Von der Autorin gibt es auch Bausteine für einen Familiengottesdienst zum 1. Advent zum Herunterladen
Siehe »Zur ganzen Reihe«
Wir sagen euch an den lieben Advent (EG 17,1)
Kleine rote Herzen aus Filz, Tonpapier oder Glas können beim Fürbittengebet zum Kreuz oder zur Kerze in die Mitte gelegt werden.
Im Gebet öffnen wir unsere Herzenstüre für andere Menschen, die wir liebhaben oder an die wir denken, weil sie Hilfe brauchen. Und wir legen diese Menschen Gott ans Herz.
Je nach Situation können die Kinder den Namen laut sagen oder ihn nur denken, wenn sie ein Herz in die Mitte legen.
An der Tür zum Kindergottesdienstraum oder an der Kirchentür kann eine Person stehen, die für jedes Kind/jede Familie die geschlossene Tür öffnet und dazu sagt: »Willkommen. Die Tür ist offen für dich/euch.« Bei einer kleineren Kindergottesdienstgruppe geht das gut und alle erleben so das »Willkommenszeichen« der offenen Türe.
(nach der Spielszene)
Wir überlegen gemeinsam, was mit dem Symbol der »Herzenstür« gemeint sein könnte. Eine Körperübung kann zu Antworten helfen:
1. Wir formen die Hände zur Faust, überkreuzen die Arme über der Brust, machen die Schulten rund, ziehen das Kinn Richtung Brust.
2. Dann breiten wir die Arme weit aus, die Handflächen öffnen sich, wir heben den Kopf, wir drehen uns ein wenig hin und her und sehen die anderen neben uns.
Im Advent warten wir auf Jesus. An Weihnachten feiern wir auf seine Geburt. Wir glauben: Jesus ist der König, von dem schon der Prophet Sacharja vor langer Zeit erzählt hat. Wir können unsere Herzenstür für ihn aufmachen.
Wir singen die 5. Strophe des Liedes.
Wenn der lange erwartete Besuch kommt, dann bringt er oft ein Geschenk mit. Wir suchen »Geschenkworte« in den Strophen des Liedes.
Die Kinder suchen sich dann ein Geschenkwort aus (Heil, Leben, Freudensonne …) und gestalten dieses auf einer Karte (mit Farben, Zeichnungen, Schrift …). Daraus kann ein Gemeinschaftsbild entstehen: Auf ein Plakat wird in die Mitte die Kopie des Liedes geklebt. In großen Buchstaben steht dabei: »Jesus kommt und bringt uns …“ Die gestalteten Karten werden wie eine Art Kranz drumherum geklebt.
Erzähltasche für Advent und Weihnachten
Enthält alles, was ihr braucht, um Weihnachten in verschiedenen Gruppen und immer wieder neu lebendig werden zu lassen.
Der genaue Inhalt ist im Shop aufgelistet. Alle Inhalte auch einzeln bestellbar. Enthält auch das Buch rechts oben sowie das Kartenset »Sternenweg nach Bethlehem«
€ 189,00; Best.-Nr. S9038
Peter Hitzelberger
Advent und Weihnachten mit Legematerial gestalten
Neben der Weihnachtsgeschichte werden weitere Bibelgeschichten und Erzählungen aus der Kindheit Jesu mit den Legematerialien »sichtbar« gemacht. Ab 4 Jahren.
€ 21,00; Best.-Nr. 2160
Sternenlicht
Bastelbogen schon für die Jüngsten
Die sechs Sternzacken erzählen die Weihnachtsgeschichte nach Lukas 2. Diese können euf einer Seite selbst ausgemalt werden.
€ 1,30 (ab 10 Ex. je € 1,20);
Spielszene zum Lied »Macht hoch die Tür«; Personen: Erzähler*in, Prophet Sacharja, Josia aus Jerusalem, Flaschensammler, zwei Kinder,
Erzähler*in: Wir befinden uns im Jahr 520 vor Christus. Vor dem Tor der Stadt Jerusalem sitzt der Prophet Sacharja über eine Schriftrolle gebeugt und schreibt ganz vertieft. Da kommt Josia. (Josia tritt auf)
Josia: (zu den Kindern) Gleich bin ich bei Sacharja. Ich will ihn besuchen. Ah, da ist er ja. Er sitzt wieder vor seinem Haus am Stadttor und schreibt. Ihr müsst wissen: Er ist ein Prophet. Er kennt sich aus mit Gott und der Welt. Was er sagt und aufschreibt, das kommt von Gott. Ich bin neugierig, was er gerade schreibt. (Geht zu Sacharja, der ihn kaum bemerkt) Schalom, Sacharja. Sacharja: Hm.
Josia: Sacharja, was schreibst du denn? Erzähl es mir bitte.
Sacharja: Ich schreibe von dem König, den uns Gott versprochen hat.
Josia: Ein König? Das ist ja toll. Einen richtig starken König, den könnten wir brauchen! Der müsste hier mal so richtig aufräumen und für Ordnung sorgen. Wann kommt er denn? Jetzt gleich? Dann müssen wir das Tor ganz weit aufmachen, damit er Platz hat. Er kommt ja dann auf seinem prächtigen Pferd zu uns geritten.
Sacharja: Nein, einen König auf einem Pferd erwarte ich nicht. Der König, den uns Gott verspricht, kommt auf einem Esel. Ich schreibe gerade davon.
Josia: Was? Auf einem Esel? Auf einem Esel reiten doch heutzutage nur die Armen. Aber er hat ja viele Soldaten dabei. Er soll doch unsere Feinde verjagen. Los, machen wir das Tor auf! Platz für den großen König und seine Armee!
Sacharja: Josia, ich glaube, er hat keine Armee. Er kommt auch nicht, um jemand zu verjagen.
Josia: (schüttelt verständnislos den Kopf) Das verstehe ich nicht.
Sacharja: Weißt du, der König von dem ich hier schreibe, der ist anders als du ihn dir jetzt vorstellst. Der König, den uns Gott verspricht, der ist anders als wir alle denken: Der hat keine Soldaten dabei und kein großes Gefolge. Und trotzdem bringt er den Menschen ganz viel mit.
(Mann, bepackt mit Plastiktüten voller Leergut, tritt auf. Er leuchtet mit einer Taschenlampe in einen Mülleimer, holt eine Pfandflasche heraus, steckt sie in eine Tüte. Dann setzt er sich müde auf den Boden. Josia geht zu ihm)
Josia: Äh, hallo?! Nicht hier hinsetzen! Gleich kommt der große König, den Gott schickt. Wir müssen das Tor aufmachen. Und die Straße schmücken. Hier soll alles schön und ordentlich sein, wenn der König in die Stadt einzieht. Geh mal weiter.
(Mann bleibt sitzen)
(Zwei Kinder treten auf; sie malen ein Hüpfspiel auf den Boden und fangen an zu spielen)
Josia: Oh, nein! Jetzt kommen auch noch Kinder. (Geht zu den Kindern) Hallo, ihr beiden. Geht mal woanders hin. Ihr stört hier. Denn gleich kommt der große König. Wir brauchen Platz.
(Kinder hören auf zu spielen, bleiben allerdings da; Flaschensammler will stöhnend aufstehen)
Sacharja: (legt seine Schriftrolle beiseite, geht zu dem Flaschensammler) Nein, nein, bleib da. Der König kommt gerade zu dir. Er kommt zu den Menschen, die zu wenig Geld haben. Zu denen, die traurig sind. Gerade denen will er helfen.
(Wendet sich an die Kinder) Er kommt zu allen. Auch zu den Kindern. Spielt doch weiter. Wir können alle zusammen auf den König warten.
(Kinder nehmen das Spiel wieder auf)
Josia: (schaut verständnislos zum Mann und den Kindern) Er kommt zu den Kindern? Und den Armen?
Sacharja: Er kommt nicht nur zu den Armen – er ist selber arm.
Josia: Was? Der König, den Gott schickt, ist arm? Dann müssen wir ihm einen Palast bauen! Er braucht unbedingt einen großen Palast. Und einen goldenen Thron.
Sacharja: Warte, Josia! Dieser König braucht keinen Palast und keinen Thron. Er kann ohne Palast und ohne Thron König sein. Er ist ein ganz anderer König. Er regiert auf ganz andere Weise.
(vorsingen/nachsingen)
Josia: Sacharja, dann erzählt uns bitte noch mehr von dem König. Was hast du denn noch über ihn aufgeschrieben? Woher kommt er denn?
Sacharja: Er wird aus Bethlehem kommen. Das hat schon der Prophet Micha gesagt.
Josia: Was, aus Bethlehem? Aus diesem kleinen Nest! Ja, ja, ich weiß schon … da ist auch der große König David auf die Welt gekommen. Aber heute ist Bethlehem ein Nest. Ein kleines unbedeutendes Dorf. Und da soll er herkommen? Das ist doch kein Ort für einen richtigen König! Ich versteh das alles nicht. Der König, auf den du wartest, der ist wirklich anders, als der König, den ich mir vorstelle.
Sacharja: Ja, dieser König ist anders, als die meisten sich das vorstellen. Er bringt keine prächtigen Wagen und Reiter mit. Er hat ganz Anderes dabei: Er bringt Freude mit für die Traurigen. Und Trost für die, die ein schweres Herz haben.
(vorsingen/nachsingen)
Sacharja: Weißt du was, Josia, vielleicht braucht unser König gar kein so großes Tor, um in die Stadt einzuziehen. Ich glaube, er braucht ganz andere Türen.
Josia: Andere Türen? Wie meinst du das?
Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 4/2025
Bausteine für einen Familiengottesdienst; zur Reihe Lieder im Advent, »Macht hoch die Tür«
Ein Licht geht uns auf, in der Dunkelheit
(KuS 140, KKL 112, HuT 53, MKL1 123);
Tragt in die Welt nun ein Licht (KuS 70, KKL 58, EGplus 51, MKL1 132) – mit den Kindern eigene Strophen dichten;
Herr, erbarme dich, führe uns ins Licht
(KKL 204);
Zünd ein Licht an
(Zu den beiden letztgenannten findet ihr Noten, Texte und Mitsingvideos im Internet unter »mikula-kurt«)
Siehe »Zur ganzen Reihe«
Lieber Gott,
das Licht der Kerzen tut uns gut.
Jetzt im Advent freuen wir uns besonders daran.
Wir denken an alle Menschen, die es schwer haben und ein Hoffnungslicht brauchen.
(Die Kinder können laut sagen, an wen sie denken oder nicht; evtl. Kerzen dazu anzünden.)
Hilf uns, dein Licht weiterzugeben.
Gemeinsam beten wir: Vater unser …
Wenn sich der Kindergottesdienstraum verdunkeln lässt, können wir einen Moment gemeinsam im Dunkeln verweilen und dann ganz bewusst die Kerzen am Adventskranz anzünden. Dazu kann zweimal die erste Zeile des Themenliedes gesungen werden (»Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit«). So ist der Anfang des Liedes schon bekannt und mit der Erfahrung von Licht verbunden. Kinder können von eigenen Erfahrungen mit Dunkelheit und Licht erzählen.
Breite, nicht zu hohe Marmeladengläser zu Lichtgläsern machen.
Jüngere Kinder können helles Transparentpapier in Schnipsel reißen und mit Kleister aufkleben.
Ältere Kinder können ein Glas für zu Hause und eins zum Verschenken basteln. Wer würde sich über ein solches Licht freuen?
Leere Marmeladen- oder Kerzengläser, die gut in Kinderhände passen, mit einem Teelicht oder einer Kerze bestücken. Tipp: Die Kerzen mit Wachsplättchen oder doppelseitigem Klebeband fixieren, damit sie beim Tanzen nicht verrutschen.
Vor dem Kerzentanz den Umgang mit dem Licht besprechen:
Für einen Kerzentanz reichen einfache Tanzformen:
Getanzt wird auf eine ruhige »Schreitmusik« oder auf das langsam gesungene Themenlied (s. oben, »Lieder«).
