Bild: Sandra Epting
Der Josef hat viel mitgemacht (LJ 434);
Jo, Jo, Josef (Kleine Leute, große Töne 121);
Wer hätte das gedacht, was Gott mit Josef macht (Bibelhits 25);
Gott sagt uns immer wieder (KuS 478);
Wo ich gehe, bist du da (KuS 322);
Halte zu mir, guter Gott (KuS 456, KG 8, Wwdl 49);
Bewahre uns, Gott (EG 171, KuS 174)
Von allen Seiten umgibst du mich
(Arme nach vorne strecken und seitlich nach hinten und wieder nach vorne kreisen)
und hältst deine Hand über mir
(Hände über den Kopf halten).
Gott, du bist bei mir.
Wenn es mir gut geht, bist du da.
Dann freue ich mich.
Ich singe und tanze. Ich springe und lache.
Du bist da.
Bewegungs-Kehrvers
Wenn es mir schlecht geht, oder wenn ich Angst habe, dann kann ich mich nicht freuen.
Ich bin traurig, weil ich meine Freunde vermisse.
Aber du bist da.
Bewegungs-Kehrvers
Manchmal brauche ich ganz viel Mut,
weil ich nicht weiß, was an diesem Tag passieren wird. Oder weil ich Angst habe.
Aber du bist da. Das macht mir Mut.
Bewegungs-Kehrvers
Gott segnet uns und behütet uns.
(Ausgestreckte Hände in einem Bogen über den Kopf führen.)
Gott begleitet uns auf unserem Weg.
(Hände nach außen führen und Arme weit öffnen.)
Gott macht uns Mut und gibt uns Kraft.
(Hände zu Fäusten ballen und auf Schulterhöhe bewegen.)
Amen.
Mit Hilfe einer »Josefskiste« (einem bunt beklebten Schuhkarton) passend zu den Geschichten der Sonntage einen Weg gestalten.
In der Kiste befindet sich ein langes, braunes Tuch für den Weg (oder ein zweifarbiges Tuch: Die eine Seite schwarz, die andere golden [schwarz für die dunklen Zeiten im Leben Josefs; golden für die hellen/leuchtenden Zeiten]. Wenn das Tuch lang genug ist, kann es an den entsprechenden Stellen in sich gedreht werden). Jeden Sonntag wird es in die Mitte gelegt.
Für die Sonntage liegen außerdem folgende Dinge in der Josefskiste:
1. Sonntag: Ein buntes Stück Stoff (für Josefs buntes Kleid); ein Bündel mit Ähren; ausgeschnittene Sterne (für Josefs Träume).
2. Sonntag: Eine Pyramide (für Ägypten); schwarze Fäden oder Holzstäbe (Gefängnisgitter für die Zeit der Gefangenschaft).
3. Sonntag: Bild von Pharaos Träumen; Ring (für die Ernennung zum Stellvertreter des Pharao).
4. Sonntag: Säckchen mit Getreide (für die Brüder, die Getreide kaufen); Herz (für die Versöhnung).
Jeden Sonntag werden dem Josefsweg die entsprechenden Gegenstände hinzugefügt. Eine biblische Erzählfigur »Josef« geht den ganzen Weg mit. Je nach Lebenssituation steht bzw. sitzt sie mit entsprechender Körperhaltung auf dem Weg. (Zur Gestaltung der Geschichte mit biblischen Erzählfiguren ist am 1. Sonntag und 4. Sonntag je ein Beispielbild abgedruckt.)
Im Leben Josefs ging es auf und ab. Im Parcours erleben wir, wie sich das anfühlt.
Für die Erzählung bieten sich die Bildkarten fürs Kamishibai-Erzähltheater an: Josef und seine Brüder; 12 DIN-A3-Karten, komplette Erzähltext-Vorlage, 18,00 €; Best.-Nr. 3342
Vom Lieblingssohn zum Sklaven
Pixabay
In Kita und Schule sind geflüchtete Kinder aus der Ukraine längst angekommen. Nachdem sie sich mit dem Alltag in Deutschland zurechtfinden mussten, suchen sie nun auch Anschluss.
Die »Kirche mit Kindern« ist dafür ein guter und wichtiger Ort des Willkommens und der Religionsausübung. Als freiwilliges Angebot lädt sie ein, mit Gott und untereinander in Kontakt zu kommen – unabhängig von Herkunft und Sprache. Fern von Leistungsdruck bietet sie Raum zur Entfaltung und Begegnung.
1. Geht auf die Familien zu und ladet gezielt zur »Kirche mit Kindern« ein. Bietet an, die Kinder abzuholen und zu begleiten. Wichtig ist es, Vertrauen aufzubauen. Erklärt, was ihr vorhabt. Viele ukrainische Familien sprechen Englisch. Auch ein Dolmetscher kann hilfreich sein.
2. Bereitet die deutschsprachigen Kinder auf die Kinder aus der Ukraine vor. Sprecht über die Hintergründe der Flucht und warum ukrainische Menschen unter uns leben. Antwortet auf Fragen, aber überfordert die Kinder nicht. Seid euch bewusst: In Kita und Schule gibt es Kontakte. Dadurch haben Kinder oft mehr Vorerfahrung als Erwachsene.
3. Für die Kinder aus der Ukraine ist vieles fremd und neu. Manches macht auch Angst. Habt Geduld und lasst den Kindern Zeit!
4. Stellt euch auf die Kinder aus der Ukraine ein, fokussiert sie jedoch nicht ausschließlich. Lasst ihnen innere und äußere Rückzugsmöglichkeiten.
5. Wichtig ist eure Haltung: Begegnet den ukrainischen Kindern offen, freundlich, hilfsbereit und interessiert. Ein ungezwungener und authentischer Umgang tut Kindern gut. Bietet euch als Bezugspersonen an, drängt euch aber nicht auf.
6. Viele ukrainische Kinder sind traumatisiert. Schafft eine Atmosphäre der Sicherheit, Geborgenheit und Wärme. Das muss nicht ständig in Worte gefasst werden. Viel wichtiger ist, dass die »Kirche mit Kindern« als ein solcher Ort erlebt wird.
7. Geht sensibel mit Themen wie Ängste, Tod, Trauer um. Denkt bereits in der Vorbereitung an den Erfahrungshorizont ukrainischer Kinder.
8. Traumatische Erlebnisse können sich sowohl in Erstarrung äußern als auch in ihrem Gegenteil – in Unruhe. Das ist normal.
Beruhigung hilft hier wenig. Vielmehr Begegnung und die Möglichkeit, ausdrücken zu können, was »innen« ist.
9. Plant gegen Erstarrung und Unruhe Phasen der Bewegung ein. Manchmal ist es sinnvoll, spontan zu sein und kurzfristig umzuplanen: Kurz im Freien ein Spiel zu machen, kann für Ruhe sorgen.
10. Baut Barrieren ab. Eine Barriere ist die Sprache. Kinder tun sich leichter als Erwachsene, spielerisch und im alltäglichen Umgang mit anderen eine neue Sprache zu erlernen. Dafür brauchen sie niemand, der dolmetscht. Überfordert euch und die Kinder aus der Ukraine dabei nicht.
11. Ein Zeichen von Wertschätzung und Interesse ist, wenn auch ihr ein paar ukrainische Wörter lernt. Vielleicht können die ukrainischen Kinder den deutschsprachigen ein Lied beibringen?
12. In der »Kirche mit Kindern« gibt es eine Sprache jenseits von Wörtern: Musik, kreatives Gestalten, spielen, miteinander essen. Nutzt diese Sprache – sie baut Brücken.
13. In der »Kirche mit Kindern« haben wir auch Rituale und Symbole. Viele davon werden von Kindern aus der Ukraine verstanden: Kerzen, Kreuz, Gebet …
14. Icons und Bildkarten können bei der Verständigung helfen.
15. Nehmt ein immer gleiches Ritual mit in die Liturgie, das auch ukrainische Kinder (ohne viel Deutschkenntnisse) mitmachen können. Bewegungslieder ermöglichen Beteiligung. Auch hier gilt: Ein Mitmachen ist (für alle) freiwillig.
16. Denkt bei den Bitt-Gebeten an die Menschen in und aus der Ukraine.
17. Wenn ihr merkt, dass euch der Umgang mit einzelnen Kindern überfordert, holt euch professionelle Hilfe. Die Psychologischen Beratungsstellen der Kirchen sind dafür gute Anlaufstellen.
18. Lebt den Auftrag von Jesus: »Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen« (Matthäus 25,35).
Kinder erleben es, wie Freundschaften von einem Tag auf den anderen zerbrechen. Mit dem bisher besten Freund/der besten Freundin will man nichts mehr zu tun haben. Oder sie erleben es umgekehrt – ohne dass sie dafür einen nachvollziehbaren Grund sehen können.
Die älteren Kinder wenden sich zunehmend Idolen zu, die sie aus den (sozialen) Medien kennen. Neben dem Schwärmen für diese Menschen, für das, was sie sind und darstellen, kommt ihnen mitunter auch übertriebene Verehrung zu. Doch auch solches Schwärmen und Verehren kann von einem Tag auf den anderen vorbei sein.
Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (EG Wü 611, KuS 398)
Entweder die Verse wie am vergangenen Sonntag (s. hierzu »Liturgische Elemente«) oder
die Übertragung von Eugen Eckert (Wwdl 186)
Um die drastischen Veränderungen in dieser Erzählung vor Augen zu führen, können die Kinder einzelne Szenen aus farbiger Knete nachbilden. Um die Entwicklung auch für Außenstehende (etwa Eltern) verständlich zu machen, sollten gleiche Personen in allen Szenen in derselben Farben dargestellt werden.
Folgende Szenen könnten geformt werden:
Auf die Möglichkeit der Gestaltung mit Blanko-Bildkarten siehe unten.
Blankokarten für das Kamishibai-Erzähltheater
Die Kinder können zu dieser Reihe Bilder malen, anhand derer die Geschichte von Paulus nacherzählt werden kann.
14 weiße, stabile DIN-A3-Bogen plus ein »Vorhang-Bogen«; für alle Farben geeignet.
Wenn die Geschichtenbaumeister ihr Werk vollendet haben, dann wollen all die selbst erfundenen Charaktere, Handlungen, Orte und Gegenstände auch auf die Bühne des Kamishibai! Zum Gestalten und Malen von Bildkarten gibt es nun ein Blanko-Set aus 14 Bögen rein-weißem, 350g/m²-schwerem, extra-festem Postkartenkarton in DIN A3 – eine preisgünstige Alternative zu den im Künstlerbedarf angebotenen Spezialpapieren! Unsere Blanko-Karten sind sehr gut geeignet für die Gestaltung mit allen Arten von Stiften und Farben: für Buntstifte, Wachsmaler, Marker, Wasserfarben, Acrylfarben, für Collage- und Mischtechniken. Weil der Karton ablösbare und permanente Klebstoffe sehr gut annimmt und sich präzise mit Scheren und Cuttern bearbeiten lässt, eignet sich das Material auch zum Basteln von Figuren und Kulissen. Das Set enthält kreative Ideen fürs Erzählen und Geschichtenerfinden.
Damit die Präsentation der selbst gemalten Geschichte gleich losgehen kann, liegt der Packung eine bunte Vorhangkarte bei. 14 Bogen blanko Postkartenkarton, DIN A3, 350g/m², holzfrei, säurefrei, chlorfrei, rein-weiß, in wiederverschließbarer Folientasche (kein Block, keine störende Gummierung). Inklusive: eine Vorhangkarte und Gestaltungstipps.
Karin Jeromin/Jochen Stuhrmann
Mit Hintergrundwissen zu 135 Geschichten der Bibel. Durchgehend illustriert und mit vielen Fotos, die die Bibel erklären.
Enthält auch für Kinder verständliche Landkarten zu den Reisen des Paulus.
Eignet sich als Hausbuch für die ganze Familie, als Infobuch für Kindergottesdienste und Kindergruppen oder als besonderes Geschenk.
Das Alleswisserbuch zur Bibel beinhaltet die 135 wichtigsten Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament im Text der revidierten Einheitsübersetzung und viel Hintergrundwissen zu Geschichte und Glauben. Als Hausbuch für die ganze Familie und für Kinder als Geschenk zu Kommunion und Firmung.
Wieso heißt das erste Buch der Bibel Genesis? Wie haben Jesus und seine Jünger gelebt? Was wissen Historiker und Archäologen über die damalige Zeit?
Karin Jeromin hat bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher verfasst. In ihrem reich illustrierten Buch verbindet sie die Erzählungen aus dem Alten und Neuen Testament mit interessanten Fakten. So finden Kinder und Erwachsene einen direkten Zugang zur damaligen Lebenswelt und können die Bibel besser verstehen.
Die Bibel: Geschichte und Vielfalt der Heiligen Schrift lebendig dargestellt
Kostbare Ölbäume, Tauben als Friedenssymbole, ein Regenbogen als Zeichen Gottes – viele religiöse Symbole sind zwar bekannt, ihre Entstehungsgeschichte ist aber oft ein Rätsel. In diesem Buch finden sich alle Antworten auf Fragen, die bei der Bibellektüre auftreten können, ergänzt durch zahlreiche Illustrationen. So werden die Bibelgeschichten in all ihren Facetten verständlich.
