Junge Menschen werden neue Ideen haben. Alte Menschen werden wieder Hoffnung haben. Heute macht Gott sein Versprechen wahr.‹«

Der besondere Tipp

Gott schenkt uns seinen Geist
Die Geschichte von Pfingsten
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater


€ 18,00 ; 
Best.-Nr. 9011

Die Geschichte von Pfingsten
Minibüchlein 

Das Büchlein mit den Zeichnungen des oben genannten Bildkarten-Sets erzählt die Pfingstgeschichte in altersgerechten Worten. Zum Schauen und Zuhören. 

24 Seiten; 12 x 12 cm; € 2,50; Best.-Nr. 3584

junge-gemeinde.de


Erzählung für Ältere

Erntefest in Jerusalem
In Jerusalem ist ein großes Fest. Viele Menschen aus verschiedenen Ländern kommen in die Stadt, um das Erntedankfest, das Schawuot-Fest zu feiern. Die Stadt ist voll. Fröhlich geht es auf den Straßen zu. Das »Danke« liegt in vielen Sprachen in der Luft. 
In einem Haus ist es anders. Dort sitzen die Freundinnen und Freunde Jesu beieinander. Sie sind traurig, ratlos und ängstlich. Sie vermissen Jesus so sehr! Sie fühlen sich schrecklich leer. 

Erinnerungen an Jesus
Viel ist passiert in der letzten Zeit: Jesus ist am Kreuz gestorben und wieder auferstanden. Seine Freundinnen und Freunde haben ihn gesehen und seine Worte gehört. Er war bei ihnen. Wie gut das getan hat! Immer wieder erzählen sie sich davon, was sie mit Jesus erlebt haben. Das gibt ihnen etwas Hoffnung.
Doch jetzt ist Jesus fort. »Ich gehe zu meinem Vater im Himmel«, hat er gesagt und versprochen: »Ihr seid nicht allein! Vertraut mir! Ich schicke euch eine große Kraft vom Himmel. Diese Kraft ist der Heilige Geist. Ihr werdet mutig, allen Menschen von mir zu erzählen. Und so werde ich immer bei euch sein.«

Nichts tut sich
Doch bisher ist nichts geschehen. Die Freundinnen und Freunde von Jesus sind traurig. Sie fühlen sich allein und sie haben Angst. Wer weiß, was man mit ihnen macht. Werden sie auch verurteilt wie Jesus? So sitzen sie in dem Haus beieinander. 
Probiert mal aus, wie ihr dasitzt, wenn euch die Angst im Nacken und die Traurigkeit im Herzen sitzt. 

Da geschieht etwas
Plötzlich … geschieht etwas. Es fängt leise an. Es wird immer heftiger: ein großes Brausen. Ein großes Brausen, das vom Himmel kommt. Wie ein gewaltiger, riesiger Sturm fegt es durch das Haus.
Lasst uns das große Brausen gemeinsam versuchen … (Mit den vorbereiteten Utensilien oder eigenen Geräuschen das Brausen lebendig machen.)
So saust und braust und rauscht es. Immer mehr und immer mehr. Bis das ganze Haus voll davon ist. 
(Noch lauter brausen)
Die Freundinnen und Freunde von Jesus hören das Brausen nicht nur, sie spüren es auch: Erst auf der Haut, dann geht es direkt durch sie hindurch. Es saust und es braust. Und es pustet alle Angst aus ihnen hinaus. Es pustet die Traurigkeit weg. Es pustet Mut in sie hinein. Es pustet Hoffnung mitten in ihr Herz. 
Es ist, als ob dieser Wind ein Feuer in ihnen entfacht. Die Freundinnen und Freunde Jesu spüren: »Es wird ganz warm in uns drin. Und es wird hell. In uns drin sind jetzt Hoffnung und Mut und die Kraft, die wir brauchen.«
Stell dir vor, jemand pustet Mut und Hoffnung in dich hinein. Wie sitzt oder stehst du dann da?
Die Freundinnen und Freunde von Jesus können nun nicht mehr sitzenbleiben. Sie fangen an, laut von Gott und von Jesus zu erzählen. Dabei sprechen sie auf einmal in anderen Sprachen! Da werden sie noch froher, weil sie wissen: »Alle Menschen können uns jetzt verstehen. Alle Menschen hören von Jesus und von Gott.« 

Jesus macht sein Versprechen wahr
Da merken die Freundinnen und Freunde von Jesus: Das ist die große Kraft vom Himmel. Das ist der Heilige Geist, von dem Jesus geredet hat. Jesus hat sein Versprechen wahr gemacht.
Die Freundinnen und Freunde von Jesus machen die Tür auf und gehen hinaus. Dort haben viele Menschen das Brausen auch bemerkt. Neugierig kommen sie herbei. Sie wundern sich sehr, als sie die Freundinnen und Freunde von Jesus reden hören, denn die sprechen ihre Sprachen! Die Menschen verstehen jedes Wort. Und das, obwohl sie aus vielen verschiedenen Ländern kommen und unterschiedliche Sprachen sprechen. Sie fragen sich: »Was bedeutet das? So etwas haben wir noch nie erlebt.« Manche sagen auch: »Diese Freundinnen und Freunde von Jesus sind wohl betrunken!« 
Die aber sagen: »Nein! Wir sind nicht betrunken. Gott hat einmal gesagt: ›Meine Geistkraft wird zu allen Menschen kommen. Junge Menschen werden dann neue Ideen haben. Alte Menschen werden wieder Hoffnung haben.‹ Heute hat Gott sein Versprechen wahr gemacht.« Sie wissen nun: »Es geht weiter. Mit uns und mit vielen anderen. Mit Jesus und mit Gott. Neues beginnt jetzt, denn Jesus ist unter uns mit seinem Geist!«

Der besondere Tipp

Pfingsten macht Mut
Bastelbogen mit 26 Fenstern

Der Erzählbogen zeigt mit seinen 26 vorgestanzten Fenstern in Bildern den Weg der Jünger auf: Vom Traurigsein (Emmaus) bis zum aufbauenden Erlebnis an Pfingsten, als die Angst aus den Köpfen gefegt wird. Jedes geöffnete Fenster zeigt eine veränderte Situation zur vorhergehenden Situation – durch die belebende Geistkraft Gottes. 

