Suche Frieden und jage ihm nach

– Escape-Spiel rund ums Thema Frieden

I. Vorüberlegungen

  • Bei einem Escape-Spiel muss sich eine Gruppe aus einem Raum »befreien«. Aus verschiedenen Rätseln ergibt sich dabei ein Code, mit dem man freikommt.
  • Das folgende Spiel eignet sich für altersgemischte Gruppen (von Kleinkindern bis zu Erwachsenen) oder für ältere Kinder.

Zuerst werden zwei oder drei Kleingruppen (je mindestens 3–4 Personen) gebildet.

  • Die erste Runde spielen die Kleingruppen parallel in verschiedenen Räumen je für sich. Dort liegen die Rätsel bereits aus.
  • Außer die Rätsel an sich zu lösen, müssen die Kinder sie auf dem Lösungsblatt auch der richtigen Überschrift zuordnen.
  • Mit dem dreistelligen ersten Code aus dieser ersten Runde kommen die Kleingruppen wieder zusammen. Es wird überprüft, ob die Codes übereinstimmen. Wenn nicht, wird abgeklärt, welches der korrekte ist. Dann bekommt die Gesamtgruppe weitere drei Aufgaben, mit denen sie den zweiten Code, der ebenfalls aus drei Ziffern besteht, erspielen.
  • Mit diesen beiden Codes lässt sich ein Aktenkoffer öffnen, in dem sich der Preis befindet (Süßigkeiten o. ä.).
  • Das Escape-Spiel kann natürlich ergänzt, gekürzt oder sonst verändert werden.

Material: Mit »Geheimtinte« (Zitronensaft) vorher beschriebene Aufgabenblätter; Aktenkoffer mit Zahlenschlössern (oder Kiste mit zwei Fahrrad-Zahlenschlössern); großer Kochtopf mit Wollfäden; Regal mit verschiedenen Liederbüchern; drei vorbereitete Schablonen für die Liederbücher (s. unten)

In jedem Raum: Ausgedruckte Rätsel; Blatt für Lösungen/Code; Stift; Lutherbibel, Basisbibel; Streichholz; Kerze; blauer und grüner Farbstift.

II. Bausteine

Sämtliche Vorlagen für dieses Spiel sind hier kostenlos herunterzuladen.

Die Vorlage in Miniaturformat sind bei der jeweiligen Aufgabe zu sehen.

Runde 1: Die Story, 1. Teil

(Jede Gruppe spielt diese Runde für sich in
einem je eigenen Raum.)

Ihr seid drei (oder zwei) Gruppen, die nicht gut miteinander sind. Ihr müsst euch zusammenraufen und miteinander Frieden schließen. Dazu müsst ihr zuerst in euren Gruppen Aufgaben lösen. Geht dazu in die Räume 1, 2 (und 3). Sucht und löst die Rätsel. Die jeweiligen Lösungen tragt ihr in das Lösungsblatt ein. Wenn ihr alle Rätsel geschafft habt, erhaltet ihr einen Code aus drei Ziffern. Kommt dann wieder hierher.

1.1 Seltsame Spielgefährten

Ein Kreuzworträtsel – siehe Vorlage

Lösung: 3;

s. »Alle Lösungen Mitarbeitende«

1.2 So schön ist Frieden

Ein Bibel-Suchspiel – siehe Vorlage

Lösung: 8;

s. »Alle Lösungen Mitarbeitende«

1.3 Was tut der Mann?

(Statue vor dem Gebäude der Vereinten Nationen)

Ein Bildrätsel – siehe Vorlage

Lösung: 2;

s. »Alle Lösungen Mitarbeitende«

1.4 Wenn dich jemand schlägt …

Lücken ausfüllen – siehe Vorlage

Lösung: 22;

s. »Alle Lösungen Mitarbeitende«

1.5 So sieht der Friede aus

Ein Unterschiede-Rätsel – siehe Vorlage

Lösung: 7;

s. »Alle Lösungen Mitarbeitende« und »So sieht der Friede aus«

Tipp: Diese Aufgabe könnte in einem Bilderrahmen an einer Wand hängen.

1.6 Da ist es gut zu leben …

Ein Rebus-Rätsel – siehe Vorlage (Vorder- und Rückseite)

Lösung: 34; … wo Gerechtigkeit und Friede

sich küssen;

s. »Alle Lösungen Mitarbeitende«; Tipp: Die beiden Ziffern der Zahl werden, wie auf der Rückseite des Rätsels vorgegeben, verkehrtherum gelesen: 34 = 43.

1.7 Paare, die sich versöhnen

Im Vorfeld wurde bereits auf die Rückseite
eines jeden der vier Bilder eine Zahl als Wort geschrieben:

Jakob und Esau:

ZWÖLF

Josef und Brüder: ZWANZIG

Kain und Abel: SECHS

David und Goliath:

SIEBEN

Anschließend wurde jedes Bild in zwei Puzzle-Teile zerschnitten und zwar so, dass die Zahlen auf der Rückseite dabei längs auseinandergeschnitten wurden (z. B. ZW-ÖLF).

Aufgabe: Die Paare zusammenfügen und die Zahlen auf der Rückseite der Paare, die sich wieder versöhnen, addieren.

Lösung: 32 (Jakob/Esau und Josef/Brüder versöhnen sich = 12+20);

s. »Alle Lösungen Mitarbeitende«

1.8 Wie oft sagt Jesus …?

Ein Zauberrätsel – siehe Vorlage

Im Vorfeld wurde unter die Frage: »Wie oft sagt Jesus in Johannes 20:« mit Geheimtinte/Zitronensaft geschrieben: »Friede sei mit euch!«

Tipp: Die Geheimschrift wird sichtbar, wenn sie mit einer Kerze erhitzt wird.

Vorsicht! Brandgefahr!

Lösung: 3;

s. »Alle Lösungen Mitarbeitende«

1.9 Zu wem gehöre ich?

Ein Rätsel-Ausmalbild – siehe Vorlage

Lösung: 14 (Noah);

s. »Alle Lösungen Mitarbeitende«

Runde 2: Die Story, 2. Teil

Ihr seid der Versöhnung einen großen Schritt nähergekommen. Jetzt müsst ihr euch noch als große Gruppe bewähren und drei weitere Aufgaben lösen. Mal sehen, ob ihr den Versöhnungs-Schatz bekommt …

  • In dieser zweiten Runde werden alle Zahlen für den dreistelligen Code von den Mitarbeitenden frei gewählt.
  • Die Lösungen werden auf einem Blatt notiert.

2.1. Wie viele Stufen …?

… gibt es im Gemeindehaus/in der Kirche …?

Ein Zählspiel

Die Zahlen bei a–c müssen den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden.

Lösungsziffer:

a) Bei bis zu x Treppenstufen: 1

(oder andere frei zu wählende Zahl)

b) Bei Treppenstufen zwischen x und y: 2

(oder andere frei zu wählende Zahl)

c) Bei mehr als x Treppenstufen: 3

(oder andere frei zu wählende Zahl)

2.2 Schablonen

Im Vorfeld wurden aus den Liederbüchern, die sich im Gemeindehaus/der Kirche befinden, vom Team drei verschiedene ausgesucht. Für jedes Liederbuch wurde für die Größe der Seiten genau passend eine Karte aus festem Papier zugeschnitten und jeweils ein Rand der Karte so eingekerbt, dass auf einer bestimmten Seite dieses Liederbuchs eine Zahl (z. B. die Liednummer) zu erkennen ist.Die Karten wurden mit der passenden Abkürzung des Liederbuchs sowie der Seitenzahl beschriftet (z. B. »EG 15« oder »KuS 332«; wenn die Aufgabe einfacher sein soll, kann auch der ganze Liederbuchtitel genannt werden).

Die Gruppen bekommen diese drei Karten ohne weitere Anweisung. Hilfestellung wird gegeben, wenn es kein Weiterkommen gibt.

2.3 Kochtopf

An die Griffe eines Kochtopfs sind so viele Wollfäden wie Teilnehmende gebunden. An die Unterseite des Kochtopfs ist die Codezahl geklebt.

Landesverband für Kindergottesdienst in Württemberg

Je nach Gewicht kann auch noch Wasser in den Topf gefüllt werden.

Aufgabe: Hebt nun als Gruppe den Kochtopf an den Fäden hoch. Unter dem Topf steht die Lösungszahl.

Schluss

Jetzt liegen zwei jeweils dreistellige Codes vor: 134 aus der Runde 1 (s. rechts: »Alle Lösungen Mitarbeitende«) und ein frei gewählter aus Runde 2. Diese Codes gibt die Gruppe im Aktenkoffer/in den Fahrradschlössern ein und bekommt den »Schatz«.

Martina und Frank Widmann

Der besondere Tipp

Das Leben des Mose

Escape-Room-Spiel zur Bibel

Mit Spiel und Spaß die Bibel kennenlernen: Gemeinsam knobeln, raten, Codes knacken.

Beliebig oft verwendbar PLUS kostenfreies Zusatzmaterial zum Herunterladen.

€ 17,00; Best.-Nr. 2161

www.junge-gemeinde.de

Sämtliche Vorlagen für dieses Spiel sind hier kostenlos herunterzuladen.

Hier geht es zur Reihe „Der Weg zum Kreuz und ins Leben“.

Wer ist der, den wir erwarten?

Ute Seeger, Setzingen

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Advent ist eine besondere Zeit. Man kann vieles sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen. Es ist eine Zeit der Vorfreude und Geheimnisse, mit Ritualen und Bräuchen. Wir leben in Erwartung. Ein Kind wird geboren. Mit diesem Kind beginnt etwas Neues. Durch dieses Kind bringt Gott Friede, Gerechtigkeit und Freundlichkeit. Das Kind verändert Menschen zum Guten. Doch wer ist es? Was dürfen wir von ihm erwarten?

Wie habe ich als Kind die Adventszeit erlebt?

Zum Text / Zum Thema

Die Bibeltexte antworten auf die Fragen: Wer ist der, den wir erwarten? Wie verändert er auch unser Leben?

Im Prophetenbuch Jesaja verspricht Gott eine heilvolle Zukunft. Die ersten Christen haben dann verkündigt: In Jesus haben sich diese Verheißungen und Zusagen erfüllt.

Jesaja hat ungefähr in der Zeit von 749–700 v. Chr. gewirkt. Neben vielen Gerichtsworten kündigt Jesaja in Kapitel 7 und 9 die Geburt eines Retters an. Dieser wird beschrieben als ein König, der Frieden bringt und für das Gute eintritt. Gott selbst setzt ihn als Friedenskönig ein. Durch ihn verwirklicht Gott seinen Willen. Beide Verheißungen sind das Herzstück alttestamentlicher Messiaserwartung (der Gesalbte = griechisch »Christus«, = hebräisch »Messias«).

Die beiden Texte aus dem Johannesevangelium entfalten jeweils ein »Ich-bin-Wort«. Diese bildhaften Aussagen im Munde Jesu wollen verstehen helfen, wer Jesus ist. Sie nehmen elementare Bedürfnisse auf (Brot, Licht) und verbinden sie mit seiner Person: Jesus gibt, was Menschen zum Leben brauchen.

Ein Ausschnitt aus der Weihnachtsgeschichtebeschließt die Reihe. In der Geburt des Kindes erfüllen sich die alten Verheißungen. Er ist der Heiland. Wer wissen will, wie Gott ist, muss zum Kind in der Krippe.

Die Kinder und der Text / das Thema

Kinder erleben die Adventszeit als intensive und schöne Zeit voller Freude und Erwartung. Alle Sinne werden angeregt. Neugier wird geweckt. Kinder finden es spannend, Neues zu entdecken: Was hat es mit dem Kind in der Krippe auf sich? Kann es auch mir helfen? Wann gibt es endlich Frieden?

Kinder sehnen sich nach einem friedlichen und heilen Umfeld. Kann das Böse und Unheilvolle auf der Welt eingedämmt werden?

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe

Seht, die gute Zeit ist nah (KuS 32);

Eines Tages kam einer (KuS 348);

Tragt in die Welt nun ein Licht (KuS 70)

Psalmgebet

I: Menschen führen Kriege.

Wir hoffen auf Versöhnung.

Jesus, du bist unser Friede.

II: Manchmal fühlen wir uns allein.

Wir sehnen uns nach jemandem, der da ist.

Jesus, du gehst mit uns durch dick und dünn.

Wenn du sprichst, wird es hell.

(Hände wie Trichter um den Mund legen, dann wie Strahlen zur Seite hin ausbreiten)

Wenn du da bist, weicht die Angst.

(Hände vor Brust kreuzen, dann lösen und eine wegschiebende Bewegung machen)

Du bringst Frieden überall.

(Mit Händen und Armen einen großen Kreis beschreiben)

I: Manchmal fehlt uns die Energie.

Wir haben Hunger nach Leben.

Jesus, du bist das Brot, das uns satt macht.

II: Manchmal tappen wir im Dunkeln.

Wir wollen den richtigen Weg sehen.

Jesus, du bist unser Licht.

I: Manchmal sind wir gefangen in Ängsten.

Wir wollen frei sein.

Jesus, du bist unser Erlöster.

Wenn du sprichst, wird es hell …

Das Psalmgebet gibt es hier zum kostenlosen Download.

III. Zur Gestaltung der Reihe

Bei jedem Gottesdienst gibt es einen Gesprächsimpuls mit einem Symbol: Krone und Friedenstaube, Stern, Lebkuchen, Kerze, Kind (= Puppe). Sie werden jeweils am Ende des Gottesdienstes in eine Krippe gelegt.

Gestaltung eines großen Adventskalenders: Auf die Innenseite der fünf Türen wird das jeweilige Thema des Sonntags geschrieben: »Jesus ist der Friedefürst (Immanuel)« bzw. Brot des Lebens, Licht der Welt, Heiland«. Die Fläche hinter der Tür wird passend zum Thema gestaltet. Die Symbole (s. o.) können dafür Ideen liefern.

Wunschzettel zu: »Was wünsche ich mir von Gott?« gestalten. Für jeden Wunsch wird ein eigener Zettel verwendet, die bei den Fürbitten aufgegriffen werden (vorlesen und Teelicht im Glas draufstellen).

Markus Grapke

Das Mitmachheft im Kindergottesdienst

12-2022

Der rote Faden

»Ich bin das Licht der Welt« – das Heft legt den Schwerpunkt auf dieses Ich-bin-Wort Jesu, das am 4. Advent im Mittelpunkt steht. An Weihnachten feiern wir dieses Licht, das in unsere Welt gekommen ist und sie heller macht. So dreht sich auf den Heftseiten also alles um Licht (und ein wenig um Schatten).

Was Sie erwartet

  • Die Geschichte von Theo, der beim Krippenspiel einen Hirtenjungen spielt und von der ersten Probe enttäuscht zurückkommt. Sie bindet die Weihnachtsgeschichte nach Lukas ein und greift gekonnt auf das Jesuswort hin: »Ich bin das Licht der Welt«. (Joh 8,12)
  • Drei Seiten prall gefüllt mit kindgerechten Experimenten zu Licht und Schatten, die sich diesem Thema naturwissenschaftlich nähern.
  • Die anrührende Geschichte von der Kirchenmaus und der Bienenwachskerze.
  • Ein Durchstech- und Durchschein-Bild, das am Fenster zu leuchten beginnt.
  • Rätsel und Gebet

Werkstatt

Hier der Hinweis auf die Für-Dich!-Werkstatt. Sie enthält konkrete Hinweise und Impulse, das »Für Dich!«-Heft sowohl im monatlichen wie auch im wöchentlichen Kindergottesdienst gewinnbringend für Kinder und Mitarbeitende einzusetzen.

