Zugänge für den Vorbereitungskreis1.
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Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema
Liturgische ElementeSei mutig und stark (KKL 336, Feiert Jesus! Kids 76, Einfach Spitze 18);
Gib uns Ohren, die hören
(KuS 496, KKL 251, Wwdl 42);
Kindermutmachlied (KuS 470, KKL 338);
Vom Anfang bis zum Ende (KuS 196, KKL 315)
EG WUE 769, KuS 672
Gebet nach der Geschichte und Segen siehe »Liturgische Elemente zur ganzen Reihe«
Kreative Umsetzung der GeschichteWo brauche ich Mut? Wo habe ich Angst?
Was macht mir Mut/stärkt mich/hilft mir, wenn ich Angst habe?
Für die Größeren auch Umweg über »Helden-Figuren« möglich (s. »Zur ganzen Reihe«)
Material: je Kind eine leere Klopapierrolle, Tonpapier, Kleber, Schere, Stifte
Die Klopapierrolle wird mit Tonpapier beklebt.
Für den Rücken wir ein »Heldenumhang« in Trapezform zugeschnitten (evtl. vorbereiten).
Je nach Alter können die Kinder auf den Umhang schreiben oder einen vorbereiteten Aufkleber anbringen mit (der Superkraft): »Gott ist bei dir.« Es kann darüber auch der eigene Name eingesetzt werden.
Dann wird die Superheldenfigur mit einem Gesicht ausgestattet und mit Farben angemalt.
Im Internet finden sich Vorlagen und Anleitungen (Stichwort: Superhelden, Klorolle, basteln).
Auch Mut- und Vertrauensspiele bieten sich an.
Jesus begegnen: Geschichten von Mut, Kraft und Veränderung
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater
Drei Geschichten von Menschen, die Jesus begegnen – und welche Auswirkungen das für sie hat: die ersten Jünger, Bartimäus und die Emmausjünger.
Jede Geschichte umfasst fünf Bildkarten, einen kompletten Erzählvorschlag sowie Arbeitsblätter (bei Bedarf);
Illustrationen: Petra Lefin
€ 24,00; Best.-Nr. 3836
Erzählung für JüngereEine Mitmachgeschichte
Die Kinder werden eingeladen, die Bewegungen zur Geschichte mitzumachen, die von der erzählenden Person oder einem anderen Teammitglied vorgemacht werden.
Für Josua beginnt heute etwas ganz Neues.
Alles wird sich verändern.
(Hände vor dem Körper rollen)
Josua ist mit vielen anderen unterwegs.
Hinter ihnen liegt ein weiter Weg.
Josua soll sie jetzt weiterführen.
In die Fremde.
(Auf der Stelle gehen)
Josua hat eine schwierige Aufgabe.
Er soll die Menschen zu ihrem neuen
Zuhause bringen.
(Mit Armen ein Dach über dem Kopf bilden)
Früh am Morgen steht Josua am Ufer des Jordans.
Noch ist die Sonne kaum zu sehen,
ihre Wärme fehlt.
Josua reibt sich müde die Augen.
(Augen reiben)
Josua hat Angst
Sein Bauch tut weh.
(Hand auf den Bauch legen)
Ihm ist kalt.
(Hände wärmend über Oberarme reiben)
Sein Herz pocht.
(Hand aufs Herz legen)
Er weiß nicht, ob er die Aufgabe schafft.
Josua fühlt sich plötzlich ganz klein und schwach.
(Arme mutlos hängen lassen)
Da fällt ein wärmender Sonnenstrahl auf Josuas Haut.
(Sanft über Wange streicheln)
Er blinzelt in das helle Sonnenlicht.(Blinzeln)
Ihm wird es ein bisschen wärmer.
(Hände wärmend über Oberarme reiben)
Denn Josua spürt: »Ich bin nicht allein.«
In seinem Herzen redet Gott mit ihm:
(Hand aufs Herz legen)
»Sei mutig
(Einen Arm anwinkeln, Faust ballen und Muskeln zeigen)
und stark«, sagt Gott.
(Mit zweitem Arm auch)
Josua probiert es aus.
Er hebt den Kopf.
(Kopf heben)
Da sieht er das versprochene Land.
(Hand an die Stirn legen)
Dort ist das Ziel.
(Mit dem Finger in die Weite zeigen)
Josua will mutig sein.
Er hebt die Arme und spürt seine Muskeln.
(Mit Armen nacheinander Muskeln zeigen)
Ja, er wird stark sein.
(Mit dem Kopf nicken)
Josua schaut zu den vielen Menschen, die jetzt mit ihm unterwegs sein werden.
Sein Mut sinkt.
(Arme fallen lassen, Kopf senken)
»Ob ich das wirklich kann?«
Aber wieder hört er Gott in seinem Herzen:
(Kopf heben, Hand aufs Herz legen)
»Sei mutig und stark
(Arme nacheinander anwinkeln …)
und fürchte dich nicht,
(Zeigefinger verneinend vor dem Körper bewegen)
denn Gott ist mit dir, wohin du auch gehst.«
(Arme vor dem Oberkörper verschränken)
Jetzt hört Josua auch die Stimmen der anderen.
(Hand ans Ohr legen)
Er weiß: »Ich bin nicht alleine unterwegs. Gott ist bei mir. – Und die anderen.
(Arme vor dem Oberkörper verschränken)
Jetzt spürt es Josua ganz sicher, dass er es mit Gottes Hilfe schaffen kann.
(Nicken)
Die Wärme breitet sich in seinem ganzen Körper aus.
(Hände wärmend über Oberarme reiben)
Sein Herz beruhigt sich.
(Hand aufs Herz legen)
Er spürt Kraft in sich.
(Arme nacheinander anwinkeln …)
Josua fühlt sich wie ein Held.
Er kann das nicht allein, aber er schafft es mit Gott an seiner Seite.
Alle zusammen brechen sie auf.
(Arme vor dem Körper rollen)
Immer wieder sagt sich Josua unterwegs:
»Sei mutig und stark
(Arme nacheinander anwinkeln …)
und fürchte dich nicht,
(Zeigefinger verneinend vor dem Körper bewegen)
denn Gott ist bei dir.«
(Arme vor dem Oberkörper verschränken)
Dann kommen sie an.
Sie finden ein neues Zuhause.
(Mit Händen Dach über dem Kopf bilden)
Und Gott wohnt bei ihnen.
(Beide Hände aufs Herz legen)
Ins gelobte Land
– Das Volk Gottes unterwegs
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater
12 stabile Bildkarten in DIN A3 für die »Ankunftsgeschichte« der jahrelangen Reise des Volkes Gottes durch die Wüste;
Illustrationen: Petra Lefin
€ 18,00; Best.-Nr. 3479
Erzählung für ÄltereBei dieser Geschichte kann die erzählende Person in die Rolle des Josua schlüpfen (Tuch umlegen) und sie mit Bewegungen begleiten.
Was für ein Morgen. Josua gähnt (gähnen), er streckt und reckt sich (strecken).
Müde schaut er auf das Wasser. (Augen reiben) Vor ihm liegt der Jordan, ein großer Fluss. Noch ist alles ruhig in der Morgendämmerung. Nur ein paar Vögel fliegen vorbei und zwitschern ihr Morgenlied.
Doch Josua ist nicht ruhig. Während die Sonne langsam aufgeht, versucht er, die Schrecken der Nacht abzuschütteln. (Arme und Beine ausschütteln).
Vor ihm liegt eine große Aufgabe. Alles wird neu. Alle schauen auf ihn, was er jetzt tut wird. Sie verlassen sich auf ihn.
Und Josua ist traurig. (Träne von Wange wischen).
So viele Jahre war er mit Mose unterwegs.
Er hat alles von Mose gelernt, was er über Gott weiß: (Mit Zeigefinger an Stirn tippen).
Wer Gott ist. Dass Gott es gut meint mit seinen Menschen. Und dass er Regeln aufstellt, damit die Menschen gut miteinander klarkommen. Diese Regeln helfen, das Leben zu beschützen.
Ganz besonders wichtig war es für Mose, dass Gott sie alle begleitet. (Hände aufs Herz legen).
Doch in all den Jahren, die sie zusammen unterwegs waren, sind sie auch älter geworden. Und jetzt ist Mose gestorben.
Kurz vorher hat er Josua zu sich gerufen:
»Josua, jetzt bist du der Chef. Du bringst die Israeliten, unser Volk, ans Ziel. (In die Ferne zeigen).
Viele Jahre sind wir schon auf dem Weg in das versprochene Land. Jetzt sind wir kurz davor.
Zeig du den Israeliten den Weg. Und erinnere sie immer wieder an Gott, damit sie ihn nicht vergessen.«
Da ist Josua erschrocken. (Hände an Wangen schlagen, erschrocken schauen)
»Ich bin doch kein Held, der vorausgeht, der Chef ist und den anderen sagt, was sie tun sollen. Außerdem kenne ich den Weg doch gar nicht. (Zeigefinger abwehrend bewegen).
Aber dann hat Josua gespürt: »Gott traut mir das zu.« (Aufrecht hinstehen)
Dann war ihm, als ob ihm jemand mitten ins Herz spricht: (Hand aufs Herz legen):
»Sei mutig und stark, (Arme nacheinander anwinkeln, Faust ballen und Muskeln zeigen)
denn der Herr, dein Gott, ist bei dir.« (Hände aufs Herz legen)
Das hat Josua Mut gemacht.
Er ist aufgestanden und zu den anderen gegangen. (Gehen)
Nun ist es so weit. Heute werden sie über den großen Jordan ziehen und ihren Weg in das neue Land suchen.
Josua fühlt sich plötzlich ganz alleine mit seinen Sorgen. (Arme hängen lassen)
Er fühlt sich wie in tiefer Dunkelheit. (Hände vors Gesicht)
In seinem Kopf überschlagen sich die Gedanken. Josua sorgt sich, dass sie heute Abend einen guten Rastplatz im neuen Land finden. Er hofft, dass sich niemand verletzt. Und dass alles gutgeht im neuen Land, das Gott ihnen versprochen hat. Sie sind so knapp davor.
Bei so vielen Gedanken mit hoffen, sorgen und sich freuen ist es, als würde ein Gewitter in seinem Kopf toben.
Doch dann spürt Josua in seinem Herzen wieder dieses Flüstern: (aufrichten)
»Sei mutig und stark (Arme nacheinander anwinkeln, Fäuste ballen und Muskeln zeigen)
und fürchte dich nicht (Zeigefinger abwehrend bewegen),
denn der Herr, dein Gott, ist bei dir.« (Hände aufs Herz legen)
Und dann hört er die anderen rufen: (Hand ans Ohr legen)
»Josua, komm! Wir warten auf dich!« – »Wann geht’s denn los?« – »Wir wollen jetzt von dir hören, wie’s weitergeht.« –
»Wir wollen jetzt endlich den Jordan überqueren!«
Josua atmet noch einmal tief durch. (Tief Luft holen)
»Nein, ich allein bin kein Held. (Mit Finger auf sich selbst zeigen, Kopf schütteln)
Aber Gott ist mein Held. Und den habe ich bei mir.« (Zum Himmel zeigen, dann beide Hände aufs Herz legen)
So geht er zu den anderen. (Gehen)
Und sagt: »Gott hat uns diesen ganzen Weg hierhergeführt. (Zum Himmel zeigen). Vergesst das nicht.
Viele Jahre waren wir unterwegs.
Als wir Durst litten, hat Gott uns Wasser gegeben. Als wir nichts zu essen fanden, hat Gott uns versorgt. Die ganzen Jahre hat Gott uns geführt. Immer mit dem Versprechen, dass er uns ein Land zeigt, in dem wir wohnen werden. Ein Land, in dem es uns gut gehen wird. Deshalb vergesst nicht: Gott ist bei uns. (Hände aufs Herz legen)
Und nun lasst uns losgehen. (Gehen)
»Seid mutig und stark (Arme nacheinander anwinkeln, Fäuste ballen und Muskeln zeigen)
und fürchtet euch nicht (Zeigefinger abwehrend bewegen),
denn der Herr, euer Gott, ist bei euch.« (Hände aufs Herz legen)
So ziehen Josua und die Israeliten über den Jordan und finden ein Land, in dem sie wohnen können und es ihnen gutgeht. (Mit Händen Dach über dem Kopf bilden)
Zugänge für den Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum ThemaUnd was tut Gott dann? Er fängt mit einem zwei Menschen, Abraham und Sara, noch einmal ganz neu an, ruft sie heraus aus ihrer Welt und Sippe, um etwas Neues zu schaffen.
Die Kinder und der Text / das Thema
Liturgische Elementesiehe »Zur ganzen Reihe«
Das wünsch ich sehr
(KuS 410, KKL 333, HuT 315, MKL1 5, vor und nach der Erzählung singen);
Gott hält seine Hand (KuS 186; evtl. Refrain als Rahmung des Psalmgebets)
Segne uns mit der Weite (KuS 182, KKL 281)
Siehe »Zur ganzen Reihe«
Siehe »Zur ganzen Reihe«
Kreative Umsetzung der GeschichteFür die Jüngeren die Geschichte und den Weg mit Tüchern und Klötzchen veranschaulichen.
Für die Älteren wird aus der Sicht Saras erzählt, da in der Bibelauslegung in den letzten Jahren anstelle von »Erzvätern« eher von »Erzeltern« gesprochen wird. Die Erzählperson kann sich mit einem Tuch als Sara kenntlich machen, um so die Übergänge zur Geschichte und wieder weg von ihr anzuzeigen.
Zum Schluss kann »Sara packt ihren Koffer und nimmt mit …« gespielt werden.
Die Geschichte wirft bei Erzählenden und Hörenden wahrscheinlich Fragen auf, die im Theologisieren mit den Kindern aufgegriffen werden können. Z. B.
Zum Abschluss das Lied »Segne uns mit der Weite« (in dem viele Arten des Segens beschrieben werden).
Die Kinder bilden Paare. Ein Kind führt, das andere hat die Augen verbunden und wird geführt.
Mit diesem Spiel können sich die Kinder in Abraham und Sara hineinversetzen. Tipp: Dazu muss das Team die Kinder kennen und einschätzen können. Wichtig: Kinder können, müssen jedoch nicht mitspielen.
Siehe hierzu »Zur Gestaltung der Reihe«
Mögliches Symbol heute: Hand (für die Führung Gottes)
Brief Saras an ihre Freundin in der Heimat.
Oder Brief an eine*n eigene*n Freund*in, die*der umziehen muss.
Erzählung für JüngereEinstieg: Könnt ihr euch noch daran erinnern, wie das war, als ihr in den Kindergarten bzw. die Schule gekommen seid? Neues Gebäude, neue Leute? Oder ist jemand schon einmal umgezogen? Wie war das?
Es ist nicht leicht, von einem Ort wegzugehen, an dem man sich wohlfühlt, wo man die Leute kennt, wo alles vertraut ist. Es ist nicht leicht, sich in einer neuen Situation zurechtzufinden.
Wer möchte, darf davon erzählen.
(Mit Bauklötzen auf einem grünen Tuch eine kleine Siedlung aufbauen. Daran angrenzend gelbe und braune Tücher für Wüste und Berge; während der Erzählung Figuren entsprechend versetzen.)
Hier lebten Abraham und seine Frau Sara. Es ging den beiden gut. Sie hatten genug zu essen, ein schönes Haus. Es gab gute Weideplätze für ihre Schafe und Ziegen. Sie waren hier alt geworden.
Ja, es ging ihnen wirklich gut. Nur eins fehlte zu ihrem Glück: Sie hatten keine Kinder.
Aber mit Abraham und Sara lebten viele Knechte und Mägde zusammen, die bei der Arbeit im Haus und mit den Tieren halfen.
Im gleichen Ort wohnten auch alle ihre Verwandten, ihre Freunde und Bekannten. Da konnte man sich gegenseitig unterstützen oder zusammensitzen und reden und erzählen.
Dann hörte Abraham eines Tages, wie Gott zu ihm redete: »Abraham, geh fort von hier! Verlasse deine Familie, deine Freunde! Geh weg aus deinem Haus von deinem Land. Zieh in ein neues Land, das ich dir zeigen werde.«
Und Gott redete noch weiter: »Ich möchte dir Glück und Segen geben. Du wirst viele Kinder und viele Enkel und Urenkel bekommen, dass es ein ganzes Volk sein wird.«
Abraham fragte sich: »Was soll das bedeuten? Er und Sara waren beide alte Leute. Wozu sollten sie noch weggehen? Und wohin? Und Kinder bekommen? Sie waren doch viel zu alt dafür!«
Dazu hatte Gott nichts gesagt, aber Abraham war sich sicher: Gott hat mit ihm geredet.
Ein wenig unsicher ging Abraham zu seiner Frau Sara. Wie sollte er ihr erklären, dass sie weggehen würden? Weggehen mussten!
Doch Sara sagte: »Wenn Gott das gesagt hat, gehe ich mit dir. Ich glaube Gott, dass er uns noch viel Größeres schenken will: Glück und Segen und viele Nachkommen. Ich muss noch alles vorbereiten. Und von all meinen Freundinnen möchte ich mich auch verabschieden. Aber dann gehen wir los!«
Voller Zuversicht brachen Sara und Abraham auf. Ihr Neffe Lot ging auch mit ihnen. Sie nahmen alles mit, was sie besaßen: Tiere, Geschirr, Kleidung und Verpflegung. Auch die Knechte und Mägde gingen mit. So machten sie sich auf den Weg, einen Weg ins Ungewisse.
Von einem Weideplatz zum nächsten zogen sie. Jeden Abend schlugen sie ihre Zelte auf. Manchmal blieben sie auch ein paar Tage an einem Ort. Dann aber packten sie alles wieder ein und zogen weiter. Sie wussten nicht, wohin es ging. Was sie aber wussten: dass Gott bei ihnen ist.
Abschluss: Abraham und Sara vertrauten Gott – das war nicht immer leicht. Wie sich das anfühlt, könnt ihr in einem Spiel ausprobieren (Vertrauensspiel).
Baumwoll-Rundtücher – Komplettset
Mit sechs Tüchern in sechs Farbe