€ 2,30 (ab 10 Ex. je € 2,10); Best.-Nr. 1738

junge-gemeinde.de

1. Mose 27,1–40

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis / zum Text / zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Auch Einzelkinder kennen das Thema Eifersucht: Wen mag der Erzieher/die Trainerin am liebsten?

An dieser Stelle wäre es gut, wenn es für die Kinder im Anschluss an die Erzählung eine Möglichkeit zur Aussprache gibt.

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe »Zur ganzen Reihe« (Seite 181)

Kreative Umsetzung der Geschichte

Vor der Erzählung

Tastspiel – als Hinführung zur Erzählung und zum Einfinden in die Situation Isaaks

Die Kinder werden gebeten, ihre Augen zu schließen (oder sie bekommen eine Augenmaske/Tuch). Jemand aus dem Team geht nacheinander mit einem Stoff (insgesamt mehrere Stoffe: raues Frottee, glatter Seidenschal, weicher Nickistoff, kuscheliges Fleece …) oder Obststück (mehrere Obstarten: glatte Banane, raue Kiwi, glatte Nektarine, pelziger Pfirsich …) an den Kindern vorbei und lässt sie diesen Stoff/dieses Obst befühlen. Wenn alle Kinder die Möglichkeit hatten, beschreiben sie in Eigenschaftsworten, wie er/es sich angefühlt hat.

Während der Erzählung
Für die Jüngeren kann die Geschichte gut mit Erzähl- oder Kegelfiguren gestaltet werden.
Material: je 1 Kegelfigur Jakob, Isaak, Rebekka, Esau (dieser sollte als besonders behaart kenntlich sein); Sandsack; Zelt (lässt sich leicht herstellen: vier gleich lange Stöckchen oben zusammenbinden und unten gespreizt aufstellen und einen einfachen Stoff darum herum drapieren); einige grüne Stoffstücke; einige Schafe. 
Für die Älteren kann die Geschichte aus der Sicht Jakobs erzählt sehr lebendig werden. Prima wäre es, wenn sich die erzählende Person durch einfache Verkleidung als Jakob kenntlich macht. Um die Arme ist jeweils ein Fell (als Ersatz auch ein kleines Frotteehandtuch) gebunden. 

Nach der Erzählung

Gespräch

Zwei Stühle werden in die Mitte gestellt, die verschiedene Schilder haben:
Stuhl 1: »Das ist voll ungerecht!«
Stuhl 2: »Ich kann Jakob gut verstehen!«
Jedes Kind, das sich äußern möchte, setzt sich auf den entsprechenden Stuhl und sagt, was es über das Agieren Jakobs denkt. Es ist auch möglich, nacheinander auf beiden Stühle zu sitzen (»Einerseits finde ich … Aber andererseits …«)
So können die Kinder zum Ausdruck bringen, was sie über Jakobs Verhalten denken. 

»Radio, spiel einmal« – Spiel 

(ab 10 Kindern)
Hierbei verstellen die Kinder ihre Stimme. Werden sie von den anderen dennoch erkannt?
Material: Große Decke, unter die die Kinder sich verkriechen. 
Und so geht’s: Die Kinder sitzen im Kreis. Ein Kind geht vor die Tür. Die Spielleitung benennt ein Kind, das sich unter der Decke verstecken darf. Das Kind kriecht unter die Decke, die anderen tauschen ihre Sitzplätze. Dann wird das Kind vor der Tür hereingeholt. Mit dem Satz: »Radio, spiel einmal«, singt das Kind unter der Decke mit veränderter Stimme ein Lied. Das andere Kind versucht zu erraten, um wen es sich handelt. 

Segensritual 

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Der besondere Tipp

Set Holzschafe
… davon können in dieser Reihe jede Menge eingesetzt werden

5 Schafe aus Holz in der Größe von 5 x 3 cm (hergestellt in Deutschland). 

€ 4,50; Best.-Nr. 1559

junge-gemeinde.de


III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Isaak
Sandsack wird geöffnet, Sand verstreichen. 
Das ist die … 
(Kinder raten lassen … Wüste). 
Aber in der Wüste gibt es auch immer wieder grüne Stellen. Das ist …
(grüne Stoffstücke hinlegen … Gras)
Hier weiden Schafe. (Schafe hinstellen)
Sie gehören Isaak. (Figur hinstellen)
Er ist schon ein sehr alter Mann. Isaak kommt nur noch selten aus seinem Zelt heraus. (Zelt um Isaak herum aufbauen.)
Isaak kann nichts mehr sehen. Er ist blind geworden. 