Mia liegt im Bett. Sie soll jetzt schlafen. Aber sie kann nicht. Es ist so dunkel. Und im Dunkeln ist es Mia mulmig. Oma hat die Tür zum Flur einen kleinen Spalt offengelassen. Aber im Flur ist nur so eine kleine Lampe, und es kommt fast kein Licht ins Gästezimmer, in dem Mia in dem großen Bett liegt und einfach nicht schlafen kann. Sie mag auch die Augen gar nicht zumachen. Dann wird es ja noch dunkler! Zu Hause hat Mia ein Nachtlicht. Es sieht aus wie ein Stern. Wenn das Nachtlicht an ist, dann muss Mia sich nicht fürchten.
Zum ersten Mal ist sie über Nacht bei Opa und Oma. Den ganzen Nachmittag haben Mia, Opa und Oma Plätzchen gebacken, denn bald ist Weihnachten. Das war schön. Aber hier im Dunkeln ist es gar nicht schön. Im Wohnzimmer hört sie Opa und Oma miteinander reden. So laut sie kann, ruft Mia: »Opa, Oma!« Und nochmal: »Opa, Oma!« Jetzt geht die Türe auf, und Opa kommt. Er setzt sich zu Mia aufs Bett. »Kannst du nicht schlafen?«, fragt er. »Hm«, brummelt Mia. »Es ist so dunkel. Und mir ist komisch.« Opa kann Mia gut verstehen. »Vielleicht hat sie auch ein wenig Heimweh«, denkt er. »Willst du noch ein bisschen zu uns ins Wohnzimmer kommen?«, fragt er. Mia nickt heftig. Zu Hause darf sie nicht nochmal aufstehen, wenn schon Schlafenszeit ist. Aber hier bei Opa und Oma ist manches anders. An Opas Hand tapst Mia ins Wohnzimmer. Sie setzt sich auf Omas Schoß und Opa holt die Sofadecke und wickelt die beiden damit ein.
»Pass mal auf«, sagt Opa, geht zum Lichtschalter und macht die Wohnzimmerlampe aus. Plötzlich ist es dunkel. Aber nur für einen Moment. Denn jetzt sieht Mia das kleine Flackerlicht von einem Streichholz – und dann leuchtet die Flamme der Kerze am Adventskranz. Schon beim Abendessen hat Oma diese Kerze angezündet. Aber da war auch noch die Lampe an. Jetzt ist es anders. »Nur eine kleine Kerze«, sagt Opa, »und doch verscheucht sie die Dunkelheit.« Mia, Opa und Oma schauen ins Licht der Kerze. Es ist ganz still. Mia fühlt sich kuschelig-wohl im warmen Lichtschein und eingemummelt in die Decke auf Omas Schoß. »Morgen ist der 2. Advent. Da zünden wir die zweite Kerze an. Und am 3. Advent die nächste«, sagt Opa leise. »So wird es im Advent immer heller.« – »Ich weiß«, flüstert Mia. »Und kurz nach der vierten Kerze ist Weihnachten.« – »Ja«, sagt Oma und streichelt Mia über den Rücken. »Und an Weihnachten wird es noch heller. Dann brennen die vielen Kerzen am Christbaum. Wir feiern, dass Jesus zu uns kommt und das Dunkle hell macht.«
Mia muss an ein Lied denken, das sie im Kindergarten singen:
»Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit, durchbricht die Nacht und erhellt die Zeit.« – »Das ist so wie jetzt«, denkt Mia. Durch das Kerzenlicht ist die scheußliche Dunkelheit weg. Sie schaut in die Flamme – und muss ganz doll gähnen. »Du bist müde«, sagt Opa. »Komm, ich bring dich ins Bett.« Er hebt Mia hoch und trägt sie ins Bett. »Schlaf gut, Mia«, sagt Opa und deckt sie zu. Als er hinausgeht, lässt er die Türe einen Spalt breit offen. Jetzt malt das Licht im Flur einen hellen Streifen auf den Boden neben Mia.
Bastelbogen zum immer wieder neu Anordnen
Die Figuren der Weihnachtsgeschichte immer wieder neu anordnen – das ist mit diesem Bastelbogen mühelos möglich.
€ 3,70 (ab 10 Ex. je € 3,50);
Lichterhaus
Aus Holz
Das Haus kann mit Deko-Stiften oder Acrylfarben bemalt und die Fenster auf der Innenseite beklebt werden. Zur Weihnachtszeit spendet es mit einer Kerze ein warmes Licht. Das Jahr über dient es als Stiftebox.
Maße (H x B x T): 14,5 x 10 x 9,5 cm€ 3,70 (ab 10 Ex. je € 3,50);
Die vier Lichter des Hirten Simon
Bildkartenset zum Kamishibai-Erzähltheater
Illustration von Marcus Pfister
Der kleine Hirtenjunge schläft beim Schafehüten versehentlich ein. Als er aufwacht, fehlt sein Lieblingslämmchen. Mit vier Kerzen in seiner Laterne macht er sich auf die Suche. Unterwegs begegnen ihm Menschen und Tiere, die alle ein kleines Licht brauchen können. Sein Lämmchen findet er schließlich beim Jesuskind.
€ 18,00; Best.-Nr. 3725
Genervt schmeißt Silas seinen Rucksack in die Ecke. »Was ist denn los?«, fragt Papa, der ihm die Türe aufgemacht hat. »Blödes Krippenspiel«, knurrt Silas nur und will sich in sein Zimmer verkrümeln. Aber Papa hält ihm einen Teller mit Lebkuchen unter die Nase. »Komm, iss erst mal was und dann erzählst du vom Krippenspiel.« Widerwillig trabt Silas mit ins Wohnzimmer und lässt sich auf einen Stuhl am Esstisch fallen. »Ich hab eine richtig doofe Rolle bekommen«, schimpft er und beißt in einen Schokolebkuchen. »Ich bin ein Prophet. Dabei weiß ich nicht mal genau, was das ist. ›Herodes‹ wäre cool gewesen oder wenigstens ein Hirte. Aber ein Prophet? Jesaja heißt er oder so. Und ich hab einen total schweren Text. Aber den muss ich wenigstens nicht auswendig lernen. Ich kriege so eine Schriftrolle und daraus soll ich das dann vorlesen.«
»Zeig doch mal den Text«, sagt Papa. Silas schlurft zum Rucksack und holt die Mappe mit dem Krippenspiel raus. Papa blättert in den Kopien, dann findet er, was er sucht. Der Text, den Silas als Prophet Jesaja sagen soll, ist gelb markiert.
»Das Volk, das in der Finsternis lebt,
hat ein großes Licht gesehen.
Es scheint hell über denen,
die im düsteren Land wohnen«,
liest Papa vor. »Ich finde, das klingt schön«, sagt er nachdenklich. »So ein großes Licht täte uns heute auch gut.« »Wie meinst du das?«, fragt Silas. »Naja, die Leute, denen der Prophet Jesaja das sagt, wohnen ja nicht wirklich in einem dunklen Land. Da geht auch die Sonne auf und wieder unter, und es ist hell am Tag. Aber in ihnen drin ist es dunkel. Sie haben keine Hoffnung, sie sind frustriert oder haben Angst.« – »Oder sind traurig«, sagt Silas. »Wenn ich traurig bin, dann sieht auch alles schwarz aus.« – »Ja«, stimmt Papa zu, »und ich glaube, das geht vielen Leuten so. Sie haben Sorgen und haben Angst. In der Welt geht es ja auch wirklich ganz schön verrückt zu.« (Hier können aktuelle Beispiele einfließen, evtl. unter Mithilfe der Kinder). Silas weiß, was Papa meint. Er schaut die Kindernachrichten und manchmal am Wochenende auch mit den Eltern die Nachrichten um 20 Uhr.
Dann liest Silas selbst weiter:
»›Das Volk, das in der Finsternis lebt,
hat ein großes Licht gesehen.
Es scheint hell über denen,
die im düsteren Land wohnen.‹
Dann bin ich also jemand, der den Leuten sagt: ›Hey, auch wenn gerade alles ganz schlimm ist und düster … so bleibt es nicht. Da gibt’s ein großes Licht.‹ Aber was für ein Licht genau? Wo kommt das her?«, will er wissen. – »Lies doch mal weiter«, ermuntert ihn Papa.
»›Gott, du lässt sie laut jubeln,
du schenkst ihnen große Freude.
Sie freuen sich vor dir,
wie man sich bei der Ernte freut.‹
Wieso brechen die jetzt in Jubel aus, wo doch gerade noch die Stimmung
total schlecht war? Das versteh ich nicht«, wundert sich Silas. – »Das kommt jetzt gleich«, meint Papa. »Ich kenne den Text aus dem Weihnachtsgottesdienst.«
Silas weiß gleich Bescheid. Papa ist seit letztem Jahr im Kirchenvorstand (entsprechende Bezeichnung dafür einsetzen). Und da ist er immer wieder eingeteilt, in der Kirche den Bibeltext vorzulesen. Letztes Jahr war Papa an Weihnachten dran. An das, was er da vorgelesen hat, kann sich Silas nicht mehr erinnern. Aber er weiß noch, dass Papa aufgeregt war.
»Also«, meint Papa, »die Leute freuen sich und jubeln, weil etwas Neues anfängt.« Und dann liest er mit besonderer Betonung weiter:
»›Denn uns wurde ein Kind geboren,
ein Sohn ist uns geschenkt worden.
Ihm wurde die Herrschaft übertragen.
Er trägt die Namen: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewiger Vater, Friedefürst.‹
Ich kenn das anders«, brummt er dann und steht auf. Er holt die Bibel aus dem Regal und blättert eine Weile. Dann liest er:
»Denn uns ist ein Kind geboren,
ein Sohn ist uns gegeben,
und die Herrschaft ist auf seiner Schulter;
und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.«
»Das klingt nach Superhero«, sagt Silas. »Gott-Held. Friede-Fürst. Wer ist das?«
Papa denkt nach. »Also ich glaube, der Prophet Jesaja meint einen neuen König, den Gott den Menschen gibt. Und wir lesen das heute an Weihnachten vor, weil wir glauben, dass Jesus dieses Kind ist, das für uns geboren ist: der Friede-Fürst und das große Licht.«
»Okay«, sagt Silas, »jetzt versteh ich so langsam, warum im Krippenspiel dieses Jahr ein Prophet vorkommt. Hatten wir nie bisher. Aber dann bin ich ja richtig wichtig!« – »Genau«, bestätigt Papa, »du sagst allen in der Kirche, dass es eine große Hoffnung gibt. Weil ein Kind geboren wird. Und du sagst ihnen, wie dieses Kind ist: ein wunderbarer Ratgeber. Ein Friedensbringer. Ein großes Licht für alle, die im Dunkeln sind.« – »Das mit dem Licht gefällt mir am besten«, sagt Silas nach einer Weile.
Draußen ist es inzwischen fast dunkel geworden. Papa steht auf, um die Lampe über dem Esstisch einzuschalten. »Warte!«, ruft Silas und nimmt die Streichhölzer, die neben dem Adventskranz liegen. Er zündet zwei Kerzen an. Ganz still schauen Silas und Papa einige Zeit in die Flammen.
Erzählen wir einander davon.
Seht, die gute Zeit ist nah
(EG 18, KuS 32, KKL 52; Klavierbegleitung und Text zum Mitsingen unter kinderkirchenlieder.de/lied/seht-die-gute-zeit-ist-nah);
Runtergekommen (KuS 80, KKL 357; Bewegungen dazu unter kinderkirchenlieder.de/lied/runtergekommen)
Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«
(Feuerfestes Tablett mit Teelichtern oder Sandkiste mit dünnen Kerzen bereitstellen)
Lieber Gott,
wir warten auf Weihnachten.
Manchmal kommt uns die Zeit ganz schön lang vor.
Wir denken an alle Menschen,
die sehnsüchtig auf etwas warten:
Auf Frieden, wenn Krieg ist.
Darauf, wieder gesund zu werden.
Auf jemand, der sie tröstet.
Gott, schenke ihnen Hoffnung.
Wir zünden Kerzen an als Hoffnungslichter.
Du weißt, an wen wir dabei denken.
(Zeit, um Kerzen anzünden zu können. Dazu kann die Melodie von »Seht, die gute Zeit ist nah« gesummt und zum Abschluss nochmal der erste Vers gesungen werden).
