Am See Tiberias

I. Vorüberlegungen

Zugänge für den
Vorbereitungskreis

Der Vorbereitungskreis sollte sich Zeit nehmen, den Text gründlich durchzuarbeiten. Die Verwendung von Kopien aus mehreren Bibelübersetzungen (z. B. Basisbibel, Stuttgarter Erklärungsbibel) kann hilfreich sein.

Mögliche Arbeitsschritte:

1.Jeder liest den Text für sich und markiert Auffälligkeiten.

2.Sammlung: An welche biblischen Geschichten erinnert der Text? (Fischzug des Petrus, Berufungsgeschichte, Abendmahl, Tod und Auferstehung)

3.Austausch und Gespräch über die zuvor markierten Auffälligkeiten.

4.Welche weiteren Fragen ergeben sich aus dem Text?

Ein anderer Textzugang:

Vor dem Lesen des Textes erprobt der Vorbereitungskreis die unter Kreative Umsetzung vorgeschlagene Körperübung (s. Seite 186).

Zum Text / zum Thema

Die Jünger sind an den See Tiberias (Genezareth) in ihren alten Beruf zurückgekehrt. Sie fühlen sich schuldig. Sie haben Jesus im Stich gelassen und verleugnet. Sie wissen von der Auferstehung. Aber sie wissen noch nicht, was diese für sie bedeutet.

In der Gestalt am Ufer erkennen die Jünger den Auferstandenen. Jesus beruft sie mit einem wunderbaren Fischfang neu. Die 153 Fische sind die Anzahl der im Altertum bekannten Fischarten (nach Angabe des Kirchenvaters Hieronymus). So bekommt der Fischzug die Bedeutung eines Missionsauftrags. Ihm wird Erfolg verheißen: Das Netz zerreißt nicht.

Jesus lädt die Seinen zum Mahl ein. Hier wird die Erkenntnis der frühen Christen deutlich: Der Auferstandene ist gegenwärtig, wenn Abendmahl gefeiert wird. So wie der Auferstandene am See Tiberias gegenwärtig war, so ist er von nun an stets gegenwärtig, wenn in seiner Gemeinde das Abendmahl gefeiert wird.

Die Kinder und der Text /
das Thema

Im Leben von Kindern gibt es die Trauer über den Verlust eines Tieres oder den Tod eines Menschen. Viele kennen aber auch eine tiefe Traurigkeit über bestimmte Lebenssituationen. Das Gefühl, nicht mehr weiter zu wissen, ist einigen Kindern bekannt. Die Geschichte für diesen Sonntag kann Trost und Zuversicht vermitteln:

‣durch die Botschaft von der Auferstehung,

‣durch die neue Berufung der Jünger,

‣durch die Einladung zum Mahl,

‣dadurch, dass der Weg mit Jesus weitergeht.

Die Kinder können sich in der Situation der Jünger wiederfinden.

In der Feier des Abendmahls können sie spüren, dass der Weg der Botschaft von der Auferstehung bis heute weitergeht.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente

Lieder

Du bist heilig (KKL 41/MKL 2 25/LH 40)

Eingangsliturgie

Legebild „Weg“ (s. Zur ganzen Reihe, S. 184)

Schlussliturgie

Legebild „Weg“ (s. Zur ganzen Reihe, S.184) Weitere Station anfügen:

Die Jesuskerze ist angezündet.

Die Jünger wussten nach Jesu Tod nicht, wie es weitergehen sollte.

Doch dann erschien Jesus ihnen am See Tiberias. Er hat sie zum Mahl eingeladen.

Kleines Brot legen; Jesuskerze daneben; schwarze Tücher entfernen.

Abendmahl

Zum Abschluss kann das Abendmahl gefeiert werden.

Kreative Umsetzung
der Geschichte

Körperübung für die Älteren

Die Körperübung kann die Gefühle der Jünger nach Jesu Tod und die Veränderung durch Ostern vergegenwärtigen.

Anleitung

Ich nenne euch gleich ein Gefühl.

Versucht, es mit eurem Körper auszudrücken.

Wählt dazu eine Körperhaltung und verharrt darin.

