Kommt über folgende Fragen miteinander ins Gespräch:
Siehe hierzu auch »Zur ganzen Reihe«, Seite 275.
Schenk uns Weisheit (KuS 436);
Segne uns mit der Weite des Himmels
(KuS 182, KG 142);
Gib uns Ohren, die hören
(KuS 496, KG 195, Wwdl 42)
Guter Gott,
manchmal träume ich von schönen Dingen oder Erlebnissen. Dann bin ich ganz froh.
Aber manchmal träume ich auch von schlimmen Dingen.
Erlebnisse, die mir Angst machen.
Dann bin ich traurig und weiß nicht, was ich tun soll.
Da ist es gut, wenn es Menschen gibt,
denen ich meine Träume erzählen kann.
Manchmal fehlt mir der Mut,
schwierige Aufgaben zu übernehmen.
Da hilft es mir, wenn meine Freunde
oder Eltern zu mir sagen: »Du schaffst das!«
Dann wird es plötzlich ganz einfach und leicht.
In eine große Denkblase Träume malen/schreiben/kleben. Die Denkblase kann mit Zuckerkreide, Glitzerstiften, Pailletten gestaltet sein.
Rezept für Zuckerkreide: Für jede Farbe eine eigene Schüssel verwenden; in ca. 150 ml Wasser 3–4 EL Zucker auflösen, einzelne Kreidestücke in die Lösung geben, warten, bis sie sich vollgesogen haben und zu Boden sinken (ca. 10–15 Minuten). Herausnehmen und damit malten. Die Farben kommen besonders gut auf dunklem Hintergrund zur Geltung.
Zur feierlichen Einsetzung von Josef zum Stellvertreter des Pharaos. In verschiedenen Kleingruppen wird das Fest vorbereitet: Jubelnde Menge; Tanz einüben; Raum dekorieren; Essen zubereiten; Josef auf einem »Wagen« durch die Menge ziehen …
Z. B. mit Streifen aus Goldpapier Josefs Kette kleben.
Z. B.: Dunkle Tücher für die Sorgen, Angst, unerklärbaren Träume des Pharaos; helle Tücher für Josefs Traumdeutung, seine Hilfe, Um- und Voraussicht, mit der die Menschen vor der Hungersnot bewahrt werden.
Dazu können Naturmaterialien gesammelt werden.
Einige Fänger/innen (= magere Kühe) fangen die anderen Kinder (= fette Kühe). Wer gefangen wird, legt sich auf den Boden und kann nur befreit werden, wenn er von einer »fetten Kuh« abgeschlagen und wieder befreit wird.
Der Mundschenk des Pharaos ist jetzt frei. Er ist wieder zurück am Hof des Pharaos. Er hat Josef wohl vergessen. Am Anfang hat Josef jeden Tag gehofft, dass er auch aus dem Gefängnis kommen würde. Aber jetzt sind schon viele Monate vergangen. Im Gefängnis hilft Josef, das Essen an die anderen Gefangenen zu verteilen. Der Gefängnisaufseher merkt schnell, dass er sich auf Josef verlassen kann.
Aber der Mundschenk des Pharaos hat ihn nicht vergessen. Deshalb wird Josef zum Pharao gerufen. Zuerst bekommt Josef neue Kleidung und er muss sich waschen. Er weiß noch nicht, warum er von der Leibwache des Pharaos abgeholt wird.
Josef fragt sich, ob Potifar etwas damit zu tun hat? Aber es ist bestimmt nichts Schlimmes, sonst hätte er doch keine frische Kleidung bekommen. Und dann kniet er vor dem Pharao. Der lässt ihn aufstehen und spricht: „Mein Mundschenk hat gesagt, dass Gott mit dir ist und du es verstehst, Träume zu deuten? Meine Traumdeuter taugen nichts. Sie haben keine Vorstellung von dem, was meine Träume bedeuten. Du bist der Einzige, der mir noch helfen kann. Ich kann keine Nacht mehr schlafen, weil ich mir große Sorgen mache. Höre also meinen Traum:
»Sieben magere Kühe steigen aus dem Nil und fressen sieben fette Kühe auf, die am Ufer weiden. Und sieben vertrocknete Ähren verschlingen sieben Ähren, die voller Körner sind. Was bedeutet das?« Josef antwortet dem Pharao: »Gott will dir sagen: Nach sieben Jahren, in denen mehr wächst, als gebraucht wird, kommen sieben Jahre, in denen nichts mehr wächst. Eine große Hungersnot wird dann sein. Suche dir einen Mann, der Vorräte sammelt. Und der alles so einteilt, dass dein Volk auch in den sieben mageren Jahren nicht hungern muss.«
Der Pharao sieht Josef an und sagt: »Du bist der Mann. Du bist ab sofort mein Stellvertreter. Kümmere dich um alles.« Dann schenkt er ihm seinen Ring, eine Kette und neue Kleidung. Josef ist jetzt ein freier Mann. Alle in Ägypten sollen sehen und hören, dass Josef der zweitmächtigste Mann im Land ist, gleich nach dem Pharao. Deshalb wird er auf einem Wagen durch Ägypten gefahren. Alle Menschen verbeugen sich vor ihm und jubeln ihm zu.
Als Josef von seiner Reise zurückkommt, heiratet er. Mit seiner Frau zusammen hat er zwei Söhne. Sie wohnen gemeinsam in einem großen, schönen Haus. Jetzt ist fast alles wieder gut in Josefs Leben.
Jetzt ist es schon fast zwei Jahre her, dass Josef dem Mundschenk den Traum gedeutet hat. Für den Mundschenk ging es gut aus. Er ist wieder am Hof des Pharaos. Aber Josef ist noch immer im Gefängnis. Ob der Mundschenk ihn vergessen hat? Josef kann nichts daran ändern. Das Einzige, was er tun kann: sein Leben so annehmen, wie es ist. Mit aller Ungerechtigkeit. Aber auch in dem Wissen, dass Gott einen Plan für ihn hat.
Der Gefängnisaufseher merkt schnell, dass Josef ein ehrlicher Mensch ist. Er vertraut ihm immer mehr Aufgaben an. So darf er zu jedem Gefangenen gehen, ihnen das Essen bringen und mit allen reden. Heute ist wieder so ein Tag. Josef will gerade das Essen austeilen, als er zum Gefängnisaufseher gerufen wird. »Zieh das hier an. Aber wasche dich zuerst.« Josef blickt fragend auf die Kleidungsstücke. »Was ist passiert?«, will Josef wissen. »Du sollst zum Pharao kommen!« Josef erstarrt. Zum Pharao? Was soll ich denn da? Ich habe doch nichts getan? Ein wenig Angst hat Josef schon. Der Pharao, der mächtigste Mann in Ägypten, ruft ihn zu sich. Auf dem Weg zum Palast des Pharaos überlegt Josef, was passieren kann. Hat Potifar sich etwa beim Pharao über ihn beschwert? Aber er ist doch schon zwei Jahre lang im Gefängnis. Oder hat er den Gefängnisaufseher verärgert? Oder hat es damit zu tun, dass er dem Mundschenk und dem Bäcker die Träume gedeutet hat, obwohl er kein offizieller Traumdeuter ist? Ist Träume-Deuten in Ägypten verboten? Die Gedanken rasen durch Josefs Kopf. Ihm ist ganz schön mulmig zumute.
Tief verbeugt sich Josef vor dem Pharao. Der sitzt auf seinem Thron, von der Leibwache umgeben. »Erhebe dich!«, sagt der Pharao. Josef erstarrt. Direkt neben dem Pharao steht Potifar. Aber der schaut ihn unbeteiligt an. Ob er mich noch kennt? Ob er der Grund ist, warum ich jetzt hier bin? Der Pharao erklärt Josef: »Ich habe jede Nacht den gleichen Traum. Und keiner kann mir sagen, was er bedeutet. Alle Traumdeuter aus Ägypten sind ratlos. Ich kann keine Nacht mehr schlafen. Da erzählte mir mein Mundschenk von seinem Traum und dass du ihn gedeutet hast. Deshalb bist du hier. Deute mir meine Träume!« Josef sieht den Pharao an. Er traut sich nicht, etwas zu sagen. Da spricht der Pharao weiter: »Höre meinen Traum: Aus dem Nil steigen immer sieben fette Kühe und danach sieben magere Kühe. Diese fressen die fetten Kühe auf. Und sieben vertrocknete Ähren steigen aus dem Nil und verschlingen sieben dicke Ähren, die voller Körner sind. Was bedeutet das?« Josef überlegt. Er vertraut darauf, dass Gott ihm die richtigen Worte in den Mund legt. »Die beiden Träume bedeuten das Gleiche. Gott möchte dir etwas mit ihnen mitteilen: Die sieben fetten Kühe und dicken Ähren bedeuten, dass sieben gute Erntejahre kommen. Es wird alles im Überfluss geben. So viel wird auf den Feldern wachsen, dass ihr es nicht aufessen könnt. Die sieben mageren Kühe und vertrockneten Ähren bedeuten, dass danach sieben Jahre kommen, in denen nichts auf den Feldern gedeiht. Eine große Hungersnot wird über Ägypten kommen.«
Der Pharao sieht Josef an. »Was soll ich tun?«, fragt er. Und Josef antwortet: »Such einen Mann, der über alles wacht. Der Vorräte anlegen lässt, damit ihr auch während der Hungersnot gut leben könnt. Suche nach einem klugen Mann, der vorausschauend handelt.«
Der Pharao sagt: »Ich habe diesen Mann schon gefunden. Du sollst mein Stellvertreter sein und über alles und jeden in Ägypten herrschen. Nur ich stehe über dir. Und als Zeichen dafür, dass du frei bist, bekommt du neue Kleidung, meinen Ring und eine goldene Kette. Alles, was du befiehlst, soll getan werden.« Der Pharao lässt Diener kommen, die Josef neu einkleiden. Danach fährt ein Wagen vor, in dem Josef durch ganz Ägypten kutschiert wird. Alle sollen sich vor ihm verbeugen und ihn als Stellvertreter des Pharaos anerkennen.