Ein Nachschlagewerk, dessen Sachinformationen die bekannten Erzählungen aus Altem und Neuem Testament greifbar machen: So wird die Welt der Bibel in ihrer ganzen Bedeutungsvielfalt fassbar!
Zahlreiche Fakten zu Personen und Lebenswelten der Bibel, zu Tieren, Pflanzen, Landschaft und historischen Hintergründen bieten einen für Kinder ansprechend und verständlich aufbereiteten Zugang zu den Texten. Die Illustrationen von Gebäuden, Menschen, Arbeitsgeräten usw. entsprechen historischen Erkenntnissen und erleichtern den Zugang zur Welt der Bibel und der antiken Umwelt. Das Buch enthält rund 400 farbige Illustrationen, Fotos und Karten.
Dieses Buch eignet sich besonders für Familien, Schüler:innen und interessierte Bibelleser:innen. Es ist für Kinder ab 8 Jahren geeignet.
Karin Jeromin (geb. 1965) studierte Neuere deutsche Literatur, Theologie und Pädagogik. Sie ist Autorin zahlreicher Kinder- und Jugendbücher.
Jochen Stuhrmann (geb. 1976) studierte Mathematik und Bildende Kunst für gymnasiales Lehramt sowie Illustration. Seit 2003 ist er freiberuflich im Bereich Kinderbuch- und Wissenschaftsillustration tätig. Er arbeitet für Zeitungen und Magazine wie „Die Zeit“ und „Geo“.
junge-gemeinde.de
Die Taschenlampe zeigen und die Kinder erzählen lassen, woran sie sich erinnern.
Paulus hatte erlebt, wie Jesus sein Leben hell gemacht hat. Das war, als Paulus noch Saulus hieß. Und obwohl Paulus Jesus früher gehasst hat, hatte Jesus trotzdem mit Paulus etwas Großes vor: Paulus sollte den Menschen, egal in welchem Land, von Jesus erzählen. Deswegen kam Paulus zusammen mit seinem Begleiter Barnabas auch in eine Stadt, die Lystra heißt. Auch dort sollte es im Leben von Menschen hell werden.
Dunkel war das Leben eines Mannes. Nie in seinem Leben konnte er auch nur einen Schritt tun. Kraftlos und gelähmt war dieser Mann. Paulus sah ihn und sagte zu ihm: »Steh auf. Stell dich auf deine Füße.« Der Mann vertraute auf das, was Paulus sagte. Sofort versuchte er aufzustehen. Es klappte tatsächlich. Zuerst stand der Mann etwas wacklig herum. Doch je länger er stand, desto besser ging es. Der Mann sah an seinen Beinen hinunter, staunte und lächelte. Ganz hell wurde sein Gesicht. Er strahlte so hell wie eine Taschenlampe leuchtet. Er freute sich.
Einige Leute hatten gehört, wie Paulus gesagt hatte: »Steh auf!« und hatten beobachtet, wie der Mann tatsächlich aufstand. Plötzlich hallte ein Ruf durch die Straßen von Lystra: »Die Götter sind zu uns nach Lystra gekommen. Schnell, kommt zusammen, um die Götter zu verehren und ihnen Opfer zu bringen!« Die Menschen in Lystra meinten, Paulus und Barnabas seien der oberste griechische Gott Zeus und sein Bote Hermes. Schon kamen Priester mit einem Stier, um ein Opfer darzubringen. Paulus und sein Begleiter Barnabas erschraken. Sie waren doch normale Menschen wie alle hier in Lystra auch. Auf gar keinen Fall wollten sie, dass man sie für Götter hielt. Mit einem Ratsch zerrissen sie ihre Gewänder. Von einem Augenblick auf den anderen war es ganz still, sodass Paulus zu den Menschen reden konnte: »Wir sind keine Götter. Wir sind im Auftrag des einen und einzigen Gottes im Himmel und auf der Erde unterwegs. Dieser Gott hat die ganze Welt geschaffen. Dieser Gott lebt und ist stärker als der Tod. Ja, er hat den Tod besiegt, als er seinen Sohn Jesus aus dem Tod herausgeholt hat. Er macht es hell und freundlich in eurem Leben.«
Kaum hatten Paulus und Barnabas die Menschen beruhigt, kamen aus zwei Nachbarstädten Menschen, die Jesus und seine Freunde und Freundinnen so hassten, wie früher auch Paulus. Sie waren so wütend auf Paulus und das, was er sagte. Unbedingt wollten sie Paulus umbringen. Schon flogen die ersten Steine auf Paulus. Immer mehr Steine flogen hinterher. Das konnte nicht gut gehen. Paulus lag schließlich ganz still und stumm auf dem Boden. Er regte sich nicht mehr. Da schnappten sich einige den leblosen Körper und schleiften ihn vor die Stadt. Sollten doch die Vögel diesen Paulus fressen!
Doch Jesus hatte ja mit Paulus etwas vor. Jesus brauchte Paulus. Zwar dachten die Menschen in Lystra: »Jetzt ist Paulus tot.« Doch das stimmte nicht. In Paulus kehrte Leben und das Licht zurück. Er schlug die Augen auf. Er bewegte sich. Langsam und vorsichtig. So wie der Gelähmte aufgestanden war, so stand jetzt auch Paulus auf. Er lebte tatsächlich. Jesus hatte ihn beschützt. So war es im Leben von Paulus wieder hell geworden.
Lukas tritt wieder als Arzt auf. (Zur Erzählperson »Arzt« siehe »Zur ganzen Reihe«) Auf die Frage, ob die Kinder ihn wiedererkennen, tragen sie zusammen, was sie über Lukas und Paulus wissen. Evtl. ergänzt Lukas.
Die genannten Orte jeweils auf der Karte zeigen.
Jesus hatte zu Hananias gesagt: »Ich habe etwas mit Paulus vor. Er wird in meinem Auftrag durch die Welt reisen und den Menschen von mir erzählen.« Doch zunächst musste Paulus aus Damaskus (Karte) fliehen. Jetzt waren seine Begleiter hinter ihm her, wie sie hinter allen her waren, die darauf vertrauten, dass Gott Jesus aus dem Tod herausgeholt hatte. Heimlich wurde Paulus nachts in einem Korb an der Stadtmauer von Damaskus hinuntergelassen. Er hat mir erzählt, wie groß seine Sorge war, die Freunde auf der Stadtmauer könnten die Seile, an denen der Korb hing, nicht halten. Doch es ging alles gut, und Paulus kam sicher am Boden an. Danach floh er in die Wüste. Er wollte zunächst seine Ruhe haben, beten und über Jesus nachdenken. Herausfinden welchen Auftrag Jesus für ihn hat. Paulus entdeckte: »Jesus will, dass ich zu den Menschen gehe.« In Regionen, die heute Griechenland und die Türkei sind. »Vielleicht«, so überlegte Paulus, »komme ich eines Tages nach Rom, in die Hauptstadt des Römischen Weltreiches.« (Karte) Doch zunächst machte sich Paulus auf eine kleinere Reise.
Auf dieser Reise habe ich Paulus begleitet. Außer mir war Barnabas mit dabei. Zunächst fuhren wir mit dem Schiff auf die Insel Zypern (Karte). Die Überfahrt war zum Glück ruhig. Nachdem wir dort den Menschen von Jesus erzählt hatten, bestiegen wir wieder ein Schiff. Es ging weiter in das Land, das ihr heute Türkei nennt (Karte). Dafür mussten wir 250 km zu Fuß gehen. Das war ziemlich anstrengend.
Schließlich kamen wir in eine Stadt namens Lystra (Karte). Paulus erzählte immer und überall von Jesus, keine Gelegenheit ließ er ungenutzt. Oft sahen wir Menschen am Straßenrand, die betteln. Manche von ihnen waren krank oder verletzt. Manchmal konnte ich als Arzt etwas helfen. Und wir trafen einen gelähmten Mann. So war er zur Welt gekommen. Noch nie war er auch nur einen Schritt gegangen. Der Mann hörte, wie Paulus von Jesus erzählte, der viele Menschen gesund gemacht hatte. Paulus sagte: »Gott ist euer Arzt.« Als ich das hörte, fuhr mir ein Schrecken durch die Glieder. »Was wird dann aus mir?«, fragte ich mich. »Lukas, den Arzt, würde man dann nicht mehr brauchen.« Doch weiter kam ich nicht mit dem Nachdenken. Ich sah, wie sich die Blicke von Paulus und die des Mannes trafen. Zunächst sagten sie nichts, sondern schauten sich nur an. Schließlich sagte Paulus: »Steh auf!« Kaum hatte er das gesagt, versuchte der Mann sich hinzustellen. Zunächst stand er wackelig auf seinen Beinen. Schließlich war das eine ganz neue Erfahrung für ihn. Er schaute an seinen Beinen hinunter, als er stand. Verwundert sah er aus.
Viele Menschen standen in diesem Moment um Paulus herum. Sie hörten und sahen, was geschehen war. Schließlich erhob sich riesiger Lärm. Doch wir verstanden nichts. Auf einmal bildeten die Menschen eine Gasse oder wurden zur Seite gestoßen. Zuerst dachte ich, dass weitere Kranke gebracht werden, denen Paulus helfen soll. Doch es kamen festlich gekleidete Priester auf uns zu. Sie hatten einen Stier und verschiedene Kränze bei sich. Was sollte das?
Die ersten Menschen knieten vor Paulus und Barnabas nieder. »Zeus und Hermes«, raunten die Menschen einander zu. Immer wieder war das zu hören: »Zeus und Hermes.« Jetzt wurde uns klar, was passiert war: Die Menschen glaubten, Barnabas wäre Zeus, der höchste Gott der Griechen. Und Paulus wäre sein Bote Hermes, weil er bisher geredet hatte. Schon hob einer der Prieser sein Messer, um den Stier zu opfern. Da riss Paulus seine Hand hoch. Alle blieben wie auf Kommando stehen und hielten inne. Gespannt sah ich zu, was jetzt wohl passieren würde. Paulus ließ seine Hand sinken und zerriss sein Gewand. Barnabas tat es auch. Paulus und Barnabas gingen auf die Menschen zu, streckten ihnen ihre Hände entgegen und sagten: »Fasst uns an. Fühlt, wir sind Menschen wie ihr. Wir sind gekommen um euch von dem lebendigen und einzigen Gott, zu erzählen. Von Gott, der Himmel und Erde gemacht hat und der den Tod besiegt hat.« Paulus und Barnabas redeten und redeten, doch immer noch gab es Menschen, die versuchten, ihnen ein Opfer darzubringen. Fest waren diese Menschen davon überzeugt, dass Paulus und Barnabas keine Menschen, sondern Götter waren. Ich war nur froh, dass die Menschen mich in Ruhe ließen.
Plötzlich gab es wieder Unruhe in der Menge: Fremde Menschen tauchten auf. Sie nahmen Steine, die auf der Straße lagen. Ja, einige rissen Steine aus der Straße heraus. Wutentbrannt gingen sie auf Paulus zu. »Betrüger und Lügner sind das!«, schrien sie. »Sie bringen euch auf falsche Wege. Sie sind gegen unsere Götter. Ihr müsst sie töten!« In diesem Augenblick flogen die ersten Steine auf Paulus. Paulus ging in die Knie, schützend legte er seine Arme über den Kopf. Ich war entsetzt. Wie konnte die Stimmung nur so schnell umschlagen? Hilflos sahen Barnabas und ich zu. Jeder von uns betete leise: »Jesus Christus, rette Paulus. Du hast doch viel mit ihm vor!« Schließlich hob einer der Männer die Hand. Ein Stein traf Paulus noch, dann trat Stille ein. Totenstille. Der Mann winkte ein paar Männer herbei. Grob packten sie Paulus an den Armen und schleiften ihn hinaus aus der Stadt. Dort ließen sie ihn auf den Boden fallen und gingen zurück.
Als diese brutalen Menschen weg waren, gingen Barnabas und ich zusammen mit einigen anderen zu Paulus. Wir wollten um ihn trauern und ihn dann beerdigen. Doch was war das? Paulus bewegte sich! Er war nicht tot. Schnell beugte ich mich zu ihm hinab. Vorsichtig untersuchte ich Kopf, Arme und Beine. Überall hatte er Beulen, blaue Flecken und blutete aus vielen Wunden. Ich reichte ihm etwas Wasser. Zunächst langsam, dann immer schneller trank er. Dann stützte er sich auf seine Ellenbogen. Wir halfen ihm dabei, langsam aufzustehen.
Wir gingen in die Stadt zurück und fanden auch eine Unterkunft für die Nacht. Und am nächsten Morgen zogen wir weiter. Ich fragte, ob wir nicht besser wieder nach Antiochien (Karte) zurückgehen sollten. Doch Paulus wollte nicht. Er wollte unbedingt nach Derbe (Karte). Auch dort sollten die Menschen von Jesus erfahren.
