Wenn Kinder und Erwachsene aufeinander hören

Petra Lefin, Bildkarten zum Kamishibai, Der zwölfjährige Jesus im Tempel, © 2016, Don Bosco Medien GmbH, München

Wenn Kinder und Erwachsene 
aufeinander hören

I. Vorüberlegungen

Die Frau des einflussreichen Naaman hört auf ihre junge Sklavin. Die Lehrer am Tempel hören dem zwölfjährigen Jesus zu.

In den beiden Gottesdiensten zu dieser Einheit nutzen wir die Gelegenheit und hören einander gut zu.

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe 

Lieder

Bist du groß oder bist du klein 
(KuS 480, KKL 319);
Viele kleine Leute 
(KuS 533, KKL262, LJ 620, KG 215, Wwdl 85); 
Gib uns Ohren, die hören 
(KuS 496, KKL 251, LJ 534, KG 195, Wwdl 42);
Aufstehn, aufeinander zugehn 
(KuS 286, KKL 376, Wwdl 220, EGplus 130)

Gebet zum Anfang

Danke, lieber Gott, dass du uns Ohren geschenkt hast, um zu hören.
Danke für alles Schöne, was wir hören: unsere Lieblingslieder, das Lachen unserer Freundinnen und Freunde, die Gute-Nacht-Geschichten, das Klingeln an der Tür, wenn Besuch kommt.
Wir freuen uns auf die Geschichte, die wir gleich hören werden.
Amen.

Fürbittengebet:

Reihum darf jedes Kind (mit Hilfe des Teams) ein Teelicht anzünden. Wer mag, sagt, an wen er oder sie heute im Gebet denkt.
Am Anfang und nach jedem angezündeten Licht sprechen alle gemeinsam:

Guter Gott,
du hörst, was wir dir sagen,
leise oder laut.
Als Abschluss:
Danke Gott, dass du uns immer zuhörst. Amen.

Ritual bei denen die Kinder einander zuhören: 

Zu Beginn eine Runde einbauen, in der die Kinder erzählen, was sie gerade beschäftigt. Dazu helfen Symbole wie Feder/Stein für Leichtes/Schweres oder Smileys, die zeigen, wie es den Kindern gerade geht. 

III. Zur Gestaltung der Reihe

Spiele

In dieser Einheit können rund um das Thema »(Aufeinander) Hören« im wörtlichen Sinn viele Sinneserfahrungen gemacht und Spiele gespielt werden. Sollte es in der Gruppe schwerhörige und gehörlose Kinder geben, werden die Spiele vorab angepasst und Varianten eingeführt (z. B. das Memory mit Gesten). 
Stille Post … der Klassiker
Geräusche erraten: Die Kinder erraten mit geschlossenen Augen verschiedene Geräusche, für die das Team Gegenstände mitgebracht hat. (Z. B.: Schlüsselbund, Gläser, Kochtopf, Papier, Regenschirm aufspannen). Variante: Es können auch mit dem Handy Tiergeräusche abgespielt werden.
Geräuschmemory: Ein Geräuschmemory kann aus leeren Überraschungseiern hergestellt werden.
Arche Noah: Die Kinder bekommen Kärtchen mit Tierbildern. Jedes Tier ist zweimal vorhanden. Die Kinder verteilen sich im Raum. Dann beginnen sie, ein typisches Geräusch ihres Tieres zu machen. Dabei gehen sie im Raum umher und suchen die/den Partner*in.
Radio: Ein Kind geht aus dem Raum, ein anderes versteckt sich unter einer Decke. Das Kind kommt wieder herein und sagt zum Kind unter der Decke: »Radio, spiel ein Lied.« Anhand des Gesangs, der dann zu hören ist, wird versucht zu erraten, um welches Kind es sich unter der Decke handelt.

Gesprächsregeln

Gesprächsregeln helfen, dass in der Gruppe alle zu Wort kommen und sich trauen, etwas zu sagen. Gesprächsregeln für die »Kirche mit Kindern« können gemeinsam formuliert werden, wenn es aktuell zur Gruppensituation passt. Die Regeln können auf ein Plakat geschrieben und im Gruppenraum aufgehängt werden (wie z. B. »Wenn ein Kind redet, hören alle zu.«)

Das Mitmachheft im Kindergottesdienst

6 – 2024

Was dich erwartet

  • Innerhalb einer aktuellen Geschichte unserer Zeit wird geschickt Bezug genommen auf die biblische Geschichte von Naamans Heilung.
  • Impulse und Denkanstöße zu der spannenden Sache des »Aufeinander-Hörens«. (Warum nehmen wir den einen Rat an, den anderen nicht? Von wem nehmen wir Rat an? Wann geben wir selbst jemandem einen Rat? …)
  • Das Basteln eines Bechertelefons samt 
    Experimenten dazu.
  • Ein Wimmelbild zum Hören und Raten.
  • Hörspiele, für eine gemeinsame Spielrunde.
  • Einige Tipps, wie das Reden mit- und Hören aufeinander funktioniert.
  • Rätsel und Gebet.

€ 1,90 (ab 10 Ex. je € 1,60; ab 40 Ex. je € 1,40) Best.-Nr.: 101-6/24

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2. Könige 5,1–16

I. Grundgedanken
Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

oder hier:

Zum Text / Zum Thema

Als er geheilt ist, möchte Naaman nur eines: Elisa seinen Dank zu Gehör bringen.

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Kreative Umsetzung der Geschichte

Siehe auch »Zur ganzen Reihe«

Flussszene nachspielen

Mit Kindern ab dem Kindergartenalter kann die Szene am Fluss nachgespielt werden: Naaman, der nicht ins Wasser will und seine Diener, die ihn überreden. Hierzu braucht es nur ein Gewand für Naaman und ein blaues Tuch als Fluss.

Geschichte nachspielen

Die Geschichte eignet sich hervorragend dazu, um mit älteren Kindern ab dem 
Grundschulalter nachgespielt zu werden. 
Rollen: Versklavtes Mädchen; Naamans Frau; Naaman; König von Aram; König von Israel; Elisas Diener; Elisa; Naamans Diener. 
Requisiten: Gewand für Naaman; Kronen für die Könige; Steckenpferd (einfach aus einem Besenstiel gebastelt); großes blaues Tuch. 
Bei der Darstellung bringen die Kinder das »aufeinander Hören« und die Weigerung des Hörens möglichst übertrieben zur Geltung.

Gespräch

Mit älteren Kindern kann man nach der Geschichte auch über das Zuhören/aufeinander Hören ins Gespräch kommen (Anregungen hierzu unter »Zugänge für den Vorbereitungskreis«

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Die Geschichte kann mit (jeglicher Art von) Figuren verdeutlicht werden. Benötigt werden Naaman, seine Diener und ein blaues Tuch als Fluss. Für Naaman wird ein »Gewand« aus Papier oder Stoff gebastelt, das man ihm überstülpen/ankleben und wieder »ausziehen« kann. 
Das ist Naaman. Er ist der oberste Hauptmann für die Soldaten. Er arbeitet für den König von Aram. Naaman trägt immer edle Kleidung aus kostbaren Stoffen. 
Aber Naaman ist krank. Seine Haut ist nicht gesund. Seine Haut ist rot und rau. Sie juckt fürchterlich. Er möchte sich die ganze Zeit kratzen. Aber davon wird es nur noch schlimmer.
Naamans Frau hat eine Dienerin. Die Dienerin ist noch ein Kind. Trotzdem muss sie schon arbeiten. Sie kommt nicht aus Aram, sondern aus Israel. Meistens hört niemand auf das, was Dienerinnen sagen. Besonders, wenn sie noch Kinder sind. Aber die Dienerin von Naamans Frau hat etwas Wichtiges zu sagen. Sie sagt der Frau von Naaman: »Bei mir zuhause, in Israel, gibt es einen Mann. Der kann Menschen gesund machen. Der Mann heißt Elisa.«
Naamans Frau hört auf ihre junge Dienerin. Sie erzählt ihrem Mann Naaman von Elisa. Und Naaman hört auf seine Frau. Er sagt zu ihr: »Ich will machen, was deine Dienerin sagt. Ich will nach Israel zu Elisa reisen. Er soll mich gesund machen!«
Also reist Naaman mit seinen Dienern nach Israel. Und jetzt steht er hier, an einem Fluss in Israel. 
Mit Elisa hat Naaman gar nicht gesprochen. Elisa hat einen Diener zu Naaman geschickt. Der hat Naaman gesagt: »Tauche siebenmal im Fluss unter. Dann wirst du gesund.«
Aber Naaman will nicht. Er sagt: »Ich will, dass Elisa mich gesund macht! Dazu bin ich den weiten Weg nach Israel gekommen. Und nicht, um in einem Fluss unterzutauchen. Das hätte ich auch zu Hause in Aram machen können.«
Naaman will sich auch nicht ausziehen vor all seinen Dienern. Er will nicht, dass sie alle die rote, raue Haut sehen können. Er will nicht in das kalte Wasser.
Aber seine Diener sagen: »Lieber Naaman, probier es doch wenigstens aus. Geh einfach ins Wasser und tu, was dir der Diener gesagt hat. Jetzt sind wir extra hergekommen. Und jetzt sind wir hier. Schaden kann’s ja nicht.«
Und Naaman hört auf seine Diener. »Na gut, wenn ihr unbedingt meint«, sagt er. Er zieht seine schönen Gewänder aus, bis er in Unterwäsche dasteht. Er hatte Angst, dass seine Diener ihn auslachen wegen seiner Haut. Doch niemand lacht ihn aus. Naaman geht zum Wasser. Er hält die Zehen ins Wasser. Er geht ein Stück hinein. Dann bis zu den Knien. Und schließlich bis zum Bauchnabel.
»Du musst untertauchen!«, rufen seine Diener. »Sieben Mal! Komm, wir zählen mit: Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben.«
Naaman hüpft aus dem Wasser, er hüpft vor Freude. Er ruft: »Meine Haut ist wieder gut! Nichts ist mehr rot, nichts ist mehr rau. Und vor allem: Nichts juckt mehr!«
Naaman lacht und läuft zu seinen Dienern. »Ich bin so froh, dass meine Frau auf ihre Dienerin gehört hat. Und dass wir hierhergekommen sind. Und dass ihr, meine lieben Diener, mich zum Baden überredet hat. Gott sei Dank! Kommt, wir gehen zu Elisa. Ich möchte ihm Danke sagen.«

Der besondere Tipp

Sonderpreis!

Wir Bibelentdecker

»Junior.Bibel.Erzählen« – so nennt das Team aus der Evang. Kirche in Berlin-Brandenburg ihr Erzählprojekt für Kids ab 10 Jahren. 

Entstanden ist ein kompakter Glaubens- und Lebenskurs, der die jungen Menschen ernst nimmt, ihre persönlichen Begabungen stärkt sowie Kompetenz in Sachen 
Bibel und Glaube vermittelt.

In diesem Buch stellen die Autor:innen ihr Material zur Verfügung:

  • Ein Glaubens- und Lebenskurs für Kids ab 10 Jahre.
  • Mit Methoden, die persönliche Erfahrungen mit dem Glauben in Gang setzen.
  • Der Bibel-Spaß-Faktor wird geweckt.