Wenn ihr den Ton der Klangschale hört, löst ihr eure Haltung wieder auf. Dann kommt das nächste Gefühl.

Wichtig

Jede und jeder bleibt ganz bei sich.

Niemand wird bewertet.

Niemand kann etwas falsch machen.

Sucht euch jetzt einen Platz im Raum.

Gefühle

traurig sein – ohne Hoffnung sein – zweifeln – einen Lichtblick sehen – Mut fassen – sich auf den Weg machen

Der besondere Tipp

I. Vorüberlegungen

Die Texte der Reihe stammen aus verschiedenen Überlieferungen. In der Zusammenstellung schildern sie die Erfahrungen der Jünger mit dem Auferstandenen.

Mit Jesu Kreuzigung und Tod schien seine Sache zu Ende zu sein. Die Auferstehung änderte die Situation. Zunächst waren die Jünger noch unsicher. Sie konnten die Botschaft von der Auferstehung nicht recht glauben. Die Erscheinungen des Auferstandenen wiesen ihnen jedoch den Weg. Es ist der Beginn des Weges, den das Evangelium weiter in die Welt genommen hat.

Wie die Jünger können wir heute Jesu Gegenwart erfahren:

•beim Abendmahl (See Tiberias),

•in der Verkündigung (Missionsauftrag),

•im Wirken des Heiligen Geistes (Pfingsten).

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe

Psalm 98,1-3

Lieder

Zu Ostern in Jerusalem

(KuS 128/LJ 340/LH 68/KKL 170/KG 74);

Komm, Heiliger Geist (KG 70)

III. Zur Gestaltung der Reihe

Das Bild des Weges ist für Kinder anschaulich. Veränderungen und Entwicklungen sind für sie durch die Darstellung von Lebensstationen nachvollziehbar.

Legebild „Weg“, s. u.: In jedem Gottesdienst legen wir in der Eingangsliturgie einen Weg
(z. B. Stoffbahn) vom Altar in Richtung Ausgang. Darauf werden einzelne Stationen mit Bildern oder Legematerialien dargestellt. Sie erzählen die Erfahrungen der Jünger mit Jesus.

Die Freunde von Jesus, die Jünger, waren etwa drei Jahre mit Jesus unterwegs.

Tuch legen, Jesuskerze angezündet dazustellen.

Sie haben viel erlebt. Sie haben erlebt, wie Jesus die Kinder gesegnet hat.

1. Bild legen; Jesuskerze daneben.

Sie haben erlebt, wie Jesus Kranke geheilt hat.

2. Bild legen; Jesuskerze daneben.

Die Jünger haben erlebt, wie Jesus sich um Menschen gekümmert hat, die keiner sonst leiden konnte.

3. Bild legen; Jesuskerze daneben.

Sie haben erlebt, wie Jesus mit ihnen das Abendmahl gefeiert hat.

Kleines Brot legen; Jesuskerze daneben.

Dann aber kam der Tag, der alles veränderte: Der Tag, an dem Jesus am Kreuz gestorben ist.

Kleines Kreuz mit schwarzem Tuch verhüllen; Jesuskerze ausblasen.

Die Jünger hatten geglaubt:

Er ist Gottes Sohn.

Schwarzes Tuch auf 1. Bild legen.

Sie hatten geglaubt: Er ist der Heiland.

Schwarzes Tuch auf 2. Bild legen.

Sie hatten geglaubt: Er ist der Retter.

Schwarzes Tuch auf 3. Bild:

Alle ihre Hoffnungen waren zerstört.

Doch dann kamen die Frauen vom Grab. Sie erzählten: »Jesus ist auferstanden.«

Jesuskerze anzünden.

Aber dennoch wissen die Jünger nicht, wie es weitergehen soll.

Die Erzählungen in den Gruppen schließen sich an.

In der Schlussliturgie wird für die Geschichte des jeweiligen Sonntags eine weitere Station angefügt.

