Kostenfreies Psalmgebet

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 4/2022
Psalmgebet; zur Reihe: Wer ist der, den wir erwarten?, Seite 449
Psalmgebet (mit Bewegungen)
I: Menschen führen Kriege.
Wir hoffen auf Versöhnung.
Jesus, du bist unser Friede.
II: Manchmal fühlen wir uns allein.
Wir sehnen uns nach jemandem, der da ist.
Jesus, du gehst mit uns durch dick und dünn.
Wenn du sprichst, wird es hell.
(Hände wie Trichter um den Mund legen, dann wie Strahlen zur Seite hin ausbreiten)
Wenn du da bist, weicht die Angst.
(Hände vor Brust kreuzen, dann lösen und eine wegschiebende Bewegung machen)
Du bringst Frieden überall.
(Mit Händen und Armen einen großen Kreis beschreiben)
I: Manchmal fehlt uns die Energie.
Wir haben Hunger nach Leben.
Jesus, du bist das Brot, das uns satt macht.
II: Manchmal tappen wir im Dunkeln.
Wir wollen den richtigen Weg sehen.
Jesus, du bist unser Licht.
I: Manchmal sind wir gefangen in Ängsten.
Wir wollen frei sein.
Jesus, du bist unser Erlöster.
Wenn du sprichst, wird es hell.
(Hände wie Trichter um den Mund legen, dann wie Strahlen zur Seite hin ausbreiten)
Wenn du da bist, weicht die Angst.
(Hände vor Brust kreuzen, dann lösen und eine wegschiebende Bewegung machen)
Du bringst Frieden überall. Amen.
(Mit Händen und Armen einen großen Kreis beschreiben)

Erzählung für Jüngere

III. Erzählung

Beim Einzug in Jerusalem wird Jesus wie ein König empfangen. Die Menschen jubeln ihm zu: »Hosianna!« Dieser Jubel war ursprünglich ein Hilferuf: »Hilf doch!« Die Menschen trauen Jesus zu, dass er ihnen hilft. Er ist der Helfer in der Not.

Die Kinder werden in der Erzählung zum Teil der Menge. Immer, wenn in der Geschichte das Wort »König« erwähnt wird, rufen die Kinder im Chor »Hosianna«.

Alle sind aufgeregt

Heute machen sie Jesus zu ihrem König.

Alle sind aufgeregt.

Die Väter kommen früher von der Arbeit.

Die Mütter machen ihre Kleider zurecht.

Die Kinder müssen vom Spielen heim-
kommen.

Alle bereiten sich vor.

Sie wollen ihn begrüßen, den neuen König.

Auch die Kinder sollen dabei sein.

Wie ist der neue König?

Ja, die Menschen in der Stadt Jerusalem sind neugierig:

Wie ist der neue König?

Kümmert er sich um die Armen?

Ist er lieb zu den Kindern?

Beschützt er uns?

Sorgt er dafür, dass alle Menschen

genug zu essen haben?

Bringt er Frieden?

Ist er ein guter König?

Von Jesus haben sie schon viel gehört, aber gesehen haben sie ihn noch nicht.

Man erzählt viel Gutes von Jesus:

Er hilft den Kranken.

Er erzählt von Gott wie kein anderer.

Er mag Kinder.

Er behandelt Fremde gut.

Er hasst Gewalt.

Er liebt Frieden.

Wie empfängt man einen König?

Die Menschen laufen zum Stadttor. Dort wollen sie ihn empfangen, ihren neuen König.

Eine Frau mit weißem Haar ruft so laut sie kann: »Jesus ist der verheißene Messias! Gott schickt ihn zu uns.«

Und ein junger Mann weiß es ganz genau: »Schon der Prophet Jesaja hat gesagt: >Es kommt ein neuer König. Ein ganz anderer König. Ein Friedenskönig. Dann wird endlich Frieden sein. Frieden ohne Ende.<«

An jeder Straßenecke unterhalten sich die Leute.

Sie fragen: »Wie sollen wir ihn empfangen, unseren König?«

Die einen sagen: »Wir müssen uns ganz tief verbeugen vor dem König.«

Andere sagen: »Wir müssen schöne Kleider anziehen für den König.«

Die Kinder rufen: »Wir müssen laut
jubeln für den König.«

Die Alten flüstern: »Wir dürfen nicht auffallen.«

Ein Mädchen mit heller Stimme ruft dazwischen: »Wir brauchen einen roten Teppich für unseren König!«

»Woher bekommen wir einen roten Teppich?«, fragen die Leute.

Jesus kommt

Doch da kommt Jesus schon zum Stadttor herein.

Jetzt wollen ihn alle sehen: Jesus, den neuen König.

Ein Junge ruft laut: »Ich sehe ihn!«

Dann zeigt er mit seinem Finger: »Da ist Jesus. Er reitet auf einem Esel.«

Jemand fragt ungläubig: »Ein König – auf einem Esel?«

Einer fängt an. Und dann legen alle ihre Kleider auf die Straße für ihren König.

Es ist wie ein roter Teppich für einen König. Nur bunter und schöner.

Jesus ist der Friedenskönig

Die Kinder jubeln ihm zu, ihrem König.

Und auch die Erwachsenen rufen laut für den neuen König.

Selbst die Alten freuen sich über ihren König.

Alle sind fröhlich:

»Jesus ist unser König.

Jesus ist unser Friedenskönig.«

Der besondere Tipp

Lieber, guter Nikolaus

Minibuch

Klassische Lieder und Reime rund um den Nikolaustag.

Mit liebevollen Iillustrationen und einem Basteltipp auf der Rückseite vom »kleinen Engel«.

26 Seiten; Format 12,5 x 12,5 cm;

€ 1,80 (ab 25 Ex. je € 1,75, ab 50 Ex. je
€ 1,70); Best.-Nr. 2163


Unsere neue Erzähltasche Advent und Weihnachten.

Zu Beginn der Adventszeit eine gute, langanhaltende Investition.

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Dieses Komplett-Set ermöglicht es auf sehr einfache Weise, die Weihnachtsgeschichte für Kinder lebendig
werden zu lassen.
Während die Bodenbilder entstehen, können alle mitmachen und mitgestalten. Ob Religionsunterricht,
Grundschule, Weihnachts-Gottesdienste oder Kindergarten: Mit diesem umfangreichen, religionspädagogischen Material wird Kindern der direkte Zugang zur biblischen Weihnachtsgeschichte
altersgerecht ermöglicht.