Nur € 5,00; 
Best.-Nr. 2109

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Erzählung für Ältere

Naamans Krankheit

Naaman ist groß und stark. Er arbeitet für den König von Aram. Er ist ein Hauptmann in der aramäischen Armee. 
Aber Naaman hat ein Problem. Es fängt mit einer kleinen roten Stelle an, am Knie. »Ein Mückenstich«, denkt er. »Das Jucken wird bald vorbeigehen.« Aber es geht nicht vorbei. Die Stelle wird größer. Die Haut wird ganz rau. Auch am anderen Knie fängt es an. Und an den Ellenbogen. Besonders nachts juckt es furchtbar. Und die roten, rauen Stellen breiten sich immer weiter aus.
Die Ärzte und Heilerinnen in Aram können ihm nicht helfen. All ihre Öle und Kräuter wirken nicht. Manche machen es sogar nur noch schlimmer. »Du hast Aussatz«, sagen sie. »Da können wir nichts machen.«

Der Rat des versklavten Mädchens

Naamans Frau hat eine Sklavin. Sie ist jung, ein Kind noch. Sie kommt von weit her, aus Samaria. Als Krieg war, haben die Soldaten von Aram sie entführt. 
Das junge versklavte Mädchen weiß eine Lösung für Naaman. Sie weiß, wer helfen kann. Aber sie denkt: »Niemand wird auf mich hören«. 
Dann wird es immer schlimmer mit Naaman. Die junge Sklavin sieht, wie schlecht es Naaman geht und fasst sich ein Herz. Als sie ihrer Herrin das Mittagessen bringt, bleibt sie noch stehen. »Ist etwas?«, fragt Naamans Frau. Die junge Sklavin räuspert sich, dann sagt sie: »Ach, wenn Naaman doch bei dem Propheten Elisa in Israel wäre. Der könnte seine Haut wieder gesund machen.« 
Naamans Frau hört auf die junge Sklavin. Sie sagt es auch Naaman. Und Naaman hört auf seine Frau. Dann sagt Naaman es dem König. Der sagt: »Mach dich auf den Weg. Nimm einen Brief mit für den König in Israel und kostbare Geschenke, damit er dir auch ja hilft!«

Beim König von Israel

Naaman reist mit seinen Dienern zum König von Israel. Der liest den Brief des Königs von Aram. Dann schaut er auf die teuren Geschenke und auf Naamans rote, schuppige Haut und sagt: »Ich kann dich nicht gesund machen.«

Naaman bei Elisa

Davon hört Elisa. Elisa ist ein Prophet. Er ist jemand, der mit Gott besonders verbunden ist. Er kann Dinge, die andere Menschen nicht können. Elisa sagt: »Naaman soll zu mir kommen.« Und Naaman hört auf Elisa. Er fährt mit der Pferdekutsche zu ihm nach Hause. Aber Elisa schickt nur einen Boten zu Naaman. Der Bote sagt: »Ich soll dir von Elisa ausrichten: ›Wasch dich sieben Mal im Joranfluss. Dann wird deine Haut wieder gesund.‹

Naaman will nicht auf den Rat hören

Naaman wird rot vor Wut. Er hört nicht auf Elisas Diener. Stattdessen sagt er zornig: »Auf keinen Fall geh ich und wasche mich da unten im Jordan. Flüsse gibt’s bei mir zuhause in Aram mehr als genug. Ich hab mir das ganz anders vorgestellt! Ich wollte, dass Elisa zu mir herrauskommt. Dass ermich gesund macht. Ich werde mich nicht am Jordan ausziehen und baden gehen … was sollen denn die Leute denken.«

Die Diener überreden Naaman

Die Diener von Naaman seufzen. Sie reden leise miteinander: »Jetzt sind wir extra den ganzen weiten Weg von Aram hierher nach Israel gereist. Und nun ist Naaman so dickköpfig.« 
Sie gehen zu Naaman. Sie wissen: Wenn er schlechte Laune hat, müssen sie ganz besonders vorsichtig mit ihm umgehen. Sie sagen: »Lieber, guter Naaman, möchtest du nicht vielleicht doch auf den Diener von Elisa hören? Jetzt bist du schon hier. Und schaden wird es dir auf keinen Fall.« Da brummt Naaman und nickt schließlich. 

Naaman wird geheilt

Naaman geht zum Fluss. Wie immer ist er prächtig gekleidet. Jetzt zieht er sich aus. Er legt die kostbaren Stoffe ab, bis er in Unterwäsche dasteht. Alle können ihn sehen. Alle sehen seine raue, rote, aufgekratzte Haut. Naaman hat Angst, dass seine Diener ihn auslachen wegen seiner Haut. Doch niemand lacht ihn aus.
Vorsichtig taucht er einen Fuß ins Wasser. »KALT! Muss das wirklich sein?« Seine Diener nicken nur, aber er sieht, sie schauen ihn freundlich an. Sie wollen ihm nichts Böses. Sie wünschen sich auch, dass er gesund wird. Naaman macht einen Schritt ins Wasser. Und noch einen. Bis zu den Knien reicht jetzt das Wasser. Dann bis zum Bauch. Und dann hält er sich die Nase zu, holt tief Luft und taucht unter. Als er wieder hochkommt, rufen seine Diener: »Eins!« Wieder taucht Naaman unter. »Zwei!« Und wieder. »Drei!« … »Vier!« … »Fünf!« … »Sechs!« … »Sieben!« 
Naaman schaut an sich hinunter. »Meine Haut ist wieder gesund. Schaut alle her: Meine Haut ist zart wie ein Babypopo. Ich bin geheilt! Gott sei Dank, ich bin geheilt!«
Er rennt aus dem Wasser, nimmt sich keine Zeit zum Abtrocknen, sondern zieht seine kostbaren Gewänder über den nassen Körper an. »Schnell, ich muss zu Elisa«, sagt er zu seinen Dienern. 

Gott hat Naaman geheilt

Ganz außer Atem kommen sie bei Elisa an. Naaman klopft an die Tür. Er wartet nicht ab, dass jemand aufmacht, sondern tritt ins Haus – und steht vor Elisa. »Danke, Elisa, danke! Dein Gott ist der einzige Gott! Er hat mich geheilt, er hat meine Haut gesund gemacht. Schau nur!« Naaman zeigt Elisa seine Arme und seine Beine, er schiebt sogar sein Gewand hoch und zeigt ihm seinen Bauch. »Der Gott von Israel ist großartig, danke!«

Lukas 2,41–52

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Die Geschichte vom zwölfjährigen Jesus im Tempel ist eine der wenigen Einblicke in Jesu Leben zwischen Geburt und öffentlichem Wirken, die es in die Bibel geschafft haben. Der Rest der Kindheit Jesu ist unserer Fantasie und manchen Legenden überlassen. 
Wie stellen wir im Team uns Jesus als Kind eigentlich vor?

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Kreative Umsetzung der Geschichte

Siehe auch »Zur ganzen Reihe«

Spiele

Bei der Vertiefung der Geschichte kann der Fokus auf das Einander-gut-Zuhören gelegt werden. 
Ich packe meinen Koffer: Hier kann mit den älteren Kindern überlegen, was wohl die Menschen zur Zeit Jesu im Reisegepäck hatten. 
Wahr oder falsch: (Mit Kindern ab der 4. Klasse.) Dabei erzählt ein Kind zwei wahre und eine erfundene Geschichte über sich. Die anderen versuchen herauszufinden, was stimmt.
Statt Geschichten kann auch eine kürzere Version genommen werden: Drei Sachen, die man gerne mag, aufzählen und nur zwei davon mag man wirklich gerne. Oder drei Fakten nennen, von denen nur zwei stimmen (ich lebe in einer Patchwork-Familie, ich habe fünf Geschwister, alle fünf sind älter als ich).
Versteckspiel: An Suchen und Finden kann mit Action angeknüpft und (drinnen oder draußen) Verstecken gespielt werden.

Theologisieren

Jesus ist im Tempel über theologische Fragen ins Gespräch vertieft. Das kann zum Anlass genommen werden, mit den Kindern ebenfalls zu theologisieren: 

Basteln

Bastelfreudige Kinder können anschließend ein Plakat gestalten: »Wenn Gott ein Haus hätte – wie würde das aussehen?«
Alternative: Kann auch mit Legematerialien ausgeführt werden.

Der besondere Tipp

Jesus erzählt vom Reich Gottes

Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater

12 DIN-A3-Bildkarten auf stabilem Karton erzählen diese Geschichte. Mit vollständiger Textvorlage (Monika Arnold).

€ 18,00; Best.-Nr. 3499

Kinder entdecken den Kirchenraum

55 Karten für Grundschule und Gemeinde

Mit Suchspielen, Arbeitsaufträgen, und kindgerechten Infotexten erforschen und entdecken Kinder »ihre« Kirche. Dabei lernen sie auch, welche Bedeutung hinter der Architektur und dem Inventar steckt. 

€ 20,00; Best.-Nr. 9021

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III. Erzählungen

Erzählung für Jüngere

Zu Passah nach Jerusalem

Tabita ist aufgeregt. »Wie viel Mal schlafen ist es noch bis zum Passahfest?«, fragt sie. »Ich freu mich schon so«. Denn zu Passah reist die ganze Familie in die große Stadt Jerusalem. Passah ist ein wichtiges Fest in Israel. Es wird jedes Jahr im Frühjahr gefeiert. Tabitas Mama, ihr Papa, ihr großer Bruder Tobias und Opa reisen zum Fest nach Jerusalem. Und natürlich auch Tabita. Sie sind mit anderen Familien unterwegs, die auch in Nazareth wohnen. Ihre Nachbarn Maria und Josef sind mit dabei. Und ihr Sohn Jesus. Jesus ist so alt wie Tobias: 12 Jahre. 

Aufbruch nach Jerusalem

Endlich ist der große Tag da. Sie starten am frühen Morgen. »Wann sind wir endlich da?«, fragt Tabita nach einer Weile. Opa lacht und nimmt Tabitas Hand. »Es ist noch ein weiter Weg, Tabita. Du weißt ja, wir brauchen mehrere Tage nach Jerusalem«, sagt er. »Soll ich dir die Geschichte von Passah erzählen?« Tabita strahlt. Niemand kann so gut Geschichten erzählen wie ihr Opa. Und er erzählt. Von den Israeliten, die vor vielen hundert Jahren in Ägypten gelebt haben. Davon, wie hart das Leben war. Wie schlecht die Ägypter sie behandelt haben. Und wie Mose mit Gottes Hilfe endlich die Israeliten befreit hat. Tabita liebt diese Geschichte. Ihr Opa erzählt sie noch einige Male, bis sie in Jerusalem ankommen.

Das Passahfest

Das Passahfest ist aufregend für Tabita. Sie und ihre Familie feiern: sie erzählen sich die Geschichte von Mose und dem Auszug aus Ägypten, sie tanzen, sie essen, sie beten, sie singen. Sie besuchen zusammen den Tempel, das Gotteshaus in Jerusalem. Für Tabita ist das der schönste Ort, den sie kennt. Hier spürt sie ganz tief in sich drin, dass Gott bei ihr ist.

Das Fest geht zu Ende

Eines Abends sagt Mama: »Morgen geht es wieder nach Hause.« Da bricht Tabita in Tränen aus. »Das Fest ist schon vorbei? Es war so schön. Und viel zu kurz!« Papa nimmt Tabita in den Arm. »Nächstes Jahr kommen wir wieder. Versprochen.«

Tobias und Jesus fehlen

Vor der Abreise prüfen sie nochmals ihr Gepäck. »Alles da! Nur, wo ist Tobias?« Da kommt Maria: »Wisst ihr, wo Jesus ist?« Opa sagt: »Die beiden sind bestimmt schon mit den anderen aus Nazareth vorneweg gegangen.« Maria, Mama und Papa schauen etwas besorgt. Aber dann brechen sie auf – ohne Tobias und ohne Jesus.

Jesus fehlt noch immer

Auf dem Rückweg erzählen sich alle, was sie in der großen Stadt Jerusalem erlebt haben. »Mir hat am besten gefallen, dass ihr Erwachsenen nicht arbeiten musstet und wir den ganzen Tag gefeiert haben«, sagt Tabita. »Und ich hatte immer ein bisschen Angst, dass ich in der Stadt verloren gehe.« 
Am Abend schlägt Tabitas Familie ihr Lager unter ein paar Olivenbäumen am Weg auf. Hier machen auch schon andere Familien aus Nazareth Rast. Tabita entdeckt ihren Bruder: »Mama, Papa, schaut mal, da ist Tobias!« Doch Jesus ist nicht da. Maria und Josef machen sich große Sorgen.

Wo ist Jesus?

Ganz früh am nächsten Morgen brechen Josef und Maria auf. Sie gehen zurück nach Jerusalem, um Jesus zu suchen. Auch Papa und Tobias gehen mit. Und Tabita bettelt so lange, bis sie auch mitdarf. 
Sie suchen zuerst an den Orten, wo Tobias und Jesus zusammen waren. Aber nirgends ist eine Spur von ihm. Da sagt Tabita: »Also mein Lieblingsort in Jerusalem ist ja der Tempel. Vielleicht ist er dort?«
Im Tempel fragen sie: »Habt ihr einen Jungen gesehen? 12 Jahre alt. Er ist ohne seine Eltern unterwegs.« Die Leute lachen: »Na klar. Den kennen hier alle. Seit drei Tagen unterhält er sich im Tempel mit den Lehrern. Es ist unglaublich, was er alles über Gott weiß. Und was für kluge Fragen er stellt. Ganz viele Leute bleiben bei ihm stehen, um zuzuhören. Schaut mal dort hinten.«
Und richtig. Hinten im Hof stehen eine Menge Menschen. Papa nimmt Tabita auf seine Schultern. »Ich kann Jesus sehen. Er redet wirklich mit den Lehrern.«

Jesus gibt Rätsel auf

Maria und Josef drängeln sich durch die Menschenmenge. »Jesus, Kind!«, ruft Maria und umarmt Jesus ganz fest. »Warum hast du das gemacht? Dein Papa und ich haben uns riesige Sorgen gemacht. Wir haben dich überall gesucht!«
Jesus antwortet: »Warum habt ihr mich denn gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?«
Den ganzen Heimweg über denkt Tabita darüber nach, was Jesus gesagt hat. Sie weiß: Der Tempel ist das Haus von Gott. Und Jesus hat gesagt: »Der Tempel ist das Haus meines Vaters.« 
Was bedeutet das wohl?

