Blaulicht-Segen– mit dem »Kirche-mit-Kindern-Mobil«unterwegs – KIGO-Extra

Die Kinder stehen im Kreis und schauen sich gegenseitig an. In ihren Gesichtern blitzt immer wieder ein blaues Licht auf. Es kommt von einem alten Blaulicht mit Drehspiegel, das sie abwechselnd anstrahlt. Dazu bekommen die Kinder den »Blaulicht-Segen«: 

So wie das Blaulicht nach allen Seiten leuchtet, 
ist Gott rundum bei dir 
und umgibt dich von allen Seiten. 
Gottes Segen blitze immer wieder 
in deinem Leben auf,
seine Liebe leuchte dir überall
und mache dir den Weg frei, 
um selbst ein Segen zu sein für andere.

Dann drehen sich die Kinder wie ein Blaulicht um sich selbst und singen »Amen, Amen« (in der Tonfolge eines Martinshorns). 
So endet der kurze Gottesdienst mit dem alten Feuerwehrauto. Es ist als »Kirche-mit-Kindern-Mobil« in der Pfalz im Einsatz, bringt alles Nötige mit und lädt alle zu einem kreativen Gottesdienst mit Spielstationen ein.

Der besondere Tipp

Jesus-Geschichten mit Kindern erleben

Zu kurzen Geschichten aus dem Ersten Testament und kreativen Ideen dazu gibt das Buch auf 96 Seiten Anregungen. 

€ 9,95; 

Best.-Nr. 2128

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Mit dem »Kirche-mit-Kindern-Mobil« im Einsatz

∙ Tontechnik
∙ Godly Play-Material
∙ biblische Erzählfiguren
∙ Spiele
∙ Kreativmaterial
∙ Tische und Bänke
∙ Getränke und vieles mehr. 

Die Idee des »Kirche-mit-Kindern-Mobil« haben wir in der Pfalz verwirklicht. Seit September 2023 ist es hier im Einsatz, und wir machen damit gerade die ersten Erfahrungen.

Warum ein Feuerwehrauto?

1. Es ist praktisch

Wir haben oft kistenweise Material aus unserem Keller auf einen Anhänger verladen, um an unterschiedlichen Orten Kindergottesdienst feiern zu können (zum Beispiel auf dem Spielplatz, im Park oder auf Wiesen hinter oder vor der Kirche): Tontechnik, Erzählmaterial, Picknickdecken, Sitzkissen, Matten, Kreativmaterial, Erzählzelt, Hüpfbälle, Kübelspritze, Faltpavillon, Schwungtuch, Kapla-Steine etc. 
Da das Material jedes Mal aus dem Keller gehievt und danach wieder dort eingelagert wurde – nur, um am nächsten Wochenende wieder aus dem Keller geholt zu werden … entstand die Idee eines »Einsatzfahrzeugs«, das alles an Bord hat. Und da ein Feuerwehrauto darauf ausgelegt ist, verschiedenes Material schnell einsatzbereit zu haben, war es also perfekt für unsere Bedürfnisse.

2. Es ist ein Symbol

Ein Feuerwehrauto weckt in der Regel positive Assoziationen: Es ist im Einsatz, um zu löschen, zu retten, zu bergen, zu schützen. 
Feuerwehrleute sind Profis im Helfen und Anpacken. Sie löschen nicht nur, wenn’s brennt, sondern helfen in allen möglichen Notlagen. Die Feuerwehr hat keine Öffnungszeiten, sie rückt dann aus, wenn sie gebraucht wird – egal wann oder für wen (auch beim Martinszug, wenn die Kinder mit Laternen und Liedern hinter dem Feuerwehrauto hergehen, das die Straße für sie sichert). 
Darum ist ein Feuerwehrauto ein Symbol für Nächstenliebe, Einsatzbereitschaft und Knowhow. Diese Werte wollen wir auch mit dem »Kirche-mit-Kindern-Mobil« mit Leben füllen: 

Weil es sich auf den Weg macht, für Kinder und Familien im Einsatz ist und vorbehaltlos offen ist für alle, kann es positive Begegnungen mit Kirche ermöglichen. 

3. Es macht neugierig

Wo das Feuerwehrauto auftaucht, zieht es die Blicke auf sich. Es fällt auch relativ schnell auf, dass es mit dem Symbol und der Aufschrift »Kirche mit Kindern« eine besondere Bestimmung hat. Das wird die meisten Menschen überraschen.

Der besondere Tipp

Groß werden mit dir, lieber Gott!

Auch unsere ganz Kleinen (ab zwei Jahren) freuen sich über die mutmachenden Geschichten von Jesus. Das Buch enthält Lieder, Geschichten, Rituale und Gebete.

NUR € 5,00

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die CD dazu € 5,00Best.-Nr. 2076

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Wenn Menschen an Kindergottesdienst denken, haben sie konkrete Vorstellungen und Erwartungen – oft auch negative, weil Gottesdienste auf sie möglicherweise veraltet, verstaubt, fremd oder familienunfreundlich wirken. 
Schon das Erscheinungsbild des »Kirche-mit-Kindern-Mobils« macht klar, dass es eine neue Form von Kirche verkörpert. Wo das Mobil auftaucht, sind Menschen gespannt darauf. 
Durch die Vielfalt, die das Mobil mit den verschiedenen Materialien mitbringt, können Gottesdienstformen gestaltet werden, die auf die jeweiligen Bedürfnisse der Menschen vor Ort zugeschnitten sind.
Es ist und macht flexibel und unheimlich vielfältig. So werden Gottesdienste an besonderen Orten möglich: auf dem Spielplatz, dem Fußballplatz, dem Pausenhof, in den Weinbergen, im Freibad, auf dem Campingplatz, im Stadtpark oder einfach auf der Wiese im Dorf.

Praktisches und Technisches

Mit den Materialien und der Erzählbühne aus dem Mobil wurde im Gottesdienst die Geschichte des barmherzigen Samariters erzählt und anschließend drei Godly-Play-Geschichten im Zelt. 
Kinder und Erwachsene waren gleichermaßen neugierig, begeistert und fasziniert und haben gerne Zeit mit dem »Kirche-mit-Kindern-Mobil« verbracht. Und der nächste Einsatz steht schon bevor …

Der besondere Tipp

Dieter Witt
Ein Segen für alle Fälle

Ein Praxisbuch für nahezu alle Arten von Gottesdiensten: vom Taufgottesdienst über den Konfirmationsgottesdienst bis hin zur Trauerfeier.

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I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Psalmgebet

Nach Psalm 37 (KuS 655)

Eingangsgebet

Guter Gott,
so oft setzen sich Stärkere einfach durch.
So oft nimmt niemand auf die Schwachen Rücksicht.
So oft schauen viele nur auf ihren eigenen Vorteil.
Guter Gott,
du willst das nicht so haben.
Du willst, dass das nicht so bleibt.
Du willst, dass Menschen sich um andere kümmern.
Lass uns heute von Menschen hören, die so handeln, wie du es willst. Amen.

Fürbittengebet

Herr Jesus,
wir danken dir, dass es Menschen wie Martin gab und gibt.
Wir danken dir, dass es Menschen gibt, denen es nicht auf Macht und Ansehen ankommt.
Wir danken dir, dass es Menschen gibt, denen es nicht gleichgültig ist, wie es anderen geht.
Wir danken dir, dass es Menschen gibt, denen gerade die Kleinen und Unbedeutenden wichtig sind.
Herr Jesus,
gib, dass immer mehr Menschen auf dich hören.
Gib, dass immer mehr Menschen sich von dir begeistern lassen.
Gib, dass immer mehr Menschen sich bemühen, so zu leben, wie du es willst.
Gib, dass immer mehr Menschen sich um die Hungernden und Armen kümmern.
Gib, dass immer mehr Menschen sich um die Kranken und Alten kümmern.
Gib, dass immer mehr Menschen deine ganze Schöpfung so lieben, wie du es tust.
Gib, dass auch wir auf dich hören, 
dass auch wir uns von dir begeistern lassen, 
damit wir so leben, wie du es willst 
– denn du liebst uns alle. 
Darüber freuen wir uns. Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Gänse-Geschnatter

Beim Erzählen der Geschichte können die Kinder animiert werden, das laute Geschnatter der Gänse nachzuahmen, wenn Martin im Stall ist. Einerseits durch lautes »Gack, Gack, Gack«, anderseits durch aufgeregte Flügelbewegungen der angewinkelten Arme. Es empfiehlt sich, vorher das Zeichen zu besprechen, auf das hin alle wieder aufhören.

Hirtenstab 

Kinder basteln einen Hirtenstab als Zeichen für das Bischofsamt von Martin. 

Geschichte malen

Wie vergangenen Sonntag (s. Seite 423), jetzt mit dem Text Matthäus 20,26b auf dem Schmuckblatt: »Wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener.«

Martinsgänse/Martinsbrötchen backen

Darauf hinweisen, dass der Brauch der Martinsgans, die am Martinstag (11.11.) gegessen wird, auf die heutige Geschichte zurückgeführt wird. 
Aus (vorbereitetem, ausgerolltem) Teig für Kekse stechen die Kinder mit entsprechenden Formen Gänse aus, die gebacken werden. 
Aus (vorbereitetem) Hefeteig werden deutlich zweigeteilte Martinsbrötchen gebacken. Jeweils zwei Kinder teilen sich bewusst ein Brötchen. Das erinnert an den Mantel, den Martin mit dem Bettler geteilt hat.
(Rezepte für beide Ideen gibt es im Internet.)

Der besondere Tipp

 Martins-Laterne 

Zu dieser Reihe passt der Bastelbogen Martins-Laterne ausgezeichnet.
Mit vier Motiven aus dem Leben dess Heiligen Martin, Bischof von Tours.

DIN A2-Bogen, auf A3 gefalzt (250-g-Papier), mit Laternenbügel

Bestell-Nr. 1586

3,00 € (ab 10 Ex je 2,80 €)

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Vom Soldaten zum Priester

Martins langer Militärdienst war endlich zu Ende. Jetzt brauchte er keinen Soldaten mehr Befehle zu erteilen. Er lebte gerne für sich allein. Endlich hatte er Zeit, ausgiebig in der Bibel zu lesen.
Aber Martin war doch ein sehr bekannter Mann. So wurde er oft um Rat gefragt. Wo er konnte, half er anderen. Schließlich wurde er Priester. Als Priester predigte er die gute Nachricht von Gottes Liebe. Er taufte viele Kinder. Und machte Menschen Mut. Da kamen bald noch mehr Leute zu ihm und erhofften sich Rat und Hilfe von ihm.
Eines Tages war Martin auf dem Weg nach Tours. Kurz zuvor war der Bischof von Tours gestorben. Martin war neugierig, wer der neue Bischof werden sollte. Ob er ihn vielleicht kannte?

Martin soll Bischof von Tours werden

Es war um die Mittagszeit, als Martin die Stadt Tours erreichte. Kurz hinter dem Stadttor sah er eine Gruppe von Priestern und Mönchen mit anderen Bürgern heftig diskutieren. Laut und deutlich verstand er mehrmals das Wort »Bischof«. Vorsichtig näherte sich Martin der Gruppe und blieb ein wenig abseits hinter einem Heuwagen stehen. Doch was er da hörte, ließ ihn erstarren: »Ich sage euch klipp und klar, dass nur einer der neue Bischof werden kann, nämlich Martin! Er hat seinen Mantel mit einem Bettler geteilt. Und er hatte einen Traum, in dem genau dieser Bettler Christus war. Und was hat er seither nicht alles Gutes getan. Dazu kam gestern die Nachricht, dass er heute sogar hierher kommt.«
Martin lief es heiß und kalt den Rücken hinunter. Da kam eine Frau vorbei, blieb stehen und rief freudig: »Hallo Martin! Kennst du mich noch? Du hast mir vor einem halben Jahr geholfen, als meine Tochter so krank war.«

Martin will nicht Bischof werden

Da rannte Martin los. Er wollte nicht Bischof werden. Auf keinen Fall. Aber kaum hatte die Frau ihn erkannt, rannten schon etliche Männer laut rufend hinter ihm her. Er hetzte durch die Straßen und Gassen. Und bald hatte er den Eindruck, dass die halbe Stadt hinter ihm her war. 
Er musste sich unbedingt verstecken! Plötzlich sah er einen Stall. Schnell machte er die Tür auf und schlüpfte hinein. Es war dämmrig. Er zog sich in die hinterste Ecke zurück. »Wie es hier riecht«, dachte Martin. »Was wohl für Tiere hier wohnen?« Und in diesem Augenblick fing auch schon ein lautes Geschnatter an. Er war in einem Gänsestall gelandet. Und die Gänse waren laut und hörten nicht auf. 

Martin wird entdeckt und zum Bischof ernannt

Es dauerte nicht lang, da wurde die Türe aufgerissen und Martin wurde sofort erkannt. Er konnte gar nicht so schnell denken, wie sie ihn herausholten und zur Bischofskirche brachten. Ehe er sich versah, legten ihm drei Bischöfe die Hand auf den Kopf und segneten ihn zum neuen Bischof von Tours. Das war für Martin das Zeichen, dass er wohl doch Bischof werden sollte.

Martin ist ein guter Bischof

Und Martin wurde ein sehr guter Bischof.
Er erzählte vielen Menschen von Jesus und half ihnen, wo er nur konnte. Viele sagten über ihn: »Er lebt genauso, wie es Jesus gesagt hat. Nämlich: ›Wer unter den Menschen besonders wichtig sein will, der kümmert sich um andere und sorgt dafür, dass es ihnen gut geht.‹«

Der besondere Tipp

Bischof Nikolaus – Bastelbogen

Auch die Nikolausfeier bietet Gelegenheit zum Hören, Nachdenken und Basteln. In diesem Fall einen Bischof.