Die Materialien finden in einer stabilen Jutetasche zum Umhängen Platz und können auch einzeln beim Verlag Junge Gemeinde (junge-gemeinde.de) bestellt werden. Für Kinder von 4 bis 10 Jahren.
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Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.

Erzählung für Ältere

Ben und Herr Gutmann – 1

Ben ist ein neugieriger Junge. Seine Mutter sagt manchmal: »Hör auf damit! Du fragst mir Löcher in den Bauch.« Aber wen sollte Ben sonst fragen? Seine Großeltern leben weit weg. Zum Glück gibt es den Herrn Gutmann. Er wohnt in der Nachbarschaft und hat selbst keine Kinder. Ben besucht ihn manchmal. »Du kannst immer vorbeikommen«, sagt Herr Gutmann jedes Mal zum Abschied. Herr Gutmann weiß viel von früher. Er hat auch eine alte Bibel.

Die Friedenstaube

Heute hat Ben in der Schule eine Friedentaube gebastelt. In blau und gelb. »Wegen des Ukrainekriegs«, meinte die Lehrerin. Ben hasst Krieg. Er versteht nicht, warum Menschen so grausam sein können. Nach den Hausaufgaben geht Ben zu Herrn Gutmann, um ihm die Taube zu schenken.

Frieden und kein Krieg!

»Warum gibt es diesen blöden Krieg? Ich will Frieden!«, platzt es aus Ben heraus. Herr Gutmann schaut zu Boden. Er denkt lange nach.

Dann sagt er ernst: »Solange es Menschen gibt, sehnen sie sich nach Frieden. Denn sie kennen das Gegenteil. Sie sehen, wie Freunde zu Feinden werden. Sie haben Könige, die Frieden versprechen und Krieg bringen.« Ben fällt Herrn Gutmann ins Wort: »Krieg ist blöd.« – »Da gebe ich dir recht«, sagt Herr Gutmann. »Wir sollten friedlich miteinander leben. Das wünschten sich auch schon die Menschen in Israel. Damals gab es Krieg. Etwa 700 Jahre, bevor Jesus geboren wurde. Der Prophet Jesaja hatte alles kommen sehen. Doch die Menschen glaubten ihm nicht.

Jesaja konnte den Krieg nicht verhindern. Doch dann überraschte Jesaja die Menschen mit der Botschaft: ›Ein Friedenskönig wird kommen! Sein Reich ist ein Friedensreich. Es wird Frieden geben ohne Ende.‹«

»Woher wusste Jesaja das?«, will Ben wissen. Herr Gutmann schaut Ben an: »Gott hat Jesaja beauftragt. Diese Botschaft soll Jesaja dem Volk Israel überbringen. Gott will, dass die Menschen mitten im Krieg wieder hoffen können.« – »Was ist das für ein König?«, fragt Ben nach.

Der kleine Frieden im großen Krieg

»Mit diesem König hat sich die Welt verändert. Hör mal zu. Es klingt wie ein Märchen, ist aber so passiert:

Kriege gab es ja immer wieder. Vor etwas mehr als einhundert Jahren gab es auch bei uns Krieg. Deutsche Soldaten kämpften gegen Engländer, Franzosen, Belgier. Die Soldaten waren oft nur hundert Meter voneinander entfernt. An Heilig Abend passierte es: Ein deutscher Soldat sang leise vor sich hin: ›Stille Nacht, Heilige Nacht.‹ Nach und nach stimmten andere Soldaten mit ein. Am Schluss sangen alle laut: ›Schlaf in himmlischer Ruh’‹.

Hundert Meter entfernt waren die Engländer. Dort blieb es ruhig. Die deutschen Soldaten aber waren in einer besonderen Stimmung. Sie sangen ein Weihnachtslied nach dem anderen. Bis ihnen nach ›Es ist ein Ros’ entsprungen‹ die Luft ausgeht.

Als der letzte Ton verklungen war, blieb es bei den Engländern noch eine Minute ruhig. Dann begannen sie zu klatschen. Und sie riefen auf Englisch ›Zugabe, Zugabe‹. Die Deutschen antworteten mit ›Merry Christmas, Englishmen. Wir schießen nicht und ihr schießt nicht‹.

In dieser Nacht war Frieden mitten im Krieg. Das war an Weihnachten im Jahr 1914.

Und jetzt zurück zum Friedenskönig, den Jesaja ankündigt. Er kam an Weihnachten zur Welt. Weißt du, was ich damit meine?«, fragt Herr Gutmann.

Jesus – der Friedenskönig

»Ja«, sagt Ben, »an Weihnachten ist Jesus geboren. Ist Jesus dieser Friedenskönig?«

»Das glaube ich ganz fest«, antwortet Herr Gutmann. »In der Nacht, in der Jesus geboren wird, verkündigen die Engel: ›Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden!‹ Die Verheißung des Jesaja hat sich erfüllt.«

Ben muss nach Hause

Ben springt auf. »Ich muss nach Hause.« – »Du kannst immer vorbeikommen«, ruft Herr Gutmann ihm noch hinterher.

Markus Grapke

Der besondere Tipp

NEU

Mein Mitmach-Buch zu Weihnachten

Minibuch

Mit Geschichten, Gedichten, Liedern und Kreativideen rund um das Weihnachtsfest.

Die farbigen Illustrationen sind fröhlich und laden auch die Kleinsten zum Schauen, Entdecken und Mitmachen ein.

Auf der Rückseite ist zusätzlich ein Rezept vom »kleinen Engel«.

26 Seiten; Format 12,5 x 12,5 cm;

€ 1,80 (ab 25 Ex. je € 1,75, ab 50 Ex. je
€ 1,70); Best.-Nr. 2162

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NEU

Auch der Sternenweg nach Bethlehem ist neu.

Peter Hitzelberger (Hrsg.), Sternenweg nach Bethlehem, 24 Impulse für die Advents- und Weihnachtszeit
– für ein fröhliches Warten auf Weihnachten
Auf 55 stabilen Karten werden vielerlei Anregungen gegeben, gemeinsam Weihnachten zu erwarten: Kurze Geschichten, Lieder, Rezepte, Bastelanregungen … so wird das Warten auf Weihnachten in der Familie, der Kindergruppe oder der Grundschulklasse kurzweilig und die Vorfreude auf das Christfest kann
mit jedem Tag wachsen.
Für Kinder von 4 bis 10 Jahren; DIN-A5,
fester Karton, beidseitig bedruckt, mit 24 vorgestanzten
Sternen zum Herauslösen.
€ 20,00, Best.-Nr. 9037

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es weiter zur Einheit des 2. Advent.

