5. Januar 2025 – Behütet unterwegs

4. Mose 6,22–27

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Segen mit allen Namen

Die persönliche Anrede im Segen wird betont, wenn die Namen aller Anwesenden genannt werden. Dazu singen wir die Melodie des Spiritual »Kumbaya, my Lord« (KKL 254) mit folgendem Text:
Und Gott segne dich, (Namen singen),
und Gott segne dich, (nächsten Namen singen),
und Gott segne dich, (nächsten Namen singen),
nimm den Segen mit nach Haus.
So lange weitersingen, bis für alle Anwesenden namentlich der Segen erbeten wurde. 

Kreative Umsetzung der Geschichte

Siehe dazu »III. Erzählung für die Jüngeren«. 

Der besondere Tipp …

Ergänzungs-Set Rhythmus-Intrumente

Die fünf Rhythmus-Instrumente können von allen Kindern sofort gespielt und eingesetzt werden. 

So macht Singen noch mehr Spaß!

Mit Rassel, Klapper, Schnatterstab, Triangel und einem Paar Klangstäbe.

€ 35,00; 

Best.-Nr. 9029

junge-gemeinde.de

Der besondere Tipp …

Singend mit Gott groß werden

Lieder und Geschichten für Kinder von 3 bis 8 Jahren

Dieses Buch begleitet durch das ganze Kirchen- und Kalenderjahr. 

Es kann sofort eingesetzt werden, um mit Kindern zu singen, sich zu bewegen, zu spielen und sich zu besinnen. 

160 Seiten;

€ 29,95; 

Best.-Nr. 3839

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Material: 1 Tuch; etwas Sand, einige kleine Figuren (Erzähl- oder Kegelfiguren); etwas Goldglitzer oder eine goldene Kette.
Sand, Sand, Sand … eine ganze Wüste.
(Sand auf das Tuch streuen und verteilen.)
Viele Leute gehen durch die Wüste. 
Das ganze Volk Israel.
(Einige Figuren als Gruppe in den Sand stellen.)
»Es ist so anstrengend! Seit Tagen gehen wir durch die Wüste.«
»Gott wollte uns den Weg zeigen. Ist er noch bei uns?«
»Hier machen wir eine Rast. 
Morgen geht es weiter.«
(Figuren zum Schlafen hinlegen.)
Am nächsten Morgen stehen sie wieder auf. Aaron ist einer von ihnen.
Jetzt stellt er sich vor die anderen und spricht zu ihnen:
(Figuren entsprechend stellen)
Er sagt: »Hört zu! Heute Nacht hat Gott zu mir gesprochen. 
Ich soll euch sagen:
>Gott segne euch und behüte euch.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht über euch und gebe euch Frieden.<
»Das ist schön!«, sagen die Leute. 
»Aber manches klingt auch komisch.«
»>Angesicht leuchten< und so …«
»Was das wohl bedeutet?«
(Bei diesen Fragen immer zwei Figuren einander zuwenden. Danach wieder zurückdrehen und zu Aaron schauen lassen.)
Aaron sagt: 
»Gott will uns alle segnen und behüten.
Er will uns freundlich anschauen und weiterhelfen.
Er will lächeln, bis wir ganz zufrieden sind.«
Und da ist es ihnen allen, 
als ob Gottes Kraft zu ihnen kommt und sie ganz ausfüllt.
(Etwas Goldglitzer über die Gruppe streuen oder die goldene Kette um die Gruppe herumlegen.)
»Kommt!«, sagen alle, »jetzt gehen wir weiter. Und Gott geht mit.«

Erzählung für Ältere

Die Wüste will nicht enden

Da sitzen sie im Zelt zusammen: Mose und Aaron und ihre Schwester Miriam und noch ein paar andere Menschen. Sie alle haben den Auszug aus dem Sklavenhaus in Ägypten geleitet. Sie waren vorangegangen am Schilfmeer, als das Wasser sich teilte. 
Und nun? Nun wandern sie durch die Wüste. Das ganze Volk. Hin- und hergerissen zwischen der Begeisterung über die Errettung aus Ägypten und der Verzweiflung, dass die Wüste nicht enden will. »Ob Gott noch immer mit uns zieht?«, so fragen sie sich manchmal. »Ob er uns wohl heil ankommen lässt in dem neuen Land, in dem wir leben können?«

Ist Gott noch da?

»Mose!«, ruft das Volk. »Mose und ihr anderen alle, kommt heraus aus eurem Zelt und antwortet. Ist unser Gott noch bei uns, begleitet er uns und zeigt uns auch mal den Weg? Oder gehen wir immer im Kreis hier in der Wüste?«
Sie warten vor dem Zelt des Mose. Das kennen sie schon. Es dauert immer lange, bis er auf ihre Fragen etwas antworten kann. 
»Es ist, als ob er mit Gott spricht. Als ob die beiden ganz eng miteinander verbunden sind, wie verschmolzen. Als ob Mose die Gedanken Gottes hören kann. Vielleicht kann er uns die Antwort sagen.« So reden die Leute vor dem Zelt und warten und warten.

Tiefe Gedanken

Dann, irgendwann, wird der Zeltstoff beiseitegeschoben. Doch nicht Mose erscheint – Aaron ist da. Der spricht mit lauter Stimme zum ganzen Volk:
»Hört zu! Mein Bruder Mose kann noch nicht zu euch sprechen. Er ist noch ganz versunken in den Gedanken, die er von Gott gehört hat. Aber ich will sie euch sagen, und ihr sollt sie dann den anderen weitersagen. Es sind eindringliche Worte, die man nicht so dahinplappert. Sie sind wie ein Versprechen Gottes, immer bei uns zu bleiben und Angst und Ärger zu vertreiben.«

Was sind das für Worte?

Ein Gemurmel setzt ein: »Das wäre ja großartig.« – »Es gibt so viel Angst, dass wir immer weiter durch die Wüste laufen müssen …« – »Dann macht Gott das alles?« – »Aber laufen müssen wir schon noch selbst!« – »Und was sind das für Worte von Mose?«
Aaron hebt die Hand. 
Es wird still. Ganz still.
Aaron hebt seine beiden Hände. Manche von denen, die zuhören, haben das Gefühl, als ob da ein Strom von Zuversicht aus seinen Händen fließt und sie alle erfüllt. Aaron spricht langsam und betont jedes Wort:
»Unser Gott segne dich und behüte dich.«
Aaron schaut sie alle an, als hätte er 
diese Worte jeder Einzelnen ganz 
persönlich gesagt.
»Unser Gott lasse sein Angesicht freundlich leuchten über dir und sei dir gnädig.«
Bei diesen Wort halten einige sich die Hand vor die Augen. Ob sie weinen? 
Was denken sie in diesem Moment?
»Unser Gott hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.« 
Es ist immer noch ganz still. 
Das Wort »Friede« hat so einen tiefen Klang. Sie denken dabei an die Ägypter, die im Schilfmeer ertrunken sind. 
Sie denken an vieles, was sie in der Wüste erlebt haben. 
Es war selten Friede. 
Und jetzt steht Aaron da und sagt ihnen diese Worte.
»Sprecht sie jeden Tag«
»Geht in eure Zelte«, sagt Aaron. »Geht zu euren Freundinnen und Freunden und Familien. Gebt die Worte weiter an das ganze Volk. Sprecht sie jeden Tag. Denn unser Gott will uns segnen.«

Der besondere Tipp …

Das Leben des Mose
Irmgard Kaschler
Escape-Room-Spiel zur Bibel 

Die Geschichte des biblischen Mose mit Knobeleien Rätseln spielerisch kennenlernen. 
Für Kinder von 8–12 Jahren. Immer wieder verwendbar.

Das notwendige Arbeitsmaterial kann ohne zusätzliche Kosten heruntergeladen und in der benötigten Menge ausgedruckt werden. 

€ 17,00; 

Best.-Nr. 2161

M. Graf-Zanker/L. Sauter
Die Gebete-Box für die Grundschule

60 aktivierende Gebetekarten für den Schulalltag
Die Box ist in sechs Bereiche gegliedert, die sich am Schulalltag orientieren.

€ 26,80; 

Best.-Nr. 3703

junge-gemeinde.de

Philipper 4,4–9

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema

Mehr als alle unsere Gedanken über Gottes Reich steht eine Zusage Gottes, die höher ist als alle unsere Vernunft. Unsere Gedanken mögen klug und einsichtig sein, aber Gottes Gedanken sind größer und umfassender und werden uns ganz bewahren. Das ist der Segen.

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Segenslied

Mit Bewegung und zwei Engelsflügeln: 
Du, Gott, stützt mich 
(KuS 463, KKL 335, Wwdl 129)
Wir stehen eng nebeneinander im Kreis. 
Bei »Du, Gott, stützt mich« geht der rechte Arm ganz nach oben und dann in einem Bogen auf den Rücken der Person rechts neben mir.
Bei »Du, Gott, stärkst mich« geht der linke Arm ganz nach oben und dann in einem Bogen auf den Rücken der Person links neben mir.
Bei »Du, Gott, machst mir Mut« streichen wir aufmunternd unserer Nachbarin oder unserem Nachbarn über den Rücken.
Dann die beiden »Engelsflügel« wieder auflösen, damit sie bei der Wiederholung erneut bereit sind.
Wenn alles klappt, lässt sich das Ganze auch als Kanon singen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Figurenspiel

Siehe hierzu »III. Erzählung für Jüngere«

Der besondere Tipp …

Paulus im Gefängnis

Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater

12 DIN-A3-Illustrationen, die die Geschichte von Paulus und Silas im Gefängnis (nach Apostelgeschichte 9; 13 und 16) erzählen. Mit vollständigem Textvorschlag auf einer Extrakarte zu jedem Bild.

€ 18,00; 

Best.-Nr. 3664

Mit Musik das Leben feiern!

Für Dich! Heft 7/2024

Biblische Geschichte von Paulus und Silas im Gefängnis; Infos zum Singen und Tanzen in der Bibel; Rasselbasteln und zwei eigens komponierten Liedern zur Geschichte (davon eine Body-Percussion).

€ 2,20 (ab 10 Ex. je € 2,00; ab 40 Ex. je € 1,80); 

Best.-Nr. 101-7/24

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Material: Paulus-Figur; Stift; Papier; Bauklötze (s. gelben Hinweisblock rechts); Kerze; Streichhölzer; Goldglitzer
Paulus sitzt im Gefängnis. Er schreibt einen Brief.
(Paulus-Figur samt Stift und Papier hinlegen.)
Er schreibt: »Es geht mir gut. Ich kenne Jesus und darum geht es mir gut. Manche fragen mich, wie es mir gut gehen kann, wenn ich doch im Gefängnis sitze? 
Ich habe nichts Schlimmes gemacht. Aber trotzdem bin ich im Gefängnis und kann nicht raus. Vielleicht nie wieder.«
(Mit Bauklötzen eine Mauer um Paulus bauen; Paulus soll noch zu sehen sein.)
Und weiter schreibt er: »Schön ist es hier nicht. Das Essen schmeckt auch nicht. Niemand von draußen kann mich besuchen. Aber ich kenne Jesus. Manchmal merke ich, dass er mich besucht, ohne dass ich ihn sehe. Dann kommt ein tiefer Friede in mein Herz.«
(Kerze anzünden und zu Paulus stellen.)
Paulus schreibt: »Der Friede Gottes kommt in mein Herz. Auch wenn ich es nicht recht verstehe. Aber Jesus hat mir den Frieden gebracht. Und er wird wiederkommen.«
(Goldglitzer über Paulus streuen.)
Ein paar Tage später ist Paulus wieder frei.

Der besondere Tipp …

Die nachfolgenden Artikel sind eine gute Ergänzung zu den Holzkegel-Figuren.