1,10 € (ab 10 Ex. je 1,00 €);

Best.-Nr. 1743

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Spielstück. Bei weniger Mitarbeitenden werden entsprechend mehr Rollen von einzelnen besetzt.

Erzähler:in: In Tours ist was los. Es scheint kein anderes Thema zu geben. Auf dem Marktplatz, am Waschplatz, bei den Pferdeställen … selbst draußen auf den Feldern … überall das Gleiche: »Wer wird wohl der neue Bischof der Stadt?«
Lucius und Titus möchten mal wieder »Soldat« spielen.
(Beide kommen, halten je ein »Schwert« in der Hand.)
Da kommen Prima und Quarta um die Ecke. 
(Beide Mädchen kommen)
Quarta: He, Lucius, Titus, habt ihr es schon gehört?
Lucius: Ne, Quarta, was ist denn jetzt schon wieder?
Prima: Klar! Ihr beiden habt keine Ahnung! Könnt ihr euch denken, wer der neue Bischof werden soll?
Titus: Nicht schon wieder, Prima. Was interessiert mich ein neuer Bischof? Hab ich was davon?
Prima: Tu doch nicht so, Titus. Die ganze Stadt spricht davon.
Lucius: Ach, einem Bischof sind doch Kinder egal. Meint ihr echt, der kümmert sich um uns? Na ja, vielleicht wenn unsere Eltern so richtig viel Geld hätten … Aber das haben sie nicht. Eure vielleicht, Prima?
Prima: Nein, natürlich nicht, genauso wenig wie deine.
Quarta: Aber vielleicht könnte es doch mal einer sein, der auch was für Kinder tut – oder?
Titus: Träum weiter, Quarta.
Prima: Aber Titus, die Leute sagen, dass sie Martin als neuen Bischof wollen.
Titus: Wer soll das denn nun schon wieder sein? Ist der was Besonderes?
Quarta: Das ist doch der, der damals im Winter mit einem Bettler seinen Mantel geteilt hat.
Prima: Es heißt, er soll heute nach Tours kommen. Wollen wir nicht zum Stadttor gehen und nachschauen? Quarta kennt ihn, weil ihre Mutter schon mal wegen irgendwas bei ihm war.
Quarta: Ja, er hat ihr geholfen. Kommt, wir gehen da hin.
Erzähler:in: Und so machen sich die vier auf zum Stadttor.
(Einmal im Raum herumgehen, zurück zum Ausgangspunkt)
Beim Stadttor angekommen, müssen sie eine ganze Weile warten. Dann macht Quarta die anderen auf einen unscheinbar gekleideten Mann aufmerksam. Er ist zu Fuß unterwegs und hat seinen Umhang weit über den Kopf ins Gesicht gezogen.
Quarta: Das muss er sein! Er will wohl nicht erkannt werden. Meine Mutter sagt, er ist schüchtern.
Lucius: Los, wir gehen hinterher. Auf uns achtet eh niemand.
Erzähler:in: Da rennt ein kleiner Junge über den Platz. Er hält einen großen Apfel in der Hand. Ein erboster Händler ist schreiend hinter ihm her: »Haltet den Dieb!« Jemand aus der Menge stellt dem Jungen ein Bein. Er stürzt und sein Knie blutet. Auch der Händler erreicht den Jungen. Und auch Martin kommt hinzu. Er spricht mit den beiden.
Titus: (erstaunt) Das gibt’s doch nicht! Martin hat dem Händler wohl den Apfel abgekauft.
Prima: Und jetzt gibt er ihn dem Jungen.
Lucius: Und schaut, Martin geht mit ihm zum Brunnen, wäscht ihm das Knie und verbindet die Wunde sogar. 
Quarta: Na, Titus? Martin tut doch was für Kinder – oder?
Lucius: (nachdenklich) Vielleicht sollte Martin tatsächlich der neue Bischof werden …
Prima: Denke ich auch. Los, Leute, lasst uns schauen, wie es weitergeht.
Erzähler:in: Als die vier Kinder ihn wieder sehen, rennt Martin gerade davon. Auch eine Frau scheint ihn erkannt zu haben. Es dauert gar nicht lange, da suchen ihn eine ganze Menge Leute. Auch unsere vier sind bei der Suche dabei.
Quarta: (hebt die Hand) He, seid mal still! Was ist denn das für ein Geschnatter? Das hört ja gar nicht mehr auf.
Prima: Na, da hinten ist doch der große Gänsestall von Maria.
Titus: Da ist er schon. Da ist ja wirklich mächtig was los! Eh … hat sich Martin vielleicht dort im Stall versteckt?
Erzähler:in: Dann geht alles ganz schnell: Martin war tatsächlich im Stall. Das laute Geschnatter der Gänse hat ihn verraten. Martin kam heraus und die Leute haben ihn in die große Bischofskirche gebracht. Als die Kinder dort ankamen, hörten sie gerade noch, wie Martin laut sagte: »Ich bin jetzt euer Bischof. Ich will so leben, wie Jesus es gesagt hat: ›Wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener.‹ Amen.«
(Alle gehen ab; kleine Pause; die vier kommen kauend/essend wieder.)
Quarta: Seht ihr, Jungs – wir haben es euch ja gesagt …
Titus: Also das hätte ich nie gedacht. Ihr hattet recht.
Lucius: Stimmt! Jeden Tag gibt es jetzt bei der Bischofskirche etwas für die hungrigen Kinder zu essen.
Prima: Und habt ihr es auch gesehen? Bei der zweiten Essensausgabe hat Bischof Martin selbst mitgeholfen.

I. Vorüberlegungen

Martin kam als römischer Soldat immer mehr zum christlichen Glauben. Und als man ihn Jahre später zum Bischof ernannte, sah er sich selbst gar nicht dazu berufen.

»Was bedeutet es für mich als Christ, in einer Welt des Unfriedens zu leben?« 
»Wie kann ich in der Nachfolge Jesu Frieden stiften? Nicht nur global, sondern auch in meinem direkten Umfeld mit Streit, Mobbing …?«

II. Liturgische Elemente

Psalmgebet

Die Seligpreisungen (KuS 681) oder
Matthäus 5,3–10 (BasisBibel)

Friedensgebet 

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, 
sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, 
sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, 
sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.
(Franz von Assisi zugeschrieben)

Lieder

Wir wollen aufstehn (KuS 286, Wwdl 220);
Gut, dass wir einander haben 
(KuS 294, Feiert Jesus! 1/237);
Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen 
(KuS 504, EG Wü 649);
Wo Menschen sich vergessen 
(KuS 506, MKL 2 132, Wwdl 93);
Herr, mach mich zum Werkzeug deines Friedens (KuS 512);
Gib Frieden, Herr (EG 430, KuS 516);
Caminando va/Machen wir uns auf (MKL 2 12)

III. Kreative Umsetzung
der Geschichte

Sprechmotette »Frieden stiften«

Ich bin ein Mensch, und du bist ein Mensch. Beide sind wir von Gott gewollt.
Tu ich dir weh, tu ich mir weh. 
Tust du mir weh, tust du dir weh.
Friede für Feinde, Gebet: Ich für dich. 
Hilf uns Gott, bringen ins Dunkel wir Licht.
Frieden hier. Frieden dort.
Alle wollen leben, 
ohne Krieg und Streit zu sehen.
Gewalt ist keine Lösung. 
Auch wenn es oft so scheint.
Ich will nur leben. Du willst nur leben.
Komm schon! 
Gemeinsam wollen wir Friedenspaten sein!
Die Sprechmotette samt Klatschrhythmus können Sie auf hier kostenfrei herunterladen.

Gesprächsrunde mit Dominosteinen

Bei diesem Geschichtskomplex lässt sich gut das Spannungsfeld »Wunsch nach Frieden – persönliche Bedürfnisse« erspüren. 
Vor der Schlacht steht Martin fest zu seinem Glauben. Er will auch keine Gewalt mehr anwenden, das sagt ihm sein Glaube und das ist seine Überzeugung. Die anderen sehen es anders.
Mit den Kindern lässt sich dieses Spannungsfeld anhand von Dominosteinen vertiefen und anschaulich machen.
Dazu wird eine Reihe Dominosteine aufgestellt. Durch das Anstoßen des ersten Steins wird der »Dominoeffekt« beobachtet: Ein Stein stößt den nächsten an. 
So ist es manchmal auch, wenn Menschen einander wehtun und sich verletzen. Man kann nicht mehr aufhören. Es kommt zu immer weiterer Gewalt – durch Worte und durch Taten. Oft werden die Reaktionen dann immer härter.

Mit den Kindern überlegen:

Was können wir tun, um diesen Kreislauf zu unterbrechen? – Einen Dominostein aus der Reihe nehmen, dann hört das Umfallen auf. Was könnte dieser eine Stein sein? Was beendet die Gewalt, die wir einander antun und die sich immer weiter hochschaukelt?
Und wie kann ich selbst reagieren und aufhören, wenn ich beleidigt, verletzt … werde?
(Beispiele: »Ich mache nicht mehr mit!«; »Komm, lass uns nicht weiter streiten.«; »Es tut mir leid!«, »Ich will eigentlich dein Freund/deine Freundin sein.«; »Ich reiche dir die Hand.«)

Erzählung

Die Ich-Erzählung (Martin von Tours) ist in theatralischer Form vorzutragen. Am besten mit einer (einfachen) Verkleidung (Tuch überwerfen, Kutte oder Ähnliches).
So. hier dürften sie mich nicht finden. Hier, im Gänsestall. Hier werden sie mich sicher nicht suchen. (Pause)
Was denken die sich überhaupt? ICH ein Bischof? ICH? Da bin ich der Falsche! (Pause)
Aber irgendwie habe ich das Gefühl, je öfter ich sage, dass ich ungeeignet bin für dieses heilige Amt, desto mehr scheinen sie davon überzeugt zu sein, dass ich der Richtige bin.
Ich verkrieche mich zur Sicherheit am besten ganz hinten in den Stall … Dann finden sie mich nicht. (Pause)
Wissen die nicht mehr, dass ich Soldat war? Bei der römischen Reiterei. Den größten Teil meines Lebens habe ich gekämpft. An meinen Händen klebt Blut! (Pause)
Aber die Menschen erzählen sich halt nur zu gern diese eine Geschichte von mir. (Pause) Wie ich vor einem Stadttor einem frierenden Bettler die Hälfte meines Mantels gegeben habe. (Pause) Als ob das was Besonderes wäre! Das hätte doch jeder anständige Mensch getan. (Pause) Oder nicht? (Fragend in die Runde schauen)
Aber mich machen die Leute durch ihre Geschichten zum Glaubenshelden, zum Heiligen! Dabei fühle ich mich gar nicht heilig oder heldenhaft! 
Wenn ich an diese eine große Schlacht zurückdenke … Da nannten mich meine Kameraden und Vorgesetzten alles andere als heldenhaft! Einen Feigling nannten sie mich! Einen Verräter! Und vieles mehr. (Pause)
Ja, diese große Schlacht gegen die germanischen Stämme, die uns bevorstand … Ich war im Dienste des Kaisers, bei der Reiterei. Allerdings war ich zu diesem Zeitpunkt schon getauft. Denn ich hatte mehr und mehr erkannt, dass Jesus Christus der wahre Gott ist! Und dieser Jesus hatte gesagt: »Liebt eure Feinde. Betet für die, die euch verfluchen.« Und das hatte er auch selbst vorgelebt! (Pause)
Also war mir klar, ich musste meinen Vorgesetzten um meine Entlassung aus der Armee bitten. Denn ich erkannte, dass jeder Mensch von Gott gewollt ist. Wie kann ich bei diesem Wissen einem Menschen noch etwas antun? (Pause)
Also ging ich zu meinem Vorgesetzten. Ich bat ihn um meine Entlassung. Schließlich war ich schon lange genug dabei! Doch er verweigerte sie mir. »Jetzt, wo die große Schlacht ansteht, wird jeder Mann gebraucht!«, hat er gesagt. Alle Kameraden schauten mich schief an. Ich sei ein Drückeberger, ein Verräter, ein Feigling, haben sie gesagt. Dabei hatte ich gar keine Angst um mein Leben. Ich hatte Angst, andere zu verletzen oder zu töten. Und damit auch meine Seele zu verletzen. 
Aber jetzt – was sollte ich tun? Ich musste in die Schlacht! (Pause)
Also ließ ich alle wissen, dass ich in die Schlacht mitziehen würde, denn ich war kein Feigling! Im Gegenteil: Ich würde mich dem Feind entgegenstellen – und zwar unbewaffnet. (Pause)
Jetzt hielten mich die anderen für einen Spinner. Aber sie bewunderten auch ein wenig meine Kühnheit. (Pause)
Ich war bereit. Meine Waffen und Rüstung hatte ich im Zelt gelassen. Ich stellte mich unbewaffnet zu den anderen. (Pause)
Da machte eine Nachricht die Runde. Eine gute Nachricht: Der Feind hatte kapituliert. Noch bevor die Schlacht begann, hatten wir gewonnen!
Ja. So war das. Und hiernach durfte ich den Soldatendienst beenden.
Seither versuche ich, ein guter Christ zu sein. Ich will nicht kämpfen. Ich will Frieden stiften.
Aber Bischof? Nein, das traue ich mir nicht zu. Tut mir leid.
Hallo, ihr Gänse! Wenn ihr so laut seid, dann finden sie mich. Ihr verratet mein Versteck.
Schhhhh, seid still! Ihr Gänse, seid still! Weshalb macht ihr denn einen solchen Lärm? Ich tu euch doch nichts! Pssssst! (Pause) Still! (Pause)
Oh! Zu spät. Sie haben mich entdeckt. (Pause) Dann wehre ich mich jetzt nicht mehr dagegen, Bischof zu werden. (Geht aus dem Raum und kommt kurz darauf »unverkleidet« zurück.)