Erzählung für Jüngere

III. Erzählung

Rückengeschichte

Rückengeschichten gehen unter die Haut, sie sind Vertrauenssache, ein zweiseitiger Vorgang des Berührens und Fühlens mit Händen und Worten. Der Zuhörende muss der Erzählerin vertrauen und Berührungen zulassen wollen.

Die Kinder bilden Zweiergruppen. Eines »hört«, eines »erzählt«. Das hörende Kind legt sich bequem auf den Bauch oder setzt sich (rittlings) auf einen Stuhl oder den Boden. Das andere lässt auf dessen Rücken mit Bewegungen der Hände diese Geschichte lebendig werden.

Die Bewegungen sollen nur so stark sein, wie das Kind es selbst gut finden würde.

Nach dem ersten Durchgang wird gewechselt, damit beide Kinder hören und erzählen können.

Die (möglichen) Bewegungen werden bei der Erzählung vom Team gezeigt.

Gott ist immer für dich da.

(Mit einer Handfläche 3 mal einen Kreis machen)

Gott ist da, wenn du aufstehst.

(Den Schlaf 2-3 mal von oben nach unten wegstreifen.)

Gott ist da, wenn du dich anziehst.

(Die Kleidung an zwei Stellen mit den Fingern greifen und hin und her streifen.)

Gott ist da, wenn du deine Haare kämmst.

(Die Finger beider Hände wie Kammzähne spreizen und mehrfach über den Rücken streichen.)

Gott ist da, wenn du deine Schwester an den Haaren ziehst.

(Einmal fest an der Kleidung ziehen.)

Gott ist da, wenn du Müsli isst.

(Mit der Faust intensiv an einer Stelle kreisen wie beim Kauen.)

Gott ist da, wenn du deine Zähne putzt.

(Die Finger einer Hand spreizen und schnell hoch und runter bewegen.)

Gott ist da, wenn du den schweren Rucksack trägst.

(Beide Hände auf die Schultern legen und Druck ausüben.)

Gott ist da, wenn du in den Kindergarten oder die Schule gehst.

(Mit beiden flachen Händen Schritte nachahmen. Dabei abwechselnd von unten nach oben über den Rücken »gehen«.)

Gott ist da, wenn du deine Freunde begrüßt.

(Mit der Faust einen leichten Stups geben.)

Gott ist da, wenn du Spaghetti isst.

(Die beiden Zeigefingern in Schlangenlinien über den Rücken bewegen.)

Oder ein Spiegelei.

(Einen kleinen und einen großen Kreis zeichnen.)

Gott ist da, wenn du Fußball spielst. (Eine Faust, = Ball, auf eine Stelle am Rücken drücken. Mit zwei Fingern der anderen Hand trippelnd auf die Faust zubewegen. Wenn sie angekommen sind, die Faust wegnehmen, einen Moment warten und an anderer Stelle wieder auflegen.)

Gott ist da, wenn du dich freust.

(Einen lachenden Smiley zeichnen.)

Gott ist da, wenn du dich ärgerst.

(Einen ärgerlichen Smiley zeichnen mit Schlangenlinienmund.)

Gott ist da, wenn du traurig bist.

(Einen traurigen Smiley zeichnen.)

Gott ist da, wenn du müde wirst.

(Mit dem Finger einmal stark, dann immer schwächer werdend auf eine Stelle tippen.)

Gott ist da, wenn du ins Bett gehst.

(Den ganzen Unterarm langsam auf dem Rücken ablegen, dabei mit den Fingern anfangen.)

Gott ist da, wenn du schläfst.

(Mit einer Hand langsam und gleichmäßig an einer Stelle klopfen = ruhiger Herzschlag.)

Ist Gott auch einmal nicht da?

(Großes Fragezeichen zeichnen.)

Nein!

(Wegwischende Bewegung mit der flachen Hand quer über den ganzen Rücken machen.)

Gott ist immer da.

(Mit beiden flachen Händen leicht und abwechselnd klopfen.)

Gott ist immer für dich da.

(Mit einer Handfläche 3 mal einen Kreis machen; s. Anfang.)

Er geht mit dir.

(Mit beiden Händen und je zwei Fingern über den Rücken »wandern«.)

Du bist nie allein.

(Seitlich an beiden Oberarmen festhalten.)

Gott hat dich lieb.

(Ein Herz auf den Rücken malen. Alternativ – und wenn es von der Situation bzw. der Beziehung her passt – in den Arm nehmen. Wichtig: sensibel handhaben!)

Der besondere Tipp

Kli Kla Klanggeschichten

… zur Advents- und Weihnachtszeit

Elke Gulen, Bettina Scheer

50 Klanggeschichten – mal leise, mal laut, mal fröhlich, mal festlich – laden dazu ein, die Advents- und Weihnachtszeit zum Klingen zu bringen, da alle Geschichten, Gedichte und Verse weihnachtliche Symbole und Themen aufgreifen.

Das Begleiten ist mit Orff- oder oder einfachen Rhythmusinstrumenten* schon für Kinder ab zwei Jahren möglich. 88 Seiten

€ 16,00; Best.-Nr. 3748


* Die Rhythmus-Instrumentenkiste mit 20 Instrumenten (davon viele auf Basis der Orff’schen musikalischen Früherziehung) bietet hierfür beste Unterstützung.

Die Holzkiste mit den Maßen 43 x 30 x 25 cm bietet auch noch Platz für benötigte Liederbücher.

€ 119,00; Best.-Nr. 9028

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.

Erzählung für Ältere

Ben und Herr Gutmann – 2

Ben ist ein neugieriger Junge. Seine Mutter hat oft keine Zeit für seine Fragen. Dann geht Ben zu Herrn Gutmann, der in der Nachbarschaft wohnt. Herr Gutmann weiß viel. Er kennt auch viele Geschichten aus der Bibel.

Die Quizfrage

Bei einer Quiz-Sendung hat Ben etwas aufgeschnappt. Es wurde nach einem ganz alten, anderen Namen für »Jesus« gefragt. Ben hatte die Lösung vorher noch nie gehört: »Immanuel«.