Hier eignet sich das Saulus-Paulus-Lied von Rolf Krenzer (in: Das große Liederbuch. 135 religiöse Lieder für Kindergarten, Schule und Gottesdienst, Limburg 1988) oder
Eine freudige Nachricht breitet sich aus (KuS 248)
Psalm 139 nach der Übersetzung der BasisBibel.
Alternativen:
Psalm 139 (KuS 674; einschließlich des Liedes »Von allen Seiten umgibst Du mich«, KuS 675);
Psalm 139 (in: Peter Spangenberg, Höre meine Stimme. Die Psalmen, Hamburg 1995; nicht mehr erhältlich).
Psalm 139 kann auch gesungen werden. Z. B.
Du siehst mich, wo ich steh (Wwdl 130);
Ob ich sitze oder stehe (KuS 332, Wwdl 86).
Anstatt die Lieder zu singen, können sie auch als Psalmgebet im Wechsel gesprochen werden.
Zur Erzählung für die Jüngeren
Als immer wieder auftretendes Symbol kann eine Taschenlampe genutzt werden. Ausgangspunkt ist die Erfahrung des Paulus, bei der Berufung von einem hellen Licht geblendet zu werden. Von diesem Augenblick an hat Paulus die Aufgabe und das Ziel, den Menschen Jesus als Licht der Welt zu vermitteln. Paulus selbst erlebt Jesus als Licht, als er in Lystra gerettet wird, im Gefängnis in Ephesus sitzt und beim Schiffsbruch vor Malta.
Zur Erzählung für die Älteren
Nach kirchlicher Tradition ist Lukas der Autor der Apostelgeschichte sowie Arzt und Begleiter des Paulus. Für die Älteren erzählt »Lukas« aus seiner Sicht und nimmt dabei die Wir-Erzählungen (Apostelgeschichte 16,11–15 und 27,1–44) in seine Ich-Erzählung auf.
Es wäre deshalb gut, wenn die Person, die die Geschichte erzählt, als Arzt verkleidet auftritt.
Hilfreiches zu den Reisen des Paulus’:
Die acht Farbfolien (besonders Folie 7) des Calwer Bibelatlasses.
Der Arbeitsbogen Nr. 2 (»Paulus«) zu den Reisen des Apostels Paulus. Mit Figuren zum Ausschneiden, die auf der Karte (die ausgemalt werden kann) entsprechend platziert werden.
Aue Verlag Möckmühl, info@aue-verlag.de
Blankokarten für das Kamishibai-Erzähltheater
Die Kinder können zu dieser Reihe Bilder malen, anhand derer die Geschichte von Paulus nacherzählt werden kann.
14 weiße, stabile DIN-A3-Bogen plus ein »Vorhang-Bogen«; für alle Farben geeignet.
Wenn die Geschichtenbaumeister ihr Werk vollendet haben, dann wollen all die selbst erfundenen Charaktere, Handlungen, Orte und Gegenstände auch auf die Bühne des Kamishibai! Zum Gestalten und Malen von Bildkarten gibt es nun ein Blanko-Set aus 14 Bögen rein-weißem, 350g/m²-schwerem, extra-festem Postkartenkarton in DIN A3 – eine preisgünstige Alternative zu den im Künstlerbedarf angebotenen Spezialpapieren! Unsere Blanko-Karten sind sehr gut geeignet für die Gestaltung mit allen Arten von Stiften und Farben: für Buntstifte, Wachsmaler, Marker, Wasserfarben, Acrylfarben, für Collage- und Mischtechniken. Weil der Karton ablösbare und permanente Klebstoffe sehr gut annimmt und sich präzise mit Scheren und Cuttern bearbeiten lässt, eignet sich das Material auch zum Basteln von Figuren und Kulissen. Das Set enthält kreative Ideen fürs Erzählen und Geschichtenerfinden.
Damit die Präsentation der selbst gemalten Geschichte gleich losgehen kann, liegt der Packung eine bunte Vorhangkarte bei. 14 Bogen blanko Postkartenkarton, DIN A3, 350g/m², holzfrei, säurefrei, chlorfrei, rein-weiß, in wiederverschließbarer Folientasche (kein Block, keine störende Gummierung). Inklusive: eine Vorhangkarte und Gestaltungstipps.
Das Mitmachheft im Kindergottesdienst 5-2023
Paulus begegnet auf seinen Reisen unterschiedlichsten Menschen. Drei von ihnen lernen wir in diesem Heft kennen, als der neugierige Simon sich auf die Suche nach Paulus macht. Über ihn hat er gehört, dass aus dem Christenverfolger ein ganz anderer Menschen geworden ist …
Hier der Hinweis auf die Für-Dich!-Werkstatt. Sie enthält konkrete Hinweise und Impulse, das »Für Dich!«-Heft sowohl im monatlichen wie auch im wöchentlichen Kindergottesdienst gewinnbringend für Kinder und Mitarbeitende einzusetzen.
Kostenfrei öffnen oder zum Bearbeiten herunterladen unter:
Jedes Kind gestaltet sich auf Vorlage mit kleinem Körperumriss oder Kopf und schreibt darauf, was es gut kann. Daraus ein Mobile basteln.
Anschließendes Gespräch: Die Teile sind verbunden und können sich dennoch frei bewegen. Was passiert bei Wind? Was passiert, wenn ein Teil wegfällt oder dazukommt? Was ist die Verbindung, ohne die es nicht geht?
Ein ausgeschnittener Körperumriss (in Originalgröße) dient als Gesprächsimpuls oder um Ideen aus Gespräch an die passende Stelle zu schreiben:
a) Bildliche Ebene: Welches Körperteil brauche ich wofür? Welches ist das Wichtigste?
b) Übertragung: Was braucht es in einer Gruppe/Gemeinde?
(Vgl. hierzu: Gabi Scherzer, Von der Hand zum Herz, ab Seite 103 – siehe besonderer Tipp unten)
Von der Hand zum Herz 5 Minuten Kreativität zur Bibel
Mit altersgemäßen Bibeltexten, ergänzenden Gestaltungsideen und -anleitungen; Information zu den angewendeten Techniken:
Arbeit mit Papier, Farben, Ton, Nägel und Schnur, Spraydosen und Nagellack, Collagen und Papierbatik, Pantomime und Schattenspiel.
Kreativideen u.a. zu folgenden Bibelstellen:
Für Kinder von 6 bis 12 Jahren.
120 Seiten, Format 19,5 cm x 17,5 cm, Spiralbindung.
junge-gemeinde.de
Jedes Kind ist wichtig für die Gemeinschaft und kann beim Gebet etwas einbringen:
Kinder nennen ihre Gebetsanliegen (Dank, Bitte) und legen symbolisch einen Gegenstand dazu ab (Glasnugget, Stein, Kerze …). Wer sich traut, sagt laut das Anliegen selbst, ansonsten unterstützen die Mitarbeitenden (vgl. hierzu KuS, Seite 706).
Ein jeder kann kommen (KuS 192);
Wir sind eingeladen zum Leben (KuS 185)
Mit Beteiligung der Kinder (s. oben)
(s. »II. Bausteine«, siehe oben) und kurzer Austausch über Erlebnisse beim Spielen:
Zeig mir deine Nase (KuS 297);
Anders als du (KuS 556)
Silas und Helena aus der Gemeinde in Korinth unterhalten sich. Später kommt Cornelia mit dem neuen Brief von Paulus dazu.
Silas: Hallo Helena, schön dich zu treffen. Gehst du auch zum Gottesdienst nachher?
Helena: Hallo, Silas. Ja, aber ich habe gar keine Lust. Hoffentlich gibt es nicht wieder Streit.
Silas: Oh, ja. Nach dem letzten Gottesdienst war ich ganz durcheinander. Dabei gehe ich eigentlich gerne in den Gottesdienst.
Helena: Es gibt eben ein paar, die wollen bestimmen – weil sie viel Geld haben. Dann gibt es Streit. Aber ich finde, das passt gar nicht zu uns. Bei Gott sind doch alle gleich. Oder?
Silas: Da hast du schon recht. Aber ist das nicht überall so, dass die, die was zu sagen haben, reich sind?
Helena: Eben. Gerade deshalb sollte es bei uns anders sein.
Silas: Ohne ihre Häuser hätten wir aber gar keinen Ort, um uns zu treffen. Und sie kaufen ja auch immer das Essen für alle.
Helena: Ich finde trotzdem, dass sie nicht allein bestimmen sollen.
Silas: (Verärgert) Aha. Aber dass du umsonst etwas zu essen bekommst, findest du gut. Wenn alle gleich sein sollen, müssen dann nicht auch alle zahlen?
Helena: (Ebenfalls verärgert) Das hätte ich ja nicht von dir gedacht! Weißt du, was ich so toll bei Jesus finde? Dass es ihm egal ist, ob ich Geld habe oder nicht.
Silas: Das ist ja auch gut so. Aber bestimmen kannst du eben nicht. Ich auch nicht. Wir sind eben nicht so wichtig.
Helena: Ach, so siehst du das … Jetzt weiß ich ja, woran ich bei dir bin. (Dreht sich weg; zu den Kindern:) Der kapiert es einfach nicht.
Silas: (Schweigt einige Zeit mit gesenktem Kopf) Jetzt streiten wir auch schon … Ich weiß gar nicht, was ich jetzt sagen soll … So ein blödes Thema.
Helena: Hm … Streit will ich ja auch nicht … Aber ich finde, bei uns sollte es anders sein … Weil wir zu Jesus gehören. Wir sollten es so machen wie er … Und jetzt – gehen wir zum Gottesdienst?
Silas: Ja, lass uns gehen. (Gehen los; Cornelia kommt mit Brief in der Hand.)
Cornelia: Hey, ihr zwei, geht ihr zum Gottesdienst? Ich komme auch mit!
Helena: Hallo Cornelia! Ja, komm mit.
Silas: Hallo! (Alle schweigen)
Cornelia: Was ist denn bei euch los? Dicke Luft?
Helena: (Traurig) Ja, wir haben über die Gemeinde gesprochen. Und den Streit.
Silas: Dabei haben wir fast selbst gestritten.
Helena: Ich wünsche mir nur, dass ich wenigstens in der Gemeinde so akzeptiert werde, wie ich bin. Und dass ich sagen kann, was ich denke.
Cornelia: Oh! Ich sehe: Da seid ihr echt bei einem schwierigen Thema gelandet.
Silas: Und nicht nur wir. Das betrifft ja unsere ganze Gemeinde.
Cornelia: Ich habe gute Neuigkeiten. Von Paulus ist ein neuer Brief gekommen.
Silas: Oh, der kommt gerade richtig.
Helena: Paulus? Hm, wer war das nochmal?
Cornelia: Er war der erste, der uns von Jesus erzählt hat. Ohne ihn wüssten wir nichts über Gott.
Silas: Ja, er war lange bei uns. Von ihm weiß ich, dass Jesus auferstanden ist. Durch ihn haben sich die Menschen zusammengetan, die an Gott glauben. Durch ihn hat sich unsere Gemeinde gebildet. Aber seit er weg ist, ist es schwieriger geworden.
Cornelia: Aber er schreibt uns. Immer wieder. Ich habe schon gelesen, was drin steht im Brief.
Helena: Aber so ein Brief nützt ja nix.
Cornelia: Doch! Hört mal zu. Da steht, dass wir alle in der Gemeinde in Korinth wie ein Körper sind. So eng gehören wir zusammen.
Silas: Wie ein Körper? Wie ist das denn gemeint?
Cornelia: Er schreibt: Wir sind wie ein Körper von einem Menschen. Da gehört alles zusammen und jedes Körperteil hat seine Aufgabe. So ist es auch bei uns in der Gemeinde.
Helena: Hört sich interessant an. Bei einem Körper sind ja wirklich alle Teile wichtig.
Cornelia: Genau so habe ich das auch verstanden. (Liest aus dem Brief) »Wenn der ganze Körper ein Auge wäre, wo bliebe das Gehör? Wenn er ganz Gehör wäre, wo bliebe der Geruchssinn?« (Schaut auf) Alles hängt also irgendwie zusammen: Nur das Auge kann sehen – also ist es wichtig. Nur das Ohr kann hören – also ist es wichtig. Und auch die Nase ist wichtig.
Silas: Und was bedeutet das für uns?
Helena: Dass alle gleich wichtig sind, auch wenn sie unterschiedlich sind. Du bist wie das Auge und ich wie das Ohr. Und Cornelia wie die Nase.
Silas: Verstehe ich noch nicht so ganz.
Cornelia: Alle sind wichtig und haben einen Platz bei uns. Und wenn es einem von uns schlecht geht, leiden alle. Wie es bei Zahnweh dem ganzen Körper schlecht geht.
Silas: Ja, das stimmt.
Helena: Deshalb ist es wichtig, dass wir alle dazugehören. Cornelia zum Beispiel kann lesen und du kannst so schön singen.
Cornelia: Und du, Helena, hast oft gute Gedanken. Andere von uns können gut zuhören und wieder andere … haben eben Geld. Egal, was wir können und haben: Wir gehören alle dazu, weil wir zu Jesus gehören.
Helena: Ich bin gespannt, was die anderen dazu sagen.
