Monatsgottesdienst Juli 2023

Josef – Ende gut, alles gut!?– Gott mischt mit

1. Mose 41–46 i. A.

I. Vorüberlegungen

Zur Planung des ­Kindergottesdienstes

Wer möchte, kann die ganze Josefsgeschichte lesen. Sie ist lang, aber spannend: 1. Mose 37,1-47,12. 

Zum Text / Zum Thema

Aber überall, wo Josef hinkommt, wandelt sich sein Schicksal zum Besseren – zumindest so lange, bis ihn das nächste Unglück trifft. 

Josef versteht es erst, als er seine Brüder wiedertrifft und erkennt, dass es jetzt auf ihn ankommt, ob seine Familie überlebt oder nicht (1. Mose 45,4ff und 50,20). Erst da versteht Josef den Sinn des ganzen Auf und Abs in seinem Leben.

Die Kinder und der Text / das Thema

Manche Schulkinder kennen die Josefsgeschichte bereits (z. B. aus dem Religionsunterricht). Für sie ist es eine gute Wiederholung. Mit ihnen, also den Größeren im Kindergottesdienst, kann darüber gemutmaßt werden, wie … 

II. Bausteine

Kreative Umsetzung der Geschichte
Bodenbilder

Während des Erzählens der Geschichte entstehen nebeneinander zwei Boden-
bilder: 
1. Bodenbild: Gefängnis des Pharaos;
2. Bodenbild: Palast des Pharaos. 
Zuvor knetet jedes Kind eine Spielfigur für die Geschichte (ca. 7 cm groß; Form einer einfachen Brettspielfigur; Arme sind möglich, Beine bieten sich nicht an, da die Figuren darauf nicht stehen). 
Die Figuren werden bei der Erzählung, wenn sie dran sind, entweder
a) von den Kindern selbst gespielt
ODER
b) von den Mitarbeitenden gespielt.
So oder so: Die Kinder sind gespannt, was mit ihren Figuren geschieht.
Die Lebensstationen Josefs werden durch drei Symbole veranschaulicht:

Gottes Wirken wird durch einen goldenen Faden symbolisiert, der diese drei Gegenstände dann miteinander verbindet.

Material:

III. Gestaltungsvorschlag für einen Gottesdienst

1. Begrüßung der Kinder
2. Begrüßungslied

Ich sag dir guten Morgen (KuS 580, KG 178)

3. Votum (mit Bewegungen)

Wir feiern unseren Gottesdienst
im Namen Gottes, des Vaters, der die Welt geschaffen hat und in seiner Hand hält
(mit beiden Händen einen großen Kreis formen und die Hände zur Schale formen)
und seines Sohnes, der uns befreit
(in die Luft springen)
und des Heiligen Geistes, der uns miteinander verbindet
(einander die Hände reichen). Amen.

4. Psalmgebet 

Nach Psalm 37 (KuS 655; Ehre sei dem Vater)

5. Eingangsgebet

Lieber Gott,
du siehst, wie es uns geht.
Du siehst, wenn wir uns freuen.
Und du bist auch da, 
wenn es uns schlecht geht.
Dafür danken wir dir.
Sei jetzt bei uns in unserem Gottesdienst.
Gib uns Fantasie und gute Ideen.
Hilf uns dabei, dass es gut wird,
was wir mit unseren Händen machen.
Amen.

6. Kreativphase

Die Kinder formen die Figuren für die Geschichte (s. »Kreative Umsetzung der Geschichte«, Seite 360). Sie bekommen gesagt, welche Personen für die Geschichte gebraucht werden. Dann wird verteilt, wer welche Figur macht.
Mitarbeitende legen das Tuch für das Gefängnis aus. Sobald der Gefängniswärter fertig ist, wird dieser in die Mitte des Tuches gestellt.

7. Lied

Du, meine Seele, singe (EG 302, KuS 324,1+5)

8. Geschichte mit zwei Bodenbildern

Josef im Brunnen

(Josef wird in eine Ecke des Gefängnistuches gestellt.)
Das ist Josef. Josef sitzt in einer kalten, dunklen, schmutzigen Gefängniszelle. 
Wie er da hineingekommen ist, fragst du dich? Das ist eine lange Geschichte. Und oft ging es ungerecht darin zu! 
Elf Brüder hatte Josef, eine Schwester, einen Vater und vier Mütter. Eine große Familie. Aber glücklich waren sie nicht. Neid und Streit gab es die ganze Zeit. Zehn seiner Brüder haben ihn gehasst. Sie haben ihn so gehasst, dass sie ihn in einen tiefen Brunnen gestoßen haben. 
(Brunnen neben Josef stellen) 
Hier im Gefängnis fühlt sich Josef wie in diesem Brunnen damals. Um ihn herum sind Wände, nur ganz weit oben, da ist ein bisschen Licht. 

Josef in Ägypten

Seine Brüder haben ihn damals aus dem Brunnen wieder herausgeholt – aber nur, um ihn zu verkaufen. Einfach so, als wäre er eine Sache oder ein Tier. 
In Fesseln wurde Josef nach Ägypten gebracht. 
(Fesseln dazulegen) 
In Ägypten musste er viel arbeiten, ohne Geld dafür zu bekommen. Aber Josef hat trotzdem gut gearbeitet. Und er hat es geschafft, ein Hausdiener zu werden. Sein Herr war sehr zufrieden mit ihm. 

Josef im Gefängnis

Doch dann kam es wieder schlimm: Die Frau seines Herrn hat Lügen über ihn erzählt. Und jetzt sitzt Josef hier im Gefängnis. 
(Schwarzen Stein hinlegen)
Es ist dunkel. Er bekommt schlechtes Essen. Und er muss viel arbeiten: Morgens, mittags, abends. Tag für Tag. 
Aber Josef lässt sich nicht kleinkriegen. Wie immer, macht er seine Arbeit gut. Und Gott hilft ihm dabei, dass gelingt, was er macht. 
Bald vertraut der Gefängnisaufseher Josef in allen Dingen. Er lässt Josef einfach alles machen. 
(Josef an die Stelle des Gefängnisaufsehers stellen; Gefängnisaufseher an die Seite stellen.)
Der Aufseher selbst legt die Füße auf den Tisch und ruht sich aus. Josef wird zum wichtigsten Mann im Gefängnis. 

Josef im Palast

Nicht weit weg vom Gefängnis steht der prächtige Palast des ägyptischen Königs.
(Goldenes/rotes Tuch neben das Gefängnistuch legen)
Dort sitzt der Pharao auf seinem Thron und regiert das Land.
(Thron und Pharao hinstellen)
Von einem Diener hört der Pharao, dass es im Gefängnis einen klugen Mann namens Josef gibt. 
(Diener neben den Pharao stellen)
Der Pharao wird neugierig und lässt Josef holen. 
(Josef vor den Pharao stellen)
Der Pharao weiß sich nämlich nicht mehr zu helfen. Er hatte zwei schlimmen Träume, die er nicht mehr vergessen kann. Aber niemand kann ihm sagen, was diese Träume bedeuten. 
Der Pharao hofft, dass Josef ihm helfen kann. Als Josef die Träume hört, weiß er, was sie bedeuten: Die Träume warnen vor einer Hungersnot. 
Deshalb rät Josef dem Pharao: »Du musst für diese Zeit vorsorgen.« Und der Pharao hört auf ihn: Er macht Josef zu seinem wichtigsten Mann im Land. Er gibt ihm Macht und Geld. So sorgt Josef dafür, dass bei guten Ernten das übrige Getreide in Speichern gelagert wird. Die hat Josef im ganzen Land extra bauen lassen. Dort wird das Getreide aufgehoben, bis es gebraucht wird. 

Josef und die Hungersnot

Es vergehen einige Jahre und den Menschen geht es sehr gut. Nichts deutet auf eine Hungersnot. Aber dann kommt es, wie Josef gesagt hat. Im einen Jahr regnet es zuviel, im anderen Jahr gar nicht. Das Getreide verfault entweder oder es vertrocknet. Überall ist das so: In Ägypten und auch in den Ländern drumhrum. Es wächst kein Getreide mehr. Und ohne Getreide gibt es kein Brot. Überall hungern die Menschen.
Auch Josefs Familie geht es schlecht. Bald muss auch sie hungern. Aber sie hört, was erzählt wird: In Ägypten, da soll es noch Getreide geben. Und Josefs Brüder machen sich auf den Weg nach Ägypten.
(11 Brüder Josef gegenüber aufstellen; evtl. Josef-Figur zu ihnen umdrehen)

Josefs Brüder im Palast

Da stehen sie also im prächtigen Palast des Pharaos. Keiner von ihnen weiß, wie es mit Josef weitergegangen ist, damals … als sie ihn aus dem Brunnen geholt und verkauft haben. So erkennen sie nicht, wen sie vor sich haben, als der wichtigste Mann des Pharaos sie empfängt. Sie sehen einen gutaussehenden Mann mit hoch erhobenem Kopf und klugen Augen. Er ist in feines, weißes Leinen gekleidet, trägt einen goldenen Ring am Finger und eine dicke, goldene Kette um den Hals. 
So treten sie Josef entgegen.
Und dann stockt Josef. Er traut seinen Augen nicht. Sind das nicht seine Brüder, die da vor ihm stehen? Sind das nicht die, die ihn in den Brunnen geworfen und verkauft haben? Als wäre er ein Tier und nicht ihr Bruder? Und jetzt knien sie vor ihm auf dem Boden und verbeugen sich tief vor ihm. Jetzt sind sie verzweifelt und hilflos, weil sie zu essen brauchen. Und er hat sie in der Hand. Er kann sie retten oder vernichten. Was soll er tun? 

Josefs Wut

Tief in Josef meldet sich die Wut über seine Brüder. All das Schlimme musste er nur wegen ihnen erleiden. Josef erinnert sich:

(den Brunnen zu Josef stellen)

(die Fessel dazulegen) 

(den schwarzen Stein hinlegen)

Das alles hat er erlebt und erlitten. 
Aber Josef spürt auch: Gott ist immer bei ihm gewesen. Auch in den schlimmen Zeiten:

(Während dieser Sätze Brunnen, Fessel, Stein mit dem goldenen Faden miteinander verbinden.)