Die drei fortlaufenden »Erzählungen für Jüngere« dieser Reihe mal mit Rundtüchern erzählen, die anders wirken …
In den Farben rot, blau, weiß, gelb, dunkelbraun und grün (auch einzeln zu bestellen).
Maße: Ø 65–88 cm (je nach Farbe und Firma)
Set € 42,10; Best.-Nr. S1359
Erzählung für Ältere
Einstiegsgespräch:
(Jeweils Zeit für Antworten lassen)
Könnt ihr euch an eine Situation erinnern, in der ihr neu angefangen musstet (Schule, Umzug …)? Wie war das? Was hat euch geholfen und den Neuanfang leichter gemacht?
Was würdet ihr einem Freund oder einer Freundin sagen, dass für ihn*sie ein Neuanfang einfacher wird?
Wie kannst du spüren, dass Gott bei dir ist?
Auch heute verlassen viele Menschen ihr Land oder ihre ganze Familie. Kennt ihr jemanden? Warum tun sie das? Wie wird es ihnen wohl gehen?
Wir brechen gleich auf. Die Kamele sind beladen, die Wasserschläuche gefüllt, die Ziegen und Schafe zusammengetrieben. Und ich bin wieder mal aufgeregt, obwohl wir doch schon lange unterwegs sind und wir schon oft aufgebrochen sind. Abraham will in das Land ziehen, das Gott ihm versprochen hat. Nachts grübele ich manchmal: »Ob wir dort gut ankommen?« Ich bin ja nicht mehr jung, und mein Mann auch nicht. Aber ich bin voller Zuversicht! Gleich geht es los.
Ich bin Sara, die Frau von Abraham. Manchmal frage ich mich immer noch, ob das nötig war? Sich noch in unserem Alter mit Sack und Pack auf die Reise zu machen. Es ging uns ja in Haran, wo wir lebten, gut. Wir hatten ein schönes Haus, gute Weiden für unsere Tiere, Knechte und Mägde, die uns halfen. Aber vor allem waren unsere ganze Verwandtschaft, unsere Freunde und Bekannten in der Nähe. Das war schön. Wir haben einander geholfen und zusammengehalten. Eigentlich perfekt. Außer, dass wir keine Kinder hatten.
Und dann diese verrückte Aktion: alles aufgeben und hinter sich lassen! Wirklich alles: Haus, Freunde, Familie. Mit Zelten und Tieren, Knechten und Mägden machten wir uns auf den Weg. Wir wussten nicht mal, wohin.
Warum das Ganze? Gott hatte mit Abraham geredet. Wie? Ich weiß es nicht. Abraham und ich wissen nur, dass Gott uns führt. Dass er es gut meint mit uns und uns in ein gutes Land führen wird.
So hat Gott es zu Abraham gesagt. Und Gott hat uns versprochen, dass er uns segnen wird und er etwas Besonderes mit uns vorhat: ein Neuanfang in einem neuen Land. Eine neue, große Familie hat Gott uns versprochen. Ich weiß zwar nicht, wie das gehen soll, aber lassen wir uns überraschen!
Ob uns das leicht fällt? Nein, natürlich nicht. Immer wieder kommen Fragen und Zweifel: »Hat Abraham nicht richtig gehört?« – »Wie lange leben wir zwei alte Menschen denn noch? Woher soll da noch eine Familie kommen?«
Doch unser Vertrauen zu Gott ist stärker. Wir haben unterwegs schon so viel Gutes erfahren und gemerkt: Gott begleitet uns. Deshalb bepacke ich immer wieder die Kamele. So lange, bis wir ankommen in dem Land, das Gott uns zeigen wird.
Abschlussgespräch: Was könnte mit dem Segen, den Gott versprochen hat, gemeint sein?
Woran könnten Abraham und Sara merken, dass sie gesegnet sind?
Seid ihr auch gesegnet?
Salböl-Set
Alles immer beieinander
Das Set beinhaltet alles, was für eine Segnungsfeier benötigt wird. Ob in der Kirche mit Kindern, der Gemeinde oder am Krankenbett.
Mit: Salböl-Schälchen und -gefäß aus Keramik (beides handgetöpfert), Salböl-Fläschchen (30 ml einer speziellen Mischung aus natürlichen, ätherischen Ölen) und der Broschüre »Segen, der unter die Haut geht«.
Set € 26,90; Best.-Nr. S1510
Zugänge für den Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema
Liturgische ElementeSiehe »Zur ganzen Reihe«
Weißt du, wieviel Sternlein (EG 511, KuS 626, KKL 20; zur 1. Strophe wird für jedes Kind, das »Gott kennt und liebhat«, ein Teelicht angezündet und auf ein blaues Tuch gestellt; dann das ganze Lied singen);
Das wünsch ich sehr (KuS 410, KKL 333, HuT 315, MKL1 5, vor und nach der Erzählung);
Nichts soll dich ängsten (KuS 232, HuT 130)
Siehe »Zur ganzen Reihe«
Siehe »Zur ganzen Reihe«
Kreative Umsetzung der GeschichteDie Kinder schneiden Sterne aus, schreiben Mut machende Worte/Liedverse oder malen Bilder darauf und gestalten die Sterne, die auf ein großes, dunkelblaues Tuch gelegt/gehängt werden. Am Ende kann jedes Kind einen Stern mitnehmen.
Kinder fragen (und nachdenken lassen) über:
Siehe hierzu »Zur Gestaltung der Reihe«
Mögliches Symbol heute: Sterne.
Erzählung für JüngereZur Anknüpfung an den vergangenen Sonntag werden wieder die Tücher und Figuren so aufgebaut, wie sie am Ende der letzten Erzählung waren (Wüste/Berge).
Materialergänzung: grünes und dunkelblaues Tuch, (Leucht-)Sterne in der Anzahl der Kinder
Abraham und Sara dachten oft über ihren langen Weg nach – weg aus ihrer Heimat, in ein anderes Land. Sie waren unterwegs, weil Gott zu ihnen gesagt hatte: »Abraham, verlass deine Heimat. Verlass deine Familie. Zieh in ein neues Land. Ich will es dir zeigen.« Und Sara und Abraham machten es so. Sie vertrauten Gott, dass er sein Versprechen hält.
Alles, was sie besaßen, nahmen sie mit: Zelte und Tiere, Knechte und Mägde. Sie brachen auf, obwohl sie nicht wussten, wohin. Sie zogen von einem Weideplatz zum nächsten. Abends bauten sie die Zelte auf. Manchmal blieben sie einige Zeit. Dann packten sie alles wieder ein und zogen weiter.
(Grünes Tuch für das neue Land ausbreiten, alle Figuren dort abstellen)
Lange waren sie schon unterwegs. Es war sehr anstrengend. Schließlich erreichten sie das Land Kanaan. Hier gab es Wasser und gute Weiden für die Tiere.
»Dies ist das Land, das ich euch gebe«, sagte Gott zu Abraham und Sara. »Hier sollt ihr wohnen.« Jetzt schlugen sie ihre Zelte endgültig auf. Erleichtert packte Sara die Sachen aus. Abraham baute an einen Altar und dankte Gott, dass er sie auf der langen Reise bewahrt hatte. »Wir dürfen Gott nie vergessen«, sagte er. »Er sorgt für uns wie ein Vater.« Ja, das glaubten sie.
Viele Jahre vergingen. Abraham und Sara waren froh in ihrer neuen Heimat. Aber Gott hatte ihnen mehr versprochen. Viele Nachkommen sollten sie haben. Sara und Abraham aber hatten noch kein Kind. Und jetzt waren sie sehr alt. »Wie sollen wir jetzt noch zu einem großen Volkes werden?«, fragte Abraham Gott immer wieder. Darüber wurden die beiden immer trauriger. (Dunklblaues Tuch über die Tücher legen)
Eines Nachts hörte Abraham Gottes Stimme: »Geh hinaus vor dein Zelt. Schau hinauf zum Himmel. Was siehst du?« Abraham trat vor sein Zelt und stand staunend unter den vielen Sternen, die am Himmel funkelten. »Viele, viele Sterne sehe ich«, antwortete Abraham. »Ich kann sie nicht zählen.« – »So viele Nachkommen wirst du haben, glaube mir«, sagte Gott. (Leuchtsterne auf dunklem Tuch ausbreiten)
Abraham blieb vor dem Zelt stehen. Er schaute in den Himmel.
Er war sprachlos. Da waren so viele Sterne! »Ein unendlicher Sternenhimmel! So groß bist du, Gott! Du hast alles gemacht und bist viel größer als alles. Jetzt weiß ich wieder: Du bist da, Gott. Du lässt uns nicht allein und hältst, was du versprichst.«
Da wurden Abraham und Sara wieder froh. Sie wussten wieder: »Gott hat uns nicht vergessen. Er wird sein Versprechen halten.«
Am Ende bekommt jedes Kind einen Stern.

Immer wieder werden Erzählungen mit Figuren bildlich dargestellt. Nicht ohne Grund! Hinterlassen doch Worte in Kombination mit Bildern einen starken Eindruck.
(Die abgebildeten Figuren können natürlich auch für andere Personen als die genannten verwendet werden; v. l. n. r.): Jesus, Prophet, vornehme Frau, König, Jünger, Maria, junge Frau, Hirtenjunge. Auch einzeln bestellbar.
Maße: Zwischen 10 und 13 cm hoch
Set € 69,10; Best.-Nr. S676
Erzählung für ÄltereSara erzählt:
Wie lange waren wir eigentlich unterwegs? Ich habe das Gefühl für die Zeit verloren. Nur an mir und meinem Mann Abraham kann ich sehen, wie die Zeit vergeht: Wir sind alt geworden. Wir sind in dem Land angekommen, das Gott uns versprochen hat. Es ist ein gutes Land. Das schon. Aber es gehört uns nicht. Doch eigentlich spielt das auch keine Rolle mehr. Wie gesagt: Wir sind inzwischen alt geworden. Und obwohl ich nach wie vor glaube, dass Gott uns hierhergebracht hat, weiß ich nicht, wie es weitergehen soll.
Denn wir haben keine Kinder, keine Enkel. Was nützt uns da unser Wohlstand, die fetten Tiere, die Knechte und Mägde? Ich weiß, Abraham fragt sich das auch manchmal. Auch wenn wir uns gegenseitig immer wieder darin bestärken, dass Gott seine Versprechen einhält und er einen Plan für uns hat. Wir werden nun mal nicht jünger.
Und manchmal, wenn wir nachts allein vor dem Zelt stehen und in den Himmel schauen, überkommen uns Zweifel: »Wozu sollten wir unsere Heimat eigentlich verlassen? Wozu den langen Weg gehen?« Dann werden wir mutlos. Dann ist es in uns fast so dunkel wie die Dunkelheit vor dem Zelt. Wir zwei Menschen sind so klein – und die Welt, der Himmel, die Sterne so groß! Was sind wir mit unserem kleinen Leben? Und nicht mehr lange, dann sind wir nicht mehr da.
Doch letzte Nacht ist etwas Sonderbares geschehen. Gott hat wieder zu uns geredet. Er hat gesagt: »Abraham, ich bin dein Beschützer, ich will dir viel geben.« Da konnte mein Mann nicht mehr anders. Es brach aus ihm heraus: »Ja, Gott, ich weiß das, aber was hilft uns das? Wir sind alt! Wir sterben bald! Und noch immer haben wir kein Kind. Am Ende wird ein Knecht alles erben, was ich habe.«
Ich fand das ganz schön mutig von Abraham. Aber Gott hat ihn nicht zurechtgewiesen, wie ich es wohl erwartet habe. Nein, er hat unsere Klage angehört. Und dann sagte er: »Nein, habt keine Angst. Nicht dein Knecht wird euch beerben, sondern ihr werdet einen Sohn haben.Geht hinaus vors Zelt. Schaut euch hoch in den Sternenhimmel. Könnt ihr die Sterne zählen?« Und nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »So viele Nachkommen werdet ihr haben.«
Da gingen wir hinaus und schauten in den Himmel. Zuerst sahen wir einen Stern. Doch dann noch einen. Und je länger wir schauten, umso mehr Sterne konnten wir erkennen. Tausende – einfach nicht zu zählen.
So unbeschreiblich groß und wunderbar war dieser Sternenhimmel! Und alles hat Gott gemacht, alles ist in seiner Hand.
Diese Einsicht hat uns wirklich die Sprache verschlagen. Und je länger wir da im Dunkel standen, desto heller wurde es in uns. Wir merkten: Gott ist da. Er hat uns bis hierhergebracht und er wird sein Versprechen halten. Wir brauchen uns nicht zu sorgen.
Zum Abschluss der Geschichte »Nichts soll dich ängsten« singen. Gerne auch auf Spanisch, da das »Solos dios basta« kurz und eindrücklich ist.
Figurenkegel-Set
Mit 21 Figurenkegeln aus Buchenholz
Auch mit Figurenkegeln aus Holz können biblische Geschichten dargestellt werden. Dieses Set bietet dazu viele Möglichkeiten.
Vier verschiedene Größen (die jeweils auch einzeln bestellt werden können):
1 x XXL, 16,5 cm hoch (1454);
3 x groß, 10 cm hoch (1208, im 10er-Set);
12 x mittel, 7 cm hoch (472, im 10er-Set);
5 x klein, 5 cm hoch (471, im 10er-Set)
Set mit 21 Kegeln € 21,60;
Best.-Nr. S1680
Zugänge für den VorbereitungskreisSie greift die heutige Geschichte auf. Gastfreundschaft ist besonders in alten Zeiten ein wichtiges soziales Tun. Und auch heute noch spielt sie vor allem in südlichen Ländern eine große Rolle. Gerade dort, wo es kaum Gasthäuser gibt, sind Menschen unterwegs auf Gastfreundschaft angewiesen. Besondere Gastfreundschaft, gerade gegenüber Fremden, wird hoch eingeschätzt.
Doch auch heute, »bei uns«, erleben wir immer wieder unverhoffte Gastfreundschaft. Wer mag, kann davon erzählen.
Unserer Geschichte endet damit, dass die Gäste ein wunderbares Gastgeschenk dalassen: die Verheißung eines Kindes innerhalb eines Jahres.