Jakob und Esau
Zum Glück hat er zwei Söhne. Sie sind Zwillinge. Und doch sind sie ganz verschieden. Jakob ist viel zu Hause. Er passt gerne auf die Schafe auf. (Figur zu den Schafen stellen.). Und er hilft oft der Mutter. (Figur aufstellen) Sie heißt Rebekka. Jakob ist Rebekkas Lieblingssohn.
Der Zwillingsbruder Esau ist ganz anders als Jakob. (Figur aufstellen) Er ist viel unterwegs und liebt es, durch die Gegend zu streifen. Mit Pfeil und Bogen macht er sich auf die Jagd. Oft bringt er ein erlegtes Zicklein nach Hause. Darüber freut sich Vater Isaak sehr. Gerne isst er von dem Wildfleisch, das Esau ihm dann zubereitet. Esau ist Isaaks Lieblingssohn. 

Erstgeburtsrecht
Jakob und Esau sind also sehr verschiedene Zwillinge. Esau ist der Erstgeborene. Er ist zwei Minuten vor Jakob zur Welt gekommen. Aber das sind zwei wichtige Minuten. Denn als der zuerst Geborene soll Esau einmal alles bekommen, was dem Vater Isaak gehört: das Zelt und die großen Schaf- und Ziegenherden.
Und Isaak denkt jetzt oft daran, dass er bald sterben wird. Deshalb ruft er Esau zu sich. (Esau zu Jakob ins Zelt stellen.) 
Isaak sagt: »Esau, geh und jage ein Zicklein. Bereite es dann so zu, wie ich es gerne mag. Nach dem Essen will ich dich segnen. Mit meinem Segen gebe ich dir mein Erbe. Alles, was mir gehört, soll dann dir gehören.« Da macht sich Esau auf den Weg. (Esau aus Zelt nehmen, an Sandsackrand stellen.)

Rebekka 
Das hat auch Rebekka mitbekommen. Anders als Isaak möchte sie, dass Jakob den Segen bekommt. Und er dann alles erbt, was Isaak gehört. Deshalb ruft sie Jakob und sagt: »Geh und bring mir von unseren Herden zwei Zicklein, dass ich sie für deinen Vater zubereite. Dann bringst du ihm das Essen und er soll dich segnen.«
Jakob hat Angst. Er sagt: »Auch wenn der Vater nichts mehr sieht, wird er an meiner glatten Haut schnell merken, dass ich nicht Esau bin.«
Doch auch da weiß Rebekka eine Lösung. »Ich binde dir Ziegenfelle um die Arme. Dann fühlen sie sich haarig an. Außerdem ziehst du Esaus Festkleid an, dann riechst du auch wie Esau.«
So machen es die beiden. 

Jakob erschleicht sich den Segen
Als Jakob mit dem Wildfleisch in Isaaks Zelt geht, ist er ganz schön aufgeregt. (Jakob in Zelt stellen) »Vater«, sagt er und versucht, wie Esau zu sprechen, »nimm von dem Essen und segne mich anschließend.« Doch Isaak zögert. »Bist du wirklich Esau, mein Sohn? Deine Stimme klingt wie die von Jakob. Komm her, dass ich dich fühlen kann.« Jakob geht mit klopfendem Herzen zum Vater und streckt ihm seine Arme hin. Isaak tastet sie ab und sagt: »Es ist zwar Jakobs Stimme, aber die Arme sind die von Esau. Dann werde ich jetzt essen.«
Als Isaak satt ist, kniet Jakob vor seinem Vater nieder. Isaak legt Jakob seine Hände auf den Kopf und spricht den Segen: »Gott soll dir reichlich von allem geben, was du zum Leben brauchst und Getreide und Wein im Überfluss schenken. Alles, was mir gehört, soll einmal dir gehören. Viele Menschen sollen dir dienen und du sollst über deinen Bruder herrschen.«
Nach dem Segen, steht Jakob auf und geht hinaus. (Jakob aus Zelt nehmen)

Isaak und Esau bemerken Jakobs Betrug
Da kommt Esau von der Jagd zurück. Er bereitet seinem Vater das Essen zu und bringt es Isaak ins Zelt. (Esau in Zelt stellen) Schon bei der Begrüßung wird Isaak bewusst: »Esau, jetzt erst bist du zu mir gekommen? Dein Bruder war schon hier! Er hatte sich verkleidet. Ich dachte, das wärst du! Ich habe ihm bereits meinen Segen gegeben.« 
Esau fängt an, zu zittern und laut zu weinen: »Aber der Segen war doch für mich! Mir sollte doch einmal alles gehören, was dir gehört.«

Erzählung für Ältere


(Ein aufgewühlter, atemloser Jakob betritt den Raum.)

Jakob
Oh, hallo! Entschuldigung, dass ich hier so reinplatze. Ich muss zuerst ein wenig verschnaufen. Ich bin noch ganz durcheinander.
Aber der Reihe nach: Ich heiße Jakob. (Macht die Felle von den Armen ab) Das mit diesen rauen, behaarten Armen bin eigentlich gar nicht ich, sondern mein Zwillingsbruder Esau. Meine Arme sind in Wirklichkeit glatt und haben nur ganz wenige Haare. Esau ist nur zwei Minuten älter als ich. »Zwei Minuten machen doch keinen Unterschied!«, denkt ihr vielleicht. Aber sie machen einen großen Unterschied! Weil Esau der Ältere ist, steht ihm das ganze Erbe unseres Vaters Isaak zu: Die Zelte, die großen Schaf- und Ziegenherden – alles wird Esau gehören. Und ich als der Jüngere gehe leer aus. Dabei hänge ich so sehr an allem! Schon immer bin ich gerne zu Hause bei unserer Mutter Rebekka. Ich habe von ihr gelernt, wie man die Zelte pflegt. Ich hüte die Schafe und Ziegen und kümmere mich um sie.