Holzbausteine

100 Holzbausteine aus Buche  (im Leinensack)
Verschiedene Größen;

€ 29,00;

Best.-Nr. 1784

Holzstäbe-Set

20 Vierkantstäbe aus Buche (im Beutel)

Maße: 10 x 1 x 1 cm;

€ 11,00; 

Best.-Nr. 474

Holzscheiben-Set

20 Holzscheiben aus Buche (im Beutel)
Maße: Ø 4 cm; 1 cm hoch;

€ 8,00; 

Best.-Nr. 475

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Im Gefängnis

Paulus sitzt im Gefängnis. Der Arme, er hat doch gar nichts Schlimmes gemacht. Er hat sich nur auf den Marktplatz gestellt und von Jesus erzählt. Und dann kam er ins Gefängnis. Sehr gemein.
Und was macht Paulus im Gefängnis? Er schreibt einen Brief. 
Das ist aber komisch. 
Warum beschwert er sich nicht? 
Warum schreit er nicht laut »Ich will hier raus«? 
Und was schreibt er da?
Paulus schreibt: »Ich sitze hier im Gefängnis. Das macht mir aber nichts aus.«
Da kommt ein andere Gefangener zu Paulus. Ja, in dem Gefängnis konnten sich manche Gefangene immer wieder besuchen. Der andere Gefangene hat ein ganz verheultes Gesicht. Er schreit immer wieder: »Ich will hier raus!« Und dann haut er mit der Hand immer wieder gegen die Mauer. Das nützt ihm natürlich gar nichts, da tut die Hand nur weh und ist blutig.

»Was schreibst du da?«

Dann fragt er Paulus, der den Brief schreibt. »Was schreibst du denn da?« – 
»Ich freue mich. Das habe ich geschrieben«, sagt Paulus. »Ich freue mich, weil ich Jesus kenne. Alle können sich freuen, weil sie Jesus kennen.«
Der andere Gefangene schüttelt den Kopf: »Das verstehe ich nicht. Das geht über meinen Verstand.«
Paulus nickt. »Ja, das geht vielleicht auch über meinen Verstand. Vieles verstehe ich nicht auf dieser Welt. Aber dass ich mich über Jesus freue, hilft mir.«
Der andere guckt verständnislos. »Aber du bist doch hier gefangen.«
Paulus nickt wieder. »Das ist ärgerlich. Aber anderes ist mir wichtiger: Ich habe meinen Frieden mit Gott. Das ist mir wichtiger als die Freiheit und alle klugen Erklärungen. Gott wird mein Herz bewahren.«
Der andere dreht sich um und geht. »Komischer Kerl, der Paulus«, denkt er. »Aber ich wäre froh, wenn ich auch so gelassen sein könnte.«

Freude über Gott

Paulus schreibt weiter an seinem Brief: »Liebe Leute in Philippi! Freut euch über Gott. Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, soll eure Herzen und Sinne in Jesus Christus bewahren.«

Lukas 8,22–25

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Für einen Bibliolog dann im KiGo braucht ihr nicht viel: 

Nach einer kurzen Hinführung liest ein*e Mitarbeiter*in immer ein Stück aus der Bibel vor und lädt dann die Kinder ein, in die Geschichte einzutauchen.
Wichtig sind dabei folgende Regeln:

Am Ende des Bibliologs werden die Kinder aus der Geschichte herausgeführt. Die einzelnen Gedanken bleiben nebeneinander stehen, ohne dass sie zu einer »einzigen, richtigen Botschaft« zusammengefasst werden: Gottes Wort ist weit. Es geht im Bibliolog darum, dass jede und jeder eigene Gedanken und ein eigenes Bild findet.

Zum Text / Zum Thema

Genau diese Frage beschäftigt Menschen, die Jesus folgen, ein ganzes Leben lang. Und es ist wunderbar, wie sich unsere ganz persönliche Antwort darauf im Laufe des Lebens (immer wieder) ändert. 

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Gebet

Gefühle-Gebet und 
Psalm 18 
(beide s. »Zur ganzen Reihe«)

Lieder

Manchmal ist meine Angst riesengroß 
(MKL 2 73);
Das wünsch ich sehr (KuS 410, KKL 333, MKL 1 5; Durch Hohes und Tiefes 315, EGplus 104)

Segen

Alle stehen im Kreis und legen sich die Hände gegenseitig auf den Rücken. In der Mitte des Kreises steht eine Kerze.
Wir sind nicht allein – 
alle in einem Boot wie die Jünger von Jesus.
Wir sind Freundinnen und Freunde.
Jesus ist in unserer Mitte – 
im Kindergottesdienst und an jedem Tag.
Wir sind Freundinnen und Freunde.
Wir geben uns gegenseitig Halt.
Und Jesus gibt uns Halt.
Wir werden getragen.
Wir sind Freundinnen und Freunde.
Nicht vergessen! 
Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Vor der Geschichte

… gestalten alle ihre >Erste-Hilfe-Box<
(s. »Zur ganzen Reihe«).

Danach folgt die Geschichte.

Nach der Geschichte

Für die Jüngeren: Die Jüngeren bekommen alle eine kleine (Holzkegel-)Figur und gehen damit langsam die in der Mitte mit den Smileys gelegte Geschichte noch einmal nach (s. hierzu unten). Dabei ist die Figur Jesu eine brennende Kerze (die von jemand aus dem Team geführt wird).

Nachdem so alle die Geschichte mit ihrer Figur noch einmal nachgegangen sind, werden sie gefragt: »Welcher Teil der Geschichte hat dir am besten gefallen? Stell da deine Figur hin. Wenn du magst, erzähle, was an diesem Teil besonders toll ist.« (Die Kinder teilen so ihre Höhepunkte der Geschichte.)

Sowohl die Smileys als auch die segnenden Hände könnt ihr kostenfrei herunterladen
Anschließend bekommen sie den Smiley, der für sie der Höhepunkt der Geschichte ist. Auf dessen Rückseite sind Hände zu sehen, die segnen. 
Die Kinder tauschen sich darüber aus, wessen Hände das wohl sind und was sie bedeuten. 
Ein*e Mitarbeiter*in schließt ab: 
»Jesus möchte dir Kraft geben, wenn du Angst hast – wie ein guter Freund, auf den du dich felsenfest verlassen kannst. Daran soll dich die Geschichte und das Bild erinnern.« 
Für die Älteren: »Wir hören zusammen einige Zeit ruhige Musik. Geht in Gedanken noch einmal die Geschichte durch. Stell dir alles genau vor.« (Musik hören; nach einiger Zeit Musik unterbrechen und sagen:) »Überlege, was für dich an der Geschichte am Schönsten war.«
(Die Kinder bekommen Zeit, ihren eigenen Lieblingsmoment zu finden.)
Wer möchte, kann anschließend den anderen davon erzählen. 
Abschließend bekommen sie eine kleine Karte (Postkarte, DIN A6). Auf die eine Seite schreiben sie ihren Lieblingsmoment, auf der anderen Seite steht: 
Jesus sagt: »Hab Vertrauen!«
Auch diesen Karten-Aufdruck gibt es im A6-Format kostenfrei herunterzuladen.

Erste-Hilfe-Box:

Smiley und »Karte Vertrauen« kommen als Erstes in die Box.

Der besondere Tipp …

Holzkegel
In drei verschiedenen Größen

Für nahezu alle biblische Geschichten.
Jede Packung enthält jeweils 10 Holzkegel der ausgewählten Größe. 

Groß, 10 cm hoch; € 12,90; Best.-Nr. 1208
mittel, 7 cm hoch; € 9,90; Best.-Nr. 472
klein, 5 cm hoch; € 5,90; Best.-Nr. 471

Der besondere Tipp …

Der Sturm auf dem See 
Bildkarten-Set zum Kamishibai-Erzähltheater

12 DIN-A3 Bilder auf festem Karton plus vollständiger Textvorlage zu jedem Bild.

€ 18,00; 

Best.-Nr. 3412


Jesus freut sich über mich
Bastelbogen

Es entsteht ein 14-seitiges Büchlein im DIN-A6-Format mit sechs biblischen Ge-
schichten. Sie erzählen, wie unterschiedlich Jesus sich Menschen zuwendet: freundlich, beschützend, ermutigend, einladend … 

– Geschichten vom Angenommensein.

Die Illustration, die jede Geschichte visuell begleitet kann von den Kindern teilweise selbst ausge malt werden.

€ 1,70 (ab 10 Ex. je € 1,60); 
Best.-Nr. 1744

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Ein*e Mitarbeiter*in legt sieben Smileys, die Gefühle symbolisieren, in die Mitte
Ich habe euch heute Gesichter mitgebracht. Was könnt ihr darauf erkennen?
(Kinder antworten)
Wann habt ihr euch schon mal so gefühlt? Wann habt ihr so etwas schon einmal erlebt?
(Kinder antworten)
Ich erzähle euch jetzt eine Geschichte. Darin kommen alle diese Gefühle vor. Ihr könnt mir helfen, das Richtige zu finden:

Es ist ein schöner und sonniger Tag. Simon sitzt am Ufer des großen Sees und schaut auf das Wasser. »Na, Bruder, was tust du?«, fragt Andreas und setzt sich neben ihn. »Nichts«, antwortet Simon lachend. Er zieht sich die Sandalen von den Füßen und taucht sie in das kühle Wasser. »Endlich tue ich mal nichts!« 
Simon streckt sich am Ufer aus. Andreas lächelt und atmet tief ein. »Du hast recht«, sagt er. »Endlich ist mal alles ruhig. Endlich haben wir mal eine Pause.« Die beiden schauen sich an, nicken und strecken ihre Gesichter wieder der Sonne entgegen.

Na, was meint ihr: Welches Gefühlsbild passt gut hier hin? (Bild 1: Die Kinder suchen das passende Bild aus und legen es in die Mitte.)

Und so geht die Geschichte weiter: 
Jesus kommt zu ihnen und sagt: »Kommt, lasst uns ans andere Ufer des Sees fahren.« Simon und Andreas schauen sich an. »Warum nicht? Das wäre schön. Auf dem See ist es kühl. Ein leichter Wind weht. Das wird Spaß machen.« Sie steigen mit Jesus in ein Boot. Auch die anderen Freunde kommen mit. Alle sind froh über den schönen Tag. 
(Noch einmal auf das Bild in der Mitte zeigen.)
Simon und Andreas rudern, die anderen Freunde schauen über das Wasser. Jesus lehnt sich zurück, lässt die Hand durch das Wasser gleiten … und schon fallen ihm die Augen zu. Er schläft.

Welches Bild passt jetzt? (Bild 2 neben das Bild 1 legen lassen.)

Die Freunde freuen sich und fahren weiter. Es ist ein großer See. Sie sind gerade mal in der Mitte des Sees.
Da stößt Simon den Andreas an und zeigt nach oben. Am Himmel haben sich plötzlich Wolken gebildet. »Das Wetter wird schlechter«, flüstert Simon. Er will Jesus nicht wecken. »Das ist nicht so schlimm«, flüstert Andreas zurück. »Lass uns trotzdem lieber wieder so schnell wie möglich ans Ufer rudern«, antwortet Simon. Andreas nickt. Jetzt merken auch die anderen Freunde, dass der Wind stärker wird. Sie schauen Simon an. Der meint beruhigend: »Wird schon!« Doch er rudert schneller. Er weiß: Mitten auf dem See in schlechtes Wetter zu kommen, ist gefährlich. Er macht sich Sorgen. 

(Bild 3 dazulegen lassen.) 

Jesus schläft immer noch.
Der Wind wird stärker. Der Himmel ist nun voller Wolken. Auf dem See bilden sich Wellen. Die Wellen werden immer größer. So sehr Simon und Andreas jetzt auch rudern – sie kommen nicht mehr vom Fleck. Wie ein Blatt wird das Boot auf den Wellen hin- und hergeschaukelt. Jetzt haben die Freunde Angst. Es ist sehr gefährlich. 

(Bild 4 dazulegen lassen.)

Simon ist verzweifelt. Er ruft: »Jesus, wach auf! Wie kannst du denn schlafen? Gleich kippt das Boot um! Wir sind noch viel zu weit vom Ufer weg und werden alle ertrinken. Jesus!«

(Bild 5 dazulegen lassen.)

Jesus macht die Augen auf. 
Er sieht seine Freunde: Sie haben große Angst. 
Jesus sieht das Wasser und den Himmel und die Wellen: Ein schlimmer Sturm. 
Jesus hört die Freunde um Hilfe rufen: Aber Jesus hat gar keine Angst. Er bleibt ganz ruhig. 
Er steht sogar auf! Mitten in dem schwankenden Boot. Er muss sich nicht einmal festhalten. Ganz sicher steht er da. 
Jesus streckt die Hand aus und sagt fest und ganz klar: »Seid ruhig.« 
Und sofort ist alles still: Der Wind ist still. Das Wasser ist still. Und die Freunde sind still. Alles ist still. 

(Bild 6 dazulegen lassen.)