Zum Text / Zum ThemaAbraham lädt die Fremden höflich (fast drängend) und untertreibend ein, seine Gäste zu sein: Wasser und ein Stückchen Brot will er ihnen anbieten. Doch was dann folgt, ist ein ungeheurer Aufwand, der für die Gäste betrieben wird. Die perfekte Gastfreundschaft.
Deshalb bekommt er von den Gästen ein Gastgeschenk (das in alten Geschichten ein beliebtes Motiv ist).
Und jetzt kommt Sara ins Spiel. Mit der Frage nach ihr wird deutlich: Es geht nun auch um sie. In einem Jahr werde sie ein Kind haben. Saras Reaktion darauf, ein Lachen, ist wohl die normale menschliche Reaktion auf diese Ankündigung – und zugleich die Reaktion eines Menschen auf Gottes wundervolles Eingreifen. Es ist kein Zeichen ihres Unglaubens. Denn das Lachen wird später im Namen, den das Kind bekommt, positiv aufgegriffen: Isaak – »Gott lacht« oder »Gott möge lachen«).
Es lacht nicht nur Sara in ihrem Staunen, sondern auch Gott freut sich über dieses Kind
Die Kinder und der Text /
Liturgische ElementeSiehe »Zur ganzen Reihe«
Das wünsch ich sehr
(KuS 410, KKL 333, HuT 315, MKL1 5);
Du verwandelst meine Trauer in Freude
(nach der Geschichte; KuS 411, KKL 337, HuT 113, EGplus 106, MKL1 9)
Siehe »Zur ganzen Reihe«, Seite 19
Siehe »Zur ganzen Reihe«
Kreative Umsetzung der GeschichteUm einerseits die Gastfreundschaft und andererseits die große Freude über das so sehnlichst und lange erwartete Kind nachzuvollziehen, soll ein kleines Freudenmahl gefeiert werden (mit z. B. Fladenbrot, Schafskäse, Gurken, Saft und Wasser). Vielleicht kann sogar auf einer Picknickdecke auf dem Boden sitzend gegessen werden. Schön ist es, ein Tischlied zu singen.
Siehe hierzu »Zur Gestaltung der Reihe«
Mögliche/s Symbol/e heute: Brot, Krug, Baby
Abraham und Sara
Bildkartenset zum Kamishibai-Erzähltheater
12 stabile, farbige DIN-A3-Bildkarten,
inkl. Textvorlage.
Illustriert von Petra Lefin
€ 18,00; Best.-Nr. 3478
Erzählung für JüngereAus Tüchern ein Zelt aufbauen; Abraham und Tiere sind vor dem Zelt, Sara im Zelt; Babyfigur bereithalten
Es war Mittag und richtig heiß. Abraham saß vor dem Zelt und döste vor sich hin. Seine Frau Sara war im Zelt. Abraham konnte sie durch die dünne Zeltwand hören, wie sie ihrer Arbeit nachging.
(Drei Figuren dazustellen, [es bleiben durchweg drei Personen, auch wenn am Ende nur eine spricht].)
Da schaute Abraham auf: »Wo kommen denn plötzlich die drei Fremden her?« Er hatte sie gar nicht kommen sehen.
So schnell Abraham in seinem Alter noch konnte, sprang er auf. »Das geht ja nicht, dass diese Fremden in der größten Mittagshitze hier vorbeigehen. Ich muss sie einladen und ihnen etwas anbieten, damit sie sich ausruhen und stärken können. Wenn es dann nicht mehr so heiß ist, können sie weiterziehen.«
Abraham verbeugte sich vor den Männern und sagte: »Liebe Herren, seid meine Gäste. Ich will euch einen Schluck Wasser und Brot bringen, bevor ihr euch wieder auf den Weg macht.« Die Männer antworteten: »Ja, mach das.«
Während sie sich im Schatten niederließen, und Knechten ihnen die stubigen Füße wuschen, ging Abraham zu Sara: »Schnell, Sara, mach eine große Menge Teig für Brot. Nimm vom feinsten Mehl, das wir haben. Ich suche ein schönes Kalb aus der Herde aus für einen leckeren Braten. Die Gäste sollen das Beste bekommen, das wir haben. Sorge auch für frische Milch von unseren Tieren.« So bereiteten Abraham und Sara ein großes Gastmahl für die Fremden zu.
Als alles fertig war, lud Abraham seine Gäste ein. Er bediente sie aufmerksam: reichte ihnen Fleisch und Brot, goss ihnen Milch und Wasser nach und passte auf, dass sie immer genug von allem hatten. Sara war im Zelt geblieben, wie es üblich war. Doch durch die dünne Zeltwand konnte sie das Gespräch der Männer gut hören.
Als die drei Männer satt und ausgeruht waren, fragte einer von ihnen: »Wo ist deine Frau Sara?« – »Sie ist hier im Zelt hinter uns«, antwortete Abraham.
Und als der Mann weiterredete, wussten sowohl Abraham wie auch Sara, dass nun sie beide nun gemeint waren. »In einem Jahr werdet ihr ein Kind haben«, sagte der Fremde.
So etwas Unglaubliches hatten sie nicht erwartet. Sind sie nicht beide zu alt? Staunend und überrascht lachte Sara in sich hinein. Da sagte der Fremde: »Glaubst du nicht, dass Gott alles tun kann? In einem Jahr werdet ihr ein Kind haben.«
Es dauerte wirklich gar nicht lange, da merkte Sara, dass sie schwanger war. Jetzt musste sie oft lachen – immer wenn sie daran dachte.
(Babyfigur ins Zelt legen)
Als dann das Kind geboren wurde, lachten beide:, Abraham und Sara. Es war ein Junge. »Er soll Isaak heißen«, meinte Abraham. »Denn auch Gott freut sich über ihn und lacht ihn an.«
Nomadenzelt
Mit Holzgestell zum Zusammenstecken