Wir wollen aufstehn (KuS 286)
Mobile oder Malaktion (beides s. oben)
Guter Gott,
danke, dass wir nicht alleine leben,
sondern mit vielen Menschen zusammen.
Danke, dass wir alle etwas Unterschiedliches können und uns ergänzen.
Danke für alle Kinder, die hier sind.
Danke für N.N. Danke, dass sie/er gut … kann. (Nacheinander Namen aller Kinder einfügen und was sie gut können; evtl. vom Mobile übernehmen.)
Wir bitten:
Hilf uns, dass wir gut miteinander auskommen.
Zeig uns, wie wir Streit lösen können,
wenn wir Verschiedenes wollen.
Gib uns ein offenes Herz,
dass wir niemanden ausschließen.
Danke, dass wir zusammengehören und du uns dabei hilfst. Amen.
Viele kleine Leute (KuS 533)
Pfingsten ist der Geburtstag der Kirche. Ein Grund zu feiern – oder? Immerhin gibt es auch genug Gründe, sich zu beklagen:
Wie blicken Sie auf Ihre Kirche, Ihre Gemeinde? Gibt es da Anlass zu klagen? Vielleicht finden Sie gemeinsam aber auch viele Dinge, die Grund zu feiern sind.
Das Pfingstfest lädt ein, sich immer neu begeistern zu lassen für die Sache Gottes. In dem Vertrauen darauf, dass wir nicht allein auf unsere Kräfte und Kreativität angewiesen sind, sondern dass Gottes Geist uns trägt und führt. Dass er uns hilft, Grenzen zu überwinden.
Vielleicht liegt darin das Wundersamste an Pfingsten: Menschen, die voll Freude sind über das, was mit ihnen geschieht; die mehr schaffen, als sie sich selbst zugetraut haben; die Teil der großen Geschichte Gottes mit den Menschen werden (unn nicht unbedingt in Feuer und Wind).
Am hellen Tag kam Jesu Geist (KuS 146);
Hallelu-, Halleluja (KuS 226);
Komm, sag es allen weiter (KuS 268/EG 225)
Die Kinder schneiden aus gelbem Papier vorgezeichnete Flammen aus. Im gemeinsamen Gespräch erzählen sie zum einen, was sie persönlich begeistert;
zum anderen, warum sie gerne in den Kindergottesdienst kommen. Die Gedanken hieraus werden in Stichworten auf die Flammen geschrieben, die im Kindergottesdienst-Raum aufgehängt werden. Dazwischen hängen die Mitarbeitenden weitere Flammen auf, die Mut machende Bibelworte enthalten (z. B. Psalm 18,30b; Matthäus 28,20b; Psalm 139,5; Psalm 138,3).
Peter Hitzelberger (Hg.)/Michael Landgraf
Die Bibelkiste S1609
In verschiedenen Einheiten werden Herkunft und Entstehung der biblischen Texte thematisiert, die schriftliche Fixierung, Vervielfältigung und Verbreitung der Bibel, weitere Schwerpunkte sind Ursprache und Übersetzung der Bibel – von Luther
bis zur Volxbibel – sowie die Vielfalt der Textarten und der heutige Umgang mit der Bibel. Neben der Vermittlung von Basis-Wissens zur Bibel sorgen auch viele kreative oder spielerische Elemente für Abwechslung. Die Stärke des Konzepts liegt außerdem in der Verbindung der Lerninhalte mit spirituellen Fragen, die Kinder und Jugendliche heute bewegen.
Die Bibel-Kiste aus Holz enthält folgende Materialien:
•USB-Stick mit Arbeitsblättern, Schautafeln und Anleitungen (Word-Dateien – Vorlagen können also selbst nachgedruckt werden)
• Bibelausgabe: Die Gute Nachricht Bibel für dich (2x)
• Mein Bibel Griffregister (2x)
• Spiel Bibelfußball (mit Spielplan, Spielkarten und Spielscheibe)
• Wir Bibelentdecker (Arbeitsbuch mit Kursmaterial)
• Biblische Symbole entdecken (Symbolbildkarten-Set)
• Der Herr ist mein Hirte (Postkarten-Set)
• Mein Martin-Luther-Bibel-Buch (Bastelbogen)
• Fünf verschiedene Poster zu „Welt und Umwelt der Bibel“
• Schreibrohr Calamus (3x in Schutzhülle)
• Federhalter natur
• Verschiedene Ausdrucke von Arbeitsblättern, Schautafeln
und kreativen Methoden für Lernstationen, Gruppenarbeiten
und Wandtafeln
Folgende „Verbrauchsmaterialien“ sind im Set enthalten und
können bei Bedarf unter junge-gemeinde.de jederzeit nachbestellt
werden:
• Naturpapyrus Lesezeichen (10er-Set in Schutzhülle)
Best-Nr. 1617
• Pergament (A6 mit Probestück) Best-Nr. 1619
• Römische Wachstafel Best.-Nr. 1620
• Bibeltinte (Eisengallustinte) Best-Nr. 1630
Die Holzkiste ist ausreichend groß für zusätzliche eigene Materialien.
€ 179,00; Best.-Nr. S1609
Ich nehme euch heute mit in eine Stadt, die Jerusalem heißt. Ich will euch ganz genau beschreiben, was ich höre, sehe und spüre. Hört gut zu.
Was für ein Chaos! Von überall laufen die Menschen zusammen. Und ich mittendrin. Was da wohl los ist? Ich lasse mich mitreißen. Alle drängen auf einen großen Platz. Da passen jetzt schon nicht noch mehr Leute drauf, aber es wird einfach näher zusammengerückt. Was ist da nur los? Ich bin zu klein, um über die anderen hinwegzusehen. Zwischen zwei Frauen taucht kurz ein großer Steinblock auf. Ich kämpfe mich durch. Dann, endlich, sehe ich, was da passiert.
Da steht ein Mann: Groß, kräftig. Mit einem wilden Bart. »Ein Bauer oder ein Fischer«, denke ich. Hinter ihm stehen noch einige Männer und Frauen. Sie alle sehen anders aus als die Menschen hier in der Stadt. Sie kommen vom Land. Das erkennt man sofort. Der Mann mit dem Bart hält eine Art Rede. Ich verstehe nicht genau, was er sagt. Aber ich sehe, dass die Menschen auf dem Platz heftig darüber diskutieren. »Unglaublich!«, höre ich jemanden rufen. »Unerhört!«, eine andere.
Von meinem Beobachtungsposten aus schaue ich mich um. Da entdecke ich Amos. Einen Nachbarsjungen. Er steht fast ganz vorne. Vielleicht hat er mitbekommen, um was es geht. Ich schlängle mich zwischen den Menschen zu ihm durch. Das dauert … aber dann habe ich es geschafft. Ich tippe Amos auf die Schulter. Er bemerkt das zunächst gar nicht, so gespannt hört er dem Mann zu. »Hallo Amos«, sage ich schließlich, »kannst du mir sagen, was hier los ist?« – »Ja, klar! Das sind die Freunde von Jesus. Von Jesus hast du schon gehört, oder?« Ich nicke. »Sie sind sich sicher, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Das ist jetzt schon ein paar Wochen her. Seitdem treffen sie sich jeden Tag in diesem Haus da.« Amos zeigt auf ein Haus am Rand der Menschenmenge. »Meistens sieht man nicht viel von den Jesus-Freunden. Doch heute sind sie plötzlich alle aus dem Haus herausgerannt. Die Leute dachten, es brennt vielleicht.«
»Oh nein, ein Feuer?«, unterbreche ich Amos. »›So etwas ähnliches‹, haben die Jesusfreundinnen gesagt. Sie haben erzählt, dass der Geist Gottes zu ihnen gekommen ist. Und dass das so ausgesehen hat wie Feuer. Aber angefühlt hat es sich wie Wind. Verrückt, oder?« – »Ja, das kannst du laut sagen.« – »Auf jeden Fall hat der Geist Gottes sie richtig fröhlich gemacht. So fröhlich habe ich schon lang niemanden mehr gesehen. Manche haben sogar gesagt, die wären betrunken. Das glaube ich aber nicht. Die freuen sich einfach. Dieser Geist von Gott hat etwas mit ihnen gemacht. Etwas, das ihnen sehr guttut.« – »Echt? Das ist ja interessant. Und wer ist der Mann da mit dem Bart?« – »Das ist Petrus, habe ich mitbekommen. Besonders ist vor allem, wie er redet. Er und die anderen Jesusfreunde können alle Sprachen der Menschen hier auf dem Platz sprechen. Schau dich um: Hier sind Leute aus der ganzen Welt.«
»Was?«, frage ich überrascht. »Aber diese Jesusfreunde sind doch einfache Menschen vom Land! Warum können die so viele Sprachen?« – »Auch das war wohl der Geist. Er hat sie ihnen … beigebracht.« – »Unglaublich!«, rufe ich. »Dann können sie ja allen Leuten auf der ganzen Welt von ihrem Jesus erzählen.« – »Genau das wollen sie, denke ich« – »Dann lass uns mal hören, was sie zu sagen haben.« Ich nehme Amos bei der Hand und dränge mich ganz nach vorne. Bis wir fast bei Petrus stehen. Vielleicht können wir ja sogar noch etwas von den Flammen sehen …
»Sag mir, wie das gehen soll.« Ratlos stehe ich vor Maria. »Jesus hat uns gesagt, wir sollen seine Worte in der ganzen Welt verkünden. Aber wie sollen wir das machen? Wir sind nur so wenige. Ich war noch nie in einem anderen Land. Außerdem kann ich überhaupt nicht gut erzählen.« Maria schaut mich an. »Aber du hast doch gehört, was Jesus gesagt hat, als er in den Himmel gegangen ist: Er schickt uns seinen Geist. Der wird uns helfen.«
»Und wann kommt der Geist?« – »Der kommt schon, keine Angst.« – »Glaubst du wirklich, mit dem Geist ist dann alles anders? Kann ich dann vor Menschen sprechen, ohne knallrot zu werden?« – »Ganz bestimmt.« – »Na, ich bin skeptisch. Der Geist ist vielleicht nur für die, die bestimmen; die sowieso immer sagen, wo es langgeht.« Maria steht auf. »So, jetzt hast du genug gegrübelt, jetzt müssen wir los. Die Versammlung beginnt gleich.«
Ich hänge meinen Gedanken nach, während wir zu den anderen gehen …
Viele sind schon da. Etwas liegt in der Luft. Als ob heute noch etwas passieren würde. Petrus beginnt mit einem Gebet. Dann stimmt er ein Lied an. Alle singen mit. Doch meine Gedanken driften immer wieder ab. »Wie schön wäre das, wenn der Geist da wäre. Wenn er mir helfen würde, anderen zu erzählen, was ich von Jesus gehört habe.« Ich bin so tief in Gedanken und merke nicht, dass das Lied vorbei ist. Doch nein! Es ist gar nicht zu Ende. Alle sind plötzlich still. Etwas geschieht.
Ein Luftzug ist zu spüren. Es zieht. Nein, das ist ein Wind. Ein Wind, der sanft um mich weht. Auf den Gesichtern der anderen sehe ich, dass sie auch etwas davon spüren. Niemand sagt etwas. Dann sehe ich die Flammen. Kleine, tänzelnde Flammen auf den Köpfen der Menschen im Raum. Auch auf meinem? Ich traue mich nicht, jemanden zu fragen. In der Stille merke ich, wie sich etwas in mir verändert. Es ist, als ob ich zu enge Kleidung ausziehen würde. Als ob ich aus einem stickigen Keller an die frische Luft komme. Als ob nach einem kalten Winter die Sonne mein Gesicht wärmt.
»Das ist der Geist!«, ruft jemand. »Der Geist! Der Geist!«, stimmen immer mehr ein. Auch ich. Jemand öffnet die Tür, wir drängen nach draußen. Mir ist, als ob ich fliegen könnte. Wir tauchen ein in das Getümmel der belebten Straßen. Da sind Leute aus aller Herren Länder. Als ich an ihnen vorbeigehe, fällt mir auf: Ich verstehe sie. Ob sie auch mich verstehen können? Ich spreche einen Mann an. Es klappt. Er versteht mich!
»Woher kannst du meine Sprache?«, fragt der Mann. »Das ist der Geist«, sage ich. Der Mann schaut mich verständnislos an. Dann erzähle ich ihm alles. Von Jesus, der uns vom Reich Gottes erzählt hat, der uns erzählt hat, wie sehr Gott die Menschen liebt … Es sprudelt nur so aus mir heraus. Der Mann hört schweigend zu. Schweigend und staunend. »Danke für diese Geschichte«, sagt er, als ich fertig bin.
Ich ziehe weiter. Irgendwann treffe ich in dem Getümmel Maria wieder. Sie fragt mich: »Geht es dir auch so wie mir? Bist du auch so … begeistert?« – »Ja.« – »Und vor zwei Stunden hast du mir noch nicht geglaubt, dass der Geist kommt. Dass der Geist uns verändert.« – »Das stimmt«, bestätige ich. »Dass der Geist mich so sehr verändert, das hätte ich nicht geglaubt. Jesus hat sein Wort gehalten. Jetzt können wir wirklich in alle Welt gehen und allen von ihm erzählen.«
Die Geschichte von Pfingsten Minibüchlein
Passend zu den Erzähl-Sets für unser Kamishibai: die Geschichte von Pfingsten nach Apostelgeschichte 2, 1-45
zum Vor- und Nachlesen für Kinder im Vor- und Grundschulalter.