(vor der Geschichte)
(nach der Geschichte)
Stell dir vor: Andere haben Jesajas Traum so wunderbar gefunden, dass sie ihn abgeschrieben haben. Und er ist wieder und wieder abgeschrieben worden.
Und aus den vielen Worten und Träumen von Jesaja ist ein Buch geworden. Das ist zu einem Teil der Bibel geworden (in der Bibel zeigen), ein ganz wichtiger Teil. Immer wieder wird im Gottesdienst aus diesem Jesajabuch vorgelesen. Und an Weihnachten, da wird Jesajas wunderbarer Traum vorgelesen.
Wir überlegen zusammen:
Noch einmal hören und singen wir die »Signalmelodie«, dann das ganze Lied.
Besonders schön ist es, wenn die Halleluja-Melodie unter dem Lied im EG dazu gesungen oder mit einem Instrument gespielt wird. Statt es parallel zum Lied zu singen, lässt sich das Halleluja auch als Kehrvers nach den Strophen einbauen (dann zweimal singen).
Auf ein großes Plakat wird in die Mitte ein Bild der Krippe gezeichnet oder geklebt. Auf kleine Blätter malen die Kinder Figuren, die an die Krippe eingeladen sind (jeweils eine Figur oder Personengruppe auf ein Blatt, so dass sich die kleinen Bilder rings um die Krippe anordnen lassen. Das können Hirten und König, Kinder und Erwachsene, Arme und Reiche sein. In Zeitschriften oder alten Bilderbüchern lassen sich weitere Figuren finden.)
Tipp: Es ist wichtig, den Kindern zum Collagieren nicht ganze Zeitschriftenstapel zur Verfügung zu stellen (denn das erschlägt, oder es können Bilder dabei sein, die die Kinder überfordern). Besser ist es, vorher geeignete Seiten herauszureißen und diese anzubieten. Natürlich können die Kinder sich auch selbst ins Bild malen. Und natürlich haben auch Tiere Platz an der Krippe.
Rund um das Gewimmel an der Krippe wird der Text des Liedes geschrieben.
Georg Schwikart
Die Weihnachtsgeschichte
Aus der Reihe: Den Kindern erzählt
€ 6,00; Best.-Nr. 3831
Ulrich Walter/Reinhard Horn
Mit dem Friedenskreuz durch das Kirchenjahr
Lieder, Geschichten, Gebete & Rituale
Außer dem Weihnachtsgeschehen greift dieses Buch mit seinen markanten Symbolen die wichtigsten Feste und Ereignisse im Kirchenjahr auf.
€ 17,80;
Mit Traumreise
»Ach, was für eine böse Zeit«, seufzt Jesaja. »Wenn doch endlich Friede wäre. Wenn doch endlich die Angst vor Krieg aufhören würde. Und wenn doch endlich alle Menschen ein gutes Leben führen könnten. Aber es gibt so viele Menschen im Land, die arm sind und kaum wissen, was sie essen sollen.« Jesaja sieht sie immer wieder, wenn er durch Jerusalem geht. Er sieht die Bettler, die am Stadttor sitzen. Und er sieht die Reichen, die mal eine Münze in die Bettelschale werfen, aber sich sonst nicht kümmern. Sie feiern große Feste in ihren Villen in Jerusalem, mit Musik und reichlich Wein. Jesaja kann den Lärm aus ihren Häusern hören, wenn sie feiern. »Es ist so ungerecht«, murmelt Jesaja. »Gott will das nicht. Er will, dass alle satt werden. Er will, dass es gerecht zugeht.«
Genau das sagt Jesaja den Leuten auch. Er muss es ihnen sagen, denn Jesaja ist ein Prophet. Gott hat ihm den Auftrag gegeben, zu den Menschen in Jerusalem zu reden. Er ist wie Gottes Sprachrohr, sein Bote. Das ist ein schwieriger Job. Denn die meisten wollen gar nicht hören, was Jesaja sagt. Manchmal ist Jesaja müde. Die »böse Zeit« macht ihn müde. Und vielleicht ist Jesaja auch innerlich müde.
Wer müde ist, muss schlafen. Wer innerlich müde ist, braucht Träume.
Hoffnungsträume.
Jesaja schläft ein und träumt.
Kommt, wir träumen mit ihm. Wer mag, macht die Augen zu. Denn dann lässt es sich am besten träumen
(Klangschale anschlagen oder kurz leise Traummusik einspielen).
Schaut, da ist ein Wald.
Aber viele der Bäume sind abgehackt.
Nur die Baumstümpfe stehen noch.
Tot sehen sie aus.
Da wächst nichts mehr.
Aber schaut, da …
Aus einem Baumstumpf treibt am Rand ein kleiner Zweig.
Der große Stamm des Baumes ist zwar gefällt, aber aus dem kleinen Stumpf sprießt wieder ein Zweig hervor.
Ein kleines, grünes Blatt wächst schon an dem Zweig.
Stellt euch vor: In vielen, vielen Jahren wird hier ein großer Baum stehen.
Könnt ihr den Baum schon sehen?
Stellt euch in seinen Schatten.
Hört, wie seine Blätter rauschen.
Schaut, da ist eine Stadt.
Am Stadttor sitzen keine Bettler,
weil es genug für alle gibt.
»Hier wohnt die Gerechtigkeit«
steht groß über dem Stadttor.
Hier wissen schon die Kinder, was Gerechtigkeit ist.
Denn hier nimmt niemand jemand anderem etwas weg.
Niemand betrügt jemand anderen.
Die Kinder bestimmen mit in der Stadt. Sie sind genauso wichtig wie die Großen.
In den Häusern der Stadt feiern die Menschen miteinander: Kinder und Erwachsene, Junge und Alte.
Sie teilen, was sie haben.
Sie singen miteinander.
Könnt ihr die Lieder hören?
Sie singen von Gerechtigkeit und Frieden.
Schaut, da ist eine Wiese.
Viele Tiere sind auf der Wiese.
Sie fressen Gras, sie ruhen sich aus.
Die jungen Tiere springen herum und spielen.
Da sind kleine Schäfchen.
Und da sind Wölfe.
Aber die Wölfe tun den Lämmern nichts. Da sind Kühe mit ihren Kälbchen.
Und da sind große Bären.
Da liegen Panther neben Ziegen,
und kein Tier jagt ein anderes Tier.
Mitten in der Wiese sitzt ein kleines Kind. Es spielt im Gras.
In der Nähe hat die Schlange ihre Höhle.
Aber die Schlange tut dem Kind nichts. Spürt ihr, wie friedlich es ist auf der Wiese?
Die Tiere halten Frieden.
Kein Tier tut dem anderen etwas zuleide.
Kommt, wir gehen auf die Wiese.
Der Wolf lässt sich streicheln.
Das kleine Lamm stupst ihn in die Seite.
(Klangschale anschlagen oder Traummusik wieder einige Zeit einspielen.)
Was für ein wunderbarer Traum. Jesaja reibt sich die Augen, er dehnt und streckt sich. Kommt, wir machen mit. (Bewegungen machen) So wunderbar hat Jesaja schon lange nicht mehr geträumt.
»Gott, hast du mir diesen Traum geschickt?«, fragt er. »Was für eine gute Zeit ich im Traum gesehen habe«, denkt Jesaja. »So ist Gottes Zeit.«
Und er nimmt ein Stück Papyrus und seine Feder und schreibt den Traum auf. Damit er ihn nicht vergisst. Damit er den Traum weitererzählen kann. Damit auch andere von der guten Zeit träumen. Und schon jetzt Frieden halten und miteinander teilen und feiern und singen.
Sechs Personen, Ochse, Esel und 3 Schafe bieten viele Möglichkeiten, zur vielfältigen und interaktiven Erzählung der Weihnachtsgeschichte.
Alle Teile im Shop auch einzeln erhältlich.
€ 71,30;
Wenn ihr den Kindergottesdienst abends vorbereitet und es draußen klar ist, geht ins Freie, genießt den Blick in den Sternenhimmel. Unter dem Sternenhimmel ist vor mehr als 2000 Jahren Gott als Kind zu uns Menschen gekommen. Unter Gottes Sternenhimmel haben die Weisen den Weg zu diesem Kind gefunden. Und auch wir und die Kinder, für die wir planen und vorbereiten, stehen unter diesem Sternenhimmel. Manchmal tut es einfach gut, das zu wissen.
Dass der Glaube an Jesus Kreise ziehen wird in alle Welt, steckt also schon in der Weihnachtsgeschichte. Und wir sind heute ein Teil dieser Geschichte, die damals angefangen hat. Daher passt das »wir« und »uns« im Lied so gut und spricht uns unmittelbar an.
Stern über Bethlehem (EG 545, KuS 68, KKL 86; Klavierbegleitung und Text zum Mitsingen bei YouTube);
Ein Stern steht hoch am Himmelszelt
(Videos mit Bewegungen und Kreatividee unter »mikula-kurt«)
Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«
Lieber Gott,
bald ist Weihnachten. Wir sind schon ganz hibbelig und gespannt vor lauter Vorfreude.
Heute denken wir auch an alle, die sich nicht so auf Weihnachten freuen,
weil sie krank sind oder traurig oder einsam oder weil es Streit gibt.
Schenke ihnen dein Licht.
Nach der kurzen Erzählung von Lars und dem Krippenspiel tragen wir im Gespräch zusammen, welche Rollen im Krippenspiel (in der Regel) verteilt werden. Im Gespräch erzählen die Kinder, was sie von der Weihnachtsgeschichte wissen, das Team ergänzt ggf. und unterfüttert.
(«Stern über Bethlehem«, Strophe 2, singen)
Danach geht es um die neue Rolle im Krippenspiel, den Stern von Bethlehem.
Der Stern könnte sich z. B. äußern über das, was er sieht, wenn er auf die Erde hinunterschaut. (Welche Menschen sehnten sich zur Zeit Jesu besonders nach einem Licht? Wer braucht bei uns heute ein Hoffnungslicht?)
Satzanfang: »Ich sehe …« (… die Hirten; die waren nicht gut angesehen und arm; … Kranke; … Einsame)
Satzanfang: »Achtung, Achtung, hier spricht der Stern von Bethlehem …«
(… ihr seid auf dem falschen Weg; Herodes ist nicht der König, den ihr sucht.)
Satzanfang: »Ihr seid hier richtig, weil … «
(Strophe 3 und 4 singen)
Satzanfang: »Ich gebe das Licht des Sterns weiter, indem ich …«
Die Geschichte für die Jüngeren (s. Seite 453) wird (evtl. etwas gekürzt und ohne die Liedverse dazwischen) vorgelesen.
Immer wenn das Wort »Stern« vorkommt, lassen die Kindern einen Stern strahlen, indem sie die Finger beider Hände spreizen und strahlenförmig vor sich halten. Beim Wort »König« halten sie die ausgestreckten Händen rechts und links etwas über den Ohren.
Alternativ bekommt jedes Kind ein gelbes Kreppband, das bei dem Wort »Stern« bewegt wird.
Alle Kinder gehen durch den Raum. Es gibt verschiedene Zurufe, nach denen die Kinder entsprechende Bewegungen machen. Das Team macht sie entsprechend mit:
»Morgenlicht«: Alle Kinder machen sich ganz klein und hocken oder legen sich auf den Boden, denn am Tag sind die Sterne nicht zu sehen.
»Schlafenszeit«: Die Kinder bewegen sich im Raum.
»Sternentanz«: Jeweils zwei Kinder haken sich einander unter und tanzen im Kreis.
»Sternenlicht«: Die Kinder gehen auf Zehenspitzen, strecken die Hände nach oben und machen mit gespreizten Fingern Strahlen.
»Stern von Bethlehem«: Alle kommen in der Mitte zusammen, fassen sich an den Händen und gehen dann nach außen, sodass aus dem kleinen ein großer Kreis wird.
Sternenreise: Ein Tobespiel im Freien am Ende des Kindergottesdienstes (die ganze Vorweihnachtsaufregung findet in Bewegung das beste Ventil).
Je nach Gruppengröße mit Straßenmalkreide Sterne auf den Boden malen. Die Sterne können einigen Abstand voneinander haben und müssen so groß sein, dass vier Kinder in einem Stern stehen können.
