Zugänge für den Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema
Liturgische ElementeSeifenblasen verteilen oder Schalen mit Seifenblasen-Flüssigkeit bereitstellen.
Jeweils bei den Worten »Egal, wo ich bin« können alle Kinder Seifenblasen machen und dann in den Gebetsruf einstimmen:
»Gott, du bist mir ganz nah!«
Eine*r: Gott, mein Gebet steigt auf zu dir wie Seifenblasen.
Meine Gedanken kommen bei dir an.
Was ich auf dem Herzen habe – du hörst mich.
Egal, wo ich bin:
Alle: Gott, du bist mir ganz nah!
Eine*r: Wenn ich Angst habe,
bist du da – und hilfst mir.
Wenn ich wütend bin,
bist du da – und hörst mich.
Wenn ich traurig bin,
bist du da – und tröstest mich.
Wenn ich sprachlos bin,
bist du da – und siehst mich.
Egal, wo ich bin:
Alle: Gott, du bist mir ganz nah!
Eine*r: Die Seifenblasen
schweben in der Luft,
wie ein Regenbogen glänzend,
leicht und schön.
So fühlt sich mein Herz, wenn ich spüre,
dass du da bist: regenbogenleicht.
Denn egal, wo ich bin:
Alle: Gott, du bist mir ganz nah!
Eine*r: Was mich runterzieht,
was mir den Atem nimmt,
was mich bedrückt
und was mich sprachlos macht:
Das alles nimmst du von meiner Seele,
wie ein Stein, der mir vom Herzen fällt.
Denn du siehst mich liebevoll an
und hältst deine Hand über mir
und schützt mich –
egal, wo ich bin:
Alle: Gott, du bist mir ganz nah! Amen.
Kreative Umsetzung der GeschichteDass Jona drei Tage im Bauch des Fisches war, ist für Kinder faszinierend. Wie fühlt sich Jona dort? Worüber denkt er nach?
In einer Höhle aus großen Decken, Tüchern und Kissen können Kinder nachspielen, im Fisch zu sein (die Kinder sollen sich im »Fisch« sicher und geborgen fühlen). Über dem »Fisch« können mit einem blauen Schwungtuch Wellen erzeugt werden. Die Kinder können aus dem »Fisch« Seifenblasen als »Luftblasen« nach oben steigen lassen. Es kann im Bauch des Fisches ein Lied gesungen werden. Wie fühlt es sich an, am Ende wieder ausgespuckt und frei zu sein? Für Jona ist es wie eine Wiedergeburt, ein neues Leben … Fühlt sich so vielleicht Geborgenwerden an? Wollen die Kinder ein Geburtstagslied für Jona singen?
Jonas Gebet (s. Seite 57) steigt aus dem Fisch empor – und kommt bei Gott an.
Die Kinder können ein Mobile bauen aus Luftblasen, in denen sich Gedanken, Gebete, Bilder befinden. Dazu aus Aquarellpapier Kreise in unterschliedlichen Größen ausschneiden (Ø 6 bis 12 cm). Diese mit blauer Aquarellkreiden oder Wasserfarbe leicht einfärben. Die Kinder entscheiden, ob sie Gebete, Worte, Gedanken auf die Kreise schreiben oder Bilder aufmalen oder die Luftblasen mit bunten Farben schillernd einfärben. Ein Loch in die Luftblase stechen, Faden durchziehen und aufhängen. Hängt man die Luftblasen an die Decke, sieht es aus, als ob sie aufstiegen.

Wasser und darauf ein Boot oder Boote. Diese Szenerie taucht in vielen biblischen Geschichten auf und spielt oft eine erhebliche Rolle.
Maße: (L x B x H) 26,5 x 11 x 5 cm
€ 13,00; Best.-Nr. 1647
Das Boot gibt es auch im Set mit Fischernetz und einer Biegepuppe; Best.-Nr. 1660
Cordula Janusch (Hg.)
Stille erfahren und beten mit Kindern

Geschichten, Rituale und Kreativideen
Wie Jona im Bauch des Fisches können die Kinder Ruhe und Stille als gemeinsames Erlebnis erfahren. 96 Seiten
Nur € 5,00; Best.-Nr. 2138
Erzählung für JüngereMaterial: Sand, Figur für Jona, Boot, blaues Tuch
Die Geschichte wird mit wenigen Gesten beim Erzählen gespielt – so entsteht aus ein Bodenbild. Zu Anfang liegt nur Sand. Erzähler*in hält Jona-Figur liebevoll in den Händen und redet hin und wieder mit ihr.
Hallo Jona! Ich erzähle heute deine Geschichte:
Jona bekommt manchmal einen Auftrag – von Gott. Dann soll er zu Menschen gehen und ihnen sagen: »Hallo, ich bin Jona. Gott hat mich geschickt! Ich soll euch etwas von Gott ausrichten …«
Manchmal macht Jona das gerne und macht sich gleich auf den Weg. Und manchmal hat Jona einfach keine Lust. Heute zum Beispiel. Jona ist gerade zu Hause. Da kommt Gott ihm ganz nah. Und Gott sagt zu Jona: »Jona, ich brauche dich. Geh in die Stadt Ninive. Die Menschen dort kennen mich noch nicht. Alle denken nur an sich. Sie fressen den ganzen Tag und tun böse Dinge. Das tut ihnen nicht gut. Geh dorthin. Du wirst sie überzeugen, damit sie sich bessern.«
Wisst ihr, Ninive gehört zu einem anderen Königreich, weit entfernt. Wenn Jona nach Ninive will, muss er einen weiten Weg durch die Wüste gehen. Es ist eine lange und schwere Reise. Viele Tage wird er nichts anderes sehen als Sand, viel Sand, sehr viel Sand.
(Mit Sand spielen und durch die Finger rinnen lassen)
Ja, Jona machte sich sofort auf den Weg. – Aber … in die falsche Richtung! Jona geht zum nächsten Hafen.
Hey Jona, da geht es nicht nach Ninive! Jona, was hast du vor?
(Jona mit kleinen Schritten im Sand aus der Mitte zum Rand laufen lassen; blaues Tuch neben Sand ausbreiten, Schiff ans Ufer setzen.)
Jona schaut sich die Schiffe an und redet mit den Seeleuten. Sie kommen aus fernen Ländern. Einem Seemann gibt er Geld – und steigt auf das Schiff.
(Jona auf Schiff legen)
Aber Jona! Das ist doch das Schiff nach Tarsis in Spanien. Du sollst doch nach Ninive! Das Schiff fährt genau in die entgegengesetzte Richtung.
Zu spät. Das Schiff ist schon unterwegs. Mit Jona. Nach Tarsis in Spanien. Das ist so weit weg von Ninive wie es nur geht.(Schiff mit Jona auf blauen Tuch bewegen)
Was geht in dir vor, Jona? Warum haust du ab? Oh, er ist eingeschlafen. Jona ist in den Bauch des Schiffes hinabgestiegen und hat sich hingelegt und ist einfach eingeschlafen.
Auf einmal kommt ein Sturmwind auf.
(Am blauen Tuch schieben, so dass Wellen entstehen, Schiff mit beiden Händen hin- und herbewegen)
Die Wellen werden immer größer. Immer mehr Wasser kommt ins Boot. Die Seeleute schöpfen mit Eimern das Wasser aus dem Schiff. Die Wellen werfen das Schiff hin und her. Es blitzt und donnert. Der Sturm zerreißt das Segel. Die Seeleute haben große Angst. Sie sagen: »Jetzt hilft nur noch beten!«
Jeder betet zu seinem Gott, denn alle glauben an andere Götter. Und sie werfen alles Gepäck ins Meer, das sie an Bord haben. So wird das Schiff leichter. Da fällt den Seeleute etwas ein: »Wir haben doch im Hafen jemanden an Bord genommen. Vielleicht kann sein Gott uns helfen.«
Die Seeleute suchen Jona. Jona liegt noch immer im Bauch des Schiffes und schläft tief und fest. Der Kapitän geht zu ihm und sagt: »Wie kannst du schlafen, während wir hier im Sturm umkommen? Hilf uns! Bete zu deinem Gott und bitte ihn um Hilfe!«
Aber Jona will nicht. Er steigt an Deck. Ohne ein Wort zu sagen setzt er sich hin und hält sich mit beiden Händen fest. Die Seeleute wundern sich über Jona: »Was ist mit ihm? Warum betet er nicht?« Und sie fragen ihn: »Wer bist du? Wo kommst du her? Und was ist dein Auftrag?«
Und Jona sagt: »Ich bin ein Hebräer. Mein Gott hat das Meer gemacht und das trockene Land.« Und die Seeleute fragen ihn: »Was können wir tun, damit wir gerettet werden?« Und Jona sagt: »Werft mich ins Meer. Dann wird der Sturm aufhören.«
Die Seeleute wollen Jona nicht ins Meer werfen. Sie rudern mit aller Kraft, um wieder ans Ufer zu kommen. Aber der Sturm wird immer schlimmer. Da beten sie zu Gott. Dem Gott von Jona: »Hilf uns, damit wir nicht wegen Jona untergehen. Wir wollen deinem Jona nichts Böses tun. Aber wir haben keine andere Wahl. Bitte vergib uns!« Und dann werfen sie Jona ins Meer.
(Jona in einer Hand halten, mit der anderen das Tuch glattstreichen)
Da hört der Wind auf. Die Wellen beruhigen sich. Das Wasser wird ganz glatt und still. Die Seeleute wundern sich sehr. Sie wissen nun, dass es wirklich Jonas Gott war, der sie gerettet hat. Und von da an glauben sie an ihn.
(Mit kleinen kreisenden Bewegungen der Jona-Hand andeuten, dass er untergeht)
Und Jona? Jona, wo bist du!? Immer tiefer und tiefer sinkt Jona hinab ins Meer. Um ihn herum wird es immer kälter und dunkler. Und dann – auf einmal – kommt ein großer Fisch. Der tut sein Maul auf und verschlingt Jona.
(Mit beiden Händen den Fisch symbolisieren, Jona in den locker geschlossenen Händen langsam wieder übers Wasser tragen)
Merkwürdig. Jona spürt das Herz des Fisches schlagen und spürt seine Wärme. Er merkt, wie der Fisch seine Flossen auf- und abbewegt. Jona weiß nicht mehr, wo oben und unten ist. Er weiß nicht, ob er träumt oder wirklich von einem Fisch gefressen wurde. Oder hat ihn der Fisch sogar gerettet? War der Fisch wie ein Rettungsboot, das Gott ihm geschickt hat?

Und Jona fängt an zu beten: »Gott, ich wollte weit weg von dir. Dann ging ich unter – in die Tiefe des Meeres. Ich dachte: ›Weiter weg von dir kann ich nicht sein.‹ Ich dachte: ›Du hast mich vergessen.‹ Aber selbst in der Tiefe merke ich nun, dass du mir ganz nah bist. Danke! Du gibst mir eine zweite Chance.«
Und die soll Jona auch bekommen, eine zweite Chance: Nach drei Tagen und drei Nächten wird dem Fisch übel. So übel, dass er Jona wieder ausspucken muss. Er spuckt ihn ans Land.
Und wie es dann mit Jona weitergeht, das hören wir das nächste Mal.
(Jona wieder ans Ufer stellen)
Knautschsamt-Rundtuch – blau
… sowie in vier weiteren Farben
Ø 120 cm, 100 % Polyester, crushed, schimmernde Farben (blau, rot, grün, gelb, cremeweiß), alle jeweils € 15,00.
Erzählung für ÄltereMaterial: Jona-Handpuppe (z. B. Living Puppets), Schwimmbrille, Handtuch, Sprühflasche (um Jonas Haare vorher leicht nass zu machen)