Josef muss nicht mehr ins Gefängnis zurück. Er braucht auch keine Angst mehr vor Potifar haben. Er ist jetzt der zweitmächtigste Mann in ganz Ägypten, gleich nach dem Pharao. Josef heiratet, und die beiden bekommen zwei Söhne. Mit seiner Familie lebt Josef in einem großen Haus. Jetzt ist sein Leben fast wieder ganz in Ordnung.
– zum Bemalen und Gestalten
Die Kinder können mit viel Kreativität und unterschiedlichen Materialien (Farben, Perlen, Glitzer, Naturmaterial, Papier, Schnipsel …) einen schönen Dekoartikel für Strauß, Lampe oder Wand herstellen.
Tipp: Mit einem scharfen Messer kann das Herz in zwei Hälften geteilt und diese dann einzeln an der Wand befestigt werden.
1,95 € (ab 10 Ex. je 1,70 €);
Im Zentrum soll für die Kinder das Staunen sein, dass Jesus einen Menschen für sich gewinnt, der seine Freundinnen und Freunde (und damit ihn selbst) verfolgt. Jesus wendet sich dem zu, der ihn hasst. Jesus sieht, was in Paulus steckt und hat mit ihm etwas vor.
Im Hinblick auf die Kinder heißt das: Gott weiß, was in mir steckt. Gott hat mit mir etwas vor. Möglicherweise etwas, von dem ich (noch) nichts weiß und noch ahne.
Wenn Jesus sich so einem wie Paulus zuwendet, dann ist es auch möglich, dass er sich jedem anderen Menschen zuwendet. Diese Botschaft vermittelt Hoffnung und Zuversicht.
Heute sagt Gott ‚ja‘ zu dir (KuS 264).
Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«;
heute die Verse 1–10 (BasisBibel).
Der Autor verweist hier auf das Kamishibai-Bildkarten-Set Paulus wird Apostel.
Die Infos dazu finden Sie hier:
Paulus wird Apostel Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater
Der Autor der Reihe verweist für diesen Sonntag auf dieses Bildkarten-Set, das die Bekehrung des Saulus erzählt.
Besonders die Illustrationen 5 bis 8 eignen sich hervorragend, die erzählten Ereignisse zu vertiefen, ist Frank Steiner überzeugt.
11 Illustrationen, fester Karton, vollständig ausgearbeitete Textvorlage zu jedem Bild.
Saulus lernt am Jerusalemer Tempel, was es heißt, gottesfürchtig zu leben. Er ärgert sich sehr über die neue und immerzu wachsende Gruppe der Christen, die seiner Meinung nach den Glauben verraten. Der junge Mann will alles tun, damit die Christen aufhören, ihre Botschaft weiterzuverbreiten. Als er nach Damaskus reist, begegnet ihm der auferstandene Jesus. Auf einmal beginnt Paulus zu verstehen und wird einer der begeistertsten Anhänger von Jesus.
Einseitig bedruckt auf festem Karton (300g), mit Textvorlage zu jedem Bild. Es kann frei erzählt werden oder mit Hilfe dieser Textvorlage.
Für Kinderkirche, Kindergarten und Grundschule gleicherweise geeignet (3 – 8 Jahre). Die Bildkarten werden in den Einsteck-Rahmen des Kamishibais (A3, Artikel 568, 1531) eingeschoben, so dass das Bild nach vorne zu den Kindern hin zeigt.
Wenn möglich, den Raum etwas abdunkeln. Mit einer Taschenlampe werden zunächst verschiedene Dinge ausprobiert: Kreise an die Wand malen, auf die Hände der Kinder leuchten, die Lampe mit der Hand ab- und wieder aufdecken, verschiedene Schatten werfen … Im Anschluss daran die Erzählung beginnen:
Von einem viel helleren Licht als dem dieser Taschenlampe wurde Saulus geblendet. Er war unterwegs nach Damaskus. Plötzlich traf ihn dieses unglaublich helle Licht vom Himmel. Saulus legte einen Arm vor seine Augen, um sich gegen dieses Licht zu schützen. Doch dabei kam er ins Stolpern und fiel auf den Boden. In diesem Augenblick ertönte von irgendwo her eine Stimme: »Saulus, Saulus, warum bist du hinter mir her?« Mit zitternder Stimme fragte Saulus: »Wer bist du?« Dabei sah Saulus sich um. Doch er sah niemanden. »Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf! Geh in die Stadt, die vor dir liegt. Dort wird man dir sagen, was du tun sollst.« Dann verschwand das blendende Licht genauso schnell, wie es aufgeleuchtet war.
Saulus stand auf, doch sehen konnte er nichts. Er war durch das helle Licht blind geworden. Die Menschen, die mit Saulus unterwegs waren, nahmen ihn an der Hand. In Damaskus fanden sie ein Zimmer für Saulus. Dort wartete er. Drei Tage. Er aß nichts und trank nichts. Saulus dachte über das nach, was er bisher getan hatte. Und er betete. Saulus dachte an seine Wut. Seine Wut auf alle, die an Jesus glauben. Seine Wut auf alle, die sagen: »Jesus ist Gottes Sohn.« Seine Wut auf alle, die erzählen: »Jesus ist auferstanden und lebt.« Saulus schüttelte den Kopf. Das war so unglaublich. Und doch: Jesus hat zu ihm gesprochen. Er lebt tatsächlich. Die Christinnen und Christen haben recht.
Als Saulus so nachdachte und betete, klopfte es an die Tür seines Zimmers. »Herein!«, rief Saulus. Die Tür wurde vorsichtig aufgemacht. Das konnte Saulus ebenso hören wie die Schritte eines Menschen, der langsam in das Zimmer kam. »Ich bin Hananias«, sagte eine Männerstimme. Saulus erschrak, als er den Namen hörte. Denn er wusste: Hananias ist einer der Freunde von Jesus. Warum kam Hananias zu ihm, zu dem Mann, der alle Freunde von Jesus umringen wollte? Unsicher fragte Saulus nach: »Hananias?« – »Ja, ich bin’s. Jesus hat mich zu dir geschickt. Er ist dir vor der Stadt in einem Licht begegnet. Du sollst wieder sehen können.«
Von einem Augenblick auf den anderen konnte Saulus wieder sehen.
Da sagte Hananias: »Jesus hat mir noch einen zweiten Auftrag gegeben.« Er legte Saulus die Hände auf den Kopf und sagte: »Jesus hat Großes mit dir vor. Du sollst im Auftrag von Jesus durch die ganze Welt ziehen. Du sollst den Menschen von Jesus erzählen. Für diese Aufgabe gibt Jesus dir den Heiligen Geist. Der gibt dir Kraft und macht dich mutig. Er schenkt dir die richtigen Worte und guten Ideen, um den Menschen von Jesus zu erzählen.«
Als Saulus diese Worte hörte, wurde ihm warm ums Herz. Obwohl er diesen Jesus nicht ausstehen konnte, hatte Jesus dennoch etwas mit ihm vor. Obwohl Saulus die Freunde von Jesus umbringen wollte, kam Jesus auf ihn zu.
Wie großartig Jesus doch ist! Er hat gesehen, was in Saulus steckte.
Saulus war so sehr in seine Gedanken versunken, dass er Hananias vergaß. »Hey, Saulus«, sagte Hananias, »du gehörst jetzt zu Jesus. Lass dich taufen.« – »Ja!«, sagte Saulus.
Hananias ging mit Saulus zum Fluss. Dort tauchte er Saulus dreimal unter Wasser und sagte: »Ich taufe dich im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Von jetzt an sollst du nicht mehr Saulus, sondern Paulus heißen.«
Mit 3fach-Funktion und Aufdruck »Es werde LICHT«
Paulus hätte sich auf seinen Reisen wahrscheinlich oft über eine solche Lampe gefreut. Auch stehen bei uns die Sommerferien vor der Tür! Die Leuchte kann als Steh-, Lese- und Taschenlampe eingesetzt werden und hat einen schwenkbaren Bügel zum Tragen oder um sie aufzuhängen. Maße: 10 x 4 cm (geschlossen; 14 x 4 cm (auseinander-
gezogen).
€ 4,80 (ab 10 Ex. je € 4,50; ab 25 Ex. je € 3,90), inkl. Batterien;
Unabhängig sein von Batterien oder einer Stromverbindung: Nach einiger Zeit des »Pumpens« mit der Hand, leuchten die beiden LED-Lampen.
