Kommt miteinander ins Gespräch über folgende Fragen:
Halte zu mir, guter Gott (KuS 456, KG 8, Wwdl 49);
Gott behütet mich (KuS 335, auch als Kehrvers beim Psalmgebet singbar);
Von oben und von unten (KuS 486)
Guter Gott,
manchmal liegt ein Weg vor mir,
den ich nicht überblicken kann.
Ich habe Angst,
weil ich nicht weiß, was mich erwartet.
Manchmal bin ich einsam,
weil niemand da ist, mit dem ich reden kann.
Da ist es gut, dass du immer bei mir bist.
Auf dich kann ich mich immer verlassen.
… mit der »Josefskiste« (s. »Zur ganzen Reihe«, Seite 273)
Die Geschichte ohne Worte nachspielen: Josef, vor dem sich die anderen verneigen; seine Freude über das Kleid; seine Angst im
Brunnen … Wie können die Gefühle ausgedrückt werden?
(Bild: Josef und die Ähren, Szene auf der Gesamttagung »Kirche mit Kindern«, Lübeck 2022, Stand Arbeitsgemeinschaft Biblischer Figuren e. V. [ABF e. V.], Szene: Melanie Röhr; Foto: Sandra Epting, beide: ABF e. V.)
Wie bei »Ich packe meinen Koffer …« werden immer mehr Träume hinzugefügt.
Am besten leuchtet die Farbe im Dunkeln, angestrahlt von einer UV-Schwarzlichtlampe.
»Da kommt Josef, der Träumer, Vaters Lieblingssohn«, sagt Juda. Die Brüder sehen ihn schon von Weitem. Er hat einen bunten Mantel an. Ein Geschenk ihres Vaters Jakob. Sie selbst haben kein Geschenk bekommen. Sie sind neidisch auf Josef. »Was will der denn hier? Will er uns wieder von irgendwelchen komischen Träumen erzählen, die er hatte?« Josef erinnert sich oft an seine Träume. Dann erzählt er sie seinen Brüdern und ihrem Vater Jakob.
Einmal träumt Josef das hier: Josef war mit seinen Brüdern auf dem Feld. Sie haben Getreide geschnitten. Die Ähren haben sie zum Trocknen zusammengebunden und aufgestellt. Da haben sich die Ähren der Brüder vor seinen Ähren verneigt.
Und dann waren da 11 Sterne, die Sonne und der Mond. Auch die haben sich vor Josef verneigt.
Heißt das, seine Brüder und seine Eltern verbeugen sich vor ihm?
Josef weiß nicht, was die Träume bedeuten. Aber er weiß, dass Gott ihm damit etwas sagen möchte. Es ist auch schon manchmal passiert, dass einer seiner Träume später Wirklichkeit geworden ist. Aber seine Brüder mögen seine Träume nicht.
Ja, sie mögen ihn nicht.
Jetzt stehen sie feindlich vor ihm. Er will ihnen doch nur ein paar Vorräte bringen. Sie sind schon so lange mit den Ziegen und Schafen auf der Weide. Doch die Brüder freuen sich nicht. Sie packen ihn und werfen ihn in einen Brunnen. Wasser ist kaum welches drin, aber es ist dunkel. Und Josef hat Angst. Was sie wohl mit ihm machen? Wann sie ihn wohl wieder rausholen?
Er hört wie Ruben sagt: »Kommt, wir lassen ihn wieder frei.« Doch die anderen widersprechen ihm: »Nein, auf gar keinen Fall!«
Plötzlich wird es laut. »Schnell! Wir holen ihn raus und verkaufen ihn an die Händler! Die gehen bestimmt mit ihren Kamelen nach Ägypten. Dann sind wir Josef los!«
Die Männer fesseln Josef und nehmen ihn mit.
Die Brüder gehen am nächsten Tag nach Hause. Ihrem Vater erzählen sie: »Dein Sohn Josef wurde von einem wilden Tier getötet. Wir haben nur noch dieses Stück von seinem Mantel gefunden.«
Jakob ist voller Trauer. Sein Lieblingssohn Josef ist tot. Jetzt bleibt ihm nur noch der jüngste Sohn Benjamin. Er ist noch zu jung, um mit den anderen Brüdern und den Tieren unterwegs zu sein. Deshalb darf Benjamin beim Vater bleiben.
Josef lebt mit seinem Vater Jakob und seinen elf Brüdern zusammen. Sie haben viele Schafe und Ziegen. Jakob ist schon alt. Er bleibt meistens zu Hause. Auch Benjamin, der jüngste Bruder, geht nicht mit auf die Weiden. Josef muss seinen älteren Brüdern helfen. Vor allem wenn sie Wasser aus dem Brunnen holen, damit die Tiere trinken können. Seine älteren Brüder mögen Josef nicht, weil ihm der Vater einen neuen Mantel geschenkt hat. Mit vielen bunten Fäden wurde er gewebt. Die anderen haben nichts bekommen.
Letzte Nacht hat Josef geträumt. Manchmal werden seine Träume wahr. Er hat geträumt, dass sie alle auf dem Feld waren. Sie haben Getreide geschnitten und die Ähren zusammengebunden und zum Trocknen aufgestellt. Die Ährengarben seiner 11 Brüder haben sich vor seiner Garbe verneigt. Er versteht nicht, was das bedeutet – aber er erzählt es seinen Brüdern. Die lachen ihn nur aus und verspotten ihn: »Du Träumer«, sagen sie zu ihm. Und: »Du Angeber.«
Josef hatte noch einen zweiten Traum: Sonne, Mond und elf Sterne verneigten sich vor ihm. Da wird sogar sein Vater wütend. »Sollen sich jetzt auch noch deine Mutter und ich vor dir verneigen? Wo führt das denn noch hin?«
Dabei ist Josefs Mutter schon gestorben, als Benjamin geboren wurde.
Die Mütter der älteren Brüder … naja … die mögen Josef auch nicht sonderlich. Wie auch, wenn Josefs Mutter Rahel die Lieblingsfrau von Jakob war. Auch deshalb ist Josef Jakobs Lieblingssohn.
»Josef!«, ruft sein Vater, »geh zu deinen Brüdern. Ihre Vorräte gehen bald zu Ende. Am besten übernachtest du bei ihnen und kommst dann morgen wieder.« Josef nimmt den Beutel mit den Vorräten und geht los. Er hat seinen neuen Mantel angezogen. Lange muss er gehen. Doch endlich sieht er sie: Die Brüder lachen und scherzen. Sie albern herum. Und einer liegt tatsächlich da und schläft.
»Nach Arbeit sieht das nicht aus. Das werde ich Vater erzählen«, denkt Josef. »Die passen ja nicht mal richtig auf die Schafe und Ziegen auf. Die merken ja gar nicht, wenn eine wegläuft.«
Auch die Brüder erkennen ihn schon von weitem. »Da kommt der Träumer in seinem bunten Mantel!«, sagen sie. »Was will der denn hier? Der petzt doch nur. Schnell, versteckt das Fleisch. Sonst verrät er es wieder unserem Vater. Wir dürfen doch kein Tier schlachten.«
Schnell springt Simeon auf. Aber Juda hält ihn zurück. »Wir töten ihn«, sagt er. »Dann kann er nichts mehr dem Vater verpetzen. Und dem Vater sagen wir: ›Ein wildes Tier hat Josef getötet.‹« Sie überlegen, während Josef näherkommt. Als Josef seinen Beutel mit den Vorräten abstellt, packen sie ihn und ziehen ihm den bunten Mantel aus. »He, was soll das?«, schreit Josef. »Lasst mich sofort los! Und gebt mir meinen Mantel wieder, sonst sage ich es Vater!« Da werfen sie Josef kurzerhand in den Brunnen. Sie hören nicht mehr, wie er um Hilfe schreit. Irgendwann wird er schon aufhören. Und sie haben Zeit zu überlegen, was sie mit ihm machen werden.
Doch die Brüder sind sich nicht einig. Ruben, der Älteste, will Josef wieder frei lassen. Aber damit kommt er bei den anderen nicht durch. Ruben überlegt: »Heute Nacht habe ich Nachtwache. Dann lasse ich ihn frei.« Doch dann kommt ein Nachbar, der seine Hilfe braucht. Eine seiner Ziegen ist verletzt und Ruben geht mit dem Nachbarn mit, um ihm zu helfen. Besorgt dreht er sich noch einmal um und schaut auf den Brunnen.
Josef kann nicht mehr schreien. Er kann auch nicht mehr weinen. Er hat Durst, aber der Brunnen ist fast ganz ausgetrocknet. Und er hat Angst. Es wird bald dunkel. »Sie werden mich doch nicht hier drin lassen? Bald werden die Brüder weiterziehen, der Brunnen ist fast leer. Dann holen sie mich sicher wieder raus.« Josef denkt an seinen Vater: »Wenn ich morgen nicht nach Hause komme, dann wird er mich suchen lassen.«
Josef muss eingeschlafen sein. Er hört plötzlich fremde Stimmen. Eine Sprache, die er schon gehört hat, aber nur schlecht versteht. Da sind Männer aus Ägypten. Vielleicht Händler. Josef will gerade laut um Hilfe schreien, als einer seiner Brüder in den Brunnen schaut. Sie holen ihn raus. Endlich!
Josef sieht sich um. Er sucht seinen Mantel. Er sucht Ruben. Aber die Brüder packen ihn und schieben ihn den fremden Männern entgegen. »Hier ist er. Den könnt ihr haben.«
Die Männer fesseln Josef und binden ihn an ein Kamel an. Seine Brüder haben ihn verkauft. Er muss mit den Männern mit. Josef schreit. Er weint. Er bittet, ihn frei zu lassen. Aber die Männer hören nicht auf ihn. Sie treiben ihre Kamele an. Sie wollen weiterkommen auf ihrem Weg.
Viele Tage sind sie unterwegs. Tagsüber ist es kaum auszuhalten. So heiß ist es. Und nachts ist es kalt. Da friert Josef. Aber die Kälte kommt nicht nur von außen. Sie kommt auch von innen. Die Angst ist wieder da. »Jetzt bin ich ganz allein«, denkt Josef. »Niemand wird mich finden. Meinen Vater werde ich wohl nie wiedersehen. Niemand, der mir hilft und mich versteht.«
Niemand? Doch! Da ist Gott. Von dem hat ihm sein Vater immer erzählt. Jakob hat es selbst erlebt, dass Gott bei ihm ist. »Hoffentlich ist er auch bei mir«, denkt Josef. »Was machen die Händler mit mir? Werden sie mich weiterverkaufen? Wo bringen sie mich hin?« Josef versucht, so viel wie möglich von dem zu verstehen, was die Männer untereinander reden. Aber sie sprechen zu schnell. Nur ein paar Worte versteht er: Potifar, Sklavenmarkt, verkaufen, Pharao. Josef reimt sich zusammen: »Sie wollen mich als Sklaven verkaufen. An einen Mann, der Potifar heißt. Er muss sehr reich sein. Und sehr mächtig. Er arbeitet für den Pharao, den König von Ägypten.«
Was muss das für ein krasses Gefühl gewesen sein, als Jona ins Meer geworfen und – anstatt zu ertrinken – von einem großen Fisch verschluckt wird. Sicherlich hat es kurz gedauert, bis er gemerkt hat, dass der Fisch ihn nicht verdaut. Jona ist darüber dankbar.