Gott macht es gut

Josef denkt lange nach. Seine Brüder wollten es böse machen, aber Gott wusste, wie es gut werden kann. Wie es gut werden kann für seine ganze, große Familie. Josef denkt: »Vielleicht hat alles so kommen müssen. Jetzt bin ich so mächtig, dass ich meine ganze Familie retten kann.« Und so macht er es.

9. Lied

Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (KuS 398, KG 112)

10. Fürbitten

Jedes Kind darf sich einen dunklen Stein und einen goldenen Faden nehmen.
»Zuerst legen wir die dunklen Steine ab. Wer möchte, darf beim Ablegen auch etwas sagen. Josef hat im Gefängnis eine schwierige Zeit erlebt. Dafür liegt der schwarze Stein hier (auf »Geschichtenstein« zeigen). Vielleicht möchtest du für Menschen beten, die auch eine schwierige Zeit erleben.
Wir möchten Gott gemeinsam für diese Menschen bitten:
Unser Vater im Himmel,
du hast zu Josef gehalten 
– auch im dunklen Gefängnis.
Sei bitte bei allen Menschen, 
denen es nicht gut geht.
Wir denken an …
(Jemand aus dem Team legt einen Stein und sagt etwas dazu; Kinder schließen sich an.)
Gott, für alle diese Menschen bitten wir: 
Erbarme dich!
Jetzt legen wir die goldenen Fäden. Josef hat erkannt, dass Gott immer bei ihm war.
Vielleicht möchtest du Gott für etwas Schönes danken. Wenn du möchtest, kannst du sagen, was dein Faden bedeutet.
Wir möchten Gott gemeinsam danken:
Unser Vater im Himmel,
du hast für Josef am Ende 
alles gut werden lassen.
Wir danken dir für alles Schöne, 
das wir schon erleben durften.
Wir denken da an …
(Jemand aus dem Team legt einen Stein und sagt etwas dazu; Kinder schließen sich an.)
Gott, für all das danken wir dir und loben dich. Halleluja!«

11. Vaterunser
12. Bekanntgaben
13. Segen (Lied)

Bewahre uns Gott (EG 171, KuS 174, KG 213)

14. Segen (mit Bewegungen) 

KuS 728

Der besondere Tipp
Josef und seine Brüder

Minibüchlein zur Geschichte 

Vielleicht überraschen Sie die Kinde nach dem Gottesdienst mit diesem Minibüchlein, das es ihnen ermöglicht, die Geschichte von Josef zu Hause nochmal zu sehen, lesen, hören … 

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.. oder Sie erfreuen die Kinder mit einem Für-Dich!-Heft. Unter dem Thema »Josef – Geschwister und Gefühle« sind 12 Seiten gefüllt mit Geschichten, Bastel-, Mitmach- und Nachdenk-Aktionen, sowie Rätsel und einem Wimmelbild, das die ganze Josefgeschichte erzählt und Neues entdecken lässt.

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Zu Sonntag 25. Juni 2023

1. Korinther 12,4–6.11–26

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema

Mit dem heutigen Text verlässt die Reihe die Apostelgeschichte und lenkt die Aufmerksamkeit auf einige Aspekte aus dem Leben und Wirken des Paulus, die sonst nicht in den Blick kommen. Dazu gehört: Paulus als Schreiber von Briefen. Paulus als Löser von Konflikten innerhalb der ersten christlichen Gemeinden. Und Paulus als Löser von Konflikten, die zwischen einzelnen Gemeinden und ihm auftauchen.
Dennoch lässt sich das Thema der Erzählung gut in den bisherigen Fluss der Reihe einbetten. Denn der erste Brief an die Gemeinde in Korinth wurde möglicherweise bei einem längeren (Gefängnis-)Aufenthalt in Ephesus während der dritten Missionsreise geschrieben.
Die christlichen Gemeinden sind von Anfang an divers aufgestellt. Diese Vielfalt birgt Konfliktpotential, wer zur Gemeinde gehört und wer nicht. Mit dem Gleichnis vom menschlichen Körper plädiert Paulus für die Vielfalt innerhalb der christlichen Gemeinde.

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Lieder

Gut, dass wir einander haben (KuS 294);
Zeig mir deine Nase (KuS 297);
In Christus gilt nicht Ost noch West (EG Wü 597);
Bist du groß oder bist du klein (KuS 480)

Psalm 139

Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«;
Heute die Verse 13–17 (hier wird der menschliche Körper als wunderbare Schöpfung Gottes gepriesen); BasisBibel.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Der menschliche Körper

Als Einstieg eignet sich eine Bildtafel des menschlichen Körpers und seiner Organe. Kinder können Teile und Organe benennen.

Phantasiereise

In einer Phantasiereise werden die Kinder eingeladen, einzelne Teile ihres Körpers bewusst wahrzunehmen. Sie kann bei den Zehen beginnen und mit dem Kopf enden und hilft dabei, dass die Kinder zur Ruhe kommen und sich entspannen.

Der besondere Tipp

Paulus wird Apostel
Minibüchlein

Das Ende dieser Reihe können Sie mit einem Minibüchlein-Geschenk an die Kinder abschließen und so die Beschäftigung mit Paulus fortsetzen. Es greift die wunderbare Begegnung des Saulus mit Jesus auf und seinen Wandel zum Apostel Christi.

24 Seiten, 12 x 12 cm, mit vielen Illus.

€ 2,50; Best.-Nr. 3656

Wer von Paulus weitererzählt, kommt unweigerlich zur »Gefängnisgeschichte«. Sie kann auch mit dem Minibüchlein Paulus im Gefängnis den Kindern mit nach Hause gegeben werden.

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III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Die Taschenlampe zeigen und die Kinder erzählen lassen, woran sie sich erinnern.

Paulus im Gefängnis

Paulus sitzt in Ephesus in einem dunklen Gefängnis. Es ist nicht leicht für Paulus. Ungeduldig wartet er, dass die Zeit vergeht. Eigentlich will er ja zu den Menschen gehen, um ihnen von Jesus zu erzählen – aber das geht jetzt nicht. Dennoch gibt es eine Möglichkeit: Er kann Briefe schreiben. Genau gesagt: Paulus diktiert seine Briefe. Einer seiner Freunde schreibt auf, was Paulus sagt.
Schlimm ist es für Paulus eigentlich nicht, dass er im Gefängnis ist. Schließlich wurde auch Jesus verhaftet. Warum sollte es ihm dann besser gehen als Jesus? Und für diesen Jesus ist Paulus unterwegs. Schlimm ist etwas anderes für Paulus …

Streit in der Gemeinde

In der Gemeinde in Korinth gibt es Streit. In der Gemeinde kommen unterschiedliche Menschen zusammen: Reiche und Arme; Freie sowie Sklavinnen und Sklaven; Männer und Frauen; Menschen aus Griechenland (wozu auch Korinth gehört) und Menschen aus vielen anderen Ländern; Menschen, die zum Volk Israel gehören und an einen Gott glauben, und Menschen, die früher an viele Götter glaubten.
Jetzt haben manche den Eindruck: »Wir gehören gar nicht so richtig zur Gemeinde dazu!« Und es gibt auch welche, die zeigen mit dem Finger auf andere und sagen das ganz deutlich: »Ihr gehört nicht zu unserer Gemeinde dazu.«

Alle gehören zusammen

Doch Paulus ist sich sicher: Alle, die an Jesus glauben, gehören zusammen. Egal, was sie früher geglaubt haben oder woher sie kommen. Egal, ob sie Männer sind oder Frauen, arm oder reich.
Doch wie kann Paulus das den Menschen in Korinth am besten sagen? Paulus sitzt in seiner Gefängniszelle und denkt nach.

Die Idee mit dem Körper und den Körperteilen

Plötzlich hat Paulus eine Idee und ruft: »Lukas, komm schnell. Und bring den angefangenen Brief an die Gemeinde in Korinth mit! Ich weiß jetzt, wie ich weiterschreiben möchte.« Schnell kommt Lukas zu Paulus. Er bringt auch eine Kerze mit, damit er genug Licht zum Schreiben hat. Als Paulus das Licht sieht, denkt er: »Ja, hoffentlich wird es bei den Menschen in Korinth hell, wenn sie meinen Brief lesen.«
Paulus beginnt: »Also, Lukas, schreib Folgendes: ›Ihr kennt ja den Körper eines Menschen. Der besteht aus unterschiedlichen Teilen. Und alle zusammen sind der Körper eines Menschen. Eine Gemeinde ist wie so ein Körper. Eure Gemeinde in Korinth ist so ein Körper. Ein Fuß kann nicht sagen: ›Ich gehöre nicht dazu, weil ich nicht die Nase bin.‹! Und das Ohrläppchen kann auch nicht sagen: ›Ich gehöre nicht dazu, weil ich nicht ein Daumen bin.‹ Umgekehrt kann das Auge nicht zum kleinen Finger sagen: ›Hau ab, ich brauche dich nicht, weil du kein Auge bist.‹ Oder das Herz zum Magen: ›Auf dich kann ich verzichten.‹
Das gilt auch für euch in eurer Gemeinde in Korinth. Alle gehören dazu! Alle sind wichtig! In einer Gemeinde von Jesus Christus sind alle willkommen, alle werden gebraucht und alle haben eine Aufgabe. So wie jeder Teil bei einem Körper wichtig ist, gebraucht wird und eine Aufgabe hat!«

Unterschiedliche Menschen sind eine Gemeinde

Paulus hört auf zu diktieren. Er ist sehr zufrieden. Das gefällt ihm. Die Idee, eine Gemeinde von Jesus mit dem Körper eines Menschen zu vergleichen, macht ihn froh: Ein Körper besteht aus unterschiedlichen Teilen, und eine Gemeinde besteht aus unterschiedlichen Menschen.
Das kann Paulus jeder Gemeinde schreiben. Denn das gilt immer und überall. Auch heute noch.

Erzählung für Ältere

Lukas tritt wieder als Arzt auf und hat noch einen Brief dabei (Umschlag, Rolle) sowie Feder, Tintenfass, Bild vom menschlichen Körper (Zur Erzählperson »Arzt« siehe »Zur ganzen Reihe«) .