Jetzt will er Herrn Gutmann fragen. Ben muss wissen, was es mit diesem Namen auf sich hat.

Der Name »Immanuel«

»Herr Gutmann«, platzt Ben mit der Tür ins Haus, »du kennst doch die alten Geschichten aus der Bibel. Hast du gewusst, dass Jesus noch einen zweiten Namen hat?«

»Du musst mir helfen, Ben. Was meinst du damit?«, fragt Herr Gutmann.

»Jesus heißt auch ›Immanuel‹.« Ben wartet gespannt auf eine Reaktion.

Herr Gutmann lächelt und sagt dann: »Du weißt ganz schön viel. Erinnerst du dich noch an Jesaja, den Propheten? Er hat den Friedenskönig angekündigt. Der wird ein Friedensreich errichten.

Der Friedenskönig ist der Immanuel

Dieser König wird kommen, da ist sich der Prophet ganz sicher.

Und der König wird den Namen ›Immanuel‹ tragen. Immanuel heißt ›Gott ist mit uns‹. Wusstest du das?« Ben schüttelt den Kopf.

Er muss nachdenken. Dann kommt ihm ein Gedankenblitz: »Jesus ist doch der Friedenkönig. Und Jesus heißt auch Immanuel. Dann ist der Friedenskönig ein König, der mit uns ist.«

Gott liebt den Frieden

»Ja, das hast du gut kombiniert. Leider haben das nicht immer alle verstanden. Sie dachten, Jesus ist nur auf ihrer Seite. Sie dachten nur an sich. Sie vergaßen die anderen. Die haben sie zu ihren Feinden gemacht. Und sie führten Kriege und sagten: ›Gott ist mit uns.‹ Das ist unerträglich. Sie haben den Namen Gottes missbraucht.« Herr Gutmann macht eine Pause. Dann fährt er fort: »Gott hasst den Krieg. Und er liebt den Frieden. Gott ist mit allen, die sich für Frieden einsetzen. Gott ist mit den Friedensstiftern. Erinnerst du dich noch? Ich habe dir die Geschichte vom kleinen Frieden im großen Krieg erzählt. Sie geht noch weiter.«

»Was, da passierte noch etwas?« Ben ist neugierig. »Erzähl!«

Schluss mit Krieg

»Heilig Abend 1914. Es ist Krieg. Deutsche und Engländer sind in ihren Schützengräben nur 100 Meter voneinander entfernt. Doch an diesem besonderen Abend hat ein Deutscher angefangen, Weihnachtslieder zu singen. Und alle hören zu. Auch die Englänger.

Noch sind alle Soldaten in ihren Gräben versteckt. So schützen sie sich, falls jemand schießt. Auf einmal stellen die Deutschen Kerzen auf den Rand der Gräben und zünden sie an. Wie Sterne leuchten sie in der Nacht. Einige Mutige steigen sogar aus den Gräben heraus und stellen sich auf das Feld. Jetzt haben sie keinen Schutz mehr. Trotzdem bleibt alles friedlich. Andere folgen. Immer mehr kommen heraus aus ihrem Versteck.

Und dann stellen sie noch Tannenbäume auf. Es sieht ganz weihnachtlich aus. Das musst du dir mal vorstellen: Weihnachtsbäume mitten auf dem Schlachtfeld! Vor einigen Stunden waren Deutsche und Engländer noch Feinde und jetzt singen sie gemeinsam Weihnachtslieder. Ein jeder singt in seiner Sprache. Es sind Lieder vom Frieden auf Erden.

Und dann, am nächsten Tag, am 1. Weihnachtstag, beschenken sie sich gegenseitig. Die Männer zeigen einander Fotos von ihren Frauen und Kindern. Sie essen und trinken zusammen. Und sie spielen sogar Fußball! Dort, wo am Tag zuvor noch Krieg war.

Alle sind sich einig: Schluss mit dem Krieg!«

Ben muss nach Hause

»So sollte es immer sein«, sagt Ben nachdenklich. Herr Gutmann nickt nur mit dem Kopf. Er schaut auf die Uhr. »Ben, du musst nach Hause. Aber du kannst jederzeit wieder vorbeikommen.«

Markus Grapke

Der besondere Tipp

Mit allen Sinnen sind wir da

Kleine Rituale, Mitmach-Elemente und Gebete für Gottesdienst, Kita und Grundschule

… ist das Begleitbuch zur überarbeiteten und verbesserten Kreativtasche und kann auch einzeln erworben werden. Es bietet zahlreiche Vorschläge und Modelle, um die Sinne der Kinder anzuregen, damit sie »Glauben erleben können«.

Elemente für einen kompletten Gottesdienst sind vorbereitet; lustige und ungewöhnliche Ideen verbinden die verschiedenen Sinnesorgane mit dem christlichen Glauben.

€ 19,80; Best.-Nr. 2155

www.junge-gemeinde.de

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Erzählung für Ältere

Ben und Herr Gutmann – 3

Ben ist ein neugieriger Junge. Seine Mutter hat oft keine Zeit für seine Fragen. Dann geht Ben zu Herrn Gutmann, der in der Nachbarschaft wohnt. Ihn kann Ben alles fragen. Herr Gutmann weiß viel. Und er kennt viele Geschichten aus der Bibel.

Ben ist wütend

Ben hat Wut im Bauch. Das kam so: Ben hat sein Pausenbrot nicht gegessen. Und als er dann zu Hause frech sagte: »Das kannst du in den Müll werfen«, da hat seine Mutter fürchterlich mit ihm geschimpft.

Seinem ganzen Ärger kann Ben bei Herrn Gutmann Luft machen.

Wie immer hat Herr Gutmann viel Verständnis. »Ich will dir etwas erzählen«, sagt er. »Es ist eine Geschichte von meiner besten Freundin Doris. Sie hat mir diese Geschichte oft erzählt. Doris war damals sechs Jahre alt. Die Geschichte passierte 1944. Es war Krieg in Deutschland. Viele hatten fast nichts zu essen.

