Erzählung für Ältere: Gemeinschaft der Hoffnung

Oma ist gestorben

Rahel und Samuel sind Geschwister und leben mit ihren Eltern in der Stadt Korinth. Jeden Sonntag gehen alle zusammen in den Gottesdienst. So auch heute. Doch heute haben Rahel und Samuel gar keine Lust, dorthin zu gehen. Sie würden lieber zu Hause bleiben. Oma ist letzte Woche gestorben. Und nach dem Gottesdienst kommen bestimmt viele und wollen mit den Eltern reden. Das möchten die beiden heute nicht. Sie sind einfach nur traurig. Doch Mama und Papa wollen unbedingt gehen. Sie sagen: »Das wird uns allen guttun.« Deshalb schlurfen Rahel und Samuel nun hinter ihnen her.

Heute sind sie spät dran. Sie hören schon die Musik, die nach draußen klingt. Still setzen sich die vier. Rechts und links ein stummes Nicken. Alle singen. Nun ja, alle nicht. Rahel, Samuel und ihre Eltern können nicht singen. Sie hören zu. Die Musik tut wirklich ganz gut.

Ein Brief von Paulus

Heute geht es im Gottesdienst um den neuen Brief, den Paulus an ihre Gemeinde geschickt hat.

Paulus war vor einiger Zeit hier in Korinth. Er hatte von Gott und Jesus erzählt. Die Geschichten von Gott kannten einige schon. Sie waren Juden und gingen in die Synagoge. Dort hörten sie die Geschichten, die aus den Schriftrollen vorgelesen wurden. Von Jesus aber hatten sie noch nicht gehört. Paulus erzählte von ihm, und dass er Gottes Sohn ist, der Retter.

Darauf hatten alle schon lange gewartet. Davon steht viel in den alten Schriftrollen. Seither glauben viele Menschen in Korinth an Jesus. Und sie treffen sich zum gemeinsamen Gottesdienst.

Nach einiger Zeit zog Paulus weiter. Jetzt schreibt er ihnen Briefe. Die werden dann im Gottesdienst vorgelesen. Das ist oft ganz schön schwer zu verstehen. Heute auch.

Olivenkerne und die Auferstehung der Toten

Es geht um die Auferstehung der Toten. Rahel ist froh, dass sie gleich Hanna fragen kann. Hanna ist sehr geduldig. Sie erklärt den Kindern oft nach dem Gottesdienst Dinge, sie nicht verstanden haben. Auch Samuel wartet auf das Ende des Gottesdienstes. Unruhig rutscht er hin und her. Endlich ist es soweit. Samuel läuft zu den anderen Jungs. Gemeinsam fangen sie an zu spielen.

Viele kommen zu Mama und Papa. Rahel aber will nicht mit den Leuten über ihre tote Oma reden. Deshalb geht sie ein Stück und setzt sich unter einen Olivenbaum. Hier im Schatten ist es gut auszuhalten.

Da kommt Hanna: »Darf ich mich zu dir setzen?« – »Ja, sehr gerne. Ich wollte dich eh was fragen.« »Das dachte ich mir schon«, antwortet Hanna. »Bist du sehr durcheinander?« – »Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll. Ich vermisse Oma und ich weiß nicht, wo sie jetzt ist. Manche sagen, dass sie bei Gott ist. Manche, dass das nicht sein kann. Tot ist schließlich tot. Ende aus.«

Bei diesen Worten beginnt Rahel zu weinen. Hanna legt den Arm um sie. So sitzen sie eine Weile nebeneinander. Dann schnieft Rahel und fängt an, herumliegende Olivenkerne mit einem Stöckchen hin- und herzuschieben. »Hanna«, beginnt sie, »heute im Gottesdienst … das habe ich nicht verstanden. Was hat Paulus gemeint mit >es wird gesät ein natürlicher Leib und auferstehen ein geistlicher Leib<? Und was mit >Gottes Herrlichkeit<?« – »Schau mal«, beginnt Hanna, »das ist fast wie mit diesem Olivenkern.« Hanna hebt einen Kern auf. »Der Apostel Paulus hat einen Vergleich benutzt. Er hat von einem Samenkorn geschrieben: Erst wenn ein Weizenkorn in der Erde stirbt und sich verwandelt, kann daraus ein neuer Keim wachsen. Und daraus eine neue Ähre mit neuen Körnern. Und wenn dieser Olivenbaum-Same hier in die Erde gelegt und gut gegossen wird, was wird dann aus ihm?«