Erzähler*in (E): Hey, Jona, du bist ja ganz nass! Willst du ein Handtuch haben? (Reicht Jona Handtuch)
Jona (J): (Nimmt Handtuch, grummelt) Na gut, aber lass mich bloß in Ruhe.
E: Was ist denn los?
J: Ich will nicht!
E: Warum willst du nicht?
J: Darum!
E: Okay, und was willst du nicht?
J: Ich will nicht nach Ninive gehen.
E: Was willst du denn in Ninive?
J: Ich will ja gar nicht!
E: Okay, ich frage anders: Was sollst du denn in Ninive?
J: Ich soll den Menschen in Ninive sagen, dass sie aufhören sollen, Böses zu tun.
E: Aber das ist doch was Gutes!
J: Das soll etwas Gutes sein, dass sie
Böses tun?
E: Ich meine, wenn du ihnen sagst, sie sollen damit aufhören. Das ist gut.
J: Machen die doch eh nicht.
E: Woher willst du das wissen?
J: Warum sollten die auf mich hören? Die kennen mich ja gar nicht. Und außerdem glauben die gar nicht an Gott.
E: Gott? Was hat Gott damit zu tun?
J: Also … Gott hat mir gesagt, ich soll nach Ninive gehen und den Leuten dort einen schönen Gruß ausrichten und sagen, dass sie aufhören sollen, Böses zu tun und anfangen, Gutes zu tun.
E: Okay, gute Idee. Und dann? Dann hast du dich auf den Weg gemacht nach Ninive.
J: Nein, dann bin ich erstmal baden gegangen.
E: Hä? Urlaub oder was?
J: Schön wär’s. Ich wollte mit dem Schiff nach Spanien fahren, ja, doch ein bisschen Urlaub machen, ausruhen, auf andere Gedanken kommen, den Kopf frei kriegen.
E: Und die Leute in Ninive?
J: Mir egal. Ich kenn die ja gar nicht.
E: Und? Wie war’s in Spanien?
J: Nass!
E: Hat’s geregnet?
J: Nein, ich bin nie in Spanien angekommen. Ich hatte mich im Schiff hingelegt und habe geschlafen. Auf einmal kamen wir in ein großes Unwetter.
E: Oh nein! Hattest du Angst?
J: Ich? Nein, ich hatte keine Angst. Ich wusste ja, dass Gott noch was mit mir vorhatte. Ich sollte doch nach Ninive. Da lässt er mich bestimmt nicht untergehen!
E: Und warum bist du dann so nass?
J: Es kam immer mehr Wasser ins Boot – und die Seeleute hatten immer mehr Angst. Alle haben gebetet. Und dann haben sie mich geweckt, damit ich auch bete.
E: Und?
J: Ich wollte aber nicht beten. Ich wollte nur meine Ruhe.
E: Aha.
J: Aber die Seeleute haben mich nicht in Ruhe gelassen. Sie wollten wissen, wer ich bin und warum ich nach Spanien will und so weiter. Da habe ich ihnen alles erzählt.
E: Und dann?
J: Dann hatten die Seeleute noch mehr Angst. Sie dachten, der Sturm ist wegen mir, – weil ich versuche, abzuhauen. Ich hab gesagt: »Wenn ihr denkt, es liegt an mir, dann werft mich doch ins Meer.«
E: (erstaunt) Und dann?
J: Dann haben sie mich ins Meer geworfen. Und dann war alles ganz still. Der Wind hat aufgehört, die Wellen haben sich beruhigt, das Wasser war ganz glatt.
E: Kannst du eigentlich schwimmen?
J: Nein. Und ich hatte meine Schwimmflügel zu Hause vergessen.
E: Und wie bist du dann wieder hierher gekommen?
J: Als ich unterging, war da im Wasser ein großer Fisch. Der hat sein Maul aufgemacht … und schon war ich in seinem Bauch.
E: Uuuh, im Bauch eines Fisches?
J: Ja, war aber nicht schlimm. Ich habe einfach drei Tage und drei Nächte gepennt. Das hat gutgetan!
E: Die ganze Zeit nur gepennt?
J: Gepennt und gebetet. Ich war wirklich froh, dass mir Gott diesen Fisch geschickt hat – als Taxi. Und hier hat er mich wieder ausgespuckt.
E: Aha, darum bist du so nass. Und? Was machst du jetzt?
J: Erstmal lass ich mich trocknen. Und dann geh ich vielleicht doch nach Ninive.
E: Aber diesmal: Handtuch nicht vergessen!
Zugänge für den Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das ThemaKinder können in dieser Geschichte entdecken, dass es unterschiedliche Vorstellungen von Buße gibt: im Sinne von Bestrafung und im Sinne eines besseren Lebens.
Liturgische Elemente(Alle bekommen einen bunten Muggelstein)
Gott, es tut mir leid.
Ich tue viele Dinge, die mir danach leidtun.
Manchmal tue ich jemandem weh
– aus Versehen, manchmal auch mit Absicht.
Wenn jemand wegen mir weint, tut es mir leid.
Am liebsten würde ich dann mitweinen.
Und manchmal mache ich das auch.
Gott, du siehst mich an
– du siehst mein Herz an.
Du machst mir Mut,
es beim nächsten Mal anders zu machen.
Gott, du willst, dass es mir gut geht,
dass es allen Menschen gut geht!
Gib mir die Kraft, den Mut und gute Gedanken,
dass es klappt!
(Kinder legen ihre Glasnuggets im Sand ab; es entsteht ein einmaliges, buntes Muster, das an die bunte Stadt Ninive erinnert.)
Gott, du freust dich darüber,
wenn Menschen neu anfangen
und wieder aufeinander zugehen.
Wenn Menschen füreinander da sind
und sagen: »Es tut mir leid.
Lass uns wieder Freunde sein.
So schön und bunt ist das Leben mit dir!«
Danke!
Amen.
Kreative Umsetzung der GeschichteWährend die Menschen in Ninive umkehren, fällt es Jona schwer, in seinem Denken umzukehren. An einer Station üben die Kinder das Umdenken: Vor einem leicht geneigten Spiegel liegen Papier und Stifte. Über dem Papier steht ein Karton, der nach vorne und hinten offen ist, aber die Sicht auf das Papier verdeckt. Wer seinen Namen auf das Papier schreiben will, muss in den Spiegel sehen – und Umdenken, da die eigene Hand nur im Spiegel zu sehen ist. Das ist ganz schön schwer.
(Den Mal-Spiegel gibt es auch fertig im Internet zu kaufen; Stichwort: Mal-Spiegel.)
Die Menschen von Ninive streuen sich Asche auf den Kopf – als Zeichen für die Buße und den Neuanfang.
Wir gestalten Bilder mit Asche als Farbstoff: Gemörserte Holzasche oder Papierasche kann direkt auf Papier, Leinwand oder Malpappe aufgetragen und am Ende mit Firnis fixiert werden. Tolle Effekte entstehen, wenn die Asche mit einer weichen Wachssalbe vermischt wird. Kinder brauchen eventuell etwas Zeit, um sich an die Asche-Farbe zu gewöhnen, doch dann macht es Spaß, damit zu malen (vor allem, wenn verschiedene Sorten Asche verwendet werden: grobe Holzasche, feine Holzasche, Papierasche, Asche von Räucherstäbchen).
Tipp: Beim Malen steht nicht das Motiv im Vordergrund, sondern die Beschäftigung mit dem Material Asche und die Ausdrucksmöglichkeiten, die sich dadurch ergeben.
Kinder malen Hintergründe auf Leinwände (einfarbig oder Farbverlauf). Dann werden aus Herzen aus Jutesack ausgeschnitten und auf die Hintergründe geklebt. Wenn der Untergrund mit Asche gemalt wurde (s. oben; kann also kombiniert werden), heben sich die Herzen besonders hervor, wenn sie vor dem Aufkleben mit (roter) Temperafarbe eingefärbt wurden.
Handschmeichler Holzherzen – klein

3 x 2,5 cm große, aus geöltem Laubholz sehr fein geschliffene Herzen, die in der Tasche oder auf dem Tisch gerne an die Barmherzigkeit Gottes erinnern – und an die unsere.
€ 2,90 (ab 10 Ex. je € 2,70);
Jona
Figurenset für die Erzählschienen

10 Erzählkärtchen in verschiedenen Größen, extrem stabil, beidseitig bedruckt, mit Erzählvorschlag, im ZIP-Beutel.
€ 11,00;
Best.-Nr. 1763
Erzählung für JüngereMaterial: Jona-Figur, Sand, Bauklötze, bunte Glasnuggets.
Ja, Jona war zuerst abgehauen. Gott hatte zu ihm gesagt: »Geh nach Ninive. Sage den Menschen dort, dass sie aufhören sollen, Böses zu tun.« Jona hatte aber keine Lust dazu. Darum wollte er mit einem Schiff abhauen – genau in die entgegengesetzte Richtung – nach Spanien. Aber dann kam ein großer Sturm, die Seeleute hatten Angst. Als sie merkten, dass Jona vor Gott fliehen wollte und sie deswegen in Not waren, warfen sie Jona ins Meer. Dann kam ein großer Fisch und verschlang Jona. Gott hatte den Fisch geschickt, um Jona zu retten – als Rettungsboot, also ein Rettungsfisch!
Und dann, nach drei Tagen und drei Nächten, wurde dem Fisch übel. So übel, dass er Jona wieder ausspucken musste und Jona wieder an Land war.
Und da kommt Gott ihm wieder ganz nah und sagt: (Jona-Figur in eine Hand legen, die andere schwebt über ihr, während Gott mit Jona spricht) »Jona, geh in die Stadt Ninive. Erzähle den Menschen von mir.«
Und Jona macht sich wieder auf den Weg. Diesmal geht er tatsächlich nach Ninive. Tagelang wandert er durch die Wüste. Da ist Sand in seinen Schuhen, da ist Sand in seinen Kleidern, da ist Sand in seinen Haaren. Und es ist heiß und trocken. Manchmal dauert es Tage, bis er zum nächsten Brunnen kommt und seine Wasservorräte auffüllen kann. Vielleicht denkt Jona an Spanien: »Wie schön wäre es jetzt wohl unter den Palmen in Tarsis?« Aber Gott hat ihn ja nach Ninive geschickt, in das ferne Königreich, um diesen Menschen von Gott zu erzählen. Mit jedem Schritt fragt er sich: »Werden die Leute in Ninive glauben, was ich erzähle? Was, wenn ich den Weg umsonst auf mich nehme? Was wird Gott dann wohl tun?« Darüber macht sich Jona viele Gedanken.

(Stadt im Sand aus Bauklötzen und Glasnuggets bauen.)
Endlich kommt Jona nach Ninive. Die Stadt ist so groß, dass er drei Tage braucht, um von einem Ende zum anderen zu kommen. In der Stadt wohnen über 120.000 Menschen. Und überall ruft er den Menschen von Ninive zu: »Gott hat gesagt, dass eure Stadt in 40 Tagen untergehen wird.«
(Erzähler*in schaut Jona-Figur kritisch an und fragt ihn:)
»Jona, was sagst du da? Hat Gott das wirklich gesagt? Will Gott die Stadt wirklich kaputt machen?«
(Wieder an Kinder gewandt) Ich glaube, Jona denkt, es ist unmöglich, dass so viele Menschen sich bessern und anfangen, an Gott zu glauben.
Doch die Menschen in Ninive hören, was Jona sagt. Und sie denken: »Vielleicht gibt uns Gott noch eine zweite Chance?« Ja, sie fangen an, an Gott zu glauben und wollen ihm zeigen, dass es ihnen wirklich leidtut. Darum legen sie ihre kostbaren Kleider ab – und ziehen stattdessen Säcke an. Sie hören auf zu essen – und denken nach. Sie denken lange darüber nach, wie sie es besser machen können.
Gott sieht, dass die Menschen in Ninive jetzt auf einem guten Weg sind. Und Gott freut sich über jeden einzelnen, der sein Leben ändern will. Natürlich macht Gott die Stadt nicht kaputt, sondern schenkt den Menschen dort die Kraft, jetzt alles besser zu machen.
(Als Segensgeste mit Finger Glasnuggets berühren) Gott ist zufrieden.
Jona aber ärgert sich sehr darüber.
(Jona-Figur vor die Stadt stellen.)
Jona denkt: »Habe ich deswegen den langen Weg hierher auf mich genommen? Wie steh ich denn jetzt da? Ich habe den Menschen in Ninive gesagt, dass ihre Stadt zerstört wird. Sie werden denken, ich habe gelogen.« Und zu Gott sagt er: »Siehst du, Gott! Darum wollte ich nicht nach Ninive! Ich wusste ja schon, dass du Geduld haben wirst mit den Leuten. Und dass ich völlig umsonst hierher gekommen bin. Ich will lieber tot sein als leben.«
Jona geht hinaus aus der Stadt und baut sich dort eine kleine Hütte. Er denkt: »Vielleicht hört Gott ja auf mich und zerstört die Stadt doch noch. Dann will ich hier sein und zusehen.«
(Jona-Figur anschauen und fragen:)
»Jona, ist das dein Ernst? Freust du dich gar nicht für die Menschen in Ninive? Gott ist doch gut! Er gibt Menschen eine zweite Chance. Du müsstest das doch eigentlich wissen.«
(Wieder an Kinder gewandt) Ob Jona das noch lernt, wie das ist mit Gott und den zweiten Chancen, das hören wir beim nächsten Mal.
Glasnuggets
Muggelsteine in der Dose
500 g (ca. 140 Steine mit einem Ø von je 15–20 mm), gemischt, in den Farben: bernstein, himmelblau, blau, lila, grün, silber, glasklar.
€ 7,60; Best.-Nr.: 428
Erzählung für ÄltereMaterial: Jona-Handpuppe, Popcorn, etwas Asche, großer Jute-Sack zum Anziehen mit Löcher für Kopf und Arme, Menschen, die im Hintergrund singen
Erzähler*in (E): Hey Jona! Da bist du ja wieder!
Jona (J): (hat Popcorntüte und isst daraus) Psssst.
E: Was denn?
J: Psst! Ich will nichts verpassen. (Schaut angestrengt in eine Richtung)
E: Okay. (Schaut eine Weile suchend in die gleiche Richtung) Ich sehe nichts.
J: Ja, noch nicht. Aber bald passiert bestimmt etwas.
E: Was soll denn passieren?
J: Siehst du die Stadt Ninive?
E: Ja, die sehe ich.
J: Ich habe den Leuten von Ninive gesagt, dass Gott ihre Stadt kaputtmacht!
E: Oh weh! Warum sollte Gott das denn machen?
J: Weil die Leute in Ninive böse sind!
E: Die sind böse? Alle?
J: Ja. Und außerdem sind sie doof.
E: Warum das denn?
J: Weil ich extra wegen denen den weiten Weg hierhergelaufen bin, nur um ihnen etwas zu sagen.
E: Ach so, ich erinnere mich. Du wolltest ja eigentlich in Urlaub fahren. Nach Spanien. Und dort am Strand liegen.
J: Genau! Aber Gott wollte ja unbedingt, dass ich nach Ninive gehe. Und jetzt bin ich hier und warte, dass Gott endlich die Stadt kaputt macht.
E: Die armen Leute.
J: Das hätten die sich vorher überlegen müssen.
E: (Zeigt Richtung Ninive) Guck mal, ich glaube, die haben es sich schon überlegt.
J: Hä? Was meinst du?
E: Siehst du es nicht? Die haben sich alle Asche auf den Kopf gestreut.
J: Die waschen sich mit Asche die Haare?
E: Nein, ich glaube, die machen das, weil es ihnen leidtut. Und sie haben auch keine schicken Kleider mehr an, sondern … Was ist das? Sind das Kartoffelsäcke? Tatsächlich!
J: Ha, das bringt jetzt auch nichts mehr!
E: Weißt du was? Ich probiere das mal aus: Also … erstmal den Sack anziehen (zieht den Sack über) und dann etwas Asche auf die Hand – und jetzt ins Gesicht damit (Asche ins Gesicht)
J: Du siehst komisch aus!
E: Weißt du, wie ich mich jetzt fühle?
J: Wie eine Kartoffel?
E: Ich habe letzte Woche meinen Keller aufgeräumt, so richtig ausgemistet und alles sauber gemacht. Danach sah ich genau so aus. Und so fühle ich mich jetzt.
J: Wie im Keller?
E: Ich fühle mich wie nach dem Ausmisten und Aufräumen. Die ganzen kaputten Sachen im Keller, den ganzen alten Schrott habe ich hochgeschleppt und weggeschmissen. Und jetzt kann ich neu anfangen! Das fühlt sich gut an.
J: Aha, ausmisten also.
E: Und vielleicht machen das die Menschen in Ninive genauso. Dass sie bei sich selbst ausmisten und aufhören mit allem, was sie falsch gemacht haben. Vielleicht wollen die auch neu anfangen.
J: Tja, ich glaube, dafür ist es zu spät. Ich habe ihnen ja schon gesagt, dass Gott die Stadt kaputt macht.
E: Ich glaube, es ist nie zu spät. Und ich glaube, Gott freut sich mehr, wenn die Menschen aufhören, Böses zu tun und stattdessen ab jetzt Gutes tun wollen.
J: Aber ich will sehen, dass endlich mal das passiert, was ich sage!
E: (im Hintergrund ist erst leise, dann immer lauter das »Kyrie« aus Taizé zu hören) Hörst du das?
J: Was singen die da?
E: Sie singen »Kyrie eleison«. Das heißt: »Gott, erbarme dich!«
J: (verständnislos) Er-barmen?
E: Erbarmen heißt: Jemanden im Herzen haben.
J: (wiederholt langsam) Im Herzen haben?
E: Gott hat dich im Herzen, Jona. Er liebt dich, egal was du tust. Oder?
J: Ja, schon.
E: Und die Menschen in Ninive hat er auch im Herzen. Und liebt sie!
J: Aber die sind doch böse!
E: Jetzt nicht mehr. Sie haben ausgemistet, ihr Herz aufgeräumt. Und beten zu Gott.
J: Das heißt: Da passiert jetzt nichts mehr? Es gibt nichts zu sehen?
E: Doch! Die Menschen feiern und freuen sich, weil Gott sie liebhat.
J: Das ist doch langweilig. Ich will, dass Gott die Stadt kaputt macht.
E: Das ist ganz schön hartherzig von dir, Jona.
J: Mir egal.
E: Ich kann dich ja verstehen, Jona. Aber gib deinem Herzen mal einen Ruck. Ich glaube, die Menschen in Ninive haben eine Chance verdient.
J: (grummelnd) Hmmm … wenn du meinst. Mir wäre aber lieber, wenn hier noch was passiert.
E: Dann passiert jetzt etwas! Etwas anderes. Wir feiern mit den Menschen von Ninive. (An die Kinder gewandt) Was meint ihr? Kommt, wir singen mit!
(Hier kann zusammen ein Loblied angestimmt werden.)
Geschichten aus dem Alten Testament erleben
Spielstationen in der Kita
Die Spielstationen regen an zum Mitspielen und selbst Erzählen und sind – auch mit den Erzählvorschlägen – für unsere Allerjüngsten konzipiert.
Tipp: Nicht nur für die Kita geeignet!
€ 18,00; Best.-Nr. 3776
Zugänge für den Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum ThemaJona versucht jetzt, nachdem er den weiten Weg gegangen war und seinen Auftrag erfüllt hat, Gott zu erpressen: Ich möchte lieber sterben und du, Gott, bist schuld daran.
Die Kinder und der Text / das ThemaHinweis: Kinder haben je nach Alter eine andere Vorstellung davon, was »tot« bedeutet. Wenn sie noch keine traumatischen Erfahrungen in dieser Hinsicht gemacht haben, wirkt das Thema Tod auf sie weitaus weniger bedrohlich als auf Erwachsene. Der Tod wird erst nach und nach als endgültig verstanden. Daher geht es bei der Erzählung für Kinder auch nicht darum, wie schlimm es wäre, wenn 120.000 Menschen sterben, sondern vielmehr um Jonas Unglücklichsein, dass es nicht nach seinem Willen läuft.
Liturgische ElementeGott, manchmal habe ich Wut im Bauch
– so wie Jona.
Dann denke ich:
»Das ist ungerecht, das ist unfair!«
Und ich sehe rot:
Mein Herz wird ganz eng und klein.
Ich glaube, mein Herz versteckt sich
in diesen Momenten.
Manchmal denke ich auch:
»Gott, du bist gemein.«
Und ich wünsche mir,
dass alles so ist, wie ich will.
Gott, du weißt, was mich wütend macht.
Auch in diesen Momenten hast du mich lieb.
Ich darf wütend sein.
Und du bleibst bei mir
und siehst mich liebevoll an.
Dann wächst Frieden in mir
wie ein Wunderbaum.
Und langsam geht es mir wieder gut,
weil du meine Wut siehst und mich verstehst.
Danke, dass ich so sein kann, wie ich bin.
Mit all meinen Gefühlen und Gedanken.
Ich bin in deinem Herzen.
Bei dir bin ich sicher und geborgen.
Danke!
Amen.
Kreative Umsetzung der GeschichteWunderbaum pusten Ein Klecks Wasserfarbe wird mit dem Strohhalm so über das Papier gepustet, dass die Farbe übers Papier verteilt wird und die Baumkrone eines Baumes entsteht. Der Baumstamm wird anschließend dazugemalt. Blätter können mit Fingerabdrücken gestaltet werden. So entstehen ganz individuelle Wunderbäume.


