13. Juli 2025 – Noah- durchs Wasser zu neuem Leben

Noah – durchs Wasser zu neuem Leben

1. Mose 6–9

I. GRUNDGEDANKEN

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Jede Person hat fünf Minuten Zeit, auf die Frage zu antworten. Die andere Person hört mit offenem Ohr und offenem Herzen zu, ohne zu kommentieren oder zu unterbrechen. Am Schluss dankt ihr einander.

Zum Text / Zum Thema

»Du [G*tt, Anm. d. Red.] liebst nämlich alles, was ist, und verabscheust nichts von dem, was du gemacht hast. Würdest du nämlich etwas hassen, hättest du es nicht bereitet. Wie könnte etwas Bestand haben, wenn du es nicht gewollt hättest, oder wie wäre etwas, das du nicht ins Dasein gerufen hast, bewahrt geblieben? Alles schonst du, weil es dir gehört, du Macht, die das Leben liebt.« 

(Weisheit 11,24–26, Bibel in gerechter Sprache)

Die Kinder und der Text / das Thema

Ihre (und eure) Fragen haben in diesem G*ttesdienst Raum und ihre (und eure) Antworten dürfen mit- und nebeneinander stehen bleiben.

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Ich schenk dir einen Regenbogen
(KKL 35, MKL3 100);
Wir feiern heut ein Fest 
(KuS 495, KKL 164, MKL3 116);
Wie groß ist Gottes Liebe (MKL3 97, KKL 317)

Frage zur Aktivierung

Wozu macht dir der Regenbogen Mut?

Kreative Umsetzung der Geschichte

Entdeckungstour 1: Regenbogenfaszination

Kaleidoskop

Ein Kaleidoskop (griech.: schöne Formen sehen) ist »ein Regenbogen in der Röhre«. Mit jeder Drehung ergibt sich eine überraschende neue Farbvielfalt. Die Firma Betzold bietet das »Kaleidoskop-Bastelset« an. Wer auf vorgefertigte Materialien verzichten will, findet im Internet zahlreiche Anleitungen (z. B. YouTube, Kinnertied DIY; hier wird das Kaleidoskop aus Verpackungsmaterial gebaut).
Hinweis: Das Arbeiten mit Kleinmaterial bedarf in der Natur besonderer Achtsamkeit, damit keine Mikroplastik-Teilchen in die Natur entweichen.

Regenbogen-Safari mit »Rainbow Peepholes«

Alternativ (ohne zu bauen und für große Gruppen) gehen die Kinder mit »Rainbow Peepholes« auf Regenbogen-Safari. Diese kleinen, bunt bedruckten Pappringe brechen das Licht durch eine Spezialfolie und lassen bezaubernde Regenbogeneffekte rund um Lichtquellen oder Gegenstände entstehen. Im Online-Handel erhältlich.
Hinweis: Nicht direkt in die Sonne schauen.

Entdeckungstour 2: 

Lebendige Vielfalt

In Zweier-Teams erkunden die Kinder die lebendige Vielfalt auf einem Bodenquadrat (ca. 50 x 50 cm). Benötigt werden pro Team: 

Die Kinder verteilen sich paarweise auf dem Gelände und stecken mit der Schnur oder den Stöcken das Bodenquadrat ab.
Dann setzen sie sich neben »ihren Boden« und beobachten ca. 5 Minuten lang, welche Pflanzen es gibt und welche Insekten sie da entdecken. Auf dem Blatt Papier fertigen sie ein Beobachtungsprotokoll an: sie notieren die Arten und die jeweilige Anzahl (z. B. Ameisen: 5; Gänseblümchen: 4; Spinnen: 2).
Der Gong ruft die Teams wieder zurück zum Kreis. Gemeinsam treten alle in den Kreis. Bei einer erfrischenden Limonade (s .Gestaltungshinweise „Schilfmeer – durchs Wasser in die Freiheit) erzählen die Kinder von ihren Entdeckungen.

Entdeckungstour 3

»Ich sehe was, was du nicht siehst«

Das bekannte Spiel greift auch die Farben des Regenbogens auf: Eine Person sucht sich unauffällig eine Sache aus der Umgebung in einer bestimmten Farbe aus. Dann sagt sie (z. B.): an: »Ich sehe was, was ihr nicht seht, und das ist gelb.« Die Mitspielenden fragen der Reihe nach, bis jemand die richtige Sache gefunden hat. Diese Person sucht sich dann die nächste Sache aus.
Hinweis: Das Spiel stand Pate bei der »Erzählung für die Älteren«.

Der besondere Tipp …

Regenbogen aus Holz
Mit sieben farbigen Rundbogen

Die farbigen Halbbogen können einzeln aufgestellt werden. Der Regenbogen hilft, die Rettungsgeschichte der Arche eindrücklich darzustellen. Darüber hinaus eignet er sich für alle biblischen Geschichten, die unser Leben bunt machen und Zuversicht schenken. 

Maße: 25,5 cm breit, 5 cm tief, 13 cm hoch; € 37,00; Best.-Nr. 1397

Noahs Arche

Bildkarten-Set für das Kamishibai-Erzähltheater

12 stabile DIN-A3-Bildkarten mit einem komplett ausgearbeiteten Erzählvorschlag für die Geschichte. 

€ 18,00; Best.-Nr. 3237

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Foto: Eva Brunken

Vor beiden Erzählungen (für Jüngere/für Ältere) aktiviert ihr einen »magischen Regenbogen«. 
Während eures Erzählens wird er von beiden Seiten zur Mitte hin bunt werden und am Ende der Geschichte ein vollständiger Regenbogen sein. Anleitungen finden sich im Internet auf YouTube (Stichworte: wachsender Regenbogen)

Erzählung für Jüngere

G*ttes Herzweh

»Es tut mir mitten im Herzen weh«, sagt G*tt. »Die Menschen und alle Geschöpfe sind aus meiner Liebe hervorgegangen. Und trotzdem haben sie ihren Weg mit mir verlassen. Nur einer geht seinen Weg noch mit mir: Noach. Noach und seine Familie. Um ihrer Liebe willen will ich der Schöpfung auf der Erde eine zweite Chance geben.«

Noachs große Aufgabe

Und so bekommt Noach von G*tt eine große Aufgabe: »Bau mit deiner Familie zusammen ein Rettungsboot, eine große Arche. Darin sollst du mit deiner Familie Platz haben und auch von allen Landtieren und allen Vögeln je ein Paar. Nimm genug Futter und Vorräte für alle in der Arche mit. Denn es wird eine große Flut geben. Über viele Wochen wird die ganze Erde mit Wasser bedeckt sein. Alles wird sterben, was nicht in der Arche Schutz bekommen hat.«

Die große Flut

Noach vertraut G*tt und baut die Arche. Und alle Tierpaare bekommen Platz im großen Rettungsboot. Dann kommt der Regen. Und es regnet und regnet und regnet. Tagaus, tagein immer das Gleiche: Regen, Regen und noch mehr Regen.
Irgendwann sieht Noach aus den Dachluken in alle Richtungen nur noch Wasser: hinter der Arche, vor der Arche, auf der einen Seite der Arche und auf der anderen Seite der Arche.
Und das sieht er viele, viele Tage lang. Immer das Gleiche: Wasser, wohin seine Augen auch blicken.
Doch Noach vertraut G*tt. Er weiß: Bald wird das Wasser wieder verschwinden und dann – dann wird das Leben neu anfangen. So, wie der Frühling nach einem kalten Winter alles wieder ergrünen und erblühen lasst. Alles wird besser werden als vor der großen Flut.

Der Neuanfang

Und genauso kommt es dann. Nach langem Warten gibt G*tt das Signal: »Es ist so weit. Öffnet die große Luke, verlasst die Arche und nehmt alle Tiere mit hinaus!«
Und so hüpfen, kriechen, schlängeln, laufen oder flattern alle Tiere hinaus. Alle auf ihre ganz eigene Art und Weise. Dieser Anblick macht Noach und seine Familie glücklich. Und G*tt spürt im Herzen wieder die Liebe für alle.
Noach und seine Familie danken G*tt. Mit einem Fest feiern sie den Neuanfang, den G*tt ihnen und den Tieren geschenkt hat.

G*tt schenkt ein Liebeszeichen

Und über allem lässt G*tt einen bunten Regenbogen leuchten. »Noach, der Regenbogen ist mein Zeichen für dich und für alle, die nach dir kommen werden. Ich, G*tt, verspreche dir und allen Lebewesen: Jeder Regenbogen erinnert mich an meine grenzenlose Liebe zu allen Lebewesen. Ich habe euch alle in Liebe geschaffen und meine Liebe bleibt bei euch – für immer. Egal ob Tag oder Nacht, Sommer oder Winter, Saat oder Ernte, Hitze oder Kälte.«

Der besondere Tipp …

Mein Mini-Wimmelbuch von der Arche Noah
Minibüchlein

Der Wimmelspaß im kleinen Format. 
Die Kinder können auf 24 Seiten die Geschichte von Noah, seiner Familie, den vielen Tieren, der Arche und dem wunderbaren Regenbogen sehen, suchen, entdecken und natürlich finden.
Bietet viele Möglichkeiten für kleine Rätselspiele zu Hause.
€ 2,00 (ab 25 Ex. je € 1,95; ab 50 Ex. je € 1,90); 
Best.-Nr. 2174

Regenbogenkomet
Mit langem, buntem Regenbogenschweif

Am mit Kunstleder bezogenen Ball ist ein ca. 1 m langer Regenbogenschweif angebracht. Wird der Regenbogenkomet am Ball geworfen, ist während des Fluges ein schöner farbiger Schweif zu beobachten. Eine schöne Idee für den Sommer.

Wichtiger Sicherheitshinweis: Der Regenbogenkomet darf nur am Ball gegriffen und geworfen werden! 

€ 6,80 (ab 10 Ex. je € 6,60, ab 50 Ex. je 
€ 6,00); Best.-Nr. 1598

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Bitte beachtet den Hinweis zum »magischen Regenbogen«

Warten nervt

Noach und seine Frau Elana sitzen in einer Ecke der Arche und ruhen sich aus. Ihre drei Söhne und deren Frauen kümmern sich gerade um das Füttern der vielen Tiere. »Sag mal Noach, hat G*tt wirklich nicht gesagt, wie lange wir hier in der Arche aushalten sollen?«, fragt Noachs Frau. Der Tag ist genauso grau und verregnet, wie die vielen Tage zuvor. Noach antwortet ganz ruhig. »Ach Elana, meine Liebe, ich habe dir diese Frage doch schon viele Male mit >Nein< beantwortet. Warum sollte ich jetzt plötzlich etwas anderes sagen?« Und so sagt ihr Noach G*ttes Worte noch einmal: »Bau eine Arche für dich und deine Familie. Und nimm von allen Tieren je ein Paar mit in die Arche. Und nimm auch Vorräte für alle mit …«
»Ja, ja, schon gut«, fällt ihm Elana ins Wort, »aber mich macht das Warten einfach sooo ungeduldig. Und das Tropfgeräusch oben im Dach raubt mir den letzten Nerv! Tropf, tropf, tropf, tropf …«

Ich träume was, was du nicht siehst

»Ach, meine Liebe, wie kann ich dich nur ein wenig aufheitern?« Noach grübelt. »Ich hab’s. Komm, lass uns spielen!« – »Was, spielen? Ich bin doch eine erwachsene Frau!«, ruft Elana empört. »Ja, warum denn nicht? Als unsere Jungs klein waren, haben wir doch auch mit ihnen gespielt!« Noach bleibt hartnäckig. »Komm schon, sei keine Spielverderberin. Das Spiel heißt >Ich träume was, was du nicht siehst<.« – »In Ordnung. Und wie geht das Spiel?« – »Ich sage: ›Ich träume was, was du nicht siehst und das ist blau‹. Und du nennst etwas Blaues, das du dir wünschst, wenn wir alle wieder festen Boden unter den Füßen haben. Das machst du so lange, bis du erraten hast, wovon ich träume.«

Spielen vertreibt Langeweile

»Gut, gut, ich hab’s verstanden. Darf ich anfangen?«, fragt Elana ungeduldig. »Natürlich, meine Liebste«, freut sich Noach. Elana schließt für einen Moment die Augen. Plötzlich huscht ein Lächeln über ihr Gesicht. »Ich träume was, was du nicht siehst, und das ist lila.« – »Mmh«, Noach überlegt, »lila … ah, ich weiß es. Du träumst von herrlich leckeren Weintrauben«, sprudelt es aus ihm heraus. »Ja, genau! Jetzt träum du etwas.«
Noachs Blick geht zu den vielen Tieren in der Arche, die ihr trockenes Futter fressen. Er grinst. »Ich träume was, was du nicht siehst und das ist grün.« – »Oh wie schön!« Noachs Frau klatscht in die Hände. »Da sehe ich gleich saftige, grüne Wiesen vor mir. Und grüne Bäume – wunderschön anzusehen. Wie sehr ich mich danach sehne!« – »Ja, ja«, fällt ihr Noach ins Wort, »aber du weißt doch gar nicht, ob ich von diesem Grün geträumt habe.« – »Hast du nicht?«, fragt Elana überrascht. »Doch«, lacht Noach, »natürlich träume auch ich von grünen Wiesen und Bäumen. Nun, meine Liebe, du bist wieder dran.«

Der Traum vom Regenbogen

»Ja, ich träume was, was du nicht siehst, und …« Elana hält inne und denkt nach. Plötzlich lacht sie auf: »Und das ist rot, orange, gelb, grün, blau und lila.« Noach protestiert: »Das geht doch gar nicht. Was hat denn so viele Farben auf einmal? Hm … vielleicht ein buntgewebtes Kleid?« – »Nein.« – »Ein Kanarienvogel?« – »Nö.« – »Ein Pfau vielleicht?« – »Nicht schlecht, aber trotzdem falsch«, feixt Elana.
So geht es eine Weile hin und her. Dann gibt Noach auf: »Bitte Elana, erlöse mich aus meinem Unwissen.« – »Es ist der Regenbogen, Noach. Hast du vergessen, wie schön er am Himmel leuchtet, wenn ein großer Regen von der Sonne abgelöst wird?« – »Oh ja, du hast recht. Und vom Regenbogen träume ich gerne mit dir.« Noach nimmt seine Frau in die Arme und gibt ihr einen Kuss.

Neu ins Leben gehen

»Hör mal«, sagt Elana, »das Tropfen oben im Dach ist vorbei. Der Regen hat aufgehört!« Noach lauscht, dann strahlt er übers ganze Gesicht: »Gott sei Dank! Jetzt wird es nicht mehr lange dauern, bis wir alle die Arche verlassen können.«
Und so kommt es tatsächlich. Nach einiger Zeit hört Noach G*ttes Stimme: »Noach, nun ist es so weit. Öffnet die Luke und verlasst mit den Tieren die Arche.«
Die Freude ist bei den Tieren und bei Noachs ganzer Familie riesig. Endlich haben sie wieder festen Boden unter den Füßen. Sie hüpfen, springen, tanzen, rennen, kriechen, flattern, flitzen – alle auf ihre eigene Art und Weise.

Ein Traum geht in Erfüllung

Da leuchtet ein Regenbogen über ihnen. Und G*tt gibt Noach und allen Lebewesen ein großes Versprechen: »Der Regenbogen wird mich immer daran erinnern, dass ich euch und alles was lebt in Liebe erschaffen habe. Und dass meine Liebe allen gilt – heute und immer! Nie mehr wird es eine solche Flut geben. Ich möchte, dass ihr lebt und dass ihr die ganze Erde mit Lebendigkeit erfüllt. Und ihr könnt euch darauf verlassen: Egal, was passiert, meine Liebe ist da. Im Sommer genauso wie im Winter, bei Tag genauso wie bei Nacht, ob es kalt ist oder heiß. Meine Liebe ist euch sicher.«
Noach und Elana schauen hinauf zum Regenbogen. Sie weinen vor Freude. Ihr Traum ist in Erfüllung gegangen.