Paulus schreibt einen Brief im Gefängnis

Ich habe es gerade sehr eilig. Ich muss einen Boten finden, der sich noch heute von Ephesus auf den Weg nach Korinth macht. Gerade hat Paulus einen Brief an die Menschen der christlichen Gemeinde in Korinth fertig diktiert. Die ganze Zeit saß ich neben Paulus auf dem eiskalten Gefängnisboden. – Ach, das wisst ihr ja noch gar nicht: Paulus sitzt mal wieder im Gefängnis. Ich darf ihn besuchen. Jedes Mal, wenn ich bei ihm bin, diktiert er mir ein Stück des Briefes an die Gemeinde in Korinth. Paulus kann zwar schreiben, aber es geht schneller, wenn er es mir in die Feder diktiert (Lukas zeigt die Feder). Und jetzt ist dieser Brief fertig.

Körper und Körperteile

Ich möchte euch von dem erzählen, was Paulus mir für die Menschen in Korinth diktiert hat. Ich habe dafür auch ein Bild mitgebracht. (Bild des menschlichen Körpers zeigen) Also das, was hier zu sehen ist, kennt ihr: So sieht ein menschlicher Körper aus. (Auf unterschiedliche Körperteile und Organe zeigen und Kinder benennen lassen.)

Streit in Korinth

Jetzt aber wieder zu dem Brief … In der Gemeinde in Korinth gibt es gerade ziemlichen Streit. Das ist auch Paulus zu Ohren gekommen. (Lukas zeigt auf sein Ohr.). Die Menschen streiten sich darum, wer wichtiger oder sogar am wichtigsten ist. Sie streiten darüber, wer was zu sagen hat. Alle wollen Chef oder Chefin sein. Außerdem sind sie uneins darüber, wer zur Gemeinde dazugehört. Korinth ist eine große Handelsstadt in Griechenland. Da kommen Menschen aus vielen Ländern zusammen. Deswegen gibt es in der christlichen Gemeinde Menschen aus Griechenland und Afrika; es gibt Araber und Keltinnen; reiche und arme, freie und versklavte Menschen. Und jetzt gibt es Streit, ob alle diese unterschiedlichen Leute zur christlichen Gemeinde gehören können.

Alle Körperteile haben ihre Funktion

Doch Paulus hat den Menschen in Korinth nicht einfach geschrieben: »Hört auf zu streiten! Ihr gehört alle zusammen«, sondern er hat ihnen ein Bild »gemalt«. Vielleicht hat Paulus die Idee dazu ja von mir …?
Also, Paulus hat geschrieben: ›Ein Fuß kann nicht einfach sagen: Ich gehöre nicht zum Körper, weil ich keine Hand bin. Auch der Magen kann nicht sagen: Weil ich nicht das Herz bin, gehöre ich nicht zu diesem Körper.‹
Das wäre Quatsch! Ich finde diese Vergleiche von Paulus toll. Und sie gefallen mir nicht nur, weil ich Arzt bin.
Paulus geht sogar noch weiter. Er sagt: ›Und Augen können zum kleinen Finger auch nicht sagen: Weg mit dir, ich brauche dich nicht. Oder der Kopf zu den Füßen: Auf euch kann ich verzichten. Deshalb weg mit euch!‹
Da würden von einem Körper nur einzelne Teilen übrigbleiben, die alleine nicht zurechtkommen. Nein, das wäre gar nicht gut.

Alle in der Gemeinde sind wichtig

Hoffentlich verstehen das die Menschen in Korinth. Deshalb muss dieser Brief hier dringend weg, damit der Streit in Korinth endlich aufhört.
Ach, übrigens, ich hoffe, auch ihr versteht, dass wir alle hier zur Gemeinde gehören. (Name der Kirchengemeinde) Alle sind wichtig. Auch dann, wenn ein Auge nicht sofort weiß, wozu der kleine Finger nötig ist. Oder der Magen den Eindruck hat, er gehöre gar nicht richtig zum Körper dazu.
Deshalb denkt daran: Ihr alle hier in der Kinderkirche werdet gebraucht und gehört dazu. Ihr alle in der Gemeinde, in euren Familien und Klassen, in der Kindergartengruppe und im Sportverein.
Und jetzt wünsche ich euch alles Gute. Ich muss jetzt dringend einen Boten mit diesem Brief nach Korinth schicken.

Zu Sonntag 18. Juni 2023

Apostelgeschichte 16,9–15

Galater 3,26–29

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema

Auffällig am Bibeltext dieses (wie auch des nächsten) Sonntags ist, dass sie als »Wir-Erzählung« verfasst ist. Erfahrene Mitarbeitende könnten diese beiden Erzählungen unmittelbar aus dem Bibeltext übernehmen und sie etwas ausschmücken, da durch die Perspektive des »wir« die Kinder unmittelbar an den Ereignissen teilhaben können.
Indem Paulus nach Makedonien reist, kommt das Evangelium von Jesus auf einen anderen Kontinent, nach Europa. Paulus selbst kommt in eine neue, ihm bisher unbekannte Welt. Dadurch wird die Welt grundlegend und bis in unsere Tage hinein verändert. Es ist also ein großer Schritt, der hier von Gott initiiert und von Paulus gemacht wird.

Die Kinder und der Text / das Thema

Paulus sucht einen Ausweg und probiert unterschiedliche »Türen«. Doch zunächst bleiben diese verschlossen. Es geht nicht weiter. »Ich komme nicht vorwärts« – ältere Kinder kennen diese Erfahrung. Umgekehrt erleben sie aber auch: Von unerwarteter Seite tut sich eine Türe auf. Gott ebnet Wege. Diese Hoffnung, dieses Vertrauen gilt es, den Kindern zu vermitteln.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Lieder

Segenslieder wie z. B. »Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen« (KuS 195)

Psalm 139

Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«;
die Übertragung von Nico Szameitat (Wwdl 130).

Kreative Umsetzung der Geschichte
Spiel

In Abwandlung des Spiels »Ich packe meinen Koffer und nehme mit …« kann ein Spiel unter dem Titel und der Aufgabe gespielt werden: »Ich mache eine Reise und fahre mit … (Person nennen) nach …«

Der besondere Tipp

Irmgard Kaschler

Das Leben des Mose

Escaperoom-Spiel zur Bibel

Wie anders und intensiv sich biblische Geschichten einprägen, wenn sie über das Hören hinaus unsere Sinne ansprechen, ist durch die Neurobiologie bekannt.
Für Kinder von 8 bis 12 Jahren bietet dieses Escaperoom-Spiel eine solche Möglichkeit des besonderen Erlebens und Verstehens.
Durch Knobeln und Raten werden Codes geknackt, um mit Mose und dem Volk Israel aus Ägypten hinauszukommen.
Das Spiel kann beliebig oft verwendet werden. Alle Rätsel und Materialien können (ohne zusätzlichen Kosten) heruntergeladen und in der benötigten Anzahl ausgedruckt werden .

€ 17,00; Best.-Nr. 2161

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III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Die Taschenlampe zeigen und die Kinder erzählen lassen, woran sie sich erinnern.

Auf der Suche nach dem richtigen Weg

Mit so einer Taschenlampe kann man in der Dunkelheit den Weg finden. Auch Paulus war auf der Suche nach dem richtigen Weg. Zwar wollte er Menschen überall von Jesus erzählen, aber immer musste er entscheiden, in welche Stadt oder in welches Land er als nächstes gehen würde. Paulus war mit seinen Freunden inzwischen bis in die Hafenstadt Troas gekommen. Eigentlich wollte Paulus gar nicht dorthin. Doch er wusste: »Gott schickt mich.« Trotzdem war er unsicher und fragte sich: »Wie sollte es jetzt weitergehen?« Er tappte im Dunkeln. Er dachte nach: »Was ist der richtige Weg?«

Auf nach Europa

Nachts lag Paulus oft wach und überlegte hin und her. Eines Nachts, als er endlich mal schlafen konnte, hatte Paulus einen Traum. In diesem Traum sah er einen Mann aus Makedonien, das ist ein Teil von Griechenland. Der Mann rief Paulus zu: »Komm zu uns nach Griechenland herüber. Wir möchten auch etwas von Jesus hören!« Als Paulus wach wurde, ging er zu seinen Freunden, die beim Frühstück saßen, und sagte: »Jetzt weiß ich, wohin wir gehen sollen!« Alle sahen gespannt von ihrem Frühstück auf. »Gott will, dass wir nach Makedonien, nach Griechenland, nach Europa gehen.« – »Auf zu einem neuen Erdteil. Auf nach Europa!«, riefen da einige der Freunde von Paulus.

In Philippi

Nach dem Frühstück ging Paulus in den Hafen von Troas und suchte nach einem Schiff, das hinüber nach Europa, nach Makedonien segeln würde. Paulus fand ein Schiff, das zur Insel Samothrake segelte. Von da sollte es weiter nach Neapolis und Philippi segeln. Als Paulus in Philippi ankam, schaute er sich zunächst die Stadt genau an. Er wollte die Stadt und die Menschen, die dort wohnen, kennenlernen. Doch wo und wem sollte er zuerst von Jesus erzählen? Es war, als ob Paulus auch jetzt noch mit der Taschenlampe nach dem richtigen Weg suchte. Paulus entschied sich, am Samstag, am heiligen Tag des Volkes Israel, zu dem auch Paulus gehört, an einen Fluss bei Philippi zu gehen. Und tatsächlich: Dort traf er eine Gruppe Frauen, die zu Gott beteten, wie Jesus es auch getan hatte. Nur wussten sie noch nichts von Jesus.

Lydia

Paulus setzte sich zu den Frauen am Fluss. Sie kamen miteinander ins Ge-spräch. Paulus erzählte von Jesus, dem Licht der Welt. Jesus hatte ja auch Paulus, den Weg aus der Dunkelheit gezeigt. »Durch Jesus«, sagte Paulus, »wird es auch in eurem Leben hell.« Eine Frau hörte Paulus besonders genau.
Sie hieß Lydia und war Stoffhändlerin. Sie färbte Stoffe mit Purpur, einer seltenen und teuren violetten Farbe. So war Lydia weit herumgekommen. Sie war auch in Rom, der Hauptstadt des römischen Reiches, gewesen. Denn der Kaiser und die Senatoren durften Kleidung in dieser Farbe tragen. Doch Lydia wusste, um zufrieden zu sein, um Frieden in ihrem Herzen zu haben, brauchte sie etwas anderes als Geld. Paulus hatte ihr Licht gebracht (Taschenlampe zeigen), als er von Jesus erzählte. Jetzt sah sie mehr und fand den Weg zu Gott. Gott machte sie zufrieden.