Jesus schaut freundlich auf den ruhigen See. 
Jesus schaut freundlich in den blauen Himmel. 
Jesus schaut freundlich auf seine Freunde. 
»Wovor habt ihr denn Angst?«, fragt er. Die Freunde schauen sich an. 
Sie flüstern einander zu: »Wie kann das denn sein? Der Wind und das Wasser haben ihm gehorcht – einfach so. Wie hat Jesus das gemacht?« 

(Bild 7 dazulegen lassen.)

»Keine Angst«, sagt Jesus. 
»Vertraut mir.« 
Und Simon und Andreas rudern weiter.

Erzählung für Ältere

Bibliolog


Zur Methode s. »Zugänge für den Vorbereitungskreis«

Material: Bibel in einer geeigneten Übersetzung.

Hinführung

Ich nehme euch heute mit in eine Geschichte von Jesus und seinen Freunden. Ich werde immer wieder kleine Teile aus der Geschichte vorlesen (Bibel hochhalten). Und dann
unterbreche ich und lade jede und jeden von euch ein, Teil der Geschichte zu werden. Vielleicht sage ich: »Du bist jetzt ein Freund von Jesus«. Oder ich nenne eine andere Person der Geschichte. Du kannst sogar Jesus sein. Ich unterbreche also die Geschichte irgendwann und sage: »Du bist jetzt einer der Freunde von Jesus. Was denkst du?« Oder: »Was sagst du?« Und dann antwortest du so, wie du meinst, dass dieser Freund von Jesus denkt oder antwortet. Einfach ganz direkt. Rede dann als Freund von Jesus und beginne mit »Ich finde …« oder Ich denke …«
Alles, was du sagen willst, ist genau richtig. Es gibt hier kein »falsch«. Und alle dürfen sagen, was sie möchten. Wir verbessern uns nicht und streiten auch nicht miteinander, denn alles, was gesagt wird, ist so genau richtig! 
Auch wenn du nichts sagen möchtest, ist das sehr gut. Dann hörst du einfach zu. Habt ihr alle verstanden, wie’s geht?
(Kindern Zeit lassen, zu reagieren.)
Dann kann’s losgehen. So erzähle ich also heute die Geschichte:
Jesus und seine Freunde sind schon eine Weile unterwegs durch das schöne Land Galiläa. Sie treffen viele Menschen, sie reden viel und hören viel zu. Sie erzählen von Gottes Liebe. Und sie hören von den Sorgen der Menschen.
Aber heute wollen sie einmal eine Pause machen. Sie wollen für sich sein. 
Sie kommen an den schönen und großen See Genezareth.

Bibliolog 

(Der*die Mitarbeitende liest bis Vers 22. Dann wird unterbrochen und in die Runde gefragt:)
Du bist einer der Jünger. Nach der vielen Arbeit der letzten Tage fahrt ihr auf den schönen See. Der Himmel ist blau, die Luft angenehm. Was sagst du zu dem Vorschlag von Jesus, eine Bootsfahrt zu machen?
Wer möchte, kann etwas dazu sagen.
(Antworten sammeln)

(Weiterlesen, Vers 23a: Jesus schläft.)
Du bist Jesus: Wie fühlst du dich? 
(Antworten sammeln; dann weiter)
Du bist ein Jünger und siehst Jesus schlafen. Was denkst du?
(Weiterlesen, Vers 23b: Sturm kommt auf.)
Du bist im Boot und in Gefahr. Ganz laut rufst du: » …!«
(Weiterlesen, Vers 24, einschließlich: Jesus bedroht den Wind und die Wellen; jedoch ohne die eintretende Windstille.)
Du bist eine große Welle auf dem See. Zusammen mit den anderen Wellen »spielst« du mit dem Boot. Und nun sagt ein kleiner Mensch zu dir: »Sei still!« Was willst du jetzt machen?
(Weiterlesen, Vers 24, Schluss: Windstille.)
Es ist ganz still. Man hört nur noch …
(Weiterlesen, Vers 25a: Jesus fragt nach dem Glauben der Jünger.)
Du bist ein Jünger. Jesus fragt dich im jetzt ruhigen Boot: »Wo ist dein Vertrauen?« 
(Ihr nehmt, was in eurer Übersetzung steht.)
Was würdest du antworten?
(Weiterlesen, Vers 25b: Jünger wundern sich und haben viele Fragen.)
Du bist ein Jünger. Du schaust auf Jesus, auf das Wasser, auf die anderen. Du hast so viele Fragen. Welche?

Herausführung

Ich danke dir, Jünger. Danke Jesus. Danke Wasser und Wellen. Danke, Stille.
Ich lese die Geschichte noch einmal ohne Unterbrechungen vor. Wie viel da passiert ist! Wahnsinn!
(Geschichte noch einmal lesen.)

Der besondere Tipp …

Gott ist bei mir
30 Psalmen für Kita und Kinderkirche

Um Kinder mit der Sprache und dem Trost der Psalmen vertraut zu machen. 
Die Karten sind in vier Bereiche unterteilt: Gott – Schöpfer der Welt

Gott – meine Zuversicht
Gott – verborgen und doch da
Gott – Begleiter durch Jahr und Zeit

€ 17,00; 
Best.-Nr. 9044

Mein Gebete-Mitmachbuch
Minibüchlein

Mit Kindern kreativ beten. Enthält Segensrituale, Gebete und Bastelideen.
24 Seiten

€ 1,80 (ab 25 Ex. je € 1,75; ab 50 Ex. 

je € 1,70); 
Best.-Nr. 2165

junge-gemeinde.de

Der besessene Gerasener wird geheilt

Lukas 8,26–39

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Mit älteren Kindern sollten man auf jeden Fall singen: Du bist mein Zufluchtsort 
(KKL 323, LHE 248, Feiert Jesus 1,188, Du bist Herr 2,49, Wwdl 123);
In Gottes Namen wolln wir finden 
(KKH 8, LJ 398, Durch Hohes und Tiefes 72; dieses Lied ist textlich schwierig zu lernen, aber ein wunderbarer Schatz. Es gibt eine CD zum Liederbuch inkl. einer Karaokeversion. Auch im Internet findet ihr ein Hörbeispiel. Das Lied kann wunderbar zur festen Eingangsliturgie eures Kindergottesdienstes gehören – nicht nur an diesem Sonntag);
Die Kerze brennt (KKL 145, KKH 9; KG 28, Wwdl 21, EGplus 30);
In deinem Arm geht es mir gut 
(KG 109; Mein Liederbuch 2, 68)

Gebete

Psalm 27 (KG 194)
Abschlussgebet

Lieber Gott, lass mich nicht allein.
Wenn ich denke, dass mich niemand mag;
wenn ich mich selbst nicht mag.
Bleib bei mir.
Lieber Gott, hilf mir, zu anderen zu gehen.
Wenn sie denken, dass sie niemand mag;
wenn sie sich selbst nicht mögen.
Ich möchte niemanden allein lassen. Amen.

Segen

Irischer Segen (KG 193) oder
Gott liebt die Menschen – 
Gott liebt dich.
Jesus ist nah bei den Menschen – 
Jesus ist nah bei dir.
Gottes Kraft macht den Menschen Mut – 
Gottes Kraft macht dich mutig. Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Erste-Hilfe-Box 

(s. »Zur ganzen Reihe«)

Für die Jüngeren: Sie gestalten ein Herz für ihre Box . Das kann mit einer ofenhärtenden Modelliermasse oder z. B. auch mit Knete geschehen (darauf achten, dass die Masse nicht zu hart ist, damit die Kinder sie bearbeiten können), mit ausgeschnittener und beklebter oder bemalter Pappe, mit bemalten Steinen …
Oder ihr lasst die Kinder selbst überlegen, wie sie ein Herz basteln wollen. 
Wichtig ist, dass die Kinder beim Hineinlegen des Herzens in ihre Box noch einmal hören: »Hab keine Angst. Du wirst sehr liebgehabt.«
Für die Älteren: Sie bekommen einen stilisierten Menschenumriss auf einem Blatt Papier. Sie schreiben ihren Namen über den abgebildeten Menschen (evtl. bemalen sie den Umriss). Die Bilder werden auf Stühlen oder Tischen ausgelegt. Jedes Kind bekommt einen Stift, geht von Bild zu Bild und schreibt in die einzelnen Menschenumrisse Eigenschaften des Kindes, dem der Umriss »gehört«. Zuvor wird vereinbart, nur wertschätzende, positive Eigenschaften hinzuschreiben (Mitarbeitende achten auf die Einhaltung und auch darauf, dass bei jedem Kind mehrere Eigenschaften stehen; bei Bedarf ergänzen sie). 
Jedes Kind kann sich darüber freuen.
Abschließend wird das Blatt gefaltet, in einen Umschlag gesteckt und in die Box gelegt. Auf dem Umschlag steht: »So hat Gott mich gemacht.«

Der besondere Tipp

Trauertasche
Mit hilfreichem Material für den Trauerfall in einer Kindergruppe

Die Trauertasche ist eine Sammlung, um »seelische Erste Hilfe« leisten zu können bei 
unerwarteten Todesfällen in Schule, Kindergarten und Gemeinde. Die Betroffenen brauchen Möglichkeiten, ihre Trauer, ihr Unverständnis, ihre Wut zum Ausdruck zu bringen. Rituale helfen, Ordnung in das Gefühlschaos 
zu bringen. 

Hierfür bietet die Trauertasche Unterstützendes und Hilfreiches an.
Der komplette Inhalt ist auf der Homepage detailliert aufgelistet.

Viele der Artikel können auch separat nachbestellt werden.

€ 155,00;

Best.-Nr. S1350

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Material: 1 Stofftier; 1 schwarzes Tuch; etliche Seile/dicke Schnüre (ca. 1 m); 1 Blatt; 1 Stift.
Die Kinder sitzen im Kreis. In ihrer Mitte ist das Stofftier (mit dem Gesicht nach unten) vom Tuch abgedeckt. 

Jesus

Jesus kommt mit seinen Freunden in die Gegend, in der die Gerasener leben. Freundliche Menschen, wie du und ich. Sie leben in ihren Familien, sie arbeiten oder gehen zur Schule, sie essen und spielen. 

Einsam 

Jesus sieht einen, der tut das alles nicht.
(Auf das schwarze Tuch in der Mitte zeigen)
Da ist einer, der kann nicht freundlich sein. Da ist einer, der lebt ganz allein: Er geht nicht zu seiner Familie und hat selbst vergessen, warum er nicht mehr zu ihnen geht. Er isst fast nichts und trinkt fast nichts. Er ist einfach immer nur allein. Er spielt nicht. Und niemand kann ihm nahekommen. 
Die Leute haben Angst vor ihm. Das macht ihn nur noch einsamer. Er ist ganz allein. 
Dieser Mensch hat große Angst, mit anderen zu reden. 
(Erstes Seil um das zugedeckte Stofftier legen.)
Er ist traurig, dass er so allein ist. 
(Zweites Seil legen)
Er ist auch neidisch, weil es allen anderen so gut geht. 
(Drittes Seil legen)
Was meinst du? Was fühlt dieser Mensch wohl noch?
(Ideen der Kinder sammeln und für jedes weitere Gefühl ein weiteres Seil legen. Mögliche Aussagen könnten sein: Er ist hungrig; er findet es unangenehm und doof, wenn die anderen ihn so anstarren; er wünscht sich Freunde; er hat Heimweh nach seiner Familie. Alle Gefühle für den Fortgang der Geschichte notieren.)

Gesehen werden

So geht es diesem armen Menschen. 
Jesus sieht ihn. Jesus sagt: »Komm zu mir!« Der Mann weint und ruft: »Lass mich! Lass mich einfach in Ruhe! Ich will nicht!« 
Jesus fragt: »Was hast du denn? Warum bist du so?« Da weint der Mann noch mehr und ruft noch lauter: »Ich habe so viel: Ich habe Angst; ich bin traurig; ich habe Hunger … 
(Alle zuvor von den Kindern genannten Gefühle benennen.)
Ich will einfach nur in Ruhe gelassen werden. Lass mich!« 
Jesus weiß: Niemand will so leben. Niemand will immer allein sein. Jesus sagt: »Ich weiß, dass du Angst hast – ich helfe dir.« 
(Ein Seil wieder wegnehmen.)
Ich weiß, dass du traurig bist – ich helfe dir. 
(Nächstes Seil wegnehmen.)
Ich weiß, dass du neidisch bist – ich helfe dir. 
(Nächstes Seil wegnehmen.)
Was wird Jesus noch zu dem Mann sagen? 
(Die Kinder sagen gute Worte zu dem »Mann in der Mitte« und nehmen dabei jeweils ein weiteres Seil weg, bis nur noch das zugedeckte Stofftier daliegt.)