In Ninive wird ein großes Fest gefeiert, weil Gott die Menschen liebhat und barmherzig ist. Wir feiern mit! Die Kinder helfen beim Austeilen. Alle sitzen im großen Kreis, bekommen eine Serviette und einen Becher, Keks und Saft-Schorle. Wir warten, bis alle etwas haben, nehmen uns wahr und essen und trinken dann gemeinsam. Es ist kein »normales« Essen, sondern ein symbolisches. Ein Fest für Ninive. Zum Abschluss kann ein Lied gesungen werden (z. B. »Wir sind eingeladen zum Leben«).
… enthält außer vielen Materialien, die für die Jona-Reihe eingesetzt werden können, noch 100 weitere hilfreiche Utensilien (inkl. Fischerboot, Holzkegel-Figuren für Jona, Tücher in unterschiedlichen Farben und Materialien, dem Fach- und Arbeitsbuch »Biblische Geschichten mit Legematerial erzählen« …)
Die genaue Auflistung findet ihr ihm Shop des Verlags Junge
Gemeinde:
€ 229,00;
Best.-Nr. S9012
Erzählung für JüngereMaterial: Jona-Figur, trockener Sand, Bauklötze und Glasnuggets, kleiner »Teppich« für Jona, kleiner Baum (z. B. Bonsai) als Wunderbaum.
(Jona-Figur sitzt auf einem Sandhügel, abseits der Stadt, auf seinem Teppich,)
Jona war zuerst mal abgehauen, als Gott ihm gesagt hat: »Geh nach Ninive. Sage den Menschen dort: ›Hört auf, Böses zu tun.‹« Jona hatte keine Lust dazu. Darum ist er mit einem Schiff nach Spanien abhauen. Genau in die entgegengesetzte Richtung. Aber dann kam ein großer Sturm, die Seeleute hatten Angst. Als sie erfuhren, dass Jona vor Gott fliehen wollte und sie deswegen in Not waren, warfen sie Jona ins Meer. Da kam ein großer Fisch und hat Jona verschlungen. Der Fisch war für ihn ein Rettungsboot oder ein »Rettungsfisch«.
Und der Fisch spuckte Jona nach drei Tagen und drei Nächten wieder aus und Jona landete wieder an Land. Und dann ging Jona nach Ninive. Und er redete einen Tag lang mit den Menschen in Ninive. Er sagte immer wieder: »Gott will eure Stadt kaputt machen, weil ihr böse seid!«
Die Menschen nahmen sich seine Worte zu Herzen. Sie hörten auf, Böses zu tun. Und sie glaubten nun an Gott, den Gott von Jona. Da machte Gott die Stadt nicht kaputt. Und das machte Jona wütend! Er sagte: »Am liebsten würde ich jetzt sterben!«
(Wunderbaum neben Jona stellen) Gott sieht Jona. Und Gott lässt über Nacht einen Wunderbaum wachsen. An dem Platz, wo Jona sitzt. Es ist ein Baum mit vielen Zweigen und großen Blättern. Als Jona am nächsten Morgen den Wunderbaum sieht, freut er sich sehr darüber. Endlich Schatten!
(Mit Finger Raupe machen, am Baum »knabbern«; dann den Baum umlegen) Dann kommt in der nächsten Nacht eine Raupe. Die frisst den Wunderbaum an, und er geht kaputt. Er verliert alle Blätter. Als am nächsten Tag die Sonne brennt, hat Jona keinen Schatten mehr. Es ist so heiß, dass es Jona richtig schlecht geht. Und Jona schimpft mit Gott und weint: »Du bist so gemein! Ich habe keinen Baum mehr, der mir Schatten gibt! Ich will lieber tot sein!«
Da sagt Gott: »Jona, du weinst, weil der Wunderbaum gestorben ist? Du hast ihn nicht gepflanzt, hast dich nicht um ihn gekümmert. Er war einfach da, über Nacht. Du hattest ihn einen Tag lang. Und jetzt weinst du, weil der Wunderbaum tot ist? Kannst du dir vorstellen, wie es mir dann geht mit den Menschen in Ninive? Weißt du nun, warum ich ihnen eine zweite Chance gebe?«
Erzählung für Ältere
Material: Jona-Handpuppe, leere Popcorn-Tüte, (grüner) Sonnenschirm als Baum, ggf. Tarnnetz/grüne Zweige, Brief, Spieluhr mit Schlaflied
Jona (J): Mein Popcorn ist leer und nichts ist passiert.
Erzähler*in (E): Doch, es ist ganz viel passiert!
J: Ich sehe nichts.
E: Kannst du auch nicht. Zumindest nicht auf den ersten Blick.
J: Auf den zweiten Blick auch nicht.
E: Du musst näher ran! Geh mal nach Ninive. Die Menschen sind wie verwandelt. Sie singen und tanzen und freuen sich. Und überall spricht man von dir – und von Gott. Alle sagen: »Gott hat uns Jona geschickt und uns gerettet. Gott sei Dank!«
J: Ich habe ihnen aber gesagt, dass Gott die Stadt kaputt macht! Wie steh ich denn jetzt da? Wie ein Lügner, ein falscher Prophet.
E: Seit wann ist dir wichtig, was die Leute über dich denken?
J: Gar nicht. Ich will nur nicht als Lügner dastehen, auch vor mir selbst.
E: (in zweifelndem Ton) Du stehst vor dir selber als Lügner da?
J: Genau.
E: Aha … Weißt du was: Schlaf mal drüber. Vielleicht siehst du morgen alles in einem anderen Licht.
J: Ich werd’s versuchen. Gute Nacht.
(Jona schläft, Spieluhr im Hintergrund; währenddessen »wächst« Sonnenschirm zum Baum)
J: (streckt sich) Ahhh!
E: Guten Morgen, Jona!
J: (grummelt) Morgen.
E: (sieht den Baum) Schau mal!
J: Oha! Endlich mal etwas Sinnvolles.
E: Cool, jetzt sitzt du ganz gechillt im Schatten, mit Ausblick auf Ninive.
J: Das gefällt mir. Vielleicht hat es sich Gott doch anders überlegt. Vielleicht fängt er endlich an, das zu tun, was ich will!
E: Immerhin hat er dir über Nacht einen solch schönen Baum geschenkt. Ein Wunderbaum!
J: Das war ja auch höchste Zeit! Jetzt lass ich es mir gutgehen. Ich lege mich unter den Baum, genieße den Schatten und bewege mich heute nicht mehr von hier weg.
E: Dann will ich dich nicht weiter stören. Bis morgen.
J: (freut sich) Und Gott macht vielleicht die Stadt kaputt. Wer weiß? Ich träume auf jeden Fall schon mal davon.
(Jona schläft wieder ein, Spieluhr klingt; währenddessen Schirm einklappen und Brief daran befestigen)
J: (streckt sich) Ahhh! (Verwundert) Boah, ist das heiß! Wo ist denn der Schatten hin? (Schaut sich um, erschrickt) Mein Baum! Mein Freund, der Baum, ist tot! (Zeigt auf eine imaginäre Raupe) Da, eine Raupe! Die hat meinen schönen Baum angefressen, dass er jetzt tot ist.
E: Mensch Jona, was ist denn mit dir?
J: Ich … ich … ich bin wütend! Wütend auf Gott. So wütend, dass ich am liebsten sterben möchte. Ja, mit so einem Gott will ich nichts mehr am Hut haben! Der ist so gemein!
E: Ach, jetzt versteh ich: dein Baum. Dein Wunderbaum. Das ist wirklich traurig.
J: Ja, das war mein Baum. Das war ein Schatz! Wie kann Gott es wagen, mir den kaputt zu machen?
E: Guck mal, da hängt ein Brief.
J: Wieso ein Brief? Ist das die Raupen-Post?
E: Da steht dein Name drauf.
J: Hm.
E: Komm, ich lese ihn dir vor: »Lieber Jona! Du bist traurig und wütend darüber, dass der Baum kaputt ist. …«
J: Ja, das bin ich. Und zwar völlig zu Recht. Das war mein Baum!
E: (liest weiter) »Und es tut dir bestimmt leid um den Baum.«
J: Ja!
E: »Aber du hast ihn nicht gepflanzt. Und: Du hast dich nicht um ihn gekümmert.«
J: Richtig – na und?
E: »Und mir soll es nicht leidtun, Ninive kaputt zu machen?«
J: Was hat das denn mit meinem Baum zu tun?
E: »Ich habe alle diese Menschen lieb. Ich kenne sie von Anfang an. Ich kenne sie schon so lange, da waren sie noch gar nicht geboren. Ich habe ihnen das Leben geschenkt – genau wie dir.«
J: Ähm, aber …
E: »Und nun weinst du um den Baum, den du einen Tag lang hattest.
Soll ich da nicht weinen um 120.000 Menschen in Ninive?« (Pause)
J: Das war’s? Mehr steht da nicht?
E: Nein, mehr steht da nicht. Der Brief endet mit dieser Frage.
J: (zu den Kindern) Seltsam, warum fragt mich Gott das? Was meint ihr?
Jona und der Wal
Minibüchlein
Ein schönes Erinnerungs-Mitgebsel zum Abschluss der Jona-Reihe – für die Kinder und ihr Zuhause.
26 Seiten, 12 x 12 cm, farbig illustriert und kindgerecht erzählt.
€ 2,00 (ab 25 Ex. je € 1,95;
ab 50 Ex. je 1,90);
Best.-Nr. 3482
Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 2/2025
Grafik „Equality/Equity“; zur Reihe „Ich und die anderen“
(Interaction Institute for Social Change | Artist: Angus Maguire;)

Zugänge für den VorbereitungskreisUnd schließlich die Frage:
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema
Liturgische ElementeWenn einer sagt: Ich mag dich du
(KuS 470, KKL 338, MKL1 100);
Du bist da, wo Menschen leben
(KuS 476, KKL 344, HuT 343, MKL 1 42);
Gott mag Kinder (KuS 482, KKL 320);
Bist zu uns wie ein Vater
(KKL 44, Wwdl 8, EGplus 54)
Gott,
du bist wie ein Vater, wie eine Mutter zu uns.
Du schaust uns voller Liebe an
und freust dich über unser Leben.
Wenn ich fröhlich spiele, freust du dich,
wenn ich traurig bin, dann tröstest du mich.
Wenn ich mich anstrengen muss, dann gibst du mir Kraft.
Und wenn ich Mut brauche, dann bist du bei mir.
Guter Gott, hilf mir, das zu entdecken.
Lass mich nicht vergessen, dass du bei mir bist.
Sei du jetzt dabei, wenn wir, deine Kinder, gemeinsam Gottesdienst feiern.
Amen.
Kreative Umsetzung der Geschichte(Während der Erzählung)
In einem Bodenbild kann die Erweiterung der Familie optisch dargestellt werden. Am Anfang der Erzählung werden zwei voneinander getrennte Gruppen gestellt: 1. Maria und die Brüder von Jesus; 2. Menschenmenge.
Jesus (= Kerze) steht zunächst alleine. Während er zu den Menschen spricht und sie seine Familie nennt, können die Kinder diese Figuren um Jesus herumstellen.
Wenn Maria Jesu Brüdern sagt, dass sie alle auch zu dieser Großfamilie gehören, werden auch diese Figuren um Jesus gestellt.
Das Thema Familie kann mit folgenden Fragen entfaltet werden:
(Foto: Inga Weise)