Esau
Aber Esau ist kaum da. Am liebsten ist er draußen unterwegs mit Pfeil und Bogen. Er streift durch die Gegend und legt sich auf die Lauer, um ein Tier zu schießen. Wenn er ein Zicklein nach Hause bringt, freut sich der Vater. Dieses Essen mag er ganz besonders. Esau ist Vaters Liebling, und ich bin Mutters Liebling. 

Isaak
Unser Vater Isaak ist alt und blind geworden. Mutter hat gestern gehört, wie er zu Esau gesagt hat: »Mein Großer, bring mir ein Wildtier und bereite mir ein leckeres Essen zu. Ich will dich segnen und dir dabei auch dein Erbe zusprechen. Denn ich werde bald sterben.«

Rebekka
Das hat Mutter nicht gefallen. Sie wollte, dass ich den Segen bekomme. Da hatte sie eine Idee: »Geh zu den Herden und bring mir zwei Ziegenböckchen. Daraus will ich für deinen Vater das Essen zubereiten, wie er es liebt. Das sollst du deinem Vater bringen. Und anschließend soll er dich segnen anstatt Esau.«
Mir blieb die Spucke weg. Das ist doch Betrug! Und außerdem: Vater ist zwar blind, aber er würde an meinen glatten Armen merken, dass ich nicht Esau bin. Auch rieche ich ganz anders als Esau. Doch auch dafür wusste Mutter eine Lösung: Sie suchte mir Esaus Festkleid heraus und band mir Ziegenfelle um die Arme. Und in der Tat: Jetzt fühlte ich mich an wie Esau.

Jakob erschleicht sich den Segen
Mit Herzklopfen brachte ich dann am Nachmittag das Festessen zu Vater ins Zelt. »Vater«, sagte ich und versuchte, wie Esau zu klingen. »Wer bist du?«, fragte Vater zurück. »Ich bin Esau«, log ich. »Hier ist das Wild, das ich für dich erlegt und zubereitet habe.« – »Bist du wirklich mein Sohn Esau?«, fragte Vater zweifelnd nach. »Komm näher, damit ich dich betasten kann.« Nervös ging ich zu Vaters Bett und setzte mich daneben, sodass er meine Arme betasten konnte. »Hm, die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Arme sind Esaus Arme«, stellte er fest.
Dann begann er endlich zu essen. Als er satt war, sagte er: »Komm zu mir, mein Sohn.« Ich kniete mich vor ihm hin, er legte mir die Hände auf den Kopf und segnete mich: »Gott soll dir Getreide und Wein im Überfluss schenken. Völker sollen dir dienen. Du sollst über deinen Bruder herrschen.«
Jetzt war es geschafft. Der Vater hatte mir den Segen weitergegeben. Schnell eilte ich hinaus. Von weitem sah ich Esau von der Jagd zurückkommen. Ich zog sein Festkleid aus, schlüpfte wieder in meine eigenen Kleider und versteckte mich hinter dem Zelt. Zitternd saß ich dort, bis Esau das Essen zubereitet hatte.

Esau bemerkt Jakobs Betrug
Als Esau schließlich in Vaters Zelt ging, konnte ich kaum noch atmen. Gleich würde der ganze Schwindel auffliegen. Da hörte ich auch schon meinen Bruder flehen: »Segne auch mich, Vater!« Und dann, wütend: »Er hat mich überlistet! Hast du denn nur einen einzigen Segen?« Dann hörte ich Esau nur noch heulen. Mit Schrecken musste ich erkennen, was ich angerichtet hatte. Da rannte ich weg …

1. Mose 27,41–45; 28,10–22

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Wie gut, wenn Gottes Zusage von Schutz und Begleitung zwischen uns und unsere Angst fällt, damit wir trotz allem mutig und zuversichtlich unseren Weg gehen können.

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Kinder kennen das Gefühl, dass Alleinsein im Dunkeln Angst macht. Sie werden gut mit Jakob mitfühlen können. Für Jakob ist der Traum ein einschneidendes und stärkendes Erlebnis. Aus ihm gewinnt er Kraft und Gewissheit für seinen weiteren Weg. Auch den Kindern wünschen wir, dass solch ein Gottvertrauen in ihnen wachsen kann, damit auch sie sagen können: »Und wenn ich am entlegensten Ort dieser Welt unterwegs wäre, auch dort würde Gott mit mir sein.«

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Kreative Umsetzung der Geschichte

Vor der Erzählung

Hinführendes Gespräch 

Auf einem dunkelblauen oder schwarzen Tonkarton ist eine Leiter aufgezeichnet. Sie verbindet die Erde (angedeutet durch ein paar Grasbüschel und Steine) mit dem Himmel (Wolken). Das Bild wird den Kindern als stummer Impuls gezeigt (s. rechts.).

Weiterführende Fragen: 

  • Wozu ist die Leiter da? 
  • Wo führt sie hin? 
  • Für wen könnte sie sein? 
  • Würdest du sie gerne benutzen? Was reizt dich daran? Bzw. warum nicht?

Während der Erzählung

Für die Jüngeren kann die Geschichte mit Hilfe der Reibetechnik anschaulich erzählt werden. 
Auf einem schwarzen/blauen Tonkarton wird mit weißer Wachsfarbe eine Leiter aufgemalt Auf der Rückseite des Kartons werden im Bereich der Leiter aus dickem Karton ausgeschnittene Engel und (links) eine Sprechblase aufgeklebt. Während des Erzählens wird auf der Vorderseite mit weißem Wachsstift über die Flächen, gerieben, auf denen auf der Rückseite etwas aufgeklebt wurde. Diese erhöhten Stellen (Engel/Sprechblase) werden sichtbar.
Für die Älteren wird die Geschichte wieder aus der Sicht Jakobs erzählt. Dieses Mal ist Jakob mit einem Stock und einem daran festgebundenen Bündel ausgestattet. 