Das Nomadenzelt mit dem durchdachten Holzgerüst zum Zusammenstecken und dem dunkelblauen Dach aus Baumwolle, spielt in vielen (meist alttestamentlichen Geschichten) eine bedeutende Rolle.
Das Nomadenzelt (auch Beduinenzelt) ist auf die Größe unserer Biegepuppen und der anderen Legematerialien abgestimmt.
Die Zeltstangen können im Tuch eingerollt und mit den beiden gelben Kordeln, die auch zur Zeltbefestigung dienen, transportiert werden.
Maße: (B x T x H) ca. 60 x 20 x 22 cm.
€ 21,60; Best.-Nr. 1370
Erzählung für ÄltereLachen erfüllt unsere Zelte. Wer hätte das gedacht? Da krabbelt und quietscht so ein kleines Kerlchen zwischen den Tieren und Mägden und Knechten umher – und alle freuen sich. Wir müssen oft über ihn lachen.
Das kleine Kerlchen ist unser Sohn. Ja, unser leiblicher Sohn. Den hat Gott uns nach langen Jahren des Hoffens und Betens geschenkt. Obwohl ich und mein Mann Abraham eher schon so alt sind wie Großeltern oder gar Urgroßeltern. Es ist ein Wunder! Und wir freuen uns unglaublich.
Deshalb haben wir ihn auch Isaak genannt. Das heißt: »Lachen«. Oder besser: »Gott möge über ihm lachen«.
Eigentlich hat Lachen unsere ganze Geschichte begleitet. Obwohl uns das Lachen manchmal vergangen ist, weil wir so lange auf dieses Kind mussten. Denn Gott hatte es uns versprochen, aber nicht gesagt, wann es so weit sein wird.
Doch dann bekamen wir vor einem Jahr Besuch. Die drei Männer sahen aus wie normale Wanderer. Sie waren in der Mittagshitze unterwegs und kamen an unseren Zelten vorbei. Doch in dieser prallen Mittagssonne sollte niemand unterwegs sein. Die Höflichkeit gebietet es, dass man ihnen einen Platz im Schatten und eine Erfrischung anbietet.
Mein Mann ging den Fremden entgegen und begrüßte sie. Er verbeugte sich höflich von ihnen und lud sie ein: »Wollt
ihr so freundlich sein und zu mir in den Schatten kommen. Ich will euch schnell etwas zur Stärkung bringen, bevor ihr weiterzieht.«
Ich habe alles vom Zelt aus mitgehört, weil Frauen bei uns unter fremden Männern nichts verloren haben. Aber ich kannte meinen Mann gut genug, um zu wissen, dass dies eine höfliche Untertreibung war. Und wirklich: Kurz darauf kam er zu mir ins Zelt gestürmt und rief: »Schnell, Sara, bereite eine große Menge Teig vom feinsten Mehl zu und backe Brot für unsere Gäste. Ich selbst will aus unserer Rinderherde das schönste Kalb aussuchen, damit die Knechte daraus einen feinen Braten machen. Dann brauchen wir noch Milch und Butter.«
Trotz der Eile wurde alles sorgfältig zubereitet. Die Gastfreundschaft verlangt das Beste für die Gäste. Erst recht bei Fremden, von denen man keine Gegeneinladung erwarten kann. Das haben wir immer so gehalten.
Abraham hat die Gäste beim Essen selbst bedient und geschaut, dass es ihnen an nichts fehlt. Ich habe mich im Zelt ausgeruht. Ich hörte zwar, dass sie sich unterhielten, aber was sie redeten … darauf achtete ich nicht. Es gehört sich ja nicht, zu lauschen, .
Bis ich meinen Namen hörte. Da wurde ich aufmerksam. »Wo ist deine Frau Sara?«, fragte einer. Ich verstand nicht. Woher kennen die mich denn?
Abraham antwotete: »Sie ist im Zelt.«
Doch jetzt wusste ich, dass es um mich ging. Die Männer rechneten anscheinend damit, dass ich nun zuhörte.
Aber was ich dann zu hören bekam, war unglaublich: »Nächstes Jahr um diese Zeit komme ich wieder. Dann wird Sara einen Sohn haben«, sagte er.
»Meinte er wirklich mich? Wusste er nicht, dass ich eine alte Frau war? Wie stellte er sich das vor?«, so schwirrten die Fragen in meinem Kopf. Gleichzeitig hüpfte mein Herz vor freudiger Überraschung: »Sollte doch noch eintreten, worauf wir so lange schon warten?« Und da musste ich lachen, als ich diese unglaublichen Worte hörte.
Da hörte ich die Stimme nochmals: »Warum lacht Sara? Und warum denkt sie, sie sei zu alt? In einem Jahr wird sie ein Kind haben.«
Ich fragte mich immer mehr: »Wer waren diese Fremden?« Denn sie sagten noch etwas Überraschendes: »Sollte für Gott etwas unmöglich sein?«
Jetzt bin ich sicher, dass es keine gewöhnlichen Menschen waren. Sie kamen von Gott und brachten unser Kind wie ein Gastgeschenk mit.
Mein Lachen wurde mit jedem Monat, in dem mein Bauch wuchs, unbegreiflicher. Denn Gottes Handeln ist für uns unbegreiflich. Und wenn ich unser lachendes Kind sehe, ist eine unbändige Freude in mir.
Zugänge für den VorbereitungskreisNotiert eure Gedanken. Wer mag, sagt sie den anderen.
Schreibt sie auf und legt sie in die Mitte.
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema
Liturgische ElementeDas wünsch ich sehr
(KuS 410, KKL 333, EGplus 104, HuT 315);
Wo ich gehe, bist du da (KuS 322);
Aufstehn, aufeinander … (KuS 286, KKL 376)
Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«
(nach »Bildbetrachtung und Gespräch«, s. u.)
Mitarbeiter*in: »So viel gibt es zu sehen und zu entdecken auf der Welt. Das hat Gott gemacht. Dafür danken wir Gott. (Nacheinander kann jedes Kind eines der Dinge nennen, die beim Austausch in die Mitte gelegt wurden; s. u. »Bildbetrachtung und Gespräch«.)
Gott hört uns, egal ob wir etwas laut sagen oder nur ganz leise im Herzen.«
Gebetsanfang: »So viel gibt es zu sehen und zu entdecken auf der Welt. Das hat Gott gemacht. Dafür danken wir Gott. …« (hier kann jedes Kind eine Sache nennen, wofür es danken möchte – aus dem Austausch oder etwas anderes; wer nichts sagen will, sagt einfach »weiter«.)
Gebetsabschluss: »Das hast du gemacht. Danke, Gott. Amen.«
Kreative Umsetzung der Geschichte(Nach der Geschichte)
Besonders eindrücklich ist der wieder sehende Bartimäus aus der Kees-de-Koort-Kinderbibel (siehe hierzu »Der besondere Tipp«, unten). Dieses Bild in die Mitte legen. »Bartimäus sieht das erste Mal …« Die Kinder überlegen:
Die Antworten werden aufgeschrieben und zum Bild gelegt. Dann entscheidet sich jedes Kind für eine Sache und malt sie auf ein Blatt Papier (am besten mit Wachs- oder Zuckerkreide). Die Bilder ebenfalls in die Mitte legen. Wer mag, kann zum eigenen Bild etwas sagen.
Anschließend Dank-Gebet (s. o.).
Alle stehen im Kreis und schauen auf den Fußboden. Beim Kommando »Augenschau« heben alle den Blick. Wenn dieser genau auf den Blick eines anderen Kindes trifft (sich zwei Kinder also direkt in die Augen schauen), setzen sich diese beiden Kinder. Ein »Herumsuchen« mit den Augen ist hier nicht möglich.
Beim Kommando »Bodenschau« sehen alle wieder nach unten. Das Ganze wird so oft wiederholt, bis noch ein Paar steht.
(Spiel) Dieses bekannte Spiel ist für die Jüngeren.
(Spiel)
Zwei Kinder bilden ein Paar. Sie stellen sich hintereinander. Das vordere Kind schließt/verbindet die Augen. Das andere Kind dirigiert es dann nur mit Worten zu einer Stelle im Raum, an der es etwas (Schönes) zu »sehen« gibt. Dort angekommen, ertastet das Kind mit den geschlossenen Augen, was das ist und rät. Dann öffnet es Augen und schaut, ob es richtig geraten hat.
Kees de Kort: Bartimäus
Bildkartenset zum Kamishibai-Erzähltheater
Das erwähnte Bild für das Gespräch nach der Geschichte findet ihr hier:
€ 18,00;
Best.-Nr. 3794
Erzählung für Jüngere(Aus Bauklötzchen eine Stadtmauer bauen.)
Das ist die Stadtmauer von Jericho. Jericho ist eine Stadt in Israel. Am Rande der Wüste. Hier lebt Bartimäus.
(Teelicht hinstellen, nicht angezündet)
Macht mal eure Augen zu. Ganz fest. Stellt euch vor, so wäre es immer: ganz dunkel. Du siehst keine Farben. Kein Rot, kein Gelb, kein Grün. Du weißt nicht, wie eine Rose aussieht oder wie die Wolken am Himmel aussehen. Wenn du irgendwohin gehen möchtest, muss dich jemand an die Hand nehmen. Aber hören kannst du dann umso besser: Das Rascheln der Blätter im Wind (Handflächen aneinander reiben), das Singen der Vögel, die Schritte der Menschen (mit den Füßen Schritte machen).
Ihr könnt die Augen wieder aufmachen. Bartimäus kann das nicht. Bei ihm ist es immer dunkel. Bartimäus ist blind. Er kann nichts sehen. Gar nichts. Er sieht nicht die Mauer und nicht den Himmel und nicht die anderen Menschen. Weil er nichts sehen kann, kann er nicht arbeiten. Er muss betteln. Darum sitzt er jeden Tag an der Stadtmauer. Er hört die Schritte der Menschen und hofft, dass sie ihm etwas geben: ein bisschen Brot, ein wenig Geld. Meistens ist es nicht genug, was die anderen ihm geben. Bartimäus hat oft Hunger. Aber so ist es eben. Das wird sich niemals ändern.
Aber eines Tages ändert es sich doch! Jesus kommt nach Jericho. Bartimäus hat schon von Jesus gehört: Dass Jesus von Gott erzählen kann wie sonst niemand. Dass Jesus Menschen heil macht. Dass es Menschen gut geht, wenn sie Jesus begegnet sind.
Da weiß Bartimäus, was er tun muss: Er muss rufen. So laut er kann.
Helft mit! Wir rufen gemeinsam: »Jesus, hilf mir!«
Die Leute sagen: »Sei ruhig, Bartimäus, wir wollen Jesus zuhören.« – »Du störst.« Aber Bartimäus ist nicht ruhig. Er ruft noch einmal. So laut er nur kann.
Ruft alle mit: »Jesus, hilf mir!«
Und noch einmal, lauter: »Jesus, hilf mir!«
Jesus hört Bartimäus. Und Bartimäus hört Jesu Schritte. Sie kommen zu ihm. Bleiben stehen.
(Große Kerze zum Teelicht stellen und anzünden)
Bartimäus hört eine Stimme. Er weiß, das ist Jesus. »Bartimäus, was möchtest du?«, fragt Jesus. »Ich möchte sehen können«, antwortet Bartimäus. »Du vertraust mir«, sagt Jesus, »darum wirst du sehen können.« Vorsichtig nimmt Jesus dem Bartimäus die Augenbinde ab. Und wirklich: Bartimäus kann sehen!
(Teelicht anzünden)
Bartimäus kann sehen! Wie wundervoll! Er schaut sich um und sieht …
Was meint ihr hat Bartimäus wohl alles gesehen an diesem Tag?
Erzählung für Ältere»Bitte, gebt mir etwas Geld! Bitte, gebt mir etwas Brot! Bitte, ich brauche etwas zu essen.« Jeden Tag sitzt Bartimäus an der Stadtmauer. In der Ecke. Er bettelt. Er hofft, dass die anderen ihm etwas zu essen geben: ein Stückchen Brot, ein paar Oliven, eine Dattel. Egal was, Hauptsache, es hilft gegen den Hunger.
Bartimäus ist blind. Er kann nichts sehen. Bartimäus sieht nicht die Farben der Blumen. Er sieht nicht die Vögel am Himmel, nicht die Menschen, die an ihm vorbeigehen. Er sieht nicht, wie sie ihn anschauen. Manche mitleidig und manche freundlich. Andere sind genervt und manche sogar zornig. Bartimäus stört sie. Immer seine Bettelei! Aber Bartimäus kann nichts anderes tun. Weil er blind ist, kann er nicht arbeiten. Weil er nicht arbeiten kann, hat er kein Geld. Weil er kein Geld hat, hat er nichts zu essen. Also muss er betteln. Und so sitzt er an der Mauer. Jeden Tag.
Bartimäus kann nicht sehen. Aber er kann sehr gut hören. Jeden Tag hört er die Schritte und die Stimmen der Menschen. Manche klingen hektisch. Vielleicht sind es Frauen, die zum Brunnen gehen, um Wasser zu holen. Sie müssen schnell zurück nach Hause, um Fladenbrot zu backen. Manchmal sind es Männer auf dem Weg in die Werkstatt. Manchmal sind es Kinder. Bartimäus hört sie lachen. Manche Schritte sind langsam: Alte Frauen, deren Rücken gebeugt sind von der harten Arbeit. Oder Gelehrte, die sich über die Tora unterhalten, das Heilige Buch. Gespräche über Gott und die Welt brauchen eben ihre Zeit.
An den Schritten kann Bartimäus hören, ob die Menschen traurig sind oder fröhlich. Gelangweilt oder aufgeregt. Heute hört Bartimäus es sofort: Die Schritte sind aufgeregt. Und zwar alle! Die Leute rennen fast durch die Stadt. Bartimäus hört ihre Stimmen: »Komm schnell, wir gehen auch hin!« – »Beeilt euch!« – »Ich bin schon unterwegs!« – »Da bin ich dabei!«
»Was ist denn?«, fragt Bartimäus. »Ach, nichts für dich. Jesus ist da.« – »Jesus? Der Rabbi? Der Lehrer?« Bartimäus hat von Jesus gehört. Er weiß, dass Jesus wie kein anderer von Gott erzählen kann: Geschichten von einer neuen Welt, in der niemand leiden muss und niemand etwas fehlt. Eine Welt, in der alle haben, was sie brauchen. Bartimäus hat auch gehört, dass Jesus Menschen heilen kann. Wer Jesus begegnet, dem geht es gut. Darum heißt Jesus ja auch Jesus. Eine andere Form von Jeschua. Das bedeutet: »Gott rettet«. All das weiß Bartimäus.
»Jesus ist hier in Jericho. Ist das wahr?«, fragt Bartimäus nach. »Ja, so ist es. Aber das ist nichts für dich. Du kannst ihn doch sowieso nicht sehen.«
Das stimmt. Sehen kann Bartimäus Jesus nicht. Aber hören. Er kann ihm zuhören. All die Geschichten von Gott will Bartimäus hören.
Oder – noch besser: Jesus kann ihn hören. Bartimäus will, dass Jesus ihn hört. Dass Jesus zu ihm kommt und in heilt. Nichts auf der Welt ist für Bartimäus jetzt wichtiger als das. Also nimmt Bartimäus all seinen Mut zusammen. Er ruft, so laut er sich traut: »Jesus, hilf mir!« Die Leute aber stört das. »Sei still, Bartimäus! Was fällt dir ein? Wir wollen Jesus hören, nicht dich. Sei leise!« Aber Bartimäus ruft nur noch lauter: »Jesus, hilf mir!« – »Halt den Mund! Du störst. Merkst du das nicht?« Aber das ist Bartimäus egal. Er ruft ein drittes Mal. Jetzt so laut er nur kann: »Jesus, hilf mir!«
Auf einmal hört Bartimäus, dass Schritte stehenbleiben. Genau vor ihm. Und dann hört er noch etwas. Eine Stimme. Er hat sie noch nie vorher gehört. Und doch klingt sie so, als sei sie schon immer dagewesen. Es ist Jesus’ Stimme: »Bartimäus, was willst du?« – Bartimäus ist überrascht. »Was ich möchte? Danach hat mich noch nie jemand gefragt. Das hat noch nie jemanden interessiert.« Und Bartimäus weiß, was er will. Was er sich am meisten auf der Welt wünscht. »Ich möchte sehen können, Jesus.« – »Dann sollst du sehen«, antwortet Jesus. Bartimäus steht auf. Er spürt, wie Jesus die Binde um seine Augen wegnimmt. Er spürt die Finger von Jesus, wie sie sanft über seine Augen streichen. Und er hört Jesus sagen: »Öffne deine Augen.«
Bartimäus öffnet die Augen. Tatsächlich. Er kann sehen! Er sieht Jesus. Der lächelt Bartimäus an. Dann legt Bartimäus den Kopf in den Nacken und sieht den Himmel, die Wolken, die Vögel. Er schaut sich um und sieht Häuser und Menschen. Alles kann er sehen. Unglaublich. Wunderbar!
»Bartimäus, du hast mir vertraut. Darum kannst du sehen. Komm mit mir, sei mein Freund.« Das lässt sich Bartimäus nicht zweimal sagen. Er lässt alles stehen und liegen und geht mit Jesus. Ab jetzt wird auch er den Menschen von Gott erzählen: Davon, dass man bei Gott sehen kann. Und gehen. Und reden. Und hören. Dass das Leben gut ist, wenn Jesus uns begegnet. Das sollen alle wissen.
Zugänge für den VorbereitungskreisSo konnten sich die Menschen ihr Leben erklären: Wem es gut ging, der hatte das auch verdient. Und wer leiden musste, der wurde aus gutem Grund von Gott bestraft.
Zum Text / Zum Thema»Da muss der Teufel seine Hand im Spiel haben«, so eine »einfache« Antwort hilft auf die Schnelle. Immerhin haben wir dann einen Schuldigen, einen Grund für das Leid. Nach kurzer Zeit aber gehen die Fragen weiter: »Wie kann Gott dem Teufel so eine Macht lassen?« Und damit sind wir wieder bei der ersten Frage: »Wieso lässt Gott das zu?« Den Teufel brauchen wir für diese Frage gar nicht.
Die Kinder und der Text / das ThemaEin behutsames Gespräch mit den Kindern, ob sie Hiob verstehen können, bietet sich an. Die Mitarbeitenden dürfen dabei gerne ehrlich bleiben: »So ein Vertrauen trotz solchen Leids – das fiele mir zumindest sehr schwer.«
Liturgische ElementeEr hält die ganze Welt in seiner Hand
(KuS 610, KKL 324);
Halte zu mir guter Gott
(KuS 456, KKL 328, Wwdl 49);
Aus der Tiefe rufe ich zu dir
(KuS 417, KKL 196, MKL2 8, Wwdl 4);
Manchmal ist meine Angst riesengroß
(MKL2 73);
Ich trau auf dich, o Herr
(nur die erste Strophe als Liedruf, s. unten bei den Fürbitten; KG 110)
Lieber Gott,
vielen Menschen auf der Welt geht es schlecht.
Wir denken an alle Kinder und Erwachsenen,
die im Krieg leben.
Lass sie nicht allein.
Liedruf:
(1. Strophe von: Ich trau auf dich, o Herr)
Wir denken an alle Kinder und Erwachsenen,
die kein Geld haben.
Liedruf
Wir denken an alle Kinder und Erwachsenen,
die sich einsam fühlen.
Liedruf
Und wir denken auch an uns selbst:
Wenn wir einsam sind,
wenn wir traurig sind,
wenn alles dunkel ist,
dann lass uns bitte nicht allein!
Kreative Umsetzung der GeschichteDamit die Kinder sich gut in den gesegneten Zustand von Hiob hineinfühlen können, gibt die Geschichte ihnen genügend Raum für ihren Traum vom eigenen Reichtum. Nach der Geschichte wird noch einmal das weiße Tuch als »Beutel der Reichtümer Hiobs« in die Mitte gelegt. Die Kinder erinnern sich gemeinsam, was alles darin ist.
Jüngere Kinder können der Reihe nach die Gefühle Hiobs nach seinem schrecklichen Verlust pantomimisch darstellen.
Ältere Kinder erhalten verschiedene Orffsche Instrumente und suchen nach Geräuschen, die Hiobs Gefühle widerspiegeln: Wut, Trauer, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit …
Die Kinder überlegen anschließend:
Dann stellt jemand aus dem Team die weiße Kerze erneut in die Mitte: »Hiob hat in all seiner Traurigkeit weiter fest auf Gott vertraut. Denn Gott hat ihm ja versprochen: ›Ich bin immer bei dir.‹«
Der*die Mitarbeiter*in geht dann mit der Kerze im Kreis herum, bleibt vor jedem Kind stehen und sagt: »Gott hat versprochen: ›Ich bin immer bei dir.‹«
Nun können weiße Kerzen mit bunten Wachsherzen verziert werden, die die Kinder mit nach Hause nehmen können (s. unten).
Mit älteren Kindern wäre ein vorsichtiges Gespräch darüber spannend, ob sie auch so fest auf Gott vertrauen könnten, wie Hiob das tat.
Wichtig dabei ist, dass die Mitarbeitenden wirklich offen fragen und alle Antworten, ohne sie in irgendeiner Form zu werten, stehenlassen.
(Manche Kinder werden vielleicht ohne die Spur eines Zweifels sagen: »Aber klar doch.« Ihre Zuversicht ist wunderbar und darf nicht angezweifelt oder hinterfragt werden.
Manche werden zweifeln, wie wir selbst vielleicht auch. Manche sagen wohl auch: »Ganz sicher nicht.«)
Alles das ist in Ordnung. Mit Leiden gehen alle unterschiedlich um. Erwachsene sind keineswegs »schlauer« als Kinder. Doch egal wie, es bleibt Gottes Versprechen an uns alle ungebrochen.
Stumpenkerze mit Wachsplättchen
Weiße Kerze plus Wachsplättchen in Blau, Grün, Rot und Gold
€ 5,40 (ab 10 Ex. je € 5,20);
Trost- und Mutmachkoffer
Bastelbogen

Viele der Trost- und Mutmachkärtchen können frei beschriftet oder bemalt werden und finden dann im gebastelten Erste-Hilfe-Koffer griffbereit ihren Platz.
€ 1,90 (ab 10 Ex. je € 1,80);
Best.-Nr. 1725
Figurenkegel-Set
In vier verschiedenen Größen