Inhalt:
Traurig sitzen die Freunde von Jesus zusammen, wie Sie seinen Auftrag ausführen sollen, wissen Sie nicht. Doch dann bekommen sie Hilfe von Gott selbst: der Heiliger Geist braust plötzlich durch Ihr Zimmer, sie werden fröhlich, mutig und müssen nach draußen, um die frohe Botschaft auch allen anderen zu verkünden.
Format: 24 Seiten, mit farbigen Illustrationen
Format 12 x 12 cm, geheftet.
Eine vermutlich bekannte Situation in Kirchengemeinden: Ein Amt ist zu besetzen. Da stellt sich die Frage: Wer ist die/der Beste? So einmütig wie in der Urgemeinde geht es dabei wahrscheinlich selten zu. Ein Zugang zum Text kann daher ein Vergleich sein:
Wie geht das in unserer Gemeinde/im Vorbereitungskreis, wenn eine Aufgabe zu vergeben ist? Was könnten wir von der Urgemeinde lernen?
Wo zwei oder drei (KuS 190);
Gut, dass wir einander haben (KuS 294);
Ich möcht, dass einer mit mir geht (KuS 260/ EG 209)
Die Kinder organisieren eine Wahl, bei der Aufgaben verteilt werden (Kerze auspusten, Mitte aufräumen, Tür öffnen … Weitere Aufgaben nach Situation vor Ort. Idealerweise gibt es so viele Aufgaben, wie Kinder da sind. Wichtig ist, die Aufgabe nur einmal zu vergeben). Die Aufgaben werden vorher von den Mitarbeitenden ausgewählt. Dabei achten sie darauf, solche zu nehmen, die von allen Kindern gut ausgeführt werden können.
Ablauf: Zunächst überlegen die Kinder entlang der Aufgabenliste, welches Kind für welche Aufgabe am besten geeignet ist. Jemand aus dem Team notiert das Ergebnis. Anschließend wird gelost. (Die Lose mit den Namen aller Kinder wurden zuvor selbst erstellt, die Zettel gefaltet und in ein Körbchen gelegt.) Jemand aus dem Team nennt die erste Aufgabe, ein Kind zieht ein Los. Das Ergebnis wird notiert. Wenn alle Aufgaben ausgelost sind, wird verglichen, ob die von der Gruppe eingesetzten Kinder mit dem Losergebnis übereinstimmen.
Ganz zum Schluss kann nochmals thematisiert werden, ob das Losverfahren für die Erledigung der Aufgaben geschadet hat.
Peter Hitzelberger/Annette Härdter
Gott ist bei mir 30 Psalmen für Kita und Kinderkirche
Psalmen sind ein fester Bestandteil im Gottesdienst.
Mit ihren Bildern und Vergleichen kommen sie uns auch im
Alltag nahe. Damit Kinder in
Psalmen »hineinwachsen« können, haben wir 30 von ihnen entsprechend bearbeitet: Sie enthalten Kehrverse, die durch ihre Wiederholung die Melodie des »Psalmliedes« aufblitzen lassen; etliche Kehrverse sind vertont und können mit dem abgedruckten Notensatz auch gesungen werden; die Texte wurden so formuliert, dass sich Kinder ab 4 Jahren darin wiederfinden; aufgeteilt in vier Themenbereiche.
Für die religionspädagogische Arbeit in Kita und Reliunterricht sowie das Feiern von Kinder- und Familiengottesdiensten.
»Hört mir alle mal zu, hallo!«, ruft jemand vom anderen Ende des großen Raumes. »Hört mir zu!« Ich drehe mich um. Gerade habe ich mich so gut mit meinem Nebensitzer unterhalten. Wir haben uns erzählt, wie Jesus damals die Streithähne Jakobus und Johannes beruhigt hat. Die Stimme, die da ruft, gehört zu Petrus. Er war einer der engsten Freunde von Jesus. Er ist einer, der gerne sagt, wo es langgeht. Also warte ich, dass er anfängt zu sprechen. »Wie ihr ja alle wisst, sind wir nicht mehr zwölf, sondern nur noch elf ganz enge Freunde von Jesus. Uns elf nennt man auch Apostel …«
Ich hoffe, es wird nicht wieder eine dieser Reden, die ohne Punkt und Komma dauern, bis es dunkel wird. »Wir sind nur noch elf, weil Judas, der Jesus verraten hat, gestorben ist.« Tuscheln geht durch die Menge. Viele werden unruhig, als sie den Namen Judas hören. Niemand erinnert sich gerne an ihn. Er hat Jesus für 30 Silberstücke verkauft. Manche schütteln unwillkürlich den Kopf. Man sieht ihnen an, was sie denken.
»Deshalb müssen wir einen zwölften Apostel nachwählen.« Wieder Gemurmel. Diesmal eher aufgeregt. »Es muss jemand sein, der schon von Anfang an mit dabei war. Jemand, der alle Dinge gesehen hat, die Jesus getan hat. Jemand, der auch alle seine Geschichten gehört hat. Vor allem aber muss es jemand sein, der Jesus auch nach seiner Auferstehung gesehen hat – und davon erzählen kann.«
So stehen Josef und Matthias zur Wahl. Die beiden haben alles miterlebt und haben Jesus auch nach seiner Auferstehung gesehen.
Wieder geht ein Raunen durch die Menge. Einige blicken enttäuscht zu Boden. Sie sind erst seit kurzem in der Gemeinde. Sie kommen daher nicht in Frage.
»Und wie sollen wir wählen?«, fragt eine Frau. »Ja, bei so einem wichtigen Posten gibt es doch sicher Streit!«, ruft ein anderer. »Da habt ihr Recht«, antwortet Petrus. »Streit soll es nicht geben. Deshalb schlage ich vor, dass wir losen.« Ein zustimmendes Nicken bewegt die Köpfe. »Also Josef und Matthias stehen zur Wahl. Bartholomäus, kannst du Lose machen?«
Bartholomäus nimmt sich einen Stift und zwei Tonscherben. Andächtig ritzt er die beiden Namen hinein. Alle sind plötzlich still geworden. Die Spannung ist mit Händen zu greifen. In die Stille hinein sagt Petrus: »Wenn wir losen, entscheiden nicht wir. Es entscheidet Gott.« Dann hebt er die Hände hoch und betet: »Ich bitte dich, Gott, lass uns durch das Los sehen, wer für das wichtige Amt am besten geeignet ist.«
Bartholomäus reicht Petrus die Schüssel mit den beiden Losen. Petrus schließt die Augen, greift in die Schüssel und holt ein Los heraus. »Es ist Matthias! Herzlichen Glückwunsch.« Josef reicht Matthias die Hand. »Alles Gute für deine neue Aufgabe!« Alle klatschen – und murmeln wieder durcheinander.
Ggf. zuerst gemeinsam klären, was ein Kirchenvorstand/Kirchengemeinderat … ist und was er macht.
»Wir brauchen einen eigenen Kirchenvorstand!« Erik geht im Jugendraum auf und ab. »Wie bitte?« – »Ja, du hast richtig gehört, Anna. Die Erwachsenen entscheiden alles, ohne uns zu fragen. Sollen coole Sofas für den Jugendraum angeschafft werden oder lieber neue Sitzkissen für den Gemeindesaal? Natürlich sind alle für die Sitzkissen. Sollen die Jugendlichen doch auf ihren gammeligen Sofas sitzen.«
»Ein neues Sofa wäre schon schön«, stimmt Nina zu. »Aber wie sollen wir einen eigenen Kirchenvorstand aufstellen?« – »Na, wir wählen!«, verkündet Erik. »Und wie willst du das anstellen?«, fragt Anna. »Wir laden alle zwischen 6 und 18 ein. Wir drucken Wahlzettel und …« – »Dann lachen uns die Erwachsenen aus!«, unterbricht ihn Nina. »Das fürchte ich auch«, pflichtet ihr Anna bei. »Da bin ich mir nicht so sicher«, hält Erik dagegen. »Weil wir nämlich mehr fertigbringen als die.« – »Ach so, klar«, lacht Nina. Sie blickt zu Anna: »Willst du mir nicht mehr helfen, Erik seine Schnapsidee auszureden?« Anna reagiert nicht. »Anna? Bist du noch da?« – »Äh ja, bin ich.« – »Was ist los mit dir? Hast du vielleicht doch Feuer gefangen?«, fragt Erik hoffnungsvoll. »Vielleicht …«, beginnt Anna vielsagend, »gibt es da eine Möglichkeit. Dazu muss ich euch eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte aus der Bibel.« – »Schieß los!«
»Nach Himmelfahrt waren die ersten Christinnen und Christen auf sich selbst gestellt. Jesus war weg. Sie hatten aber eine Aufgabe von ihm bekommen: Sie sollten die Geschichte von Jesus in der ganzen Welt bekannt machen. Dazu mussten sie sich organisieren. Also auch Menschen in Ämter wählen. Wer macht was und so Kram. Wer ein Amt hat, der kümmert sich darum, dass diese Aufgabe erledigt wird.«
»Ja, ja, weiter«, sagt Erik ungeduldig. »Bei den wichtigsten Ämtern, den Aposteln, war ein Posten unbesetzt.« – »Warum?«, fragt Nina dazwischen. »Judas. Du erinnerst dich? Der hat Jesus verraten.« Nina klopft sich mit der flachen Hand auf die Stirn. »Natürlich!« – »Also mussten sie einen Ersatz für Judas wählen. Das erzählt die Bibel so:
Petrus klärt zuerst, wer geeignet ist. Es muss jemand sein, der Bescheid weiß. Jemand, der Jesus von Anfang an kannte und auch bis nach Ostern mit dabei war.
Dann überlegen sie, wie man ohne Streit gut abstimmen kann. Dass nicht die gewinnen, die am lautesten schreien oder andere gar beeinflussen. Es soll fair zugehen.
Da haben sie, finde ich, eine ziemlich geniale Lösung gefunden: Sie losen. Für sie bedeutet das nämlich, dass Gott entscheidet. Deshalb betet Petrus auch, bevor er das Los zieht. Er bittet Gott, dass der den besten Kandidaten auswählen soll. Es treten zwei gegeneinander an. Josef und Matthias. Matthias gewinnt.«
»Ja, und was hat das mit uns zu tun?«, fragt Erik. »Ist doch logisch«, ruft Nina. »Das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Die Erwachsenen wählen doch genau so, wie man es nach der Bibel nicht tun soll. Ich meine … wählen ist ja eigentlich fair. Aber oft werden Leute aus unfairen Gründen gewählt:
Heinz wurde gewählt, weil er schon so lange im Ort wohnt. Carola, weil sie eine Bäckerei hat und die Gemeinde dann Rabatt bekommt. Günter wurde gewählt, weil sein Vater auch schon im Kirchenvorstand war. Renate wurde bestimmt nur gewählt, weil sie sonst mit allen beleidigt gewesen wäre.«
»Ich verstehe, worauf du hinauswillst«, nimmt Anna den Faden auf. »Wir losen unseren Kinder- und Jugendkirchenvorstand. Wir machen es mal anders als in der Schule, wenn die Klassensprecher gewählt werden. Wir probieren einfach mal das Ungewöhnlich aus. Wir machen es so, wie die ersten Christinnen und Christen.« – »Das Gebet davor dürfen wir nicht vergessen!« – »Stimmt.« – »Die werden staunen. Wir jungen Leute zeigen ihnen, wie es auch gehen kann. Wie gut, Anna, dass du beim Bibel-
lesen aufgepasst hast.« Alle drei lachen. In ihren Köpfen sehen sie es schon vor sich. In der Versammlung aller Kinder und Jugendlichen der Gemeinde überlegen sie, wer geeignete Vertreterinnen und Vertreter sein könnten. Alle Namen werden auf Zettel geschrieben. Dann beten sie zu Gott, dass er ihnen bei der Entscheidung hilft – und ziehen Lose. Die Erwachsenen werden staunen …
Überraschungsnüsse Set mit 15 Walnüssen
In den echten Walnüssen sind Halbedelsteine wie Bergkristall, Rosenquarz … verborgen – kleine Schätze.
Sie können zum »Begreifen« von unterschiedlichen (Bibel-)Geschichten in unterschiedlichen Gruppen eingesetzt werden.
Bitte beachten Sie, dass die Verpackung abweicht vom Foto!
Personen
Material
Die Kinder sitzen im Kreis. In der Mitte liegen braune Tücher wie zu einem Erdhügel aufgeschichtet. Drunter sind versteckt: Konservendose, Inschrift/Papierrolle, Ortsschild (das Ortsschild muss ein wenig sichtbar sein).
(Archäologin kommt mit Landkarte in der Hand)
Archäologin: Na hoffentlich finde ich die Stelle wieder. Das ist ja unglaublich, so eine Entdeckung!