Kostenfrei öffnen oder zum Bearbeiten herunterladen unter:

https://www.junge-gemeinde.de/fuer-dich.html

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es zur Einheit des 27. November 2022 (1. Advent)

Hier geht es zur Einheit des 4. Dezember 2022 (2. Advent)

Hier geht es zur Einheit des 11. Dezember 2022 (3. Advent)

Hier geht es zur Einheit des 18. Dezember 2022 (4. Advent)

Hier geht es zur Einheit des Heiligabend 2022

Hier geht es zu Weihnachtsspiel 1.

Hier geht es zu Weihnachtsspiel 2.

Das Psalmgebet gibt es hier zum kostenlosen Download.

Detektiv Spürnase und die Krippe

Rollen

  • Detektiv Spürnase (s. u.)
  • Lukas
  • drei Hirten
  • Alte Johanna (s. u.)
  • Kleine Johanna
  • Augustus
  • Diener
  • Maria
  • Josef
  • Engel (s. u.)

Hinweise zu den Rollen

  • Detektiv Spürnase (nachfolgend Spürnase) kann auch auf zwei Kinder aufgeteilt werden. Entweder sie agieren als Team oder sie teilen sich auf die beiden Hälften auf (die Verkleidung zeigt an, dass es dieselbe Person sein soll).
  • Die alte Johanna ist eine sehr alte Frau!
  • Die Engel können eine große Schar sein (je nachdem, wie viele Kinder mitspielen); ein Engel hat eine Sprechrolle.

Allgemeines

  • Das Spiel ist in eine »Rahmenhandlung« und mehrere einzelne »Erzählungen« unterteilt und wechselt hin und her. Die Rahmenhandlung wird von der alten Johanna erzählt, Spürnase und Lukas hören zu und Lukas schreibt sie zusätzlich auf (biblische Geschichte). Die Erzählungen berichten die Geburt Jesu und nehmen je eine besondere Szene in den Blick.
  • Es gibt kaum Regieanweisungen. Wie die Spielenden agieren, ergibt sich aus der Geschichte; ebenso evtl. Requisiten (wie z. B. Stift und Block für Lukas).

  • Die biblische Geschichte ist in farbiger Schrift.
Rahmenhandlung

Spürnase: Lukas, Lukas, schau mal, was ich hier gefunden habe!

Lukas: Mensch, du bist ja ganz aufgeregt. Was ist das denn?

Spürnase: Na eine Krippe!

Lukas: Und wo hast du die her?

Spürnase: Die habe ich beim Ausmisten gefunden. Und schau mal, da stehen einige Worte drauf: »Jesus« und »Roter Ochse« und »Bethlehem«.

Lukas: Und was soll ich damit?

Spürnase: Du hast doch schon so viel über Jesus in Erfahrung gebracht, Lukas.

Lukas: Ja, das stimmt. Ich habe in meinem Evangelium zusammengeschrieben, was ich über Jesus herausgefunden habe, was mir andere erzählt haben oder was ich bei Markus abgeschrieben habe. Aber nirgends war von einer Krippe die Rede. Und die Familie von Jesus stammt aus Nazareth. Wieso sollte Jesus etwas mit Bethlehem zu tun haben?

Spürnase: Aber wenn es doch da steht: »Jesus«, »Bethlehem«, »Roter Ochse«.

Lukas: Mir ist trotzdem nicht klar, warum das auf einer Krippe steht und was Jesus damit zu tun haben sollte.

Spürnase: Bitte, Lukas, mach dich mit mir auf die Reise. Ich möchte so gerne wissen, was es damit auf sich hat.

Lukas: Also, Detektiv Spürnase, dann lass uns ein paar Nachforschungen anstellen. Was die Geburt von Jesus anbelangt, tappe ich völlig im Dunkeln. Vielleicht kann diese Krippe uns tatsächlich helfen, etwas darüber in Erfahrung zu bringen.

Spürnase: Also du kommst mit, Lukas?

Lukas: Ich bin dabei. Gleich morgen früh machen wir uns auf den Weg.

(Am nächsten Tag)

Spürnase: Schau mal Lukas, jetzt sind wir in Bethlehem angekommen.

Lukas: … und müssen nur noch den »Roten Ochsen« finden.

Spürnase: Hmmm … der sieht richtig heruntergekommen aus.

Lukas: Ob da noch jemand wohnt?

Spürnase: Ich werde mal klopfen.

Alte Johanna: Ja, bitte. Was wollt ihr?

Spürnase: Sind wir hier richtig beim »Roten Ochsen«?

Alte Johanna: Ach, unsere Gaststätte »Roter Ochse« gibt es schon lange nicht mehr.

Lukas: Sehen Sie, wir haben hier eine Krippe. Da steht drauf: »Roter Ochse, Bethlehem«.

Alte Johanna: Ah, ihr habt die Krippe. Gibt es die tatsächlich noch? Das hätte ich nicht gedacht, dass ich die noch einmal sehe. Ist ja auch schon über 80 Jahren her, dass sie in unserem Stall gestanden hat.

Spürnase: Und was hat das mit Jesus zu tun?

Alte Johanna: Oh, das ist eine spannende Geschichte. Ich will sie euch gern erzählen, wenn ihr wollt.

Lukas: Super! Ich sammle nämlich Geschichten über Jesus.

Alte Johanna: Ich erinnere mich noch an die Zeit, als Jesus geboren wurde. Ich war da noch ein kleines Mädchen. Damals hat der Kaiser Augustus hier das Sagen gehabt und Folgendes angeordnet:

Erzählung 1: Volkszählung

Augustus: Diener, Diener! Komm schon!

Diener: Zu Befehl, Kaiser Augustus. Wo drückt denn der Schuh oder besser gesagt, der königliche Pantoffel?

Augustus: Ich habe gehört, dass es immer mehr und mehr Menschen in meinem Reich werden. So langsam verliere ich den Überblick. Was kann ich nur dagegen tun?

Diener: Lasst doch alle Menschen in eurem Reich zählen.

Augustus: Zählen? Wie soll das gehen? Sollen alle Soldaten jetzt durch die Städte laufen und Menschen zählen? Die haben Besseres zu tun!

Diener: Nein, ich habe da eine andere Idee.

Augustus: Und die wäre?

Diener: Ihr ordnet eine große Volkszählung an. Dabei sollen alle Menschen in die Stadt reisen, aus der ihre Vorfahren stammen. Dort sollen sie dann in entsprechende Listen eingetragen werden.

Augustus: Fürwahr, ein guter Plan. Der könnte von mir kommen. Diener, ordne im ganzen Land an, dass es zum ersten Mal eine Volkszählung gibt. Dann hat auch Quirinius, der olle Statthalter, mal wieder eine Aufgabe. Das ordne ich, Kaiser Augustus, an.

Diener: (geht umher und ruft aus) Achtung, Achtung! Befehl des Kaiser Augustus’! Es gibt eine Volkszählung im ganzen Land. Dazu muss jeder in die Stadt reisen, in der er geboren wurde. Achtung, Achtung! Wichtig! Befehl des Kaiser Augustus’. Volkszählung! …

Rahmenhandlung

Alte Johanna: Ich erinnere mich noch genau an den Tumult, der damals war. Alle machten sich auf und gingen dorthin, wo ihre Vorfahren geboren waren. Und wir hier, in Bethlehem, blieben davon auch nicht verschont.

Lukas: Warte, nicht so schnell. Ich möchte alles mitschreiben, damit ich nicht vergesse:

»Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Landpfleger in Syrien war. Und ein jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.«

Alte Johanna: Genau so war es. Auch zu uns sind viele Menschen gekommen. Bethlehem ist aus allen Nähten geplatzt. Ich sehe es noch deutlich vor mir.

Erzählung 2: Maria und Josef

Maria: Mensch, Josef, das sieht schlecht aus mit einem Quartier.

Josef: Du hast recht, Maria. Die Stadt platzt aus allen Nähten.

Maria: Die Frage ist nur, wo wir unterkommen. Das Kind wartet nicht mehr lange damit, auf die Welt zu kommen.

Josef: Das war aber auch eine Schnapsidee von dem Kaiser Augustus, gerade jetzt eine Volkszählung anzuordnen.

Maria: Und wieso mussten wir eigentlich nach Bethlehem reisen? Kannst du mir das sagen, Josef? Schon so viele Jahre leben wir in Nazareth. Was sollen wir da in Bethlehem?

Josef: Das ist eine lange Geschichte, Maria. Du weißt ja, dass mein Ururururur-Großvater, hier in Bethlehem gelebt hat: König David. Weil wir mit ihm verwandt sind, müssen wir hierherreisen und uns hier in die Listen eintragen lassen.

Maria: Klingt kompliziert. Aber jetzt müssen wir zuerst eine Herberge zu finden. Lass es uns dort probieren.

Wirt 1: Was? Ein Zimmer sucht ihr? Macht ihr Witze? Ich bin voll bis unters Dach. Keine Chance.

Josef: Maria, lass den Kopf nicht hängen. Wir geben noch nicht auf.

Maria: Da, die nächste Unterkunft.

Wirt 2: Und wenn ihr der Kaiser Augustus persönlich wärt – nein, ich habe kein Zimmer mehr für euch.

Wirt 3: Auch bei mir ist alles voll.

Rahmenhandlung

Spürnase: Und was haben Maria und Josef dann gemacht?

Lukas: Warte. Ich muss erst aufschreiben, was ich gerade erfahren habe:

»Da machte sich auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, auf, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.«

Spürnase: Aber sie hatten doch in Bethlehem gar kein Zimmer mehr gefunden. Und woher die Krippe kommt, weiß ich auch noch nicht.

Alte Johanna: Die Geschichte ist ja auch noch nicht zu Ende …

Erzählung 3: Jesu Geburt

Kleine Johanna: Sucht ihr noch ein Zimmer?

Maria: Oh, du bist aber ein nettes Mädchen. Wie heißt du denn?

Kleine Johanna: Johanna.

Josef: Und du gehörst zu diesem Gasthaus dort drüben, »Roter Ochse«? Ja … hättest du denn noch ein Zimmer für uns?

Kleine Johanna: Das nicht. Aber Mama hat gesagt, in unserem Stall, wo unser Ochse ist, da könnt ihr übernachten. Wollt ihr?

Josef: Aber sicher, das ist besser als nichts.

Kleine Johanna: Na, dann kommt mit!

Maria: Das ist gut, denn es ist höchste Zeit. Mein Kind kommt bald zur Welt. Auch wenn wir nichts anderes haben, als diesen alten Stall und ein paar Windeln, bin ich trotzdem Gott dankbar. Er hat dafür gesorgt, dass wir ein Dach über dem Kopf haben.

Kleine Johanna: Da steht auch eine Futterkrippe. Da könnt ihr dann euer Kind hineinlegen, wenn es da ist. Nur unser alter Ochse frisst sonst daraus. Aber jetzt ist sie als Kinderbettchen wichtiger.

Maria: Danke, Johanna.

Rahmenhandlung

Lukas:

»Und Maria gebar ihren ersten Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in er Herberge«.

Erzählung 4: Die Hirten

Hirte 1: Schaut euch einmal den Glanz der Sterne an.

Hirte 2: Ach, Jakob, du alter Träumer.

Hirte 3: Die Sterne interessieren mich nicht mehr, wenn ich den ganzen Tag gearbeitet habe.

Hirte 1: Aber sie leuchten diese Nacht besonders schön!

Hirte 2: Du wirst dich auch noch an das harte Hirtenleben gewöhnen.

Hirte 3: Komm erst einmal in mein Alter! Dann schmerzen dir die Knochen.

Hirte 1: Immerhin sind wir heute damit fertig geworden, alle Zäune aufzustellen.

Hirte 2: Ja, die Hürden, in denen unsere Schafe jetzt grasen, stehen wirklich gut.

Hirte 3: Kommt, lasst uns ein Feuer anzünden. Beim Feierabendbier werden unsere Probleme kleiner.

Hirte 2: Da sind wir wenigstens unter uns.

Hirte 3: Da ist niemand, der mit dem Finger auf uns zeigt und sagt: »Diese Hirten! Betrüger und Halsabschneider sind das.«

Hirte 2: Ja, alle schimpfen nur über uns.

Hirte 1: Und dabei ist Hirte doch so ein schöner Beruf.

Hirte 2: Selbst der König David war einmal ein Hirte.

Hirte 3: Aber diese Zeiten sind vorbei. Der Glanz ist längst erloschen.

Hirte 1: Aber schaut, da fängt es an zu strahlen.

Hirte 2: Was ist da los?

Rahmenhandlung

Lukas:

»Und es waren Hirten in derselben auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Schafe.«

Erzählung 5: Engel (Engelschar tritt auf)

Gemeinsames Lied oder Lied der Engel:

Vom Himmel hoch

Engel:

Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkünde euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.

Hirte 2: Krass! Echte Engel!

Hirte 3: Und der eine Engel hat so freundlich mit uns gesprochen.

Hirte 2: Von einem Kind in einer Krippe.

Hirte 1: Kommt, wir machen uns auf den Weg. Wir schauen, was dahintersteckt.

Gemeinsames Lied: Kommet ihr Hirten

Erzählung 6: Hirten

Hirte 3: Da liegt es tatsächlich: Das Kind, von dem der Engel erzählt hat. In einer Krippe.

Hirte 1: Aber es ist ein ganz besonderes Kind Es ist Gottes Sohn, der Retter für alle Welt.

Hirte 2: Und wir sind die Ersten, die davon erfahren haben.

Hirte 1: Das müssen die anderen auch erfahren. Lasst uns allen davon weitererzählen.

Rahmenhandlung

Lukas:

»Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: ›Lasst uns gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die uns der Herr kundgetan hat.‹ Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Und die Hirten kehrten wieder um.«

Erzählung 7: Maria und Josef

Maria: Ach, Josef, welch wundervolles Geschenk hat uns Gott nur mit diesem Kind gemacht!

Josef: Nicht umsonst hat er den Namen »Jesus« bekommen: »Gott rettet«. Dieses Kind wird für alle Menschen Rettung sein.

Maria: Für Große und für Kleine – für alle ist das Jesuskind da.

Josef: Ich freue mich einfach so, dass dieses Kind jetzt geboren ist

Rahmenhandlung

Lukas:

»Maria aber bewahrte alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.«

Alte Johanna: Alle sind damals in unseren Stall zu dieser Krippe gekommen. Sie haben die Geburt dieses Kindes gefeiert.

Spürnase: Ah, jetzt verstehe ich … aber wie ist die Krippe dann zu uns nach Nazareth gekommen?

Alte Johanna: Maria und Josef sind noch einige Zeit im Stall geblieben. Als sie nach Nazareth zurück sind, haben sie die Krippe mitgenommen. So hatten sie für unterwegs immer etwas, worin sie nachts das kleine Jesuskind legen konnten.

