2. November 2025 – Hiob erträgt alles

Hiob 1,1–5.13–22

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

So konnten sich die Menschen ihr Leben erklären: Wem es gut ging, der hatte das auch verdient. Und wer leiden musste, der wurde aus gutem Grund von Gott bestraft.

Zum Text / Zum Thema

»Da muss der Teufel seine Hand im Spiel haben«, so eine »einfache« Antwort hilft auf die Schnelle. Immerhin haben wir dann einen Schuldigen, einen Grund für das Leid. Nach kurzer Zeit aber gehen die Fragen weiter: »Wie kann Gott dem Teufel so eine Macht lassen?« Und damit sind wir wieder bei der ersten Frage: »Wieso lässt Gott das zu?« Den Teufel brauchen wir für diese Frage gar nicht.

Die Kinder und der Text / das Thema

Ein behutsames Gespräch mit den Kindern, ob sie Hiob verstehen können, bietet sich an. Die Mitarbeitenden dürfen dabei gerne ehrlich bleiben: »So ein Vertrauen trotz solchen Leids – das fiele mir zumindest sehr schwer.«

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Er hält die ganze Welt in seiner Hand 
(KuS 610, KKL 324);
Halte zu mir guter Gott 
(KuS 456, KKL 328, Wwdl 49);
Aus der Tiefe rufe ich zu dir 
(KuS 417, KKL 196, MKL2 8, Wwdl 4);
Manchmal ist meine Angst riesengroß 
(MKL2 73);
Ich trau auf dich, o Herr 
(nur die erste Strophe als Liedruf, s. unten bei den Fürbitten; KG 110)

Fürbitten

Lieber Gott,
vielen Menschen auf der Welt geht es schlecht.
Wir denken an alle Kinder und Erwachsenen,
die im Krieg leben.
Lass sie nicht allein. 

Liedruf:
(1. Strophe von: Ich trau auf dich, o Herr)
Wir denken an alle Kinder und Erwachsenen,
die kein Geld haben. 

Liedruf
Wir denken an alle Kinder und Erwachsenen,
die sich einsam fühlen. 

Liedruf
Und wir denken auch an uns selbst:
Wenn wir einsam sind,
wenn wir traurig sind,
wenn alles dunkel ist, 
dann lass uns bitte nicht allein!

Kreative Umsetzung der Geschichte

Damit die Kinder sich gut in den gesegneten Zustand von Hiob hineinfühlen können, gibt die Geschichte ihnen genügend Raum für ihren Traum vom eigenen Reichtum. Nach der Geschichte wird noch einmal das weiße Tuch als »Beutel der Reichtümer Hiobs« in die Mitte gelegt. Die Kinder erinnern sich gemeinsam, was alles darin ist.
Jüngere Kinder können der Reihe nach die Gefühle Hiobs nach seinem schrecklichen Verlust pantomimisch darstellen. 
Ältere Kinder erhalten verschiedene Orffsche Instrumente und suchen nach Geräuschen, die Hiobs Gefühle widerspiegeln: Wut, Trauer, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit …
Die Kinder überlegen anschließend:

Dann stellt jemand aus dem Team die weiße Kerze erneut in die Mitte: »Hiob hat in all seiner Traurigkeit weiter fest auf Gott vertraut. Denn Gott hat ihm ja versprochen: ›Ich bin immer bei dir.‹« 
Der*die Mitarbeiter*in geht dann mit der Kerze im Kreis herum, bleibt vor jedem Kind stehen und sagt: »Gott hat versprochen: ›Ich bin immer bei dir.‹«

Kerzen verzieren (für die Jüngeren) 

Nun können weiße Kerzen mit bunten Wachsherzen verziert werden, die die Kinder mit nach Hause nehmen können (s. unten).

Gespräch (für die Älteren) 

Mit älteren Kindern wäre ein vorsichtiges Gespräch darüber spannend, ob sie auch so fest auf Gott vertrauen könnten, wie Hiob das tat. 
Wichtig dabei ist, dass die Mitarbeitenden wirklich offen fragen und alle Antworten, ohne sie in irgendeiner Form zu werten, stehenlassen. 
(Manche Kinder werden vielleicht ohne die Spur eines Zweifels sagen: »Aber klar doch.« Ihre Zuversicht ist wunderbar und darf nicht angezweifelt oder hinterfragt werden. 
Manche werden zweifeln, wie wir selbst vielleicht auch. Manche sagen wohl auch: »Ganz sicher nicht.«)
Alles das ist in Ordnung. Mit Leiden gehen alle unterschiedlich um. Erwachsene sind keineswegs »schlauer« als Kinder. Doch egal wie, es bleibt Gottes Versprechen an uns alle ungebrochen.

Der besondere Tipp …

Stumpenkerze mit Wachsplättchen
Weiße Kerze plus Wachsplättchen in Blau, Grün, Rot und Gold

€ 5,40 (ab 10 Ex. je  € 5,20); 

Best.-Nr. 801

Der besondere Tipp …

Trost- und Mutmachkoffer
Bastelbogen

Viele der Trost- und Mutmachkärtchen können frei beschriftet oder bemalt werden und finden dann im gebastelten Erste-Hilfe-Koffer griffbereit ihren Platz. 

€ 1,90 (ab 10 Ex. je € 1,80); 

Best.-Nr. 1725

Figurenkegel-Set
In vier verschiedenen Größen


Unerlässlich fürs anschauliche Erzählen. Mit diesem 21-teiligen Set lassen sich sehr viele Geschichten darstellen. 
Das Set enthält:

1 x XXL, 16,5 cm (Best.-Nr. 1454)
3 x groß, 10 cm (Best.-Nr. 1208)
12 x mittel, 7 cm (Best.-Nr. 472)
5 x klein, 5 cm (Best.-Nr. 471)
21-teiliges Set € 21,60; Best.-Nr. S1680

Alle Holzkegel auch einzeln (XXL) bzw. im 10er-Set erhältlich (Best.-Nr. in Klammer). 

junge-gemeinde.de

III. Erzählung
Erzählung für Jüngere

Material: 1 großes schwarzes Tuch, 4 kleine schwarze Chiffon-Tücher, 1 großes weißes Tuch, 12 Holzkegelfiguren, Tierfiguren oder Bilder, Naturmaterialien oder Bilder, dicke weiße Kerze
(Ein großes schwarzes Tuch auf dem Boden ausbreiten)
Vor langer, langer Zeit, da lebte ein Mann, der hieß Hiob. Er wohnte in einem fernen Land. Und er hatte alles, was er sich wünschte.
(Weißes Tuch über das schwarze Tuch legen. Darauf werden entsprechend der Erzählung die Reichtümer Hiobs ausgebreitet. 
Hiob hatte sieben Söhne und vier Töchter (auf ein Viertel des Tuches Kegelfiguren hinstellen/Bild hinlegen)
Und Hiob dankte Gott aus ganzem Herzen dafür (brennende Kerze in die Mitte des Tuches stellen).
Er hatte Schafe und Rinder und Kamele und Esel. Eine große Herde (Holzfiguren/Bilder an die Kinder verteilen, die sie auf das zweite Viertel stellen/legen).
Und Hiob dankte Gott aus ganzem Herzen dafür.
Er war sehr reich. Er hatte viel Land, weite Flächen und hohe Berge. Er konnte gar nicht an einem Tag von einem Ende seines Landes zum anderen Ende kommen (Naturmaterialien/Bilder an die Kinder, die sie auf das dritte Viertel stellen/legen).
Und Hiob dankte Gott aus ganzem Herzen dafür.
Er hatte viele wunderschöne Kleider und lebte in großen Zelten aus edelstem Stoff. Und viele, viele Menschen waren da, um ihm zu bedienen und für ihn zu arbeiten (Kegelfiguren/Naturmaterialien/Bilder an die Kinder verteilen, die sie auf das letzte Viertel stellen/legen)
Und Hiob dankte Gott aus ganzem Herzen dafür.
Er hatte wirklich alles, was er sich wünschte.
Er war wirklich sehr glücklich.
Und jeden Tag dankte Hiob Gott aus ganzem Herzen dafür, denn er glaubte fest an Gott.
Aber dann geschah etwas Schreckliches:
Ein Mann kam zu Hiob. Er hatte Tränen in den Augen und sagte: »Hiob, Feinde sind ins Land gekommen und haben alles mitgenommen! Ich konnte gerade noch entkommen, um dir davon zu berichten«
(ein schwarzes Chiffontuch über Viertel mit den Kleidern legen).
Und der Mann hatte noch nicht fertig gesprochen, da kam ein anderer Mann. Er war ganz außer Atem und sagte: »Hiob, im Land war ein großes Feuer. Alles ist verbrannt! Ich konnte gerade noch entkommen, um dir davon zu berichten.«
(ein schwarzes Chiffontuch über Viertel mit den Längereien legen).
Und der Mann hatte noch nicht fertig gesprochen, da kam ein anderer Mann. Der hatte Schrammen an Beinen und Armen und sagte: »Hiob, auch die Feinde von der anderen Seite haben uns angegriffen und alle Tiere mitgenommen. Ich konnte gerade noch entkommen, um dir davon zu berichten« 
(ein schwarzes Chiffontuch über Viertel mit den Tieren legen).
Und der Mann hatte noch nicht fertig gesprochen, da kam noch einer Mann. Der weinte sehr. Er nahm Hiob in den Arm und sagte: »Hiob, es gab einen Unfall. Deine Kinder sind alle gestorben«
(ein schwarzes Chiffontuch über Viertel mit den Kindern legen).
Einmal hatte Hiob alles gehabt, was er sich nur wünschte.
Und dann, an einem Tag, war alles weg!
(Ein*e Mitarbeiter*in nimmt die Kerze weg, ein*e andere*r fasst das weiße Tuch an den vier Ecken und zieht es hoch. Wie in einem Beutel verschwindet der ganze Reichtum und wird weggetragen. Jetzt liegt wieder nur das schwarze Tuch in der Mitte.)
Hiob war still.
Er legte sich auf den Boden.
Er weinte.
Und dann sagte er: »Ich vertraue auf Gott. Das war gestern so. Das ist heute so. Das wird so bleiben. 
Ich vertraue auf Gott«
(die Kerze wieder in die Mitte des schwarzen Tuches stellen).

Der besondere Tipp …

Nylontücher-Set
Transparent

Sechs hauchzarte, luftig-transparente 
Tücher aus 100 % Nylon in den Farben gelb, orange, violett, rot, grün, blau. 
Größe: 68 x 68 cm
€ 16,20; Best.-Nr. 1128

Schafe-Set
Aus Holz

Das Set enthält fünf Holzschafe in den 
Maßen 5 x 3 cm.

5er-Set € 4,90; Best.-Nr. 1559

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Die Kinder sitzen im Kreis, jedes Kind hat einen Stift. In der Mitte stehen vier Schalen und ausreichend DIN A6-Karten je in den Farben gelb, weiß, hellblau und grau. (Wenn ein Kind nicht schreiben kann, wird ihm/ihr geholfen.)
Ich sage gleich ein paar Satzanfänge, und ich lade dich ein, sie zu Ende zu führen. Ich sage auch, auf welche Karte du schreiben kannst. Eine Regel ist wichtig: Schreibe immer nur einen Gedanken auf eine Karte. Wenn du mehr brauchst, nimm dir ruhig mehrere Karten. 
Ein Mensch, der wunschlos glücklich ist, dem gehört …
Überlege einmal: Was gehört diesem Menschen alles? Schreibe es auf die 
gelben Karten. Immer nur einen Gedanken pro Karte. Und es ist ganz egal, was die anderen aufschreiben – es geht nur um dich. Und es ist auch ganz egal, ob du richtig schreibst – es geht nur um deine Gedanken. Schreibe auf, was du schreiben möchtest so gut du es kannst.
Ein Mensch, der wunschlos glücklich ist, dem gehört …
(Leise Instrumentalmusik im Hintergrund)
Lege deine Karten bitte hier in diese Schale. 
(Kinder legen Karten in die erste Schale.)
Ein Mensch, der viel Liebe spürt, der liebt besonders …
Schreibe bitte auf die weißen Karten. Schreibe nur für dich. Es ist ganz gleich, was die anderen schreiben.
(Kinder schreiben, anschließend legen sie die Karten in die zweite Schale.)
Ein Mensch, der alles besitzt und viel Liebe um sich hat, der fühlt sich …
Schreibe bitte auf die hellblauen Karten.
(Kinder schreiben, anschließend legen sie die Karten in die dritte Schale.)
Ein Mensch, der nichts besitzt und alle Liebe verloren hat, der tut Folgendes …
Schreibe bitte auf die grauen Karten.
(Kinder schreiben, anschließend legen sie die Karten in die vierte Schale; die Musik wird ausgeschaltet;
ein großes, schwarzes Tuch wird neben den Schalen ausgebreitet.)
Vor langer, langer Zeit, da lebte ein Mann, der hieß Hiob. Er wohnte in einem fernen Land. Und er hatte alles, was er sich wünschte
(großes, weißes Tuch über das schwarze legen):
Er hatte viele Tiere – große Herden.
Er besaß viel Land – so weit das Auge reichte und noch weiter.
Das war in Hiobs Zeit ein sehr großer Reichtum – so wie heute Menschen reich sind, die …
(gelbe Zettel nacheinander vorlesen und auf ein Viertel des Tuches legen; Wiederholungen sind ausdrücklich erwünscht, wie z. B. »Geld«, »viel Geld«, »Geld und Gold«).
Aber Hiob besaß nicht nur viel Land und viele Tiere, er hatte auch eine Frau, sieben Söhne und drei Töchter – eine große Familie. Und er hatte Dienerinnen und Knechte, die für sie arbeiteten. Hiob liebte seine Familie sehr – so sehr wie heute Menschen dies hier lieben …
(weiße Zettel nacheinander vorlesen und auf das zweite Viertel des Tuches legen).
Und weil es Hiob gutging, fühlte er sich auch gut – sehr gut
(hellblaue Zettel nacheinander vorlesen und auf das dritte Viertel des Tuches legen).
Dazu kam, dass Hiob ein Mensch war, der ganz auf Gott vertraute (weiße Kerze in die Mitte stellen). Er betete zu Gott und vergaß nie, Gott zu danken. Und Hiob hielt sich an sein Wort.
Aber dann passierte etwas Schlimmes: 
Ein Bote kam zu Hiob gelaufen und sagte: »Die Feinde aus dem Norden sind gekommen – sie haben alle deine Tiere gestohlen!«
Und der Bote hatte kaum ausgeredet, da kam ein weiterer angelaufen und rief: »Ein großes Feuer ist auf deinem Land ausgebrochen und hat alles zerstört!« 
Und der Bote hatte noch nicht ausgeredet, da kam ein dritter, der sagte: »Die Feinde aus dem Süden haben uns angegriffen – sie haben deine Knechte getötet!« 
Und noch ein vierter Bote kam, weinte sehr und erzählte: »Deine Kinder waren bei einem Fest, als plötzlich die Decke des Hauses einstürzte – sie sind alle tot.«
Hiob fiel auf die Erde und weinte.
So hatte er sich noch nie gefühlt. Er …
(graue Zettel nacheinander vorlesen und auf das letzte Viertel des Tuches legen
Alles war fort. Nichts war Hiob geblieben.
(Ein*e Mitarbeiter*in nimmt die Kerze weg, ein*e andere*r fasst das obere, weiße Tuch an den vier Ecken und zieht es hoch. Der ganze Reichtum verschweindet wie in einem großen Beutel und wird weggetragen. Jetzt liegt wieder nur das schwarze Tuch in der Mitte.)
Hiob war still.
Und dann sagte er: »Ich vertraue auf Gott. Das war gestern so. Das ist heute so. Das wird so bleiben. Ich vertraue auf Gott.«(Die weiße Kerze in die Mitte des schwarzen Tuches stellen.)