– durchs Wasser Gott ganz nah

Matthäus 3,13–17

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Die heutige Erzählung ist ein guter Anlass, um sich an die eigene Taufe zu erinnern. Die Kinder werden im Vorfeld des G*ttesdienstes eingeladen, ihre Taufkerzen mitzubringen. Bei der gemeinsamen Gestaltung der Mitte am Anfang stellen die Kinder ihre Taufkerzen in den Kreis zum Kreuz und zur Laterne. 
Tipp: Haltet eine große Schale mit Sand bereit, in der die Kerzen sicher stehen.
Eine zweite leere Schale wird zur Mitte gestellt und ein Kind holt mit einem Krug Wasser aus dem Gewässer, an dem der G*ttesdienst gefeiert wird. Es stellt den Krug zur Schale.

Liturgische Elemente
Lieder

Einfach nur so (KKL 309, MKL3 84);
Ich hüll dich golden ein (MKL3 99)

Votum (s. zur ganzen Reihe „Mit allen Wassern gewaschen“

Diesen Sonntag wird beim Votum die Kerze entzündet und das Wasser aus dem Krug in die Schale gegossen.

Frage zur Aktivierung

Stelle diese Frage in dieser Woche auch anderen Menschen.

Kreative Umsetzung der Geschichte

Entdeckungstour 1: 

Tauferinnerung

Die Kinder dürfen ihre Taufkerze an der Mittenkerze entzünden. Das Licht der Kerze erinnert daran, dass Jesus immer bei uns ist und uns das gleiche Leuchten erfüllt wie ihn.
Mit dem Wasser aus der Schale malen sich die Kinder zu zweit gegenseitig ein Wasserkreuz auf die Stirn oder in die Hand. Sie sprechen sich einander zu: »(Name des Kindes), du bist ein geliebtes G*tteskind!« Ist ein Kind nicht getauft, bekommt es ein Herz in die Hand gemalt mit den gleichen Worten.
Die Kinder werden zu einem Austausch angeregt über ihre eigene Taufe oder eine, die sie miterlebt haben. Sie erzählen, ob und wie in der Familie an die Taufe erinnert wird.

Entdeckungstour 2:

G*ttes Liebesbrief mit Wasserzeichen

Die Taufe ist wie ein Wasserzeichen in einem wertvollen Briefpapier. Man kann sie nicht wirklich sehen, aber sie enthält eine unauslöschliche Botschaft: »Ich, G*tt, liebe dich. Du bist mein geliebtes Kind!« Die Taufe ist wie ein Liebesbrief von G*tt. Und was macht man mit einem Liebesbrief? Man liest ihn immer wieder oder – wie hier – erinnert sich immer wieder an die eigene Taufe.
Mit einer einfachen Technik und ohne großen Materialaufwand wird aus einem unscheinbaren DIN-A5-Blatt ein persönlicher Liebesbrief von G*tt. Mit etwas Wasser lässt sich die Botschaft darauf immer wieder sichtbar machen.

Und so geht’s:
Beschrifte ein weißes DIN-A5-Blatt am Rand klein mit dem Namen des Kindes. Tauche das Blatt in Wasser und lege es auf eine stabile, glatte Unterlage (z. B. Kunststofftablett). Lege ein zweites, trockenes Blatt darüber. Mit einem festen Bleistift schreibst du die Botschaft auf das Papier: »(Name des Kindes), du bist geliebt!« 
Drücke beim Schreiben nur mäßig auf, damit das Papier nicht einreißt. Entferne es nach dem Schreiben und lass das untere Blatt trocknen. Wird das Blatt erneut befeuchtet, wird die liebevolle Botschaft wieder sichtbar.
Zur Erklärung: Auf dem unteren Blatt werden die feuchten Papierfasern bei den Schreiblinien etwas auseinander gedrückt. So entsteht eine Art Wasserzeichen. 
Ältere Kinder können sich die Botschaft gegenseitig aufschreiben.

Entdeckungstour 3: 

Papierschiff

Die Menschen, die sich von Johannes taufen lassen, wollen eine Umkehr von ihrem alten Leben bezeugen und ihr Leben stärker an G*tt binden. Das Loslassen und Wegwaschen des alten Lebens wird im Fließen des Flusses symbolisiert. 
Auf Blätter malen oder schreiben die Kinder etwas, das sie loslassen möchten: Sorge, Wut oder Angst. Daraus falten sie ein Papierschiff und lassen es an einem Bach oder auf dem Wasserspielplatz/in einem Brunnen wegfließen. 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Eine Mitmachgeschichte

Während eine Person die Geschichte erzählt, leitet eine zweite die Bewegungen an. Die Erzählpausen sind lang genug, damit alle Kinder die Bewegung erfassen, mitmachen und auskosten können.

Auf dem Weg zu Johannes dem Täufer

Heute bin ich schon früh aufgestanden.
(Gähnen, sich recken und strecken)
Jetzt geht gerade die Sonne auf.
(Mit beiden Händen von links unten eine Aufwärtsbewegung machen)
Ich will mich heute von Johannes im Jordan taufen lassen.
(Hände zur Schale formen und sich sich damit selbst Wasser über den Kopf gießen)
Die Idee hatten wohl schon viele andere.
Hier ist eine schier endlose Menschenschlange.
(Alle stellen sich in eine Schlange.)
Und ich steh ganz hinten.

Langes Warten

Dann heißt es jetzt wohl warten, bis ich dran bin.
(Mit einem Fuß auf den Boden tappen) 
Und warten.
(Mit dem anderen Fuß auf den Boden tappen und die Arme verschränken)
Und warten.
(Wieder mit dem ersten Fuß tappen und gähnen)
Na, dann schau ich einfach zu, wie Johannes die Menschen tauft.
(Eine Hand über die Augen legen und sich umschauen)
Ich sehe große und kleine Menschen.
(Hochschauen, dann runterschauen)
Alte und junge.
Menschen mit ganz unterschiedlichen Hautfarben.
Frauen, Männer und Kinder.
Sie kommen von überall her.
(Kreuz und quer herumlaufen)

In der Mittagshitze

Es ist Mittag. 
Die Sonne steht oben am Himmel.
(Nach oben schauen und eine Hand schützend vor die Augen halten)
Die Hitze macht mich ganz müde.
(Gähnen)
Aber mit einem Mal bin ich hellwach.
(Geradestehen und mit einer schnellen Bewegung einen Zeigefinger heben)
Ich höre die Stimme von Johannes.
(Hände zum Lauschen hinter die Ohren legen)
Ich schaue neugierig zu ihm und dem Mann, der bei ihm ist.
(Hand über die Augen legen und schauen)
»Nein, ich kann dich nicht taufen. Eigentlich solltest du mich taufen!«, sagt Johannes.
(Den Kopf schütteln)

Johannes tauft den Fremden

Ich frage die Leute um mich herum: »Wer ist dieser Mann bei Johannes?«
(Jemanden antippen und eine fragende Geste machen)
Niemand weiß es.
(Mit den Schultern zucken)
»Doch, tu es, Johannes. Du musst mich taufen. Es ist richtig so«, sagt der Fremde beharrlich.
(Nicken und mit beiden Händen »Daumen hoch« machen)
Also tauft ihn Johannes mit dem Wasser im Jordan.

G*ttes Geistkraft kommt zu dem Fremden

Was dann passiert, macht mich sprachlos:
(Augen und Mund überrascht aufreißen)
Der Himmel verändert sich plötzlich und ich höre deutlich eine Stimme.
(Nach oben schauen und sich umsehen.)
Die Stimme sagt: »Du bist mein geliebtes Kind. Ich freu mich über dich!«
(Mit beiden Händen ein Herz formen)
Und aus dem Himmel kommt etwas auf den Mann herab.
Es sieht aus wie eine Taube.
(Hände über den Kopf heben und sie mit Krabbelbewegungen der Finger bis zum Herzen sinken lassen)
Kurz darauf steigt der Mann aus dem Wasser. Er kommt direkt in meine Richtung. Ein Leuchten umgibt ihn.(Mit Krabbelbewegungen der Finger umschreiben die Hände einen großen Bogen um den eigenen Körper.)

Er heißt Jesus

Nun will ich es wissen. Ich gehe einen Schritt auf den Fremden zu und frage ihn: »Wer bist du?«
(Einen Schritt auf eine Person zugehen und auf sie zeigen)
»Ich bin Jesus«, sagt er und geht lächelnd an mir vorüber.
(Arme einladend ausbreiten und lächeln)
Ich schaue ihm lange nach.
(Umdrehen und eine Hand über die Augen legen)
Ich wünsche mir von Herzen, dass ich ihn wiedersehe.
(Beide Hände aufs Herz legen und dort lassen)
Ich glaube, dieser Jesus ist ein ganz besonderer Mensch. Er ist ganz nah bei G*tt. 
Und gleich nach meiner eigenen Taufe werde ich mich auf die Suche nach 
Jesus machen!

Der besondere Tipp …

Stumpenkerze mit Wachsplättchen

Jede Kerze hat vier Wachsplättchen in den Farben rot, gold, blau und grün. Damit können Kinder ihre eigene Tauferinnerungs- oder Geschichtenerinnerungskerze gestalten.

Kerze: 12 cm hoch, Ø 5 cm; Plättchen: 8 x 9 cm;
je Kerze + Plättchen € 5,00 (ab 10 Ex. je € 4,80); 

Best.-Nr. 801

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Im Gefängnis

Johannes der Täufer hat sich getraut, Herodes, den Landesfürsten in Israel, für sein Tun zu maßregeln. Das hat Herodes wütend gemacht. Er hat Johannes verhaften lassen. Jetzt sitzt Johannes mit Elasar in einer Gefängniszelle.
»Johannes, du hast doch den Beinamen ›der Täufer‹. Erzähl mir von diesen Taufen im Jordan. Ich habe gehört, dass viele Menschen zu dir gekommen sind, bevor Herodes dich hier ins Gefängnis gesteckt hat.« Johannes schaut Elaser müde an. Aber in Elasars Augen sieht er echtes Interesse. Johannes setzt sich auf.

Johannes erinnert sich

»Ja, das stimmt. Es sind viele Menschen zu mir gekommen. Sie haben verstanden, dass es höchste Zeit ist, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Sie wollten G*tt vertrauen und ein Leben mit G*tt leben. Manche haben Tage und Nächte am Jordan gewartet, bis sie endlich an der Reihe waren. Und jedes Mal war die Taufe etwas ganz Besonderes.«

Das Besondere an der Taufe

»Was war denn das Besondere?«, will Elasar wissen. »Weißt du«, fährt Johannes fort, »ich habe jeden Menschen nach seinem Namen gefragt. Und das war für viele schon etwas Besonderes. ›Endlich fragt mich jemand nach meinem Namen. Jetzt bin nur ich gemeint.‹
Vor dem Eintauchen ins Wasser habe ich dann gefragt: ›Willst du dein altes Leben loslassen und mit G*tt neu anfangen?‹ Manchmal war die Antwort leise und unsicher, 
oft aber laut und klar: ›Ja, ich will!‹ Und wenn sie dann aus dem Wasser wieder auftauchten, sah ich jedes Mal ein Leuchten in ihren Gesichtern. Eines schöner als das andere.« Bei diesen Worten leuchtet auch Johannes’ Gesicht.

Jesus will sich taufen lassen

»Aber einer hat alle übertroffen« Johannes wird still und ist von seiner Erinnerung tief ergriffen. Elasar rutscht ungeduldig hin und her. »Ja, nun erzähl endlich. Du machst mich ganz neugierig, Johannes. Wer war das?«
»Ich wusste ja, dass nach mir einer kommen wird, der die Menschen nicht mit Wasser tauft, sondern mit G*ttes feuriger Geistkraft. Und dann stand dieser Mensch eines Tages plötzlich vor mir und sagte: ›Taufe mich, Johannes.‹ 
Ich erkannte ihn sofort: Es war Jesus aus Nazareth. Seine ganze Person strahlte dieses Leuchten aus, das ich sonst nur in den Gesichtern der getauften Menschen gesehen habe. Ich war völlig überrumpelt von seinem Wunsch. Dann sagte ich: ›Jesus, ich kann dich nicht taufen. Denn eigentlich musst du mich taufen.‹ Aber er sagte nur ruhig und klar zu mir: ›Johannes, taufe mich. Es ist richtig so.‹«

Mein geliebtes Kind

»Und so habe ich Jesus getauft. Als er aus dem Wasser auftauchte, passierte so viel auf einmal. Ich kann nicht mal sagen, ob das alles wirklich so war: Über Jesus leuchtete der Himmel. Gleichzeitig flog etwas auf ihn zu – es sah aus wie eine Taube. Doch im nächsten Moment war es weg, als wäre es in ihn hineingeflogen. Dazu war eine Stimme aus dem Himmel zu hören: ›Du bist mein geliebtes Kind. Ich freue mich über dich.‹ Kaum war die Stimme verklungen, war alles wieder so wie vor der Taufe von Jesus.«

Ein besonderer Mensch

»Halleluja, das ist wirklich ein besonderer Mensch! Der ist ja G*tt ganz nah!«, ruft Elasar begeistert. »Wenn ich aus dem Gefängnis rauskomme, will ich diesen Jesus unbedingt kennenlernen.« – »Ja, das ist sicher die beste Entscheidung deines Lebens, Elasar.« Johannes legt sich wieder auf seine Matte. Er fühlt die Freude über Jesus und über Elasar in seinem Herzen.

Der besondere Tipp …

Wie wird ein Kind getauft?
Minibüchlein

Warum ist die Taufe ein besonderes Fest für Christ*innen? Was hat das mit dem Wasser auf dem Kopf zu bedeuten? Und wozu eine Taufkerze? Darauf und auf weitere Fragen rund um die Taufe gibt dieses Büchlein leicht verständliche Antworten.

€ 2,00 (ab 25 Ex. je € 1,95; ab 50 Ex. je € 1,90); 
Best.-Nr. 2124

Frank Widmann (Hg.)
Kinder erleben Taufe und Abendmahl

Erzählungen zur Bibel und Gottesdienstentwürfe

Dieses Praxisbuch hat Kinder im Alter zwischen 5 und 9 Jahren im Blick. Es bietet kindgerechte, praxiserprobte und komplett ausgearbeitete Gottesdienstmodelle zu Taufe und Abendmahl samt biblischer Erzählungen. Diese eignen sich mit ihren kreativen Erzählmethoden auch für die religionspädagogische Arbeit in Kitas sowie den Reliunterricht (mit zahlreichen Fotos bebildert). 
€ 19,80; Best.-Nr. 2153

junge-gemeinde.de

2. Mose 14

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Manche Kinder werden dieses Ende der Geschichte womöglich kennen und davon berichten. Dann könnt ihr mit den Kindern dazu theologisieren. In den beiden Erzählvorschlägen wird der tödliche Untergang der Ägypter jedoch nicht miterzählt.

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Geh deinem Gott entgegen (MKL3 13); 
Ich glaube fest, dass alles anders wird 
(EG WUE 661, HuT 103, LJ 558);
Geh mit mir, damit es wahr wird (MKL3 62)

Fragen zur Aktivierung
Kreative Umsetzung der Geschichte

Entdeckungstour 1:

Schleusenspiel

Eine Spielvariante vom »Katz-und-Maus-
Spiel« 
Die Kinder stehen im Kreis, halten sich an den Händen und sind die Schleuse. Ein Kind ist das Ruderboot (Maus), ein weiteres Kind das Segelboot (Katze). Das Ruderboot versucht, die Schleuse schneller zu passieren als das Segelboot. Der Kreis öffnet und schließt die Schleuse zugunsten des Ruderbootes.

Entdeckungstour 2:

Kleine Boote und Flöße bauen

Aus Naturmaterialien wie Ästen, Rinde, Holzstücken, Halmen und Blättern bauen die Kinder in Zweierteams kleine Boote oder Flöße und lassen sie auf dem Wasser schwimmen.

Entdeckungstour 3:

Wassertropfen schätzen

In der Vorbereitung tropft man 20 ml Wasser in ein Gefäß (z. B. Schnapsglas) und zählt dabei die Tropfen. Nun kann die Tropfenzahl hochgerechnet werden für z. B. ein Trinkglas mit 150 ml. Im G*ttesdienst schätzen die Kinder die Anzahl der Wassertropfen in dem Trinkglas.