Apostelgeschichte 8,26–40

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Wir lesen gemeinsam den Text.

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Gut, dass wir einander haben (KuS 294);
Du bist da, wo Menschen leben (KuS 476);
Ich möcht, dass einer mit mir geht (KuS 260);
Philippus und der Kämmerer (KuS 266);
Wir wollen aufstehn, aufeinander zugehn (KuS 286)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Reise nach Äthiopien

(Eine Abwandlung des Spiels »Reise nach Jerusalem«)
Hier steht zuerst nur ein Stuhl da. Wer den Sitzplatz erhascht beim Verstummen der Musik, erzählt eine »Frohe Botschaft«: Etwas Schönes, das man erlebt hat; eine lustige Geschichte oder (zur Not) auch einen Witz. Danach bleibt das Kind sitzen und es kommt ein weiterer Stuhl hinzu. Die Musik setzt wieder ein, verstummt und jemand erhascht den noch freien Stuhl … bis alle sitzen.

Frohe Botschaften übermitteln

Variante 1: »Flüsterpost«
Die Kinder sollen die Flüsterpost mit frohen Botschaften weitergeben (z. B. »Gott ist dir nahe«, »Wir sind stark durch Gott«, »Gott ist ein Freund der Kinder«)

Variante 2: »Schallmauer«
Alle sind in der Mitte des Raumen und schreien so laut sie können, mit Ausnahme von zwei Personen. Diese stehen sich, durch einen »Schallmauer« getrennt (die Schreienden), diametral gegenüber. Die eine versucht, der anderen eine Frohe Botschaft zuzurufen. Gelingt dies durch die Schalllmauer hindurch? Wird die Frohe Botschaft korrekt empfangen?
Gelingt dies, wird getauscht.

Der besondere Tipp

Peter Hitzelberger (Hg.)
Mit allen Sinnen sind wir da
Kleine Rituale, Mitmach-Elemente und Gebete

Dieses Praxisbuch bietet zahlreiche Vorschläge und Modelle, mit Kindern alle unsere zur Verfügung stehenden Sinne einzusetzen, um Glauben erlebbar zu machen.

Für Kindergottesdienst, Kindergarten/Kita und Grundschule. Zusätzliche kostenfreie Downloads komplettieren das Buch.

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III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Eine Mitmachgeschichte. Dabei stehen alle im Kreis. Der/die Erzähler:in oder ein weiteres Teammitglied macht die Bewegungen vor, alle anderen machen diese dann jeweils nach.
Philippus ist ein Freund von Jesus  (Hände vor dem Brustkorb ineinander verhaken).
Jesus ist schon im Himmel (mit beiden Händen nach oben zeigen).
Philippus hat Jesus richtig lieb (aus Händen vor dem Brustkorb ein Herz bilden).
Überall, wo Philippus hinkommt, erzählt er von Jesus (Arme langsam ausbreiten).
Einmal hört Philippus einen Engel reden (eine Hand »hörend« hinter ein Ohr legen):
»Geh zu der Straße von Jerusalem nach Gaza. Fast niemand wird dort sein.« Philippus geht los (auf der Stelle gehen).
Als Philippus dort ist, bleibt er stehen (stehenbleiben).
Da sieht er eine Kutsche kommen (flache Hand über die Augenbrauen legen).
Ein hoher Beamter der äthiopischen Königin sitzt darin. Er ist auf dem Weg nach Hause (beide Hände stolz auf die Brust legen).
Philippus hört wieder eine Stimme: »Bleib bei dieser Kutsche« (eine Hand »hörend« hinter ein Ohr legen).
Philippus geht neben der Kutsche her (auf der Stelle gehen).
Der Beamte in der Kutsche liest in einer Schriftrolle des Propheten Jesaja (Handflächen wie ein Buch vor sich halten und »lesen«).
Philippus hört, dass der Beamte laut liest (eine Hand »hörend« hinter ein Ohr legen).
Da spricht Philippus den Beamten an: »Verstehst du auch, was du da liest?« (Mit dem Zeigefinger kurz an die Schläfe tippen, dann nach oben zeigen)
Der Beamte seufzt: »Wie soll ich das verstehen? Ich weiß nicht: Schreibt der Prophet von sich selbst oder von jemand anderem? Kannst du mir vielleicht helfen?« (Mit den Schultern zucken, dabei Handflächen ausstrecken und fragende Geste machen.)
Der Beamte lädt Philippus ein, in seine Kutsche zu kommen (mit offener Hand auf Platz neben sich zeigen).
Philippus erzählt von Jesus und von seiner frohen Botschaft. Philippus zeigt auf, was die Worte aus der Schriftrolle mit Jesus zu tun haben. Ganz begeistert erzählt Philippus (erzählend gestikulieren).
Der Beamte hört gespannt zu (eine Hand »hörend« hinter ein Ohr legen).
Er merkt: Philippus kennt diesen Jesus sehr gut und liebt ihn (aus Händen vor dem Brustkorb ein Herz bilden).
Der Beamte ist überwältigt von dem, was Philippus erklärt (Hände übereinander auf Brust legen).
Der Beamte zeigt nach draußen (mit Zeigefinger deuten).
Er sagt: »Schau! Dort ist eine Wasserstelle. Ich will getauft werden.«
Philippus tauft den Beamten (mit einer hohlen Hand Wasser über einen imaginären Kopf gießen; anschließend Kreuz in die Luft zeichnen).
Dann verschwindet Philippus vor den Augen des Beamten. Der Geist Gottes hat Philippus an einen anderen Ort gebracht (Augen weit aufreißen, Mund zu einem stummen »O« formen).
Der Beamte freut sich. Jetzt gehört er zu Jesus. Fröhlich fährt er nach Hause (beide Arme in die Luft strecken, lächeln)

Erzählung für Ältere

Anspiel für zwei Personen.

Philippus: (Philippus tritt auf)
Habt ihr diese Stimme eben gehört? (Pause) Nein? (Pause) Hmm. Also habe nur ich sie gehört. (Pause) Echt abgefahren. 
Seit ich den Aposteln bei der Verkündigung helfen darf, geschehen mir immer wieder so wundersame Dinge. Gerade mir! Philippus. (Pause) Wie Gott mich begleitet und sogar immer wieder anleitet, habe ich zuvor so noch nie erlebt. (Pause) Und jetzt wieder. Ich habe eben gehört, dass ich nach Jerusalem gehen soll. Auf die Straße nach Gaza. Also: Nichts wie hin! (Hier einen »Ortswechsel« vornehmen und den Standplatz verändern.)
So, hier bin ich. Hmm. (Pause) Wie ich es erwartet habe. Total nichts los hier! (Pause) Wie auch? Um diese Zeit! (Pause) Wer hat das eben gesagt? (Pause) Ach, klar, Gottes Geist hat es gesagt. (Pause) Da! (Zum herankommenden, lesenden Finanzbeamten zeigen.) Seht ihr den Wagen? Der sieht ganz schön wohlhabend aus. Neben ihm gehe ich jetzt mal eine Weile her. 
Beamter: (Laut vor sich hinlesend)
»Wie ein Schaf wurde er zur Schlachtbank geführt. Wie ein Lamm stumm bleibt, wenn es geschoren wird, sagt er kein Wort. Er wurde zutiefst erniedrigt. Doch das Urteil gegen ihn wurde aufgehoben. Wer wird seine Nachkommen zählen können? Denn sein Leben wurde von der Erde weg zum Himmel gehoben.«
Philippus:
Verstehst du eigentlich, was du da liest?
Beamter:
Jetzt bin ich ein derart gebildeter Mann … bin Finanzverwalter der Königin von Äthiopien … ich habe schon vieles gesehen und so manches gemeistert … aber das, was ich hier lese, ist mir ein Rätsel! Von wem redet der Prophet hier? Kannst du mir das erklären?
Philippus:
Gerne werde ich versuchen, dir den Text verständlich zu machen.
Beamter:
Dann setz dich doch zu mir in meinen Wagen! Fahre ein Stück mit mir.
Philippus:
Sehr gerne! (Setzt sich neben den Finanzbeamten.)
Hast du schon mal was von Jesus Christus gehört? Lass mich dir von ihm erzählen. Davon, wer er war, was er gemacht hat und was ihm hier in Jerusalem geschehen ist … (Er erzählt gestikulierend, der Finanzbeamte hört zu, nickt hin und wieder. Philippus ist seine Begeisterung anzusehen. Der Beamte wird davon mehr und mehr mitgerissen. Das »Gespräch« wird immer wieder von anderen Geräuschen ergänzt: eine Schafherde, durcheinanderredende Menschen … Diese werden entweder von weiteren Teammitgliedern eingebracht oder abgespielt; s. hierzu auch die Vorbemerkungen zur »Erzählung für die Jüngeren«.
Beamter:
Ich möchte auch zu Jesus gehören! Ich möchte Christ werden. Schau mal, da ist eine Wasserstelle. Taufst du mich?
Philippus:
Das ist eine tolle Idee! Das machen wir (beide steigen aus, Philippus tauft den Beamten, der schließt deutlich die Augen)
Ich taufe dich auf den Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
(Anschließend verschwindet Philippus. Das »plötzlich« lässt sich am besten umsetzen, indem der Ort der Taufe an den Rand der »Bühne« gelegt wird. Der Finanzbeamte steht noch eine Weile mit geschlossenen Augen alleine da, ehe er sie öffnet.)
Beamter: (überrascht)
Wo ist denn der nette Mann so plötzlich hin? (Pause, dann abwinkend) Sei’s drum. Ich freue mich sehr, dass ich ihn getroffen habe. Jetzt fahre ich so schnell wie möglich nach Hause. Dort will ich ich dann auch erzählen, was ich hier erfahren habe. Alle sollen die frohe Botschaft hören.

Der besondere Tipp

Woran glauben Christen?

Minibüchlein aus der Reihe  »Was Kinder fragen?«

Kinder sind neugierig. Sie haben viele Fragen. Auch zu unserem Glauben, mit dem sie zu Hause, in Kita, Kindergarten und Familiengottesdiensten in Kontakt kommen.

Das Minibüchlein greift viele solcher Fragen auf: »Wer war Jesus?«, »Warum lesen wir die Bibel?«, »Welche Feste feiern Christen?« … und gibt kindgerechte Antworten. 

26 Seiten, € 1,80 (ab 25 Ex. je € 1,75; 

ab 50 Ex. je € 1,70); 

Best.-Nr. 2130

junge-gemeinde.de

1. Könige 3,5–13

Diese »Lebendige Liturgie« dient dazu, den Gottesdienst zu verstehen. Gemeinsam wird der »liturgische Weg des Gottesdienstes« begangen. Wichtig sind:

Material:
Tuch, Kerze, Blume(n), Bibel (auf dem Boden, Tisch oder Tisch; Klangschale; für jedes Kind eine Scherbe (ungefährliche sind im Bastelladen erhältlich) und eine Feder (je in einer Schale); für jedes Kind Blatt mit Psalmgebet (s. Seite 267) und dem Vaterunser (Seite 269)

1. Einleitung

Früher gab es noch den Kirchgang. Da ging man durch das Dorf zur Kirche und hinterher wieder zurück. Kaum jemand war dabei allein. Man ging miteinander: Familien, Nachbarschaften, Bekannte. 
Man traf sich in der Kirche und hinterher blieb man noch auf ein Schwätzchen auf dem Kirchplatz stehen, bevor man sich wieder auf den Heimweg machte – hinein in den Alltag.
Das tun wir jetzt auch: 
Wir machen einen »Kirchgang zur und durch die Liturgie«. 
Und ich bitte dich, mitzumachen. Dazu sage ich, was wir tun. Bitte seid möglichst leise, damit ihr mich gut verstehen könnt. Manchmal mache ich es auch vor – dann macht ihr mir das einfach nach. 

2. Vorbereitung

Was ziehe ich an?

Zuerst musst du dich »vorbereiten«. 

Ich gehe los

Fertig. Du gehst los. 
(Aufstehen und langsam im Raum herumgehen)
Du verlässt das Haus und gehst hinaus. 
Als du aus dem Gartentor trittst, triffst du andere. Sie sind mit dir unterwegs. Ihr begrüßt euch, nickt euch zu, nehmt euch wahr.

3. Eröffnung 

Ankommen

Du kommst an und betrittst den Raum. 
Du schaust dich in Ruhe um. 
Du nimmst alles wahr. 

Dann suchst du dir einen Platz. 

Genau dort nimmst du Platz. 
(Hinsetzen; Tuch ausbreiten, Blume, Kerze drauflegen/-stellen)
Du schaust dich um. 
Du siehst die anderen, die auch hier sind.
Es ist schön hier. Hier bleibst du.
Du spürst: Hier bist du richtig. Hier ist es gut. 
(Kerze anzünden)

Votum

Jetzt sind wir hier, Gott.
Jetzt bist du da, Gott. 
Gemeinsam feiern wir in deinem Namen. Amen.