Matthäus 1,18–25

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Fürbittengebet

Vorher sammeln, wer gerade einen Engel braucht oder in welchen allgemeineren Situationen Menschen Engel brauchen (ggf. aufschreiben). 
Liedruf dazwischen: Das wünsch ich sehr 
(KuS 410, KKL 333, HuT 315, EGplus104; MKL1 5)

Gott, 
manchmal wissen wir nicht weiter.
Manchmal sind wir traurig. 
Oder wir finden nicht den richtigen Weg.
Wir können uns nicht entscheiden. 
Wir wissen nicht, was wir tun sollen.
Manchmal brauchen wir einen Boten, 
eine Botin von dir: einen Engel.
Wir brauchen eine, die zu uns spricht und uns auf der Erde mit dem Himmel verbindet.
Liedruf »Das wünsch ich sehr …«
Wir denken vor dir an Menschen, 
denen der Glanz des Himmels fehlt.
Wir denken vor dir an die Menschen, 
die einen Engel brauchen: 
(gesammelte Menschen/Situationen einfügen)
Liedruf »Das wünsch ich sehr …«
Gott, du hast uns deinen Sohn in die Welt geschickt.
Im Jesus-Kind bist du selbst Mensch geworden.
In Jesus hast du selbst Himmel und Erde verbunden.
Das Licht Jesu ist stärker als alles, 
was dunkel ist. 
Das möchten wir spüren in diesen Weih-
nachtstagen.
Hilf uns, auf das Wort des Engels zu hören: »Fürchte dich nicht!«
Liedruf »Das wünsch ich sehr …«
Hilf uns, das im Herzen zu bewahren.
Hilf uns, das zu anderen Menschen zu tragen.
Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Eigene Figur

Wir stellen uns selbst in den Himmelsglanz und nehmen ihn mit nach Hause: Aus den geometrischen Formen und der Größe für Josef (in beliebigen/r Farbe/n) und einem goldenen Engelsflügel erstellt jedes Kind eine eigene Figur (sich selbst oder jemand, dem es diesen Himmelsglanz wünscht), um die sich der Glanz des Himmels legt wie um Josef der Engelsflügel. Die Figur kann entweder auf eine Karte geklebt, als Lesezeichen zusammengeklebt oder mit einem Faden versehen zu einem Christbaumanhänger werden. Mit Glitzerkleber oder -stiften lässt sich der Glanz noch verstärken.

Engel basteln

Es bietet sich an, kleine Engel als Christbaumanhänger zu basteln. Anregungen dazu finden sich reichlich, in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, mit unterschiedlichsten Materialien im Internet.
Auch der Engel dieser Reihe kann dazu dienen. Dafür die DIN-A4-Vorlage entsprechend verkleinern und für die Kinder eine robuste Vorlage erstellen. Die wird auf Goldpapier übertragen, ausgeschnitten, geklebt und mit einem Aufhängefaden versehen. Tipp: Das Goldpapier kann, um fester zu werden, auf dickes Papier geklebt werden. 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

(Bild 1) Josef will Maria nicht mehr heiraten

Heute treffen wir Josef. Josef ist der Mann, der bald Maria heiraten wird. Maria, die Mama von Jesus. Jesus ist jetzt noch nicht geboren. Jesus ist jetzt noch bei Maria im Bauch. Dort wächst er heran, bis er groß genug ist, um geboren zu werden.

Josef und Maria sind verlobt. Maria ist schwanger. Und Josef denkt: »Wir sind noch nicht verheiratet. Eine Frau darf nur ein Kind bekommen, wenn sie verheiratet ist.« Josef schämt sich. Einen Druck im Bauch hat er und einen Kloß im Hals. Dass ihm das passieren muss! Wo er sich doch so bemüht, für Gott das Richtige zu tun. Nun werden es bald alle sehen: Marias Bauch wird immer dicker. 

Josef will fortgehen

Josef weiß nicht, was er jetzt tun soll. Er beschließt, fortzugehen. Er überlegt, was er braucht. Er packt seine Sachen in eine Tasche. Eine Arbeit als Zimmermann findet er überall. Josef wird zornig: »Soll Maria doch sehen, wo sie mit dem Kind bleibt.« Morgen früh will er losgehen. Noch einmal schlafen. Er legt sich auf die Matte. Er deckt sich mit seinem dicken, braunen Mantel zu.

(Bild 2) Josef träumt

In der Nacht hat Josef einen Traum: Er sieht eine Gestalt. Es ist, als ob sie ein goldenes Gewand trägt. Ein Glanz geht von ihr aus. Es ist ein Engel! Der Engel besucht Josef durch den Traum. Er sagt zu Josef: »Josef, hab keine Angst! Bleib bei Maria, deiner Frau. Sie bekommt ein Kind. Gott hat ihr dieses Kind geschickt. Es ist Gottes Kind. Und es ist dein Kind. Du, Josef, du wirst ihm seinen Namen geben: Jesus. Jesus soll den Menschen zeigen: Gott ist mit uns. Gott ist für uns da.«

(Bild 3) Josef will bei Maria bleiben

Am Morgen wacht Josef auf. Der dicke, braune Mantel liegt noch auf ihm. Er hat Josef gut gewärmt in der Nacht. Jetzt glänzt er. Josef sieht den Glanz. Er denkt: »Der Engel hat seine Spuren hinterlassen. Gott verlässt mich nicht. Gott ist mit uns.« Josef weiß jetzt, was er tun muss. Er will bei Maria bleiben. Sie braucht ihn jetzt. Er will für das Kind da sein. 

(Bild 4) Geburt in Bethlehem

Als sie nach Bethlehem aufbrechen, nimmt Josef seinen warmen Mantel mit. Er sieht noch den Glanz, der auf ihm liegt. Wenn er den Mantel um sich legt, fühlt er sich warm und getröstet. Von außen und von innen. Der Mantel erinnert Josef an den Engel und an das Versprechen von Gott: »Ich bin bei euch.« 

Es ist Nacht, als Jesus geboren wird. Die Engel singen. Ein Engel zwinkert Josef zu. Da legt Josef seinen Mantel noch ein wenig enger um Maria und das Kind. Sie haben es nun warm. Der Mantel glänzt noch ein bisschen mehr. Und ganz leise hört Josef noch einmal die Stimme des Engels: »Fürchte dich nicht.«

Die Fotos gibt‘s kostenfrei zum Download als Anhang
Alle Bilder: Dr. Antje Klein

Erzählung für Ältere

Die Bilder siehe »Erzählung für die Jüngeren«

Josef stellt sich vor

Ich bin Josef. (Bild 1, nur Josef) Ihr kennt mich. Beim Krippenspiel bin ich der, der wegen der Volkszählung in seine Heimatstadt Bethlehem gehen und seine schwangere Frau Maria mitnehmen muss. Ich bin der Mann von Maria. Ich komm auch in den Liedern vor: »Stille Nacht, heilige Nacht, alles schläft, einsam wacht nur das traute, hochheilige Paar …« Dieses Paar, das sind Maria und ich. »Hochheilig« und »traut« – das klingt, als ob wir gar keine richtigen Menschen sind.

In jener Nacht

Aber ich kann euch eins sagen: Freilich sind wir richtige Menschen. In jener Nacht war es ziemlich kalt. Wir haben gefroren. Maria vor allem. Die Anstrengung der Geburt. Die ganze Erschöpfung. Wie gut, dass ich einen warmen Mantel hatte. Einen dicken, braunen Mantel. Richtig schwer. Aber eben auch ein guter Schutz. So dass man das fühlt: Da ist man geborgen. Den Mantel habe ich um Maria gelegt und um das Baby, das in ihren Armen lag. (Bild 5) So standen wir da, in dieser Nacht. Innig und vertraut. Und ich hab zu Maria gesagt: »Das Kind, das soll Jesus heißen.« Da waren wir zusammen, in dieser Nacht … bevor alle anderen kamen: Engel und Hirten und wen ihr beim Krippenspiel noch so seht. Erst mal waren nur wir da, neben den Tieren im Stall: wir beide, innig und vertraut. Und unser Kind. Marias Kind. Mein Kind. Irgendwie jedenfalls. Lieb gehabt habe ich Jesus jedenfalls da schon. 

Es war nicht selbstverständlich 

Ich bin froh, dass es so gekommen ist. Es war nicht selbstverständlich. (Bild 1) Ich bin doch nicht dumm. Ich hab doch gemerkt, was mit Maria ist! Am Morgen war ihr plötzlich immer übel. Und dann war sie so unfassbar müde. Ihr Bauch fing an, zu wachsen. Ja, ihr könnt euch denken, was das bedeutet hat. Ich denke, ihr wisst Bescheid. Dabei waren wir nur verlobt, nicht verheiratet. Und ihr müsst wissen: Eine Schwangerschaft vor der Heirat, das war bei uns nicht erlaubt. Das war etwas richtig Schlimmes. Seid froh, dass sich das geändert hat! Das sage ich euch aus Erfahrung. Ich hab nämlich gedacht: »Das kann Gott nicht wollen!« Also wollte ich mich still und heimlich davonschleichen. Ich hatte schon meine Sachen gepackt. Einmal noch schlafen. Ich hab mich auf die Matte gelegt. Ganz früh wollte ich los. Mit meinem dicken Mantel habe ich mich zugedeckt.

Gott will es anders

Aber dann ist etwas geschehen. (Bild 2) Gott wollte es anders, als ich es mir gedacht hatte. Ihr kennt doch die Engel aus der Weihnachtsgeschichte. Die, die zu den Hirten kommen und sagen: »Fürchtet euch nicht, siehe ich verkündige euch große Freude …« Die, die singen: »Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden…« So ein Engel kam zu mir. In der Nacht, bevor ich Maria verlassen wollte. Er kam im Traum. Ich hab ihn später wiedererkannt; aus der Menge der vielen Engel hat er mir zugezwinkert. Ich hab gesehen, wie froh er war, dass ich nicht abgehauen bin. In dieser Nacht hat er zu mir gesagt: »Fürchte dich nicht. Hab keine Angst, bei Maria zu bleiben. Sie ist schwanger. Gott hat ihr dieses Kind geschickt. Das Kind ist Gottes Kind. Du, Josef, wirst ihm seinen Namen geben: Jesus. So wird Jesus auch dein Kind sein. Jesus wird allen Menschen zeigen: ›Gott ist mit uns. Gott ist für euch da!‹«

Josef steht zu Maria

Ich bin aufgewacht. (Bild 3) Ich wusste jetzt, was zu tun ist: bei Maria bleiben. Für sie da sein. Und für das Kind. Mit ihnen sein, damit Gott mit den Menschen sein kann. Das war meine Aufgabe. Das war mir ganz klar. Die Klarheit leuchtete im Morgenlicht. Und es lag ein Glanz auf dem Mantel, mit dem ich mich zugedeckt hatte. Auf dem dicken, braunen – ihr wisst schon. Ein Glitzern und Glänzen hab ich da gesehen. Und ich hab es gefühlt. In mir drin. Das hat mich auch später immer wieder an diesen Traum erinnert. (Bild 4) Schritt für Schritt, als wir auf dem Weg nach Bethlehem waren. Gut, dass ich ihn hatte. Ich bin bei Maria geblieben, das wisst ihr schon. Und den Rest der Geschichte kennt ihr. 
(Bild 5) Als ich dann mit ihr im Stall stand, habe ich zu ihr gesagt: »Dieses Kind soll Jesus heißen.« Und ich habe meinen Mantel noch einmal ein bisschen enger um Maria und das Kind gelegt. Der Mantel hat geglänzt in der dunklen Nacht. Und es war, als würde der Engel noch einmal zu mir sagen: »Fürchte dich nicht.«

Josef rettet das Kind

Matthäus 2,13–23

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder 

Jeder Mensch braucht einen Engel 
(Ich sing dir mein Lied 202);
Mögen Engel dich begleiten (KKL 362);

Fürbittengebet

Gott, ich stehe vor dir mit allem, 
was mich heute beschäftigt.
Die letzten Tage waren schön. 
Wir haben gespielt und miteinander geredet.
Wir haben zusammen gelacht.
Ich habe Geschenke bekommen.
Manchmal haben wir uns gestritten.
Manchmal war ich traurig, 
ohne dass ich wusste, warum.
Manchmal bin ich wütend geworden.
Mir war alles zu viel. 
Du kennst mich.
Du kennst die Menschen, die mir wichtig sind.
Wir bitten dich, Gott: Sei mit uns.
Gott, ich weiß, dass viele Menschen fortgehen müssen, weg von dort, wo sie zu Hause sind.
Es gibt Krieg oder Hunger. 
Oft ist der Weg sehr gefährlich.
Sie brechen auf in ein Land, das sie nicht kennen.
Sie müssen eine neue Sprache lernen.
Sie wissen nicht genau, was sie tun müssen.
Zeig mir, wie ich Menschen helfen kann.
Zeig mir, wie ich ihnen ein Engel werden kann, 
ein Bote oder eine Botin von dir.
Wir bitten dich, Gott: Sei mit uns.
Gott, bald gehen wir in ein neues Jahr.
Ich weiß noch nicht genau, wie es wird.
Ich bin neugierig darauf.
Manchmal habe ich auch Angst. 
Ich glaub ganz fest: Du bist da.
Du bist an meiner Seite.
Du beschützt mich.
Als hätte ich einen dicken Mantel, der glänzt.
Wir bitten dich, Gott: Sei mit uns. Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Weihnachtsgruß

Wir gestalten und schreiben für andere eine Karte mit diesem »Familienbild«. Die Vorlagen in der jeweiligen Farbe ausschneiden und aufkleben (Engel wurde auf DIN-A5 verkleinert) (Foto: Dr. Antje Klein)

Simon sagt

Ein Spiel, in dem es darum geht, auszuführen, was jemand sagt, wie Josef es tut. 
Ein Kind wird bestimmt. Immer wenn das Kind ein Kommando mit »Simon sagt« anfängt, müssen alle Kinder genau das tun, was es sagt. Ruft das Kind hingegen ein Kommando ohne »Simon sagt«, müssen alle still bleiben und dürfen sich nicht bewegen. Bemerkt das Kind jemanden, der sich bewegt, so scheidet dieses Kind aus. Wer übrig bleibt, darf der nächste Simon sein. 
Das Spiel kann thematisch angepasst werden (z. B. »Simon sagt: ›Singe ein Weihnachtslied‹«; »Simon sagt: ›Ruf einmal laut: Fürchte dich nicht!‹«).

Reflexionsrunde

Daran kann sich eine Reflexionsrunde anschließen: 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Zu den Bildern siehe unter Sonntag zum 26.12., »Erzählung für die Jüngeren«

Nach der Geburt von Jesus

(Bild 5) Jesus ist geboren. Es ist erst ein paar Tage her. Die Engel waren da und die Hirten und wir alle an der Krippe im Stall. Maria hat das Kind in ihren Armen gehalten, und Josef hat seinen dicken Mantel um die beiden gelegt, damit sie es warm haben. Ein Glanz lag über allem.
Nach den Hirten sind noch mehr Menschen gekommen, um das neugeborene Kind zu begrüßen. Auch die Sterndeuter aus dem Morgenland. Sie haben kostbare Geschenke mitgebracht. Jetzt sind sie wieder fort. Maria und Josef wollen nun auch wieder zurück nach Hause. 

Josef träumt

Maria und Josef legen sich schlafen. Um sich und das Kind legen sie den dicken Mantel. In dieser Nacht ist es besonders kalt. Aber der Mantel gibt wirklich richtig gut warm. 
In dieser kalten Nacht hat Josef wieder einen Traum. (Bild 2) Wieder sieht er eine Gestalt. Sie trägt ein goldenes Gewand. Es glänzt. Alles um sie herum glänzt. Das ist wieder der Engel! Der Engel besucht Josef durch den Traum. Er sagt zu Josef: »Der König Herodes ist sehr wütend. Er hat Angst, dass euer Kind ein neuer König ist. Da ist es für euch gefährlich in diesem Land. Ihr müsst weggehen. Ihr braucht einen sicheren Ort. Geht nach Ägypten. Bleibt dort, bis ich es dir sage.« Josef wacht auf. (Bild 3) Er fühlt, wie die Angst in seinem Körper ist. Er friert. Da nützt auch der dicke Mantel nichts mehr. Josef denkt aber auch: »Wie gut, dass der Engel mich besucht hat. Gott hat mir wieder gezeigt, dass er mit uns ist.«

Die Familie muss weggehen

Sofort weckt Josef Maria auf: »Maria, wir müssen weggehen. Der König Herodes ist furchtbar wütend. Er hat nur Böses im Sinn. Wir müssen an einen sicheren Ort. Wir müssen nach Ägypten.« Josef führt Maria nach Ägypten. (Bild 4)
Wenn Maria friert, legt Josef ihr den Mantel um. Er wärmt sie und das Kind. Josef denkt: »Er glänzt noch immer.« Das gibt ihm Mut.
In Ägypten sind Maria, Josef und Jesus sicher. (Bild 5) Josef findet Arbeit. Maria und Josef freuen sich, wie das Kind wächst und gedeiht. Am schönsten ist es, wenn Jesus fröhlich lacht. Dann lachen Maria und Josef mit. Manchmal sind sie auch traurig, dass sie so weit weg von zu Hause leben müssen. Dann kann Josef in der Nacht nicht gut schlafen. Wenn er wach liegt, sieht er noch schwach den Glanz auf seinem dicken Mantel. Dann fühlt er sich getröstet: »Gott passt auf uns alle auf.« Dann legt Josef den Mantel noch ein bisschen enger um Maria, Jesus und sich selbst. Dann kann er endlich einschlafen.