Entdeckungstour 4:

Selbstgemachte Kräuterlimonade

Im Buch »Gottesdienst mit Kindern draußen« (s. »Zur ganzen Reihe«, Seite 266) findet ihr im Juli-G*ttesdienst das Rezept für eine erfrischende Kräuterlimonade. 
Tipp: Am besten den Kräuteransatz schon einige Stunden vorher aufgießen, damit die Kräuter ihr Aroma an den Apfelsaft abgeben. Die Kinder suchen essbare Blüten (z. B. Gänseblümchen, Rose, Löwenzahn) und verschönern die Limo. Eiswürfel geben die nötige Frische.

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Alle vom Volk Israel sind auf den Beinen. Sie wollen nun schnell Ägypten verlassen. Jetzt, da der Pharao sie endlich gehen lässt. Alle sind froh, denn nun wird ihr Leben endlich wieder besser werden.
Die Menschen vom Volk Israel folgen Mose. Denn Mose weiß den Weg. Da sind sich die Menschen sicher. Sie vertrauen Mose, weil er auf G*tt hört. Sogar als der Weg in die Wüste führt, gehen sie alle zusammen mutig voran.
Sie kommen an das Schilfmeer. »Mose, wie geht es jetzt weiter?«, fragen die Menschen unsicher. »Es führt kein Weg am Wasser vorbei. Nicht nach links und nicht nach rechts. Und über das Wasser können wir auch nicht. Wir haben keine Boote.«
Einige schauen sich um und blicken zurück. Ein Aufschrei durchfährt sie: »Oh nein, der Pharao und seine Leute sind hinter uns her!« Die Menschen rufen: »Mose, wir haben Angst vor den Soldaten! Wir können nicht weg. Wir werden alle sterben. Was sollen wir nur machen? Oh G*tt, hilf uns!«
Mose ruft ihnen zu: »Habt keine Angst! Vertraut mir und vertraut G*tt. G*tt wird uns retten. Das hat mir G*tt versprochen. Also wartet ab und tut dann, was ich euch sage.«
Die Nacht zieht langsam herauf. Da sagt G*tt zu Mose: »Halte deinen Stab über das Meer.« Mose tut, wie G*tt zu ihm sagt. Und da geschieht es: Das Meer teilt sich. Die Wassermassen türmen sich links und rechts wie hohe Mauern auf. Ein Weg entsteht – mitten im Meer.
»Nun lauft, so schnell ihr könnt!«, ruft Mose den Menschen zu. »Schaut nach vorne. Behaltet unser Ziel vor Augen. Dieser Weg führt uns in die Freiheit.«
Mit einer Wolkensäule versperrt G*tt den Ägyptern die Sicht. Vor ihnen wird es stockfinster. Aber vor dem Volk Israel erleuchtet G*tt den Weg mit einer Feuersäule. So erreichen sie sicher die andere Seite.
Bevor die Ägypter das Volk Israel einholen können, lässt G*tt durch Mose das Meer sich wieder schließen.
Die Sonne geht auf. Die Israeliten und Israelitinnen sehen: Sie sind in Sicherheit. Alle sind erleichtert und jubeln. »Jetzt sind wir frei. G*tt hat uns aus Ägypten befreit und vor dem Pharao gerettet. Ja, wir sind wirklich frei! G*tt hat uns die Freiheit geschenkt. Danke G*tt!«

Erzählung für Ältere

Mit Bodenbild aus Naturmaterial

Material: Zapfen oder Steine (Volk Israel und Ägypter); zwei Äste (Schilfmeer); die Grafiken sind von der Autorin. 
Teamer*in legt aus den Steinen/Zapfen und den Ästen Bild 1.

Dazu einleitende Gesprächsimpulse:

Ich erzähle euch nun eine Geschichte, in der geht es genau darum: Den Menschen ist auf einmal der Weg versperrt und sie sehen keinen Ausweg:
»Los, los, wir dürfen keine Zeit verlieren. Vielleicht überlegt es sich der Pharao doch noch anders und wir müssen dann doch hier in Ägypten bleiben.« Mose mahnt die Menschen seines Volkes zur Eile. Selbst zum Brotbacken bleibt ihnen keine Zeit mehr. Nur mit dem Nötigsten bricht das Volk in aller Eile auf.
G*tt selbst ist ihr Wegweiser. Am Tag als Wolkensäule und in der Nacht als Feuersäule zieht G*tt vor Mose und dem ganzen Volk Israel her. So gibt er den Menschen Orientierung. Selbst als ihr Weg sie in die Wüste führt, vertrauen sie Mose und G*tt und gehen mutig weiter.
Dann kommen sie ans Schilfmeer.

Bild 2

»Mose, was sollen wir tun?«, fragen die Israelitinnen und Israeliten. »Vor uns ist das Schilfmeer, und wir haben keine Boote. Wie geht es weiter?«

Bild 3

Bevor Mose antworten kann, geht ein Aufschrei der Angst durch das Volk.
»Die Ägypter! Der Pharao und seine Leute verfolgen uns. Oh nein, jetzt ist es aus mit uns. Wären wir doch nur in Ägypten geblieben. Was nützt uns die Freiheit, wenn wir hier sterben? Mose, wir haben Angst. Du bist der Anführer. Wir haben dir vertraut. Und jetzt stürzt du uns ins Unglück!«
»So habt doch Vertrauen.« Mose bleibt zuversichtlich. »Zweifelt nicht an G*tt! G*tt hat versprochen, für uns zu kämpfen. Bleibt ruhig. Für G*tt ist nichts unmöglich.«

Bild 4

Auf G*ttes Wort hin hebt Mose seinen Stab über das Meer und das Unfassbare geschieht: Die Wassermassen türmen sich links und rechts wie zu hohen Mauern auf. Der Weg für die Israelitinnen und Israeliten ist frei!
G*ttes Wolkensäule schützt sie nach hinten vor den Leuten des Pharao, so dass sie ihnen nicht näherkommen können. Und G*ttes Feuersäule erhellt vor ihnen den Weg in die Freiheit.

Bild 5

Beängstigend hoch stehen die Wasserwände auf beiden Seiten ihres Weges. Alle laufen so schnell sie können. Ihre Angst vor den Ägyptern ist noch größer als ihre Angst vor den riesigen Wasserwänden. Sie wagen keine Blicke zurück. So sieht auch niemand, wie Mose seinen Stab abermals erhebt und sich mit G*ttes Kraft das Wasser wieder schließt.

Bild 6

Nun kann die Erleichterung gespürt werden: Das Volk Israel hat den Schutz des Schilfmeeres im Rücken. Die Ägypter sind keine Gefahr mehr. 
Die Israelitinnen und Israeliten sind für die Ägypter unerreichbar. »Jetzt sind wir frei! Ja, wir sind wirklich frei. G*tt sei Dank! Der Pharao und seine Leute sind für uns jetzt keine Gefahr mehr.« Und zu Mose sagen die Menschen: »Jetzt vertrauen wir G*tt, denn G*tt hat uns wirklich aus Ägypten befreit und uns vor dem Pharao und seinen Soldaten gerettet!«

Gespräch im Anschluss

Mit den Kindern über die Gefühle der Menschen sprechen, die sie bei den Erlebnissen womöglich hatten. Die Bodenbilder können dabei helfen und von den Kindern nochmal gelegt werden.

Der Sommer …

Tolles für draußen

Frisbee-Set

Mit Stofffarben individuell zu gestalten

Eine schöne und gemeinschafts-
stiftende Spielidee für Ausflüge, Wochenenden, Gemeindefeste und andere Gelegenheiten.
Das Set enthält fünf weiße, leichte Frisbee-Scheiben, die mit einem schwarzen Rand abgenäht sind. Mit Stoff-Malfarben können die Kinder ihre ganz persönliche Frisbee-Scheibe gestalten. 
Material: Nylon; Ø: 25 cm
5er-Set € 10,00; Best.-Nr. 285

… und danach

Becherlupe

Die praktische Becherlupe verfügt über zwei Linsen, die entweder vierfach oder zweifach vergrößern. Die kleinen Luftöffnungen am Deckel sorgen dafür, dass die Insekten nach ihrem kurzen Aufenthalt in der Becherlupe wieder unbeschadet in die Freiheit entlassen werden können! Insekten können auch außerhalb des Bechers vergrößert angeschaut werden, wenn sie z. B. auf Blüten sitzen oder einen Stamm hochkrabbeln.
Maße: Höhe 7,5 cm, Ø 6 cm

€ 4,90 (ab 10 Ex. je € 4,70); Best.-Nr. 1793

Mein Schöpfungs-Leporello

… mit Action und Spaß raus ins Freie

15 Ideen, um draußen Spaß zu haben – egal ob in der Gruppe oder allein. Ein unterhaltsames Geschenk für die Ferienzeit.
Draußenunternehmungen mit Freundinnen und Freunden, Familienspaziergänge oder Kindergeburtstage bekommen mit dem Schöpfungs-Leporello einen besonderen Reiz.Für jede Jahreszeit und jedes Wetter. Passt in die Hosentasche.
Maße fertig: 9,7 cm x 9,7 cm DIN-A3 (120 g, auf A4 gefalzt)

€ 1,70 (ab 10 Ex. je € 1,60); Best.-Nr. 1788

Bibelkiste

Mit der Bibelkiste kann im Religionsunterricht der Grundschule, im Kommunionsunterricht, der Konfiarbeit und anderen Kindergruppen das große Thema Bibel auf vielfältige Weise aufgefächert werden. Mit Spielen, kreativen Einheiten und Rätseln wird wichtigen Fragen nachgegangen wie:

  • Wo kommen die biblischen Texte her? Wie sind sie entstanden?
  • Wann, wo, wie wurden die Erzählungen und Berichte in Worte gefasst und festgehalten?
  • Welches war die ursprüngliche »Sprache« der Bibel und warum kann ich die Bibel auch in meiner Sprache lesen?
  • Wie war das mit der Vervielfältigung der schriftlichen Texte?
  • Warum gibt es unterschiedliche Textarten?
  • Wie gehen wir heute mit der Bibel um? 

So kann jede Menge Basis-Wissen zur Bibel vermittelt werden. Ein QR-Code gibt Zugang zu Infomaterial und Rätseln, die dann in entsprechender Anzahl (immer wieder) ausgedruckt und bearbeitet werden können. Zusätzliche Empfehlungen zu verschiedenen Webseiten geben Gelegenheit und Motivation zu weiterer Recherche.
Die Bibelkiste enthält die oben abgebildeten Materialien (die genaue Auflistung findet ihr beim Verlag Junge Gemeinde). Die Kiste ist aus Holz und mit einem Schiebedeckel ausgestattet. 

€ 199,00; Best.-Nr. S1609

junge-gemeinde.de

1. Samuel 16,14–23

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Schön wäre es, wenn am Ende der Kinderkirche die selbst gebastelten Instrumente (s.unten) eingesetzt würden: für den Rhythmus bei einem Lied, für eine Begleitung beim Vaterunser oder Segen. Vorher mit den Kindern festlegen, wer beim kleinen Abschlusskonzert wann an der Reihe ist. Das Konzert kann ggf. vor den Eltern stattfinden, falls viele Eltern zum Abholen kommen – dann schon im Vorfeld ankündigen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Harfe basteln

Material: dicke Pappkartons, Gummibänder
Zu Hause dicke Kartons sammeln und mitbringen. Harfen aufmalen und ausschneiden. Für kleinere Kinder am besten schon vorbereiten, für größere Kinder reicht eine Schablone oder sie zeichnen die Harfe frei Hand. 
Mit den Gummibändern bespannen. Je nachdem, wie groß die Harfe werden soll, 3–5 Saiten pro Kind.

Rhythmusinstrumente basteln

Material: Klopapier- oder Küchentuchrollen, Joghurtbecher, Dosen, Tonpapier, Kreppband, buntes Klebeband, Wasserfarben, Acrylfarben, Bunt- und Filzstifte; zum Befüllen: Sand, Muscheln, kleine Steinchen o. Ä. 
Die Klopapier- bzw. Küchentuchrollen, Joghurtbecher oder Dosen nach Belieben jeweils mit Sand, Muscheln o. Ä. befüllen. Unterschiedliche Mengen in die verschiedenen Gefäße füllen und nicht zu voll machen (sonst entstehen keine Töne). 
Die Rollen oder Gefäße danach mit Tonpapier und Kreppband bzw. buntem Klebeband gut verschließen. Die fertigen Instrumente können noch bunt angemalt werden. 
Tipp 1: Es ist wichtig, dass es gut hält, damit das Musizieren Freude macht. 
Tipp 2: Flüssigkleber ist wegen der längeren Trocknungszeit nicht empfehlenswert. Vor allem, wenn die Musikinstrumente kurz nach dem Basteln eingesetzt werden sollen (oder mit nach Hause genommen werden). 
Im Anschluss kann gerne ein kleines Konzert eingeplant werden (s. Hinweis oben). 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Interaktive Geschichte mit Legematerial
Material: große Holzfigur (gerne mit Krone), kleine Holzfigur, ein trauriges Gesicht auf dunklem Hintergrund, 2 Musikinstrumente (1 Instrument für das Bodenbild und 1 Instrument fürs Musikmachen bei der Erzählung)

Einleitung

Es ist zwar schon eine Weile her, aber es lebte einmal ein König, weit weg im Land Israel.
(Große Holzfigur mit Krone hinstellen) Sein Name war Saul und er war damals sehr bekannt. Er hatte ein großes Reich, ein Schloss und viele Untertanen. Was hat ein König denn noch so alles? 
(Gemeinsam mit den Kindern überlegen, was Könige denn so haben/besitzen)

Sauls Krankheit

Aber eines hat der König nicht: Gesundheit. Eine Krankheit plagt ihn und macht ihn ganz traurig. 
(Trauriges Gesicht auf dunklem Hintergrund hinlegen)
Dann will er allein sein. Er schickt alle fort und will mit niemandem reden. Das ist eine schwierige Zeit, seine Diener sind hilflos: »Wie können wir König Saul helfen? Was macht ihn wieder glücklich? Der arme König Saul. Lang soll er leben.« Das bedrückt alle, die im Palast leben und arbeiten. Diese Phasen kommen immer wieder. Alle sind ratlos.

Suche nach Hilfe – der Hirtenjunge David

Eines Tages sprechen die Diener wieder über König Saul: »Wir müssen endlich etwas unternehmen. Wir können dem Leiden unseres Königs nicht mehr länger zuschauen! Wer eine Idee hat, der melde sich.« Tatsächlich hat einer der Diener eine Idee. Sie klingt ganz einfach. Schnell machen sich die Diener auf die Suche. 
(Gemeinsam mit den Kindern überlegen, wer oder was dem König helfen könnte)
Und sie werden fündig. Schaut, da kommt die Hilfe.
(Kleine Holzfigur hinstellen) 
Es ist David. Er ist ein Junge, der Schafe hütet. Seine Schaf- und Ziegenherde hat er bei seinen Brüdern gelassen. Ein Diener fragt in die Runde: »Was soll uns ein Hirtenjunge bringen? Der kann doch nur Schafe hüten, weiter nichts.« Da holt David seine Harfe aus der Tasche und fängt an zu spielen.
(Musikinstrument zu kleiner Holzfigur legen)
Allen bleibt der Mund offen stehen. Sie sind von dem wunderschönen Harfenspiel bezaubert. 

Davids Musik wirkt

Schnell bringen sie David mit seiner Harfe zu König Saul. Er ist heute wieder sehr traurig und hat sich in seine königlichen Gemächer zurückgezogen.
Als der König die Musik der Harfe hört,
(Musik mit dem Musikinstrument machen)
geschieht etwas Wundervolles: Er hört auf zu weinen. Er schaut sich in seinem Zimmer um und entdeckt David mit seiner Harfe. Dann huscht ihm ein Lächeln über das Gesicht. Der König hat endlich Hilfe bekommen. Alle sind erleichtert, dass es dem König besser geht. Von da an bleibt der Hirtenjunge David an König Sauls Hof. Immer, wenn er traurig wird oder krank ist, spielt David von nun an die Harfe. Die Musik lässt es Saul besser gehen. Der König ist froh, endlich Hilfe bekommen zu haben.