Der besondere Tipp: Im Buch Gott will in der Mitte sein wird die Pfingstgeschichte mit einem großen Legebild (siehe oben) erzählt, zu dem die Kinder selbst viel beitragen können. Es enthält außerdem 13 weitere Gottesdienstmodelle zu verschiedenen Themen

Der besondere Tipp: Gott will in der Mitte sein

Material

•je ein hellbraunes und ein blaues Tuch,

•fünf Kegelfiguren,

•Holzboot; alternativ: graues Tuch zum Rechteck gefaltet, zwei Ecken eingeschlagen,

•weißes Chiffontuch als Netz

•hellblaues Chiffontuch mit aufgeklebten Papierfischen

•orangfarbenes Chiffontuch (Feuer)

•kleines Brötchen

•Fische aus Papier

•Jesuskerze, Streichhölzer

Die Jünger tun, was Petrus ihnen vorgeschlagen hat. Sie gehen nach Galiläa.

Sie kommen an den See Tiberias. Blaues Tuch legen, hellbraunes Tuch legen.

Petrus ist da. Kegelfigur (KF) auf das hellbraune Tuch stellen.

Thomas ist auch mitgekommen. KF auf das hellbraune Tuch stellen.

Ebenso Nathanael. KF auf das hellbraune Tuch stellen.

Auch Jakobus ist mitgekommen. KF auf das hellbraune Tuch stellen.

Und Johannes. KF auf das hellbraune Tuch stellen.

Petrus sagt: »Ich will jetzt fischen gehen.«

Boot auf das blaue Tuch setzen; KF auf das Boot stellen.

Die anderen Jünger sagen: »Wir kommen mit.« Alle übrigen KF in das Boot stellen.

Die Jünger mühen sich ab. Während der ganzen Nacht fangen sie nichts.

Weißes Chiffontuch auf der linken Seite auslegen – wieder aufnehmen.

Es beginnt, Tag zu werden. Da steht Jesus am Ufer. Aber die Jünger wissen nicht, dass es Jesus ist. Jesus ruft ihnen zu: »Habt ihr nichts gefangen? Habt ihr nichts zu essen?« Sie sagen: »Wir haben nichts gefangen!«

Jesuskerze angezündet auf das hellbraune Tuch stellen.

Da sagt Jesus: »Werft das Netz an der rechten Seite des Bootes aus. Dann werdet ihr etwas fangen.« Das tun die Jünger. Da wird das Netz voll von Fischen.

Sie können es kaum mehr ziehen.Hellbl. Chiffont. mit Papierfischen ans Boot legen.

Johannes ruft: »Es ist Jesus! Es ist der Herr!« Da springt Petrus ins Wasser.

Er schwimmt und watet an Land.

KF Petrus auf das hellbraune Tuch gegenüber der Kerze aufstellen.

Dort sieht Petrus ein Kohlenfeuer brennen. Fische liegen darauf. Brot ist auch da.

Orangefarbenes Chiffontuch als Feuer zwischen Jesuskerze

und Petrusfigur stellen. Brot und Papierfische dazulegen.

Die anderen Jünger fahren das Boot zurück zum Strand.

Petrus hilft ihnen, das schwere Netz an Land zu ziehen. 153 Fische sind es.

Tuch mit Fischen an die Kante zwischen See und Land ziehen.

Jesus lädt sie ein: »Kommt, es ist alles bereit! Haltet mit mir das Mahl!«

Jünger-Figuren im Halbkreis zur Jesuskerze stellen.

Jesuskerze einmal ruhig entlang der Jünger-Figuren führen.

Keiner der Jünger wagt es, Jesus zu fragen: »Wer bist du?«

Sie wissen: »Es ist Jesus, der Auferstandene.«

Jesus nimmt das Brot und gibt es ihnen. Brot hochhalten und wieder ablegen.

Geöffnete, anbietende Hand ruhig entlang der Jünger-Figuren führen.

Ebenso nimmt er auch die Fische und gibt sie ihnen.

Deutende Handbewegung zu den Fischen auf dem orangfarbenen Tuch.

Geöffnete, anbietende Hand ruhig entlang der Jünger-Figuren führen.

Die Jünger werden froh. Sie wissen jetzt: Jesus ist auferstanden.

Leicht geöffnete Hände links und rechts neben der Kerze halten.

Sie wissen jetzt: Er ist bei uns, er feiert mit uns das Mahl.

Beide Hände etwas höher heben. Das ›Umfassen‹ aller Jünger-Figuren andeuten.