Der Schrecken ist vorbei

Einige Zeit vergeht. Josef denkt noch an die Worte des Engels: »Bleibt in Ägypten, bis ich es dir sage.« In einer Nacht ist es so weit: Der Engel kommt durch einen Traum zu Josef. (Bild 2) Der Engel sagt: »König Herodes ist gestorben. Der Schrecken ist vorbei. Nimm Maria und Jesus und geht jetzt zurück nach Israel.« Als Josef aufwacht, sieht er, dass sein Mantel glänzt. (Bild 3). Da weiß Josef, dass Gott immer noch bei ihm ist.
Josef tut, was der Engel ihm gesagt hat. Er führt Maria und das Kind zurück nach Israel. (Bild 4) Immer noch schützt sie der dicke Mantel. Sein Glanz begleitet sie auf dem Weg. In Nazareth finden sie ein Zuhause. Dort leben sie. In kalten Nächten legt Josef immer noch den dicken Mantel über sich und Maria. Und manchmal schlüpft auch Jesus zu ihnen ins Bett, unter den Mantel. (Bild 5) Es ist warm. Sie fühlen sich sicher und geborgen. Der Mantel glänzt.

Erzählung für Ältere

Zu den Bildern siehe unter Sonntag zum 26.12., »Erzählung für die Jüngeren«.

Nach der Geburt von Jesus

Ihr kennt mich noch, mich, den Josef. Und meinen Engel. »Mein Engel«, sage ich, denn er hat ja mit mir gesprochen. Im Traum. Er hat mir seinen Engels-Glanz mit auf den Weg gegeben bis nach Bethlehem. (Bild 3) Zusammen mit Mut und Zuversicht. In Bethlehem ist Jesus geboren. Schaut euch doch noch einmal die Weihnachtskrippen an. Da steh ich mit Maria und dem Kind. Seht ihr den Glanz auf meinem Mantel? Ob so ein Engels-Glanz wohl so viele Jahre übersteht? 

Wird jetzt alles gut?

Damals dachte ich: »Jetzt wird alles gut. Das Kind ist geboren.« (Bild 5) Es hat seinen Namen: Jesus. Alles ist so gekommen, wir der Engel es gesagt hat. Der Engel ist wieder im Himmel. Auch die Sterndeuter sind wieder fortgegangen. Das waren Leute, die von weit her zu uns gekommen sind. Sie haben gesagt: »Wir wollen den neugeborenen König begrüßen.« Teure Geschenke hatten sie dabei. Ich hab’s nicht so ganz verstanden. Irgendwas hatte das alles mit einem Stern zu tun. Sehr freundlich waren sie. Nachdem sie wieder fort waren, dachte ich: »Auch wir können nun wieder nach Hause gehen und einfach unser normales Leben führen.« So normal es halt geht, wenn man weiß, dass Gott den Menschen durch unser Kind etwas zeigen will. Ihr erinnert euch: »›Gott ist mit uns.‹ Was kann also schon noch passieren?« Das hab ich damals gedacht. 

Josef träumt

Ich hab es mit dem Träumen. (Bild 2) Der Engel hat mich noch einmal besucht. Im Traum hat er mich gewarnt: »Der König Herodes ist sehr böse. Er will nicht, dass jemand mächtiger wird als er. Er fürchtet sich vor einem neuen König. Er will euer Kind töten. Macht euch auf den Weg. Geht nach Ägypten. Bleibt dort, bis ich es dir sage.« Ich bin aufgewacht. Mitten in der Nacht. Ich habe gezittert. Da hat auch mein Mantel nichts mehr genützt. Ich habe richtig Angst bekommen. 

Die Flucht

Sofort habe ich Maria geweckt. Ich habe zur ihr gesagt: »Maria, wir müssen weg. Jetzt. Herodes hat Böses im Sinn. Komm!« Wir sind los. (Bild 4) Auf und davon. Es war weit. Aber Gott war mit uns. In Ägypten habe ich Arbeit gehabt. Wir kamen durch. Am wichtigsten war uns, dass es Jesus gut ging. Wie er angefangen hat, fröhlich die Welt zu entdecken! Das war schön. Ich konnte in der Nacht manchmal nicht gut schlafen. Dann lag ich wach. Und dann hab ich noch den Glanz auf dem Mantel gesehen. (Bild 3) Auf meinem braunen Mantel. Immer noch hat er mich in kühlen Nächten gewärmt. Immer noch war da dieser Glanz. Ich hab den Mantel dann auch wieder enger um Maria gelegt und das Kind. (Bild 5) So war uns allen dreien warm. Von außen und auch von innen. »Gott ist mit euch«, hat uns der Glanz gesagt. Das hat mich getröstet und mir Mut gemacht. Manchmal hatte ich noch die Stimme des Engels im Ohr, aus dem allerersten Traum: »Fürchte dich nicht!«

In Ägypten in Sicherheit

Über Herodes kamen schlimme Gerüchte bis nach Ägypten. Aber hier waren wir sicher. Dafür bin ich dankbar, immer noch. Aber viele Menschen haben damals viel geweint wegen Herodes. »Einen Engel«, hab ich gedacht, »den könnten jetzt viele gebrauchen. Einen, der sagt: ›Fürchte dich nicht!‹« Einen Gott, der der Angst ein Ende macht.

Der Engel besucht Josef im Traum

Der Engel ist wiedergekommen, wie er gesagt hatte. (Bild 2) Er hat mich wieder im Traum besucht. Er hat gesagt: »Der Schrecken von König Herodes ist vorbei. Er ist gestorben. Nimm Maria und Jesus. Geht jetzt zurück nach Israel.« Als ich aufgewacht bin, hab ich auf den Mantel geschaut. Der Glanz war stark und kräftig. (Bild 3) Da hab ich gewusst: »Jetzt bin ich wieder dran. Ich habe eine Aufgabe. Doch ich bin nicht allein. Gott ist mit uns.« 

Gott ist mit Josef, Maria und Jesus

Ich hab’s dann so gemacht, wie der Engel gesagt hat. (Bild 4) Den ganzen weiten Weg zurück nach Israel hab ich Maria und unser Kind geführt. Wir sind nach Galiläa gegangen. Wir leben nun in Nazareth. Wir sind sicher. Jesus wächst auf. 
Den Mantel habe ich noch. (Bild 5) In kalten Nächten liegt er über Maria und mir. Und manchmal schlüpft auch Jesus noch mit drunter. Wenn alle schlafen, bleib ich meist noch ein bisschen wach. Ich sehe den Glanz. Die Spur des Engels. Von außen und von innen wird mir dann warm. Ich spüre: »Gott ist mit uns.«

Fortsetzung aus Heft 2/2005
Matthäus 14,22–33 (16,13–19)

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

»Bedingungsloses Vertrauen« – macht euch im Team dazu Gedanken:

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Ein jeder kann kommen (KuS 192, LJ 512);
Sei mutig und stark 
(KKL 336, Einfach Spitze 1.18);
Nichts soll dich ängsten (KuS 232, HuT 130)

Psalm

Psalm 69 (KuS 659)

Eingangsgebet

Guter Gott,
manchmal überschätzen wir uns selbst 
und nehmen den Mund zu voll.
Wir tun nach außen so stark und geben an
– doch in uns spüren wir die Angst.
Sei du trotzdem bei uns.
Streck uns deine Hand entgegen.
Lass uns spüren: 
Auf dich können wir vertrauen. Amen.

Fürbitten

Guter Gott,
immer wieder meinen wir, in den Wellen von Angst und Unsicherheit unterzugehen.
Wir spüren keinen festen Boden mehr unter den Füßen. Wir fühlen uns klein und hilflos. Streck du uns deine Hand entgegen.
Lass uns spüren, dass wir nicht untergehen.
Mach uns mutig, damit wir uns Dinge trauen, für die wir uns zu klein fühlen.
Und stell uns Menschen zur Seite, die uns an der Hand nehmen und uns trösten, wenn etwas nicht klappt.
Gemeinsam beten wir weiter: Vater unser …

Kreative Umsetzung der Geschichte
Mut-Medaille (für die Älteren) rechts:

Es kann eine individuelle Mut-Medaille gestaltet werden (rechts). In die Mitte der Medaille malen oder schreiben die Kinder, wo sie einmal besonders mutig waren. Je nach Zeit können entweder einfache Wollschnüre an den Medaillen befestigt werden, oder jedes Kind stellt eine Kordel her – besonders schön wäre es, wenn eine goldfarbene Wolle verwendet würde. Sind alle Medaillen fertig, werden sie in die Mitte gelegt. Nacheinander werden sie vorgelesen und die Gruppe überlegt, wer wohl so mutig war. Ist das mutige Kind gefunden, bekommt es seine Medaille umgehängt. 

Mutigsein üben (für die Jüngeren)

Gemeinsam auf einen nahegelegenen Spielplatz gehen: 

  • Welches Klettergerüst, welche Rutsche, welche Schaukel … fordert mich heraus?
  • Mit welcher Hilfe schaffe ich es? 

Im Anschluss daran bekommt jedes Kind eine Mut-Medaille überreicht (oder gestaltet sie selbst, wenn noch Zeit dazu ist.

Story-Card (für alle)

Die vierte Story-Card wird gestaltet. Die Petrus-Story-Card findet ihr – wie die anderen Story-Cards – auf als Anhang.
Auch die Mut-Medaille ist gibt es kostenlos herunterzuladen.

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Aufstehen

Es ist früh am Morgen. Marc liegt noch in seinem Bett. Da hört er seine Mama rufen: »Marc, aufstehen! Es ist Zeit!« Marc blinzelt. Die Sonne schickt schon die ersten Strahlen durch die Ritzen des Rollladens. Marc steht auf. Er geht ins Bad. Dort liegt seine Jogginghose und ein T-Shirt. Marc zögert. Er weiß, heute ist Psychomotorik. Eigentlich macht ihm das total Spaß. Am Anfang singen sie immer ein Lied, dann gibt es ein lustiges Spiel und anschließend viele verschiedene Aufgaben. Aber manchmal sind die Aufgaben echt schwer. Und manchmal traut Marc sich nicht zu sagen, dass er Angst hat. 
Da ruft die Mama: »Marc, bist du fertig? Du weißt, wir müssen pünktlich los, damit du nicht zu spät zur Psychomotorik kommst.« – »Ja, ich komme gleich«, antwortet Marc und zieht sich an. 

Das Herz klopft

In der Küche steht seine warme Milch. Er trinkt einen Schluck. Dann isst er seinen Zwieback mit Marmelade. Aber mehr als einen schafft er heute nicht. Als er mit Mama zum Kindergarten geht, spürt er, wie sein Herz klopft. Er nimmt Mamas Hand. Mama drückt seine Hand. Das fühlt sich gut an. Als sie die Turnhalle erreichen, gibt Mama ihm einen Kuss. Sie sagt: »Ich wünsche dir viel Spaß. Um 12 hole ich dich im Kindi ab – wie immer.« Marc nickt. Er geht durch die Tür und wird gleich von Rosi und Andi begrüßt. Rosi lächelt: »Ich freue mich, dass du da bist, Marc.« Auch Andi lächelt ihn freundlich an. »Schaffst du es, deine Turnschuhe alleine anzuziehen?« – »Klar«, sagt Marc. Mit den Klettverschlüssen ist das ja auch kein Problem. 

In der Turnhalle

Kurze Zeit später treffen sich alle Kinder in der Mitte der Turnhalle. Sie stellen sich im Kreis auf. Marc schaut sich um. Die Sprossenwand ist ausgefahren. Oben hängt eine Bank, die auf einem großen Kasten aufliegt. Vor dem Kasten ist eine breite Holzleiter. Hinter der Sprossenwand liegt eine dicke, weiche Matte auf dem Boden. Marc denkt: »Die Bank ist aber ganz schön weit oben.« 
Beim Begrüßungslied macht Marc einen Flieger. Das kann er gut. Sein Gleichgewicht kann er gut halten. Dann spielen sie »Fischer, wie tief ist das Wasser?«. Anschließend erklärt Andi die heutigen Stationen. Marc schaut immer nur zu der Sprossenwand. Dann sagt Rosi: »Wir machen heute zwei Gruppen. Marc, du bist heute bei Andi.« Marc geht zusammen mit Nischan, Lukas und Mohammed zu Andi. Lisa, Emilie, Eduard und Jaron sind bei Rosi. Zuerst dürfen sie mit dem Rollbrett durch einen Tunnel fahren. Das macht Spaß. Aber man muss auch aufpassen, damit man nirgends anstößt. 
Dann gehen sie zur Sprossenwand. Sie stellen sich in einer Reihe davor auf. Marc stellt sich ans Ende, während Nischan sofort ruft: »Ich fange an!« Marc sieht, wie Nischan die Holzleiter hochsteigt, über die Bank balanciert, dann über die Sprossenwand klettert. Und dann hält Marc den Atem an, denn Nischan springt von da oben auf die weiche Bodenmatte. Marc kann fast nicht hinschauen. Aber Nischan steht auf und lacht. Auch die anderen schaffen die Aufgabe. Dann ist Marc an der Reihe. 

Ein kleiner Hüpfer

Die Holzleiter hochsteigen ist leicht. Nun steht Marc vor der Bank. Die ist ganz schön schmal. Er zögert. Andi steht unten und fragt: »Willst du über die Bank krabbeln? Versuche es. Ich bin da und kann dich halten.« Vorsichtig geht Marc auf die Knie und krabbelt langsam los. Wieder hört er Andis Stimme: »Prima, das machst du gut. Schau zur Sprossenwand. Jetzt ist es nicht mehr weit. Klasse gemacht. Zieh dich vorsichtig hoch.« Und bevor Marc richtig überlegen kann, steht er wieder auf der Bank und Andi auf der Sprossenwand neben ihm. »Schau, Marc«, sagt er, »halte dich mit einer Hand hier oben fest. Dreh dich und greife mit der anderen Hand da hin.« Andi macht alles vor. Dann macht Marc es ihm nach. »Prima. Genau so. Ich bin da«, spricht Andi weiter. »Jetzt hebst du zuerst das eine Bein über die Stange, dann das andere. Ja, das machst du toll. Und nun kletterst du noch nach unten.« Marcs Beine zittern ein wenig. Doch er geht Sprosse für Sprosse hinunter. Da sagt Andi: »Schau mal nach unten. Es ist nicht mehr weit bis auf den Boden. Magst du springen?« Marc nickt. Er macht einen kleinen Hüpfer und landet auf der weichen Matte. Er lacht. Jetzt schlägt sein Herz vor Freude schneller. Andi sagt: »Marc, du warst heute super mutig.« Marc strahlt und antwortet: »Ja, ich bin über die große Sprossenwand geklettert. Das habe ich heute das erste Mal geschafft.«

Erzählung für Ältere

Mitten auf dem See

»Schaut nur, der Himmel … er verfärbt sich richtig dunkel«, ruft Petrus den anderen Jüngern zu. »Immer mehr Wolken sind zu sehen«, bestätigt auch Thomas. »Jetzt müssen wir uns aber wirklich beeilen, damit wir vor diesem Unwetter noch das sichere Ufer erreichen«, schaltet sich auch Matthäus ein. Und so setzen sie mit vereinten Kräften die Segel. »Auf drei, Jungs!«, hört man einen brüllen. Doch egal, wie sehr sie sich anstrengen: Sie kommen nicht gegen diesen Sturm an, der immer gewaltiger wird. Die Jünger Jesu sind machtlos. Dabei sind sie alle erfahrene Fischer. 
Die Wellen schlagen ins Boot. Damit sie nicht untergehen, schöpfen sie gemeinsam das Wasser mit Eimern wieder hinaus. »Das Dumme ist nur, dass Jesus jetzt nicht da ist«, schreit Bartimäus. »Er wollte ja heute Abend allein sein. Es war ein anstrengender Tag für ihn. Er hat nur gesagt: >Fahrt schon mal ohne mich auf die andere Seite des Sees.<« – »Und dass sich hier solch ein Unwetter entwickelt, damit hat echt niemand gerechnet«, meint Thaddäus und schaut wieder zum Himmel. »Ich bin ratlos«, stöhnt Petrus erschöpft und lehnt sich gegen den Mast, dessen Segel der Wind zerrissen hat. »Es ist so dunkel, dass wir nichts mehr sehen können. Und die hohen Wellen werfen unser Boot wie eine Nussschale umher«, fügt er noch hinzu. 