€ 4,80 (ab 10 Ex. je € 4,50);
blau: Best.-Nr. 1717; rot: Best.-Nr. 1718
Die Dynamo-Taschenlampe ist immer schnell einsatzbereit: Nach einigen Sekunden „pumpen“ mit der Hand ist der Akku geladen –
und die zwei hellen LED-Lampen leuchten für mehrere Stunden. Die Lampe ist also stets schnell einsatzbereit. Es werden keine neuen
Batterien gebraucht und damit wird die Umwelt geschont. Der Aufdruck „Licht auf meine Weg“ erinnert an die Zusage aus Psalm 119.
Maße: 6 x 3 x 10,5 cm
Zur Erzählperson »Arzt« siehe »Zur ganzen Reihe«.
Hallo, ihr seid vielleicht überrascht, dass heute ein Arzt bei euch ist. Ich möchte euch heute nämlich aus meinem Leben erzählen. Ich habe auch zwei Bücher geschrieben. In dem einen Buch geht es um Jesus. Meine Erzählung über seine Geburt ist weltbekannt. In meinem zweiten Buch erzähle ich davon, was passiert ist, nachdem Jesus den Tod besiegt hat und zu Gott, seinem Vater, in den Himmel zurückgekehrt ist. Durch meine Bücher bin ich bekannt geworden und der eine oder die andere hat vielleicht schon mal meinen Namen gehört. Ich heiße Lukas.
In meinem zweiten Buch erzähle ich viel über Paulus. Ihn kannte ich besonders gut. Denn ich bin mit ihm viel auf Reisen gewesen. Ich zeige euch mal, wo Paulus so rumgereist ist (zeigt Karte vom östlichen Mittelmeer). Ich war nicht überall dabei, aber wenn ich dabei war erzählte Paulus viel aus seinem Leben. Eine Geschichte hat er besonders oft erzählt. Diese Geschichte erzähle ich euch heute:
Paulus war es sein Leben lang wichtig, Gott zu vertrauen und so zu leben, wie Gott es will. Das hatte er von seinen Eltern gelernt. Als er so 17 Jahre alt war, schickten seine Eltern Paulus aus seiner Heimatstadt Tarsus (Karte) nach Jerusalem (Karte). In Jerusalem studierte Paulus bei klugen und gelehrten Männern. Sie erklärten ihm die heiligen Schriften des jüdischen Volkes, unser Altes Testament, und sagten ihm, wie er am besten leben sollte. Paulus nahm es damit sehr genau. Keinen Millimeter wollte er davon abweichen.
Während Paulus dort studierte, hörte er von Jesus. Übrigens: Damals hatte Paulus noch einen anderen Namen. Er hieß Saulus. Wundert euch also nicht, wenn ich von Saulus erzähle.
Alles, was Saulus über Jesus Jesus hörte, ärgerte ihn fürchterlich, ja machte ihn richtig wütend. Dieser Jesus machte es den Menschen viel zu leicht. Unerhört fand Saulus es, dass Jesus behauptete, er sei Gottes Sohn. Gott selbst. Kein Mensch durfte so etwas behaupten. Saulus war dabei, als ein Stephanus, der sich um die Armen in der Gemeinde der Christinnen und Christen kümmerte, umgebracht wurde. Er wurde so lange mit Steinen beworfen, bis er tot war. Das gefiel Saulus gut. So sollte es allen Christinnen und Christen ergehen, meinte er.
Saulus hatte eine Idee. Er suchte sich einige Leute, die so dachten wie er. Zusätzlich besorgte er sich eine offizielle Bestätigung der wichtigsten Menschen in Jerusalem, dass es sein Auftrag sei, gegen Christinnen und Christen vorzugehen. Dann machte er sich mit seinen Männern auf den Weg nach Damaskus (Karte). Dort lebte eine große Gruppe von Christinnen und Christen. Saulus wollte diese Gruppe verhaften und vor Gericht stellen. Am besten sollten sie alle sterben, dachte Saulus. Voller Wut im Bauch ritt er so schnell wie möglich nach Damaskus.
Saulus kam zwar in Damaskus an, aber ganz anders, als er es ich vorgestellt hatte. Saulus und seine Leute hatten die Hügelkette Golan überquert. In der Ferne sahen sie Damaskus liegen. Die Abenddämmerung zog herauf, langsam wurde es dunkel. Plötzlich riss Saulus seine Hände schützend hoch. Ein helles, strahlendes Licht aus dem Himmel traf ihn. Seine Begleiter waren erstaunt. Sie verstanden nicht, warum Saulus die Hände hochriss. Sie hörten eine Stimme: »Saulus, warum verfolgst du mich?« Die Begleiter sahen sich verwirrt um. Doch es war niemand da. Wo kam diese Stimme nur her? Saulus fragte: »Wer bist du?« Die unbekannte Stimme antwortete: »Ich bin Jesus, den du verfolgst. Pass auf: Geh nach Damaskus. Dort wirst du erfahren, wie es mit dir weitergehen soll.« Das helle Licht erlosch. Es hatte Saulus so stark geblendet, dass er blind war. Seine Männer mussten ihn nach Damaskus führen.
In Damaskus fanden die Männer ein Zimmer für Saulus. Nun saß er dort und dachte über sich und sein Leben nach. Langsam dämmerte es Saulus, dass er sich gründlich geirrt und einen großen Fehler gemacht hatte. Er hatte es ja selbst erlebt, dass Jesus stärker war als der Tod und dass Gott die Taten und Worte von Jesus bestätigt hat. Saulus schüttelte seinen Kopf über sich selbst. Wie dumm war er nur gewesen. Saulus betete: »Gott, vergib mir, dass ich Jesus, deinen Sohn, verfolgt habe. Bitte schick mir jemanden, der mir von deinem Sohn Jesus erzählt.«
Einige Zeit später klopfte es an seiner Tür. »Herein!«, rief Saulus. Wer kam jetzt? Er erwartete doch niemanden. Saulus hörte, dass die Türe sehr langsam geöffnet wurde. »Bist du Saulus?«, fragte eine unbekannte Stimme. »Ja. Und wer bist du?«, fragte Saulus. »Ich bin Hananias. Jesus hat mir den Auftrag gegeben, zu dir zu kommen. Darf ich eintreten?« – »Ja, komm rein«, sagte Saulus. Hananias ging hinein und setzte sich. Dann sagte er: »Saulus, Jesus hat etwas mit dir vor. Deshalb hat er mich zu dir geschickt. Du sollst in die Welt hinausziehen und den Menschen von ihm, Jesus, erzählen. Dazu gibt Gott dir seinen Heiligen Geist.«
In diesem Augenblick fiel es Saulus wie Schuppen von den Augen. Er konnte wieder sehen. Einige Zeit blieb Saulus noch in Damaskus. Dann zog er los in die Welt.
Davon erzähle ich euch nächsten Sonntag.
Hier eignet sich das Saulus-Paulus-Lied von Rolf Krenzer (in: Das große Liederbuch. 135 religiöse Lieder für Kindergarten, Schule und Gottesdienst, Limburg 1988) oder
Eine freudige Nachricht breitet sich aus (KuS 248)
Psalm 139 nach der Übersetzung der BasisBibel.
Alternativen:
Psalm 139 (KuS 674; einschließlich des Liedes »Von allen Seiten umgibst Du mich«, KuS 675);
Psalm 139 (in: Peter Spangenberg, Höre meine Stimme. Die Psalmen, Hamburg 1995; nicht mehr erhältlich).
Psalm 139 kann auch gesungen werden. Z. B.
Du siehst mich, wo ich steh (Wwdl 130);
Ob ich sitze oder stehe (KuS 332, Wwdl 86).
Anstatt die Lieder zu singen, können sie auch als Psalmgebet im Wechsel gesprochen werden.
Zur Erzählung für die Jüngeren
Als immer wieder auftretendes Symbol kann eine Taschenlampe genutzt werden. Ausgangspunkt ist die Erfahrung des Paulus, bei der Berufung von einem hellen Licht geblendet zu werden. Von diesem Augenblick an hat Paulus die Aufgabe und das Ziel, den Menschen Jesus als Licht der Welt zu vermitteln. Paulus selbst erlebt Jesus als Licht, als er in Lystra gerettet wird, im Gefängnis in Ephesus sitzt und beim Schiffsbruch vor Malta.
Zur Erzählung für die Älteren
Nach kirchlicher Tradition ist Lukas der Autor der Apostelgeschichte sowie Arzt und Begleiter des Paulus. Für die Älteren erzählt »Lukas« aus seiner Sicht und nimmt dabei die Wir-Erzählungen (Apostelgeschichte 16,11–15 und 27,1–44) in seine Ich-Erzählung auf.
Es wäre deshalb gut, wenn die Person, die die Geschichte erzählt, als Arzt verkleidet auftritt.
Hilfreiches zu den Reisen des Paulus’:
Die acht Farbfolien (besonders Folie 7) des Calwer Bibelatlasses.
Der Arbeitsbogen Nr. 2 (»Paulus«) zu den Reisen des Apostels Paulus. Mit Figuren zum Ausschneiden, die auf der Karte (die ausgemalt werden kann) entsprechend platziert werden.
Aue Verlag Möckmühl, info@aue-verlag.de
Blankokarten für das Kamishibai-Erzähltheater
Die Kinder können zu dieser Reihe Bilder malen, anhand derer die Geschichte von Paulus nacherzählt werden kann.
14 weiße, stabile DIN-A3-Bogen plus ein »Vorhang-Bogen«; für alle Farben geeignet.