Nach der Erzählung

Erinnerungssteine

Jakob stellt am Morgen nach diesem himmlischen Traum einen Erinnerungsstein auf. Er ist ein Zeichen der Gegenwart Gottes. Auch die Kinder können Erinnerungssteine gestalten. 
Dazu im Vorfeld etwas größere Kiesel besorgen und reinigen. Mit Acrylstiften können die Kinder dann die Himmelsleiter, Engel oder das Versprechen Gottes malen/schreiben: »Ich bin bei dir und behüte dich überall, wohin du auch gehst.« (1. Mose 28,15)
Jakob hat den Stein mit Salböl eingerieben und damit geweiht. Auch die Kinder könnten ihre Steine mit einem gut duftenden Öl einreiben. Tipp: Vorher ausprobieren, damit die verwendete Farbe durch das Öl nicht verwischt wird!

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Das vorbereitete Plakat (s. »Hinführendes Gespräch«) liegt vor den Kindern.

Jakob flieht
Der Leiter werden wir in unserer Geschichte noch begegnen.
Doch zunächst schauen wir wieder zu Jakob. Er kann nicht mehr zu Hause bleiben bei seiner Mutter Rebekka, seinem Vater Isaak und seinem Bruder Esau. Denn sein Bruder Esau ist sehr zornig auf ihn. Es ist besser, wenn Jakob ihm für eine Weile ganz aus dem Weg geht. »Pack deine Sachen ein und geh nach Haran», sagt die Mutter zu Jakob. «Dort wohnt dein Onkel Laban. Bei ihm kannst du bleiben, bis sich Esaus Wut gelegt hat.«
(Kindern eine ausgeschnitte Jakobfigur zeigen.)


Jakob sucht ein Nachtlager
Jakob ist schon ein erwachsener Mann. Trotzdem ist es nicht leicht für ihn, von zu Hause wegzugehen. Traurig macht er sich auf den Weg. Er geht den ganzen Tag Richtung Haran. Als es dunkel wird, ist er müde und seine Füße tun so weh. Er sucht sich einen Platz, wo er sich hinlegen und schlafen kann. 

(Jakobfigur unterhalb der Leiter hinlegen.) s.unten.

Zum Schutz legt er sich einen Stein hinter den Kopf. (Mit weißem Wachsstift einen Stein hinter/über Jakobs Kopf malen.) Dann deckt er sich mit seinem Mantel zu und schläft auch schon bald ganz fest ein. 

Jakob hat einen Traum
Da hat Jakob einen Traum: Er sieht eine Leiter, die reicht von ihm bis an den Himmel. Und auf einmal sind da Engel auf der Leiter. (Mit weißem Wachsstift über die Stellen reiben, wo auf der Rückseite die Engel aufgeklebt sind; s. »Während der Erzählung, Für die Jüngeren«) Die kommen von oben und steigen auf der Leiter hinunter auf die Erde. Und dann wieder hinauf bis zum Himmel. Die Engel machen alles Dunkle hell. 
Und plötzlich hört Jakob Gottes Stimme. (Mit Wachsstift über die Stelle mit der Sprechblase reiben.) Die sagt zu ihm: »Ich bin der Herr, der Gott deines Großvaters Abraham und der Gott deines Vaters Isaak. Das Land, auf dem du liegst, will ich dir und deinen Kindern und deinen Nachkommen geben. Sie werden so zahlreich sein wie die Staubkörnchen auf der Erde.« 
Als Jakob die Namen seines Vaters Isaaks und seines Großvaters Abraham hört, wird sein schweres Herz leichter. Da spricht die Stimme weiter: »Siehe, ich bin bei dir und behüte dich überall, wohin du auch gehst. Ich bringe dich zurück in dieses Land. Ich werde immer bei dir sein.« 

Jakob ist getröstet
Als Jakob aufwacht, hat er schon ein ganz leichtes Herz. Jetzt hat er keine Angst mehr. Er weiß, dass Gott ihn beschützt und ihm den Weg zeigt. Und dass Gott ihn wieder nach Hause bringen wird.
Und damit Jakob auf dem Heimweg diese Stelle wiederfindet, stellt er den Stein aufrecht hin, neben dem er geschlafen hat. Er träufelt aus seinem Ölfläschchen ein paar Tropfen duftendes Öl auf den Stein. Damit reibt Jakob den Stein ein. Dann sagt er: »Das ist ein ganz besonderer Ort. Hier ist Gottes Haus und das Tor zum Himmel. Diese Stelle soll von jetzt an Bethel heißen!«
Mit ganz viel Mut im Gepäck geht Jakob seinen Weg nach Haran weiter. 
(Liegende Jakobfigur aufstellen und aus dem Bild »gehen« lassen.)

Der besondere Tipp

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Erzählung für Ältere

Jakob kommt herein. Er trägt einen Stock über der Schulter, an den ein Bündel geknüpft ist. 