Lydia lässt sich taufen

Sofort wollte Lydia sich taufen lassen. Doch sie wollte, dass alle, die mit in ihrem Haus wohnen, ihre Familie, ihre Dienerinnen, Diener und ihre Angestellten, genauso zufrieden sein können wie sie. Deswegen ließ sie alle aus ihrem Haus kommen. Paulus taufte alle.
Dann lud Lydia Paulus und seine Freunde ein. Sie sollten in ihr Haus kommen und noch mehr von Jesus erzählen, damit es in ihrem Leben noch heller würde. Paulus ging zusammen mit seinen Freunden zu Lydia.

Erzählung für Ältere

Lukas tritt wieder als Arzt auf. (Zur Erzählperson »Arzt« siehe »Zur ganzen Reihe«, Seite 199)

Paulus will viele Orte besuchen

Paulus war ein sehr rastloser Mensch. Er hatte immer den inneren Drang, loszuziehen, um den Menschen von Jesus zu erzählen. Kaum waren wir am Ausgangspunkt unserer ersten Reise angekommen (Karte), bereitete Paulus schon alles für eine neue Reise vor. Schließlich gab es noch viele Orte in dem Land, das ihr Türkei nennt, an denen die Menschen noch nichts von Jesus gehört hatten. Paulus wollte so viele Orte wie möglich besuchen. Deswegen entschied er sich, diesmal nur zu Fuß unterwegs zu sein. In den folgenden Jahren haben wir viele hundert Kilometer so zurückgelegt. Ich habe unsere wunden Füße gepflegt und manchen Verband angelegt.
Beeindruckt hat mich der Mut von Paulus: Unerschrocken ging er auch wieder nach Lystra (Karte). Dort hatte man ihn ja schon einmal fast zu Tode gesteinigt. Doch das war Paulus egal. Paulus hatte ja selbst erlebt: Jesus hat was mit denen vor, die ihm und seinen Freundinnen und Freunden nach dem Leben trachteten. Paulus war ja als Saulus auch so einer gewesen. Wer weiß, was Jesus mit den Leuten in Lystra vorhatte! Doch Lystra war nur eine kurze Zwischenstation. Danach gingen wir weiter in eine Gegend, die Mysien hieß, in die Stadt Troas (Karte).

Nach Europa

Dort überlegten wir, wie und wohin die Reise weitergehen sollte. Paulus war unentschlossen, überlegte hin und her: Zurück nach Antiochien, nach Bithynien, nochmals nach Galatien (jeweils auf Karte zeigen). Tagelang ging das so. Doch dann war eines morgens alles klar und entschieden. Ganz aufgeregt kam Paulus zum Frühstück. »Ich hatte heute Nacht einen Traum. Damit hat Gott mir gesagt. wohin wir gehen sollen.« Alle sahen ihn fragend und gespannt an.
Paulus setzte sich und fuhr fort: »Also, mir erschien ein Mann, der sagte zu mir: ›Komm zu uns nach Mazedonien und hilf uns.‹ Wir sollen also die frohe Botschaft von Jesus nach Europa bringen.« – »Was, wir gehen hinüber nach Europa? Auf einen anderen Kontinent? In eine neue, fremde Welt?« So waren unsere Fragen. Aber alle am Tisch, die mit Paulus unterwegs waren, wollten am liebsten sofort aufbrechen. Was würde uns in Europa erwarten?

Reise nach Philippi

Das Gute war: Zunächst waren wir mit dem Schiff unterwegs. Endlich musste ich keine Füße mehr verbinden und versorgen. Da wir auf der Überfahrt nach Griechenland in der Nähe der Küste blieben, wurde auch niemand seekrank. Ich freute mich. Unser Schiff segelte zunächst zur Insel Samotrake (Karte), von dort ging es am nächsten Tag weiter. Diesmal mussten die Männer im Schiff rudern, weil es ganz windstill war. Doch wir schafften es nach Neapolis (Karte) und von dort ging es dann doch wieder zu Fuß nach Philippi (Karte). Dort war manches anders als bisher. So hörten wir zwar auch Menschen griechisch sprechen. Doch noch nie waren uns so viele Menschen begegnet, die lateinisch sprachen. Staunend gingen wir durch die Stadt, über die Straßen und Plätze. Wo und wie würde Paulus den Menschen von Jesus erzählen?

Lydia interessiert sich für Jesus

Paulus war immer für eine Überraschung gut. Während wir uns in der Stadt umsahen, hörten wir von der kleinen jüdischen Gemeinde, die es hier gab. Doch wo kamen die Gemeindeglieder zusammen? Eine Synagoge hatten wir in Philippi weder gesehen noch davon gehört. Paulus vermutete: »Sie treffen sich draußen vor der Stadt, wo sie sich nach den jüdischen Regeln waschen.« Deshalb hoffte Paulus, dort auf Menschen zu treffen, denen er von Jesus erzählen konnte.
Übrigens machte es Paulus oft so, dass er zuerst in die Synagoge, das Gotteshaus jüdischer Menschen, ging. Denn Paulus war auch Jude und wollte zuerst Juden und Jüdinnen von Jesus erzählen, dann aber auch allen anderen Menschen. Und tatsächlich: Als wir am Sabbat, dem jüdischen Ruhetag, vor die Tore der Stadt gingen, trafen wir dort auf eine Gruppe von Frauen. Darunter waren auch einige Jüdinnen. Schnell kam Paulus mit ihnen ins Gespräch und erzählte ihnen von Jesus. Die Nichtjüdin Lydia hörte besonders gespannt und neugierig zu. Immer wieder stellte sie Fragen, wollte mehr von Jesus wissen. Schließlich lud sie uns zu sich nach Hause ein.

Lydia will zu Jesus gehören

Das war ein sehr feines Haus. Wir erfuhren, dass Lydia Stoffhändlerin war. Sie hatte sich auf den Purpur-Farbstoff spezialisiert und war dadurch reich geworden. Denn Purpur ist ein seltener und kostbarer Farbstoff, der den Stoff violett macht. Nur wichtige Personen durften purpurne Kleidung tragen, etwa der Kaiser in Rom und seine Berater.
Doch viel wichtiger war: Ganz schnell traf Lydia eine Entscheidung. Sie wollte zu Jesus gehören. Gott hatte nämlich ihr Herz geöffnet. Nun wollte Lydia sich taufen lassen, aber nicht nur sich, sondern alle Menschen, die bei ihr im Haus wohnten, sollten ebenfalls getauft wer-den. Deswegen trafen sich Paulus und Lydia samt den Menschen, die zu ihr gehörten, bald wieder draußen vor den Toren Philippis. Dort gab es einen Fluss.
Damals war es üblich, dass die Menschen bei der Taufe nicht nur etwas Wasser über den Kopf gegossen bekommen, sondern sie wurden dreimal ganz unter Wasser getaucht. Jedes Mal, wenn die Menschen untergetaucht wurden, war das ein Zeichen, dass das Böse im Menschen sterben sollte. Der Mensch, wie Gott ihn wollte, wurde aus dem Wasser herausgezogen.

Lydia lässt sich taufen

Als Paulus Lydia zum dritten und damit letzten Mal aus dem Wasser herauszog, strahlte sie über das ganzes Gesicht. Paulus umarmte sie und sagte zu ihr: »Willkommen in der Gemeinde von Jesus Christus. Hier haben Unterschiede, die sonst so wichtig sind, ihre Bedeutung verloren. Es ist egal, ob jemand ein Mann oder eine Frau ist, reich oder arm, Grieche oder Nichtgrieche, klug oder weniger klug. Jesus Christus verbindet uns über alle Unterschiede hinweg.«
»Amen. So sei es«, antwortete Lydia und sah die Menschen an, die mit ihr zusammenlebten. Sie ging auf sie zu und nahm einen nach dem anderen in den Arm. Ich staunte, als ich das sah. Ob sie das vor ihrer Taufe auch gemacht hat? Ich zweifelte. Ja, Jesus verändert das Leben der Menschen.

Petra Lefin, aus: Der Kreuzweg Jesu, © 2012 Don Bosco Medien GmbH, München

I. Vorüberlegungen

  • Wir freuen uns auf die »schönen Ostergeschichten« und möchten die »schweren Passionsgeschichten« möglichst hinter uns bringen. Da sind so viele Fragen, die sich Erwachsene stellen … Wie sollen wir antworten, wenn Kinder fragen: »Warum sind die so gemein zu Jesus?« – »Warum hilft ihm niemand, auch Gott nicht?« – »Hat Jesus das sehr weh getan?«
  • Aber die Passionsgeschichten sind nicht nur eine Herausforderung, sie sind vor allem ein großes Geschenk: Leiden, Schmerzen, Trauer und Angst – das wird nicht aus Jesu Leben ausgeblendet. Genauso wenig, wie wir das aus unserem Leben und dem der Kinder ausblenden können. Leid begegnet uns – Erwachsenen wie Kindern – immer wieder.
  • Es ist also sehr tröstlich, zu lesen, dass Jesus auch gelitten hat, auch weinte, auch allein war und auch viele Fragen an Gott hatte. Wir sind mit unseren Fragen und unserem Leid nie allein. Jesus hat sie geteilt, auch erlitten. Christus versteht uns, versteht die Kinder. Es gibt keinen Schmerz, den Jesus nicht kennt und also auch keinen, bei dem Gott uns nicht nahe bliebe. Auch dann, wenn wir es manchmal genauso wenig spüren, wie Jesus an seinem Kreuz: Gott ist da und bleibt da. Und spricht am Ende das letzte Wort.

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe

Gebet mit Bewegungen

Kinder und Mitarbeitende stehen im Kreis. Der Kehrvers wird gemeinsam gesprochen, die Texte dazwischen von Mitarbeitenden.

Kehrvers

Gott,

(beide Arme nach oben strecken)

bleib bei mir.

(Arme vor der Brust kreuzen)

Gott,

(beide Arme nach oben strecken)

bleibe hier.

(Mit beiden Händen in die Mitte zeigen.)

Gott,

(beide Arme nach oben strecken)

bleibe nah.

(Hände einander auf die Schultern legen)

Gott,

(beide Arme nach oben strecken)

bleibe da.

(Sich selbst umarmen)

(Dann beide Hände mit »Daumen hoch« in die Mitte strecken. Diese Geste bleibt bis zum nächsten Kehrvers.)