Unerlässlich fürs anschauliche Erzählen. Mit diesem 21-teiligen Set lassen sich sehr viele Geschichten darstellen.
Das Set enthält:
1 x XXL, 16,5 cm (Best.-Nr. 1454)
3 x groß, 10 cm (Best.-Nr. 1208)
12 x mittel, 7 cm (Best.-Nr. 472)
5 x klein, 5 cm (Best.-Nr. 471)
21-teiliges Set € 21,60; Best.-Nr. S1680
Alle Holzkegel auch einzeln (XXL) bzw. im 10er-Set erhältlich (Best.-Nr. in Klammer).
Erzählung für JüngereMaterial: 1 großes schwarzes Tuch, 4 kleine schwarze Chiffon-Tücher, 1 großes weißes Tuch, 12 Holzkegelfiguren, Tierfiguren oder Bilder, Naturmaterialien oder Bilder, dicke weiße Kerze
(Ein großes schwarzes Tuch auf dem Boden ausbreiten)
Vor langer, langer Zeit, da lebte ein Mann, der hieß Hiob. Er wohnte in einem fernen Land. Und er hatte alles, was er sich wünschte.
(Weißes Tuch über das schwarze Tuch legen. Darauf werden entsprechend der Erzählung die Reichtümer Hiobs ausgebreitet.
Hiob hatte sieben Söhne und vier Töchter (auf ein Viertel des Tuches Kegelfiguren hinstellen/Bild hinlegen).
Und Hiob dankte Gott aus ganzem Herzen dafür (brennende Kerze in die Mitte des Tuches stellen).
Er hatte Schafe und Rinder und Kamele und Esel. Eine große Herde (Holzfiguren/Bilder an die Kinder verteilen, die sie auf das zweite Viertel stellen/legen).
Und Hiob dankte Gott aus ganzem Herzen dafür.
Er war sehr reich. Er hatte viel Land, weite Flächen und hohe Berge. Er konnte gar nicht an einem Tag von einem Ende seines Landes zum anderen Ende kommen (Naturmaterialien/Bilder an die Kinder, die sie auf das dritte Viertel stellen/legen).
Und Hiob dankte Gott aus ganzem Herzen dafür.
Er hatte viele wunderschöne Kleider und lebte in großen Zelten aus edelstem Stoff. Und viele, viele Menschen waren da, um ihm zu bedienen und für ihn zu arbeiten (Kegelfiguren/Naturmaterialien/Bilder an die Kinder verteilen, die sie auf das letzte Viertel stellen/legen).
Und Hiob dankte Gott aus ganzem Herzen dafür.
Er hatte wirklich alles, was er sich wünschte.
Er war wirklich sehr glücklich.
Und jeden Tag dankte Hiob Gott aus ganzem Herzen dafür, denn er glaubte fest an Gott.
Aber dann geschah etwas Schreckliches:
Ein Mann kam zu Hiob. Er hatte Tränen in den Augen und sagte: »Hiob, Feinde sind ins Land gekommen und haben alles mitgenommen! Ich konnte gerade noch entkommen, um dir davon zu berichten«
(ein schwarzes Chiffontuch über Viertel mit den Kleidern legen).
Und der Mann hatte noch nicht fertig gesprochen, da kam ein anderer Mann. Er war ganz außer Atem und sagte: »Hiob, im Land war ein großes Feuer. Alles ist verbrannt! Ich konnte gerade noch entkommen, um dir davon zu berichten.«
(ein schwarzes Chiffontuch über Viertel mit den Längereien legen).
Und der Mann hatte noch nicht fertig gesprochen, da kam ein anderer Mann. Der hatte Schrammen an Beinen und Armen und sagte: »Hiob, auch die Feinde von der anderen Seite haben uns angegriffen und alle Tiere mitgenommen. Ich konnte gerade noch entkommen, um dir davon zu berichten«
(ein schwarzes Chiffontuch über Viertel mit den Tieren legen).
Und der Mann hatte noch nicht fertig gesprochen, da kam noch einer Mann. Der weinte sehr. Er nahm Hiob in den Arm und sagte: »Hiob, es gab einen Unfall. Deine Kinder sind alle gestorben«
(ein schwarzes Chiffontuch über Viertel mit den Kindern legen).
Einmal hatte Hiob alles gehabt, was er sich nur wünschte.
Und dann, an einem Tag, war alles weg!
(Ein*e Mitarbeiter*in nimmt die Kerze weg, ein*e andere*r fasst das weiße Tuch an den vier Ecken und zieht es hoch. Wie in einem Beutel verschwindet der ganze Reichtum und wird weggetragen. Jetzt liegt wieder nur das schwarze Tuch in der Mitte.)
Hiob war still.
Er legte sich auf den Boden.
Er weinte.
Und dann sagte er: »Ich vertraue auf Gott. Das war gestern so. Das ist heute so. Das wird so bleiben.
Ich vertraue auf Gott«
(die Kerze wieder in die Mitte des schwarzen Tuches stellen).
Nylontücher-Set
Transparent

Sechs hauchzarte, luftig-transparente
Tücher aus 100 % Nylon in den Farben gelb, orange, violett, rot, grün, blau.
Größe: 68 x 68 cm
€ 16,20; Best.-Nr. 1128
Schafe-Set
Aus Holz

Das Set enthält fünf Holzschafe in den
Maßen 5 x 3 cm.
5er-Set € 4,90; Best.-Nr. 1559
Erzählung für ÄltereDie Kinder sitzen im Kreis, jedes Kind hat einen Stift. In der Mitte stehen vier Schalen und ausreichend DIN A6-Karten je in den Farben gelb, weiß, hellblau und grau. (Wenn ein Kind nicht schreiben kann, wird ihm/ihr geholfen.)
Ich sage gleich ein paar Satzanfänge, und ich lade dich ein, sie zu Ende zu führen. Ich sage auch, auf welche Karte du schreiben kannst. Eine Regel ist wichtig: Schreibe immer nur einen Gedanken auf eine Karte. Wenn du mehr brauchst, nimm dir ruhig mehrere Karten.
Ein Mensch, der wunschlos glücklich ist, dem gehört …
Überlege einmal: Was gehört diesem Menschen alles? Schreibe es auf die
gelben Karten. Immer nur einen Gedanken pro Karte. Und es ist ganz egal, was die anderen aufschreiben – es geht nur um dich. Und es ist auch ganz egal, ob du richtig schreibst – es geht nur um deine Gedanken. Schreibe auf, was du schreiben möchtest so gut du es kannst.
Ein Mensch, der wunschlos glücklich ist, dem gehört …
(Leise Instrumentalmusik im Hintergrund)
Lege deine Karten bitte hier in diese Schale.
(Kinder legen Karten in die erste Schale.)
Ein Mensch, der viel Liebe spürt, der liebt besonders …
Schreibe bitte auf die weißen Karten. Schreibe nur für dich. Es ist ganz gleich, was die anderen schreiben.
(Kinder schreiben, anschließend legen sie die Karten in die zweite Schale.)
Ein Mensch, der alles besitzt und viel Liebe um sich hat, der fühlt sich …
Schreibe bitte auf die hellblauen Karten.
(Kinder schreiben, anschließend legen sie die Karten in die dritte Schale.)
Ein Mensch, der nichts besitzt und alle Liebe verloren hat, der tut Folgendes …
Schreibe bitte auf die grauen Karten.
(Kinder schreiben, anschließend legen sie die Karten in die vierte Schale; die Musik wird ausgeschaltet;
ein großes, schwarzes Tuch wird neben den Schalen ausgebreitet.)
Vor langer, langer Zeit, da lebte ein Mann, der hieß Hiob. Er wohnte in einem fernen Land. Und er hatte alles, was er sich wünschte
(großes, weißes Tuch über das schwarze legen):
Er hatte viele Tiere – große Herden.
Er besaß viel Land – so weit das Auge reichte und noch weiter.
Das war in Hiobs Zeit ein sehr großer Reichtum – so wie heute Menschen reich sind, die …
(gelbe Zettel nacheinander vorlesen und auf ein Viertel des Tuches legen; Wiederholungen sind ausdrücklich erwünscht, wie z. B. »Geld«, »viel Geld«, »Geld und Gold«).
Aber Hiob besaß nicht nur viel Land und viele Tiere, er hatte auch eine Frau, sieben Söhne und drei Töchter – eine große Familie. Und er hatte Dienerinnen und Knechte, die für sie arbeiteten. Hiob liebte seine Familie sehr – so sehr wie heute Menschen dies hier lieben …
(weiße Zettel nacheinander vorlesen und auf das zweite Viertel des Tuches legen).
Und weil es Hiob gutging, fühlte er sich auch gut – sehr gut
(hellblaue Zettel nacheinander vorlesen und auf das dritte Viertel des Tuches legen).
Dazu kam, dass Hiob ein Mensch war, der ganz auf Gott vertraute (weiße Kerze in die Mitte stellen). Er betete zu Gott und vergaß nie, Gott zu danken. Und Hiob hielt sich an sein Wort.
Aber dann passierte etwas Schlimmes:
Ein Bote kam zu Hiob gelaufen und sagte: »Die Feinde aus dem Norden sind gekommen – sie haben alle deine Tiere gestohlen!«
Und der Bote hatte kaum ausgeredet, da kam ein weiterer angelaufen und rief: »Ein großes Feuer ist auf deinem Land ausgebrochen und hat alles zerstört!«
Und der Bote hatte noch nicht ausgeredet, da kam ein dritter, der sagte: »Die Feinde aus dem Süden haben uns angegriffen – sie haben deine Knechte getötet!«
Und noch ein vierter Bote kam, weinte sehr und erzählte: »Deine Kinder waren bei einem Fest, als plötzlich die Decke des Hauses einstürzte – sie sind alle tot.«
Hiob fiel auf die Erde und weinte.
So hatte er sich noch nie gefühlt. Er …
(graue Zettel nacheinander vorlesen und auf das letzte Viertel des Tuches legen
Alles war fort. Nichts war Hiob geblieben.
(Ein*e Mitarbeiter*in nimmt die Kerze weg, ein*e andere*r fasst das obere, weiße Tuch an den vier Ecken und zieht es hoch. Der ganze Reichtum verschweindet wie in einem großen Beutel und wird weggetragen. Jetzt liegt wieder nur das schwarze Tuch in der Mitte.)
Hiob war still.
Und dann sagte er: »Ich vertraue auf Gott. Das war gestern so. Das ist heute so. Das wird so bleiben. Ich vertraue auf Gott.«(Die weiße Kerze in die Mitte des schwarzen Tuches stellen.)
Zugänge für den Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema
Liturgische ElementeVorher sammeln, wer gerade einen Engel braucht oder in welchen allgemeineren Situationen Menschen Engel brauchen (ggf. aufschreiben).
Liedruf dazwischen: Das wünsch ich sehr
(KuS 410, KKL 333, HuT 315, EGplus104; MKL1 5)
Gott,
manchmal wissen wir nicht weiter.
Manchmal sind wir traurig.
Oder wir finden nicht den richtigen Weg.
Wir können uns nicht entscheiden.
Wir wissen nicht, was wir tun sollen.
Manchmal brauchen wir einen Boten,
eine Botin von dir: einen Engel.
Wir brauchen eine, die zu uns spricht und uns auf der Erde mit dem Himmel verbindet.
Liedruf »Das wünsch ich sehr …«
Wir denken vor dir an Menschen,
denen der Glanz des Himmels fehlt.
Wir denken vor dir an die Menschen,
die einen Engel brauchen:
(gesammelte Menschen/Situationen einfügen)
Liedruf »Das wünsch ich sehr …«
Gott, du hast uns deinen Sohn in die Welt geschickt.
Im Jesus-Kind bist du selbst Mensch geworden.
In Jesus hast du selbst Himmel und Erde verbunden.
Das Licht Jesu ist stärker als alles,
was dunkel ist.
Das möchten wir spüren in diesen Weih-
nachtstagen.
Hilf uns, auf das Wort des Engels zu hören: »Fürchte dich nicht!«
Liedruf »Das wünsch ich sehr …«
Hilf uns, das im Herzen zu bewahren.
Hilf uns, das zu anderen Menschen zu tragen.
Amen.
Kreative Umsetzung der GeschichteWir stellen uns selbst in den Himmelsglanz und nehmen ihn mit nach Hause: Aus den geometrischen Formen und der Größe für Josef (in beliebigen/r Farbe/n) und einem goldenen Engelsflügel erstellt jedes Kind eine eigene Figur (sich selbst oder jemand, dem es diesen Himmelsglanz wünscht), um die sich der Glanz des Himmels legt wie um Josef der Engelsflügel. Die Figur kann entweder auf eine Karte geklebt, als Lesezeichen zusammengeklebt oder mit einem Faden versehen zu einem Christbaumanhänger werden. Mit Glitzerkleber oder -stiften lässt sich der Glanz noch verstärken.
Es bietet sich an, kleine Engel als Christbaumanhänger zu basteln. Anregungen dazu finden sich reichlich, in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, mit unterschiedlichsten Materialien im Internet.
Auch der Engel dieser Reihe kann dazu dienen. Dafür die DIN-A4-Vorlage entsprechend verkleinern und für die Kinder eine robuste Vorlage erstellen. Die wird auf Goldpapier übertragen, ausgeschnitten, geklebt und mit einem Aufhängefaden versehen. Tipp: Das Goldpapier kann, um fester zu werden, auf dickes Papier geklebt werden.
Erzählung für Jüngere
Heute treffen wir Josef. Josef ist der Mann, der bald Maria heiraten wird. Maria, die Mama von Jesus. Jesus ist jetzt noch nicht geboren. Jesus ist jetzt noch bei Maria im Bauch. Dort wächst er heran, bis er groß genug ist, um geboren zu werden.
Josef und Maria sind verlobt. Maria ist schwanger. Und Josef denkt: »Wir sind noch nicht verheiratet. Eine Frau darf nur ein Kind bekommen, wenn sie verheiratet ist.« Josef schämt sich. Einen Druck im Bauch hat er und einen Kloß im Hals. Dass ihm das passieren muss! Wo er sich doch so bemüht, für Gott das Richtige zu tun. Nun werden es bald alle sehen: Marias Bauch wird immer dicker.
Josef weiß nicht, was er jetzt tun soll. Er beschließt, fortzugehen. Er überlegt, was er braucht. Er packt seine Sachen in eine Tasche. Eine Arbeit als Zimmermann findet er überall. Josef wird zornig: »Soll Maria doch sehen, wo sie mit dem Kind bleibt.« Morgen früh will er losgehen. Noch einmal schlafen. Er legt sich auf die Matte. Er deckt sich mit seinem dicken, braunen Mantel zu.

In der Nacht hat Josef einen Traum: Er sieht eine Gestalt. Es ist, als ob sie ein goldenes Gewand trägt. Ein Glanz geht von ihr aus. Es ist ein Engel! Der Engel besucht Josef durch den Traum. Er sagt zu Josef: »Josef, hab keine Angst! Bleib bei Maria, deiner Frau. Sie bekommt ein Kind. Gott hat ihr dieses Kind geschickt. Es ist Gottes Kind. Und es ist dein Kind. Du, Josef, du wirst ihm seinen Namen geben: Jesus. Jesus soll den Menschen zeigen: Gott ist mit uns. Gott ist für uns da.«

Am Morgen wacht Josef auf. Der dicke, braune Mantel liegt noch auf ihm. Er hat Josef gut gewärmt in der Nacht. Jetzt glänzt er. Josef sieht den Glanz. Er denkt: »Der Engel hat seine Spuren hinterlassen. Gott verlässt mich nicht. Gott ist mit uns.« Josef weiß jetzt, was er tun muss. Er will bei Maria bleiben. Sie braucht ihn jetzt. Er will für das Kind da sein.

