Eine Geburt bietet viel Grund, Gott zu danken.
Der Heiland ist geboren (EG 49, KuS 62);
Geht, ruft es von den Bergen (KuS 66);
Tragt in die Welt nun ein Licht (KuS 70);
Lieber Gott,
Weihnachten ist fast vorbei.
Aber du bist bei uns, jeden Tag.
Danke für alles, was schön war und uns glücklich gemacht hat in diesen Tagen.
Behüte uns und alle, die zu uns gehören.
Tröste alle, die traurig sind.
Und hilf den Kindern und Erwachsenen, die in Not sind. Amen.
Die Nachricht vom neugeborenen Heiland spricht sich ganz schnell rum …
Material: Pro Telefon 2 leere Konservendosen, lange und stabile Schnur (ca. 10 m); Nagel, Hammer, Klebeband
So geht’s: Mit dem Klebeband die scharfen Innenkanten der Dosen abkleben. Dann in die Mitte des Dosenbodens mit Nagel und Hammer ein Loch machen, durch das die Schnur hindurchgezogen werden kann. Ein Schnurende von außen durch das Loch schieben, und einen großen Knoten machen. Mit dem anderen Ende das gleiche beim zweiten Dosenboden wiederholen. Wenn die Schnur gespannt ist, kann jemand in eine Dose normal laut hineinsprechen und das Gegenüber kann es trotzdem hören, wenn es die Dose ans Ohr hält.
Maria und Josef haben einen langen Weg zurückgelegt und sind an verschiedenen Orten vielen Menschen und Tieren begegnet.
So geht‘s: Wir stellen einen Stuhlkreis mit einem Stuhl mehr als Mitspielende. Das Kind links des freien Stuhls sagt: »Mein rechter, rechter Platz ist leer, da wünsch ich mir die/den (Name) her.« Das genannt Kind fragt: »Als was soll ich kommen?« … und wechselt in dieser genannten Rolle (Schaf, Esel, Hanna, Engel …) auf den freien Stuhl. Nun stellt das Kind links des neuen freien Stuhls die Frage …
In »Advent und Weihnachten mit Legematerial gestalten« wird auch die Erzählung von Hanna und Simeon aufgegriffen und anhand von Legematerial dargestellt.
€ 21,00;
Best.-Nr. 2160
Maria und Josef sind mit ihrem Baby wieder nach Hause gegangen. Nach Nazareth. Und dann hat das Baby, das im Stall geboren wurde, einen Namen bekommen. Es heißt Jesus. So hat es der Engel gesagt. Jesus bedeutet »Gott hilft«. Ein schöner Name. Alle Nachbarn und alle Nachbarinnen sind gekommen. Und haben Jesus angeguckt. Und haben sich natürlich sehr gefreut.
Maria hat sich von der Geburt erholt. Eine Geburt ist nämlich anstrengend für die Mama. Jetzt lädt Josef schon wieder Sachen auf den Esel. Und auch Maria wickelt den kleinen Jesus ganz fest ein in ein warmes Tuch. Und packt Kleidung und Essen zusammen.
Geht es denn wieder auf Reisen? Ja! Maria und Josef reisen mit dem kleinen Jesus nach Jerusalem. Sie wollen Gott danken für ihr erstes Kind. Sie wollen Gott danken, dass Jesus geboren ist.
Aber warum müssen sie dafür nach Jerusalem? In Jerusalem steht der Tempel. Das ist das größte und schönste Haus für Gott im ganzen Land. Es ist schon sehr alt. Und es hat ein goldenes Dach. »Gott freut sich besonders, wenn man ihm dort dankt«, sagen die Menschen.
Deshalb gehen Maria und Josef mit dem kleinen Jesus wieder auf Reisen. Es dauert nicht lange, dann sehen sie Jerusalem. Jerusalem liegt nämlich auf einem Berg. Und was da in der Sonne glänzt ist das goldene Dach des Tempels.
Jetzt sind sie am Tempel. Sie sagen dem Priester, dass sie Gott danken wollen. Für Jesus, ihr erstes Kind.
Aber wer kommt da? Das ist Simeon. Und er geht direkt auf Maria und Josef zu. Simeon ist schon sehr alt. Einmal hatte er einen Traum. Da sagte ihm Gott: »Du wirst nicht sterben, bevor du Christus, den Herrn, gesehen hast!«
Heute hat Simeon gespürt: »Ich muss unbedingt zum Tempel gehen.« Und jetzt ist er da. Und jetzt schaut er Maria und Josef an. Und den kleinen Jesus. Und er weiß plötzlich ganz sicher: »Das ist der Christus. Das ist der Heiland. Wenn Jesus groß ist, dann wird er den Menschen Gottes Liebe zeigen.« Simeon ist glücklich. So glücklich, dass er das Baby auf den Arm nimmt. So glücklich, dass er singen muss. Er singt: »Lieber Gott, jetzt kann ich in Ruhe sterben. Meine Augen haben den Heiland gesehen. So, wie du es mir versprochen hast.«
Maria und Josef sind gerührt.
Und da kommt noch jemand. Es ist Hanna. Hanna ist auch schon sehr alt. Sie ist fast immer im Tempel. Da ist sie in Gottes Nähe. Sie hört, was Simeon singt. Und sie schaut den kleinen Jesus an. Auch sie ist ganz glücklich. Der Heiland ist geboren! Wie gut für uns Menschen! Später erzählt sie allen, dass der Retter geboren ist. Und dass sie ihn gesehen hat.
Maria und Josef reisen mit Jesus nach Nazareth zurück. Noch lange müssen sie an Simeon und Hanna denken. So glücklich waren die beiden! Wenn Jesus groß ist, werden die beiden schon tot sein. Aber sie haben ihn noch gesehen, den Heiland. Und das hat sie froh gemacht.
Hallo Kinder! Ich kann euch sagen, ich, Emanuel, der Besuchs-Engel, werde bald mal eine Pause brauchen. So viele Reisen! Zuerst mussten Maria und Josef mit dem kleinen Jesus ja erstmal wieder zurück nach Nazareth. Das ist ein ganz schön weiter Weg! Hin hatte sie mein Zwillingsengel begleitet. Schließlich gibt es ja auch Räuber. Oder Steine, die irgendwo rumkullern. Man weiß nie. Ein Schutzengel ist da sehr vorteilhaft.
Und weil mein Zwillingsengel den Weg zwischen Bethlehem und Nazareth schon so gut kannte, haben wir die kleine Familie zu zweit begleitet. Mit so einem Neugeborenen auf dem Arm muss man ja auch besonders aufpassen.
Ich blieb dann noch ein bisschen in Nazareth. Und da war dann auch gleich wieder was los: Alle Nachbarinnen und Nachbarn kamen, alle Cousinen und Cousins und die Omas und Opas. Sie wollten natürlich das kleine Baby sehen. Und dann bekam er offiziell seinen Namen. Maria und Josef wussten längst, wie er heißen sollte. Und ich auch. Gabriel persönlich hatte es schließlich verkündet: »Jesus«, Gott hilft. Aber normalerweise bekommt ein männliches, jüdisches Kind nach acht Tagen seinen Namen. Und dann kommt wieder ganz viel Besuch. Und es gibt viel Kuchen. Und ich denke manchmal: »Ganz schön anstrengend für die Eltern.«
Dann war einige Tage Ruhe. Maria sollte sich ausruhen. Und ich passte ein bisschen auf alle auf.
Aber nicht lange, dann wurde wieder gepackt. Gut, ich wusste es. Gabriel hatte zu mir gesagt: »Geh mit den beiden mit. Und wenn du deinen Zwillingsengel mitnehmen willst – gerne.« Meinen Zwillingsengel wollte ich dabeihaben, denn zusammen ist es immer lustiger. Und manchmal ist mein Zwillingsengel ja auch ziemlich schlau.
Maria und Josef wollten nämlich nach Jerusalem gehen. Genau. Zum Tempel. Da hin, wo ich so gerne bin. Manche sagen, dort ist man Gott besonders nahe. Aber auf jeden Fall ist es dort schön. Und wenn es Rauchopfer gibt, riecht es ganz lecker. Nach einer Geburt gehen die Eltern mit dem Kind in den Tempel. Vor allem dann, wenn es das erste Kind ist. Sie »stellen« es Gott vor. Die Prieserte bekkommen Geld, damit sie ein schönes Opfer als Dankeschön darbringen können.
So haben es auch Maria und Josef gemacht: Sie sind nach Jerusalem. Und mein Zwillingsengel und ich haben sie begleitet und ab und zu den Esel ein bisschen angeschoben. Denn nach Jerusalem geht es den Berg ziemlich hinauf.
Und kaum waren wir im Tempel, kam plötzlich Simeon. Simeon ist ein alter Mann. Er kommt manchmal in den Tempel. Ich kenne ihn. Gott hat ihm vor langer Zeit im Traum einmal gesagt: »Bevor du stirbst, wirst du den Heiland sehen.« Und jetzt kam er tatsächlich. Grade heute. »Bestimmt hat ihm ein Engel einen kleinen Schubs gegeben«, meinte mein Zwillingsengel.
Simeon kam und sah die Familie. Und er sah vor allem Jesus. Und dann schnappte sich Simeon doch tatsächlich den kleinen Jesus und nahm ihn auf den Arm. Und fing vor lauter Glück gleich an zu singen. »Lieber Gott«, sang er, »jetzt kann ich in Frieden sterben. Meine Augen haben den Heiland gesehen. So, wie du es versprochen hast.«
Maria und Josef guckten erst sehr verdutzt. Das könnt ihr euch vielleicht vorstellen. Und wahrscheinlich dachten sie das Gleiche wie ich: »Hoffentlich fängt Jesus nicht gleich an zu weinen.« Das tat er aber nicht und schaute nur ganz aufmerksam aus seinen kleinen Augen.
Und dann kam tatsächlich auch noch Hanna. Hanna ist auch sehr alt, und sie lebt am Tempel. Nichts entgeht ihr. Sie verstand gleich, worum es ging. Ihre Augen glänzten vor Glück. Sie hat es bestimmt vielen weitererzählt, dass der Retter geboren ist.
Maria und Josef waren ein bisschen verblüfft. Aber ich glaube, sie fanden es auch schön. Weil ihr Jesus, kaum dass er auf der Welt war, schon so viele glücklich gemacht hat.
Die Rückreise ging dann ganz einfach. Mein Zwillingsengel und ich haben aufgepasst, dass niemand ausrutscht, als es den Berg hinunterging.
Schließlich waren wir wieder in Nazareth. Ich glaube, Maria und Josef waren auch ganz froh, dass das Reisen und Besuche-Bekommen erst einmal zu Ende ist. Jetzt muss der kleine Jesus groß werden. Und dann wird man weitersehen.
Ich werde hin und wieder vorbeischauen in Nazareth. Und mein Zwillingsengel will das auch. Aber jetzt brauch ich ein bisschen Erholung. Manchmal brauchen das sogar Engel.
Meine Weihnachtsschachtel
Bastelbogen
Eine weitere kreative Idee für ein »helles« Weihnachten …
€ 1,60 (ab 10 Ex. je € 1,50);
Kommet, ihr Hirten (EG 48, KuS 60);
Vom Himmel hoch (EG 24, KuS 46);
Ihr Kinderlein, kommet (EG 43, KuS 42)
Ehre sei Gott in der Höhe (EG 26, KuS 54);
Freu dich, Erd und Sternenzelt (EG 42, KuS 58);
Hört der Engel helle Lieder (EG 54, KuS 64);
Fürchtet euch nicht! (Da haben Hirten auf dem Feld gewacht; KuS 82)
Lieber Gott,
Jesus ist geboren. Wie schön ist das!
Er kam auf die Welt, damit wir merken, wie lieb du uns hast.
Wir bitten dich heute besonders für alle, die sich nicht über Weihnachten freuen können.
Weil die Erwachsenen streiten.
Oder weil jemand in der Familie sehr krank ist.
Zeig den Menschen, wie sie einen Streit beenden können.
Tröste alle, die traurig sind.
Und zeig uns, wenn wir jemand trösten können. Amen.
Die Kinder sitzen entweder im Kreis um ein großes Blatt (DIN-A1) oder in der Reihe und haben ein Leporello vor sich liegen (beliebig lang; z. B. 4 DIN-A3-Blätter aneinandergeklebt). Jedes Kind bekommt ein Wort aus der Geschichte zugeteilt (Stall, Könige, Maria, Stern …) und beginnt, dieses Wort zu malen. Nach einiger Zeit ertönt ein Gong (oder die leise Musik wird ausgeschaltet). Nun wechseln alle Kinder im Uhrzeigersinn ihren Platz und malen beim bereits begonnen Bild des vorherigen Kindes weiter. So entsteht ein Gesamtkunstwerk.
Ein Spiel für 2 Personen
Material:
Für jedes Kind ein Stück hellen Leders/dicken (Leinen-)Stoffes (Ø 20 cm); 10 kleine, flache Kieselsteine; zwei unterschiedliche Farben für die Steine; Lederband/Paketschnur (85 cm lang); gemeinsam: dicken Filzstift; Lochzange
Und so geht’s:
Zuerst je 5 Steine in einer Farbe bemalen und trocknen lassen. Währenddessen mit dem Filzer auf die Innenseite des Leders/Stoffes das Spielfeld aufmalen (s. Skizze). Dann außen am Kreis (mit einem Randabstand von ca. 1 cm) 16 Löcher machen, durch die das Lederband gefädelt wird. Nach dem Trocknen der Steine kann das Spiel beginnen. Ziel ist es, drei Steine derselben Farbe in einer Reihe, Spalte oder Diagonalen in die Felder zu setzen. Dabei darf jede Seite abwechselnd einen Stein legen.