Die Kinder reagieren auf verschiedene Kommandos und führen sie aus. Prinzipiell dürfen sie die Linien der Sterne nicht berühren.
»Sternenturbo«: Alle rennen.
»Sternenballett«: Alle gehen alle auf Zehenspitzen.
»Sternenspaziergang«: Das Tempo ist gemütlich.
»Sternensprung«: Alle hüpfen über einen aufgemalten Stern.
»Zweierstern«/»Dreierstern«/»Viererstern«: Je nach genannter Zahl finden sich so schnell wie möglich die passende Anzahl Kinder innerhalb eines Sterns zusammen.
Ein Erinnerungsgruß nach den Weihnachtsgottesdiensten für Klein und Groß. Mit wärmendem Zuspruch auf der Rückseite:
»Jesus wurde geboren, um dich zu schützen.«
Set mit 25 Stück € 3,80 (ab 10 Sets je
€ 3,60) ;
Best.-Nr. 1782
Während der Erzählung werden Strophen aus dem Themenlied gesungen (zeilenweise vor- und nachsingen). Auf dem Boden wird ein großes schwarzes Tuch ausgebreitet. Für die Kinder liegen viele Sterne aus gelbem Tonpapier bereit. Außerdem werden weitere Figuren benötigt (s. Erzählung).
Wer hat schon mal in der Nacht den Sternenhimmel gesehen? Wie schön die vielen Sterne am Himmel leuchten. Die Nacht ist nicht mehr so dunkel. Schaut, da ist ein besonderer Stern am Himmel (einen größeren Stern in die linke obere Ecke des Tuchs legen). Er strahlt ganz hell.
In einem fernen Land, weit weg von hier, stehen drei Männer und schauen in den Himmel. (Drei Figuren aus weißem Tonpapier rechts unten legen.) Es ist Nacht. Sie können die Sterne sehen. Die drei sind Gelehrte. Weise nennt man sie, denn sie sind klug und wissen viel. Sie beobachten die Natur. Besonders gut kennen sie sich mit den Sternen aus. Sie kennen die Namen der Sterne und sie wissen, wann welche Sterne am Himmel zu sehen sind. »Schaut doch mal«, ruft plötzlich einer aufgeregt, »habt ihr das schon gesehen? Der große, helle Stern!« Auch die anderen beiden sehen ihn. Ein Stern, von dem sie noch nie gehört haben. Der Stern zeigt nach Westen (auf den Stern zeigen). Dort ist das Land der Juden. Wenn über diesem Land ein neuer Stern zu sehen ist, dann muss dort ein neuer König geboren worden sein. (Krone aus Goldpapier auf linke Seite legen) Ein neuer König! Viele, viele Menschen wünschen sich einen neuen und guten König. Und manche wissen: Gott hat einen solchen König versprochen. Einen, der nicht mit Soldaten und Waffen kommt, sondern Frieden bringt. Einen, der für die Menschen sorgt. »Kommt, wir wollen uns auf den Weg machen und diesen neuen König suchen«, schlägt einer der drei Weisen vor. Und die beiden anderen stimmen zu. Sie packen alles ein, was sie für den Weg brauchen. Und sie nehmen Geschenke mit. Denn sie wollen dem neuen König eine Freude machen.
Es ist ein langer Weg aus dem Morgenland ins Land der Juden. Nachts, wenn die Sterne am Himmel leuchten, schauen sie nach oben. Und der große, helle Stern zeigt ihnen den Weg. Kommt, wir begleiten die drei und summen dazu eine Reisemelodie (Themenlied summen, dabei die Weisen von rechts nach links schieben)
Nach vielen Tagen kommen die drei Weisen ins Land der Juden. »Wo finden wir den neuen König? Sicher in seinem Palast. Und der steht in der Hauptstadt. In der großen Stadt Jerusalem gibt es einen Königspalast.« (Palast aus braunem Tonpapier auf die linke Seite des Tuches legen, die drei Weisen daneben).
Doch in diesem Palast wohnt kein neuer König und auch kein guter. Hier wohnt der König Herodes. (Figur aus grauem Tonpapier mit Krone auf die andere Seite des Palastes legen). Er ist kein Friedenskönig. Er ist nicht gut zu den Menschen. Er will vor allem groß und mächtig sein. Als er hört, dass drei kluge Männer aus dem Morgenland gekommen sind und einen neuen König suchen, erschrickt er. »Ein neuer König? Das kann nur ein neugeborenes Kind sein. In meinem Land? Das darf nicht sein! Ich muss herausfinden, wo dieser neue König steckt.« Er fragt seine Berater. Die sagen: »Der neue König, den Gott versprochen hat, soll in dem kleinen Dorf Bethlehem zur Welt kommen. Er wird ein Friedenskönig sein.«
Auch die drei Weisen hören davon. Sie merken: »Hier sind wir nicht richtig. Herodes ist nicht der König, den wir suchen. Wir müssen weiterziehen.« Und so machen sie sich auf den Weg. Der Stern führt sie nach Bethlehem
Kommt, wir begleiten die drei und wir singen dazu. Wir wissen ja schon, was sie in Bethlehem finden werden (Reaktionen der Kinder abwarten; Strophe 1 singen, dabei die Weisen weiter nach links bewegen).
Die drei Weisen kommen nach Bethlehem. Hier gibt es keinen Palast. Nur kleine, einfache Häuser. Wo soll da ein König sein? »Der Stern wird uns zeigen, wo der neugeborene König ist«, meint einer. Und wirklich: Über einem kleinen Haus am Rand des Dorfes, leuchtet der Stern. Als sie näherkommen sehen sie: Das ist bloß ein Stall. Eine Unterkunft für die Tiere. Doch der Stern strahlt über diesem Stall. (Stall aus Tonpapier unterhalb den Stern legen; Strophe 2 singen)
Und was finden die drei Weisen in dem Stall? Ein kleines Baby! Es liegt in der Futterkrippe, aus der sonst die Tiere fressen. (Krippe als X aus zwei Papierstreifen auf Stall legen) Die Eltern haben ihrem Baby darin ein Bettchen gemacht: Seine Mutter Maria (Maria legen) und sein Vater Josef (Josef daneben legen; die Weisen auf die andere Seite der Krippe). »Dieses kleine Baby ist der neugeborene König«, sind sich die Weisen sicher. (Die Kinder ansprechen: Wisst ihr, wie das Baby heißt?) Sie packen ihre Geschenke aus: Gold haben sie mitgebracht. Und Weihrauch. Der duftet ganz wunderbar. Und Myrrhe. Daraus kann man Medizin machen. (drei Muggelsteine zur Krippe legen.) Drei kostbare Geschenke für den neuen König. Die drei Weisen glauben ganz fest: Dieses Baby ist der Friedenskönig, den Gott versprochen hat. (Strophe 3 singen)
Und der Stern? Was ist mit dem Stern, der den drei Weisen den Weg nach Bethlehem gezeigt hat? Ich glaube, das Licht des Sterns nehmen die drei mit nach Hause. Immer wenn sie an das Kind in der Krippe denken, dann ist es hell in ihren Herzen. Dann leuchtet der Stern von Bethlehem auch bei ihnen. (Strophe 4 singen)
Es ist Freitagnachmittag. Krippenspielprobe im Gemeindehaus. Eigentlich wollte Lars dieses Jahr nicht mehr mitmachen. Es sind so viele Kleine dabei, und Lars ist schon zwölf. Außerdem hat er alle Rollen schon gehabt, die irgendwie interessant sein könnten: Hirte, Josef, Herold, König Herodes. Da bleibt nichts mehr übrig. Aber Mama hat ihn so sehr gebeten, wieder mitzumachen. Zum einem, damit seine kleine Schwester Svenja nicht allein gehen muss. Und dann auch, weil Frau Siebert die Großen so dringend braucht. Mutter sagte: »Ihr wisst ja schon, wie alles läuft. Und sprecht laut und könnt auch längeren Text übernehmen.«
»Also gut«, sagt Lars, »einmal noch.« Aber Lust hat er keine. Die Weihnachtsgeschichte kennt er inzwischen in- und auswendig. Doch dann ist Lars bei der ersten Probe ganz schön überrascht. »Ich habe ein neues Krippenspiel ausgesucht«, verkündet Frau Siebert. »Ich dachte mir, wir machen mal was anderes. Das Stück heißt ›Die Sternenstory‹. Und darin gibt es eine neue, ganz wichtige Rolle: den Stern von Bethlehem. Der Stern steht dort oben auf der Kanzel. Von dort kommentiert er immer wieder, was auf der Erde geschieht. Ich brauche jemand mit viel Mut. Die Rolle hat zwar viel Text, aber den kann man da oben gut hinlegen und hin und wieder reinspicken.«
In Lars arbeitet es. Dann sagt er: »Ich mach das.« Niemand sonst möchte diese Rolle haben. »Wunderbar!«, ruft Frau Siebert begeistert. »Du bekommst auch gleich deinen Text.« Anschließend werden die anderen Rollen aufgeteilt.
(Weiter geht‘s unter »Kreative Umsetzung der Geschichte«, für die Älteren«.)
Peter Hitzelberger (Hg.)
Wir ziehen heut nach Bethlehem
Neue Weihnachtsspiele für Gemeinde, Kita und Schule
Kurze und längere Stücke, um die Weihnachtsgeschichte sichtbar zu machen. Für große und kleine Gruppen mit Kindern zwischen 4 und 14 Jahren.
€ 20,00 ;
Best.-Nr. 2142
Es handelt sich bei Psalm 24 um einen messianischen Psalm, der König der Herrlichkeit deutet auf die Person Jesu hin – auf seine Ankunft als Mensch, die wir an Weihnachten feiern, aber auch an seine Ankunft als absoluter Herrscher im neuen Jerusalem, wenn er wiederkommen wird.
Für die Einweihung der neuen Kirche am 2. Adventssonntag schrieb es Pfarrer Georg Weissel in Anlehnung an Psalm 24. Eine Legende bringt sein Adventslied auch mit einem Gemeindemitglied, Herrn Sturgis, in Verbindung, der den Weg in die Kirche, der über sein Grundstück führte, sperrte. Er wollte nicht länger, dass die Gottesdienstbesucher aus dem Armenvierteln über sein Grundstück gehen. Berührt durch die Worte des Liedes öffnete er die verschlossene Tür wieder.
Materialien und Medien:
Tonkarton gelb/golden für Kronen (oder vorgestanzte Kronen besorgen); Dekomaterial zum Verzieren; Klebstoff, Scheren; Bild eines Königs (oder Verkleidungsstücke dafür; kann auch nur ein Symbol davon sein, z. B. Stock als Zepter)
Kinder:
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
Mitarbeiter*in:
dass der König der Ehre einziehe!
Kinder:
Wer ist der König der Ehre?
Mitarbeiter*in:
Es ist der Herr, stark und mächtig,
der Herr, mächtig im Streit.
Kinder:
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
Mitarbeiter*in:
dass der König der Ehre einziehe!
Kinder:
Wer ist der König der Ehre?
Es ist der Herr Zebaoth;
er ist der König der Ehre.
Das Gebet kann mehrmals wiederholt werden: im Flüsterton, sehr laut, mit rhythmischem Klatschen, als Rap oder eines der Kinder übernimmt den Part der/des Mitarbeiters*in.
Macht hoch die Tür
(Kinder strecken Arme in die Höhe),
die Tor macht weit
(Arme seitlich ausstrecken)!
Es kommt der Herr der Herrlichkeit
(flache Hand über Augenbrauen ansetzen),
Ein König aller Königreich
(mit Händen Krone auf dem Kopf andeuten),
Ein Heiland aller Welt zugleich
(Hände formen Weltkugel),
der Heil und Leben mit sich bringt
(erst eine, dann die andere Hand offen ausstrecken);
derhalben jauchzt, mit Freuden singt
(Hände formen Trichter vor dem Mund):
Gelobet sei mein Gott
(Hände in den Himmel strecken),
mein Schöpfer reich von Rat.
Tipp: Die Liedstrophen im Blick auf das Alter der Kinder begrenzen und auswählen.