Angst macht sich breit

Sie haben alle mächtig Angst. Immer wieder schauen sie zum Himmel und hoffen, dass das Unwetter nachlässt und sie nicht untergehen. 
Doch es wird noch schlimmer. Der Sturm wird heftiger und die Blitze zahlreicher. Und dann zuckt krachend ein Blitz knapp am Boot vorbei. Jetzt wissen sie nicht mehr, was sie tun sollen und schreien um ihr Leben: »Hilfe! Hilfe! Wir gehen unter!« Immer lauter rufen sie.

Ein Gespenst?

»Seht mal, da …«, Jakobus zeigt mit dem Finger in die Dunkelheit. »Ist da nicht etwas zu sehen? Oder jemand? Irgendetwas bewegt sich da doch auf dem Wasser. Und … es kommt näher.« – »Es wird doch nicht … ein Gespenst sein«, sagt Andreas. »Gespenster gibt es nicht«, meint Philippus beruhigend. Doch dann sieht auch er, wie eine Gestalt auf dem Wasser immer näher kommt. 
Jetzt rufen sie wild durcheinander: »Ein Gespenst!« – »Rette sich, wer kann!« 
Da bleibt Thomas am vorderen Teil des Bootes wie angewurzelt stehen. Er schaut angestrengt aufs Wasser. Dann ruft er fassungslos: »Ich weiß, wer das Gespenst ist. Es ist Jesus! Er kommt auf dem Wasser auf uns zu.« Petrus schwankt, so schnell er kann, zu Thomas. Das muss er sehen! Und tatsächlich: Es ist Jesus, der da auf dem Wasser geht. 
Jesus lässt sich nicht von den Wellen einschüchtern. Jesus geht nicht unter. 

Auf dem Wasser gehen

»Jesus, du bist es!«, ruft Petrus so laut er kann. »Und weil du es bist, möchte ich zu dir gehen … auf dem Wasser, wie du.« – »Dann komm«, sagt Jesus. Es sind die einzigen Worte, die Petrus hört. Und dann springt Petrus mit einem Ruck über die Reling. »Er wird doch nicht …« – »Er kann doch nicht …« – »Er geht doch unter!«, rufen die anderen durcheinander. Und dann geht Petrus auf Jesus zu. Das ist ja echt schräg! 
Doch dann sieht Petrus, wie eine große Welle auf ihn zukommt – und dann noch eine. Plötzlich sieht er nur noch Wellen … und nicht mehr Jesus. Da kann Petrus sich nicht mehr halten. Die Wellen sind zu stark. Petrus geht unter. »Jesus!«, ruft er verzweifelt. Und er hört die Stimme Jesu. Er sieht, wie Jesus ihm die Hand entgegenstreckt. Er spürt, wie Jesus seine Hand ergreift und hört ihn sagen: »Ich halte dich fest! Vertraue mir. Du kannst dich auf mich verlassen.« Jesus bringt Petrus sicher zurück ins Boot. 
Der Sturm legt sich. Die Jünger können es nicht glauben: »So etwas haben wir noch nie erlebt«, sind sie sich einig, »Jesus, der auf dem Wasser geht und den untergehenden Petrus vor dem Ertrinken rettet. Den Petrus, der ein echt schräger Typ ist und den Mund oft zu voll nimmt.«
Das macht die Jünger froh. Sie haben erlebt, dass Jesus allen seine Hand entgegenstreckt und sie hält.

Die besonderen Tipps …

Der sinkende Petrus
Figurenset für die Erzählschienen

10 stabile Bildkarten, beidseitig bedruckt, denen ein kompletter Textvorschlag mit Hinweisen zum Anordnen der Karten beiliegt. 

€ 11,00; Best.-Nr. 1633

junge-gemeinde.de

Noah – durchs Wasser zu neuem Leben

1. Mose 6–9

I. GRUNDGEDANKEN

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Jede Person hat fünf Minuten Zeit, auf die Frage zu antworten. Die andere Person hört mit offenem Ohr und offenem Herzen zu, ohne zu kommentieren oder zu unterbrechen. Am Schluss dankt ihr einander.

Zum Text / Zum Thema

»Du [G*tt, Anm. d. Red.] liebst nämlich alles, was ist, und verabscheust nichts von dem, was du gemacht hast. Würdest du nämlich etwas hassen, hättest du es nicht bereitet. Wie könnte etwas Bestand haben, wenn du es nicht gewollt hättest, oder wie wäre etwas, das du nicht ins Dasein gerufen hast, bewahrt geblieben? Alles schonst du, weil es dir gehört, du Macht, die das Leben liebt.« 

(Weisheit 11,24–26, Bibel in gerechter Sprache)

Die Kinder und der Text / das Thema

Ihre (und eure) Fragen haben in diesem G*ttesdienst Raum und ihre (und eure) Antworten dürfen mit- und nebeneinander stehen bleiben.

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Ich schenk dir einen Regenbogen
(KKL 35, MKL3 100);
Wir feiern heut ein Fest 
(KuS 495, KKL 164, MKL3 116);
Wie groß ist Gottes Liebe (MKL3 97, KKL 317)

Frage zur Aktivierung

Wozu macht dir der Regenbogen Mut?

Kreative Umsetzung der Geschichte

Entdeckungstour 1: Regenbogenfaszination

Kaleidoskop

Ein Kaleidoskop (griech.: schöne Formen sehen) ist »ein Regenbogen in der Röhre«. Mit jeder Drehung ergibt sich eine überraschende neue Farbvielfalt. Die Firma Betzold bietet das »Kaleidoskop-Bastelset« an. Wer auf vorgefertigte Materialien verzichten will, findet im Internet zahlreiche Anleitungen (z. B. YouTube, Kinnertied DIY; hier wird das Kaleidoskop aus Verpackungsmaterial gebaut).
Hinweis: Das Arbeiten mit Kleinmaterial bedarf in der Natur besonderer Achtsamkeit, damit keine Mikroplastik-Teilchen in die Natur entweichen.

Regenbogen-Safari mit »Rainbow Peepholes«

Alternativ (ohne zu bauen und für große Gruppen) gehen die Kinder mit »Rainbow Peepholes« auf Regenbogen-Safari. Diese kleinen, bunt bedruckten Pappringe brechen das Licht durch eine Spezialfolie und lassen bezaubernde Regenbogeneffekte rund um Lichtquellen oder Gegenstände entstehen. Im Online-Handel erhältlich.
Hinweis: Nicht direkt in die Sonne schauen.

Entdeckungstour 2: 

Lebendige Vielfalt

In Zweier-Teams erkunden die Kinder die lebendige Vielfalt auf einem Bodenquadrat (ca. 50 x 50 cm). Benötigt werden pro Team: 

Die Kinder verteilen sich paarweise auf dem Gelände und stecken mit der Schnur oder den Stöcken das Bodenquadrat ab.
Dann setzen sie sich neben »ihren Boden« und beobachten ca. 5 Minuten lang, welche Pflanzen es gibt und welche Insekten sie da entdecken. Auf dem Blatt Papier fertigen sie ein Beobachtungsprotokoll an: sie notieren die Arten und die jeweilige Anzahl (z. B. Ameisen: 5; Gänseblümchen: 4; Spinnen: 2).
Der Gong ruft die Teams wieder zurück zum Kreis. Gemeinsam treten alle in den Kreis. Bei einer erfrischenden Limonade (s .Gestaltungshinweise „Schilfmeer – durchs Wasser in die Freiheit) erzählen die Kinder von ihren Entdeckungen.

Entdeckungstour 3

»Ich sehe was, was du nicht siehst«

Das bekannte Spiel greift auch die Farben des Regenbogens auf: Eine Person sucht sich unauffällig eine Sache aus der Umgebung in einer bestimmten Farbe aus. Dann sagt sie (z. B.): an: »Ich sehe was, was ihr nicht seht, und das ist gelb.« Die Mitspielenden fragen der Reihe nach, bis jemand die richtige Sache gefunden hat. Diese Person sucht sich dann die nächste Sache aus.
Hinweis: Das Spiel stand Pate bei der »Erzählung für die Älteren«.

Der besondere Tipp …

Regenbogen aus Holz
Mit sieben farbigen Rundbogen

Die farbigen Halbbogen können einzeln aufgestellt werden. Der Regenbogen hilft, die Rettungsgeschichte der Arche eindrücklich darzustellen. Darüber hinaus eignet er sich für alle biblischen Geschichten, die unser Leben bunt machen und Zuversicht schenken. 

Maße: 25,5 cm breit, 5 cm tief, 13 cm hoch; € 37,00; Best.-Nr. 1397

Noahs Arche

Bildkarten-Set für das Kamishibai-Erzähltheater

12 stabile DIN-A3-Bildkarten mit einem komplett ausgearbeiteten Erzählvorschlag für die Geschichte. 

€ 18,00; Best.-Nr. 3237

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Foto: Eva Brunken

Vor beiden Erzählungen (für Jüngere/für Ältere) aktiviert ihr einen »magischen Regenbogen«. 
Während eures Erzählens wird er von beiden Seiten zur Mitte hin bunt werden und am Ende der Geschichte ein vollständiger Regenbogen sein. Anleitungen finden sich im Internet auf YouTube (Stichworte: wachsender Regenbogen)

Erzählung für Jüngere

G*ttes Herzweh

»Es tut mir mitten im Herzen weh«, sagt G*tt. »Die Menschen und alle Geschöpfe sind aus meiner Liebe hervorgegangen. Und trotzdem haben sie ihren Weg mit mir verlassen. Nur einer geht seinen Weg noch mit mir: Noach. Noach und seine Familie. Um ihrer Liebe willen will ich der Schöpfung auf der Erde eine zweite Chance geben.«

Noachs große Aufgabe

Und so bekommt Noach von G*tt eine große Aufgabe: »Bau mit deiner Familie zusammen ein Rettungsboot, eine große Arche. Darin sollst du mit deiner Familie Platz haben und auch von allen Landtieren und allen Vögeln je ein Paar. Nimm genug Futter und Vorräte für alle in der Arche mit. Denn es wird eine große Flut geben. Über viele Wochen wird die ganze Erde mit Wasser bedeckt sein. Alles wird sterben, was nicht in der Arche Schutz bekommen hat.«

Die große Flut

Noach vertraut G*tt und baut die Arche. Und alle Tierpaare bekommen Platz im großen Rettungsboot. Dann kommt der Regen. Und es regnet und regnet und regnet. Tagaus, tagein immer das Gleiche: Regen, Regen und noch mehr Regen.
Irgendwann sieht Noach aus den Dachluken in alle Richtungen nur noch Wasser: hinter der Arche, vor der Arche, auf der einen Seite der Arche und auf der anderen Seite der Arche.
Und das sieht er viele, viele Tage lang. Immer das Gleiche: Wasser, wohin seine Augen auch blicken.
Doch Noach vertraut G*tt. Er weiß: Bald wird das Wasser wieder verschwinden und dann – dann wird das Leben neu anfangen. So, wie der Frühling nach einem kalten Winter alles wieder ergrünen und erblühen lasst. Alles wird besser werden als vor der großen Flut.

Der Neuanfang

Und genauso kommt es dann. Nach langem Warten gibt G*tt das Signal: »Es ist so weit. Öffnet die große Luke, verlasst die Arche und nehmt alle Tiere mit hinaus!«
Und so hüpfen, kriechen, schlängeln, laufen oder flattern alle Tiere hinaus. Alle auf ihre ganz eigene Art und Weise. Dieser Anblick macht Noach und seine Familie glücklich. Und G*tt spürt im Herzen wieder die Liebe für alle.
Noach und seine Familie danken G*tt. Mit einem Fest feiern sie den Neuanfang, den G*tt ihnen und den Tieren geschenkt hat.

G*tt schenkt ein Liebeszeichen

Und über allem lässt G*tt einen bunten Regenbogen leuchten. »Noach, der Regenbogen ist mein Zeichen für dich und für alle, die nach dir kommen werden. Ich, G*tt, verspreche dir und allen Lebewesen: Jeder Regenbogen erinnert mich an meine grenzenlose Liebe zu allen Lebewesen. Ich habe euch alle in Liebe geschaffen und meine Liebe bleibt bei euch – für immer. Egal ob Tag oder Nacht, Sommer oder Winter, Saat oder Ernte, Hitze oder Kälte.«

Der besondere Tipp …

Mein Mini-Wimmelbuch von der Arche Noah
Minibüchlein

Der Wimmelspaß im kleinen Format. 
Die Kinder können auf 24 Seiten die Geschichte von Noah, seiner Familie, den vielen Tieren, der Arche und dem wunderbaren Regenbogen sehen, suchen, entdecken und natürlich finden.
Bietet viele Möglichkeiten für kleine Rätselspiele zu Hause.
€ 2,00 (ab 25 Ex. je € 1,95; ab 50 Ex. je € 1,90); 
Best.-Nr. 2174

Regenbogenkomet
Mit langem, buntem Regenbogenschweif

Am mit Kunstleder bezogenen Ball ist ein ca. 1 m langer Regenbogenschweif angebracht. Wird der Regenbogenkomet am Ball geworfen, ist während des Fluges ein schöner farbiger Schweif zu beobachten. Eine schöne Idee für den Sommer.

Wichtiger Sicherheitshinweis: Der Regenbogenkomet darf nur am Ball gegriffen und geworfen werden! 

€ 6,80 (ab 10 Ex. je € 6,60, ab 50 Ex. je 
€ 6,00); Best.-Nr. 1598

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Bitte beachtet den Hinweis zum »magischen Regenbogen«

Warten nervt

Noach und seine Frau Elana sitzen in einer Ecke der Arche und ruhen sich aus. Ihre drei Söhne und deren Frauen kümmern sich gerade um das Füttern der vielen Tiere. »Sag mal Noach, hat G*tt wirklich nicht gesagt, wie lange wir hier in der Arche aushalten sollen?«, fragt Noachs Frau. Der Tag ist genauso grau und verregnet, wie die vielen Tage zuvor. Noach antwortet ganz ruhig. »Ach Elana, meine Liebe, ich habe dir diese Frage doch schon viele Male mit >Nein< beantwortet. Warum sollte ich jetzt plötzlich etwas anderes sagen?« Und so sagt ihr Noach G*ttes Worte noch einmal: »Bau eine Arche für dich und deine Familie. Und nimm von allen Tieren je ein Paar mit in die Arche. Und nimm auch Vorräte für alle mit …«
»Ja, ja, schon gut«, fällt ihm Elana ins Wort, »aber mich macht das Warten einfach sooo ungeduldig. Und das Tropfgeräusch oben im Dach raubt mir den letzten Nerv! Tropf, tropf, tropf, tropf …«

Ich träume was, was du nicht siehst

»Ach, meine Liebe, wie kann ich dich nur ein wenig aufheitern?« Noach grübelt. »Ich hab’s. Komm, lass uns spielen!« – »Was, spielen? Ich bin doch eine erwachsene Frau!«, ruft Elana empört. »Ja, warum denn nicht? Als unsere Jungs klein waren, haben wir doch auch mit ihnen gespielt!« Noach bleibt hartnäckig. »Komm schon, sei keine Spielverderberin. Das Spiel heißt >Ich träume was, was du nicht siehst<.« – »In Ordnung. Und wie geht das Spiel?« – »Ich sage: ›Ich träume was, was du nicht siehst und das ist blau‹. Und du nennst etwas Blaues, das du dir wünschst, wenn wir alle wieder festen Boden unter den Füßen haben. Das machst du so lange, bis du erraten hast, wovon ich träume.«

Spielen vertreibt Langeweile

»Gut, gut, ich hab’s verstanden. Darf ich anfangen?«, fragt Elana ungeduldig. »Natürlich, meine Liebste«, freut sich Noach. Elana schließt für einen Moment die Augen. Plötzlich huscht ein Lächeln über ihr Gesicht. »Ich träume was, was du nicht siehst, und das ist lila.« – »Mmh«, Noach überlegt, »lila … ah, ich weiß es. Du träumst von herrlich leckeren Weintrauben«, sprudelt es aus ihm heraus. »Ja, genau! Jetzt träum du etwas.«
Noachs Blick geht zu den vielen Tieren in der Arche, die ihr trockenes Futter fressen. Er grinst. »Ich träume was, was du nicht siehst und das ist grün.« – »Oh wie schön!« Noachs Frau klatscht in die Hände. »Da sehe ich gleich saftige, grüne Wiesen vor mir. Und grüne Bäume – wunderschön anzusehen. Wie sehr ich mich danach sehne!« – »Ja, ja«, fällt ihr Noach ins Wort, »aber du weißt doch gar nicht, ob ich von diesem Grün geträumt habe.« – »Hast du nicht?«, fragt Elana überrascht. »Doch«, lacht Noach, »natürlich träume auch ich von grünen Wiesen und Bäumen. Nun, meine Liebe, du bist wieder dran.«

Der Traum vom Regenbogen

»Ja, ich träume was, was du nicht siehst, und …« Elana hält inne und denkt nach. Plötzlich lacht sie auf: »Und das ist rot, orange, gelb, grün, blau und lila.« Noach protestiert: »Das geht doch gar nicht. Was hat denn so viele Farben auf einmal? Hm … vielleicht ein buntgewebtes Kleid?« – »Nein.« – »Ein Kanarienvogel?« – »Nö.« – »Ein Pfau vielleicht?« – »Nicht schlecht, aber trotzdem falsch«, feixt Elana.
So geht es eine Weile hin und her. Dann gibt Noach auf: »Bitte Elana, erlöse mich aus meinem Unwissen.« – »Es ist der Regenbogen, Noach. Hast du vergessen, wie schön er am Himmel leuchtet, wenn ein großer Regen von der Sonne abgelöst wird?« – »Oh ja, du hast recht. Und vom Regenbogen träume ich gerne mit dir.« Noach nimmt seine Frau in die Arme und gibt ihr einen Kuss.