Lukas: Das war also die Geschichte von Jesu Geburt.

Spürnase: Und woher weißt du das alles?

Alte Johanna: Ich war das kleine Mädchen, Johanna. Ich habe Maria und Josef in den Stall geführt. Und ich habe ihnen die Krippe für den Kleinen gezeigt. Es ist schön, dass nach so vielen Jahren jemand gekommen ist, um diese Geschichte aufzuschreiben.

Spürnase: Es war uns eine Ehre, Johanna.

Lukas: Ja, vielen Dank, dass du uns diese Geschichte erzählt hast: Die Weihnachtsgeschichte.

Spürnase: Und, dass wir das Geheimnis um die Krippe, den Roten Ochsen und Bethlehem gelüftet haben. Ich finde, wir sollten diese Geschichte jedes Jahr erzählen, damit alle sie hören und sie nicht vergessen wird. Was meinst du, Lukas?

Lukas: Das ist ein guter Vorschlag, Detektiv Spürnase.

Markus Speer

Der besondere Tipp – Neue Weihnachtsspiele für Gemeinde, Kita, Schule

Peter Hitzelberger (Hg.)

Ohne Engel geht es nicht (mit CD)

17 neue Weihnachtsspiele für Gemeinde, Schule und Kindergarten. Zum Aufführen mit Kindern ab 4 Jahren.

Alle Texte sind auf der beiliegender CD zur individuellen Bearbeitung; dazu einige der neuen Lieder in Instrumentalfassung.

160 Seiten, DIN-A5, mit CD

€ 19,95; Best.-Nr. 2082


Peter Hitzelberger (Hg.)

Wir ziehen heut nach Bethlehem (mit CD)

Zwei Singspiele, kurze, längere und »andere« neue Weihnachtsspiele sind hier zusammengefasst. Inkl. »CD-Extra«, die alle Stücke als Textdateien enthält, um sie am PC den Gegebenheiten vor Ort anzupassen. Auch einige neue Lieder können mit der Playback-Version leicht gelernt werden.

160 Seiten, DIN-A5, mit CD-Extra

€ 20,00; Best.-Nr. 2142

www.junge-gemeinde.de

Kleine im KiGo

I. Grundgedanken

  • Im Kindergarten und bei anderen Treffen erleben sich Kinder immer wieder als Teil einer Gruppe. Sie erleben, dass Kinder verschieden sind, unterschiedlich aussehen und Unterschiedliches können. Sie erleben in der Gruppe, wie dadurch Streit und Wettbewerb entstehen kann. Sie erleben aber auch, wie die unterschiedlichen Fähigkeiten anderen nützlich sein können. Und sie erleben hoffentlich oft, dass jede und jeder mit den eigenen Besonderheiten und Begabungen geschätzt und geliebt wird.
  • Die Jünger Jesu sind auch so eine unterschiedliche Gruppe: Sie kommen aus verschiedenen Berufen (Fischer, Zöllner). Sie haben unterschiedliche Charaktere (Petrus ist impulsiv und oft der Wortführer, Thomas ist eher pessimistisch und hält sich zurück). Jesus hat damit kein Problem, denn er nimmt alle so an, wie sie sind. Er stempelt einen, der als Zöllner gearbeitet hat, nicht als Betrüger ab. Einer, der nicht gleich alles begeistert annimmt, bekommt die Chance, sich zu überzeugen.
  • So wie Jesus seinen bunten Jüngerhaufen erlebt, so erleben Kinder ihre Kindergartengruppe, ihren Sportverein oder ihre Gruppe im Kindergottesdienst. Jedes hat eine andere Herkunftsgeschichte, andere Eigenschaften und andere Begabungen. Die Geschichte (siehe weiter unten) der Kinder aus verschiedenen Straßen, die sich alle auf dem Spielplatz treffen, soll ein Bild dafür sein. Sie kann an einem Sonntag erzählt oder auf zwei Sonntage aufgeteilt werden.

II. Bausteine

Lieder

Zeig mir deine Nase (Kus 297);

Wir sind Wunderkinder (Kus 490);

Viele kleine Leute (Kus 533);

Anders als du (Kus 556)


Geschichte

Material: Vier Tücher (rot, gelb, grün und blau); rote Dinge: Kirschen, Erdbeeren, rotes Haus (aus Papier gebastelt oder mit Lego gebaut), Kegelfiguren oder aus Klorollen selbst gebastelte Figuren mit roter Kleidung …;

gelbe Dinge: Bananen, gelbe Vogelfeder, gelbes Haus, gelbe Figuren …;

grüne Dinge: Zweige, Blätter und Blumen;

blaue Dinge: Blaue Papierschiffchen, Bilder vom Himmel und Wasser/Meer, Blaubeeren …;

Korb für die mitgebrachten Dinge

Die Kinder können beim Legen mithelfen: Nachdem die Tücher ausgelegt sind, nehmen sie die mitgebrachten Gegenstände nacheinander (reihum) aus dem Korb und legen sie auf das entsprechend farblich passende Tuch.

Wenn zwischen den Tüchern Platz gelassen wird, kann dort später zur kreativen Vertiefung ein Spielplatz entstehen (s. »III. Kreative Ideen«, Bunter Spielplatz, Seite 64).

Das Bodenbild kann entweder vorher (mit den Kindern) aufgebaut werden oder während der Geschichte entstehen.


Die Rote Straße

Stellt euch vor, es gibt eine Straße, in der sind alle Häuser rot. Die Familien in dieser Straße sind extra dorthin gezogen, weil ihnen rot so gut gefällt. Sie essen gerne Nudeln mit Tomatensoße und lieben den Sonnenuntergang. Auch die Kinder der roten Familien finden die Farbe rot ganz toll. Wie sollte es auch anders sein? Im Sommer schlecken sie Erdbeereis und klettern auf Bäume, um Kirschen zu pflücken.

In der Roten Straße gibt es auch einen roten Spielplatz. Einen Spielplatz mit Rutschen, Schaukeln, Trampolinen und allem, was man sich nur wünschen kann. Am besten gefällt den Kindern dort die Kletterwand. Rosalie, ein Mädchen aus der Roten Straße, kann besonders schnell hinaufklettern. Sie gewinnt immer, wenn um die Wette geklettert wird.

Auf diesem Spielplatz spielen die Kinder aus der Roten Straße sehr gern. Die Kinder aus den anderen Straßen hat man dort noch nie gesehen. Die anderen Straßen sind nämlich ganz anders.


Die Gelbe Straße

In der Gelben Straße mögen die Menschen die Farbe gelb besonders gern. Die Häuser sind gelb und alle Familien haben mindestens einen gelben Kanarienvogel. Schon die kleinen Kinder lieben Bananen und später saure Zitronen. Auf dem Spielplatz in der Gelben Straße gibt es schöne Spielsachen: Schaukeln, Trampoline und Rutschen.

Wenn die Kinder lange genug gespielt haben, gehen sie nach Hause und singen mit ihren Kanarienvögeln um die Wette. Flavio, ein Junge aus der Gelben Straße, singt besonders schön. Seine Stimme ist aus allen anderen herauszuhören. Wenn die Kinder aus der Gelben Straße singen, ist das auch in den anderen Straßen zu hören. Trotzdem ist noch nie jemand aus einer der anderen Straßen gekommen, um ihnen beim Singen zuzuschauen.


Die Blaue Straße

In der Straße gleich neben der Gelben Straße sind alle Häuser blau. Diese Farbe gefällt den Menschen dort am besten. Sie essen gerne Pflaumen und Blaubeeren und ihre Ferien verbringen die Familien am Meer. Wann immer die Menschen Zeit haben, legen sie sich auf die Erde, schauen in den blauen Himmel und träumen. Auch die Kinder der Blauen Straße spielen gerne auf ihrem Spielplatz in ihrer Straße. Auch dort gibt es Trampoline, Schaukeln und Rutschen.

Das Beste aber ist das Schwimmbecken, in dem alle Kinder gerne planschen. Sie bauen kleine Boote, schwimmen um die Wette und spritzen sich gegenseitig nass. Die beste Schwimmerin ist Minou. Sie kann so schnell schwimmen, dass keines der anderen Kinder ihr hinterherkommt. Die Kinder der Blauen Straße lieben ihr Schwimmbecken, doch Kinder der anderen Straßen haben sie hier noch nicht gesehen.


Die Grüne Straße

Gleich neben der Blauen Straße liegt die Grüne Straße. Den Familien dort gefällt die Farbe Grün am besten. Ihre grünen Häuser sind fast nicht zu erkennen, denn davor und dahinter wachsen jede Menge Sträucher und Bäume und es gibt überall Wiesen. Alle Kinder essen für ihr Leben gern Spinat. Auch die Kinder der Grünen Straße haben einen tollen Spielplatz. Dort schaukeln sie gerne und rutschen und springen auf dem Trampolin.

Neben dem Spielplatz ist ein großer Garten voller Blumen und Pflanzen. Die Kinder aus der Grünen Straße kümmern sich gut darum. Sie gießen regelmäßig und wissen die Namen jeder Pflanze, die dort wächst. Kleine und schwache Pflanzen werden von ihnen aufgepäppelt und besonders vorsichtig behandelt. Levert hat einen ganz besonders grünen Daumen. Jedes Pflänzchen wird unter seinen Händen eine starke Pflanze. Doch obwohl der Garten so schön ist, war noch kein Kind der anderen Straßen da, um ihn zu sehen.


Der neue Spielplatz

Eines Tages entdecken die Kinder aus der Grünen Straße, dass hinter dem großen Garten etwas passiert. Ein großer Bauzaun steht jetzt da und dahinter wird gearbeitet. Sie hören den Lärm der Baumaschinen und lauschen gespannt.

Der Bauzaun reicht bis zum Ende der Blauen Straße. Auch die Kinder dort stehen vor dem Zaun. Aber sie sehen nicht nur den Himmel. Sie sehen, wie hinter dem hohen Bauzaun die Baufahrzeuge hin- und herfahren.Sie überlegen, was da wohl gebaut wird.

Die Kinder aus der Gelben Straße konnten den Abgasgestank der Baufahrzeuge schon lange riechen. Auch sie stehen hinter dem Zaun in ihrer Straße und warten, bis sie endlich wissen, was da passiert.

Die Kinder aus der Roten Straße sind die ersten, die etwas erkennen können. Sie schaffen es, am Bauzaun hochzuklettern und drüberzuschauen. Da wird ein neuer Spielplatz gebaut. Mit einem großen Turm zum Klettern und vielen anderen spannenden Sachen.

Endlich ist der Bauzaun weg. Sofort fangen die roten und die gelben und die blauen und die grünen Kinder an zu spielen: Die roten Kinder klettern bis an die Spitze des Turms. Die gelben Kinder singen beim Schaukeln aus voller Kehle. Die blauen Kinder haben den Bach entdeckt, auf dem sie ihre selbstgebauten Boote fahren lassen. Und die grünen Kinder schauen, welche Pflanzen es gibt und welche besonders gepflegt werden müssen.

Alle haben Spaß und es sieht so aus, als würden sie sich gegenseitig gar nicht bemerken.


Der Sturz und alle helfen mit

Doch dann versucht Flavio, der Junge aus der Gelben Straße, den großen Kletterturm hinaufzuklettern. Zunächst klappt es ganz gut. Doch an einer schwierigen Stelle kommt er nicht weiter. Er rutscht ab und fällt hinunter. »Oh, nein!«, ruft Levert, der Junge aus der Grünen Straße, »warte, ich helfe dir.« Und schon rennt er hin und stützt Flavios Kopf. »Hast du dir den Kopf gestoßen?«, will Minou aus der Blauen Straße wissen. Schnell holt sie Wasser aus dem Bach, um die Beule zu kühlen. Auch andere Kinder helfen mit. Sie alle tragen Wasser und achten gar nicht mehr darauf, aus welcher Straße welches Kind kommt.

Dann zeigen die Kinder aus der Grünen Straße den anderen die Blumen auf dem Spielplatz und gemeinsam pflücken sie einen bunten Blumenstrauß für den armen Flavio mit der großen Beule.

Ganz viele Kinder sind zusammengekommen. Sie wollen sehen, wie es Flavio geht und ihn trösten. Schließlich beginnen die Kinder aus der Gelben Straße, ein Lied für ihn zu singen. Die anderen schauen sich erstaunt an. Das Lied klingt wunderschön. Und so dauert es nicht lange, da singen alle Kinder gemeinsam. Die aus der Roten, der Gelben, der Blauen und der Grünen Straße.

(An dieser Stelle passt es gut, gemeinsam das Lied »Zeig mir deine Nase« zu singen.)

Als das Lied zu Ende ist, geht es Flavio schon wieder besser. Und die Kinder aus der Roten Straße zeigen den anderen einige Tricks, wie das mit dem Klettern und Festhalten gut klappt. »Wie gut«, sagen die Kinder, »dass wir so viele sind und alle etwas anderes gut können. So können wir voneinander lernen und gemeinsam alles schaffen!«

III. Kreative Ideen zur Vertiefung

Bunter Spielplatz

Aus vielen verschiedenen Pappröhren und -schachteln mit Klebstoff, Scheren, Wolle, Draht … bauen die Kinder gemeinsam einen tollen Spielplatz mit allem, was dazu gehört.


Experiment: Versteckte Farben entdecken

(Auf jeden Fall zuhause vorher ausprobieren.)

Mit einem schwarzen Filzstift werden Linien oder Formen auf einen zusammengefalteten Kaffeefilter gemalt. Der wird dann in ein Glas mit Wasser gestellt, wo er das Wasser auf-saugt. Nach einer kurzen Wartezeit beginnen die Filzstiftlinien zu verlaufen und zeigen dabei die Farben, die in ihnen stecken.


Bunte Blumen

In Gläsern wird das Wasser darin mit Lebensmittelfarbe eingefärbt. Nun wird in jedes Glas eine weiße Blume gestellt. Nach einigen Tagen verfärben sich die Blumen in den Farben des Wassers. Am darauffolgenden Sonntag können die Kinder das Ergebnis sehen.

Tipp: Evtl. zwischendurch Wasser und Farbe nachfüllen.


Regenbogen auf dem Teller

Am inneren Rand eines flachen Tellers (auch flache Teller haben eine leichte Wölbung) werden bunte Schokolinsen gemischt aufgereiht. Nun wird warmes Wasser darüber gegossen. Die Farben lösen sich ab und laufen zur Mitte des Tellers. Dabei entsteht ein »Regenbogen«.

(Ebenfalls vorher zuhause ausprobieren.)


Farbkreisel

In runde Bastelfilze oder Bierdeckel wird in der Mitte ein Loch gemacht. Nun malen die Kinder die Bastelfilze/Bierdeckel mit Wachsmalstiften bunt an (z. B. wie Kuchenstücke). Dann durch das Loch einen Holzdübel stecken (hier kann bei Bedarf mit Klebstoff nachgeholfen werden) und wie einen Kreisel drehen. Die Farben »vermischen« sich.