Mit diesem Spiel können sich auch kleine Hirten die Zeit bis zum Weihnachtsfest vertreiben.
Es ist dunkel. Es ist Nacht. Man kann kaum etwas sehen. Doch – da sieht man auf dem Feld was liegen. Da macht es »mäh«. Da sind ganz viele Schafe. Sie liegen dicht beieinander. Sie haben sich zusammengekuschelt. Dann ist es wärmer. Es ist nämlich kalt in dieser Nacht.
Da sind auch Menschen. Die passen auf die Schafe auf. Es sind Hirten. Sie haben einen kleinen Zaun um die Schafe gebaut. Damit heute Nacht keins wegläuft. Morgen früh bauen sie den wieder ab. Das geht ganz leicht.
Die Menschen sitzen auch ganz dicht beieinander. Wahrscheinlich ist ihnen auch kalt. Sie sitzen um eine Feuerstelle. Das Feuer ist längst erloschen, dennoch ist es noch ein bisschen warm.
Die Hirten reden miteinander. Sie haben Sorgen. Für sie ist es nicht leicht, genug Geld zu verdienen. Sie hoffen, dass das Leben irgendwann leichter wird. Dass sie sich keine Sorgen mehr machen müssen.
Da, auf einmal ist es hell. Mitten in der Nacht! Da steht jemand! Das muss ein Engel sein. Ein Bote Gottes. Die Hirten sind erschrocken. Sie haben Angst. »Ihr braucht keine Angst zu haben«, sagt der Engel. »Hört zu. Ich habe eine gute Nachricht für euch. Von Gott. Für euch ist heute der Heiland geboren. Für euch und für alle Menschen! Gott hat euch lieb! Ganz in der Nähe ist er geboren. In Bethlehem! Und das ist das Zeichen, an dem ihr den Heiland erkennen werdet: Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden. Es ist in Windeln eingewickelt. Und es liegt in einer Futterkrippe.«
Die Hirten sind noch immer erschrocken. Aber sie freuen sich auch. Und da! Auf einmal sind da ganz viele Engel! Und sie singen alle. Sie freuen sich so, dass sie wunderbar singen. Sie freuen sich über Gott. Dass Gott den Heiland geschickt hat. Und sie freuen sich für die Menschen. »Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden« singen sie.
Und dann sind alle Engel wieder fort. Dann ist es wieder dunkel. Die Schafe, die alle aufgestanden waren, legen sich wieder hin.
»Was machen wir?«, fragt einer. »Wir gehen nach Bethlehem«, sagt ein anderer. »Klar gehen wir nach Bethlehem«, rufen alle durcheinander. »Wir wollen das Baby sehen. Wir wollen den Heiland sehen.«
Bethlehem ist gleich in der Nähe. »In einer Futterkrippe liegt der Heiland«, hat der Engel gesagt. Dann muss das Baby mit seinen Eltern in einem Stall sein.
Da ist ein Stall. Drinnen ist Licht.
Ganz vorsichtig klopfen die Hirten an die Stalltür. Ganz vorsichtig machen sie die Tür dann auf. Da sind zwei Menschen: Maria und Josef. Beide sehen erschöpft aus. Aber sehr glücklich. Da ist ein Esel. Und ein Ochse. Die wohnen hier bestimmt. Und da hört man was. Da ist eine Futterkrippe. Die gehört sonst bestimmt dem Ochsen und dem Esel. Aber da liegt was drin. Da sind Windeln zu sehen. Da ist ein Baby. Gerade erst geboren. Das muss der Heiland sein. Das muss der sein, von dem der Engel erzählt hat. Von ihm haben die vielen Engel so wunderschön gesungen.
Die Hirten sind ganz leise. Sie wollen das Kind nicht erschrecken. Sie sind mucksmäuschenstill. Und schauen das Kind an. Wie schön es ist. Und wie schön es ist, dass sie die allerersten Besucher beim Heiland sind. Und wie schön es ist, dass Gott sie nicht vergessen hat.
Hallo Kinder! Da bin ich wieder. Emanuel, der Besuchsengel. Und heute der Weihnachtsengel. Und wisst ihr, warum ich so glücklich aussehe? Genau! Jesus ist geboren. Und ich war dabei. Also … beinahe. Ich hab ihn jedenfalls gesehen. Aber der Reihe nach.
Gabriel hat mich wieder mitgenommen. »Ich muss heute Abend eine ganz wichtige Botschaft verkündigen«, sagte er schon am Morgen. »Und du kommst mit. Putz dir die Flügel.« Da war ich natürlich ganz glücklich, dass Gabriel mich wieder mitnimmt. Aber was für eine Botschaft? Ich wusste ja, Jesus wird bald geboren. Im Himmel sprach man schon seit Tagen über nichts anderes. Und mein Zwillingsengel erzählte noch was von Bethlehem. Da hab ich gesagt: »Quatsch, Maria und Josef wohnen doch in Nazareth. Da war ich doch schon.« Aber er blieb dabei und sagte noch was von einer Reise wegen dem Kaiser. Ich hab es nicht ganz verstanden. Aber mein Zwillingsengel erzählt manchmal auch viel. Jedenfalls überlegte ich eine Weile und dann dachte ich: »Bestimmt müssen wir die Geburt bekanntgeben. Vielleicht beim Kaiser in Rom. Da würde ich ja auch mal gern hin … nach Rom. Oder wir müssen zu diesem König in Jerusalem. Aber der soll ziemlich böse sein …«
Am Abend ging es dann los. Es war schon dunkel und meine Flügel glänzten im Mondlicht. Und dann flogen wir doch tatsächlich Richtung Bethlehem. Nicht zum Königshof nach Jerusalem oder gar zu diesem Kaiser. Plötzlich hielten wir auf einem dunklen Feld, es war noch vor Bethlehem. Ich dachte erst: »Gabriel hat was im Himmel vergessen und will gleich wieder umdrehen.« Ein paar Hirten saßen um ein erloschenes Feuer herum. Und ihre Schafherde hatten sie auch dabei. »Im Ernst«, fragte ich mich, »sollen wir denen was verkündigen?«
Ich mag Schafe. Und ich mag Hirten. Aber wichtig sind die eigentlich nicht. Ich glaub eher, dass sie öfter mal Sorgen haben. Aber bevor ich noch groß nachdenken konnte, war Gabriel schon bei ihnen und leuchtete in seinem schönsten Engelsfestgewand. Die Hirten waren sehr erschrocken. Doch Gabriel sagte zu ihnen: »Habt keine Angst. Für euch ist heute Nacht der Heiland geboren. Er ist der Retter für alle Menschen. Ihr findet ihn ganz in der Nähe. Er liegt in einer Futterkrippe und hat eine Windel an.« Und kaum hatte Gabriel das gesagt, waren da viele Engel. Der ganze Himmel war voll und leuchtete hell von all den Engeln. Sogar mein Zwillingsengel war da. Und alle sangen: »Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden.« Da hab ich natürlich auch mitgesungen.
Plötzlich waren alle wieder weg. Gabriel flüsterte mir zu: »Du gehst mit den Hirten«, und dann verschwand auch er. Ich war ein bisschen überrascht … aber auch glücklich! Ich würde das Baby sehen.
Die Hirten sind gleich los und ich mit. Natürlich ohne dass sie es merkten. Und dann waren wir beim Stall. Er war wirklich ganz in der Nähe, am Rande von Bethlehem. Und man sah ein schwaches Licht durch eine kleine Öffnung leuchten. Ein Stall! Stellt euch das mal vor! Ich war ja ein bisschen entsetzt. Konnte der Heiland der Welt nicht in einem anständigen Haus geboren werden? Noch besser wäre doch wohl ein Palast gewesen. Aber mein Zwillingsengel hat gesagt: »Das ist so, weil der Heiland für alle Menschen kommt. Und besonders für die, die nicht so reich und mächtig sind.«
Die Hirten haben dann vorsichtig geklopft und sich sehr ordentlich benommen. Maria und Josef sahen erschöpft aus, aber glücklich. Da war ich froh. Denn Maria hatte im Stall ja gar keine Freundinnen oder Nachbarinnen, die ihr geholfen haben. Und so waren die Hirten und ich der erste Besuch beim Jesuskind. Auch die Hirten sahen ganz glücklich aus. Ich glaube, sie haben gespürt, dass Gott sie nicht vergessen hat. Dass Gott niemanden vergisst.
Siehe auch »Zur ganzen Reihe«
Wir sind eingeladen zum Leben
(KuS 185, KG 205);
Wir singen vor Freude (KuS 184, KG 188);
Mir ist ein Licht aufgegangen (KuS 156, LJ 410)
Lieber Gott,
dankeschön, dass wir nicht allein auf der Welt sind.
Dass wir Menschen haben, die zu uns gehören: Eine kleine oder große Familie und Verwandte.
Lass uns zusammenhalten und einander helfen.
Und wenn wir bald Weihnachten feiern, dann sei du bei uns.
Damit es ein schönes Fest wird. Amen.
Zum Thema »Familie« und »Zusammengehörigkeit«.
Für Jüngere:
Handabdrücke
Material: Weißes DIN-A3-Papier für jedes Kind; Wasser- oder Fingerfarben, Pinsel, etwas zum Abdecken der Tische
So geht’s: Jedes Kind sucht sich seine Wunschfarbe aus. Damit bemalt es sich seine Hand und druckt den eigenen Handabdruck auf alle Papiere. Der Name kann zur Hand dazugeschrieben werden.
Für beide Altersgruppen:
Familiennetz knüpfen Kooperationsspiel (für 8– 20 Personen)
Gemeinsam wird ein Familiennetz geknüpft, in dem sich ein neugeborenes Baby (Wasserball) getragen fühlen kann.
Material: Langes, sehr dickes Wollknäuel; Wasserball/großer Luftballon.
So geht’s: Die Mitspielenden stehen im Kreis. Die Spielleitung beginnt. Sie wirft das Knäuel einem Kind zu, das nicht direkt neben ihr steht. Dabei behält sie den Anfang des Fadens in der Hand (Tipp: Am besten den Faden einige Male um einen Finger wickeln, damit er im Laufe des Spiels nicht wegrutscht und sich so das Netz auflöst; das Festhalten ist auch für alle nachfolgenden Stationen wichtig). Beim Werfen wird der Name des Kindes genannt. Dieses fängt das Knäuel auf, hält den Faden fest und wirft es weiter. So lange, bis ein dichtes Netzwerk entstanden ist (= Verbundenheit der Gruppe/Familie), das tragfähig ist (= Wasserball auf dem Netz »tanzen« lassen).
Für Ältere:
Netz knüpfen (Grundgedanke: s. o. »Familiennetz knüpfen«)
Hier nun nennt jede Person, die das Wollknäuel zugeworfen bekommt, ein Beispiel, was im Familienalltag wichtig ist (sich liebhaben, einander helfen, respektvoll miteinander umgehen, Zimmer aufräumen, Essen kochen, Wäsche waschen, Baby wickeln …).
So kann dann vielleicht nochmal dem Geheimnis der Weihnacht als Familienfest nachgespürt werden.
Heute sind alle ganz aufgeregt. Im Haus von Elisabeth gehen dauernd Leute aus und ein. Es sind die Nachbarinnen. Sie bringen Wasser vom Brunnen und Tücher. Aber auch was zu essen. Sie reden ganz viel miteinander. Den ganzen Tag geht das so. Was ist da nur los? Elisabeth sieht man gar nicht. Sie muss drinnen sein. »Endlich ist es soweit«, sagt jemand. Was denn nur?
Richtig, die Geburt. Elisabeths Bauch war immer größer geworden. Sie konnte gar nicht mehr gut gehen, so groß war er. Nun wird es nicht mehr lange dauern, bis das Kind auf der Welt ist.
Am Nachmittag ruft endlich jemand: »Es ist da! Es ist ein Junge! Elisabeth und Zacharias haben einen Jungen bekommen!« Da freuen sich alle. Alle Nachbarinnen sehen ganz fröhlich aus. Kinder werden losgeschickt. Sie sollen es den Verwandten und Freunden in den anderen Straßen erzählen. »Sie haben tatsächlich ein Kind bekommen, Elisabeth und Zacharias! Obwohl sie doch schon alt sind«, sagen die Menschen immer wieder.
Elisabeth sieht man nicht. Und Zacharias auch nicht. Elisabeth muss im Bett bleiben und sich erst ausruhen. Eine Geburt ist anstrengend! Und Zacharias ist bestimmt bei ihr. Sie sind alle beide sehr müde. Und sie sind alle beide sehr glücklich.
Eine Woche später ist wieder viel los im Haus von Zacharias und Elisabeth. Denn eine Woche nach der Geburt kommen in Israel immer die Verwandten. Manche kommen von weit her. Sie wollen nun endlich das Kind sehen. Auch die Nachbarn sind wieder da. Sie sind neugierig: Wie soll das Kind denn heißen?
»Es muss natürlich Zacharias heißen«, sagen die Verwandten. »Wie der Vater. So machen es alle hier.« Ja, so machen es alle hier. Der erste Sohn heißt wie der Vater. Aber Elisabeth widerspricht: »Nein«, sagt sie, »unser Kind soll Johannes heißen.« Alle wundern sich: »Warum denn das? So hat noch niemand in der Verwandtschaft geheißen. Kein Großvater, kein Onkel, niemand.«
Sie fragen Zacharias. Zacharias hat noch nichts gesagt. Er ist ja stumm. Seit der Engel bei ihm war, ist er stumm. Sie haben sich schon alle daran gewöhnt.