Alternative 1: – oder ergänzend das Lied mit einem »Menschentor« singen: Die Kinder stehen sich in zwei Reihen gegenüber und formen mit den Händen und Armen ein Tor zwischen sich. Die letzten Kinder in der Reihe gehen unter den Toren der anderen Kinder hindurch und bilden am Ende der Reihe wieder ein Tor, das nächste Paar folgt hindurch usw.
Alternative 2: Das Lied gibt es in vielen Sprachen. Vielleicht sind Kinder mit Migrationshintergrund da, die es in ihrer Sprache singen können.
Kinder sind fasziniert vom Leben royaler Persönlichkeiten und dem »Glamour«, der mit einem Königreich einhergeht. Wir tragen zusammen, was die Kinder über Königshäuser wissen.
Impulsfragen:
Inspiration-Clips auf YouTube:
Anhand eines (digitalen oder ausgedruckten) Bildes eines Königs mit entsprechender Ausstattung (Krone, Zepter, Kutsche etc.) wird verdeutlicht, was einen König äußerlich von einem »normalen Menschen« unterscheidet. Dabei wird Strophe 3 zu Hilfe genommen. Diese besondere Ausstattung sind Zeichen/Symbole, die etwas über deren Träger aussagen sollen: Krone, Zepter, Reichsapfel, Siegelring, königliche Kleidung. Die Kinder tragen Ideen zusammen.
Alternativ kann ein Kind mit den Insignien entsprechend verkleidet/ausgestattet werden.
Im Gespräch herausarbeiten:
(Dazu geben auch die Liedstrophen Antwort.)
Zwei der kleinen Kinder stellen in der Mitte des Stuhlkreises ein Tor mit ihren Armen dar. Gegenüber stehen zwei große Kinder und formen ebenfalls ein Tor. Anhand des großen und kleinen Tores verdeutlichen wir, wie Gott kam, bzw. kommt:
1. Ankunft: An Weihnachten kam Gott in Gestalt eines kleinen, menschlichen Babys, um uns nahe zu sein und uns mit sich zu versöhnen. An diese Ankunft als Retter der Welt erinnern wir uns jedes Jahr im Advent und feiern es an Weihnachten.
2. Ankunft: Darauf warten wir mit allen Christen weltweit, dass Jesus zum zweiten Mal wiederkommt – als majestätischer Herrscher und König, der ein ewiges Reich des Friedens aufrichten wird.
Entweder selbst eine Krone ausschneiden oder eine vorgefertigte gestalten und verzieren.
Alternativ dazu kann auch eine weiße oder goldene Christbaumkugel mit einer Krone bemalt oder verziert werden.
Sie sitzen im Halbkreis vor einer geschlossenen Tür. In Psalm 24 geht es auch um die Vorbereitung der Menschen auf die Ankunft des Königs. Sie sollen:
Wir versuchen, dies mit den Kindern in unser persönliches Leben zu übertragen mit der Frage:
Dabei symbolisiert die Tür jetzt die Ankunft Gottes in unserem persönlichen Leben.
Auf Post-its sammeln die Kinder Ideen und kleben sie an die Tür.
Beispiele:
Ein reines Herz haben: sich für etwas entschuldigen, das unser Gewissen belastet.
Keine Götzen anbeten: Dinge, die einen höheren Stellenwert in unserem Leben einnehmen als Gott.
Keine falschen Eide schwören: Unwahrheiten und Lügen in unserem Leben meiden.
Nach Gott fragen und seine Gegenwart suchen: Gebet, Bibellesen etc.
Zum Abschluss wird die Tür weit geöffnet und die letzte Strophe wird gemeinsam gesungen.
5. Strophe des Themenliedes
Engel
Aus Holz, in drei verschiedenen Größen
Josef geht begleitet von Gott. Engel haben ihm immer wieder Botschaften zukommen lassen. Auch wir dürfen begleitet von Gott ins Neue Jahr gehen und uns daran von einem filigranen Engel erinnern lassen.
Erzählschienen-Set
Aus Buchenholz
Geeignet für alle Figurensets. Die Schienen können auch mit selbst erstellten Figuren und Kulissen bespielt, bzw. die Figurensets ergänzt werden.
3er-Set € 19,00; Best.-Nr. 1625
Siehe auch »Zur ganzen Reihe«, Seite 449.
Es kommt ein Schiff, geladen (EG 8; KuS 22);
Mache dich auf (KuS 27);
Dass du mich einstimmen lässt (KuS 394)
Lieber Gott,
manchmal wünschen wir uns etwas
und bekommen es doch nicht.
Dann sind wir enttäuscht.
Und manchmal gehen Wünsche ganz unerwartet in Erfüllung.
Wir bitten dich, dass du uns tröstest,
wenn wir enttäuscht sind.
Und dass dann Menschen da sind,
die uns liebhaben.
Und die uns das auch zeigen.
Wir bitten dich für alle Menschen, ‚
die enttäuscht sind.
Dass du ihnen zeigst, dass sie trotzdem deine geliebten Kinder sind.
Und dass sie eine große Freude erleben.
So wie Zacharias und Elisabeth.
Amen.
Der Tempelbesuch des Zacharias, der ein wohlriechendes Räucheropfer vorbereitet, steht im Zentrum der Geschichte. Auch Kinder mögen Wohlgerüche.
Material:
Kleine Stoffquadrate, Wolle, getrocknete Kräuter (oder Watte mit Kräuterduftöl), Schere
So geht’s:
In die Mitte der Stoffquadrate getrocknete Kräuter (oder Watte mit etwas Duftöl) legen. Anschließend mit einem Wollfaden zu einem Säckchen binden.
Auch Zacharias hat die Reise nach Jerusalem angetreten …
Dieses Spiel wird als »bekannt« vorausgesetzt.
Das Set zu Weihnachten können Sie auch bestellen! Es enthält die folgenden neun Teile: Maria, Josef, Jesuskind/Krippe, Hirte, Hirtenjunge, Engel, Ochse, Esel.
Maße: ca 13 cm hoch (Erwachsene)
€ 64,00; Best.-Nr. S1367
Zacharias muss auf Reisen gehen. Manchmal muss er das. Dann geht er zu Fuß nach Jerusalem. Heute ist es wieder so weit. Zum Abschied winkt er Elisabeth zu: »Auf Wiedersehen, Elisabeth!« (Winken) Elisabeth ist seine Frau. Sonst ist da niemand, dem er winken kann. Zacharias und Elisabeth haben leider keine Kinder. Manchmal sind sie darüber sehr traurig. Denn sie beide sind schon alt. Jetzt bekommen sie bestimmt keine Kinder mehr.
Nach Jerusalem ist es ganz schön weit. Zacharias kennt den Weg gut. Und er freut sich. Denn in Jerusalem wird er Gott ganz nah sein. Er darf nämlich im Tempel etwas für Gott tun. Der Tempel ist ein ganz großes Haus für Gott. Das hat der König Salomo gebaut. Dort kann Zacharias für Gott etwas tun. Und dort wird Gott ihm ganz nah sein.
Nur in Jerusalem gibt es einen Tempel. Nirgends sonst im Land. Die Stadt Jerusalem liegt auf einem Berg. Man kann sie deshalb schon von weitem sehen. Auch den Tempel sieht man schon von Weitem. Der hat nämlich ein goldenes Dach. Und wenn die Sonne scheint, dann glitzert und glänzt es.
Endlich hat Zacharias die Stadt erreicht. Er geht zum Tempel. »Heute darfst du ein Rauchopfer bringen, Zacharias«, sagen die anderen. Für ein Rauchopfer braucht Zacharias Kohlen und Kräuter und Harz von einem Baum. Und dann geht er ganz allein in einen Raum im Tempel. Alle anderen müssen draußen warten. Niemand darf mit hinein.
Zacharias freut sich. Er ist ganz allein mit Gott. Er macht Feuer. Dazu nimmt er die Kohlen. Bald fangen sie an zu glühen. Ganz heiß sind sie. Dann legt er Kräuter und Harz darauf und sie fangen an zu duften. Gut riecht das. Der ganze Raum riecht gut. Und bestimmt freut sich Gott darüber.
Aber auf einmal denkt Zacharias: »Da stimmt was nicht. Da ist doch noch jemand hier, obwohl niemand außer mir in diesem Raum sein darf.« Und tatsächlich! Da ist ein Engel.
Zacharias erschrickt – das könnt ihr euch wohl vorstellen. »Hab keine Angst, Zacharias«, sagt der Engel. Und dann sagt er noch mehr: »Du und Elisabeth, ihr werdet ein Kind bekommen. Einen Jungen. Den sollt ihr Johannes nennen. Ihr werdet viel Freude an ihm haben. Er wird ganz viel von Gott wissen und spüren. Er wird den Menschen von Gott erzählen. Dann werden sie vorbereitet sein, wenn der Heiland kommt.«
Zacharias ist ganz durcheinander: Ein Engel, der ihn besucht! Und was der alles erzählt! »Träume ich vielleicht?«, fragt sich Zacharias. »Denn wie soll das gehen? Ich bin doch alt. Und Elisabeth auch. Wir können gar keine Kinder mehr bekommen.«
Da redet der Engel noch einmal: »Ich bin Gabriel, der Bote Gottes. Und du, Zacharias, hast mir nicht geglaubt, obwohl ich Gottes Bote bin. Deshalb verschließe ich jetzt deinen Mund. Du wirst nicht mehr reden können. Und zwar so lange, bis dein Sohn auf der Welt ist.«
Dann ist der Engel wieder fort. Zacharias geht nach draußen. Viele Menschen warten da. Sie sehen, dass mit Zacharias etwas nicht stimmt. »Was ist los, Zacharias?«, fragen die Menschen, »was ist passiert?« Zacharias will antworten. Aber da merkt er, dass er nicht mehr reden kann! Kein Wort bringt er raus.
»Der Engel hat recht«, denkt Zacharias. Er freut sich, obwohl er nicht mehr sprechen kann. Er freut sich so sehr: Sie werden ein Kind bekommen! Obwohl Elisabeth und er schon so alt sind. Und es wird ein besonderes Kind sein. Eines, das viel von Gott weiß.
Dann muss Zacharias wieder nach Hause. Er freut sich, als er Elisabeth wieder sieht. Er nimmt sie in den Arm. Und nicht lange, da freut sich auch Elisabeth. So, wie sie sich noch nie gefreut hat. Sie merkt nämlich, dass sie ein Baby bekommt.
Hallo Kinder! Kennt ihr mich? Also, ich heiße Emanuel. Und ich bin ein Engel. Echt! Engel haben nicht immer Flügel. Und soll ich euch was verraten? Ihr könnt auch Engel sein! So manchmal. Wenn ihr jemandem helft, zum Beispiel.
Aber ich will euch ja was erzählen …
Vor einer Weile, da ist der große Engel Gabriel zu mir gekommen und hat gesagt: »Emanuel, jetzt kommt eine ganz besondere Zeit. Ich muss Menschen besuchen und ihnen eine Nachricht von Gott bringen. Wenn du willst, darfst du mitkommen.«
Ich hab natürlich sofort »Ja« gesagt. Stellt euch das mal vor: Ich bin jetzt Besuchsengel. Ich darf Besuche mit dem großen, wichtigen Erzengel Gabriel machen. Emanuel, der Besuchsengel!
Und dann sind wir auch gleich los. »Es geht nach Jerusalem«, sagte Gabriel, »der schönsten Stadt der Welt. Die mit dem goldenen Dach auf dem großen Tempel.« Was hab ich mich gefreut.
Auf dem Weg dorthin sahen wir, wie sich in einem kleinen Ort ein Mann von seiner Frau verabschiedete. Ich kannte den Mann: Zacharias. Er gehört nämlich zu einer Familie, die immer wieder im Tempel Dienst tut. Da hab ich ihn schon öfter gesehen. Ich bin nämlich gern im Tempel.
Zacharias ist schon ziemlich alt. Und er hat eine sehr liebe Frau. Sie heißt Elisabeth. Ich mag die beiden. Manchmal sehen sie allerdings auch sehr traurig aus. Ich glaub, das liegt daran, dass sie keine Kinder haben. Und jetzt sind sie so alt, da kriegen sie auch keine mehr.