Herr Gutmann erzählt von seiner Freundin Doris*

Es war am Tag vor Heiligabend. Die Mutter von Doris hatte wie üblich die Betten zu Heiligabend frisch bezogen, die benutzte Bettwäsche gewaschen und jetzt noch einen Termin zum Heißmangeln in der »Bügelmaschine« um die Ecke. Vor den Feiertagen sollte alles wieder frisch und sauber im Schrank liegen. Doris begleitete ihre Mutter. Das tat sie gerne. Sie durfte dann die noch warmen Taschentücher zusammenlegen. Das gefiel ihr, weil sie immer so kalte Hände hatte.

Das letzte Stück Brot

Vor dem Frühstück hatte die Mutter noch gesagt: »So, das ist heute das letzte Stück Brot für jeden. Ich habe leider kein Brot mehr bekommen.« Dann betete sie das Vaterunser. Vor der Bitte um das täglich Brot fügte sie dieses Mal etwas ein: »Gott, du weißt, dass wir nun kein Brot mehr haben, deshalb bitten wir heute ganz besonders: ›Unser tägliches Brot gib uns heute!‹«

Während des Frühstücks meinte sie dann: »Wenn ich zurückkomme, koche ich einen großen Topf Kartoffelsuppe. Ein paar Kartoffeln haben wir noch im Keller. Dann werden wir nicht allzu hungrig sein.«

Auf dem Fenstersims

Dann zogen Mutter und Tochter mit der Bettwäsche los und kamen nach einer Stunde nach Hause zurück. Doris hatte nun warme Hände. Ihre Mutter ging ins Schlafzimmer und räumte die gebügelte Wäsche in den Schrank. Doris wollte im Esszimmer malen. Als Doris die Tür öffnete, bauschte der Wind den Vorhang auf. Und dann sah sie es: Das Fenster stand halb offen und auf dem Fenstersims lag ein großes Brot.

Das Kommissbrot

Doris hatte solche Brote schon gesehen. Soldaten aßen diese Brote. Einige Soldaten kamen zur gleichen Bibelstunde, zu der auch ihre Mutter ging.

Sie brachten aus der Kaserne hin und wieder Lebensmitteldosen oder Brot mit, das die Soldaten zur Verpflegung bekamen. Das war immer ein willkommenes Mitbringsel, denn das Essen war bei den meistens knapp. Doris erkannte das Brot auf dem Fenstersims wieder. Es war so ein Soldatenbrot, ein Kommissbrot.

Gott hat ein Brot hingelegt

Doris schrie ganz laut: »Mutti, Mutti, komm schnell! Am Fenster liegt ein Brot! Gott hat ein Brot hingelegt!« Die Mutter kam, schaute das Brot an, faltete die Hände und sagte laut: »Danke«.

Doris löcherte ihre Mutter gleich mit Fragen: »Wie hat Gott das gemacht? Ist der wirklich vom Himmel heruntergekommen mit dem Brot? Warum hat der das gemacht, als wir nicht da waren? Ich hätte ihn doch so gerne sehen wollen.«

Gott und der Soldat

Die Mutter setzte sich, nahm Doris auf den Schoß und sagte: »Ich glaube, das war so: Da war ein Soldat. Dem hat Gott den Gedanken gegeben, dass wir das Brot brauchen. Und da hat er uns das Brot ins Fenster gelegt.«

Dieser Gedanke war Doris lieber, als die Vorstellung, dass Gott irgendwie mit dem Brot vom Himmel kommt.

Das Weihnachtsgeschenk

Als die Mutter am Abend dem Vater die Geschichte erzählte, sagte er: »Das ist ja ein Weihnachtsgeschenk! Eine große Freude für uns alle!«

Ben muss nach Hause

Ben fällt ein, dass er nach Hause muss. Wie jedes Mal sagt Herr Gutmann: »Du kannst jederzeit wiederkommen.«

Zuhause angekommen, sucht Ben nach seiner Mutter. Als er sie gefunden hat, ruft er ihr entgegen: »Ich muss dir was erzählen!«

Markus Grapke

*Doris Löffler hat ihre eigene Geschichte freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Der besondere Tipp

Die Weihnachtsgeschichtesuchen und entdecken

Minibuch

Dieses Such-Buch mit seinen farbenfrohen Bildern laden ein und regen an zum Entdecken, Wiedererkennen und Benennen. So macht Bibel richtig Spaß.

Auf der Rückseite ist zusätzlich ein Basteltipp vom »kleinen Engel«.

26 Seiten; Format 12,5 x 12,5 cm;

€ 1,80 (ab 25 Ex. je € 1,75, ab 50 Ex. je € 1,70); Best.-Nr. 2150

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es weiter zur nächsten Einheit des 4. Advent.

Erzählung für Jüngere

III. Erzählung

In einen (Brot-)Beutel werden die nachfolgend aufgeführten Gegenstände gelegt und im Laufe der Geschichte herausgeholt:

Schildmütze, Herz, Bibel, Teller, Messer und Gabel, Brotdose mit geschnittenen Brotstückchen, drei Münzen, 5 Brötchen, Geschirrtuch, Taschenmesser, Gefrierbeutel, Taschenrechner.

Schildmütze

Viele Menschen sind da. Sie stehen in der Sonne. Sie müssen ihren Kopf bedecken. Sonst wird es ihnen zu heiß.

Herz

Alle hören zu. Sie hören, was Jesus erzählt. Jesus spricht von Gott. Er sagt: »Gott liebt alle Menschen. Er liebt die Großen und die Kleinen.«

Bibel

Es ist so schön, was Jesus sagt. Alle wollen weiter zuhören. Seine Worte tun gut. Sie geben den Menschen Kraft.

Teller

Trotzdem bekommen die Menschen Hunger. Sie sind schon lange hier. Sie haben nichts zu Mittag gegessen. Jetzt wird es Abend. Der Magen knurrt.

Messer und Gabel

Auch die Jünger von Jesus haben Hunger. Sie sagen zu Jesus: »Du musst jetzt aufhören mit Reden. Die Menschen müssen nach Hause. Sie haben Hunger!«

Brotdose

Jesus schaut seine Jünger an. Dann sagt er zu ihnen: »Ihr könnt den Menschen doch etwas zu essen geben!«

Drei Münzen

»Wir?«, fragen die Jünger erstaunt. »Wir haben nur ganz wenig Geld. Das reicht nicht. Davon können wir nicht für alle etwas zu essen kaufen. Es sind viel zu viele Menschen!«

Brötchen

»Wie viele Brote habt ihr?«, will Jesus wissen. Die Jünger tragen alles zusammen, was sie haben. Sie zählen: Eins, zwei, drei, vier, fünf. »Wir haben nur fünf Brote«, sagen die Jünger.