Dieses Motiv, das im »Jona-Psalm« verarbeitet wird (Jona 2,3–11), zieht sich durch den Gottesdienst. Gott sucht sich nicht einfach einen neuen Propheten, als Jona abhaut, sondern er rettet ihn und gibt ihm eine zweite Chance.
Jona, der sich schon verloren am Meeresgrund gesehen hat, ist über seine Rettung unendlich dankbar.
Vorbemerkungen zur Geschichte
Tipp: Die Akteure sollten sich die vereinbarten Wörter im Text markieren, um entsprechende Pausen zu machen (hier: fett). Das deutliche Betonen der Wörter sollte eingeplant und geübt werden.
Rollen:
Jona (mit Verkleidung, viel Text; zum Schluss ein kurzer Text-Teil zum Vorspielen)
Gott
Kapitän
Matrose
Ideen für Geräusche:
Gott: 3 Töne auf dem Xylophon;
Jona: 2 x auf die Schenkel, 1 x in die Hände klatschen;
Sturm: Trommel
Fisch: Trillerpfeife
Ninive: Rassel
Weitere Geräuschworte können eingebaut werden; das jeweilige Wort sollte etwa 3-5 Mal vorkommen.
Jona: Hallo? Ist da wer? Oh Mann, es ist so dunkel hier drin. Ich kann gar nicht richtig erkennen, was los ist. Ihr fragt euch bestimmt, warum es hier so dunkel ist. Und wo wir hier überhaupt sind. Das will euch gerne erzählen, aber ich brauche eure Hilfe dabei.
Hier drin ist es doch ziemlich dunkel. Aber für die Geschichte brauchen wir sowieso unsere Ohren. Und damit ihr noch besser zuhören könnt, habe ich einige Instrumente dabei. Damit könnt ihr mir beim Erzählen helfen.
(Instrumente verteilen; den Kindern sagen, welches Wort zu ihrem Instrument gehört.)
Ihr müsst darauf achten, eure Instrumente während der Geschichte ruhig zu halten. Wenn ihr dann »euer Wort« hört, macht ihr mit eurem Instrument ein kurzes Geräusch. Wir üben das mal:
(Die Worte Gott, Jona, Sturm, Wal, Ninive werden der Reihe nach genannt und mit dem Instrument hörbar gemacht.)
Das klappt ja schon prima! Ihr wisst jetzt wahrscheinlich auch schon, worum es in unserer Geschichte geht …
Ich bin Jona. Und wir sitzen hier nicht in einer Höhle oder einem Haus, sondern in einem Fisch. Einem riesiggroßen Fisch. Und um uns herum ist das große, weite Meer. Es ist sehr ruhig da draußen. Dabei war gerade noch ein heftiger Sturm. Mit Wellen, die so hoch waren wie ein Kirchturm! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie heftig es da abging! Aber der Reihe nach. Am besten, ich fange meine Geschichte ganz von vorne an.
Vor ein paar Tagen liege ich faul in meiner Hängematte im Garten rum. Es ist so ein richtig schöner, sonniger Tag. Da höre ich plötzlich eine Stimme, die zu mir spricht. Es ist die Stimme von Gott.
Gott: Jona, ich brauche dich. Geh bitte in die Stadt Ninive. Dort geht es wirklich schlimm zu. Geh zu den Menschen dort und erzähle von mir. Sag ihnen, dass sie lieb zueinander sein sollen. Dass sie sich gegenseitig helfen und unterstützen sollen. Das ist mir wichtig.Jona: Ich bin vielleicht erschrocken! Ich wäre fast aus meiner Hängematte geplumpst! Ich dachte zuerst, ich hab* mich bestimmt verhört. Das kann ja nicht sein. Ich hab also einfach weiter so meinen Tag verbracht. Als ich mir dann abends in der Küche etwas zu essen machen will, höre ich wieder die Stimme von Gott.
Gott: ›Jona, was ist los? Ich hab dir doch einen Auftrag gegeben. Worauf wartest du?‹
Jona: Ich habe versucht mit ihm zu reden: ›Gott, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist, wenn ich das mache. Ich kann sowas doch gar nicht. Schick lieber jemand anderen.‹ Da kam keine Antwort mehr von Gott. Erst am nächsten Tag, als ich gerade dabei war, die Blumen zu gießen, höre ich seine Stimme wieder.
Gott: ›Jona, du bist ja immer noch nicht unterwegs. Geh nach Ninive! Ich warte.‹
Jona: Und dann hab ich gesagt: ›Ok, ich mach das … bin schon unterwegs‹, und hab mich auf den Weg gemacht. Aber mein Ziel war nicht Ninive. Ich bin stattdessen ans Meer gegangen. Da gibt es eine Stadt mit einem großen Hafen und ganz vielen Schiffen. Ich dachte mir: ›In solch einem Schiff kann ich mich vor Gott verstecken. Ich hab dem Kapitän also Geld für die Fahrt gegeben und mich dann zwischen Koffern und Kisten hingelegt. Das war richtig angenehm, als es losging. Das Schiff hat ein bisschen geschaukelt. Und ich hörte, wie das Wasser gegen die Seite schwappte. Doch dann wurde es heftiger und immer heftiger. Und plötzlich war es wie auf einer Achterbahn. Mir wurde ganz schlecht. Draußen hab ich gehört, wie die Matrosen gerufen haben.
Matrose: ›So einen Sturm hab ich ja noch nie erlebt!‹
Kapitän: ›Schnell, haltet alles fest! Wir verlieren sonst unsere ganze Ladung, so wild wie es hier abgeht!‹
Matrose: ›Hilfe, Kapitän, tu doch was! Wir werden sonst alle ertrinken.‹
Jona: ›Puh, da draußen geht es ganz schön ab‹, dachte ich. ›Ich würde ja jetzt gerne zu Gott beten. Aber das geht nicht. Ich verstecke mich ja vor ihm.‹
Da ging plötzlich die Türe auf, und der Kapitän stand vor mir.
Kapitän: ›Wie kannst du so entspannt sein? Merkst du nicht, was da draußen für ein Sturm abgeht? Bestimmt hat einer von meinen Männern was ganz Schlimmes gemacht und jetzt, bei Gott, wir werden bestraft. Halt dich also gut fest!‹
Jona: Und dann ist er wieder nach draußen gerannt. Da wusste ich, wo der Sturm herkam: Gott hat diesen Sturm wegen mir geschickt. Er war sauer, weil ich nicht nach Ninive gegangen bin. Ich war mir ganz sicher: Wir würden in diesem Sturm untergehen.
Ich hoffte aber auch, dass Gott vielleicht die anderen Männer auf dem Schiff verschont. Also bin ich nach draußen zum Kapitän und hab ihm gesagt, was los ist: Dass Gott diesen Sturm geschickt hat, weil ich nicht nach Ninive gegangen bin, obwohl er das zu mir gesagt hatte.
Kapitän: ›Dann bete schnell zu Gott und bitte ihn, dass er uns alle verschont!‹
Jona: Aber ich dachte: ›Das bringt nichts mehr. Ich hab’s einfach verbockt.‹ Da hab ich den Matrosen gesagt: ›Werft mich ins Meer, dann habt ihr eine Chance.‹
Matrose: ›Das können wir nicht machen! Dann ertrinkst du ganz bestimmt, Jona!‹
Jona: Aber der Sturm wurde immer schlimmer. Schließlich haben sie zugestimmt und mich ins Meer geworfen. Ich hab darauf gewartet, dass ich ertrinke. Aber ich bin auf etwas ganz Weichem gelandet. Ich wurde aufgefangen von einem Fisch! Erst saß ich auf der Zunge und dann wurde ich hinuntergespült … Und hier sitz ich jetzt. Gott hat mich nicht ertrinken lassen.
Er hat einen Fisch geschickt, um mich zu retten! Obwohl ich nicht das gemacht habe, was Gott wollte. Obwohl ich dachte, dass ich mich vor ihm verstecken kann. Obwohl ich nicht nach Ninive gegangen bin. Er hätte ja auch einfach einen anderen schicken können. Aber nein, Gott hat mich gerettet. Ich kann euch gar nicht sagen, wie dankbar ich bin.
Und jetzt sitze ich hier und denke nach. Ich brauche jetzt ein bisschen Zeit, damit ich meine Gedanken aufschreiben kann. Zum Glück hatte ich einen Stift und einen Zettel in meiner Tasche. Wir sehen uns später …
Hier können die Kinder die Geschichte mit den unten gemachten Vorschlägen vertiefen (s. »IV. Zur Vertiefung«).
Jona taucht, jetzt für alle sichtbar, auf.
Jona: Hi, da seid ihr ja wieder! Wie ihr seht, bin ich auch wieder da! Der Fisch ist zum Ufer geschwommen und hat mich dort wieder rausgelassen. Seht ihr: Alles an mir ist noch dran. Der Fisch hat mich nicht gefressen, nicht verdaut, nicht mal angeknabbert.
Und was habt ihr so gemacht?
(Jona lässt sich die Ergebnisse der Kinder präsentieren.)
Ich habe auch einen kleinen Dank-Psalm geschrieben. Den möchte ich gerne mit euch gemeinsam beten:
Kehrvers: Gott, du bist überall!
Ich habe Gott gerufen.
Gott hat mir geantwortet.
Gott, du bist überall!
Ich war versunken im tiefen Meer.
Ich war voller Angst. Ich dachte, ich sterbe.
Ich bin so tief gesunken, bis an den Grund.
Gott, du bist überall!
Du hast mich gehört, Gott.
Du warst da.
Gott, du bist überall!
Gott, du hast mich gerettet!
Am Ende der Welt machst du einen neuen Anfang.
Du hast mich gerettet, Gott! Danke.
Gott, du bist überall!
Amen.
(Aus der Reihe »Jona«, Ganze Reihe)
Material: Kleinen Holzring (z. B. Vorhangring, Ø innen mind. 4 cm), rotes Isolierband; Paketschnur (ca. 20 cm); Tonpapier-Fähnchen mit der Aufschrift: »Gott ist mein Rettungsring.«
Die Paketschnur um den Ring legen und mit Zugabe (Haltegriffe) zusammenknoten.
Die Schnur außen am Ring viermal mit einem Stück Isolierband festkleben. Dabei das Band jeweils komplett um den Ring herumkleben (das Foto hilft beim Verstehen).
Anschließend an ein Ende der Schnur ein Tonpapier-Fähnchen kleben. (Nicht abgebildet)
Material: Viele aufgeblasene Luftballons, ein Tisch mit einer glatten Tischplatte.
Der Tisch wird mit der Tischplatte nach unten auf die Luftballons gelegt. So entsteht ein stabiles aber sehr wackeliges Schiff. Die Kinder sollen nun versuchen, eine Minute lang still in diesem Schiff zu sitzen.