… wenn es mir gutgeht,

weil ich Freunde habe,

weil ich geliebt werde,

weil mir nichts weh tut.

Kehrvers: Gott, bleib bei mir …

(Beide Hände mit »Daumen runter« in die
Mitte strecken. Diese Geste bleibt bis zum nächsten Kehrvers.)

… wenn es mir schlecht geht,

weil ich mich allein fühle,

weil mich niemand versteht,

weil ich Schmerzen habe.

Kehrvers: Gott, bleib bei mir …

(Beide Hände nach oben offen in die Mitte strecken. Diese Geste bleibt bis zum nächsten Kehrvers.)

Jeder Tag ist neu.

Es passiert mir Schönes.

Es passiert mit Schweres.

Jeden Tag bitte ich dich:

Kehrvers: Gott, bleib bei mir …

III. Zur Gestaltung der Reihe

Passions- und Osterweg

Damit »Leid« und der »Weg zur Freude« verbunden bleiben, gestalten wir einen Passions- und Osterweg. Wer einen Raum hat, in dem die einzelnen Symbole der Sonntage liegen bleiben können, kann die Stationen detaillierter ausgestalten. Für die meisten wird das schwierig sein, weshalb nachfolgend eine einfache Variante vorgestellt wird.

Einfarbige Tücher werden Sonntag für Sonntag nacheinander zu einem Weg gelegt (am ersten Sonntag liegt noch kein Tuch, am zweiten das vom vergangenen Sonntag …).

Auf jedes Tuch wird ein einfaches Symbol gelegt, das die Geschichte der Sonntage erinnert.

Eine weiße Kerze wird neben das Tuch gestellt, das den aktuellen Sonntag darstellt.

Tücher/Symbole

1. Sonntag: Braunes Tuch/bunte Stoffstücke (evtl. Esel);

2. Sonntag: Graues Tuch/Seilstück (= Fessel);

3. Sonntag: Schwarzes Tuch/Dornen;

4. Sonntag: Weißes Tuch/kleines, einfaches Leinentuch;

5. Sonntag: Grünes Tuch/Brotteller und Kelch;

6. Sonntag: Gelbes Tuch/rotes Herz.

Heidrun Viehweg

Der besondere Tipp

Der Kreuzweg Jesu Minibüchlein

Ein Begleitbüchlein durch diese Reihe und die Passionszeit.

€ 2,00 (ab 01.01.23 € 2,50);

Best.-Nr. 3580

Kamishibai-Bilder-Set (DIN A3): Der Kreuzweg Jesu (siehe Eingangsbild)

Mit 11 Bildern wird die Geschichte vom Kreuzweg Jesu in kindgerechten Bildern erzählt. Der Text ist auf einem Übersichtsblatt zusammengefasst. Es kann zu den Bildern frei erzählt werden oder mit Hilfe dieses Erzählvorschlags.

16,00 € (ab 01.01.2023 € 18,00);

Best.-Nr. 3263

www.junge-gemeinde.de

Das Mitmachheft im Kindergottesdienst

3-2023

Der rote Faden

Viele Personen begegnen Jesus in der Zeit seines Leidens und Sterbens und nach seiner Auferstehung. Acht Personen erzählen von ihrer Begegnung mit Jesus auf diesem Weg. In acht kurzen Geschichten nehmen wir Teil am Überrascht-Sein, am Verärgert-Sein, am Fröhlich-Sein, am Traurig-Sein …

Gleichzeitig entsteht ein Fußspurenweg, der sichtbar die jeweilige Beziehung der erzählenden Person zu Jesus darstellt.

Was Sie erwartet

  • Acht Kurzgeschichten zu ausgewählten Personen der Passions- und Ostergeschichte.
  • Fußspuren dieser acht Menschen und weitere Fußspuren als Szenen zu jeder Geschichte.
  • Fußspuren und Kreuz zum Ausschneiden und Nachstellen der erzählten Szenen.
  • Rätsel und Gebet

Werkstatt

Hier der Hinweis auf die Für-Dich!-Werkstatt. Sie enthält konkrete Tipps und Impulse, das »Für Dich!«-Heft sowohl im monatlichen wie auch im wöchentlichen Kindergottesdienst gewinnbringend für Kinder und Mitarbeitende einzusetzen.

Kostenfrei öffnen oder zum Bearbeiten herunterladen unter:

https://www.junge-gemeinde.de/fuer-dich.html

www.junge-gemeinde.de

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– Escape-Spiel rund ums Thema Frieden

I. Vorüberlegungen

  • Bei einem Escape-Spiel muss sich eine Gruppe aus einem Raum »befreien«. Aus verschiedenen Rätseln ergibt sich dabei ein Code, mit dem man freikommt.
  • Das folgende Spiel eignet sich für altersgemischte Gruppen (von Kleinkindern bis zu Erwachsenen) oder für ältere Kinder.

Zuerst werden zwei oder drei Kleingruppen (je mindestens 3–4 Personen) gebildet.

  • Die erste Runde spielen die Kleingruppen parallel in verschiedenen Räumen je für sich. Dort liegen die Rätsel bereits aus.
  • Außer die Rätsel an sich zu lösen, müssen die Kinder sie auf dem Lösungsblatt auch der richtigen Überschrift zuordnen.
  • Mit dem dreistelligen ersten Code aus dieser ersten Runde kommen die Kleingruppen wieder zusammen. Es wird überprüft, ob die Codes übereinstimmen. Wenn nicht, wird abgeklärt, welches der korrekte ist. Dann bekommt die Gesamtgruppe weitere drei Aufgaben, mit denen sie den zweiten Code, der ebenfalls aus drei Ziffern besteht, erspielen.
  • Mit diesen beiden Codes lässt sich ein Aktenkoffer öffnen, in dem sich der Preis befindet (Süßigkeiten o. ä.).
  • Das Escape-Spiel kann natürlich ergänzt, gekürzt oder sonst verändert werden.

Material: Mit »Geheimtinte« (Zitronensaft) vorher beschriebene Aufgabenblätter; Aktenkoffer mit Zahlenschlössern (oder Kiste mit zwei Fahrrad-Zahlenschlössern); großer Kochtopf mit Wollfäden; Regal mit verschiedenen Liederbüchern; drei vorbereitete Schablonen für die Liederbücher (s. unten)

In jedem Raum: Ausgedruckte Rätsel; Blatt für Lösungen/Code; Stift; Lutherbibel, Basisbibel; Streichholz; Kerze; blauer und grüner Farbstift.

II. Bausteine

Sämtliche Vorlagen für dieses Spiel sind hier kostenlos herunterzuladen.

Die Vorlage in Miniaturformat sind bei der jeweiligen Aufgabe zu sehen.

Runde 1: Die Story, 1. Teil

(Jede Gruppe spielt diese Runde für sich in
einem je eigenen Raum.)

Ihr seid drei (oder zwei) Gruppen, die nicht gut miteinander sind. Ihr müsst euch zusammenraufen und miteinander Frieden schließen. Dazu müsst ihr zuerst in euren Gruppen Aufgaben lösen. Geht dazu in die Räume 1, 2 (und 3). Sucht und löst die Rätsel. Die jeweiligen Lösungen tragt ihr in das Lösungsblatt ein. Wenn ihr alle Rätsel geschafft habt, erhaltet ihr einen Code aus drei Ziffern. Kommt dann wieder hierher.

1.1 Seltsame Spielgefährten

Ein Kreuzworträtsel – siehe Vorlage

Lösung: 3;

s. »Alle Lösungen Mitarbeitende«

1.2 So schön ist Frieden

Ein Bibel-Suchspiel – siehe Vorlage

Lösung: 8;

s. »Alle Lösungen Mitarbeitende«

1.3 Was tut der Mann?

(Statue vor dem Gebäude der Vereinten Nationen)

Ein Bildrätsel – siehe Vorlage

Lösung: 2;

s. »Alle Lösungen Mitarbeitende«

1.4 Wenn dich jemand schlägt …

Lücken ausfüllen – siehe Vorlage

Lösung: 22;

s. »Alle Lösungen Mitarbeitende«

1.5 So sieht der Friede aus

Ein Unterschiede-Rätsel – siehe Vorlage

Lösung: 7;

s. »Alle Lösungen Mitarbeitende« und »So sieht der Friede aus«

Tipp: Diese Aufgabe könnte in einem Bilderrahmen an einer Wand hängen.

1.6 Da ist es gut zu leben …

Ein Rebus-Rätsel – siehe Vorlage (Vorder- und Rückseite)

Lösung: 34; … wo Gerechtigkeit und Friede

sich küssen;

s. »Alle Lösungen Mitarbeitende«; Tipp: Die beiden Ziffern der Zahl werden, wie auf der Rückseite des Rätsels vorgegeben, verkehrtherum gelesen: 34 = 43.

1.7 Paare, die sich versöhnen

Im Vorfeld wurde bereits auf die Rückseite
eines jeden der vier Bilder eine Zahl als Wort geschrieben:

Jakob und Esau:

ZWÖLF

Josef und Brüder: ZWANZIG

Kain und Abel: SECHS

David und Goliath:

SIEBEN

Anschließend wurde jedes Bild in zwei Puzzle-Teile zerschnitten und zwar so, dass die Zahlen auf der Rückseite dabei längs auseinandergeschnitten wurden (z. B. ZW-ÖLF).

Aufgabe: Die Paare zusammenfügen und die Zahlen auf der Rückseite der Paare, die sich wieder versöhnen, addieren.

Lösung: 32 (Jakob/Esau und Josef/Brüder versöhnen sich = 12+20);

s. »Alle Lösungen Mitarbeitende«

1.8 Wie oft sagt Jesus …?

Ein Zauberrätsel – siehe Vorlage

Im Vorfeld wurde unter die Frage: »Wie oft sagt Jesus in Johannes 20:« mit Geheimtinte/Zitronensaft geschrieben: »Friede sei mit euch!«

Tipp: Die Geheimschrift wird sichtbar, wenn sie mit einer Kerze erhitzt wird.

Vorsicht! Brandgefahr!