Geschirrtuch

Jesus will, dass sich die Leute zusammensetzen. Immer ein paar in einer Gruppe. Und so setzen sich die Menschen auf das grüne Gras.

(Geschirrtuch ausbreiten und Teller und Besteck darauf anordnen.)

Es sieht aus wie bei einem Festessen. Ganz feierlich. Die Menschen warten gespannt, was jetzt passiert.

Taschenmesser

(Damit die Brötchen in zwei Hälften schneiden.)

Jesus schaut zum Himmel. Dann nimmt er ein Brot, bricht es auseinander und sagt ein Tischgebet. Er dankt Gott für das Brot.

(Die Brötchen werden auf den Teller gelegt.)

Jetzt sagt Jesus zu den Jüngern: »Teilt das Brot aus. Alle sollen etwas bekommen.«

(Brotdose öffnen. Die Kinder dürfen ein Stück Brot nehmen und essen.)

Alle essen. Es schmeckt. Alle werden satt. Die Kinder werden satt und auch die Erwachsenen.

Gefrierbeutel

Und es bleibt noch sehr viel übrig. Zwölf Körbe Brot können eingesammelt werden.

Taschenrechner

An diesem Tag werden 5.000 Menschen satt.

(Die Brötchen auf die Bibel legen.)

Jesus hat den Hunger gestillt.

Der besondere Tipp

Meine Weihnachtskrippe

Bastelbogen aus umweltfreundlichem, kompostierbarem Graspapier

Passend zum letzten Sonntag dieser Reihe fasst dieser Bastelbogen die wärmende Botschaft der Weihnachtserzählung nach Lukas zusammen.

Die Krippenszene ist an einem Stück. Die Figuren werden ausgemalt und mit wenigen Falzen stellen die Kinder dann ihre eigene Weihnachtskrippe auf.

In den Zwischenraum kann ein Teelicht im Glas gestellt werden.

€ 1,00 (ab 10 Ex. je € 0,90); Best.-Nr. 1724


Weihnachtsbühne

Bastelbogen für ein interaktives Spielen bei dem es heißt: »Bühne frei«

Auf einer dreidimensionalen Bühne sind die Figuren der Weihnachtsgeschichte unterwegs und können mit der simplen und genialen Einhängetechnik einfach ins Spiel gebracht, verschoben und wieder entfernt werden.

Die Kinder führen Regie beim Nachspielen, Weiterspielen, Andersspielen und tauchen so in das Geschehen, das wir an Weihnachten feiern, ganz ein.

€ 2,20 (ab 10 Ex. je € 2,00); Best.-Nr. 1682

www.junge-gemeinde.de

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Erzählung für Jüngere

III. Erzählung

Mit biblischen Erzählfiguren.

Die Fotos sind von Ute Seeger, Setzingen, und dienen als Anregung für das Stellen der Figuren.

Bartimäus ist blind

(1) Hier sitzt er. Wie jeden Tag. Seine Augen hat er verbunden. So blendet ihn das Sonnenlicht nicht. Sehen kann er zwar nicht, trotzdem muss er seine Augen schützen. Sein Name: Bartimäus. Seit seiner Geburt ist Bartimäus blind. Noch nie hat er in das Gesicht seiner Mutter gesehen. Noch nie hat ihn der Schmutz unter seinen Fingernägeln gestört.

Auch keine Blume, keinen Strohhalm hat Bartimäus je gesehen.

Doch Gott sei Dank hat Bartimäus gute Freunde. Die bringen ihn jeden Tag zum Stadttor von Jericho. Hier sitzt Bartimäus Tag für Tag. Von Sonnenaufgang bis die Sonne untergeht.

Arbeiten kann Bartimäus nämlich nicht. Also muss er betteln.

Bartimäus muss betteln

Bartimäus kann zwar nicht sehen, aber hören kann er umso besser. Immer, wenn jemand vorbeikommt, hört er es an den Schritten. Dann ruft er laut: »Hab Erbarmen mit einem blinden, armen Mann.« Dann streckt er seine Hand aus. Er wartet, dass ihm der Angesprochene ein bisschen Kleingeld in die Hand legt. Jedes Mal sagt Bartimäus dann: »Gott möge dich segnen!«

Von dem, was andere geben, lebt Bartimäus.

Niemand kann helfen

Niemand konnte Bartimäus bisher helfen wieder zu sehen. Seine Eltern nicht. Auch kein Arzt. Einmal sagte sein Nachbar: »Du wirst niemals sehen können.«

Kann Jesus helfen?

(2) Doch heute hat Bartimäus wieder neue Hoffnung. Seine Freunde erzählten ihm morgens: »Jesus kommt in unsere Stadt. Er hat schon vielen Menschen geholfen, auch den Blinden.« – »Vielleicht kann Jesus ja auch mir helfen«, denkt Bartimäus. »Das wäre großartig!«

Auf einmal hört Bartimäus aufgeregte Stimmen. Alle reden wild durcheinander.

Es werden immer mehr Menschen, die auf der Straße zusammenkommen.

Bartimäus schnappt vereinzelte Stimmen auf: »Jesus kommt.«, »Kannst Du ihn schon sehen?«, »Lass mich durch.«

Das Gedränge wird immer dichter. Dann hört er ein Kind rufen: »Da ist Jesus!«

Hilft Jesus?

(3) Bartimäus fasst sich ein Herz. Und er ruft so laut er kann: »Jesus, bitte hilf mir!«

(4) Die Antwort folgt sofort. Jemand sagt: »Sei ruhig! Lass Jesus in Frieden. Er hat genug zu tun.«

Aber Bartimäus hört nicht auf. Er holt tief Luft und schreit noch viel lauter als beim ersten Mal: »Jesus, bitte hilf mir!«

Wieder wird es still. Alle blicken auf Bartimäus.

Dann hört er eine Stimme aus der Menge, klar und deutlich. »Wie heißt du?«, spricht sie ihn an. »Bartimäus«, antwortet er. »Komm her zu mir«, fordert die Stimme Bartimäus freundlich auf. Das muss Jesus sein.

(5) Bartimäus reagiert sofort. Er springt auf. Seinen Stock lässt er zurück. Seinen Mantel wirft er von sich. Dann eilt er Jesus entgegen.