Wenn die Geschichtenbaumeister ihr Werk vollendet haben, dann wollen all die selbst erfundenen Charaktere, Handlungen, Orte und Gegenstände auch auf die Bühne des Kamishibai! Zum Gestalten und Malen von Bildkarten gibt es nun ein Blanko-Set aus 14 Bögen rein-weißem, 350g/m²-schwerem, extra-festem Postkartenkarton in DIN A3 – eine preisgünstige Alternative zu den im Künstlerbedarf angebotenen Spezialpapieren! Unsere Blanko-Karten sind sehr gut geeignet für die Gestaltung mit allen Arten von Stiften und Farben: für Buntstifte, Wachsmaler, Marker, Wasserfarben, Acrylfarben, für Collage- und Mischtechniken. Weil der Karton ablösbare und permanente Klebstoffe sehr gut annimmt und sich präzise mit Scheren und Cuttern bearbeiten lässt, eignet sich das Material auch zum Basteln von Figuren und Kulissen. Das Set enthält kreative Ideen fürs Erzählen und Geschichtenerfinden.
Damit die Präsentation der selbst gemalten Geschichte gleich losgehen kann, liegt der Packung eine bunte Vorhangkarte bei. 14 Bogen blanko Postkartenkarton, DIN A3, 350g/m², holzfrei, säurefrei, chlorfrei, rein-weiß, in wiederverschließbarer Folientasche (kein Block, keine störende Gummierung). Inklusive: eine Vorhangkarte und Gestaltungstipps.
Das Mitmachheft im Kindergottesdienst 5-2023
Paulus begegnet auf seinen Reisen unterschiedlichsten Menschen. Drei von ihnen lernen wir in diesem Heft kennen, als der neugierige Simon sich auf die Suche nach Paulus macht. Über ihn hat er gehört, dass aus dem Christenverfolger ein ganz anderer Menschen geworden ist …
Hier der Hinweis auf die Für-Dich!-Werkstatt. Sie enthält konkrete Hinweise und Impulse, das »Für Dich!«-Heft sowohl im monatlichen wie auch im wöchentlichen Kindergottesdienst gewinnbringend für Kinder und Mitarbeitende einzusetzen.
Kostenfrei öffnen oder zum Bearbeiten herunterladen unter:
Material:
Ineinander zu verschachtelnde Kartonboxen (gerne bunt, z. B. von fotolia, 12 Stück ca. 10,00 €). Man braucht einen Karton mehr als Personen da sind (s. hierzu unten).
Die Kinder sitzen im Kreis, ein*e Mitarbeiter*in (MA) hat den größten Karton auf dem Schoß. Es wird nicht verraten, dass sich darin noch weitere befinden.
MA beginnt das Gespräch:
Was denkt ihr, was das hier ist?
(Rückmeldungen der Kinder abwarten.)
Wirklich, das ist in echt ein Geschenk. Ein besonderes Geschenk.
Was ist für dich ein ganz besonderes Geschenk?
(Rückmeldungen der Kinder abwarten.)
MA fasst zusammen: Etwas Wertvolles, etwas heiß Ersehntes, Wunderschönes, mit dem man Freude hat.
Weißt du eigentlich, dass du auch so ein wertvolles, wunderbares, wunderschönes Geschenk bist? Dass Du hier bei uns im KiGo bist – das ist so schön! Dass du hier in unserer Stadt wohnst, das freut mich total! Dass wir uns kennen, das ist ein Geschenk. Du bist ein Geschenk.
Was denkst du: Von wem kommt wohl das Geschenk? Von wem kommst du?
(Rückmeldungen der Kinder abwarten.)
MA fasst zusammen: Du kommst von deinen Eltern, na klar. Und auch von den Großeltern. Du kommst aus dem Krankenhaus – und du kommst von Gott.
Gott hat dich ausgedacht. Genau dich! Du bist ein besonderes Geschenk von Gott. Denn noch so eine Mia/noch so einen Sebastian (alle Namen der Kinder und auch der MA nennen) gibt es auf der ganzen Welt nicht mehr. Und gab es auch noch nie. Und wird es auch nie wieder geben. Du bist ein einzigartiges Geschenk. Und es steckt sooooo viel in dir drin.
MA öffnet ersten Karton und holt die darin steckenden, verschachtelten Kartons heraus. MA nimmt den ersten Karton und betrachtet ihn.
Also ich zum Beispiel: In mir steckt Singen drin (Entsprechendes nennen). Das kann ich gut und das mache ich total gerne! Was steckt in dir so drin?
MA behält den ersten Karton und gibt die anderen Kartons an das Kind rechts weiter. Das öffnet wieder den äußeren Karton und nimmt die Innenliegenden heraus. Nun nennt es eines seiner Talente/Begabungen, behält den Karton und gibt die verschachtelten an das Kind rechts weiter. Immer so fort, bis jedes Kind an der Reihe war.
So sammeln wir nach und nach all die wunderbar-einzigartigen Geschenke der KiGo-Kinder. In der oben genannten Box sind 12 Kartons, achten Sie darauf, dass jedes Kind einen auspacken kann. Ist die Gruppe größer, entsprechend mehr Kreise bilden. Pro Kreis jeweils höchstens (inklusive der/des MA) 11 Menschen. Der letzte und kleinste Karton landet zwingend wieder bei der/dem MA (s. unten).
So viele wunderbare Geschenke von Gott sitzen hier zusammen. Und jede*r von uns hat eine eigene, besondere Gabe von Gott bekommen. Jede*r von uns ist wertvoll, wunderbar und wunderschön.
Warum das so ist?
Das ist ein ganz besonderes Geheimnis, das ich heute mir dir teilen will.
MA öffnet den kleines Karton, holt einen Zettel heraus und liest vor:
»Gott sagt: >Noch bevor du ein Baby im Bauch von deiner Mama warst, habe ich dich schon gekannt. Schon vor deiner Geburt habe ich dich unsagbar lieb gehabt. Du bist etwas ganz Besonderes. Vergiss das nie!<«
MA faltet den Zettel wieder zusammen und legt ihn in den kleinsten Karton.
MA wendet sich an das Kind auf der linken Seite (das den nächstgrößeren Karton noch auf dem Schoß haben sollte) und sagt: »Name des Kindes, du bist etwas ganz Besonderes.«
MA legt diesen (kleinsten) Karton in den des Kindes. Nun wendet sich das Kind seinerseits an das Kind links neben sich und sagt zu diesem: »Name des Kindes, du bist etwas ganz Besonderes.«
Dann legt es Karton in den größeren des Nachbarkindes … So lange, bis alle Kartons wieder ineinandergestapelt sind und auch MA zugesagt bekommen hat, etwas ganz Besonderes zu sein.
Jeremia tritt wütend gegen einen Stein. »Hey, was hat der arme Stein dir denn getan?« Baruch, Jeremias‘ Freund, kommt grinsend um die Ecke. »Lass mich«, schimpft Jeremia. »Was ist denn los mit dir?« – »Nichts ist los mit mir. Ich ich will einfach meine Ruhe haben!« – »Na, komm schon, erzähl!«
Baruch ist wirklich ein guter Freund. Sogar Jeremias schlechte Laune kann ihn nicht vertreiben. Jeremia lächelt ihn an. Zusammen gehen sie zum kleinen Bach vor der Stadt und setzten sich. »Schieß los«, sagt Baruch. »Ich hab‘s einfach satt, dass alle ständig was von mir wollen«, platzt es aus Jeremia heraus. »Mein Vater will, dass ich Priester werde.« – »Na ja«, sagt Baruch, »ich dachte auch immer, dass du das mal wirst.« – »Schon klar, weil mein Vater selbst Priester ist. Aber gefragt hat mich nie jemand! Meine Mutter erwartet auch immer was von mir. Aber was ich will, das interessiert keinen!« – »Das ist echt Mist«, sagt Baruch. Die beiden Freunde schweigen. »Ich hab‘ einfach das Gefühl, dass da noch mehr ist«, sagt Jeremia. »So, als ob ich was tun muss, so was Wichtiges eben. Als hätte ich … ich weiß nicht … eine Aufgabe im Leben.« – »Eine Aufgabe?«, fragt Baruch, »was denn für eine Aufgabe?« – »Keine Ahnung. Kennst du das denn nicht? Dieses Gefühl, dass man irgendwas Besonderes noch vor sich hat im Leben?« – »Also, ich habe jetzt nur mein Abendessen vor mir«, Baruch grinst und geht nach Hause. Jeremia grinst auch. »Stimmt ja«, denkt er, »was soll da schon noch Besonderes kommen?«
Und plötzlich, von einem Moment auf den anderen, ist alles anders. Baruch hätte wohl gar nichts bemerkt: Der Bach fließt weiter, der Himmel ist noch blau und wird langsam rot, weil die Sonne untergeht – nichts Besonderes. Aber Jeremia spürt plötzlich Gottes Nähe. Ihm ist warm. Er schaut auf das Abendrot. Er schaut auf die Wolken. Und dann hört er Gott. Gottes Stimme. Woher die kommt? Von oben oder von der Seite oder aus seinem eigenen Herzen? Das weiß Jeremia nicht. Aber er hört Gottes Stimme:
»Jeremia, ich kenne dich schon dein ganzes Leben lang.« – »W-wie meinst du das?« – »Ich kenne dich schon, seit du im Bauch von deiner Mutter gewesen bist.« – »Schon vor meiner Geburt hast du mich gekannt?« – »Und noch früher. Ich habe dich schon in meinem Herzen gehabt, bevor du ein kleines Baby im Bauch deiner Mutter warst.«– »Wie kann das denn sein?« – »Du bist einer meiner einzigartigen Gedanken, Jeremia. Und ich habe Großes mit dir vor. Du sollst mir helfen.«
»Was, ich?« Jeremia weiß nicht, wie er das finden soll – er soll Gott helfen? Er? »Ich glaube, du suchst besser einen anderen. Ich bin doch viel zu jung dafür. Such dir einen gestandenen Mann aus. Meinen Vater vielleicht, er ist eh Priester im Tempel, wenn er redet, hören alle zu.« – »Ich möchte, dass du mir hilfst«, sagt Gott. Es klingt fast so, als ob Gott dabei lächelt. Und Jeremia wird es ganz warm. So als ob Gott ihn in den Arm genommen hat. Jeremia schaut in den Himmel, der sieht jetzt fast golden aus. Gott redet weiter: »Denk doch nicht so klein von dir. Ich habe eine Aufgabe für dich, und du weißt das. Hast du das nicht schon manchmal gespürt?« – »Doch«, stottert Jeremia, »irgendwie schon.« – »Ich möchte, dass du für mich redest. Dass du die Menschen an mich erinnerst und an das, was ich gesagt habe. Die Menschen haben mich schon fast vergessen. Sie denken an vieles, meistens an sich selbst. An mich denkt kaum noch jemand.« Jeremia überlegt. »Soll ich etwa auch zum König?«, fragt er. »Zu allen Menschen«, sagt Gott. »Erinnere sie an mich und meine Worte.«
Und dann ist Gottes Stimme fort.