Lösung: 3;

s. »Alle Lösungen Mitarbeitende«

1.9 Zu wem gehöre ich?

Ein Rätsel-Ausmalbild – siehe Vorlage

Lösung: 14 (Noah);

s. »Alle Lösungen Mitarbeitende«

Runde 2: Die Story, 2. Teil

Ihr seid der Versöhnung einen großen Schritt nähergekommen. Jetzt müsst ihr euch noch als große Gruppe bewähren und drei weitere Aufgaben lösen. Mal sehen, ob ihr den Versöhnungs-Schatz bekommt …

  • In dieser zweiten Runde werden alle Zahlen für den dreistelligen Code von den Mitarbeitenden frei gewählt.
  • Die Lösungen werden auf einem Blatt notiert.

2.1. Wie viele Stufen …?

… gibt es im Gemeindehaus/in der Kirche …?

Ein Zählspiel

Die Zahlen bei a–c müssen den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden.

Lösungsziffer:

a) Bei bis zu x Treppenstufen: 1

(oder andere frei zu wählende Zahl)

b) Bei Treppenstufen zwischen x und y: 2

(oder andere frei zu wählende Zahl)

c) Bei mehr als x Treppenstufen: 3

(oder andere frei zu wählende Zahl)

2.2 Schablonen

Im Vorfeld wurden aus den Liederbüchern, die sich im Gemeindehaus/der Kirche befinden, vom Team drei verschiedene ausgesucht. Für jedes Liederbuch wurde für die Größe der Seiten genau passend eine Karte aus festem Papier zugeschnitten und jeweils ein Rand der Karte so eingekerbt, dass auf einer bestimmten Seite dieses Liederbuchs eine Zahl (z. B. die Liednummer) zu erkennen ist.Die Karten wurden mit der passenden Abkürzung des Liederbuchs sowie der Seitenzahl beschriftet (z. B. »EG 15« oder »KuS 332«; wenn die Aufgabe einfacher sein soll, kann auch der ganze Liederbuchtitel genannt werden).

Die Gruppen bekommen diese drei Karten ohne weitere Anweisung. Hilfestellung wird gegeben, wenn es kein Weiterkommen gibt.

2.3 Kochtopf

An die Griffe eines Kochtopfs sind so viele Wollfäden wie Teilnehmende gebunden. An die Unterseite des Kochtopfs ist die Codezahl geklebt.

Landesverband für Kindergottesdienst in Württemberg

Je nach Gewicht kann auch noch Wasser in den Topf gefüllt werden.

Aufgabe: Hebt nun als Gruppe den Kochtopf an den Fäden hoch. Unter dem Topf steht die Lösungszahl.

Schluss

Jetzt liegen zwei jeweils dreistellige Codes vor: 134 aus der Runde 1 (s. rechts: »Alle Lösungen Mitarbeitende«) und ein frei gewählter aus Runde 2. Diese Codes gibt die Gruppe im Aktenkoffer/in den Fahrradschlössern ein und bekommt den »Schatz«.

Martina und Frank Widmann

Der besondere Tipp

Das Leben des Mose

Escape-Room-Spiel zur Bibel

Mit Spiel und Spaß die Bibel kennenlernen: Gemeinsam knobeln, raten, Codes knacken.

Beliebig oft verwendbar PLUS kostenfreies Zusatzmaterial zum Herunterladen.

€ 17,00; Best.-Nr. 2161

www.junge-gemeinde.de

Sämtliche Vorlagen für dieses Spiel sind hier kostenlos herunterzuladen.

Hier geht es zur Reihe „Der Weg zum Kreuz und ins Leben“.

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

In der Mitte liegt eine Bahn Packpapier, auf die ein Weg gezeichnet ist.

2. Mose 23,20-21 wird laut vorgelesen.

Danach notieren die Mitarbeitenden auf dem Weg, welche »Wege« sie im neuen Jahr vor sich haben. Es wird überlegt:

  • Sehe ich dem freudig oder eher besorgt entgegen?
  • Wo wünsche ich mir Beistand im neuen Jahr?
  • Wann, wo und wie konnte ich bis jetzt Gottes Begleitung erfahren?
Zum Text / Zum Thema
  • Gott hat sein Volk Israel aus Ägypten befreit und die Israeliten sind nun mit Mose auf dem Weg durch die Wüste. Sie wissen nicht, wo und wann sie am Ziel sein werden. Immer wieder sind sie unzufrieden mit ihrer Situation und beklagen sich. Immer wieder scheint die Luft raus zu sein (z. B. 2. Mose 16).
  • Am Berg Sinai schließt Gott einen Bund mit dem Volk Israel. Er gibt ihnen die Zehn Gebote sowie weitere Gesetze und Bestimmungen, damit das Zusammenleben gelingen kann. Daran schließt sich 2. Mose 23,20-21 an. Gott verspricht den Israeliten, immer bei ihnen zu sein und sie in ein neues Land zu führen. Sie sollen von einem Engel, einem göttlichen Boten, auf ihrem Weg begleitet werden. Gott selbst hat ihm diesen Auftrag gegeben und so gibt Gott selbst die Richtung vor.
  • Der Weg wird nicht immer einfach sein, denn die Israeliten wissen nicht, wohin es geht. Aber Gott verspricht: »Ich bin bei euch! Ich weise euch den Weg! Vertraut mir!«
Die Kinder und der Text / das Thema
  • Die meisten Kinder werden das Gefühl kennen, das sich einstellt, wenn man an einen unbekannten Ort geht. Man ist unsicher und hat vielleicht auch ein bisschen Angst. Man ist aufgeregt und vielleicht auch gespannt darauf, was dort zu erwarten ist. Das Gefühl haben die Kinder vielleicht vor dem ersten Tag im Kindergarten oder in der Schule, vor einer Urlaubsreise, vor der ersten Übernachtung bei einem Freund oder einer Freundin, wenn sie das erste Mal allein beim Bäcker etwas einkaufen sollen.
  • Viele Kinder werden hoffentlich auch das Gefühl kennen, wie es ist, wenn man begleitet wird. Wenn man etwas nicht alleine durchstehen muss. Wenn man jemanden hat, bei dem oder der man sich sicher und geborgen fühlt, oder die Hand drücken kann (z. B. bei einem Arztbesuch).
  • Es ist schön, zu spüren, dass man nicht allein ist: Eltern, Großeltern, Geschwister, Freundinnen und Freunde … sind da, selbst wenn man immer mehr alleine machen kann.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente

(Siehe auch »Zur ganzen Reihe«)

Psalmgebete

Psalm 91 (KuS 665);

Gebet nach Psalm 121 (KuS 672)

Lieder

Gott, dein guter Segen (KuS 176/LJ 382/KKH 58/KG 220/LH 53/KKL 66);

Lieber Gott, schick uns deine Engel (Kus 194/KG 115);

Vom Anfang bis zum Ende (KuS 196);

Hände wie deine (KuS 346)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Engel basteln

Material

Weißes, etwas festeres A3-Papier, Wasser- oder Fingerfarben, Pinsel, Stifte, Zeitungspapier oder Folie zum Abdecken des Bodens, Wanne mit Wasser, (Papier-)Handtücher zum Säubern von Händen und Füßen

So geht’s

Eine Fußsohle wird mit Farbe bestrichen und dann mittig und quer auf den Papierbogen gestellt. Das ist der Körper des Engels. Um die Ferse wird ein Kreis gemalt (Kopf). Beide Hände dann mit Farbe bestreichen und mit gespreizten Fingern rechts und links vom Fußabdruck platziert (Flügel). Der bunte, einmalige Engel ist fertig. Um ihn herum wird geschrieben: »Name des Kindes) ich sende einen Engel, der dir vorangeht.«

Gespräch

Impulsfragen:

  • Seid ihr schon einmal auf unbekannten Wegen gegangen? An Orte, wo ihr euch nicht ausgekannt habt?
  • Was habt ihr im vergangenen Jahr etwas gemacht, das ihr davor noch nie gemacht habt?
  • Wie hat sich das angefühlt?
  • Habt ihr schon einmal gespürt, dass ihr begleitet und behütet wurdet?
  • Wann war das? Wie hat sich das angefühlt?
  • Wer hat euch da begleitet und behütet?
Spiele
Parcours

Material

Stühle, Tische, Kissen, Eimer, …, Augenbinden

So geht’s

Aus Stühlen, Tischen … wird ein Hindernisparcours aufgebaut. Die Kinder gehen paarweise: Eines bekommt die Augen verbunden, das andere führt durch den Parcours. Je nach Alter wird das »blinde« Kind entweder an der Hand/am Arm gefasst oder immer wieder auf die Schulter getippt, um die Richtung anzuzeigen, oder der Weg wird lediglich mit Worten gewiesen. Danach wird gewechselt.

Unbekannter Weg (auch für draußen)

Material

Langes Seil oder Paketschnur, Bäume/Stühle/Tische …, verschiedene Gegenstände, die am Seil befestigt werden können, Augenbinden

So geht’s

Das Seil wird zwischen Bäumen (Tische, Stühle) gespannt und so ein Weg markiert. Immer wieder sind Gegenstände am Seil befestigt. Die Kinder werden mit verbundenen Augen zum Startpunkt gebracht. Sie folgen nun entlang des Seils dem unbekannten Weg und versuchen, die Gegenstände zu erraten, auf die sie stoßen.

Hier geht es weiter zur Erzählung für Jüngere

Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere

Erzählung für Ältere

Mit Bodenbild; Material: Viele gleichfarbige Fußspuren, 1 gelbes Fußspurenpaar, 1 braunes und 1 gelbes Tuch

(Das braune Tuch liegt in der Mitte.)

Mose seufzt

»Mama, wo gehen wir hin?« – »Wann sind wir endlich da?« Jeden Tag hört Mose so die Kinder quengeln und fragen. Aber er hat selbst keine Ahnung. Er kennt den Weg nicht. Er weiß nicht, wie lange sie noch unterwegs sind. Obwohl er der Anführer ist. Sie sind schon lange unterwegs – er und das Volk Israel.

(Fußspuren, außer den gelben, kreuz und quer auf das Tuch legen.)

Mose seufzt. Er sitzt vor seinem Zelt und beobachtet die Leute um sich herum.

Gott hat das Volk Israel befreit

Das Volk Israel lebte in Ägypten. Dort mussten sie hart arbeiten. Sie waren Sklaven. Sie mussten machen, was der Pharao, der König von Ägypten, sagte. Sie mussten Häuser bauen, schwere Steine schleppen. Und wenn sie zu langsam arbeiteten, weil sie müde waren, wurden sie geschlagen. Es war keine schöne Zeit für die Israeliten. Sie beteten und weinten. Und da gab Gott Mose einen Auftrag: »Führe mein Volk Israel aus Ägypten. Sie sollen nicht länger Sklaven sein. Sie sollen endlich frei sein und wieder lachen!«

Mit Gottes Hilfe befreite Mose das Volk Israel aus Ägypten.