Tipp: Die Luftballons dürfen weder zu stark noch zu schwach aufgeblasen sein. Aufgrund der Gewichtsverteilung über die Tischplatte, halten die Luftballons einiges aus. Vielleicht trauen sich auch die Erwachsenen? Beim Ein- und Aussteigen auf möglichst wenig Bewegung achten, damit die Luftballons nicht wegrutschen (können ggf. durch umgedrehte Stühle o. ä. rund um den Tisch unter der Tischplatte gehalten werden).
Auf ein großes Banner (Tapete, Leintuch …) wird das Wort »Danke« geschrieben. Drumherum dürfen alle Kinder schreiben oder
malen, wofür sie dankbar sind.
Aus dunklem Tonpapier basteln die Kinder einen ca. DIN-A5-großen Fisch. Aus hellem Tonpapier werden viele kleine Fische ausgeschnitten. Auf diese schreiben die Kinder, wofür sie dankbar sind und kleben sie auf ihren größeren Fisch.
Jedes Kind bekommt einen Satz/Abschnitt aus Jonas Dank-Psalm auf einem DIN-A3-Papier. Die Kinder malen bei meditativer Musik, was ihnen zu diesem Vers einfällt. Es dürfen dabei alle Farben verwendet, aber keine erkennbaren Formen, Buchstaben oder Zahlen gemalt werden.
Alternative: Die Kinder suchen sich selbst einen Satz aus dem Psalm aus.
Die Kinder beschreiben in ihren eigenen Worten in Form eines Gedichts oder Psalms Dinge, für die sie dankbar sind.
Die Kinder schreiben eigene Strophen zum Lied »Danke, für diesen guten Morgen« mit Dingen, für die sie persönlich dankbar sind.
Auf 24 Seiten ist die Geschichte von Jona wunderschön illustriert und erzählt. Für den erinnernden Gruß mit nach Hause …
Wilma Osuji
Bibel-Klanggeschichten (mit CD)
Für Kinder von 4 bis 8 Jahren
Jona wird in diesem Buch (mit insgesamt 12 Geschichten aus dem Ersten und Zweiten Testament) ebenfalls mit Rhythmus- und Orffinstrumenten erzählt und erlebt.
Alle Lieder mit Playbacks gibt es auf der beiliegenden CD.
Zu Klanggeschichten ausgestaltet werden sie für die Kinder zu einem besonderen Erlebnis. Alle Lieder mit Playbacks auf der beiliegenden CD.
96 S., 19,5 x 17,5 cm, kartoniert, Schwarz-Weiß Illustrationen, mit Musik-CD
Der Band enthält folgende Geschichten:
Personen
Material
Die Kinder sitzen im Kreis. In der Mitte liegen braune Tücher wie zu einem Erdhügel aufgeschichtet. Drunter sind versteckt: Konservendose, Inschrift/Papierrolle, Ortsschild (das Ortsschild muss ein wenig sichtbar sein).
(Archäologin kommt mit Landkarte in der Hand)
Archäologin: Na hoffentlich finde ich die Stelle wieder. Das ist ja unglaublich, so eine Entdeckung!
Ach, hallo! (An die Kinder gerichtet) Gut, dass ihr da seid. Da kann ich euch gleich von meiner neuesten Entdeckung erzählen. Ich bin nämlich Archäologin. Ach so, wisst ihr denn, was eine Archäologin macht? (Kurzes Gespräch mit den Kindern)
Auf jeden Fall habe ich eine tolle Entdeckung gemacht. Ich war gestern schon mal da. Ich habe hier eine alte Landkarte. Darauf habe ich gesehen, dass hier, auf diesem Gelände, einmal eine Stadt gewesen sein muss. Na, das wird ganz schön viel Arbeit sein, diese Stadt wieder auszugraben.
Aber schaut mal, da ist ein Schild! Das wird vermutlich die Ortstafel gewesen sein. (Spricht ein Kind an) Kannst du mir mal helfen, es zu lesen? (Kind liest vor) Und da, eine Inschrift! Wer hilft mir hierbei, sie zu lesen? (Weiteres Kind liest vor:)
»Es gab eine Zeit, da waren die Menschen in dieser Stadt ungerecht. Sie sind nicht gut miteinander umgegangen. Man nennt sie bis heute die schlechte Zeit …«
(Der weitere Text ist verwischt und nicht mehr zu lesen.)
Mist, der Text geht weiter, aber man kann ihn nicht mehr lesen. Da hat bestimmt jemand aufgeschrieben, was damals in Ninive los war. (Nachdenklich) Schlechte Zeit – ungerecht – was wohl dahinter steckt? Habt ihr eine Idee?
(Kinder schreiben ihre Antworten auf kleine Zettel und legen diese auf die Tücher.)
Archäologin: Das ist interessant, was ihr da alles zusammengetragen habt. Jetzt muss ich meinen Kolleginnen und Kollegen von meiner Entdeckung berichten. (Geht ab)
Gong ertönt.
Jona: (Kommt vor sich hinredend herein) Ich will nicht. Ich will nicht. (Bemerkt die Kinder) Ach, hallo, da ist ja noch jemand! Ich bin Jona.
Habt ihr schon mal eine ganz schwierige Aufgabe bekommen? Eine, bei der ihr gedacht habt: »Das schaff ich nie.« (Je nach Antworten kurz auf die Kinder eingehen.)
Also ich würde mich am liebsten verstecken. Ich hatte nämlich einen Traum. Und darin bekam ich von Gott den Auftrag, in eine große Stadt zu gehen. Ninive heißt sie. Und ich soll den Menschen dort sagen: »In eurer Stadt wird es bald nicht mehr schön, wenn ihr so weitermacht wie seither. Wenn ihr … (hier wenn möglich die Äußerungen der Kinder auf den Zetteln mit einbeziehn/lesen). Wenn ihr weiterhin so ungerecht seid.«
Das soll ich denen sagen! Nee, nee, nee. Ich bin doch nicht verrückt! Am Ende jagen die mich davon und ich muss froh sein, wenn ich mit heiler Haut dort wieder herauskomme.
Was würdet ihr machen, wenn ihr eine Aufgabe bekommt, die ihr euch nicht zutraut? Vielleicht habt ihr eine Idee für mich?
(Kinder antworten)
Hmmm. Also ich habe inzwischen einen Plan: Ich haue ab. Dorthin, wo mich kein Mensch und nicht einmal Gott mehr findet. Am besten verschwinde ich mit dem Schiff. Nix wie weg!
(Regenrohr und Orffsche Instrumente verteilen, Textlesung einem Kind übertragen)
1. Textlesung
Und Jona flüchtet auf ein Schiff. Er will damit so weit wie irgend möglich wegfahren. Er hofft, dass Gott ihn dann nicht mehr sieht und Jona nicht mehr nach Ninive muss. Aber als das Schiff auf hoher See ist, braut sich ein Unwetter zusammen. Zuerst regnet es nur ganz leicht (Regenrohr). Doch schon bald ist da ein großer Sturm und ein riesiges Unwetter tobt.
(Aktion: Orffsche Instrumente, die während der Lesung benutzt werden. Den Kindern erklären, dass beim Paukenschlag alle sofort aufhören und alles ganz still ist.)
Alle auf dem Schiff haben große Angst. Nur Jona bekommt nichts mit. Er liegt unten im Schiff und schläft. Da wecken sie ihn auf und fragen: »Kann es sein, dass wir deinetwegen in diesen Sturm geraten sind?«
Da erzählt Jona ihnen alles: »Ich bin vor Gott geflohen. Er hat mir eine Aufgabe gegeben, die mir zu groß ist. Ich soll nach Ninive gehen.«
– »Und was sollen wir jetzt tun? Wenn wir nichts machen, werden wir alle ertrinken!«, sagt einer der Seeleute verzweifelt. Da sagt Jona: »Nehmt mich und werft mich ins Meer. Dann wird der Sturm aufhören.«
Aber die Seeleute weigern sich. Sie versuchen, mit aller Kraft, an Land zu kommen. Doch es gelingt ihnen nicht. Da werfen sie Jona schweren Herzens ins Meer … und der Sturm hört auf der Stelle auf.
Paukenschlag ertönt
(Alles wird still. Licht geht aus, der Raum ist dunkel. Jona wird das Tuch übergeworfen.)
Jona: Warum ist es denn plötzlich so dunkel? Ich bin nicht mehr im Meer. Ich bin aber auch nicht auf dem Land. Komisch, wo bin ich eigentlich?
2. Textlesung
Jona ist von einem großen Fisch verschluckt worden. Er ist froh, dass der Fisch ihm das Leben gerettet hat. Er ist sich sicher, dass Gott ihn geschickt hat, um ihn zu retten.
Aber Jona hat auch Angst.
Schließlich sitzt er zum ersten Mal in einem Fischbauch. Deshalb betet Jona: (Jona liest unter dem Tuch das Gebet.)
Als ich einmal sehr ängstlich war,
rief ich nach Gott und er hat mich gehört.
Aus dem dunkelsten Ende der Welt
habe ich geschrien und Gott hat mich gehört.
Du hast mich in das Meer geworfen
und die Flut hat mich umschlossen.
Die Wellen taten sich über mir zusammen.
Um mich herum war nur noch Wasser.
Ich dachte: »Du, Gott, hast mich verstoßen. Deine Güte und Liebe werde ich nicht mehr erfahren.«
Aber dann hast du mich gerettet.
Ja, ich war voller Angst und habe zu dir gebetet. Und du hast meine Gebete erhört.
Ich will dir laut danken,
denn du hast mir geholfen. Amen.
Aktion
»Gott lässt Jona nicht allein. Er lässt auch uns nicht allein. Zum Zeichen dafür könnt ihr durch einen dunklen Tunnel kriechen.«
Zum Schluss kann jedes Kind eine Kerze anzünden und in die Sandschüssel stecken.
(Jona bekommt unter dem Tuch die elektrische Kerze.)
Jona: Jetzt sitze ich schon drei Tage und drei Nächte hier. Zum Glück habe ich diese Kerze.
Hmmm. Gott hat mich gerettet. Einerseits. Ich glaube, ich bin ihm wichtig.
Andererseits habe ich auch Angst, dass er mich vergessen hat.
Vielleicht ist er ja böse auf mich, weil ich weggelaufen bin.
Es ist so dunkel hier und ich fühle mich so allein. Am Anfang dachte ich noch, dass Gott mir hilft. Aber jetzt habe ich bald keinen Mut mehr.
Nach Ninive schickt er nun bestimmt einen anderen. Ich habe einfach alles falsch gemacht. Ich habe versagt.
3. Textlesung
Und Gott spricht zu dem Fisch.
Da spuckt der Fisch Jona ans Land.
Paukenschlag
(Jona kommt mit der Kerze unter dem Tuch hervor. Er hält sich die Hand vors Gesicht, weil es so hell ist.)
4. Textlesung
Und Gott spricht wieder zu Jona:
»Mach dich auf, geh in die große Stadt Ninive. Predige ihr, was ich dir sage.«
Jona: Jetzt gehe ich nach Ninive.