Keine Angst

»Komm zu mir«, sagt Jesus. »Hab keine Angst.« 
(Erzähler*in nimmt langsam das Tuch von dem Stofftier, dreht es um und nimmt es in den Arm. Er*Sie wiederholt: »Hab keine Angst.« Dann wird das Stofftier an das nebensitzende Kind weitergegeben. Das nimmt es in den Arm und sagt: »Hab keine Angst.« Dann gibt es das Stofftier weiter, bis es wieder bei der*dem Erzählenden ist.)

Bei dir

Der Mann schaut Jesus an. »Danke«, sagt er. »Darf ich bitte bei dir bleiben?« 
Jesus schaut ihn freundlich an und sagt: »Geh zu deiner Familie. Sie hat dich lieb. Du wirst sehr liebgehabt!« (Das Stofftier wird noch einmal rundherum gegeben, jedes Kind wiederholt: »Du wirst sehr liebgehabt.«)

Frei

Da geht der Mann wieder nach Hause. Er hat keine Angst mehr. Er kann zu Hause leben und arbeiten und essen und spielen. Jesus hat ihn frei gemacht. Gott sei Dank!

Der besondere Tipp …

Josef Herbasch/Heidi Rose (Hg.)

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Ein Praxisbuch zum Thema Tod und Trauer Mit 

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Für Kinder bis 12 Jahre, Kita, Grundschule und Familie.

€ 22,00; 
Best.-Nr. 2166

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Erzählung für Ältere

Material: kleine Kerze; Streichhölzer/Feuerzeug; Glasgefäß (das umgedreht über die Kerze passt); 16 schwarze/dunkle Tücher.

Licht erblicken

Wenn ein Mensch geboren wird, dann sagt man manchmal auch: »Ein Kind erblickt das Licht der Welt.« Vielleicht hast du das schon einmal gehört. Ich erzähle dir heute von Isa. Er »erblickte das Licht der Welt« etwas zur gleichen Zeit wie Jesus.
(Kerze anzünden)
Und Isa lebte ganz ähnlich wie Jesus: Zwar nicht in Galiläa, aber direkt gegenüber dem See, im Land der Gerasener. Isa spielte mit anderen Kindern, lernte mit seinen Freunden, wurde älter, suchte sich einen Beruf aus. Alles lief ganz gut. 

Dunkles Gefühl

Aber da war immer ein dunkles Gefühl um ihm. Woher das kam, wusste Isa nicht. Manchmal dachte er mitten am Tag: »Die anderen mögen mich nicht.«
(Ein dunkles Tuch zur Kerze legen.) 
Oder: »Wenn ich nicht da bin, reden sie schlecht über mich.«
(Weiteres Tuch hinlegen) 
Oder: »Ich habe keine echten Freunde.« 
(Weiteres Tuch hinlegen) 
Oder:« Mich versteht kein Mensch wirklich.« 
(Weiteres Tuch hinlegen) 
Die Gedanken kamen einfach so, ganz plötzlich. Ohne besonderen Grund, aus heiterem Himmel. 
Und sie wurden immer gemeiner und hässlicher: »Die anderen haben recht: Ich bin auch wirklich nichts wert.« 
(Weiteres Tuch hinlegen) 
»Ich kann nichts richtig gut.«
»Ich bin hässlich.«
»Ich bin dumm.« 
(Jeweils weiteres Tuch hinlegen) 
Und als es ganz schlimm wurde, da dachte Isa: »Ich wäre lieber nicht am Leben. Nichts ist schön. Nichts ist gut.« (Glas über Kerze stülpen und sie ausgehen lassen.)

Nichts hilft

Die anderen Leute versuchten, Isa zu helfen: Sie luden ihn zu sich nach Hause ein. Aber Isa wollte in kein Haus kommen. 
(Ein Tuch über das Glas legen.) 
Sie redeten freundlich mit Isa. Aber er wollte nichts hören. 
(Weiteres Tuch über das Glas legen.) 
Sie versuchten es immer wieder. Aber Isa glaubte an keine Freundlichkeit mehr.
(Weiteres Tuch hinlegen) 
Er glaubte nicht an Freundschaft.
(Weiteres Tuch hinlegen) 
Er glaubte nicht an Liebe.
Er glaubte nicht, was seine Familie sagte.
Er glaubte nicht an sich selbst.
Er glaubte nicht an Gott.
(Jeweils ein weiteres Tuch hinlegen) 
Und dann kommt Jesus.

Jesus sieht ihn

Jesus sieht Isa. Wie er auf dem Boden kauert. Er ist kaum noch zu erkennen. »Wie lange geht es ihm schon so?«, fragt Jesus. »Schon lange«, sagt eine Frau, die gerade vorbeikommt. »Niemand kommt mehr zu ihm durch. Da ist nichts zu machen.« – »Isa«, sagt Jesus sanft, »hör mir zu.« – »Was willst du?«, ruft Isa ärgerlich. »Ich kenne dich nicht. Was habe ich mit dir zu tun? Lass mich in Ruhe. Sprich nicht mit mir. Quäle mich nicht. Geh einfach weiter!«

Was ist mit ihm?

Jesus sieht die Frau an. »Was ist denn mit ihm?«, fragt er. »Viel«, antwortet sie. »Er ist wütend. Er ist einsam. Er ist …« 
(Die Kinder werden eingeladen, Isas Gefühle zu benennen: ängstlich, vertraut niemandem mehr; denkt schlecht von sich und anderen …)

Lass mich

»Lass mich in Ruhe und hau ab«, ruft Isa jetzt ganz laut. »Nein«, sagt Jesus, »ich lasse dich nicht allein. Du bist nicht allein.« 
(Ein Tuch von dem Glas nehmen und wiederholen: »Du bist nicht allein.«)
Isa reagiert nicht. Doch Jesus bleibt bei ihm. »Du bist nicht allein«, sagt Jesus zu Isa. 
(Weiteres Tuch wegnehmen. Kinder werden eingeladen, zu helfen: »Alle, die möchten, nehmen ein Tuch weg und sagen: >Du bist nicht allein.<
Wiederholen, bis alle Tücher vom Glas entfernt ist.)

Ausgedacht

Jesus sieht Isa an. Jesus will nicht, dass Isa einsam ist und von allen getrennt.
(Das Glas von der Kerze nehmen.) 
Gott will, dass Isa lebt und atmet und frei ist. So hat Gott sich den Menschen ausgedacht – von Anfang an. 
(Kerze wieder anzünden)

Vergiss nicht

Die anderen Leute schauen Isa mit offenem Mund an. So haben sie ihn schon lange nicht mehr gesehen. Isa schaut Jesus an und lächelt – noch immer unsicher. Jesus lächelt zurück. 
»Ich möchte bei dir bleiben«, sagt Isa zu Jesus. »Ich möchte nicht mehr allein sein.« – »Du bist nicht allein«, sagt Jesus. »Geh wieder zu deiner Familie. Und vergiss nicht: Gott hat dich lebendig geschaffen und frei. Genau dich, genau so, wie du bist. Vergiss es nicht – und erzähle es allen weiter.« 
Und das tut Isa.

Lass dich nicht entmutigen 
– die bittende Witwe

Lukas 18,1–6

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Kindermutmachlied (vor allem Strophe 4;
KuS 470, KKL 338);
Sei mutig und stark (KKL 336, Feiert Jesus! Kids 76, Einfach spitze 18)

Fürbitten

Lieber Gott,
manchmal denke ich,
dass ich zu klein bin oder zu jung
oder zu schwach;
dass niemand mir zuhört;
dass ich unwichtig bin.
Bitte hilf mir:
Dass ich laut sage, wenn jemand gemein ist.
(Hände wie Trichter um den Mund legen.)
Dass ich hinschaue, wenn jemand ungerecht ist.
(Augen weit aufmachen)
Dass ich hinhöre, wenn jemand weint.
(Hände hinter die Ohren legen.)
Dass ich mutig bin für andere
und für mich selbst.
(Hände in die Seiten stemmen) Amen.

Tattoo-Segen

(s. u. »Kreative Umsetzung der Geschichte«).
Ein*e Mitarbeiter*in legt das Tattoo auf die Haut des Kindes und feuchtet es an. Der*die Mitarbeiter*in sagt: »Du, N. N, bist ein Kind Gottes. Du bist nie allein. Du bist stark, mutig und wunderbar. Das sage ich dir, das kannst du spüren (leicht auf das Tattoo drücken) und das darf die ganze Welt sehen (Tattoofolie abziehen)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Haltung einnehmen

Die Tattoos zeigen Dinge, die Mut/Stärke symbolisieren: Löwe, lachendes Gesicht … (Ab ca. 1,00 €/Stück können Tattoos selbst gestaltet und im Internet bestellt werden (Stichwort »Tattoo Kinder selbstgestaltet«).

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Vor dem Gerichtsgebäude

Sara steht vor dem Gerichtsgebäude. Wie schon gestern. Und vorgestern. Wie jeden Tag steht sie da. Der Richter kommt durch die Tür und tritt auf die Gasse: »Hilf mir, Richter!«, ruft Sara laut. »Schaffe mir Recht!« Der Richter geht weiter. Diese Witwe schreit schon lange. Jeden Tag. Langsam verliert er die Geduld. Sie soll ihn in Ruhe lassen. Sara sieht ihm nach. Am liebsten würde sie weinen. Aber sie bleibt aufrecht stehen. Und morgen wird sie wieder hier stehen.

Ohne Mann

Sara war verheiratet. Sie hatte mit ihrem Mann eine kleine Werkstatt, ein Haus, genug zu essen. Sie waren glücklich.
Bis ihr Mann krank wurde und starb. Sara war allein. Dann kam der Bruder ihres Mannes, ihr Schwager. Er hat die Werkstatt verkauft. Er gab Sara nichts von dem Geld. Und kurze Zeit später gab er Sara auch kein Geld mehr, um Essen kaufen zu können. Und noch ein wenig später sagte der Schwager: »Du musst aus dem Haus ausziehen.«

Ungerecht

Sara hat kein Geld. Sie hat oft Hunger. Sie vermisst ihren Mann. Und nun soll sie auch bald kein Zuhause mehr haben? »Das ist nicht gerecht«, sagt Sara. 
Das stimmt. 
Aber niemand hilft ihr. Eine Familie hat sie nicht mehr – bis auf den bösen Schwager. Und der Richter? Das ist ein fauler Mann, der gerne schläft und trinkt und isst, aber nicht gerne arbeitet. Schon gar nicht für arme Witwen. Er will einfach nicht helfen. »Das ist nicht gerecht«, sagt Sara. 

Mutig und stark

Jeden Abend zündet Sara eine Kerze an und denkt an ihren Mann, der schon im Himmel ist. Dann erzählt soe Gott ihre Sorgen und ihre Angst. Und sie weint auch. Und dann betet sie: »Bitte, Gott, hilf mir.« Und Gott hilft ihr. Er macht sie mutig und stark, jeden Morgen neu. Deshalb steht sie da. Jeden Morgen. Vor dem Gericht steht sie und wartet auf den Richter. Wenn er kommt, ruft sie: »Hilf mir, Richter!« Und wenn er abends nach Hause geht, ruft sie: »Schaffe mir Recht!« Und immer wieder steht sie aufrecht da, auch wenn sie am liebsten weinen würde.

Stehen bleiben

Heute ist es besonders heiß. Sara hat Durst. Sie steht vor dem Gericht. Ihr Schwager kommt vorbei: »Na, stehst du immer noch da? Du weißt, dass dir keiner helfen wird. Und vergiss nicht: Bis morgen räumst du deinen Kram zusammen und dann bist du raus aus dem Haus, klar?« Sara sagt nichts. 
»Nun gib doch endlich auf«, sagt der Händler vom Stand gegenüber. »Der Richter hilft dir nicht.« Sara bleibt stehen. 
»Es tut mir so leid«, sagt die Gemüsehändlerin und steckt ihr eine Orange zu. »So ist die Welt. Wir können nichts tun.« Sara bleibt stehen.