Sie müssen Gott vertrauen

Und jetzt sind unterwegs. Nur Gott kennt den Weg. Nur Gott weiß, wie lange es noch dauern wird. Sie müssen Gott vertrauen. Aber das ist gar nicht so leicht. Mose weiß das. Auch er fragt manchmal: »Gott, wo bist du? Gott, wann sind wir endlich da? Gott, hast du uns vergessen?« Und trotzdem muss Mose die Leute immer wieder aufmuntern: »Los, weiter geht’s! Gott zeigt uns den Weg! Er führt uns in ein tolles Land!«

Schon seit ein paar Tagen haben sie ihre Zelte hier am Berg Sinai aufgeschlagen. Gott hat Mose wichtige Regeln für das Volk Israel gegeben: Die Zehn Gebote. Mit diesen Regeln können sie gut und friedlich zusammenleben. Gott denkt an alles. Aber trotzdem haben die Menschen Angst. Niemand weiß, wo es hingeht.

Mose steigt auf den Berg

Mose seufzt. Sie brauchen alle dringend neuen Mut. Langsam steht Mose auf. Er geht weg von all den Zelten, weg von all den Leuten.

(Ein Fußspurenpaar etwas abseits legen.)

Mose braucht Ruhe. Er will nachdenken. Er steigt auf den Berg. Dort oben ist er ungestört. Dort will niemand etwas von ihm. Dort kommt niemand und sagt: »Mose, die Kinder fragen, wo wir hingehen und wann wir endlich da sind. Was sollen wir ihnen antworten? Und auch wir wollen das endlich einmal wissen!« Mose setzt sich auf einen kleinen Felsen und schließt die Augen. Er genießt die Sonne auf seinem Gesicht und den Wind, der seine Haare zerzaust. Hier oben auf dem Berg kann er wenigstens kurz seine Sorgen vergessen. Er ist so müde. Er hat keine Kraft mehr.

»Ich sende einen Engel«

Auf einmal hört Mose eine Stimme. Nur ganz leise. Mose schaut sich um. Da ist niemand. Mose steht auf, aber er kann trotzdem niemanden entdecken. »Mose, siehe, ich sende einen Engel, der dir vorangeht«, sagt die Stimme. Mose kennt die Stimme. Es ist Gott, der zu ihm spricht: »Mose, siehe, ich sende einen Engel, der euch vorangeht. Habt keine Angst. Er zeigt euch den Weg. Er passt auf euch auf. Er bringt euch an den Ort, den ich euch versprochen habe. Haltet euch an die Regeln, die ich euch gegeben habe. Hört auf den Engel, denn durch ihn bin ich selbst bei euch. Ich lasse euch nicht allein. Irgendwann werdet ihr ans Ziel kommen. Und auf dem ganzen Weg bin ich bei euch – auch wenn ihr es nicht immer merkt. Ich lasse euch nicht allein!«

Plötzlich fühlt Mose sich wieder stark. »Ja«, denkt er, »wir schaffen das. Wir halten durch. Gott lässt uns nicht allein. Das muss ich den anderen erzählen.«

Gott geht mit uns

Schnell steigt Mose den Berg wieder hinunter.

(Fußspuren wieder zu den anderen Fußspuren legen.)

Unten angekommen, ruft er alle Menschen zusammen. »Hört zu!«, ruft er. »Gott hat mit mir gesprochen. Er hat gesagt: ›Siehe, ich sende einen Engel, der euch vorangeht.‹ Gott hat versprochen: ›Ich lasse euch nicht allein. Ich begleite euch auf eurem Weg und führe euch an den Ort, den ich für euch ausgesucht habe!‹«

Mose sprüht vor Energie. Er merkt, wie sein neuer Mut auf die anderen abfärbt. Es gibt ein Ziel, auch wenn sie es nicht kennen.

(Alle Fußspuren in eine Richtung anordnen.)

Und sie sind nicht alleine unterwegs. Gott schickt seinen Engel.

(Gelbe Fußspuren an die Spitze der anderen Fußspuren legen.)

Er wird ihnen den Weg zeigen und auf sie aufpassen.

(Gelbes Tuch um die Fußspuren legen.)

»Gott hat uns nicht vergessen. Er geht mit uns«, denkt Mose und strahlt über das ganze Gesicht. »Jetzt können wir mit neuer Kraft und neuem Mut weiterwandern.«

Sara Widmann

Mose und die zehn Gebote

Bildkarten-Set für das Kamishibai-Erzähltheater

Eine weitere Möglichkeit, die Geschichte zum Sonntag am 01.01. (Mose erhält auf dem Berg Sinai die zehn Gebote) zu erzählen, bieten die Bildkarten zum Erzähltheater.

Außer den von Petra Lefin kindgerecht illustrierten 12 Szenen erhält das Set auch eine komplett ausgearbeitete Textvorlage, die bei Bedarf verwendet werden kann.

Die stabilen Karten im DIN-A3-Format haben eine exquisite Druck- und Farbqualität.

€ 16,00 (ab 01.01.2023 € 18,00); Best.-Nr. 3431

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es weiter zur Reihe des 8. Januar 2023.

Erzählung für Jüngere

III. Erzählung

Mit Bodenbild; Material: Gelbes und weißes Tuch, viele Kegelfiguren in unterschiedlichen Größen

Das gelbe Tuch als Weg in der Mitte legen.

Mose führt das Volk Israel aus Ägypten

Das Volk Israel lebt in Ägypten.

(Kegelfiguren an eine Seite des Wegbeginns stellen.).

Die Israeliten müssen hart arbeiten. Sie sind Sklaven. Sie müssen machen, was ihnen befohlen wird. Wenn sie zu langsam sind, werden sie von den Aufsehern geschlagen. Die Menschen weinen viel. Sie bitten Gott: »Gott, hilf uns!« Da gibt Gott dem Mose einen Auftrag: »Führe mein Volk Israel aus Ägypten. Ich will sie befreien. Sie sollen wieder lachen.« Und so führt Mose das Volk Israel aus Ägypten. Alle gehen mit. Männer und Frauen und Kinder.

(Kegelfiguren auf den Weg stellen.)

Sie sind lange unterwegs. Sie wissen nicht, wohin es geht. Sie wissen nicht, wann sie ankommen. Nur Gott kennt den Weg.

Die Israeliten werden ungeduldig

Jetzt sind die Israeliten in der Wüste. Dort bauen sie ihre Zelte am Berg Sinai auf. Die Leute fragen: »Mose, wann sind wir endlich da?« – »Wir haben keine Lust mehr!« – »Wir wollen nicht mehr herumwandern!« – »Mose, wie lange dauert es noch?«

Aber Mose weiß es nicht.

Er zuckt mit den Schultern. Die Leute werden langsam ungeduldig. Sie haben keine Kraft mehr. Sie haben keinen Mut mehr. »Wir kommen doch nie an«, denken sie und lassen die Köpfe hängen. »Vielleicht hat Gott uns vergessen?«

Mose steigt auf den Berg

Da steigt Mose auf den Berg Sinai. Er sieht müde aus. Ganz langsam macht er Schritt für Schritt. Auch er lässt den Kopf hängen. Er sieht traurig aus. Auch Mose hat keine Kraft mehr. Auch er hat Angst. Er ist der Anführer, aber er kennt den Weg nicht! Wie kann er so ein guter Anführer sein?

Mose bleibt lange auf dem Berg. Die Leute warten und warten. »Wann kommt Mose wieder?« – »Bei wem sollen wir uns denn jetzt beschweren?« – »Wenn auch noch Mose weg ist, dann sind wir ganz verloren!« – »Gott hat uns bestimmt vergessen und Mose ist abgehauen.«

Mose hat eine gute Botschaft

Aber Mose kommt wieder zurück. Er rennt den Berg beinahe herunter. Er sieht fröhlich aus. Mose lacht. »Was ist denn mit dem passiert?«, fragen sich die Leute. Mose ruft alle zusammen und erzählt: »Gott hat mit mir gesprochen. Er hat mir Regeln für uns gegeben. An diese Regeln sollen wir uns halten. Dann können wir gut zusammenleben.« Mose zählt die Regeln auf. Dann sagt er: »Zum Schluss hat Gott zu mir gesagt: ›Siehe, ich sende einen Engel, der euch vorangeht. Habt keine Angst. Er zeigt euch den Weg. Er passt auf euch auf. Ich, euer Gott, lasse euch nicht allein.‹«

(Weißes Tuch um die Kegelfiguren legen.)

Die Israeliten freuen sich

Mose schaut fröhlich in die Runde: »Gott hat uns nicht vergessen! Wir müssen keine Angst mehr haben! Gott verspricht: ›Ich gehe mit!‹« Da fangen alle laut an zu singen und zu tanzen: »Gott hat uns nicht vergessen! Er lässt uns nicht allein.« Jetzt haben sie neuen Mut. Jetzt können sie weitergehen. Jetzt macht ihnen der Weg keine Angst mehr.

Der besondere Tipp

Große Auswahl an Tüchern

Beim Verlag Junge Gemeinde finden Sie eine große Auswahl an Tüchern, um Geschichten eindrücklich zu erzählen und darzustellen:

… Kleine, große und solche in XXL,

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… aus Baumwolle, Nylon und Knautsch-
samt,

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… sowohl einzeln als auch im Set.

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3 x groß; 10 cm hoch, Ø Fuß 4,3 cm, Ø Kopf 4 cm (10er-Set, € 12,90, Best.-Nr. 1208)

12 x mittel; 7 cm hoch, Ø Fuß 3 cm, Ø Kopf 2,5 cm (10er-Set, € 9,90, Best.-Nr. 472)

5 x klein; 5 cm hoch, Ø Fuß 2,6 cm, Ø Kopf 2,6 cm (10er-Set, € 5,90, Best.-Nr. 471)

Set mit 21 Kegelfiguren € 20,00; Best.-Nr. S1680

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.