Eingangsgebet

Du wirst ganz still. 
Du hörst in dich hinein. 
Du hörst, was um dich herum ist. 
Das tut gut.
(Klangschale)
Und auf einmal erinnerst du dich. Da war noch was. »Gepäck« aus der letzten Woche: Schwere, harte Erinnerungen. 
(Jedem Kind eine Scherbe aus der Schale in die Hand geben.)
Da sind Scherben. 
Sie stehen für Dinge, die dich traurig gemacht haben. Über die du dich geärgert hast. Was blöd war. 
(Zeit zum Überlegen)
Diese Dinge dürfen wir beim Licht, bei der Kerze ablegen.
(Kinder legen Scherben bei der Kerze ab.)
Und du erinnerst dich auch an die leichten und hellen Erfahrungen: Schöne Momente. Tolle Erlebnisse. Augenblicke, in denen du gelacht hast.
(Jedem Kind aus der Schale eine Feder in die Hand geben.)
Dafür stehen die Federn.
(Zeit zum Überlegen)
Auch das Schöne dürfen wir beim Licht, bei der Kerze ablegen.
(Kinder legen Federn bei der Kerze ab.)
Beides ist jetzt im Licht. Du weißt, dort ist es gut aufgehoben: Das Schwere und das Leichte. 
Das fühlt sich gut an. Leichter. 
Du siehst die Scherben der anderen. 
Sie haben in der letzten Woche auch schwere Dinge erlebt. Sie haben auch geweint.
Und du siehst die Federn der anderen.
Sie haben auch Schönes erlebt, haben auch gelacht. 
Du bist nicht allein.

4. Anrufung

Du redest mit Gott.
Gemeinsam mit den anderen. 
Du leihst dir dafür alte, fremde Worte. 
Auch wenn es nicht deine eigenen Worte sind, kannst du mit ihnen sprechen.
Die anderen tun das auch.

Psalm (Nach Psalm 121)

Die Kinder erhalten den ausgedruckten Psalm und werden werden in zwei Gruppen (I und II eingeteilt. Bei »Alle« können auch die Kinder mitsprechen, die noch nicht lesen können.
Ihr steht auf und sprecht gemeinsam: 
Alle: Der Herr behütet dich.
I:  Ich hebe den Kopf. Ein hoher Berg. 
II: Wo geht es weiter? Ich weiß es nicht. 
Wer hilft mir?
Alle: Der Herr behütet dich.
I:  Ich erinnere mich: 
II: Gott ist da. Hier unten. Dort oben. 
Gott hilft mir. 
Alle: Der Herr behütet dich.
I:  Du wirst nicht stolpern. 
Gott wird dich festhalten. Gott schläft nie. 
II: Tagsüber schützt er dich vor der Hitze der Sonne. Nachts hütet er dich im Mondschein. 
Alle: Der Herr behütet dich.
I:  Gott beschützt dein Herz. 
II: Gott ist da. Am Anfang. Am Ende. Für immer.
Alle: Amen.
Du hast gemeinsam mit anderen fremde Worte gesprochen. 
Jetzt sind es deine Worte geworden. 
So ist das mit Worten: Sie verbinden uns. 
Sie verbinden sich mit uns. 
Gott verbindet sich mit uns durch die Worte. Hast du es gemerkt? Wundervoll, oder? 

5. Verkündigung

Du schaust auf das Licht. 
Du schaust dich um. 
Es gibt so viel zu entdecken. 
(Bibel bei 1. Könige 3 – Salomogeschichte – öffnen und hinlegen)
Manches kennst du. 
Manches ist ganz neu für dich. 
Du nimmst dir Zeit: 
Was wirst du heute finden? 
Was wirst du sehen? 
Was wirst du hören?

Geschichte: Salomo und das Haus Gottes 

Der kleine, törichte König Salomo
Vor langer, langer Zeit gab es einen König in Israel. Salomo hieß er. Heute sagen die Menschen, er war ein großer König. Ein kluger König. Ein mächtiger König. 
Aber Salomo … naja. 
Er fühlte sich gar nicht groß. Und nicht besonders stark. Und auch nicht so sehr klug. 
So ist das ja manchmal: Die Menschen sehen, was vor Augen ist. Aber im Herzen … im Herzen fühlte Salomo sich jung und klein und dumm. 
Darum lag er nachts manchmal wach. Immer wieder kreisten seine Gedanken um die Frage: 
»Wie soll ich das alles schaffen? Wie soll das gehen? Das Volk ist so groß. Das sind so viele. Wie kann ich da allen gerecht werden? Das geht doch gar nicht. Ich kann das nicht.« 
Ja, so dachte Salomo. Er war noch gar nicht groß und weise und mutig, sondern klein und schwach und töricht.
Gott sah Salomo. Er lächelte ein bisschen. Und beschloss, Salomo zu begegnen. »Das mache ich am besten in einem Traum«, dachte Gott.
Also begegnete Gott Salomo in einem Traum.
»Sei gegrüßt, Salomo. Ich bin Gott.« – »Gott?«
– »Ja, Gott. Ich wollte dich etwas fragen.« – »Mich?« – »Ja, dich.« (»So wahnsinnig klug klingt er wirklich nicht«, dachte Gott. Aber das sagte er natürlich nicht laut.)
»Was willst du denn wissen?«, fragte Salomo. »Ich sag dir aber gleich: Ich habe bestimmt keine Ahnung. Ich weiß nicht viel.« – »Das scheint mir auch fast so«, sagte Gott. »Aber auf diese Frage hast du bestimmt eine Antwort.« – »Naja, ich weiß nicht …«, erwiderte Salomo. – »Hör einfach zu. Also: Was wünschst du dir?« – »Was ich mir wünsche …?« – »Genau«, sagte Gott. »Egal was, ich will es dir geben.« 
Salomo überlegte: 
Geld? – Davon hatte er genug. 
Schlachtrösser? – Neben seinen kostbaren Araberhengsten war kein Platz in den Ställen.
Macht? – Ach, mit Macht kann man so viel Böses anrichten.
Dann rief Salomo: »Ich weiß! Ich wünsche mir Weisheit. Und ein Herz, das dich hört. Dann weiß ich, was gut und was falsch ist. Und dann weiß ich, was ich tun muss.«.
Gott freute sich sehr über diesen Wunsch. »Das ist ein wirklich guter Wunsch, Salomo. Den erfülle ich dir sehr gern. Und jetzt habe ich auch einen Wunsch an dich«.
»Natürlich«, sagte Salomo. »Doch was kann ein kleiner Mensch schon für einen so unendlich großen Gott tun?« – »Aha«, dachte Gott. »Der Wunsch wirkt schon. Kluge Frage.« Und laut sagte Gott: »Bau mir ein Haus. Einen Tempel. Einen Ort, an dem ich wohnen kann. Dort möchte ich einziehen«. – »Ein Ort, an dem du wohnen kannst?«, fragte Salomo nachdenklich. »Wohnst du nicht überall? Auf der Erde. Über der Erde. Unter der Erde?«
Da wusste Gott: Salomos Wunsch war wirklich ein sehr guter Wunsch gewesen.
Er antwortete: »Du hast Recht, Salomo. Natürlich bin ich überall. Aber ihr Menschen nicht. Ihr Menschen braucht einen Ort, wo ihr mich finden könnt. Wo ihr beten könnt. Und singen. Wo ihr klug werden könnt. Und wo euer Herz still werden kann, um zu hören. Ich möchte gern einen Ort haben, an dem ihr mich suchen könnt und manchmal finden.« 
Salomo nickte. Er verstand. 
Als Salomo am nächsten Morgen aufwachte, begann er gleich damit. Er machte Pläne für das schönste Haus der Welt. Für Gottes Haus.
Und dann fingen sie an zu bauen: All die vielen Menschen aus dem großen Volk Israel. Das Volk der Juden. Gott hatte sie sich erwählt. Darum durften sie den Tempel bauen.
Sie bauten ein wunderschönes, herrliches Haus: Mit Zedernholz aus dem Libanon. Mit Wendeltreppen. Mit dem Allerheiligsten für die Bundeslade. Mit den Engeln, die die Lade beschützen, den Cherubim. Mit Gold auf den Wänden. Mit geschnitzten Palmen und Blumen. Wie ein Traum. Und dennoch war es Wirklichkeit. 
Als das Haus fertig war, zog Gott ein. Er nahm Wohnung bei seinem Volk. Er wohnte bei seinen Menschen. 
Und die Menschen zogen ein bei Gott. Sie kamen in den Tempel. Jeden Tag. Zu Gott. Sie beteten. Sie sangen. Sie hörten auf Gottes Wort.
Endlich hatten sie einen Ort für Gott. 
Einen Ort für ihre Angst und für ihre Tränen. 
Ein Ort für ihr Lachen und ihre Hoffnung. 
Sie wussten: Gott ist da. Er verlässt uns nicht. Niemand kann Gott von uns vertreiben. Amen.

6. Fürbitte

Du weißt: Bald musst du dich auf den Rückweg machen. Und du weißt auch: Da gibt es noch andere. Menschen, die nicht hier sind. Vielleicht können sie das Licht nicht sehen. Vielleicht sind sie zu schwach oder zu traurig. Dennoch sind sie hier. In deinen Worten. 

Schalengebet

Du stehst auf. 
Du formst deine Hände zu einer Schale. 
Die Schale hältst du vor dir. 
(Bewegungen vormachen, damit Kinder sie übernehmen können.)
Du legst deine Gedanken hinein. 
Du sagst Gott, an wen du jetzt besonders denkst.
(Stille)
Gott, hier sind die, an die wir denken. 
Die schwach sind. Klein und ängstlich. Allein. Die sich nach Frieden sehnen.
Wir bringen sie dir. Höre uns!
(Arme nach oben strecken und öffnen.)
Bei dir sind wir geborgen. Amen.

Vaterunser 

(Blatt mit Vaterunser austeilen)
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.

7. Segen

Du siehst dich um. Schaust noch einmal in die Gesichter der anderen. Siehst das Licht in ihren Augen. Goldenes Licht. Segenslicht. 

Segensgebet (Mit Bewegungen)

Gottes Segen sei in dir. 
(Arme vor der Brust verschränken)
Gottes Segen sei über dir. 
(Hände über Köpfe der beiden Nebenstehenden halten)
Gottes Segen sei mit dir. 
(Arme hinter Rücken der beiden Nebenstehenden ausbreiten)
Dann gehst du. 
Du verabschiedest dich von allen. 
Es war schön, heute gemeinsam unterwegs zu sein. 
Nächste Woche werdet ihr euch wieder treffen. 
Neues entdecken. Und Altes. 

Der besondere Tipp

Gottfired Mohr (Hg.)
Bei dir bin ich zu Hause
Texte für die Liturgie im Gottesdienst mit Kindern

Die Autorin lässt in ihrem Beitrag erkennen, wie wohltuend eine Liturgie ist, in der man sich wie zu Hause fühlen kann.
Dieses Buch gibt Liturgie-Elemente wie Eingangsworte, Psalmen, Lieder, Gebete und liturgische Texte in die Hand, die Kindern zeigen: 
»Bei Gott bin ich zu Hause.« 
128 Seiten, mit Stichwortverzeichnis;

14,90 €

Best-Nr. 2067

Das Praxisbuch hilft, Gott in der täglichen Arbeit in der Kita (neu) zu entdecken. 
Mit acht komplett ausgearbeiteten Einheiten zu biblischen Themen, die dem Orientierungsplan für Bildung und Erziehung entsprechen. Mit

  • Gesprächsanregungen
  • Kreativideen
  • Liedvorschlägen
  • Spielen 

für eine ganzheitliche Erfassung der Geschichten.
160 Seiten, 22,00 €

Best.-Nr. 3684

junge-gemeinde.de

Hineinwachsen …

… UND SICH ZU-HAUSE-FÜHLEN

Memo-Spiel
… zur Neukirchener Kinderbibel

Es gibt viele Formen des Hineinwachsens und Sich-zu-Hause-Fühlens im Glauben. Spielen ist eine davon – eine besonders schöne und unterhaltsame. 
Mit den Bildern des bekannten Künstlers Kees de Kort erspielen sich schon die Kleinsten 
biblische Geschichten und deren Inhalte. 
Die Box enthält 70 Karten (= 35 Bildpaare; 7,5 x 7,5 cm) und eine Spielanleitung.

16,99 €

Best.-Nr. 3385

Herz – Handschmeichler aus Holz
Herz aus schön gemasertem, fein geschliffenem und geöltem Laubholz. Jedes Herz ist einzigartig. Eine Erinnerung in der Hosentasche, im Mäppchen und auf der Ablage, dass Gott mich liebhat.
In zwei Größen: groß: 5 x 4,5 cm; klein: 3 x 2,5 cm
Herz groß: 3,50 € (ab 10 Ex. je 3,20 €); Best.-Nr. 5088
Herz klein: 2,50 € (ab 10 Ex. je 2,30 €); Best.-Nr. 5113

Schlüsselanhänger »Ich bin gehalten« – mit Karabinerhaken
Der Schlüsselring ist an einer reißfesten Nylonlasche befestigt, die mit einem Karabinerhaken aus Aluminium an Ösen, Schulranzen und Taschen sicher eingehakt werden kann. 
Auf dem Metallplättchen sind Regenbogen und Fisch abgebildet, samt dem ermutigenden Satz »Ich bin gehalten«. Nylonlasche mit Lasergravur auf einem Metallplättchen.
Maße: 13 cm x 3 cm
2,50 € (ab 10 Ex. je 2,20 €); Best.-Nr. 1563

junge-gemeinde.de

Daniel 5

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Das Gedicht »Belsatzar« von Heinrich Heine wird vorgelesen (zu finden z. B. bei Wikipedia; das inspirierende Gemälde dazu siehe unten und Bild zur Reihe. Darüber werden Gedanken ausgetauscht:

Zum Text / Zum Thema

Gerade in schwierigen Zeiten war und ist das ein Trost.