Erzählung für Ältere


Rahmenerzählung gerne mit verteilten Rollen vorspielen oder auch von den Kindern in verteilten Rollen lesen lassen.

Ben bei Oma und Opa

Erzähler*in: Endlich sind Ferien. Ben freut sich schon. Eine Woche lang keine Schule. Eine Woche lang bei Oma und Opa übernachten. Immer wieder darf er zu Oma und Opa, wenn Ferien sind. Das gefällt ihm sehr gut. Mit Oma in der Küche kochen und backen, mit Opa in der Werkstatt kreativ sein, mit Oma und Opa im Garten arbeiten. Es wird viel gelacht und erzählt. Ben merkt, dass es bei Oma und Opa irgendwie ganz anders ist als zu Hause. Da herrscht eine andere Stimmung. Zu Hause ist es manchmal nicht so schön für Ben. Papa ist krank. Aber man sieht es ihm nicht an. Immer wieder geht es Papa schlecht. Oft versteht Ben gar nicht, warum. Er ist doch brav. Die Sonne scheint doch. Mama kocht sein Lieblingsessen. Aber all das nützt nichts. Papa ist dann oft abwesend, traurig und will allein sein. Ben würde alles tun, damit Papa wieder lachen kann und fröhlich ist. Doch so sehr er sich auch verbiegen mag und ihm die tollsten Dinge einfallen, es hilft einfach nichts. Gut, dass er immer wieder in den Ferien zu Oma und Opa darf. Da kann er die Sorgen einfach vergessen.
Oma: Ben, da bist du ja endlich! Ich freue mich so sehr, dich wieder zu sehen. 
Ben: Hallo Oma, schön, dich zu sehen! Endlich bin ich wieder bei euch.
Opa: Hallo Ben! Bin ich froh, dass du diese Woche zu uns kommst. Ich habe meine Werkstatt extra aufgeräumt, damit wir beide gut darin arbeiten können. Wir könnten ja Krippefiguren für Weihnachten schnitzen. Was denkst du?
Ben: Prima, Opa! Das klingt toll. Können wir gleich in die Werkstatt gehen? Jetzt sofort?
Oma: Komm erst einmal rein und bring deine Sachen in dein Zimmer. Vielleicht können wir vorher noch zusammen die leckeren Schneckennudeln essen, die ich eben gebacken habe. Danach können Opa und du gestärkt an die Arbeit gehen.
Ben: Okay, Oma. Meinetwegen.
Erzähler*in: Alle gehen ins Haus. Ben darf immer in Papas altem Zimmer schlafen. Oma hat das Bett schon frisch bezogen. Ben fühlt sich hier wie zu Hause. Hier darf Ben einfach Ben sein, einfach ein Kind sein.
Als das Gepäck im Zimmer ist, gehen alle drei in die Küche. Dort duftet es nach den Schneckennudeln.
Ben: Hmmm, riechen die gut, Oma. Deine Schneckennudeln sind die leckersten auf der ganzen Welt.
Oma: Oh, das freut mich aber, Ben. Die backe ich immer sehr gerne. Du weißt doch, Backen ist mein Hobby. Das macht mir viel Spaß. Ich darf etwas mit meinen Händen formen und am Ende kommen schöne, leckere Schneckennudeln dabei heraus. Das tut mir gut.
Opa: Ja, und mir tut gut, in der Werkstatt kreativ zu sein. Das Holz fühlen, riechen, schleifen und bearbeiten. Oma macht eben gerne etwas mit Teig und ich mit Holz. Aber uns verbindet, dass wir gerne Dinge herstellen, die uns Freude machen und uns glücklich machen. Weißt du, Ben, das ist wichtig. Was macht dich denn glücklich?
Ben: Hm, da muss ich mal überlegen, Opa. Wenn ich mit meinen Kumpels Fußball spielen kann, dann bin ich glücklich. In einem Team zu sein, nicht allein. Beim Toreschießen gemeinsam zu jubeln, anstatt traurig zu sein. Fußball lässt mich jubeln. Fußball lässt mich glücklich sein und macht mich froh. Das wäre doch auch eine gute Idee für Papa: mehr Fußball spielen. Dann wäre er vielleicht auch wieder glücklicher.
Oma: Ach, mein Junge, du machst dir immer so große Sorgen um deinen Vater. Das ist lieb von dir. Aber ich glaube, dass du als Kind für die meisten Dinge nichts kannst und auch wenig bewirken kannst. Das macht dich traurig, ich weiß. Du würdest alles tun, um deinem Papa zu helfen. Leider ist das nicht so einfach. Dein Papa war schon als junger Mensch immer wieder sehr verschlossen. Wir als Eltern haben das gemerkt und auch wir waren traurig, dass wir ihm nicht helfen konnten. Er hat schon viele Jahre Depressionen. Manche Krankheiten sind von außen nicht sichtbar. Nur wenn man die Menschen sehr gut kennt, scheint es durch. Ben, dein Papa liebt dich über alles. Leider kann er es dir nicht so oft und nicht so gut zeigen. Aber du sollst das wissen.
Ben: Was könnte Papa denn dann helfen?
Opa: Vielleicht hilft ja Musik. Früher hat deinem Papa Musik viel geholfen. Eine ganz besondere Art von Musik. Wenn es ihm sehr schlecht ging, ist er zur Musiktherapie gegangen.
Ben: Musik? Warum denn Musik, Opa?

Opa erzählt die Geschichte von König Saul

Opa: Ich kenne da eine Geschichte aus der Bibel – über einen König. Er war auch krank, und niemand konnte ihm helfen. Letztendlich hat ihm aber Musik geholfen. Diese Geschichte macht mir immer wieder Hoffnung. 
Ben: Opa, erzählst du mir die Geschichte?
Opa: Natürlich. Es lebte einmal König Saul und er war sehr krank. Vielleicht war es so ähnlich wie bei deinem Papa, vielleicht auch anders. Auf jeden Fall war er sehr traurig. Niemand in seinem großen Palast konnte ihm helfen. Alle waren hilflos. Für einen König gab es damals eigentlich keine Grenzen. Alles, was er haben wollte, hat er bekommen. Egal was es kostete. Aber was die Gesundheit betraf, gab es auch für den König Grenzen. 
Ben: Oh, schade, dann konnte dem König ja doch niemand helfen. Jetzt bin ich ein wenig traurig.
Oma: Jetzt warte erstmal ab. Die Geschichte geht noch weiter …
Opa: … denn eines Tages kam jemand im Palast auf die Idee, dass man es mit Musik versuchen könnte. Vielleicht könnte das dem König helfen. Vermutlich nicht für immer heilen, aber in schwierigen Stunden unterstützen.
Ben: Und wie haben die das dann gemacht?
Opa: Sie suchten jemanden, der für den König musizieren würde. Die Suche dauerte lange. Doch eines Tages wurden sie fündig. Ihre Wahl fiel auf den Hirtenjungen David. Gemeinsam mit seinen größeren Brüdern war er tagtäglich auf der Weide und hütete die Schafe und Ziegen seines Vaters. Da hatte er Zeit und konnte viel auf der Harfe üben. So kam David direkt von der Weide in den Königspalast von König Saul und machte für ihn Musik. 
Ben: Und was passierte dann?
Oma: Lass Opa doch ausreden, Ben. Du bist ganz schön ungeduldig.
Ben: Die Geschichte ist ja auch so spannend. Opa, los, erzähl bitte weiter.
Opa: Die Musik zeigte Wirkung. Der König schaute in die Richtung, aus der die Musik kam. Er zeigte seit Langem wieder eine Regung im Gesicht. Bislang saß er in seinen schweren Stunden immer zusammengekauert in einer Ecke, regte sich nicht und wollte nichts und niemanden sehen. Doch jetzt konnten die Diener ein Lächeln auf seinen Lippen erkennen. Es war zwar kein Lachen, aber immerhin ein Lächeln. Ab da blieb David am Hof von König Saul. Wann immer es dem König schlecht ging, wurde David gerufen, um Musik zu machen. So bekam der König endlich Hilfe.

Ben redet mit den Großeltern über die Geschichte

Ben: Das ist ja eine schöne Geschichte. Meinst du, es würde Papa helfen, wenn ich zu Hause schöne Musik anmache, wenn es ihm wieder schlecht geht?
Oma: Lieber Ben, du bist das Kind. Du bist nicht dafür verantwortlich, wenn es deinem Papa schlecht geht. Wir schlagen ihm mal vor, dass er wieder zur Musiktherapie geht, das hat ihm früher als Jugendlichem auch gutgetan. Zusammen mit ihm können wir »seinen David« suchen, eine Musiktherapeutin oder einen Musiktherapeuten. Du, Ben, kannst kannst für deinen Papa nicht der Therapeut sein, auch wenn du ihn liebhast und er dich liebhat. Er sollte sich um dich kümmern und nicht andersrum. Es ist gut, dass du uns davon erzählt hast. Und Oma und Opa sind jetzt die Kundschafter, die nach einer Hilfe für ihn Ausschau halten und mit ihm reden. Du hast alles richtig gemacht.
Opa: Und es könnte ja sein, dass es deinem Papa gefällt, wenn du ihm Musik abspielst. Vielleicht ist er ebenso begeistert wie König Saul. Das wäre euch beiden zu wünschen.
Ben: Vielleicht würde Papa auch nicht lauthals loslachen … aber wenn immerhin ein Lächeln auf seinen Lippen wäre, wäre das schon ein großer Erfolg.
Oma: Du kannst es auf jeden Fall versuchen. Ich drücke dir die Daumen. Wenn du das nächste Mal in den Ferien zu uns kommst, kannst du uns davon erzählen.
Ben: Ja, das mache ich, Oma. Ich bin schon sehr gespannt. So kann mein Papa wie auch der König aus der Bibel Hilfe bekommen.
Opa: Was mit Musik alles möglich ist. Und jetzt komm … die Schneckennudeln sind gegessen … lass uns in die Werkstatt gehen. Dann können wir mit den ersten Figuren für die Weihnachtskrippe beginnen. Hast du schon einen Wunsch?
Ben: Ja, ich möchte zuerst einen König für die Krippe schnitzen.
Opa: Abgemacht.
Erzähler*in: Ben und Opa gehen gemeinsam in die Werkstatt. 
Spätabends, als Ben bereits schläft, telefonieren Oma und Opa mit Bens Papa. Er erzählt ihnen, dass es ihm gerade wieder schlecht geht. Sie schlagen ihm vor, wieder zur Musiktherapie zu gehen. Papa findet die Idee gut und verspricht, sich darum zu kümmern. 
Gut, dass Ben mit anderen darüber geredet hat, dass es seinem Papa derzeit nicht gut geht. Ben weiß: Er ist nicht dafür verantwortlich, seinem Papa zu helfen. Das müssen andere tun. Was er aber tun kann: Er darf darüber mit anderen reden. Und das hilft auch Ben.

Der besondere Tipp …

Rhythmus-Instrumentenkiste
Mit 20 Instrumenten

Mit diesen Instrumenten in der stabilen Holzkiste ist jedes Kind in jedem Alter sofort mittendrin und mit Begeisterung dabei. Die Auflistung der Instumente findet ihr im Internet (s. u.). 

€ 149,00; Best.-Nr. 9028

Ergänzungs-Set Rhythmus-Instrumente
Mit 5 Instrumenten


Für den musikalischen Startschuss oder zur Ergänzung der Instrumentenkiste (s. o.)

€ 35,00; Best.-Nr. 9029

junge-gemeinde.de

1. Samuel 18,5-16

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe »Zur ganzen Reihe«.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Boccia

Eine Saul-Gruppe tritt gegen die David-Gruppe an. Spiel gerne kommentieren mit z. B.: »Wer wird getroffen?«, »Das war jetzt aber haarscharf!« etc. Thema und Inhalt der Geschichte kann so nochmals anders vertieft werden. Die Gruppe, die ihre Kugeln am nächsten am »Glücks-Schweinchen« hat (kleiner Ball beim Boccia), gewinnt. Nur bedingt im Gemeindehaus spielbar, wegen der Kugeln. Vorher klare Absprachen treffen: Bälle dürfen nur auf dem Boden gerollt werden (nicht werfen!).

Faules Ei

Die Gruppe macht einen großen Kreis. Ein Kind hat einen Gegenstand in der Hand (Papiertuch, Mütze …) und läuft außen um den Kreis herum. Irgendwann lässt es den Gegenstand fallen. Das Kind, hinter dem der Gegenstand nun liegt, muss ihn aufheben und versuchen, das andere Kind zu fangen, bevor es an den Platz kommt, von dem aus das andere Kind losgerannt ist. Wird es gefangen, geht es so lange als »faules Ei« in die Mitte, bis es vom nächsten »faulen Ei« abgelöst wird. Ansonsten stellt es sich nach der einen Runde 
Rennen an den Platz des anderen Kindes.

Tipp 1: Die leere Stelle des verfolgenden Kindes immer deutlich frei lassen, damit klar ist, wo die rettende Lücke ist. 
Tipp 2: Darauf achten, dass der Gegenstand direkt hinter einem Kind zum Liegen kommt, damit klar ist, welches Kind verfolgen soll. 
Tipp 3: Bei kleineren Kindern lieber größere Gegenstände verwenden. 
Tipp 4: Immer wieder auch darauf achten, dass der Kreis groß genug ist, damit theoretisch genügend Zeit wäre, das Kind einzuholen. 
Tipp 5: Darauf hinweisen, beim Fangen nicht zu schubsen. 
Tipp 6: Falls sich ein Kind geniert, allein in der Mitte zu sitzen, das Kind nicht dazu zwingen.

Gewaltschutzrap

Es könnte der Rap »Meine Gefühle sind wichtig und richtig« mit Bewegungen eingeübt und bei Abholung den Eltern vorgeführt werden.
Den Rap findet ihr im Internet (YouTube, Stichworte: Schutzrap, Körper).
Die Vorführung beim Bringen der Kinder ankündigen, damit die Eltern die entsprechende Zeit mit einplanen. 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Interaktive Geschichte
Personen: König Saul (Kind, das sich gut in die Gruppe einfindet), David, alle anderen Kinder sind das Volk Israel.
Der*die Erzähler*in liest die Geschichte. Ein oder zwei ältere Kinder oder Mitarbeiter*innen geben den Kindern an den entsprechenden Stellen die pantomimischen Hinweise, die die Geschichte unterstreichen. Die Kinder können intuitiv auch eigene Bewegungen entstehen lassen. Um die Kinder aufmerksam zu machen, dass gleich eine neue Bewegung kommt, kann ein Symbol hochgehalten oder Bewegung vereinbart werden.

Material: Krone für Saul, Speer, Hut für David, evtl. Symbol zum Hochhalten, um die Kinder aufmerksam zu machen
Erzähler*in:
Vor langer Zeit feierte das Volk der Israeliten große Feste. Es jubelte und jubelte (Kinder jubeln). Es tanzte (Kinder tanzen) und sang (Kinder singen) und klatschte in die Hände (Kinder klatschen). Alle tanzten für sich in der Menge (Kinder tanzen für sich). Oder alle nahmen sich an den Armen und tanzten gemeinsam im Kreis (Kinder nehmen sich an den Armen und tanzen im Kreis). Große Freude war spürbar. Alle jubelten laut (Kinder jubeln). Alle lachten hatten gute Laune (Kinder lachen).
Nur einer nicht (König Saul steht abseits der Gruppe, Kinder zeigen mit dem Finger auf ihn). Er heißt Saul. Er war der König des Volkes (Saul bekommt Krone aufgesetzt). Aber er war traurig (Saul schaut traurig zu Boden). Dem König ging es nicht gut. Fast hätte er weinen müssen (Saul reibt sich die Augen, als ob er weint). Denn das Volk feierte (Kinder jubeln) und klatschte (Kinder klatschen) und lachte (Kinder lachen) und amüsierte sich nicht wegen ihm, dem König. Es klatschte (Kinder klatschen) und lachte (Kinder lachen) wegen einem anderen Mann. Er hieß David (David bekommt inmitten der großen Gruppe den Hut aufgesetzt; Kinder zeigen auf ihn). Er war für die Soldaten von König Saul zuständig. Das konnte David sehr gut. Die Menschen mochten David. Die Menschen jubelten ihm zu und feierten ihn (Kinder jubeln). Die Menschen klatschten, wenn sie ihn sahen (Volk klatscht) und die Menschen verneigten sich vor David (Volk verneigt sich)
Da wurde es dem König Saul zu viel. Seine Traurigkeit und Verzweiflung, das Gefühl, allein und unwichtig zu sein, schlug in Wut um (Saul guckt wütend). Und die Wut wurde zu Hass (Kinder boxen mit Fäusten in die Luft). Eines Tages nahm König Saul seinen Speer und schleuderte ihn nach David (Saul zeigt mit Speer auf David). Das waren bange Momente (Kinder halten sich erschreckt die Hand vor den Mund). Würde Sauls Speer den wichtigen Heerführer David treffen?
Nein, der Speer von Saul traf David nicht (Kinder atmen erleichtert aus)
David hatte Glück gehabt Das war aber haarscharf! 
David war von Gott beschützt und begleitet. So konnte Sauls Speer ihn nicht treffen. Da feierte das Volk wieder und klatschte (Kinder jubeln und klatschen) und lachte (Kinder lachen) und machte sich lustig über den König Saul, der sein Ziel verfehlt hatte.
David war zum Glück nicht getroffen worden.