Als sie nach Bethlehem aufbrechen, nimmt Josef seinen warmen Mantel mit. Er sieht noch den Glanz, der auf ihm liegt. Wenn er den Mantel um sich legt, fühlt er sich warm und getröstet. Von außen und von innen. Der Mantel erinnert Josef an den Engel und an das Versprechen von Gott: »Ich bin bei euch.«

Es ist Nacht, als Jesus geboren wird. Die Engel singen. Ein Engel zwinkert Josef zu. Da legt Josef seinen Mantel noch ein wenig enger um Maria und das Kind. Sie haben es nun warm. Der Mantel glänzt noch ein bisschen mehr. Und ganz leise hört Josef noch einmal die Stimme des Engels: »Fürchte dich nicht.«
Die Fotos gibt‘s kostenfrei zum Download als Anhang
Alle Bilder: Dr. Antje Klein
Erzählung für ÄltereDie Bilder siehe »Erzählung für die Jüngeren«
Ich bin Josef. (Bild 1, nur Josef) Ihr kennt mich. Beim Krippenspiel bin ich der, der wegen der Volkszählung in seine Heimatstadt Bethlehem gehen und seine schwangere Frau Maria mitnehmen muss. Ich bin der Mann von Maria. Ich komm auch in den Liedern vor: »Stille Nacht, heilige Nacht, alles schläft, einsam wacht nur das traute, hochheilige Paar …« Dieses Paar, das sind Maria und ich. »Hochheilig« und »traut« – das klingt, als ob wir gar keine richtigen Menschen sind.
Aber ich kann euch eins sagen: Freilich sind wir richtige Menschen. In jener Nacht war es ziemlich kalt. Wir haben gefroren. Maria vor allem. Die Anstrengung der Geburt. Die ganze Erschöpfung. Wie gut, dass ich einen warmen Mantel hatte. Einen dicken, braunen Mantel. Richtig schwer. Aber eben auch ein guter Schutz. So dass man das fühlt: Da ist man geborgen. Den Mantel habe ich um Maria gelegt und um das Baby, das in ihren Armen lag. (Bild 5) So standen wir da, in dieser Nacht. Innig und vertraut. Und ich hab zu Maria gesagt: »Das Kind, das soll Jesus heißen.« Da waren wir zusammen, in dieser Nacht … bevor alle anderen kamen: Engel und Hirten und wen ihr beim Krippenspiel noch so seht. Erst mal waren nur wir da, neben den Tieren im Stall: wir beide, innig und vertraut. Und unser Kind. Marias Kind. Mein Kind. Irgendwie jedenfalls. Lieb gehabt habe ich Jesus jedenfalls da schon.
Ich bin froh, dass es so gekommen ist. Es war nicht selbstverständlich. (Bild 1) Ich bin doch nicht dumm. Ich hab doch gemerkt, was mit Maria ist! Am Morgen war ihr plötzlich immer übel. Und dann war sie so unfassbar müde. Ihr Bauch fing an, zu wachsen. Ja, ihr könnt euch denken, was das bedeutet hat. Ich denke, ihr wisst Bescheid. Dabei waren wir nur verlobt, nicht verheiratet. Und ihr müsst wissen: Eine Schwangerschaft vor der Heirat, das war bei uns nicht erlaubt. Das war etwas richtig Schlimmes. Seid froh, dass sich das geändert hat! Das sage ich euch aus Erfahrung. Ich hab nämlich gedacht: »Das kann Gott nicht wollen!« Also wollte ich mich still und heimlich davonschleichen. Ich hatte schon meine Sachen gepackt. Einmal noch schlafen. Ich hab mich auf die Matte gelegt. Ganz früh wollte ich los. Mit meinem dicken Mantel habe ich mich zugedeckt.
Aber dann ist etwas geschehen. (Bild 2) Gott wollte es anders, als ich es mir gedacht hatte. Ihr kennt doch die Engel aus der Weihnachtsgeschichte. Die, die zu den Hirten kommen und sagen: »Fürchtet euch nicht, siehe ich verkündige euch große Freude …« Die, die singen: »Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden…« So ein Engel kam zu mir. In der Nacht, bevor ich Maria verlassen wollte. Er kam im Traum. Ich hab ihn später wiedererkannt; aus der Menge der vielen Engel hat er mir zugezwinkert. Ich hab gesehen, wie froh er war, dass ich nicht abgehauen bin. In dieser Nacht hat er zu mir gesagt: »Fürchte dich nicht. Hab keine Angst, bei Maria zu bleiben. Sie ist schwanger. Gott hat ihr dieses Kind geschickt. Das Kind ist Gottes Kind. Du, Josef, wirst ihm seinen Namen geben: Jesus. So wird Jesus auch dein Kind sein. Jesus wird allen Menschen zeigen: ›Gott ist mit uns. Gott ist für euch da!‹«
Ich bin aufgewacht. (Bild 3) Ich wusste jetzt, was zu tun ist: bei Maria bleiben. Für sie da sein. Und für das Kind. Mit ihnen sein, damit Gott mit den Menschen sein kann. Das war meine Aufgabe. Das war mir ganz klar. Die Klarheit leuchtete im Morgenlicht. Und es lag ein Glanz auf dem Mantel, mit dem ich mich zugedeckt hatte. Auf dem dicken, braunen – ihr wisst schon. Ein Glitzern und Glänzen hab ich da gesehen. Und ich hab es gefühlt. In mir drin. Das hat mich auch später immer wieder an diesen Traum erinnert. (Bild 4) Schritt für Schritt, als wir auf dem Weg nach Bethlehem waren. Gut, dass ich ihn hatte. Ich bin bei Maria geblieben, das wisst ihr schon. Und den Rest der Geschichte kennt ihr.
(Bild 5) Als ich dann mit ihr im Stall stand, habe ich zu ihr gesagt: »Dieses Kind soll Jesus heißen.« Und ich habe meinen Mantel noch einmal ein bisschen enger um Maria und das Kind gelegt. Der Mantel hat geglänzt in der dunklen Nacht. Und es war, als würde der Engel noch einmal zu mir sagen: »Fürchte dich nicht.«
Zugänge für den Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema
Liturgische ElementeJeder Mensch braucht einen Engel
(Ich sing dir mein Lied 202);
Mögen Engel dich begleiten (KKL 362);
Gott, ich stehe vor dir mit allem,
was mich heute beschäftigt.
Die letzten Tage waren schön.
Wir haben gespielt und miteinander geredet.
Wir haben zusammen gelacht.
Ich habe Geschenke bekommen.
Manchmal haben wir uns gestritten.
Manchmal war ich traurig,
ohne dass ich wusste, warum.
Manchmal bin ich wütend geworden.
Mir war alles zu viel.
Du kennst mich.
Du kennst die Menschen, die mir wichtig sind.
Wir bitten dich, Gott: Sei mit uns.
Gott, ich weiß, dass viele Menschen fortgehen müssen, weg von dort, wo sie zu Hause sind.
Es gibt Krieg oder Hunger.
Oft ist der Weg sehr gefährlich.
Sie brechen auf in ein Land, das sie nicht kennen.
Sie müssen eine neue Sprache lernen.
Sie wissen nicht genau, was sie tun müssen.
Zeig mir, wie ich Menschen helfen kann.
Zeig mir, wie ich ihnen ein Engel werden kann,
ein Bote oder eine Botin von dir.
Wir bitten dich, Gott: Sei mit uns.
Gott, bald gehen wir in ein neues Jahr.
Ich weiß noch nicht genau, wie es wird.
Ich bin neugierig darauf.
Manchmal habe ich auch Angst.
Ich glaub ganz fest: Du bist da.
Du bist an meiner Seite.
Du beschützt mich.
Als hätte ich einen dicken Mantel, der glänzt.
Wir bitten dich, Gott: Sei mit uns. Amen.
Kreative Umsetzung der GeschichteWir gestalten und schreiben für andere eine Karte mit diesem »Familienbild«. Die Vorlagen in der jeweiligen Farbe ausschneiden und aufkleben (Engel wurde auf DIN-A5 verkleinert) (Foto: Dr. Antje Klein)

Ein Spiel, in dem es darum geht, auszuführen, was jemand sagt, wie Josef es tut.
Ein Kind wird bestimmt. Immer wenn das Kind ein Kommando mit »Simon sagt« anfängt, müssen alle Kinder genau das tun, was es sagt. Ruft das Kind hingegen ein Kommando ohne »Simon sagt«, müssen alle still bleiben und dürfen sich nicht bewegen. Bemerkt das Kind jemanden, der sich bewegt, so scheidet dieses Kind aus. Wer übrig bleibt, darf der nächste Simon sein.
Das Spiel kann thematisch angepasst werden (z. B. »Simon sagt: ›Singe ein Weihnachtslied‹«; »Simon sagt: ›Ruf einmal laut: Fürchte dich nicht!‹«).
Daran kann sich eine Reflexionsrunde anschließen:
Erzählung für JüngereZu den Bildern siehe unter Sonntag zum 26.12., »Erzählung für die Jüngeren«
(Bild 5) Jesus ist geboren. Es ist erst ein paar Tage her. Die Engel waren da und die Hirten und wir alle an der Krippe im Stall. Maria hat das Kind in ihren Armen gehalten, und Josef hat seinen dicken Mantel um die beiden gelegt, damit sie es warm haben. Ein Glanz lag über allem.
Nach den Hirten sind noch mehr Menschen gekommen, um das neugeborene Kind zu begrüßen. Auch die Sterndeuter aus dem Morgenland. Sie haben kostbare Geschenke mitgebracht. Jetzt sind sie wieder fort. Maria und Josef wollen nun auch wieder zurück nach Hause.
Maria und Josef legen sich schlafen. Um sich und das Kind legen sie den dicken Mantel. In dieser Nacht ist es besonders kalt. Aber der Mantel gibt wirklich richtig gut warm.
In dieser kalten Nacht hat Josef wieder einen Traum. (Bild 2) Wieder sieht er eine Gestalt. Sie trägt ein goldenes Gewand. Es glänzt. Alles um sie herum glänzt. Das ist wieder der Engel! Der Engel besucht Josef durch den Traum. Er sagt zu Josef: »Der König Herodes ist sehr wütend. Er hat Angst, dass euer Kind ein neuer König ist. Da ist es für euch gefährlich in diesem Land. Ihr müsst weggehen. Ihr braucht einen sicheren Ort. Geht nach Ägypten. Bleibt dort, bis ich es dir sage.« Josef wacht auf. (Bild 3) Er fühlt, wie die Angst in seinem Körper ist. Er friert. Da nützt auch der dicke Mantel nichts mehr. Josef denkt aber auch: »Wie gut, dass der Engel mich besucht hat. Gott hat mir wieder gezeigt, dass er mit uns ist.«
Sofort weckt Josef Maria auf: »Maria, wir müssen weggehen. Der König Herodes ist furchtbar wütend. Er hat nur Böses im Sinn. Wir müssen an einen sicheren Ort. Wir müssen nach Ägypten.« Josef führt Maria nach Ägypten. (Bild 4)
Wenn Maria friert, legt Josef ihr den Mantel um. Er wärmt sie und das Kind. Josef denkt: »Er glänzt noch immer.« Das gibt ihm Mut.
In Ägypten sind Maria, Josef und Jesus sicher. (Bild 5) Josef findet Arbeit. Maria und Josef freuen sich, wie das Kind wächst und gedeiht. Am schönsten ist es, wenn Jesus fröhlich lacht. Dann lachen Maria und Josef mit. Manchmal sind sie auch traurig, dass sie so weit weg von zu Hause leben müssen. Dann kann Josef in der Nacht nicht gut schlafen. Wenn er wach liegt, sieht er noch schwach den Glanz auf seinem dicken Mantel. Dann fühlt er sich getröstet: »Gott passt auf uns alle auf.« Dann legt Josef den Mantel noch ein bisschen enger um Maria, Jesus und sich selbst. Dann kann er endlich einschlafen.
Einige Zeit vergeht. Josef denkt noch an die Worte des Engels: »Bleibt in Ägypten, bis ich es dir sage.« In einer Nacht ist es so weit: Der Engel kommt durch einen Traum zu Josef. (Bild 2) Der Engel sagt: »König Herodes ist gestorben. Der Schrecken ist vorbei. Nimm Maria und Jesus und geht jetzt zurück nach Israel.« Als Josef aufwacht, sieht er, dass sein Mantel glänzt. (Bild 3). Da weiß Josef, dass Gott immer noch bei ihm ist.
Josef tut, was der Engel ihm gesagt hat. Er führt Maria und das Kind zurück nach Israel. (Bild 4) Immer noch schützt sie der dicke Mantel. Sein Glanz begleitet sie auf dem Weg. In Nazareth finden sie ein Zuhause. Dort leben sie. In kalten Nächten legt Josef immer noch den dicken Mantel über sich und Maria. Und manchmal schlüpft auch Jesus zu ihnen ins Bett, unter den Mantel. (Bild 5) Es ist warm. Sie fühlen sich sicher und geborgen. Der Mantel glänzt.
Erzählung für ÄltereZu den Bildern siehe unter Sonntag zum 26.12., »Erzählung für die Jüngeren«.
Ihr kennt mich noch, mich, den Josef. Und meinen Engel. »Mein Engel«, sage ich, denn er hat ja mit mir gesprochen. Im Traum. Er hat mir seinen Engels-Glanz mit auf den Weg gegeben bis nach Bethlehem. (Bild 3) Zusammen mit Mut und Zuversicht. In Bethlehem ist Jesus geboren. Schaut euch doch noch einmal die Weihnachtskrippen an. Da steh ich mit Maria und dem Kind. Seht ihr den Glanz auf meinem Mantel? Ob so ein Engels-Glanz wohl so viele Jahre übersteht?
Damals dachte ich: »Jetzt wird alles gut. Das Kind ist geboren.« (Bild 5) Es hat seinen Namen: Jesus. Alles ist so gekommen, wir der Engel es gesagt hat. Der Engel ist wieder im Himmel. Auch die Sterndeuter sind wieder fortgegangen. Das waren Leute, die von weit her zu uns gekommen sind. Sie haben gesagt: »Wir wollen den neugeborenen König begrüßen.« Teure Geschenke hatten sie dabei. Ich hab’s nicht so ganz verstanden. Irgendwas hatte das alles mit einem Stern zu tun. Sehr freundlich waren sie. Nachdem sie wieder fort waren, dachte ich: »Auch wir können nun wieder nach Hause gehen und einfach unser normales Leben führen.« So normal es halt geht, wenn man weiß, dass Gott den Menschen durch unser Kind etwas zeigen will. Ihr erinnert euch: »›Gott ist mit uns.‹ Was kann also schon noch passieren?« Das hab ich damals gedacht.
Ich hab es mit dem Träumen. (Bild 2) Der Engel hat mich noch einmal besucht. Im Traum hat er mich gewarnt: »Der König Herodes ist sehr böse. Er will nicht, dass jemand mächtiger wird als er. Er fürchtet sich vor einem neuen König. Er will euer Kind töten. Macht euch auf den Weg. Geht nach Ägypten. Bleibt dort, bis ich es dir sage.« Ich bin aufgewacht. Mitten in der Nacht. Ich habe gezittert. Da hat auch mein Mantel nichts mehr genützt. Ich habe richtig Angst bekommen.
Sofort habe ich Maria geweckt. Ich habe zur ihr gesagt: »Maria, wir müssen weg. Jetzt. Herodes hat Böses im Sinn. Komm!« Wir sind los. (Bild 4) Auf und davon. Es war weit. Aber Gott war mit uns. In Ägypten habe ich Arbeit gehabt. Wir kamen durch. Am wichtigsten war uns, dass es Jesus gut ging. Wie er angefangen hat, fröhlich die Welt zu entdecken! Das war schön. Ich konnte in der Nacht manchmal nicht gut schlafen. Dann lag ich wach. Und dann hab ich noch den Glanz auf dem Mantel gesehen. (Bild 3) Auf meinem braunen Mantel. Immer noch hat er mich in kühlen Nächten gewärmt. Immer noch war da dieser Glanz. Ich hab den Mantel dann auch wieder enger um Maria gelegt und das Kind. (Bild 5) So war uns allen dreien warm. Von außen und auch von innen. »Gott ist mit euch«, hat uns der Glanz gesagt. Das hat mich getröstet und mir Mut gemacht. Manchmal hatte ich noch die Stimme des Engels im Ohr, aus dem allerersten Traum: »Fürchte dich nicht!«
Über Herodes kamen schlimme Gerüchte bis nach Ägypten. Aber hier waren wir sicher. Dafür bin ich dankbar, immer noch. Aber viele Menschen haben damals viel geweint wegen Herodes. »Einen Engel«, hab ich gedacht, »den könnten jetzt viele gebrauchen. Einen, der sagt: ›Fürchte dich nicht!‹« Einen Gott, der der Angst ein Ende macht.
Der Engel ist wiedergekommen, wie er gesagt hatte. (Bild 2) Er hat mich wieder im Traum besucht. Er hat gesagt: »Der Schrecken von König Herodes ist vorbei. Er ist gestorben. Nimm Maria und Jesus. Geht jetzt zurück nach Israel.« Als ich aufgewacht bin, hab ich auf den Mantel geschaut. Der Glanz war stark und kräftig. (Bild 3) Da hab ich gewusst: »Jetzt bin ich wieder dran. Ich habe eine Aufgabe. Doch ich bin nicht allein. Gott ist mit uns.«
Ich hab’s dann so gemacht, wie der Engel gesagt hat. (Bild 4) Den ganzen weiten Weg zurück nach Israel hab ich Maria und unser Kind geführt. Wir sind nach Galiläa gegangen. Wir leben nun in Nazareth. Wir sind sicher. Jesus wächst auf.
Den Mantel habe ich noch. (Bild 5) In kalten Nächten liegt er über Maria und mir. Und manchmal schlüpft auch Jesus noch mit drunter. Wenn alle schlafen, bleib ich meist noch ein bisschen wach. Ich sehe den Glanz. Die Spur des Engels. Von außen und von innen wird mir dann warm. Ich spüre: »Gott ist mit uns.«
Zugänge für den Vorbereitungskreis»Bedingungsloses Vertrauen« – macht euch im Team dazu Gedanken:
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema
Liturgische ElementeEin jeder kann kommen (KuS 192, LJ 512);
Sei mutig und stark
(KKL 336, Einfach Spitze 1.18);
Nichts soll dich ängsten (KuS 232, HuT 130)
Psalm 69 (KuS 659)
Guter Gott,
manchmal überschätzen wir uns selbst
und nehmen den Mund zu voll.
Wir tun nach außen so stark und geben an
– doch in uns spüren wir die Angst.
Sei du trotzdem bei uns.
Streck uns deine Hand entgegen.
Lass uns spüren:
Auf dich können wir vertrauen. Amen.
Guter Gott,
immer wieder meinen wir, in den Wellen von Angst und Unsicherheit unterzugehen.
Wir spüren keinen festen Boden mehr unter den Füßen. Wir fühlen uns klein und hilflos. Streck du uns deine Hand entgegen.
Lass uns spüren, dass wir nicht untergehen.
Mach uns mutig, damit wir uns Dinge trauen, für die wir uns zu klein fühlen.
Und stell uns Menschen zur Seite, die uns an der Hand nehmen und uns trösten, wenn etwas nicht klappt.
Gemeinsam beten wir weiter: Vater unser …
Kreative Umsetzung der GeschichteEs kann eine individuelle Mut-Medaille gestaltet werden (rechts). In die Mitte der Medaille malen oder schreiben die Kinder, wo sie einmal besonders mutig waren. Je nach Zeit können entweder einfache Wollschnüre an den Medaillen befestigt werden, oder jedes Kind stellt eine Kordel her – besonders schön wäre es, wenn eine goldfarbene Wolle verwendet würde. Sind alle Medaillen fertig, werden sie in die Mitte gelegt. Nacheinander werden sie vorgelesen und die Gruppe überlegt, wer wohl so mutig war. Ist das mutige Kind gefunden, bekommt es seine Medaille umgehängt.
Gemeinsam auf einen nahegelegenen Spielplatz gehen:
Im Anschluss daran bekommt jedes Kind eine Mut-Medaille überreicht (oder gestaltet sie selbst, wenn noch Zeit dazu ist.