Miriam Brandmaier

Der besondere Tipp: Kreativtasche

… die praktische Grundausstattung für Legegestaltung in Gottesdienst und Religionsunterricht für die Gottesdienstliturgie, besondere Zeiten im Kirchenjahr, verschiedene Themen (wie Sinne, Gefühle, Gleichnisse, Jesus, Schöpfung).

Der Inhalt der neuen Kreativtasche ist abgestimmt auf das beiliegende Begleitbuch »Mit allen Sinnen sind wir da« und enthält teilweise ganz neu entwickelte Legematerialien.

Inhalt:

Begleitbuch »Mit allen Sinnen sind wir da«; drei Rundtücher (grün, braun, rot), fünf Baumwolltücher (braun, grau, schwarz, blau, hellgrün), sechs Nylontücher (dunkelblau, hellblau, grün, rot, orange, gelb),, sechs Filzstreifen (grau, braun, blau, rot, gelb, grün), fünf Filzkreise (braun, blau, rot, gelb, grün), sechs Filzsymbole (je 5 Stück: Regentropfen, Blutstropfen, Wolke, Stein, Sonne, Sonnenstrahlen), Set mit 23 Filzlegeteilen (Regenbogen aus den Farben rot, orange, blau, gelb, grün; Sonne, Mond, Stern; Menschenpaar; Kinderfuß; Vogel in drei Farben; Fisch in zwei Farben; Elefant, Löwe, Känguru, Schaf, Pferd, Hase, Maus), Filzzuschnitte, Flauschfedern, Glasnuggets (in 680-g-Dose), drei kleine Holzherzen, sechs Holzrauten mit Teelichtern, Baumwollkordel natur (10 m), Baumwollkordel rot (5 m)

Maße: 26 x 28 cm; € 145,00;

Best.-Nr. S1209

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es zur Reihe „Die Jünger Jesu – ein bunter Haufen“.

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
  • Der Sonntag hat die Überschrift »Bunt bleibt bunt«. »Was bedeutet diese Aussage für mich?«
  • Markus 10,35–45 wird gelesen. – »Hat sich in der Aussage etwas geändert? Wenn ja, was?«– »Worüber ärgere ich mich?«– »Wo und wie kann ich für andere >Diener:in< sein?«

Zum Text / Zum Thema
  • Jesus hat seinen Jüngern zum dritten Mal von seinem Leiden, seinem Tod und seiner Auferstehung erzählt (Markus 10,32–34), doch sie verstehen nicht, wovon Jesus da spricht. Sie verstehen nicht, was das wirklich für sie heißt. Jakobus und Johannes fragen nicht: »Welche Auswirkungen werden die kommenden Ereignisse für uns haben? Werden wir eine bunte Gemeinschaft bleiben, auch wenn die Umstände grau und schwer sein werden?« Stattdessen treten die beiden mit der Bitte an Jesus heran, im Himmel die Plätze neben ihm zu bekommen. Als sie ihm gefolgt sind, haben sie alles stehen und liegen lassen. Wollen sie jetzt eine Belohnung dafür?
  • Kein Wunder, dass die anderen Jünger sich über Jakobus und Johannes ärgern. Auch sie haben viel aufgegeben. Halten sich die beiden für etwas Besseres? Doch Jesus erfüllt die Bitte Jakobus’ und Johannes’ nicht. Er macht keinen Unterschied zwischen seinen Jüngern und lässt keine Rangordnung zu.
  • Und Jesus macht deutlich, dass es nicht einfach sein wird, zu seinen Jüngern zu gehören. Es kommen leid- und mühevolle Zeiten auf sie zu.
  • Auch in der größeren Gemeinde soll es keine Rangordnung im klassischen Sinn geben. Machtmissbrauch, Unterdrückung und Ausgrenzung haben hier keinen Platz. Wer groß sein will, soll für die anderen sorgen und ihnen Gutes tun. Der »bunte Haufen« bleibt bunt, er kann noch farbenfroher werden und die Welt bunter machen, wenn das Wohl der Mitmenschen im Fokus ist, anstatt der eigene Vorteil. Jesus selbst will hierfür das Vorbild sein. Er ist nur in die Welt gekommen, um den Menschen zu dienen. Dafür geht er sogar den Weg ans Kreuz.

Die Kinder und der Text / das Thema

Kinder streiten sich mit ihren Eltern, Geschwistern, Freundinnen und Freunden … Streit gehört einfach dazu, aber Streiten will auch gelernt sein. Nach einem Streit ist es wichtig, wieder aufeinander zuzugehen und sich zu versöhnen. Hoffentlich gelingt das oft.

Auch Eifersucht und Neid sind für die meisten Kinder bekannte Gefühle. Sie sind auf ihre Geschwister eifersüchtig, weil die im Haushalt weniger helfen müssen, die tolleren Geschenke bekommen oder immer bevorzugt werden. Oder die Freundin hat ein Spielzeug bekommen, das sich das Kind selbst schon lange wünscht.

Kinder haben ganz feine Antennen für Ungerechtigkeit, auch wenn das Gefühl sehr subjektiv ist. Deshalb dürften sie sich gut in die Situation der Jünger hineinversetzen können.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Lieder

Herr, wir bitten: Komm und segne uns (EG RT/KuS 178/LJ 392);

Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt (EG RT/KuS 290/LJ 376);

Halte zu mir, guter Gott (KuS 456/LJ 549/KG 8/MKL 52/KKL 80/LH 82);

Gib uns Ohren, die hören (KuS 496/LJ 534/KKH 3/MKL 2 38/KG 195/KKL 64);

Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen (EG RT/KuS 504);

Wo Menschen sich vergessen (KuS 506/MKL2 132/LH 27);

Jeder knüpft am eignen Netz (KuS 528/LJ 574);

Mal Gottes Regenbogen (KuS 534/LJ 590)


Fürbitten

Guter Gott,

wir bitten dich für alle, die Streit haben.

Mit ihren Eltern, mit ihren Geschwistern, mit ihren Freundinnen und Freunden.

Gib ihnen die Kraft, sich die Hände zu reichen und sich wieder zu vertragen.

Wir bitten dich für alle, die Macht auf der Welt haben.

Hilf ihnen, ihre Macht gut einzusetzen und damit anderen Menschen zu helfen.

Wir alle haben unseren Platz bei dir. Du machst keinen Unterschied.

Dafür danken wir dir!

Amen.


Kreative Umsetzung der Geschichte
Gespräch
  • Mit wem streiten wir uns? Worüber?
  • Was ist total ungerecht?
  • Sind wir manchmal eifersüchtig? Auf wen und warum?

Kreis ums Kreuz

Aus Ästen wird ein Kreuz gebunden und in die Mitte auf ein großes Stück Packpapier geklebt. Oben steht: »Bunt bleibt bunt – Jesus macht keinen Unterschied«. Die Kinder basteln Menschenketten, die dann in einem großen Kreis um das Kreuz geklebt werden.


Bastelanleitung Menschenkette:

Ein farbiger Papierstreifen wird mehrmals je zur Mitte hin gefaltet. Dann werden auf die obere Seite die Umrisse einer einfachen Figur gemalt. Dabei laufen die Arme auf beiden Seiten »über den Rand hinaus«. Nun wird die Figur ausgeschnitten und der Papierstreifen wieder geöffnet. An den Armen sind die Menschen miteinander verbunden und bilden eine Menschenkette.


Wettspiele wie Tauziehen, Staffellauf oder Poolnudel-Kampf.

Beim Poolnudel-Kampf stehen sich zwei Kinder mit je einer Poolnudel innerhalb eines begrenzten Feldes gegenüber. Dann »kämpfen« die beiden mit den Poolnudeln gegeneinander. Wichtig: Klare Regeln vereinbaren (z. B. nicht auf den Kopf schlagen). Außerdem ist es sinnvoll, ein Zeichen zum Aufhören zu vereinbaren, falls es einem Kind zu viel wird.

Wenn ein Kind aus dem Feld gedrängt wird, ist der Kampf vorbei. Das andere Kind hat gewonnen.

Hier geht es weiter zur Erzählung für Jüngere (Baustein) zu dieser Einheit.

Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere (Baustein) zu dieser Einheit.

Hier geht es weiter zur nächsten Reihe Gott befreit – der Auszug aus Ägypten (vom 27. Februar bis 20. März inklusive Große im KIGO).

Weihnachten in Quarantäne

Leonie und Marla, zwei Teenies, rechts und links der Bühne, mit Abstand, in Quarantäne. Ihre Szenen sind in roter Schriftfarbe.

Dazwischen die Traumszenen (schwarze Schriftfarbe; evtl. als Schattenspiel oder Film).

Figuren: Maria, Josef, vier Engel, zwei Hirten, Hanna, Jonas

Marla: Hey.

Leonie: Hey. Schönes Bild hast du gepostet.

Marla: Tja.

Leonie: Liegst noch im Bett?

Marla: Hab mich grad ans Fenster gesetzt.

Leonie: Ist dir auch langweilig?

Marla: Schon.

Leonie: Ich hab was voll Krasses geträumt! Ich hab geschlafen …

Marla: Logisch. Sonst träumt man ja nicht.

Leonie: Quatsch, ich hab im Traum geschlafen.

Marla: Hm …

Leonie: Ich hab mich selbst im Bett liegen sehen. Und auf einmal kam da … so ‘n Engel.

Marla: Engel???

Leonie: Keine Ahnung. Ein junger Kerl.

Marla: Haha.

Leonie: Ich wusste im Traum jedenfalls, dass das ein Engel war! Und dann hat er sich hingesetzt. Und dann hat der gesagt, ich sei schwanger!!!

Marla: (kreischt; Stimme aus dem Hintergrund: »Marla, ist alles in Ordnung?«)

Marla: Ja, Mama! (Wieder zu Leonie) Im Ernst? Was träumst du denn? Hast du mir was verschwiegen?

Leonie: Quatsch, natürlich nicht! Aber weißt du, an was mich das erinnert? Mein nerviger kleiner Bruder singt gerade dauernd Weihnachtslieder. Und das in dieser nervigen Quarantäne. Und ich kann ihm noch nicht mal ausweichen.

Marla: Was willst du damit sagen?

Leonie: Dass mich das an Weihnachten erinnert. Maria, zu der ist doch auch ein Engel gekommen und hat gesagt, dass sie schwanger ist! (Pause) Okay, ich bin jetzt aber nicht Maria …

Marla: Stimmt. War die nicht sogar Jungfrau?

Leonie: Im Konfi haben wir gelernt, dass das eher bildlich zu verstehen ist.

Marla: Bildlich ist gut. Hihi. Jedenfalls hat sie nicht damit gerechnet. Überhaupt nicht. So wie du.

Leonie: Ich hab das aber nur geträumt! Setz bloß keine Gerüchte in die Welt! Und die Maria soll genauso alt oder jung gewesen sein wie wir.

Marla: Echt jetzt? Mann, ich bin schon wieder müde. Warum rufst du auch schon um 10 Uhr morgens an?

Leonie: Du warst doch schon wach und hast sogar was gepostet!

Marla: Egal. Komm, wir legen uns hin und träumen jetzt von Maria und dem schönen Engel und Josef und so. Und dann erzählen wir uns.

Leonie: Ok. Bis später.

Josef: Und du bist … dir sicher …?

Maria: Na, sicherer, als wenn mir der Engel das sagt, geht ja wohl nicht.

Josef: Hm … also ich hab hier jetzt nix rumfliegen gesehen.

Maria: Josef! Du wirst jetzt nicht sagen, dass ich mir was einbilde!

Josef: Nein, Maria, natürlich nicht! Es kommt nur ein bisschen überraschend.

Maria: Das kann man wohl sagen. Mir hat bisher auch noch kein Engel gesagt, dass ich ein Kind kriegen werde!

Josef: Ja, mir auch nicht. Obwohl von mir ja wohl auch nicht die Rede war …

Maria: In der Tat. Von dir war überhaupt nicht die Rede. Finde ich aber auch nicht schlimm. Von Männern ist in der Weltgeschichte eher zu viel die Rede.

Josef: Und was war das mit dem … Heiland?

Maria: »Es wird der Heiland«, sagte der Engel. »Der Heiland der Welt.«

Josef: Maria, bist du sicher? Du hast nicht vielleicht was Falsches gegessen oder getrunken?

Maria: Josef!

Josef: Dass wir ein Kind bekommen, finde ich schon überraschend genug.

Maria: Ich auch Josef! Und ich bin von der Sache vielleicht noch ein bisschen mehr betroffen.

Josef: Aber »Heiland der Welt«? Ist das nicht ein paar Nummern zu groß für uns? Ich meine, ich bin froh, wenn ich den Esel abbezahlt hab und wenn unser Kind, wenn es ein Junge ist, ein ordentlicher Zimmermann wird …

Maria: Josef, vielleicht müssen wir uns beide erstmal dran gewöhnen, hm? Und dann bringen wir’s vorsichtig unseren Eltern bei. Und dann, dann reden wir nochmal über die Sache mit dem Heiland. Bis er kommt ist ja wohl noch ein bisschen Zeit.

Josef: Das ist gut Maria, du hast Recht.

Maria: Ich hab fast immer recht, Josef.

Josef: Maria?

Maria: Josef?

Josef: Hast du dem Engel eigentlich was gesagt?

Maria: Ich weiß gar nicht mehr … Ich glaub, ich hab gesagt, dass es schon in Ordnung sei. Ich meine, wenn Gott sowas mit uns vorhat, dann wird es ja wohl richtig sein.

Josef: Da hast du Recht, Maria.

Maria: Josef?

Josef: Maria?

Maria: Wir kriegen das schon hin, oder? Du haust jetzt nicht einfach ab, oder?

Josef: Natürlich nicht, Maria.

Maria: Dann ist ja gut!

Leonie: Mensch Marla, echt krasser Traum!

Marla: Und was hast du geträumt?

Leonie: Leider nix. Oder nix zu unserem Thema.

Aber ich fand es in deinem Traum eigentlich ziemlich nett, wie Josef so reagiert hat.

Marla: Nett? Naja. Er hat sich ok verhalten.

Leonie: Stimmt. Alles andere wäre gemein gewesen. Aber Maria, die muss doch einen Schock bekommen haben: Heiland! Und überhaupt, der Engel!

Marla: Naja, du hast das ja auch geträumt.

Leonie: Stimmt! Und der sah voll gut aus! Aber ich war im Traum trotzdem geschockt. Und wie!

Marla: Du hast ja auch keinen Josef. Und keinen Jannik – ist ja jetzt weg.

Leonie: Du bist gemein.

Marla: Sei froh! Aber Maria und Josef, die mussten schon erstmal damit klar kommen. Oh Mann, und ich hab jetzt gleich Unterricht. Online. So doof. Aber ich melde mich. Bis später.

Leonie: Ja, spätestens morgen. Und vielleicht träumen wir ja wieder was.

Maria: Nee, Josef, wirklich nicht. Ich bin schwanger! Wir müssen dringend unser Häuschen entrümpeln, der Garten sieht schrecklich aus, meiner Mama geht es nicht gut, wir haben noch nicht mal über die Sache mit dem Heiland gesprochen – und du willst mit einem Esel, der nicht abbezahlt ist, ausgerechnet nach Bethlehem? Nee, ohne mich!