Der besondere Tipp

Gott ist bei mir
30 Psalmen für Kita und Kinderkirche

Mit folgender Unterteilung: Gott – Schöpfer der Welt, – meine Zuversicht, – verborgen und doch da, – Begleiter durch Jahr und Zeit.
So bieten sich Gelegenheiten, Kinder mit der Sprache und dem Trost der Psalmen vertraut zu machen. 

€ 17,00; Best.-Nr. 9044

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Erzählung für Ältere

Ein guter Grund zum Aufstehen

Tobias strahlt übers ganze Gesicht, als seine Mama ihn weckt. Dabei ist er eigentlich ein Langschläfer. Aber heute gibt es einen guten Grund zum Aufstehen, den besten des Jahres: Es geht los zum Passahfest nach Jerusalem. Die ganze Familie macht sich auf den Weg: Tobias, seine kleine Schwester Tabita, seine Eltern, sein Opa und all ihre Nachbarn. Und das Wichtigste ist – alle seine Freunde sind auch dabei. 
Nachdem Tobias sich angezogen und gefrühstückt hat, will er nicht länger warten: »Wir gehen schon mal vor, ja?« Und schon ist er aus der Tür und klopft bei den Nachbarn. Maria öffnet ihm die Tür. Tobias hat es eilig und fragt: »Kann Jesus schon mitkommen? Wir Freunde wollen vorausgehen.«

Freunde auf dem Weg nach Jerusalem

Wenig später sind Tobias, Jesus und ihre Freunde auf dem Weg Richtung Jerusalem. Zum ersten Mal dürfen sie allein vorausgehen. Das fühlt sich gut an. Wirklich allein sind sie allerdings nicht, denn halb Nazareth ist an diesem Morgen nach Jerusalem aufgebrochen. 
Nach mehreren Tagen zu Fuß kommen sie endlich in Jerusalem an. Tobias tun die Füße weh – nach über 100 Kilometern. 

Das Fest beginnt

Doch am nächsten Tag ist alles vergessen: Die große Stadt will entdeckt werden, das Fest beginnt. Für Tobias sind es die besten Tage des Jahres. Unterwegs sein mit Jesus und den anderen Freundinnen und Freunden. Immer neue Plätze in der großen Stadt entdecken. Und mit seiner Familie zusammen sein. Tobias liebt es, gemeinsam mit seiner kleinen Schwester Tabita zuzuhören, wenn Opa die alte Geschichte erzählt: von ihren Ur-Ur-Ur-Urgoßeltern, die vor vielen hundert Jahren in Ägypten gelebt haben. Davon, wie hart das Leben für sie war. Wie schlecht die Ägypter die Israeliten behandelt haben. Und wie Mose die Israeliten schließlich mit Gottes Hilfe befreit hat. 
Der faszinierendste Ort in Jerusalem ist für Tobias der Tempel. Hier denkt er viel über Gott nach. Und immer, wenn sie dort hingehen, hält er seine kleine Schwester fest an der Hand, denn hier ist das Gedränge riesig.

Jesus will noch ein bisschen in Jerusalem bleiben

Die Tage in Jerusalem vergehen wie im Flug. Dann ist Zeit für die Heimreise. Zum Glück. Dann haben sie noch ein paar Tage, bevor der Alltag zuhause wieder losgeht. 
Tobias steht früh auf. Seinen Beutel hat er schon gepackt, seine Freunde sind auch startklar. Zu ihrer Verwunderung sagt Jesus: »Geht ihr ruhig ohne mich schon los. Ich habe noch in Jerusalem zu tun.« – »Klingt merkwürdig«, denkt Tobias, dann gehen sie los. 
Tobias und seine Freunde sind schnell unterwegs. Sie haben schon Holz gesammelt und ein Lagerfeuer entfacht, bis Mama, Papa, Tabita und die anderen aus dem Dorf ankommen. Aber Jesus ist nicht dabei. Seine Eltern wissen nichts davon, dass er noch in Jerusalem bleiben wollte. Sie machen sich riesige Sorgen. Auch Tobias hat ein mulmiges Gefühl. So ganz allein in der großen Stadt ist nochmal was anderes, als mit den Freunden dort unterwegs zu sein. »Ich kann euch zeigen, wo wir in Jerusalem unterwegs waren«, sagt er zu Maria und Josef. »Zusammen finden wir ihn bestimmt.«

Suche nach Jesus

Sie suchen zuerst an den Orten, wo Tobias und Jesus zusammen waren. Aber nirgends ist eine Spur von ihm. Da sagt Tabita: »Also mein Lieblingsort in Jerusalem ist ja der Tempel. Vielleicht ist er dort?«
Im Tempel fragen sie: »Habt ihr einen Jungen gesehen? 12 Jahre alt. Er ist ohne seine Eltern unterwegs.« Die Leute lachen: »Na klar. Den kennen hier alle. Seit drei Tagen unterhält er sich im Tempel mit den Lehrern. Es ist unglaublich, was er alles über Gott weiß. Und was für kluge Fragen er stellt. Ganz viele Leute bleiben bei ihm stehen, um zuzuhören. Schaut mal dort hinten.«
Und richtig: Hinten im Hof stehen eine Menge Menschen. Papa nimmt Tabita auf seine Schultern. »Ich kann Jesus sehen. Er redet wirklich mit den Lehrern.«

»Im Haus meines Vaters«

Maria und Josef drängeln sich durch die Menschenmenge. »Jesus, mein Kind!« ruft Maria und umarmt Jesus ganz fest, »Warum hast du das gemacht? Dein Papa und ich, wir haben uns riesige Sorgen gemacht. Wir haben dich überall gesucht!«
Jesus antwortet: »Warum habt ihr mich denn gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?«

Ein Jugendlicher wie alle anderen und doch anders

Tobias ist froh, dass sein Freund wieder da ist. Auf dem Weg Richtung Nazareth schaut er ihn immer wieder von der Seite an. »Schon seltsam«, denkt Tobias, »Jesus ist einerseits ein Jugendlicher wie ich … und andererseits bleibt er einfach so allein in Jerusalem und sagt, dass der Tempel das Haus seines Vaters ist …«

Der besondere Tipp

»Lieber Gott, hab Dank dafür …«

Bastelbogen Gebetswürfel mit Tischgebeten

Wie Jesus können auch wir für unser tägliches Essen danken. Auf ganz unterschiedliche Weise: Mit einem Rap, dem Fischflossen-Gebet, alten Worten … 

Beschichtet (= abwischbar); vorgeprägte Linien (= einfach und korrekt zu falten).

€ 2,00 (ab 10 Ex. je € 1,90); 
Best.-Nr. 1648

junge-gemeinde.de

Das Sklavenmädchen

2. Könige 5, 1–16

I. Vorüberlegungen

Zur Planung des Kindergottesdienstes
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Bausteine

Kreative Umsetzung der Geschichte
Wer hat bei wem das Sagen? 

Die Geschichte zeigt eine Vielzahl von Machtstrukturen auf, die während des Verlaufs aufgebrochen werden. Daher lohnt es sich, einen intensiven Blick darauf zu werfen.
Abstraktes Malen 
Bietet sich für die Älteren ab 10 Jahren an.
Die Anleitung für das Abstrakte Malen 
findet ihr hier .

Kleiderbügelwaage
Mit den Jüngeren (Grundschulkinder) können an einer selbstgebastelten Kleiderbügelwaage die verschiedenen Kräfteverhältnisse ausprobiert werden. (Bastelanleitungen hierfür finden sich im Internet viele unter dem Stichwort »Kleiderbügelwaage«)
Weiterführende Überlegungen zur Kleiderbügelwaage hier .

»Kind-am-Ohr-Sprechblase«
Die kopierfertige Vorlage für die Sprechblase findet ihr kostenfrei hier .

Grafik: Claudia Rembold-Gruss

Oder es wird das Arbeitsblatt »Kind-am-Ohr-Sprechblase« ausgeteilt. Die Kinder schreiben in die Sprechblase, was »die Großen« unbedingt einmal hören sollten. Anschließend kann das Blatt noch angemalt werden. 

»Kind-am-Ohr«-Puzzle
Für die Jüngsten (Kindergartenalter) wird das Arbeitsblatt »Kind-am-Ohr-Puzzle« zerschnitten. (Ob dabei ein oder mehrere Puzzle zum Einsatz kommen, richtet sich nach der Anzahl der Kinder. Die Anzahl der Teile richtet sich nach dem Alter der Kinder.)
Auch das Puzzle gibt es zum kostenfrei Herunterladen.
Bewegung kommt in diese Aktion, indem ihr im Kinderkirchraum ein Hindernisparcours aufbaut (aus Stühlen, Tischen, Tüchern und sonstigem Greifbarem). Die Puzzleteile sind am Anfang des Parcours. Ein Kind nach dem anderen geht durch den Parcours und nimmt dabei ein Puzzleteil mit, das es am Ende in eine Schachtel ablegt. Wenn alle Teile in der Schachtel liegen, wird gemeinsam gepuzzelt. Ganz zum Schluss kann überlegt werden: »Was flüstert das Kind auf der Schulter dem großen Kind ins Ohr?«

III. Gestaltungsvorschlag für den Gottesdienst

1. Begrüßung
2. Votum 

Z. B. KuS 712ff

3. Lied: 

Bewegungen und eine weitere Aktionsmöglichkeit dazu hier .
Einfach spitze (KuS 193, KKL 146) 

4. Psalmgebet 

Z. B. Dbd 2024, S. 55 oder Psalm 139

5. Eingangsgebet 

Z. B. Dbd 2024, S. 57

6. Lied

Meine Zeit steht in deinen Händen 
(EG WUE 628, KuS 424);
Anders als du (KuS 556, KKL 301)