Neu ins Leben gehen

»Hör mal«, sagt Elana, »das Tropfen oben im Dach ist vorbei. Der Regen hat aufgehört!« Noach lauscht, dann strahlt er übers ganze Gesicht: »Gott sei Dank! Jetzt wird es nicht mehr lange dauern, bis wir alle die Arche verlassen können.«
Und so kommt es tatsächlich. Nach einiger Zeit hört Noach G*ttes Stimme: »Noach, nun ist es so weit. Öffnet die Luke und verlasst mit den Tieren die Arche.«
Die Freude ist bei den Tieren und bei Noachs ganzer Familie riesig. Endlich haben sie wieder festen Boden unter den Füßen. Sie hüpfen, springen, tanzen, rennen, kriechen, flattern, flitzen – alle auf ihre eigene Art und Weise.

Ein Traum geht in Erfüllung

Da leuchtet ein Regenbogen über ihnen. Und G*tt gibt Noach und allen Lebewesen ein großes Versprechen: »Der Regenbogen wird mich immer daran erinnern, dass ich euch und alles was lebt in Liebe erschaffen habe. Und dass meine Liebe allen gilt – heute und immer! Nie mehr wird es eine solche Flut geben. Ich möchte, dass ihr lebt und dass ihr die ganze Erde mit Lebendigkeit erfüllt. Und ihr könnt euch darauf verlassen: Egal, was passiert, meine Liebe ist da. Im Sommer genauso wie im Winter, bei Tag genauso wie bei Nacht, ob es kalt ist oder heiß. Meine Liebe ist euch sicher.«
Noach und Elana schauen hinauf zum Regenbogen. Sie weinen vor Freude. Ihr Traum ist in Erfüllung gegangen.

– durchs Wasser Gott ganz nah

Matthäus 3,13–17

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Die heutige Erzählung ist ein guter Anlass, um sich an die eigene Taufe zu erinnern. Die Kinder werden im Vorfeld des G*ttesdienstes eingeladen, ihre Taufkerzen mitzubringen. Bei der gemeinsamen Gestaltung der Mitte am Anfang stellen die Kinder ihre Taufkerzen in den Kreis zum Kreuz und zur Laterne. 
Tipp: Haltet eine große Schale mit Sand bereit, in der die Kerzen sicher stehen.
Eine zweite leere Schale wird zur Mitte gestellt und ein Kind holt mit einem Krug Wasser aus dem Gewässer, an dem der G*ttesdienst gefeiert wird. Es stellt den Krug zur Schale.

Liturgische Elemente
Lieder

Einfach nur so (KKL 309, MKL3 84);
Ich hüll dich golden ein (MKL3 99)

Votum (s. zur ganzen Reihe „Mit allen Wassern gewaschen“

Diesen Sonntag wird beim Votum die Kerze entzündet und das Wasser aus dem Krug in die Schale gegossen.

Frage zur Aktivierung

Stelle diese Frage in dieser Woche auch anderen Menschen.

Kreative Umsetzung der Geschichte

Entdeckungstour 1: 

Tauferinnerung

Die Kinder dürfen ihre Taufkerze an der Mittenkerze entzünden. Das Licht der Kerze erinnert daran, dass Jesus immer bei uns ist und uns das gleiche Leuchten erfüllt wie ihn.
Mit dem Wasser aus der Schale malen sich die Kinder zu zweit gegenseitig ein Wasserkreuz auf die Stirn oder in die Hand. Sie sprechen sich einander zu: »(Name des Kindes), du bist ein geliebtes G*tteskind!« Ist ein Kind nicht getauft, bekommt es ein Herz in die Hand gemalt mit den gleichen Worten.
Die Kinder werden zu einem Austausch angeregt über ihre eigene Taufe oder eine, die sie miterlebt haben. Sie erzählen, ob und wie in der Familie an die Taufe erinnert wird.

Entdeckungstour 2:

G*ttes Liebesbrief mit Wasserzeichen

Die Taufe ist wie ein Wasserzeichen in einem wertvollen Briefpapier. Man kann sie nicht wirklich sehen, aber sie enthält eine unauslöschliche Botschaft: »Ich, G*tt, liebe dich. Du bist mein geliebtes Kind!« Die Taufe ist wie ein Liebesbrief von G*tt. Und was macht man mit einem Liebesbrief? Man liest ihn immer wieder oder – wie hier – erinnert sich immer wieder an die eigene Taufe.
Mit einer einfachen Technik und ohne großen Materialaufwand wird aus einem unscheinbaren DIN-A5-Blatt ein persönlicher Liebesbrief von G*tt. Mit etwas Wasser lässt sich die Botschaft darauf immer wieder sichtbar machen.

Und so geht’s:
Beschrifte ein weißes DIN-A5-Blatt am Rand klein mit dem Namen des Kindes. Tauche das Blatt in Wasser und lege es auf eine stabile, glatte Unterlage (z. B. Kunststofftablett). Lege ein zweites, trockenes Blatt darüber. Mit einem festen Bleistift schreibst du die Botschaft auf das Papier: »(Name des Kindes), du bist geliebt!« 
Drücke beim Schreiben nur mäßig auf, damit das Papier nicht einreißt. Entferne es nach dem Schreiben und lass das untere Blatt trocknen. Wird das Blatt erneut befeuchtet, wird die liebevolle Botschaft wieder sichtbar.
Zur Erklärung: Auf dem unteren Blatt werden die feuchten Papierfasern bei den Schreiblinien etwas auseinander gedrückt. So entsteht eine Art Wasserzeichen. 
Ältere Kinder können sich die Botschaft gegenseitig aufschreiben.

Entdeckungstour 3: 

Papierschiff

Die Menschen, die sich von Johannes taufen lassen, wollen eine Umkehr von ihrem alten Leben bezeugen und ihr Leben stärker an G*tt binden. Das Loslassen und Wegwaschen des alten Lebens wird im Fließen des Flusses symbolisiert. 
Auf Blätter malen oder schreiben die Kinder etwas, das sie loslassen möchten: Sorge, Wut oder Angst. Daraus falten sie ein Papierschiff und lassen es an einem Bach oder auf dem Wasserspielplatz/in einem Brunnen wegfließen. 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Eine Mitmachgeschichte

Während eine Person die Geschichte erzählt, leitet eine zweite die Bewegungen an. Die Erzählpausen sind lang genug, damit alle Kinder die Bewegung erfassen, mitmachen und auskosten können.

Auf dem Weg zu Johannes dem Täufer

Heute bin ich schon früh aufgestanden.
(Gähnen, sich recken und strecken)
Jetzt geht gerade die Sonne auf.
(Mit beiden Händen von links unten eine Aufwärtsbewegung machen)
Ich will mich heute von Johannes im Jordan taufen lassen.
(Hände zur Schale formen und sich sich damit selbst Wasser über den Kopf gießen)
Die Idee hatten wohl schon viele andere.
Hier ist eine schier endlose Menschenschlange.
(Alle stellen sich in eine Schlange.)
Und ich steh ganz hinten.

Langes Warten

Dann heißt es jetzt wohl warten, bis ich dran bin.
(Mit einem Fuß auf den Boden tappen) 
Und warten.
(Mit dem anderen Fuß auf den Boden tappen und die Arme verschränken)
Und warten.
(Wieder mit dem ersten Fuß tappen und gähnen)
Na, dann schau ich einfach zu, wie Johannes die Menschen tauft.
(Eine Hand über die Augen legen und sich umschauen)
Ich sehe große und kleine Menschen.
(Hochschauen, dann runterschauen)
Alte und junge.
Menschen mit ganz unterschiedlichen Hautfarben.
Frauen, Männer und Kinder.
Sie kommen von überall her.
(Kreuz und quer herumlaufen)

In der Mittagshitze

Es ist Mittag. 
Die Sonne steht oben am Himmel.
(Nach oben schauen und eine Hand schützend vor die Augen halten)
Die Hitze macht mich ganz müde.
(Gähnen)
Aber mit einem Mal bin ich hellwach.
(Geradestehen und mit einer schnellen Bewegung einen Zeigefinger heben)
Ich höre die Stimme von Johannes.
(Hände zum Lauschen hinter die Ohren legen)
Ich schaue neugierig zu ihm und dem Mann, der bei ihm ist.
(Hand über die Augen legen und schauen)
»Nein, ich kann dich nicht taufen. Eigentlich solltest du mich taufen!«, sagt Johannes.
(Den Kopf schütteln)

Johannes tauft den Fremden

Ich frage die Leute um mich herum: »Wer ist dieser Mann bei Johannes?«
(Jemanden antippen und eine fragende Geste machen)
Niemand weiß es.
(Mit den Schultern zucken)
»Doch, tu es, Johannes. Du musst mich taufen. Es ist richtig so«, sagt der Fremde beharrlich.
(Nicken und mit beiden Händen »Daumen hoch« machen)
Also tauft ihn Johannes mit dem Wasser im Jordan.

G*ttes Geistkraft kommt zu dem Fremden

Was dann passiert, macht mich sprachlos:
(Augen und Mund überrascht aufreißen)
Der Himmel verändert sich plötzlich und ich höre deutlich eine Stimme.
(Nach oben schauen und sich umsehen.)
Die Stimme sagt: »Du bist mein geliebtes Kind. Ich freu mich über dich!«
(Mit beiden Händen ein Herz formen)
Und aus dem Himmel kommt etwas auf den Mann herab.
Es sieht aus wie eine Taube.
(Hände über den Kopf heben und sie mit Krabbelbewegungen der Finger bis zum Herzen sinken lassen)
Kurz darauf steigt der Mann aus dem Wasser. Er kommt direkt in meine Richtung. Ein Leuchten umgibt ihn.(Mit Krabbelbewegungen der Finger umschreiben die Hände einen großen Bogen um den eigenen Körper.)

Er heißt Jesus

Nun will ich es wissen. Ich gehe einen Schritt auf den Fremden zu und frage ihn: »Wer bist du?«
(Einen Schritt auf eine Person zugehen und auf sie zeigen)
»Ich bin Jesus«, sagt er und geht lächelnd an mir vorüber.
(Arme einladend ausbreiten und lächeln)
Ich schaue ihm lange nach.
(Umdrehen und eine Hand über die Augen legen)
Ich wünsche mir von Herzen, dass ich ihn wiedersehe.
(Beide Hände aufs Herz legen und dort lassen)
Ich glaube, dieser Jesus ist ein ganz besonderer Mensch. Er ist ganz nah bei G*tt. 
Und gleich nach meiner eigenen Taufe werde ich mich auf die Suche nach 
Jesus machen!

Der besondere Tipp …

Stumpenkerze mit Wachsplättchen

Jede Kerze hat vier Wachsplättchen in den Farben rot, gold, blau und grün. Damit können Kinder ihre eigene Tauferinnerungs- oder Geschichtenerinnerungskerze gestalten.

Kerze: 12 cm hoch, Ø 5 cm; Plättchen: 8 x 9 cm;
je Kerze + Plättchen € 5,00 (ab 10 Ex. je € 4,80); 

Best.-Nr. 801

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Im Gefängnis

Johannes der Täufer hat sich getraut, Herodes, den Landesfürsten in Israel, für sein Tun zu maßregeln. Das hat Herodes wütend gemacht. Er hat Johannes verhaften lassen. Jetzt sitzt Johannes mit Elasar in einer Gefängniszelle.
»Johannes, du hast doch den Beinamen ›der Täufer‹. Erzähl mir von diesen Taufen im Jordan. Ich habe gehört, dass viele Menschen zu dir gekommen sind, bevor Herodes dich hier ins Gefängnis gesteckt hat.« Johannes schaut Elaser müde an. Aber in Elasars Augen sieht er echtes Interesse. Johannes setzt sich auf.

Johannes erinnert sich

»Ja, das stimmt. Es sind viele Menschen zu mir gekommen. Sie haben verstanden, dass es höchste Zeit ist, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Sie wollten G*tt vertrauen und ein Leben mit G*tt leben. Manche haben Tage und Nächte am Jordan gewartet, bis sie endlich an der Reihe waren. Und jedes Mal war die Taufe etwas ganz Besonderes.«

Das Besondere an der Taufe

»Was war denn das Besondere?«, will Elasar wissen. »Weißt du«, fährt Johannes fort, »ich habe jeden Menschen nach seinem Namen gefragt. Und das war für viele schon etwas Besonderes. ›Endlich fragt mich jemand nach meinem Namen. Jetzt bin nur ich gemeint.‹
Vor dem Eintauchen ins Wasser habe ich dann gefragt: ›Willst du dein altes Leben loslassen und mit G*tt neu anfangen?‹ Manchmal war die Antwort leise und unsicher, 
oft aber laut und klar: ›Ja, ich will!‹ Und wenn sie dann aus dem Wasser wieder auftauchten, sah ich jedes Mal ein Leuchten in ihren Gesichtern. Eines schöner als das andere.« Bei diesen Worten leuchtet auch Johannes’ Gesicht.

Jesus will sich taufen lassen

»Aber einer hat alle übertroffen« Johannes wird still und ist von seiner Erinnerung tief ergriffen. Elasar rutscht ungeduldig hin und her. »Ja, nun erzähl endlich. Du machst mich ganz neugierig, Johannes. Wer war das?«
»Ich wusste ja, dass nach mir einer kommen wird, der die Menschen nicht mit Wasser tauft, sondern mit G*ttes feuriger Geistkraft. Und dann stand dieser Mensch eines Tages plötzlich vor mir und sagte: ›Taufe mich, Johannes.‹ 
Ich erkannte ihn sofort: Es war Jesus aus Nazareth. Seine ganze Person strahlte dieses Leuchten aus, das ich sonst nur in den Gesichtern der getauften Menschen gesehen habe. Ich war völlig überrumpelt von seinem Wunsch. Dann sagte ich: ›Jesus, ich kann dich nicht taufen. Denn eigentlich musst du mich taufen.‹ Aber er sagte nur ruhig und klar zu mir: ›Johannes, taufe mich. Es ist richtig so.‹«

Mein geliebtes Kind

»Und so habe ich Jesus getauft. Als er aus dem Wasser auftauchte, passierte so viel auf einmal. Ich kann nicht mal sagen, ob das alles wirklich so war: Über Jesus leuchtete der Himmel. Gleichzeitig flog etwas auf ihn zu – es sah aus wie eine Taube. Doch im nächsten Moment war es weg, als wäre es in ihn hineingeflogen. Dazu war eine Stimme aus dem Himmel zu hören: ›Du bist mein geliebtes Kind. Ich freue mich über dich.‹ Kaum war die Stimme verklungen, war alles wieder so wie vor der Taufe von Jesus.«

Ein besonderer Mensch

»Halleluja, das ist wirklich ein besonderer Mensch! Der ist ja G*tt ganz nah!«, ruft Elasar begeistert. »Wenn ich aus dem Gefängnis rauskomme, will ich diesen Jesus unbedingt kennenlernen.« – »Ja, das ist sicher die beste Entscheidung deines Lebens, Elasar.« Johannes legt sich wieder auf seine Matte. Er fühlt die Freude über Jesus und über Elasar in seinem Herzen.