Dann schwebten Gabriel und ich über den Tempel. Und wir sahen, wie der Zacharias dann reinging, ganz allein. Wir gingen unsichtbar mit. Zacharias legte Kohlen zurecht und machte Feuer. Er sollte ein Rauchopfer machen. Sobald die Kräuter und Harze auf die Kohlen gelegt werden und verbrennen, duftet es wunderbar! Der schöne Geruch wird zur Ehre Gottes gemacht – aber ich liebe ihn auch. Mhmmm.
Doch dann stellte sich Gabriel neben Zacharias und machte sich sichtbar. Und Zacharias – der erschrak natürlich, der Gute. Und wie! Aber das machen die Menschen wohl immer, wenn sie uns sehen. Gabriel sagte ganz freundlich: »Hab keine Angst.«
Und dann verkündigte er die Nachricht von Gott. Nämlich, dass Zacharias und Elisabeth ein Kind bekommen werden. Stellt euch das mal vor: Obwohl die beiden schon so alt sind! Und dass sie ihr Kind »Johannes« nennen sollen. Und dass der einmal ein ganz Besonderer sein wird. Einer, der für Gott lebt. Und dass er die Menschen auf den Heiland vorbereiten wird. Wie das dann genau geht, weiß ich auch nicht, aber so hat es Gabriel gesagt.
Und dann hat Zacharias doch tatsächlich gefragt, wie das denn bitteschön gehen soll? Elisabeth und er seien doch alle beide viel zu alt.
Ich hatte den Eindruck, er wollte sich einfach nur vergewissern, dass er sich nicht verhört hatte. Denn das wäre ja zu schön, um wahr zu sein. Und ich konnte ihn gut verstehen. Ich hätte das an seiner Stelle auch gefragt.
Aber Gabriel ist fast ein bisschen böse geworden. Er sagte: »Ich bin Gabriel, der Bote Gottes! Weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, wirst du bis zur Geburt nicht mehr sprechen können.«
Das fand ich ganz schön streng von Gabriel. Was Zacharias gehört hatte, war ja tatsächlich kaum zu glauben. Doch Zacharias hätte vor lauter Freude wahrscheinlich sowieso nicht gewusst, was er sagen sollte …
Als Zacharias dann wieder zu den anderen Leuten ging, konnte er natürlich nicht reden. Und alle, die draußen auf ihn warteten, verstanden das überhaupt nicht.
Wir sind dann wieder zurück. Und Elisabeth hat bald darauf gemerkt, dass sie ein Baby kriegt.
Aber ich … ich weiß noch nicht so recht, was das alles zu bedeuten hat. »Der Johannes«, hat Gabriel gesagt, »wird später vor einem hergehen.« Und ich frage mich, wem Johannes da vorangehen wird?
Gabriel jedenfalls meinte zu mir, er müsse bald nochmal einen Besuch machen. Und ich könnte mitkommen. Das werde ich auf jeden Fall tun. Vielleicht weiß ich dann ja mehr.
Siehe auch »Zur ganzen Reihe«, Seite 449.
Tochter Zion (EG 13, KuS 28);
Alle Knospen (KuS 36, KG 78);
Er ist die rechte Freudensonn (EG 2, KuS 17)
Lieber Gott,
wie schön, dass Jesus bald Geburtstag hat.
Er ist auf die Welt gekommen – genauso wie wir. Damit wir merken, wie lieb du uns hast.
Beschütze und behüte besonders alle Frauen, die ein Baby bekommen.
Und tröste alle, Kleine und Große, die Sorgen haben. Schick du ihnen einen Engel.
Und lass uns zum Engel werden, wenn andere traurig sind. Amen.
Material:
Wasserfarben, Pinsel, weißes Papier (DIN-A3), Bleistift, Wasserglas, etwas zum Abdecken der Tische
So geht’s:
Das Papier in der Mitte falten und wieder öffnen. Auf der linken Seite einen Engel mit Bleistift vormalen und zügig mit Wasserfarben ausmalen (die Farbe darf nicht trocknen). Blatt wieder zusammenfalten und leicht darüberstreichen. Wenn man das Blatt wieder auseinanderklappt, ist eine Überraschung zu sehen!
Material:
Wasserfarben, Wasserglas, Pinsel, weiße Wachsmalkreide, weißes Papier (DIN-A3), etwas zum Abdecken der Tische
So geht’s:
Mit weißer Wachskreide einen Engel auf das Papier malen, anschließend mit Wasserfarbe darübermalen.
Passend zur biblischen Geschichte oder zu den Vornamen der Kinder Namenreihen bilden.
So geht’s:
Jeweils der letzte Buchstabe eines Namens ist der Anfangsbuchstabe des nächsten Vornamens. Z. B. MARIA – ANNE – ELISABETH – HERIBERT – THEO – O…
Variante 1: Der genannten Person wird jeweils eine Tätigkeit zugeordnet, die mit demselben Buchstaben wie der Vorname beginnt. Z. B. Maria mahlt Korn zu Mehl. Anne arbeitet auf dem Feld. Elisabeth erntet das Korn. Hannah holt Wasser am Brunnen.
Weitere Varianten: Nur biblische Vornamen, nur weibliche/männliche Vornamen.
Mein Mitmach-Buch zu Weihnachten
Minibüchlein
Auf 26 Seiten gibt es einen bunten Mix aus Geschichten, Gedichten, Liedern und Basteltipps rund um Weihnachten. Kurz: Viele Möglichkeiten für Kinder, selbst aktiv zu werden – damit das Warten auf Weihnachten leichter ist.
€ 1,80 (ab 25 Ex. je € 1,75; ab 50 Ex. je € 1,70);
Best.-Nr. 2162
junge-gemeinde.de
Maria lebt in Nazareth. Das ist eine kleine Stadt in Israel. Maria ist eine ganz junge Frau. Sie hat einen Freund. Josef heißt er. Der ist Zimmermann. Heute ist Josef nicht da. Heute ist Maria allein.
Maria ist gern allein. Da kann sie lesen. Oder nachdenken. Oder beten. Aber auf einmal merkt sie, dass sie nicht mehr allein ist. Sie hat Besuch. Da steht jemand. Maria hat gar nicht bemerkt, wie der reingekommen ist. Ihr Herz klopft. Der Besuch sieht besonders aus. »Das muss ein Engel sein«, denkt Maria. Es ist tatsächlich ein Engel, ein Bote Gottes. Es ist Gabriel.
»Sei gegrüßt«, sagt Gabriel zu Maria. »Gott hat Besonderes mit dir vor. Gott ist dir nah.« Maria erschreckt! Ihr Herz klopft schneller. Sie hat noch nie einen Engel zu Besuch gehabt. Und was sagt der? Sie versteht nicht, was er meint. Sie fragt: »Was bedeutet das?«
»Maria«, sagt der Engel freundlich, »erschrecke nicht.« Und da wird Marias Herz ein bisschen ruhiger. »Du wirst ein Baby bekommen. Einen Jungen. Er soll ›Jesus‹ heißen.« Maria versteht überhaupt nichts. Dann redet der Engel weiter. »Dein Kind wird Gott ganz nahe sein. Es wird der Heiland sein. Noch nie gab es so einen wie ihn. So viele Menschen warten schon auf ihn. Er wird wie ein großer König sein. Ein ganz besonderer König. Keiner, der Macht und Geld will. Nein, dein Kind wird für alle Menschen da sein. Für immer!«
Maria ist ganz durcheinander. Sie sagt: »Wie soll das denn gehen? Ich bin doch noch jung. Ich denke doch noch gar nicht daran, ein Kind zu bekommen!«
Da antwortet der Engel: »Gott wird mit dir sein. Dein Kind wird man später Gottes Sohn nennen. Und stell dir vor: Deine Cousine Elisabeth bekommt auch ein Baby! Obwohl alle gesagt haben, dass sie kein Kind mehr bekommt, weil sie dafür schon zu alt ist. Doch jetzt ist ihr Bauch schon ziemlich dick. Das ist ein richtiges Wunder. Gott kann alles.«
Maria weiß nicht, was sie denken soll: Ein Engel besucht sie. Und der hat so viele besondere Nachrichten. Und Gott hat mit ihr etwas vor. Mit ihr! Dabei ist sie eine ganz normale, junge Frau aus Nazareth. Eigentlich nichts Besonderes.
Und jetzt soll sie ein Kind bekommen. Und dieses Kind soll der Heiland sein! Ein ganz besonderer König!
Maria hat so viele Fragen im Kopf. Fast ist ihr schwindelig. »Aber wenn Gott es so bestimmt hat, dann wird es richtig sein«, denkt sie. Und deshalb sagt sie zum Engel: »Ich mache, was Gott sagt. So soll es geschehen.«
Dann ist der Engel wieder fort. Maria ist wieder allein. Hat sie geträumt? Nein, sie hat nicht geträumt. Und wenn Josef kommt, dann hat sie ihm ganz viel zu erzählen.
Hallo Kinder! Da bin ich wieder. Wisst Ihr noch? Emanuel, der Besuchsengel. Ich war doch dabei, als Gabriel den Zacharias besucht hat. Der große Engel Gabriel, der Bote Gottes. Und als der dem Zacharias »den Mund verschlossen hat«. Jetzt hat mich Gabriel tatsächlich wieder mitgenommen. Ich bin so stolz! »Eine so wichtige Nachricht«, sagte Gabriel zu Beginn unserer Fahrt, »hätte er noch keinem Menschen sagen müssen. Heute geht es um den Heiland!«
Da war ich etwas verwirrt. So viele reden gerade vom Heiland! Dass er bald geboren wird. Dass er endlich zur Welt kommen wird. Dass Gott durch ihn den Menschen helfen will. Jemand sagte sogar, dass der Heiland in Bethlehem zur Welt kommen wird. Da, wo auch schon der große König David geboren wurde. Deshalb überlegte ich: »Vielleicht geht es ja heute nach Bethlehem. Oder doch nach Jerusalem? Schließlich ist das die größte Stadt im Heiligen Land. Und so ein König, der muss doch in einer ganz wichtigen Stadt geboren werden.«
Aber stellt euch vor, es ging weder nach Bethlehem noch nach Jerusalem. Es ging nach Nazareth. Das liegt in Galiläa, ziemlich auf dem Land. Das hat mich schon verblüfft.
Ich war dann so gespannt, zu wem wir gehen würden. Das müssten dann ja die Eltern des Heilands sein. Und das sind ja bestimmt ganz besondere Leute. Aber mein Zwillingsengel meinte: »Nein, das muss nicht sein. Denn der Heiland kommt für alle Menschen. Auch für die armen, kleinen und ganz einfachen Menschen.«
Und dann waren wir da. In einem ganz normalen Haus in Nazareth. Als wir reingingen, hab ich mich gleich wohlgefühlt. Es roch so gut nach frischen Blumen. Ich mochte diese junge Frau sofort. Maria heißt sie. Das hat mir Gabriel gesagt. Und dass sie einen Josef hat, den sie bald heiraten will. Maria ist noch sehr jung. Aber ich habe gleich gefühlt, dass sie ein gutes Herz hat. Das fühlen Engel nämlich sofort.
Gabriel hat sie sofort begrüßt: »Maria, du Begnadete, Gott ist mit dir«, oder so ähnlich. Und Maria war erschrocken, wie alle Menschen, wenn sie merken, dass da ein Engel mit ihnen spricht. Am meisten war sie wohl über die Begrüßung erschrocken. »Was bedeutet dieser Gruß?«, hat sie gefragt.
Gabriel sagte zu ihr: »Hab keine Angst, Maria.« Und das hat er so lieb gesagt, dass sie tatsächlich keine Angst mehr hatte. Und dann hat Gabriel gesagt, dass sie ein Kind bekommen würde. Einen Sohn. Den solle sie »Jesus« nennen. Jesus wäre der Heiland. Der, auf den alle schon so lange warten. Der, den Gott zu den Menschen schickt, um ihnen Gutes zu tun.
Maria hat bloß gefragt: »Wie soll denn das gehen? Ich bin doch noch so jung. Josef und ich sind noch nicht mal verheiratet.«
Ich hab dann gedacht: »Wenn Gott will, geht das trotzdem.« Und auch Gabriel sagte: »Gott wird das alles einrichten. Du wirst den Heiland zur Welt bringen. Und Jesus ist dann immer und ewig der Heiland.« Der Name »Jesus« heißt ja auch: Gott hilft!