Die Kinder und der Text / das Thema

Für die jüngeren Kinder wird mit der Geschichte von Daniel in der Löwengrube unmittelbar an die Geschichte des letzten Sonntags angeknüpft. Diese wird noch einmal kurz in Erinnerung gerufen, vor allem der Schluss: »Daniel betet trotz des königlichen Gebots weiterhin zu seinem Gott.« 

Ältere Kinder können (ggf. vor der Geschichte) darüber nachdenken, was bei uns in Stadt, Politik, Gesellschaft nicht so gut läuft. Zeitungen können dabei hilfreich sein. 
Nach der Geschichte: »Was kann uns aus der Geschichte Mut und Hoffnung machen?« 
Es ist auch möglich, an die Geschichte der Wende 1989 zu erinnern. Im Frühjahr 1989 fand die große 40-Jahr-Feier der DDR statt. Und im selben Herbst Gebete und Demonstrationen mit Kerzen, die zum Ende dieser Herrschaft führten.

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«

Lied

Gott des Himmels und der Erden 
(1. Strophe; EG 445, KuS 564)

Gebet 

Nach Psalm 37 (KuS 655)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Geheimschrift

Das Geheimnisvolle an der Schrift an der Wand kann mit Botschaften, die mit Zuckerkreide geschrieben werden, etwas nachempfunden werden.
Rezept Zuckerkreide: Zuckerkreide ist mit Zuckerwasser vollgesogene Tafelkreide. Dadurch wird die Farbe kräftiger und die Kreide lässt sich besser auf Papier verarbeiten.
Material: 0,5 l (warmes) Wasser, 7 Esslöffel Zucker, Kreidestücke in unterschiedlichen Farben, dunkles Tonpapier.
Den Zucker im Wasser auflösen und die Kreide hineinlegen. Nach ca. 30 Minuten wieder herausnehmen und zum Abtropfen kurz auf Küchenkrepp legen. Schon kann die Kreide in feuchtem Zustand zum Schreiben und Malen auf dem dunklen Papier verwendet werden. Zuerst ist nicht sichtbar, was geschrieben wurde. Mit dem Trocknen jedoch leuchtet die Schrift auf.
Vorschlag für einen Satz:
»Gott macht alles recht!«

Die jüngeren Kinder können mit der Zuckerkreide malen, wie sich Daniel nach der Befreiung aus der Löwengrube freut und wie die Sonne strahlt und der Himmel aussieht, als die Grube wieder geöffnet wird (zur Zuckerkreide s. oben).

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Die Geschichte vom vergangenen Sonntag kurz wiederholen/erinnern (evtl. anhand der Kamishibai-Bilder oder des Tores, das gebaut wurde). 

Daniel betet zu Gott und wird verhaftet

Daniel gehorcht dem Gesetz des Königs nicht. Er betet trotz des Verbots zu seinem Gott. Dreimal am Tag – wie sonst auch. Am Abend geht er wieder in sein Zimmer. Er kniet am Fenster nieder und betet: »Gott, ich weiß, du bist immer für mich da. Danke.«
Darauf haben die anderen Minister nur gewartet. Sie können Daniel am Fenster deutlich sehen, wie er betet. Am nächsten Morgen gehen sie zum König. Sie berichten ihm: »Der Minister Daniel hat gegen dein Gesetz verstoßen. Er muss sterben.«
Darius ist überrascht. Damit hat er nicht gerechnet. Soll er etwa seinen besten Minister töten lassen? Doch die anderen Minister lassen nicht locker. Sie sagen: »König, was du gesagt hast, musst du auch machen. Ohne Ausnahme!«
Da befiehlt Darius seinen Soldaten: »Verhaftet Daniel und bringt ihn her.« 

Daniel wird verurteilt

König Darius weiß nicht recht, wie er Daniel sagen soll, was ihn erwartet. »Warum hast du dich nicht an mein Gesetz gehalten? Jetzt muss ich dich töten lassen. Du wirst zu den Löwen in die Grube geworfen.« Daniel merkt, wie schwer das dem König fällt. 
Die Soldaten bringen Daniel zur Löwengrube. Außer den anderen Ministern kommt auch der König mit. Den Ministern ist wichtig, dass die Grube richtig fest verschlossen wird. Daniel soll auf keinen Fall entkommen. Mit dem königlichen Siegel wird die Grube gesichert.

Daniel wird von Gott gerettet

Der König kann in der Nacht kaum schlafen. Immer muss er an Daniel denken. »Was die Löwen wohl mit ihm anstellen? – Lieber nicht dran denken! Hoffentlich kann sein Gott ihm irgendwie helfen.« Kaum wird es hell, steht König Darius auf und eilt zur Grube. Sie ist fest verschlossen. Wie am Abend zuvor.
»Daniel!«, ruft er. Und noch einmal: »Daniel, bist du noch da?«
Und wie ist er erleichtert, als er Daniels Stimme hört: »Ja, ich bin noch da! Mir geht es gut. Die Löwen haben mir nichts getan. Gott war bei mir und hat mich beschützt. Seine Engel haben den Löwen das Maul zugehalten.«

Der König freut sich

Darius kann es nicht fassen. Schnell lässt er die Grube öffnen und Daniel herausholen. Dankbar schließt er Daniel in seine Arme. »Dein Gott hat dich nicht allein gelassen«, sagt er. »Das sollen alle Menschen in meinem Reich erfahren. Ich will allen erzählen, wie wunderbar dein Gott ist.«

Erzählung für Ältere

Belsazar – der neue König

Zusammen mit meinen Freunden bin ich jetzt schon etliche Jahre in Babylon. König Nebukadnezar ist bereits gestorben. Jetzt ist sein Sohn Belsazar König. Ich versuche möglichst, ihm aus dem Weg zu gehen. Er ist ein unberechenbarer Mensch. Von uns Juden hält er nicht viel – ganz anders als sein Vater Nebukadnezar.

Belsazars Fest

Doch dann brachte er mit einer Ungeheuerlichkeit das Fass zum Überlaufen. Er veranstaltete wieder einmal ein Fest für die wichtigen Männer in seinem Reich. Da ging es hoch her. Unmengen Wein wurden getrunken. Die Stimmung war ausgelassen. 
Belsazar war sicherlich schon betrunken, als er diesen verrückten Einfall hatte. Er rief einige Diener und befahl ihnen: »In meiner Schatzkammer sind wertvolle goldene und silberne Gefäße. Mein Vater hat sie bei der Eroberung Jerusalems aus dem Tempel dort mitgenommen. Die bringt ihr her. Ich will mal probieren, wie mein Wein daraus schmeckt.«
Sogleich liefen die Diener los und brachten, was von ihnen verlangt war: Wunderbar geformte Becher und Gefäße aus kostbarem Gold und Silber. Sie waren einzig zum Gebrauch in den Gottesdiensten im Jerusalemer Tempel angefertigt worden.
Der König ließ sie sogleich mit Wein füllen und nahm einen in die Hand. Seine Gäste ermunterete er, das Gleiche zu tun. »Auf unseren Gott Marduk!«, rief er laut. »Und auf all die anderen siegreichen Götter in Babylon!« Und alle stießen auf die babylonischen Götter, die stärker waren als die Götter der Völker, die sie in den Kriegen besiegt haben.

Die geheimnisvolle Schrift

Ich weiß nicht, wer es zuerst bemerkte, aber plötzlich wurde es still im Saal. Da war eine Geisterhand – so sah es zumindest aus. Die schrieb komische Zeichen an die Wand. Solche Zeichen hatte von den Anwesenden noch niemand gesehen. War das eine Schrift?
Der große König Belsazar wurde ganz blass. Es dauerte eine Weile bis er sagen konnte: »Holt die Magier, Sterndeuter und Wahrsager her. Die sollen mir sagen, was hier steht und was das bedeutet. Wer das kann, soll ein kostbares Gewand bekommen und eine goldene Kette um den Hals tragen. Außerdem soll er der dittmächtigste Mann in meinem Reich werden.«

Niemand kann die Schrift lesen

Da löste sich die Erstarrung, in die alle gefallen waren. Jetzt geriet der ganze Palast mitten in der Nacht in Aufregung. In aller Eile kamen und gingen weise Männer und Leute, die die Sterne beobachteten. Sie schauten, rätselten, berieten sich … Vergeblich. Niemand konnte deuten, was da stand.
Der König wurde vor Angst immer bleicher. Das musste doch eine Bedeutung haben! Warum konnte niemand sie herausfinden?

Belasazars Mutter weiß Rat

Da trat Belsazars Mutter in den Saal. »Lang lebe der König!«, sagte sie. »Lass dich nicht erschrecken. Du brauchst auch nicht blass zu werden, obwohl keiner der klugen Männer einen Rat weiß. Ich erinnere mich an einen Mann, den dein Vater Nebukadnezar eingesetzt hat. Er heißt Daniel. Es war einer der vielen jungen Leute, die nach der Eroberung Jerusalems hierhergebracht wurden. Ich erinnere mich, dass er als junger Mann deinem Vater einen Traum gedeutet hat. Lass ihn eilends rufen. Er kann dir weiterhelfen.«

Daniel soll reich belohnt werden

Sofort machten sich Boten auf den Weg, mich zu holen. Als ich vor dem König stand, sagte der: »Du bist also Daniel, einer der Gefangenen aus Juda. Mein Vater hat dich aus Jerusalem hierhergebracht. Du sollst klug und außergewöhnlich weise sein. Ich habe viele Weise und Magier befragt. Sie sollten diese Zeichen an der Wand entziffern und mir sagen, was sie bedeuten. Aber sie konnten es nicht. Wenn du es kannst, sollst auch du ein wertvolles Gewand tragen und um den Hals eine goldene Kette. Außerdem wirst du zum drittmächtigste Mann im Königreich ernannt.«

Mene mene tekel u-parsin

Aber ich sagte zum König: »Behalte alle diese Dinge oder gib sie einem anderen. Ich werde dir auch ohne Belohnung sagen, was hier steht und was es bedeutet. Du bist König. Und vor dir war dein Vater König. Alle Völker fürchteten sich vor ihm. Er konnte tun und lassen, was er wollte. Diese Macht hat ihm der höchste Gott gegeben. Doch dein Vater wurde hochmütig und überheblich. Beinahe hat er den Verstand verloren. Da erkannte dein Vater: Es ist der höchste Gott, der Könige einsetzt und absetzt. Und dieser Gott ist unser Gott: Der Gott Israels. Dein Vater hatte verstanden, dass er nur deshalb König war, weil Gott es so wollte.
Und du, sein Sohn, solltest das eigentlich auch wissen. Trotzdem hast du gemeint, dich über Gott lustig machen zu können. Du hast die heiligen Gefäße aus dem Tempel in Jerusalem missbraucht. Sie wurden nur dort und nur im Gottesdienst verwendet. Und du hast bei deinem Gelage Wein daraus getrunken und auf deine Götter aus Stein und Holz angestoßen. 
Deshalb hat der höchste Gott eine Hand geschickt, dir diese Botschaft an die Wand zu schreiben: ›Mene mene tekel u-parsin.‹ Und das bedeutet: Mene – die Tage deines Königreichs sind gezählt, Gott wird ihm ein Ende setzen. Tekel – du bist gewogen worden und warst zu leicht. Parsin – dein Königreich wird zerfallen und unter anderen Herrschern aufgeteilt.«

Gott macht alles recht

Belsazar war erleichtert: »Zum Glück konntest du die Schrift lesen. Bringt ihm also das versprochene, kostbare Gewand und die goldene Halskette. Lasst im ganzen Reich verkünden, dass Daniel jetzt der drittmächtigste Mann ist.«
Aber, ganz ehrlich, ich wusste gar nicht, was ich mit dem Geld und der hohen Position anfangen sollte. Erst recht nicht, als Belsazar so schnell gestorben ist. Er wurde nämlich noch in derselben Nacht umgebracht.
Und mir wurde deutlich: Auch wenn es manchmal ganz anders scheint – Gott macht doch alles recht. So, wie mein Name es sagt.

Der besondere Tipp

Biegepuppen – Schnupperset 1

Mit diesen 8 Biegepuppen, die das Schnupperset 1 bilden, eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten, biblische und andere Geschichten eindrücklich zu erzählen. Die Puppen können unterschiedliche Körperhaltungen einnehmen. Für Gottesdienste, Kitas und Grundschulen. 

Folgende Personen sind enthalten (von links nach rechts; die Bezeichnung ist individuell variabel; alle Personen können auch einzeln bestellt werden [Best.-Nr. in Klammer]):
Obere Reihe: Jesus (500), Prophet (664), vornehme Frau (665), König (666), 
Untere Reihe: Jünger (501), Maria (667), junge Frau (668), Hirtenjunge (669).
Größe: Zwischen 10 und 13 cm

56,00 €; Best.-Nr. 676

junge-gemeinde.de

Lukas 19,11–27

I. Vorüberlegungen

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema

Eine andere Handlungsebene beschreibt den Auftrag des Herrschers an zehn seiner Diener: Jeder von ihnen soll während seiner Abwesenheit aus einem Pfund Silber möglichst viel machen. 