Hilf mir!

Da kommt der Richter. Sara richtet sich auf und ruft so laut sie nur kann: »Hilf mir! Schaffe mir Recht!« Der Richter bleibt stehen. Zum ersten Mal. Er dreht sich zu Sara »Frau, wenn ich dir helfe, wirst du dann endlich Ruhe geben? Wenn ich dir Recht verschaffe, hört das Geschrei dann auf?« Sara nickt. 
Der Richter seufzt. Er schaut zum Schwager und sagt scharf: »Die Frau darf im Haus wohnen bleiben, du gibst ihr jede Woche genug Geld, dass sie essen, trinken und leben kann. Wenn sie noch einmal kommt und mir auf die Nerven geht, dann kommst du dafür ins Gefängnis. Ich hoffe, jetzt ist das geregelt und hier wieder Ruhe.« Der Richter geht.

Aufrecht

Sara steht da. Aufrecht. Und sie lächelt.

Erzählung für Ältere


Nichts!

»Es ist nicht richtig! Es ist ungerecht!« Liya kann nicht schlafen. Sie dreht sich von der einen auf die andere Seite. Mama sieht vom Flur aus Licht in Liyas Zimmer und kommt herein. Sie setzt sich zu Liya, und Liya erzählt: »Herr Richter will, dass ich Samstag nachsitze.« Mama runzelt sie Stirn. »Was hast du angestellt?« »Das ist es ja eben – nichts!« Liya schluckt die Tränen hinunter.

Ärgern

»Du kennst Kean. Er ärgert immer alle und benimmt sich einfach bescheuert. Heute auch wieder: Erst hat er sich über Miriam lustig gemacht. Sie hatte einen ziemlich großen Fleck auf der Hose. Dann hat er beim Sport immer gefoult, wenn die Lehrerin nicht hingeschaut hat. Später beim Mittagessen hat er sich ’nen Haufen Nudeln genommen, so dass für uns andere kaum noch was da war. Und dabei grinst er die ganze Zeit so blöd. Heute Nachmittag war die AG mit Herrn Richter.« Mama seufzt. Herr Richter leitet die Karate-AG. Er ist sehr streng und wählt aus, wer mitmachen darf. Und er wirft auch schnell wieder Kinder raus. Er verlangt absolute Ruhe und Konzentration. Doch Liya liebt Karate. Sie war so stolz, als sie in die AG kam. 

Ungerecht

Liya erzählt weiter: »Wir waren gerade beim Aufwärmen, da fängt Kean hinter mir an, leise zu lachen. Immer wenn ich einen Tritt mache oder mich drehe oder auch nur die Arme hebe – immer lacht der oder atmet scharf ein oder rollt die Augen. Und der lacht. Da zische ich ihm zu: >Hör auf.< Er macht weiter. Ich noch mal: >Lass das.< Und da sagt Herr Richter schon: >Liya, nicht reden.< Den Kean hat er gar nicht bemerkt. Und Kean macht immer weiter. 
Da kann ich nicht mehr und fahre ihn an: >Halt die Klappe, du Blödmann!< Und Herr Richter schmeißt mich raus. Ich will ihm alles erklären, aber er hört nicht zu. Also bin ich zu unserer Klassensprecherin gegangen, doch die hat nur gesagt: >Dazu kann ich nichts sagen, ich war ja nicht dabei.< Dann wollte ich zu Frau Özkan, unserer Klassenlehrerin, aber die hat gesagt, dass die AGs nicht ihre Sache sind. Und als ich nach der AG nochmal mit Herr Richter reden wollte, sagte der nur: >Samstag nachsitzen, und dann zwei Wochen Ausschluss vom Training. Danach kannst du vielleicht wieder mitmachen.<
Mama, das ist so ungerecht. Das ist so gemein«, schluchzt Liya. »Das finde ich auch«, sagt Mama und nimmt Liya in den Arm. »Du hast nichts falsch gemacht. Wehr dich!« Liya weiß nicht, ob das noch was bringt.Sie hat ja schon alles versucht.
(An dieser Stelle Kinder fragen, ob sie schon mal was Ähnliches erlebt haben. Und was sie an Liyas Stelle tun würden.)

Mutig

Am nächsten Tag steht Liya mit klopfendem Herzen vor dem Lehrerzimmer. Herr Richter ist gerade hineingegangen. Er hat sie gesehen, aber kein Wort gesagt. Liya atmet tief ein. Ihre Hand zittert. »Vielleicht gebe ich doch lieber auf. Es hilft mir ja eh niemand«, denkt Liya gerade, da geht die Tür auf. Herr Richter kommt raus … und geht an ihr vorbei. »Es ist ungerecht«, denkt Liya, holt tief Luft und ruft: »Herr Richter, ich muss Sie sprechen! Wegen gestern. Kean war ätzend, und Sie waren ungerecht.« Herr Richter bleibt stehen. Er dreht sich um: »Wie bitte?«, fragt er, und das klingt gar nicht nett. Liya überlegt: »Was, wenn er mich jetzt ganz aus der AG wirft?« Doch sie richtet sich auf, hebt den Kopf und sagt: »Kean hat uns alle den ganzen Tag geärgert. Und beim Training hat er sich dauernd über mich lustig gemacht. Ich wollte ganz bestimmt nicht das Training stören, aber wenn jemand so blöde Sachen macht, dann muss ich mich wehren dürfen. Alle müssen sich wehren, wenn Unrecht geschieht.« 
Liya ist fertig. Ihre Beine zittern. Sie zwingt sich, weiterhin aufrecht zu stehen und Herrn Richter anzuschauen. Dabei würde sie sich am liebsten umdrehen und abhauen. 
Herr Richter schaut Liya lange an. Sehr lange. Schließlich holt er tief Luft und sagt: »Das stimmt.« Liya weiß nicht, was da gerade passiert. »Äh, wie bitte?« – »Alle müssen sich wehren, wenn Unrecht geschieht. Du hast recht.« 
Dann geht er.

Mutig!

Am Nachmittag bekommt Liya zwei Anrufe. Zuerst ist Kean dran. Er entschuldigt sich. Nicht so ganz überzeugend, aber Liya reicht das. Und dann von Herrn Richter: »Ich erwarte dich in der kommenden Woche zum Training. Pünktlich natürlich. Nachsitzen am Samstag ist nicht erforderlich. Auf Wiedersehen.« Liya ist platt und Mama stolz. »Du bist unfassbar 
mutig«, sagt Mama. Das findet Liya auch.

– zwischen Vertrauen und Zweifel

1. Könige 17,7–16

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Brich mit den Hungrigen dein Brot 
(EG 420, KuS 498, MKL 1,65);
Brot, Brot, danke für das Brot (KuS 592, KG 10);
Wo ein Mensch vertrauen gibt 
(KuS 444, Durch Hohes und Tiefes 347)

Schlussgebet

Guter Gott, 
danke, dass wir Kindergottesdienst feiern können. 
Wir freuen uns über die Geschichten mit dir. Elia hat viel mit dir erlebt. 
Immer warst du für ihn da. 

Guter Gott,
danke, dass wir genug zu essen und zu 
trinken haben. 
Uns geht es gut. Aber viele Kinder haben nicht jeden Tag etwas zu essen. 
Schicke du ihnen Menschen, die helfen. 

Guter Gott, 
danke, dass wir Familie und Freunde haben, die uns helfen, wenn wir in Not sind.
Danke, dass es Menschen gibt, die uns 
trösten, wenn wir traurig sind.
Du weißt immer, wie es uns geht. 

Guter Gott,
lass uns an die Kinder denken, denen es nicht gut geht:
Kinder, die in Ländern leben, in denen Krieg ist.
Kinder, die zu wenig von dem haben, was sie zum Leben brauchen.
Kinder, die keine Familie und keine Freunde haben.
Sei du ihr Freund. 

Guter Gott,
danke, dass es dich gibt und du immer für uns da bist. 
Amen. 

Brotsegen

Segne dieses Brot. 
Damit es unseren Hunger nach Leben stillt. 
Segne dieses Brot. 
Damit es uns tröstet, wenn wir traurig sind. 
Segne dieses Brot. 
Damit es uns Hoffnung gibt, wenn das Leben schlimm ist.
Segne dieses Brot. 
Damit es uns jeden Tag stark macht.
Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Erzählweg 

Teil 2 (s. »Zur ganzen Reihe«).

Brotfladen backen (für 4 Fladen)

Zutaten: 200 g Mehl, 100 ml Wasser, 3 EL 
Olivenöl, 1 Prise Salz
Herstellung: Mehl in eine Schüssel und Salz, Wasser und Olivenöl dazugeben. Alles vermischen und den Teig kneten. Dann 10 Minuten quellen lassen und anschließend erneut 5 Minuten kneten, bis ein glatter Teig entsteht, der sich von den Fingern löst. 
Aus dem Teig vier dünne Fladen formen. Eine (gusseiserne) Pfanne ohne Fett erhitzen. Einen Teigfladen in die Pfanne geben und backen, bis erste braune Flecken entstehen. Dann wenden und ebenfalls backen, bis braune flecken entstehen. Herausnehmen und die anderen Fladen ebenso backen. 
Dann den Brotsegen (s. links) sprechen, die Fladenbrote noch warm in Stücke brechen, teilen und miteinander essen. 

Modellieren

Aus lufthärtender Modelliermasse einen Topf oder Krug formen. Evtl. eine*n Töpfer*in einladen, der*die mit den Kindern töpfert und deren Ergebnisse für die Kinder brennt. (Oder eine Töpferei besuchen.)

Stempeln 

Brottüten bestempeln; auch der Brotsegen (s. links) kann draufgeschrieben werden. Darin kann das Fladenbrot mit nach Hause genommen werden. 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Kein Wasser mehr im Bach

Elia blieb am Bach Krit. Da gab es Wasser. Das war lebenswichtig. Und jeden Tag kamen die Raben und versorgten Elia mit Brot und Fleisch. Aber Elia fiel auf, dass es jeden Tag ein bisschen weniger Wasser im Bach gab. Elia schaute sorgenvoll auf das Wasser. »Am ersten Tag, als ich hier war, konnte ich bis zu den Knien im Wasser stehen. Jetzt reicht das Wasser gerade noch bis zu meinen Knöcheln. Wenn das so weitergeht, dann ist der Bach bald ausgetrocknet.« Und so kam es. Als Elia wieder Wasser schöpfen wollte, wurde seine Hand nicht mehr voll. »In ein paar Tagen gibt es keinen Tropfen mehr«, dachte Elia. 

Elia betet zu Gott

Er rief zu Gott: »Hilf mir. Der Bach Krit trocknet aus. Es gibt kein Wasser mehr. Was soll ich tun?« Da antwortete Gott: »Geh nach Sarepta. Dort wirst du Hilfe bekommen. Dort lebt eine Frau, deren Mann vor kurzem gestorben ist. Jetzt ist sie Witwe. Sie wird für dich sorgen.« Da ging Elia nach Sarepta. 

Die Witwe aus Sarepta

Vor dem Stadttor sah er eine Frau, die als Zeichen ihrer Trauer ein dunkles Tuch umgelegt hatte. Sie sammelte Holz für ein Feuer. Elia sagte zu ihr: »Bring mir doch bitte ein wenig Wasser. Ich bin durstig.« Da ging sie an den Brunnen und holte für Elia einen Krug mit Wasser. Elia bedankte sich und sagte. »Bring mir bitte auch etwas zu essen. Ich bin hungrig.« Die Frau sah ihn traurig an. »Ich habe nur noch eine Handvoll Mehl und ein wenig Öl. Ich habe kein Brot mehr. Ich sammele Holz, damit ich für meinen Sohn und mich ein letztes Mal Brot backen kann. Danach werden wir verhungern.« Da sagte Elia zu ihr: »Hab keine Angst. Geh und backe aus dem Mehl und dem Öl ein Brot. Bring es mir, das ist für mich. Danach kannst du für dich und deinen Sohn Brot backen. Denn Gott verspricht: Das Mehl und das Öl sollen nie bei dir ausgehen, solange in diesem Land noch eine Hungersnot herrscht.« 

Die Witwe vertraut den Worten Elias

Da ging die Frau nach Hause und machte es so, wie es Elia gesagt hatte. Das erste Brot brachte sie Elia. Das zweite war für ihren Sohn und für sie. Jeden Tag hatte sie genug Mehl und Öl, um für sie alle drei Brot zu backen. 
Elia sah, wie die Frau jeden Tag mehr Vertrauen zu ihm hatte. Und jeden Tag fand sie mehr ins Leben zurück. Jeden Tag wurde die Trauer um ihren Mann ein wenig kleiner. Sie wusste jetzt, dass Gott für sie und ihren Sohn sorgen würde. 