Petra Lefin, Bildkarte Nr. 7 aus dem Erzählkarten-Set »Mose und die zehn Gebote«, © 2016 Don Bosco Medien GmbH, München

I. Grundgedanken

Die Reihe steht am Anfang des Jahres 2023. Das Jahr 2022, ist vorbei. Wir blicken darauf zurück. Jetzt liegt das neue Jahr vor uns und wir hören und wünschen überall: »Gesegnetes neues Jahr!« oder »Frohes neues Jahr!« Wir richten unseren Blick nach vorn.

»Was wird das neue Jahr mit sich bringen?«

»Was erhoffe ich mir davon?«

»Welche Wünsche, Erwartungen, Vorsätze, Befürchtungen … habe ich?«

An den zwei Sonntagen geht es um Gottes Zusage: »Ich begleite euch auf euren Wegen (durch das neue Jahr). Ich halte meine Versprechen. Vertraut mir nur!«

So können wir getrost und mutig in das neue Jahr starten.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente für die ganze Reihe
Lieder

Von guten Mächten (EG RT/KuS 84/LJ 62/KKL 145/KG 40/MKL 35);

Bewahre uns, Gott (EG 171/KuS 174/LJ 117/KG 213/KKL 25);

Gott hält seine Hand über mir (KuS 186);

Das wünsch ich sehr (KuS 410/LJ 488/MKL 5/LH 86/KKH 54/KKL 33)

Psalmgebet (nach Psalm 67, KuS 657)
Eingangsgebet

Guter Gott,

das alte Jahr ist vorbei.

Wir haben viel erlebt.

Wir haben gelacht und geweint.

Jetzt hat das neue Jahr begonnen.

Wir werden viel erleben.

Wir werden lachen und weinen.

Du, Gott, weißt, was uns traurig macht.

Du weißt, was uns fröhlich macht.

Danke, dass du mit uns durchs Leben gehst.

Amen.

Fürbittengebet mit Teelichtern und Vaterunser

In der Mitte steht ein großer Teller. Jedes Kind bekommt ein Teelicht. Die Kinder überlegen, für welche Menschen sie Gott besonders um Begleitung bitten wollen.

Nach der Einleitung des Gebets nennen die Kinder der Reihe nach (laut oder in Gedanken), an wen sie gedacht haben, zünden ihr Teelicht an und stellen es auf den Teller.

Gebetseinleitung:

Guter Gott,

danke, dass du uns durch das neue Jahr begleitest.

Manche Menschen brauchen deine Begleitung besonders.

Wir bitten dich für …

(Namen seitens der Kinder, s. o.).

Wir bitten dich:

Lass uns spüren, dass du immer bei uns bist.

Eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter schließt das Gebet ab:

Deine Kinder sind wir und so rufen wir gemeinsam:

Vater unser …

Segen

Segensblitz mit Wunderkerzen

(Achtung! Am besten im Freien durchführen! Die Kinder werden darauf hingewiesen, die Wunderkerze nach unten und weg vom Körper zu halten. Außerdem wird auf die Funken aufmerksam gemacht, damit niemand erschrickt.)

Alle stehen im Kreis, alle bekommen eine Wunderkerze. Eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter spricht den Segen:

Der Herr segne uns und behüte uns.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden.

Amen.

Anschließend zündet eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter die Wunderkerze des Kindes links neben sich an. Dieses Kind zündet wiederum mit seiner Wunderkerze die des nächsten Kindes an (Uhrzeigersinn). So geht es weiter, bis alle Wunderkerzen brennen.

Gesungene Segensbitte

Segne uns, o Herr! (EG RT/KuS 181/LJ 618)

III. Zur Gestaltung der Reihe

Die Kinder schreiben oder malen ihre Hoffnungen, Wünsche, Erwartungen, Vorsätze, Befürchtungen … im Blick auf das neue Jahr in vorbereitete Fußspuren.

Folgende Fragen können helfen:

  • Worauf freue ich mich dieses Jahr besonders?
  • Wovor habe ich Angst?
  • Was will ich unbedingt machen?
  • Was verändert sich vielleicht in diesem Jahr?

Die Fußspuren werden auf ein großes Plakat mit der Überschrift »Gott geht mit uns durch das Jahr 2023« geklebt. Dabei wird der Kanon »Das wünsch ich sehr« (s. »Lieder«) gesungen. Das Plakat kann im Gemeindehaus, in der Kirche etc. aufgehängt werden.

Sara Widmann

Hier geht es weiter zur Einheit, 1. Januar 2023.

Hier geht es weiter zur Einheit, 8. Januar 2023.

Hier geht es weiter zum nächsten Reihe „Ganz schön unmöglich, was Jesus da sagt“.

Hier geht es weiter zum Monatsgottesdienst Januar 2023.

Hier geht es weiter zur kostenfreien Word-Format-Vorlage zum Gottesdienst Januar 2023.

Erzählung für Ältere

Ben und Herr Gutmann – 3

Ben ist ein neugieriger Junge. Seine Mutter hat oft keine Zeit für seine Fragen. Dann geht Ben zu Herrn Gutmann, der in der Nachbarschaft wohnt. Ihn kann Ben alles fragen. Herr Gutmann weiß viel. Und er kennt viele Geschichten aus der Bibel.

Ben ist wütend

Ben hat Wut im Bauch. Das kam so: Ben hat sein Pausenbrot nicht gegessen. Und als er dann zu Hause frech sagte: »Das kannst du in den Müll werfen«, da hat seine Mutter fürchterlich mit ihm geschimpft.

Seinem ganzen Ärger kann Ben bei Herrn Gutmann Luft machen.

Wie immer hat Herr Gutmann viel Verständnis. »Ich will dir etwas erzählen«, sagt er. »Es ist eine Geschichte von meiner besten Freundin Doris. Sie hat mir diese Geschichte oft erzählt. Doris war damals sechs Jahre alt. Die Geschichte passierte 1944. Es war Krieg in Deutschland. Viele hatten fast nichts zu essen.

Herr Gutmann erzählt von seiner Freundin Doris*

Es war am Tag vor Heiligabend. Die Mutter von Doris hatte wie üblich die Betten zu Heiligabend frisch bezogen, die benutzte Bettwäsche gewaschen und jetzt noch einen Termin zum Heißmangeln in der »Bügelmaschine« um die Ecke. Vor den Feiertagen sollte alles wieder frisch und sauber im Schrank liegen. Doris begleitete ihre Mutter. Das tat sie gerne. Sie durfte dann die noch warmen Taschentücher zusammenlegen. Das gefiel ihr, weil sie immer so kalte Hände hatte.

Das letzte Stück Brot

Vor dem Frühstück hatte die Mutter noch gesagt: »So, das ist heute das letzte Stück Brot für jeden. Ich habe leider kein Brot mehr bekommen.« Dann betete sie das Vaterunser. Vor der Bitte um das täglich Brot fügte sie dieses Mal etwas ein: »Gott, du weißt, dass wir nun kein Brot mehr haben, deshalb bitten wir heute ganz besonders: ›Unser tägliches Brot gib uns heute!‹«

Während des Frühstücks meinte sie dann: »Wenn ich zurückkomme, koche ich einen großen Topf Kartoffelsuppe. Ein paar Kartoffeln haben wir noch im Keller. Dann werden wir nicht allzu hungrig sein.«

Auf dem Fenstersims

Dann zogen Mutter und Tochter mit der Bettwäsche los und kamen nach einer Stunde nach Hause zurück. Doris hatte nun warme Hände. Ihre Mutter ging ins Schlafzimmer und räumte die gebügelte Wäsche in den Schrank. Doris wollte im Esszimmer malen. Als Doris die Tür öffnete, bauschte der Wind den Vorhang auf. Und dann sah sie es: Das Fenster stand halb offen und auf dem Fenstersims lag ein großes Brot.

Das Kommissbrot

Doris hatte solche Brote schon gesehen. Soldaten aßen diese Brote. Einige Soldaten kamen zur gleichen Bibelstunde, zu der auch ihre Mutter ging.

Sie brachten aus der Kaserne hin und wieder Lebensmitteldosen oder Brot mit, das die Soldaten zur Verpflegung bekamen. Das war immer ein willkommenes Mitbringsel, denn das Essen war bei den meistens knapp. Doris erkannte das Brot auf dem Fenstersims wieder. Es war so ein Soldatenbrot, ein Kommissbrot.

Gott hat ein Brot hingelegt

Doris schrie ganz laut: »Mutti, Mutti, komm schnell! Am Fenster liegt ein Brot! Gott hat ein Brot hingelegt!« Die Mutter kam, schaute das Brot an, faltete die Hände und sagte laut: »Danke«.

Doris löcherte ihre Mutter gleich mit Fragen: »Wie hat Gott das gemacht? Ist der wirklich vom Himmel heruntergekommen mit dem Brot? Warum hat der das gemacht, als wir nicht da waren? Ich hätte ihn doch so gerne sehen wollen.«

Gott und der Soldat

Die Mutter setzte sich, nahm Doris auf den Schoß und sagte: »Ich glaube, das war so: Da war ein Soldat. Dem hat Gott den Gedanken gegeben, dass wir das Brot brauchen. Und da hat er uns das Brot ins Fenster gelegt.«

Dieser Gedanke war Doris lieber, als die Vorstellung, dass Gott irgendwie mit dem Brot vom Himmel kommt.

Das Weihnachtsgeschenk

Als die Mutter am Abend dem Vater die Geschichte erzählte, sagte er: »Das ist ja ein Weihnachtsgeschenk! Eine große Freude für uns alle!«

Ben muss nach Hause

Ben fällt ein, dass er nach Hause muss. Wie jedes Mal sagt Herr Gutmann: »Du kannst jederzeit wiederkommen.«

Zuhause angekommen, sucht Ben nach seiner Mutter. Als er sie gefunden hat, ruft er ihr entgegen: »Ich muss dir was erzählen!«

Markus Grapke

*Doris Löffler hat ihre eigene Geschichte freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Der besondere Tipp

Die Weihnachtsgeschichtesuchen und entdecken

Minibuch

Dieses Such-Buch mit seinen farbenfrohen Bildern laden ein und regen an zum Entdecken, Wiedererkennen und Benennen. So macht Bibel richtig Spaß.

Auf der Rückseite ist zusätzlich ein Basteltipp vom »kleinen Engel«.

26 Seiten; Format 12,5 x 12,5 cm;

€ 1,80 (ab 25 Ex. je € 1,75, ab 50 Ex. je € 1,70); Best.-Nr. 2150

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es weiter zur nächsten Einheit des 4. Advent.

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