Sie geben Zacharias etwas zum Schreiben. Und Zacharias schreibt: »Er heißt Johannes.« Alle wundern sich. Alle sind ganz erstaunt. »So ein Name, obwohl niemand in der Familie so heißt.«
Und auf einmal geschieht ein Wunder. Zacharias kann wieder reden. Er kann ganz normal sprechen – so wie früher. Und so, wie es der Engel gesagt hat. Der hat gesagt: »Bis zur Geburt deines Sohnes wirst du nicht reden können.«
Nun kann Zacharias wieder reden. Und er ist so glücklich über die Geburt seines Kindes, dass er gar nicht redet – er singt! Er singt und dankt und lobt Gott. Er singt: »Gott ist bei uns. Gott hat uns nicht vergessen. Gott hat uns lieb!«
Hier bin ich wieder! Emanuel, der Besuchsengel, Reiseengel, Schutzengel. Ich hab wieder einen Besuch gemacht, Kinder, und das war so schön! Ich wollte doch zu gern wissen, wie es weitergeht mit Elisabeth und mit Maria. Und Gabriel hat gesagt, ich solle nochmal Elisabeth besuchen. Aber diesmal allein. Sie würde nämlich bald ihr Kind bekommen. Und da dürfe ich dabei sein und aufpassen. Als Schutzengel. Denn bei so einer Geburt kann viel passieren.
Ich bin also gleich wieder los, hoch ins Gebirge. Diesmal ging es schneller. Ich musste ja nicht auf Maria aufpassen. Und dann sah ich das kleine Haus. Und als ich Elisabeth sah, da wusste ich: Lange kann es nicht mehr dauern. So einen runden, dicken, großen Bauch hatte sie!
Und tatsächlich, am nächsten Tag hat sie es schon gespürt. Dass ihr Kind jetzt raus will und bald auf die Welt kommt. Zacharias hat die Nachbarinnen verständigt. Reden kann er ja nicht mehr. Aber die haben trotzdem gleich verstanden, was er meint. Und dann war das Haus voll, ich sag es euch! So viele Nachbarinnen. Sie brachten Wasser vom Brunnen. Und Schüsseln und Tücher. Ich merkte gleich: Die kennen sich aus. Die können Elisabeth bei der Geburt gut helfen. Da brauchte ich gar nicht mehr viel tun. Und es wäre auch eng geworden, so viele, wie da im Zimmer waren. Ein klitzekleines bisschen Platz sollte selbst ein Engel haben, sagt mein Zwillingsengel immer.
Aber schließlich war das Kind da. Und ich wusste natürlich schon, dass es ein Junge wird. Was war da für eine Freude! Das Haus summte wie ein Bienenstock. Erst später wurde es ruhig. Da waren Elisabeth und Zacharias mit dem kleinen Baby allein. Wie glücklich sie aussahen, als sie so schliefen, die Drei.
Ich bin natürlich noch geblieben. Wenn eine Frau ein Kind bekommen hat, muss sie sich erstmal ausruhen und erholen. Vor allem, wenn sie schon älter ist – so wie Elisabeth. Und Schutzengel sind da ganz wichtig.
Nach acht Tagen war das Haus dann wieder voll. Nach acht Tagen kommen nämlich alle Verwandten und Nachbarn nochmal. Sie wollen dann hören, wie das Kind heißt. Spannend ist das allerdings nicht. Denn der erste Sohn heißt bei uns eigentlich immer wie der Vater.
So einfach ist das. Muss man sich schon nicht so viele Gedanken machen. Manchmal heißt er auch wie der Opa. Aber wahrscheinlich will man dem Papa auch eine Freude machen. Aber das ging jetzt hier natürlich nicht! Ihr erinnert euch! Der Engel! Der sagte, dass das Kind Johannes heißen soll. Das bedeutet »Gott ist gnädig« oder »Gott meint es gut mit uns«.
Und Elisabeth sagte auch gleich: »Das Kind heißt Johannes!« Da haben alle sofort durcheinandergeredet. Manche waren richtig empört. »Das geht doch nicht! Das kann man doch nicht machen! Das ist der erste Sohn! Den muss man doch Zacharias nennen! Wir müssen wenigstens Zacharias fragen!« Und tatsächlich, sie haben Zacharias eine Wachstafel gegeben, zum Schreiben. »Er heißt Johannes«, schrieb Zacharias darauf.
Und grade, als alle wieder empört durcheinanderreden wollten, da geschah ein Wunder: Zacharias fing wieder an zu reden. Ich hatte das natürlich erwartet. So hatte es der Engel schließlich gesagt: Bis das Kind auf der Welt sei, würde Zacharias nicht reden können. Und nun war es da, und er redete. Nein, eigentlich sang er. Und er sang so, dass alle zuhörten. Er lobte und dankte Gott für dieses Glück und war einfach voller Freude. Und er sang auch für Gott: Dass Gott uns nicht vergessen hat. Und dass sein Sohn Gottes Prophet sein wird. Dass er den Menschen helfen wird, den Heiland zu erkennen.
Kinder, ich habe selten zwei Menschen gesehen, die so glücklich waren. Und Johannes – er war so klein. Und sehr entzückend. Und er sah auch sehr zufrieden und glücklich aus. Und Gabriel hat mich gelobt. Er hat gesagt, ich sei ein guter Schutzengel gewesen. Und bald dürfe ich nochmal einen Besuch machen. Ich bin ja schon gespannt!
Diese Form der Erzählung bietet großes Potenzial der Interaktion …
20 Figuren plus zusätzliche Gegenstände.
Hergestellt in einem Sozialprojekt im Kosovo.
€ 50,00; Best.-Nr. 1772
Dazu passend: Flanell-Pinnwand
140 x 100 cm, schwarz;
€ 15,00; Best.-Nr. 1776
Gott sieht die Not seiner Menschenkinder.
Siehe auch »Zur ganzen Reihe«
Ich lobe meinen Gott (EG 272, KuS 312);
Magnificat (KuS 228);
Mit dir, Maria, singen wir (Wwdl 182)
Lieber Gott,
danke, dass es Freundschaft gibt!
Wir bitten dich für die, die sich einsam fühlen und keine Freundin oder keinen Freund haben.
Dass sie jemanden finden.
Dass sie Mut haben, andere anzusprechen.
Hilf, dass wir uns nach einem Streit auch wieder vertragen.
Und behüte alle Menschen, die in diesen Weihnachtstagen auf Reisen gehen. Amen.
Material: Hellbraunes Tonpapier (DIN-A4), Schere, Buntstifte
So geht’s: Das Papier auf die Hälfte falten. Auf eine Seite die Umrisse eines Koffers aufmalen und ausschneiden. Jetzt kann man »den Koffer« öffnen. Mit Buntstiften werden die Dinge in den Koffer gemalt, die ich mitnehmen, wenn ich verreise.
Grundlage hierfür ist das bekannte Gedächtnisspiel »Kofferpacken«. Jetzt sagen die Mitspielenden jedoch: »Ich packe mein Reisebündel und nehme mit …«.
Die Begegnung der Cousinen kann Anlass für das folgende Memory-Spiel sein, bei dem Menschenpaare gebildet werden. Und zwar solche, die pantomimisch die gleiche Tätigkeit darstellen.
Zunächst verlassen zwei Kinder den Raum (Ratekinder). Je nach Gruppe/Alter spielen sie später zusammen oder suchen im Wettbewerb gegeneinander möglichst schnell die richtigen Paare zu finden. Solange die Ratekinder draußen sind, bilden die anderen Kinder Paare und denken sich gemeinsam eine Bewegung aus.
Sinnvoll ist es, vor jeder Spielrunde ein Themengebiet festzulegen, zu dem die Bewegungen passen (z. B. Reisen = Tasche/Koffer öffnen und schließen; Wäsche zusammenlegen; Mantel anziehen; Schuhe binden). Wenn die Kinder noch jünger sind, können den Paaren auch Bewegungen vorgeschlagen werden.
Nun verteilen sich die Kinder im Aktionsfeld. Die Ratekinder kommen herein. Nacheinander fordern sie die Bewegungskinder einzeln auf, ihre Bewegung zu machen, bis sie zwei gleiche einander zuordnen können. Nach und nach finden sie alle Paare.
Das Pantomime-Memory kann auch auf Zeit gespielt werden.
Tipp: Je länger sich Gruppen auf dieses Menschenmemory einlassen und verschiedene Spielvarianten ausprobieren, umso lebhafter entwickelt sich in der Regel die Dynamik der Gruppe.
Maria geht heute auf Reisen. Sie will ihre Cousine besuchen.
Es ist schon eine Weile her, da hat der Engel Maria besucht. Er hat ihr gesagt, dass sie ein Kind bekommen wird. Einen Sohn. Und dass sie ihn Jesus nennen soll.
Inzwischen hat Maria gemerkt, dass alles stimmt, was der Engel gesagt hat. In ihrem Bauch wächst ein Baby heran. Sie wird es Jesus nennen. Und dann wird ihr Leben ganz anders sein! Sie muss auf das Baby aufpassen, Tag und Nacht. Falls Josef es nicht tut. Sie muss ihm zu trinken geben. Und später zu essen. Sie wird fast immer für den kleinen Jesus da sein. Da freut sie sich drauf. Aber das ist auch aufregend. Vielleicht hat sie auch ein bisschen Angst. Aber das kann man ja verstehen.
Ihre Cousine Elisabeth ist schon älter als Maria. Viel älter. Niemand hätte gedacht, dass Elisabeth noch ein Kind bekommen könnte. Und dieses Kind wird einige Monate früher als Jesus auf die Welt kommen. Maria möchte mit Elisabeth reden. Sie beide erleben ja das Gleiche: Sie bekommen beide ein Baby. Und sie waren beide darüber sehr erstaunt. Es ist gut, wenn man mit einer Freundin reden kann!
Maria macht sich auf den Weg. Josef bleibt zu Hause. Der Weg ist ganz schön weit. Und sie muss den Berg hinaufgehen. Elisabeth wohnt nämlich in einer Stadt im Gebirge. Das ist anstrengend. Aber Maria macht Pausen. Dann setzt sie sich und freut sich über die Blumen, die am Weg wachsen. Und über die Bienen und die Vögel. Dann kann sie wieder weitergehen. Sie freut sich schon so auf Elisabeth. Wie es ihr wohl gehen wird? Sie haben sich lange nicht gesehen.
Endlich ist sie in der kleinen Stadt. Sie sieht schon das Haus von Zacharias und Elisabeth. Maria ist ganz aufgeregt. Und da kommt Elisabeth schon aus der Tür und winkt ihr zu.
Elisabeth freut sich auch. Wie schön, dass sie Besuch bekommt! Wie schön, dass ihre Freundin kommt. Sie begrüßt Maria und umarmt sie. Und da merkt Elisabeth zum ersten Mal, dass das Kind in ihrem Bauch sich bewegt. Es scheint zu hüpfen.
Elisabeth ist ganz außer sich vor Freude. Sie sagt: »Du bist gesegnet, Maria. Und das Kind in deinem Bauch, das ist auch gesegnet. Schau, als ich dich umarmte, da hüpfte das Kind in meinem Bauch vor lauter Freude. Es hat den Heiland begrüßt!«
Da ist Maria auch ganz glücklich. Ihr Baby in ihrem Bauch ist noch klein. Das kann noch nicht hüpfen, dafür ist es noch viel zu klein. Aber einmal wird es groß sein. Und dann wird es der Heiland sein. Auch Elisabeth ist so glücklich. Sie bekommt ein Baby, obwohl sie doch alt ist. Und es hat schon gehüpft in ihrem Bauch! Später wird es den Menschen sagen, wer Jesus ist. Das hat der Engel gesagt.
Maria ist so glücklich, dass sie singen muss. Sie singt ein Lied. Sie freut sich über Gott. Und über all das, was Gott tut. Sie ist nicht reich und ist nicht aus einer mächtigen Familie. Aber Gott hat es bestimmt, dass sie den Heiland zur Welt bringen wird. Dass ihr Jesus der Heiland ist.
Viel haben sich Elisabeth und Maria zu erzählen. Zacharias ist auch da. Aber der kann ja immer noch nicht reden. Die beiden Freundinnen verbringen viele Wochen miteinander, bis Maria wieder nach Nazareth zurückkehrt. Sie sind glücklich.
Hallo Kinder! Hier bin ich wieder. Emanuel, Besuchsengel. Oder besser: Reiseengel. Gabriel, unser Oberengel, hat mir doch tatsächlich einen Auftrag gegeben. Mir ganz allein! Mein Zwillingsengel war fast ein bisschen neidisch. Aber das sind wir Engel natürlich nicht wirklich.
»Emanuel«, sagte der Oberengel, »Emanuel, die Mutter Gottes wird auf Reisen gehen.« Die »Mutter Gottes« sagt man jetzt im Himmel. Damit ist Maria gemeint. »Die Mutter Gottes wird auf Reisen gehen, und du wirst auf sie aufpassen.«
Das war natürlich eine große Ehre. Auf die Mutter Gottes aufpassen! Wenn ich kein Engel wäre, dann wäre ich aber sooo stolz! Allerdings hab ich mich auch gefragt, ob das denn sein muss? Reisen ist anstrengend. Da geht man zu Fuß. Nicht mit einem Taxi oder einem Flugzeug oder der Bahn. Und es können Räuber kommen. Und manchmal sind die Wege ganz schlecht. Und wenn man ein Baby bekommt, dann soll man sich gar nicht anstrengen, hab ich mal gehört.
Und als ich dann erfuhr, wohin es geht, da hab ich mir noch mehr Sorgen gemacht. Maria wollte ihre Cousine Elisabeth besuchen. Verstehen konnte ich das schon. Schließlich bekommt Elisabeth auch ein Baby. Obwohl sie schon so alt ist. Und das soll sogar hinter Jesus hergehen. Nein, vor ihm hergehen. Die Menschen ein bisschen vorbereiten. Weil Jesus doch der Heiland ist.