Josef: Maria, es kann keine Rede davon sein, dass ich will. Das ist Anordnung von oben! Befehl! Von Kaiser Augustus persönlich.

Maria: Dann soll der August selber herkommen und mir das erklären. Wenn der solange hierbleibt, aufräumt und sich um meine Mama kümmert, können wir nochmal drüber reden.

Josef: Maria, sei vernünftig.

Maria: Vielleicht sollte erstmal der Kaiser vernünftig werden, hm?

Josef: Du hast ja recht, aber es hilft doch nichts.

Maria: Aber Josef, ich möchte erst aufräumen! Stell dir vor, unser Kind wird in dieses Chaos hineingeboren. Ich meine, welchen Eindruck kriegt es denn von uns? Immerhin ist es der Heiland der Welt.

Josef: Dann räumen wir jetzt auf – und morgen reisen wir.

Maria: Übermorgen, bitte. Und wenn du jetzt meiner Mutter das Brot vorbeibringst, könntest du sie ja fragen, ob sie jemanden in Bethlehem kennt, bei dem wir übernachten könnten.

Leonie: Toller Traum! Mann, heute dürften sie gar nicht reisen. Und ich kann das mit Korsika auch vergessen.

Marla: Tja, Maria wäre sogar froh gewesen, sie müsste nicht reisen. Is ja auch krass, so mit nem Esel und ohne vorher ein Hotel gebucht zu haben …

Leonie: Stimmt, meine Cousine hat schon rumgeheult, weil sie im 7. Monat nicht mehr auf die Malediven durfte. Ich wäre gleich für sie gefahren!

Marla: Aber sag, was hast du denn geträumt?

Leonie: Nix von Weihnachten, obwohl ich mir das fest vorgenommen hatte. Aber auch was mit Reisen. Denk dir: Frau Merkel, die frühere Bundeskanzlerin,hat mich angerufen und gesagt, sie schickt mir jetzt einen Hubschrauber und der fliegt mich auf eine Berghütte, und dort müsst ich dann lernen. Ohne WLAN. Weil das mit dem Lernen zuhause ja nicht funktioniert!

Marla: Oh, Schreck, das ist ja Kindesmisshandlung! Aber hast du sie dann wenigstens nach Physik gefragt? Sie ist doch eigentlich Physikerin, und da blickst du doch immer nix …

Leonie: Haha – aber nächste Nacht träum ich bestimmt was Weihnachtliches. Denn Ruben singt echt dauernd Weihnachtslieder.

Hirte 1: Bin ich froh, dass unsere Herden jetzt wieder zusammen sind …

Hirte 2: Ja, wenn man nur zu zweit mit so vielen Schafen unterwegs ist, kann das ganz schön anstrengend sein. Wie ging es denn euch? Gut?

Hirte 1: Ja, alles in Ordnung. Römer haben wir glücklicherweise nur von hinten gesehen. Und dieser schreckliche Gutsbesitzer samt seiner verlausten Dienerschaft, der uns das letzte Mal mit Steinen bewerfen ließ, der war glücklicherweise auch nicht da.

Hirte 2: Sehr gut. Aber stell dir vor, wir haben Jonas getroffen. Er war völlig verzweifelt!

Hirte 1: Warum?

Hirte 2: Die Ernte war doch so schlecht dieses Jahr. Da konnte er seinem reichen Schwager die Schulden nicht zurückzahlen. Und der will ihn jetzt in den Schuldturm sperren lassen.

Hirte 1: Seinen eigenen Schwager? Das ist nicht wahr!

Hirte 2: Doch. Und er freut sich schon drauf, wenn sie dann alle seine Sklaven sind. Samt seiner Schwester und den Kindern.

Hirte 1: Ich fasse es nicht. Wie können Menschen so böse sein?

Hirte 2: Mein Vater sagte auch schon: »Jetzt muss endlich der Heiland kommen.«

Hirte 1: Ja, schon, möge er nur kommen. Gelobt sei Gott. Aber meinst du, dass dieses Aas dann besser wird?

Hirte 2: Ja. Wenn der Heiland kommt, sollen doch die Herzen aufgehen, oder? Und ganz Israel hört auf Gott und erfüllt die Gebote!

Hirte 1: Ja, das hat mein Opa auch gesagt.

Hirte 2: Und dass der Allmächtige endlich die Römer aus seinem Land jagen wird.

Hirte 1: Das wäre wunderbar. Und noch schöner wäre es, wir würden es wahrhaftig erleben.

Hirte 2: Au ja!

Hirte 1: Wer weiß, vielleicht ist er schon geboren.

Hirte 2: Oder vielleicht wird er sehr bald geboren.

Hirte 1: Möge Gott ihn bald schicken, den Heiland.

Hirte 2: Sehr bald!

Hanna sitzt auf einer Bank, Jonas kommt hinzu.

Jonas: Darf ich mich setzen?

Hanna: Aber natürlich, junger Mann. – Nicht wahr, Ihr seid der Zimmermann, der immer mal im Tempel Reparaturen macht. Und Ihr habt drüben auf der anderen Seite Eure Werkstatt. Jedenfalls kommt Ihr immer von dort.

Jonas: Ja, so ist es. Ihr habt recht. Und Ihr seid eine gute Beobachterin.

Hanna: Jeden merk ich mir nicht. Und ich sehe auch nicht mehr so gut wie früher. Aber Ihr habt ein gutes Herz, das spürt man gleich. Und solche Menschen merke ich mir gern.

(Pause)

Jonas: Sagt, gute Frau, darf ich Euch was fragen?

Hanna: Gewiss. Und Ihr dürft auch Hanna zu mir sagen. So heiße ich. Und so nennen mich alle, die ein gutes Herz haben.

Jonas: Ich hab dich schon öfter hier gesehen, Hanna. Du bist oft am Tempel und ganz oft drinnen. Ich seh dich eigentlich immer, wenn ich da was zu tun hab. Wie kommt das? Hast du keine Familie?

Hanna: Nein, ich hab tatsächlich keine Familie. Mein Mann ist schon lange tot. Kinder haben wir keine. Aber die Menschen, die hier am Tempel arbeiten, sind fast so etwas wie meine Familie.

Jonas: Und wie kommt das?

Hanna: Ich bin gern in Gottes Nähe. Das ist es wohl.

Jonas: Hm …

Hanna: Und dann ist da noch ein kleines Geheimnis.

Jonas: Und wie geht das Geheimnis?

Hanna: Wenn ich es dir sage, ist es doch keines mehr, du junger Naseweis.

Jonas: Schade!

Hanna: Aber du hast ein gutes Herz, deshalb verrate ich es dir: Ich warte. Auf den Heiland.

Jonas: Auf den Heiland? Das ist schön! Auf den warten viele! Er wird die Römer verjagen. Und das Volk lehren. Oder?

Hanna: Ja, so ähnlich. Er wird zeigen, dass Gott sein Volk nicht vergessen hat.

Jonas: Und, was meinst du: Wie wird er aussehen? Wird er auf einem Schimmel kommen oder auf einem kräftigen Kamel? Wird sein Schwert mit Rubinen besetzt sein? Wird er feurige Engel um sich haben? Oder …

Hanna: … oder wird er ganz unauffällig kommen? Ich weiß es nicht. Aber ich glaub einfach, dass ich ihn erkennen werde, wenn er der Heiland ist. Vielleicht bemerkt ihn ja niemand sonst. Vielleicht ist er sogar noch ein Kind.

Jonas: Ja, vielleicht. Und du meinst wirklich er kommt bald? Oder sogar sehr bald? Zu deinen Lebzeiten?

Hanna: Ja, ich bin schon uralt, ich weiß, aber ich bin mir sicher, ich werde es erleben, dass er kommt. Und dann werde ich sehr glücklich sein. Und dann kann ich auch in Ruhe sterben.

Jonas: Aber das musst du nicht. Das solltest du nicht. Ich mag es nicht, wenn Menschen sterben.

Hanna: Aber das gehört doch zum Leben. Das müssen wir doch alle lernen.

Jonas: Aber wir müssen es nicht mögen!

Hanna: Da hast du Recht.

Jonas: Hanna, versprichst du mir, dass du mir Bescheid gibst, wenn du den Heiland gesehen hast?

Hanna: Ja, das mache ich gern.

Jonas: Das ist gut. Ich glaub, wenn ich das weiß, dann bin ich auch glücklicher.

Leonie: Was du so träumst. Voll mit Bibel und so.

Marla: Tja.

Leonie: Hast du das eigentlich verstanden, was das mit dem Heiland bedeutet? Also ich glaub, ich versteh das nicht.

Marla: »Heiland« – hm. Ich mag das Wort jedenfalls. Klingt nach Weihnachten und nach was Gutem.

Leonie: Ja, schön klingt es schon. So nach heil sein.

Marla: Irgendwie zu schön, um wahr zu sein, oder? Weil eigentlich ist ganz schön wenig heil.

Leonie: Allerdings. Die Welt ist jedenfalls nicht heil.

Marla: Und manche haben sogar noch Freude am Kaputtmachen.

Leonie: Dann stimmt die ganze Geschichte nicht, oder?

Marla: Hm … Die Welt ist jedenfalls an ganz vielen Ecken nicht heil, soviel steht fest.

Leonie: Aber ist Jesus nicht wegen Vergebung der Sünden gekommen und so?

Marla: Schon, aber das hab ich auch nie ganz verstanden. Wenn der Papa von Joanna einfach abhaut und sie und ihre Mama wegen so ner Kuh sitzen lässt, dann vergibt der Jesus das doch nicht einfach, oder?

Leonie: Nee, ich weiß auch nicht, ob Gott oder Jesus das jetzt so kümmert.

Marla: Aber Gott findet das sicher nicht gut. Glaub ich.

Leonie: Ich glaub, wir müssen nochmal drüber schlafen.

Marla: Ja. Und ich muss die blöde Spülmaschine ausräumen.

Leonie: Sei froh, dass du nicht selber spülen musst. In den Ferien musste ich das jeden Tag.

Marla: Bis morgen!

Leonie: Bis morgen!

Maria: Meinst du, wir finden ein Quartier, Josef? Der Hirte vorhin sagte, alle Quartiere im Heiligen Land seinen ausgebucht!

Josef: Mit Gottes Hilfe finden wir bestimmt etwas.

Maria: Ich hoffe sehr, Josef. Das letzte war schlecht genug. Ich frage mich schon, warum der Heiland schon vor seiner Geburt auf eine solche Reise geschickt wird. Dazu noch auf einem Esel, der zwar sehr freundlich, aber noch nicht einmal abbezahlt ist. Von mir als Mutter gar nicht zu reden.

Josef: (Seufzt) Die Wege Gottes sind unergründlich.

Engel 1: Hast du das geregelt mit der Herberge? Ich hoffe doch sehr!

Engel 2: Erschreck mich nicht so! Klar habe ich das geregelt! Der schönste Stall weit und breit.

Engel 1: Stall? Ist das dein Ernst? Hast du eigentlich mitgekriegt, dass es sich um den Heiland handelt? Ich möchte nicht wissen, was der Erzengel Gabriel dazu sagen wird! Er wird einen himmlischen Zorn bekommen!

Engel 2: Doch, das ist komplett richtig. Und wurde an allerhöchster Stelle beschlossen. Der Heiland soll in einem Stall in Bethlehem zur Welt kommen. Das war sogar auf der Äther-Seite vom Himmlischen Ratschluss zu lesen.

Engel 3: Echt jetzt? Das find ich aber nicht in Ordnung, diese Vorab-Meldungen. Ein bisschen Überraschungen will man doch auch in der Ewigkeit.

Engel 1: Ich versteh das nicht. Ich hab diesen ganzen Reise-Stress schon für übertrieben gehalten. Und dann noch nicht mal ein ordentlicher Gasthof. Dabei sind die in Bethlehem bescheiden genug.

Engel 4: Und der Heiland wird in Bethlehem geboren! Das haben bereits die Propheten gesagt! Wie vormals König David …

Engel 3: (Unterbricht ihn) Ja, ja, du Oberklugengel.

Maria: Josef? Führst du Selbstgespräche?

Josef: Nein, Maria, wieso?

Maria: Ich dachte, ich hätte Stimmen gehört. Aber vielleicht hab ich mich getäuscht.

Josef: Maria, was den Heiland betrifft, da mach ich mir ein bisschen Sorgen.

Maria: Das musst du nicht. Mir geht es gut. Obwohl du heute Nacht geschnarcht hast.

Josef: Ich mein was Anderes: Heiland für die Menschen. Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Bist du sicher, dass du da nicht was falsch verstanden hast?

Maria: Lieber Josef, ich denke schon, dass ich da alles richtig verstanden habe.

Josef: Aber wie wird das gehen? Wird er mit den Römern kämpfen? Wird die ganze Welt plötzlich besser werden?

Maria: Ich weiß es auch nicht. Aber ich glaube, dass Gott bei uns ist. Jetzt schon. Ich spüre das. Vielleicht wird er den Menschen einfach zeigen, dass Gott bei ihnen ist. So denke ich mir das.

Josef: Hoffentlich wird das alles gut ausgehen. Die Menschen wollen von Gott nicht viel wissen, scheint mir manchmal. Selbst wenn sie etwas anderes sagen.

Maria: Leicht wird es nicht, Josef. Das merken wir ja jetzt schon. Hoffentlich finden wir überhaupt eine Unterkunft für heute Nacht. Aber es wird gut ausgehen am Ende. Das fühle ich.

Josef: Gelobt sei Gott. Du bist ziemlich wunderbar.

Maria: Danke, Josef.

Josef: Aber wenn er größer wird, wird er erstmal Zimmermann. Ob Heiland oder nicht. Das muss sein.

Maria: Dann soll es auch so sein! Und nun lass uns weiterziehen. Schließlich muss es ja mal endlich Weihnachten werden.

Leonie: War das ein schöner Traum!

Marla: Das stimmt. Und trotz Coronazeugs ist mir da auch tatsächlich ein bisschen weihnachtlich geworden.

Leonie: Und was ist jetzt mit dem Heiland?

Marla: Tja, ganz verstanden hab ich es eigentlich nicht … Oder doch! Dass Gott mitten im Leben ist – und nicht weit weg.

Leonie: Ja, stimmt. Zumindest hat auch er das ganze Leben mal er-lebt.

Marla: Ich denke mir so: Gott weiß, wie ich mich fühle. Und das finde ich schön. Und dann hoffe ich, dass er auf alle irgendwie aufpasst. Und so ein paar Dinge regelt.

Leonie: Da kann ja echt Weihnachten werden. Mein Bruder singt eh schon wieder Weihnachtslieder …

Marla: Na dann: Frohe Weihnachten!

Dietrich Crüsemann

Der besondere Tipp

Reduzierter Preis

Eine gute Gelegenheit, die Kinderkirche/den Kindergottesdienst in den Familien zuhause präsent zu machen, ist diese Tasse mit dem Aufdruck »Kirche für Kinder« und dem Fisch.

Ein lang anhaltender Weihnachtsgruß der Kinderkirche für alle Kinder, die beim Krippenspiel waren: Sowohl die Spielenden, als auch die Zuschauenden.