(Geht ab)
(König von Ninive, großspurig)
König: Ich bin euer König. Nicht irgendein König. Ein ganz mächtiger König bin ich, in einer ganz mächtigen Stadt. Ich bin der König von Ninive. (Aktion: Jubel)
Und ihr seid das Volk Ninives. (Aktion: Jubel)
Ein stolzes und großes Volk seid ihr. Uns geht es gut hier in unserer Stadt, sehr gut! Wir brauchen uns nicht zu fürchten. Wir leiden keine Not. Hier wohnen die reichsten Menschen der Welt. (Aktion: Jubel) Wir haben die besten Baumeister, die die schönsten Häuser und Paläste bauen. (Aktion: Jubel) Bei uns gibt es die tapfersten Soldaten. Sie sind überall gefürchtet. (Aktion: Jubel) Ja, uns geht es gut! Und das wird so bleiben! Niemand kann uns etwas antun! (Aktion: Jubel)
(Mitarbeitende spielen die kurze Szene, wie ein zerlumpter, bettelnder Mensch weggejagt wird.)
(Jona kommt angelaufen.)
Jona: Ich muss dem König widersprechen! (Aktion: Buh-Rufe)
Vielen Menschen in Ninive geht es nicht gut. Es herrscht viel Ungerechtigkeit. Gott lässt euch ausrichten: »Kehrt um. Macht es zukünftig besser. Helft einander. Vor allem denen, die wenig haben. Wenn ihr euch nicht ändert, wird eure Stadt in 40 Tagen untergehen. Nichts wird euch davor beschützen.«
Stimmen aus dem Volk
König (denkt eine Weile nach):
Ihr Menschen von Ninive! Ich glaube, Jona hat recht. Wir haben uns blenden lassen von Reichtum und schönen Kleidern. Deshalb gibt es viel Neid unter uns und Misstrauen. Ja, sogar Hass zwischen den Menschen. Wir sind geizig geworden. Die Armen haben wir vergessen. Sie sind immer ärmer geworden und die Reichen immer reicher. Das ist nicht gut! Lasst uns umkehren! Wir wollen beten, dass Gott uns nicht verlässt. Wir werden 40 Tage lang miteinander fasten und miteinander unsere Angst aushalten. Wir werden warten und beten, dass wir noch umkehren können. Und hoffen, dass es noch nicht zu spät ist. (40 Schläge auf der Trommel. Am Anfang leise, dann immer lauter werdend. Es wird mitgezählt.)
Stille
König: Was ist geschehen? Sind wir jetzt tot? Aber nein, ich lebe, wir alle leben! Die 40 Tage sind um und wir leben! Gott hat das Unheil von uns abgewendet! Gott sei Dank! Lasst uns gemeinsam überlegen, wie wir es zukünftig besser machen können. Bitte schickt mir eine Botschaft mit euren Vorschlägen.
(Aktion: Zwei oder drei Kinder zusammen bekommen ein Blatt, auf das sie ihre Ideen schreiben. Daraus basteln sie einen Papierflieger. Zum Schluss fliegen alle Papierflieger zum König. Der liest sie laut vor.)
König: Ich danke euch für eure guten Vorschläge. Wir werden nun ganz vieles besser machen. Zusammen schaffen wir das. (Aktion: Jubel)
Aber komisch. Jona scheint sich gar nicht zu freuen! Der sitzt dort und macht ein missmutiges Gesicht. Was er wohl hat?
5. Textlesung
Jona ist zornig. Er sagt zu Gott: »Das habe ich mir gleich gedacht, dass du jetzt wieder barmherzig bist. Den Menschen in Ninive geschieht nun doch nichts Böses, obwohl sie es verdient haben. Warum bist du so nachsichtig? Und dafür habe ich mich aufgemacht und bin hierher nach Ninive gekkommen? Ich hatte so große Angst davor! Aber jetzt hab ich die Nase voll. Ich mag einfach nicht mehr. (Jona geht aus der Stadt hinaus auf einen Hügel und beobachtet von dort aus, was in der Stadt geschieht.)
Musik
(Ein Kind bringt Jona die elektrische Kerze, die er am Anfang hatte.)
Mein Gott, das muss anders werden (KuS 443; KG 194)
Die Menschen in Ninive haben gejubelt – und sehr wahrscheinlich auch Musik
gemacht und getanzt!
Dieser Trommel-Bausatz eignet sich für viele biblische Geschichten. Er wird lediglich durch einen Blumentopf mit einem Ø (oben) von 14 bis 17 cm ergänzt, der natürlich auch bemalt werden kann.
Das Set enthält die Schwingungsmembran aus Büffelfell, die Schnur und den Karabinerhaken.
Mit etwas Hilfe (insb. beim Knoten) können die Kinder eine gut klingende Trommel basteln, die sowohl mit den Händen als auch mit Schlägeln gespielt werden kann.
Den passenden Blumentopf gleich mit dazu bestellen! Ø (oben) 14,5 cm;
Du, Gott, stützt mich (KuS 463);
Vom Anfang bis zum Ende (KuS 196)
Auch ungetaufte Kinder, die zur Gruppe gehören, werden miteinbezogen. Dabei können die Erinnerungsworte entsprechend offen auch als Segensworte formuliert werden:
Den Kindern mit einem Finger in die geöffnete Handfläche ein Wasserkreuz zeichnen. Dazu sprechen:
»N.N., Gott verspricht: Ich verlasse dich nicht. Du gehörst zu mir.«
Jetzt hören wir die Geschichte von Jona. Der Name Jona bedeutet »Taube«. Aber ihr werdet bald merken, dass hier ein ganz anderes Tier auftaucht.
Immer wenn ich eine Bewegung vormache, könnt ihr sie nachmachen. So erzählen wir die Geschichte miteinander.
(Erzählen und Bewegungen vormachen kann auch auf zwei Personen aufgeteilt werden.)
Vor langer Zeit lebte ein Mann, der hieß Jona. Die Leute in seiner Stadt flüsterten (eine Handfläche seitlich an Mund legen):
»Jona ist ein besonderer Mann.«
Und das stimmte. Jona war ein Prophet.
Er konnte hören (eine Hand hinter Ohr legen), wenn Gott zu ihm sprach.
Einmal war es wieder so weit. Jona hörte, wie Gott zu ihm sagte:
»Jona, mach dich auf den Weg in die große Stadt Ninive. Die Menschen dort sind so böse. Das möchte ich mir nicht länger anschauen. Sag ihnen, sie sollen aufhören. Sonst wird ein großes Unglück geschehen.«
Jona erschrak. (Körper erzittern lassen)
Er wollte nicht zu so bösen Menschen gehen. Er wollte nicht nach Ninive. Also packte er seine Sachen und ging los. (Im Sitzen auf der Stelle gehen)
Er lief vor Gott davon und ging zum Hafen. Als er dort ankam, wollte gerade ein großes Schiff in Richtung Spanien losfahren. Das war ganz weit weg von Ninive. Jona winkte wie wild. Gerade rechtzeitig kam er noch auf das Schiff. Dort verkroch er sich ganz unten im Lagerraum. Er legte er sich hin und schlief ein. (Kopf seitlich auf Hände legen)
Nach einiger Zeit kam ein großes Unwetter. Die Wellen schlugen gegen die Bootswände und gegen den Mast, dass es nur so krachte. (Mit Händen auf Schenkel klopfen)
Die Seeleute bekamen riesige Angst. Sie waren schon oft in einen Sturm gekommen, aber der hier war besonders schlimm. Sie warfen die ganze Ladung und alle Gepäckstücke über Bord. (Wegwerfende Bewegungen machen)
Das Schiff sollte leichter werden und schneller vorankommen. Aber es half nichts. Panik brach aus. Sie beteten voller Angst – jeder zu seinem Gott: (Arme in die Höhe heben)
Einer betete zu Jupiter. Einer zu den Sternen. Einer zum Mond. Aber es half nichts. Der Sturm tobte immer heftiger.
Jona hatte von all dem nichts mitbekommen. Er lag unten im Lagerraum des Schiffes und schlief. Bis der Kapitän ihn weckte und laut schrie: »Wie kannst du hier nur schlafen? Das Schiff geht unter! Bete auch du zu deinem Gott. Vielleicht kann der uns retten.«
Da erschrak Jona. Er schüttelte den Kopf. (Kopf schütteln)
»Ich glaube nicht, dass mein Gott uns beschützt«, sagte er. Und dann erzählte Jona dem Kapitän die ganze Geschichte.
»Jetzt verstehe ich«, stöhnte der Kapitän und ballte vor Wut die Fäuste. »Dein Gott hat dich verlassen, weil du seinen Auftrag nicht befolgt hast. Ist dir eigentlich klar, was du angestellt hast? Wir werden alle untergehen.« »Ich weiß, dass ich an allem schuld bin«, sagte Jona. »Und ich will nicht, dass ihr das ausbaden müsst. Ich muss das Schiff verlassen!« »Wie stellst du dir das vor?«, fragte der Kapitän bitter und zeigte Jona einen Vogel. (Mit Zeigefinger an Stirn tippen)
Jona antwortete: »Werft mich ins Meer. Dann beruhigt sich der Sturm und ihr seid gerettet.« Da ging der Kapitän mit Jona nach oben. Schweren Herzens warfen sie ihn über Bord. (Mit Armen wegschleudernde Bewegungen machen)
Jona versank im Wasser und das Meer wurde sofort ruhig.
Und Jona? Der wusste nicht, wo er war. Er konnte nichts sehen. (Hände vor Augen halten)
Alles war dunkel. Es war wie in einer Höhle. Er versuchte, mit den Händen etwas zu ertasten. (Mit Händen herumtapsen)
Die Wände waren glatt und weich. Und es roch nach Fisch. Da wurde Jona klar, dass ein großer Fisch ihn lebendig verschluckt hat. Jetzt hörte er auch ganz deutlich das Herz des Fischs klopfen: »Poch-poch, poch-poch …« (Beide Hände auf Herz legen, rhythmische Bewegungen machen)
Das Klopfen machte Jona ruhig. Und dann verstand er. (Mit Zeigefinger verstehend an Schläfe tippen)
Er verstand: Gott hatte ihm diesen Fisch geschickt.
Da fing Jona an zu singen und zu beten: »Mein Gott, ich danke dir, dass du mich vor dem Ertrinken gerettet hast. Ich danke dir, dass du mich beschützt hast, obwohl ich vor dir weggelaufen bin. Ich dachte: ›Jetzt ist alles aus.‹ Aber nun weiß ich, dass du mir hilfst. Ich dachte: ›Jetzt bin ich tot.‹ Aber ich lebe. Ich habe einen großen Fehler gemacht, aber du hast mir verziehen. Ich habe dich verlassen, aber du bist bei mir geblieben. Ich danke dir dafür von ganzem Herzen!« Jona jubelte und freute sich. (Klatschen)
Er fühlte sich so lebendig.
Drei Tage war Jona im Bauch des Fisches. Und dann wurde es plötzlich ganz nass: Jona wurde auf einem Wasserschwall durch die Luft geschleudert. Der Fisch hatte ihn ausgespuckt.
Ziemlich hart landete er auf seinem Hinterteil. »Autsch!« (Hinterteil reiben)
Das helle Sonnenlicht blendete ihn. (Hand schützend vor Augen halten)
Aber er hatte wieder festen Boden unter seinen Füßen. Da stand Jona auf und lachte und tanzte vor Freude. (Klatschen)
Dann machte er sich auf den Weg nach Ninive, um Gottes Auftrag auszuführen.