7. Erzählung (kann auch gespielt werden)

Nadia: Mama, erzählst du mir deine Geschichte? Die, als du ein kleines Mädchen warst und dich plötzlich so groß gefühlt hast.
Hosanna: Ach, Nadia, die habe ich dir doch schon so oft erzählt.
Nadia: Aber sie tut mir jedes Mal so gut. Ich fühle mich danach immer so stark. Bitte.
Hosanna: Also … als ich so alt war wie du, da gab es Krieg in meinem Land. Eines Tages kamen Soldaten in unser Dorf. Es war ein heißer Tag. Die Sonne stand hoch am Himmel. Ich sah, wie die Schwerter funkelten. Sie blendeten mich. Ich wollte mich vor den Soldaten verstecken, doch da packten mich Hände. Ich wurde auf ein Pferd gezogen und über dessen Hals gelegt. Ich hatte richtig Angst. Was passierte mit mir? Wo werde ich hingebracht? 
Nadia: Aber du sagtest dir immer deinen Namen vor, nicht wahr?
Hosanna: Ja, ich sagte mir: »Du bist Hosanna: Gott hilft. Egal, was passiert: Gott hilft. Das habe ich fest geglaubt. Und nach ein paar Tagen kam ich in einer fremden Stadt an. Meine Kleider waren schon ganz staubig. Vor einem Haus hielt der Soldat das Pferd an. Wieder packten mich Hände und zogen mich vom Pferd. Ich schaute auf und sah in zwei braune Augen. Sie gehörten einer Frau. Sie hatte ein weiches, weißes Tuch um ihren Kopf geschlungen. Und obwohl ich weit weg von meiner Heimat war, sprach die Frau meine Sprache. Das tat gut. Sie sagte zu mir: »Ich bin Sabah, die Frau von Naaman.« Ich dachte …
Nadia: … jetzt hat Gott mir doch geholfen. Ich bin am Leben. Nicht frei, aber am Leben.
Hosanna: Genau das dachte ich. Ich durfte baden, bekam ein frisches Gewand und etwas zu essen. In der nächsten Zeit musste ich viel arbeiten. Mir taten oft die Hände, der Rücken und die Füße weh. Dann weinte ich und dachte an mein Zuhause, an meine Eltern und Geschwister. Ich fragte mich, ob ich sie jemals wiedersehen würde? Manchmal war ich auch wütend. Ich verstand einfach nicht, warum gerade mir das alles passierte.
Nadia: Und dann hast du mitbekommen, dass es Naaman ganz schlecht ging. Das ist der, der dich geraubt hat.
Hosanna: Das bekam ich nur zufällig mit. Ich war mit Sabah am Brunnen, um Wasser zu holen. Sabah sagte verzweifelt: »Es ist wirklich schlimm. Mein Mann Naaman kratzt sich die ganze Zeit am ganzen Körper. Nicht einmal, wenn es abends kühler wird, kann er schlafen. Er liegt die ganze Zeit wach oder steht auf und geht unruhig umher. Wenn ich nur wüsste, wie ich ihm helfen kann.«
Nadia: Da hast du dich an Elisa erinnert.
Hosanna: Ja, Elisa, der Prophet in Israel. Über ihn wurde erzählt, dass er Jahwes Worte hört und sie den Menschen sagt. Elisa sagte nicht nur Worte, sondern er heilte auch.
Und bevor ich richtig nachdachte, hatte ich schon laut gesprochen. Ich sagte zu Sabah: »Ich weiß, wer Ihrem Mann helfen kann: Elisa, der Prophet in Israel. Der kann Ihren Mann heilen.«
Nadia: Und natürlich dachte Sabah zuerst: »Was weiß denn schon so ein kleines Mädchen? Das bringt nichts, auf die zu hören.«
Hosanna: Ja, ich war klein, ich war ein Mädchen und ich musste tun, was mir gesagt wurde. Ich hatte überhaupt nichts zu sagen.
Nadia: Aber Sabah sagte es trotzdem ihrem Mann weiter. 
Hosanna: Ich glaube, er ist meinem Rat nur deshalb gefolgt, weil er verzweifelt war. Er wusste sich ja nicht mehr zu helfen. Und die Schmerzen waren nicht mehr zu ertragen. Da war es ihm völlig egal, wer ich war und dass Elisa der Prophet in einem anderen Land war.
Nadia: Aber Naaman musste sich erst die Erlaubnis seines Königs holen, bevor er in ein anderes Land gehen konnte. 
Hosanna: Und der König war einverstanden. Er gab Naaman für den König in Israel einen Brief mit und sogar viele Geschenke. Doch das war keine gute Idee.
Nadia: Nein, das war es nicht. Denn der König in Israel erschrak. Wie kam Naaman bloß auf die Idee, dass er ihn heilen könnte? Der König erschrak sogar so sehr, dass er seine Kleider zerriss. Da hat Naaman bestimmt die Welt nicht mehr verstanden. 
Hosanna: Es war aber am Ende doch gut! Denn so erfuhr Elisa von Naaman. Und Elisa ließ Naaman zu sich kommen …
Nadia: … um ihm dann vor seinem Haus durch einen Diener eine Nachricht zukommen zu lassen.
Hosanna: Tja, damit hat Naaman ganz sicher nicht gerechnet. Elisa wollte ihn, den großen Feldherrn, gar nicht persönlich sehen. Alles lief komplett anders, als Naaman sich das vorgestellt hatte. Naaman hatte gedacht, dass Elisa ihm die Hand auflegt, vielleicht ein Gebet spricht und er dann einfach so geheilt ist. Aber stattdessen gab dieser Elisa ihm Befehle. Und er sollte etwas tun. Normalerweise sagte er, Naaman, den anderen, was sie zu tun hatten.
Nadia: Und Naaman sollte in den großen Jordanfluss steigen, sich darin waschen und sieben Mal untertauchen. Naaman wollte das dann zuerst gar nicht machen. Doch seine Diener konnten ihn überreden, es wenigstens zu versuchen. Sie waren schließlich den ganzen weiten Weg extra hierher gekommen. »Ein Versuch ist es doch wert«, sagten sie zu Naaman. Also gingen sie zum Jordan. 
Hosanna: … und dort sagten ihm seine Diener, wie er sich waschen und untertauchen sollte. Sie machten ihm Mut, Elias Rat zu folgen.
Nadia: Das war ja dann das zweite Mal »verkehrte Welt« in dieser Geschichte, oder?
Hosanna: Das stimmt. Doch bei Jahwe gibt es kein »Klein gegen Groß« oder »Schwach gegen Mächtig«. Bei Jahwe gibt es stattdessen …
Nadia: … dass alle zusammen etwas verändern können.
Hosanna: Genau! Das hat auch Naaman gemerkt, als er wieder aus dem Jordan stieg und geheilt war. Er war nicht nur an seinem Körper geheilt, sondern auch an seiner Seele. Er war danach viel freundlicher.
Nadia: Dann kann man also sagen: Weil Jahwe geholfen hat und ein kleines Mädchen den Mund nicht halten konnte, ist am Ende doch alles gut geworden. 

8. Lied

Wir wollen aufstehn 
(KuS 286, KKL 376, Wwdl 220);
Viele kleine Leute 
(EG WUE 662, KuS 533, KKL 262, Wwdl 85)

9. Kreative Aktion 

S. hierzu »Kreative Umsetzung der Geschichte«, Seite 365.

10. Gebet 

Z. B. Dbd 2024, S. 57

11. Vaterunser 

Entweder gesprochen 
oder gesungen (KuS 212)

12. Segen 

Entweder gesprochen (KuS 729)
oder gesungen (Segne uns, o Herr; EG WUE 564, KuS 181)

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche 2-2024 Monatsgottesdienst Juli 2024, Das Sklavenmädchen

Anleitung Abstraktes Malen
Kleiderbügelwaage
Vorlage Sprechblase
Puzzle
Bewegungen/Weitere Aktionsmöglichkeit

Hier finden Sie als kostenfreies Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 1/2024
Fußspuren klein
; zur Reihe Wahrlich Gottes Sohn! – Passion nach Markus

Markus 11,1–11;15,1–5.16–20

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lied

Jesus zieht in Jerusalem ein (EG 314, KuS 356, Immer und überall. Kinderkirchenlieder 95, KG 57)

Fürbitte 

Material: Tuch; Krone (in Kinderkopfgröße); Körbchen mit Glasnuggets 
»Gott, du bist König 
(Krone mittig auf das Tuch stellen). 
Du bist gerecht und möchtest, dass es auch bei uns gerecht zugeht. 
Ich bitte dich um Gerechtigkeit für … 
(persönliche Gebetsanliegen, dazu je ein Glasnugget in die Krone legen; Kinder einladen, dies hörbar oder still auch zu tun, jeweils ein Glasnugget legen).
Gott, du stellst dich vor deine Menschen und willst, dass sie geschützt sind und in Frieden leben können. 
Ich bitte dich um Schutz oder Frieden für … (persönliche Gebetsanliegen – s. o.) 
Gott, obwohl du Gott bist, machst du dich klein und kommst einfach auf einem Esel zu uns, damit wir nah zu dir kommen können. 
Ich möchte dich an Menschen erinnern, die dich gerade sehr brauchen. Komm zu ihnen! … (persönliches Gebetsanliegen – s. o.) 
Und gemeinsam beten wir: Vater unser im Himmel …

Kreative Umsetzung der Geschichte
Licht-Schatten-Bilder 

Material: Butterbrotpapier; schwarzes Tonpapier; Bleistift oder weißen Buntstift; Schere; Klebstoff

Jedes Kind zeichnet mit Bleistift Elemente aus der Geschichte auf Tonpapier und schneidet sie aus. Welche Elemente das sind, entscheiden die Kinder selbst. (Tipp: Die Elemente können von den Mitarbeitenden für jedes Kind auf Tonpapier auch vorgezeichnet werden.) Die Kinder schneiden ihre Elemente aus und kleben sie in von rechts nach links (!) in der Reihenfolge der Geschichte auf einen Streifen Butterbrotpapier. (Ein bereits fertig gestalteter Butterbrotpapierstreifen kann zur Ansicht im Gottesdienstraum ans Fenster geklebt werden. Die Seite mit den aufgeklebten Elementen zeigt dabei zum Fenster, deshalb müssen die Elemente von rechts nach links aufgeklebt werden!) Die Kinder können ihre eigenen Licht-Schatten-Bilder zu Hause ans Fenster kleben. 

Alternative
Die Kinder können sich die Geschichte auch mit den Szenen des Sprechzeichnens gestalten (s. hierzu »Material Sprechzeichnen«).
Dazu überträgt jedes Kind die neun Szenen am Ende der Geschichte mit Sprechzeichnen vom Flipchart auf sein eigenes DIN-A3-Blatt, das es mit nach Hause nimmt.

III. Erzählung

& Erzählung für Ältere & für Jüngere

Mit Sand (alternativ: Sprechzeichnen auf Flipchart)
Material Sand: Overheadprojektor (OHP); Bilderrahmen mit Glas (mindestens DIN-A4; Rahmen und Glas von innen mit Isolierband abdichten); Quarzsand (Baumarkt);
Den Rahmen auf den OHP legen und eine dünne (!) Sandschicht aufs Glas streuen, bis das Rechteck an der Wand komplett schwarz ist. Der Sand lässt sich gleichmäßig verteilen, indem man den Rahmen leicht hin- und herrüttelt. Während der Erzählung wird mit dem Finger in den Sand gezeichnet. Am besten ist es, beim Zeichnen in Richtung der Kinder zu schauen; so erscheint das Bild »richtig herum«. Dennoch auch das Wandbild im Rücken immer wieder anschauen; so kann ggf. korrigiert werden. Es ist gut, hierfür viel Zeit zu geben.
Um die Szene »löschen« zu können, wird der Rahmen leicht gerüttelt.
Ggf. vorher üben! 

Material Sprechzeichnen: Flipchart; Edding.
Das Blatt auf dem Flipchart in neun Felder unterteilen. Für »Machet die Tore weit …« wird keine Zeichnung erstellt, es wird lediglich erzählt.
Für die Erzählform des Sprechzeichnens wurde die Geschichte zusätzlich in 9 Szenen eingeteilt.

1. Szene
Von Königen und Königinnen habt ihr schon gehört. Es gibt sie in Märchen oder in Filmen. In manchen Ländern gibt es sie auch heute noch. Früher gab es sie in vielen Ländern. Sie waren die Bestimmenden. Sie hatten das Sagen. 
Von einer Königin oder einem König wurde viel erwartet (oben mittig Krone zeichnen). 
Sie sollten gerecht sein zu allen Menschen (unterhalb der Krone, links, Waage zeichnen).
Sie sollten die Menschen in ihrem Land schützen und verteidigen (unterhalb der Krone, rechts, Schwert zeichnen). 
Doch oft waren die Könige und Königinnen nicht gerecht (durch Waage ein X zeichnen). 
Sie beschützten nicht die Menschen in ihrem Land (durch Schwert ein X zeichnen). 
Eigentlich verdienten sie es gar nicht, Königin oder König genannt zu werden (durch Krone ein X zeichnen). 
Auch die Menschen vom Volk Gottes kannten solche schlechten Könige und Königinnen (Bild löschen).

2. Szene
Und sie warteten auf eine gute Königin oder einen guten König: Gerecht, gütig, schützend. Ein König oder eine Königin, der oder die für die Menschen da ist und sich um sie kümmert. Für den oder die wollten sie einen wunderbaren Einzug in ihre Stadt Jerusalem vorbereiten. 
Und sie fragten sich (? zeichnen)
»Wer könnte wohl so eine wirklich wahre Königin oder so ein wirklich wahrer König sein?« 
Und das ist ihre Antwort: »Machet die Tore weit! (beide Handkanten nebeneinander aufsetzen und auseinanderziehen) 
Und die Türen in der Welt hoch! (beide Handkanten in der entstandenen Lücke quer zu vorher aufsetzen und nach oben und unten auseinanderziehen).
Dass der König der Ehre einziehen kann (in den verbliebenen Sand in der Mitte Krone zeichnen; alternativ eine ausgeschnittene Krone legen).
Wer ist der König der Ehre? Es ist Gott, stark und mächtig. Machet die Tore weit! Und die Türen in der Welt hoch! Dass die Königin der Ehre einziehen kann. Wer ist die Königin der Ehre? Es ist Gott der Heerscharen, sie ist die Königin der Ehre.« 
So warteten die Menschen vom Volk Gottes darauf, dass eines Tages Gott selbst in ihrer Stadt einziehen würde: Als der einzig wahre König, die einzig wahre Königin. Als eine, die sich wirklich um ihre Menschen kümmert und nicht zuerst um sich selbst (Bild löschen).