Der Bach ist immer noch da, der Himmel wölbt sich immer noch über Jeremia. Alles ist wie vorher – und nichts ist mehr wie vorher. In Jeremias Mund formen sich Worte: »Glaube« und »Gnade« und »Liebe«. Und er weiß: »Diese Worte muss er weitersagen. Sie sind von Gott.«
Heidrun Viehweg
Zusatzmaterial zu:
Evang. Kinderkirche, Heft 4-2021, Monatsgottesdienst November (Jeremia), Seite 478
Gott, wir verlassen uns auf dich. Deswegen feiern wir gemeinsam Kindergottesdienst.
Wenn wir Geschichten aus der Bibel hören, hören wie davon, wie du Menschen geholfen hast.
Wir hoffen darauf und bitten dich: Hilf jedem und jeder von uns, wo wir Hilfe brauchen.
Gott, wir kommen zu dir, weil du uns schützt.
Manche von uns machen sich Sorgen, weil jemand krank ist oder es jemandem nicht gutgeht.
Andere haben Angst vor der neuen Woche, weil eine schwierige Situation kommen könnte oder eine schwere Klassenarbeit bevorsteht.
Manche Kinder haben es schwer, weil andere sich über sie lustig machen, sie hänseln und nicht mit ihnen spielen oder reden wollen.
Gib ihnen Kraft. Und gib uns Mut, mit diesen Kindern zu spielen und zu reden.
Gott, wir bringen dir die Sorgen und Ängste von uns und die von anderen Menschen.
Du bist stärker als alle Sorgen und Ängste. Amen
HERR, du bist Israels Hoffnung!
Wer dich verlässt, der wird scheitern.
Wer sich von dir abwendet,
dessen Name vergeht so schnell wie ein Wort,
das man in den Sand schreibt.
Denn er hat dich verlassen,
die Quelle mit Leben spendendem Wasser.
Heile du mich, HERR,
dann werde ich geheilt,
hilf mir, dann ist mir geholfen.
Dich allein will ich preisen.
Immer wieder fragen sie mich:
„Wo bleibt das Unheil, das der HERR uns angedroht hat?
Soll es doch eintreffen.“
Gott, du hast mich zum Hirten deines Volkes berufen,
und diesem Auftrag bin ich nicht ausgewichen.
Ich habe ihnen nie den Untergang gewünscht
– das weißt du.
Alles, was ich verkündigt habe,
ist dir bekannt.
Stürze mich nicht in Angst und Schrecken!
Du bist doch meine Zuflucht, wenn das Unheil hereinbricht.
Bring Schande über meine Verfolger,
aber nicht über mich.
Sorg dafür, dass sie das Entsetzen packt,
doch mich verschone.
Lass den Tag des Unheils über sie hereinbrechen,
sie sollen ein für alle Mal vom Erdboden verschwinden.
Jeremia wird vorgestellt mit einer genauen Zeitangabe: Um 626 herum lebte er in Anatot. Sein Vater war Priester und Jeremia war dieser Beruf wohl auch bestimmt.
Mitten in sein Leben hinein, zu einer konkreten Zeit an einem konkreten Ort, spricht Gott zu ihm: »Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest, und bestellte dich zum Propheten für die Völker. Und nun fürchte dich nicht; denn ich bin bei dir.«
Es ist spannend, gemeinsam zu überlegen, wo jede*r Einzelne von uns steht und wie uns dieses Wort Gottes anspricht.
Als Beispiel erzähle ich von zwei Begegnungen aus dem Alltag:
Und für die Mitarbeitenden:
Denken Sie einen Moment über sich und Ihre momentane Lebenssituation nach und lassen Sie dann das Wort Gottes auf sich wirken: Gott spricht zu mir: »Ich kannte dich …«
Jeremia ist zunächst alles andere als froh über Gottes Wort: Er erschrickt zutiefst. Vielleicht hatte er vor, als Priester im Tempel zu arbeiten … und nun soll er Prophet sein: Die Menschen auf ihre Fehler hinweisen. Mit den Königen streiten und sagen, was Gott ihm in den Mund legt. So ein Auftrag würde mich wohl auch erschrecken.
Auf der anderen Seite: Diese Zusage Gottes ist wunderbar, und ich darf sie mit gutem Grund auch auf mich beziehen! Gott kennt mich, schon von Anfang an. Bevor ich irgendetwas getan habe, war er schon bei mir. Und er hat etwas mit mir vor. Ich kleiner Mensch bin in Gottes Blick und habe einen wichtigen Auftrag in meinem Leben. So eine Sicht auf mein Leben macht mir Mut.
Kinder erleben es wohl weniger, dass sie über sich denken: »Ich bin zu klein.« Vielmehr wird ihnen das oft von den Erwachsenen gesagt: »Das kannst du (noch) nicht, dazu bist du zu jung.« Gott sagt: »Du bist nicht zu jung! Gerade dich habe ich mir ausgesucht. Du sollst mir helfen.«
Kinder sind stolz, wenn sie ausgesucht werden. Und sie freuen sich, wenn sie bei wichtigen Dingen helfen können (Hausarbeiten gehören für sie wohl nicht dazu, das ist wahr).
Und nun gar zu hören, dass sie Gott helfen sollen – das wird sie stolz machen.
Zu Recht: Jedes einzelne der Kinder ist ein wunderbarer Gedanke Gottes. Jedes ihrer Leben ist einzigartig. Jedes Kind kann auf die eigene Weise an Gottes Welt mitbauen. Dieses sehr christliche Selbstbewusstsein dürfen wir den Kindern an diesem Sonntag mitgeben.
Ältere Kinder werden es zudem spannend finden, hierüber nachzudenken: Welches Talent habe ich von Gott geschenkt bekommen? Und welche Aufgabe habe ich wohl im Leben?
Du bist meine Zuflucht (KuS 422);
Du, Gott, stützt mich (KKL 46, KuS 463, LH1 66)
(Nicht nur) für Jüngere
Es gibt vorbereitete Kartons für Kratzbilder. Besonders mit goldenem Hintergrund ist das eine staunenswerte Technik: Wie bei den bekannten Kratzbildern kratzen sich die Kinder mit Holstäbchen aus dem Schwarz und dann leuchtet es golden darunter hervor. (Leicht in 25er-Packungen zu bestellen. Kosten pro Blatt ca. 1,00 Euro. Oder goldenfarbiges Tonpapier selbst mit schwarzem Wachsmalstift übermalen.) So sehen die Kinder direkt, wie wertvoll, golden, einzigartig sie sind. Wer mag, kann die Bilder auch mit einem »Du bist etwas ganz Besonderes!« überschreiben.
(Eher) für Ältere
Die Kinder bekommen eine*n Partner*in zugelost. Sie verraten einander nicht, wen sie gezogen haben. Dann setzt sich jede*r kurz allein hin und schreibt auf, was der/die andere wohl Wunderbares in seinem Leben tun wird und auch jetzt schon tut. Manche Kinder kennen sich sehr gut und vielleicht auch die Pläne der anderen. Manche raten – das macht aber nichts. Alle Zettel werden eingesammelt und nach und nach vorgelesen.
Das betreffende Kind darf sich freuen über die Zukunft, die (vielleicht) vor ihm liegt und dann sagen, was es selbst sich vorgenommen hat.
Jedes Kind malt von sich und seinen Zukunftsplänen ein Bild. Dabei sollen die anderen Kinder nicht sehen, wer welches Bild malt. In einer anschließenden »Museumsrunde« werden die Bilder betrachtet und die Kinder ordnen gemeinsam zu, wer wohl welche Zukunft vor Augen hat.
Schön wäre auch eine Runde, in der die Kinder dem/der Maler*in sagen, warum genau das ein toller Plan für sie ist (z. B. »Du bist immer so aufmerksam. Du wärst ganz bestimmt eine tolle Ärztin.« »Du bist immer so lustig. Mit dir als Lehrer macht Lernen dann Spaß.«)
Bestellen Sie rechtzeitig Ihren Bedarf an »Du bist da 2022«.