Die folgenden Hinweise zur Vertiefung sind als Anregung gedacht. Einzelne Taufsymbole werden auf Inhalte der Jona-Geschichte bezogen. Ggf. bietet sich eine Auswahl an.
Je nach zeitlichen, räumlichen und personellen Möglichkeiten kann das Angebot mit betreuten Stationen erfolgen. Es lässt sich jedoch auch im Kreis der Kinder (an Tischen/auf dem Boden) erleben.
Die Impulse dienen als Gesprächsanregungen.
Impuls: Der Name Jona bedeutet Taube. Die Taube ist ein bekanntes Zeichen für Gottes guten Geist. Mit der Taufe schenkt Gott uns seinen Geist, der uns nicht verlässt.
Auch Gott hat einen Namen. Er bedeutet: »Ich bin da.« Gott verspricht bei der Taufe, immer bei uns zu sein. Darauf gibt er uns sein Wort.
Was bedeutet wohl dein Name?
(Bei Unklarheit mit Hilfe eines Namenslexikons/einer Internetrecherche die Frage beantworten.)
Namensarmband/-button
Mit Buchstabenperlen den Namen für ein Armband auffädeln. Button mit dem Namen gestalten. (Buttonmaschinen lassen sich häufig im Jugendhaus oder Haus der Familie gegen eine kleine Gebühr ausleihen.)
Impuls: Ein kräftiger Sturmwind bringt das Schiff, auf dem Jona unterwegs ist, in große Gefahr. Nachdem Jona ins Meer geworfen wird, beruhigt sich der Sturm sofort. In der hebräischen Sprache ist das Wort für Wind und für Geist dasselbe. Selbst nachdem Jona ins Meer geworfen wurde, bleibt Gottes Geist bei ihm.
Wattebällchen pusten
Mit Strohalmen werden Wattebällchen auf einem vorbereiteten Spielfeld um die Wette geblasen. Wer schafft es, sein Wattebällchen zuerst über die Markierung zu pusten? (Kann Kind gegen Kind gespielt werden oder Team gegen Team.)
Impuls: Wasser ermöglicht Leben, es erfrischt, es reinigt. Wir brauchen es, um zu leben und zu überleben. Wasser hat aber auch Kraft, Leben zu zerstören. Jona hat im Wasser des Meers beinahe sein Leben verloren.
In der Taufe werden wir von Gott mit »Wasser des Lebens« erfrischt. Alles, was uns von Gott trennt, wird in der Taufe abgewaschen.
Kresse säen
Impuls: Jona war im großen Bauch des Fisches sicher und geborgen. So als hätte ihn eine große Hand beschützt. Gott verspricht uns bei der Taufe: »Ich halte dich in meiner Hand geborgen.«
Zwei Hände, mit ausgestreckten Fingern aneinandergelegt, bilden eine schützende Höhle (mit ein wenig Fantasie einen bergenden Bauch).
Hier kann das Lied »Vom Anfang bis zum Ende« (s. »Lieder« oben) gesungen werden.
Bergende/haltende Hand
Eine flauschige Feder (oder ein anderer feiner Gegenstand) wird den Kindern behutsam in die Hand gelegt. Sie können die Erfahrung der bergenden und haltenden Hand selbst nachvollziehen.
Impuls: Jona wird von einem Fisch verschlungen, den Gott geschickt hat. Der Fisch rettet Jona vor dem Ertrinken. Der Fisch ist ein altes Symbol für Jesus Christus und war ein Geheimcode der ersten Christen. Die Anfangsbuchstaben des griechischen Wortes für »Fisch« (= ICHTHYS) stehen auch für ein kleines Glaubensbekenntnis: Jesus Christus – Gottes Sohn – Retter. In der Taufe verspricht Jesus, unser Retter, für immer bei uns zu bleiben.
Angelspiel
Hier kann ein Angelspiel gespielt werden. Zur Stärkung gibt es Salzkräcker in Fischform.
Fische ausstechen
Aus (farbigen) Wachsplatten kann jedes Kind mit einer Ausstechform einen Fisch ausstechen. Alle Fische werden auf einer großen, weißen Kerze angebracht (die auch bei der Station »Licht« eingebaut werden.)
Impuls: Nachdem der Fisch Jona ausgespuckt hatte, konnte Jona wieder das Sonnenlicht sehen. Er war wie »neu geboren«. Wir sagen zu einer Geburt auch: »Jemand erblickt das Licht der Welt.« Jesus hat einmal von sich gesagt: »Ich bin das Licht der Welt« (Johannes 8,12).
Kerzen herstellen
Durch Tunnel kriechen
Die Kinder krabbeln durch einen Kriechtunnel oder einen mit Decken verhängten Stuhltunnel und machen die Erfahrung, wie es nach der Dunkelheit wieder hell wird.
Frank Widmann (Hg.) Kinder erleben Taufe und Abendmahl
Mit fünf komplett ausgearbeiteten Gottesdienstentwürfen und vielen kreativen Erzählvorschlägen zu biblischen Geschichten.
Hier finden Sie kindgerechte und praxiserprobte Gottesdienstmodelle und biblische Erzählungen zu Taufe und Abendmahl. Im Blick sind Kinder im Alter von 5 – 9 Jahren.
Die Entwürfe für den Kindergottesdienst sind komplett ausgearbeitet. Sie können direkt so übernommen oder leicht an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.
Die spannenden Nacherzählungen aus der Bibel lassen sich aber nicht nur im Gottesdienst verwenden, um mit Kindern Taufe und Abendmahl zu feiern. Ebenso anregend sind sie für den Religionsunterricht oder für die religionspädagogische Arbeit in Kindertagestätten.
Die kreativen Erzählmethoden werden mit zahlreichen Fotos vorgestellt und sind Schritt für Schritt erklärt.
Die Methoden und Erzählungen sind unter anderem:
– Ein nasser Petrus als Nacherzählung aus dem Matthäus Evangelium
– Eine freie Erzählung zur Kindersegnung von Jesus
– Der Auszug aus Ägypten mit einer Wäschespinne nacherzählt
– Jonas Rettung mit animierter PowerPoint Präsentation
– Jesus und die Frau am Jakobsbrunnen als Mitmachgeschichte
– Die Tochter des Jaїrus – Mit einem Bodenbild erzählt
– Der Kämmerer aus Äthiopien mit Sprechzeichnen
– Erzählung zum Besuch der drei Männer bei Abraham
– Zachäus mit Verkehrsschildern erzählt
– Elia als ein Ein-Personen-Theater mit einer Decke erzählt
– Speisung der 5.000 mit dem Sketchboard erzählt
– Das Gleichnis des verlorenen Schafs mit Symbolgestaltung erzählt
– Die zehn Aussätzigen mit dem Besen erzählt
– Das Gleichnis des großen Mahls mit Sprechzeichnen erzählt
– Die Emmausjünger mit Egli-Figuren / biblischen Erzählfiguren erzählt
Sei mutig und stark (Feiert Jesus! Kids 1, 3);
Das wünsch ich sehr (KuS 410);
Wo ich gehe, bist du da (KuS 322);
Wie ein Fest nach langer Trauer (KuS 542);
Wir sind eingeladen zum Leben (KuS 185);
Unser Leben sei ein Fest (KuS 438);
Wo ein Mensch Vertrauen gibt (KuS 444);
Wir wollen aufstehn (KuS 286);
Hevenu schalom alejchem (EG 433/KuS 510)
Für die ganze Reihe bietet es sich an, den »Jonapsalm« zu beten. (Den Kindern, die lesen können, als Kopie bereitstellen; die anderen sprechen einfach den Kehrvers mit.)
Kehrvers: Gott, du bist überall!
Ich habe Gott gerufen.
Gott hat mir geantwortet.
Gott, du bist überall!
Ich war versunken im tiefen Meer.
Ich war voller Angst. Ich dachte, ich sterbe.
Ich bin so tief gesunken, bis an den Grund.
Gott, du bist überall!
Du hast mich gehört, Gott.
Du warst da.
Gott, du bist überall!
Gott, du hast mich gerettet!
Am Ende der Welt machst du einen neuen Anfang.
Du hast mich gerettet, Gott!
Danke, Gott.
Zwei Mitarbeitende (M1, M2) beginnen und geben den Segen wie folgt weiter: M1 und M2 wenden sich einander zu. M1 hält ihre Hände mit den Handflächen nach unten über die Hände von M2, bei der die Handflächen nach oben zeigen. M1 sagt: »Der Herr segne dich.« M2 antwortet: »Und behüte dich.« M2 wendet sich dann dem Kind neben sich zu …
(Wiederholen, bis alle im Kreis den Segen zugesprochen bekommen haben.)
Hevenu schalom alejchem (EG 433/KuS 510)
Auf ein großes Plakat (DIN-A0) wird ein großer Fisch geklebt. In den Bauch des Fisches ist ein Halbkreis geschnitten, der (später) aufgeklappt werden kann. Über dem Fisch steht groß »Jona«. Daneben ist genug Platz für die Namen der Kinder. Unter dem Fisch ist auch Platz für »Wasser« und an (mindestens) einem Seitenrand für eine Menschenkette aus Papier. Außerdem sollte Platz sein für die Gebetselemente, die aufgeklebt werden (s. u.).
An jedem Sonntag gibt es eine andere kreative Gebetsform (siehe unter den einzelnen Sonntagen; Dankgebet: Seite 167; Bußgebet: Seite 172; Lobgebet: Seite 177). Die Elemente daraus werden nach und nach ebenfalls auf das Plakat geklebt.
Damit soll deutlich gemacht werden: Die Geschichte von Jona ist eine Erzählung über unsere Beziehung zu Gott und zueinander. Diese Beziehung drücken wir im Gebet und im Miteinander unserer Gemeinschaft aus.
Jona
Figurenset für die Erzählschiene
Mit neun Bildkarten wird hier die Jonageschichte »rückwärts« erzählt. Eine vollständige Textvorlage liegt bei. Die Karten sind aus sehr stabilem Karton und beidseitig bedruckt, was die Flexibilität bei der Aufstellung während der Erzählung erhöht.
Das Mitmachheft im Kindergottesdienst 4-2023
Jona – eine biblische Figur, die etliche Kinder schon kennen. Das Heft umfasst die ganze Geschichte und legt den Schwerpunkt auf Jonas Widerstand und sein Hadern mit Gott. Warum Gott so ganz anders agiert, als wir es eigentlich für richtig hielten, ist eine Frage, mit denen sich die Kinder beschäftigen.
Hier der Hinweis auf die Für-Dich!-Werkstatt. Sie enthält konkrete Hinweise und Impulse, das »Für Dich!«-Heft sowohl im monatlichen wie auch im wöchentlichen Kindergottesdienst gewinnbringend für Kinder und Mitarbeitende einzusetzen.
Kostenfrei öffnen oder zum Bearbeiten herunterladen unter:
Mit Jona an die Taufe erinnern
Annährung an Jona 1 und 2: Gemeinsam wird Jona 1 und 2 in der Bibel gelesen. Dann werden vier Karten in die Mitte gelegt, auf denen je eines der folgenden Worte steht: Auftrag – Flucht – Rettung – Gebet.