Der besondere Tipp …

Dosenwurf-Set

Dieser Klassiker ist bei Gemeindefesten und (kirchlichen) Aktionen nach wie vor ein Anziehungspunkt und bietet Spaß für jedes Alter.
Die 10 Dosen sind beidseitig mit Deckeln verschlossen und sorgen so für ein sicheres Spielen. Es werden drei ca. 7 cm große Kunstlederbälle mitgeliefert. 

€ 26,00; Best.-Nr. 1693

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Die Geschichte ist dieselbe wie die »für Jüngere«

Abänderungen
Die Rolle des*der Erzähler*in soll von einem älteren Kind übernommen werden, das gut lesen und gleichzeitig die Bewegungen zeigen kann. 
Alternativ gibt es zwei Kinder, die sich diese Aufgaben teilen.
Die Mitarbeitenden haben keinen Sprechpart mehr, da alles von den Kindern gemacht wird. Die Mitarbeitenden übernehmen eine Volk-Israel-Rolle.

1. Samuel 24,1–23

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Höhle bauen

Mit Tischen, Stühlen und Tüchern eine Höhle bauen. Darin die Geschichte erzählen und/oder ein Gespräch darüber führen.
Hierbei die Themen »Schutzkonzept« und »Prävention Sexualisierte Gewalt« im Blick haben: 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Vorbereitung: Höhle mit Tüchern, Tischen, Stühlen … bauen. 
Darin dann die folgende Geschichte erzählen.

Hinführung
So, wie wir jetzt in einer Höhle sitzen, so saß vor langer Zeit auch ein wichtiger Mann mit seinen Leuten in einer Höhle. Wir kennen ihn schon von den letzten Malen. Es ist der Harfenspieler. Wie hieß der noch gleich?
Der wichtige Mann heißt David.

David und seine Begleiter verstecken sich

David war damals den Menschen sehr gut bekannt. Daher hatten sich David viele Menschen angeschlossen. Gemeinsam hatten sie gekämpft. Aber man kann nicht dauerhaft kämpfen. Immer wieder müssen die Männer Pause machen. 
Jetzt ziehen sie sich in eine Höhle zurück. Denn es gibt Ärger zwischen David mit seinen Leuten und einem anderen wichtigen Mann. Dieser heißt Saul. David und Saul sind miteinander verwandt. Denn die Tochter von Saul ist die Frau von David. Trotzdem stehen sie sich feindlich gegenüber.

In der Höhle

Plötzlich kommt Saul in die Höhle, in der David sich versteckt, um sich auszuruhen. Saul muss mal. Aber mitten im Gebirge gibt es keine Toiletten, wie wir sie kennen. Also geht Saul in die Höhle, um dort in Ruhe Pipi machen zu können. In der Höhle ist es dunkel. Saul sieht nichts und niemanden. David und seine Leute halten sich versteckt. Mucksmäuschenstill ist es nun. Man hört nur, wie Saul pinkelt. David ist ganz nah an Saul dran. So nah, dass er mit einem Messer ein Stück von Sauls Mantel abschneiden kann.

Saul will König bleiben

Eigentlich sind die beiden Männer Feinde. Noch ist Saul der König, aber er hat das Gefühl, dass seine Zeit bald vorbei sein wird. Er weiß auch, dass David sein Nachfolger werden wird. Das stört ihn. Sein ehemaliger Harfenspieler, dem er vertraut hat. David, der zum Truppenführer aufgestiegen ist. David, der beim Volk viel beliebter ist als Saul, der König. Er selbst, Saul, hat die Berühmtheit und den Aufstieg Davids ermöglicht. Doch jetzt stört es ihn sehr. Saul will seine Macht behalten. Er will König bleiben. Er will nicht abdanken. Er will nicht, dass David König wird. Saul fühlt sich entmachtet, hat Angst, seine Würde zu verlieren. Er hasst David dafür, dass dieser viel beliebter ist.
David wiederum hat auch schlechte Gedanken über Saul. Obwohl er sein Schwiegervater ist, mag er ihn nicht mehr. Denn Saul hat versucht, David zu töten.

David verschont Saul

Jetzt in der Höhle hätte David die Möglichkeit, Saul zu töten. Dann wäre der Weg zum Thron frei für ihn. Dann wäre er, David, selbst König. Und er müsste keine Angst mehr haben, von Saul getötet zu werden. Als Saul die Höhle verlässt, zeigt David ihm das abgeschnittene Mantelstück. Da wird Saul schlagartig klar, dass sein Leben gerade am seidenen Faden gehangen hatte. In dieser Höhle ging es gerade tatsächlich um Leben und Tod, obwohl Saul nur Pipi machen musste. So wurde der König Saul von David, seinem späteren Nachfolger, verschont und am Leben gelassen. Auch später gibt es noch mehrere solcher Situationen. Situationen, in denen er seinen Feind Saul hätte umbringen können.
David hätte sie nutzen können. Aber er tut es nicht. Irgendetwas oder irgendwer hält ihn davon ab. Er weiß nicht genau, was da geschieht. Vermutlich ist es Gott, der ihm in diesen Momenten beisteht und ihn vor solchen Dummheiten bewahrt. Zum Glück bewahrt ihn Gott. 

Der besondere Tipp …

Der Grolltroll
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater




Wut und die Bitte um Entschuldigung – das sind die Themen dieses Bildkarten-Sets.
Manchmal läuft alles schief, wie beim kleinen Troll. Seine Hütte kracht immer wieder zusammen und den leckeren Apfel kann er auch nicht ernten. Da grollt es mächtig in seinem Bauch und er wird zum Grolltroll. Als er dann seine Wut an seinen Freunden auslässt, reicht es ihnen: sie gehen. 

Wie es für den kleinen Troll weitergeht und wie er und seine Freunde sich wieder vertragen, erzählen die 15 DIN-A3 großen Bildkarten zusammen mit dem kompletten Bilderbuchtext. 

  • Emotionen wahrnehmen.
  • Umgang mit Wut und Frust
  • Ansprechendes pädagogisches Angebot zum Thema
  • Für Kinder zw. 3 und 8 Jahren
  • Für Kita und Grundschule

€ 20,00; Best.-Nr. 3783

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Vorbereitung: Höhle mit Tüchern, Tischen, Stühlen … bauen. 
Darin erzählt dann David die folgende Geschichte in der Ich-Form.

Eine Höhle als Versteck

Kommt rein in meine Höhle, kommt rein. Ihr kennt mich ja, ich bin David. Erst war ich ein Hirtenjunge. Dann wurde ich Harfenspieler für König Saul. Dann Anführer der Soldaten Sauls. Hier in der Höhle ist es zwar etwas dunkel, aber dafür können wir uns gut verstecken. Meine Männer und ich sind gerade viel in Höhlen unterwegs, hier im Gebirge. In den Städten fühlen wir uns nicht mehr sicher. Mein Schwiegervater, König Saul, will mich töten. Er kann es nicht ertragen, dass ich erfolgreich bin, ja vielleicht sogar erfolgreicher als er. Erst war ich erfolgreich als Harfenspieler, wenn es ihm schlecht ging. 

Davids Aufstieg

Danach bin ich zum Truppenführer aufgestiegen. Auch das gelang mir gut. Viele Menschen habe ich um mich scharen können. Die Truppe wächst und wächst. Meine Leute sind mit mir zufrieden. Sie sagen, ich wäre ein guter Anführer. Natürlich freut mich das. Wir sind siegreich. Unser Volk feiert die Erfolge. Wir sind Helden für sie. Immer mehr Männer schließen sich daher meiner Truppe an. Das ist wie eine große Welle, auf der wir aktuell reiten. Ich genieße den Erfolg. Ich bin der Anführer der Truppen. Wir sind sehr oft in Kämpfe verwickelt. Bislang haben wir noch nie verloren. Das soll auch weiterhin so sein. Kein Wunder also, dass es König Saul gar nicht gefällt, wenn ich als Schwiegersohn und erfolgreicher Truppenführer für mehr Glanz und Gloria im Reich sorge als er, der alte und kranke König. 

David will König werden

Seine Zeit endet sowieso bald. Das weiß er auch. Er will es bloß nicht wahrhaben. Ich kann es kaum erwarten, auf den Thron zu kommen. Ich werde gut unterstützt und vom Volk gefeiert. Meine Herrschaft wird ein goldenes Zeitalter. Alle werden sich an mich erinnern, an mich, den großen König David. Vieles werde ich anders machen als mein Vorgänger. Das werden die Leute sicherlich gut finden.
Nur leider ist es bis dahin noch ein wenig Zeit. Schade. Bereit für den Thron fühle ich mich nämlich schon. Aber ich muss noch geduldig sein, auch wenn das keine Stärke von mir ist. Ich will siegen, gewinnen, Erfolge melden, aktiv sein. Abwarten, dass Saul irgendwann stirbt, das langweilt mich. Na, vielleicht könnte ich ja mal etwas nachhelfen, oder? Mal sehen, vielleicht kommt eine passende Gelegenheit für mich. Dann will ich zuschlagen, also: ihn erschlagen. Als Kriegsherr habe ich ja schon viele Männer getötet. Das wird kein Problem sein. Aber er ist ja der König und der Vater meiner Frau. Macht das dann vielleicht doch einen Unterschied? Wir werden sehen.

Jemand kommt in die Höhle

Da, ich höre etwas. Da kommt jemand auf unsere Höhle zu. Wer kommt denn genau heute direkt in unsere Höhle? Das ist ja unglaublich.
Da, jetzt kann ich den Umriss des Menschen erkennen. Es ist ein Mann, ein älterer Mann. Er läuft beschwerlich in die Höhle. Hier im Gebirge ist es steil, er schnauft heftig. Aber er ist edel gekleidet. Eigentlich trägt nur der König so einen schönen, roten Mantel. Moment mal … das ist ja der König! Verrückt. Was macht der König in meiner Höhle? Wir suchen Schutz und verstecken uns vor ihm und er kommt direkt in unsere Höhle! Was für ein Zufall. Was jetzt wohl passiert? Ich bin ganz angespannt!

Ist das die Gelegenheit?

Jetzt fängt es an zu plätschern. Ganz nah ist er an mir dran. Ich kann spüren, wie er atmet. Er ist es wohl nicht gewohnt, in dem Gebirge zu Fuß unterwegs zu sein, zu untypisch für einen König. Er atmet immer noch laut und schwer, beruhigt sich kaum. Auch mein Herz beruhigt sich kaum. Es schlägt wie wild. Könnte das die Situation sein, von der ich eben sprach? Jetzt habe ich die Möglichkeit, Sauls Zeit auf dem Thron zu beenden und meine Zeit auf dem Thron beginnen zu lassen. Soll ich ihn töten? Mein Herz schlägt immer schneller und lauter. Es übertönt das Atmen des Königs. Soll ich ihn töten?
Oder lieber doch nicht?

David verschont Saul

Nein, ich will ihn am Leben lassen. Aber einen kleinen Denkzettel will ich ihm schon verpassen. Ich hole schnell mein Messer hervor und schneide ein Stück seines roten Königsmantels ab.
So, geschafft. Wenn er wieder draußen ist, werde ich ihm hinterherrufen und ihm den Zipfel seines Mantels zeigen. Er soll wissen, dass es knapp war, sehr knapp. Dass ich ihn verschont habe, obwohl ich ihn hätte töten können. Ich merke, dass es doch anders ist, den König und eigenen Schwiegervater zu töten. Das kann und will ich nicht. Das habe ich nun beschlossen. Der König wird von mir verschont.

Matthäus 5,(1–2) 3–10 

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Psalmgebet 

Die Seligpreisungen werden gemeinsam wie folgt gebetet:
Eine*r: Selig sind, die da Leid tragen, 
denn sie sollen getröstet werden.
Alle: Selig sind, die da Leid tragen.
Eine*r: Selig sind die Sanftmütigen, 
denn sie werden das Erdreich besitzen.
Alle: Selig sind die Sanftmütigen. …

Lieder

Selig seid ihr (LJ 608, KG 127, HuT 322, MKL1 96)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Tassen/Teller bemalen

Die Kinder bemalen Tassen oder Teller, die sie an die Verheißung der Seligpreisungen erinnern. 
Material: Porzellantassen/-teller, Porzellanmalfarben 
Das Team hat einige Ideen, was aufgemalt werden könnte. Die Älteren können eine der Seligpreisungen schreiben (besonders passend: »Selig sind, die da hungert und dürstet … denn sie sollen satt werden«). Oder auch der Satz: »Ich bin selig!« bzw. »Du bist selig!« 
Jüngere Kinder brauchen dabei Unterstützung. 

Seligpreisungssonne 

Material: runde Pappteller, Stifte, gelbe Papierstreifen, Klebstoff
Auf den Pappteller ein lächelndes Gesicht malen. An den Tellerrand schreiben: »Ihr seid selig« und/oder »Ihr seid göttlich glücklich«. Die Papierstreifen mit Personen beschreiben (z. B. Mama, Papa, ich, Lehrerin, arme Menschen) und sie als Sonnenstrahlen rund um das Gesicht kleben. 

Foto: Friederike Heinzmann

Alternativ kann auch ein Seligpreisungsherz gemacht werden. Anstatt der Sonnenstrahlen werden dann zuvor ausgeschnittene Herzen beschriftet und an den Teller geklebt.

Foto: Friederike Heinzmann

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Erzählung mit Figuren
In der Erzählung werden drei Seligpreisungen exemplarisch erzählt.
Material: Figuren für Jesus, Mann, Frau, Kind; evtl. für jedes anwesende Kind eine weitere Figur zur Verfügung haben, dunkles Tuch, helles Tuch, Steine/Tränen aus Papier oder anderem Material, Papierblumen, Sonne, lachende Smileys, Kerzen. 
(Beide Tücher mit etwas Abstand voneinander hinlegen. Mann, Frau und Kind auf das dunkle Tuch stellen. Im Laufe der Erzählung werden sie auf das helle Tuch gestellt.)

Ihr seid selig!