(6) »Was kann ich für dich tun?«, fragt Jesus ihn freundlich.

»Ich möchte sehen können.«

Bartimäus kann sehen

(7) Da nimmt Jesus die Augenbinde von Bartimäus weg. Zunächst sieht Bartimäus nichts. Das Sonnenlicht ist ganz grell.

Doch dann gewöhnen sich seine Augen langsam an das Licht.

(8) Er sieht in das lächelnde Gesicht von Jesus. Er sieht die Menschen um sich herum, die staunen. Er schaut nach oben und sieht den Himmel und ein paar Wolken. Und er schaut zur Erde und sieht seine staubigen Füße. Bartimäus ist ganz überwältigt. Er kann gar nicht genug kriegen von den vielen und schönen Farben.

Bartimäus will nach Hause. Doch vorher schickt er ein kurzes Gebet in den Himmel: »Danke Gott, dass du deinen Sohn zu mir geschickt hast.«

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Erzählung für Ältere

Ben und Herr Gutmann – 4

Ben ist ein neugieriger Junge. Seine Mutter ist froh, dass Herr Gutmann in der Nachbarschaft wohnt. Zu ihm geht Ben gerne. Ihn kann Ben alles fragen. Herr Gutmann weiß viel. Und er kennt viele Geschichten aus der Bibel.

Eine Kerze für Herrn Gutmann

Heute ist der 4. Advent. »Bring Herrn Gutmann doch bitte diese Kerze«, sagt Bens Mutter. »Er hat niemanden, der ihm Geschenke macht. Er wird sich bestimmt freuen.« Und schon ist Ben weg.

»Danke«, sagt Herr Gutmann, als ihm Ben die Kerze überreicht. »Das ist ein sehr schönes Geschenk. Lass uns die Kerze gleich anzünden.« Zusammen schauen sie eine Weile dem Flackern der Flamme zu.

Wie ist das, wenn man nicht sehen kann?

Ben durchbricht die Stille: »Weißt du, worüber ich nachdenke?« – »Woher soll ich das wissen?«, fragt Herr Gutmann. »Worüber denkst du denn nach?« – »Ja, wie das ist, wenn man gar nicht sehen kann«, sagt Ben. »Hast du schon einmal von Bartimäus gehört?«, will Herr Gutmann wissen. Ben schüttelt den Kopf. Dann beginnt Herr Gutmann zu erzählen:

Herr Gutmann erzählt von Bartimäus

»Jeden Tag sitzt Bartimäus am Stadttor. Seine Augen hat er verbunden. Er kann zwar nicht sehen, dennoch blendet ihn sonst das Sonnenlicht. Seit seiner Geburt ist Bartimäus blind. Noch nie hat er in das Gesicht seiner Mutter gesehen. Noch nie hat ihn der Schmutz unter seinen Fingernägeln gestört. Auch keine Blume, keinen Strohhalm hat Bartimäus je gesehen. Arbeiten kann Bartimäus auch nicht. Also muss er betteln.

Bartimäus kann gut hören

Bartimäus kann zwar nicht sehen, aber hören kann er umso besser. Immer, wenn jemand vorbeikommt, hört er es an den Schritten. Dann ruft er laut: ›Hab Erbarmen mit einem blinden, armen Mann.‹ Und er streckt er seine Hand aus und wartet darauf, dass ihm der Angesprochene ein bisschen Kleingeld in die Hand legt. Jedes Mal sagt Bartimäus dann: ›Gott möge dich segnen!‹

Von dem, was andere geben, lebt Bartimäus.

Niemand konnte Bartimäus bisher helfen. Seine Eltern nicht und auch kein Arzt. Einmal sagte sein Nachbar: ›Du musst dich damit abfinden. Du wirst niemals sehen können.‹ Seitdem glaubt Bartimäus nicht mehr, dass er jemals sehen kann.

Kann Jesus helfen?

Plötzlich hört Bartimäus aufgeregte Stimmen. Dann ruft ein Kind: ›Da ist Jesus.‹ Bartimäus weiß, dass Jesus anderen schon geholfen hat. Bartimäus fasst sich ein Herz. Und er ruft so laut er kann: ›Jesus, bitte hilf mir!‹

Um ihn herum wird es still. Bartimäus hört jemanden ärgerlich zu ihm sagen: ›Sei ruhig! Lass Jesus in Frieden. Er hat genug zu tun. Meinst du etwa, Jesus hat nichts Besseres zu tun, als sich mit so einem wie dir abzugeben?‹

Aber Bartimäus lässt sich davon nicht abhalten. Er holt tief Luft und schreit noch viel lauter als beim ersten Mal: ›Jesus, bitte hilf mir!‹

Wieder wird es still. Bartimäus spürt, wie alle auf ihn blicken. Dann hört er eine Stimme aus der Menge, klar und deutlich. ›Wie heißt du?, fragt sie ihn. ›Bartimäus‹, antwortet er. ›Komm her zu mir‹, fordert ihn die Stimme freundlich auf. Nun hat Bartimäus keinen Zweifel mehr: Das muss Jesus sein.

Bartimäus reagiert sofort. Er springt auf. Seinen Stock lässt er zurück. Seinen Mantel wirft er von sich. Dann eilt er der Stimme, Jesus, entgegen.

Bartimäus kann wieder sehen

›Was kann ich für dich tun?‹, fragt Jesus ihn in freundlichem Ton. ›Ich möchte sehen können‹, antwortet Bartimäus.

Da nimmt ihm Jesus die Augenbinde ab. Zunächst ist Bartimäus geblendet. Das Sonnenlicht ist ganz grell. Doch dann gewöhnen sich seine Augen langsam an das Licht. Und er sieht in das Gesicht von Jesus. Er sieht, wie er lächelt. Er sieht die Menschen um sich herum, die staunen. Er schaut nach oben und sieht den Himmel mit ein paar Wolken. Und er schaut zur Erde und sieht seine staubigen Füße.

Bartimäus ist überwältigt. Und er kann nicht genug kriegen von den vielen und schönen Farben.«

Abschied von Herrn Gutmann

Ben hat still zugehört. Leise sagt er: »Ich bin so froh, dass ich sehen kann.« Dann steht er auf: »Ich muss jetzt nach Hause.«

Herr Gutmann sagt: »Und ich bin froh, dass du mich besuchst. Du kannst jederzeit vorbeikommen.«

Markus Grapke

Der besondere Tipp

Leporello zur Bartimäus-Geschichte

Acht Illustrationen erzählen die wunderbare Geschichte, wie Jesus das Leben von Bartimäus hell macht. Ein kurzer Text zu jedem Bild nimmt hinein in das Geschehen.