Jede Person bekommt einen Muggelstein, den sie auf die Karte legt, die Antwort gibt auf die Frage: »Welcher Teil der Erzählung ist für mich wichtig?«
Dann tauschen sich alle darüber aus, warum sich wer welche Karte ausgesucht hat. So werden die verschiedenen Aspekte der Erzählung beleuchtet.
Annäherung an Jona 2: Gemeinsam wird das Lied »Bist du mein Gott« (Wwdl 7) gelesen oder gesungen. Alle Mitarbeitenden suchen sich einen oder zwei Sätze daraus aus, die sie ansprechen. Die Gruppe tauscht sich darüber aus, warum sie sich diese Sätze ausgesucht haben. Welche Gefühle werden transportiert? Welche Hoffnungen? Können sich die Mitarbeitenden in den Worten des Liedes wiederfinden?
Name: Jona wird von Gott bei seinem Namen gerufen. Wer beim Namen gerufen wird, weiß, er oder sie ist gemeint. Für Kinder ist ihr eigener Name wichtig. Ihre Eltern haben genau diese Namen für sie ausgesucht.
Wissen die Kinder, warum ihre Eltern auf diesen Namen gekommen sind?
Hat ihr Name eine besondere Bedeutung?
Auftrag: Auch Kinder bekommen immer wieder Aufgaben übertragen. Manche erledigen sie gern, manche weniger gern. Auch wenn es bei Jona nicht darum geht, ob er gerade Lust dazu hat, den Auftrag Gottes auszuführen, kennen auch die Kinder dieses Gefühl der Lust und Unlust.
Was tue ich gern für andere, was nicht?
Woran liegt das?
Geborgen sein: Im Fisch ist Jona geborgen und spürt Gottes Nähe. Kinder brauchen Trost und Geborgenheit. Sie haben Orte, an denen sie sich sicher fühlen (und vielleicht auch solche, an denen sie das nicht tun). Wenn Kinder sich einsam fühlen, brauchen sie Menschen, die für sie da sind.
Wer sind solche Menschen?
Wo sind solche Orte?
Was hilft, wenn man nicht weiterweiß?
Das sind elementare Fragen, die auch Kinder betreffen.
Vorbereitung: Gemeinsam mit den Kindern wird überlegt, was ihre Lieblingsorte sind: »Wo fühle ich mich besonders wohl?« – »Wo fühle ich mich geborgen?« (Evtl. schon in der Woche vorher den Auftrag geben, dass die Kinder von dem Platz/der Situation ein -kleines- Bild mitbringen können, wo sie sich besonders sicher und geborgen fühlen.)
Gott, du bist bei uns. Du tröstest uns.
Du hältst uns fest. Bei dir sind wir geborgen.
Bei dir sind wir sicher. So sicher wie …
(Hier nennen die Kinder »ihre« Orte, an denen sie sich sicher fühlen oder legen die mitgebrachten Bilder davon an die Kerze. Wer nichts sagen will, kann dies schweigend tun.)
So bist du Gott. Danke.
Amen.
(Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«) Die Kinder schreiben ihre Namen neben »Jona« auf das Plakat. So wird deutlich: Auch die Kinder gehören zur Geschichte, die uns alle betrifft.
Auf Klebezettel/Blätter wird geschrieben, was den Kindern hilft, wenn sie Angst haben. Der Fischbauch wird aufgeklappt und die Zettel hineingeklebt. Die Bilder von Orten, an denen die Kinder sich besonders sicher und geborgen fühlen, werden außen auf den Fisch geklebt. So wird deutlich, worin Jonas Rettung besteht: Gott tröstet ihn und bringt ihn in Sicherheit.
Wie hört es sich an, wenn der Name auf verschiedene Weise gesagt wird (liebevoll, fordernd, lächelnd, verärgert …)? Wie hat Gott den Namen von Jona wohl ausgesprochen. Die Kinder können es ausprobieren.
Wie hat Jona sich wohl gefühlt, als Gott seinen Namen gesagt und ihn beauftragt hat? Wie muss man meinen Namen sagen, dass ich tue, worum man mich bittet?
Nacheinander darf sich jedes Kind unter eine große Decke legen (durch die möglichst kein Licht durchkommt). Jemand aus dem Team legt dann dem Kind unter der Decke eine Hand auf den Rücken und flüstert ihm zu: »NN, bei Gott bist du geborgen.« Dann zählen alle laut: 1-2-3 und heben die Decke hoch. Das nächste Kind kommt an die Reihe.
Material: Klangschale; Blätter mit Jonapsalm
Manchmal hört man seinen Namen ja gern. Wenn jemand zu einem sagt: »NN, ich habe dich soooo lieb!« Oder: »NN, das hat hast du richtig toll gemacht!« Manchmal hört man seinen Namen auch nicht so ganz gern: »NN, jetzt räum endlich auf!« Oder: »NN, lass das jetzt endlich!« Heute erzähle ich euch von einem, der hat seinen Namen auch gehört. Gott hat seinen Namen gesagt. Stellt euch das mal vor. Wie sich das wohl angehört hat? Hört zu.
Den ganzen Tag hat Jona gearbeitet. Er hat die Tiere versorgt und sich um sein Feld gekümmert. Jetzt ist er müde. Er will sich ausruhen. Aber die Sonne brennt so stark. Da ist ein Baum! Schatten. Wunderbar. Jona legt sich hin. »Sehr gemütlich«, denkt er, »endlich Pause.«
(Klangschale)
»Jona!« – »Ja? Wer bist du?« – »Ich bin Gott.« – »Gott?« – »Ja, genau. Gott. Ich habe einen Auftrag für dich, Jona. Du musst nach Ninive gehen.« – »Nach Ninive? Aber da sind alle böse, das wissen doch alle!«, ruft Jona entsetzt. »Eben«, sagt Gott, »in Ninive sind die Menschen böse. Sie sind neidisch, die armen Menschen sind ihnen egal, sie sind geizig und wollen alles für sich haben. Darum werde ich die Menschen in Ninive bestrafen. Ich werde die Stadt zerstören. Das sollst du ihnen sagen«.
Aber Jona will nicht nach Ninive. Er hat Angst. Darum geht er heimlich zum Hafen. Er versteckt sich auf einem Schiff. Es soll ihn mitnehmen bis ans Ende der Welt. »Da wird Gott mich nicht finden«, denkt Jona. Aber natürlich stimmt das nicht. Gott ist doch überall. Sogar am Ende der Welt.
Als das Schiff weit draußen auf dem Meer ist, schickt Gott einen Sturm. Einen furchtbar schlimmen Sturm. Meterhoch schlagen die Wellen über das Schiff. Die Seeleute sind verzweifelt. Sie haben schon alles über Bord geworfen, was nur ging. Aber es hilft nichts. Die Wellen werden immer höher und höher. Bald wird das Schiff untergehen. »Jetzt hilft nur noch beten!«, rufen die Seeleute. »Jeder muss zu seinem Gott beten! Du auch, Jona!«
Da versteht Jona. Er sagt: »Ich kann nicht zu meinem Gott beten. Mein Gott hat den Sturm geschickt. Ich wollte vor ihm weglaufen, aber das geht nicht. Ihr müsst mich ins Meer werfen. Dann hört der Sturm auf.« – »Ins Meer?«, rufen die Seeleute entsetzt. »Aber dann ertrinkst du!« – »Es geht nicht anders«, antwortet Jona.
Da werfen die Seeleute Jona tatsächlich über Bord. Mitten hinein in die tosende See. Jona versinkt in den Wellen. Im gleichen Moment legt sich der Sturm. Die Seeleute sind gerettet.
Und Jona? Jona auch! Stellt euch vor: Gott hat nämlich nicht nur einen Sturm geschickt, sondern auch einen großen Fisch. Der verschluckt Jona. Jetzt ist Jona in Sicherheit. Im Bauch des Fisches kann ihm nichts geschehen. Gott hat Jona gerettet. Jetzt begreift Jona: Gott ist überall. Sogar am Ende der Welt. Jona betet und dankt Gott:
Material: Klangschale
Es war heiß. Die Sonne brannte. Jona schwitzte. Den ganzen Morgen hatte er seine Tiere versorgt, seine Schafe und Ziegen. Hatte ihnen Wasser gegeben, sie gemolken, alles versorgt. Jetzt war da noch die Milch in einem Beutel, nachher würde er die Milch zu Käse machen. Aber nicht jetzt. Jetzt brauchte er erst einmal eine Pause. Da stand ein Baum. Wie schön, Schatten! Jona machte es sich gemütlich. Endlich ausruhen. Endlich schlafen. Er legt sich hin. So konnte es bleiben!
(Klangschale)
»Jona!« Jona schreckte hoch. »War da was? Nein, ich glaube nicht.« Jona legte sich wieder hin. Er wollte doch schlafen. »Jona!« Oder doch? Aber hier ist doch niemand. Jona machte es sich wieder bequem. Er wollte sich doch ausruhen. »Jona!« Tatsächlich. Eine Stimme. Sie rief seinen Namen. »Wer ist da?«, fragte Jona. »Ich bin Gott«, sagte die Stimme. »Ich habe einen Auftrag für dich.« – »Aber ich wollte doch gerade schlafen«, erwiderte Jona. »Du kannst jetzt nicht schlafen.« – »Warum nicht? Ich bin müde. Ich will mich ausruhen. Das habe ich mir verdient.« – »Du musst nach Ninive.« – »Ninive?«, rief Jona entsetzt. »In Ninive sind alle böse. Das wissen doch alle! Die Menschen sind neidisch, geizig, sie denken nur an sich und wollen alles für sich haben. Da will niemand hin. Ich auch nicht!« – »Ich weiß, Jona«, antwortete Gott. »Genau das ist ja das Problem. Die Menschen in Ninive machen mich sehr traurig. Wenn ich ehrlich bin, sogar wütend. Sie sind böse. Sie sind gemein. Die Armen werden immer ärmer. Die Reichen immer reicher. Niemand kümmert sich um jemand anderen. Alle denken nur an sich selbst. Darum werde ich die Menschen von Ninive bestrafen. Ich werde Ninive zerstören. Das sollst du den Menschen in Ninive sagen. Du musst nach Ninive gehen, Jona.«
Aber Jona wollte nicht nach Ninive. Auf keinen Fall. Er wollte nicht dahin, wo alle böse sind. Darum schlich er sich heimlich zum Hafen. Mit einem Schiff wollte er wegfahren. Bis ans Ende der Welt. Ganz weit weg von Gott. Jona wusste noch nicht, dass Gott überall ist. Auch am Ende der Welt. Aber er wird es noch erfahren.
Jona kletterte bis in den Bauch des Schiffes. Ganz nach unten. Das Schiff schaukelte sanft. Das Meer war ruhig. Jona machte es sich gemütlich. Endlich ausruhen. Endlich schlafen. Wunderbar. So konnte es bleiben.