Das Buch enthält für jeden Sonntag des Jahres Gebete und liturgische Elemente zum »Plan für den Kindergottesdienst 2022« .
Besonders attraktiv ist der Fortsetzungspreis von je € 11,90.
Peter Hitzelberger, Frank Widmann (Hrsg.)
Du bist da 2022
96 Seiten, € 14,90, Best.-Nr. 2154
Berufungserzählungen ziehen sich durch die Bibel. Sie scheinen wenig mit dem Leben der Kinder zu tun zu haben. Nun ist es allerdings so, dass in den Berufungserzählungen eine Facette Gottes wie in einem Brennglas sichtbar wird: Gott stößt auf Widerspruch und Widerstand, wenn er Menschen in seinen Dienst stellen will. Er stellt sich dem Widerspruch und setzt sich mit den Argumenten auseinander, die gegen die Berufung vorgebracht werden.
In einem engeren Sinne wird von Berufung gesprochen, wenn Gott einem bestimmten Menschen einen Auftrag gibt.
Martin Luther hat eine weitere Vorstellung: Berufung betrifft unseren Alltag, weil jede Rolle und Funktion, die wir in unserem Leben einnehmen und ausfüllen, eine Berufung ist: Vater oder Mutter, Tochter oder Sohn, Freund oder Freundin, Mitarbeiter oder Chefin … So haben haben auch die Kinder schon eine Berufung, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Der leider etwas aus der Mode gekommene Begriff »Beruf« leitet sich von Berufung ab. Der Beruf, den wir ausüben, soll und kann auch Berufung sein. In einer Gesprächsphase nach der Erzählung soll versucht werden, zu entdecken, wozu Gott jede und jeden beruft.
Beim Abendmahl wird uns das Wort Gottes »in den Mund gelegt« und wir können es sinnlich wahrnehmen.
Die Erzählung könnte Anlass sein, mit den Kindern Abendmahl zu feiern.
Im Buch des Propheten Jeremia gibt es einige psalmähnliche Gebete, die sog. Confessionen. In ihnen fasst Jeremia seine Not in Worte, die er infolge seines Amtes als Prophet hat. Eines dieser Gebete wird als Alternative zum Psalm für den Gottesdienst angeboten (siehe unten). Es ist wohl eher für ältere Kinder geeignet.
Bei seiner Berufung werden unterschiedliche Sinne Jeremias berührt: Er hört die Stimme Gottes und sieht seine Hand. Seine Lippen werden berührt und ihm wird etwas in den Mund gelegt.
Der Text spricht gegen das, was Kinder immer wieder hören: »Dafür bist du noch zu klein.« Gott traut einem jungen Menschen etwas zu und vertraut ihm eine große Aufgabe an. Oft sind Kinder stolz, wenn Erwachsene ihnen etwas zutrauen.
Mitunter brauchen Kinder (wie auch Jeremia) jemanden, der ihnen Mut und Hilfe zuspricht, damit sie sich an eine Aufgabe heranwagen und es auf einen Versuch ankommen lassen.
Materialen für »Blindverkostung«
(Sinnesparcours)
Abendmahlsgeschirr, Brot (Oblaten), Saft;
Karten und Stifte;
Buch: Hermann Koch: Blüh, Mandelzweig, blüh. Jeremia, Prophet zwischen Glaubenskrise und Gottvertrauen (antiquarisch).
Du hast uns, Herr, gerufen (EG 168/KuS 170/LJ 112), 1–3
nach Psalm 139 (KuS 674);
oder Psalm 139 (nach »Hoffnung für alle«);
oder Psalmgebet zu 17,13–18 nach »Hoffnung für alle« (siehe Infoblock unten).
Gott, du hast jeden und jede von uns im Blick. Darüber können wir nur staunen. Du weißt genau, wie es uns geht: Manche sind fröhlich und ausgelassen zum Kindergottesdienst gekommen. In der vergangenen Woche ist vieles gut und schön gewesen.
Andere kommen traurig, weil es Streit gab oder in der Schule etwas nicht geklappt hat. Egal, wie es uns geht: Du hältst uns in deiner Hand und schützt uns. Dafür danken wir dir.
Gott, jeden und jede von uns hast du wunderbar gemacht. Manchmal wissen wird das, weil wir etwas gut können. Manchmal zweifeln wir daran, dass wir wunderbar sind. Lass uns darauf vertrauen: Wir alle sind von dir wunderbar gemacht.
Gott überall bist du. Jetzt bist du auch bei uns. Lass uns spüren, dass du hier bist und überall, wo Kindergottesdienst gefeiert wird.
Amen
Ein alternatives Eingangsgebet (zu Jeremia 17) und ein Psalmgebet (zu Jeremia 17,13–18) können hier kostenfrei heruntergeladen werden.
Kindermutmachlied (KuS 470/LJ 624/MKL 100/KKH 25/KG 150/KKL 93)
Einem Kind werden die Augen verbunden. Es bekommt unterschiedliche Lebensmittel (Obst, Schokolade, Brause etc.) auf die Zunge gelegt und muss raten, worum es sich handelt. Als letztes könnte es Saft und eine Oblate (Brot) geben.
Sollten viele Kinder teilnehmen, kann man auch eine Duft- oder Fühlstation einrichten.
Laudato si (EG 515/KuS 628/LJ 307/KKL 105)
Jeremia und die Könige
Jeremia ist 16 Jahre alt. Seine Eltern haben ihm oft von Gott erzählt. Gut kennt er die Geschichten, wie Gott das Volk Israel aus der Gefangenschaft in Ägypten befreit hat. Besonders gerne hat er als Kind die Geschichten von David gehört. Jeremia bewunderte den Hirtenjungen David. Der konnte mit einer Steinschleuder wilde Tiere treffen und so seine Schafe und Ziegen schützen. Das hätte Jeremia auch gerne gekonnt. So mutig wäre er auch gerne gewesen. Eines Tages veränderte sich Davids Leben. Er war der jüngste von seinen Brüdern. Und dennoch sagte Samuel, der Bote Gottes, zu ihm: »David, du wirst König werden!«
Dann denkt Jeremia an den König, der jetzt in Israel herrscht. Josia will gerne so ein guter König sein wie David. Doch Josia stößt immer wieder auf Schwierigkeiten: Manche Menschen hören auf ihn, viele aber auch nicht.
Jeremia bekommt einen Auftrag und weiche Knie
Da hört Jeremia eine Stimme: »Jeremia!« Er dreht sich um und guckt. Doch da ist niemand. »Jeremia!«, sagt die Stimme erneut und fährt fort: »Ich, Gott, der ich mir einst Mose und David ausgesucht habe, ich rede zu dir.« Jeremia erschrickt. »Das kann nicht sein. Dazu bin ich doch noch viel zu jung!« Jeremia ist sich unsicher, ob er das laut gesagt hat. Denn es ist, als ob die Stimme darauf antwortet: »Sag nicht: >Ich bin zu jung!< Ich, Gott, habe dich schon lange im Blick. Ich habe dich schon gesehen, als du noch im Bauch deiner Mutter warst.« »Wow!«, schießt es Jeremia durch den Kopf. »Aber warum sollte Gott ausgerechnet mich im Bauch meiner Mutter gesehen haben? Ist das jetzt etwas Besonderes oder ist das ganz normal?« Jeremia überlegt hin und her.
Fast hat er vergessen, dass Gott mit ihm spricht. »Jeremia«, sagt Gott wieder, »ich habe einen wichtigen Auftrag. Ich schicke dich zu meinem Volk Israel. Du bist von heute an mein Bote.« – »Aber … aber …«, stammelt Jeremia, »das ist unmöglich. Ich habe keine Ahnung, was ich sagen soll. Woher soll ich das wissen?« Am liebsten würde Jeremia weggelaufen. Aber seine Beine sind wie festgewachsen. Außerdem: Wenn Gott ihn im Bauch seiner Mutter gesehen hat, dann wird er ihn sowieso überall finden.
Während Jeremias Beine starr sind, kommt eine Hand ganz nah an sein Gesicht. Jeremia beugt sich nach hinten. Der Zeigefinger berührte Jeremias Lippen. »Was ist das? Was soll das?« Jeremia kann nicht anders, als seinen Mund aufzumachen. Da hört er wieder Gottes Stimme: »Jeremia, ich lege dir in den Mund, was du sagen sollst.« Für einen Augenblick fühlt es sich so an, als ob auf Jeremias Zunge etwas liegt. Es kribbelt. Ist es bitter oder eher süß? Wird es den Menschen schmecken, was Jeremia ihnen als Bote Gottes sagt?
Jeremia erschrickt wieder. Er soll zu anderen Menschen gehen – und dann? Einfach anfangen und sagen: »Gott hat mich zu euch geschickt!« Wahrscheinlich werden die Menschen ihm sagen: »Du spinnst! Was bildest du dir ein?«.