3. Szene
In Jerusalem (am oberen Rand Zinnen einer Stadtmauer zeichnen)
waren viele Menschen versammelt (unterhalb der Zinnen einige Strichfiguren zeichnen). 
Es war die Zeit des Passafestes und die Stadt war voller Menschen. 
Die Tore der Stadt waren weit geöffnet (beide Handkanten mittig unter die Zinnen legen und nach rechts und links auseinanderziehen; wenn einige Strichmännchen verschwinden, macht das nichts; das Bild einige Zeit wirken lassen, dann löschen)
Jesus (Figur mit Kopf und Gewand zeichnen) 
war auch auf dem Weg nach Jerusalem. Auch er wollte dort das Passafest feiern. 
Seine Jüngerinnen und Jünger waren bei ihm (je eine Strichfigur links und rechts von Jesus zeichnen). 
Unterwegs begegneten ihnen andere Menschen. Sie waren auch auf dem Weg zum Fest nach Jerusalem. Und weil Jesus bekannt war, wurde er von den Menschen er-kannt. Schnell sprach es sich bis nach Jerusalem durch: Jesus kommt (Bild löschen). 

4. Szene
Jesus, der sich gerecht um alle Menschen kümmert (links Waage zeichnen)
Jesus, der sich schützend vor die stellt, die von anderen abgelehnt werden (rechts Schwert zeichnen).
Wie ein König, der ganz für die Menschen da ist (unterhalb von Waage und Schwert mittig Krone zeichnen). 
Ein König, der seine Macht nicht für sich selbst benutzt. Ein gütiger König (Bild löschen).

5. Szene
Und die Menschen fragten sich (? zeichnen):
Ist Jesus wirklich dieser König? Ist Jesus der wahre König, so wie es eigentlich nur Gott sein kann? Mächtig und demütig. Stark und sanftmütig? Würde er auf einem Pferd in die Stadt reiten? Stolz und überheblich wie die vielen Könige, die es vorher gab? 
Oder würde er auf einem Esel reiten – demütig und sanftmütig? (Bild löschen)

6. Szene
Dann kam Jesus nach Jerusalem (in obere Hälfte Jesus, wie vorher, zeichnen).
Und er ritt tatsächlich auf einem Esel (unter Jesus Esel zeichnen). 
Den hat sich Jesus ausgeliehen. In einem Dorf, durch das sie kurz vorher gekommen waren. 
Die Tore der Stadt waren weit geöffnet, als Jesus kam (Handkanten links und rechts neben Jesus auflegen und auseinanderziehen).
»Machet die Tore weit! Und die Türen in der Welt hoch! Dass der König der Ehre einziehen kann. 
Wer ist der König der Ehre? Es ist Gott, stark und mächtig.« (Bild löschen).

7. Szene
Als die Menschen Jesus so kommen sahen, nahmen sie Palmzweige (unten links Palmzweig zeichnen). 
Sie sind das Zeichen für Könige. Die Menschen legten die Palmzweige vor Jesus auf den Weg. 
Andere nahmen ihre Gewänder und breiteten sie auf dem Weg aus (unten rechts ein Gewand zeichnen). 
Wie ein Teppich, der vor Jesus ausgerollt wurde. 
So zog Jesus in Jerusalem ein (Jesus auf Esel oberhalb von Palmzweig und Gewand zeichnen). 
Und die Menschen riefen: »Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen Gottes. Hosianna!« (Bild löschen).

8. Szene
Einige Stunden später war Jesus dann verhaftet worden. Mitten in der Nacht im Garten Gethsemane (links Jesus zeichnen). 
Jetzt stand Jesus vor Pilatus, dem römischen Statthalter (rechts Strichfigur zeichnen). 
Der fragte: »Bist du der König der Juden?« (Krone über Jesus zeichnen)
Jesus antwortete: »Du sagst es.« Pilatus durfte keinen jüdischen König neben seinem römischen Kaiser dulden. 
Also verurteilte er Jesus und übergab ihn seinen Soldaten (Bild löschen).

9. Szene
Die Soldaten machten sich über Jesus lustig: Sie zogen ihm – wie einem König – einen purpurroten Mantel an (mittig Gewand mit Ärmeln zeichnen).
Dann flochten sie eine Dornenkrone und setzten sie Jesus auf (über Gewand Dornenkrone zeichnen [Oval mit kleinen Strichen in alle Richtungen]).
Höhnisch sagten die Soldaten: »Wir grüßen dich, König!« Dann lachten sie Jesus aus und schlugen ihn. 
»Was ist das nur für ein König!«, spotteten sie. 
Hier eine deutliche Pause. Dann direkt an die Kinder: Ja, ich frage mich, was Jesus wohl für ein König ist? 
Daran kann sich evtl. ein Gespräch anschließen.

Markus 11,1–11; Markus 14 und 15 i. A.

I. Vorüberlegungen

Zur Planung des Kindergottesdienstes
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Bausteine

Kreative Umsetzung der Geschichte

Siehe unter »III. Gestaltungsvorschlag für einen Gottesdienst«, unten.

Materialien

III. Gestaltungsvorschlag für einen Gottesdienst

1. Begrüßung und Votum
2. Lied

Wir kommen hier zusammen /Asante sana Yesu 
(KuS 188, Feiert Jesus! Kids-Liederbuch 170) 

3. Psalm

Psalm 22 (KuS 649)

4. Eingangsgebet

Vater im Himmel,
du lässt uns nie allein,
auch wenn es sich manchmal so anfühlt.
Du bist bei uns, wenn wir lachen.
Du bist bei uns, wenn wir weinen.
Du bist bei uns, wenn wir Angst haben.
Dafür danken wir dir!
Sei bei uns, 
wenn wir uns jetzt auf den Weg machen, 
Geschichten hören, basteln, singen und beten.
Amen.

5. Kreuzweg (Stationenweg)

Station 1: Einzug (z. B. am Ortseingangsschild)
»Da kommt er! Jesus kommt!« Viele Menschen haben sich am Straßenrand versammelt. Tatsächlich! Da kommt Jesus mit seinen Freunden. Er reitet auf einem Eselfohlen. 
Jesus hat keinen Sattel. Dafür haben seine Freunde ein paar Kleidungsstücke auf den Rücken des Esels gelegt. 
Es ist nicht mehr weit bis nach Jerusalem. Die Leute am Straßenrand sind ganz aufgeregt. »Da kommt Jesus!«, rufen sie. Sie haben schon viel von Jesus gehört. Schnell reißen sie Zweige mit grünen Blättern von den Büschen und Bäumen ab. Damit winken sie Jesus zu. Sie legen die Zweige vor Jesus auf die Straße. Manche ziehen sogar ihr Obergewand aus und breiten es vor Jesus auf dem Boden aus. 
Laut jubeln die Menschen: »Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!« Die Menschen laufen vor Jesus und dem Esel her. Immer wieder rufen sie: »Hosianna!« 
So reitet Jesus durch das Stadttor nach Jerusalem hinein. Ein prächtiger, fröhlicher Empfang! Wie für einen König. »Hosianna!«

Aktion zu Station 1: Lied
Hosianna! Er ist da (KuS 106) oder 
Jesus zieht in Jerusalem ein 
(EG 314, KuS 356, KG 57). 
Dazu winken die Kinder mit Palmwedeln o. ä.

Station 2: Salbung
»Das darf doch wohl nicht wahr sein! Wie kannst du nur so etwas Wertvolles verschwenden? Mit dem Geld hättest du vielen Armen helfen können!« Ein paar Freunde von Jesus regen sich auf. 
Sie sind mit Jesus zu Besuch bei Simon. Sie sitzen zusammen und essen. Und auf einmal kommt diese Frau herein. Sie packt ein kleines Ölfläschchen aus und schüttet das kostbare Öl Jesus über den Kopf. Ohne zu fragen. 
Ja, es duftet wunderbar. Aber ehrlich: Das ist doch die totale Verschwendung. Die Freunde von Jesus ärgern sich. 
Die Frau lässt traurig den Kopf hängen. Sie wollte Jesus doch nur etwas Gutes tun. Er ist doch jemand ganz Besonderes! 
Jesus bleibt ganz ruhig und schaut die Frau freundlich an. Dann sagt er zu seinen Freunden: »Regt euch nicht auf. Die Frau hat das Richtige gemacht. Arme Menschen wird es immer geben, aber ich bin nicht mehr lange bei euch. Die Frau hat mir noch einmal etwas Gutes getan!«

Aktion zu Station 2: Ölkreuz auf Hand
Jedes Kind, das möchte, bekommt einen Tropfen Massageöl auf die Hand. Das Massageöl wird in Kreuzform verteilt.

Station 3: Abendmahl
Es ist Abend. Passahfest. Jesus und seine Freunde sitzen um einen voll beladenen Tisch. Der Lammbraten duftet herrlich. Gemeinsam feiern sie, dass Gott das Volk Israel vor vielen Jahren aus Ägypten befreit hat. Auf einmal sagt Jesus: »Einer von euch wird mich verraten!« Seine Freunde erschrecken. »Nein! Niemals!«, rufen sie. Und dann fragen sie leise: »Meinst du etwa mich?« – »Einer, der mit mir gemeinsam isst«, antwortet Jesus nur. Mehr sagt er nicht.
Langsam wird das Fest wieder fröhlich. Da nimmt Jesus das Brot. Er dankt Gott: »Vater im Himmel, danke, dass wir zusammen feiern. Danke, dass du bei uns bist. Danke, dass du für uns sorgst. Amen.« Dann bricht Jesus das Brot in zwei Teile, gibt es seinen Freunden und sagt: »Nehmt und esst. Das ist mein Leib.« Die Freunde schauen sich mit großen Augen an. Was sagt Jesus da? Sie verstehen nicht, was er meint. Aber sie teilen das Brot untereinander. Sie essen gemeinsam. Sie spüren: »Wir gehören zusammen.« 
Dann nimmt Jesus den Kelch mit dem Wein. Wieder dankt er Gott, gibt den Kelch seinen Freunden und sagt: »Nehmt und trinkt. Das ist mein Blut.« Die Freunde schütteln den Kopf. Von was redet Jesus da? Von seinem Tod? Sie verstehen Jesus nicht. Aber sie nehmen den Kelch und geben ihn im Kreis herum. Sie teilen. Jeder bekommt einen Schluck Wein. Sie spüren: »Wir gehören zu Jesus!«

Aktion zu Station 3: Gemeinsam essen
Gemeinsam auf Picknickdecken die mitgebrachte Kleinigkeit essen.
Alternative: Wenn jemand dabei ist, die/der das Abendmahl austeilen darf, kann gemeinsam Abendmahl gefeiert werden.

Station 4: Garten Gethsemane
Nach dem Fest machen sich Jesus und seine Freunde auf den Weg zum Garten Gethsemane. Es ist dunkel geworden. Am Rand des Gartens bleiben sie stehen. Der Mond scheint. Die Bäume werfen lange Schatten. Da sagt Jesus zu seinen Freunden: »Bleibt hier. Wartet auf mich. Ich gehe ein Stück weiter und bete. Nur Petrus, Jakobus und Johannes sollen mitkommen.« Zu viert gehen sie weiter in den Garten hinein. 
Jesus fängt an zu zittern und sagt: »Bleibt hier! Bleibt wach. Wartet auf mich. Ich habe Angst. Ich gehe noch ein Stück weiter, um zu beten!« Petrus, Johannes und Jakobus setzen sich hin. 
Jesus geht noch weiter. Dann wirft er sich auf die Knie, faltet die Hände und betet: »Vater im Himmel, ich habe Angst. Ich weiß, dass ich sterben muss. Ich weiß, dass eine schwere Zeit auf mich zukommt. Für dich ist alles möglich. Mach, dass ich diese schwere Zeit nicht erleben muss. Aber nicht das soll geschehen, was ich will, sondern das, was du willst. Amen.« 
Dann steht Jesus auf und geht zurück zu Petrus, Johannes und Jakobus. Die sind auf dem Boden eingeschlafen. Jesus rüttelt sie wach: »Warum schlaft ihr? Habe ich euch nicht gebeten, wach zu bleiben? War das so schwer? Los, steht auf. Es wird Zeit.« 
Gemeinsam gehen sie zurück zu den anderen.
Auf einmal kommen Männer auf die Gruppe zu. Vorne ist Judas, auch ein Freund von Jesus. Dahinter kommen viele Soldaten. Sie haben Speere in der Hand. Ihre Schwerter klirren. Die Freunde von Jesus erschrecken. 
Was ist denn jetzt los? Judas kommt direkt auf Jesus zu und gibt ihm einen Kuss. Da kommen die Soldaten und packen Jesus. Sie verhaften ihn. Jesus wehrt sich nicht. Jesus hat keine Angst mehr. Die Soldaten führen Jesus ab, aber seine Freunde rennen alle weg.