Sonderpreis: 1,00 € (anstatt € 1,95); Best.-Nr. 1945

www.junge-gemeinde.de

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I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

In die Mitte eines großen Plakats einen Kreis malen, darin das Wort »ICH« schreiben. Um diesen Kreis einen weiteren, größeren Kreis ziehen. Darin das Wort »GOTT« schreiben. Außerhalb des großen Kreises sollte noch etwas Platz sein.

Zum Nachdenken:

  • Wann, wo und wie habe ich Gottes Nähe erfahren? In welchen Situationen spüre ich Gott? Wann erlebe ich, dass Gott mit mir/uns ist?

In Stichworten in den Kreis mit »ICH« schreiben.

  • Gibt es Momente, wo Gott fehlt, er nicht da ist? Das Gefühl vorherrscht, er lässt mich alleine?

Stichworte dazu außerhalb des großen Kreises schreiben.

  • Zum Abschluss kann miteinander dieses Gebet gesprochen werden:

Gott, du bist immer und überall da.

Das hast du uns versprochen.

Manchmal spüren wir das.

Wir glauben: Du bist mit uns.

Manchmal fühlen wir uns verlassen.

Wir fragen: »Wo bist du?«

Bleibe bei uns!

Gerade dann, wenn wir dich nicht spüren.

Danke, dass du mit uns bist.

Amen.

Zum Text / Zum Thema
  • Wie in Jesaja 9 wird auch in Kapitel 7 der neue Herrscher angekündigt. Seine Mutter gibt ihm den Namen »Immanuel«. Dieser Name ist Programm. »Immanuel« heißt »Gott ist mit uns«. Im Namen klingt das Wesen des Trägers an. In diesem König will Gott den Menschen beistehen und nahe sein. Das Volk Israel kann darauf vertrauen, dass Gott an seiner Seite bleibt, egal was auch geschieht.
  • In der christlichen Interpretation liegt der Schwerpunkt weniger auf der Namensdeutung als vielmehr auf der Ankündigung der Geburt des Kindes: Eine junge Frau (hebräisch »Almah«) wird schwanger werden. Die Übersetzung ist entscheidend. Almah kann sowohl »junge Frau« als auch »Jungfrau« bedeuten. Letzteres betont die göttliche Herkunft des Neugeborenen. Das entspricht auch der messianischen Deutung des Kindes (vgl. Matthäus 1,23: In der Geburt von Jesus erfüllt sich Jesaja 7,14). In Jesus Christus ist Gott mit uns.
Die Kinder und der Text / das Thema

Wenn Familien unterwegs sind, passiert es hin und wieder, dass Eltern aus dem Blickfeld der Kinder verschwinden. Solange Kinder mit etwas Interessantem beschäftigt sind, fällt das nicht weiter auf. Erst wenn sie nach den Eltern Ausschau halten, merken sie: Mama oder Papa sind fort. Meistens klären sich solche Situationen schnell und die Eltern sind wieder da. Es ist für Kinder wichtig, sich darauf verlassen zu können, dass die vertraute Person im richtigen Moment da ist.

Wie ein guter Vater oder eine gute Mutter ist auch Gott immer für Kinder da. Dass Gott mit uns ist, ist der Grundton jedes Kindergottesdienstes. In Liedern, Gebeten und den Geschichten wird das erfahrbar. In jedem Gottesdienst wird diese Botschaft wiederholt. Sogar seinen eigenen Sohn schickt Gott zu uns, damit er mit den Menschen sein kann.

So kann Vertrauen wachsen.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Lieder

Kindermutmachlied (KuS 470/LJ 624/MKL 100/KKH 25/KG 150/KKL 93);

Du, Gott, stützt mich (KuS 463/LJ 501/LH2 66/KKL 46/KKL 46)

Dazu passende Bewegungen:

1. Phrase: Arme in die Seite stemmen

2. Phrase: Arme in Siegerpose.

3. Phrase: Sich selbst umarmen.

Eingangsgebet

Guter Gott,

du bist immer für uns da.

Wenn wir traurig sind, bist du da.

Wenn wir lachen, bist du da.

Niemals lässt du uns allein.

Wir bitten dich:

Komm in unsere Mitte, wenn wir jetzt

miteinander Gottesdienst feiern.

Komm uns ganz nahe.

Umarme uns mit deiner Liebe.

Gesprächsimpuls Stern

Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«, »III. Zur Gestaltung der Reihe«.

Ein Stern liegt in der Mitte. Gespräch mit den Kindern: »Wann wünscht ihr euch, dass ihr nicht alleine seid? Wann braucht ihr dringend jemanden, der oder die für euch da ist?«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Warme Dusche

Ein Kind setzt sich in die Mitte des Sitzkreises. Der Reihe nach dürfen die anderen Kinder diesem Kind ein Kompliment sagen (eine positive Eigenschaft oder Fertigkeit). Wenn das Kind in der Mitte die »warme Dusche« erhalten hat, ist das nächste Kind an der Reihe. Das Mitmachen sollte freiwillig sein.

Segenskärtchen

Die Mitarbeitenden haben Kärtchen vorbereitet, auf denen Situationen stehen, wo Gott mit uns ist (z. B.: »Gott ist mir dir, wenn du morgens aufstehst.«). Jedes Kind darf ein
Segenskärtchen mit nach Hause nehmen.

Spaßiges Plätzchenessen

Fünf Plätzchen werden auf einen Teller gelegt. Ein Kind verlässt den Raum. Die Gruppe verständigt sich auf ein Plätzchen, das »tabu« ist. Das wartende Kind kommt in den Raum zurück und versucht nun, das »Tabu-Plätzchen« herauszufinden. Dazu isst es die Plätzchen auf. Nimmt es ein anderes Plätzchen, sagt die ganze Gruppe: »Mmmmh«. Nimmt es aber das Tabu-Plätzchen, rufen alle laut: »Bääääh!« und ein anderes Kind darf rausgehen. Die restlichen Plätzchen bleiben auf dem Teller zurück.

Rückengeschichte

Nach der Erzählung für die Jüngeren eine eigene Rückengeschichte erfinden.

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