(Jesus-Figur den Kindern zeigen)
Das ist Jesus. Viele Menschen wollen Jesus hören. Sie denken: »Jesus erzählt gute Dinge über uns Menschen und über Gott.« Damit ihn alle Menschen hören können, geht Jesus auf einen Berg. Jetzt können ihn wirklich alle sehen und hören. Jesus sagt zu den Menschen: »Ihr seid selig!« Damit meint Jesus: »Ihr seid göttlich glücklich. Ihr könnt euch freuen. Ihr seid ganz nahe bei Gott.« 
(Jesus auf das helle Tuch stellen; 
Figur des Mannes nehmen)

Selig sind die Traurigen

Ein Mann hört, was Jesus sagt. Der Vater des Mannes ist gestorben. Der Mann denkt oft an ihn. Er ist sehr traurig. Jesus sagt: »Selig sind die Traurigen, denn sie sollen getröstet werden.« Der Mann denkt nach: »Ich bin selig. Ich darf mich freuen. Gott ist mir nahe. Ich bin zwar jetzt noch traurig, aber irgendwann kommt die Zeit, da bin ich nicht mehr traurig. Gott wird mich trösten. Manchmal verstehe ich nicht, warum Gott etwas macht, wie es ist. Ich weiß nicht, warum jemand krank wird oder warum jemand stirbt oder warum es schlechte Dinge in der Welt gibt. Aber ich bin mir sicher: Gott meint es gut mit uns Menschen. Er meint es gut mit mir und ich darf mich freuen.« Als der Mann so denkt, spürt er, wie es in ihm und um ihn herum hell und fröhlich wird. Er merkt: Ich bin selig. 
(Mann auf helles Tuch stellen; die Frau nehmen)

Selig sind, die Gerechtigkeit wollen

Eine Frau hört, was Jesus sagt. Die Frau ist sehr arm. Sie muss hart arbeiten, aber verdient nur ganz wenig Geld. Die Männer, die das Gleiche arbeiten, bekommen viel mehr Geld. Das ist ungerecht. Die Frau ist wütend und traurig. Sie spürt: »Ich will Gerechtigkeit.« Jesus sagt: »Selig sind, die da hungert und dürstet nach Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.« Die Frau denkt nach: »Ja, ich habe wirklich Hunger und Durst nach Gerechtigkeit. Es soll keine Ungerechtigkeit auf der Welt geben. Gerechtigkeit ist für mich sehr wichtig. Deswegen bin ich selig. Ich darf mich freuen. Gott ist mir nahe. Gott verspricht mir: Es wird Gerechtigkeit für alle geben.« Als die Frau so denkt, spürt sie, wie es in ihr und um sie herum hell und fröhlich wird. Sie merkt: Ich bin selig. 
(Frau auf helles Tuch stellen; das Kind nehmen)

Selig sind, die Frieden stiften

Ein Kind hört, was Jesus sagt. Das Kind mag es nicht, wenn es Streit gibt. Das Kind versucht dann immer eine gute Lösung zu finden. Es sagt: »Wir vertragen uns wieder miteinander. Frieden ist viel schöner als Streit.« Das Kind hört, was Jesus sagt. Er sagt: »Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes heißen.« Das Kind denkt nach: »Ich bin selig. Ich darf mich freuen. Gott ist mir ganz nahe. Ich setze mich für Frieden ein. Neulich bin ich sogar zwischen zwei gegangen, die sich geschlagen haben. Ich habe einem Erwachsenen Bescheid gegeben. Dann haben wir darüber geredet, warum es so großen Streit gab. Zum Schluss haben beide Streithähne gemerkt, dass sie beide ein bisschen was falsch gemacht haben. Und sie haben sich wieder vertragen. Wenn man sich für Frieden und Freundschaft einsetzt, dann ist man wirklich Gottes Kind.« Als das Kind so denkt, spürt es, wie es in ihm drin und um es herum ganz hell und fröhlich wird. 
(Kind auf helles Tuch stellen)

Göttlich glücklich

Jesus sagt zu den Menschen: »Ihr seid selig!« Auch wir, heute und hier, sind selig. Wir sind göttlich glücklich und dürfen uns freuen. Gott ist uns nahe.
(Zum Abschluss der Geschichte bekommt jedes Kind eine Figur und darf sie auf das helle Tuch stellen.)

Der besondere Tipp …

… nicht nur für die Erzählungen dieser Reihe!

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21 Holzkegel in vier verschiedenen Größen 


€ 20,00; Best.-Nr. S1680


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Erzählung für Ältere

Viele Menschen wollen Jesus hören

Es ist ein schöner Sommertag. Nicht zu warm und nicht zu kalt. Joel und Aaron sind mit ihren Eltern zu Jesus gegangen. Auch die anderen Kinder des Dorfes sind mit ihren Familien hier. Viele Menschen wollen Jesus hören. Sie wollen wissen, was er über Gott und die Menschen sagt. Er hat gute Ideen, wie man gut zusammenleben kann. Er erzählt spannende Geschichten und schafft es, dass Menschen froh und glücklich werden, wenn sie ihm zuhören.

Auf der Wiese am Berg

Jetzt sitzen alle auf der großen Wiese des Berges. Viele, sehr viele Menschen sind da. Alle sind gespannt. Aber Joel ist sauer. Er hat sich mit Aaron gestritten. »Du bist dumm«, hat Aaron zu Joel gesagt. »Du verstehest sowieso nicht, was Jesus meint. Wenn man Jesus verstehen will, dann muss man schlau sein. Und du kannst noch nicht mal lesen, obwohl ich es dir schon so oft gezeigt habe.« Joel schluckt. Aaron hat recht, er versteht manche Dinge wirklich nicht so schnell wie andere und er ist auch nicht so mutig wie Aaron. »Aber ich will Jesus trotzdem hören, auch wenn ich ihn nicht verstehe«, denkt Joel trotzig. Und dann hört er, wie Jesus sagt: »Selig sind, die vor Gott arm sind, den ihnen gehört das Himmelreich.« Auf einmal fällt Joel ein, dass Jesus auch gesagt hat, dass man Gott begegnen soll, wie ein Kind es tut. Man braucht gar nicht alles von Gott zu verstehen. Und man soll sich nicht einbilden, dass man schon alles weiß. »Das Wichtigste ist, dass ich neugierig bin und mich von Gott überraschen lasse«, denkt Joel. »Dann darf ich mich freuen, weil ich mit Gott zusammenlebe in seinem Reich.«

Ungerecht behandelt

Wütend stapft Aaron über die Wiese zu seinen Freunden. Er ist sauer. Er hat sich mit Joel und auch mit Mama und Papa gestritten. In seinem Bauch grummelt es vor Wut: »Die Eltern haben Joel viel lieber als mich. Ständig kümmert sich Mama um ihn und ist so besorgt. Und alles nur, weil Joel als kleines Kind so lange krank war. Das ist so ungerecht, dass Mama ihn deswegen öfter in den Arm nimmt. Und Papa schaut immer, dass Joel genug zu essen bekommt, selbst wenn alle anderen dann weniger haben.« Aaron spürt, wie ihn das traurig macht. Da hört er Jesus sagen: »Selig sind, die hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.« – »Hunger und Durst nach Gerechtigkeit habe ich tatsächlich«, denkt Aaron. »Aber vielleicht ist es ja gerecht, wenn Joel Hilfe bekommt, die ich gar nicht brauche. Gerechtigkeit gibt es dann, wenn alle das haben, was sie für ein gutes Leben brauchen«, überlegt Aaron. »Und ich habe ja eigentlich alles. Vielleicht nehme ich Joel und Mama einfach auch mal von mir aus in den Arm. Dann umarmen wir uns gegenseitig.« 

Göttlich glücklich

Während Aaron so denkt, merkt er, wie das Grummeln in seinem Bauch weniger wird. Er geht zurück zu Joel, Mama und Papa. Als Aaron und Joel sich sehen, grinsen sie sich an. »Entschuldigung«, meint Aaron. »Frieden«, sagt Joel und schüttelt seinem Bruder die Hand. Da hören sie, wie Jesus sagt: »Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes heißen.« – »Vielleicht sind wir beide Kinder Gottes«, meint Aaron. »Auf jeden Fall«, erwidert Joel. »Wir sind selig. Wir sind göttlich glücklich und dürfen uns freuen. So wie alle Menschen, die es gut meinen.« 

Im Anschluss an die Geschichte kann überlegt werden:

Der besondere Tipp …

Die 30 besten Kirchenlieder für Kinder

Denn: Singen macht glücklich, singen macht froh! Und diese 30 schon zu Klassikern gewordenen Kinderkirchenlieder helfen ganz bestimmt dabei. 
€ 12,99; Best.-Nr. 3643

Segensarmbänder
Mit Aufdruck 
»Ich bin gesegnet. Gott ist bei mir.«

€ 1,90 (ab 10 Ex. je € 1,70) 
Gelb, schwarzer Aufdruck: Best.-Nr. 319
Grün, gelber Aufdruck: Best.-Nr. 317

junge-gemeinde.de

Matthäus 5,13–16

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Ihr seid das Salz der Erde (KuS 554; Wwdl 57);
Ihr seid das Salz, das Salz der Erde (Wwdl 58);
Salz und Licht 
(Feiert Jesus! Family 30, Einfach Spitze2 123);
Wir tragen dein Licht (KuS 72, KKL 53, LH2 276)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Kräutersalz herstellen

Material: Salz, getrocknete Kräuter, Tütchen oder kleine Gläser, Teelöffel, Klebeetiketten oder Etiketten zum Dranbinden mit Schnur, Stifte. 
Kräuter und Salz vermischen.
Etiketten beschriften (z. B. Kräutersalz »Ihr seid das Salz der Erde«) und anbringen.

Salzlichter gestalten

Material: leere Marmeladengläser, 
bei Variante 1: grobes Salz, Wasser;
bei Variante 2: Salz, Haarspray oder Serviettenkleber, evtl. Schwamm/Pinsel 
Variante 1: In die Gläser ca. 1 cm hoch Salz füllen. Mit dem Teelöffel vorsichtig Wasser hinzufügen. Tipp: Das Salz sollte lediglich feucht sein; die Salzkristalle dürfen sich nicht auflösen. Das Glas dann an einen warmen Ort stellen. Nach drei bis fünf Tagen beginnen Salzkristalle am Glas hochzuklettern. Sollen sie noch weiterwachsen, nochmals etwas Wasser nachgeben. 
Variante 2: Die Gläser mit dem Haarspray gut einsprühen oder den Serviettenkleber mit Schwamm/Pinsel großzügig auftragen. Eine Hand ins Glas stecken, um es drehen zu können, während es mit Salz bestreut wird. Tipp: Wird das Glas mit Haarspray eingesprüht, muss das anschließende Bestreuen mit dem Salz vor dem Trocknen des Sprays erfolgen.
Nach dem Bestreuen das Ganze noch einmal mit Haarspray einsprühen.
Beide Gläserarten können (nach dem Trocknen) mit Bändern verziert werden.

Der besondere Tipp …

Dynamo-Taschenlampe
Mit Aufdruck »Licht auf meinem Weg« … um Licht zu sein und Licht zu haben

Die Taschenlampe ist an nahezu jedem Ort und jederzeit einsatzbereit. Sie benötigt weder Strom noch Kabel noch Batterien, da der Akku durch manuelle Bewegungen aufgeladen werden kann. Die zwei LED-Lampen geben dann ausreichend Licht, um für Nachtwanderung, Zeltlager usw. gerüstet zu sein. 
Der Aufdruck aus Psalm 119, »Licht auf meinem Weg«, erinnert an Gottes Zusage an uns Menschen. 
Maße: 10,5 cm breit, 6 cm hoch, 3 cm tief
€ 4,90 (ab 10 Ex. je 4,60); 

Blau: Best.-Nr. 1717 
Rot: Best.-Nr. 1718

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III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Es sollte ein Säckchen oder Tütchen mit Salz vorbereitet sein. Von außen ist nicht zu erkennen, was sich im Säckchen befindet. Außerdem Gurkenscheiben (für jedes Kind mindestens zwei Scheiben).
Während der Geschichte dürfen die Kinder zunächst Gurkenscheiben ohne Salz probieren und dann mit Salz.

Ein besonderer Ausflug

Nuriel und Levi dürfen heute ihre Eltern begleiten. Mama hat früh am Morgen einen Korb mit Essen gepackt: ein Lederschlauch mit Wasser, Brot, ein bisschen Ziegenkäse und eine Gurke. Fast könnte man meinen, die Familie macht einen Ausflug. Ein bisschen stimmt das auch, aber es ist ein besonderer Ausflug. Jesus ist da. Mama und Papa wollen Jesus sehen und hören. Nuriel und Levi dürfen mit. Auch die anderen Kinder aus dem Dorf sind mit ihren Eltern zu Jesus gekommen. Weil so viele Menschen Jesus hören wollen, ist er auf einen Berg gegangen. Dort gibt es eine Wiese. Jetzt sitzen die Menschen auf der Wiese. Auch Nuriel und Levi haben sich zu ihren Eltern gesetzt. Alle hören Jesus zu. 

Salz der Erde

Jesus sagt: »Ihr seid das Salz der Erde.« Nuriel schaut ihren Papa an. »Ich bin doch kein Salz. Ich bin doch Nuriel«, flüstert sie ihm zu. »Das stimmt. Aber Jesus sagt damit: ›Du bist ganz besonders wertvoll!‹« 
Mama holt ein kleines Säckchen aus dem Korb. 
(Erzähler*in holt das Salszsäckchen und lässt die Kinder raten, was wohl drin ist.)
Vorsichtig öffnet Mama das Säckchen. Nuriel und Levi schauen hinein. 
(Kinder können ins Säckchen schauen.)
Kleine, weiße Körner sind im Säckchen zu sehen. »Salz!«, ruft Levi. »Ja«, sagt Mama, »das ist Salz. Ich brauche es zum Kochen und Backen. Wenn ich Fisch salze, können wir ihn länger aufbewahren. Salz ist sehr wichtig.« – »Aber Salz ist sehr, sehr teuer«, sagt Papa. »Gott sei Dank braucht man gar nicht viel davon«, meint Mama. »Schon ganz wenig Salz reicht, damit das Essen gut schmeckt.« Papa hat mit einem Messer die Gurke in Scheiben geschnitten. »Probiert mal«, sagt er zu Nuriel und Levi.
(Auch die Kinder bekommen Gurkenscheiben zum Probieren.) 
Nuriel und Levi knabbern ihre Gurkenscheiben. »Und jetzt«, sagt Papa, »streut ihr ein kleines bisschen Salz auf eure Gurke.« 
(Eine zweite Runde Gurkenscheiben wird verteilt und die Kinder streuen etwas Salz darauf und essen sie.
Daran schließt sich ein kurzes Gespräch an: 

Licht der Welt

»Mmm, lecker«, sagt Nuriel. »Das schmeckt ja ganz anders als vorher. Und das, obwohl ich nur ganz wenige Körnchen Salz auf meine Gurke gestreut habe.« – »Ja genau«, bestätigt Mama. »Und das meint Jesus auch, wenn er sagt: ›Ihr seid das Salz der Erde.‹ Obwohl wir vielleicht nur wenige sind, können wir doch einen ganz großen Unterschied machen. Du kannst einen Unterschied machen. Du sorgst zum Beispiel ganz oft dafür, dass ich mich freue. Du machst mein Leben hell und fröhlich. Und deshalb sagt Jesus außerdem noch zu uns: ›Ihr seid das Licht der Welt.‹« Nuriel überlegt kurz. »Das heißt: Ich bin wertvoll. Ich mache den Unterschied. Ich kann es gut und schön machen, auch wenn ich klein bin.« – »Genau«, sagt Papa. »Du bist das Salz der Erde und das Licht der Welt.«

Die besonderen Tipps …

Friedenskreuz-Anstecknadel (Pin)

Der Friedenskreuz-Pin lässt sich schnell und problemlos an vielen Kleidungs-stücken anbringen. Er ist in sieben Farben filigran aus Emaille gefertigt.
Maße: 2,2 x 1,4 cm
€ 3,50 (ab 10 Ex. je € 3,30; ab 25 Ex. 
je € 3,20); Best.-Nr. 1164

Fisch-Anhänger aus Holz
Nach einem Motiv von Uli Gutekunst

Dieser formschöne Fisch-Anhänger aus Holz wird im Erzgebirge hergestellt. Er ist ein ideales Geschenk für Kinder oder Mitarbeitende. Lieferung ohne Halskette jedoch mit Ring hierfür oder für eine Schnur.