Aber auf einmal schreckte Jona hoch. Das Schiff schaukelte nicht mehr, es schwankte. Das Meer war nicht mehr ruhig, sondern ein tosendes Chaos. Ein Sturm! Ein fürchterlicher, schrecklicher Sturm! »Wir gehen unter!«, schrien die Seeleute. »Wir werden alle sterben! Betet! Jeder zu seinem Gott. Jona, du auch!« In diesem Moment begriff Jona, was geschah. »Ich kann nicht beten«, sagte er kleinlaut. »Ich bin schuld. Mein Gott hat den Sturm geschickt. Werft mich über Bord.« »Dich? … Über Bord? … Aber dann ertrinkst du!«, brüllten die Seeleute gegen den Wind. »Es muss sein«, schrie Jona zurück. Da nahmen die Seeleute Jona schweren Herzens und warfen ihn über Bord. Hinein in die tosende Flut.
Jona versank im Wasser und das Meer beruhigte sich. Die Seeleute waren gerettet. Bestimmt waren sie froh. Bestimmt beteten sie und dankten ihrem Gott dafür. Und Jona? Jona sank immer tiefer, bis er dachte: »Tiefer geht es nicht mehr. Noch tiefer kann ich nicht sinken. Das ist jetzt tatsächlich das Ende der Welt. Jetzt sterbe ich.«
In dem Moment schickte Gott einen großen Fisch. Er verschluckte Jona und trug ihn in seinem Bauch in Sicherheit. Erst wusste Jona gar nicht, wie ihm geschah. Aber dann verstand er: »Gott hat mich gerettet.« Da lobte Jona Gott und betete: »Gott, du hast mich gerettet! Ich bin versunken im tiefen Meer. Ich war voller Angst. Ich dachte, ich sterbe. Aber du warst da und hast mich gehört. Du warst da und hast mich gerettet. Du bist überall, Gott. Ich danke dir!«
Drei Tage lang war Jona im Bauch des Fisches. Nach drei Tagen ließ der Fisch Jona frei. Da ging Jona nach Ninive.
Vorbilder: Die Menschen von Ninive werden zum Glaubensvorbild für Israel. Welche Glaubensvorbilder haben die Mitarbeitenden? Dazu können Bilder berühmter Personen in die Mitte gelegt werden. Sind darunter Vorbilder? Wenn ja, wer und warum? Wenn nein, warum nicht? Gibt es Vorbilder im Glauben? (z. B. Großeltern, Freunde …). Warum?
»Verdient«: Jona findet, die Menschen in Ninive haben keine Vergebung verdient. Was denken wir?
Ein Blatt mit dem Satz »Das habe ich mir verdient« wird in die Mitte gelegt. In Stichworten schreiben die Mitarbeitenden dazu, was sie meinen, sich verdient zu haben. Dann kommt ein zweites Blatt mit dem Satz »Das ist mir geschenkt« daneben. Auch hier wird in Stichworten notiert, was die Mitarbeitenden denken. Wird das erste Blatt durch das zweite hinterfragt? Was haben wir verdient, was ist uns geschenkt? Haben die Menschen in Ninive Vergebung »verdient«? Hat überhaupt jemand Vergebung verdient? Haben alle Menschen Vergebung verdient?
Für die Kinder gehört es zum Alltag, sich zu streiten und zu versöhnen. Eine Familie, eine Freundschaft, eine Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn Menschen bereit sind, Schuld einzugestehen und dafür um Vergebung zu bitten. Aber das ist nicht leicht. Die Menschen in Ninive können das und bereuen ihre Taten. Kinder müssen lernen, Abstand zu den eigenen Taten zu bekommen und eigene Schuld zuzugeben. Dabei hilft es nicht viel, Kinder dazu zu zwingen, um Entschuldigung zu bitten, wenn sie gar nicht verstehen, warum sie das tun sollen. Viel wichtiger ist es, dass die Kinder erfahren, dass es der Liebe der Eltern keinen Abbruch tut, wenn sie Schuld eingestehen. Kinder brauchen das Vertrauen, geliebt zu sein, auch wenn sie Fehler machen. Genau das erleben die Menschen in Ninive. Später erlebt es auch Jona.
Vorbereitung: Gemeinsam überlegen die Kinder: Wie bittet man jemanden um Entschuldigung? Was gehört dazu?
Die Menschen in Ninive kehren um. Sie wollen neu anfangen. Was könnten sie zu Gott sagen?
Jeweils zwei Kinder (ein größeres und ein kleineres) schreiben einen Satz, den die Leute von Ninive Gott sagen könnten. Wem das zu schwierig ist, überlegt sich einen Satz, den man zu jemanden sagen kann, wenn einem etwas leidtut. Die Sätze werden auf gelbe Papierstreifen geschrieben.
Gott, wir gehören zu dir. Du hast uns lieb.
Aber manchmal tun wir schlimme Dinge.
Oft wollen wir das gar nicht und tun es trotzdem. Wir bitten dich um Entschuldigung.
(Die Sätze werden nach und nach vorgelesen und als Strahlen um die Kerze gelegt. Wenn Kinder nicht lesen wollen/können, übernehmen das die Mitarbeitenden.)
Du vergibst uns, Gott. Danke. Amen.
(Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«, Seite 164) Gemeinsam wird überlegt, was Menschen alles tun, das Gott nicht gefällt. Das wird mit blauen Stiften in Wellenform als »Chaos-Wasser« um den Fisch herum geschrieben. Die gelben Papierstreifen (Gebet) als Sonnenstrahlen auf das Plakat kleben.
Einen Parcours (aus Stühlen, Tischen, Decken …) aufbauen, der in einer Sackkasse endet. Wenn die Kinder den Parcours gehen, merken sie, dass sie umkehren müssen. Anschließend Gespräch: »Wie habt ihr euch gefühlt, als es nicht weiterging?«, »Was wäre, wenn ihr nicht hättet umkehren können? Was würde passieren?«
Mit den Kindern ins Gespräch kommen, warum es wichtig ist, um Entschuldigung zu bitten: Was ist dazu nötig? Warum ist es manchmal leichter, manchmal schwerer? Was hilft dabei? Wann hat sich jemand bei euch entschuldigt? Wie hat sich das angefühlt? Konntet ihr die Bitte um Entschuldigung annehmen?
Blatt mit »Wendeverbot« in die Mitte legen: Was bedeutet das Schild? Warum ist für Jona eine Umkehr für Ninive nicht möglich? Wie würde es uns an Jonas Stelle gehen? Gibt es Dinge, die nicht zu entschuldigen sind? Was ist, wenn es dabei um mich selbst geht und es mir wirklich leidtut? Wie ist das dann, zu hören: »Ich nehme deine Entschuldigung nicht an.«?
Das Verkehrszeichen können Sie bei evkiki.de kostenfrei und druckfertig herunterladen.
Alternative: »Stummes Gespräch«
Verschiedene Satzanfänge zum Thema »Vergebung« stehen auf DIN-A3-Blättern: »Zur Vergebung gehört …«, »Buße ist …«, »Das kann ich nicht entschuldigen, weil …«, »Wenn man sich entschuldigt, muss man …« Die Kinder schreiben stumm ihre Gedanken dazu und können auch anderes schriftlich (!) kommentieren und ertänzen. Es kann nichts durchgestrichen werden, was von anderen ist.
Manchmal tun Menschen schlimme Dinge und denken gar nicht darüber nach. Manchmal aber merken sie: Das war falsch. Dann ist es gut, wenn man wieder von vorn anfangen kann. Wenn man sich entschuldigt und die/der andere sagt: »Ja, jetzt ist alles wieder gut.« So wie in unserer Geschichte. Hört zu.
Erinnert ihr euch an Jona? Er ist vor Gott weggelaufen. Auf einem Schiff wollte er wegfahren. Denn er wollte nicht tun, was Gott ihm aufgetragen hatte. Nach Ninive sollte er gehen. Aber er wollte nicht. »Die hören doch sowieso nicht auf mich! Die sind so böse, die wollen doch alles kaputtmachen!« Dann kamen der Sturm und der Fisch. Der Fisch verschluckte Jona und rettete ihn.
Drei Tage sind seitdem vergangen. Nach drei Tagen spuckt der Fisch Jona aus. Jona klopft sich den Sand von den Kleidern. Er steht auf und geht los. Nach Ninive. Er weiß, er muss da hin. Wirklich. Gott braucht ihn. Einer muss es den Leuten von Ninive sagen: Dass sie viel zu böse sind und dass Gott darum ihre Stadt zerstören wird.
Eine ganze Weile ist Jona unterwegs. Dann taucht am Horizont die Stadt Ninive auf. Die Stadtmauer ist riesig. Staunend geht Jona durch das große Stadttor hindurch. So schöne Mosaikbilder an den Mauern hat er noch nicht gesehen. Aus blauen Edelsteinen sind sie.
Und dann die Häuser in der Stadt! Wie Paläste. Mit geschmückten Säulen. Und die großen Türen mit herrlichen Schnitzereien. Unglaublich. Und die Menschen! Wunderschöne Frauen, Männer mit Turbanen auf dem Kopf, Kinder in bunten Kleidern. Aber Jona sieht auch anderes: Bettelnde Kinder. Traurige Frauen. Arme Männer. Armselige Hütten. Staub und Dreck.
Jona schaut sich alles an. Dann stellt er sich auf den Markplatz. Alle sollen ihn hören. Er holt tief Luft und dann sagt er: »Ihr seid böse. Eure Stadt wird untergehen. Gott hat es so beschlossen. Ihr habt noch vierzig Tage. Dann wird Gott Ninive zerstören.«
Dann geht Jona wieder aus der Stadt. Durch die schönen Straßen. Vorbei an den prächtigen Häusern. Durch das riesige Tor. Er geht bis zu einem Hügel. Steigt hinauf und wartet er ab. Vierzig Tage lang.
Die Menschen in der Stadt aber haben Angst. »Was sollen wir tun?« – »Gott hat recht.« – »Wir waren böse.« – »Es tut uns leid!«
Da ruft der König alle zusammen: »Kleidet euch in Sack und Asche. Betet. Bittet Gott um Verzeihung. Wer weiß, vielleicht haben wir noch eine Chance.« Das tun die Menschen. Sie ändern ihr Leben. Sie beten. Sie bitten Gott um Vergebung. Sie sagen Gott, dass es ihnen leidtut. Sie sagen Gott, dass sie ab jetzt anders leben wollen.
Ob Gott sie hört? Aber den Jona im Fisch hat er ja auch gehört. Vielleicht hört Gott dann auch die Leute von Ninive.
Jona wartet auf den Untergang der Stadt. Er sieht, dass die Leute traurig sind, er sieht, dass sie beten. Aber er denkt sich: »Das hätte euch früher einfallen sollen. Jetzt ist es zu spät. Jetzt werdet ihr sehen, was ihr davon habt. Gott bestraft euch.« Ob Jona Recht hat?
Die seitherigen Geschehnisse kurz erinnern.
Jona stand auf. Klopfte sich den Sand von den Kleidern und machte sich auf den Weg. Nach Ninive. In die große, böse Stadt, zu den schrecklichen, furchtbaren Menschen.
Drei Tage braucht man, um die Stadt Ninive zu durchqueren. Es gibt viel zu sehen: Das große Tor am Eingang der Stadt. Mit bunten Steinen geschmückt. Götterbilder an den Wänden. Der Drache des Gottes Marduk. Der Löwe der Göttin Ischtar. Der Stier des Adad. Häuser wie Paläste. Geschmückte Frauen, die von Sklaven in Sänften getragen werden. Ein großer Markt mit vielen Köstlichkeiten: Oliven, Datteln, Gerstenbier. Auch kostbare Stoffe und herrlicher Schmuck.