Aktion zu Station 4: Gebet gegen die Angst
Die Kinder bemalen den gelben Tonkarton mit schwarzer Wachskreide. Es darf kein Gelb mehr zu sehen sein. Mit Zahnstochern o. ä. kratzen sie ein Gebet gegen die Angst oder Mutmach-Wort/-Bild in die Wachsschicht.

Station 5: Verhör und Verspottung
Die Soldaten führen Jesus durch ein Tor in einen Hof. Ganz hinten steht ein großes Haus. Sie gehen mit Jesus direkt darauf zu. Sie bringen Jesus in das Haus. In einem großen Raum sitzen Männer hinter Tischen. Sie gehören zum Hohen Rat. Sie kennen sich mit den Regeln und Gesetzen aus, die für alle jüdischen Menschen gelten. Für alle, die an Gott glauben. Die Männer achten darauf, dass die Regeln eingehalten werden. Sie leiten und führen das jüdische Volk. Vor den Männern steht ein Holzstuhl. Auf den muss Jesus sich setzen. Zwei Soldaten stellen sich neben ihn und bewachen ihn. 
Ein Mann steht auf. Es ist der Hohepriester. Er sagt: »Wir haben gehört, dass du den Tempel zerstören willst, die Wohnung von Gott. Stimmt das?« Jesus antwortet nicht. »Willst du nicht antworten?«, fragt der Hohepriester. Jesus schweigt immer noch. Da fragt der Hohepriester: »Bist du Gottes Sohn?« Da nickt Jesus und sagt: »Ja, der bin ich!« Da ruft der Hohepriester: »Habt ihr das gehört? Er behauptet, dass er Gottes Sohn ist. Das ist verboten. Das darf niemand sagen. Die Strafe dafür heißt: ›Er muss sterben!‹ So sagt es unser Gesetz. Aber wir selbst dürfen niemanden zum Tod verurteilen. Unser Land ist von den Römern besetzt. Sie haben hier das Sagen. Also schicken wir Jesus zu Pontius Pilatus. Er soll ihn zum Tod verurteilen.«
Mittlerweile ist es Morgen geworden. Die Soldaten bringen Jesus in ein anderes Haus. Säulen zieren den Eingang. Jesus wird in einen Saal geführt. Auf einem Thron sitzt Pilatus. Er trägt einen roten Umhang. Jesus muss vor ihm stehen bleiben. Die Soldaten weichen ihm nicht von der Seite. 
Pilatus schaut Jesus an und fragt: »Bist du der König der Juden?« Jesus nickt und sagt: »Ja, der bin ich.« Die Männer vom Hohen Rat sind auch da. Sie rufen: »Da hörst du es, Pilatus! Er muss sterben. Er behauptet, dass er Gottes Sohn ist. Das ist verboten. Niemand darf das sagen! Er wird nur Ärger bringen! ›König der Juden‹ – ihr Römer seid doch die Herren hier im Land!« Jesus schweigt. Pilatus fragt: »Willst du nicht antworten? Sie werfen dir schlimme Dinge vor!« Aber Jesus sagt nichts. Pilatus wundert sich. Warum wehrt sich Jesus nicht? 
Zu Passah lässt Pilatus immer einen Gefangenen frei. Vor seinem Haus warten deshalb viele Menschen. Sie wollen wissen, wen Pilatus freilässt. Pilatus tritt auf seinen Balkon und ruft zu den Menschen: »Soll ich Jesus, den König der Juden, freilassen?« – »Nein, lass Barab-
bas frei!« Pilatus wundert sich: Er soll den Mörder Barabbas freilassen? Was hat Jesus denn getan? 
Pilatus fragt: »Was soll ich mit Jesus machen?« Da schreien die Menschen: »Kreuzige ihn!« Pilatus dreht sich langsam um und geht hinein. Er setzt sich auf den Thron und sagt: »Jesus muss sterben. Er soll gekreuzigt werden.«
Da führen die Soldaten Jesus in einen anderen Raum. Sie ziehen ihm einen roten Königsmantel an. Sie flechten eine Krone aus Dornen und setzen sie ihm auf den Kopf. Das tut weh. Und dann verneigen sie sich lachend vor Jesus und sagen im Spaß: »Wir grüßen dich, König der Juden!« 
Dann schlagen sie Jesus und spucken ihn an. Sie zeigen mit dem Finger auf ihn und lachen ihn aus. »Du willst der König der Juden sein? Du kannst dich ja gar nicht wehren!«

Aktion zu Station 5: Königskrone
In die Mitte wird die Krone gestellt. Gemeinsam wird überlegt, was einen König ausmacht. 
Danach wird die Frage gestellt: War Jesus ein König?

Station 6: Kreuzigung (z. B. in der Kirche, auf dem Friedhof, an einem Wegkreuz)
Die Soldaten führen Jesus nach draußen. Auf der Straße zwingen sie einen Mann, das schwere Kreuz zu tragen. Der Mann legt sich das Kreuz auf die Schultern und zieht es hinter sich her. Sie kommen nur langsam voran. Als sie endlich auf dem Hügel Golgatha ankommen, nageln sie Jesus ans Kreuz und stellen es auf. Oben am Kreuz ist ein Schild festgemacht. Darauf steht: »König der Juden«.
Mit Jesus werden noch zwei weitere Männer gekreuzigt. 
Alle Menschen, die an den Kreuzen vorbeigehen, zeigen auf Jesus. Sie lachen und spotten: »Hilf dir doch selbst. Du bist doch der König der Juden. Steig herunter vom Kreuz! Anderen Menschen hast du geholfen, aber dir selbst kannst du nicht helfen?« 
Auf einmal wird es dunkel. Mitten am Tag. Da ruft Jesus laut: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« 
Und dann stirbt Jesus. 
In dem Moment zerreißt der Vorhang im Tempel von oben bis unten in zwei Stücke. Hinter den Vorhang darf niemand gehen. Aber jetzt ist der Weg frei. Jetzt können alle zu Gott kommen. 
Vor dem Kreuz steht auch ein römischer Hauptmann. Er hat alles beobachtet. Er hat schon viele Kreuzigungen gesehen, aber so etwas noch nie. Der Hauptmann schüttelt den Kopf und sagt: »Dieser Jesus ist wirklich Gottes Sohn gewesen! Er ist etwas ganz Besonderes.« 
Dann wird Jesus vom Kreuz abgenommen und in ein Grab gelegt. Bevor der Ruhetag beginnt und niemand mehr arbeiten darf. Jesus soll nicht am Ruhetag am Kreuz hängen bleiben. 
Ein paar Frauen, die auch mit Jesus unterwegs warend, beobachten genau, in welches Grab Jesus gelegt wird. Wenn der Ruhetag vorbei ist, werden sie wiederkommen. Das ist sicher!

Aktion zu Station 6: Kreuze gestalten
Aus Ästen werden Kreuze gebunden, die mit Blumen verziert werden. Jesu Tod am Kreuz ist etwas Besonderes und nicht das Ende!

6. Lied

Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt (EG 98, KuS 94, KG 59)

7. Fürbitten und Vaterunser

Jesus, unser Bruder,
du weißt, wie es sich anfühlt, Angst zu haben.
Sei bei allen, die Angst haben. 
Mache ihnen Mut!
Du weißt, wie es sich anfühlt, 
ausgelacht zu werden.
Sei bei allen, die ausgelacht werden. 
Stelle ihnen Menschen an die Seite, 
die gut zu ihnen sind!
Du weißt, wie es sich anfühlt, zu leiden.
Sei bei allen, die leiden. 
Gib ihnen neue Kraft!
Gemeinsam beten wir: 
Vater unser im Himmel …

8. Lied

Gott steht hinter dir (KuS 206)

9. Segen
Markus 14,3–15,47

I. Vorüberlegungen

II. Hinweise zur Durchführung

Die Idee ist, einen Kreuzweg zu gestalten, auf dem die Kinder den unterschiedlichen Personen mit ihren unterschiedlichen Gefühlen auf dem Weg begegnen, den Jesus zum Kreuz gegangen ist. 
Die Umsetzbarkeit ist hierbei – mehr noch als sonst – von den Kapazitäten und Voraussetzungen vor Ort abhängig. 

Allgemeines

∙ Sprechtext der Person
∙ Versinnlichung (Aktion)
∙ Frage für den Weg (nicht bei Station 7)

(Stehen nicht genügend Mitarbeitende zur Verfügung, können sich evtl. zwei Mitarbeitende an den Stationen abwechseln. Dabei begleitet die Person, die eine Station betreut, die Gruppe zur nächsten Station, wo die andere Mitarbeiterin wartet und geht selbst dann weiter zur wiederum nächsten Station.) 

Zeit

Während für den Weg zwischen den Stationen jeweils 5 Minuten vorgesehen sind, sollten für die einzelnen Stationen mindestens 7 Minuten eingeplant werden. 
Für den gesamten Stationenweg werden also zwischen 1,5 und 2 Stunden benötigt (inkl. aller Kreativ-, Spiel- und Sinnesanregungen).

III. Stationenweg

Station 1: Die Frau aus Bethanien 

Sprechtext Frau von Bethanien
(Nach Antippen) Ich habe Jesus bei einem Abendessen getroffen. Ich wusste, dass Jesus in der Stadt ist, und musste ihn unbedingt sehen. So viel Gutes hatte ich über ihn gehört. Als ich in das Haus kam, in dem er zu Gast war, merkte ich gleich, wie schwer alles gerade für Jesus ist. Als hätte er gerade eine große Last zu tragen. Ich hatte gehofft, dass er mir Aufmerksamkeit schenkt, und ich meine Sorgen bei ihm abladen kann. Aber in diesem Moment hab ich gemerkt: Jesus fehlt etwas. Er muss beschenkt werden. Er ist derjenige, der gerade Liebe braucht. Ihn muss man jetzt auf seinem Weg unterstützten. 
Ich habe mich darum spontan entschlossen, etwas Verrücktes zu tun: Ich hatte ein richtig wertvolles Öl eingesteckt. Ich habe mich entschlossen, ihm zu zeigen, wie wichtig er für ganz viele Menschen ist. Und dann habe ich einfach das kleine Fläschchen über seinem Kopf zerbrochen, so dass alles Öl über seinen Kopf geflossen ist.

Versinnlichung: Lieblingsduft aussuchen
Kinder dürfen an 2–3 Wattebauschen riechen, die mit etwas Aromaöl getränkt sind. Von dem Öl, das ihnen am besten gefällt, dürfen sich die Kinder einen Tropfen auf den Handrücken träufeln. 
(Kann auf dem Weg immer wieder aufgegriffen werden mit der Frage: »Riecht ihr das Öl noch?« Verbindung mit Jesus: Wertschätzung am Anfang seines Weges hat ihn die ganze Zeit begleitet.)

Frage/n für den Weg
Wie kann man Menschen gut zeigen, dass sie etwas Besonderes sind? 

Station 2: Judas

Sprechtext Judas
(Nach Antippen) Ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht. Also, ich bin schon richtig lange mit Jesus unterwegs und finde ihn richtig toll. Wenn er davon spricht, wie Gott alle liebt und dass wir gemeinsam etwas auf dieser Welt verändern können, dann höre ich ihm immer ganz gefesselt zu. Ich find es ganz besonders, wie Jesus immer einen Blick dafür hat, wer seine Hilfe gerade braucht. Oft sind das die, die sonst übersehen werden. Mich hat er damals auch gesehen und gesagt, dass ich mit ihm kommen soll. Das haben noch nicht so viele Menschen zu mir gesagt.
Aber jetzt, nach fast drei Jahren, die ich mit ihm unterwegs bin, wird es doch mal Zeit, dass wir auch wirklich was verändern. Und darum dachte ich: »Ich helfe ein bisschen nach.« Die Römer wollen unbedingt wissen, wer dieser Jesus ist, weil sie es satt haben, dass er den Menschen von seinen Ideen erzählt. Sie haben Angst, dass sich wirklich was verändert. Ich dachte mir: »Ich beschleunige die ganze Sache und führe die Römer zu Jesus. Dann wird Jesus nicht anders können und die Römer davonjagen.« 
Ich hab mich also mit den Römern getroffen. Die haben mir sogar etwas Geld dafür gegeben, dass ich sie später zu Jesus führe. Danach bin ich wieder zurück zu den anderen Jüngern gehuscht. Ich dachte: »Keiner hat was bemerkt.« Aber als Jesus mich anschaute, wusste ich sofort, dass er es weiß. Und er hat es später am Abend sogar gesagt: »Einer von euch wird mich verraten«. Mir ist das Herz in die Hose gerutscht, aber Jesus hat den anderen Jüngern nicht verraten, dass ich es bin. Er hat sogar mit mir noch das Brot geteilt und mir den Kelch mit dem Wein gereicht. Das tat mir gut. Aber ein schlechtes Gewissen hatte ich schon. Trotzdem habe ich später die Römer zu Jesus geführt. Aber anstatt sie zu verjagen, hat er sich einfach festnehmen lassen. Sie haben ihn mitgenommen, und jetzt ist er gefangen. So war das doch nicht geplant! Ich hab richtig Mist gebaut. 