Erzählung für Ältere

Durst

Elia ist durstig. Es ist kaum noch Wasser im Bach Krit. Aus dem Vollen schöpfen kann er schon lange nicht mehr. Ja, es ist mühsam. Manchmal bleiben nur wenige Tropfen Wasser in der Hand. In ein paar Tagen wird ihm gar nichts mehr bleiben. Elia ist froh, dass ihm die Raben noch jeden Tag Brot und Fleisch bringen. Aber ohne Wasser kann er nicht lange leben. 

Gebet

Elia betet: »Gott, hilf mir! Der Bach ist ausgetrocknet. Es kommt kein Wasser mehr nach.« Da sagt Gott: »Geh nach Sarepta. Das ist eine Stadt in der Nähe von Sidon. Dort ist eine Witwe. Sie hat vor kurzem ihren Mann verloren. Sie wird dich mit Nahrung versorgen.« Elia macht sich auf den Weg. Alles ist besser, als an einem ausgetrockneten Bach zu sitzen. 
Endlich kommt Elia nach Sarepta. Irgendwo in dieser Stadt wird er diese Frau finden. Er vertraut darauf, dass Gott ihm auch dabei hilft. 

Witwe

Als Elia an die Stadtmauer kommt, sieht er eine Frau, die vor dem Stadttor Holz sammelt. Sie hat Trauerkleidung an. Elia weiß sofort: »Das ist die Frau, von der Gott erzählt hat.« Elia sagt zu ihr: »Shalom. Sei gegrüßt.« – »Shalom«, antwortet die Frau. »Bring mir doch bitte etwas zu trinken. Ich habe Durst«, sagt Elia. Da geht die Frau zum Brunnen in der Stadt und holt Wasser. In einem Krug bringt sie es zu Elia. Elia trinkt. »Danke. Das tut gut«, freut er sich. 
Dann sagt Elia: »Bring mir doch bitte auch noch etwas zu essen. Ich bin hungrig.« Doch da schüttelt die Frau schüttelt traurig den Kopf. »Ich habe nichts mehr. Nur noch eine Handvoll Mehl und ein paar Tropfen Olivenöl. Daraus will ich noch ein letztes Mal Brot backen. Für meinen Sohn und für mich. Danach werden wir sterben.« 
Erschrocken schaut Elia sie an: »Nein, ihr werdet nicht verhungern. Gott verspricht, dass bei dir das Mehl und das Öl nicht ausgehen werden, solange im Land noch diese Hungersnot ist. Geh nach Hause und backe ein Brot. Das bringst du mir. Danach backst du Brot für dich und deinen Sohn. So sollst du es ab jetzt jeden Tag machen.« 

Brot

Die Frau schaut Elia lange an. Irgendwie vertraut sie ihm. »Gut«, sagt sie, dreht sich um und geht. Nach einiger Zeit kommt sie mit einem frischgebackenen Brotfladen wieder und gibt ihn Elia. »Danke«, sagt Elia und isst das Brot langsam auf. Jeden Bissen genießt er. »Ob mir schon jemals ein Stück Brot so gut geschmeckt hat?«, überlegt Elia. 

Wird es reichen?

Die Frau beobachtet Elia. Sie sieht, wie er das Brot Stück für Stück genießt. Dann geht sie langsam gespannt nach Hause. »Ob es wirklich stimmt, dass es wieder Mehl und Öl gibt? Denn das, was vorhin noch übrig war, reicht nirgendwo hin.« Als sie ins Haus kommt, schaut ihr Sohn sie ausdruckslos an. Er kann nicht verstehen, dass seine Mutter einem Fremden das letzte Brot gibt. Sie sind doch selbst hungrig. Aber die Mutter hat gesagt: »Gott will das so.«
Jetzt hebt sie den Deckel des Mehltopfes und … schüttet Mehl heraus. Dann nimmt sie den Ölkrug und … gießt Öl dazu. Sie gibt noch etwas Wasser dazu und knetet den Teig. »Mein Sohn, leg noch einmal Holz nach. Das Feuer muss brennen. Gleich backe ich für uns Brot.« 

Gott sorgt für sie

Der Duft von frischgebackenem Brot zieht durch das Haus. Die Witwe und ihr Sohn essen das Brot. Sie freuen sich und sie vertrauen darauf, dass Gott auch am nächsten Tag für sie sorgen wird. Für sie und für diesen Elia, den Mann Gottes. 

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1. Könige 19,(1–8) 9–16

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text /das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Von oben und von unten (KuS 486, Einfach Spitze. 150 Knallersongs für Kinder 41);
Nichts soll dich ängsten 
(KuS 232, Durch Hohes und Tiefes 130);
Bewahre uns, Gott 
(nur Strophe 1; EG 171, KuS 174, KKL 280) 

Segen

Gott segne euch und schenke euch Kraft.
Gott segne euch und schenke euch Mut.
Gott segne euch und begleite euch auf eurem Weg.
Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Erzählweg 

Teil 3 (s. »Zur ganzen Reihe«).

Geräusche aufnehmen 

Geräusche (aus der Geschichte) produzieren: Wind, Blitz, Donner, Erdbeben

Naturgeräusche einfangen

Mit den Kindern einen Spaziergang machen und mit dem Handy Geräusche aufnehmen. 

Höhle bauen

… und in diesem Schutzraum die Geschichte erzählen.

Kratzbild

Elia in der sicheren Höhle, außen die Blitze.

»Teilübung«

(Fladen-)Brot teilen und weitergeben mit den Worten: »Steh auf und iss, denn dein Weg ist weit.« 
Brotstücke/Brötchen mit nach Hause nehmen und an Familie, Nachbarn, Freunde als »Stärkung im Alltag« weitergeben.

Der besondere Tipp …

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III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Zuerst gemeinsam eine Höhle aus Stühlen, Tischen und Decken bauen. Auf Sitzkissen und mit ein paar LED-Lichtern kann die Geschichte gemütlich angehört werden. 
So wie wir jetzt in einer Höhle sitzen, so war Elia auch einmal in einer Höhle. Er hatte es vielleicht nicht so gemütlich. Er hatte sich in einer Höhle versteckt. Elia hatte Angst. Angst vor König Ahab und Königin Isebel. Sie waren immer noch wütend auf Elia. Elia hatte Angst um sein Leben. 

Unter einem Ginsterstrauch

Den ganzen Tag war er gelaufen, weit hinein in die Wüste. Bis er nicht mehr konnte. Er wollte sterben. Erschöpft legte er sich unter einen Ginsterstrauch. Dort war Schatten. So war er vor der Sonne geschützt. Elia schlief ein. Lange lag er dort. Er wurde wach, weil ihm jemand die Hand auf die Schulter legte und sagte: »Elia, wach auf.« Langsam öffnete er die Augen. Es dauerte eine Weile, bis er etwas erkennen konnte, denn es war sehr hell. Dann sah er, dass jemand neben ihm saß. »Elia, steht auf, iss und trink.« Elia hob den Kopf. Da war ein Engel. Ein Bote Gottes. Der redete mit ihm. Der hörte nicht auf, auch als Elia sich wieder hinlegen wollte. Nein, der Bote Gottes sagte dieses Mal etwas lauter: »Elia, steh auf!« Dann setzte Elia sich hin. Ganz langsam. Er trank von dem frischen Wasser, das der Engel ihm gab. Und aß vorsichtig von dem frisch gebackenen Brot. Wie das duftete. Langsam kam wieder Leben in Elia. Er fühlte sich besser. Aber er war sehr müde. Deshalb legte er sich wieder hin und schlief weiter. 

Der Engel kommt wieder

Da kam der Engel wieder: »Elia, steh auf und iss. Dein Weg ist weit.« Da stand Elia wieder auf, aß von dem Brot, trank von dem Wasser und machte sich auf den Weg. Er war 40 Tage und Nächte unterwegs. Pause machte er nur, wenn es nicht mehr anders ging. 

Der Schlafplatz

Dann kam er zum Berg Horeb, der auch Berg Gottes genannt wurde. Dort suchte Elia einen Schlafplatz. In einer Höhle legte er sich hin. Da redete Gott mit ihm: »Elia, was machst du hier?« Elia antwortete: »Gott, ich bin geflohen. König Ahab will mich töten. Ich habe immer nach deinem Wort gelebt. König Ahab aber nicht. Ich habe Angst.« – »Elia, geh hinaus aus der Höhle und geh auf den Berg.« Elia ging nach draußen und immer weiter hinauf auf den Berg Gottes. 

Gott spüren

Da kam ein Wind auf, aber Gott war nicht darin zu spüren. Da fing die Erde an zu beben, aber auch da war Gott nicht zu spüren. Da kam Feuer vom Himmel. Blitze fielen herab. Aber auch hier konnte Elia Gott nicht spüren. Danach kam ein sanftes, stilles Sausen. Wie ein leichter Wind. Und Elia wusste: »Das ist Gott.« Er verdeckte sein Gesicht, denn Menschen können es nicht aushalten, Gott zu sehen.«

Ein neuer Prophet

Gott sprach wieder mit Elia: »Geh nach Damaskus. Dort wirst du einen neuen König salben. Die Zeit von König Ahab ist vorbei. Und auch du bekommst einen Nachfolger: Elisa. Er wird von dir alles lernen, was ein Prophet können muss.« 
Da machte Elia sich auf den Weg. Er wusste, dass es ein weiter Weg war. Aber er vertraute Gott. 

Erzählung für Ältere

König Ahab ist wütend

»Wenn ich den erwische, dann lasse ich ihn töten!«, schreit König Ahab wütend. »Los, Wachen, fangt ihn! Bringt mir diesen Elia her!« Die Wachen rennen aus dem Palast und verfolgen Elia. Aber der hat sich schon versteckt. »Wenn es Nacht ist, dann gehe ich weiter. Dann laufe ich so weit, dass sie mich nicht finden«, denkt Elia. Er hat Angst. Angst vor den Soldaten des Königs, Angst vor König Ahab und Königin Isebel. Angst, dass sie ihn töten. »Ja, getötet habe ich auch«, denkt Elia. »Diese falschen Propheten des falschen Gottes Baal.« 
König Ahab und Königin Isebel glauben nicht an den Gott Israels. Sie haben Lügenpropheten ins Land geholt. Und Elia hat diese Lügen aufgedeckt. Hat gezeigt, dass es nur einen Gott gibt. Hat gezeigt, dass er als der Prophet von Israels Gott mehr Macht hat als alle falschen Götter zusammen. Und jetzt ist er auf der Flucht. Das hat er nun davon. 
Vor Ahab musste Elia schon einmal fliehen. Als der ihm nicht geglaubt hat, dass eine Hungersnot kommen wird. Aber das jetzt ist schlimmer. Viel schlimmer. 

Elia entkommt den Soldaten

Elia liegt verborgen im Gebüsch hinter der Stadtmauer. Er traut sich kaum zu atmen. Er kennt die Stelle seit vielen Jahren. Er hat sie zufällig entdeckt, als sich hier ein Fuchs versteckte. Vielleicht ist unter dem Strauch ein alter Fuchsbau? 
Endlich bricht die Nacht herein. Um Elia herum wird es still. Noch einmal hört er die Soldaten des Königs: »Er ist wie vom Erdboden verschluckt. Den finden wir heute nicht mehr. Wir müssen zurück, auch wenn der König vor Wut toben wird.« Dann sind sie weg … und Elia ist in Sicherheit.
Vorsichtig schiebt er sich unter dem Strauch hervor. Er lauscht in die Stille. Keine Schritte, keine Stimmen sind zu hören. Elia huscht gebückt weg von der Mauer. Immer im Schutz von Sträuchern und Büschen. Endlich ist er so weit weg von den Wachen auf der Stadtmauer, dass die ihn nicht mehr wahrnehmen können. Jetzt läuft Elia schneller. Erst als er in die Nähe eines Dorfes kommt, sucht er einen Schlafplatz und legt sich hin.