Die vierte Story-Card wird gestaltet. Die Petrus-Story-Card findet ihr – wie die anderen Story-Cards – auf als Anhang.
Auch die Mut-Medaille ist gibt es kostenlos herunterzuladen.
Erzählung für JüngereEs ist früh am Morgen. Marc liegt noch in seinem Bett. Da hört er seine Mama rufen: »Marc, aufstehen! Es ist Zeit!« Marc blinzelt. Die Sonne schickt schon die ersten Strahlen durch die Ritzen des Rollladens. Marc steht auf. Er geht ins Bad. Dort liegt seine Jogginghose und ein T-Shirt. Marc zögert. Er weiß, heute ist Psychomotorik. Eigentlich macht ihm das total Spaß. Am Anfang singen sie immer ein Lied, dann gibt es ein lustiges Spiel und anschließend viele verschiedene Aufgaben. Aber manchmal sind die Aufgaben echt schwer. Und manchmal traut Marc sich nicht zu sagen, dass er Angst hat.
Da ruft die Mama: »Marc, bist du fertig? Du weißt, wir müssen pünktlich los, damit du nicht zu spät zur Psychomotorik kommst.« – »Ja, ich komme gleich«, antwortet Marc und zieht sich an.
In der Küche steht seine warme Milch. Er trinkt einen Schluck. Dann isst er seinen Zwieback mit Marmelade. Aber mehr als einen schafft er heute nicht. Als er mit Mama zum Kindergarten geht, spürt er, wie sein Herz klopft. Er nimmt Mamas Hand. Mama drückt seine Hand. Das fühlt sich gut an. Als sie die Turnhalle erreichen, gibt Mama ihm einen Kuss. Sie sagt: »Ich wünsche dir viel Spaß. Um 12 hole ich dich im Kindi ab – wie immer.« Marc nickt. Er geht durch die Tür und wird gleich von Rosi und Andi begrüßt. Rosi lächelt: »Ich freue mich, dass du da bist, Marc.« Auch Andi lächelt ihn freundlich an. »Schaffst du es, deine Turnschuhe alleine anzuziehen?« – »Klar«, sagt Marc. Mit den Klettverschlüssen ist das ja auch kein Problem.
Kurze Zeit später treffen sich alle Kinder in der Mitte der Turnhalle. Sie stellen sich im Kreis auf. Marc schaut sich um. Die Sprossenwand ist ausgefahren. Oben hängt eine Bank, die auf einem großen Kasten aufliegt. Vor dem Kasten ist eine breite Holzleiter. Hinter der Sprossenwand liegt eine dicke, weiche Matte auf dem Boden. Marc denkt: »Die Bank ist aber ganz schön weit oben.«
Beim Begrüßungslied macht Marc einen Flieger. Das kann er gut. Sein Gleichgewicht kann er gut halten. Dann spielen sie »Fischer, wie tief ist das Wasser?«. Anschließend erklärt Andi die heutigen Stationen. Marc schaut immer nur zu der Sprossenwand. Dann sagt Rosi: »Wir machen heute zwei Gruppen. Marc, du bist heute bei Andi.« Marc geht zusammen mit Nischan, Lukas und Mohammed zu Andi. Lisa, Emilie, Eduard und Jaron sind bei Rosi. Zuerst dürfen sie mit dem Rollbrett durch einen Tunnel fahren. Das macht Spaß. Aber man muss auch aufpassen, damit man nirgends anstößt.
Dann gehen sie zur Sprossenwand. Sie stellen sich in einer Reihe davor auf. Marc stellt sich ans Ende, während Nischan sofort ruft: »Ich fange an!« Marc sieht, wie Nischan die Holzleiter hochsteigt, über die Bank balanciert, dann über die Sprossenwand klettert. Und dann hält Marc den Atem an, denn Nischan springt von da oben auf die weiche Bodenmatte. Marc kann fast nicht hinschauen. Aber Nischan steht auf und lacht. Auch die anderen schaffen die Aufgabe. Dann ist Marc an der Reihe.
Die Holzleiter hochsteigen ist leicht. Nun steht Marc vor der Bank. Die ist ganz schön schmal. Er zögert. Andi steht unten und fragt: »Willst du über die Bank krabbeln? Versuche es. Ich bin da und kann dich halten.« Vorsichtig geht Marc auf die Knie und krabbelt langsam los. Wieder hört er Andis Stimme: »Prima, das machst du gut. Schau zur Sprossenwand. Jetzt ist es nicht mehr weit. Klasse gemacht. Zieh dich vorsichtig hoch.« Und bevor Marc richtig überlegen kann, steht er wieder auf der Bank und Andi auf der Sprossenwand neben ihm. »Schau, Marc«, sagt er, »halte dich mit einer Hand hier oben fest. Dreh dich und greife mit der anderen Hand da hin.« Andi macht alles vor. Dann macht Marc es ihm nach. »Prima. Genau so. Ich bin da«, spricht Andi weiter. »Jetzt hebst du zuerst das eine Bein über die Stange, dann das andere. Ja, das machst du toll. Und nun kletterst du noch nach unten.« Marcs Beine zittern ein wenig. Doch er geht Sprosse für Sprosse hinunter. Da sagt Andi: »Schau mal nach unten. Es ist nicht mehr weit bis auf den Boden. Magst du springen?« Marc nickt. Er macht einen kleinen Hüpfer und landet auf der weichen Matte. Er lacht. Jetzt schlägt sein Herz vor Freude schneller. Andi sagt: »Marc, du warst heute super mutig.« Marc strahlt und antwortet: »Ja, ich bin über die große Sprossenwand geklettert. Das habe ich heute das erste Mal geschafft.«
Erzählung für Ältere»Schaut nur, der Himmel … er verfärbt sich richtig dunkel«, ruft Petrus den anderen Jüngern zu. »Immer mehr Wolken sind zu sehen«, bestätigt auch Thomas. »Jetzt müssen wir uns aber wirklich beeilen, damit wir vor diesem Unwetter noch das sichere Ufer erreichen«, schaltet sich auch Matthäus ein. Und so setzen sie mit vereinten Kräften die Segel. »Auf drei, Jungs!«, hört man einen brüllen. Doch egal, wie sehr sie sich anstrengen: Sie kommen nicht gegen diesen Sturm an, der immer gewaltiger wird. Die Jünger Jesu sind machtlos. Dabei sind sie alle erfahrene Fischer.
Die Wellen schlagen ins Boot. Damit sie nicht untergehen, schöpfen sie gemeinsam das Wasser mit Eimern wieder hinaus. »Das Dumme ist nur, dass Jesus jetzt nicht da ist«, schreit Bartimäus. »Er wollte ja heute Abend allein sein. Es war ein anstrengender Tag für ihn. Er hat nur gesagt: >Fahrt schon mal ohne mich auf die andere Seite des Sees.<« – »Und dass sich hier solch ein Unwetter entwickelt, damit hat echt niemand gerechnet«, meint Thaddäus und schaut wieder zum Himmel. »Ich bin ratlos«, stöhnt Petrus erschöpft und lehnt sich gegen den Mast, dessen Segel der Wind zerrissen hat. »Es ist so dunkel, dass wir nichts mehr sehen können. Und die hohen Wellen werfen unser Boot wie eine Nussschale umher«, fügt er noch hinzu.
Sie haben alle mächtig Angst. Immer wieder schauen sie zum Himmel und hoffen, dass das Unwetter nachlässt und sie nicht untergehen.
Doch es wird noch schlimmer. Der Sturm wird heftiger und die Blitze zahlreicher. Und dann zuckt krachend ein Blitz knapp am Boot vorbei. Jetzt wissen sie nicht mehr, was sie tun sollen und schreien um ihr Leben: »Hilfe! Hilfe! Wir gehen unter!« Immer lauter rufen sie.
»Seht mal, da …«, Jakobus zeigt mit dem Finger in die Dunkelheit. »Ist da nicht etwas zu sehen? Oder jemand? Irgendetwas bewegt sich da doch auf dem Wasser. Und … es kommt näher.« – »Es wird doch nicht … ein Gespenst sein«, sagt Andreas. »Gespenster gibt es nicht«, meint Philippus beruhigend. Doch dann sieht auch er, wie eine Gestalt auf dem Wasser immer näher kommt.
Jetzt rufen sie wild durcheinander: »Ein Gespenst!« – »Rette sich, wer kann!«
Da bleibt Thomas am vorderen Teil des Bootes wie angewurzelt stehen. Er schaut angestrengt aufs Wasser. Dann ruft er fassungslos: »Ich weiß, wer das Gespenst ist. Es ist Jesus! Er kommt auf dem Wasser auf uns zu.« Petrus schwankt, so schnell er kann, zu Thomas. Das muss er sehen! Und tatsächlich: Es ist Jesus, der da auf dem Wasser geht.
Jesus lässt sich nicht von den Wellen einschüchtern. Jesus geht nicht unter.
»Jesus, du bist es!«, ruft Petrus so laut er kann. »Und weil du es bist, möchte ich zu dir gehen … auf dem Wasser, wie du.« – »Dann komm«, sagt Jesus. Es sind die einzigen Worte, die Petrus hört. Und dann springt Petrus mit einem Ruck über die Reling. »Er wird doch nicht …« – »Er kann doch nicht …« – »Er geht doch unter!«, rufen die anderen durcheinander. Und dann geht Petrus auf Jesus zu. Das ist ja echt schräg!
Doch dann sieht Petrus, wie eine große Welle auf ihn zukommt – und dann noch eine. Plötzlich sieht er nur noch Wellen … und nicht mehr Jesus. Da kann Petrus sich nicht mehr halten. Die Wellen sind zu stark. Petrus geht unter. »Jesus!«, ruft er verzweifelt. Und er hört die Stimme Jesu. Er sieht, wie Jesus ihm die Hand entgegenstreckt. Er spürt, wie Jesus seine Hand ergreift und hört ihn sagen: »Ich halte dich fest! Vertraue mir. Du kannst dich auf mich verlassen.« Jesus bringt Petrus sicher zurück ins Boot.
Der Sturm legt sich. Die Jünger können es nicht glauben: »So etwas haben wir noch nie erlebt«, sind sie sich einig, »Jesus, der auf dem Wasser geht und den untergehenden Petrus vor dem Ertrinken rettet. Den Petrus, der ein echt schräger Typ ist und den Mund oft zu voll nimmt.«
Das macht die Jünger froh. Sie haben erlebt, dass Jesus allen seine Hand entgegenstreckt und sie hält.
10 stabile Bildkarten, beidseitig bedruckt, denen ein kompletter Textvorschlag mit Hinweisen zum Anordnen der Karten beiliegt.