Ach, hallo! (An die Kinder gerichtet) Gut, dass ihr da seid. Da kann ich euch gleich von meiner neuesten Entdeckung erzählen. Ich bin nämlich Archäologin. Ach so, wisst ihr denn, was eine Archäologin macht? (Kurzes Gespräch mit den Kindern)
Auf jeden Fall habe ich eine tolle Entdeckung gemacht. Ich war gestern schon mal da. Ich habe hier eine alte Landkarte. Darauf habe ich gesehen, dass hier, auf diesem Gelände, einmal eine Stadt gewesen sein muss. Na, das wird ganz schön viel Arbeit sein, diese Stadt wieder auszugraben.
Aber schaut mal, da ist ein Schild! Das wird vermutlich die Ortstafel gewesen sein. (Spricht ein Kind an) Kannst du mir mal helfen, es zu lesen? (Kind liest vor) Und da, eine Inschrift! Wer hilft mir hierbei, sie zu lesen? (Weiteres Kind liest vor:)
»Es gab eine Zeit, da waren die Menschen in dieser Stadt ungerecht. Sie sind nicht gut miteinander umgegangen. Man nennt sie bis heute die schlechte Zeit …«
(Der weitere Text ist verwischt und nicht mehr zu lesen.)
Mist, der Text geht weiter, aber man kann ihn nicht mehr lesen. Da hat bestimmt jemand aufgeschrieben, was damals in Ninive los war. (Nachdenklich) Schlechte Zeit – ungerecht – was wohl dahinter steckt? Habt ihr eine Idee?
(Kinder schreiben ihre Antworten auf kleine Zettel und legen diese auf die Tücher.)
Archäologin: Das ist interessant, was ihr da alles zusammengetragen habt. Jetzt muss ich meinen Kolleginnen und Kollegen von meiner Entdeckung berichten. (Geht ab)
Gong ertönt.
Jona: (Kommt vor sich hinredend herein) Ich will nicht. Ich will nicht. (Bemerkt die Kinder) Ach, hallo, da ist ja noch jemand! Ich bin Jona.
Habt ihr schon mal eine ganz schwierige Aufgabe bekommen? Eine, bei der ihr gedacht habt: »Das schaff ich nie.« (Je nach Antworten kurz auf die Kinder eingehen.)
Also ich würde mich am liebsten verstecken. Ich hatte nämlich einen Traum. Und darin bekam ich von Gott den Auftrag, in eine große Stadt zu gehen. Ninive heißt sie. Und ich soll den Menschen dort sagen: »In eurer Stadt wird es bald nicht mehr schön, wenn ihr so weitermacht wie seither. Wenn ihr … (hier wenn möglich die Äußerungen der Kinder auf den Zetteln mit einbeziehn/lesen). Wenn ihr weiterhin so ungerecht seid.«
Das soll ich denen sagen! Nee, nee, nee. Ich bin doch nicht verrückt! Am Ende jagen die mich davon und ich muss froh sein, wenn ich mit heiler Haut dort wieder herauskomme.
Was würdet ihr machen, wenn ihr eine Aufgabe bekommt, die ihr euch nicht zutraut? Vielleicht habt ihr eine Idee für mich?
(Kinder antworten)
Hmmm. Also ich habe inzwischen einen Plan: Ich haue ab. Dorthin, wo mich kein Mensch und nicht einmal Gott mehr findet. Am besten verschwinde ich mit dem Schiff. Nix wie weg!
(Regenrohr und Orffsche Instrumente verteilen, Textlesung einem Kind übertragen)
1. Textlesung
Und Jona flüchtet auf ein Schiff. Er will damit so weit wie irgend möglich wegfahren. Er hofft, dass Gott ihn dann nicht mehr sieht und Jona nicht mehr nach Ninive muss. Aber als das Schiff auf hoher See ist, braut sich ein Unwetter zusammen. Zuerst regnet es nur ganz leicht (Regenrohr). Doch schon bald ist da ein großer Sturm und ein riesiges Unwetter tobt.
(Aktion: Orffsche Instrumente, die während der Lesung benutzt werden. Den Kindern erklären, dass beim Paukenschlag alle sofort aufhören und alles ganz still ist.)
Alle auf dem Schiff haben große Angst. Nur Jona bekommt nichts mit. Er liegt unten im Schiff und schläft. Da wecken sie ihn auf und fragen: »Kann es sein, dass wir deinetwegen in diesen Sturm geraten sind?«
Da erzählt Jona ihnen alles: »Ich bin vor Gott geflohen. Er hat mir eine Aufgabe gegeben, die mir zu groß ist. Ich soll nach Ninive gehen.«
– »Und was sollen wir jetzt tun? Wenn wir nichts machen, werden wir alle ertrinken!«, sagt einer der Seeleute verzweifelt. Da sagt Jona: »Nehmt mich und werft mich ins Meer. Dann wird der Sturm aufhören.«
Aber die Seeleute weigern sich. Sie versuchen, mit aller Kraft, an Land zu kommen. Doch es gelingt ihnen nicht. Da werfen sie Jona schweren Herzens ins Meer … und der Sturm hört auf der Stelle auf.
Paukenschlag ertönt
(Alles wird still. Licht geht aus, der Raum ist dunkel. Jona wird das Tuch übergeworfen.)
Jona: Warum ist es denn plötzlich so dunkel? Ich bin nicht mehr im Meer. Ich bin aber auch nicht auf dem Land. Komisch, wo bin ich eigentlich?
2. Textlesung
Jona ist von einem großen Fisch verschluckt worden. Er ist froh, dass der Fisch ihm das Leben gerettet hat. Er ist sich sicher, dass Gott ihn geschickt hat, um ihn zu retten.
Aber Jona hat auch Angst.
Schließlich sitzt er zum ersten Mal in einem Fischbauch. Deshalb betet Jona: (Jona liest unter dem Tuch das Gebet.)
Als ich einmal sehr ängstlich war,
rief ich nach Gott und er hat mich gehört.
Aus dem dunkelsten Ende der Welt
habe ich geschrien und Gott hat mich gehört.
Du hast mich in das Meer geworfen
und die Flut hat mich umschlossen.
Die Wellen taten sich über mir zusammen.
Um mich herum war nur noch Wasser.
Ich dachte: »Du, Gott, hast mich verstoßen. Deine Güte und Liebe werde ich nicht mehr erfahren.«
Aber dann hast du mich gerettet.
Ja, ich war voller Angst und habe zu dir gebetet. Und du hast meine Gebete erhört.
Ich will dir laut danken,
denn du hast mir geholfen. Amen.
Aktion
»Gott lässt Jona nicht allein. Er lässt auch uns nicht allein. Zum Zeichen dafür könnt ihr durch einen dunklen Tunnel kriechen.«
Zum Schluss kann jedes Kind eine Kerze anzünden und in die Sandschüssel stecken.
(Jona bekommt unter dem Tuch die elektrische Kerze.)
Jona: Jetzt sitze ich schon drei Tage und drei Nächte hier. Zum Glück habe ich diese Kerze.
Hmmm. Gott hat mich gerettet. Einerseits. Ich glaube, ich bin ihm wichtig.
Andererseits habe ich auch Angst, dass er mich vergessen hat.
Vielleicht ist er ja böse auf mich, weil ich weggelaufen bin.
Es ist so dunkel hier und ich fühle mich so allein. Am Anfang dachte ich noch, dass Gott mir hilft. Aber jetzt habe ich bald keinen Mut mehr.
Nach Ninive schickt er nun bestimmt einen anderen. Ich habe einfach alles falsch gemacht. Ich habe versagt.
3. Textlesung
Und Gott spricht zu dem Fisch.
Da spuckt der Fisch Jona ans Land.
Paukenschlag
(Jona kommt mit der Kerze unter dem Tuch hervor. Er hält sich die Hand vors Gesicht, weil es so hell ist.)
4. Textlesung
Und Gott spricht wieder zu Jona:
»Mach dich auf, geh in die große Stadt Ninive. Predige ihr, was ich dir sage.«
Jona: Jetzt gehe ich nach Ninive.
(Geht ab)
(König von Ninive, großspurig)
König: Ich bin euer König. Nicht irgendein König. Ein ganz mächtiger König bin ich, in einer ganz mächtigen Stadt. Ich bin der König von Ninive. (Aktion: Jubel)
Und ihr seid das Volk Ninives. (Aktion: Jubel)
Ein stolzes und großes Volk seid ihr. Uns geht es gut hier in unserer Stadt, sehr gut! Wir brauchen uns nicht zu fürchten. Wir leiden keine Not. Hier wohnen die reichsten Menschen der Welt. (Aktion: Jubel) Wir haben die besten Baumeister, die die schönsten Häuser und Paläste bauen. (Aktion: Jubel) Bei uns gibt es die tapfersten Soldaten. Sie sind überall gefürchtet. (Aktion: Jubel) Ja, uns geht es gut! Und das wird so bleiben! Niemand kann uns etwas antun! (Aktion: Jubel)
(Mitarbeitende spielen die kurze Szene, wie ein zerlumpter, bettelnder Mensch weggejagt wird.)
(Jona kommt angelaufen.)
Jona: Ich muss dem König widersprechen! (Aktion: Buh-Rufe)
Vielen Menschen in Ninive geht es nicht gut. Es herrscht viel Ungerechtigkeit. Gott lässt euch ausrichten: »Kehrt um. Macht es zukünftig besser. Helft einander. Vor allem denen, die wenig haben. Wenn ihr euch nicht ändert, wird eure Stadt in 40 Tagen untergehen. Nichts wird euch davor beschützen.«
Stimmen aus dem Volk
König (denkt eine Weile nach):
Ihr Menschen von Ninive! Ich glaube, Jona hat recht. Wir haben uns blenden lassen von Reichtum und schönen Kleidern. Deshalb gibt es viel Neid unter uns und Misstrauen. Ja, sogar Hass zwischen den Menschen. Wir sind geizig geworden. Die Armen haben wir vergessen. Sie sind immer ärmer geworden und die Reichen immer reicher. Das ist nicht gut! Lasst uns umkehren! Wir wollen beten, dass Gott uns nicht verlässt. Wir werden 40 Tage lang miteinander fasten und miteinander unsere Angst aushalten. Wir werden warten und beten, dass wir noch umkehren können. Und hoffen, dass es noch nicht zu spät ist. (40 Schläge auf der Trommel. Am Anfang leise, dann immer lauter werdend. Es wird mitgezählt.)
Stille
König: Was ist geschehen? Sind wir jetzt tot? Aber nein, ich lebe, wir alle leben! Die 40 Tage sind um und wir leben! Gott hat das Unheil von uns abgewendet! Gott sei Dank! Lasst uns gemeinsam überlegen, wie wir es zukünftig besser machen können. Bitte schickt mir eine Botschaft mit euren Vorschlägen.
(Aktion: Zwei oder drei Kinder zusammen bekommen ein Blatt, auf das sie ihre Ideen schreiben. Daraus basteln sie einen Papierflieger. Zum Schluss fliegen alle Papierflieger zum König. Der liest sie laut vor.)
König: Ich danke euch für eure guten Vorschläge. Wir werden nun ganz vieles besser machen. Zusammen schaffen wir das. (Aktion: Jubel)
Aber komisch. Jona scheint sich gar nicht zu freuen! Der sitzt dort und macht ein missmutiges Gesicht. Was er wohl hat?
5. Textlesung
Jona ist zornig. Er sagt zu Gott: »Das habe ich mir gleich gedacht, dass du jetzt wieder barmherzig bist. Den Menschen in Ninive geschieht nun doch nichts Böses, obwohl sie es verdient haben. Warum bist du so nachsichtig? Und dafür habe ich mich aufgemacht und bin hierher nach Ninive gekkommen? Ich hatte so große Angst davor! Aber jetzt hab ich die Nase voll. Ich mag einfach nicht mehr. (Jona geht aus der Stadt hinaus auf einen Hügel und beobachtet von dort aus, was in der Stadt geschieht.)
Musik
(Ein Kind bringt Jona die elektrische Kerze, die er am Anfang hatte.)
Mein Gott, das muss anders werden (KuS 443; KG 194)
Die Menschen in Ninive haben gejubelt – und sehr wahrscheinlich auch Musik
gemacht und getanzt!
Dieser Trommel-Bausatz eignet sich für viele biblische Geschichten. Er wird lediglich durch einen Blumentopf mit einem Ø (oben) von 14 bis 17 cm ergänzt, der natürlich auch bemalt werden kann.
Das Set enthält die Schwingungsmembran aus Büffelfell, die Schnur und den Karabinerhaken.
Mit etwas Hilfe (insb. beim Knoten) können die Kinder eine gut klingende Trommel basteln, die sowohl mit den Händen als auch mit Schlägeln gespielt werden kann.
Den passenden Blumentopf gleich mit dazu bestellen! Ø (oben) 14,5 cm;
Du, Gott, stützt mich (KuS 463);
Vom Anfang bis zum Ende (KuS 196)
Auch ungetaufte Kinder, die zur Gruppe gehören, werden miteinbezogen. Dabei können die Erinnerungsworte entsprechend offen auch als Segensworte formuliert werden:
Den Kindern mit einem Finger in die geöffnete Handfläche ein Wasserkreuz zeichnen. Dazu sprechen:
»N.N., Gott verspricht: Ich verlasse dich nicht. Du gehörst zu mir.«
Jetzt hören wir die Geschichte von Jona. Der Name Jona bedeutet »Taube«. Aber ihr werdet bald merken, dass hier ein ganz anderes Tier auftaucht.