Die Kinder und der Text / das Thema

Die Diener sind wir alle. Das anvertraute Silber sind die Talente, die wir haben, das, was wir gut können und was uns leicht fällt. Es ist im Sinne Gottes, wenn wir möglichst viel aus unseren Talenten machen. 

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«

Gestaltete Mitte

Kleine Päckchen und Geschenktüten. Sie stehen für unsere Talente, die uns Gott geschenkt hat.

Eingangsgebet

Lieber Gott,
du hast uns allen etwas mitgegeben,
das wir gut können:
Manche können gut singen.
Manche können gut malen.
Manche können gut rennen, springen oder schwimmen.
Manche können gut rechnen.
Dafür danken wir dir.
Jedes Können, jedes Talent ist gleich viel wert.
Unsere Talente sind ein Geschenk von dir.
Es macht Spaß, wenn auch andere Menschen etwas von ihnen haben.
Hilf uns, aus unseren Talenten viel zu machen – für uns und für andere.
Amen.

Schlussgebet

Lieber Gott,
wir danken dir für unser Zusammensein hier.
Wir danken dir für die Talente, 
die jede und jeder von uns hat.
Wir wollen anderen damit Gutes tun 
und ihnen eine Freude machen.
Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Begriffe formen

Material: Für jedes Kind einen Wollfaden mit 1,50 m Länge.
Die Mitarbeitenden nennen einen Gegenstand (z. B. Blume, Auto, Haus) und die Kinder versuchen, diesen Gegenstand mit dem Wollfaden nachzuformen.
In einer weiteren Runde soll jedes Kind sein Lieblingsobst (Lieblingstier) formen. Kann es von den anderen erraten werden?

Collage »Mein Talent«

Material: Für jedes Kind ein DIN-A4 Tonkarton; Farbstifte, Faltpapier in verschiedenen Farben, Illustrierte, Zeitungen, Schere, Klebstoff.
Die Kinder überlegen sich, was sie gut können und stellen dann ihr/e Talent/e in einer Collage auf dem Tonkarton dar. (Zu »Fußball spielen« kann z. B. aus Papier ein Fußball ausgeschnitten und aufgeklebt und ein Spielfeld dazugemalt werden. Oder zu »singen« können Noten gemalt werden. Oder zu »rechnen« verschiedene Zahlen ausgeschnitten/gemalt werden.)

Erzählung für Jüngere

III. Erzählung

Der Auftrag des Fürsten

Ein Fürst musste für längere Zeit verreisen. Der Kaiser wollte ihn zum König über ein größeres Land machen. Bevor er abreiste, rief er drei seiner Diener zu sich. Jedem gab er ein Silberstück. »Versucht, möglichst viel mit dem Silber zu machen«, sagte der Fürst. Dann reiste er ab.

Zehnmal so viel

Der erste Diener kaufte mit dem Silber wertvolle Steine. Diese Steine verkaufte er für mehr Geld, als er für sie bezahlt hatte. Da waren aus der einen Silbermünze schon zwei geworden. Jetzt kaufte der Diener Gold. Das Gold konnte er wieder teurer verkaufen. Dann kaufte er ein Stück Land. Das Land verkaufte er wieder teurer. Schließlich waren aus der einen Silbermünze zehn geworden. 

Fünfmal so viel

Der zweite Diener kaufte und verkaufte auch Edelsteine, teure Gewürze und Gold. Er war etwas vorsichtiger. So wurden aus der einen Silbermünze fünf Silbermünzen.

Genau so viel

Und der dritte Diener? Der hatte Angst, etwas falsch zu machen. Deshalb hob er das Pfund Silber einfach nur auf.

Die Rückkehr des Fürsten

Nach einem Jahr kam der Fürst zurück. Er war jetzt ein König. »Was habt ihr mit dem Silber gemacht?«, fragte er seine Diener. »Ich habe aus ihm zehnmal so viel Silber gemacht«, berichtete der erste Diener ganz stolz. »Das hast du toll gemacht«, lobte ihn sein Herr. »Du bekommst für deinen Fleiß zehn Häuser von mir.«
»Ich habe es geschafft, dass ich jetzt fünfmal so viel Silber habe«, erzählte der zweite Diener. »Das hast du toll gemacht«, lobte ihn der König. »Du bekommst für deinen Fleiß fünf Häuser von mir.« 
Dann fragte er den dritten Diener: »Und was hast du aus dem Silber gemacht?« Der Diener antwortete: »Ich hatte Angst, dass ich etwas falsch mache. Und dass von dem Silber am Ende weniger übrig wäre. Deshalb habe ich das Silber sicher aufbewahrt. Hier ist es.« – »Nichts zu machen, ist keine gute Idee«, sagte der König. »Dir kann ich keine Belohnung geben.« Und er nahm dem dritten Diener die Silbermünze ab und gab sie dem ersten Diener. »Hier, dir wird etwas Gutes damit einfallen.«

Erzählung für Ältere

Die Talente der drei Söhne

Eine Mutter hatte drei Söhne. Der erste Sohn konnte gut rechnen. Schon im Kindergarten zählte er Steine, Stifte und Blätter. Er addierte und subtrahierte und hatte Spaß am Malnehmen und Teilen. Die Erzieherinnen und Lehrerinnen staunten über sein Talent. 
Der zweite Sohn konnte gut Geschichten schreiben. Er schrieb schon in der ersten Klasse spannende Aufsätze, Gedichte und Theaterstücke. Die Lehrerin freute sich jedes Mal über seine Texte.
Der dritte Sohn konnte gut singen. Seine Stimme war einfach wundervoll. Jeden Ton traf er sofort. Jedes Lied, das in der Gruppe gesungen wurde, klang allein durch ihn ganz toll. Jeder Musiklehrer war froh, ihn im Unterricht zu haben.

Die Eltern fördern die Talente der Kinder

Als die Jungen noch klein waren, unterstützte die Mutter die Begabungen der Kinder, so gut sie konnte. Sie kaufte Mathematikbücher für den ersten Sohn und meldete ihn zu Kinderkursen an. Sie besorgte dem zweiten Sohn Bücher zum Lesen. Und sie meldete ihn zum Schreibkurs und zur Theatergruppe an. In der Theatergruppe wurde er Regisseur und schrieb die Stücke. 
Dem dritten Sohn suchte die Mutter eine Gesangslehrerin und fuhr ihn zu den Proben des Chores. 

Was aus den Söhnen wurde

Nach und nach wurden die Söhne erwachsen. Der erste Sohn studierte Mathematik. Er wurde Lehrer und es machte ihm viel Spaß, den Kindern Rechnen und Geometrie beizubringen. Er half den Nachbarskindern bei den Hausaufgaben. Immer, wenn sie ihn um Hilfe baten. 
Der zweite Sohn wurde Journalist. Er ging zum Fernsehen und berichtete, was in der Welt passierte. Er reiste in viele Länder und drehte Reportagen.
Der dritte Sohn aber wusste nicht, was er nach der Schule machen sollte. Er arbeitete da und dort, aber so richtig Lust hatte er auf das alles nicht. Eines Tages ging er wandern. Da kam er zu einem Kloster. Gerade war Gottesdienst in der Kirche. Der junge Mann setzte sich in eine Bank. Ein Mönch las eine Geschichte aus der Bibel vor, die Jesus erzählte:
Lukas 19,11–27 vorlesen.
Nachdem er diese Geschichte gehört hatte, verstand der Sohn auf einmal, was er machen musste, damit er wieder ein Ziel im Leben hatte. Er begann wieder zu singen und er bewarb sich um einen Platz für ein Gesangsstudium. Er schaffte die Prüfung und wurde nach dem Studium ein sehr erfolgreicher Sänger. Und an jedem Geburtstag der Mutter sang er ihr ein Ständchen. In seiner Stadt gründete er einen kostenlosen Chor für Kinder.
»Jetzt hast du doch etwas aus deinem Talent gemacht«, sagte eines Tages seine Mutter zu ihm. 

1. Mose 41

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Kommt über folgende Fragen miteinander ins Gespräch: 

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe hierzu auch »Zur ganzen Reihe«, Seite 275.

Lieder 

Schenk uns Weisheit (KuS 436);
Segne uns mit der Weite des Himmels 
(KuS 182, KG 142);
Gib uns Ohren, die hören 
(KuS 496, KG 195, Wwdl 42)

Gebet

Guter Gott, 
manchmal träume ich von schönen Dingen oder Erlebnissen. Dann bin ich ganz froh. 
Aber manchmal träume ich auch von schlimmen Dingen.
Erlebnisse, die mir Angst machen. 
Dann bin ich traurig und weiß nicht, was ich tun soll. 
Da ist es gut, wenn es Menschen gibt,
denen ich meine Träume erzählen kann. 
Manchmal fehlt mir der Mut,
schwierige Aufgaben zu übernehmen.
Da hilft es mir, wenn meine Freunde 
oder Eltern zu mir sagen: »Du schaffst das!«
Dann wird es plötzlich ganz einfach und leicht. 

Kreative Umsetzung der Geschichte
Traumbilder malen

In eine große Denkblase Träume malen/schreiben/kleben. Die Denkblase kann mit Zuckerkreide, Glitzerstiften, Pailletten gestaltet sein. 
Rezept für Zuckerkreide: Für jede Farbe eine eigene Schüssel verwenden; in ca. 150 ml Wasser 3–4 EL Zucker auflösen, einzelne Kreidestücke in die Lösung geben, warten, bis sie sich vollgesogen haben und zu Boden sinken (ca. 10–15 Minuten). Herausnehmen und damit malten. Die Farben kommen besonders gut auf dunklem Hintergrund zur Geltung.

Fest feiern 

Zur feierlichen Einsetzung von Josef zum Stellvertreter des Pharaos. In verschiedenen Kleingruppen wird das Fest vorbereitet: Jubelnde Menge; Tanz einüben; Raum dekorieren; Essen zubereiten; Josef auf einem »Wagen« durch die Menge ziehen …

Ring/Kette basteln

Z. B. mit Streifen aus Goldpapier Josefs Kette kleben.

Bodenbild legen

Z. B.: Dunkle Tücher für die Sorgen, Angst, unerklärbaren Träume des Pharaos; helle Tücher für Josefs Traumdeutung, seine Hilfe, Um- und Voraussicht, mit der die Menschen vor der Hungersnot bewahrt werden.

Traumfänger basteln

Dazu können Naturmaterialien gesammelt werden.

Spiel »Kühe fangen«

Einige Fänger/innen (= magere Kühe) fangen die anderen Kinder (= fette Kühe). Wer gefangen wird, legt sich auf den Boden und kann nur befreit werden, wenn er von einer »fetten Kuh« abgeschlagen und wieder befreit wird. 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Auf Josef kann man sich verlassen

Der Mundschenk des Pharaos ist jetzt frei. Er ist wieder zurück am Hof des Pharaos. Er hat Josef wohl vergessen. Am Anfang hat Josef jeden Tag gehofft, dass er auch aus dem Gefängnis kommen würde. Aber jetzt sind schon viele Monate vergangen. Im Gefängnis hilft Josef, das Essen an die anderen Gefangenen zu verteilen. Der Gefängnisaufseher merkt schnell, dass er sich auf Josef verlassen kann. 

Josef wird aus dem Gefängnis geholt

Aber der Mundschenk des Pharaos hat ihn nicht vergessen. Deshalb wird Josef zum Pharao gerufen. Zuerst bekommt Josef neue Kleidung und er muss sich waschen. Er weiß noch nicht, warum er von der Leibwache des Pharaos abgeholt wird. 
Josef fragt sich, ob Potifar etwas damit zu tun hat? Aber es ist bestimmt nichts Schlimmes, sonst hätte er doch keine frische Kleidung bekommen. Und dann kniet er vor dem Pharao. Der lässt ihn aufstehen und spricht: „Mein Mundschenk hat gesagt, dass Gott mit dir ist und du es verstehst, Träume zu deuten? Meine Traumdeuter taugen nichts. Sie haben keine Vorstellung von dem, was meine Träume bedeuten. Du bist der Einzige, der mir noch helfen kann. Ich kann keine Nacht mehr schlafen, weil ich mir große Sorgen mache. Höre also meinen Traum: 

Der Traum des Pharaos

»Sieben magere Kühe steigen aus dem Nil und fressen sieben fette Kühe auf, die am Ufer weiden. Und sieben vertrocknete Ähren verschlingen sieben Ähren, die voller Körner sind. Was bedeutet das?« Josef antwortet dem Pharao: »Gott will dir sagen: Nach sieben Jahren, in denen mehr wächst, als gebraucht wird, kommen sieben Jahre, in denen nichts mehr wächst. Eine große Hungersnot wird dann sein. Suche dir einen Mann, der Vorräte sammelt. Und der alles so einteilt, dass dein Volk auch in den sieben mageren Jahren nicht hungern muss.« 

Josef wird Stellvertreter des Pharaos

Der Pharao sieht Josef an und sagt: »Du bist der Mann. Du bist ab sofort mein Stellvertreter. Kümmere dich um alles.« Dann schenkt er ihm seinen Ring, eine Kette und neue Kleidung. Josef ist jetzt ein freier Mann. Alle in Ägypten sollen sehen und hören, dass Josef der zweitmächtigste Mann im Land ist, gleich nach dem Pharao. Deshalb wird er auf einem Wagen durch Ägypten gefahren. Alle Menschen verbeugen sich vor ihm und jubeln ihm zu. 
Als Josef von seiner Reise zurückkommt, heiratet er. Mit seiner Frau zusammen hat er zwei Söhne. Sie wohnen gemeinsam in einem großen, schönen Haus. Jetzt ist fast alles wieder gut in Josefs Leben.