Material: Blanko-Karten/dickes Papier (je zwei Karten für ein Paar); Buntstifte, Filzstifte; optional: Glitzer, Aufkleber, Schablonen; Beispiele oder Vorlagen zur Inspiration.
Die Gruppe gestaltet gemeinsam ein Memory. Jedes Kind bekommt zwei Karten. Auf beiden Karten malt das Kind je eine Hälfte der Familie (z. B. auf die eine Karte die Eltern, auf die andere Karte die Kinder). Tipp: Das kann die eigene Familie sein, muss aber nicht. Die Kinder entscheiden frei, wer alles zur Familie gehört (der Hund, die Nachbarin, der beste Freund …). Um die Zusammengehörigkeit der Karten zu betonen, malt jedes Kind seine Karten in einer eigenen Farbe. (Je nach Kinderzahl können die Mitarbeitenden auch eigene Kartenpaare malen; vielleicht mit weniger geläufigen Familienmodellen wie z. B. mit nur einem Elternteil; zwei Müttern; Stiefgeschwistern). Anschließend das Memory spielen. Daran kann sich eine Reflektion anschließen: Alle Familienmitglieder, die im Memory vorkommen, gehören auch zu Gottes großer Familie.
Dabei sollen die Kinder herausfinden, wer zu ihrer »Familie« gehört.
Vorbereitung (im Vorfeld durch das Team)
1. Familien überlegen: Entsprechend der Anzahl der zu erwartenden Kinder Familien mit je 3–6 Mitgliedern überlegen (z. B. »Familie Maus«, »Familie König«, »Familie Pizza«).
2. Familien-Karten: Auf Karten werden diese Familiennamen in Kombination mit den einzelnen Familienmitgliedern geschrieben (z. B. Familie Maus + Mama Maus).
Spielablauf
1. Rollenverteilung: Jedes Kind bekommt eine der vorbereiteten Karten. Niemand sonst darf sehen, was darauf steht und niemand verrät anderen, wer er ist.
2. Familienmitglieder suchen: Die Kinder bewegen sich frei im Raum und versuchen, durch Fragen und Beobachtungen herauszufinden, wer zur gleichen Familie gehört. Es dürfen nur Fragen gestellt werden, die mit »Ja« oder »Nein« beantwortet werden können. Bei Bedarf können auch Hinweise gemacht werden (z. B. »Ich mag Käse«, »Ich wohne in einem Schloss«).
3. Familienzusammenführung: Sobald ein Kind glaubt, alle Mitglieder seiner Familie gefunden zu haben, ruft es den Familiennamen laut aus und zeigt auf die vermutlich anderen seiner Familie. Die stellen sich zusammen und warten, bis auch die anderen sich gefunden haben.
4. Spielende: Wenn sich alle Gruppen gebildet haben (bzw. alle Kinder einer Familie zugeordnet sind), wird geprüft, ob die Familien korrekt zusammengesetzt sind.
Erzählung für JüngereMaria ist ganz aufgeregt. Jesus kommt bald nach Hause! Jesus, ihr Sohn, ist viel durch das Land gereist. Er hat von Gott erzählt, Menschen geholfen und sogar Kranke geheilt. Überall sprechen die Leute von ihm. Sie erzählen: »Es ist wunderbar, wenn Jesus über Gottes Himmelreich spricht.«
Jesus hat zwei Brüder: Jakobus und Simon. Sie warten zusammen mit ihrer Mutter Maria. Aber sie sind nicht so begeistert. »Alle reden nur von Jesus«, sagt Jakobus. »Und niemand weiß etwas über uns.« Simon nickt. »Und woher weiß er überhaupt, wie Gottes Himmelreich aussieht?« Beide sind ein bisschen misstrauisch – und vielleicht auch ein
bisschen neidisch.
Dann hören sie von Weitem den Lärm der Menschen. »Jesus! Jesus! Komm zu uns! Unsere Tochter ist krank – kannst du helfen?«, rufen einige Leute.
Maria freut sich, als sie hört, wie sehr die Menschen ihren Sohn brauchen. Aber Jakobus murmelt: »Ob er überhaupt noch Zeit für uns hat?«
Sie warten und warten. Doch Jesus kommt nicht nach Hause. Schließlich sagt Maria: »Kommt, wir suchen ihn.« Gemeinsam gehen sie zum Marktplatz. Dort drängen sich viele Menschen. Hier muss Jesus sein. Doch sie können Jesus kaum sehen können. Maria entdeckt Sara in der Menge. Sara wohnt im Haus neben ihnen. »Sara, kannst du Jesus sagen, dass wir ihn sehen möchten?«, fragt Maria. Sara nickt eifrig und schlüpft durch die Menge.
Nach einer Weile hören sie Jesu Stimme: »Meine Mutter und meine Brüder wollen mich sehen«, sagt er laut. »Aber schaut euch um! Ihr seid meine Brüder, meine Schwestern und meine Mutter. Wir alle gehören zu Gottes großer Familie, wenn wir tun, was Gott möchte.«
Jakobus und Simon sind verwirrt – und ein bisschen enttäuscht. »Heißt das, wir sind ihm egal?«, fragt Simon leise.
Maria sieht ihn an und schüttelt den Kopf. »Oh, nein«, sagt sie, »wir sind Jesus nicht egal. Jesus zeigt uns etwas Neues: Unsere Familie ist viel größer, als wir dachten. Alle, die Gott lieben, gehören dazu!«
Simon runzelt die Stirn: »Heißt das, Ruben, mein bester Freund, ist jetzt auch mein Bruder?« Maria nickt lächelnd. »Und der Methusalem von nebenan ist unser Onkel«, sagt Jakobus lachend.
»Dann können wir bald ein riesiges Familienfest feiern!«, ruft Simon.
Gemeinsam schauen sie zu Jesus, der sie anlächelt – wie ein Bruder unter vielen Geschwistern.
Erzählung für ÄltereSimon kommt aufgeregt durch die kleine Tür gestürmt: »Mama, Jakobus, Joses, Salome, Hanna«, ruft er außer Atem, »habt ihr das gehört? Jesus kommt bald nach Nazareth!« »Wirklich? Wann?«, fragt der kleine Joses aufgeregt. »Ich will ihm mein Holzmesser zeigen, das ich geschnitzt hab.« – »Irgendwann die nächsten Tage«, antwortet Simon und kommt langsam wieder zu Atem. »Die Leute auf dem Marktplatz wussten das auch nicht genau.« – »Und uns hat er mal wieder nicht Bescheid gesagt«, brummelt Jakobus vor sich hin. »Vor lauter Menschen, die ihm hinterherlaufen und ihm zujubeln, hat er uns wohl vergessen.«
Die Mutter und Geschwister von Jesus haben ihn schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gesehen. Seitdem Jesus auf Wanderschaft war und den Menschen von Gottes Himmelreich erzählte, war er nicht mehr hier bei ihnen zuhause. Waren es Wochen oder schon Monate?
Simon sieht man jetzt an, dass er sich Sorgen macht: »Ich habe vor kurzem gehört, wie sich Menschen über Jesus unterhalten haben. Sie haben gesagt: >Woher will dieser Jesus eigentlich wissen, wie Gottes Himmelreich aussieht? Das ist doch bestimmt so ein Möchtegern-Prophet. Der soll mal lieber wie sein Vater Josef was Ordentliches machen<. Jetzt hab ich Angst, dass die Leute irgendwann wütend auf ihn werden.«
Maria beruhigt ihn: »Wenn er hierherkommt, dann erzähl ihm doch von deinen Sorgen. Ich glaube, Jesus wird dich verstehen.«
Maria freut sich und sie versteht Simon auch. Sein Bruder Jesus war schon immer etwas anders. Viele Leute sind fasziniert von ihm. Aber es gab auch schon immer Menschen, die Jesus nicht mögen. Nicht, dass er zu irgendjemand mal gemein gewesen wäre. Nein, im Gegenteil. Maria glaubt, dass gerade Jesu Herzlichkeit und Wärme manche Menschen so sehr irritiert, dass sie ihn nicht mögen.
Hanna und Salome kichern und sagen dann fast gleichzeitig. »Ich freue mich auf Jesus.« Die letzten Minuten haben sie aufgeregt getuschelt. Jesus war schon immer Salomes Lieblingsbruder. Und Hanna hatte Jesus sofort ins Herz geschlossen, seit sie auch in seiner Familie wohnt. Hannas Eltern sind früh gestorben und seitdem wohnt sie bei der Familie von Maria und Josef.
Zwei Tage später ist es so weit. Man kann es eigentlich nicht verpassen, dass Jesus in die Stadt kommt. Aufgeregt laufen Kinder durch die Stadt und rufen: »Jesus kommt! Jesus kommt!«
Es hat sich schnell in ganz Galiläa herumgesprochen, wie gut es tut, wenn Jesus Geschichten von Gottes Himmelreich erzählt. Und dass er Kranke heilt. Und dass Menschen, denen es schlecht ging, durch Jesus wieder fröhlich werden.
Maria und Jesu Geschwister bleiben aber erst einmal zu Hause. Sie denken: »Bestimmt kommt Jesus zuerst zu uns – nach Hause zu seiner Familie.« Deshalb hat Maria extra das Lieblingsbrot von Jesus gebacken und besonders viel vom Bohnenmus gemacht, das Jesus am liebsten auf sein Brot schmiert. Auch Josef lässt heute extra die Arbeit liegen. Mit dem Nachbarn hat er ausgemacht, das Dach dann am nächsten Tag zu reparieren.
Es ist zwar schön, dass die ganze Familie zusammen ist, aber nachdem Jesus auch zu Mittag noch immer nicht da ist, kommt langsam Ungeduld auf. Jakobus schlägt vor: »Kommt, wir gehen mal zum Markplatz. Vielleicht haben die vielen Menschen Jesus aufgehalten und er freut sich, wenn wir ihn abholen.«
Und sie machen sich auf den Weg.
Als sie zum Marktplatz kommen, sehen sie schon von weitem die große Menschenmenge. Und mittendrin, kaum zu sehen zwischen all den Menschen: Jesus. Es sieht nicht so aus, als wäre er aufgehalten worden. Er sitzt gemütlich inmitten der Menge und erzählt.
Simon flüstert Hanna zu: »Du bist klein und flink. Geh du zu ihm und sag ihm, dass wir ihn auch sehen wollen.« Hanna nickt und macht sich schnell auf den Weg. Geschickt schlängelt sie sich durch die Menge.
Bald sieht die ganze Familie, wie Hanna bei Jesus ankommt und ihm etwas ins Ohr flüstert. Sie sehen, wie er sich freut, sie zu sehen. Dann macht er ein nachdenkliches Gesicht. Er richtet sich auf und sagt zur Menschenmenge: »Meine Familie möchte, dass ich zu ihr nach Hause komme. Aber meine Familie ist doch hier! Ihr seid alle meine Schwestern, Brüder und Mütter – und ihr seid doch hier … um mich herum. Gott ist der Vater von uns allen. Und wer so mit seinen Mitmenschen umgeht, wie Gott sich das vorstellt, der ist Teil dieser Familie.«
Jesu Geschwister schauen sich irritiert an: »Heißt das, Jesus kommt nicht mit nach Hause?«, fragt Salome verwirrt. »Ja«, grummelt Jakobus, »er lässt sich lieber hier von den Menschen zujubeln«. Und auch Simon und Joses schauen bedröppelt drein. Da kommt Hanna mit einem großen Lächeln wieder zurück: »Habt ihr das gehört? Wir sind alle eine Familie. Ist das nicht toll?«
Hanna ist richtig glücklich: Endlich hat sie wieder eine richtige Familie. Sie hat sich bei Maria und Josef immer wohl gefühlt. Fast wie bei einer Familie. Doch jetzt weiß sie, dass sie in Gottes Familie so ganz richtig dazugehört.
Maria lächelt: »Du hast recht«, sagt sie. Dann sagt sie zu ihren Söhnen, die grimmig gucken: »Jesus hat uns nicht vergessen. Wir sind und bleiben seine Familie. Aber Jesus zeigt uns etwas Neues: Es gehören noch viel mehr Menschen zur Familie – zur Familie Gottes. Ist das nicht toll? Wir sind eine riesige Familie!«
Simon ist der erste, der seinen grimmigen Gesichtsausdruck verliert: »Dann ist mein bester Freund Aaron jetzt auch mein Bruder?«, fragt er grinsend. »Und der alte Jitro von nebenan unser Großvater«, bestätigt Joses und muss lachen. Schließlich huscht auch Jakobus ein Grinsen übers Gesicht als er sagt: »Und Hanna ist unsere Schwester.«
Hanna ist sehr glücklich. Gemeinsam fangen sie an aufzuzählen, wer jetzt noch alles zur Familie gehört.
Nach einiger Zeit schaut Jesus zu ihnen herüber. Laut ruft er: »Hanna hat gesagt, ihr habt Essen vorbereitet. Kann ich vorbeikommen? Und kann ich ein paar von unseren Schwestern und Brüdern mitbringen?« – »Dann backe ich noch schnell ein paar Brote extra«, ruft Maria fröhlich zurück und nimmt ihren Mann Josef an der Hand: »Komm, wir gehen schon mal vor. Und weil du heute freigenommen hast, kannst du mir helfen.«
Diese 21 Holzkegel aus Buchenholz sind eine gute Grundlage für das Erzählen vieler biblischer Geschichten.
Bei Bedarf können sie mit wenig Aufwand voneinander unterschieden werden (z. B. mit Chenilledraht, Wolle, Stoffstreifen …).
Das Set beinhaltet: 1 x XXL; 3 x groß; 12 x mittel; 5 x klein.
Set € 20,00; Best.-Nr. S1680
Tipp: Alle Größen gibt es auch einzeln (XXXL) bzw. im sortenreinen Set:
XXXL (16,5 cm), € 4,90; Best.-Nr. 1454
groß (10 cm), 10 x, € 12,90; Best.-Nr. 1208
mittel (7 cm), 10 x, € 9,90; Best.-Nr. 472
klein (5 cm), 10 x, € 5,90; Best.-Nr. 471
Zugänge für den VorbereitungskreisFür die Vorbereitungsgruppe muss klar sein: Ziel dieser Fragen ist nicht, euch zu beschämen oder ein Vorbereitungsteam zu schaffen, das die eigenen Bedürfnisse zurückstellt, um für alle offen zu sein. Eine Reflektion ist trotzdem gut, um sich über ausgrenzende Mechanismen bewusst zu werden und darüber ins Gespräch zu kommen, wo Veränderung möglich wäre.
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema
Liturgische ElementeWenn einer sagt: Ich mag dich du
(KuS 470, KKL 338, MKL1 100);
Ein jeder kann kommen (KuS 192, LJ 512);
Gott gibt ein Fest (KuS 272, LJ 386);
Komm mit, schlag ein (KuS 448, Einfach Spitze – 150 Knallersongs für Kinder 9);
Sonntag morgens um halb acht (KuS 208);
Eingeladen zum Fest des Glaubens
(Wwdl 2, HuT 69, EGplus 32)
Gott,
wir sind heute zusammen hier und wollen Gottesdienst feiern.
Bei dir sind alle willkommen,
zu dir dürfen alle kommen.
Zu dir dürfen wir kommen,
wenn wir gut gelaunt sind.
Wir dürfen auch kommen, wenn wir
schlechte Laune haben oder traurig sind.
Und auch, wenn wir wissen,
dass wir etwas falsch gemacht haben.
Du freust dich immer mit uns.
Hilf du, dass wir uns
auch übereinander freuen können.
Und füreinander da sein können.
Lass uns nicht zu schnell böse miteinander sein, wenn jemand etwas falsch macht.
Oder sich nicht gut verhalten hat.
Hilf du, dass wir miteinander sprechen
und einander vergeben können.
Lass uns jetzt gemeinsam
eine gute Zeit miteinander haben.
Amen.
Kreative Umsetzung der GeschichteWird regelmäßig in kurzem Abstand Kindergottesdienst gefeiert, kann mit den Kindern die Geschichte aus der Vorwoche kurz wiederholt werden. Anschließend (und noch vor der heutigen Geschichte) sollen die Kinder die Fragen beantworten:
Anschließend wird die heutige Geschichte erzählt.
Kann als Vorbereitung auf die Geschichte gespielt werden.
Material: Kleine Süßigkeiten, Murmeln oder Spielgeld (= Zollgeld); Schale; Tisch
Und so geht’s:
Anleitung für die Kinder
»Ihr wollt alle in die Stadt. Am Stadttor sitzt hinter seinem Tisch der Zöllner. Den spielt am Anfang jemand vom Team, später dann auch ihr. Die anderen warten geduldig in einer Schlange vor dem Tisch, bis sie an der Reihe sind.
Bevor der Zöllner seinen Dienst beginnt, denkt er sich einen Buchstaben oder eine Farbe aus. Was er sich ausgedacht hat, verrät er niemandem.
Wenn ihr nun an der Reihe seid, ihm zu sagen, was ihr in die Stadt bringt, müsst ihr entweder Zoll bezahlen oder dürft so reingehen.
Je nachdem, ob eure Antwort den ausgedachten Buchstaben/die Farbe enthält oder nicht.
Wenn es enthalten ist, bezahlt ihr Zoll.
Wenn nicht, dürft ihr ohne zu bezahlen in die Stadt.
Ihr bringt immer nur eine Sache in die Stadt und antwortet: >Ich bringe in die Stadt …<
… einen Pullover, … einen Teddybär, Tortellini, ein Buch, eine Zahnbürste …
Wenn alle in der Stadt sind, könnt ihr gemeinsam raten, welchen Buchstaben/welche Farbe sich der Zöllner wohl ausgedacht hat.«
Berufung des Levi
Figurenset für die Erzählschienen
Die einzelnen Kärtchen in Kombination mit den Schienen ermöglichen es, sowohl die Kärtchen als auch die Erzählschienen in unterschiedlicher Weise anzuordnen. Hierbei können die Kinder sehr gut zum Mitmachen mit einbezogen werden. € 5,00;
Best.-Nr. 1642
Falls ihr Interesse an den passenden Erzählschienen dazu habt (die es im 3er-Set gibt), findet ihr weitere Infos in der Reihe TROST, HOFFNUNG, FREUDE – TROTZ ALLEN SCHEITERNS
Erzählung für JüngereLevi sitzt an einem Tor in der Stadt. Levi ist ein Zöllner. Das bedeutet, er verlangt von allen, die etwas in die Stadt bringen, Geld. Ein bisschen behält er, den Rest gibt er an die Römer. Gerade zählt er das Geld. »Eins, zwei, drei, vier, fünf«, sagt Levi und schaut auf den nächsten, der kommt.
Ein Mann mit einem Korb voller Feigen steht vor ihm. »Das kostet vier Schekel«, sagt Levi. Der Mann schaut traurig und sagt: »Aber das ist fast so viel, wie ich für die Feigen bekomme. Dann bleibt für mich nichts mehr übrig.« – »Entweder du zahlst oder du bleibst draußen«, sagt Levi hart. Der Mann seufzt, zahlt und geht traurig weiter.
Levi fühlt sich manchmal schlecht, wenn er das Geld nimmt. Oft hat er Mitleid mit den Leuten, aber er braucht das Geld. Wenn er es nicht nimmt, macht das jemand anderes. Und Levi hat Angst, dass er keine andere Arbeit findet. Levi fühlt sich oft alleine. Viele Menschen schauen ihn böse an, weil er Zöllner ist.
Eines Tages steht ein Mann vor ihm. »Folge mir«, sagt der Mann freundlich. Levi ist überrascht. Niemand hat ihn je gebeten, mitzukommen. »Ich bin Jesus«, sagt der Mann. »Komm mit mir.«
Levi überlegt kurz. »Wirklich? Soll ich wirklich mit dir gehen?«
Levi ist auf einmal richtig froh. Er weiß, dass er bei diesem Mann bleiben will.
Levi ist so glücklich, dass er sofort etwas tut. »Komm zu mir nach Hause«, sagt er. »Ich mache ein großes Fest!« Levi geht zum Bäcker und kauft Brot. Auf dem Markt holt er alles, was er für das Fest braucht. Zwei Köche kochen ein leckeres Essen.
Levi hat nicht viele Freunde, aber er lädt alle Zöllner ein. Und alle, die er auf dem Weg nach Hause trifft. Am Abend gibt es ein großes Fest. Alle lachen und genießen das Essen. Levi fühlt sich richtig gut und merkt: »Jesus ist ein ganz besonderer Mensch.«
Dann fragt Levi: »Jesus, warum hast du mich eingeladen? Ich habe doch so viele Fehler gemacht.« – Jesus antwortet: »Ich bin für alle gekommen, die Hilfe brauchen. Wie ein Arzt. Der hilft den Kranken, nicht den gesunden Menschen.« – »Danke, Jesus«, sagt Levi. »Jetzt bin ich nicht mehr alleine.«
Erzählung für Ältere»Lass uns schnell die Straßenseite wechseln«, sagt Kevin zu Faruk. Die beiden sind auf dem Weg zur Reitstunde. »Da vorne ist Michael. Der sucht oft Ärger. Letztens hat er zwei Zweitklässlern ihr Pausengeld weggenommen«, erklärt Kevin. Also wechseln sie die Straßenseite, um Michael aus dem Weg zu gehen. Sie haben keine Lust auf Streit und sparen gerade für den Eintritt in den Freizeitpark.
Doch als sie an Michael vorbeigehen, wundern sie sich. Er sieht sie gar nicht, und das ist seltsam. Normalerweise geht er immer mit erhobenem Kopf und einem Blick, als ob er Streit sucht. Aber heute lässt er den Kopf hängen. Er wirkt traurig.
»Komisch«, murmelt Kevin. »Sonst ist er doch immer anders.« Faruk nickt, aber sie sagen nichts, um Michael nicht doch noch auf sich aufmerksam zu machen.
Vor dem Pferdestall treffen Kevin und Faruk auf Mina und Louis. »Wir sind gerade Michael aus dem Weg gegangen«, erzählt Faruk aufgeregt. »Wir haben die Straßenseite gewechselt, aber dann war es komisch: Michael hat uns gar nicht bemerkt. Und er sah traurig aus.« – »Vielleicht macht es ihm einfach keinen Spaß, immer nur gemein zu sein«, sagt Louis. »Er hat zwar Robert und Mark als Freunde, aber die drei sind auch oft fies untereinander.«
Die vier ziehen nachdenklich ihre Reitkleidung an. »In meiner Kinderbibel ist die Geschichte von einem gemeinen Zöllner. Die erinnert mich irgendwie an Michael«, sagt Mina, während sie ihren Helm aufsetzt.
»Was ist ein Zöllner?«, fragt Louis. – »Ein Zöllner war jemand, der von den Leuten Geld verlangt hat, damit sie in die Stadt dürfen«, erklärt Mina. »Die Zöllner waren oft gemein und verlangten viel Geld, damit sie selbst reich wurden.« – »Klingt echt unangenehm. Hast du dich wegen Michael an ihn erinnert?«, fragt Kevin. – »Ja«, sagt Mina. »Vor allem, weil der Zöllner sich verändert hat, als Jesus nett zu ihm war. Jesus hat dem Zöllner gesagt: >Komm mit mir.< Und der Zöllner ist mitgegangen, hat ein großes Fest gefeiert und viele Menschen dazu eingeladen. Einige fanden es komisch, dass Jesus gerade mit so jemandem gefeiert hat. Aber Jesus sagte: >Ich bin für die gekommen, bei denen etwas schiefläuft. Ein Arzt hilft ja auch den Kranken und nicht den Gesunden.<« – »Das ist ja cool«, sagt Faruk.
Da ruft der Reitlehrer: »Kommt, eure Pferde warten!«
An dieser Stelle kann die Geschichte unterbrochen und mit den Kindern überlegt werden, was die vier Freunde tun sollen, wenn sie auf dem Rückweg Michael noch einmal treffen.
Nach dem Reittraining lädt Louis die anderen zu sich nach Hause ein. Er hat ganz neu »Super Mario« für die Nintendo bekommen und die anderen sind neugierig, es auszuprobieren.
Als sie die Straße entlanggehen, sehen sie Michael immer noch an der gleichen Stelle stehen. Sie schauen sich kurz an. Alle denken dasselbe: »Sollen wir die Straßenseite wechseln?« – »Mina«, fragt Faruk leise, »meintest du mit deiner Geschichte vorhin, dass Jesus eher zu Michael gegangen wäre als zu uns?« – »Ich weiß es nicht«, antwortet Mina ebenso leise. – »Sollen wir mutig sein und Michael fragen, ob er mitkommt zum Super-Mario-Kart-Spielen?«, fragt Kevin plötzlich. – »Ich weiß nicht«, sagt Louis zögerlich. »Was, wenn er uns unser Geld abnimmt?«
Aber Mina und Faruk stimmen Kevin zu. »Uns passiert schon nichts«, sagen sie. »Wir sind in der Überzahl.« Also gehen sie zu Michael.
»Hey, Michael«, sagt Kevin mutig, »du kennst uns doch aus der Schule. Hast du Lust, mit uns zu zocken? Wir spielen Super Mario Kart bei Louis.« – Michael schaut überrascht. Dann sagt er mit einer gelangweilten Stimme: »Mhm, ich habe eh nichts vor. Ist es weit zu dir, Louis?« – »Nein, nur fünf Minuten«, antwortet der.
Michael überlegt noch kurz, dann stimmt er zu und geht mit.
Am Anfang ist Michael noch still. Er kennt die anderen nur vom Sehen aus der Schule. Aber als sie zusammen auf der Couch sitzen und Super Mario Kart spielen, wird er ein Teil der Gruppe. Und nach dem vierten Rennen ärgert er sich genau so laut wie die anderen, wenn er aus der Kurve fliegt. Und er jubelt so laut wie die anderen, wenn er gewinnt.
Es ist schon zwanzig nach acht, als Louis’ Mutter in der Tür steht. »Jetzt wird es aber Zeit«, sagt sie. »Ihr könnt in den nächsten Tagen wiederkommen.«
Als sie Michael sieht, schaut sie überrascht. »Dich kenne ich ja noch gar nicht. Bist du ein neuer Freund von Louis und den anderen?« – Mina merkt, dass Michael unsicher ist, was er antworten soll. Deshalb sagt sie: »Ja, das ist unser Freund Michael.«
Michael gibt Louis’ Mutter die Hand. Und jetzt sieht er schon ein bisschen glücklicher aus.
Am nächsten Tag treffen sich die vier wieder in der Pause. Sie sind auf dem Weg zur Tischtennisplatte, als sie Michael sehen. »Hallo Michael!«, ruft Faruk. Michael unterhält sich gerade mit Robert und Mark. Faruk merkt, wie Michael zu ihm herüberschaut und verunsichert ist. Doch dann lässt Michael Robert und Mark stehen und kommt zu ihnen herüber. »Willst du heute nicht mit deinen Kumpels rumhängen?«, fragt Louis. »Ich hab doch jetzt euch. Und ihr spielt doch Tischtennis mit einem Tennisball. Das wollte ich schon immer mal ausprobieren«, antwortet Michael. »Du hättest schon immer mitspielen können«, sagt Mina lächelnd. »Hab mich nicht getraut zu fragen«, antwortet Michael etwas kleinlaut. »Doch jetzt zock ich euch ab.« – »Ha! Abwarten! Du kennst nämlich meinen Mina-Power-Move noch nicht«, antworte Mina. Und die fünf neuen Freunde laufen lachend zur Tischtennisplatte.