Jeremia wird gestärkt
Jetzt sind Jeremias Knie ganz weich. Angstschweiß steht ihm auf der Stirn. Sein Herz klopft so wild, dass er es am Hals spürt. »Nie im Leben werde ich es schaffen, vor Menschen zu sprechen. Hier in meinem Heimatdort wird mir sowieso niemand zuhören. Da kennen mich ja alle.«
Plötzlich beschleicht Jeremia ein Gedanke: »Die Menschen, die ganz besonders auf Gott hören sollen, weil sie das Volk anführen, leben in Jerusalem. Das ist nicht weit weg. Normalerweise geht ich mit meiner Familie zu den großen Festen dorthin. Dann ist die ganze Stadt voller Menschen …« Jetzt wird Jeremia fast schlecht. »Soll ich vor so vielen Menschen sprechen, die dann in der Stadt sind?« Jeremia muss sich hinsetzten.
Da hört er wieder die Stimme Gottes: »Hab keine Angst, Jeremia, ich gehe mit dir. Vertrau mir. Ich werde dir helfen, wenn du Schwierigkeiten bekommst.«
Jeremia erinnert sich an die Propheten Jesaja, Hosea und Amos. Die sind ganz schön in Schwierigkeiten geraten, weil sie Gottes Boten waren. »Ob ich den Menschen wohl Ähnliches sagen soll?«, geht es Jeremia durch den Kopf. Es ist, als ob Gott wieder Jeremias Frage gehört hat: »Du sollst wie ein Gärtner ausreißen und wie ein Maurer einreißen. Weg muss, was nicht auf mich hört. Weg muss, wer nicht so lebt, wie es in Moses Gesetz steht. Doch du wirst dann wie ein Gärtner andere Pflanzen in die Erde setzen und wie ein Maurer Neues bauen.«
Jeremia ist müde. »Gottes Bote sein«, denkt er, »dafür brauche ich Kraft.«
Und Jeremia schläft ein.
Freunde, dass der Mandelzweig (EG RT)
Du bist der Weg und … (EG RT/KuS 408)
Himmel, Erde, Luft und Meer, Strophen 1–4 (EG 504/KuS 620)
Guter Gott, du hast Jeremia eine Aufgabe gegeben. Jeremia hat Angst. Er glaubt nicht, dass er kann, was er tun soll. Du hilfst ihm. Bitte sei bei all den Menschen, die Angst vor einer Aufgabe habe.
Gemeinsam bitten wir Gott:
Herr, erbarme dich!
Guter Gott, du legst Jeremia in den Mund, was er sagen soll. Berühre auch unsere Lippen. Lass uns Dinge sagen, die den Menschen helfen.
Gemeinsam bitten wir Gott:
Herr, erbarme dich!
Guter Gott, uns hast du als Kinder und Geschwister, als Freundinnen und Freunde, als Nachbar und Kollegin Aufgaben gegeben. Wir danken dir, dass du uns das zutraust. Manchmal sind die Aufgaben leicht, manchmal schwer. Lass uns die Aufgaben so gut machen, wie wir es können.
Gemeinsam bitten wir Gott:
Herr, erbarme dich!
Guter Gott, überall erzählen Menschen
anderen von dir. Manchmal ist das eine
leichte, manchmal eine schwere Aufgabe.
Hilf diesen Menschen. Lass auch uns weiter
erzählen, was wir von dir gehört haben.
Gemeinsam bitten wir Gott:
Herr, erbarme dich!
Guter Gott, wir bitten dich für die Menschen, die regieren. Lass sie es so gut machen, wie es König David und König Josia gemacht haben. Gib, dass sie auf dich hören, um zu tun, was du willst. Denn dann wird es allen Menschen und der ganzen Welt gut gehen.
Gemeinsam bitten wir Gott:
Herr, erbarme dich!
Du hast uns, Herr, gerufen, Strophen 4–6 (EG 168/KuS 170/LJ 112)
Frank Steiner
Zum Verständnis und zur Bedeutung von Salz einige Vorbemerkungen:
»Ihr seid das Licht der Welt«: Ohne Licht gibt es kein Leben. Für die Photosynthese von Pflanzen ist Licht existenziell nötig. Ein Leuchtturm gibt Orientierung, damit Schiffe im Dunkeln die Richtung erkennen können.
Wenn Jesus also sagt: »Ihr seid das Salz der Erde; ihr seid das Licht der Welt«, dann meint er damit: Ihr seid wertvoll, ihr seid kostbar, ihr seid wichtig für mich und für das Leben hier auf Erden.
Salz der Erde zu sein heißt, dass wir uns für Gerechtigkeit, Verständigung, Versöhnung und Frieden einsetzen. Licht der Welt zu sein, heißt, den anderen Menschen das Beispiel Jesu vorleben.
»Ihr seid das Salz der Erde; ihr seid das Licht der Welt« – da höre ich zuerst die Zusage! Jesus traut uns zu, dass wir so miteinander umgehen: Achtsam, aneinander interessiert, nicht zu viel und nicht zu wenig salzen und voneinander erwarten, sondern unsere Grenzen gegenseitig beachten und anderen als gutes Beispiel vorangehen.
Kinder erfahren immer wieder, dass sie hintenanstehen müssen, dass man ihnen wenig oder zu wenig oder nichts zutraut. Dabei sind Kinder so wichtig, auch gerade für unsere Kirchengemeinden. Sie sind das »Salz in der Suppe der Gemeinde«. Sie bringen Leben und Bewegung in unsere Gemeindehäuser und Kirchen. Wo Kinder in ihrem Alltag nicht erleben, wie wichtig sie sind, da gilt es, sie zu ermutigen, mit ihren neugierigen Fragen, mit ihren Ideen, dabei zu sein.
Gott, wir feiern Kindergottesdienst.
Du hast gesagt, dass wir Salz der Erde und Licht der Welt sein können.
Lass uns hören, wie wir füreinander und für andere da sein können,
dass deine Botschaft in der Welt spürbar wird. Amen.
Zu jedem Kehrvers wird ein gestaltetes Teelicht angezündet (s. »Kreative Umsetzung der Geschichte«, »Licht«, Seite 72).
Kehrvers: Ihr seid das Licht der Welt. Ihr seid das Salz für die Erde.
Guter Gott,
wir danken dir, dass du da bist. Du bist für uns das Licht in der Welt. Du machst unser Leben hell. Du traust uns zu, selber Licht für andere zu werden. Hilf uns dabei.
Kehrvers: Ihr seid das Licht der Welt …
Gott, wir bitten dich, dass du uns immer wieder Mut machst, wenn wir unsicher sind oder Angst haben.
Kehrvers: Ihr seid das Licht der Welt …
Wir bitten dich für alle, die traurig sind, weil sie alleine sind.
Lass uns den richtigen Weg zu ihnen finden, damit wir für sie ein Licht in der Welt sein können.
Kehrvers: Ihr seid das Licht der Welt …
Gott, immer wieder gibt es Streit in der Welt. In unseren Familien, mit unseren Freunden.
Zeige uns, wie wir uns wieder miteinander vertragen. Zeige uns, wie wir da Salz der Erde sein können.
Kehrvers: Ihr seid das Licht der Welt …
Gott, manchmal wissen wir nicht, was wir tun sollen, wenn jemand ungerecht behandelt wird. Dann fehlt uns der Mut, für andere einzustehen. Da wünsche ich mir, dass ich den Mut habe, Salz der Erde zu sein.
Kehrvers: Ihr seid das Licht der Welt …
Du bist das Licht der Welt (Lied Nr. 16 auf CD »Die besten Kirchenlieder für Kinder«, s. Hinweis S. 72);
Ihr seid das Salz der Erde (Kanon);
Wo wir dich loben (plus 57);
Ihr seid das Salz der Erde (KuS 554);
Suchet zuerst Gottes Reich in dieser Welt
(EG 182/KuS 222/LJ 128)
mit passender Strophe:
Ihr seid das Licht in der Dunkelheit der Welt, ihr seid das Salz für die Erde.
Denen, die suchen, macht hell den schweren Weg.
Halleluja, Halleluja!
Wir sind die Kleinen in den Gemeinden
(LJ 428/MKL 105/LH 35/KG 77/KKL 160)
Experimente mit Salz
(Dieses Experiment wird in Für Dich! 2/2021, Seite 10, ausführlich beschrieben und einfach erklärt, warum das so ist; s. auch
Seite 59.)
Dazu gibt es beim VJG eine Stumpenkerze mit Wachsplättchen zum Verzieren, € 4,95 (ab 10 Ex. je € 4,70); Best.-Nr. 801 (www.junge-gemeinde.de).
Erzählung als Rollenspiel
Personen: Mutter, Vater, zwei Kinder
(Kurz vor dem Mittagessen.)
Finn: Mama, was gibt es heute zu essen?
Mama: Kartoffelsuppe.
Finn: Super. Die mag ich gern! Gibt es auch Würstchen dazu?
Mama: Ja, sag mal den anderen Bescheid, dass es jetzt Essen gibt.
Finn: Nina! Papa! Das Essen ist fertig! (Nina und Papa kommen, alle setzen sich.)
Nina: Ich habe einen Bärenhunger!
Alle: Für dich und für mich ist der Tisch gedeckt. Habe Dank, guter Gott, dass es uns gut schmeckt. Amen.
Mama: Guten Appetit!
Nina: (Probiert als Erste.) Uh! Die Suppe ist aber fad! Mama, hast du das Salz vergessen?
Mama: Ach ja, da hat vorhin das Telefon geklingelt und dann seid ihr auch schon aus der Schule gekommen.
Papa: (Stellt den Salzstreuer auf den Tisch.) Hier, bitte. Aber vorsichtig! Nicht zu viel.
Finn: Hm, warum nicht zu viel? Ist doch noch gar nichts drin.