Jedenfalls: Ich war jetzt verantwortlich und zwar ganz allein. Und der Weg von Marias Haus bis zu Elisabeth ist weit. Und es geht fast immer bergauf. Elisabeth wohnt nämlich im Gebirge.
Aber ich hatte nicht wirklich Zeit für Sorgen. Maria ging gleich los. Und sie schien sich gar keine Sorgen zu machen. Naja, sie hatte ja auch mich. Sie war fröhlich und ganz schön schnell. Und ich war ganz glücklich – einfach nur deshalb, weil ich in ihrer Nähe sein durfte.
Nur einmal habe ich einen Wolf verscheucht, der in ihre Nähe kam. Aber ansonsten hätte der Weg noch länger sein können – so schön war es, die Mutter Gottes zu behüten. Aber dann waren wir doch schon da. Elisabeth stand sogar schon an der Tür und winkte, als wir in ihre Straße einbogen. Sie hat sich so gefreut.
Und dann passierte was ganz Schönes. Als Elisabeth Maria begrüßte und umarmte, da hüpfte nämlich das Kind in ihrem Bauch. Also in Elisabeths Bauch. Der kleine Johannes hüpfte! Ich konnte es sogar fühlen. Engel können sowas. Und da war Elisabeth ganz außer sich vor lauter Freude. »Du bist gesegnet, Maria«, sagte sie immer wieder. »Du bist bestimmt die glücklichste Frau unter allen. Denn dein Baby wird der Heiland sein.«
Und auch Maria war so glücklich. Ihr Jesus war ja noch zu klein, um im Bauch zu hüpfen. Dafür fing sie zu singen an. Ein ganz schönes Lied sang sie. Dass sie sich so freut über Gott. Und dass Gott jetzt seine alten Versprechen wahr macht. Und dass Gott sie ausgesucht hat, obwohl sie nicht reich ist. Und obwohl ihre Familie nicht mächtig ist. Dass Gott immer auf der Seite von denen ist, denen es nicht so gut geht.
Später haben sie sich viel erzählt, die beiden. Und ich konnte mich ein bisschen ausruhen. Ich durfte bei Maria bleiben, das hatte Gabriel gesagt. Und Maria blieb lange bei ihrer Freundin Elisabeth. Drei Monate. Was die sich alles zu erzählen hatten! Zacharias konnte ja nicht mitreden, Gabriel hatte ihm doch den Mund verschlossen. Ich hab dann rund ums Haus ein bisschen aufgepasst, dass die Katzen keine Vögel jagen. Das mag ich nämlich nicht. Sonst gab es nicht viel zu tun. Auf der Rückreise musste ich vor allem dafür sorgen, dass Maria nicht ausrutscht. Es ging ja immer bergab. Aber das war nicht so schwer. Sie ist natürlich gut wieder in Nazareth angekommen. Und Gabriel hat gesagt, ich hätte meine Sache gut gemacht. Jetzt bin ich mal gespannt, ob er bald wieder neue Aufgaben für mich hat. Vielleicht darf ich ja Elisabeth und Maria noch öfter besuchen. Das würde mich freuen. Ich hab sie nämlich richtig liebgewonnen.
Siehe auch »Zur ganzen Reihe«, Seite 449.
Tochter Zion (EG 13, KuS 28);
Alle Knospen (KuS 36, KG 78);
Er ist die rechte Freudensonn (EG 2, KuS 17)
Lieber Gott,
wie schön, dass Jesus bald Geburtstag hat.
Er ist auf die Welt gekommen – genauso wie wir. Damit wir merken, wie lieb du uns hast.
Beschütze und behüte besonders alle Frauen, die ein Baby bekommen.
Und tröste alle, Kleine und Große, die Sorgen haben. Schick du ihnen einen Engel.
Und lass uns zum Engel werden, wenn andere traurig sind. Amen.
Material:
Wasserfarben, Pinsel, weißes Papier (DIN-A3), Bleistift, Wasserglas, etwas zum Abdecken der Tische
So geht’s:
Das Papier in der Mitte falten und wieder öffnen. Auf der linken Seite einen Engel mit Bleistift vormalen und zügig mit Wasserfarben ausmalen (die Farbe darf nicht trocknen). Blatt wieder zusammenfalten und leicht darüberstreichen. Wenn man das Blatt wieder auseinanderklappt, ist eine Überraschung zu sehen!
Material:
Wasserfarben, Wasserglas, Pinsel, weiße Wachsmalkreide, weißes Papier (DIN-A3), etwas zum Abdecken der Tische
So geht’s:
Mit weißer Wachskreide einen Engel auf das Papier malen, anschließend mit Wasserfarbe darübermalen.
Passend zur biblischen Geschichte oder zu den Vornamen der Kinder Namenreihen bilden.
So geht’s:
Jeweils der letzte Buchstabe eines Namens ist der Anfangsbuchstabe des nächsten Vornamens. Z. B. MARIA – ANNE – ELISABETH – HERIBERT – THEO – O…
Variante 1: Der genannten Person wird jeweils eine Tätigkeit zugeordnet, die mit demselben Buchstaben wie der Vorname beginnt. Z. B. Maria mahlt Korn zu Mehl. Anne arbeitet auf dem Feld. Elisabeth erntet das Korn. Hannah holt Wasser am Brunnen.
Weitere Varianten: Nur biblische Vornamen, nur weibliche/männliche Vornamen.
Mein Mitmach-Buch zu Weihnachten
Minibüchlein
Auf 26 Seiten gibt es einen bunten Mix aus Geschichten, Gedichten, Liedern und Basteltipps rund um Weihnachten. Kurz: Viele Möglichkeiten für Kinder, selbst aktiv zu werden – damit das Warten auf Weihnachten leichter ist.
€ 1,80 (ab 25 Ex. je € 1,75; ab 50 Ex. je € 1,70);
Best.-Nr. 2162
junge-gemeinde.de
Maria lebt in Nazareth. Das ist eine kleine Stadt in Israel. Maria ist eine ganz junge Frau. Sie hat einen Freund. Josef heißt er. Der ist Zimmermann. Heute ist Josef nicht da. Heute ist Maria allein.
Maria ist gern allein. Da kann sie lesen. Oder nachdenken. Oder beten. Aber auf einmal merkt sie, dass sie nicht mehr allein ist. Sie hat Besuch. Da steht jemand. Maria hat gar nicht bemerkt, wie der reingekommen ist. Ihr Herz klopft. Der Besuch sieht besonders aus. »Das muss ein Engel sein«, denkt Maria. Es ist tatsächlich ein Engel, ein Bote Gottes. Es ist Gabriel.
»Sei gegrüßt«, sagt Gabriel zu Maria. »Gott hat Besonderes mit dir vor. Gott ist dir nah.« Maria erschreckt! Ihr Herz klopft schneller. Sie hat noch nie einen Engel zu Besuch gehabt. Und was sagt der? Sie versteht nicht, was er meint. Sie fragt: »Was bedeutet das?«
»Maria«, sagt der Engel freundlich, »erschrecke nicht.« Und da wird Marias Herz ein bisschen ruhiger. »Du wirst ein Baby bekommen. Einen Jungen. Er soll ›Jesus‹ heißen.« Maria versteht überhaupt nichts. Dann redet der Engel weiter. »Dein Kind wird Gott ganz nahe sein. Es wird der Heiland sein. Noch nie gab es so einen wie ihn. So viele Menschen warten schon auf ihn. Er wird wie ein großer König sein. Ein ganz besonderer König. Keiner, der Macht und Geld will. Nein, dein Kind wird für alle Menschen da sein. Für immer!«
Maria ist ganz durcheinander. Sie sagt: »Wie soll das denn gehen? Ich bin doch noch jung. Ich denke doch noch gar nicht daran, ein Kind zu bekommen!«
Da antwortet der Engel: »Gott wird mit dir sein. Dein Kind wird man später Gottes Sohn nennen. Und stell dir vor: Deine Cousine Elisabeth bekommt auch ein Baby! Obwohl alle gesagt haben, dass sie kein Kind mehr bekommt, weil sie dafür schon zu alt ist. Doch jetzt ist ihr Bauch schon ziemlich dick. Das ist ein richtiges Wunder. Gott kann alles.«
Maria weiß nicht, was sie denken soll: Ein Engel besucht sie. Und der hat so viele besondere Nachrichten. Und Gott hat mit ihr etwas vor. Mit ihr! Dabei ist sie eine ganz normale, junge Frau aus Nazareth. Eigentlich nichts Besonderes.
Und jetzt soll sie ein Kind bekommen. Und dieses Kind soll der Heiland sein! Ein ganz besonderer König!
Maria hat so viele Fragen im Kopf. Fast ist ihr schwindelig. »Aber wenn Gott es so bestimmt hat, dann wird es richtig sein«, denkt sie. Und deshalb sagt sie zum Engel: »Ich mache, was Gott sagt. So soll es geschehen.«
Dann ist der Engel wieder fort. Maria ist wieder allein. Hat sie geträumt? Nein, sie hat nicht geträumt. Und wenn Josef kommt, dann hat sie ihm ganz viel zu erzählen.
Hallo Kinder! Da bin ich wieder. Wisst Ihr noch? Emanuel, der Besuchsengel. Ich war doch dabei, als Gabriel den Zacharias besucht hat. Der große Engel Gabriel, der Bote Gottes. Und als der dem Zacharias »den Mund verschlossen hat«. Jetzt hat mich Gabriel tatsächlich wieder mitgenommen. Ich bin so stolz! »Eine so wichtige Nachricht«, sagte Gabriel zu Beginn unserer Fahrt, »hätte er noch keinem Menschen sagen müssen. Heute geht es um den Heiland!«
Da war ich etwas verwirrt. So viele reden gerade vom Heiland! Dass er bald geboren wird. Dass er endlich zur Welt kommen wird. Dass Gott durch ihn den Menschen helfen will. Jemand sagte sogar, dass der Heiland in Bethlehem zur Welt kommen wird. Da, wo auch schon der große König David geboren wurde. Deshalb überlegte ich: »Vielleicht geht es ja heute nach Bethlehem. Oder doch nach Jerusalem? Schließlich ist das die größte Stadt im Heiligen Land. Und so ein König, der muss doch in einer ganz wichtigen Stadt geboren werden.«
Aber stellt euch vor, es ging weder nach Bethlehem noch nach Jerusalem. Es ging nach Nazareth. Das liegt in Galiläa, ziemlich auf dem Land. Das hat mich schon verblüfft.
Ich war dann so gespannt, zu wem wir gehen würden. Das müssten dann ja die Eltern des Heilands sein. Und das sind ja bestimmt ganz besondere Leute. Aber mein Zwillingsengel meinte: »Nein, das muss nicht sein. Denn der Heiland kommt für alle Menschen. Auch für die armen, kleinen und ganz einfachen Menschen.«
Und dann waren wir da. In einem ganz normalen Haus in Nazareth. Als wir reingingen, hab ich mich gleich wohlgefühlt. Es roch so gut nach frischen Blumen. Ich mochte diese junge Frau sofort. Maria heißt sie. Das hat mir Gabriel gesagt. Und dass sie einen Josef hat, den sie bald heiraten will. Maria ist noch sehr jung. Aber ich habe gleich gefühlt, dass sie ein gutes Herz hat. Das fühlen Engel nämlich sofort.
Gabriel hat sie sofort begrüßt: »Maria, du Begnadete, Gott ist mit dir«, oder so ähnlich. Und Maria war erschrocken, wie alle Menschen, wenn sie merken, dass da ein Engel mit ihnen spricht. Am meisten war sie wohl über die Begrüßung erschrocken. »Was bedeutet dieser Gruß?«, hat sie gefragt.
Gabriel sagte zu ihr: »Hab keine Angst, Maria.« Und das hat er so lieb gesagt, dass sie tatsächlich keine Angst mehr hatte. Und dann hat Gabriel gesagt, dass sie ein Kind bekommen würde. Einen Sohn. Den solle sie »Jesus« nennen. Jesus wäre der Heiland. Der, auf den alle schon so lange warten. Der, den Gott zu den Menschen schickt, um ihnen Gutes zu tun.
Maria hat bloß gefragt: »Wie soll denn das gehen? Ich bin doch noch so jung. Josef und ich sind noch nicht mal verheiratet.«
Ich hab dann gedacht: »Wenn Gott will, geht das trotzdem.« Und auch Gabriel sagte: »Gott wird das alles einrichten. Du wirst den Heiland zur Welt bringen. Und Jesus ist dann immer und ewig der Heiland.« Der Name »Jesus« heißt ja auch: Gott hilft!
Und dann hat Gabriel noch gesagt, dass auch ihre Cousine Elisabeth ein Kind bekommt. Und dass sie sogar schon einen dicken Bauch hat. Und dass das ein großes Wunder ist. Denn Elisabeth ist schon ziemlich alt. Eigentlich zu alt, um noch schwanger zu werden.
Ich hab nicht verstanden, warum das jetzt wichtig war. Aber ich glaube, Maria hat das ein bisschen beruhigt. Vielleicht kann sie Elisabeth ja um Rat fragen, obwohl sie weit weg von Maria wohnt. Am Schluss jedenfalls hat Maria gesagt: »Es soll alles so geschehen, wie Gott es will. Das wird richtig sein.«
Da sah sie dann schon ein bisschen gefasster aus. Ein bisschen. Das waren ja auch viele Nachrichten auf einmal: Dass sie ein Baby bekommt. Und dass es, wenn es groß ist, einmal der allerbesonderste Mensch der Welt sein wird. Denn das ist ein Heiland ja schließlich.
Ich wäre gerne noch ein bisschen geblieben. Und hätte zugehört, was sie dem Josef erzählt, wenn der wieder kommt. Und was der dann für ein überraschtes Gesicht macht …
Aber Gabriel drängte zum Aufbruch. Und ich hab eine ganz, ganz große Freude in mir gespürt. Bis in die Flügelspitzen – falls ihr versteht, was ich meine. Es geschehen gerade so aufregende und schöne Sachen!