(Interaction Institute for Social Change | Artist: Angus Maguire)
Zugänge für den VorbereitungskreisÜber Gerechtigkeit lässt sich trefflich streiten. Im Englischen kann man zwischen equality und equity unterscheiden – das ist auf der Grafik zu sehen: Eine Form der Gerechtigkeit (equality) ist, dass alle einen gleich hohen Hocker bekommen. Die andere Form der Gerechtigkeit (equity) gibt allen so viel, wie sie brauchen.
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema
Liturgische ElementeWenn einer sagt: Ich mag dich du
(KuS 470, KKL 338, MKL1 100);
Ein jeder kann kommen (KuS 192, LJ 512);
Viele kleine Leute
(KuS 533, KKL 262, Wwdl 85, HuT 382);
Jeder knüpft sein eigenes Netz
(KuS 528, LJ 574, MKL 1 85)
Gott, wir sind heute wieder alle zusammen,
und du kennst uns alle.
Du weißt, wie ungerecht uns die Welt manchmal vorkommt.
»Immer bekommt mein Bruder mehr als ich«, das denke ich manchmal.
Oder: »Immer nimmt meine Lehrerin meine Mitschülerin dran.«
Manchmal denke ich auch: »Warum bekommt meine Freundin mehr Taschengeld als ich?
Unsere Welt ist nicht immer gerecht.
Gott, hilf mir zu spüren,
dass du es gut mit mir meinst.
Dass du alle gleich liebst!
Gib mir deine Liebe, wenn ich das Gefühl habe,
nicht genug zu bekommen.
Und lass mich gerecht und liebevoll mit meinen Mitmenschen umgehen.
Sei du jetzt mitten unter uns im Kinder-
gottesdienst.
Amen.
Kreative Umsetzung der Geschichte(vor der Geschichte)
Wiederholung der beiden letzten Sonntage: 1. Der Arzt kommt zu den Kranken. 2. Jesus wendet sich den Außenseitern zu. Ist das gerecht? Kümmert sich Jesus dann nicht um mich, wenn ich nicht so gemein wie ein Zöllner bin? Sieht Gott nicht, wenn ich mich bemühe, nett zu meinen Mitmenschen zu sein? Spielt es dann gar keine Rolle, wie ich zu anderen bin?
Die Geschichte für Ältere wird als Mitmachgeschichte erzählt. Im Anschluss daran gibt es eine kleine »Mahlzeit nach getaner Arbeit« (Traubensaft und Kuchen). Gemeinsam überlegen: Wer will was und wie viel? Sollen alle gleich viel bekommen?
Auf einem Tisch werden möglichst viele Gegenstände verteilt und mit einem Tuch abgedeckt. Die Decke wird nun für 30 Sekunden gelüftet und jedes Kind soll sich so viele Gegenstände merken, wie möglich. Dann werden die Kinder (nacheinander) gefragt, wie viele der Gegenstände sie sich merken konnten (vermutlich nur eine begrenzte Zahl). Anschließend sollen die Kinder überlegen, wie sie es schaffen können, sich möglichst alle Gegenstände zu merken. Im Idealfall kommen sie von allein darauf, dass es nur geht, wenn sie sich zusammentun und die Gegenstände aufteilen, die sie sich merken wollen (oder den Bereich).
Erzählung für JüngereJesus erzählt seinen Jüngern eine Geschichte:
Ein Mann geht in die Stadt. Er sucht Menschen, die ihm bei der Arbeit im Weinberg helfen. Es ist noch früh am Morgen. Aber er findet Menschen, die ihm helfen wollen. Er macht mit ihnen aus: »Ihr bekommt ein Silberstück, wenn ihr mir den ganzen Tag im Weinberg helft.«
Die Menschen sind einverstanden und gehen zum Weinberg. Und fangen mit der Arbeit an.
Um die Mittagszeit merkt der Mann, dass er noch mehr Arbeiter braucht, wenn er fertig werden will. Er geht noch einmal in die Stadt und sucht noch einmal nach Menschen, die für ihn arbeiten. Er findet Leute, die für ihn arbeiten wollen. Er verspricht ihnen, dass sie genug bekommen werden. Die Menschen gehen mit und arbeiten in seinem Weinberg.
Am Nachmittag merkt der Mann, dass er immer noch mehr Menschen braucht. Es ist sehr viel zu tun. Er geht noch einmal in die Stadt. Er sieht ein paar Menschen, die herumsitzen. »Sitzt ihr schon den ganzen Tag hier?«, fragt er. »Ja, niemand hat unsere Hilfe gebraucht«, antworten sie. »Ich kann noch gut eure Hilfe gebrauchen«, sagt der Mann. »Ich will euch dafür genug Geld geben.« Und alle, die bis dahin noch keine Arbeit hatten, gehen mit ihm.
Der Lohn wird ausbezahlt
Es ist schon fast dunkel, da ist alle Arbeit geschafft. Manche der Arbeiterinnen und Arbeiter sind sehr müde. Sie haben den ganzen Tag gearbeitet. Andere sind nicht ganz so müde. Sie haben nur seit Mittag gearbeitet. Und die Arbeiterinnen und Arbeiter, die erst am Nachmittag gekommen sind, sehen noch ganz fit aus. Sie alle gehen zum Mann, in dessen Weinberg sie gearbeitet haben. Jetzt bekommen sie den Lohn für ihre Arbeit.
Zuerst bekommen die Arbeiterinnen und Arbeiter, ihren Lohn, die ganz zum Schluss angefangen haben, zu arbeiten. Der Mann bezahlt ihnen allen ein Silberstück. Danach kommen die, die am Mittag zum Arbeiten gekommen sind. Auch sie bekommen ein Silberstück. Und zum Schluss bekommen auch die, die schon den ganzen Tag gearbeitet haben, ihren Lohn. Auch ihnen gibt der Mann ein Silberstück. Sie wundern sich und fragen: »Warum bekommen wir gleich viel, wie die, die später angefangen haben zu arbeiten? Das ist doch nicht gerecht!«
Der Mann antwortet ihnen: »Wir haben doch heute Morgen miteinaner ausgemacht, dass ihr ein Silberstück bekommt, wenn ihr den ganzen Tag für mich arbeitet. Warum ist euch das jetzt nicht mehr genug? Diese Summe reicht doch gut zum Leben. Deshalb könnt ihr doch zufrieden sein mit dem, was ich euch gegeben habe. Ich habe entschieden, allen gleich viel zu geben.
Wollt ihr enttäuscht sein, weil ich so nett und gütig bin?«
Nach dieser Geschichte schauen die Jünger Jesus fragend an. Der versteht und sagt ihnen: »Gott liebt uns nicht, weil wir besonders viel tun. Er liebt uns, weil wir seine Kinder sind. Alle, die zu ihm kommen – früh oder spät – bekommen dieselbe Belohnung: seine Liebe und einen Platz bei ihm im Himmel.«
Die Arbeiter im Weinberg
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater

Wie gewohnt: 12 stabile, ansprechende DIN-A3-Bilder plus gebrauchsfertig einsetzbarem Erzählvorschlag.
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Jesus erzählt vom Reich Gottes
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater

Weitere vier Gleichnisse, in denen Jesus erzählt, wie es im Reich Gottes zugehen wird: Sämann, Senfkorn, selbst wachsende Saat und Sauerteig. 12 stabile DIN-A3-Bilder plus gebrauchsfertigem Erzählvorschlag.
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Gottes Reich wächst, obwohl etliche Zeit nichts zu sehen ist. Doch plötzlich, wenn wir ganz genau schauen, erkennen wir das Kleine, das immer größer wird.
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Erzählung für ÄltereEine Mitmachgeschichte
Rollen: Team: Erzähler*in und Weinbergbesitzer; Kinder: Arbeiter*innen
Material: Steine, die gesammelt werden, Körbe zum Sammeln der Steine, für jedes Kind eine (Schoko)Münze
Stellt euch vor, ihr seid Menschen, die Arbeit suchen. Ihr steht morgens in der Stadt und wartet, ob jemand euch für den Tag beschäftigt. Dazu werdet ihr in drei Gruppen eingeteilt. (Kinder in »Morgen-Arbeiter«, »Mittag-Arbeiter«, »Nachmittag-Arbeiter« einteilen. Wer nicht arbeitet/mitmachen will, hört zu. Das Team übernimmt die Rollen »Erzähler*in« und »Weinbergbesitzer«.)
Ihr seid jetzt Teil einer Geschichte, die Jesus erzählt. Darin hört ihr dann auch, was ihr macht.
Morgen-Arbeiter
Erzähler*in: Jesus erzählte einmal diese Geschichte. Hört gut zu: Ein Mann hat einen großen Weinberg, und der muss gepflegt werden. Früh am Morgen geht er in die Stadt. Er sucht Menschen, die ihm helfen.
Weinbergbesitzer: Wer möchte mir helfen?
Erzähler*in:
Die erste Gruppe meldet sich: »Wir helfen!«
Weinbergbesitzer: Ihr bekommt ein Silberstück, wenn ihr den ganzen Tag arbeitet.
Bitte helft mir, alle Steine aus dem Weinberg zu sammeln. Sie hindern die Weinreben am Wachsen.
(Die Morgen-Arbeiter sammeln Steine auf. Wenn alle eingesammelt sind, geht die Erzählung weiter. In dieser Zeit können die gesammelten Steine für ihren nächsten Einsatz wieder an anderer Stelle verteilt werden.)
Mittag-Arbeiter
Erzähler*in: Mittags merkt, der Mann, dass er noch zusätzliche Hilfe braucht. Darum geht der Mann wieder in die Stadt.
Weinbergbesitzer:
Ich brauche noch mehr Arbeiter! Wer möchte helfen?
Erzähler*in:
Die nächste Gruppe meldet sich: »Wir helfen!«
Weinbergbesitzer: Ihr bekommt genug für eure Arbeit. Das verspreche ich euch.
Bitte helft mir alle Steine aus dem Weinberg zu sammeln. Sie hindern die Weinreben am Wachsen.
(Die Morgen-Arbeiter und die Mittag-Arbeiter heben Steine auf.)
Nachmittag-Arbeiter
Erzähler*in: Am Nachmittag merkt der Mann, dass er noch mehr Hilfe braucht. Er wird sonst heute nicht mehr fertig. Wieder geht er in die Stadt.
Weinbergbesitzer: Ich brauche noch mehr Hilfe!
Erzähler*in: Die letzte Gruppe, die bis jetzt nichts zu tun hatte, meldet sich: »Wir helfen!«
Weinbergbesitzer: Ihr bekommt genug Geld für eure Arbeit. Das verspreche ich euch.
(Jetzt sammeln alle zusammen Steine auf.)
Erzähler*in: Endlich ist die Arbeit getan! Die Sonne geht schon unter, und alle Arbeiter gehen zum Weinbergbesitzer, um ihren Lohn abzuholen. Die, die den ganzen Tag gearbeitet haben, sind sehr müde. Die später gekommen sind, schauen noch ganz fit aus der Wäsche.
(Die Kinder fragen:)
Wie fühlt ihr euch jetzt, am Abend, nach der Arbeit?
(Die Kinder können zeigen, wie es ihnen geht: erschöpft oder noch voller Energie.)
Erzähler*in: Die Arbeiter stellen sich in einer Schlange beim Weinbergbesitzer an. Alle warten auf ihren Lohn. Ganz vorne in der Reihe stehen die Nachmittag-Arbeiter, die als Letze gekommen sind. Dann die Mittag-Arbeiter und zum Schluss die Morgen-Arbeiter.
(Kinder werden aufgefordert sich ihrer Gruppe entsprechend in einer Reihe aufzustellen.)
Weinbergbesitzer: (gibt jedem Kind nacheinander eine Münze) Hier bekommst du deinen Lohn, eine Silbermünze.
Erzähler*in: (wenn alle ihren Lohn haben) Seid ihr zufrieden mit dem, was ihr bekommen habt? (Interviewt die einzelnen Arbeitergruppen)
Nich alle Arbeiter in der Geschichte von Jesus sind zufrieden. Die Morgen-Arbeiter fragen erstaunt: »Warum bekommen wir gleich viel, wie die, die nur ganz kurz gearbeitet haben? Das ist doch ungerecht!«
Weinbergbesitzer:
Ich habe mit euch doch ausgemacht, dass ihr ein Silberstück bekommt. Warum seid ihr jetzt enttäuscht? Freut euch, dass ihr so viel bekommen habt, dass es zum Leben reicht. Ich gebe allen gleich viel. Alle sollen genug zum Leben haben.
Erzähler*in: Diese Geschichte hat Jesus seinen Jüngern erzählt. Als er fertig war, schauten sie ihn erwartungsvoll an. Jesus sah, dass sie nicht wussten, was sie mit der Geschichte anfangen sollten. Deshalb sagte er: »So ist es auch mit Gott …«
(Hier kann unterbrochen werden: Was meint ihr, was hat die Geschichte mit Gott zu tun? Wer ist in der Geschichte Gott? Und wer sind die Arbeiter im Weinberg?)
Gott liebt alle Menschen gleich, egal ob sie lange oder nur kurz für ihn da sind. Das ist Gottes Gerechtigkeit: Er gibt uns, was wir brauchen, weil er uns liebt.

Uli Gutekunst, Neuffen
Zum Text / Zum Thema2. das Gute behalten. Denn nicht alles, was uns begegnet, was wir denken, reden oder tun, dient auch dem Guten: dem Miteinander in der Gemeinde und der Gesellschaft im Sinne Jesu. Genau darum konkretisiert Paulus im nächsten Vers seine Idee: »Haltet euch vom Bösen fern – wie auch immer es aussieht.«
Die Kinder und der Text / das ThemaWir feiern. Im Namen Gottes.
Gott will das Gute für jede und jeden von uns.
Jesus Christus begleitet uns auf all unsern Wegen.
Die Heilige Geistkraft gibt uns Energie und Kraft. Amen.
Vom Anfang bis zum Ende
(KKL 315, KuS 196, LHE 369)
Am Eingang bekommen alle eine Karte mit dem Jahreslosungsmotiv vom Verlag Junge Gemeinde.
Die Jahreslosung weist uns darauf hin, die Dinge, die uns in unserem Leben begegnen, genau zu prüfen. Denn nicht alles, was uns begegnet, dient auch dem Guten. Darum wäre es eine Möglichkeit, das Jahreslosungsmotiv schrittweise zu entdecken oder – spotlightmäßig – genau unter die Lupe zu nehmen. Hierzu wäre es gut, das Motiv möglichst groß (DIN-A3) in die Mitte zu legen und einzelne Elemente zunächst abzudecken. Die Gemeinde stellt sich drum herum. Nach und nach werden einzelne Ausschnitte aufgedeckt und nachgefragt: »Was nehmen wir wahr?«, »Was fällt uns ins Auge?«, »Was davon ist gut, was behalten wir?«
Am Ende ist das Motiv aufgedeckt und die Jahreslosung zu lesen. Hier könnte sich eine Vertiefung anschließen: »Was hat das Motiv mit der Jahreslosung zu tun?«, »Woran erinnert der Schmetterling?«
Der Kehrvers lässt sich wunderbar singen. Die Noten hierzu findet ihr unten..
1. Heute ist ein besonderer Tag.
Gott hat ihn gemacht!
Ist das nicht wunderbar?
Kommt und lasst uns fröhlich sein!
Kehrvers (KV):
Kommt, lasst uns fröhlich sein!
Wo Gott ist, geht es uns gut.
Kommt, lasst uns fröhlich sein!
Halleluja.
2. Wir vertrauen auf Gott
und werden reich beschenkt.
In seinem Namen sind wir gesegnet.
Kommt und lasst uns fröhlich sein! (KV)
3. Darum lasst uns miteinander feiern!
Das Fest soll bald beginnen.
Alles ist so herrlich geschmückt.
Kommt und lasst uns fröhlich sein! (KV)
4. Gott ist in unserer Mitte.
Wir danken ihm von ganzem Herzen.
Er ist gut und immer freundlich zu uns.
Kommt und lasst uns fröhlich sein. (KV)
Amen.
(Aus: Du machst mich groß. Das Liederbuch, Luther-Verlag, Bielefeld 2023, S. 29.)
Hallelu, hallelu (KKL 188 / KuS 226 / LHE 39)
Mein Gott,
manchmal ist es einfach zu viel.
Ich sehe, spüre, höre, rieche und schmecke so viel.
Aber was tut mir gut?
Und was brauche ich gerade?
Hilf mir, genau hinzusehen und zu prüfen.
Hilf mir zu erkennen, was gerade gut für mich ist.
Manchmal siehst du mehr als ich.
Und manchmal ist es doch ganz anders, als es scheint.
Lass mich aufmerksam sein für mich und andere.
Offen für neue, andere Sichtweisen.
Hilf mir, das Gute zu sehen.
Für andere und für mich selbst.
Alle: Amen.
Alternative: Meditation mit Gebet
Wird der Gottesdienst am Jahresende gefeiert, bietet sich eine Mediation mit Gebet als liturgischer Jahresrückblick an. (In: Bastian Basse, Wir feiern unseren Glauben. Generationen-verbindende Gottesdienstentwürfe, Verlag Junge Gemeinde, S. 40f)
Erzähler*in: Ben und seine Freunde spielen im Garten seiner Oma. Sie tollen munter herum und sind fröhlich. Plötzlich entdeckt Ben im Gras etwas Merkwürdiges. Es sieht unheimlich aus, aber trotzdem auch spannend. Darum bückt er sich und nimmt es in die Hand.
Ben: Was machen wir damit?
Erzähler*in: Er zeigt es Tom und Ina. Interessiert schauen sie auf das Ding in Bens Hand. Es ist weiß, aber auch braun. Oder eher grau? Und es fühlt sich irgendwie komisch an. Ganz rau und risselig. Oder doch ganz anders?
Tom: Ich weiß auch nicht.
Erzähler*in: Ina ist das Ganze unheimlich. Sie dreht ihr Gesicht angewidert weg.
Ina: Ihhh, wirf es weg.
Erzähler*in: Doch Ben ist von dem Ding ganz angetan. Staunend hält er es in seiner Hand. Auch Tom ist mehr als neugierig, was es damit auf sich hat. Plötzlich bewegt es sich. Die Kinder erschrecken. Ehe sie sich versehen, reißt das Ding an einer Seite plötzlich auf. Winzige Fühler bahnen sich den Weg nach draußen. Gebannt verfolgen Ben und Tom das Schauspiel. Jetzt will auch Ina wissen, was es mit dem Ding auf sich hat. Als sich ein Schmetterling daraus herausgeschält hat, die Flügel ausbreitet und fröhlich durch die Luft flattert, sind die Drei ganz begeistert.
Ina: Wie gut, dass wir es behalten haben.
Erzähler*in: Dann überlegt sie.
Ina: Es ist ein bisschen wie bei Jesus.
Erzähler*in: Die anderen beiden schauen Ina fragend an. Und Ina erzählt ihnen die Geschichte:
Ina: Als Jesus gestorben war, kamen seine Freunde und haben seinen toten Körper vom Kreuz genommen. In der Nähe war ein Garten, wo ein anderer Freund eine Grabkammer hatte. Da haben sie ihn beerdigt und einen schweren Stein vor den Eingang gerollt. Traurig sind sie dann in ihre Häuser gegangen. Sie wussten nicht, wie es ohne Jesus weitergehen sollte.
Am ersten Tag der neuen Woche gingen drei Freundinnen von Jesus in den Garten. Sie wollten nach dem Grab sehen. Doch als sie dort ankamen, war alles anders. Sie staunten: Der schwere Stein war nicht mehr vor dem Eingang des Grabes. Stattdessen stand dort ein Engel, der sie freundlich anlachte: »Jesus ist nicht hier. Er ist auferstanden und lebt! Es ist genauso, wie er euch gesagt hat.«
Die Frauen schauten sich unsicher an. Sie wussten nicht, was sie davon halten sollten. Doch dann erinnerten sie sich an Jesu Worte: »Ich werde sterben. Aber nach drei Tagen werde ich auferstehen und leben.«
Als die Worte ihr Herz erreichten, wurden sie fröhlich wie der Engel. Schnell liefen sie zu den Freunden von Jesus. Denen mussten sie das unbedingt erzählen.
Erzähler*in: Ina strahlt Ben und Tom an. Gemeinsam beschließen sie, ab jetzt den Dingen auf den Grund zu gehen und sie immer erst zu prüfen, bevor sie sich für etwas entscheiden.
Ina: Jetzt schauen wir immer ganz genau hin.
Tom: Manchmal fragen wir auch nach.
Ben: Und so bringt Gott uns oft zum Staunen.
Erzähler*in: Gott überrascht uns immer wieder. Weil es mit Gott oft anders ist, als wir meinen. Darum lohnt es sich, die Dinge zu prüfen und gut zu überlegen. Und am Ende das Gute zu behalten. Denn das Gute kommt von Gott, weil Gott es gut mit uns meint.
(Diesem Anspiel liegt das Leporello zur Jahreslosung [s. Seite 2] zugrunde. Die wörtliche Rede ist dem Leporello entnommen, die Ostergeschichte aus Matthäus 28.)
Mit dem Text von Kerstin Othmer. (In: Bastian Basse, Wir feiern unsern Glauben.
Was uns wirklich guttut
(Das Lied ist auf allen gängigen Streamingportalen als Single- und Instrumentalversion zu finden und auf https://jahreslosung.liederpfarrer.de gibt es die Noten kostenlos zum Download sowie ein Hörbeispiel.)
Wenn der Gottesdienst an Silvester oder Neujahr gefeiert wird, bietet sich eine »Segnungsaktion für das neue Jahr« an.
Die Mitfeiernden kommen nach vorne in den Altarraum. Dort sind Segnungsstationen aufgebaut. Hier werden sie nach ihrem Namen gefragt und bekommen (unter Handauflegung auf Kopf oder Schulter, gerne vorher fragen, ob das okay ist) ein persönliches Segenswort zugesprochen. Zum Beispiel:
N.N., Gottes Segen umgebe dich.
In allem, was das neue Jahr für dich bringt.
Auch in allem, was nicht so wird,
wie du es dir vorgestellt hast.
Gott ist an deiner Seite.
So segnet und behütet dich Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Zu Anfang kann der Kehrvers der Jahreslosung mit Lautsprachunterstützenden Gebärden (LUG) eingeübt werden. Dazu wird der Vers laut gesagt und gleichzeitig gebärdet. (Im Internet könnt ihr’s zum Üben angucken: »Kirche mit lautsprachunterstützenden Gebärden Losung 2025«).
Paulus sagt:
Prüft (1. Gebärde)
alles und (2. Gebärde)


behaltet (3. Gebärde)

das Gute! (4. Gebärde)