Der besondere Tipp …

Wie wird ein Kind getauft?
Minibüchlein

Warum ist die Taufe ein besonderes Fest für Christ*innen? Was hat das mit dem Wasser auf dem Kopf zu bedeuten? Und wozu eine Taufkerze? Darauf und auf weitere Fragen rund um die Taufe gibt dieses Büchlein leicht verständliche Antworten.

€ 2,00 (ab 25 Ex. je € 1,95; ab 50 Ex. je € 1,90); 
Best.-Nr. 2124

Frank Widmann (Hg.)
Kinder erleben Taufe und Abendmahl

Erzählungen zur Bibel und Gottesdienstentwürfe

Dieses Praxisbuch hat Kinder im Alter zwischen 5 und 9 Jahren im Blick. Es bietet kindgerechte, praxiserprobte und komplett ausgearbeitete Gottesdienstmodelle zu Taufe und Abendmahl samt biblischer Erzählungen. Diese eignen sich mit ihren kreativen Erzählmethoden auch für die religionspädagogische Arbeit in Kitas sowie den Reliunterricht (mit zahlreichen Fotos bebildert). 
€ 19,80; Best.-Nr. 2153

junge-gemeinde.de

2. Mose 14

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Manche Kinder werden dieses Ende der Geschichte womöglich kennen und davon berichten. Dann könnt ihr mit den Kindern dazu theologisieren. In den beiden Erzählvorschlägen wird der tödliche Untergang der Ägypter jedoch nicht miterzählt.

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Geh deinem Gott entgegen (MKL3 13); 
Ich glaube fest, dass alles anders wird 
(EG WUE 661, HuT 103, LJ 558);
Geh mit mir, damit es wahr wird (MKL3 62)

Fragen zur Aktivierung
Kreative Umsetzung der Geschichte

Entdeckungstour 1:

Schleusenspiel

Eine Spielvariante vom »Katz-und-Maus-
Spiel« 
Die Kinder stehen im Kreis, halten sich an den Händen und sind die Schleuse. Ein Kind ist das Ruderboot (Maus), ein weiteres Kind das Segelboot (Katze). Das Ruderboot versucht, die Schleuse schneller zu passieren als das Segelboot. Der Kreis öffnet und schließt die Schleuse zugunsten des Ruderbootes.

Entdeckungstour 2:

Kleine Boote und Flöße bauen

Aus Naturmaterialien wie Ästen, Rinde, Holzstücken, Halmen und Blättern bauen die Kinder in Zweierteams kleine Boote oder Flöße und lassen sie auf dem Wasser schwimmen.

Entdeckungstour 3:

Wassertropfen schätzen

In der Vorbereitung tropft man 20 ml Wasser in ein Gefäß (z. B. Schnapsglas) und zählt dabei die Tropfen. Nun kann die Tropfenzahl hochgerechnet werden für z. B. ein Trinkglas mit 150 ml. Im G*ttesdienst schätzen die Kinder die Anzahl der Wassertropfen in dem Trinkglas.

Entdeckungstour 4:

Selbstgemachte Kräuterlimonade

Im Buch »Gottesdienst mit Kindern draußen« (s. »Zur ganzen Reihe«, Seite 266) findet ihr im Juli-G*ttesdienst das Rezept für eine erfrischende Kräuterlimonade. 
Tipp: Am besten den Kräuteransatz schon einige Stunden vorher aufgießen, damit die Kräuter ihr Aroma an den Apfelsaft abgeben. Die Kinder suchen essbare Blüten (z. B. Gänseblümchen, Rose, Löwenzahn) und verschönern die Limo. Eiswürfel geben die nötige Frische.

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Alle vom Volk Israel sind auf den Beinen. Sie wollen nun schnell Ägypten verlassen. Jetzt, da der Pharao sie endlich gehen lässt. Alle sind froh, denn nun wird ihr Leben endlich wieder besser werden.
Die Menschen vom Volk Israel folgen Mose. Denn Mose weiß den Weg. Da sind sich die Menschen sicher. Sie vertrauen Mose, weil er auf G*tt hört. Sogar als der Weg in die Wüste führt, gehen sie alle zusammen mutig voran.
Sie kommen an das Schilfmeer. »Mose, wie geht es jetzt weiter?«, fragen die Menschen unsicher. »Es führt kein Weg am Wasser vorbei. Nicht nach links und nicht nach rechts. Und über das Wasser können wir auch nicht. Wir haben keine Boote.«
Einige schauen sich um und blicken zurück. Ein Aufschrei durchfährt sie: »Oh nein, der Pharao und seine Leute sind hinter uns her!« Die Menschen rufen: »Mose, wir haben Angst vor den Soldaten! Wir können nicht weg. Wir werden alle sterben. Was sollen wir nur machen? Oh G*tt, hilf uns!«
Mose ruft ihnen zu: »Habt keine Angst! Vertraut mir und vertraut G*tt. G*tt wird uns retten. Das hat mir G*tt versprochen. Also wartet ab und tut dann, was ich euch sage.«
Die Nacht zieht langsam herauf. Da sagt G*tt zu Mose: »Halte deinen Stab über das Meer.« Mose tut, wie G*tt zu ihm sagt. Und da geschieht es: Das Meer teilt sich. Die Wassermassen türmen sich links und rechts wie hohe Mauern auf. Ein Weg entsteht – mitten im Meer.
»Nun lauft, so schnell ihr könnt!«, ruft Mose den Menschen zu. »Schaut nach vorne. Behaltet unser Ziel vor Augen. Dieser Weg führt uns in die Freiheit.«
Mit einer Wolkensäule versperrt G*tt den Ägyptern die Sicht. Vor ihnen wird es stockfinster. Aber vor dem Volk Israel erleuchtet G*tt den Weg mit einer Feuersäule. So erreichen sie sicher die andere Seite.
Bevor die Ägypter das Volk Israel einholen können, lässt G*tt durch Mose das Meer sich wieder schließen.
Die Sonne geht auf. Die Israeliten und Israelitinnen sehen: Sie sind in Sicherheit. Alle sind erleichtert und jubeln. »Jetzt sind wir frei. G*tt hat uns aus Ägypten befreit und vor dem Pharao gerettet. Ja, wir sind wirklich frei! G*tt hat uns die Freiheit geschenkt. Danke G*tt!«

Erzählung für Ältere

Mit Bodenbild aus Naturmaterial

Material: Zapfen oder Steine (Volk Israel und Ägypter); zwei Äste (Schilfmeer); die Grafiken sind von der Autorin. 
Teamer*in legt aus den Steinen/Zapfen und den Ästen Bild 1.

Dazu einleitende Gesprächsimpulse:

Ich erzähle euch nun eine Geschichte, in der geht es genau darum: Den Menschen ist auf einmal der Weg versperrt und sie sehen keinen Ausweg:
»Los, los, wir dürfen keine Zeit verlieren. Vielleicht überlegt es sich der Pharao doch noch anders und wir müssen dann doch hier in Ägypten bleiben.« Mose mahnt die Menschen seines Volkes zur Eile. Selbst zum Brotbacken bleibt ihnen keine Zeit mehr. Nur mit dem Nötigsten bricht das Volk in aller Eile auf.
G*tt selbst ist ihr Wegweiser. Am Tag als Wolkensäule und in der Nacht als Feuersäule zieht G*tt vor Mose und dem ganzen Volk Israel her. So gibt er den Menschen Orientierung. Selbst als ihr Weg sie in die Wüste führt, vertrauen sie Mose und G*tt und gehen mutig weiter.
Dann kommen sie ans Schilfmeer.

Bild 2

»Mose, was sollen wir tun?«, fragen die Israelitinnen und Israeliten. »Vor uns ist das Schilfmeer, und wir haben keine Boote. Wie geht es weiter?«

Bild 3

Bevor Mose antworten kann, geht ein Aufschrei der Angst durch das Volk.
»Die Ägypter! Der Pharao und seine Leute verfolgen uns. Oh nein, jetzt ist es aus mit uns. Wären wir doch nur in Ägypten geblieben. Was nützt uns die Freiheit, wenn wir hier sterben? Mose, wir haben Angst. Du bist der Anführer. Wir haben dir vertraut. Und jetzt stürzt du uns ins Unglück!«
»So habt doch Vertrauen.« Mose bleibt zuversichtlich. »Zweifelt nicht an G*tt! G*tt hat versprochen, für uns zu kämpfen. Bleibt ruhig. Für G*tt ist nichts unmöglich.«

Bild 4

Auf G*ttes Wort hin hebt Mose seinen Stab über das Meer und das Unfassbare geschieht: Die Wassermassen türmen sich links und rechts wie zu hohen Mauern auf. Der Weg für die Israelitinnen und Israeliten ist frei!
G*ttes Wolkensäule schützt sie nach hinten vor den Leuten des Pharao, so dass sie ihnen nicht näherkommen können. Und G*ttes Feuersäule erhellt vor ihnen den Weg in die Freiheit.

Bild 5

Beängstigend hoch stehen die Wasserwände auf beiden Seiten ihres Weges. Alle laufen so schnell sie können. Ihre Angst vor den Ägyptern ist noch größer als ihre Angst vor den riesigen Wasserwänden. Sie wagen keine Blicke zurück. So sieht auch niemand, wie Mose seinen Stab abermals erhebt und sich mit G*ttes Kraft das Wasser wieder schließt.

Bild 6

Nun kann die Erleichterung gespürt werden: Das Volk Israel hat den Schutz des Schilfmeeres im Rücken. Die Ägypter sind keine Gefahr mehr. 
Die Israelitinnen und Israeliten sind für die Ägypter unerreichbar. »Jetzt sind wir frei! Ja, wir sind wirklich frei. G*tt sei Dank! Der Pharao und seine Leute sind für uns jetzt keine Gefahr mehr.« Und zu Mose sagen die Menschen: »Jetzt vertrauen wir G*tt, denn G*tt hat uns wirklich aus Ägypten befreit und uns vor dem Pharao und seinen Soldaten gerettet!«

Gespräch im Anschluss

Mit den Kindern über die Gefühle der Menschen sprechen, die sie bei den Erlebnissen womöglich hatten. Die Bodenbilder können dabei helfen und von den Kindern nochmal gelegt werden.

Der Sommer …

Tolles für draußen

Frisbee-Set

Mit Stofffarben individuell zu gestalten

Eine schöne und gemeinschafts-
stiftende Spielidee für Ausflüge, Wochenenden, Gemeindefeste und andere Gelegenheiten.
Das Set enthält fünf weiße, leichte Frisbee-Scheiben, die mit einem schwarzen Rand abgenäht sind. Mit Stoff-Malfarben können die Kinder ihre ganz persönliche Frisbee-Scheibe gestalten. 
Material: Nylon; Ø: 25 cm
5er-Set € 10,00; Best.-Nr. 285

… und danach

Becherlupe

Die praktische Becherlupe verfügt über zwei Linsen, die entweder vierfach oder zweifach vergrößern. Die kleinen Luftöffnungen am Deckel sorgen dafür, dass die Insekten nach ihrem kurzen Aufenthalt in der Becherlupe wieder unbeschadet in die Freiheit entlassen werden können! Insekten können auch außerhalb des Bechers vergrößert angeschaut werden, wenn sie z. B. auf Blüten sitzen oder einen Stamm hochkrabbeln.
Maße: Höhe 7,5 cm, Ø 6 cm

€ 4,90 (ab 10 Ex. je € 4,70); Best.-Nr. 1793

Mein Schöpfungs-Leporello

… mit Action und Spaß raus ins Freie

15 Ideen, um draußen Spaß zu haben – egal ob in der Gruppe oder allein. Ein unterhaltsames Geschenk für die Ferienzeit.
Draußenunternehmungen mit Freundinnen und Freunden, Familienspaziergänge oder Kindergeburtstage bekommen mit dem Schöpfungs-Leporello einen besonderen Reiz.Für jede Jahreszeit und jedes Wetter. Passt in die Hosentasche.
Maße fertig: 9,7 cm x 9,7 cm DIN-A3 (120 g, auf A4 gefalzt)

€ 1,70 (ab 10 Ex. je € 1,60); Best.-Nr. 1788

Bibelkiste

Mit der Bibelkiste kann im Religionsunterricht der Grundschule, im Kommunionsunterricht, der Konfiarbeit und anderen Kindergruppen das große Thema Bibel auf vielfältige Weise aufgefächert werden. Mit Spielen, kreativen Einheiten und Rätseln wird wichtigen Fragen nachgegangen wie:

  • Wo kommen die biblischen Texte her? Wie sind sie entstanden?
  • Wann, wo, wie wurden die Erzählungen und Berichte in Worte gefasst und festgehalten?
  • Welches war die ursprüngliche »Sprache« der Bibel und warum kann ich die Bibel auch in meiner Sprache lesen?
  • Wie war das mit der Vervielfältigung der schriftlichen Texte?
  • Warum gibt es unterschiedliche Textarten?
  • Wie gehen wir heute mit der Bibel um? 

So kann jede Menge Basis-Wissen zur Bibel vermittelt werden. Ein QR-Code gibt Zugang zu Infomaterial und Rätseln, die dann in entsprechender Anzahl (immer wieder) ausgedruckt und bearbeitet werden können. Zusätzliche Empfehlungen zu verschiedenen Webseiten geben Gelegenheit und Motivation zu weiterer Recherche.
Die Bibelkiste enthält die oben abgebildeten Materialien (die genaue Auflistung findet ihr beim Verlag Junge Gemeinde). Die Kiste ist aus Holz und mit einem Schiebedeckel ausgestattet. 

€ 199,00; Best.-Nr. S1609

junge-gemeinde.de

1. Samuel 16,14–23

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Schön wäre es, wenn am Ende der Kinderkirche die selbst gebastelten Instrumente (s.unten) eingesetzt würden: für den Rhythmus bei einem Lied, für eine Begleitung beim Vaterunser oder Segen. Vorher mit den Kindern festlegen, wer beim kleinen Abschlusskonzert wann an der Reihe ist. Das Konzert kann ggf. vor den Eltern stattfinden, falls viele Eltern zum Abholen kommen – dann schon im Vorfeld ankündigen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Harfe basteln

Material: dicke Pappkartons, Gummibänder
Zu Hause dicke Kartons sammeln und mitbringen. Harfen aufmalen und ausschneiden. Für kleinere Kinder am besten schon vorbereiten, für größere Kinder reicht eine Schablone oder sie zeichnen die Harfe frei Hand. 
Mit den Gummibändern bespannen. Je nachdem, wie groß die Harfe werden soll, 3–5 Saiten pro Kind.