Später sagte Gabriel, dass ich bald einen Besuch machen müsste. Diesmal ohne ihn! Ich bin ja so gespannt!
Weihnachtstransparent
Bastelbogen
€ 1,60 (ab 10 Ex. je € 1,50);
Best.-Nr. 061
Szenen erzählen die Weihnachtsgeschichte und lassen sie im wahrsten Sinne des Worts aufleuchten. Kann aufgestellt oder ans Fenster geklebt werden (DIN-A3).
Siehe auch »Zur ganzen Reihe«, Seite 449.
Es kommt ein Schiff, geladen (EG 8; KuS 22);
Mache dich auf (KuS 27);
Dass du mich einstimmen lässt (KuS 394)
Lieber Gott,
manchmal wünschen wir uns etwas
und bekommen es doch nicht.
Dann sind wir enttäuscht.
Und manchmal gehen Wünsche ganz unerwartet in Erfüllung.
Wir bitten dich, dass du uns tröstest,
wenn wir enttäuscht sind.
Und dass dann Menschen da sind,
die uns liebhaben.
Und die uns das auch zeigen.
Wir bitten dich für alle Menschen, ‚
die enttäuscht sind.
Dass du ihnen zeigst, dass sie trotzdem deine geliebten Kinder sind.
Und dass sie eine große Freude erleben.
So wie Zacharias und Elisabeth.
Amen.
Der Tempelbesuch des Zacharias, der ein wohlriechendes Räucheropfer vorbereitet, steht im Zentrum der Geschichte. Auch Kinder mögen Wohlgerüche.
Material:
Kleine Stoffquadrate, Wolle, getrocknete Kräuter (oder Watte mit Kräuterduftöl), Schere
So geht’s:
In die Mitte der Stoffquadrate getrocknete Kräuter (oder Watte mit etwas Duftöl) legen. Anschließend mit einem Wollfaden zu einem Säckchen binden.
Auch Zacharias hat die Reise nach Jerusalem angetreten …
Dieses Spiel wird als »bekannt« vorausgesetzt.
Das Set zu Weihnachten können Sie auch bestellen! Es enthält die folgenden neun Teile: Maria, Josef, Jesuskind/Krippe, Hirte, Hirtenjunge, Engel, Ochse, Esel.
Maße: ca 13 cm hoch (Erwachsene)
€ 64,00; Best.-Nr. S1367
Zacharias muss auf Reisen gehen. Manchmal muss er das. Dann geht er zu Fuß nach Jerusalem. Heute ist es wieder so weit. Zum Abschied winkt er Elisabeth zu: »Auf Wiedersehen, Elisabeth!« (Winken) Elisabeth ist seine Frau. Sonst ist da niemand, dem er winken kann. Zacharias und Elisabeth haben leider keine Kinder. Manchmal sind sie darüber sehr traurig. Denn sie beide sind schon alt. Jetzt bekommen sie bestimmt keine Kinder mehr.
Nach Jerusalem ist es ganz schön weit. Zacharias kennt den Weg gut. Und er freut sich. Denn in Jerusalem wird er Gott ganz nah sein. Er darf nämlich im Tempel etwas für Gott tun. Der Tempel ist ein ganz großes Haus für Gott. Das hat der König Salomo gebaut. Dort kann Zacharias für Gott etwas tun. Und dort wird Gott ihm ganz nah sein.
Nur in Jerusalem gibt es einen Tempel. Nirgends sonst im Land. Die Stadt Jerusalem liegt auf einem Berg. Man kann sie deshalb schon von weitem sehen. Auch den Tempel sieht man schon von Weitem. Der hat nämlich ein goldenes Dach. Und wenn die Sonne scheint, dann glitzert und glänzt es.
Endlich hat Zacharias die Stadt erreicht. Er geht zum Tempel. »Heute darfst du ein Rauchopfer bringen, Zacharias«, sagen die anderen. Für ein Rauchopfer braucht Zacharias Kohlen und Kräuter und Harz von einem Baum. Und dann geht er ganz allein in einen Raum im Tempel. Alle anderen müssen draußen warten. Niemand darf mit hinein.
Zacharias freut sich. Er ist ganz allein mit Gott. Er macht Feuer. Dazu nimmt er die Kohlen. Bald fangen sie an zu glühen. Ganz heiß sind sie. Dann legt er Kräuter und Harz darauf und sie fangen an zu duften. Gut riecht das. Der ganze Raum riecht gut. Und bestimmt freut sich Gott darüber.
Aber auf einmal denkt Zacharias: »Da stimmt was nicht. Da ist doch noch jemand hier, obwohl niemand außer mir in diesem Raum sein darf.« Und tatsächlich! Da ist ein Engel.
Zacharias erschrickt – das könnt ihr euch wohl vorstellen. »Hab keine Angst, Zacharias«, sagt der Engel. Und dann sagt er noch mehr: »Du und Elisabeth, ihr werdet ein Kind bekommen. Einen Jungen. Den sollt ihr Johannes nennen. Ihr werdet viel Freude an ihm haben. Er wird ganz viel von Gott wissen und spüren. Er wird den Menschen von Gott erzählen. Dann werden sie vorbereitet sein, wenn der Heiland kommt.«
Zacharias ist ganz durcheinander: Ein Engel, der ihn besucht! Und was der alles erzählt! »Träume ich vielleicht?«, fragt sich Zacharias. »Denn wie soll das gehen? Ich bin doch alt. Und Elisabeth auch. Wir können gar keine Kinder mehr bekommen.«
Da redet der Engel noch einmal: »Ich bin Gabriel, der Bote Gottes. Und du, Zacharias, hast mir nicht geglaubt, obwohl ich Gottes Bote bin. Deshalb verschließe ich jetzt deinen Mund. Du wirst nicht mehr reden können. Und zwar so lange, bis dein Sohn auf der Welt ist.«
Dann ist der Engel wieder fort. Zacharias geht nach draußen. Viele Menschen warten da. Sie sehen, dass mit Zacharias etwas nicht stimmt. »Was ist los, Zacharias?«, fragen die Menschen, »was ist passiert?« Zacharias will antworten. Aber da merkt er, dass er nicht mehr reden kann! Kein Wort bringt er raus.
»Der Engel hat recht«, denkt Zacharias. Er freut sich, obwohl er nicht mehr sprechen kann. Er freut sich so sehr: Sie werden ein Kind bekommen! Obwohl Elisabeth und er schon so alt sind. Und es wird ein besonderes Kind sein. Eines, das viel von Gott weiß.
Dann muss Zacharias wieder nach Hause. Er freut sich, als er Elisabeth wieder sieht. Er nimmt sie in den Arm. Und nicht lange, da freut sich auch Elisabeth. So, wie sie sich noch nie gefreut hat. Sie merkt nämlich, dass sie ein Baby bekommt.
Hallo Kinder! Kennt ihr mich? Also, ich heiße Emanuel. Und ich bin ein Engel. Echt! Engel haben nicht immer Flügel. Und soll ich euch was verraten? Ihr könnt auch Engel sein! So manchmal. Wenn ihr jemandem helft, zum Beispiel.
Aber ich will euch ja was erzählen …
Vor einer Weile, da ist der große Engel Gabriel zu mir gekommen und hat gesagt: »Emanuel, jetzt kommt eine ganz besondere Zeit. Ich muss Menschen besuchen und ihnen eine Nachricht von Gott bringen. Wenn du willst, darfst du mitkommen.«
Ich hab natürlich sofort »Ja« gesagt. Stellt euch das mal vor: Ich bin jetzt Besuchsengel. Ich darf Besuche mit dem großen, wichtigen Erzengel Gabriel machen. Emanuel, der Besuchsengel!
Und dann sind wir auch gleich los. »Es geht nach Jerusalem«, sagte Gabriel, »der schönsten Stadt der Welt. Die mit dem goldenen Dach auf dem großen Tempel.« Was hab ich mich gefreut.
Auf dem Weg dorthin sahen wir, wie sich in einem kleinen Ort ein Mann von seiner Frau verabschiedete. Ich kannte den Mann: Zacharias. Er gehört nämlich zu einer Familie, die immer wieder im Tempel Dienst tut. Da hab ich ihn schon öfter gesehen. Ich bin nämlich gern im Tempel.
Zacharias ist schon ziemlich alt. Und er hat eine sehr liebe Frau. Sie heißt Elisabeth. Ich mag die beiden. Manchmal sehen sie allerdings auch sehr traurig aus. Ich glaub, das liegt daran, dass sie keine Kinder haben. Und jetzt sind sie so alt, da kriegen sie auch keine mehr.
Dann schwebten Gabriel und ich über den Tempel. Und wir sahen, wie der Zacharias dann reinging, ganz allein. Wir gingen unsichtbar mit. Zacharias legte Kohlen zurecht und machte Feuer. Er sollte ein Rauchopfer machen. Sobald die Kräuter und Harze auf die Kohlen gelegt werden und verbrennen, duftet es wunderbar! Der schöne Geruch wird zur Ehre Gottes gemacht – aber ich liebe ihn auch. Mhmmm.
Doch dann stellte sich Gabriel neben Zacharias und machte sich sichtbar. Und Zacharias – der erschrak natürlich, der Gute. Und wie! Aber das machen die Menschen wohl immer, wenn sie uns sehen. Gabriel sagte ganz freundlich: »Hab keine Angst.«
Und dann verkündigte er die Nachricht von Gott. Nämlich, dass Zacharias und Elisabeth ein Kind bekommen werden. Stellt euch das mal vor: Obwohl die beiden schon so alt sind! Und dass sie ihr Kind »Johannes« nennen sollen. Und dass der einmal ein ganz Besonderer sein wird. Einer, der für Gott lebt. Und dass er die Menschen auf den Heiland vorbereiten wird. Wie das dann genau geht, weiß ich auch nicht, aber so hat es Gabriel gesagt.
Und dann hat Zacharias doch tatsächlich gefragt, wie das denn bitteschön gehen soll? Elisabeth und er seien doch alle beide viel zu alt.
Ich hatte den Eindruck, er wollte sich einfach nur vergewissern, dass er sich nicht verhört hatte. Denn das wäre ja zu schön, um wahr zu sein. Und ich konnte ihn gut verstehen. Ich hätte das an seiner Stelle auch gefragt.
Aber Gabriel ist fast ein bisschen böse geworden. Er sagte: »Ich bin Gabriel, der Bote Gottes! Weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, wirst du bis zur Geburt nicht mehr sprechen können.«
Das fand ich ganz schön streng von Gabriel. Was Zacharias gehört hatte, war ja tatsächlich kaum zu glauben. Doch Zacharias hätte vor lauter Freude wahrscheinlich sowieso nicht gewusst, was er sagen sollte …
Als Zacharias dann wieder zu den anderen Leuten ging, konnte er natürlich nicht reden. Und alle, die draußen auf ihn warteten, verstanden das überhaupt nicht.
Wir sind dann wieder zurück. Und Elisabeth hat bald darauf gemerkt, dass sie ein Baby kriegt.
Aber ich … ich weiß noch nicht so recht, was das alles zu bedeuten hat. »Der Johannes«, hat Gabriel gesagt, »wird später vor einem hergehen.« Und ich frage mich, wem Johannes da vorangehen wird?
Gabriel jedenfalls meinte zu mir, er müsse bald nochmal einen Besuch machen. Und ich könnte mitkommen. Das werde ich auf jeden Fall tun. Vielleicht weiß ich dann ja mehr.
Hier nun Psalm 23 in der Übersetzung der Volxbibel lesen.
Für die Jüngeren
Die Umrisse von Schafen wurden auf Tonpapier vorbereitet. Die Kinder malen und schneiden sie aus und kleben sie auf die Plakate der Großen (s. unten »Für die Älteren«).
Viele Vorlagen hierfür finden sich in passender Größe und Form in (christlichen) Bastelbüchern oder im Internet.
Die Schafe können auch plastisch gestaltet werden mit z. B. Watte, echter Schafwolle, Papierkügelchen.
Für die Älteren
Die Plakate, die die Älteren im Laufe der Geschichte erstellt haben, werden gemeinsam schön gestaltet:
Die Kleinen können die Schafe einkleben (s. oben »Für die Jüngeren«).
Besonders schön wird alles, wenn grüne Plakate verwendet werden. So können die Schafe der Kleinen gemeinsam mit den Worten der Großen auf einer großen Weide zusammen sein.
Weitere kreative Ideen sind willkommen (einzelne Blumen, Schmetterling/e, Zaun …). Diese »Psalm-Weide« kann anschließend im Kinderkirchraum aufgehängt werden.
Schiebepuzzle »Der gute Hirte«
Schiebespiel mit 16 beweglichen Teilen und Stopper. Sieht leicht aus – kann jedoch ganz schön knifflig werden …
Maße: 9 x 7,5 cm € 2,00 (ab 10 Ex. je € 1,90);
Best.-Nr. 1745
Der Psalm 23 in Schrift und vielen Illus. Diese regen zum Nachdenken an … 10 Postkarten im Set
€ 5,00; Best.-Nr.: 617
Letzte Woche habe ich euch die Geschichte von Leon, dem kleinen Schaf, erzählt. Leon war in ein Loch gefallen und war da ganz allein. Aber der Hirte hat ihn gesucht und gefunden. Der Hirte hat Leon getragen und Leon hat sich ganz fest an ihn gekuschelt. So kommen die beiden zu den anderen Schafen zurück.