Der Preis wurde stark reduziert; erhältlich, solange der Vorrat reicht:

€ 4,50 (ab 6 Ex. je € 4,20; ab 24 Ex. je € 3,90; ab 48 Ex. je € 2,90), Best.-Nr. 1651

www.junge-gemeinde.de

Dieser Familiengottesdienst lädt Sie ein, nach dem Modell der Familienkirche einen Adventsgottesdienst zu feiern. Er ist entnommen aus dem Buch Wir feiern jetzt zusammen. 22 neue Modelle für die Familienkirche, von Maria Salzmann und Mitarbeitende (siehe unten sowie »Der besondere Tipp«).

Vorbemerkungen

Hauptgedanke

Gott spricht: Brich mit dem Hungrigen dein Brot. Denn was ihr für einen Armen und Verachteten tut, das tut ihr für mich.

Spieler*innen

Erzähler*in, Schuster Martin, Gottesstimme, Straßenkehrer Stefan, junge Frau in dünnem Kleid, Marktfrau, Junge

Requisiten

Zwei Stühle, Tisch, zwei Teller, zwei Becher, eine Kanne, zwei Löffel, ein Topf, Kerze, Streichhölzer, Bibel, Mikrofon (Gottesstimme), »Ofen«, drei Holzscheite, Besen, einige Paar Schuhe, etwas Werkzeug (Hammer, Leim, Nadel …), Kleiderständer, Schürze, Obstkorb, Babypuppe, Mantel, dünnes Tuch. (Die Requisiten können reduziert werden.)

Anmerkungen zum Spiel

Alle Spieler*innen spielen pantomimisch.

Die Werkstatt von Schuster Martin ist schon vor dem Gottesdienst aufgebaut.

Freie Begrüßung

Herzlich Willkommen in der Familienkirche im Advent.

Advent heißt Ankommen.

Wir machen uns bereit, bei Gott anzukommen.

Oder kommt Gott zu uns?

Und wenn er kommt, erkennen wir ihn überhaupt?

Das fragt sich auch Schuster Martin, von dem wir heute hören und sehen.

Gespielte Geschichte

In der Geschichte ab Seite 495 steht in der linken Spalte der Text, den der/die Erzähler/in liest.

In der rechten Spalte (Kursivschrift) sind die Bewegungen, die dazu pantomimischen gemacht werden.

Erzähler*in

Holt die Bibel vom Altar.

In der Bibel steht: »Brich mit dem Hungrigen dein Brot.« (Jesaja 58,79).

Und an einer anderen Stelle:

»Was ihr getan habt einem von meinen geringsten Brüdern,

das habt ihr mir getan.« (Matthäus 25,40).

Die Angaben der Bibelstellen brauchen nicht gelesen zu werden.

In einer kleinen Stadt lebt Schuster Martin.

Martin tritt auf und arbeitet in seiner Werkstatt.

Er wohnt in einem Zimmer mit einem kleinen Fenster.

Schuster Martin hat viel Arbeit. Er flickt
kaputte Schuhe. Er nagelt neue Absätze drauf.

Er klebt die Sohlen. Er näht die Löcher.

Martin hat jeden Tag viele Schuhe in der Hand.

Er kennt die Schuhe. Er weiß, wem sie gehören.

Martin geht zum Schuhregal und sieht Schuhe an.

Manchmal schaut Martin aus dem Fenster.

Dann sieht er die Leute, denen die Schuhe gehören.

Martin blickt aus einem fiktiven Fenster.

Schuster Martin arbeitet, solange es hell ist.

Martin legt sein Werkzeug weg und zieht die Schürze aus.

Am Abend gießt er sich einen heißen Tee ein und zündet die Kerze an.

Tee, Kerze

Er holt seine Bibel vom Regal und setzt sich an den Tisch.

Bibel

Beim Propheten Jesaja liest er: »Brich mit dem Hungrigen dein Brot.«

Schuster Martin blättert weiter.

Martin blättert in der Bibel.

Im Matthäusevangelium steht: Ein reicher Mann sagt zu Jesus: »Komm zu mir nach Hause. Ich lade dich ein.«

Martin hört auf mit lesen.

Er denkt nach:

Martin blickt nachdenklich auf.

Wie würde ich Jesus empfangen?

Was würde ich sagen?

Was würde ich tun?

Martin bläst die Kerze aus.

Er legt sich schlafen.

Kerze ausblasen.

Zum Schlafen auf einen Stuhl setzen, Hände unter den Kopf legen.

Gottesstimme: »Martin!«

Schuster Martin schrickt hoch.

Martin schreckt aus dem »Stuhl« hoch;

seine Augen suchen das Zimmer ab.

– Aber da ist niemand.

Gottesstimme: »Martin! Martin!«

Martin hört es ganz deutlich.

Gottesstimme: »Schau morgen auf die Straße. Ich werde zu dir kommen!«

Martin reibt sich die Augen.

»Habe ich geträumt?«

Er schaut sich nochmals um.

Aber niemand ist bei ihm.

Martin denkt: »Gott selbst hat mit mir gesprochen. Er will mich besuchen.«

Dann schläft Martin wieder ein.

Er setzt sich wieder und nimmt die vorige Schlafhaltung ein.

Musik Themenlied

Brich mit dem Hungrigen dein Brot (EG 420/GL 740/KuS 498)

Am nächsten Morgen steht Martin zeitig auf. Er heizt seinen Ofen.

Er stellt einen Kessel mit Wasser auf.

»Wenn Gott kommt, soll es bei mir warm und ordentlich sein.«

Es ist noch sehr früh. Niemand ist auf der Straße zu sehen.

Martin schaut zum Fenster hinaus.

Martin bindet die Schürze um.

Martin bindet sich die Schürze um.

Er setzt sich an seine Arbeit.

Gerade als er einen Schuh flicken will, hört er Schritte.

Stefan beginnt zu kehren.

Er schaut auf.

Martin lauscht und geht zum fiktiven Fenster.

Da sieht er Stefan, den alten Straßenkehrer.

Stefan stampft mit den Füßen. Er bläst in seine kalten Hände. Dann kehrt er weiter.

Stefan macht die Bewegungen mit.

Martin geht zur Tür.

»Komm herein, Stefan! Wärme dich ein bisschen bei mir.«

Martin geht »zur Tür« und winkt Stefan herein.

Stefan tritt ein und setzt sich an den warmen Ofen.

Stefan wärmt seine kalten Hände.

Martin holt Tassen und füllt sie mit Tee.

»Bitte!«

Beide Männer trinken Tee.

Stefan schlürft den heißen Tee.

Ihm ist wieder warm geworden.

»Danke, Martin.« Martin bringt ihn zur Tür.

Die beiden geben sich die Hand.

Stefan geht. Martin schaut auf die Straße: »Kommt Gott jetzt zu mir?«

Er schließt die Tür.

Martin schüttelt den Kopf und

schließt die Tür.

Heute Mittag gibt es eine Kohlsuppe.

Martin setzt einen Topf auf den Ofen.

Die Suppe kann schon mal köcheln.

Er nimmt einen Schuh in die Hand und arbeitet.

Eine frierende Frau mit Baby tritt auf.

Als er das nächste Mal zum Fenster hinausschaut,

steht eine junge Frau draußen.

Sie hat ein Kind auf dem Arm.

Die Frau versucht, ihr Kind mit dem dünnen Tuch

vor dem kalten Wind zu schützen.

Martin öffnet die Tür: »Komm herein!«

Hereinwinken

Martin bittet sie an den Tisch.

Er stellt Teller und die Suppe auf den Tisch. Beide essen. Das tut gut.

Tisch decken essen

»Hier, nimm den. Der ist groß genug für dich und dein Kind.«

Martin holt seinen Mantel vom Kleiderständer.

Martin hilft der Frau in den Mantel.

»Danke, so viel Freundlichkeit bin ich nicht gewöhnt«, sagt die Frau.

Sie wickelt sich und ihr Kind in den dicken,

warmen Mantel und geht davon.

Martin und begleitet sie zur Tür.

Martin schaut: »Kommt Gott jetzt zu mir?«

Martin schüttelt den Kopf und

schließt die Tür.

Er setzt sich an die Arbeit.

Martin nimmt wieder den Schuh und arbeitet.

Sobald ein Schatten durch das Fenster fällt, schaut er auf.

Wer geht vorüber?

Aufschauen

Bekannte gehen vorbei, Freunde,

und Fremde, aber niemand fällt ihm
besonders auf.

Winken

Plötzlich hört Martin laute Stimmen auf der Straße.

Marktfrau und Junge treten auf.

Eine Marktfrau zieht einen Jungen am Arm. Sie schimpft mit ihm.

Festhalten und schimpfen

»Du frecher Lümmel! Was fällt dir ein, mir einen Apfel zu stehlen.«

Die Frau schüttelt den Jungen.

Der Junge möchte wegrennen, aber die starken Arme halten ihn fest.

Martin tritt dazwischen.

Beide auseinanderschieben

»Lass ihn laufen. Er hat den Apfel gestohlen, weil er Hunger hat.«

Die Marktfrau lässt ihn los.

Der Junge sieht Martin an: »Danke«, flüstert er. Dann stellt er sich vor die Marktfrau:

»Entschuldigung …

Pause

… soll ich Ihnen den schweren Korb nach Hause tragen?«

Junge trägt den Korb.

Martin sieht ihnen hinterher und geht ins Haus.

Bald wird es dunkel.

Martin zündet eine Kerze an und holt seine Bibel vom Regal.

Martin räumt auf und legt die Schürze ab.

Tee, Kerze, Bibel

Er setzt sich an den Tisch.

Er liest noch einmal den Text aus der Bibel: »Gott sagt:

Brich mit dem Hungrigen dein Brot. Denn,

was ihr tut für einen Armen und Verachteten, das tut ihr mir.«

Martin ist enttäuscht.

Hände unter das Kinn stützen.

Gott hat versprochen: »Ich komme dich besuchen, Martin!« –

Aber, er ist nicht gekommen.

Ich habe immer wieder zum Fenster geschaut.

Habe ich Gott verpasst?

Hat mich Gott vergessen?

Gottesstimme: »Martin! Ich war bei dir.

Dreimal war ich dein Gast. Du hast mich freundlich aufgenommen:

Zuerst bin ich der Straßenkehrer Stefan gewesen.

Dann bin ich als junge Frau mit dem Kind zu dir gekommen.

Und dann bin ich dir in der Marktfrau und dem Jungen begegnet. Hab Dank!«

Da begreift Schuster Martin, dass ihn sein Traum nicht betrogen hat.

»Gott war bei mir und ich habe ihn aufgenommen.«

In Schuster Martins Seele wird es ganz licht.

Er freut sich. Gleich liest er noch einmal in seiner Bibel.

Lesen

Jetzt versteht er, was dort steht: »Gott spricht:

Brich mit dem Hungrigen dein Brot.

Denn, was ihr tut für einen Armen und Verachteten, das tut ihr für mich.«

Amen.

Themenlied

Brich mit dem Hungrigen dein Brot, Strophen 1–5 (EG 420/GL 740/KuS 498)

Fürbitten

Heiliger Gott, du bist so groß und kannst doch in jedem Herzen wohnen. Komm, zieh in unsere Herzen ein.

Wir bitten: (Erste Fürbittenkerze anzünden.)

Alle: Herr, erbarme dich.

Viele Menschen suchen dich, Gott. Sie fragen: »Wo finde ich Gott?«

Hilf, dass wir merken: Du bist da, wo Menschen einander helfen.

Wir bitten: (Zweite Fürbittenkerze anzünden.)

Alle: Herr, erbarme dich.

Guter Gott, in der Welt gibt es so viele Menschen, die arm sind.

Viele von uns haben genug von allem.

Hilf uns beim Teilen.

Wir bitten: (Dritte Fürbittenkerze anzünden.)

Alle: Herr, erbarme dich.

Der besondere Tipp

Maria Salzmann und Mitarbeitende der Friedenskirche Radebeul

Wir feiern jetzt zusammen

22 neue Modelle für die Familienkirche

Dieses wunderbare Buch enthält auch vier Modelle für die Advents- und Weihnachtszeit, um eine Familienkirche mit einer einladenden und einfachen Form zu gestalten (Schuster Martin, Nikolaus von Myra, Hanna und Simeon, Sehnsucht nach dem Stern).

Alle Geschichten sind mit einem passenden Themenlied abgerundet und werden umrahmt von einer »barrierefreien« Liturgie. Heraus kommt ein bewusst kurzer Familiengottesdienst von ca. 30 Minuten.

Ein echtes Erfolgsmodell.

Siehe hieraus »Schuster Martin«, ab Seite <?>.

160 Seiten, € 19,80, Best.-Nr. 2149

www.junge-gemeinde.de

Mystery „Dicke Luft“

Grundsätzliches
  • Die Mystery-Methode wurde von David Leat 1998 in Großbritannien entwickelt. Sie soll Kindern ermöglichen, komplexe Zusammenhänge selbst zu erforschen und dadurch zu verstehen.
  • Ein nachhaltiger Umgang mit unserer Erde als Ökosystem ist nur möglich, wenn wir uns bewusstmachen, dass wir Teil eines komplexen Systems sind und mit allen Elementen dieses Systems in Beziehung stehen.
  • Hier setzt die Mystery-Methode an: Sie befasst sich mit dem Verstehen komplexer Systeme und Zusammenhänge. Und sie versucht, globale Probleme greifbar zu machen (wie z. B. einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen).
  • Dies soll nicht mit Verboten oder dem erhobenen Zeigefinger erreicht werden, sondern durch das Erkennen des eigenen Tuns und durch Empathie mit anderen Menschen und unseren Mitgeschöpfen.
Ablauf
  • Bei jedem Mystery steht eine motivierende Leitfrage im Mittelpunkt, die sich auf eine konkrete Lebenssituation bezieht.
  • Die Kinder gehen ähnlich der Lösung eines Kriminalfalls vor. Dazu erhalten sie (die auseinandergeschnittenen) Informationskärtchen, auf denen Fakten, Daten, Handlungsstränge, Informationen zu Personen sowie allgemeine fachliche Grundlagen zu diesem Fall notiert sind.
  • Die Aufgabe der Kinder ist es, die Leitfrage zu beantworten bzw. »den Fall zu lösen«. Dazu ordnen und gewichten sie die vorhandenen Informationen und verknüpfen sie sinnvoll miteinander.
  • Im vorliegenden Mystery »Dicke Luft« sollen die Kinder folgende Leitfrage beantworten: Warum darf Delima nicht draußen spielen, wenn David seine Lieblingslimonade trinkt?
  • Die Einstiegsgeschichte und die Leitfrage werden zuächst in der großen Gruppe vorgelesen und besprochen.
  • Dann bilden die Kinder Zweier- oder Dreiergruppen. Jede Gruppe erhält die Einstiegsgeschichte, die Leitfrage, den Arbeitsauftrag, das Detektiv*innen-Journal und die Informationskärtchen (s. hierzu Infoblock auf Seite 393). Anhand der Kärtchen erforscht die Gruppe, was die Lebenssituation von David und Delima verbindet, obwohl sie auf verschiedenen Kontinenten leben.
  • Den Kindern steht ein großes Plakat zur Verfügung, auf dem sie ihre Kärtchen ordnen und aufkleben können. (Für diese Phase sollte man mindestens 20 Minuten einplanen. Wichtig ist, während der Gruppenarbeit immer wieder in die Gruppen »hineinzuhören«, ob Hilfe nötig ist.)
  • In ein Detektiv-Journal trägt jedes Kind seine Vermutung im Blick auf die Leitfrage ein sowie den Lösungsvorschlag, den die Gruppe erarbeitet hat. Darüber hinaus kann es festhalten, was ihm klar geworden ist und was es David und Delima gerne sagen würde.
  • Danach dürfen die Gruppen ihre Vermutungen, Plakate und Lösungen vorstellen (Am besten lässt man jede Gruppe einen Teil des Detektiv*innen-Journals vortrage; so wird die Arbeit aller Gruppen gewürdigt.)
  • In einem anschließenden Gespräch kann mit den Kindern gemeinsam überlegt werden, wie man die Situation von Delima verbessern könnte. (Aus dem Journal die Erkenntnisse und was sie David und Delima gerne sagen möchten. So erübrigt sich ein tandelnder Hinweis, keine Plastikflaschen zu kaufen, da die Kinder selbst erkennen, dass sie durch ihr Einkaufsverhalten viel verändern können.) Aus dem Erkennen von Zusammenhängen kann eine größere Aufmerksamkeit für die Situation anderer Menschen und anderer Mitgeschöpfe entstehen.