€ 11,00; Best.-Nr. 1633
Zugänge für den VorbereitungskreisJede Person hat fünf Minuten Zeit, auf die Frage zu antworten. Die andere Person hört mit offenem Ohr und offenem Herzen zu, ohne zu kommentieren oder zu unterbrechen. Am Schluss dankt ihr einander.
Zum Text / Zum Thema»Du [G*tt, Anm. d. Red.] liebst nämlich alles, was ist, und verabscheust nichts von dem, was du gemacht hast. Würdest du nämlich etwas hassen, hättest du es nicht bereitet. Wie könnte etwas Bestand haben, wenn du es nicht gewollt hättest, oder wie wäre etwas, das du nicht ins Dasein gerufen hast, bewahrt geblieben? Alles schonst du, weil es dir gehört, du Macht, die das Leben liebt.«
(Weisheit 11,24–26, Bibel in gerechter Sprache)
Die Kinder und der Text / das ThemaIhre (und eure) Fragen haben in diesem G*ttesdienst Raum und ihre (und eure) Antworten dürfen mit- und nebeneinander stehen bleiben.
Liturgische Elemente Ich schenk dir einen Regenbogen
(KKL 35, MKL3 100);
Wir feiern heut ein Fest
(KuS 495, KKL 164, MKL3 116);
Wie groß ist Gottes Liebe (MKL3 97, KKL 317)
Wozu macht dir der Regenbogen Mut?
Kreative Umsetzung der GeschichteEntdeckungstour 1: Regenbogenfaszination
Ein Kaleidoskop (griech.: schöne Formen sehen) ist »ein Regenbogen in der Röhre«. Mit jeder Drehung ergibt sich eine überraschende neue Farbvielfalt. Die Firma Betzold bietet das »Kaleidoskop-Bastelset« an. Wer auf vorgefertigte Materialien verzichten will, findet im Internet zahlreiche Anleitungen (z. B. YouTube, Kinnertied DIY; hier wird das Kaleidoskop aus Verpackungsmaterial gebaut).
Hinweis: Das Arbeiten mit Kleinmaterial bedarf in der Natur besonderer Achtsamkeit, damit keine Mikroplastik-Teilchen in die Natur entweichen.
Alternativ (ohne zu bauen und für große Gruppen) gehen die Kinder mit »Rainbow Peepholes« auf Regenbogen-Safari. Diese kleinen, bunt bedruckten Pappringe brechen das Licht durch eine Spezialfolie und lassen bezaubernde Regenbogeneffekte rund um Lichtquellen oder Gegenstände entstehen. Im Online-Handel erhältlich.
Hinweis: Nicht direkt in die Sonne schauen.
Entdeckungstour 2:
In Zweier-Teams erkunden die Kinder die lebendige Vielfalt auf einem Bodenquadrat (ca. 50 x 50 cm). Benötigt werden pro Team:
Die Kinder verteilen sich paarweise auf dem Gelände und stecken mit der Schnur oder den Stöcken das Bodenquadrat ab.
Dann setzen sie sich neben »ihren Boden« und beobachten ca. 5 Minuten lang, welche Pflanzen es gibt und welche Insekten sie da entdecken. Auf dem Blatt Papier fertigen sie ein Beobachtungsprotokoll an: sie notieren die Arten und die jeweilige Anzahl (z. B. Ameisen: 5; Gänseblümchen: 4; Spinnen: 2).
Der Gong ruft die Teams wieder zurück zum Kreis. Gemeinsam treten alle in den Kreis. Bei einer erfrischenden Limonade (s .Gestaltungshinweise „Schilfmeer – durchs Wasser in die Freiheit) erzählen die Kinder von ihren Entdeckungen.
Entdeckungstour 3
Das bekannte Spiel greift auch die Farben des Regenbogens auf: Eine Person sucht sich unauffällig eine Sache aus der Umgebung in einer bestimmten Farbe aus. Dann sagt sie (z. B.): an: »Ich sehe was, was ihr nicht seht, und das ist gelb.« Die Mitspielenden fragen der Reihe nach, bis jemand die richtige Sache gefunden hat. Diese Person sucht sich dann die nächste Sache aus.
Hinweis: Das Spiel stand Pate bei der »Erzählung für die Älteren«.
Regenbogen aus Holz
Mit sieben farbigen Rundbogen
Die farbigen Halbbogen können einzeln aufgestellt werden. Der Regenbogen hilft, die Rettungsgeschichte der Arche eindrücklich darzustellen. Darüber hinaus eignet er sich für alle biblischen Geschichten, die unser Leben bunt machen und Zuversicht schenken.
Maße: 25,5 cm breit, 5 cm tief, 13 cm hoch; € 37,00; Best.-Nr. 1397
Bildkarten-Set für das Kamishibai-Erzähltheater
12 stabile DIN-A3-Bildkarten mit einem komplett ausgearbeiteten Erzählvorschlag für die Geschichte.
€ 18,00; Best.-Nr. 3237

Foto: Eva Brunken
Vor beiden Erzählungen (für Jüngere/für Ältere) aktiviert ihr einen »magischen Regenbogen«.
Während eures Erzählens wird er von beiden Seiten zur Mitte hin bunt werden und am Ende der Geschichte ein vollständiger Regenbogen sein. Anleitungen finden sich im Internet auf YouTube (Stichworte: wachsender Regenbogen)
Erzählung für Jüngere»Es tut mir mitten im Herzen weh«, sagt G*tt. »Die Menschen und alle Geschöpfe sind aus meiner Liebe hervorgegangen. Und trotzdem haben sie ihren Weg mit mir verlassen. Nur einer geht seinen Weg noch mit mir: Noach. Noach und seine Familie. Um ihrer Liebe willen will ich der Schöpfung auf der Erde eine zweite Chance geben.«
Und so bekommt Noach von G*tt eine große Aufgabe: »Bau mit deiner Familie zusammen ein Rettungsboot, eine große Arche. Darin sollst du mit deiner Familie Platz haben und auch von allen Landtieren und allen Vögeln je ein Paar. Nimm genug Futter und Vorräte für alle in der Arche mit. Denn es wird eine große Flut geben. Über viele Wochen wird die ganze Erde mit Wasser bedeckt sein. Alles wird sterben, was nicht in der Arche Schutz bekommen hat.«
Noach vertraut G*tt und baut die Arche. Und alle Tierpaare bekommen Platz im großen Rettungsboot. Dann kommt der Regen. Und es regnet und regnet und regnet. Tagaus, tagein immer das Gleiche: Regen, Regen und noch mehr Regen.
Irgendwann sieht Noach aus den Dachluken in alle Richtungen nur noch Wasser: hinter der Arche, vor der Arche, auf der einen Seite der Arche und auf der anderen Seite der Arche.
Und das sieht er viele, viele Tage lang. Immer das Gleiche: Wasser, wohin seine Augen auch blicken.
Doch Noach vertraut G*tt. Er weiß: Bald wird das Wasser wieder verschwinden und dann – dann wird das Leben neu anfangen. So, wie der Frühling nach einem kalten Winter alles wieder ergrünen und erblühen lasst. Alles wird besser werden als vor der großen Flut.
Und genauso kommt es dann. Nach langem Warten gibt G*tt das Signal: »Es ist so weit. Öffnet die große Luke, verlasst die Arche und nehmt alle Tiere mit hinaus!«
Und so hüpfen, kriechen, schlängeln, laufen oder flattern alle Tiere hinaus. Alle auf ihre ganz eigene Art und Weise. Dieser Anblick macht Noach und seine Familie glücklich. Und G*tt spürt im Herzen wieder die Liebe für alle.
Noach und seine Familie danken G*tt. Mit einem Fest feiern sie den Neuanfang, den G*tt ihnen und den Tieren geschenkt hat.
Und über allem lässt G*tt einen bunten Regenbogen leuchten. »Noach, der Regenbogen ist mein Zeichen für dich und für alle, die nach dir kommen werden. Ich, G*tt, verspreche dir und allen Lebewesen: Jeder Regenbogen erinnert mich an meine grenzenlose Liebe zu allen Lebewesen. Ich habe euch alle in Liebe geschaffen und meine Liebe bleibt bei euch – für immer. Egal ob Tag oder Nacht, Sommer oder Winter, Saat oder Ernte, Hitze oder Kälte.«
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Erzählung für ÄltereBitte beachtet den Hinweis zum »magischen Regenbogen«
Noach und seine Frau Elana sitzen in einer Ecke der Arche und ruhen sich aus. Ihre drei Söhne und deren Frauen kümmern sich gerade um das Füttern der vielen Tiere. »Sag mal Noach, hat G*tt wirklich nicht gesagt, wie lange wir hier in der Arche aushalten sollen?«, fragt Noachs Frau. Der Tag ist genauso grau und verregnet, wie die vielen Tage zuvor. Noach antwortet ganz ruhig. »Ach Elana, meine Liebe, ich habe dir diese Frage doch schon viele Male mit >Nein< beantwortet. Warum sollte ich jetzt plötzlich etwas anderes sagen?« Und so sagt ihr Noach G*ttes Worte noch einmal: »Bau eine Arche für dich und deine Familie. Und nimm von allen Tieren je ein Paar mit in die Arche. Und nimm auch Vorräte für alle mit …«
»Ja, ja, schon gut«, fällt ihm Elana ins Wort, »aber mich macht das Warten einfach sooo ungeduldig. Und das Tropfgeräusch oben im Dach raubt mir den letzten Nerv! Tropf, tropf, tropf, tropf …«
»Ach, meine Liebe, wie kann ich dich nur ein wenig aufheitern?« Noach grübelt. »Ich hab’s. Komm, lass uns spielen!« – »Was, spielen? Ich bin doch eine erwachsene Frau!«, ruft Elana empört. »Ja, warum denn nicht? Als unsere Jungs klein waren, haben wir doch auch mit ihnen gespielt!« Noach bleibt hartnäckig. »Komm schon, sei keine Spielverderberin. Das Spiel heißt >Ich träume was, was du nicht siehst<.« – »In Ordnung. Und wie geht das Spiel?« – »Ich sage: ›Ich träume was, was du nicht siehst und das ist blau‹. Und du nennst etwas Blaues, das du dir wünschst, wenn wir alle wieder festen Boden unter den Füßen haben. Das machst du so lange, bis du erraten hast, wovon ich träume.«
»Gut, gut, ich hab’s verstanden. Darf ich anfangen?«, fragt Elana ungeduldig. »Natürlich, meine Liebste«, freut sich Noach. Elana schließt für einen Moment die Augen. Plötzlich huscht ein Lächeln über ihr Gesicht. »Ich träume was, was du nicht siehst, und das ist lila.« – »Mmh«, Noach überlegt, »lila … ah, ich weiß es. Du träumst von herrlich leckeren Weintrauben«, sprudelt es aus ihm heraus. »Ja, genau! Jetzt träum du etwas.«
Noachs Blick geht zu den vielen Tieren in der Arche, die ihr trockenes Futter fressen. Er grinst. »Ich träume was, was du nicht siehst und das ist grün.« – »Oh wie schön!« Noachs Frau klatscht in die Hände. »Da sehe ich gleich saftige, grüne Wiesen vor mir. Und grüne Bäume – wunderschön anzusehen. Wie sehr ich mich danach sehne!« – »Ja, ja«, fällt ihr Noach ins Wort, »aber du weißt doch gar nicht, ob ich von diesem Grün geträumt habe.« – »Hast du nicht?«, fragt Elana überrascht. »Doch«, lacht Noach, »natürlich träume auch ich von grünen Wiesen und Bäumen. Nun, meine Liebe, du bist wieder dran.«
»Ja, ich träume was, was du nicht siehst, und …« Elana hält inne und denkt nach. Plötzlich lacht sie auf: »Und das ist rot, orange, gelb, grün, blau und lila.« Noach protestiert: »Das geht doch gar nicht. Was hat denn so viele Farben auf einmal? Hm … vielleicht ein buntgewebtes Kleid?« – »Nein.« – »Ein Kanarienvogel?« – »Nö.« – »Ein Pfau vielleicht?« – »Nicht schlecht, aber trotzdem falsch«, feixt Elana.
So geht es eine Weile hin und her. Dann gibt Noach auf: »Bitte Elana, erlöse mich aus meinem Unwissen.« – »Es ist der Regenbogen, Noach. Hast du vergessen, wie schön er am Himmel leuchtet, wenn ein großer Regen von der Sonne abgelöst wird?« – »Oh ja, du hast recht. Und vom Regenbogen träume ich gerne mit dir.« Noach nimmt seine Frau in die Arme und gibt ihr einen Kuss.
»Hör mal«, sagt Elana, »das Tropfen oben im Dach ist vorbei. Der Regen hat aufgehört!« Noach lauscht, dann strahlt er übers ganze Gesicht: »Gott sei Dank! Jetzt wird es nicht mehr lange dauern, bis wir alle die Arche verlassen können.«
Und so kommt es tatsächlich. Nach einiger Zeit hört Noach G*ttes Stimme: »Noach, nun ist es so weit. Öffnet die Luke und verlasst mit den Tieren die Arche.«
Die Freude ist bei den Tieren und bei Noachs ganzer Familie riesig. Endlich haben sie wieder festen Boden unter den Füßen. Sie hüpfen, springen, tanzen, rennen, kriechen, flattern, flitzen – alle auf ihre eigene Art und Weise.
Da leuchtet ein Regenbogen über ihnen. Und G*tt gibt Noach und allen Lebewesen ein großes Versprechen: »Der Regenbogen wird mich immer daran erinnern, dass ich euch und alles was lebt in Liebe erschaffen habe. Und dass meine Liebe allen gilt – heute und immer! Nie mehr wird es eine solche Flut geben. Ich möchte, dass ihr lebt und dass ihr die ganze Erde mit Lebendigkeit erfüllt. Und ihr könnt euch darauf verlassen: Egal, was passiert, meine Liebe ist da. Im Sommer genauso wie im Winter, bei Tag genauso wie bei Nacht, ob es kalt ist oder heiß. Meine Liebe ist euch sicher.«
Noach und Elana schauen hinauf zum Regenbogen. Sie weinen vor Freude. Ihr Traum ist in Erfüllung gegangen.
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