Erzählung für Ältere

Josef ist noch immer im Gefängnis

Jetzt ist es schon fast zwei Jahre her, dass Josef dem Mundschenk den Traum gedeutet hat. Für den Mundschenk ging es gut aus. Er ist wieder am Hof des Pharaos. Aber Josef ist noch immer im Gefängnis. Ob der Mundschenk ihn vergessen hat? Josef kann nichts daran ändern. Das Einzige, was er tun kann: sein Leben so annehmen, wie es ist. Mit aller Ungerechtigkeit. Aber auch in dem Wissen, dass Gott einen Plan für ihn hat. 

Josef wird zum Pharao gerufen

Der Gefängnisaufseher merkt schnell, dass Josef ein ehrlicher Mensch ist. Er vertraut ihm immer mehr Aufgaben an. So darf er zu jedem Gefangenen gehen, ihnen das Essen bringen und mit allen reden. Heute ist wieder so ein Tag. Josef will gerade das Essen austeilen, als er zum Gefängnisaufseher gerufen wird. »Zieh das hier an. Aber wasche dich zuerst.« Josef blickt fragend auf die Kleidungsstücke. »Was ist passiert?«, will Josef wissen. »Du sollst zum Pharao kommen!« Josef erstarrt. Zum Pharao? Was soll ich denn da? Ich habe doch nichts getan? Ein wenig Angst hat Josef schon. Der Pharao, der mächtigste Mann in Ägypten, ruft ihn zu sich. Auf dem Weg zum Palast des Pharaos überlegt Josef, was passieren kann. Hat Potifar sich etwa beim Pharao über ihn beschwert? Aber er ist doch schon zwei Jahre lang im Gefängnis. Oder hat er den Gefängnisaufseher verärgert? Oder hat es damit zu tun, dass er dem Mundschenk und dem Bäcker die Träume gedeutet hat, obwohl er kein offizieller Traumdeuter ist? Ist Träume-Deuten in Ägypten verboten? Die Gedanken rasen durch Josefs Kopf. Ihm ist ganz schön mulmig zumute. 

Josef deutet die Träume des Pharaos

Tief verbeugt sich Josef vor dem Pharao. Der sitzt auf seinem Thron, von der Leibwache umgeben. »Erhebe dich!«, sagt der Pharao. Josef erstarrt. Direkt neben dem Pharao steht Potifar. Aber der schaut ihn unbeteiligt an. Ob er mich noch kennt? Ob er der Grund ist, warum ich jetzt hier bin? Der Pharao erklärt Josef: »Ich habe jede Nacht den gleichen Traum. Und keiner kann mir sagen, was er bedeutet. Alle Traumdeuter aus Ägypten sind ratlos. Ich kann keine Nacht mehr schlafen. Da erzählte mir mein Mundschenk von seinem Traum und dass du ihn gedeutet hast. Deshalb bist du hier. Deute mir meine Träume!« Josef sieht den Pharao an. Er traut sich nicht, etwas zu sagen. Da spricht der Pharao weiter: »Höre meinen Traum: Aus dem Nil steigen immer sieben fette Kühe und danach sieben magere Kühe. Diese fressen die fetten Kühe auf. Und sieben vertrocknete Ähren steigen aus dem Nil und verschlingen sieben dicke Ähren, die voller Körner sind. Was bedeutet das?« Josef überlegt. Er vertraut darauf, dass Gott ihm die richtigen Worte in den Mund legt. »Die beiden Träume bedeuten das Gleiche. Gott möchte dir etwas mit ihnen mitteilen: Die sieben fetten Kühe und dicken Ähren bedeuten, dass sieben gute Erntejahre kommen. Es wird alles im Überfluss geben. So viel wird auf den Feldern wachsen, dass ihr es nicht aufessen könnt. Die sieben mageren Kühe und vertrockneten Ähren bedeuten, dass danach sieben Jahre kommen, in denen nichts auf den Feldern gedeiht. Eine große Hungersnot wird über Ägypten kommen.« 
Der Pharao sieht Josef an. »Was soll ich tun?«, fragt er. Und Josef antwortet: »Such einen Mann, der über alles wacht. Der Vorräte anlegen lässt, damit ihr auch während der Hungersnot gut leben könnt. Suche nach einem klugen Mann, der vorausschauend handelt.« 

Josef wird der Stellvertreter des Pharaos

Der Pharao sagt: »Ich habe diesen Mann schon gefunden. Du sollst mein Stellvertreter sein und über alles und jeden in Ägypten herrschen. Nur ich stehe über dir. Und als Zeichen dafür, dass du frei bist, bekommt du neue Kleidung, meinen Ring und eine goldene Kette. Alles, was du befiehlst, soll getan werden.« Der Pharao lässt Diener kommen, die Josef neu einkleiden. Danach fährt ein Wagen vor, in dem Josef durch ganz Ägypten kutschiert wird. Alle sollen sich vor ihm verbeugen und ihn als Stellvertreter des Pharaos anerkennen. 
Josef muss nicht mehr ins Gefängnis zurück. Er braucht auch keine Angst mehr vor Potifar haben. Er ist jetzt der zweitmächtigste Mann in ganz Ägypten, gleich nach dem Pharao. Josef heiratet, und die beiden bekommen zwei Söhne. Mit seiner Familie lebt Josef in einem großen Haus. Jetzt ist sein Leben fast wieder ganz in Ordnung. 

Der besondere Tipp
– der ganz besonders zum kommenden Sonntag, 30. Juli, passt:
Herz aus Pappmaché

– zum Bemalen und Gestalten 

Die Kinder können mit viel Kreativität und unterschiedlichen Materialien (Farben, Perlen, Glitzer, Naturmaterial, Papier, Schnipsel …) einen schönen Dekoartikel für Strauß, Lampe oder Wand herstellen. 

Tipp: Mit einem scharfen Messer kann das Herz in zwei Hälften geteilt und diese dann einzeln an der Wand befestigt werden.

1,95 € (ab 10 Ex. je 1,70 €); 

Best.-Nr.: 1587

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Zu Sonntag 4. Juni 2023

Apostelgeschichte 9,1–19

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Im Zentrum soll für die Kinder das Staunen sein, dass Jesus einen Menschen für sich gewinnt, der seine Freundinnen und Freunde (und damit ihn selbst) verfolgt. Jesus wendet sich dem zu, der ihn hasst. Jesus sieht, was in Paulus steckt und hat mit ihm etwas vor.
Im Hinblick auf die Kinder heißt das: Gott weiß, was in mir steckt. Gott hat mit mir etwas vor. Möglicherweise etwas, von dem ich (noch) nichts weiß und noch ahne.
Wenn Jesus sich so einem wie Paulus zuwendet, dann ist es auch möglich, dass er sich jedem anderen Menschen zuwendet. Diese Botschaft vermittelt Hoffnung und Zuversicht.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Lieder

Heute sagt Gott ‚ja‘ zu dir (KuS 264).

Psalm 139

Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«;
heute die Verse 1–10 (BasisBibel).

Kreative Umsetzung der Geschichte

Der Autor verweist hier auf das Kamishibai-Bildkarten-Set Paulus wird Apostel.

Die Infos dazu finden Sie hier:

Der besondere Tipp

Paulus wird Apostel Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater

Der Autor der Reihe verweist für diesen Sonntag auf dieses Bildkarten-Set, das die Bekehrung des Saulus erzählt.

Besonders die Illustrationen 5 bis 8 eignen sich hervorragend, die erzählten Ereignisse zu vertiefen, ist Frank Steiner überzeugt.

11 Illustrationen, fester Karton, vollständig ausgearbeitete Textvorlage zu jedem Bild.

€ 18,00; Best.-Nr. 3646

llustriert von Petra Lefin

Saulus lernt am Jerusalemer Tempel, was es heißt, gottesfürchtig zu leben. Er ärgert sich sehr über die neue und immerzu wachsende Gruppe der Christen, die seiner Meinung nach den Glauben verraten. Der junge Mann will alles tun, damit die Christen aufhören, ihre Botschaft weiterzuverbreiten. Als er nach Damaskus reist, begegnet ihm der auferstandene Jesus. Auf einmal beginnt Paulus zu verstehen und wird einer der begeistertsten Anhänger von Jesus.

Einseitig bedruckt auf festem Karton (300g), mit Textvorlage zu jedem Bild. Es kann frei erzählt werden oder mit Hilfe dieser Textvorlage.

Für Kinderkirche, Kindergarten und Grundschule gleicherweise geeignet (3 – 8 Jahre). Die Bildkarten werden in den Einsteck-Rahmen des Kamishibais (A3, Artikel 568, 1531) eingeschoben, so dass das Bild nach vorne zu den Kindern hin zeigt.

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III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Wenn möglich, den Raum etwas abdunkeln. Mit einer Taschenlampe werden zunächst verschiedene Dinge ausprobiert: Kreise an die Wand malen, auf die Hände der Kinder leuchten, die Lampe mit der Hand ab- und wieder aufdecken, verschiedene Schatten werfen … Im Anschluss daran die Erzählung beginnen:

Das helle Licht vom Himmel

Von einem viel helleren Licht als dem dieser Taschenlampe wurde Saulus geblendet. Er war unterwegs nach Damaskus. Plötzlich traf ihn dieses unglaublich helle Licht vom Himmel. Saulus legte einen Arm vor seine Augen, um sich gegen dieses Licht zu schützen. Doch dabei kam er ins Stolpern und fiel auf den Boden. In diesem Augenblick ertönte von irgendwo her eine Stimme: »Saulus, Saulus, warum bist du hinter mir her?« Mit zitternder Stimme fragte Saulus: »Wer bist du?« Dabei sah Saulus sich um. Doch er sah niemanden. »Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf! Geh in die Stadt, die vor dir liegt. Dort wird man dir sagen, was du tun sollst.« Dann verschwand das blendende Licht genauso schnell, wie es aufgeleuchtet war.

Saulus kann nichts mehr sehen

Saulus stand auf, doch sehen konnte er nichts. Er war durch das helle Licht blind geworden. Die Menschen, die mit Saulus unterwegs waren, nahmen ihn an der Hand. In Damaskus fanden sie ein Zimmer für Saulus. Dort wartete er. Drei Tage. Er aß nichts und trank nichts. Saulus dachte über das nach, was er bisher getan hatte. Und er betete. Saulus dachte an seine Wut. Seine Wut auf alle, die an Jesus glauben. Seine Wut auf alle, die sagen: »Jesus ist Gottes Sohn.« Seine Wut auf alle, die erzählen: »Jesus ist auferstanden und lebt.« Saulus schüttelte den Kopf. Das war so unglaublich. Und doch: Jesus hat zu ihm gesprochen. Er lebt tatsächlich. Die Christinnen und Christen haben recht.

Saulus bekommt Besuch von Hananias

Als Saulus so nachdachte und betete, klopfte es an die Tür seines Zimmers. »Herein!«, rief Saulus. Die Tür wurde vorsichtig aufgemacht. Das konnte Saulus ebenso hören wie die Schritte eines Menschen, der langsam in das Zimmer kam. »Ich bin Hananias«, sagte eine Männerstimme. Saulus erschrak, als er den Namen hörte. Denn er wusste: Hananias ist einer der Freunde von Jesus. Warum kam Hananias zu ihm, zu dem Mann, der alle Freunde von Jesus umringen wollte? Unsicher fragte Saulus nach: »Hananias?« – »Ja, ich bin’s. Jesus hat mich zu dir geschickt. Er ist dir vor der Stadt in einem Licht begegnet. Du sollst wieder sehen können.«
Von einem Augenblick auf den anderen konnte Saulus wieder sehen.

Saulus soll von Jesus erzählen

Da sagte Hananias: »Jesus hat mir noch einen zweiten Auftrag gegeben.« Er legte Saulus die Hände auf den Kopf und sagte: »Jesus hat Großes mit dir vor. Du sollst im Auftrag von Jesus durch die ganze Welt ziehen. Du sollst den Menschen von Jesus erzählen. Für diese Aufgabe gibt Jesus dir den Heiligen Geist. Der gibt dir Kraft und macht dich mutig. Er schenkt dir die richtigen Worte und guten Ideen, um den Menschen von Jesus zu erzählen.«

Saulus wird getauft

Als Saulus diese Worte hörte, wurde ihm warm ums Herz. Obwohl er diesen Jesus nicht ausstehen konnte, hatte Jesus dennoch etwas mit ihm vor. Obwohl Saulus die Freunde von Jesus umbringen wollte, kam Jesus auf ihn zu.
Wie großartig Jesus doch ist! Er hat gesehen, was in Saulus steckte.
Saulus war so sehr in seine Gedanken versunken, dass er Hananias vergaß. »Hey, Saulus«, sagte Hananias, »du gehörst jetzt zu Jesus. Lass dich taufen.« – »Ja!«, sagte Saulus.
Hananias ging mit Saulus zum Fluss. Dort tauchte er Saulus dreimal unter Wasser und sagte: »Ich taufe dich im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Von jetzt an sollst du nicht mehr Saulus, sondern Paulus heißen.«

Der besondere Tipp
LED-Leuchte Camp

Mit 3fach-Funktion und Aufdruck »Es werde LICHT«

Paulus hätte sich auf seinen Reisen wahrscheinlich oft über eine solche Lampe gefreut. Auch stehen bei uns die Sommerferien vor der Tür! Die Leuchte kann als Steh-, Lese- und Taschenlampe eingesetzt werden und hat einen schwenkbaren Bügel zum Tragen oder um sie aufzuhängen. Maße: 10 x 4 cm (geschlossen; 14 x 4 cm (auseinander-
gezogen).