Er steht uns bei. Er gibt uns neuen Mut.

Hände segnend über die Kegelfiguren führen. Kurz in der Haltung verweilen.

Zum Einsatz kommen folgende Legematerialien

  • drei (Holz-)Figuren für Jesus, Philippus und Andreas
  • weitere (Holz-)Figuren für die Menschenmenge
  • grünes Tuch für das Gras
  • Brotscheibe fürs Mahl
  • zwei Fotos von Fischen
  • Körbchen/Teller

Jesus sucht Ruhe mit seinen Jüngern

Jesus (Holzfigur hinstellen) ist wieder einmal unterwegs. Aber er ist nicht alleine unterwegs. Viele Menschen folgen ihm, zum Beispiel seine Jünger. Es sind seine Schüler. Philippus und Andreas (zwei weitere Figuren hinstellen) gehören auch dazu.

Da sieht Jesus einen Berg. Er möchte dort mit seinen Jüngern hinaufsteigen. Dort kann er seinem Vater im Himmel besonders nahe sein. Dort findet er Ruhe. Jesus geht mit seinen Jüngern auf den Berg.

Viele Menschen folgen ihm

Plötzlich sieht Jesus, dass ihm ganz viele Menschen gefolgt sind und auf ihn zu gehen (weitere Figuren dazustellen).

Jesus überlegt. Er fragt Philippus: »Wo können wir Brot kaufen, damit diese vielen Leute zu essen haben? Es müssen sicher 5000 Männer sein, dazu noch Frauen und Kinder.«

Philippus antwortet ein wenig ängstlich: »Wir haben nichts zu essen dabei. Was machen wir denn jetzt? Selbst wenn wir viel Geld hätten und davon Brot kaufen könnten, würde das nie und nimmer reichen.«

Auch Andreas macht sich Gedanken: »Schaut mal, hier ist ein kleines Kind. Es hat fünf Brote und zwei Fische … Aber, naja, bei so vielen Menschen wohl doch zu wenig.«

Alle sollen satt werden

Jesus kümmert sich um die Menschen. Er sagt: »Setzt euch alle hin. Hier auf dem Berg gibt es genügend Platz für alle. Außerdem wächst überall weiches Gras.« (Grünes Tuch ausbreiten, Figuren darauf gruppieren.)

Dann nimmt Jesus die fünf Brote (Brotscheibe nehmen) und die zwei Fische (Fischfotos). Er dankt Gott: »Alle guten Gaben, alles was wir haben, das kommt, Herr, von dir. Wir danken dir dafür. Amen.«

Nach dem Dankgebet gibt er den vielen Menschen von den Gaben zu essen.

(Brotstücke und Fotos zwischen die Figuren der Menschenmenge legen.)

Alle bekommen Brot und Fisch. Alle werden satt. Alle sehen glücklich aus. Danach werden die Reste eingesammelt. Die nehmen die Leute nachher mit nach Hause. So verdirbt nichts. (Teller/Körbchen mit Brotstücken füllen.)

Plötzlich ruft die Menschenmenge ganz laut (Figuren »hüpfen« lassen): »Jesus ist wirklich ein Prophet. Er kommt zu uns. Er soll unser König werden.«

Aber Jesus will nicht, dass sie ihn bedrängen. Er zieht sich zurück (seine Figur entfernen). Die Jünger folgen ihm schnell. (Jüngerfiguren entfernen.)

 

I. Vorüberlegungen

In der Einheit geht es darum, dass eine aus unterschiedlichen Gründen bedrohte Gemeinschaft durch das Auftreten und Handeln Jesu eine neue Perspektive erhält: Die Lebenssituation der Menschen wird durch Jesus verwandelt. Das Fest des Lebens geht weiter.

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe

Gebete und Segen

Du bist da 2019, S. 9ff.