Julia Kaschler

Mystery „Dicke Luft“

Einstiegsgeschichte

Freitag, zwölf Uhr. Endlich Wochenende. Darauf freut sich David schon die ganze Woche. Denn jeden Freitag geht er auf dem Weg von der Schule nach Hause am Supermarkt vorbei. Dort kauft er sich eine Flasche seiner Lieblingslimonade.

Dafür spart er jede Woche sein Taschengeld.

Seine Lieblingslimonade ist in einer Plastikflasche abgefüllt.

Leitfrage

Warum darf Delima nicht draußen spielen, wenn David seine Lieblingslimonade trinkt?

Arbeitsauftrag (bitte in der angegebenen Reihenfolge vorgehen)

1. Schreibt zuerst eure Vermutung zur Leitfrage ins Detektiv*innen- Journal.

2. Schaut euch dann gemeinsam die Informationskärtchen an.

Wie können die Kärtchen am besten geordnet werden?

Wie gehören die Informationen zusammen?

3. Klebt nun die Kärtchen geordnet auf ein Plakat.

Dabei könnt ihr Pfeile und Farben verwenden.

4. Ergibt sich eine andere Antwort auf die Leitfrage als bei der Vermutung vorher?

Tragt sie bei „unsere Lösung“ im Detektiv*innen-Journal ein.

5. Notiert, was euch klar geworden ist und ihr gelernt habt.

6. Überlegt, was ihr David gerne sagen würdet. Tragt es ins Detektiv*innen-Journal
ein.

7. Überlegt, was ihr Delima gerne sagen würdet. Auch das tragt ihr ins Detektiv*innen-Journal ein.

Detektiv*innen-Journal

Leitfrage

Warum darf Delima nicht draußen spielen, wenn David seine Lieblingslimonade trinkt?

Unsere Vermutung:

______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

Unsere Lösung:

______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

Was uns klar geworden ist, was wir gelernt haben:

______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

Das würden wir David gerne sagen:

______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

Das würden wir Delima gerne sagen:

______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

Jedes Jahr

38

Kilogramm

David ist zehn Jahre alt.

Er wohnt mit seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester in einem Dorf in der Nähe von
Stuttgart.

Er geht in die vierte Klasse und spielt mit seinen Freunden gerne draußen.

Davids Eltern ist es sehr wichtig, den Müll richtig zu trennen.

In Davids Dorf gibt es auch eine gelbe Tonne.

Dort kommt der Plastikmüll hinein.

In Deutschland verursacht jede Person ungefähr

38 Kilogramm Plastikmüll im Jahr.

Im Supermarkt in Davids Nachbardorf gibt es eine neue Limonadensorte.

Sie ist in Glasflaschen abgefüllt.

Leitungswasser ist in Deutschland das
Lebensmittel, das am besten kontrolliert wird.

Wir können es deshalb normaler Weise direkt
aus dem Wasserhahn trinken.

David hat auf dem Etikett seiner Lieblings-
limonade gelesen, dass sie in der Nähe von
Stuttgart abgefüllt wird.

Plastik ist ein sehr praktisches Material.

Sehr viele Dinge in unserem Alltag sind aus
Plastik hergestellt. Zum Beispiel Spielsachen,
Brillen, Kleider, Computergehäuse, CDs.

Eine Plastikflasche braucht 450 Jahre,
bis sie sich wieder komplett zersetzt hat.

Als David mit seiner Mutter im Supermarkt
einkauft fällt ihm auf, dass viele Lebensmittel in
Plastik verpackt sind.

Verpackungen sind oft bunt und auffällig gestaltet.

Es gibt sehr viele verschiedene Limonaden-
sorten von unterschiedlichen Herstellern.
Und jede Flasche sieht anders aus.

David erkennt seine Lieblingslimonade sofort.

Jeden Tag werden auf der Welt 11 Millionen
Tonnen Erdöl verbraucht.

Erdöl gibt es nicht unendlich viel.

Wir müssen sorgsam damit umgehen.

Plastik wird aus Erdöl hergestellt.

Erdöl sieht unterschiedlich aus. Meist ist es eine schwarze, zähe, schmierige Flüssigkeit.

Es wird tief aus der Erde hochgepumpt.
Zum Beispiel mit Bohrinseln im Meer.

Erdöl ist viele Millionen Jahre alt.

Vor langer Zeit sanken abgestorbene Algen und Plankton zusammen mit Schlamm und Sand auf den Meeresboden ab. Schicht um Schicht legte sich übereinander. Durch großen Druck und
höhere Temperaturen entstand in einem langen Prozess das Erdöl.

China nimmt einen großen Teil des Plastikmülls aus Deutschland nicht mehr bei sich auf.
Es hat selbst genug davon.

Malaysia hat unbrauchbaren Plastikmüll wieder nach Deutschland zurückgeschickt.

Die Menschen in Deutschland produzieren zuviel Plastikmüll. Den verschmutzten und deshalb für Recycling unbrauchbaren Teil des Plastikmülls schickt Deutschland in andere Länder.
Zum Beispiel nach Malaysia.

Jedes Jahr sind das ungefähr 100 000 Tonnen
Plastikmüll.

!

In Malaysia gibt es wenig gut organisierte
Entsorgung von Plastikmüll.

So landet der Müll im Meer, auf unerlaubten
Deponien in der freien Natur oder wird verbrannt.

Einwegflaschen sind Flaschen, die nur einmal
befüllt werden.
Sie können aus Glas oder Plastik sein.

Beim Kauf wird ein Pfand dafür bezahlt.
Das Geld bekommt man zurück, wenn die Flasche nach dem Gebrauch wieder im Supermarkt
abgeben wird.

Weil der Plastikmüll in Malaysia oft ohne
Filteranlagen verbrannt wird, gelangen giftige Stoffe in die Luft.

Das schadet den Menschen und der Umwelt.
Sie werden krank.

Um Einwegflaschen herzustellen, werden jedes Jahr 480 000 Tonnen Erdöl verbraucht.

In Deutschland werden jedes Jahr riesige Mengen an Einwegflaschen aus Plastik verbraucht.

Würde man sie aneinanderlegen, käme man
damit 135-mal um die Erde.

Davids Mutter bringt jeden Samstag alle
gesammelten Glas-Mehrwegflaschen in den
Supermarkt.

Davids Lieblings-Limonadenflasche ist eine
Plastik-Einwegflasche. Auf ihr ist der „Grüne Punkt“ zu sehen. Das heißt, es wurde kein Pfand für diese Flasche bezahlt und sie muss in die
gelbe Tonne.

Die Hälfte des Plastikmülls in Deutschland wird nicht recycelt, sondern verbrannt.
Daraus entsteht Energie. Zum Beispiel Strom.

(Recyceln = wiederverwerten, wiederaufbereiten)

Recycling meint zum Beispiel, dass Einweg-
flaschen nicht weggeworfen, sondern gesammelt und das Plastik wiederverwertet wird.

Dazu werden die Einwegflaschen eingeschmolzen und zu Granulat zerrieben. Daraus können neue Gegenstände gemacht werden. Zum Beispiel
Sitzflächen für Stühle.

Davids Eltern achten beim Einkaufen darauf,
dass sie nicht zu viel Plastik verbrauchen.

Bei vielen Lebensmitteln können sie Plastik nicht vermeiden. Zum Beispiel bei Nudeln und
Süßigkeiten.

Mehrwegflaschen werden nicht nur einmal
verwendet, sondern können wiederbefüllt
werden.

Mehrwegflaschen aus Glas können bis zu 50-mal wiederbefüllt werden.

Delima ist zehn Jahre alt. Sie wohnt mit ihren
Eltern und ihrer kleinen Schwester in Jenjarom. Das ist ein Vorort von Kuala Lumpur.

Sie geht in die Grundschule und ist gerne
draußen.
Doch inzwischen darf sie mit ihren Freunden nicht mehr draußen spielen. Von den giftigen Dämpfen in der Luft hat sie Atemprobleme bekommen.

In der Nähe von Delimas Ort liegt Malaysias
größter Hafen.

Hier kommen jeden Tag viele Schiffe mit
Plastikmüll aus der ganzen Welt an.

In Jenjarom gibt es etliche Mülldeponien, die
den Plastikmüll unerlaubt verbrennen.

Die giftigen Dämpfe gelangen in die Luft und
machen die Einwohner*innen Jenjaroms krank.

Das Land Malaysia (auf der Karte links ist es grün eingefärbt) ist in Südostasien, es grenzt an
Thailand.

Die Hauptstadt Malaysias ist Kuala Lumpur.

Auf ihrem Schulweg kommt Delima an vielen Müllbergen vorbei, die es sogar in den
Wohngebieten gibt.

Sie fragt sich oft, wo der ganze Müll wohl
herkommt.

Bildnachweis:

Bild 1: © Shkurd, CanStockPhotos

Bild 2: © paulprescott72, CanStockPhotos

Bild 3: © ylivdesign, CanStockPhotos

Bild 4: © L_amica, CanStockPhotos

Bild 5: © Elenathewise, CanStockPhotos

Bild 6: © kadmy, CanStockPhotos

Bild 7: © artfotoss, CanStockPhotos

Bild 8: © SeDmi, CanStockPhotos

Bild 9: © rvlsoft, CanStockPhotos

Bild 10: © ohyooha, CanStockPhotos

Bild 11: © kovaleff, CanStockPhotos

Bild 12: © marka, CanStockPhotos

Bild 13: commons wikimedia, Image courtesy of the NOAA Office of Ocean Exploration and Research,curid=71511935

Bild 14: © dencg, CanStockPhotos

Bild 15: commons wikimedia, Ralf Roletschek,
curid=46383776

Bild 16: commons wikimedia, Vberger,
curid=12262129

Bild 17: imago, Gerhard Leber

Bild 18: greenpeace,report-plastik-recycling_mythos-malaysia-20200527-19

Bild 19: © MSchmeling, CanStockPhotos

Bild 20: commons wikimedia, Siddharth Patil, Openclipart, CC0, curid=9821664

Bild 21: © maxxyustas, CanStockPhotos

Bild 22: © leungchopan, CanStockPhotos

Bild 23: © ohyooha, CanStockPhotos

Bild 24: commons wikimedia, Autor*in unbekannt

Bild 25: nicht mehr nachzuverfolgen

Bild 26: common wikimedia, Hafiz343,curid= 3282452

Bild 27: © gingaman, CanStockPhotos

Bild 28: Karte

Bild 29: Lothar Seifert

Bild 30: unbekannt

Bild 31: © abluecup, CanStockPhotos

In Malaysia wird der Plastikmüll nicht nur
verbrannt, sondern auch ins Meer geworfen.
Dadurch kommen giftige Stoffe ins Meer.

Die Fischer in Jenjarom fangen weniger Fische.

In Deutschland werden jede Stunde ungefähr
1,9 Millionen Einweg-Plastikflaschen verbraucht. Und es werden jeden Tag mehr.

I. Vorüberlegungen

Junge Kinder nehmen die Welt mit allen Sinnen wahr: Anfassen, Nachspielen, Ausprobieren, Mitdenken, eigene Erfahrungen Machen … das bedeutet, ein Teil der Geschichte zu werden, am Geschehen teilzuhaben. So beginnt die Geschichte in den Kindern zu leben und bekommt für sie eine bleibende Bedeutung. In Zeiten von Corona müssen Kinder auf vieles verzichten. Sie können oft nur noch eingeschränkt ihrem Naturell nachgehen: Sich neugierig auf den Weg in die Welt zu machen und sich diese frei und spielerisch zu erschließen.

Stationen-Weihnachtsgeschichte – WAS?

Bei Redaktionsschluss war noch nicht klar, ob wir an Weihnachten 2021 wieder zu unserem »Vor-Corona-Leben« zurückgekehrt sind, weshalb sich diese »Stationen-Weihnachtsgeschichte« anbietet. Sie versteht sich als Ideenpool, auf den vor Ort individuell zugegriffen werden kann (im Blick auf die jeweilige Situation in der Weihnachts- und Krippenspielzeit). D. h., die Bausteine können nach aktuellem Bedarf eingesetzt und umgesetzt werden. Jedes Team entscheidet, wie viele Stationen vorkommen (s. unten), wie aufwendig diese gestaltet werden oder ob daraus ein interaktives Krippenspiel wird.

Stationen-Weihnachtsgeschichte – WO?

Die Stationen können sowohl in einem Haus, in einem einzelnen (großen) Raum oder im Freien aufgebaut werden.

Wenn Corona noch eine Aufführungn im Freien notwendig macht, kann es sinnvoll sein, in einem großen Kreis (mit Abstand zueinander) gemeinsam zu beginnen.

Stationen-Weihnachtsgeschichte – WIE?
  • Die beschriebene Stationen-Weihnachtsgeschichte ist verteilt auf drei Sonntage. Tipp: Sie kann auch zu einem Sonntag zusammengefasst werden. Dann wird die Anzahl der Stationen entsprechend (individuell) reduziert und es werden mehrere Erzähl-Abschnitte zusammengeführt.
  • Wenn die Kinder einzeln durch die Stationen gehen müssen, wird die Gruppe aufgeteilt und die Kinder gehen nacheinander. Damit es den wartenden Kindern nicht langweilig wird, steht ein Tisch bereit mit: Mandalas zum Ausmalen, einfachen Sternen zum Basteln, mit dem Für-Dich!-Heft 12/2021 …
  • Wichtig ist, dass die Kinder an den Stationen viel Zeit und Raum zum Ausprobieren, Wahrnehmen, Spielen … haben.

II. Erzählung und Stationen

  • An jeder Station wird zuerst der Teil der
    Geschichte erzählt, anschließend können die Kinder aktiv werden.
  • Die jeweiligen Materialien sind auf einem Tisch/Tuch auf dem Boden bereit.
  • Der Übersichtlichkeit wegen sind nachfolgend die einzelnen Erzähl-Abschnitte der Sonntage durchgehend nummeriert und die dazugehörigen Stationen farblich davon abgesetzt.