Immer wenn ich eine Bewegung vormache, könnt ihr sie nachmachen. So erzählen wir die Geschichte miteinander.
(Erzählen und Bewegungen vormachen kann auch auf zwei Personen aufgeteilt werden.)
Vor langer Zeit lebte ein Mann, der hieß Jona. Die Leute in seiner Stadt flüsterten (eine Handfläche seitlich an Mund legen):
»Jona ist ein besonderer Mann.«
Und das stimmte. Jona war ein Prophet.
Er konnte hören (eine Hand hinter Ohr legen), wenn Gott zu ihm sprach.
Einmal war es wieder so weit. Jona hörte, wie Gott zu ihm sagte:
»Jona, mach dich auf den Weg in die große Stadt Ninive. Die Menschen dort sind so böse. Das möchte ich mir nicht länger anschauen. Sag ihnen, sie sollen aufhören. Sonst wird ein großes Unglück geschehen.«
Jona erschrak. (Körper erzittern lassen)
Er wollte nicht zu so bösen Menschen gehen. Er wollte nicht nach Ninive. Also packte er seine Sachen und ging los. (Im Sitzen auf der Stelle gehen)
Er lief vor Gott davon und ging zum Hafen. Als er dort ankam, wollte gerade ein großes Schiff in Richtung Spanien losfahren. Das war ganz weit weg von Ninive. Jona winkte wie wild. Gerade rechtzeitig kam er noch auf das Schiff. Dort verkroch er sich ganz unten im Lagerraum. Er legte er sich hin und schlief ein. (Kopf seitlich auf Hände legen)
Nach einiger Zeit kam ein großes Unwetter. Die Wellen schlugen gegen die Bootswände und gegen den Mast, dass es nur so krachte. (Mit Händen auf Schenkel klopfen)
Die Seeleute bekamen riesige Angst. Sie waren schon oft in einen Sturm gekommen, aber der hier war besonders schlimm. Sie warfen die ganze Ladung und alle Gepäckstücke über Bord. (Wegwerfende Bewegungen machen)
Das Schiff sollte leichter werden und schneller vorankommen. Aber es half nichts. Panik brach aus. Sie beteten voller Angst – jeder zu seinem Gott: (Arme in die Höhe heben)
Einer betete zu Jupiter. Einer zu den Sternen. Einer zum Mond. Aber es half nichts. Der Sturm tobte immer heftiger.
Jona hatte von all dem nichts mitbekommen. Er lag unten im Lagerraum des Schiffes und schlief. Bis der Kapitän ihn weckte und laut schrie: »Wie kannst du hier nur schlafen? Das Schiff geht unter! Bete auch du zu deinem Gott. Vielleicht kann der uns retten.«
Da erschrak Jona. Er schüttelte den Kopf. (Kopf schütteln)
»Ich glaube nicht, dass mein Gott uns beschützt«, sagte er. Und dann erzählte Jona dem Kapitän die ganze Geschichte.
»Jetzt verstehe ich«, stöhnte der Kapitän und ballte vor Wut die Fäuste. »Dein Gott hat dich verlassen, weil du seinen Auftrag nicht befolgt hast. Ist dir eigentlich klar, was du angestellt hast? Wir werden alle untergehen.« »Ich weiß, dass ich an allem schuld bin«, sagte Jona. »Und ich will nicht, dass ihr das ausbaden müsst. Ich muss das Schiff verlassen!« »Wie stellst du dir das vor?«, fragte der Kapitän bitter und zeigte Jona einen Vogel. (Mit Zeigefinger an Stirn tippen)
Jona antwortete: »Werft mich ins Meer. Dann beruhigt sich der Sturm und ihr seid gerettet.« Da ging der Kapitän mit Jona nach oben. Schweren Herzens warfen sie ihn über Bord. (Mit Armen wegschleudernde Bewegungen machen)
Jona versank im Wasser und das Meer wurde sofort ruhig.
Und Jona? Der wusste nicht, wo er war. Er konnte nichts sehen. (Hände vor Augen halten)
Alles war dunkel. Es war wie in einer Höhle. Er versuchte, mit den Händen etwas zu ertasten. (Mit Händen herumtapsen)
Die Wände waren glatt und weich. Und es roch nach Fisch. Da wurde Jona klar, dass ein großer Fisch ihn lebendig verschluckt hat. Jetzt hörte er auch ganz deutlich das Herz des Fischs klopfen: »Poch-poch, poch-poch …« (Beide Hände auf Herz legen, rhythmische Bewegungen machen)
Das Klopfen machte Jona ruhig. Und dann verstand er. (Mit Zeigefinger verstehend an Schläfe tippen)
Er verstand: Gott hatte ihm diesen Fisch geschickt.
Da fing Jona an zu singen und zu beten: »Mein Gott, ich danke dir, dass du mich vor dem Ertrinken gerettet hast. Ich danke dir, dass du mich beschützt hast, obwohl ich vor dir weggelaufen bin. Ich dachte: ›Jetzt ist alles aus.‹ Aber nun weiß ich, dass du mir hilfst. Ich dachte: ›Jetzt bin ich tot.‹ Aber ich lebe. Ich habe einen großen Fehler gemacht, aber du hast mir verziehen. Ich habe dich verlassen, aber du bist bei mir geblieben. Ich danke dir dafür von ganzem Herzen!« Jona jubelte und freute sich. (Klatschen)
Er fühlte sich so lebendig.
Drei Tage war Jona im Bauch des Fisches. Und dann wurde es plötzlich ganz nass: Jona wurde auf einem Wasserschwall durch die Luft geschleudert. Der Fisch hatte ihn ausgespuckt.
Ziemlich hart landete er auf seinem Hinterteil. »Autsch!« (Hinterteil reiben)
Das helle Sonnenlicht blendete ihn. (Hand schützend vor Augen halten)
Aber er hatte wieder festen Boden unter seinen Füßen. Da stand Jona auf und lachte und tanzte vor Freude. (Klatschen)
Dann machte er sich auf den Weg nach Ninive, um Gottes Auftrag auszuführen.
Die folgenden Hinweise zur Vertiefung sind als Anregung gedacht. Einzelne Taufsymbole werden auf Inhalte der Jona-Geschichte bezogen. Ggf. bietet sich eine Auswahl an.
Je nach zeitlichen, räumlichen und personellen Möglichkeiten kann das Angebot mit betreuten Stationen erfolgen. Es lässt sich jedoch auch im Kreis der Kinder (an Tischen/auf dem Boden) erleben.
Die Impulse dienen als Gesprächsanregungen.
Impuls: Der Name Jona bedeutet Taube. Die Taube ist ein bekanntes Zeichen für Gottes guten Geist. Mit der Taufe schenkt Gott uns seinen Geist, der uns nicht verlässt.
Auch Gott hat einen Namen. Er bedeutet: »Ich bin da.« Gott verspricht bei der Taufe, immer bei uns zu sein. Darauf gibt er uns sein Wort.
Was bedeutet wohl dein Name?
(Bei Unklarheit mit Hilfe eines Namenslexikons/einer Internetrecherche die Frage beantworten.)
Namensarmband/-button
Mit Buchstabenperlen den Namen für ein Armband auffädeln. Button mit dem Namen gestalten. (Buttonmaschinen lassen sich häufig im Jugendhaus oder Haus der Familie gegen eine kleine Gebühr ausleihen.)
Impuls: Ein kräftiger Sturmwind bringt das Schiff, auf dem Jona unterwegs ist, in große Gefahr. Nachdem Jona ins Meer geworfen wird, beruhigt sich der Sturm sofort. In der hebräischen Sprache ist das Wort für Wind und für Geist dasselbe. Selbst nachdem Jona ins Meer geworfen wurde, bleibt Gottes Geist bei ihm.
Wattebällchen pusten
Mit Strohalmen werden Wattebällchen auf einem vorbereiteten Spielfeld um die Wette geblasen. Wer schafft es, sein Wattebällchen zuerst über die Markierung zu pusten? (Kann Kind gegen Kind gespielt werden oder Team gegen Team.)
Impuls: Wasser ermöglicht Leben, es erfrischt, es reinigt. Wir brauchen es, um zu leben und zu überleben. Wasser hat aber auch Kraft, Leben zu zerstören. Jona hat im Wasser des Meers beinahe sein Leben verloren.
In der Taufe werden wir von Gott mit »Wasser des Lebens« erfrischt. Alles, was uns von Gott trennt, wird in der Taufe abgewaschen.
Kresse säen
Impuls: Jona war im großen Bauch des Fisches sicher und geborgen. So als hätte ihn eine große Hand beschützt. Gott verspricht uns bei der Taufe: »Ich halte dich in meiner Hand geborgen.«
Zwei Hände, mit ausgestreckten Fingern aneinandergelegt, bilden eine schützende Höhle (mit ein wenig Fantasie einen bergenden Bauch).
Hier kann das Lied »Vom Anfang bis zum Ende« (s. »Lieder« oben) gesungen werden.
Bergende/haltende Hand
Eine flauschige Feder (oder ein anderer feiner Gegenstand) wird den Kindern behutsam in die Hand gelegt. Sie können die Erfahrung der bergenden und haltenden Hand selbst nachvollziehen.
Impuls: Jona wird von einem Fisch verschlungen, den Gott geschickt hat. Der Fisch rettet Jona vor dem Ertrinken. Der Fisch ist ein altes Symbol für Jesus Christus und war ein Geheimcode der ersten Christen. Die Anfangsbuchstaben des griechischen Wortes für »Fisch« (= ICHTHYS) stehen auch für ein kleines Glaubensbekenntnis: Jesus Christus – Gottes Sohn – Retter. In der Taufe verspricht Jesus, unser Retter, für immer bei uns zu bleiben.
Angelspiel
Hier kann ein Angelspiel gespielt werden. Zur Stärkung gibt es Salzkräcker in Fischform.
Fische ausstechen
Aus (farbigen) Wachsplatten kann jedes Kind mit einer Ausstechform einen Fisch ausstechen. Alle Fische werden auf einer großen, weißen Kerze angebracht (die auch bei der Station »Licht« eingebaut werden.)
Impuls: Nachdem der Fisch Jona ausgespuckt hatte, konnte Jona wieder das Sonnenlicht sehen. Er war wie »neu geboren«. Wir sagen zu einer Geburt auch: »Jemand erblickt das Licht der Welt.« Jesus hat einmal von sich gesagt: »Ich bin das Licht der Welt« (Johannes 8,12).
Kerzen herstellen
Durch Tunnel kriechen
Die Kinder krabbeln durch einen Kriechtunnel oder einen mit Decken verhängten Stuhltunnel und machen die Erfahrung, wie es nach der Dunkelheit wieder hell wird.
Frank Widmann (Hg.) Kinder erleben Taufe und Abendmahl
Mit fünf komplett ausgearbeiteten Gottesdienstentwürfen und vielen kreativen Erzählvorschlägen zu biblischen Geschichten.
Hier finden Sie kindgerechte und praxiserprobte Gottesdienstmodelle und biblische Erzählungen zu Taufe und Abendmahl. Im Blick sind Kinder im Alter von 5 – 9 Jahren.
Die Entwürfe für den Kindergottesdienst sind komplett ausgearbeitet. Sie können direkt so übernommen oder leicht an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.
Die spannenden Nacherzählungen aus der Bibel lassen sich aber nicht nur im Gottesdienst verwenden, um mit Kindern Taufe und Abendmahl zu feiern. Ebenso anregend sind sie für den Religionsunterricht oder für die religionspädagogische Arbeit in Kindertagestätten.
Die kreativen Erzählmethoden werden mit zahlreichen Fotos vorgestellt und sind Schritt für Schritt erklärt.
Die Methoden und Erzählungen sind unter anderem:
– Ein nasser Petrus als Nacherzählung aus dem Matthäus Evangelium
– Eine freie Erzählung zur Kindersegnung von Jesus
– Der Auszug aus Ägypten mit einer Wäschespinne nacherzählt
– Jonas Rettung mit animierter PowerPoint Präsentation
– Jesus und die Frau am Jakobsbrunnen als Mitmachgeschichte
– Die Tochter des Jaїrus – Mit einem Bodenbild erzählt
– Der Kämmerer aus Äthiopien mit Sprechzeichnen
– Erzählung zum Besuch der drei Männer bei Abraham
– Zachäus mit Verkehrsschildern erzählt
– Elia als ein Ein-Personen-Theater mit einer Decke erzählt
– Speisung der 5.000 mit dem Sketchboard erzählt
– Das Gleichnis des verlorenen Schafs mit Symbolgestaltung erzählt
– Die zehn Aussätzigen mit dem Besen erzählt
– Das Gleichnis des großen Mahls mit Sprechzeichnen erzählt
– Die Emmausjünger mit Egli-Figuren / biblischen Erzählfiguren erzählt
Annährung an Jona 1 und 2: Gemeinsam wird Jona 1 und 2 in der Bibel gelesen. Dann werden vier Karten in die Mitte gelegt, auf denen je eines der folgenden Worte steht: Auftrag – Flucht – Rettung – Gebet.