Elias Plan

»Ich muss zu Gott. Zum Berg Horeb. Dort wohnt Gott. Dort bin ich sicher vor König Ahab«, das ist Elias Plan. 
Jetzt ist er unterwegs. Er legt nur Pausen ein, wenn es nicht anders geht: Dann, wenn er sich vor Menschen verstecken muss oder er so müde ist, dass es einfach nicht mehr anders geht. Wasser gibt es zum Glück genug in den Bächen und Quellen. Und essen kann er Beeren und Früchte. Viel braucht er ja nicht. 
Nach 40 Tagen kommt Elia endlich am Berg Horeb an. Er ist völlig erschöpft. 

Ein Platz zum Schlafen

Jetzt braucht er einen Platz zum Schlafen. Es ist schon spät und bald wird dunkel. Da entdeckt Elia eine Höhle. Er geht hinein und legt sich hin. Sofort schläft er ein. 
Mitten in der Nacht wacht Elia auf. Da ist jemand, oder? Er erschrickt. Da redet einer mit ihm. Gott redet: »Elia, was machst du hier?« Elia ist erleichtert, dass es Gott ist: »Ich fliehe vor König Ahab und suche Schutz bei dir. Denn immer habe ich auf dich gehört und dir vertraut. Ich habe dafür gekämpft, dass dein Volk an dich glaubt. Aber König Ahab glaubt an die Götter seiner Frau Isebel. Deshalb verfolgt er mich und ich musste fliehen.« 

Wo Gott zu finden ist

Gott antwortet: »Geh hinaus aus der Höhle und steig auf den Berg.« Elia macht, was Gott von ihm verlangt. 
Da kommt ein heftiger Wind auf und fegt über ihn hinweg. Aber Elia weiß, dass das nicht Gott ist. 
Da fängt die Erde an zu beben. Steine fallen herab und neben Elia rutscht ein Stück Fels den Berg hinunter. Aber Elia weiß: »Das ist nicht Gott!«
Dann fallen Blitze wie Feuer vom Himmel. Neben ihm bringt einer einen Strauch zum Brennen. Aber Elia schaut zum Gipfel des Berges und sagt: »Das bist nicht du, Gott.« 
Da wird es still. Nur ein sanftes Sausen ist zu hören. Ein leichter, erfrischender Wind. Und Elia weiß: »Das ist Gott.« 
Gott muss nicht laut und gewaltig kommen. Er kann leise und sanft kommen. Und in diese Stille hinein sagt Gott: »Mach dich auf den Weg, Elia. Geh wieder zurück durch die Wüste. Geh nach Damaskus. Die Zeit von König Ahab ist zu Ende. Mein Volk braucht einen neuen König. Salbe deshalb Hasael zum König über Aram und Jehu zum König über Israel. Anschließend gehst du zu Elisa. Er wird dein Nachfolger sein. Er soll von dir alles lernen, was ein Prophet braucht.« Und Elia macht sich auf den Weg. Er vertraut Gott, dass er bei ihm ist. 

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 1/2025 Verkehrszeichen zur Reihe Jesus sagt: „Ich bin …“

Ein neuer Anfang – der Regenbogen

1. Mose 8,14–9,17

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Die Ideen werden aufgeschrieben und in Form eines Regenbogens in die Mitte gelegt.

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Diese Fragen können aufgenommen werden, nachdem die Kinder am Ende der Erzählung die neue Welt aufgebaut haben.

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder 

Sei mutig und stark 
(KKL 336,Feiert Jesus! Kids 1,3); 
Bei Gott bin ich geborgen (Wwdl 5); 
Aus Gottes guten Händen 
(EG WUE 646, KuS 472); 
Mal Gottes Regenbogen (KuS 534, Wwdl 69); 
Ob ich sitze oder stehe (KuS 332, Wwdl 186, Durch Hohes und Tiefes 268); 
Meinem Gott gehört die Welt 
(EG 408, KuS 462, KG 152)

Psalm

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Fürbittengebet

Material: Vom Team bereits vorbereitet: buntes Papier in Bogenform mit dem Aufdruck: »Gott, erinnere dich an …«, Stifte.
Die Blätter werden verteilt und von den Kindern in Regenbogenform um die Kerze gelegt. 
Gemeinsam wird überlegt: 

Das wird jeweils auf einen Bogen geschrieben. Das Fürbittengebet nimmt die Gedanken der Kinder auf:

Ewiger Gott, du bist bei uns. 
Daran wirst du dich immer erinnern. 
Daran sollen wir uns immer erinnern.
Wir sind in deinen Gedanken.
Du vergisst uns nicht. 
Darum sagen wir dir, was uns traurig macht.
Wovor wir Angst haben. An wen wir denken. 
Die Sätze auf den Bögen werden vorgelesen (z. B.: »Gott, erinnere dich … an meine Oma im Krankenhaus.«)
Höre unsere Bitten.
Höre uns, wenn wir mit Jesu Worten beten:
Vater unser …

Kreative Umsetzung der Geschichte
Holzkiste/Rettungskasten

Material: Kiste und Tücher wie vergangenen Sonntag; in der Kiste: Blüten, Früchte, Gräser etc.; Kerze; bunte Fäden für Freundschaftsbändchen; evtl. Samen, Erde, Töpfchen
Der Rettungskasten steht wieder auf den blauen Tüchern, die die braunen und grünen bedecken. Während der Erzählung werden die blauen Tücher weggenommen, die Erde wird wieder sichtbar. Außerdem bekommen die Kinder die Blüten, Früchte …, mit denen sie die Erde schmücken, so dass eine neue, bunte Landschaft entsteht. 

Freundschaftsbändchen

Am Ende des KiGos knüpft sich jedes Kind ein Freundschaftsbändchen als Zeichen der Verbundenheit mit Gott. Für kleinere Kinder sind die Bänder zum Flechten vorbereitet oder ganz fertig geflochten. 

Pflanzen säen

Alternativ kann Gras oder Kresse in kleinen Töpfchen gesät werden. So können die Kinder selbst verfolgen, wie die Pflanzen wachsen und ganz neu und frisch aussehen.

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

(Das Bodenbild wird vorbereitet, wie es am Ende der Erzählung des letzten Sonntags ausgesehen hat.)

Es ist wie früher und doch ganz anders

Endlich ist die Flut vorbei. Die Erde ist wieder trocken. Kein Chaos mehr. Keine Angst. Alles ist gut. 
(Blaue Tücher wegnehmen)
Noah öffnet die Türen des Kastens und geht hinaus. Seine Frau und die Kinder auch. Und die Tiere sowieso. 
Ganz vorsichtig gehen sie. Schritt für Schritt. Sie blicken sich um. So haben sie die Welt noch nie gesehen. Es ist wie früher. Und doch ganz anders. So neu und frisch. Alles duftet. Wie ein Frühling für die ganze Welt. Herrlich! 

Die neue Welt ist wunderhübsch

Wie bunt die neue Erde ist. Wunderhübsch. Die Bäume haben kleine Knospen, die Blumen beginnen zu blühen, das Gras ist ganz hell und zart. 
Was es alles gibt: Mammutbäume und Kiefern. Gräser und Büsche. Gänseblümchen und Löwenzahn. Bananen und Äpfel. Datteln und Feigen. Schaut doch nur!
(Kiste öffnen und mit den Kindern die neue Erde schmücken.)

Noah dankt Gott

Und das Schönste: Gott ist da. Und Noah, seine Frau, die Kinder. Und die Tiere sowieso. Das muss Noah feiern! Mit seiner Familie und Gott. Und mit den Tieren sowieso. Noah baut einen Altar für Gott. 
(Kerze auf die Holzkiste stellen und anzünden.) 
»Danke Gott«, sagt Noah. »Du hast uns gerettet. Du hast alles neu gemacht. Für uns. So können wir neu anfangen. Du bist immer bei uns. Das werden wir nie vergessen!« 

Gott will immer bei den Menschen sein

»Ich werde es auch nie wieder vergessen«, antwortet Gott. »Ich werde immer bei euch sein. Ich weiß jetzt: Ihr werdet mich immer wieder traurig machen. Manchmal werde ich sogar zornig auf euch sein. Wir werden noch oft miteinander von vorne anfangen müssen. Aber nie, nie, nie wieder werde ich eine große Flut machen. Nie wieder will ich alles zerstören. Ab jetzt soll es immer Saat und Ernte geben, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. 

Der Regenbogen

Schaut. Da ist der Regenbogen. Er ist bunt wie die neue Welt. Ich setze ihn in die Wolken. Er ist unser Zeichen. Ich werde den Regenbogen anschauen und an euch denken. Ihr werdet den Regenbogen anschauen und an mich denken. Wir gehören zusammen. Gemeinsam werden wir auf die Welt und aufeinander aufpassen. So wird Frieden sein.«
Lied: »Solang die Erde steht« oder »Hewenu schalom alejchem«

Erzählung für Ältere

Das Warten hat ein Ende

Ist es wirklich vorbei? Ist das Wasser wirklich fort? Alles wieder in Ordnung? Noah und seine Familie können es kaum glauben. Vorsichtshalber warten sie noch etwas ab. Sicher ist sicher. Aber dann, nach einer Weile, öffnet Noah die Tür des Kastens. Tatsächlich! Die Wolken sind fort! Der Himmel ist blau. Die Sonne strahlt vom Himmel, hell und warm und schön. Ein herrlicher Morgen. Ein neuer Morgen für die ganze Welt. Überall sind Farben: grün und rot und blau und gelb. Alles ist so unverbraucht. Ein feiner Duft erfüllt die neue Welt. Verheißungsvoll. Voller Erwartungen.

Die ersten Schritte in die neue Welt

Vorsichtig setzt Noah einen ersten Schritt vor den Kasten. Ganz langsam geht er. Ganz behutsam. Er will keine Blume zertreten, keinen Grashalm zerknicken. Es ist alles so neu und frisch. Das Gras ist zart und fein. Anemonen leuchten am Boden und Lilien strecken ihre Köpfe der Sonne entgehen. Die Sonnenblumen und die Gänseblümchen erwachen zum Leben. Langsam entfalten sich ihre Blätter. Die Feigenbäume strecken sich und die Birken wiegen sich im Wind. Die Kirschbäume haben weiße Blüten, und am Apfelbaum ahnt man die Knospen. Die Bäume werden Früchte tragen, man sieht es jetzt schon. 

Noah dankt Gott

Was Noah und seine Familie wohl erwartet? Sie wissen es nicht. Aber sie wissen: »Gott ist bei uns. Gott hat uns bewahrt. Gemeinsam werden wir neu anfangen. Gott und wir. Gott mit uns.« Noah möchte Gott dafür danken, dass er sie gerettet hat. Dass Gott da ist. Auch im Chaos. Noah baut einen Altar. 
(Kerze anzünden)

Nie wieder will Gott so etwas tun

Der Duft des Dankopfers mischt sich mit dem Duft der neuen Welt. Er steigt auf bis in den Himmel und kitzelt Gott in der Nase. Gott freut sich über den Duft. »Da sind meine Menschen«, denkt Gott. »Sie denken an mich. Das ist schön.« 
Aber Gott ist auch traurig. Er bereut, dass er die Sintflut gemacht hat. »Was habe ich nur getan?«, fragt sich Gott. »Die Flut war schrecklich. Alles habe ich vernichtet. Furchtbar. Nie wieder werde ich so etwas tun. Nie wieder werde ich so zornig werden, dass ich alles zerstöre.«

Der Regenbogen

Damit Gott das nie vergisst, hängt er seinen Bogen in die Wolken. Den Regenbogen. Bunt und schön ist er – wie die neue Welt. Bunt und schön ist er – wie die Menschen. Überall ist der Regenbogen zu sehen.
»Schaut«, sagt Gott zu den Menschen, »das ist unser Zeichen. Wir gehören zusammen. Ihr und ich. Gott und Mensch. Ich weiß, ihr Menschen werdet immer wieder Dinge falsch machen. Immer wieder werdet ihr vergessen, was ihr mir versprochen habt. Immer wieder werde ich mit euch von vorn anfangen müssen. So seid ihr Menschen. Das weiß ich jetzt. Und ich? Ich werde immer wieder enttäuscht und zornig sein über euch. Aber wenn ich den Regenbogen ansehe, werde ich mich an mein Versprechen erinnern. Wenn ihr den Regenbogen seht, werdet ihr euch an mich erinnern. Nie wieder wird es eine Sintflut auf der ganzen Erde geben. Nie wieder werde ich die Erde zerstören. Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Das verspreche ich euch. Und mir auch. 
Denkt daran, ich habe die Erde für euch geschaffen. Hier sollt ihr leben. Ihr sollt Kinder bekommen und Enkelkinder und Urenkelkinder. Hier ist Platz für alle bunten Menschen und die Tiere und die Pflanzen. Passt gut auf die Tiere und Pflanzen auf. Achtet aufeinander und sorgt füreinander. Alle sollen haben, was sie brauchen. Dann wird Frieden sein.« 

Ein Neuanfang für die Menschen

Die Menschen versprechen Gott, daran zu denken. Eine neue Welt voller Frieden und Gerechtigkeit und Hoffnung soll es werden. Die Menschen wollen es gut machen. Alles soll ab jetzt besser werden. So fangen sie miteinander und mit Gott von vorne an. 
Nicht immer gelingt das. Immer wieder geschehen schlimme Dinge. So sind wir Menschen. Wir wollen das Richtige und tun das Falsche. Manchmal wollen wir sogar das Falsche und es ist uns egal, dass es falsch ist. Das ist schlimm. Aber Gott ist trotzdem da. Immer. Das hat er uns versprochen. Darauf können wir uns verlassen. Ist das nicht wunderbar? 