Versinnlichung: Spiel
»Verrate dich nicht« 
Material: Biertisch, eine Münze
Kinder stellen sich um den Tisch und geben unter dem Tisch eine Münze weiter. Ein Kind soll rausfinden, wer die Münze hat und darf dies (nach angemessener Zeit) mit Kommandos versuchen. Die Kommandos werden von allen Kindern ausgeführt, wobei das Kind mit der Münze in der Hand versuchen muss, diese so unauffällig wie möglich mitzumachen. 
Folgende Kommandos sind möglich und werden zuvor – je nach Geschicklichkeit der Kinder – ausgewählt: 
Faust: Alle Fäuste auf den Tisch.
Flach: Alle Handflächen kommen auf den Tisch (mit Handfläche nach unten).
Spinne: Die Finger aller Hände krabbeln über den Tisch. (Münze muss irgendwie in der Handinnenfläche eingequetscht und festgehalten werden). 
Tor: Alle Hände fliegen wie beim Torjubel nach oben.

Frage für den Weg 
Habt ihr schon mal etwas richtig gut gemeint, aber etwas ist dabei schiefgegangen? 

Station 3: Petrus

Sprechtext Petrus
(Nach Antippen) Ich bin so ein feiger Hund! Ich sag’s euch. Vor den anderen Jüngern habe ich immer große Töne gespuckt und versichert: »Ich werde Jesus nie verlassen, egal was passiert«. 
Ich bin Petrus, das heißt »Fels«, müsst ihr wissen, so einen wirft so schnell nichts um. Und dann sagte Jesus was zu mir. Nicht vorwurfsvoll, aber schon ein bisschen ernst: »Noch bevor du den Hahn das zweite Mal krähen hörst, wirst du drei Mal gesagt haben, dass du mich nicht kennst.« Natürlich hab ich das abgestritten: »Ich halte zu dir, Jesus, was immer auch kommt«, hab ich geprahlt. Und Jesus? Er hat nur gelächelt. 
Dann, später am Abend, ist es passiert. Da haben die Soldaten Jesus abgeführt – und weg war mein Mut. Ich hab Angst bekommen wie ein Hase, wenn er den Fuchs sieht. Ich bin einfach weggelaufen. Hab mich in einen Hinterhof verzogen, wo ein Feuer brannte und ich mich aufwärmen konnte. Aber irgendwer hat mich da erkannt. Dreimal haben Leute am Feuer mich angespochen. Beim ersten Mal sagte jemand: »Du warst doch auch mit dem Jesus unterwegs.« Und ich hab gesagt: »Jesus?! Wer soll das sein? Ich kenn ihn nicht.“ Ich hatte einfach Angst, dass sie die Soldaten holen und mich auch verhaften.
Das war schon fast am Morgen. Irgendwo hab ich einen Hahn krähen hören. Und die Leute da haben einfach nicht lockergelassen. Noch zwei Mal haben sie gesagt: »Doch, du warst dabei, als Jesus in Jerusalem eingezogen ist. Wir haben dich gesehen!« – »Nein, nein. Ihr müsst mich verwechseln. Ich kenn keinen Jesus!«, hab ich noch zweimal gesagt. Dann endlich waren sie zufrieden. »Puh, Glück gehabt«, dachte ich, und hörte den Hahn ein zweites Mal krähen. Da hab ich mich erinnert, was Jesus gesagt hat. Und er hatte recht. Ich war feige. 

Versinnlichung: Schätzen
Kinder bekommen verschiedene Aufgaben. Vorab sollen sie versuchen ihre Leistungen einzuschätzen. Je nach Gruppengröße können bei jeder Aufgabe alle Kinder eine Schätzung abgeben oder bei größeren Gruppen: Jedes Kind bekommt eine Aufgabe, bei der es seine eigene Leistung einschätzen soll: 

(Wenn Kinder enttäuscht sind, dass sie falsch liegen: Ermutigen, an ihrem Handrücken zu riechen und sich zu erinnern: Sie sind trotzdem ganz wertvoll!)

Frage für den Weg
Wann habt ihr euch mal richtig getäuscht und zu schnell geprahlt?

Station 4: Pilatus

Sprechtext Pilatus
(Nach Antippen) Soooo einen schwierigen Fall hab ich selten gehabt. Dieser Jesus wurde festgenommen und dann zu mir gebracht. Ich bin so etwas wie der Richter hier. Ich darf entscheiden, was mit den Dieben und Mördern passiert. Und jetzt sollte ich entscheiden, was mit Jesus passieren soll. Ich habe ihn befragt und hatte eigentlich den Eindruck: Er hat nichts falsch gemacht. Aber die Stimmung war echt aufgeheizt. Da wollte ich ihn nicht einfach freisprechen. 
Mir kam noch die Idee, dass einmal im Jahr ein Gefangener einfach freigelassen wird. Und da hab ich die Leute gefragt, die auf mein Urteil gewartet haben: »Soll ich Jesus freilassen oder den Barabbas, der richtig schlimme Dinge getan hat?« Und all die Menschen, die sich versammelt hatten, um zu schauen, was mit Jesus passiert, riefen: »Lass Barabbas frei! Kreuzige den Jesus! Ans Kreuz mit ihm!«
Und da muss ich ehrlich sagen: Das war mir dann zu heikel, Jesus gegen den Willen von all den Menschen freizulassen. Auch wenn ich wusste, dass er unschuldig war. Ich kann ja auch nichts dafür, dass die Menschen sich gegen Jesus entschieden haben. Oder? 

Versinnlichung: Spiel
»Wäscheklammern loswerden« (als Sinnbild für »Verantwortung abgeben«): 
Eine Mitarbeiterin hat einen Korb mit Wäscheklammern und muss diese loswerden. Das macht sie, indem sie versucht, den Kindern in einem abgegrenzten Bereich die Klammern an deren Kleidung anzubringen. Die Kinder ihrerseits versuchen, der Mitarbeiterin zu entkommen. 

Tipp: Vorher Zeitfenster festlegen. 

Frage für den Weg
Wo schaust du am liebsten weg? 

Station 5: Simon aus Kyrene

Sprechtext Simon aus Kyrene
(Nach Antippen) Puhhh, das war anstrengend. Und das nach so einem langen Arbeitstag. Ich hatte ganz schön hart auf dem Feld geschuftet und auf dem Nachhauseweg kam ich an der Straße auf den Hügel Golgotha vorbei. Da waren ganz schön viele Menschen. Ich wollte eigentlich nur schauen, was da los ist, und sah, dass ein paar Soldaten einen Mann mit einem großen Balken auf dem Rücken vor sich her trieben. Ich hab ganz gebannt zugeschaut, und dann standen die auf einmal vor mir. Und einer der Soldaten sagte: »Hey, du, pack mal mit an. Der schafft das sonst nicht mehr bis auf den Hügel.« Und dann war ich mitten drin … und neben diesem Jesus – so hieß der nämlich. Ich fand es irgendwie ungerecht, dass ich helfen musste. Ich hatte ja nichts getan. Und gleichzeitig hatte ich auch Mitleid mit diesem Jesus. Er sah eigentlich nicht wie ein Verbrecher aus. Und dann hab ich ihm geholfen. Den ganzen Weg nach oben auf den Hügel hab ich den Balken mit ihm getragen. 

Versinnlichung: Balken tragen
Die Kinder tragen einen am besten wirklich schweren Holzbalken gemeinsam bis zur nächsten Station. 

Frage für den Weg
Wo findest du es richtig anstrengend, zu helfen? 

Station 6: Römischer Hauptmann

Sprechtext Hauptmann
(Nach Antippen) Das war keine normale Kreuzigung. Und ich glaube, wir haben einen Fehler gemacht. Ich hatte da so ein Bauchgefühl, als meine Soldaten Jesus ans Kreuz nagelten. Und etwas hatte ich in der Nase: Da wehte so ein richtig guter Geruch zu mir 
herüber. So was kenne ich nur von ganz kostbarem Öl. Als hätte man eine ganze Flasche davon über Jesu Kopf geleert. Und dann, als er da oben am Kreuz hing, war er ganz anders als andere, die gekreuzigt werden. Er hatte große Schmerzen. Und murmelte, als würde er mit jemandem reden. Nach einiger Zeit wurde er schwächer und sagte irgendwann nichts mehr. 
Als er dann gestorben war, wurde mir plötzlich klar: Das war kein normaler Mensch. Jesus war ganz besonders. Er war Gottes Sohn. Er hat den Menschen erzählt, wie Gott jeden Menschen liebt. Er hat den Menschen seine Ideen davon weitergegeben, wie Gottes Reich schon hier beginnt. Es war falsch, was wir gemacht haben. Ob Gott unseren Fehler wieder gutmachen kann?

Versinnlichung: Nägel in Balken schlagen 
Der von den Kindern getragene Balken wird als Querbalken auf einen weiteren Balken genagelt. Aufgabe: Nagelt die beiden Balken als Kreuz zusammen. Nehmt so viele Nägel wie ihr braucht, damit das Kreuz gut hält. Zählt dabei die Schläge, die ihr braucht, um den Querbalken zu befestigen. Wie viele Nägel habt ihr benötigt? Und wie viele Schläge?

Frage für den Weg
Kann Gott meine Fehler auch wieder gutmachen? 

Station 7: Maria aus Magdala

Sprechtext Maria aus Magdala
(Nach Antippen) Ich bin so traurig. Ich und die andere Maria und Salome waren dabei. Wir haben gesehen, wie schlecht sie Jesus behandelt haben. Die Jünger sind ja alle geflohen. Wir Frauen wollten bei Jesus bleiben. Für uns ist es auch nicht so gefährlich. Denn die römischen Soldaten interessieren sich auch weniger für uns. 
Aus der Ferne hatten wir beobachtet, wie Jesus ans Kreuz genagelt wurde. Ich konnte das kaum mit anschauen. Es ist so ungerecht. Ich kenne keinen Menschen, der das weniger verdient hat. Seitdem das passiert ist, habe ich kaum geschlafen. Ich kann immer noch nicht glauben, was sie mit Jesus gemacht haben, und erst recht nicht verstehen.
Jetzt will ich mit Maria und Salome nochmal zu seinem Grab. Da haben sie ihn nach seiner Kreuzigung reingelegt. In eine kleine Höhle, vor die sie einen Stein gerollt haben. Ich weiß noch gar nicht, wie wir den wegrollen sollen. Er ist doch groß und viel zu schwer für uns! 
Oh, jetzt geht die Sonne schon auf. Endlich ein bisschen Licht nach all der Dunkelheit. Wisst ihr, in mir drin, da ist auch ein kleines Fünkchen Hoffnung. Weil Jesus davon sprach, dass er am dritten Tag auferstehen wird. Eigentlich kann ich mir das nicht vorstellen. Aber vor drei Jahren hätte ich mir auch nicht vorstellen können, dass ich jemals eine Familie und Freunde haben werde. Keiner mochte mich. Und dann: Dann kam Jesus und hat mich mitgenommen. Und ich hatte so etwas wie eine Familie. Und so war es ganz oft: Jesus hat gezeigt, dass das Unmögliche möglich ist. Jetzt muss ich aber weiter … 

Versinnlichung: Osterkerze gestalten
Kinder dazu auffordern, an der Hand zu riechen: »Riecht immer noch gut? Trotz des langen Weges. Erinnert an den Anfang. Wir sind was Besonderes und Jesus ist etwas ganz Besonderes. Gott hat das nicht vergessen.« 
Gestaltung einer Osterkerze, die aber nicht angezündet wird. Symbolisiert die Hoffnung, dass Leben sich durchsetzt, auch wenn wir es jetzt noch nicht sehen.
Gemeinsam mit den Kindern überlegen, welche Symbole stehen für die Hoffnung und das Leben. 

IV. Abschluss 

Alle stellen sich in einen Kreis und halten die (nicht brennende) Osterkerze vor sich. 
Gemeinsam singen:
Meine Hoffnung und meine Freude 
(EG WUE 576, Wwdl 180, KuS 230)

Der besondere Tipp

Jesus ist auferstanden – Eine Geschichte von Ostern
Bildkarten für das Kamishibai-Erzähltheater

12 stabile, in brillanten Farben gedruckte DIN-A3-Karten, die die Geschichte in eindrücklichen Bildern erzählt. Mit vollständiger Textvorlage.