1. Sonntag

1. Erzähl-Abschnitt

Der Statthalter schlägt einen großen Gong an. Sofort verstummt das laute Gemurmel auf dem Marktplatz: »Alle Leute hergehört!«, ruft er. »Der Kaiser Augustus befiehlt, dass sich alle Menschen zählen lassen. Kaiser Augustus möchte wissen, wieviel Menschen zu seinem Volk gehören. Dazu muss jeder Mann mit seiner Familie in den Ort gehen, in dem er geboren wurde. Dort müssen sich alle in eine Liste eintragen!«

1. Station

Verschiedene Klangschalen, Becken, Gongs …

  • Probiert alle Klänge aus.
  • Mit welchem Klang kann sich der Statthalter wohl am besten Gehör verschaffen?
  • Wie hat der Mann den Befehl des Kaisers Augustus wohl an die Menschen weitergegeben?
  • Welcher Klang gefällt dir am besten? Warum?
2. Erzähl-Abschnitt

Auch Josef aus Nazareth hört den Befehl. Er wurde in Bethlehem geboren. Also macht er sich mit seiner Frau Maria auf den weiten Weg nach Bethlehem. Maria ist schwanger. Bald wird ihr Kind zur Welt kommen. Der Weg ist sehr mühsam. Mit so einem dicken Bauch noch viel mehr. Josef hilft ihr, so gut er kann. Endlich sehen sie die ersten Häuser von Bethlehem. Maria strahlt. Bald sind sie da. Jetzt wird alles gut! Wie dringend braucht sie ein warmes, weiches Bett zum Ausruhen.

Josef klopft am ersten Gasthaus, an das sie kommen. Die Türe wird nur einen kleinen Spalt aufgemacht: »Was wollt ihr? Wir haben kein Bett für euch frei!«, ruft der Wirt. »Geht weiter!« Schnell schlägt er die Türe wieder zu.

Josef klopft am nächsten Gasthaus. Und wieder am nächsten. Aber niemand lässt sie ein. Niemand hat Platz für sie. Josef und Maria sind verzweifelt. Wie hart und wie kalt die Menschen doch sind. Maria hat keine Kraft mehr. Sie ist so müde.

2. Station

Harte, kalte und weiche, warme Gegenstände. Die Kinder sollen die Härte und Kälte der Menschen, aber auch die Wärme und das Weiche, Zugewandte erfahren, fühlen und er-greifen können.

Beispiele für hart/kalt: Steine, Eis aus dem Gefrierfach, Metallplatte, Stacheldraht, raue Steinplatte, Geld, Eiswasser.

Beispiele für weich/warm: Fell, Kuscheltier mit Wärmflaschenfunktion, Decke, Kissen, warme Socken, Handschuhe, warmer Tee.

  • Was würde Maria und Josef jetzt wohl guttun?
  • Was tut euch gut?
3. Erzähl-Abschnitt

Noch einmal wagt es Josef und klopft an eine Tür. Eine junge Frau macht auf. »Braucht ihr ein Zimmer? Leider ist bei uns schon alles belegt.« Warm und freundlich schaut sie die beiden an. Ihr Blick bleibt auf Marias Bauch ruhen. »Es tut mir so leid, dass ich euch kein Bett anbieten kann, aber wenn ihr möchtet, könnt ihr in meinem Stall schlafen. Dort ist es wenigstens warm und ruhig und ihr seid in Sicherheit.«

Und stellt euch vor, ausgerechnet in dieser Nacht bekommt Maria ihr Baby! Wie freuen sich die beiden jungen Eltern. Ihr erstes Kind. Ein Sohn. Jesus soll er heißen. Jesus. Er ist ihr ganzer Stolz. Maria wickelt ihn in Windeln und legt ihn in eine Futterkrippe, auf Heu und auf Stroh. Voll Freude schaut Josef auf Maria und das Kind.

Sicher hat auch die Frau, der der Stall gehört, von der Geburt des kleinen Jesus‘ erfahren. Vielleicht hat sie den Eltern sogar ein Geburtstagsessen gebracht?

3. Station

Stroh und Heu, Krippe, Baby-Puppe, Windeln zum Wickeln, warmer Tee, Weihnachtsgebäck

  • Riecht einmal an dem Heu und Stroh. Wie riecht es?
  • Wie fühlt es sich an?
  • Wer mag, kann die Puppe wickeln.
  • Gemeinsam eine kleine Geburtstagsfeier veranstalten und Tee/Punsch und Weihnachtsgebäck essen.
  • Gemeinsam das Lied »Wie schön, dass du geboren bist« singen.

2. Sonntag

4. Erzähl-Abschnitt

Es ist kalt in dieser Nacht. Ganz dunkel ist es. Nur wenige Sterne sind am Himmel zu sehen. Behaglich knistert das Lagerfeuer. Die Hirten sitzen um das Feuer herum und wärmen sich. Sie reiben ihre steifgefrorenen Finger am Feuer warm. Der Tag war lang und anstrengend. Die kleinen Lämmer springen wild und fröhlich über Stock und Stein. Da heißt es aufpassen, dass keines der Schafe verloren geht. Jetzt sind alle müde. Die Schafe und die Hirten. Die Schafe sind schon eingeschlafen. Die Hirten bleiben noch wach. Sie haben Hunger. Einer nach dem anderen hält sich ein Stück Teig und ein kleines Stück Fleisch übers Feuer. Wie gut das duftet! Wie gut das schmeckt!

4. Station

Im Freien in einem Feuerkorb ein »Lagerfeuer« machen. Wenn genügend Zeit ist, kann über dem Feuer eine Wurst oder Stockbrot gebraten und gemeinsam gegessen werden.

Alternative 1: Eine größere Kerze in einem Glas.

Alternatiave 2: In einer feuerfesten Schale ein kleines Feuer im Raum anzünden. (Achtung bei Rauchmeldern! Immer Feuerlöscher, Löschdecke, Sand oder Wasser bereithalten.)

5. Erzähl-Abschnitt

Jetzt sind alle satt. Ein Hirte nach dem andern merkt, wie müde er ist. Zuerst fallen ihnen die Augen zu, und dann die Köpfe auf die Brust. Die ersten legen sich zum Schlafen auf den Boden. Wie hart und kalt der Boden ist. Zum Glück haben sie ihre Lammfelle dabei. Die breiten sie jetzt auf dem Boden aus. Jedes Fell so weich und kuschelig wie die Schafe selbst. Was für ein warmes Bett in dieser kalten Nacht. Jeder hat auch eine Decke dabei. Aus weicher Schafwolle gewoben. Die wird sie warmhalten. Wie dunkel es ist, nur der Schein des Feuers erhellt noch ein wenig die Nacht. Einer muss wach bleiben und die Schafe beschützen. Heute ist es Simon. Hoffentlich kommt kein wildes Tier. Gespannt hört er in die Nacht hinaus … es ist still und friedlich.

5. Station

Lammfelle und verschiedene Wolldecken; evtl. leise, beruhigende Hintergrundmusik

  • Wie fühlt sich das an?
  • Wie riecht das?
  • Kuschelt euch darauf.
  • Ruht euch ein bisschen aus.
6. Erzähl-Abschnitt

»Was ist das?« Simon reibt sich die Augen. Hat er aus Versehen geschlafen? Er muss doch wach bleiben und die Schafe beschützen. Ihm ist, als ob etwas in der Luft liegt. Etwas Seltsames. Wie ein besonderer Duft … Simon reckt die Nase in die Höhe und schnuppert. Jetzt riecht er es ganz deutlich. Und ihr? Was das wohl zu bedeuten hat?

6. Station

In einzelnen Schälchen/Gläschen: Anis, Sternanis, Zimt, Zitronenschalen, Orangenscheiben, Nelken, Koriander, Kardamom …; ein Topf mit heißem, schon vorbereiteten Punsch auf einer (transportablen) Herdplatte.

Die Kinder dürfen an den Gewürzen riechen. Wer sich traut, kann auch probieren.

Anschließend darf sich jedes Kind etwas von den »Düften« aus den Schälchen in den Punsch-Topf geben (wenn die Gewürze in Teebeutel gefüllt werden, können sie wieder herausgefischt werden). Evtl. kurz aufkochen … Der Duft verbreitet sich.

Der Punsch kann gemütlich zum Abschluss getrunken werden. Vielleicht gibt es etwas Weihnachtsgebäck dazu?

3. Sonntag

7. Erzähl-Abschnitt

Erinnert ihr euch? Simon wacht bei den Schafen am Lagerfeuer. Es ist ganz dunkel, nur einzelne, ganz wenige Sterne leuchten in dieser Nacht. Das Feuer ist fast erloschen. Nur noch ein bisschen Glut ist zu sehen. Er reckt seine Nase in die Luft, dieser besondere Duft liegt immer noch in der Luft. Was hat das zu bedeuten?

7. Station

Abgedunkelte/r Raum/Stelle. Baustrahler/Tageslichtprojektor/Diaprojektor o. ä. stehen bereit.

8. Erzähl-Abschnitt

Plötzlich wird es ganz hell! »Was, was ist das?« Simon erschrickt! Er kann kaum etwas sehen, so sehr blendet ihn das Licht. Er hält sich die Hand vor die Augen und blinzelt vorsichtig ins Helle. Auch die anderen Hirten sind jetzt wach. Erschrocken kauern sie zusammen. »Was hat das zu bedeuten?«, fragen sie sich. Es ist ganz still und strahlend hell – mitten in der Nacht.

Da sehen sie eine Gestalt, mitten im Licht. Sie haben Angst. Jeder versucht, sich hinter den anderen zu verstecken. »Fürchtet euch nicht!«, sagt der Engel. »Habt keine Angst! Ich bringe euch eine gute Nachricht. Die bringt allen Menschen große Freude: Heute ist in Bethlehem der Retter für euch alle geboren. Er ist Christus, der Herr. Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden. Es liegt in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe.«

Dann sind am Himmel immer mehr Engel. Der ganze Himmel ist voll davon.

8. Station

Baustrahler anschalten.

Vor das Licht ein Leintuch spannen. Die Kinder können sich hinter der Leinwand als Engel ausprobieren. Ein Teil schaut als Hirten vor der Leinwand dem Treiben der Engel zu. Wechseln.

9. Erzähl-Abschnitt
9. Station

Es wird immer heller und fröhlicher. »Gottes Friede«, rufen die Engel, »kommt auf die Erde. Gott liebt alle Menschen, Gott liebt dich und dich und dich …!«

Jedes Kind darf sich ein Teelicht im Glas anzünden und vor sich abstellen.

Plötzlich ist es ganz dunkel.

Baustrahler ausschalten, Teelichter brennen weiter.

Es ist ganz still. Die Hirten sind wieder allein. Und doch ist alles ganz anders. Sie sind nicht mehr müde. Nein, sie sind hellwach! Sie frieren nicht mehr. Nein, ihnen ist ganz warm! »Gottes Retter ist geboren«, jubeln sie. »Gott liebt uns: Uns Hirten und alle Menschen. Kommt, lasst uns alle schnell nach Bethlehem gehen!«

Mit den Kindern nach »Bethlehem zur Krippe« gehen. Jedes Kind nimmt sein Teelicht im Glas mit.

10. Erzähl-Abschnitt

Die Hirten gehen nach Bethlehem. Tatsächlich finden sie Josef und Maria in einem Stall. Und tatsächlich finden sie das neugeborene Baby. Es liegt in der Futterkrippe, so wie der Engel es gesagt hat. Die Hirten erzählen Maria alles: »Gott kommt zu uns Menschen, weil er uns liebt!« Andächtig geht jeder Hirte zu Jesus und im Stall wird es immer heller und wärmer.

10. Station

Aufgebaute Krippe (evtl. in einem anderen Raum/an einem anderen Platz). Jedes Kind bringt sein Teelicht zur Krippe und stellt es dort ab.

Am Ende darf jedes Kind ein Licht mit nach Hause nehmen.

Der besondere Tipp

Lichterhaus

Ein kleines Allzweckhaus aus Holz. Für Stifte und Kleinigkeiten oder als außergewöhnliche »Verpackung« kleiner Geschenke. Es kann innen auch mit Transparentpapier beklebt und außen bemalt werden. Mit einem Teelicht versehen, wird daraus ein strahlendes »Lichterhaus«.

€ 2,10 (ab 10 Ex. je € 1,90), Best.-Nr. 1585

www.junge-gemeinde.de

I. Vorüberlegungen

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Engel begegnen uns im Advent besonders häufig. So viele verschiedene Arten von Engeln es gibt, so viele verschiedene Vorstellungen gibt es davon. Die Mitarbeitenden können in eine Schale mit Sand einen Engel zeichnen. Wenn das Wetter es zulässt, können auch Schneeengel gemacht werden. Ein Engelsgedicht oder eine -geschichte könnte ebenfalls als Einstieg dienen. Anschließend Austausch darüber, welche Bedeutung Engel für uns haben.

Zum Text / Zum Thema

Engel sind Boten Gottes. In erster Linie verkünden sie den Willen Gottes in bestimmten Situationen. In der Weihnachtsgeschichte geschieht dies gleich dreimal: An Maria, an Josef und die Hirten. Mit ihrer Botschaft eröffnen die Engel eine neue Perspektive. Theologisch haben Verkündigung und Bedeutung des Heilands Jesus Christus einen höheren Stellenwert als die Erscheinung des Engels an sich.

Der Name Jesus bedeutet: »Gott rettet.«

Die Kinder und der Text / das Thema

Für die Kinder ergeben sich mit dem Text zwei Schwierigkeiten. Sie hören einerseits, der Engel überbringt Josef eine Botschaft.

Andererseits liegt den meisten Kindern die unmittelbare Hilfe durch einen Engel und dessen Schutzcharakter näher. So verhält es sich vermutlich auch mit der Erscheinung des Engels bei Josef.

Deshalb wurde in den Erzählungen an der näherliegenden emotionalen Ebene und der sich dadurch ergebenden Hilfe des Engels angeknüpft.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Lieder

Hört der Engel helle Lieder (EG 54/KuS 64/ LJ 52/KG 36);

Vom Himmel hoch (EG 24/ KuS 46/LJ 32/KG 35);

Geht, ruft es (KuS 66/LJ 322/MKL 126)

Gebet

nach Psalm 90 (KuS 663)

Segensgebet

mit Bewegungen

Guter Gott, sei ein schützender Engel vor mir (Armbewegung nach vorne),

ein leitender Stern über mir (Armbewegung nach oben),

ein guter Hirte neben mir (Armbewegung zur Seite)

und schenke mir Frieden (Hände reichen).

Kreative Umsetzung der Geschichte

Engel-Butterplätzchen backen (siehe »Zur ganzen Reihe, III. Zur Gestaltung der Reihe«
4. Advent).

Kratz-Bilder, aus denen (gelbe) Engel aus der schwarzen Oberfläche geritzt werden.

Click to access the login or register cheese
Wähle dein Team!

Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.

Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.

Wechsel zu deinem Konto