Maße: 6 x 3,5 cm

€ 1,50 (ab 10 Ex. je € 1,40; ab 25 Ex. 
je € 1,30); Best.-Nr. 1558

Klapp-Kompass »Suche Frieden«

»Selig sind, die Frieden suchen – und ihn stiften« – so eine mögliche Abwandlung dieser Seligpreisung. Ein Kompass als Sinnbild für Orientierung kann dazu manchmal eine willkommene und praktische
Erinnerungshilfe sein. 
Maße: Ø 4,5 cm;  an schwarzem, stabilem Umhängeband

€ 3,90 (ab 10 Ex. je € 3,70); Best.-Nr. 1641

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Erzählung für Ältere

Salz- und Lichtmensch

Umida träumt davon, ein Salz- und Lichtmensch zu werden. Sie möchte den Unterschied machen. Sie möchte helfen, dass die Welt ein bisschen schöner, besser und lebenswerter wird. 
Das fängt an, als sie in Deutschland in die Schule kommt und den Reliunterricht besucht.

Der Name Umida bedeutet »Hoffnung«.

Situation in Afghanistan

Umida wird 2008 in Afghanistan geboren. Das Leben dort ist sehr anders als in Deutschland. Viele Menschen sind sehr arm und es gibt Krieg. Lange Zeit versuchen ausländische Soldaten, das Leben der Menschen dort zu verbessern. Die Soldaten kommen aus vielen unterschiedlichen Ländern. Zum Beispiel aus den USA und aus Deutschland. 
Immer wieder kommt es zu Konflikten zwischen den Soldaten und den Taliban. Die Taliban sind eine Gruppe von Menschen, die sehr strenge Regeln machen, nach denen alle leben sollen. Es gibt viel Gewalt. Schlimm ist das vor allem für die Kinder. Ganz besonders für die Mädchen. Mädchen gelten als weniger wertvoll. 
Seit 2021 haben dort die Taliban wieder das Sagen. Seitdem ist das Leben für Mädchen und Frauen noch schlimmer geworden. Mädchen ab 12 Jahren dürfen nicht mehr zur Schule gehen und auch nicht studieren. Sie haben kaum Rechte. Schon sehr junge Mädchen werden verheiratet. Es gibt viel Gewalt gegenüber Mädchen und Frauen und niemand hilft ihnen.

Flucht und Ankunft in Deutschland

Umida ist noch ganz klein, da wird ihr Vater getötet. Von da an sind Umida und ihre Mutter auf sich allein gestellt. Umidas Mutter möchte, dass es ihre Tochter einmal besser hat. Deshalb fällt sie eine mutige Entscheidung. Sie beschließt, mit Umida nach Deutschland zu gehen. Nur wenige Sachen können die beiden mitnehmen. Sie fliehen nach Pakistan. Von dort aus geht es weiter Richtung Westen. Die Reise ist gefährlich und sehr anstrengend.
Im Sommer 2015 haben sie es endlich geschafft. Sie erreichen Deutschland. 
Wie Umida und ihre Mutter, fliehen in den Jahren 2015 und 2016 sehr viele Frauen, Kinder und junge Männer nach Deutschland. Sie kommen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und anderen Ländern. Innerhalb kurzer Zeit kommen sehr viele Flüchtlinge nach Deutschland. Spontan organisieren Menschen Hilfe. Oft sind auch Kirchengemeinden aktiv. Umida erinnert sich noch gut an die nette Frau in der Turnhalle, wo sie die ersten Nächte geschlafen haben. Die Frau trug eine kleine Kette mit einem Kreuz um den Hals. Sie lächelte Umida immer an, wenn Umida an der Essensausgabe ihr Essen geholt hat. Die nette Frau schenkte Umida ein Mäppchen mit Stiften und einen Malblock. Heute sagt Umida: »Das war der erste Salz- und Lichtmensch, der mir in Deutschland begegnet ist. Diese Frau hat für mich das Leben schöner, besser und heller gemacht.«

Reliunterricht

Nachdem Umidas Mutter den Asylantrag gestellt hat, wird für die beiden eine Unterkunft organisiert. Sie ziehen in ein Dorf in Baden-Württemberg. Dort darf Umida endlich zur Schule gehen. Sie ist begeistert. Sie saugt alles in sich auf und lernt schnell die neue Sprache. Wie fast alle anderen Kinder geht auch Umida zum Reliunterricht. Die Lehrerin erzählt von Jesus, von dem Umida noch nie gehört hat. 
Einmal bringt die Lehrerin Salz und eine Kerze mit. Sie erzählt: »Jesus sagt zu uns: ›Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt.‹ Jesus meint damit: Ihr seid wertvoll. Ihr könnt die Welt hell und fröhlich machen. Ihr könnt dafür sorgen, dass das Gute so richtig zum Vorschein kommt.« Da wird Umida klar: »Wir können Salz- und Lichtmenschen sein! Auch wenn wir klein sind oder wenige. Auch wenn wir denken, dass wir ganz unbedeutend sind, können wir den Unterschied machen. Eine kleine Kerze kann einen dunklen Raum mit warmem, hellem Licht füllen. Und Suppe schmeckt erst mit ein bisschen Salz richtig gut.«

Deutsch lernen

Umida kann die deutsche Sprache schon recht gut. Auch ihre Mutter macht einen Deutschkurs. Er findet im evangelischen Gemeindehaus statt. Zweimal die Woche gibt es im Anschluss an den Kurs Mittagessen. Hilfsbereite Menschen kommen und helfen beim Ausfüllen von Formularen. Sie organisieren Möbel und Fahrräder. Sie üben die deutsche Sprache mit ihnen oder helfen bei den Hausaufgaben.

Der Wunsch, anderen zu helfen

Heute ist Umida 17 Jahre alt. Sie besucht das Gymnasium. Sie sagt: »Viele Menschen sind für mich zu Salz- und Lichtmenschen geworden. Auch meine Lehrerinnen und Lehrer und die vielen Ehrenamtlichen am Anfang in Deutschland. Sie alle haben geholfen, dass diese Welt besser wird, so wie es Jesus gesagt hat. 
Ich möchte auch ein Salz- oder Lichtmensch sein. Nach dem Abitur möchte ich gerne Lehrerin werden oder Ärztin. Ich möchte anderen helfen und ihr Leben besser machen.« 
Aber Umida wartet nicht, bis sie das Abitur hat, um die Welt zu verbessern. Schon jetzt ist sie in der Umwelt-AG und als Streitschlichterin in der Schule aktiv.

Matthäus 26,14–25.47–56

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Er ist das Brot, er ist der Wein (EG 228, KuS 270)

Gebet 

(nach Psalm 121; KuS 672)

Psalm 

(Psalm 31; KuS 653)

Gebet am Ende 

Gott, manchmal machen wir das Falsche.
Manchmal reden wir, 
obwohl wir besser nichts gesagt hätten.
Manchmal schweigen wir, 
obwohl reden besser gewesen wäre.
Manchmal verletzen wir Menschen, 
die wir eigentlich liebhaben. 
Judas hat einen großen Fehler gemacht, Gott. 
Bewahre uns davor, Menschen weh zu tun.
Und wenn wir es doch getan haben, 
dann hilf, dass wir unseren Fehler erkennen. 
Und halte uns trotzdem fest in deiner Liebe.
Amen. 

Kreative Umsetzung der Geschichte
Spiel: Auf dem Irrweg

Ein »Irrgarten« mit mehreren Sackgassen und einem Lösungsweg wird gestaltet (je nach Raumgröße des Raumes mit entsprechendem Material wie z. B. Seilen, Stühlen, Bausteinen, ausgerolltem Toilettenpapier). Die Wegbreite sollte mindestens 30 cm betragen, damit ihn Kinder alleine oder in kleinen Gruppen durchlaufen können.

Und so geht‘s:
Ein Kind versucht es alleine. Verrennt es sich auf dem Weg und bleibt in einer Sackgasse stecken (wie Judas), erfüllt es dort eine kleine Aufgabe (z. B. 10 Kniebeugen). Dann setzt es die Suche nach dem richtigen Weg fort. In jeder Sackgasse wartet eine andere Aufgabe (20 Sekunden auf einem Bein stehen; ein Lied singen …).
Spielvariante 1:
Bei einer härteren Variante wird das Kind in einer Sackgasse aufgefordert, den Irrgarten sofort zu verlassen und sich für eine bestimmt Zeit von der Gruppe zu entfernen. (Es fühlt sich dadurch ausgeschlossen und ist vielleicht enttäuscht.)
Spielvariante 2:
Wenn das Kind in eine Sackgasse kommt, eilen andere zu Hilfe und gehen gemeinsam zum Startpunkt zurück, um gemeinsam erneut zu starten und den Weg zum Ausgang zu finden. Bei dieser Variante werden auch »Fehlversuche« (Sackgassen) gemeinsam korrigiert.

Am Ende können im Gespräch die verschiedenen Erfahrungen der Kinder angesprochen werden (sich verrannt haben, alleine fühlen, Hilfe bekommen oder anbieten).

Spiel: Fauler Kuss

Wie »Faules Eis« mit einem gebastelten Kussmund aus Tonkarton, der evtl. beschwert ist. 

Aktion: Schwere Küsse

Schwere Steine werden mit Kussmündern bemalt. Jedes Kind bekommt zum Abschied einen in die Hand gedrückt – mit seiner vollen Schwere.

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Jesus im Tempel

Jesus ist mit seinen Freunden nach Jerusalem gegangen. Da ist der Tempel. Der Tempel ist ein großes Haus für Gott, mit einem goldenen Dach. Schon von weitem kann man es sehen. Viele Menschen sind nach Jerusalem gekommen. Große, kleine, alte, junge. Was für ein Gewusel das ist! Die Stadt ist ganz voll. Manche von den Menschen kennen Jesus. Und viele haben von ihm gehört. »Jesus – der kann von Gott erzählen wie niemand sonst«, sagen sie. »Jesus kann uns die Bibel erklären, dass wir alles verstehen«, sagen andere. »Er hat sogar die Kinder gesegnet, die sonst nicht wichtig sind«, erzählen wieder andere. »Ja, Gott hat uns Jesus geschickt. Er ist unser Heiland.«

Die Römer sind die Chefs

Auch viele römische Soldaten sind in der Stadt. »Das ganze Land gehört uns Römern!«, sagen sie. »Und alle müssen uns gehorchen!« Die Menschen mögen die römischen Soldaten nicht. Und den römischen Soldaten ist es unheimlich, dass da so viele zum Tempel gehen. Die römischen Soldaten haben andere Tempel. Als sie merken, dass so viele Menschen Jesus gut finden, werden sie ganz böse. »Die Menschen tun hier so, als sei Jesus ihr König«, sagen sie. »Dabei stimmt das doch nicht. Unser Kaiser ist hier der König. Wir sind hier die Chefs!« Die Römer wollen Jesus umbringen. 

Bald passiert etwas Schlimmes

Aber wie können sie Jesus finden? Die Stadt ist groß. Und es sind so viele Menschen. Viele erzählen von Jesus, doch nirgends ist dieser Jesus zu finden. 
Jesus ist in der Stadt, und seine Freunde sind immer bei ihm. Jesus ahnt, dass bald etwas Schlimmes passiert. Aber er weiß auch: »Gott ist bei mir. Auch dann, wenn ganz Schlimmes passiert.« 
Einer von Jesu Freunden heißt Judas. Er sagt den Römern: »Ich verrate euch, wo ihr Jesus finden könnt!« Ich weiß nicht, warum Judas das tut. 
Doch Jesus ahnt, dass Judas ihn den Römern verrät. Deshalb ist Jesus traurig. Aber böse ist ist auf Judas nicht. 

Ein besonderes Abendessen

Abends haben sie ein Festessen miteinander. In allen Häusern in Jerusalem feiern die Menschen an diesem Abend. Es ist ein bisschen wie heute bei uns an Weihnachten. Jesus weiß schon alles, obwohl es ihm niemand gesagt hat. Er weiß, dass Judas den Römern sagen wird, wo sie ihn finden. Doch Jesus schickt Judas nicht fort. »Gott wird es so machen, wie es richtig ist«, denkt Jesus. Manchmal machen Menschen falsche Sachen. Und manchmal wissen sie noch nicht einmal selbst, warum sie das tun.

Ein schrecklicher Fehler

Vielleicht denkt Judas: »Wenn jetzt Soldaten kommen und Jesus verhaften, dann ruft Jesus alle Engel zu Hilfe. Und die kommen dann und verjagen die Soldaten. Im ganzen Land. Und dann wird alles gut.« Vielleicht denkt er das. Ich weiß es nicht. Judas zeigt also den Soldaten, wo sie Jesus finden. Damit sie nicht aus Versehen den falschen festnehmen, gibt er Jesus zur Begrüßung einen Kuss. So hat er es mit den Soldaten verabredet. Und dann nehmen sie Jesus mit. 
Aber Jesus ruft nicht die Engel. Niemand verjagt die Soldaten. Die Freunde von Jesus bekommen stattdessen große Angst. Und Judas denkt: »Ich hab einen schrecklichen Fehler gemacht.« Judas ist sehr traurig.

Erzählung für Ältere

So ein Judas

Als Joshi an diesem Mittag von der Schule kommt und gleich in die Küche stürmt, merkt seine Oma sofort, dass etwas nicht in Ordnung ist. »Hallo Joshi, wie schön, dass du da bist«, sagt sie freundlich. Aber da bricht es schon aus Joshi heraus: »Jonas ist so ein Judas! So fies, so gemein! Ich werde nie wieder ein Wort mit ihm reden!« Fast scheint es, als würde er vor Wut weinen. »Jetzt setz dich erstmal hin und trink ein Glas Saft«, sagt Oma. »Und dann erzähl ganz ruhig der Reihe nach. Jonas, das ist doch eigentlich dein Freund, oder?« 

Die Sache mit den Hausaufgaben

Joshi stürzt das Glas hinunter, und es sieht so aus, als glitzerten ein paar Tränen in seinen Augen. »Das ist es ja! Wenn es Kevin gewesen wäre, der ist sowieso ein Hinterfotz, das weiß jeder!« – »Na, das ist jetzt auch kein schönes Wort«, unterbricht ihn die Oma. »Aber Jonas muss doch zu mir halten! Denk mal, ich hab doch die Mathehausaufgaben nicht gemacht …« – »Und warum nicht?«, unterbricht ihn die Oma streng. »Nicht schimpfen, Oma, das war ganz aus Versehen! Ich wollte sie nach dem Fußball machen, und dann hab ich geduscht, und dann gab es schon Abendessen, und dann hab ich sie einfach vergessen. Und in der Pause wollte ich sie schnell abschreiben, und Jonas hat mich einfach nicht gelassen, stell dir vor. Das war schon gemein. Und dann hat er doch tatsächlich, kaum war Herr Schupfner in der Klasse, ganz laut gesagt: >Der Joshi hat keine Hausaufgaben!< So ein Judas!« »Wie kommst du denn darauf, dass Jonas ein Judas ist?«, fragt die Oma. »Weißt du überhaupt, wer der Judas war?« – »Na, so ein Fiesling halt. Ein ganz übler Fiesling. So einer wie Jonas und Kevin zusammen.« 

Nur tolle Freunde?