Grafik: Uli Gutekunst, Jahreslosung 2024, uli-gutekuns.de
Gott,
manchmal wissen wir nicht, wo wir anfangen sollen.Und es wird alles zu viel.
Wir wissen nicht, was gut für uns ist und was die anderen gerade von uns brauchen.
Dann sei du an unserer Seite.
Hilf uns, das Gute zu erkennen.
Kehrvers: Paulus sagt …
Manchmal, Gott, sind wir gar nicht bereit,
etwas zu prüfen oder zu hinterfragen.
Wir meinen, dass wir längst wissen,
wie die anderen ticken,
was richtig und wichtig ist,
wie es läuft im Leben.
Hilf uns, offen aufeinander zuzugehen.
Lass uns neugierig sein, um auch andere Sichtweisen und Lebensweisen kennenzulernen.
Kehrvers: Paulus sagt …
In der Welt gibt es eine ganze Menge
schlechter Nachrichten:
Viele Menschen haben Hunger.
Es gibt Krieg und tausende Menschen sind auf der Flucht.
Sie haben kein Zuhause mehr.
Sei du bei allen, die viele Sorgen haben.
Die gute Nachricht ist:
Du lässt niemanden alleine!
Hilf uns, das nicht zu vergessen und immer wieder weiterzusagen.
Kehrvers: Paulus sagt …
Amen.
»Vom Anfang bis zum Ende«
(KKL 315, KuS 196, LHE 369)
Mit der »Segensschlange« empfangen alle Mitfeiernden gleichzeitig den Segen und geben ihn auch untereinander weiter. So sind alle miteinander verbunden. Dazu halten alle den rechten Arm mit der Handfläche nach unten über den Kopf/die Schulter des*der Nebenstehenden. Der linke Arm wird nach vorne gestreckt. Mit der geöffneten Handfläche nach oben empfangen sie selbst den Segen.
Gott,
segne uns und behüte uns.
Lass dein Angesicht leuchten über uns
und sei uns gnädig.
Erhebe dein Angesicht auf uns
und gib uns Frieden.
Amen.
Verwendete Liederbücher (außer den im Abkürzungsverzeichnis S. 127 aufgeführten):
Evangelisches Gesangbuch (Regionalteil Rheinland-Westfalen-Lippe), Luther-Verlag, Bielefeld;
Liederbuch zwischen Himmel und Erde, tvd-Verlag, Düsseldorf.

Block mit 50 Blättern
Auf jedem Blatt ist der Jahreslosungs-Schmetterling zu sehen, der genügend Platz bietet für Notizen.
Maße: 10 x 7 cm
€ 1,80 (ab 10 Ex. je € 1,60);
Zum genauen Schauen, Prüfen, Entdecken … Tolle Vertiefung der Jahreslosung für die Kinder.
Die Becherlupe verfügt über zwei Linsen die entweder zwei- oder vierfach vergrößern. Die Luftöffnungen im Deckel sorgen dafür, dass Insekten von ihrem kurzen (!) Aufenthalt im Behältnis keine Schäden davontragen. Mit Fisch-Logo.
Maße: 7,5 cm hoch; Ø 6 cm
€ 4,90 (ab 10 Ex. je € 4,70);
Minikalender im Scheckkartenformat
Schaf-Motiv
Ideal für die Tasche-, den Geldbeutel und als Give-away.
Mit Feiertagen. Maße: 8,5 x 5,5 cm
€ 0,90 (ab 10 Ex. je € 0,80);

aus stabilem Karton
Ein schönes Geschenk, wenn’s ans Entdecken geht.
Die Linsen aus Spritzguss »vergrößern« die Welt um das 3-Fache und sind unzerbrechlich.Das Fernglas wird flach zusammengefaltet (Maße: 10 x 8,4 x 0,8 cm) und bei Bedarf einfach auseinandergeklappt (Maße: 10 x 7,5 x 4 cm).
€ 2,70 (ab 10 Ex. je € 2,40);
An stambilem Umhängeband
Ein Kompass gibt Orientierung. Er ist ein greifbares und nützliches Sinnbild, das Kindern im Zusammenhang mit biblischen Worten und Geschichten zur Erinnerung mitgegeben werden kann. Unter anderem auch zur Jahreslosung 2025. Der Aufdruck »Suche Frieden« weist schon auf ein »Gutes«, das wir behalten sollen.
Der Kompass bietet Orientierung bei Gelände-
spielen, Wanderungen und anderen Outdoor-
Aktivitäten.
Maße: Ø 4,5 cm; an schwarzem Umhängeband
€ 3,70 (ab 10 Ex. je € 3,70);
Best.-Nr. 1641
Mit Psalmvers
Praktisches Lineal aus FSC-zertifiziertem, elastischem Furnierholz.
Der Aufdruck ist aus Psalm 27:
»Herr, weise mir deinen Weg und führe mich auf einem ebenen Pfad.«
Maße: 15,5 x 3 cm
€ 1,90 (ab 10 Ex. je € 1,60);
Zugänge für den Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema
Liturgische ElementeSiehe hierzu in Heft 2/2024, »Zur ganzen Reihe« (Seite 205).
Unmittelbar vor der Erzählung kann mit den Kindern über Folgendes nachgedacht werden:
Kreative Umsetzung der GeschichteKinder spielen gerne Theater und verinnerlichen dadurch Geschichten. Hier handelt es sich eher um ein Rollenspiel als um ein klassisches Theaterstück. Die Spielleitung liest/erzählt die Geschichte, die Kinder spielen das Erzählte mit.
Material: Stabile Decke; kleinere Tücher und/oder Sachen zum Verkleiden; evtl. Tische und Stühle; evtl. Textpassagen zum Ablesen (s. »Für die Spielleitung«).
Rollen: Jesus; Gelähmter; vier Freunde
(Bei kleinen Kinderkirchgruppen übernehmen auch Mitarbeitende Rollen. In einer großen Gruppe können weitere Kinder zu Freund*innen oder Jünger*innen Jesu werden.)
Die Rollen werden vergeben, indem die Kinder ihre Verkleidungsstücke erhalten.
Für die Spielleitung:
Kurz: Die Kinder sollen die Geschichte erleben und Spaß haben.
Während des Spiels werden die Orte definiert, um sie sich besser vorstellen zu können. Dazu können Tische, Stühle, Tücher gestellt/gelegt werden. Vor allem das Haus, in dem Jesus ist, ist ein wichtiger Ort. Es kann durch Stühle dargestellt werden, die in einem Viereck aufgestellt werden. (Die Stühle symbolisieren später auch die vielen Menschen, die den Weg versperren.)
Getragen und gehalten:
Ein Kind wird von anderen auf einer stabilen Decke getragen. Danach wird abgewechselt.
Ein festes Netz: Die Gruppe stellt sich eng nebeneinander im Kreis auf. Alle halten ihre geöffneten Hände in Brusthöhe. Ein Kind in der Mitte kreuzt seine Arme vor der Brust, macht sich steif und lässt sich in alle Richtungen gegen die Hände fallen. Die Gruppe fängt es auf und »schubst« es vorsichtig in eine andere Richtung. Dann wird gewechselt.
Wichtig: Das Spiel erfordert vom Kind in der Mitte großes Vertrauen und von der Gruppe unbedingte Verlässlichkeit. Das Mitspielen muss freiwillig geschehen. Kinder können die Stellen nennen, an denen sie nicht berührt werden wollen.
Weil alle Menschen unterschiedlich und einzigartig sind, auch unsere Freundinnen und Freunde, malen wir lustige Fantasie-Menschen.
Material: Für jedes Kind Stift, A5-Blatt; die Blätter werden zu Anfang im Hochformat in vier gleiche Felder gefaltet und wieder geöffnet.
Alle malen auf das oberste Feld ihres Blattes einen Kopf. Die anderen sehen nicht, was gemalt wird. Der Kopfteil wird nach hinten umgefaltet, er ist jetzt nicht mehr zu sehen. Dann wird das Blatt weitergegeben. Jetzt malen alle wieder im oberen Feld den Rumpf (Brust, Bauch, Armen). Auch dieser Teil wird umgefaltet und das Blatt weitergegeben. So werden noch die Beine und die Füße angefügt. Da niemand weiß, was zuvor gemalt wurde, entstehen lustige Figuren.
Für einen Freund oder eine Freundin wird eine Dankespostkarte gestaltet mit Bild (z. B. Blumenstrauß; Freunde, die sich an der Hand halten) und Text (z. B. »Danke, dass du meine Freundin/mein Freund bist«).
Ältere Kinder können auch einen ausführlichen Brief schreiben.
Je nach Alter und Fähigkeit kann das Freundschaftsarmband aus Wolle/Schnur als Kordel gedreht, geflochtenen oder geknüpft werden.
Kinder von 7 bis 12 Jahren machen biblische Geschichten
Außer der heutigen Freundschaftsgeschichte enthält dieses Buch
Das alles macht dieses Buch zu einer Hilfe in Kindergottesdienst, Religionsunterricht, auf Freizeiten.
€ 9,00;
Best.-Nr. 2132
Erzählung für JüngereIdee 1: Die Geschichte kann mit Figuren (z. B. Playmobil) nachgestellt werden.
Idee 2: Die Geschichte kann als Theaterstück/Rollenspiel« dargeboten werden (s. »Kreative Umsetzung der Geschichte«)
Idee 3: Beim Erzählen werden Bewegungen gemacht, die alle nachmachen.
Die Bewegungen dazu sind kursiv gedruckt und werden nicht mitgelesen.
Das ist Jesus. (Auf Jesus zeigen)
Mit seinen Jüngerinnen und Jüngern, ist er in die Stadt gekommen. Viele Menschen wollen ihn hören. Sie wissen, dass Jesus Menschen gesund machen kann. Jesus und seine Freund*innen gehen in ein Haus.
(Mit den Beinen Gehbewegungen machen.)
Die Menschen gehen mit. Im Haus stehen und sitzen sie um Jesus herum. Sie stehen sogar vor dem Fenster und der Tür. So viele sind es.
Plötzlich kommt eine Gruppe von Menschen. Vier Freunde tragen einen Gelähmten. Er liegt auf einer Decke. Sie wollen zu Jesus.
(Hände zu Schale formen und sie langsam vorne um den Körper bewegen; als ob etwas sehr Wertvolles darin ist.)
Die Freunde sind sicher, dass Jesus ihrem gelähmten Freund helfen kann. Aber, oh Schreck! So viele Menschen!
(Augen und Münder aufsperren)
Es ist kein Durchkommen. So viele Menschen wollen Jesus sehen.
Da hat einer der Freunde eine Idee (Achtung! Nachfolgend keine Bewegung, sondern Hinweis ans Team: Kind Text geben oder einflüstern): »Lasst uns auf das Dach gehen. Wir machen ein Loch ins Dach. Durch das Loch lassen wir unseren Freund hinunter zu Jesus.«
Die Freunde klettern aufs Dach. Sie müssen sich sehr anstrengen. Es ist schwer, den Gelähmten auf das Dach zu bringen. Es ist gut, dass das Dach ganz flach ist. Gemeinsam schaffen sie es. Endlich sind sie oben.
Dann machen die Freunde ein Loch in das Dach.
(Mit Händen Buddel-Bewegungen machen und Dinge zur Seite räumen.)
Dann lassen Sie ihren Freund hinunter zu Jesus.
(Mit den Händen vor dem Bauch Abseilbewegungen machen.)
Die Freunde schauen von oben zu, was jetzt passiert.
Jesus lacht den Gelähmten freundlich an. Er sagt zu ihm: »Deine Sünden sind dir vergeben.« In der Nähe stehen Männer. Sie kennen sich gut mit der Heiligen Schrift und dem Glauben aus. Sie werden wütend: »Sünden kann doch nur Gott vergeben.« Jesus fragt sie: »Was ist einfacher? Zu sagen: ›Deine Sünden sind dir vergeben.‹ Oder zu sagen: ›Steh auf und gehe.‹« Dann sagt Jesus zum Gelähmten: »Steh auf und gehe.« Der Gelähmte steht auf, rollt seine Decke zusammen und geht zu seinen Freunden.
Alle freuen sich. Die Freunde und der Gelähmte tanzen vor Freude.
Erzählung für ÄltereMachen die mir einfach mein Dach kaputt! Ich könnte mich so aufregen! Unglaublich! Aber was da passiert ist, ist sowieso unglaublich. Aber der Reihe nach.
Alles fing damit an, dass Jesus in unsere kleine Stadt gekommen ist. Hier kennen alle alle. Es war ein verregneter Herbsttag. Kühl und nass. So richtiges Schmuddelwetter. Und an dem Tag kam Jesus zu uns.
Bei uns war es gleich wie in den anderen Städten: Alle wollten Jesus hören. Deshalb standen wir auf dem Marktplatz zusammen. Jesus und seine Jünger in der Mitte. Aber dann begann es zu regnen.
Da hatte ich eine Idee. Warum nicht alle zu mir einladen? Ich habe ein großes Haus. Da haben viele Platz. Deshalb sagte ich: »Jesus, komm in mein Haus. Und alle anderen können mitkommen. Dort ist es trocken.« Jesus und die anderen nahmen meine Einladung an.
Aber so groß ist mein Haus dann wohl doch nicht. Überall standen und saßen die Leute. Natürlich auch vor den Fenstern und in der Tür. Einige mussten sogar draußen stehen bleiben.
Jesus erzählte gerade von Gottes neuer Welt, da bröselten Steinchen und Ästchen und der ganze Putz von der Decke. Die Decke ist ja gleichzeitig das Dach. Ich bin so erschrocken! »Jetzt stürzt das Dach ein und wir alle werden darunter begraben«, dachte ich.
Aber nichts dergleichen passierte. Es bröselte einfach weiter und ein Loch im Dach war zu sehen. Das Loch wurde größer und größer. Erst sahen wir eine Hand. Dann mehrere. Und dann ging es immer schneller. Bald sahen wir ein Gesicht durch das Loch. Es war Daniel. Daniel ist ein junger Mann. Er wohnt am anderen Ende der Stadt. Ich treffe ihn oft mit seinen Freunden auf dem Marktplatz. »Bist du Jesus, von dem alle erzählen?«, rief Daniel durch das Loch zu uns herunter.
Jesus grinste Daniel an und sagte: »Ja, der bin ich.« – »Hier oben ist unser Freund. Er ist gelähmt. Wir haben ihn auf das Dach getragen, weil wir unten nicht zu dir durchkommen. Alles ist voll. Da dachten wir: ›Wir lassen ihn direkt zu dir hinunter.‹ Ist das okay?« – »Klar. Macht mal«, antwortete Jesus.
Ich merkte, wie das Entsetzen und die Empörung in mir größer wurden. »Machen die mir einfach mein Dach kaputt! Und für Jesus ist das völlig in Ordnung.« Aber irgendwie waren wir alle gespannt, was nun passieren würde. Es war mucksmäuschenstill, alle warteten ab. Auch ich.
Schnell war das Loch so groß, dass Daniel zusammen mit drei anderen Freunden einen Gelähmten auf seiner Decke zu uns herablassen konnten. Ob auf dem Dach noch mehr Freunde waren, konnte ich nicht sehen.
Den Gelähmten kenne ich auch. Daniel und die andern nehmen ihn manchmal mit auf den Marktplatz. Aber nicht so oft. Er ist so krank. Ich glaube, Daniel und der Gelähmte sind zusammen aufgewachsen.
Und dann lag der Gelähmte auf seiner Decke direkt vor Jesus auf dem Boden. Jesus lachte ihn an. So richtig nett. So, wie man den besten Freund anlacht, wenn man ihn sieht. Und dann sagte Jesus: »Deine Sünden sind dir vergeben.«
»Ich glaube, ich höre nicht recht«, zischte da einer der Schriftgelehrten, die neben mir standen. »Sünden kann nur Gott vergeben.«
Ich bin mir sicher, dass Jesus den Schriftgelehrten nicht hören konnte … dennoch drehte Jesus sich zu ihm um. Er schaute ihn freundlich an und fragte ihn dann: »Was ist denn leichter? Zu dem Gelähmten zu sagen: ›Deine Sünden sind dir vergeben‹ oder ›Steh auf und gehe?‹«
Uns allen war natürlich klar, dass das mit dem Aufstehen und Wieder-gehen-Können schwieriger ist.
Dann drehte sich Jesus wieder dem Gelähmten zu, kniete sich nieder und sagte zu ihm: »Steh auf, nimm dein Bett und gehe.«
Wir alle waren gespannt.
Und als ob der Gelähmte nie gelähmt gewesen wäre, stand er auf. Die Menschen traten staunend zur Seite, als der Gelähmte zur Tür ging. Jetzt war er nicht mehr gelähmt. Zuerst ging er ganz langsam, dann immer schneller. In der Tür konnte ich Daniel und die anderen Freunde sehen. Sie strahlten ihren Freund an. Und dann fielen sie sich in die Arme und jubelten und tanzten und lobten Gott. Wir anderen konnten gar nicht anders, als mitzujubeln und Gott zu danken.
Ja, so war das. Vielleicht sollte ich Daniel und die anderen fragen, ob sie mir helfen, das Dach zu reparieren. Vielleicht hilft auch der Geheilte mit. Freunde halten schließlich zusammen. Und echte Freunde sind ein Geschenk.
Die Heilung des Gelähmten
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater

12 stabile DIN-A3-Bildkarten erzählen mit Bildern von Petra Lefin und einem vollständig ausgearbeiteten Text diese Heilungsgeschichte.
€ 18,00; Best.-Nr. 3413
Zugänge für den VorbereitungskreisAn dieser Stelle kann bereits überlegt werden, welche Erfahrungen die Kinder mit dem Thema haben. Gibt es Kinder, die selbst gesundheitliche Beeinträchtigungen haben oder dies aus der Familie kennen?
Zum Text / Zum ThemaHier kommen Verzweiflung, Wut, Resignation und Ohnmacht des Mannes zum Ausdruck. Der Mann leidet nicht nur körperlich, sondern auch emotional an seiner Situation. Er ist nicht nur körperlich gelähmt, sondern auch innerlich. Jesus fordert ihn daraufhin auf, aufzustehen, seine Matte zu nehmen und zu gehen. Ganz ohne das Betesda-Wasser wird der Mann durch die Zuwendung Gottes und Jesu Worte gesund.
Die Kinder und der Text / das Thema
Liturgische ElementeSiehe hierzu Zur ganzen Reihe (Seite 205)
Kreative Umsetzung der GeschichteEs kann mit den Kindern über Geschenke nachgedacht werden. Dazu wird das erste Geschenk gezeigt (siehe Hinführung zur Erzählung, Seite 205) und folgende Überlegungen angestellt:
Im Anschluss an das Gespräch wird das Geschenk geöffnet und das erste Symbol (Pflasterpackung) ausgepackt.
Jedes Kind verziert eine Schachtel (Schuhkarton, Briefumschlag). Darin kann es »Geschenke« sammeln, die nicht zu kaufen sind. Dazu können auch Symbole, Bilder oder Kärtchen mit dem entsprechenden Wort dafür in die Geschenkbox gepackt werden. Wenn aus der Reihe »›So wird es sein‹ – Bilder vom Reich Gottes« (s. dort »III. Zur Gestaltung der Reihe«, Seite 148) bereits Schatzkisten vorhanden sind, können auch diese verwendet werden.
Werden die Geschichten wie vorgeschlagen mit dem Symbolgeschenk eingeleitet, erhält jedes Kind jeweils ein solches Symbol für seine Geschenkbox. Heute einen Pflasterstreifen.
Je nach Gruppengröße die Anzahl an Fänger*innen festlegen (je größer die Gruppe und größer die Fläche desto mehr Kinder fangen). Ein blaues Tuch wird in der zur Verfügung stehenden Fläche als Teich von Betesda definiert. Die Fänger*innen versuchen, die anderen Kinder zu berühren. Diese sinken nach einer Berührung krank zu Boden. Die noch gesunden Kinder tragen nun die Kranken zum Teich, damit diese das Wasser berühren. Gelingt dies, werden sie wieder gesund und können weiterspielen.
… für den kommenden Sonntag
»Lieber Gott, hab Dank dafür …«
Bastelbogen mit Tischgebeten
Mit dem Tisch-RAP, dem Fisch-Flossen-Gebet und anderen gereimten Tischgebeten wird es selbstverständlich, Gott »Danke« zu sagen für das, was er uns täglich gibt.
Mit vorgeprägten Falzlinien und abwischbarer Beschichtung
Maße fertiger Würfel: 6 cm.
€ 2,00 (ab 10 Ex. je € 1,90);
Erzählung für JüngereMit Erzählfiguren (hierfür eignen sich alle euch zur Verfügung stehenden Figuren), die jeweils entsprechend der Geschichte aufgestellt werden; zusätzlich ein blaues Tuch oder eine Schale mit Wasser.
Heute geht es in der Geschichte um ein Geschenk, das man nicht kaufen kann. In unserer Geschichte schenkt Gott einem Mann Gesundheit. Die Geschichte wurde vor langer Zeit erzählt und geht so:
In Jerusalem gibt es einen komischen Ort. Der Ort wird Betesda genannt. Aber ein Haus ist Betesda nicht. Der Ort sieht ganz anders aus. In der Mitte ist ein Teich. Um den Teich herum gibt es viele Säulen. Sie tragen ein Dach. Das Dach schützt die Menschen in Betesda. Im Sommer vor der heißen Sonne und im Winter vor dem kalten Regen. Viele Menschen wohnen um den Teich herum. Die Menschen haben alle eine Krankheit oder es geht ihnen schlecht.
Da ist zum Beispiel ein Mann, der seine Beine nicht bewegen kann. Auf diesen Mann schauen wir einmal genauer. Fast sein ganzes Leben wohnt er schon an dem Teich. Nur noch manchmal erinnert er sich daran, dass er früher ein anderes Zuhause hatte. Dort waren seine Familie und seine Freunde.
Denn obwohl der kranke Mann jetzt schon so lange in Betesda wohnt, hat er hier keine Freunde. Richtig befreundet sind die Menschen hier sowieso nicht. Sie alle haben nämlich dasselbe Ziel. Sie alle warten nur auf das Eine. Sie warten darauf, dass sich das Wasser im Teich bewegt. Und wenn sich das Wasser bewegt, stürzen sich alle so schnell sie können zum Teich. Denn wer dann als Erstes das Wasser berührt, wird gesund. Deshalb möchten alle bei diesem Wettrennen am schnellsten sein. Da denken alle nur an sich selbst.
Für den Mann ist das besonders schlimm. Er ist ja gelähmt. Er kann sich kaum bewegen. Er ist ganz schwach. Und er ist furchtbar traurig. »Ich habe niemanden, der mir hilft. Ich bin ganz allein. Ich werde nie als Erstes im Wasser sein. Ich werde nie wieder gesund«, so denkt der Mann den ganzen Tag.
Aber dann steht plötzlich ein anderer Mann vor ihm. Es ist Jesus. »Den Mann habe ich hier noch nie gesehen«, überlegt der kranke Mann. »Der sieht ja ganz gesund aus. Was macht der denn hier?« Jesus schaut den kranken Mann an. Ganz nett. Das überrascht den kranken Mann. »Er schaut mich ja wie einen Freund an. Und jetzt kniet er sich zu mir herunter. Das hat schon lange niemand mehr gemacht.«
Und dann fragt Jesus den kranken Mann: »Willst du gesund werden?« Doch der kranke Mann sagt nur traurig: »Ich habe niemanden, der mich in den Teich bringt, wenn das Wasser sich bewegt.« Jesus merkt: Der kranke Mann ist nicht nur an seinen Beinen gelähmt, auch die Gefühle innen drin sind wie gelähmt. Da ist nur noch Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit und Wut und Verzweiflung in dem kranken Mann.
Und Jesus sagt zu dem kranken Mann: »Steh auf, nimm deine Matte und geh.« Zuerst kann der Mann gar nicht glauben, was er da hört. Aber dann probiert er es aus. Er bewegt seine Beine. Vorsichtig steht er auf. Und Jesus hat recht!
Jetzt ist der Mann nicht mehr gelähmt. Auch innen drin ist jetzt ganz viel Freude und Zuversicht und Hoffnung. Er ist ganz fröhlich. Er packt seine Matte zusammen. Dann geht er. Er geht zurück nach Hause zu seiner Familie und zu seinen Freunden. »Gott hat mir Gesundheit geschenkt«, denkt er auf dem ganzen Weg.
Erzählung für ÄltereDie Kinder legen sich auf den (harten) Boden (Liegen kommt hier der Geschichte sehr entgegen).
Du liegst auf dem Boden. Mache die Augen zu. Du atmest tief ein und aus. Du spürst, wie deine Arme und Beine ganz schwer auf dem Boden liegen. Der Boden ist ein bisschen hart und ein bisschen kalt. Jetzt reisen wir ins Land und in die Zeit von Jesus.
Du liegst immer noch auf dem Boden. Er ist immer noch ein bisschen hart und ein bisschen kalt. Über dir siehst du ein Dach. Es ist aus Zweigen zusammengebunden. Um es abzudichten hat jemand Lehm darauf gestrichen. Aber das Dach hat viele Löcher. Heute scheint die Sonne durch die Löcher. Neben dir ist eine Säule. An der Säule sitzt ein Mann. Seine Augen sind milchig-grau. Er blickt ins Leere. Er sieht dich nicht. Der Mann ist blind. Auf einer Treppe vor dir siehst du eine Frau sitzen. Sie kann ein Bein und einen Arm nicht bewegen. Die sind gelähmt. Die Frau starrt auf den Teich, zu dem die Treppe hinunterführt. Der Teich heißt Teich von Betesda.
Menschen wie den blinden Mann und die gelähmte Frau gibt es hier noch viele. Sie alle sind krank, schwach, gelähmt, blind oder leiden an irgendetwas anderem.
Viele von diesen Menschen sitzen um den Teich herum und starren auf das Wasser. Sie warten darauf, dass es sich bewegt. Bei der kleinsten Welle stürzen sie zum Wasser. Alle versuchen, zuerst im Wasser zu sein. Die Menschen am Teich von Betesda denken: »Wenn ich als Erstes im Wasser bin, werde ich geheilt. Dann bin ich wieder gesund.«
Der Boden unter dir ist immer noch ein bisschen hart und ein bisschen kalt. Du bewegst dich nicht. Dir geht es ähnlich wie einem anderen kranken Mann, der auch hier am Teich von Betesda wartet. Auch er bewegt sich nicht. Seit 38 Jahren ist er krank. Seit 38 Jahren liegt er hier am Teich. Tag und Nacht liegt er auf dem harten, kalten Boden. Er hat eine dünne Matte als Unterlage, aber die ist schon ganz kaputt. Der kranke Mann kann sich kaum bewegen. Und oft hat er nicht einmal die Kraft oder den Mut, sich hinzusetzen. »Ich werde niemals als Erster zum Wasser kommen«, denkt der Mann. »Ich brauche mich auch nicht mehr anzustrengen. Es hat eh keinen Sinn. Ich habe niemanden, der mir hilft.«
Die Arme und Beine des kranken Mannes sind ganz schwer und ganz schwach. Und auch alles in ihm drin ist schwer und schwach. Er hat keine Hoffnung und keinen Mut. Da sind nur Traurigkeit, Wut und Verzweiflung.
Über dir und den anderen Menschen scheint die Sonne durch die Löcher im Dach. Plötzlich steht ein Mann neben dem kranken Mann. Es ist Jesus. Jesus schaut den kranken Mann an. Und er lächelt den kranken Mann an. Hier am Teich von Betesda hat schon lange niemand mehr gelächelt. Jesus kniet sich zu dem kranken Mann auf den harten Steinboden. »Willst du gesund werden?«, fragt Jesus.
»Was für eine dumme Frage!«, ruft der blinde Mann, der an der Säule neben dir sitzt. »Alle hier wollen gesund werden. Aber Gesundheit kann man nicht kaufen. Gesund sein ist ein Wunder. Gesundheit ist ein Geschenk. Ein Geschenk von Gott.«
Jesus fragt den kranken Mann noch einmal: »Willst du gesund werden?« Mühsam hebt der kranke Mann den Kopf. »Herr, ich habe niemanden, der mich in den Teich bringt, sobald sich das Wasser bewegt.«
Du hörst die Verzweiflung und Traurigkeit, mit der der kranke Mann das sagt. Auch Jesus hört und spürt die vielen traurigen und wütenden Gefühle, die der Mann in sich hat. Jesus weiß, wie lange der Mann schon krank ist. Noch immer lächelt Jesus. Dann sagt er zu dem Mann: »Steh auf, nimm deine Matte und geh.«
Du siehst, wie ungläubig der Mann schaut. Dann beginnt er zu lächeln. Und wie der Mann bewegst jetzt auch du deine Hand. Erst die eine, dann die andere. Wie der Mann streckst du die Arme aus. Dann bewegt der Mann die Füße und dann die Beine. Auch du bewegst zuerst deine Füße und dann die Beine. Vorsichtig setzt der Mann sich auf. Dann steht er auf. Er rollt seine Matte zusammen und geht. Gott hat ihm Gesundheit geschenkt.
Räkel und streck dich jetzt. Öffne deine Augen und setz dich hin. Jetzt bist du wieder ganz hier im Kindergottesdienst.
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