Jakob muss fliehen
Kennt ihr mich noch, Kinder? Ja, genau. Jakob heiße ich. Inzwischen bin ich nicht mehr zu Hause. Gestern musste ich die Zelte meiner Eltern verlassen. »Hier bist du nicht mehr sicher«, hat meine Mutter Rebekka gesagt. »Esau ist so wütend auf dich, dass er dir wirklich Schlimmes antun könnte. Pack deine Sachen und fliehe nach Haran. Dort lebt dein Onkel Laban. Bei ihm kannst du bleiben, bis Esaus Zorn vergangen ist.«
Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, wie schwer das war! Ja, es ist geradezu widersinnig: Ich hatte zwar den Segen des Vaters und trotzdem muss ich fliehen! Ich sollte alles bekommen, was ich so gern haben wollte: die Zelte, die Herden und den Platz in der Heimat. Und dennoch kann ich dort nicht bleiben. Wie kann das sein? 
Aber ich hatte keine andere Wahl. So machte ich mich mit ein paar Sachen auf den Weg zu meinem Onkel, nach Haran. 
Vier bis fünf Tage werde ich wohl schon unterwegs sein. Gestern lief ich, bis ich nicht mehr konnte. Die Angst saß mir im Nacken. Die Angst vor Esau und seiner Wut. Und die Angst vor dem Alleinsein. Dazu die bange Frage: »Werde ich jemals wieder nach Hause zurückkehren?

Jakob hat einen Traum
Am Abend, als es dunkel wird, suchte ich mir einen Platz zum Schlafen. Einen etwas größeren Stein legte ich mir zum Schutz hinter den Kopf. Mein Tuch hier war das Kopfkissen und mein Mantel die Decke. Zuerst lag ich lange wach. So viele Sorgengedanken gingen mir durch den Kopf. Und auch das Heimweh plagte mich. Aber dann überkam mich doch die Müdigkeit und ich fiel in einen tiefen Schlaf.
Ich träumte einen ganz besonderen Traum: Auf einmal war es nämlich nicht mehr dunkel um mich. Ich sah eine Leiter. Die reichte vom Himmel bis herab auf die Erde. Und auf der Leiter sah ich viele Engel. Die stiegen die Stufen herunter und wieder hinauf. Und plötzlich stand der Herr selbst vor mir und sagte: »Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks. Das Land, auf dem du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. Sie werden so zahlreich sein wie der Staub auf der Erde.« 
Als ich den Namen meines Großvaters und meines Vaters höre, wurde mir ganz warm ums Herz. Und auch das Versprechen mit den vielen Nachkommen kannte ich. Das hatte bereits mein Großvater Abraham von Gott bekommen. 
Da sprach die Stimme weiter: »Siehe, ich bin bei dir und behüte dich überall, wohin du auch gehst. Ich bringe dich zurück in dieses Land. Ich werde dich nicht verlassen, bis ich vollbringe, was ich dir verheißen habe.«

Jakob ist getröstet
Und dann war alles wieder weg und ich schlief einen geborgenen Schlaf bis zum Morgen. Als ich aufwachte, war ich wie ein neuer Mensch. Die Angst war viel weiter weg als noch gestern Abend. Stattdessen waren mir jetzt diese Worte nahe: »Ich bin bei dir und behüte dich überall, wohin du auch gehst.« 
Das ist es, was mir seither jetzt Kraft gibt: Wenn Gott bei mir ist, dann kann nichts mehr schief gehen, auch wenn ich weit von zu Hause weg bin. Dann kann die Angst mich nicht überwältigen. Wenn Gott verspricht, dass er mich wieder zurückbringt, dann kann ich auch mutig diese schwere Reise antreten.
Und dann überkam mich ein Zittern. »Hier ist ein heiliger Ort«, stammelte ich. »Hier ist Gottes Haus und ein Tor zum Himmel, so wie ich es im Traum gesehen habe.« Also nahm ich den Stein, in dessen Schutz ich übernachtet hatte, und stellte ihn wie einen Gedenkstein auf. Dieser Stein ist ab nun ein heiliger Stein und er soll zur Erinnerung dort stehenbleiben. Deshalb nahm ich meine Ölflasche und rieb die Spitze des Steins mit Öl ein. Dabei gab ich dem Ort einen neuen Namen: »Bethel«. Das bedeutet »Haus Gottes«. 
Und auch ich gab Gott ein Versprechen: »Wenn Gott mich auf meiner Reise behütet und versorgt und ich wohlbehalten in die Heimat zurückkehren werde, dann soll er mein Gott sein. Und dann soll hier ein Gotteshaus entstehen, wo jetzt der Stein steht. Und den zehnten Teil von allem, was ich habe, möchte ich als Zeichen meiner Treue Gott geben.« So habe ich es gesagt und so soll es sein.
Und jetzt ziehe ich weiter nach Haran. Ich hoffe, ich finde dort meinen Onkel Laban und seine Familie. Wir kennen uns nicht, denn wir haben uns noch nie gesehen. Aber wenn Gott selbst mich leitet, dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Dann muss ich mir darum auch keine Sorgen machen.
(Jakob geht ab.)

Der besondere Tipp

Jakob
Figurenset für die Erzählschiene

Jakob erfährt auf geheimnisvolle Weise Gottes Segen.

€ 11,00; 
Best.-Nr. 1765

junge-gemeinde.de

1. Mose 29,1–30

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Im Vorbereitungskreis (für sich oder in der Gruppe) Gedanken machen zu den Fragen:

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Kreative Umsetzung der Geschichte

Vor der Erzählung

Bei einem Spiel können sich die Kinder körperlich auspowern (z. B. Die Reise nach Jerusalem bzw. Haran).
Brunnen spielen für die (damaligen) Nomadenvölker eine besondere Rolle, da sie die Lebensgrundlage Wasser sichern. Die heutige Geschichte kann sich deshalb rund um einen Brunnen abspielen. 
Dazu steht in der Mitte des Raumes eine Schüssel mit frischem Wasser, um sie herum sind einige Steine wie eine Brunnenmauer geschichtet. Die Kinder versammeln sich um den Brunnen, um sich zu erfrischen. Dazu bekommt jedes Kind mit einer Kelle Wasser in seine zur Kuhle geformten Hände geschöpft. Was für ein erfrischendes Erlebnis (selbst wenn dabei auch was daneben geht)! Währenddessen kann erklärt werden, welche Bedeutung Brunnen für die Nomaden haben. Anschließend die Geschichte für Ältere erzählen.