»Leon, da bist du ja wieder!« Die anderen Schafe freuen sich riesig. »Erzähl, was ist passiert!« Aber Leon ist viel zu müde, um seine Geschichte zu erzählen. Er sagt einfach nur: »Mein Hirte hat mich gefunden.« Dann sucht er sich eine ruhige Ecke mit ganz besonders weichem Gras und legt sich hin. Plötzlich fliegt ihm ein kleiner bunter Schmetterling auf die Nase. »Hallo Leon!« Es ist seine Freundin Sina. »Wo warst du denn, Leon, ich hab dich vermisst.« – »Ich hab ein kleines Abenteuer erlebt«, sagt Leon. »Es war ein bisschen gruselig, aber mein Hirte hat mich gefunden.«
»Dein Hirte?«, fragt Sina. »Ist das dieser Mensch mit dem langen Stab, der immer um euch rumläuft?« – »Ja, genau«, antwortet Leon. Der Hirte hat nämlich einen großen, langen Stock, den er immer bei sich trägt. Den nennt man auch Stab.
Sina lacht: »Also, ich hab keinen Hirten. Ich kann rumfliegen, wo ich will. Und mir immer aussuchen, auf welcher Blume ich landen möchte.« Leon guckt sie verwundert an und sagt: »Ich kann mich auch frei bewegen. Und schau: Hier ist das Gras ganz besonders weich und bequem. Das hat der Hirte für uns ausgesucht.« Leon streckt seine Beine genüsslich im Gras aus. »Und wenn mal ein Wolf kommt …« – »Ein Wolf?«, unterbricht Sina ängstlich. »Wo?« Und versteckt sich schnell hinter einer großen Blume. »Nein, nein«, beruhigt sie Leon. »Wenn mal ein Wolf kommen sollte, dann brauch ich überhaupt keine Angst zu haben. Denn ich weiß ganz sicher: Mein Hirte passt auf mich auf und ist für mich da.« Sina kommt wieder hinter der Blume hervor. »Bist du dir da ganz sicher, Leon, dass der Hirte immer für dich da ist?« Leon lächelt. Er erinnert sich an die Fußspur, die er gesehen hat, als der Hirte ihn getragen hat. »Ja«, sagt Leon, »da bin ich mir ganz sicher. Mein Hirte ist immer für mich da.«
Anschließend Aktion »Nach der Geschichte, Für die Jüngeren«.
Gemeinsam mit den Kindern werden die Psalmverse in ihre Sprache umgeschrieben.
Dazu die einzelnen Sinnabschnitte auf große Plakate ausdrucken/schreiben
(s. Beispiel rechts).
Hinführung
Jeden Sonntag beten wir einen Psalm. Diese Psalmen stehen in der Bibel. Sie sind wie Lieder, Gedichte oder Gebete. Darin haben Menschen aufgeschrieben, was sie mit Gott erlebt haben, wofür sie Gott dankbar sind oder was sie ärgert und nervt. Manche dieser Gedichte sind schon richtig alt. Damals war die Welt noch völlig anders: Es gab keine Smartphones, kein Insta, ja noch nicht einmal Strom, Autos, Kühlschränke oder elektrisches Licht.
Aber was diese Gedichte beschreiben, sind oft Dinge, die wir Menschen heute noch genauso erleben. Wir müssen sie nur in unsere heutige Sprache übersetzen. Das wollen wir gemeinsam tun.
1. Sinnabschnitt:
Unser Psalm fängt an mit: »Der Herr ist mein Hirte.«
Lasst uns mal gemeinsam klären, was ein Hirte ist. Was macht er? Wie lebt er?
Mit den Kindern zusammentragen.
Im weiteren Gespräch gemeinsam überlegen: »Wer passt auf mich/uns auf? Wie fühlt sich das an?«
Diese Ideen und Formulierungen der Kinder werden um den Sinnabschnitt auf dem Plakat (s. rechts oben) geschrieben. Jeder Beitrag wird gewürdigt und wertgeschätzt! Falsche Antworten gibt es dabei nicht!
Vorschläge und Anregungen für die
Sinnabschnitte 2 – 7:
2. Sinnabschnitt:
Mir wird nichts mangeln.
Mir wird nichts fehlen. Ich bekomme alles, was ich brauche. Ich werde alles haben, was ich brauche. Ich muss nie Hunger oder Durst haben. Mir ist nie langweilig.
3. Sinnabschnitt:
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.
Bei Gott ist es, wie in einem großen Spielzeugladen und ich darf mit allem spielen. Bei Gott ist immer alles frisch und sauber. Gott bringt mich in ein gutes Restaurant, wo ich essen darf, so viel und was ich möchte.
4. Sinnabschnitt:
Er erquicket meine Seele.
Bei Gott bin ich glücklich. Er hilft mir, zu entspannen. Da kann ich chillen.
5. Sinnabschnitt:
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Er passt auf mich auf. Er will, dass es mir immer gutgeht. Ich kann ihm vertrauen, weil er alles im Blick hat.
6. Sinnabschnitt:
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück.
Wenn’s mir dreckig geht, weiß ich: Es geht vorbei. Ich weiß, dass Gott bei mir ist, auch wenn es grad mies läuft/mir schlecht geht.
7. Sinnabschnitt:
Denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Gott tröstet mich. Gott ist bei mir. Gott ist für mich da. Gott lässt mich nicht im Stich.
Anschließend Aktion »Nach der Geschichte, Für die Älteren«
Der Herr ist mein Hirte
Bildkarten fürs Erzähltheater »Kamishibai«
Der Psalm 23 kann (besonders für die Kleinen) auch mit den 11 Illustrationen der Bildkarten fürs Kamishibai erzählt werden. Auf DIN-A3-großen Bildern werden die Kinder mit hineingenommen in die Vertrauen schaffende Geschichte des guten Hirten. Mit ausgearbeitetem Textvorschlag.
€ 18,00; Best.-Nr. 3287
Was sind die Fußspuren in meiner Biografie?
Wo würde ich nur eine Spur sehen?
Wie fühlte ich mich zu diesem Zeitpunkt im Blick aufs Getragensein?
Mit dieser Zusage lenkt Jesus den Fokus weg von unserer sinnlosen Fragerei hin zu ihm, auf den wir vertrauen können und dürfen.
Wichtig ist, diese Wahrnehmung nicht kleinzureden oder die Kinder zu vertrösten. Stattdessen können wir versuchen, mit ihnen gemeinsam den Fokus zu verändern und ihn auf die Hoffnung hin auszurichten. Die Hoffnung Jesu, wenn er sagt: »Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.« (Einheitsübersetzung)
Auch als gesprochener Segen möglich:
Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen (KuS 195; Wwdl 71)
Das Gedicht »(Fuß-)Spuren im Sand« von Margaret Fishback Powers wird in der Gesamtrunde nach den Erzählungen zum Abschluss des Gottesdienstes gelesen. (Im Internet einfach zu finden.)
Das Gedicht »(Fuß-)Spuren im Sand« von Margaret Fishback Powers macht die Erfahrung des Getragenseins sehr greifbar. Die Fußspuren werden dabei zu einem Symbol der Geborgenheit und des Vertrauens. Aus Mürb- oder Blätterteig lassen sich einfache Keks-Füße (oder mit Käse auch scherzhafte Käsfüße) backen, die gemeinsam gegessen werden.
Die Kinder ummalen auf Tonpapier ihre eigenen Füße und schneiden diese Fußspuren aus. Darauf kann der Zuspruch geschrieben werden: »Ich trage dich« oder »Ich bin bei dir« oder »Ich begleite dich«.
Die ganze Gruppe soll von einer Seite des Raumes gemeinsam auf die andere Seite gelangen. Leider ist der Boden heiße Lava. Die Kinder können sich nur auf »Fußspur-Flößen« vorwärtsbewegen. Dabei darf der Boden nicht berührt werden. Tritt eines der Kinder in die Lava, fängt die ganze Gruppe nochmal von vorne an.
Material: Im Vorfeld aus großen Plakaten »Fußspuren-Flöße« anfertigen. Auf jeder Fußspur sollten mindestens drei Kinder Platz finden. Die Anzahl der Fußspuren ist um zwei geringer als Kinder mitspielen (bei zehn Kinder bekommt die Gruppe acht Fußspuren).
»Ich bin gehalten«
Schlüsselanhänger
Für eine im Alltag sichtbare Erinnerung daran, von Gott getragen und gehalten zu sein, ist dieser schöne und sehr stabile Schlüsselanhänger eine gute Möglichkeit.
Mit Karabinerhaken (Aluminium), reißfester Nylonlasche, Schlüsselring und Lasergravur (Regenbogen-Fisch und der Selbstvergewisserung: »Ich bin gehalten«).
€ 2,60 (ab 10 Ex. je € 2,30); Best.-Nr. 1563
Im Loch
»Oh Mann, ist das dunkel hier!« Leon weiß gar nicht, wo er genau ist. »Ich wollte doch nur mal gucken …« Leon ist in ein Loch im Boden gefallen. Dabei hat er sich verletzt. Seine Pfote tut ganz schön weh. Leon ist ein kleines Schaf, ein Lamm. Heute Morgen war Leon auf der Weide – bei seiner Familie und seinen Schaf-Freunden. Da hat er plötzlich etwas gesehen, das richtig schön geglitzert hat. Das wollte er sich angucken. »Und jetzt liege ich hier in diesem Loch. Oh Manno«, ärgert sich Leon. Denn das, was so geglitzert hat, war einfach nur ein Regentropfen. Doch dann hat Leon einen Schmetterling gesehen und ist dem hinterhergehüpft. Und plötzlich wusste er nicht mehr, wo er war. Er hat sich umgeschaut. Doch an dieser Stelle im Wald, war er noch nie. Da hat er nach seiner Mama gerufen. Und nach seinen Freunden. Aber niemand hat ihn gehört. Und dann ist er gestolpert und in ein Loch gefallen. »Und jetzt sitz ich hier und weiß nicht, wie ich wieder rauskommen soll«, denkt Leon.
»Auf der Weide war es so schön. Da gab es so viel Gras und wir haben gespielt und sind rumgehüpft. Und jetzt bin ich hier ganz alleine.« Leon fängt an zu weinen. Wieder versucht er, herauszukommen, aber es klappt einfach nicht. Das Loch ist zu tief. Leon schluchzt: »Ich möchte wieder zu meiner Mama! Und zu meinem Hirten! Der hat immer gut auf uns aufgepasst. Und ich bin einfach abgehauen. Bestimmt ist er sauer auf mich.« Jetzt hat Leon auch noch ein schlechtes Gewissen. Es ist einfach alles doof. Und obwohl er ein dickes Schafsfell hat, wird ihm langsam ein bisschen kalt. »Die anderen spielen bestimmt grad Fangen. Und ich bin hier ganz alleine und niemand weiß, wo ich bin.«
Da hört er plötzlich eine Stimme: »Leon! Wo bist du?« Leon spitzt die Ohren. Ist das etwa … Es ist der Hirte! Leon ist ganz aufgeregt. »Der Hirte sucht nach mir. Er ist schon ganz nah!« Da fängt Leon laut an zu schreien: »Mäh! Mäh! Määäh!« Und dann sieht er den Hirten. Er steht über dem Loch und guckt zu ihm herab. »Da bist du ja, Leon! Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Aber jetzt hab ich dich gefunden.« Der Hirte kniet sich hin, holt Leon aus dem Loch heraus und nimmt ihn auf den Arm. Leon ist so glücklich. Er denkt: »Der Hirte hat die ganze Zeit nach mir gesucht und mich gefunden. Wie hat er das nur gemacht?« Leon guckt auf den Boden. Da sind Pfotenspuren. Seine Pfotenspuren. »Ich habe deine Spur entdeckt und bin ihr gefolgt«, flüstert ihm der Hirte ins Ohr. Leon kuschelt sich eng an den Hirten. Dann richtet er sich auf und schaut ihm über die Schulter. Auf dem Boden ist nur eine Spur zu sehen. Die Spur des Hirten, der ihn trägt.
Mit Gedicht »(Fuß-)Spuren« abschließen.
Material: Tücher (s. unten, »Vorbereitung«); Korb mit unterschiedlich großen Steinen; 1 Figur; 10 ausgeschnittene Fußspuren, beschriftet mit folgenden Worten: Jesus sagt: | Und siehe, | ich | bin | mit euch | alle | Tage | bis zum | Ende | der Welt.
Vorbereitung: Das große, dunkle Tuch wird in der Mitte ausgelegt, darauf das weitere Tuch/Tücher als Weg legen. Neben den Weg den Korb mit den Steinen stellen. An den Anfang des Weges die Figur stellen (sie dient den Kindern zur Identifikation).
Die Kinder sitzen bequem um das Tuch, dabei darauf achten, dass die Kinder das Tuch und den Korb gut erreichen können.
Dann eine kurze Stille. So kann die Atmosphäre hergestellt werden, die es erlaubt, sich über schwierige Situationen im Leben zu unterhalten.
Teil 1
Sprecher:in:
Stellt euch vor: Dieser Weg ist das Leben von uns Menschen. Alle von uns haben ihr ganz eigenes Leben und ganz eigenen Weg vor sich. Manchmal ist der Weg kürzer. Manchmal ist der Weg länger. Wir wissen vorher nicht, wo uns der Weg hinführen wird, welche Kurven und Kreuzungen auf uns zukommen. Wir können nur vorwärtsgehen. Und manchmal liegen auf unserem Weg Steine: Große Steine, kleine Steine. Manchmal tragen wir solche »Steine« auch in uns.
Aktion: Welche Steine fallen euch ein, die für einen Menschen schwer sein können? Ihr könnt euch dazu einen Stein aus dem Korb nehmen und auf den Weg legen. Wer möchte, kann dazu sagen, was ihm und den Menschen das Leben schwermacht.«
(Je nach Gruppe kann es hilfreich sein, einige Beispiele zu geben oder die Methode ausführlicher zu erklären oder seitens des Teams zu beginnen. Mögliche Steine können sein: … wenn ein Mensch, den man sehr liebhat, plötzlich nicht mehr da ist. … wenn man krank ist. … wenn man in der Schule nicht so gut ist. … wenn man von anderen geärgert wird.)