Der besondere Tipp …

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bogen erinnert.
Achtung: Darf aus Sicherheitsgründen nur am Ball gefasst und geworfen werden.

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Best.-Nr. 1598

junge-gemeinde.de

Gott sein Leid klagen

Psalm 6,7–11

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema

Gemeinsames Klagen ins »Blaue hinein« wird eher als unecht oder gar übergriffig empfunden. 
Dies sollten wir im Hinterkopf haben, wenn wir dieses Thema mit den Kindern angehen.

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Gott behütet mich (KuS 335);
Wo ein Mensch Vertrauen gibt (EG WUE 638, KuS 444, Durch Hohes und Tiefes 347);
Liedruf zu Psalm 6: »Gott hat mein Weinen gehört« (s. u.)

Gebet

Dbd 2024, Seite 86, oder Eingangsgebet:
Du Gott der unendlichen Liebe,
hier sind wir vor dir.
Alle mit der eigenen Geschichte.
Alle mit den eigenen Gefühlen.
Hilf uns, dir alles zu sagen, was uns bewegt.
Mit Worten und ohne Worte.
Mal wütend, mal traurig, 
mal ängstlich, mal freudig.
Lass uns jetzt geborgen sein 
in deinem großen Ohr.
Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Für Ältere: Schatzkiste gegen Sprachlosigkeit

Wir durchblättern die Psalmen nach Versen, die uns aus der Seele sprechen, Mut machen, helfen zu klagen etc. Diese Verse schreiben wir auf kleine Kärtchen, die noch gestaltet werden können. 
Die fertigen Kärtchen kommen in unsere »Schatzkiste« = ein einfaches kleines Holzkästchen oder eine gebastelte Papierschachtel (Bastelanleitungen hierfür sind im Internet zu finden).
Diese Schatzkiste kann auch weiterhin mit Versen gefüllt werden, die uns wichtig werden.

Gebetswand

Gestaltet eine »Gebetswand«. Dazu vorab einige (Ziegel-)Steine im Raum aufschichten. Die Kinder können dann Psalmenkärtchen in die Zwischenräume stecken.
Alternative: Eine Wäscheleine spannen und die Psalmenkärtchen mit Klammern anbringen.

Eigene Klagelieder

Versucht gemeinsam mit den Kindern anhand bekannter Klagepsalmen, neue Klagelieder zu dichten. Macht den Kindern einige Vorschlägen, die ihre Kreativität wecken.

Liedruf: »Gott hat mein Weinen gehört«Text und Melodie: Karl-Heinz Luz

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Tee für Frieder

Frieder wacht aus einem wirren Traum auf. Seine Stirn ist heiß. Sein Schlafanzug und das Bett klebrig nass vom Schweiß. Frieder weiß nicht, wie lange er schon mit diesem Fieber im Bett liegt. Müde dreht er seinen Kopf zur Kinderzimmertüre. Da kommt Mama Laura rein. Mit einer frischen Kanne Tee. »Wie lange liege ich hier schon im Bett?«, fragt Frieder. Mama Laura lächelt ihn an: »Zwei Tage.« Sie schenkt den Tee in Frieders Tasse. Frieder jammert: »Dann ist ja Montag. Ich verpasse den neuen Buchstaben, den wir heute in der Schule lernen.« Mama Laura tupft mit einem Tuch den Schweiß von Frieders Stirn und versucht ihn zu trösten: »Du bist doch ein kluger Junge. Das wirst du sicherlich nachholen können.«

Die beiden Mamas kümmern sich um Frieder

Dieses verflixte Fieber macht Frieder völlig schlapp. Er legt seinen Kopf wieder aufs Kissen und schließt die Augen. Doch er öffnet sie sofort wieder, als er Mama Katrin ins Zimmer kommen hört. Mama Katrin trägt eine Schüssel und Tücher. »Wie geht es unserem Patienten?«, fragt Mama Katrin. Mama Laura hat etwas Sorge in ihrer Stimme, als sie antwortet: »Das Fieber ist wieder gestiegen.« Mama Katrin stellt die Schüssel auf einen Stuhl und verkündet seufzend: »Dann gibt es nochmals Wadenwickel. Den Fiebersaft dürfen wir erst wieder in zwei Stunden geben.« Frieder versucht sich schlafend zu stellen, um nicht reagieren zu müssen. Er hasst diese Wadenwickel. Mama Katrin fängt an, nasse Tücher um Frieders Waden zu wickeln. Mama Laura hilft ihr dabei. Frieder hält die Augen geschlossen. Das Gefühl dieser nassen Tücher findet er unangenehm. Als hätte er ins Bett gemacht.

Hört Gott zu?

Mama Laura fragt Frieder: »Wollen wir noch kurz zu Gott beten?« – »Hört denn Gott sich überhaupt Gebete von kranken Leuten an?«, fragt Frieder trotzig. Er hat genug von diesen Wadenwickeln, vom Fieber, vom Herumliegen, vom Schwachsein, vom Kranksein. »Gerade diese Gebete hört er besonders gut«, entgegnet Mama Katrin. »Was möchtest du denn Gott gerne sagen, Frieder?« Frieder zählt auf: »Ich möchte Gott sagen, dass sich diese Wadenwickel eklig anfühlen, dass ich endlich gesund werden will, dass ich schon viel zu lange hier herumliegen muss.« – »Dann lass uns genau das beten«, schlägt Mama Laura vor. Beide Mamas setzen sich ans Krankenbett und falten ihre Hände.

Frieders Gebet

Frieder zögert noch, doch dann faltet auch er seine Hände und fängt leise an:
»Gott, ich will das nicht mehr!
Die ganze Zeit liege ich rum.
Ich bin total schlapp.
Ich will, dass das aufhört.
Die Kastanien sind reif und der doofe Lennart schnappt sie mir jetzt alle weg.
Aber ich spüre, dass du mich hörst.
Mir geht es schon besser.
Bald kann Lennart vergeblich Kastanien suchen.
Dann bin ich wieder fit!
Gott, höre mich, und mach mich fit!
Amen.«

Bald danach schläft Frieder wieder ein. Mama Laura deckt ihn zu und Mama Katrin macht das kleine Licht an. Dann verlassen sie das Kinderzimmer.
Zwei Tage später ist Frieder wieder draußen. Zusammen mit Lennart. Gemeinsam sammeln sie Kastanien.

Erzählung für Ältere

Schlechte Nachrichten für Pia und Mutti

Es klopft kurz an der Tür zum Krankenzimmer Nummer 456 in der Kinderklinik Sonnenberg. Und sofort danach hört Pia, wie die Türe geöffnet wird. Dann nimmt sie Schritte im Zimmer wahr. Pia liegt erschöpft im Bett. Langsam öffnet sie ein wenig ihre Augen. Sie sieht Mutti an ihrem Bett. Mutti lächelt. Man könnte meinen, dass Mutti fröhlich ist. Aber ein kurzer Blick in Muttis Augen zeigt Pia, dass Mutti mit den Tränen kämpft. Pia vermutet, dass Mutti eben von der Chefärztin erfahren hat, was Pia schon länger wusste: Die Behandlung war nicht so erfolgreich wie erhofft. Pias Krebskrankheit ist nicht weg. Ganz im Gegenteil. Pia hat heute früh schon ein neues Wort gelernt: Metastasen. Die hat Pia jetzt in ihrem Körper. 
Wenn Pia richtig verstanden hat, ist der Krebs an der ursprünglichen Stelle in ihrem Bauch verschwunden. Aber dafür sind viele kleine Krebsstellen woanders in ihrem Körper aufgetaucht. Die Krebskrankheit hat »gestreut«. Und Pia hat gelernt, dass das sehr schwer zu behandeln ist. Denn viele kleine Stellen kann man nicht mehr so gezielt behandeln und bekämpfen.
Keine gute Nachricht. Die weiß jetzt auch Mutti.

Die anderen sind im Schullandheim

Pia ist müde und erschöpft. Viel zu müde, um richtig traurig oder wütend zu sein wegen dieser Metastasen. Viel mehr betrübt es sie gerade, dass ihre Schulklasse jetzt im Schullandheim ist. Und sie? Sie muss hier im Krankenhaus sein! Dieser bekloppte Krebs! Weshalb kann der nicht weg sein?
Mutti hält Pias Hand. Pia freut sich, dass Mutti da ist. Pia schließt die Augen und schläft ein.

Pia schlägt die Bibel auf

Als Pia wieder aufwacht, ist sie alleine im Zimmer. Ob sie mal mit Gott reden soll? Früher, als kleines Kind, hat sie immer mit Mutti gemeinsam gebetet: 
»Müde bin ich, geh zur Ruh …«
Aber jetzt ist Pia ja kein kleines Kind mehr. Sie ist groß! 
Da sieht Pia auf dem Nachttisch eine Bibel liegen. Wer hat die da hingelegt? Egal. Hat Mutti nicht mal gesagt, dass es darin viele schöne Gebete gibt? Psalmen heißen die. Und wenn man die Bibel etwa in der Mitte aufschlägt, findet man sie. 

Pia liest in den Psalmen

Pia greift nach der Bibel. Sie schlägt in der Mitte auf und liest:
»Vom Seufzen bin ich ganz erschöpft.
Nachts schwimmt mein Krankenbett in Tränen.
Vom vielen Weinen ist mein Kissen nass.«

»Hä?«, Pia staunt. Sie weiß, dass die Psalmen uralt sind. Schon bevor Jesus auf der Erde war, gab es die Psalmen. Und da hat jemand schon ein Gebet geschrieben – genau für Pia?
Sie liest weiter:
»Vor Kummer sind meine Augen ge-
schwollen.

Sie haben ihren Glanz verloren,
weil so viele Feinde um mich sind.«

»Feinde?«, Pia denkt nach. »Habe ich Feinde? Meine Krebskrankheit mit diesen doofen Metastasen, DIE sind meinne Feinde.« Pia spürt ihr Herz klopfen. Sie liest weiter:
»Macht, dass ihr fortkommt, ihr Übeltäter! Denn der Herr hat mein Weinen gehört.
Der Herr hat mein Bitten gehört.
Der Herr nimmt mein Gebet an.«

Pias Augen füllen sich mit Tränen. Da steht, dass Gott ihr Weinen und ihre Bitten gehört hat!
Und obwohl sie weiß, wie schlimm diese Krankheit ist, und dass sie nicht weiß, was morgen sein wird, spürt sie plötzlich eine Wärme in sich. Pia ist nicht alleine. Gott hört sie!
Pia wischt die Tränen aus den Augen und liest weiter
»Enttäuscht und voller Angst müssen alle meine Feinde davon.
Und wenn sie wiederkommen,
werden sie noch einmal enttäuscht.«

Etwas löst sich in Pia. Ein trotziges Lächeln huscht über ihre Lippen. »Genau! Mein Feind, die Krebskrankheit, hat nicht das letzte Wort! Niemals wird Krankheit das letzte Wort haben. Ich bin mit Gott, der mich hört! Immer. Egal wann. Egal wo.«
Pia schreibt die Psalmverse ab. Sie hält das Papier noch in der Hand, als sie mit einem Lächeln auf den Lippen wieder einschläft.

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