Diverse Spiele zur Auswahl

Wer ist so fleißig wie Jakob? (Quiz)
Verschiedene Fragen oder Aufgaben zur Geschichte stellen. Als Belohnung gibt es eine kleine Nascherei (Smartie, Nüsse …). 
Wer bin ich?
Ein Kind bekommt die Augen verbunden, ein zweites Kind wird ihm gegenübergestellt. Das Kind mit den verbundenen Augen soll durch Tasten herausfinden, wer ihm gegenübersteht.
Hochzeitstanz
Jeweils zwei Kinder stellen sich auf eine Zeitungsseite. Während die Musik läuft, müssen sich die Kinder auf ihrem Stück Zeitung zum Tanz bewegen. Jedes Mal, wenn die Musik stoppt, wird die Zeitung einmal in der Mitte gefaltet und es geht weiter. Welches Paar schafft es, am längsten auf der Zeitung zu tanzen, ohne den Boden zu berühren?

Basteln

Menschenkette: Durch Gottes Segen bekommt Jakob viele Söhne und Töchter. Dies kann anschaulich werden durch eine gebastelte Menschenkette. Dazu wird ein Papierstreifen mehrere im Zickzack gefaltet. Dann wird der Umriss eines Menschen auf das entstandene Rechteck gezeichnet. Wichtig: Beide Hände und Füße müssen dabei bis zur jeweiligen Papierkante reichen. An diesen Kanten muss dann das Papier verbunden bleiben.
Anschließend wird die Figur ausgeschnitten, zur Menschenkette aufgefaltet und angemalt und/oder beschriftet (z. B. »Gottes Segen lässt uns wachsen.«).

Weiteres

Fest: Durch Gottes Segen heiratet Jakob gleich zwei Frauen. Beide Male gibt es ein großes Fest. Wie wäre es, im Kindergottesdienst auch ein solches Fest zu feiern? Etwas zu essen, zu trinken und Kindertanzmusik darf dabei natürlich nicht fehlen! 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

In die Mitte des geöffneten Sandsacks werden ein Brunnen, Schafe und eine Frauenfigur gestellt. Die Jakobfigur kommt zum Brunnen.
Jakob ist schon sehr lange unterwegs durch die Wüste. Da kommt er endlich an einen Brunnen. Er ist so durstig, dass er erstmal gierig trinkt. Erst dann bemerkt er, dass er nicht allein am Brunnen ist. Da ist noch eine junge Frau mit ihren Schafen. Die Frau ist hübsch. Sie gefällt Jakob. Er sagt zu ihr: »Guten Tag! Ich bin Jakob. Kennst du dich hier in der Gegend aus? Ich bin auf der Suche nach den Zelten meines Onkels Laban. Die müssen irgendwo hier in der Nähe sein.«
Die junge Frau lächelt. »Ja, da kann ich dir tatsächlich weiterhelfen. Ich bin nämlich Labans Tochter, Rahel. Ich hüte hier draußen die Schafe meines Vaters. Du siehst müde und hungrig aus. Lass uns gehen, dann kannst du mir auf dem Weg erzählen, was dich hierherführt.«
(Beide gehen weg; Jakob kommt wieder.)
Jakob ist sehr froh: Endlich ist er am Ziel seiner Reise angekommen! Bei der Familie seines Onkels fühlt er sich gleich wohl. Alle sind nett zu ihm. Und Jakob hilft gerne mit, wo er kann. Wenn er nun Labans Schafherden zum Brunnen führt, denkt er die ganze Zeit an die schöne Rahel. Er ist ganz verliebt in sie. Mit seinem Onkel Laban hat Jakob ausgemacht: Jakob kann Rahel heiraten, wenn er vorher sieben Jahre für Laban arbeitet.«
Weil Gott Jakob segnet, gelingt Jakob gut, was er in die Hand nimmt: Die Schafherden von Laban werden größer und größer. Und weil Jakob so viel arbeitet und dabei so viel an Rahel denkt, vergehen die sieben Jahre im Nu. 
Endlich ist der Tag der Hochzeit da.

(Zelt aufstellen und möglichst viele Figuren um Jakob herumstellen.)
Alle sind fröhlich und feiern ein Fest. Jakob ist der glücklichste Mann. Doch am nächsten Morgen wacht er auf und stellt fest: Die Frau neben ihm ist nicht Rahel! Das ist Lea, Rahels ältere Schwester. Laban hat ihn reingelegt. Da wird Jakob sauer. Doch dann erinnert sich Jakob, wie er damals seinen eigenen Vater und seinen Bruder ausgetrickst hat. Er merkt: »Ich bin ja gar nicht besser!« Jakob überlegt: »Ich liebe Rahel so sehr und will sie immer noch zur Frau. Ich muss nochmal mit Laban reden. Vielleicht gibt es ja eine Lösung.« Und tatsächlich – Laban bietet Jakob Folgendes an: »Wenn du noch ein paar Tage wartest, kannst du auch Rahel heiraten. Aber dann musst du noch einmal sieben Jahre für mich arbeiten.« Jakob ist überglücklich.
Und während er mit seinen beiden Frauen bei Laban lebt und arbeitet, wächst Labans Schafherde immer weiter. Jakob selbst bekommt viele Söhne und Töchter. Gottes Segen ist mit ihm.