Lieder

  • Unser Leben sei ein Fest (EG RT Württ./KuS 438/LJ 617/MKL33)
  • Kommt mit Gaben und Lobgesang (EG 229/KuS 274)
  • Wo Menschen sich vergessen (KuS 506/MKL2 132/LH 27)
  • Du verwandelst meine Trauer  (KuS 411/LJ 508/KG 198/MKL1 9/LH 64/ KL 48 als Kyrieruf zwischen den Fürbitten)
  • Wir sind eingeladen zum Leben (KuS 185)
  • Wir kommen heut‘ zusammen (KuS 202)

Im Rahmen dieser Reihe bietet es sich an, mit den Kindern Abendmahl zu feiern. Anregungen dazu finden Sie in EvKiki 1/18, S. 101, sowie verschiedenen Arbeitshilfen der Landeskirchen.

Lieder zum Abendmahl

  • Komm, sag es allen weiter (EG 225/KuS 268/LJ 142/MKL1 56/KG 204/KKL 97)
  • Gott gibt ein Fest (EG RT/KuS 272)
  • Ich bin das Brot (EG RT/KuS 206)
  • Du bist mitten unter uns (KuS 280)
  • Gib mir ein Stück vom Brot ab (KuS 284)

III. Zur Gestaltung der Reihe

Bibelfliesen-Bildbetrachtung

»Bibelfliesen« kann man gratis herunterladen unter www.fliesenbibel.de:

  • 038 – Berufung des Levi
  • 131 – Hochzeit zu Kana
  • 147 – Speisung der Vielen

Man kann die jeweilige »Bibelfliese« ausdrucken und sie mit den Kindern gemeinsam betrachten. Dabei können zwei Fragen leitend sein:

Was könnt ihr auf diesem Bild sehen und entdecken? Was wollte der Maler damit wohl ausdrücken

Bibelfliesen gestalten

Mit den Kindern kann man Bibelfliesen selber gestalten. Weiße Fliesen bekommt man im Baumarkt (nach günstigen Restposten fragen). Die Kinder können sie mit blauer Porzellan-Malfarbe oder schwarzem Edding bemalen. Am besten fertigen sie zuerst eine Skizze auf Papier an.

Altar gestalten

Die Kinder können mit den selbstgemalten Fliesen gemeinsam eine Tischplatte gestalten. Dazu werden die fertigen Bibelfliesen auf eine Span- oder Holzplatte geklebt und verfugt. Die Platte kann entsprechend der Fliesenzahl im Baumarkt zugesägt werden und künftig in der Kinderkirche als »Altartisch« dienen. Die Fliesenplatte wird dazu auf einen Hocker oder eine Kiste gestellt.

Julie-Sophie Daumiller und Frank Widman

I. Vorüberlegungen

Zugänge für den Vorbereitungskreis

Die Mitarbeitenden empfinden das Teilen nach: Der sonst üppig gedeckte Tisch mit Leckereien für eine gelingende Kinderkirch-Vorbereitung wird nur sehr sparsam gedeckt. Ziel ist es, den »Mangel« sichtbar zu machen. Danach sprechen wir über den Mangel. Das wenige, das auf dem Tisch steht, teilen wir und essen im Anschluss gemeinsam davon. Wie fühlt sich Mangel an? Hat es gereicht für alle? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum? Wir teilen unsere Beobachtungen mit. Unsere Erkenntnis könnte sein: Der Mangel kann reichen. Teilen kann helfen. Alle können satt werden

Zum Text / zum Thema

Jesus zieht mit seinen Jüngern auf einen Berg. Auf dem Berg kann Jesus Gott, seinem Vater, nahe sein. Eine Menschenmenge folgt ihm. Sie wollen dabei sein, wenn Jesus wieder Kranke heilt. Eine Krankenheilung schließt sich aber nicht an, sondern ein Speisewunder.

Im Johannesevangelium vollzieht Jesus sieben Wunder, die auch »Zeichen“ genannt werden. Sie sollen zeigen, dass das Reich Gottes auf Erden bald kommt. Aber das wird noch eine Weile dauern. Die Menschen sind dazu noch nicht bereit. Das macht Jesus deutlich, indem er Philippus auf die Probe stellt und dann zeigt, wie 5000 Männer satt werden können. Frauen und Kinder sind nicht mitgerechnet, wobei wir davon ausgehen können, dass sie auch dabei gewesen sind. Philippus antwortet pragmatisch: Die Menge ist zu groß und das Geld zu wenig, um alle satt zu bekommen.