Rhythmusinstrumente basteln

Material: Klopapier- oder Küchentuchrollen, Joghurtbecher, Dosen, Tonpapier, Kreppband, buntes Klebeband, Wasserfarben, Acrylfarben, Bunt- und Filzstifte; zum Befüllen: Sand, Muscheln, kleine Steinchen o. Ä. 
Die Klopapier- bzw. Küchentuchrollen, Joghurtbecher oder Dosen nach Belieben jeweils mit Sand, Muscheln o. Ä. befüllen. Unterschiedliche Mengen in die verschiedenen Gefäße füllen und nicht zu voll machen (sonst entstehen keine Töne). 
Die Rollen oder Gefäße danach mit Tonpapier und Kreppband bzw. buntem Klebeband gut verschließen. Die fertigen Instrumente können noch bunt angemalt werden. 
Tipp 1: Es ist wichtig, dass es gut hält, damit das Musizieren Freude macht. 
Tipp 2: Flüssigkleber ist wegen der längeren Trocknungszeit nicht empfehlenswert. Vor allem, wenn die Musikinstrumente kurz nach dem Basteln eingesetzt werden sollen (oder mit nach Hause genommen werden). 
Im Anschluss kann gerne ein kleines Konzert eingeplant werden (s. Hinweis oben). 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Interaktive Geschichte mit Legematerial
Material: große Holzfigur (gerne mit Krone), kleine Holzfigur, ein trauriges Gesicht auf dunklem Hintergrund, 2 Musikinstrumente (1 Instrument für das Bodenbild und 1 Instrument fürs Musikmachen bei der Erzählung)

Einleitung

Es ist zwar schon eine Weile her, aber es lebte einmal ein König, weit weg im Land Israel.
(Große Holzfigur mit Krone hinstellen) Sein Name war Saul und er war damals sehr bekannt. Er hatte ein großes Reich, ein Schloss und viele Untertanen. Was hat ein König denn noch so alles? 
(Gemeinsam mit den Kindern überlegen, was Könige denn so haben/besitzen)

Sauls Krankheit

Aber eines hat der König nicht: Gesundheit. Eine Krankheit plagt ihn und macht ihn ganz traurig. 
(Trauriges Gesicht auf dunklem Hintergrund hinlegen)
Dann will er allein sein. Er schickt alle fort und will mit niemandem reden. Das ist eine schwierige Zeit, seine Diener sind hilflos: »Wie können wir König Saul helfen? Was macht ihn wieder glücklich? Der arme König Saul. Lang soll er leben.« Das bedrückt alle, die im Palast leben und arbeiten. Diese Phasen kommen immer wieder. Alle sind ratlos.

Suche nach Hilfe – der Hirtenjunge David

Eines Tages sprechen die Diener wieder über König Saul: »Wir müssen endlich etwas unternehmen. Wir können dem Leiden unseres Königs nicht mehr länger zuschauen! Wer eine Idee hat, der melde sich.« Tatsächlich hat einer der Diener eine Idee. Sie klingt ganz einfach. Schnell machen sich die Diener auf die Suche. 
(Gemeinsam mit den Kindern überlegen, wer oder was dem König helfen könnte)
Und sie werden fündig. Schaut, da kommt die Hilfe.
(Kleine Holzfigur hinstellen) 
Es ist David. Er ist ein Junge, der Schafe hütet. Seine Schaf- und Ziegenherde hat er bei seinen Brüdern gelassen. Ein Diener fragt in die Runde: »Was soll uns ein Hirtenjunge bringen? Der kann doch nur Schafe hüten, weiter nichts.« Da holt David seine Harfe aus der Tasche und fängt an zu spielen.
(Musikinstrument zu kleiner Holzfigur legen)
Allen bleibt der Mund offen stehen. Sie sind von dem wunderschönen Harfenspiel bezaubert. 

Davids Musik wirkt

Schnell bringen sie David mit seiner Harfe zu König Saul. Er ist heute wieder sehr traurig und hat sich in seine königlichen Gemächer zurückgezogen.
Als der König die Musik der Harfe hört,
(Musik mit dem Musikinstrument machen)
geschieht etwas Wundervolles: Er hört auf zu weinen. Er schaut sich in seinem Zimmer um und entdeckt David mit seiner Harfe. Dann huscht ihm ein Lächeln über das Gesicht. Der König hat endlich Hilfe bekommen. Alle sind erleichtert, dass es dem König besser geht. Von da an bleibt der Hirtenjunge David an König Sauls Hof. Immer, wenn er traurig wird oder krank ist, spielt David von nun an die Harfe. Die Musik lässt es Saul besser gehen. Der König ist froh, endlich Hilfe bekommen zu haben.

Erzählung für Ältere


Rahmenerzählung gerne mit verteilten Rollen vorspielen oder auch von den Kindern in verteilten Rollen lesen lassen.

Ben bei Oma und Opa

Erzähler*in: Endlich sind Ferien. Ben freut sich schon. Eine Woche lang keine Schule. Eine Woche lang bei Oma und Opa übernachten. Immer wieder darf er zu Oma und Opa, wenn Ferien sind. Das gefällt ihm sehr gut. Mit Oma in der Küche kochen und backen, mit Opa in der Werkstatt kreativ sein, mit Oma und Opa im Garten arbeiten. Es wird viel gelacht und erzählt. Ben merkt, dass es bei Oma und Opa irgendwie ganz anders ist als zu Hause. Da herrscht eine andere Stimmung. Zu Hause ist es manchmal nicht so schön für Ben. Papa ist krank. Aber man sieht es ihm nicht an. Immer wieder geht es Papa schlecht. Oft versteht Ben gar nicht, warum. Er ist doch brav. Die Sonne scheint doch. Mama kocht sein Lieblingsessen. Aber all das nützt nichts. Papa ist dann oft abwesend, traurig und will allein sein. Ben würde alles tun, damit Papa wieder lachen kann und fröhlich ist. Doch so sehr er sich auch verbiegen mag und ihm die tollsten Dinge einfallen, es hilft einfach nichts. Gut, dass er immer wieder in den Ferien zu Oma und Opa darf. Da kann er die Sorgen einfach vergessen.
Oma: Ben, da bist du ja endlich! Ich freue mich so sehr, dich wieder zu sehen. 
Ben: Hallo Oma, schön, dich zu sehen! Endlich bin ich wieder bei euch.
Opa: Hallo Ben! Bin ich froh, dass du diese Woche zu uns kommst. Ich habe meine Werkstatt extra aufgeräumt, damit wir beide gut darin arbeiten können. Wir könnten ja Krippefiguren für Weihnachten schnitzen. Was denkst du?
Ben: Prima, Opa! Das klingt toll. Können wir gleich in die Werkstatt gehen? Jetzt sofort?
Oma: Komm erst einmal rein und bring deine Sachen in dein Zimmer. Vielleicht können wir vorher noch zusammen die leckeren Schneckennudeln essen, die ich eben gebacken habe. Danach können Opa und du gestärkt an die Arbeit gehen.
Ben: Okay, Oma. Meinetwegen.
Erzähler*in: Alle gehen ins Haus. Ben darf immer in Papas altem Zimmer schlafen. Oma hat das Bett schon frisch bezogen. Ben fühlt sich hier wie zu Hause. Hier darf Ben einfach Ben sein, einfach ein Kind sein.
Als das Gepäck im Zimmer ist, gehen alle drei in die Küche. Dort duftet es nach den Schneckennudeln.
Ben: Hmmm, riechen die gut, Oma. Deine Schneckennudeln sind die leckersten auf der ganzen Welt.
Oma: Oh, das freut mich aber, Ben. Die backe ich immer sehr gerne. Du weißt doch, Backen ist mein Hobby. Das macht mir viel Spaß. Ich darf etwas mit meinen Händen formen und am Ende kommen schöne, leckere Schneckennudeln dabei heraus. Das tut mir gut.
Opa: Ja, und mir tut gut, in der Werkstatt kreativ zu sein. Das Holz fühlen, riechen, schleifen und bearbeiten. Oma macht eben gerne etwas mit Teig und ich mit Holz. Aber uns verbindet, dass wir gerne Dinge herstellen, die uns Freude machen und uns glücklich machen. Weißt du, Ben, das ist wichtig. Was macht dich denn glücklich?
Ben: Hm, da muss ich mal überlegen, Opa. Wenn ich mit meinen Kumpels Fußball spielen kann, dann bin ich glücklich. In einem Team zu sein, nicht allein. Beim Toreschießen gemeinsam zu jubeln, anstatt traurig zu sein. Fußball lässt mich jubeln. Fußball lässt mich glücklich sein und macht mich froh. Das wäre doch auch eine gute Idee für Papa: mehr Fußball spielen. Dann wäre er vielleicht auch wieder glücklicher.
Oma: Ach, mein Junge, du machst dir immer so große Sorgen um deinen Vater. Das ist lieb von dir. Aber ich glaube, dass du als Kind für die meisten Dinge nichts kannst und auch wenig bewirken kannst. Das macht dich traurig, ich weiß. Du würdest alles tun, um deinem Papa zu helfen. Leider ist das nicht so einfach. Dein Papa war schon als junger Mensch immer wieder sehr verschlossen. Wir als Eltern haben das gemerkt und auch wir waren traurig, dass wir ihm nicht helfen konnten. Er hat schon viele Jahre Depressionen. Manche Krankheiten sind von außen nicht sichtbar. Nur wenn man die Menschen sehr gut kennt, scheint es durch. Ben, dein Papa liebt dich über alles. Leider kann er es dir nicht so oft und nicht so gut zeigen. Aber du sollst das wissen.
Ben: Was könnte Papa denn dann helfen?
Opa: Vielleicht hilft ja Musik. Früher hat deinem Papa Musik viel geholfen. Eine ganz besondere Art von Musik. Wenn es ihm sehr schlecht ging, ist er zur Musiktherapie gegangen.
Ben: Musik? Warum denn Musik, Opa?

Opa erzählt die Geschichte von König Saul

Opa: Ich kenne da eine Geschichte aus der Bibel – über einen König. Er war auch krank, und niemand konnte ihm helfen. Letztendlich hat ihm aber Musik geholfen. Diese Geschichte macht mir immer wieder Hoffnung. 
Ben: Opa, erzählst du mir die Geschichte?
Opa: Natürlich. Es lebte einmal König Saul und er war sehr krank. Vielleicht war es so ähnlich wie bei deinem Papa, vielleicht auch anders. Auf jeden Fall war er sehr traurig. Niemand in seinem großen Palast konnte ihm helfen. Alle waren hilflos. Für einen König gab es damals eigentlich keine Grenzen. Alles, was er haben wollte, hat er bekommen. Egal was es kostete. Aber was die Gesundheit betraf, gab es auch für den König Grenzen. 
Ben: Oh, schade, dann konnte dem König ja doch niemand helfen. Jetzt bin ich ein wenig traurig.
Oma: Jetzt warte erstmal ab. Die Geschichte geht noch weiter …
Opa: … denn eines Tages kam jemand im Palast auf die Idee, dass man es mit Musik versuchen könnte. Vielleicht könnte das dem König helfen. Vermutlich nicht für immer heilen, aber in schwierigen Stunden unterstützen.
Ben: Und wie haben die das dann gemacht?
Opa: Sie suchten jemanden, der für den König musizieren würde. Die Suche dauerte lange. Doch eines Tages wurden sie fündig. Ihre Wahl fiel auf den Hirtenjungen David. Gemeinsam mit seinen größeren Brüdern war er tagtäglich auf der Weide und hütete die Schafe und Ziegen seines Vaters. Da hatte er Zeit und konnte viel auf der Harfe üben. So kam David direkt von der Weide in den Königspalast von König Saul und machte für ihn Musik. 
Ben: Und was passierte dann?
Oma: Lass Opa doch ausreden, Ben. Du bist ganz schön ungeduldig.
Ben: Die Geschichte ist ja auch so spannend. Opa, los, erzähl bitte weiter.
Opa: Die Musik zeigte Wirkung. Der König schaute in die Richtung, aus der die Musik kam. Er zeigte seit Langem wieder eine Regung im Gesicht. Bislang saß er in seinen schweren Stunden immer zusammengekauert in einer Ecke, regte sich nicht und wollte nichts und niemanden sehen. Doch jetzt konnten die Diener ein Lächeln auf seinen Lippen erkennen. Es war zwar kein Lachen, aber immerhin ein Lächeln. Ab da blieb David am Hof von König Saul. Wann immer es dem König schlecht ging, wurde David gerufen, um Musik zu machen. So bekam der König endlich Hilfe.

Ben redet mit den Großeltern über die Geschichte

Ben: Das ist ja eine schöne Geschichte. Meinst du, es würde Papa helfen, wenn ich zu Hause schöne Musik anmache, wenn es ihm wieder schlecht geht?
Oma: Lieber Ben, du bist das Kind. Du bist nicht dafür verantwortlich, wenn es deinem Papa schlecht geht. Wir schlagen ihm mal vor, dass er wieder zur Musiktherapie geht, das hat ihm früher als Jugendlichem auch gutgetan. Zusammen mit ihm können wir »seinen David« suchen, eine Musiktherapeutin oder einen Musiktherapeuten. Du, Ben, kannst kannst für deinen Papa nicht der Therapeut sein, auch wenn du ihn liebhast und er dich liebhat. Er sollte sich um dich kümmern und nicht andersrum. Es ist gut, dass du uns davon erzählt hast. Und Oma und Opa sind jetzt die Kundschafter, die nach einer Hilfe für ihn Ausschau halten und mit ihm reden. Du hast alles richtig gemacht.
Opa: Und es könnte ja sein, dass es deinem Papa gefällt, wenn du ihm Musik abspielst. Vielleicht ist er ebenso begeistert wie König Saul. Das wäre euch beiden zu wünschen.
Ben: Vielleicht würde Papa auch nicht lauthals loslachen … aber wenn immerhin ein Lächeln auf seinen Lippen wäre, wäre das schon ein großer Erfolg.
Oma: Du kannst es auf jeden Fall versuchen. Ich drücke dir die Daumen. Wenn du das nächste Mal in den Ferien zu uns kommst, kannst du uns davon erzählen.
Ben: Ja, das mache ich, Oma. Ich bin schon sehr gespannt. So kann mein Papa wie auch der König aus der Bibel Hilfe bekommen.
Opa: Was mit Musik alles möglich ist. Und jetzt komm … die Schneckennudeln sind gegessen … lass uns in die Werkstatt gehen. Dann können wir mit den ersten Figuren für die Weihnachtskrippe beginnen. Hast du schon einen Wunsch?
Ben: Ja, ich möchte zuerst einen König für die Krippe schnitzen.
Opa: Abgemacht.
Erzähler*in: Ben und Opa gehen gemeinsam in die Werkstatt. 
Spätabends, als Ben bereits schläft, telefonieren Oma und Opa mit Bens Papa. Er erzählt ihnen, dass es ihm gerade wieder schlecht geht. Sie schlagen ihm vor, wieder zur Musiktherapie zu gehen. Papa findet die Idee gut und verspricht, sich darum zu kümmern. 
Gut, dass Ben mit anderen darüber geredet hat, dass es seinem Papa derzeit nicht gut geht. Ben weiß: Er ist nicht dafür verantwortlich, seinem Papa zu helfen. Das müssen andere tun. Was er aber tun kann: Er darf darüber mit anderen reden. Und das hilft auch Ben.

Der besondere Tipp …

Rhythmus-Instrumentenkiste
Mit 20 Instrumenten

Mit diesen Instrumenten in der stabilen Holzkiste ist jedes Kind in jedem Alter sofort mittendrin und mit Begeisterung dabei. Die Auflistung der Instumente findet ihr im Internet (s. u.). 

€ 149,00; Best.-Nr. 9028

Ergänzungs-Set Rhythmus-Instrumente
Mit 5 Instrumenten


Für den musikalischen Startschuss oder zur Ergänzung der Instrumentenkiste (s. o.)

€ 35,00; Best.-Nr. 9029

junge-gemeinde.de

1. Samuel 18,5-16

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe »Zur ganzen Reihe«.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Boccia

Eine Saul-Gruppe tritt gegen die David-Gruppe an. Spiel gerne kommentieren mit z. B.: »Wer wird getroffen?«, »Das war jetzt aber haarscharf!« etc. Thema und Inhalt der Geschichte kann so nochmals anders vertieft werden. Die Gruppe, die ihre Kugeln am nächsten am »Glücks-Schweinchen« hat (kleiner Ball beim Boccia), gewinnt. Nur bedingt im Gemeindehaus spielbar, wegen der Kugeln. Vorher klare Absprachen treffen: Bälle dürfen nur auf dem Boden gerollt werden (nicht werfen!).

Faules Ei

Die Gruppe macht einen großen Kreis. Ein Kind hat einen Gegenstand in der Hand (Papiertuch, Mütze …) und läuft außen um den Kreis herum. Irgendwann lässt es den Gegenstand fallen. Das Kind, hinter dem der Gegenstand nun liegt, muss ihn aufheben und versuchen, das andere Kind zu fangen, bevor es an den Platz kommt, von dem aus das andere Kind losgerannt ist. Wird es gefangen, geht es so lange als »faules Ei« in die Mitte, bis es vom nächsten »faulen Ei« abgelöst wird. Ansonsten stellt es sich nach der einen Runde 
Rennen an den Platz des anderen Kindes.