€ 4,80 (ab 10 Ex. je € 4,50; ab 25 Ex. je € 3,90), inkl. Batterien;

Best.-Nr. 1588

LED Dynamo-Taschenlampe

Mit Aufdruck »Licht auf meine Weg«; Maße: 10,5 x 6 x 3 cm.

Unabhängig sein von Batterien oder einer Stromverbindung: Nach einiger Zeit des »Pumpens« mit der Hand, leuchten die beiden LED-Lampen.

€ 4,80 (ab 10 Ex. je € 4,50);

blau: Best.-Nr. 1717; rot: Best.-Nr. 1718

Die Dynamo-Taschenlampe ist immer schnell einsatzbereit: Nach einigen Sekunden „pumpen“ mit der Hand ist der Akku geladen –
und die zwei hellen LED-Lampen leuchten für mehrere Stunden. Die Lampe ist also stets schnell einsatzbereit. Es werden keine neuen
Batterien gebraucht und damit wird die Umwelt geschont. Der Aufdruck „Licht auf meine Weg“ erinnert an die Zusage aus Psalm 119.

Maße: 6 x 3 x 10,5 cm

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Erzählung für Ältere

Zur Erzählperson »Arzt« siehe »Zur ganzen Reihe«.

Lukas stellt sich vor

Hallo, ihr seid vielleicht überrascht, dass heute ein Arzt bei euch ist. Ich möchte euch heute nämlich aus meinem Leben erzählen. Ich habe auch zwei Bücher geschrieben. In dem einen Buch geht es um Jesus. Meine Erzählung über seine Geburt ist weltbekannt. In meinem zweiten Buch erzähle ich davon, was passiert ist, nachdem Jesus den Tod besiegt hat und zu Gott, seinem Vater, in den Himmel zurückgekehrt ist. Durch meine Bücher bin ich bekannt geworden und der eine oder die andere hat vielleicht schon mal meinen Namen gehört. Ich heiße Lukas.

Lukas stellt sein zweites Buch vor

In meinem zweiten Buch erzähle ich viel über Paulus. Ihn kannte ich besonders gut. Denn ich bin mit ihm viel auf Reisen gewesen. Ich zeige euch mal, wo Paulus so rumgereist ist (zeigt Karte vom östlichen Mittelmeer). Ich war nicht überall dabei, aber wenn ich dabei war erzählte Paulus viel aus seinem Leben. Eine Geschichte hat er besonders oft erzählt. Diese Geschichte erzähle ich euch heute:

Paulus kannte die heiligen Schriften sehr gut

Paulus war es sein Leben lang wichtig, Gott zu vertrauen und so zu leben, wie Gott es will. Das hatte er von seinen Eltern gelernt. Als er so 17 Jahre alt war, schickten seine Eltern Paulus aus seiner Heimatstadt Tarsus (Karte) nach Jerusalem (Karte). In Jerusalem studierte Paulus bei klugen und gelehrten Männern. Sie erklärten ihm die heiligen Schriften des jüdischen Volkes, unser Altes Testament, und sagten ihm, wie er am besten leben sollte. Paulus nahm es damit sehr genau. Keinen Millimeter wollte er davon abweichen.

Saulus’ Wut auf die Christinnen und Christen

Während Paulus dort studierte, hörte er von Jesus. Übrigens: Damals hatte Paulus noch einen anderen Namen. Er hieß Saulus. Wundert euch also nicht, wenn ich von Saulus erzähle.
Alles, was Saulus über Jesus Jesus hörte, ärgerte ihn fürchterlich, ja machte ihn richtig wütend. Dieser Jesus machte es den Menschen viel zu leicht. Unerhört fand Saulus es, dass Jesus behauptete, er sei Gottes Sohn. Gott selbst. Kein Mensch durfte so etwas behaupten. Saulus war dabei, als ein Stephanus, der sich um die Armen in der Gemeinde der Christinnen und Christen kümmerte, umgebracht wurde. Er wurde so lange mit Steinen beworfen, bis er tot war. Das gefiel Saulus gut. So sollte es allen Christinnen und Christen ergehen, meinte er.

Saulus verfolgt die Christinnen und Christen

Saulus hatte eine Idee. Er suchte sich einige Leute, die so dachten wie er. Zusätzlich besorgte er sich eine offizielle Bestätigung der wichtigsten Menschen in Jerusalem, dass es sein Auftrag sei, gegen Christinnen und Christen vorzugehen. Dann machte er sich mit seinen Männern auf den Weg nach Damaskus (Karte). Dort lebte eine große Gruppe von Christinnen und Christen. Saulus wollte diese Gruppe verhaften und vor Gericht stellen. Am besten sollten sie alle sterben, dachte Saulus. Voller Wut im Bauch ritt er so schnell wie möglich nach Damaskus.

Das Licht aus dem Himmel

Saulus kam zwar in Damaskus an, aber ganz anders, als er es ich vorgestellt hatte. Saulus und seine Leute hatten die Hügelkette Golan überquert. In der Ferne sahen sie Damaskus liegen. Die Abenddämmerung zog herauf, langsam wurde es dunkel. Plötzlich riss Saulus seine Hände schützend hoch. Ein helles, strahlendes Licht aus dem Himmel traf ihn. Seine Begleiter waren erstaunt. Sie verstanden nicht, warum Saulus die Hände hochriss. Sie hörten eine Stimme: »Saulus, warum verfolgst du mich?« Die Begleiter sahen sich verwirrt um. Doch es war niemand da. Wo kam diese Stimme nur her? Saulus fragte: »Wer bist du?« Die unbekannte Stimme antwortete: »Ich bin Jesus, den du verfolgst. Pass auf: Geh nach Damaskus. Dort wirst du erfahren, wie es mit dir weitergehen soll.« Das helle Licht erlosch. Es hatte Saulus so stark geblendet, dass er blind war. Seine Männer mussten ihn nach Damaskus führen.

Saulus hat sich geirrt

In Damaskus fanden die Männer ein Zimmer für Saulus. Nun saß er dort und dachte über sich und sein Leben nach. Langsam dämmerte es Saulus, dass er sich gründlich geirrt und einen großen Fehler gemacht hatte. Er hatte es ja selbst erlebt, dass Jesus stärker war als der Tod und dass Gott die Taten und Worte von Jesus bestätigt hat. Saulus schüttelte seinen Kopf über sich selbst. Wie dumm war er nur gewesen. Saulus betete: »Gott, vergib mir, dass ich Jesus, deinen Sohn, verfolgt habe. Bitte schick mir jemanden, der mir von deinem Sohn Jesus erzählt.«

Saulus erhält einen anderen Auftrag

Einige Zeit später klopfte es an seiner Tür. »Herein!«, rief Saulus. Wer kam jetzt? Er erwartete doch niemanden. Saulus hörte, dass die Türe sehr langsam geöffnet wurde. »Bist du Saulus?«, fragte eine unbekannte Stimme. »Ja. Und wer bist du?«, fragte Saulus. »Ich bin Hananias. Jesus hat mir den Auftrag gegeben, zu dir zu kommen. Darf ich eintreten?« – »Ja, komm rein«, sagte Saulus. Hananias ging hinein und setzte sich. Dann sagte er: »Saulus, Jesus hat etwas mit dir vor. Deshalb hat er mich zu dir geschickt. Du sollst in die Welt hinausziehen und den Menschen von ihm, Jesus, erzählen. Dazu gibt Gott dir seinen Heiligen Geist.«
In diesem Augenblick fiel es Saulus wie Schuppen von den Augen. Er konnte wieder sehen. Einige Zeit blieb Saulus noch in Damaskus. Dann zog er los in die Welt.
Davon erzähle ich euch nächsten Sonntag.

I. Vorüberlegungen

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe

Lied zur Reihe

Hier eignet sich das Saulus-Paulus-Lied von Rolf Krenzer (in: Das große Liederbuch. 135 religiöse Lieder für Kindergarten, Schule und Gottesdienst, Limburg 1988) oder
Eine freudige Nachricht breitet sich aus (KuS 248)

Psalm zur Reihe

Psalm 139 nach der Übersetzung der BasisBibel.
Alternativen:
Psalm 139 (KuS 674; einschließlich des Liedes »Von allen Seiten umgibst Du mich«, KuS 675);
Psalm 139 (in: Peter Spangenberg, Höre meine Stimme. Die Psalmen, Hamburg 1995; nicht mehr erhältlich).
Psalm 139 kann auch gesungen werden. Z. B.
Du siehst mich, wo ich steh (Wwdl 130);
Ob ich sitze oder stehe (KuS 332, Wwdl 86).
Anstatt die Lieder zu singen, können sie auch als Psalmgebet im Wechsel gesprochen werden.

III. Zur Gestaltung der Reihe

Zur Erzählung für die Jüngeren
Als immer wieder auftretendes Symbol kann eine Taschenlampe genutzt werden. Ausgangspunkt ist die Erfahrung des Paulus, bei der Berufung von einem hellen Licht geblendet zu werden. Von diesem Augenblick an hat Paulus die Aufgabe und das Ziel, den Menschen Jesus als Licht der Welt zu vermitteln. Paulus selbst erlebt Jesus als Licht, als er in Lystra gerettet wird, im Gefängnis in Ephesus sitzt und beim Schiffsbruch vor Malta.

Zur Erzählung für die Älteren
Nach kirchlicher Tradition ist Lukas der Autor der Apostelgeschichte sowie Arzt und Begleiter des Paulus. Für die Älteren erzählt »Lukas« aus seiner Sicht und nimmt dabei die Wir-Erzählungen (Apostelgeschichte 16,11–15 und 27,1–44) in seine Ich-Erzählung auf.
Es wäre deshalb gut, wenn die Person, die die Geschichte erzählt, als Arzt verkleidet auftritt.

Hilfreiches zu den Reisen des Paulus’:

Die acht Farbfolien (besonders Folie 7) des Calwer Bibelatlasses.

Der Arbeitsbogen Nr. 2 (»Paulus«) zu den Reisen des Apostels Paulus. Mit Figuren zum Ausschneiden, die auf der Karte (die ausgemalt werden kann) entsprechend platziert werden.

Aue Verlag Möckmühl, info@aue-verlag.de

Der besondere Tipp

Blankokarten für das Kamishibai-Erzähltheater

Die Kinder können zu dieser Reihe Bilder malen, anhand derer die Geschichte von Paulus nacherzählt werden kann.

14 weiße, stabile DIN-A3-Bogen plus ein »Vorhang-Bogen«; für alle Farben geeignet.

€ 14,00; Best.-Nr. 3678

Wenn die Geschichtenbaumeister ihr Werk vollendet haben, dann wollen all die selbst erfundenen Charaktere, Handlungen, Orte und Gegenstände auch auf die Bühne des Kamishibai! Zum Gestalten und Malen von Bildkarten gibt es nun ein Blanko-Set aus 14 Bögen rein-weißem, 350g/m²-schwerem, extra-festem Postkartenkarton in DIN A3 – eine preisgünstige Alternative zu den im Künstlerbedarf angebotenen Spezialpapieren! Unsere Blanko-Karten sind sehr gut geeignet für die Gestaltung mit allen Arten von Stiften und Farben: für Buntstifte, Wachsmaler, Marker, Wasserfarben, Acrylfarben, für Collage- und Mischtechniken. Weil der Karton ablösbare und permanente Klebstoffe sehr gut annimmt und sich präzise mit Scheren und Cuttern bearbeiten lässt, eignet sich das Material auch zum Basteln von Figuren und Kulissen. Das Set enthält kreative Ideen fürs Erzählen und Geschichtenerfinden.
Damit die Präsentation der selbst gemalten Geschichte gleich losgehen kann, liegt der Packung eine bunte Vorhangkarte bei. 14 Bogen blanko Postkartenkarton, DIN A3, 350g/m², holzfrei, säurefrei, chlorfrei, rein-weiß, in wiederverschließbarer Folientasche (kein Block, keine störende Gummierung). Inklusive: eine Vorhangkarte und Gestaltungstipps.

junge-gemeinde.de

Das Mitmachheft im Kindergottesdienst 5-2023

Der rote Faden

Paulus begegnet auf seinen Reisen unterschiedlichsten Menschen. Drei von ihnen lernen wir in diesem Heft kennen, als der neugierige Simon sich auf die Suche nach Paulus macht. Über ihn hat er gehört, dass aus dem Christenverfolger ein ganz anderer Menschen geworden ist …

Was Sie erwartet

  • Drei Paulus-Geschichten (Hananias, Lydia, Schiffbruch).
  • Ein Paulus-Steckbrief zum Ausfüllen; die Antworten sind im ganzen Heft verteilt.
  • Ein Sommerferien-«Reisebericht«, ebenfalls zum Ausfüllen.
  • Die Bastelanleitung für ein Kork-Floß.
  • Viele Rätsel sowie ein Gebet.

Werkstatt

Hier der Hinweis auf die Für-Dich!-Werkstatt. Sie enthält konkrete Hinweise und Impulse, das »Für Dich!«-Heft sowohl im monatlichen wie auch im wöchentlichen Kindergottesdienst gewinnbringend für Kinder und Mitarbeitende einzusetzen.

Kostenfrei öffnen oder zum Bearbeiten herunterladen unter:

https://www.junge-gemeinde.de/fuer-dich.html

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