Jede Person bekommt einen Muggelstein, den sie auf die Karte legt, die Antwort gibt auf die Frage: »Welcher Teil der Erzählung ist für mich wichtig?«
Dann tauschen sich alle darüber aus, warum sich wer welche Karte ausgesucht hat. So werden die verschiedenen Aspekte der Erzählung beleuchtet.
Annäherung an Jona 2: Gemeinsam wird das Lied »Bist du mein Gott« (Wwdl 7) gelesen oder gesungen. Alle Mitarbeitenden suchen sich einen oder zwei Sätze daraus aus, die sie ansprechen. Die Gruppe tauscht sich darüber aus, warum sie sich diese Sätze ausgesucht haben. Welche Gefühle werden transportiert? Welche Hoffnungen? Können sich die Mitarbeitenden in den Worten des Liedes wiederfinden?
Name: Jona wird von Gott bei seinem Namen gerufen. Wer beim Namen gerufen wird, weiß, er oder sie ist gemeint. Für Kinder ist ihr eigener Name wichtig. Ihre Eltern haben genau diese Namen für sie ausgesucht.
Wissen die Kinder, warum ihre Eltern auf diesen Namen gekommen sind?
Hat ihr Name eine besondere Bedeutung?
Auftrag: Auch Kinder bekommen immer wieder Aufgaben übertragen. Manche erledigen sie gern, manche weniger gern. Auch wenn es bei Jona nicht darum geht, ob er gerade Lust dazu hat, den Auftrag Gottes auszuführen, kennen auch die Kinder dieses Gefühl der Lust und Unlust.
Was tue ich gern für andere, was nicht?
Woran liegt das?
Geborgen sein: Im Fisch ist Jona geborgen und spürt Gottes Nähe. Kinder brauchen Trost und Geborgenheit. Sie haben Orte, an denen sie sich sicher fühlen (und vielleicht auch solche, an denen sie das nicht tun). Wenn Kinder sich einsam fühlen, brauchen sie Menschen, die für sie da sind.
Wer sind solche Menschen?
Wo sind solche Orte?
Was hilft, wenn man nicht weiterweiß?
Das sind elementare Fragen, die auch Kinder betreffen.
Vorbereitung: Gemeinsam mit den Kindern wird überlegt, was ihre Lieblingsorte sind: »Wo fühle ich mich besonders wohl?« – »Wo fühle ich mich geborgen?« (Evtl. schon in der Woche vorher den Auftrag geben, dass die Kinder von dem Platz/der Situation ein -kleines- Bild mitbringen können, wo sie sich besonders sicher und geborgen fühlen.)
Gott, du bist bei uns. Du tröstest uns.
Du hältst uns fest. Bei dir sind wir geborgen.
Bei dir sind wir sicher. So sicher wie …
(Hier nennen die Kinder »ihre« Orte, an denen sie sich sicher fühlen oder legen die mitgebrachten Bilder davon an die Kerze. Wer nichts sagen will, kann dies schweigend tun.)
So bist du Gott. Danke.
Amen.
(Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«) Die Kinder schreiben ihre Namen neben »Jona« auf das Plakat. So wird deutlich: Auch die Kinder gehören zur Geschichte, die uns alle betrifft.
Auf Klebezettel/Blätter wird geschrieben, was den Kindern hilft, wenn sie Angst haben. Der Fischbauch wird aufgeklappt und die Zettel hineingeklebt. Die Bilder von Orten, an denen die Kinder sich besonders sicher und geborgen fühlen, werden außen auf den Fisch geklebt. So wird deutlich, worin Jonas Rettung besteht: Gott tröstet ihn und bringt ihn in Sicherheit.
Wie hört es sich an, wenn der Name auf verschiedene Weise gesagt wird (liebevoll, fordernd, lächelnd, verärgert …)? Wie hat Gott den Namen von Jona wohl ausgesprochen. Die Kinder können es ausprobieren.
Wie hat Jona sich wohl gefühlt, als Gott seinen Namen gesagt und ihn beauftragt hat? Wie muss man meinen Namen sagen, dass ich tue, worum man mich bittet?
Nacheinander darf sich jedes Kind unter eine große Decke legen (durch die möglichst kein Licht durchkommt). Jemand aus dem Team legt dann dem Kind unter der Decke eine Hand auf den Rücken und flüstert ihm zu: »NN, bei Gott bist du geborgen.« Dann zählen alle laut: 1-2-3 und heben die Decke hoch. Das nächste Kind kommt an die Reihe.
Material: Klangschale; Blätter mit Jonapsalm
Manchmal hört man seinen Namen ja gern. Wenn jemand zu einem sagt: »NN, ich habe dich soooo lieb!« Oder: »NN, das hat hast du richtig toll gemacht!« Manchmal hört man seinen Namen auch nicht so ganz gern: »NN, jetzt räum endlich auf!« Oder: »NN, lass das jetzt endlich!« Heute erzähle ich euch von einem, der hat seinen Namen auch gehört. Gott hat seinen Namen gesagt. Stellt euch das mal vor. Wie sich das wohl angehört hat? Hört zu.
Den ganzen Tag hat Jona gearbeitet. Er hat die Tiere versorgt und sich um sein Feld gekümmert. Jetzt ist er müde. Er will sich ausruhen. Aber die Sonne brennt so stark. Da ist ein Baum! Schatten. Wunderbar. Jona legt sich hin. »Sehr gemütlich«, denkt er, »endlich Pause.«
(Klangschale)
»Jona!« – »Ja? Wer bist du?« – »Ich bin Gott.« – »Gott?« – »Ja, genau. Gott. Ich habe einen Auftrag für dich, Jona. Du musst nach Ninive gehen.« – »Nach Ninive? Aber da sind alle böse, das wissen doch alle!«, ruft Jona entsetzt. »Eben«, sagt Gott, »in Ninive sind die Menschen böse. Sie sind neidisch, die armen Menschen sind ihnen egal, sie sind geizig und wollen alles für sich haben. Darum werde ich die Menschen in Ninive bestrafen. Ich werde die Stadt zerstören. Das sollst du ihnen sagen«.
Aber Jona will nicht nach Ninive. Er hat Angst. Darum geht er heimlich zum Hafen. Er versteckt sich auf einem Schiff. Es soll ihn mitnehmen bis ans Ende der Welt. »Da wird Gott mich nicht finden«, denkt Jona. Aber natürlich stimmt das nicht. Gott ist doch überall. Sogar am Ende der Welt.
Als das Schiff weit draußen auf dem Meer ist, schickt Gott einen Sturm. Einen furchtbar schlimmen Sturm. Meterhoch schlagen die Wellen über das Schiff. Die Seeleute sind verzweifelt. Sie haben schon alles über Bord geworfen, was nur ging. Aber es hilft nichts. Die Wellen werden immer höher und höher. Bald wird das Schiff untergehen. »Jetzt hilft nur noch beten!«, rufen die Seeleute. »Jeder muss zu seinem Gott beten! Du auch, Jona!«
Da versteht Jona. Er sagt: »Ich kann nicht zu meinem Gott beten. Mein Gott hat den Sturm geschickt. Ich wollte vor ihm weglaufen, aber das geht nicht. Ihr müsst mich ins Meer werfen. Dann hört der Sturm auf.« – »Ins Meer?«, rufen die Seeleute entsetzt. »Aber dann ertrinkst du!« – »Es geht nicht anders«, antwortet Jona.
Da werfen die Seeleute Jona tatsächlich über Bord. Mitten hinein in die tosende See. Jona versinkt in den Wellen. Im gleichen Moment legt sich der Sturm. Die Seeleute sind gerettet.
Und Jona? Jona auch! Stellt euch vor: Gott hat nämlich nicht nur einen Sturm geschickt, sondern auch einen großen Fisch. Der verschluckt Jona. Jetzt ist Jona in Sicherheit. Im Bauch des Fisches kann ihm nichts geschehen. Gott hat Jona gerettet. Jetzt begreift Jona: Gott ist überall. Sogar am Ende der Welt. Jona betet und dankt Gott:
Material: Klangschale
Es war heiß. Die Sonne brannte. Jona schwitzte. Den ganzen Morgen hatte er seine Tiere versorgt, seine Schafe und Ziegen. Hatte ihnen Wasser gegeben, sie gemolken, alles versorgt. Jetzt war da noch die Milch in einem Beutel, nachher würde er die Milch zu Käse machen. Aber nicht jetzt. Jetzt brauchte er erst einmal eine Pause. Da stand ein Baum. Wie schön, Schatten! Jona machte es sich gemütlich. Endlich ausruhen. Endlich schlafen. Er legt sich hin. So konnte es bleiben!
(Klangschale)
»Jona!« Jona schreckte hoch. »War da was? Nein, ich glaube nicht.« Jona legte sich wieder hin. Er wollte doch schlafen. »Jona!« Oder doch? Aber hier ist doch niemand. Jona machte es sich wieder bequem. Er wollte sich doch ausruhen. »Jona!« Tatsächlich. Eine Stimme. Sie rief seinen Namen. »Wer ist da?«, fragte Jona. »Ich bin Gott«, sagte die Stimme. »Ich habe einen Auftrag für dich.« – »Aber ich wollte doch gerade schlafen«, erwiderte Jona. »Du kannst jetzt nicht schlafen.« – »Warum nicht? Ich bin müde. Ich will mich ausruhen. Das habe ich mir verdient.« – »Du musst nach Ninive.« – »Ninive?«, rief Jona entsetzt. »In Ninive sind alle böse. Das wissen doch alle! Die Menschen sind neidisch, geizig, sie denken nur an sich und wollen alles für sich haben. Da will niemand hin. Ich auch nicht!« – »Ich weiß, Jona«, antwortete Gott. »Genau das ist ja das Problem. Die Menschen in Ninive machen mich sehr traurig. Wenn ich ehrlich bin, sogar wütend. Sie sind böse. Sie sind gemein. Die Armen werden immer ärmer. Die Reichen immer reicher. Niemand kümmert sich um jemand anderen. Alle denken nur an sich selbst. Darum werde ich die Menschen von Ninive bestrafen. Ich werde Ninive zerstören. Das sollst du den Menschen in Ninive sagen. Du musst nach Ninive gehen, Jona.«
Aber Jona wollte nicht nach Ninive. Auf keinen Fall. Er wollte nicht dahin, wo alle böse sind. Darum schlich er sich heimlich zum Hafen. Mit einem Schiff wollte er wegfahren. Bis ans Ende der Welt. Ganz weit weg von Gott. Jona wusste noch nicht, dass Gott überall ist. Auch am Ende der Welt. Aber er wird es noch erfahren.
Jona kletterte bis in den Bauch des Schiffes. Ganz nach unten. Das Schiff schaukelte sanft. Das Meer war ruhig. Jona machte es sich gemütlich. Endlich ausruhen. Endlich schlafen. Wunderbar. So konnte es bleiben.
Aber auf einmal schreckte Jona hoch. Das Schiff schaukelte nicht mehr, es schwankte. Das Meer war nicht mehr ruhig, sondern ein tosendes Chaos. Ein Sturm! Ein fürchterlicher, schrecklicher Sturm! »Wir gehen unter!«, schrien die Seeleute. »Wir werden alle sterben! Betet! Jeder zu seinem Gott. Jona, du auch!« In diesem Moment begriff Jona, was geschah. »Ich kann nicht beten«, sagte er kleinlaut. »Ich bin schuld. Mein Gott hat den Sturm geschickt. Werft mich über Bord.« »Dich? … Über Bord? … Aber dann ertrinkst du!«, brüllten die Seeleute gegen den Wind. »Es muss sein«, schrie Jona zurück. Da nahmen die Seeleute Jona schweren Herzens und warfen ihn über Bord. Hinein in die tosende Flut.
Jona versank im Wasser und das Meer beruhigte sich. Die Seeleute waren gerettet. Bestimmt waren sie froh. Bestimmt beteten sie und dankten ihrem Gott dafür. Und Jona? Jona sank immer tiefer, bis er dachte: »Tiefer geht es nicht mehr. Noch tiefer kann ich nicht sinken. Das ist jetzt tatsächlich das Ende der Welt. Jetzt sterbe ich.«
In dem Moment schickte Gott einen großen Fisch. Er verschluckte Jona und trug ihn in seinem Bauch in Sicherheit. Erst wusste Jona gar nicht, wie ihm geschah. Aber dann verstand er: »Gott hat mich gerettet.« Da lobte Jona Gott und betete: »Gott, du hast mich gerettet! Ich bin versunken im tiefen Meer. Ich war voller Angst. Ich dachte, ich sterbe. Aber du warst da und hast mich gehört. Du warst da und hast mich gerettet. Du bist überall, Gott. Ich danke dir!«
Drei Tage lang war Jona im Bauch des Fisches. Nach drei Tagen ließ der Fisch Jona frei. Da ging Jona nach Ninive.
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