Und dann hat Gabriel noch gesagt, dass auch ihre Cousine Elisabeth ein Kind bekommt. Und dass sie sogar schon einen dicken Bauch hat. Und dass das ein großes Wunder ist. Denn Elisabeth ist schon ziemlich alt. Eigentlich zu alt, um noch schwanger zu werden.
Ich hab nicht verstanden, warum das jetzt wichtig war. Aber ich glaube, Maria hat das ein bisschen beruhigt. Vielleicht kann sie Elisabeth ja um Rat fragen, obwohl sie weit weg von Maria wohnt. Am Schluss jedenfalls hat Maria gesagt: »Es soll alles so geschehen, wie Gott es will. Das wird richtig sein.«
Da sah sie dann schon ein bisschen gefasster aus. Ein bisschen. Das waren ja auch viele Nachrichten auf einmal: Dass sie ein Baby bekommt. Und dass es, wenn es groß ist, einmal der allerbesonderste Mensch der Welt sein wird. Denn das ist ein Heiland ja schließlich.
Ich wäre gerne noch ein bisschen geblieben. Und hätte zugehört, was sie dem Josef erzählt, wenn der wieder kommt. Und was der dann für ein überraschtes Gesicht macht …
Aber Gabriel drängte zum Aufbruch. Und ich hab eine ganz, ganz große Freude in mir gespürt. Bis in die Flügelspitzen – falls ihr versteht, was ich meine. Es geschehen gerade so aufregende und schöne Sachen!
Später sagte Gabriel, dass ich bald einen Besuch machen müsste. Diesmal ohne ihn! Ich bin ja so gespannt!
Weihnachtstransparent
Bastelbogen
€ 1,60 (ab 10 Ex. je € 1,50);
Best.-Nr. 061
Szenen erzählen die Weihnachtsgeschichte und lassen sie im wahrsten Sinne des Worts aufleuchten. Kann aufgestellt oder ans Fenster geklebt werden (DIN-A3).
Gott sieht die Not seiner Menschenkinder.
Siehe auch »Zur ganzen Reihe«
Ich lobe meinen Gott (EG 272, KuS 312);
Magnificat (KuS 228);
Mit dir, Maria, singen wir (Wwdl 182)
Lieber Gott,
danke, dass es Freundschaft gibt!
Wir bitten dich für die, die sich einsam fühlen und keine Freundin oder keinen Freund haben.
Dass sie jemanden finden.
Dass sie Mut haben, andere anzusprechen.
Hilf, dass wir uns nach einem Streit auch wieder vertragen.
Und behüte alle Menschen, die in diesen Weihnachtstagen auf Reisen gehen. Amen.
Material: Hellbraunes Tonpapier (DIN-A4), Schere, Buntstifte
So geht’s: Das Papier auf die Hälfte falten. Auf eine Seite die Umrisse eines Koffers aufmalen und ausschneiden. Jetzt kann man »den Koffer« öffnen. Mit Buntstiften werden die Dinge in den Koffer gemalt, die ich mitnehmen, wenn ich verreise.
Grundlage hierfür ist das bekannte Gedächtnisspiel »Kofferpacken«. Jetzt sagen die Mitspielenden jedoch: »Ich packe mein Reisebündel und nehme mit …«.
Die Begegnung der Cousinen kann Anlass für das folgende Memory-Spiel sein, bei dem Menschenpaare gebildet werden. Und zwar solche, die pantomimisch die gleiche Tätigkeit darstellen.
Zunächst verlassen zwei Kinder den Raum (Ratekinder). Je nach Gruppe/Alter spielen sie später zusammen oder suchen im Wettbewerb gegeneinander möglichst schnell die richtigen Paare zu finden. Solange die Ratekinder draußen sind, bilden die anderen Kinder Paare und denken sich gemeinsam eine Bewegung aus.
Sinnvoll ist es, vor jeder Spielrunde ein Themengebiet festzulegen, zu dem die Bewegungen passen (z. B. Reisen = Tasche/Koffer öffnen und schließen; Wäsche zusammenlegen; Mantel anziehen; Schuhe binden). Wenn die Kinder noch jünger sind, können den Paaren auch Bewegungen vorgeschlagen werden.
Nun verteilen sich die Kinder im Aktionsfeld. Die Ratekinder kommen herein. Nacheinander fordern sie die Bewegungskinder einzeln auf, ihre Bewegung zu machen, bis sie zwei gleiche einander zuordnen können. Nach und nach finden sie alle Paare.
Das Pantomime-Memory kann auch auf Zeit gespielt werden.
Tipp: Je länger sich Gruppen auf dieses Menschenmemory einlassen und verschiedene Spielvarianten ausprobieren, umso lebhafter entwickelt sich in der Regel die Dynamik der Gruppe.
Maria geht heute auf Reisen. Sie will ihre Cousine besuchen.
Es ist schon eine Weile her, da hat der Engel Maria besucht. Er hat ihr gesagt, dass sie ein Kind bekommen wird. Einen Sohn. Und dass sie ihn Jesus nennen soll.
Inzwischen hat Maria gemerkt, dass alles stimmt, was der Engel gesagt hat. In ihrem Bauch wächst ein Baby heran. Sie wird es Jesus nennen. Und dann wird ihr Leben ganz anders sein! Sie muss auf das Baby aufpassen, Tag und Nacht. Falls Josef es nicht tut. Sie muss ihm zu trinken geben. Und später zu essen. Sie wird fast immer für den kleinen Jesus da sein. Da freut sie sich drauf. Aber das ist auch aufregend. Vielleicht hat sie auch ein bisschen Angst. Aber das kann man ja verstehen.
Ihre Cousine Elisabeth ist schon älter als Maria. Viel älter. Niemand hätte gedacht, dass Elisabeth noch ein Kind bekommen könnte. Und dieses Kind wird einige Monate früher als Jesus auf die Welt kommen. Maria möchte mit Elisabeth reden. Sie beide erleben ja das Gleiche: Sie bekommen beide ein Baby. Und sie waren beide darüber sehr erstaunt. Es ist gut, wenn man mit einer Freundin reden kann!
Maria macht sich auf den Weg. Josef bleibt zu Hause. Der Weg ist ganz schön weit. Und sie muss den Berg hinaufgehen. Elisabeth wohnt nämlich in einer Stadt im Gebirge. Das ist anstrengend. Aber Maria macht Pausen. Dann setzt sie sich und freut sich über die Blumen, die am Weg wachsen. Und über die Bienen und die Vögel. Dann kann sie wieder weitergehen. Sie freut sich schon so auf Elisabeth. Wie es ihr wohl gehen wird? Sie haben sich lange nicht gesehen.
Endlich ist sie in der kleinen Stadt. Sie sieht schon das Haus von Zacharias und Elisabeth. Maria ist ganz aufgeregt. Und da kommt Elisabeth schon aus der Tür und winkt ihr zu.
Elisabeth freut sich auch. Wie schön, dass sie Besuch bekommt! Wie schön, dass ihre Freundin kommt. Sie begrüßt Maria und umarmt sie. Und da merkt Elisabeth zum ersten Mal, dass das Kind in ihrem Bauch sich bewegt. Es scheint zu hüpfen.
Elisabeth ist ganz außer sich vor Freude. Sie sagt: »Du bist gesegnet, Maria. Und das Kind in deinem Bauch, das ist auch gesegnet. Schau, als ich dich umarmte, da hüpfte das Kind in meinem Bauch vor lauter Freude. Es hat den Heiland begrüßt!«
Da ist Maria auch ganz glücklich. Ihr Baby in ihrem Bauch ist noch klein. Das kann noch nicht hüpfen, dafür ist es noch viel zu klein. Aber einmal wird es groß sein. Und dann wird es der Heiland sein. Auch Elisabeth ist so glücklich. Sie bekommt ein Baby, obwohl sie doch alt ist. Und es hat schon gehüpft in ihrem Bauch! Später wird es den Menschen sagen, wer Jesus ist. Das hat der Engel gesagt.
Maria ist so glücklich, dass sie singen muss. Sie singt ein Lied. Sie freut sich über Gott. Und über all das, was Gott tut. Sie ist nicht reich und ist nicht aus einer mächtigen Familie. Aber Gott hat es bestimmt, dass sie den Heiland zur Welt bringen wird. Dass ihr Jesus der Heiland ist.
Viel haben sich Elisabeth und Maria zu erzählen. Zacharias ist auch da. Aber der kann ja immer noch nicht reden. Die beiden Freundinnen verbringen viele Wochen miteinander, bis Maria wieder nach Nazareth zurückkehrt. Sie sind glücklich.
Hallo Kinder! Hier bin ich wieder. Emanuel, Besuchsengel. Oder besser: Reiseengel. Gabriel, unser Oberengel, hat mir doch tatsächlich einen Auftrag gegeben. Mir ganz allein! Mein Zwillingsengel war fast ein bisschen neidisch. Aber das sind wir Engel natürlich nicht wirklich.
»Emanuel«, sagte der Oberengel, »Emanuel, die Mutter Gottes wird auf Reisen gehen.« Die »Mutter Gottes« sagt man jetzt im Himmel. Damit ist Maria gemeint. »Die Mutter Gottes wird auf Reisen gehen, und du wirst auf sie aufpassen.«
Das war natürlich eine große Ehre. Auf die Mutter Gottes aufpassen! Wenn ich kein Engel wäre, dann wäre ich aber sooo stolz! Allerdings hab ich mich auch gefragt, ob das denn sein muss? Reisen ist anstrengend. Da geht man zu Fuß. Nicht mit einem Taxi oder einem Flugzeug oder der Bahn. Und es können Räuber kommen. Und manchmal sind die Wege ganz schlecht. Und wenn man ein Baby bekommt, dann soll man sich gar nicht anstrengen, hab ich mal gehört.
Und als ich dann erfuhr, wohin es geht, da hab ich mir noch mehr Sorgen gemacht. Maria wollte ihre Cousine Elisabeth besuchen. Verstehen konnte ich das schon. Schließlich bekommt Elisabeth auch ein Baby. Obwohl sie schon so alt ist. Und das soll sogar hinter Jesus hergehen. Nein, vor ihm hergehen. Die Menschen ein bisschen vorbereiten. Weil Jesus doch der Heiland ist.
Jedenfalls: Ich war jetzt verantwortlich und zwar ganz allein. Und der Weg von Marias Haus bis zu Elisabeth ist weit. Und es geht fast immer bergauf. Elisabeth wohnt nämlich im Gebirge.
Aber ich hatte nicht wirklich Zeit für Sorgen. Maria ging gleich los. Und sie schien sich gar keine Sorgen zu machen. Naja, sie hatte ja auch mich. Sie war fröhlich und ganz schön schnell. Und ich war ganz glücklich – einfach nur deshalb, weil ich in ihrer Nähe sein durfte.
Nur einmal habe ich einen Wolf verscheucht, der in ihre Nähe kam. Aber ansonsten hätte der Weg noch länger sein können – so schön war es, die Mutter Gottes zu behüten. Aber dann waren wir doch schon da. Elisabeth stand sogar schon an der Tür und winkte, als wir in ihre Straße einbogen. Sie hat sich so gefreut.
Und dann passierte was ganz Schönes. Als Elisabeth Maria begrüßte und umarmte, da hüpfte nämlich das Kind in ihrem Bauch. Also in Elisabeths Bauch. Der kleine Johannes hüpfte! Ich konnte es sogar fühlen. Engel können sowas. Und da war Elisabeth ganz außer sich vor lauter Freude. »Du bist gesegnet, Maria«, sagte sie immer wieder. »Du bist bestimmt die glücklichste Frau unter allen. Denn dein Baby wird der Heiland sein.«
Und auch Maria war so glücklich. Ihr Jesus war ja noch zu klein, um im Bauch zu hüpfen. Dafür fing sie zu singen an. Ein ganz schönes Lied sang sie. Dass sie sich so freut über Gott. Und dass Gott jetzt seine alten Versprechen wahr macht. Und dass Gott sie ausgesucht hat, obwohl sie nicht reich ist. Und obwohl ihre Familie nicht mächtig ist. Dass Gott immer auf der Seite von denen ist, denen es nicht so gut geht.