Die Oma setzt sich an den Küchentisch und fängt an, den Obstsalat für den Nachtisch zu schnippeln. »Ob er wirklich so gemein war, da bin ich mir gar nicht sicher«, sagt sie nachdenklich. »Denn erstmal war er ein guter Freund von Jesus.« – »Echt jetzt?«, fragt Joshi. »Aber wenn er ein Freund von Jesus war, dann war er doch sicher nicht fies. Jesus hatte doch bestimmt nur tolle Freunde!« »Naja, die haben auch manchmal Fehler gemacht. Alle machen doch Fehler. Du hast zum Beispiel deine Hausaufgaben nicht gemacht. Und Jonas kann ja auch sehr lieb sein. Wo ihr vor zwei Wochen mal zusammen zum Mittagessen hier wart, da fand ich ihn eigentlich sehr nett und höflich …« – »Ja schon, aber heute war er fies. Und was hat Judas Fieses gemacht?« – »Weißt du das nicht? Du hast doch gemeint, Jonas sei ein Judas. Wie kamst du denn da drauf?« »Weiß nicht. Ich glaub, Opa hat das Wort mal gebraucht. Ich denk, das heißt hundsgemein?« 

Eigentlich ein feiner Kerl

»Judas muss eigentlich schon ein feiner Kerl gewesen sein«, denke ich, »sonst wäre er sicher nicht mit Jesus umhergezogen. Er war jedenfalls auch dabei, als Jesus mit seinen Freunden nach Jerusalem reiste. Da war doch der große Tempel. Und da sind immer ganz viele Menschen gewesen. Und als Jesus kam, haben viele gesagt: >Jesus, dich hat bestimmt Gott geschickt! Du bist unser König!<« – »König? Echt?« – »Naja, so etwas ähnliches. Er war ja ein Lehrer der Bibel. Und viele haben gemerkt: Wenn Jesus erzählt und spricht, und manchmal sogar Menschen gesund macht, dann ist Gott ganz nahe. Die Römer jedenfalls, die damals überall waren, die haben das mitgekriegt. Und die dachten: >Wenn alle auf den Jesus hören, dann gehorchen sie uns nicht mehr. Der Jesus, der muss weg.< Und da wollten sie ihn umbringen. Da waren die Römer damals ganz schnell mit.« – »Das ist ja ganz gemein! Und was hat Judas damit zu tun? Was hat der jetzt Fieses gemacht?« 

Der verräterische Kuss

»Tja«, sagt die Oma und schält eine Birne. »In der Bibel steht, dass er den Soldaten erzählt hat, wo sie Jesus finden können, um ihn zu verhaften. Die Stadt war ja voller Menschen. Gar nicht so leicht, da jemanden zu entdecken. Judas sagte: >Ich kann euch den Jesus zeigen.< Und dann ging er mit den Soldaten dorthin, wo Jesus war. Und damit sie den richtigen mitnehmen, begrüßte Judas den Jesus ganz freundlich und gab ihm einen Kuss auf die Backe.« – »Und dann haben sie ihn verhaftet? Boah, war das gemein von Judas! Warum hat er das gemacht? Wo er doch ein Freund war«, fragt Joshi ganz empört. »Ja, das weiß ich nicht. Und das steht auch nicht in der Bibel. Genauso wenig weiß ich, warum Jonas dem Herrn Schupfner gesagt hat, dass du keine Hausaufgaben hast. Manchmal machen Menschen einfach falsche Sachen. Ich hab freilich einmal einen Grund gehört, den Judas vielleicht gehabt hat.« – »Und welcher ist das?«, fragt Joshi interessiert. »Vielleicht wollte Judas, dass Jesus endlich alle Engel zu Hilfe ruft und die Römer aus Jerusalem hinauswirft. Und er hat gemerkt, dass Jesus das nicht will. Aber dann hat Judas gedacht: >Wenn Jesus jetzt verhaftet wird, dann kommen bestimmt ganz viele Engel und helfen ihm.<« – »Die kamen aber gar nicht, nicht wahr?« – »Richtig, die kamen nicht. Und Judas merkte, dass er einen schrecklichen Fehler gemacht hat. 

Aber jetzt essen wir zu Mittag. 

Matthäus 26,26–35.69–75

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema

Da kräht der Hahn. 

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lied

Bleibet hier und wachet mit mir (KuS 369, KKL 98, HuT 128)

Gebet (Seligpreisungen, KuS 681)

Eingeleitet mit dem Satz: »Wir beten Worte, die Jesus gesagt hat.«

Schlussgebet

Herr Jesus Christus,
alle haben dich allein gelassen, 
als du verhaftet wurdest. 
Obwohl sie deine Freunde waren. 
Und obwohl sie dich liebhatten. 
Sogar Petrus hat dich im Stich gelassen. 
Manchmal sind wir auch allein, 
und niemand ist da – obwohl es gut wäre. 
Dann können wir an dich denken.
Dann bist du da.
Sei du bei allen Menschen, 
die sich ganz allein fühlen.
Und hilf, dass wir andere nicht allein lassen. 
Dass niemand in der Schule ausgegrenzt oder ausgelacht wird. 
Und dass wir mutig sind 
und den Mund aufmachen, 
wenn andere im Stich gelassen werden.
Amen. 

Kreative Umsetzung der Geschichte
Vertrauensübung

Zwei Kinder stehen hintereinander. Das vordere lässt sich nach hinten fallen. Das hintere fängt das fallende Kind auf. (Beruht auf absoluter Freiwilligkeit!)

Anschließend Reflexionsrunde: 

Freundschaftsarmbänder knüpfen

Gute Anleitungen finden sich im Internet (z. B. unter folgenden Stichworten: Familienleben Freundschaftsbänder).

Basteln: Hahn aus Pappteller

Material: Pappteller, Schere, Bleistift, etwas Tonpapier (rot und gelb), Klebstoff, Wackelauge oder schwarzer Stift, je eine Schablone für Hahnenkamm, Kehllappen und Schnabel.

Und so geht’s: Der Hahnkörper ist aus einem halben Pappteller, die Schwanzfedern werden aus einem Viertel Pappteller ausgeschnitten. Hahnenkamm und Kehllappen auf rotes, den Schnabel auf gelbes Tonpapier aufmalen und ausschneiden. Anschließend das alles und das Wackelauge an den Körper ankleben (oder aufmalen).

Hahn aus einer Klopapierrolle:

Material: Pro Hahn eine Klopapierrolle, rotes Tonpapier für Hahnenkamm und Schnabel, bunte Tonpapierreste, Klebstoff, Schere, schwarzer Stift zum Augen aufmalen (oder Wackelaugen), 2 Wäscheklammern, je eine Schablone für Hahnenkamm und Schnabel.

Und so geht’s: Für die Federn aus den Tonpapierresten schmale Streifen schneiden und leicht kringeln (mit der Scherenkante vorsichtig drüberziehen). Anschließend Hahnenkamm und Schnabel ausschneiden. Die Klopapierrolle oben zusammendrücken. Den Schnabel vorne ankleben, alles andere zwischen die Klopapierrolle oben. Mit den Wäscheklammern fixieren, bis alles getrocknet ist. Dann noch die Augen aufmalen (oder ankleben).

Der besondere Tipp …

Der Kreuzweg Jesu
Bildkarten für das Kamishibai-Erzähltheater

11 stabile, ansprechende DIN-A3-Bilder plus gebrauchsfertigem Erzählvorschlag. 


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zu Osterblume Bastelbogen, rechts:

Osterblume
Bastelbogen

Außer der Geschichte von Judas (13.04.) und Petrus (17.04.) erzählen die Blütenblätter noch weitere Geschichten dieser Reihe: vom Abendmahl bis zur Auferstehung. Die Illustrationen können die Kinder auf einer Seite selbst ausmalen.


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Passion und Ostern
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20 stabile Bildkarten plus Textvorschlag erzählen anschaulich Passion und Ostern nach Lukas. 

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junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Etwas ist anders

Jesus sitzt mit seinen Freunden zusammen. Sie feiern ein Fest. In der ganzen Stadt feiern sie das Fest. Überall. Die Menschen denken daran, wie Gott sein Volk aus Ägypten befreit hat. Damals mussten ihre Vorfahren in Ägypten schwer und hart arbeiten. Gott hat die Menschen davon befreit. Deshalb feiern sie heute. Wie jedes Jahr. Es ist ein fröhliches Fest. Eigentlich. Aber die Freunde von Jesus merken, dass etwas nicht stimmt. 

Warum so ernst?

Warum schaut Jesus so ernst? Warum sieht er so traurig aus? Jesus weiß, dass er bald sterben wird. Die Römer werden ihn töten. Bald werden sie nicht mehr beieinander sitzen können. Bald wird er nicht mehr da sein. Nicht mehr so wie jetzt. »Bald werdet ihr mich alle allein lassen«, sagt Jesus plötzlich. Da werden sie ganz traurig. Vielleicht sogar ein bisschen wütend. »Wie kommst du darauf, Jesus? Nie werden wir dich alleine lassen. Immer werden wir jedem sagen, dass du unser Freund bist.« Petrus sagt das besonders laut. Aber Jesus sagt zu ihm: »Bevor der Hahn morgen früh kräht und alle weckt, da wirst du dreimal gesagt haben: Ich kenne keinen Jesus!«

Freunde für immer

Petrus versteht nicht, was Jesus da sagt. Er sagt: »Niemals wird das passieren! Immer werde ich sagen, dass ich dich kenne. Du bist doch mein Freund und mein Lehrer.« Da nimmt Jesus das Brot und bricht es in Teile, damit alle etwas bekommen. So hat er das immer gemacht. Aber dann sagt er auf einmal: »Ich werde bald sterben. Später, wenn ich gestorben bin, dann sollt ihr immer wieder zusammen kommen und das Brot auch so brechen und verteilen. Und wenn ihr es dann miteinander esst, dann werde ich bei euch sein.«
Seine Freunde schauen sich an. Sie wollen nicht, dass Jesus stirbt. Aber es ist schön, was Jesus da gesagt hat. 

Jesus wird verhaftet

Dann kommen Soldaten. Sie nehmen Jesus mit. Alle seine Freunde laufen davon, ganz schnell. Sie haben Angst. Vielleicht verhaften die Soldaten sie auch noch? Nur Petrus läuft nicht weg. Er läuft den Soldaten und Jesus hinterher. Aber aus sicherer Entfernung. Er hat auch Angst. Aber er will in der Nähe von Jesus bleiben. Und er will wissen, was passiert. Dann kommen sie in einen Hof. Jesus wird von fremden Leuten ausgefragt. Petrus stellt sich ganz hinten in die Ecke. Da vorne sieht er Jesus. 

Kein guter Freund?

Da kommt plötzlich eine Frau zu ihm. »Hey«, sagt sie, »du gehörst doch auch zu dem Jesus?« Petrus erschrickt. Er hat Angst. Er sagt ganz schnell: »Nein, wen meinst du? Den kenn ich gar nicht.« Dann kommt noch eine Frau. Sie sagt: »Du bist doch ein Freund von Jesus! Ich hab dich doch schon mal zusammen mit ihm gesehen!« Petrus hat noch immer Angst. Verhaften sie ihn vielleicht auch? »Du musst mich verwechseln, den kenn ich nicht«, sagt er ganz schnell. Dann kommt noch eine dritte dazu. »Du schwindelst!«, sagt sie ganz laut. »Du kommst doch aus der gleichen Gegend. Du redest genau so wie dieser Jesus!« Petrus wird rot. Er hat Angst. »Lasst mich in Ruhe!«, sagt er ganz laut. »Ich habe nichts mit dem zu tun! Ich kenn den gar nicht!« Dann ist es ganz still im Hof. Nichts ist zu hören. Nur vorne reden die Soldaten mit Jesus. Auf einmal kräht irgendwo ein Hahn. Petrus erstarrt vor Schreck. Er denkt daran, was Jesus zu ihm gesagt hat: »Bevor der Hahn kräht, wirst du dreimal sagen: Ich kenne keinen Jesus!«
Petrus wäre so gern ein besserer Freund. Er muss weinen. 

Erzählung für Ältere

Die anderen Freunde von Jesus

Joshi ist sehr glücklich an diesem Mittag. Oma hat Pfannkuchen gemacht. Er hat schon seinen dritten verputzt, als ihm etwas einfällt: »Nicht wahr, Oma, die anderen Freunde von Jesus, also die außer dem Judas, das waren aber richtig gute Freunde?« – »Wie gut, dass du mich daran erinnerst. Ich wollte dir ja die Geschichte weitererzählen … Ja, ich glaub schon, dass sie alle richtig gute Freunde waren. Auch den Judas hat Jesus sicher gemocht. Und bestimmt haben das auch alle gemerkt, als sie beim Pessachfest abends zusammensaßen und gegessen haben. Dennoch war die Stimmung irgendwie komisch. Vielleicht ahnten sie, dass die Römer Jesus etwas antun würden. Jesus selbst wusste es ganz genau. 

Brotbrechen

Beim Essen hat Jesus dann ein Brot genommen, es in Stücke gebrochen und verteilt, wie er es schon oft gemacht hat. Aber dann hat er gesagt: >So wie das Brot zerbrochen wird, so werden sie auch mich zerbrechen. Aber ich werde trotzdem bei euch sein. Ihr sollt immer wieder zusammenkommen und das Brot miteinander teilen. Und ihr sollt etwas trinken. Dann bin ich bei euch.<« 
Joshi hat der Oma mit offenem Mund zugehört, obwohl er nicht alles versteht. 
»Hat das die Jünger nicht schrecklich traurig gemacht?«, fragt er. »Bestimmt«, antwortet Oma. »Da sagte Jesus noch etwas, und da sind sie dann richtig erschrocken: >Bald werdet ihr mir alle untreu sein. Ihr wollt nichts mehr mit mir zu tun haben.« – »Was?«, ruft Joshi empört. »Das wäre ja ganz gemein. Sie waren doch Freunde! Warum sollten sie da nichts mehr mit Jesus zu tun haben wollen?« – »Ja, das hat der Petrus auch gedacht und gleich widersprochen: >Selbst wenn dich alle im Stich lassen, ich werde das ganz bestimmt nicht tun!« – »Das finde ich klasse von Petrus«, sagt 
Joshi zufrieden. »Tja, aber Jesus hat dann zu ihm gesagt: >Petrus, wenn der Hahn morgen früh kräht, hast du dreimal gesagt, dass du mich gar nicht kennst.<« – »Und? War das so?«, will Joshi wissen. 

Jesus wird verhaftet

»Nun, nicht lange nach diesem Abendessen wurde Jesus von Soldaten verhaftet. Die Jünger waren schrecklich traurig. Und sie hatten Angst.« – »Das hätte ich wohl auch«, murmelt Joshi leise. »Schließlich hätten auch sie verhaftet werden können.« – »Deshalb liefen sie alle auch schnell weg«, erzählt die Oma weiter. »Nur Petrus, der ist ihnen heimlich hinterhergegangen. Die Soldaten haben Jesus ins Haus des Hohepriesters gebracht, der ihn verhören wollte. Petrus hat sich im Hof davor ans Feuer gestellt. Dort wollte er abwarten, was mit Jesus weiter passiert. 

»Ich kenne diesen Menschen nicht«

Im Hof waren noch andere Menschen. Plötzlich kam eine Frau auf Petrus zu, schaute ihn genau an und sagte: >Du gehörst doch auch zu diesem Jesus. Ich hab dich schon mal mit ihm zusammen gesehen.< Petrus erschrak und sagte ganz schnell: >Keine Ahnung. Den kenn ich nicht.<« – »Na, da hat er aber nochmal Glück gehabt«, sagt Joshi. »Das hat Petrus wahrscheinlich auch gedacht. Aber es kam noch eine zweite Frau. Auch die sagte: >Ja, du bist ein Freund von Jesus.< Wieder antwortete Petrus ganz schnell und jetzt schon ein wenig ärgerlich: >Nein, ich habe keine Ahnung, was du meinst.< Doch als sich dann eine dritte Frau vor ihn stellte und ganz laut sagte: >Klar gehörst du zu Jesus! Du redest doch auch genauso wie er. Ihr kommt aus der gleichen Gegend<, da sagte Petrus genauso laut: >Nein! Ich kenne diesen Jesus nicht!< Da endlich haben sie ihn in Ruhe gelassen.« 
»Puh, da bin ich aber froh«, sagt Joshi erleichtert. Doch Oma fährt fort: »In diesem Moment hörte Petrus einen Hahn krähen. Da ist er weggerannt und hat bitterlich geweint.« Joshi fasst sich an den Kopf und ruft: »Natürlich! Der Hahn! Jesus hatte recht gehabt. Und auch der Hahn hat’s gewusst.« – »Na, ob der Hahn das gewusst hat, weiß ich nicht«, schmunzelt die Oma, »aber Petrus war sehr traurig. Er wäre Jesus gerne ein besserer Freund gewesen.« 

Trotzdem lieb haben

Joshi überlegt eine Weile. Dann sagt er: »Ich glaube, Petrus hat den Jesus trotzdem liebgehabt. Er hatte halt Angst. Meinst du, Jesus war deshalb auf Petrus böse?« Oma denkt eine Weile nach. »Ich glaube nicht. Ich denke, Jesus hat Petrus verstanden. Aber traurig wird er wohl trotzdem gewesen sein.« – »Das glaub ich auch«, sagt Joshi. Und Oma meint: »Und jetzt werden Hausaufgaben gemacht.« Jetzt ist Joshi ein bisschen traurig. Denn er hört seiner Oma so gerne zu. 

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