Jona kann aber auch anderes sehen: Bettler, die im Staub sitzen. Hungrige Kinder. Kranke Menschen, die ein schlimmes Leben haben.
Drei Tage sah sich Jona das alles an. Schön war es und schrecklich. Herrlich und furchtbar. Drei Tage in Ninive. Im Fisch hatten ihm die drei Tage besser gefallen. Da hatte er sich wenigstens sicher gefühlt. Drei Tage lang überlegte Jona, was er den Leuten in Ninive sagt. Je länger er sich die Stadt ansah, desto wütender wurde er. Die Leute waren wirklich sehr böse. Das war kaum zu ertragen. So viel Reichtum auf der einen, so viel Armut auf der anderen Seite. Das musste Konsequenzen haben. Ja, Gott hatte völlig recht. So ging es nicht weiter. Das würde er den Leuten sagen. Sehr, sehr deutlich. »Da muss jemand wirklich mal die Karten offen auf den Tisch legen. Es ist doch gut, dass ich jetzt hier bin. Ich werde denen mal sagen, was Sache ist«, so dachte Jona.
Am dritten Tag stellte sich Jona schließlich auf den Marktplatz. Er hatte sich seine Rede genau überlegt. Jedes einzelne Wort hatte er sich zurechtgelegt. Die Menschen in Ninive sollten es nur hören, was er ihnen alles zu sagen hatte. Sie hatten es nicht besser verdient. Aber als Jona den Mund öffnete, da kam etwas ganz anderes heraus. Jona wusste selbst nicht, warum. Doch er sagte nur einen einzigen Satz: »Es sind noch vierzig Tage, dann wird Ninive untergehen.« Ein Satz. Mehr nicht. Aber der reichte. Jona sah die entsetzten Gesichter. Voller Angst. Voller Erschrecken.
Jona dachte: »Sie haben es verstanden. Gut so. Ich habe meine Aufgabe erledigt.« Langsam ging er hinaus aus der Stadt. Sah sich noch einmal um. Immerhin würde es die Stadt ja nur noch vierzig Tage lang geben. »Schade eigentlich«, dachte Jona. »Schön ist sie ja schon, aber … naja, zu spät.«
Jona stieg auf einen Hügel vor der Stadt. Hier war ein guter Platz zum Warten. Von hier aus würde er gut sehen können, wenn Gott Ninive zerstört. Ob er vielleicht ein Erdbeben schickt? Oder ein Feuer? Oder einen Sturm? Gar eine große Flut? Jona war gespannt. Er wollte unbedingt dabei sein, wenn es geschah. Aber noch dauerte es ja ein bisschen. Jona machte es sich gemütlich. Endlich ausruhen. Endlich schlafen. Er legte sich hin. So konnte es bleiben.
Und die Leute von Ninive? Sie hatten Angst. Denn sie hatten es wirklich begriffen, dass sie Böses getan hatten. Dass es falsch war, was sie gemacht haben. Sie dachten: »Jona hat recht.« – »Ja, ich habe mich immer nur um mich selbst gekümmert.« – »Die anderen waren mir immer egal.« – »Schau, da sind tatsächlich welche, die haben gar nichts zu essen. Das darf nicht sein.«
»Wir müssen umkehren!«, ließ der König ausrufen. »Alle müssen ihre bösen Taten bereuen. Alle sollen in Sack und Asche gehen. Betet zu Gott! Tag und Nacht! Vielleicht wird Gott uns vergeben. Lasst uns die Hoffnung nicht aufgeben!«
Das taten die Leute von Ninive. Die reichen Frauen und die armen Kinder. Die klugen Priester und die einfachen Töpfer. Sie alle kleideten sich in Sack und Asche. Sie beteten um Vergebung. Sie hofften. Und warteten. Ob es helfen würde? Ob Gott ihnen vergeben könnte? Oder war ihre Schuld doch zu groß?
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Hier gibt es die Datei für die Einheit König, Sack und große Umkehr zur Kreativen Umsetzung der Geschichte, Vergebung für Ältere zum Herunterladen.
Viel Spaß.
So, wie ich bin, komme ich zu dir (LH 2, 210);
Herr, ich komme zu dir (MKL3, 15);
Da wohnt ein Sehnen tief ins uns (WortLaute. Liederheft zum EG RWL, 85);
Bist zu uns wie ein Vater (KuS 240/LHE 70);
Mein Gott, das muss anders werden (KuS 443/LJ 598/KG 194/LH 18/MKL 24);
Weinen und Klagen (LHE 24);
Hier bin ich, Gott, so wie ich bin.
Was ich denke, was ich mir wünsche, worüber ich mich freue –
all das weißt du.
Du siehst auch, wo etwas nicht gut ist in meinem Leben.
Auch meine Fehler und meine Schuld liegen offen vor dir.
Umgib mich mit deiner Güte, wie mit einem Mantel.
Lass mich spüren, dass du mir nahe bist und mich trotzdem liebst.
Hier bin ich, Gott, so wie ich bin.
Hier sind wir, Gott, mit allem, was zu uns gehört.
Kehrvers: So, wie ich bin, komme ich zu dir.
Gott, sieh mich freundlich an!
Gut und barmherzig bist du.
Ich möchte so gerne alles richtig machen,
doch oft gelingt mir das nicht.
Ich mache Fehler und tue anderen weh.
Ja, ich kann richtig gemein sein!
Kehrvers: So, wie ich bin, komme ich zu dir.
Manchmal bin ich absichtlich böse,
und nachher schäme ich mich dafür.
Ich habe ein schlechtes Gewissen.
Ich versuche, die Schuld auf andere zu schieben:
»Ich war’s nicht! Der war’s, die war’s!«
Kehrvers: So, wie ich bin, komme ich zu dir.
Manchmal passiert es einfach:
Ich tue Böses in deinen Augen,
auch wenn ich es gar nicht will.
Dann ist das Böse wie eine dunkle Macht,
die mich einfach packt und mitreißt.
Ich möchte das Böse von mir wegschieben
und so tun, als wäre alles gut.
Aber du siehst in mein Herz
und dann weißt du: Nichts ist gut!
Kehrvers: So, wie ich bin, komme ich zu dir.
Lass mich zu dem stehen, was ich getan habe
und einsehen, was ich falsch gemacht habe.
Wie kann ich es wieder gut machen?
Ich bitte dich, Gott: Vergib mir meine Schuld!
Schick mich nicht weg, sondern hilf mir!
Kehrvers: So, wie ich bin, komme ich zu dir.
Du nagelst mich nicht fest auf meine Fehler.
Zu dir kann ich kommen, so wie ich bin.
Du hast mich trotzdem lieb.
Gib mir ein reines Herz und gute Gedanken,
dann wird mein Leben gut. Amen.
Dieses existenzielle Thema legt nahe, immer wieder die eigenen Erfahrungen und Fragen der Kinder ins Spiel zu bringen und mit den Kindern zu theologisieren. Methodisch können dabei verschiedene kreative Impulse Hilfestellung leisten. Anregungen dazu finden sich bei den einzelnen Sonntagen.
Birgit Brügge
Das Mitmachheft im Kindergottesdienst
2-2023
Die »Vertreibung aus dem Paradies« (1. Mose 3) ist Ausgangspunkt der Inhalte dieses Heftes. Dabei wird sowohl auf die paradiesische Zeit zurückgeblickt, es wird der Ist-Zustand der Welt und der Blick auf das Heute/Hier/Jetzt in den Blick genommen wie auch ein Ausblick gemacht auf die Zeit, in der alles sein wird, wie von Gott gedacht.
Hier der Hinweis auf die Für-Dich!-Werkstatt. Sie enthält konkrete Hinweise und Impulse, das »Für Dich!«-Heft sowohl im monatlichen wie auch im wöchentlichen Kindergottesdienst gewinnbringend für Kinder und Mitarbeitende einzusetzen.
Kostenfrei öffnen oder zum Bearbeiten herunterladen unter:
Hier geht es weiter zur Einheit des 5. März 2023.
Hier geht es weiter zur Einheit des 12. März 2023.
Hier geht es weiter zur Einheit des 19. März 2023.
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Hier geht es zum Monatsgottesdienst Februar 2023.
Petra Lefin, aus Kamishibai-Bildkarten-Set »Ester hilft ihrem Volk«, © 2020 Don Bosco Medien GmbH, München
Woher Ester ihren Mut und ihre Glaubenskraft bekommt, erzählt die Geschichte nicht. In der ganzen Ester-Erzählung ist nur ein einziges Mal von Gott die Rede. Wir können jedoch davon ausgehen, dass sie als Jüdin aus den Geschichten von Gott*Ewige lebt.
Dieses Fürbittengebet bezieht sich auf die grundlegende Segenszusage von Gott*Ewige:
»Wir sind gesegnet und unser Handeln kann Segen für andere sein.« Dieses Versprechen wird als Kehrvers gesprochen.
Außerdem braucht es Ratschen, Rasseln, Kochtöpfe, … mit denen Kinder bei »Alle machen Lärm« gemeinsam Lärm machen.
Gott*Ewige, wir brauchen Mut.
Es kann so nicht weitergehen.
Zu viele Bäume sterben.
Viele Menschen haben Angst und Sorgen.
Kinder werden gar nicht ernst genommen.
(Aufzählung evtl. durch Aktuelles ersetzen)
Wir Kinder wollen gehört werden.
Von dir. Und von den Menschen,
die Entscheidungen treffen.
In der Kita, in der Schule, in der Politik und in der Kirchengemeinde.
Alle machen Lärm.
Wir bitten dich um Segen und gesegnetes Handeln.
Für die Natur, die Bäume und die Tiere.
Gott verspricht: »Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein.«
Für den Frieden und alle, die vor einem Krieg fliehen müssen.
Gott verspricht: »Ich will dich segnen …«
Für Mitbestimmung von uns Kindern in den Kitas und in der Schule.
Gott verspricht: »Ich will dich segnen …«
Für … (hier Gebetsbitten der Kinder aufnehmen)
Gott verspricht: »Ich will dich segnen …«
Wir Kinder wollen gehört werden.
Von dir, Gott*Ewige. Und von den Menschen, die Entscheidungen treffen.
Alle machen Lärm. Amen.
Mit Sara und mit Abraham
Diese Reihe lebt ganz von der Spannung der Ester-Geschichte. Deshalb ist es wichtig, sie gut vorzubereiten. Alle drei Geschichten gehören zusammen und sind aus: Superfood Bibelgeschichten. Geschichtenzeit zu Hause, im Kindergottesdienst, in der Kita, Natalie Ende, Lisa Neuhaus (Hrsg.), Zentrum Verkündigung der EKHN, Frankfurt am Main 2020
Natalie Ende
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Hier geht es zur Einheit des 19. Februar 2023.
Hier geht es zur Einheit des 26. Februar 2023.
Ein Rezept der Autorin für Dattelkekse können Sie hier kostenfrei herunterladen.
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