Erzählung für Ältere

Rollenspiel in 4 Szenen; 
Personen: Jakob und Rahel. 
Zwischen den Szenen kann eine Liedstrophe gesungen werden (s. »Zur ganzen Reihe«).

Szene 1: Jakob kommt an den Brunnen in der Mitte des Raumes.
Jakob: Oh, na endlich! Ein Brunnen! Wasser! Ihr könnt euch ja gar nicht vorstellen, wie durstig ich bin. So weit bin ich schon gelaufen. Und es ist so warm. Und die meiste Zeit auf meinem Weg gab es keinen Baum, der mir Schatten gegeben hätte.
(Jakob trinkt aus dem Brunnen.)
Jakob: Aaah, tut das gut! Hier ruhe ich mich jetzt ein wenig aus. Vielleicht treffe ich auch jemand, der mir sagen kann, wie ich zu meinem Onkel komme. Eigentlich müsste ich schon da sein, aber ich sehe nirgendwo Zelte.
(Jakob macht es sich am Brunnen gemütlich; Rahel kommt mit Hirtenstab.)
Rahel: Na, wer ist denn das? Ein fremder Mann. Den hab ich ja noch nie hier gesehen. Ich hoffe, er hat nichts Böses vor. Aber er sieht eigentlich ganz nett aus.
(Jakob bemerkt Rahel und springt auf.)
Jakob: Oh, entschuldige bitte, ich lieg hier so im Weg rum. Du willst sicher auch trinken. Aber sag mal, was machst du denn als Frau ganz allein hier draußen?
Rahel: Na, also erstens bin ich nicht allein, ich habe ja die Schafe bei mir, und zweitens weiß hier in der Gegend jeder, dass ich Labans Tochter Rahel bin. Und mit Laban legt man sich besser nicht an. Und wer bist du? Dich habe ich hier noch nie gesehen!
Jakob: Na, ich fass es nicht! Gott sei Dank, dass ich dich hier treffe! Ich bin Jakob und auf dem Weg zu Laban. Meine Mutter Rebekka schickt mich zu ihm. 
Rahel: Das ist ja eine Überraschung! Dann lass uns gleich gehen, du siehst sehr müde und hungrig aus!
(Beide gehen ab)

Szene 2: Schild »Ein paar Wochen später …« hochheben. 
(Jakob kommt freudig aufgeregt zum Brunnen.)
Jakob: He, ihr werdet es nicht glauben! Vor ein paar Wochen hab ich doch hier Rahel getroffen. Ich hab mich ja ziemlich schnell in sie verliebt und nach ein paar Tagen wusste ich: Diese Frau will ich heiraten. Die und sonst keine! Und heute habe ich mich meinen Onkel Laban gefragt: »Darf ich deine Tochter Rahel heiraten?«
Und was soll ich sagen? Laban ist einverstanden! Die einzige Bedingung, die er gestellt hat, ist: Ich muss sieben Jahre für ihn arbeiten. Aber das macht nichts. Ich bin mir sicher: Wenn ich Rahel jeden Tag sehe, dann vergehen die sieben Jahre wie im Flug. Ich danke Gott, dass er mich hierher gebracht hat!
(Jakob geht hüpfend davon.)

Szene 3: Schild »7 Jahre später …« hochheben.
(Jakob kommt niedergeschlagen zum Brunnen.)
Jakob: Mann, oh Mann! Da hat er mich ganz schön übers Ohr gehauen, mein Onkel Laban. All die Jahre hab ich für ihn geschuftet. Keine Arbeit ist mir zu viel gewesen, keine Mühe zu groß, weil ich wusste: Am Ende werde ich Rahel heiraten! 
Und was hat Laban mir nicht alles zu verdanken! Gottes Segen ist mit mir und seit ich da bin, sind Labans Herden immer größer geworden. 
Und gestern war es dann endlich soweit: Wir feierten Hochzeit. Als mein Onkel mir meine Braut brachte, war sie ganz in Tücher verhüllt. Laban sagte: »Das ist bei uns so Brauch.« Ich dachte mir nichts dabei. Doch als ihr heute Morgen den Schleier vom Gesicht nahm, musste ich zu meinem Erschrecken feststellen: «Das nicht Rahel! Das ist ihre ältere Schwester Lea.« Lea ist auch eine nette Frau, aber ich wollte meine geliebte Rahel. Stinksauer bin ich zu Laban gegangen. Aber der lachte nur und meinte: »Ich kann doch nicht die jüngere Tocher vor der älteren Tochter verheiraten!« Was soll ich jetzt nur tun? 
(Jakob geht mit hängendem Kopf weg.)

Szene 4: Schild »Einige Wochen später …« hochheben.
(Jakob und Rahel kommen Hand in Hand zum Brunnen.)
Rahel: Weißt du noch, Jakob? Hier haben wir uns das erste Mal getroffen.
Jakob: Ja, es kommt mir vor wie gestern. Ich hab mich damals gleich in dich verliebt – und jetzt bist du endlich meine Frau! Ich kann mein Glück noch gar nicht fassen.
Rahel: Ja, ich bin auch froh, dass du nach der Hochzeit mit Lea nochmal zu meinem Vater gegangen bist. Ich hatte schon Angst, dass du kein Wort mehr mit ihm redest. Aber jetzt ist ja doch noch alles gut geworden.
Jakob: Das ist doch klar, Rahel! Für dich würde ich 100 Mal sieben Jahre arbeiten! Die ersten sieben Jahre sind so schnell vergangen … Und jetzt bist du ja schon meine Frau – da werden die nächsten sieben Jahre noch viel schneller vergehen.
(Jakob und Rahel gehen ab.)

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