Mama: Man braucht nur ganz wenig Salz.
Finn: Kann Salz eigentlich auch seine Wirkung verlieren?
Papa: Nein, Salz ist Salz. Wieso fragst du?
Finn: Hm, Oma hat doch so einen Bibelvers in ihrer Küche hängen: »Ihr seid das Salz der Erde …« Und da steht irgendwas davon, dass Salz nicht mehr salzt und dann wertlos wird. Wie soll das dann gehen?
Nina: Ja, stimmt. Das habe ich auch gelesen. Ich habe Oma mal gefragt. Sie wusste das auch nicht so genau. Nur, dass Jesus das mal zu seinen Jüngern gesagt hat. Er wollte ihnen wohl Mut machen, dass sie so leben wie er.
Mama: Salz war damals, als Jesus und seine Jünger gelebt haben, sehr kostbar. Ich glaube, Jesus meint damit, dass sich seine Jünger für andere einsetzen sollen. Da, wo Menschen ungerecht behandelt werden, da sollen sie für sie Position beziehen.
Finn: So, wie Jesus sich für andere eingesetzt hat? Also wenn jemand von anderen verachtet wurde, weil er zum Beispiel arm war?
Papa: Ja, genau. Das gilt auch für uns heute. Auch wir sollen für andere eintreten.
Nina: Das ist aber manchmal ganz schön schwer! Letzte Woche hat Lotte ihr Deutschheft nicht mehr gefunden. Dabei war sie sich sicher, dass sie es in den Schulranzen gepackt hat. Das gab ziemlich Ärger in der Schule. Frau Maier hat ihr einfach nicht geglaubt und ihr eine saftige Strafarbeit gegeben. Dabei lag das Heft auf dem Lehrerpult, aber Frau Maier hatte das Klassenbuch draufgelegt. Naja, das konnten wir dann ja zum Glück noch klären.
Finn: Hm, aber wie kann Salz kraftlos werden? Das verstehe ich nicht.
Mama: Damals, bei Jesus, da wurde das Salz aus dem Toten Meer geholt. Und in den Salzbrocken war nur ein kleiner Anteil Speisesalz. Die Salzbrocken wurden auf den Hausdächern getrocknet und gelagert, aber durch Luftfeuchtigkeit oder Regen halt auch ausgespült. Deshalb konnte es kraftlos werden. Dann wurde es weggeworfen und neues Salz geholt.
Nina: Ach so. Das heißt dann: Wenn die Jünger damals oder wir heute uns zum Beispiel nicht mehr für andere einsetzen, dann verlieren wir unsere Salzkraft?
Papa: Ja, so könnte man das sagen. Die Geschichte von Jesus geht noch weiter. Da heißt es auch noch, dass die Jünger Licht für die Welt sind.
Mama: Das bedeutet dann, dass sie das Leben der anderen Menschen hell machen sollen. Ihnen von Jesus und Gott erzählen und auch so leben, wie Jesus es vorgelebt hat. Anderen helfen, sich um andere kümmern.
Finn: Hm, kann ich den Salzstreuer haben?
Mama: Wozu?
Finn: Ich will das Salz verschenken. An den alten Herrn Haug, der immer so traurig aussieht, seit seine Frau gestorben ist. Ich bringe ihm ein bisschen Salz und erzähle ihm die Salzgeschichte von Jesus.
Nina: Und ich bringe ihm eine Kerze. Dann wird es für ihn vielleicht ein bisschen heller.
Mama: Das ist eine gute Idee, Finn. Ich habe noch ein kleines Stoffsäckchen. Das kannst du mit Salz füllen und ihm bringen. Und Kerzen haben wir auch noch genug.
Erst mit Salz schmeckt das Brot gut
Jesus und seine Jünger sitzen zusammen. Sie haben frisch gebackenes Brot, das sie miteinander teilen. Wie gut das tut! Sie haben den ganzen Tag noch nichts gegessen. Ein bisschen Olivenöl haben sie auch noch. Das tröpfeln sie vorsichtig übers Fladenbrot. Dann holt Petrus ein Säckchen mit Salz hervor. Jeder nimmt sich ein wenig und streut es über das Brot. Petrus sagt: »Erst mit etwas Salz schmeckt das Brot so richtig gut.«
Jesus legt das Brot zur Seite und schaut seine Freunde an. Andreas weiß, dass Jesus ihnen jetzt eine Geschichte erzählt. Ihnen und all den anderen Menschen, die sich auch dazugesetzt haben und hören wollen, was Jesus ihnen von Gott sagt. Jesus steht auf und steigt den Berg ein bisschen hinauf. So können ihn alle sehen und besser hören.
Das Salz der Erde
»Hört mir zu«, sagt er. »Ihr seid das Salz der Erde. Lebt so, dass die Menschen etwas von dieser Kraft spüren.« – »Jesus«, ruft ein Mann, »wie soll das gehen, Salz der Erde sein? Das habe ich ja noch nie gehört? Was meinst du damit?« – »Setzt euch für die ein, die allein nicht zurechtkommen. Gebt von euren Kleidern an die, die keine haben. Teilt euer Brot mit anderen, die nichts zu essen haben. Besucht die, die krank und einsam sind.« Das sagt Jesus und er meint damit seine Freunde, aber auch alle anderen, die ihm zuhören.
Das Licht der Welt
Und er sagt noch mehr: »Ihr seid das Licht der Welt.« Andreas dreht sich zu Johannes um. »Licht der Welt? Verstehst du, was Jesus damit meint?« Johannes überlegt. »Vielleicht, dass wir uns um die Menschen, denen es nicht gut geht, kümmern sollen. Wahrscheinlich meint Jesus da das Gleiche wie mit dem Salz.«
Jesus hat das gehört und antwortet Johannes: »Ja, genau so sollt ihr es machen. Geht zu den Kranken und besucht sie. Geht zu den Menschen, mit denen keiner etwas zu tun haben will und redet mit ihnen. Lebt so, wie ich es tue.«
Andreas überlegt, ob er das wohl kann, sich für andere einsetzen? Manchmal ist das ganz schön schwierig. Aber wenn Jesus ihm das zutraut, dann wird er das schon können. Und dann wird er auch die richtigen Worte finden, wenn er jemandem von Gott erzählen soll und Mut dafür braucht.
Und dann nimmt Andreas das restliche Brot, streut noch einmal ein wenig Salz darüber. Und er freut sich an dem Geschmack und der Würze des Salzes und sagt zu den anderen: »Ja, ich bin Salz für diese Erde!«
Sandra Epting
Erst mit Salz schmeckt das Brot gut
Jesus und seine Jünger sitzen zusammen. Sie haben frisch gebackenes Brot, das sie miteinander teilen. Wie gut das tut! Sie haben den ganzen Tag noch nichts gegessen. Ein bisschen Olivenöl haben sie auch noch. Das tröpfeln sie vorsichtig übers Fladenbrot. Dann holt Petrus ein Säckchen mit Salz hervor. Jeder nimmt sich ein wenig und streut es über das Brot. Petrus sagt: »Erst mit etwas Salz schmeckt das Brot so richtig gut.«
Jesus legt das Brot zur Seite und schaut seine Freunde an. Andreas weiß, dass Jesus ihnen jetzt eine Geschichte erzählt. Ihnen und all den anderen Menschen, die sich auch dazugesetzt haben und hören wollen, was Jesus ihnen von Gott sagt. Jesus steht auf und steigt den Berg ein bisschen hinauf. So können ihn alle sehen und besser hören.
Das Salz der Erde
»Hört mir zu«, sagt er. »Ihr seid das Salz der Erde. Lebt so, dass die Menschen etwas von dieser Kraft spüren.« – »Jesus«, ruft ein Mann, »wie soll das gehen, Salz der Erde sein? Das habe ich ja noch nie gehört? Was meinst du damit?« – »Setzt euch für die ein, die allein nicht zurechtkommen. Gebt von euren Kleidern an die, die keine haben. Teilt euer Brot mit anderen, die nichts zu essen haben. Besucht die, die krank und einsam sind.« Das sagt Jesus und er meint damit seine Freunde, aber auch alle anderen, die ihm zuhören.
Das Licht der Welt
Und er sagt noch mehr: »Ihr seid das Licht der Welt.« Andreas dreht sich zu Johannes um. »Licht der Welt? Verstehst du, was Jesus damit meint?« Johannes überlegt. »Vielleicht, dass wir uns um die Menschen, denen es nicht gut geht, kümmern sollen. Wahrscheinlich meint Jesus da das Gleiche wie mit dem Salz.«
Jesus hat das gehört und antwortet Johannes: »Ja, genau so sollt ihr es machen. Geht zu den Kranken und besucht sie. Geht zu den Menschen, mit denen keiner etwas zu tun haben will und redet mit ihnen. Lebt so, wie ich es tue.«
Andreas überlegt, ob er das wohl kann, sich für andere einsetzen? Manchmal ist das ganz schön schwierig. Aber wenn Jesus ihm das zutraut, dann wird er das schon können. Und dann wird er auch die richtigen Worte finden, wenn er jemandem von Gott erzählen soll und Mut dafür braucht.
Und dann nimmt Andreas das restliche Brot, streut noch einmal ein wenig Salz darüber. Und er freut sich an dem Geschmack und der Würze des Salzes und sagt zu den anderen: »Ja, ich bin Salz für diese Erde!«
Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.
Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.