Tipp 1: Die leere Stelle des verfolgenden Kindes immer deutlich frei lassen, damit klar ist, wo die rettende Lücke ist. 
Tipp 2: Darauf achten, dass der Gegenstand direkt hinter einem Kind zum Liegen kommt, damit klar ist, welches Kind verfolgen soll. 
Tipp 3: Bei kleineren Kindern lieber größere Gegenstände verwenden. 
Tipp 4: Immer wieder auch darauf achten, dass der Kreis groß genug ist, damit theoretisch genügend Zeit wäre, das Kind einzuholen. 
Tipp 5: Darauf hinweisen, beim Fangen nicht zu schubsen. 
Tipp 6: Falls sich ein Kind geniert, allein in der Mitte zu sitzen, das Kind nicht dazu zwingen.

Gewaltschutzrap

Es könnte der Rap »Meine Gefühle sind wichtig und richtig« mit Bewegungen eingeübt und bei Abholung den Eltern vorgeführt werden.
Den Rap findet ihr im Internet (YouTube, Stichworte: Schutzrap, Körper).
Die Vorführung beim Bringen der Kinder ankündigen, damit die Eltern die entsprechende Zeit mit einplanen. 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Interaktive Geschichte
Personen: König Saul (Kind, das sich gut in die Gruppe einfindet), David, alle anderen Kinder sind das Volk Israel.
Der*die Erzähler*in liest die Geschichte. Ein oder zwei ältere Kinder oder Mitarbeiter*innen geben den Kindern an den entsprechenden Stellen die pantomimischen Hinweise, die die Geschichte unterstreichen. Die Kinder können intuitiv auch eigene Bewegungen entstehen lassen. Um die Kinder aufmerksam zu machen, dass gleich eine neue Bewegung kommt, kann ein Symbol hochgehalten oder Bewegung vereinbart werden.

Material: Krone für Saul, Speer, Hut für David, evtl. Symbol zum Hochhalten, um die Kinder aufmerksam zu machen
Erzähler*in:
Vor langer Zeit feierte das Volk der Israeliten große Feste. Es jubelte und jubelte (Kinder jubeln). Es tanzte (Kinder tanzen) und sang (Kinder singen) und klatschte in die Hände (Kinder klatschen). Alle tanzten für sich in der Menge (Kinder tanzen für sich). Oder alle nahmen sich an den Armen und tanzten gemeinsam im Kreis (Kinder nehmen sich an den Armen und tanzen im Kreis). Große Freude war spürbar. Alle jubelten laut (Kinder jubeln). Alle lachten hatten gute Laune (Kinder lachen).
Nur einer nicht (König Saul steht abseits der Gruppe, Kinder zeigen mit dem Finger auf ihn). Er heißt Saul. Er war der König des Volkes (Saul bekommt Krone aufgesetzt). Aber er war traurig (Saul schaut traurig zu Boden). Dem König ging es nicht gut. Fast hätte er weinen müssen (Saul reibt sich die Augen, als ob er weint). Denn das Volk feierte (Kinder jubeln) und klatschte (Kinder klatschen) und lachte (Kinder lachen) und amüsierte sich nicht wegen ihm, dem König. Es klatschte (Kinder klatschen) und lachte (Kinder lachen) wegen einem anderen Mann. Er hieß David (David bekommt inmitten der großen Gruppe den Hut aufgesetzt; Kinder zeigen auf ihn). Er war für die Soldaten von König Saul zuständig. Das konnte David sehr gut. Die Menschen mochten David. Die Menschen jubelten ihm zu und feierten ihn (Kinder jubeln). Die Menschen klatschten, wenn sie ihn sahen (Volk klatscht) und die Menschen verneigten sich vor David (Volk verneigt sich)
Da wurde es dem König Saul zu viel. Seine Traurigkeit und Verzweiflung, das Gefühl, allein und unwichtig zu sein, schlug in Wut um (Saul guckt wütend). Und die Wut wurde zu Hass (Kinder boxen mit Fäusten in die Luft). Eines Tages nahm König Saul seinen Speer und schleuderte ihn nach David (Saul zeigt mit Speer auf David). Das waren bange Momente (Kinder halten sich erschreckt die Hand vor den Mund). Würde Sauls Speer den wichtigen Heerführer David treffen?
Nein, der Speer von Saul traf David nicht (Kinder atmen erleichtert aus)
David hatte Glück gehabt Das war aber haarscharf! 
David war von Gott beschützt und begleitet. So konnte Sauls Speer ihn nicht treffen. Da feierte das Volk wieder und klatschte (Kinder jubeln und klatschen) und lachte (Kinder lachen) und machte sich lustig über den König Saul, der sein Ziel verfehlt hatte.
David war zum Glück nicht getroffen worden.

Der besondere Tipp …

Dosenwurf-Set

Dieser Klassiker ist bei Gemeindefesten und (kirchlichen) Aktionen nach wie vor ein Anziehungspunkt und bietet Spaß für jedes Alter.
Die 10 Dosen sind beidseitig mit Deckeln verschlossen und sorgen so für ein sicheres Spielen. Es werden drei ca. 7 cm große Kunstlederbälle mitgeliefert. 

€ 26,00; Best.-Nr. 1693

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Die Geschichte ist dieselbe wie die »für Jüngere«

Abänderungen
Die Rolle des*der Erzähler*in soll von einem älteren Kind übernommen werden, das gut lesen und gleichzeitig die Bewegungen zeigen kann. 
Alternativ gibt es zwei Kinder, die sich diese Aufgaben teilen.
Die Mitarbeitenden haben keinen Sprechpart mehr, da alles von den Kindern gemacht wird. Die Mitarbeitenden übernehmen eine Volk-Israel-Rolle.

1. Samuel 24,1–23

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Höhle bauen

Mit Tischen, Stühlen und Tüchern eine Höhle bauen. Darin die Geschichte erzählen und/oder ein Gespräch darüber führen.
Hierbei die Themen »Schutzkonzept« und »Prävention Sexualisierte Gewalt« im Blick haben: 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Vorbereitung: Höhle mit Tüchern, Tischen, Stühlen … bauen. 
Darin dann die folgende Geschichte erzählen.

Hinführung
So, wie wir jetzt in einer Höhle sitzen, so saß vor langer Zeit auch ein wichtiger Mann mit seinen Leuten in einer Höhle. Wir kennen ihn schon von den letzten Malen. Es ist der Harfenspieler. Wie hieß der noch gleich?
Der wichtige Mann heißt David.

David und seine Begleiter verstecken sich

David war damals den Menschen sehr gut bekannt. Daher hatten sich David viele Menschen angeschlossen. Gemeinsam hatten sie gekämpft. Aber man kann nicht dauerhaft kämpfen. Immer wieder müssen die Männer Pause machen. 
Jetzt ziehen sie sich in eine Höhle zurück. Denn es gibt Ärger zwischen David mit seinen Leuten und einem anderen wichtigen Mann. Dieser heißt Saul. David und Saul sind miteinander verwandt. Denn die Tochter von Saul ist die Frau von David. Trotzdem stehen sie sich feindlich gegenüber.

In der Höhle

Plötzlich kommt Saul in die Höhle, in der David sich versteckt, um sich auszuruhen. Saul muss mal. Aber mitten im Gebirge gibt es keine Toiletten, wie wir sie kennen. Also geht Saul in die Höhle, um dort in Ruhe Pipi machen zu können. In der Höhle ist es dunkel. Saul sieht nichts und niemanden. David und seine Leute halten sich versteckt. Mucksmäuschenstill ist es nun. Man hört nur, wie Saul pinkelt. David ist ganz nah an Saul dran. So nah, dass er mit einem Messer ein Stück von Sauls Mantel abschneiden kann.

Saul will König bleiben

Eigentlich sind die beiden Männer Feinde. Noch ist Saul der König, aber er hat das Gefühl, dass seine Zeit bald vorbei sein wird. Er weiß auch, dass David sein Nachfolger werden wird. Das stört ihn. Sein ehemaliger Harfenspieler, dem er vertraut hat. David, der zum Truppenführer aufgestiegen ist. David, der beim Volk viel beliebter ist als Saul, der König. Er selbst, Saul, hat die Berühmtheit und den Aufstieg Davids ermöglicht. Doch jetzt stört es ihn sehr. Saul will seine Macht behalten. Er will König bleiben. Er will nicht abdanken. Er will nicht, dass David König wird. Saul fühlt sich entmachtet, hat Angst, seine Würde zu verlieren. Er hasst David dafür, dass dieser viel beliebter ist.
David wiederum hat auch schlechte Gedanken über Saul. Obwohl er sein Schwiegervater ist, mag er ihn nicht mehr. Denn Saul hat versucht, David zu töten.

David verschont Saul

Jetzt in der Höhle hätte David die Möglichkeit, Saul zu töten. Dann wäre der Weg zum Thron frei für ihn. Dann wäre er, David, selbst König. Und er müsste keine Angst mehr haben, von Saul getötet zu werden. Als Saul die Höhle verlässt, zeigt David ihm das abgeschnittene Mantelstück. Da wird Saul schlagartig klar, dass sein Leben gerade am seidenen Faden gehangen hatte. In dieser Höhle ging es gerade tatsächlich um Leben und Tod, obwohl Saul nur Pipi machen musste. So wurde der König Saul von David, seinem späteren Nachfolger, verschont und am Leben gelassen. Auch später gibt es noch mehrere solcher Situationen. Situationen, in denen er seinen Feind Saul hätte umbringen können.
David hätte sie nutzen können. Aber er tut es nicht. Irgendetwas oder irgendwer hält ihn davon ab. Er weiß nicht genau, was da geschieht. Vermutlich ist es Gott, der ihm in diesen Momenten beisteht und ihn vor solchen Dummheiten bewahrt. Zum Glück bewahrt ihn Gott. 

Der besondere Tipp …

Der Grolltroll
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater




Wut und die Bitte um Entschuldigung – das sind die Themen dieses Bildkarten-Sets.
Manchmal läuft alles schief, wie beim kleinen Troll. Seine Hütte kracht immer wieder zusammen und den leckeren Apfel kann er auch nicht ernten. Da grollt es mächtig in seinem Bauch und er wird zum Grolltroll. Als er dann seine Wut an seinen Freunden auslässt, reicht es ihnen: sie gehen. 

Wie es für den kleinen Troll weitergeht und wie er und seine Freunde sich wieder vertragen, erzählen die 15 DIN-A3 großen Bildkarten zusammen mit dem kompletten Bilderbuchtext. 

  • Emotionen wahrnehmen.
  • Umgang mit Wut und Frust
  • Ansprechendes pädagogisches Angebot zum Thema
  • Für Kinder zw. 3 und 8 Jahren
  • Für Kita und Grundschule

€ 20,00; Best.-Nr. 3783

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Vorbereitung: Höhle mit Tüchern, Tischen, Stühlen … bauen. 
Darin erzählt dann David die folgende Geschichte in der Ich-Form.

Eine Höhle als Versteck

Kommt rein in meine Höhle, kommt rein. Ihr kennt mich ja, ich bin David. Erst war ich ein Hirtenjunge. Dann wurde ich Harfenspieler für König Saul. Dann Anführer der Soldaten Sauls. Hier in der Höhle ist es zwar etwas dunkel, aber dafür können wir uns gut verstecken. Meine Männer und ich sind gerade viel in Höhlen unterwegs, hier im Gebirge. In den Städten fühlen wir uns nicht mehr sicher. Mein Schwiegervater, König Saul, will mich töten. Er kann es nicht ertragen, dass ich erfolgreich bin, ja vielleicht sogar erfolgreicher als er. Erst war ich erfolgreich als Harfenspieler, wenn es ihm schlecht ging. 

Davids Aufstieg

Danach bin ich zum Truppenführer aufgestiegen. Auch das gelang mir gut. Viele Menschen habe ich um mich scharen können. Die Truppe wächst und wächst. Meine Leute sind mit mir zufrieden. Sie sagen, ich wäre ein guter Anführer. Natürlich freut mich das. Wir sind siegreich. Unser Volk feiert die Erfolge. Wir sind Helden für sie. Immer mehr Männer schließen sich daher meiner Truppe an. Das ist wie eine große Welle, auf der wir aktuell reiten. Ich genieße den Erfolg. Ich bin der Anführer der Truppen. Wir sind sehr oft in Kämpfe verwickelt. Bislang haben wir noch nie verloren. Das soll auch weiterhin so sein. Kein Wunder also, dass es König Saul gar nicht gefällt, wenn ich als Schwiegersohn und erfolgreicher Truppenführer für mehr Glanz und Gloria im Reich sorge als er, der alte und kranke König. 

David will König werden

Seine Zeit endet sowieso bald. Das weiß er auch. Er will es bloß nicht wahrhaben. Ich kann es kaum erwarten, auf den Thron zu kommen. Ich werde gut unterstützt und vom Volk gefeiert. Meine Herrschaft wird ein goldenes Zeitalter. Alle werden sich an mich erinnern, an mich, den großen König David. Vieles werde ich anders machen als mein Vorgänger. Das werden die Leute sicherlich gut finden.
Nur leider ist es bis dahin noch ein wenig Zeit. Schade. Bereit für den Thron fühle ich mich nämlich schon. Aber ich muss noch geduldig sein, auch wenn das keine Stärke von mir ist. Ich will siegen, gewinnen, Erfolge melden, aktiv sein. Abwarten, dass Saul irgendwann stirbt, das langweilt mich. Na, vielleicht könnte ich ja mal etwas nachhelfen, oder? Mal sehen, vielleicht kommt eine passende Gelegenheit für mich. Dann will ich zuschlagen, also: ihn erschlagen. Als Kriegsherr habe ich ja schon viele Männer getötet. Das wird kein Problem sein. Aber er ist ja der König und der Vater meiner Frau. Macht das dann vielleicht doch einen Unterschied? Wir werden sehen.

Jemand kommt in die Höhle

Da, ich höre etwas. Da kommt jemand auf unsere Höhle zu. Wer kommt denn genau heute direkt in unsere Höhle? Das ist ja unglaublich.
Da, jetzt kann ich den Umriss des Menschen erkennen. Es ist ein Mann, ein älterer Mann. Er läuft beschwerlich in die Höhle. Hier im Gebirge ist es steil, er schnauft heftig. Aber er ist edel gekleidet. Eigentlich trägt nur der König so einen schönen, roten Mantel. Moment mal … das ist ja der König! Verrückt. Was macht der König in meiner Höhle? Wir suchen Schutz und verstecken uns vor ihm und er kommt direkt in unsere Höhle! Was für ein Zufall. Was jetzt wohl passiert? Ich bin ganz angespannt!

Ist das die Gelegenheit?

Jetzt fängt es an zu plätschern. Ganz nah ist er an mir dran. Ich kann spüren, wie er atmet. Er ist es wohl nicht gewohnt, in dem Gebirge zu Fuß unterwegs zu sein, zu untypisch für einen König. Er atmet immer noch laut und schwer, beruhigt sich kaum. Auch mein Herz beruhigt sich kaum. Es schlägt wie wild. Könnte das die Situation sein, von der ich eben sprach? Jetzt habe ich die Möglichkeit, Sauls Zeit auf dem Thron zu beenden und meine Zeit auf dem Thron beginnen zu lassen. Soll ich ihn töten? Mein Herz schlägt immer schneller und lauter. Es übertönt das Atmen des Königs. Soll ich ihn töten?
Oder lieber doch nicht?

David verschont Saul

Nein, ich will ihn am Leben lassen. Aber einen kleinen Denkzettel will ich ihm schon verpassen. Ich hole schnell mein Messer hervor und schneide ein Stück seines roten Königsmantels ab.
So, geschafft. Wenn er wieder draußen ist, werde ich ihm hinterherrufen und ihm den Zipfel seines Mantels zeigen. Er soll wissen, dass es knapp war, sehr knapp. Dass ich ihn verschont habe, obwohl ich ihn hätte töten können. Ich merke, dass es doch anders ist, den König und eigenen Schwiegervater zu töten. Das kann und will ich nicht. Das habe ich nun beschlossen. Der König wird von mir verschont.

Click to access the login or register cheese
Wähle dein Team!

Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.

Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.

Wechsel zu deinem Konto