Später haben sie sich viel erzählt, die beiden. Und ich konnte mich ein bisschen ausruhen. Ich durfte bei Maria bleiben, das hatte Gabriel gesagt. Und Maria blieb lange bei ihrer Freundin Elisabeth. Drei Monate. Was die sich alles zu erzählen hatten! Zacharias konnte ja nicht mitreden, Gabriel hatte ihm doch den Mund verschlossen. Ich hab dann rund ums Haus ein bisschen aufgepasst, dass die Katzen keine Vögel jagen. Das mag ich nämlich nicht. Sonst gab es nicht viel zu tun. Auf der Rückreise musste ich vor allem dafür sorgen, dass Maria nicht ausrutscht. Es ging ja immer bergab. Aber das war nicht so schwer. Sie ist natürlich gut wieder in Nazareth angekommen. Und Gabriel hat gesagt, ich hätte meine Sache gut gemacht. Jetzt bin ich mal gespannt, ob er bald wieder neue Aufgaben für mich hat. Vielleicht darf ich ja Elisabeth und Maria noch öfter besuchen. Das würde mich freuen. Ich hab sie nämlich richtig liebgewonnen.
Siehe auch »Zur ganzen Reihe«
Wir sind eingeladen zum Leben
(KuS 185, KG 205);
Wir singen vor Freude (KuS 184, KG 188);
Mir ist ein Licht aufgegangen (KuS 156, LJ 410)
Lieber Gott,
dankeschön, dass wir nicht allein auf der Welt sind.
Dass wir Menschen haben, die zu uns gehören: Eine kleine oder große Familie und Verwandte.
Lass uns zusammenhalten und einander helfen.
Und wenn wir bald Weihnachten feiern, dann sei du bei uns.
Damit es ein schönes Fest wird. Amen.
Zum Thema »Familie« und »Zusammengehörigkeit«.
Für Jüngere:
Handabdrücke
Material: Weißes DIN-A3-Papier für jedes Kind; Wasser- oder Fingerfarben, Pinsel, etwas zum Abdecken der Tische
So geht’s: Jedes Kind sucht sich seine Wunschfarbe aus. Damit bemalt es sich seine Hand und druckt den eigenen Handabdruck auf alle Papiere. Der Name kann zur Hand dazugeschrieben werden.
Für beide Altersgruppen:
Familiennetz knüpfen Kooperationsspiel (für 8– 20 Personen)
Gemeinsam wird ein Familiennetz geknüpft, in dem sich ein neugeborenes Baby (Wasserball) getragen fühlen kann.
Material: Langes, sehr dickes Wollknäuel; Wasserball/großer Luftballon.
So geht’s: Die Mitspielenden stehen im Kreis. Die Spielleitung beginnt. Sie wirft das Knäuel einem Kind zu, das nicht direkt neben ihr steht. Dabei behält sie den Anfang des Fadens in der Hand (Tipp: Am besten den Faden einige Male um einen Finger wickeln, damit er im Laufe des Spiels nicht wegrutscht und sich so das Netz auflöst; das Festhalten ist auch für alle nachfolgenden Stationen wichtig). Beim Werfen wird der Name des Kindes genannt. Dieses fängt das Knäuel auf, hält den Faden fest und wirft es weiter. So lange, bis ein dichtes Netzwerk entstanden ist (= Verbundenheit der Gruppe/Familie), das tragfähig ist (= Wasserball auf dem Netz »tanzen« lassen).
Für Ältere:
Netz knüpfen (Grundgedanke: s. o. »Familiennetz knüpfen«)
Hier nun nennt jede Person, die das Wollknäuel zugeworfen bekommt, ein Beispiel, was im Familienalltag wichtig ist (sich liebhaben, einander helfen, respektvoll miteinander umgehen, Zimmer aufräumen, Essen kochen, Wäsche waschen, Baby wickeln …).
So kann dann vielleicht nochmal dem Geheimnis der Weihnacht als Familienfest nachgespürt werden.
Heute sind alle ganz aufgeregt. Im Haus von Elisabeth gehen dauernd Leute aus und ein. Es sind die Nachbarinnen. Sie bringen Wasser vom Brunnen und Tücher. Aber auch was zu essen. Sie reden ganz viel miteinander. Den ganzen Tag geht das so. Was ist da nur los? Elisabeth sieht man gar nicht. Sie muss drinnen sein. »Endlich ist es soweit«, sagt jemand. Was denn nur?
Richtig, die Geburt. Elisabeths Bauch war immer größer geworden. Sie konnte gar nicht mehr gut gehen, so groß war er. Nun wird es nicht mehr lange dauern, bis das Kind auf der Welt ist.
Am Nachmittag ruft endlich jemand: »Es ist da! Es ist ein Junge! Elisabeth und Zacharias haben einen Jungen bekommen!« Da freuen sich alle. Alle Nachbarinnen sehen ganz fröhlich aus. Kinder werden losgeschickt. Sie sollen es den Verwandten und Freunden in den anderen Straßen erzählen. »Sie haben tatsächlich ein Kind bekommen, Elisabeth und Zacharias! Obwohl sie doch schon alt sind«, sagen die Menschen immer wieder.
Elisabeth sieht man nicht. Und Zacharias auch nicht. Elisabeth muss im Bett bleiben und sich erst ausruhen. Eine Geburt ist anstrengend! Und Zacharias ist bestimmt bei ihr. Sie sind alle beide sehr müde. Und sie sind alle beide sehr glücklich.
Eine Woche später ist wieder viel los im Haus von Zacharias und Elisabeth. Denn eine Woche nach der Geburt kommen in Israel immer die Verwandten. Manche kommen von weit her. Sie wollen nun endlich das Kind sehen. Auch die Nachbarn sind wieder da. Sie sind neugierig: Wie soll das Kind denn heißen?
»Es muss natürlich Zacharias heißen«, sagen die Verwandten. »Wie der Vater. So machen es alle hier.« Ja, so machen es alle hier. Der erste Sohn heißt wie der Vater. Aber Elisabeth widerspricht: »Nein«, sagt sie, »unser Kind soll Johannes heißen.« Alle wundern sich: »Warum denn das? So hat noch niemand in der Verwandtschaft geheißen. Kein Großvater, kein Onkel, niemand.«
Sie fragen Zacharias. Zacharias hat noch nichts gesagt. Er ist ja stumm. Seit der Engel bei ihm war, ist er stumm. Sie haben sich schon alle daran gewöhnt.
Sie geben Zacharias etwas zum Schreiben. Und Zacharias schreibt: »Er heißt Johannes.« Alle wundern sich. Alle sind ganz erstaunt. »So ein Name, obwohl niemand in der Familie so heißt.«
Und auf einmal geschieht ein Wunder. Zacharias kann wieder reden. Er kann ganz normal sprechen – so wie früher. Und so, wie es der Engel gesagt hat. Der hat gesagt: »Bis zur Geburt deines Sohnes wirst du nicht reden können.«
Nun kann Zacharias wieder reden. Und er ist so glücklich über die Geburt seines Kindes, dass er gar nicht redet – er singt! Er singt und dankt und lobt Gott. Er singt: »Gott ist bei uns. Gott hat uns nicht vergessen. Gott hat uns lieb!«
Hier bin ich wieder! Emanuel, der Besuchsengel, Reiseengel, Schutzengel. Ich hab wieder einen Besuch gemacht, Kinder, und das war so schön! Ich wollte doch zu gern wissen, wie es weitergeht mit Elisabeth und mit Maria. Und Gabriel hat gesagt, ich solle nochmal Elisabeth besuchen. Aber diesmal allein. Sie würde nämlich bald ihr Kind bekommen. Und da dürfe ich dabei sein und aufpassen. Als Schutzengel. Denn bei so einer Geburt kann viel passieren.
Ich bin also gleich wieder los, hoch ins Gebirge. Diesmal ging es schneller. Ich musste ja nicht auf Maria aufpassen. Und dann sah ich das kleine Haus. Und als ich Elisabeth sah, da wusste ich: Lange kann es nicht mehr dauern. So einen runden, dicken, großen Bauch hatte sie!
Und tatsächlich, am nächsten Tag hat sie es schon gespürt. Dass ihr Kind jetzt raus will und bald auf die Welt kommt. Zacharias hat die Nachbarinnen verständigt. Reden kann er ja nicht mehr. Aber die haben trotzdem gleich verstanden, was er meint. Und dann war das Haus voll, ich sag es euch! So viele Nachbarinnen. Sie brachten Wasser vom Brunnen. Und Schüsseln und Tücher. Ich merkte gleich: Die kennen sich aus. Die können Elisabeth bei der Geburt gut helfen. Da brauchte ich gar nicht mehr viel tun. Und es wäre auch eng geworden, so viele, wie da im Zimmer waren. Ein klitzekleines bisschen Platz sollte selbst ein Engel haben, sagt mein Zwillingsengel immer.
Aber schließlich war das Kind da. Und ich wusste natürlich schon, dass es ein Junge wird. Was war da für eine Freude! Das Haus summte wie ein Bienenstock. Erst später wurde es ruhig. Da waren Elisabeth und Zacharias mit dem kleinen Baby allein. Wie glücklich sie aussahen, als sie so schliefen, die Drei.
Ich bin natürlich noch geblieben. Wenn eine Frau ein Kind bekommen hat, muss sie sich erstmal ausruhen und erholen. Vor allem, wenn sie schon älter ist – so wie Elisabeth. Und Schutzengel sind da ganz wichtig.
Nach acht Tagen war das Haus dann wieder voll. Nach acht Tagen kommen nämlich alle Verwandten und Nachbarn nochmal. Sie wollen dann hören, wie das Kind heißt. Spannend ist das allerdings nicht. Denn der erste Sohn heißt bei uns eigentlich immer wie der Vater.
So einfach ist das. Muss man sich schon nicht so viele Gedanken machen. Manchmal heißt er auch wie der Opa. Aber wahrscheinlich will man dem Papa auch eine Freude machen. Aber das ging jetzt hier natürlich nicht! Ihr erinnert euch! Der Engel! Der sagte, dass das Kind Johannes heißen soll. Das bedeutet »Gott ist gnädig« oder »Gott meint es gut mit uns«.
Und Elisabeth sagte auch gleich: »Das Kind heißt Johannes!« Da haben alle sofort durcheinandergeredet. Manche waren richtig empört. »Das geht doch nicht! Das kann man doch nicht machen! Das ist der erste Sohn! Den muss man doch Zacharias nennen! Wir müssen wenigstens Zacharias fragen!« Und tatsächlich, sie haben Zacharias eine Wachstafel gegeben, zum Schreiben. »Er heißt Johannes«, schrieb Zacharias darauf.
Und grade, als alle wieder empört durcheinanderreden wollten, da geschah ein Wunder: Zacharias fing wieder an zu reden. Ich hatte das natürlich erwartet. So hatte es der Engel schließlich gesagt: Bis das Kind auf der Welt sei, würde Zacharias nicht reden können. Und nun war es da, und er redete. Nein, eigentlich sang er. Und er sang so, dass alle zuhörten. Er lobte und dankte Gott für dieses Glück und war einfach voller Freude. Und er sang auch für Gott: Dass Gott uns nicht vergessen hat. Und dass sein Sohn Gottes Prophet sein wird. Dass er den Menschen helfen wird, den Heiland zu erkennen.
Kinder, ich habe selten zwei Menschen gesehen, die so glücklich waren. Und Johannes – er war so klein. Und sehr entzückend. Und er sah auch sehr zufrieden und glücklich aus. Und Gabriel hat mich gelobt. Er hat gesagt, ich sei ein guter Schutzengel gewesen. Und bald dürfe ich nochmal einen Besuch machen. Ich bin ja schon gespannt!
Diese Form der Erzählung bietet großes Potenzial der Interaktion …
20 Figuren plus zusätzliche Gegenstände.
Hergestellt in einem Sozialprojekt im Kosovo.
€ 50,00; Best.-Nr. 1772
Dazu passend: Flanell-Pinnwand
140 x 100 cm, schwarz;
€ 15,00; Best.-Nr. 1776
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