Dabei verkennt Philippus, dass der Mensch nicht vom Brot alleine lebt (Matthäus 4,4), sondern Gott auch anders satt machen kann. Das wird sichtbar, als Jesus mit fünf Broten und zwei Fischen die versammelte Menschenmenge satt bekommt. Zwölf Körbe Brot bleiben sogar übrig – eine Anlehnung an die zwölf Stämme Israels aus dem Alten Testament. Es gibt noch weitere Anklänge aus dem Alten Testament, in dessen Tradition Jesus stand. Wie ein Hausvater bricht Jesus das Brot, spricht das Dankgebet und gibt es an die Mahlgemeinschaft weiter. Wenn wir diese Worte lesen, können wir dabei an eine Feier des christlichen Abendmahls denken.

Die Kinder und der Text / das Thema

Auch Kinder machen solche Erfahrungen von Mangel. Zum Beispiel, wenn die Brotdose zuhause vergessen wurde. Dann fehlt in Kindergarten oder Schule das Pausenbrot. Es ist eine sehr unangenehme Situation für Kinder, wenn sie kein Essen dabeihaben. Was kann in dieser Situation Abhilfe schaffen? Häufig schaffen es die Kinder allein, zu teilen und von ihrem »Reichtum« abzugeben. Am Ende ist derjenige, der ohne Brot kam, reich beschenkt worden und muss keinen Hunger leiden.

Das können die Kinder in der Geschichte nachvollziehen und verstehen: Fünf Brote und zwei Fische reichen auf keinen Fall für 5000 Männer. Frauen und Kinder sind da nicht mal mitgerechnet. Und doch werden am Ende alle satt: Jesus schafft es, die Menschen satt zubekommen. Er gibt ihnen das Brot des Lebens. Jesus sorgte sich um die Menschen damals. Jesus sorgt sich auch um die Menschen heute.

 

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente

Einstieg mit Verweis auf die gestaltete Mitte (in dieser Mitte liegen nur drei Dinge: die Kerze der Kinderkirche, das Kreuz der Kinderkirche und ein Brötchen):

Schaut einmal in die Mitte. Was fällt euch auf? Genau, da liegt ein Brötchen neben der Kerze und dem Kreuz. Aber es ist nur ein Brötchen. Wenn ihr jetzt in die Runde schaut, dann fällt euch auf: Heute sind wir viele Kinder. Wie können alle von diesem einen Brötchen satt werden? Vielleicht habt ihr ja schon eine Idee? Aber darauf kommen wir später zurück.

Die Großen nehmen das Brötchen aus der Mitte und machen sich auf den Weg zum Picknick (s. Picknick) . Die Kleinen lernen die Geschichte mit Legematerialien kennen (s S. 35).

Lieder siehe »Reihe: Jesus in der Mitte«

Kreative Umsetzung der Geschichte

Bibelfliesen

Siehe »Reihe Jesus in der Mitte«

 

Geschichte interaktiv erleben

Für die Größeren: Diese spielen Menschenmenge, Mitarbeitende spielen Jesus und Jünger.

»Wir spielen die Geschichte über die Speisung der Vielen nach. Wir machen einen Zug durch das Gemeindehaus.«

In einem der Räume im Gemeindehaus wird dann ein Platz für das Picknick ausgesucht und gemeinsam gegessen. Dabei und danach können die Geschichte und die gemachten Erfahrungen besprochen werden. Mit den Kindern kann auch besprochen werden, was dies für Auswirkungen auf den Alltag haben könnte (Pausenbrot abgeben, mit Geschwistern teilen …).

Picknick

Nach der interaktiven Geschichte der Großen erleben wir das Teilen persönlich und hautnah. Wir teilen wenig Essen und alle werden satt. Je nach Größe der Kinderkirche, Brötchen kaufen oder selber backen. Nach Bedarf und Größe der Kinderkirche können die Kleinen miteinbezogen werden.

Im Anschluss an die Geschichte bietet sich jeweils ein Gespräch über die Geschichte und die Erfahrungen der Kinder an.

 

 

Der besondere Tipp: Die Speisung der 5000 mit dem Kamishibai erzählen: »Die wunderbare Brotvermehrung« enthält einen Erzählvorschlag, der der Gruppe angepasst werden kann.

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