€ 18,00; Best.-Nr. 9007

Frank Hartmann
Schwierige Geschichten in der Bibel

Die Leidensgeschichte Jesu ist zweifellos eine solch »schwierige« Geschichte. Der Autor führt aus, warum sie für Kinder (dennoch) wichtig sind, was wir dazu wissen müssen und wie wir sie erzählen können.

128 Seiten, € 18,00; Best.-Nr. 2133

Kinderkreuzweg und Osterfeier
Andachten in der Karwoche für Kinder

Neun erprobte Gottesdienstmodelle für Kinder ab 5 Jahren. Mit Liedern, Gebeten und kreativen Ideen plus Download-Code für weiteres Zusatzmaterial.

120 Seiten, € 16,95; Best.-Nr. 2105

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Markus 15,21–47

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

∙Jesus ist seinen Weg, für (ausgestoßene) Menschen da zu sein, mit allen daraus folgenden Konsequenzen gegangen. 
∙Er hat mit seinem Verhalten die Mächtigen verärgert.
∙Das hat ihn nicht dazu veranlasst, sein Verhalten zu ändern. 
∙Darin erweist er sich als Sohn Gottes: Er ist ganz für die Menschen da, mit allen Konsequenzen. 
∙Jesus erfährt Angst, Schmerz und Zweifel wie jeder Mensch. 
∙Gleichzeitig trägt ihn sein Vertrauen in Gott. Das ist sein Urgrund, der ihm hilft, das alles durchzustehen. 

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder 

Du, Gott, stützt mich (Wwdl 129, KuS 463, Kirche mit Kindern Liederbuch 46);
Meine Hoffnung und meine Freude 
(Wwdl 180, KuS 230, Immer und überall – Kinderkirchenlieder 355)

Dankgebet/Fürbitte

Material: Stoffstücke in verschiedenen Farben; Kieselsteine
Dankgebet (»Gebet der guten Erinnerungen«)
Die Kinder können laut oder leise beten. Für jeden Dank, jede gute Erinnerung dürfen sie ein Stück Stoff auswählen und in die Mitte legen. So entsteht ein buntes Feld.
Klage/Fürbitte
Die Kinder beten laut oder leise. Für jede Klage/Fürbitte können sie einen Stein in das bunte Feld legen.
Abschluss
»Gott, du bist unser guter, bunter Untergrund und hältst uns. Alles Gute, was wir erleben, macht uns froh und stark. Dafür danken wir dir. Wir können dir auch sagen, was für uns schwer ist. So schwer wie ein Stein. Wir wissen, du hilfst uns, das Schwere zu tragen. Wir sind nicht allein. Du bist da. Darum beten wir gemeinsam zu dir: Vater unser im Himmel …«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Kratzbilder

Anleitung und Umsetzung erfolgen während der Erzählung (s. hierzu »Erzählung für Jüngere/für Ältere«).
Die Kinder sitzen an Tischen.
Material: Weiße DIN-A6-Karten; bunte und viele schwarze Wachsmalstifte (die von der Fa. Jaxon sind ungeeignet, weil sie hierbei schmieren); Kratzer (für dünne und breitere Linien: Zahnstocher, Stricknadel, Besteckgriff …); Abdeckmaterial für Tisch und Boden.

Der besondere Tipp

Der Kreuzweg Jesu

Minibüchlein
Passend zu den Kamishibai-Bildkarten.

€ 2,50

Best.-Nr. 3580

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

& Erzählung für Ältere & Erzählung für Jüngere

Mit Wachskratztechnik 

Geschichte Teil 1

Jesus war mit seinen Freunden, den Jüngern, unterwegs im Land. Überall brachte man Kranke zu ihm und Jesus machte sie wieder gesund. Traurige und hoffnungslose Menschen kamen. Jesus erzählte ihnen von Gott und von seiner Liebe. Da wurden sie wieder fröhlich und gewannen neuen Mut. Menschen, die niemand gern hatte, gingen zu Jesus. Jesus setzte sich zu ihnen, er hörte ihnen zu. Er sprach mit ihnen. Er aß mit ihnen an einem Tisch, er feierte mit ihnen. So fanden diese ungeliebten Menschen Freundinnen und Freunde. 
Wo Jesus war, veränderte er die Menschen. Sie wurden fröhlich, hoffnungsvoll, glücklich. Jesus konnte das. Denn er wusste immer: Gott hat mich lieb. Er ist bei mir, er trägt mich. Das wird sich nie ändern. Darum konnte er Menschen Mut machen, sie wieder fröhlich werden lassen oder heilen. 

1. Phase der Gestaltung: 

»Wie würdet ihr Fröhlichkeit darstellen? Welche Farben würdet ihr dafür nehmen?« (Kinder antworten)
»Alle bekommen eine Karte. Malt sie fröhlich an. Man soll richtig sehen: Hier freut sich jemand. Malt die ganze Karte an. Und malt ganz kräftig, dass die Farben richtig leuchten.« 
Zeit zum Malen geben. Die fertigen Karten werden gemeinsam angeschaut.

Geschichte Teil 2

Doch es gab auch andere Menschen. Das waren die Mächtigen in jener Zeit. Solche wie der römische Statthalter und seine Soldaten. Sie hatten Angst vor Jesus. Denn sie merkten: »Die Leute mögen Jesus. Sie mögen ihn mehr als uns.« Daher beschlossen sie: »Jesus muss weg!« 
Und so wurde Jesus verhaftet und zum Tode verurteilt. 
Mit einem Verurteilten wird nicht freundlich umgegangen. Die römischen Soldaten schlugen Jesus. Sie drückten ihm eine dornige Krone auf den Kopf. Sie spuckten ihn an und machten sich über ihn lustig. »Na, du ›König‹«, riefen sie, »du hast ja gar keine Macht! Jetzt bestimmen wir über dich. Wir sind die Herren. Du bist nichts.« Dann führten die Soldaten Jesus aus der Stadt hinaus nach Golgatha. Das war der Platz, wo Menschen hingerichtet wurden. Dort kreuzigten sie Jesus. Sie sagten: »Deine Kleider brauchst du ja nicht mehr. Wir verteilen sie unter uns. Wäre doch schade drum. Am besten losen wir aus, wer was bekommt.« So machten es die Soldaten.
Immer wieder kamen Menschen vorbei. Sie sahen Jesus am Kreuz. Sie lasen das Schild, das die Soldaten gemacht hatten. Darauf stand der Grund für seine Verurteilung: »König der Juden«. Da machten sich auch die Menschen über Jesus lustig. »Ein schöner König bist du!«, riefen sie. »Statt auf einem Thron zu sitzen, hängst du am Kreuz.« – »Wenn du wirklich so mächtig bist, dann steig doch einfach herunter vom Kreuz. Aber das geht wohl nicht …« – »Schaut ihn euch an. So vielen anderen hat er geholfen, aber sich selbst kann er nicht helfen.« – »Nein, dem kann keiner helfen.« 
Da begann Jesus zu beten. Alte Worte nahm er dafür. Sehr alte Worte. Er betete einen Psalm. »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« 
Jesus wusste auch, wie der Psalm weitergeht: »Ich schreie, aber meine Hilfe ist fern. Mein Gott, ich rufe dich, doch antwortest du nicht. Unsere Väter haben auf dich gehofft und du hast ihnen geholfen und sie gerettet. Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch. Ein Spott der Leute und verachtet von den Menschen. Alle, die mich sehen, verspotten mich. Sie sperren das Maul auf und schütteln den Kopf. Sie sagen: ›Soll er doch nach Gott rufen. Der kann ihm helfen – wenn er denn will.‹ Sei nicht fern von mir, Gott, denn ich habe Angst. Hier ist niemand, der mir hilft. Sie umringen mich wie gewaltige Stiere und brüllen mich an wie reißende Löwen. Ich fühle mich wie Wasser: einfach weggeschüttet. Mein Herz zerfließt in mir vor Angst wie geschmolzenes Wachs. Ich habe keine Kraft mehr. Mein Mund ist ausgetrocknet. Ich werde sterben. Meine Hände und Füße sind durchbohrt. Um meine Kleider wird gelost. Aber du, Gott, sei nicht fern von mir. Du bist meine Stärke. Komm schnell, um mir zu helfen. – Du hast mich erhört.« 
Dann starb Jesus. Von seinen Freunden war keiner da. Aber drei von Jesu Freundinnen waren da. Sie standen etwas abseits. Sie hatten mit Jesus ausgehalten. 
Unter dem Kreuz hatte ein römischer Hauptmann Wache. Als er sah, wie Jesus starb, wurde er nachdenklich. »Ich glaube, dieser Mensch ist wirklich Gottes Sohn gewesen«, sagte er. 
Am Abend wurde Jesus vom Kreuz abgenommen und in eine Grabhöhle gelegt. Ein großer Stein wurde davor gerollt, um das Grab zu verschließen. Auch das sahen die Freundinnen von Jesus. 

2. Phase der Gestaltung

»Ab dem Moment, wo Jesus stirbt, ist für die Freundinnen und Freunde alles vorbei. Wie ausgelöscht. Alles, was vorher da war. Keine Hoffnung mehr. Keine Freude. Wie könnten wir das darstellen?« (Kinder antworten)
»Das machen wir jetzt auch. Übermalt dazu bitte euer ganzes Bild tiefschwarz. Von den Farben darunter sollte nichts mehr zu sehen sein.«
Zeit zum Malen geben.Die fertigen Karten werden gemeinsam angeschaut.

Geschichte Teil 3

Das alte Gebet, das Jesus gebetet hatte, endet so: »Aber du, Gott, sei nicht fern von mir. Du bist meine Stärke. Komm schnell, um mir zu helfen. – Du hast mich erhört.« Ja, das hatte Gott wirklich. Denn Jesus wusste: »Gott hat mich lieb. Er ist bei mir. Er trägt mich. Das wird sich nie ändern.« 
Am Ostermorgen nämlich, als die Freundinnen von Jesus zu seinem Grab kamen, da war Jesus nicht mehr da. Er war auferstanden. Gott hatte ihm das Leben wiedergegeben. 

3. Phase der Gestaltung

»Selbst im schlimmsten Moment, als alles ganz dunkel ist, erinnerte sich Jesus an das, was ihn hält: Dass Gott ihn liebhat. Jesus erinnerte sich an das Gute und Schöne. Er wusste, dass es da ist! Tief unter alle dem Dunklen und Schlimmen. Wie könnten wir das denn deutlich machen?« (Kinder antworten)
«Mit einem Kratzer können wir etwas von dem Dunklen entfernen. Und so das, was darunter liegt, wieder freilegen. Ihr könnt eine Szene aus der Geschichte nehmen, die ihr hineinkratzt. Oder ein Symbol. Ihr könnt auch wieder die ganze Karte freikratzen. Ganz wie ihr möchtet.« 
Zeit zum Kratzen geben.Die fertigen Karten werden gemeinsam angeschaut; ggf. darüber austauschen. 

Für die Mitarbeitenden:
Am Schluss leuchten durch das Schwarz der Trauer und Verzweiflung auch wieder (Hoffnungs-)Farben. Trotzdem bleibt ein leichter Schleier darüber da. Wir nehmen auch weiterhin unsere dunklen Erfahrungen im Leben mit. Sie verschwinden nicht, auch wenn wir wieder Freude erfahren. 
Gute und schlechte Erfahrungen durchdringen sich gegenseitig. Die Frage an uns ist stets: Können wir den Weg zu guten Erinnerungen und positiven neuen Erlebnissen (wieder-)finden, um das Schwarz der Verzweiflung verändern zu können? Ob wir um die tieferliegenden guten Erfahrungen wissen und uns in den dunklen Momenten von ihnen getragen wissen? 
Wenn meine ersten Erfahrungen mit anderen Menschen/mit Gott gute sind, kann ich durch alles Dunkle zu diesem guten Urgrund zurückkehren. (Dies bedeutet entwicklungspsychologisch die Bildung von Urvertrauen. In der Geschichte ist dies die erste, farbige Schicht auf den Karten.) 

Der besondere Tipp

Mit Jesus in Jerusalem
Passion und Ostern (Bastelbogen)

In sieben Stationen (und Bildern) wird der Weg Jesu nach Jerusalem und ans Kreuz anhand einer einfachen Karte mitgegangen. Doch am Ende freuen sich zuerst die Frauen und schließlich auch die Jünger in Emmaus. 

2 x DIN-A3 (auf A4 gefalzt)

€ 2,00 (ab 10 Ex. je € 1,90); 

Best.-Nr. 1649

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