Wichtig: Kein Stein (bzw. was dazu gesagt wird) wird gewertet oder kommentiert. (Sollte das vorkommen, kann jemand aus dem Team einen Stein legen und sagen: »… wenn man zu einem Stein etwas sagt und die anderen lachen.«)
Manches, was zu einem Stein gesagt wird, eignet sich als Gesprächseinstieg. Durch sensibles Rückfragen können die Kinder ins Erzählen kommen (s. hierzu Tipps für ein »gutes Gespräch«, Seite 436). Darauf achten, auch für Teil 2 genügend Zeit zu haben (damit die Übung nicht ohne Abschluss abgebrochen werden muss)!
Sprecher:in:
Ihr habt schon ganz viele Steine benannt und es fallen euch bestimmt noch mehr ein. Vielleicht habt ihr aber auch an Steine gedacht, die ihr nicht laut sagen wollt. Deswegen legen wir in der nächsten Runde die Steine in Stille hin, ohne etwas zu sagen. Wenn euch etwas einfällt, dürft ihr es euch denken und noch einen Stein dazulegen. Wenn nicht, dann warten wir einfach, bis alle so weit sind.«
Teil 2
Sprecher:in:
In unserem Leben kann es ganz schön viele Steine geben. Manche liegen uns im Weg, manchmal stoßen wir uns daran und manche Steine sind so groß, dass wir gar nicht wissen, wie wir weiterkommen sollen.
Ich habe hier Fußabdrücke. Darauf sind Wörter geschrieben. Zusammen ergeben sie einen Satz, den Jesus seinen Jüngerinnen und Jüngern gesagt hat. Er wollte ihnen damit Mut machen. Den wollen wir richtig zusammenfügen.
Die Kinder bringen die Fußabdrücke in die richtige Reihenfolge, wobei die Mitarbeitenden sie dabei unterstützen. Dann legen sie sie der Reihe nach auf den Weg, die Steine oder zwischen die Steine.
Abschluss
Sprecher:in:
Egal, wie viele Steine in unserem Leben sind und wie schwer sie sich anfühlen … Jesus verspricht uns: »Ich bin bei euch.« Unser ganzes Leben lang. Er hilft uns, auch durch die steinigen Wegstrecken durchzukommen. Darauf dürfen wir uns immer verlassen.
Anmerkung: Nach solch einer Übung ist es wichtig, einen guten Übergang aus dieser intensiven Beschäftigung heraus zu schaffen und den Kindern die Chance zu geben, ihre Energie loszuwerden (entsprechendes Spiel).
Mitarbeitende sollten des Weiteren darauf vorbereitet sein, dass einzelne Kinder explizit das Gespräch suchen, um über ihre persönlichen Steine zu sprechen.
Mit Gedicht »(Fuß-)Spuren« abschließen.
Aktionsbogen
Der Friedhof: Ein Ort voller Leben
Ich entdecke unseren Friedhof
Die Aufgaben zum Nachschauen, Suchen, Herausfinden, Hören und Beobachten laden dazu ein, den Friedhof ganz neu zu entdecken. Egal, ob alleine oder in der Gruppe: Mit dieser intensiven und interessanten Art der Beschäftigung zeigt der Friedhof, wie sehr er auch ein Ort des Lebens ist.
€ 1,60 (ab 10 Ex. je € 1,30); Best.-Nr. 1778
Nach Psalm 37 (KuS 655)
Guter Gott,
so oft setzen sich Stärkere einfach durch.
So oft nimmt niemand auf die Schwachen Rücksicht.
So oft schauen viele nur auf ihren eigenen Vorteil.
Guter Gott,
du willst das nicht so haben.
Du willst, dass das nicht so bleibt.
Du willst, dass Menschen sich um andere kümmern.
Lass uns heute von Menschen hören, die so handeln, wie du es willst. Amen.
Herr Jesus,
wir danken dir, dass es Menschen wie Martin gab und gibt.
Wir danken dir, dass es Menschen gibt, denen es nicht auf Macht und Ansehen ankommt.
Wir danken dir, dass es Menschen gibt, denen es nicht gleichgültig ist, wie es anderen geht.
Wir danken dir, dass es Menschen gibt, denen gerade die Kleinen und Unbedeutenden wichtig sind.
Herr Jesus,
gib, dass immer mehr Menschen auf dich hören.
Gib, dass immer mehr Menschen sich von dir begeistern lassen.
Gib, dass immer mehr Menschen sich bemühen, so zu leben, wie du es willst.
Gib, dass immer mehr Menschen sich um die Hungernden und Armen kümmern.
Gib, dass immer mehr Menschen sich um die Kranken und Alten kümmern.
Gib, dass immer mehr Menschen deine ganze Schöpfung so lieben, wie du es tust.
Gib, dass auch wir auf dich hören,
dass auch wir uns von dir begeistern lassen,
damit wir so leben, wie du es willst
– denn du liebst uns alle.
Darüber freuen wir uns. Amen.
Beim Erzählen der Geschichte können die Kinder animiert werden, das laute Geschnatter der Gänse nachzuahmen, wenn Martin im Stall ist. Einerseits durch lautes »Gack, Gack, Gack«, anderseits durch aufgeregte Flügelbewegungen der angewinkelten Arme. Es empfiehlt sich, vorher das Zeichen zu besprechen, auf das hin alle wieder aufhören.
Kinder basteln einen Hirtenstab als Zeichen für das Bischofsamt von Martin.
Wie vergangenen Sonntag (s. Seite 423), jetzt mit dem Text Matthäus 20,26b auf dem Schmuckblatt: »Wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener.«
Darauf hinweisen, dass der Brauch der Martinsgans, die am Martinstag (11.11.) gegessen wird, auf die heutige Geschichte zurückgeführt wird.
Aus (vorbereitetem, ausgerolltem) Teig für Kekse stechen die Kinder mit entsprechenden Formen Gänse aus, die gebacken werden.
Aus (vorbereitetem) Hefeteig werden deutlich zweigeteilte Martinsbrötchen gebacken. Jeweils zwei Kinder teilen sich bewusst ein Brötchen. Das erinnert an den Mantel, den Martin mit dem Bettler geteilt hat.
(Rezepte für beide Ideen gibt es im Internet.)
Zu dieser Reihe passt der Bastelbogen Martins-Laterne ausgezeichnet.
Mit vier Motiven aus dem Leben dess Heiligen Martin, Bischof von Tours.
DIN A2-Bogen, auf A3 gefalzt (250-g-Papier), mit Laternenbügel
3,00 € (ab 10 Ex je 2,80 €)
Martins langer Militärdienst war endlich zu Ende. Jetzt brauchte er keinen Soldaten mehr Befehle zu erteilen. Er lebte gerne für sich allein. Endlich hatte er Zeit, ausgiebig in der Bibel zu lesen.
Aber Martin war doch ein sehr bekannter Mann. So wurde er oft um Rat gefragt. Wo er konnte, half er anderen. Schließlich wurde er Priester. Als Priester predigte er die gute Nachricht von Gottes Liebe. Er taufte viele Kinder. Und machte Menschen Mut. Da kamen bald noch mehr Leute zu ihm und erhofften sich Rat und Hilfe von ihm.
Eines Tages war Martin auf dem Weg nach Tours. Kurz zuvor war der Bischof von Tours gestorben. Martin war neugierig, wer der neue Bischof werden sollte. Ob er ihn vielleicht kannte?
Es war um die Mittagszeit, als Martin die Stadt Tours erreichte. Kurz hinter dem Stadttor sah er eine Gruppe von Priestern und Mönchen mit anderen Bürgern heftig diskutieren. Laut und deutlich verstand er mehrmals das Wort »Bischof«. Vorsichtig näherte sich Martin der Gruppe und blieb ein wenig abseits hinter einem Heuwagen stehen. Doch was er da hörte, ließ ihn erstarren: »Ich sage euch klipp und klar, dass nur einer der neue Bischof werden kann, nämlich Martin! Er hat seinen Mantel mit einem Bettler geteilt. Und er hatte einen Traum, in dem genau dieser Bettler Christus war. Und was hat er seither nicht alles Gutes getan. Dazu kam gestern die Nachricht, dass er heute sogar hierher kommt.«
Martin lief es heiß und kalt den Rücken hinunter. Da kam eine Frau vorbei, blieb stehen und rief freudig: »Hallo Martin! Kennst du mich noch? Du hast mir vor einem halben Jahr geholfen, als meine Tochter so krank war.«
Da rannte Martin los. Er wollte nicht Bischof werden. Auf keinen Fall. Aber kaum hatte die Frau ihn erkannt, rannten schon etliche Männer laut rufend hinter ihm her. Er hetzte durch die Straßen und Gassen. Und bald hatte er den Eindruck, dass die halbe Stadt hinter ihm her war.
Er musste sich unbedingt verstecken! Plötzlich sah er einen Stall. Schnell machte er die Tür auf und schlüpfte hinein. Es war dämmrig. Er zog sich in die hinterste Ecke zurück. »Wie es hier riecht«, dachte Martin. »Was wohl für Tiere hier wohnen?« Und in diesem Augenblick fing auch schon ein lautes Geschnatter an. Er war in einem Gänsestall gelandet. Und die Gänse waren laut und hörten nicht auf.
Es dauerte nicht lang, da wurde die Türe aufgerissen und Martin wurde sofort erkannt. Er konnte gar nicht so schnell denken, wie sie ihn herausholten und zur Bischofskirche brachten. Ehe er sich versah, legten ihm drei Bischöfe die Hand auf den Kopf und segneten ihn zum neuen Bischof von Tours. Das war für Martin das Zeichen, dass er wohl doch Bischof werden sollte.
Und Martin wurde ein sehr guter Bischof.
Er erzählte vielen Menschen von Jesus und half ihnen, wo er nur konnte. Viele sagten über ihn: »Er lebt genauso, wie es Jesus gesagt hat. Nämlich: ›Wer unter den Menschen besonders wichtig sein will, der kümmert sich um andere und sorgt dafür, dass es ihnen gut geht.‹«
Bischof Nikolaus – Bastelbogen
Auch die Nikolausfeier bietet Gelegenheit zum Hören, Nachdenken und Basteln. In diesem Fall einen Bischof.
1,10 € (ab 10 Ex. je 1,00 €);
Spielstück. Bei weniger Mitarbeitenden werden entsprechend mehr Rollen von einzelnen besetzt.
Erzähler:in: In Tours ist was los. Es scheint kein anderes Thema zu geben. Auf dem Marktplatz, am Waschplatz, bei den Pferdeställen … selbst draußen auf den Feldern … überall das Gleiche: »Wer wird wohl der neue Bischof der Stadt?«
Lucius und Titus möchten mal wieder »Soldat« spielen.
(Beide kommen, halten je ein »Schwert« in der Hand.)
Da kommen Prima und Quarta um die Ecke.
(Beide Mädchen kommen)
Quarta: He, Lucius, Titus, habt ihr es schon gehört?
Lucius: Ne, Quarta, was ist denn jetzt schon wieder?
Prima: Klar! Ihr beiden habt keine Ahnung! Könnt ihr euch denken, wer der neue Bischof werden soll?
Titus: Nicht schon wieder, Prima. Was interessiert mich ein neuer Bischof? Hab ich was davon?
Prima: Tu doch nicht so, Titus. Die ganze Stadt spricht davon.
Lucius: Ach, einem Bischof sind doch Kinder egal. Meint ihr echt, der kümmert sich um uns? Na ja, vielleicht wenn unsere Eltern so richtig viel Geld hätten … Aber das haben sie nicht. Eure vielleicht, Prima?
Prima: Nein, natürlich nicht, genauso wenig wie deine.
Quarta: Aber vielleicht könnte es doch mal einer sein, der auch was für Kinder tut – oder?
Titus: Träum weiter, Quarta.
Prima: Aber Titus, die Leute sagen, dass sie Martin als neuen Bischof wollen.
Titus: Wer soll das denn nun schon wieder sein? Ist der was Besonderes?
Quarta: Das ist doch der, der damals im Winter mit einem Bettler seinen Mantel geteilt hat.
Prima: Es heißt, er soll heute nach Tours kommen. Wollen wir nicht zum Stadttor gehen und nachschauen? Quarta kennt ihn, weil ihre Mutter schon mal wegen irgendwas bei ihm war.
Quarta: Ja, er hat ihr geholfen. Kommt, wir gehen da hin.
Erzähler:in: Und so machen sich die vier auf zum Stadttor.
(Einmal im Raum herumgehen, zurück zum Ausgangspunkt)
Beim Stadttor angekommen, müssen sie eine ganze Weile warten. Dann macht Quarta die anderen auf einen unscheinbar gekleideten Mann aufmerksam. Er ist zu Fuß unterwegs und hat seinen Umhang weit über den Kopf ins Gesicht gezogen.
Quarta: Das muss er sein! Er will wohl nicht erkannt werden. Meine Mutter sagt, er ist schüchtern.
Lucius: Los, wir gehen hinterher. Auf uns achtet eh niemand.
Erzähler:in: Da rennt ein kleiner Junge über den Platz. Er hält einen großen Apfel in der Hand. Ein erboster Händler ist schreiend hinter ihm her: »Haltet den Dieb!« Jemand aus der Menge stellt dem Jungen ein Bein. Er stürzt und sein Knie blutet. Auch der Händler erreicht den Jungen. Und auch Martin kommt hinzu. Er spricht mit den beiden.
Titus: (erstaunt) Das gibt’s doch nicht! Martin hat dem Händler wohl den Apfel abgekauft.
Prima: Und jetzt gibt er ihn dem Jungen.
Lucius: Und schaut, Martin geht mit ihm zum Brunnen, wäscht ihm das Knie und verbindet die Wunde sogar.
Quarta: Na, Titus? Martin tut doch was für Kinder – oder?
Lucius: (nachdenklich) Vielleicht sollte Martin tatsächlich der neue Bischof werden …
Prima: Denke ich auch. Los, Leute, lasst uns schauen, wie es weitergeht.
Erzähler:in: Als die vier Kinder ihn wieder sehen, rennt Martin gerade davon. Auch eine Frau scheint ihn erkannt zu haben. Es dauert gar nicht lange, da suchen ihn eine ganze Menge Leute. Auch unsere vier sind bei der Suche dabei.
Quarta: (hebt die Hand) He, seid mal still! Was ist denn das für ein Geschnatter? Das hört ja gar nicht mehr auf.
Prima: Na, da hinten ist doch der große Gänsestall von Maria.
Titus: Da ist er schon. Da ist ja wirklich mächtig was los! Eh … hat sich Martin vielleicht dort im Stall versteckt?
Erzähler:in: Dann geht alles ganz schnell: Martin war tatsächlich im Stall. Das laute Geschnatter der Gänse hat ihn verraten. Martin kam heraus und die Leute haben ihn in die große Bischofskirche gebracht. Als die Kinder dort ankamen, hörten sie gerade noch, wie Martin laut sagte: »Ich bin jetzt euer Bischof. Ich will so leben, wie Jesus es gesagt hat: ›Wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener.‹ Amen.«
(Alle gehen ab; kleine Pause; die vier kommen kauend/essend wieder.)
Quarta: Seht ihr, Jungs – wir haben es euch ja gesagt …
Titus: Also das hätte ich nie gedacht. Ihr hattet recht.
Lucius: Stimmt! Jeden Tag gibt es jetzt bei der Bischofskirche etwas für die hungrigen Kinder zu essen.
Prima: Und habt ihr es auch gesehen? Bei der zweiten Essensausgabe hat Bischof Martin selbst mitgeholfen.
Nach Psalm 121 (KuS 672)
Gott,
immer wieder hören wir von Menschen,
denen es nicht gut geht.
Immer wieder hören wir von Menschen
in großer Not.
Immer wieder hören wir von Menschen,
die Hunger und Durst haben.
Gott,
heute wollen wir erfahren,
wie einer nicht weggesehen hat.
Heute wollen wir erfahren,
wie da einer geholfen hat.
Heute wollen wir erfahren,
was das alles mit dir zu tun hat.
Hilf uns dazu, Gott! Amen.
Herr Jesus,
es ist gut, dass dir niemand gleichgültig ist.
Es ist gut, dass alle Menschen in Not
deine Brüder und Schwestern sind.
Es ist gut, dass du da bist,
wenn es Menschen schlecht geht.
Herr Jesus,
hilf doch, dass viele Menschen auch so helfen, wie Martin es tat.
Hilf doch, dass auch wir helfen,
wie Martin es tat.
Hilf doch, dass wir in allen Menschen,
die in Not sind, deine und unsere Geschwister erkennen. Amen.
Die einzelnen Szenen der Geschichte von den Kindern malen lassen und als fortlaufende Geschichte aufhängen. Die Szenen dabei so aufteilen, dass jedes Kind eine malen kann.
Den biblischen Text als besonderes Schmuckblatt mit folgendem Text gestalten:
Jesus Christus spricht: »Was ihr getan habt für eine meiner geringsten Schwestern und einer meiner geringsten Brüder, das habt ihr für mich getan.«
Mittels Spielfiguren die ganze Geschichte von/mit den Kindern nachstellen, was auch eine gute Wiederholung des Gehörten ist.
Wenn von Martins Taufe erzählt wird, kann der Kindergottesdienst mit einer Tauferinnerung verbunden werden. Die mitgebrachten Taufkerzen (vorher darauf hinweisen!) können dann anschließend an der Osterkerze entzündet werden. Für Kinder, die keine Taufkerze (dabei)haben, entsprechende Kerzen bereithalten. Der Tauferinnerungs-Teil wird mit einem Gebet abgeschlossen. Dabei halten sich alle an der Hand (= Zeichen, dass uns die Taufe zur Gemeinde Jesu zusammenschließt).
Vielleicht erzählen sie den Schluss der Erzählung (Martins Taufe) den Älteren und Jüngeren gemeinsam. Wenn alle (wieder) beieinander sind, kurz darauf eingehen, dass Martin vor der Taufe seinen Taufunterricht abschließen musste – was er getan hatte –, um dann allen zusammen von seiner Taufe zu erzählen. (Aus diesem Grunde wurde der Schluss beider Erzählungen, die für Jüngere und für Ältere, bewusst mit dem nahezu gleichen Wortlaut verfasst.)
Der Reiter zog seinen Mantel enger um sich zusammen. Es war kalt, die Sonne ging bald unter. Der Weg aber war noch weit bis nach Amiens. Der Reiter hieß Martin. Er beugte sich etwas vor und tätschelte liebevoll den Hals seines treuen Pferdes. »Dir ist so kalt wie mir. Aber halte durch, dann wartet ein warmer Stall auf dich. Dann bekommst du auch eine Extraportion Hafer.« Als hätte ihn das Pferd verstanden, wieherte es.
Drei Jahre war Martin schon in der Armee des römischen Kaisers. Er war erst 18 Jahre alt. Und er musste dem Kaiser noch viele weitere Jahre als Soldat dienen.
Während das Pferd gleichmäßig weitertrabte, erinnerte Martin sich an seine Jugend. Die Familie lebte für längere Zeit in Italien. Das war eine schöne Zeit. Dort war es angenehm warm und er war Menschen begegnet, die ihn irgendwie interessierten. Er fand schließlich heraus, dass sie zu dieser neuen Religion, gehörten: den Christen. Diese Christen gingen so liebevoll miteinander um. Sie hatten sich nach Jesus Christus benannt. Ihm folgten sie nach und von ihm erzählten sie.
Bald wollte Martin selbst ein Christ sein und zu den Christen gehören. Er meldete sich zum Taufunterricht an. Nur durch die Taufe gehörte man dazu.
Aber ach, es kam alles ganz anders. Denn Martins Vater war auch Soldat. Aber ein besonderer Soldat. Er konnte anderen Soldaten Befehle geben. Er war ein Anführer. Deshalb musste Martin als sein Sohn auch Soldat werden. Und so rückte seine Taufe in weite Ferne.
Plötzlich schreckte ihn etwas aus seinen Erinnerungen auf. Oh! Sie waren kurz vor dem Ziel. Aber halt, was war denn das? Da am Stadttor von Amiens? Obwohl ein ziemliches Gedränge herrschte, fiel ihm doch der Bettler auf. Fast nackt hockte er da am Boden. Und das bei dieser Kälte! Doch die Leute drängten sich einfach an ihm vorbei. Manche verhöhnten den Mann sogar: »Tu doch nicht so! Du willst nur Mitleid und Geld! Geh aus dem Weg!«
Kurz entschlossen zügelte Martin sein Pferd. Was sollte er nur machen? Ihm war ja auch kalt. Nein, er musste es versuchen. Er packte seinen Umhang und zog ihn ganz straff. Dann zog er sein Schwert. Wie gut, dass er es täglich schärfte. Dann schlug Martin zu – und teilte seinen Mantel in zwei Hälften. Die abgeschnittene Hälfte reichte er dem Bettler. »Geh zu den Soldaten. Sag, der Offizier Martin schickt dich. Dann bekommst du eine warme Suppe.« Dann ritt Martin eilig zur Kaserne.
Dort lachten ihn die anderen Soldaten aus. Er hatte ja nur noch einen halben Mantel. Und einige machten sich sogar über seine Hilfsbereitschaft lustig!
In der Nacht darauf fuhr Martin plötzlich aus dem Schlaf. Er hatte geträumt. Aber der Traum fühlte sich wie echt an. Im Traum stand der Bettler vor Martin. Er hielt die abgeschnittene Mantelhälfte in den Händen. Und diese Hände hatten Wunden. Sie waren wohl einst von Nägeln durchbort worden. Wie bei Jesus.
Da erkannte Martin, dass ihm in diesem Bettler Jesus selbst begegnet war. Jetzt erinnerte er sich, was er vor Jahren einmal im Taufunterricht gehört hatte. Jesus hat gesagt: »Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich gekleidet.« Da beschloss Martin, sich so schnell wie möglich taufen zu lassen.
Einige Zeit später war es dann soweit. Martin hatte einen Priester namens Hiliarius gefunden. Bei dem schloss er seinen Taufunterricht ab. In einer kleinen Kapelle neigte Martin nun seinen Kopf über das Taufbecken. Dreimal schüttete Hilarius ihm Wasser über seinen Kopf und sagte: »Martin, ich taufe dich auf den Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Das Licht Jesu sei nun deines Lebens Licht.«
So wurde der Soldat Martin getauft.
Spielstück. Bei weniger Mitarbeitenden werden entsprechend mehr Rollen von einzelnen besetzt.
Erzähler:in: Gerne trafen die Kinder sich bei den Pferdeställen der römischen Garnison in Amiens. (Die nachfolgend Genannten kommen herein und setzen sich in den Kreis.) Carl, Quintus und Maria. Schließlich auch Calista.
Calista: Ist das kalt und dann noch der viele Schnee. Hört mal, ich muss euch was erzählen … (Quintus wirkt aufgeregt) Quintus, was ist denn?
Quintus: Hast du was Neues von den Soldaten gehört? Da werden doch einige noch heute erwartet. Das hab ich in der Kaserne vorhin von meinem Vater erfahren.
Calista: Ach deshalb sind so viele Soldaten am Stadttor. Aber stellt euch vor, da sitzt doch tatsächlich auch ein Bettler!
Carl: Was soll daran denn schon Besonderes sein? Es gibt genug Arme und Bettler in der Stadt. Und bei dem Wetter kommen von draußen sicher noch mehr nach Amiens, weil es hier vielleicht etwas einfacher für sie ist.
Maria: Carl, jetzt lass doch Calista erst mal erzählen und unterbrich nicht.
Calista: Nun, dieser Mann ist aber fast nackt, wie er da sitzt. Hat praktisch nur ein Lendentuch um und sieht wirklich zum Erbarmen aus.
Quintus: Haben ihm denn die Torwachen nichts gegeben?
Calista: Dein Vater ist vielleicht einer der guten Soldaten und hilft anderen Menschen.. Die Torwachen aber haben den Mann ausgelacht, während sie Wein getrunken haben.
Maria: Das ist so gemein!
Erzähler:in: Alle schweigen bedrückt, während sie ihre Hände am Feuer wärmen. Plötzlich wird die Stalltür geöffnet und Leo, ein weiteres Kind, kommt ganz aufgeregt herein.
Leo: Hey Leute, was ich gerade draußen am Stadttor erlebt habe, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Da saß ein Bettler …
Carl: Das hat uns Calista schon erzählt. Also, was ist nun passiert?
Leo: Die kaiserlichen Reiter sind endlich zurückgekommen. Angeführt hat sie Martin, der Offizier. Die anderen sind so schnell sie konnten in die Stadt geritten. Martin aber hat angehalten, sah den Bettler an, überlegte kurz und zog sein Schwert. Ich dachte noch: »Hä, was will er denn mit seinem Schwert?« … da zog Martin schon seinen Mantel ganz stramm und teilte ihn in zwei Hälften. Die abgeschnittene Hälfte hat er dem Bettler gegeben. Mehr hab ich nicht mehr mitbekommen.
Erzähler:in: Ganz aufgeregt unterhalten sich die Kinder noch lange über diesen Martin.
Am nächsten Abend kommen sie wieder zusammen. Diesmal hat Quintus etwas zu erzählen.
Quintus: Stellt euch vor, was ich von meinem Vater weiß: Martin ist am Morgen ganz verstört in den Speisesaal gekommen. Er hat zuerst gar nichts gesagt, doch dann hat er erzählt. Von seinem Traum, den er in der Nacht hatte. Im Traum hat Martin nämlich wieder den Bettler gesehen. Den, der frierend am Stadttor gesessen hat. Im Traum trug der sogar seine Mantelhälfte. Aber seine Hände und Füße sahen aus, wie von Nägeln durchbohrt. Da ist Martin klar geworden: Das war Jesus, der ihm in diesem Bettler begegnet ist!
Maria: Ach, gehört Martin auch zu dieser neuen Religion? Die sagen doch, dieser Jesus war Gottes Sohn und ist von den Römern am Kreuz hingerichtet worden.
Leo: Ja, und sie sagen auch, er sei von den Toten wieder auferstanden und lebe.
Quintus: Martin muss irgendwie schon dazugehören. Er weiß nämlich viel über Jesus, hat mein Vater gesagt. An eine Aussage von Jesus konnte sich mein Vater gut erinnern. Jesus sagte wohl einmal: »Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet.«
Carl: Und genau das hat Martin ja getan, als er seinen Mantel mit dem Bettler teilte.
Calista: Ich habe sogar gehört, dass er sich jetzt taufen lässt. Nur durch die Taufe gehört man wirklich zu den Christen. Das weiß ich von meiner Mutter.
Leo: Bei der Taufe wär ich gern dabei!
Erzähler:in: Einige Zeit später versammelten sich wenige Menschen in einer kleinen Kapelle. Dort neigte Martin seinen Kopf über das Taufbecken. Dreimal schüttete der Priester Hilarius ihm Wasser über den Kopf und sagte: »Martin, ich taufe dich auf den Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Das Licht Jesu sei nun deines Lebens Licht.« Martin staunte, als er die Kapelle verließ. Denn am Eingang standen fünf Kinder. Mit großen Augen hatten sie seiner Taufe zugeschaut.
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