Keine Angst vor dem Tod

»Dann wächst ein neuer Baum«, ruft Samuel und ist schon fast bei den beiden. Er setzt sich: »Ich brauche eine Pause. Ganz schön warm heute.« – »Ja, Samuel«, sagt Hanna, »ein neuer Baum entsteht. Wenn wir den Kern so anschauen, würden wir nie auf die Idee kommen, dass daraus einmal ein grüner Trieb herauswächst und später ein Baum daraus wird, der viele leckere Oliven trägt. Aber wir wissen, dass es so ist. Wir haben es schon oft genug erlebt. Und deshalb können wir das ganz und gar Unwahrscheinliche schon in einem solchen Kern erkennen. Einem Kern, der scheinbar wie tot aussieht«

»Die Voraussetzung dafür ist …«, fällt Samuel Hanna ins Wort, »dass der Kern in die Erde gelegt wird.« – »Das stimmt. Der Samen, der im Kern steckt, wird begraben. Der Samen stirbt und vergeht und aus dem Samen entsteht etwas Neues. Neues Leben.

So, meint Paulus, können wir uns das mit der Auferstehung der Toten vorstellen. Menschen sterben wie der Samen. Sie vergehen. Und Gott schenkt ihnen einen neuen Körper. Wie der aussieht, können wir uns nicht vorstellen.

Doch nach dem Leben hier auf der Erde, wird es ein Leben bei Gott mit einem himmlischen Körper geben. Paulus nennt diesen >himmlischen Körper< auch >geistlichen Leib<. Die Auferstehung zum ewigen Leben bei Gott können wir uns nicht vorstellen! Es wird einfach himmlisch. Es wird noch mehr strahlen als die Sonne, es wird noch großartiger als das ganze Sternenzelt. Das ist wunderbar. Das tröstet mich sehr. Deshalb habe ich keine Angst vor dem Tod.« – »Echt? Du hast keine Angst zu sterben?«, fragt Rahel. »Nein«, antwortet Hanna, »ich habe diese große Hoffnung in mir. Ich vertraue darauf, dass es nach dem Tod weitergeht und zwar ganz nah bei Gott. Und das ist wunderbar!«

Miriam Hähnel

Material: Samenkörner zum Austeilen, mindestens 1 Blumentopf mit Blumenerde; evtl. für alle Kinder kleine Blumentöpfe vorbereiten.

Ich habe etwas für euch. Haltet alle einmal die Hand auf und schließt die Augen. Ich komme herum und gebe euch etwas in die Hand (Samenkörner verteilen). Fühlt einmal vorsichtig, was es sein könnte. Aber sagt nichts. Behaltet für euch, was ihr vermutet. (Wenn alle Samenkörner haben:) Öffnet die Augen und schaut, was ihr in der Hand haltet. Was könnt ihr entdecken? Was macht man damit? (Kinder antworten lassen.) Was passiert denn mit dem Samen, wenn er eingepflanzt wurde? (Kinder antworten lassen.)

Aus diesem Samenkorn kann etwas Neues entstehen. Diesen Samen decke ich nun mit Erde zu. Jetzt ist nichts mehr zu sehen. Aber ich weiß, dass er darunter liegt. Was muss ich jetzt tun? (Kinder antworten lassen.)

Richtig, jetzt gieße Wasser darüber. Was passiert denn jetzt mit dem Samen? (Kinder antworten lassen.)

Aus dem Samen entsteht etwas Neues. Damit das geschehen kann, »stirbt« das Samenkorn. Es verwandelt sich. Aus dem kleinen, runden Samenkorn wächst ein kleiner Trieb. Der wird immer größer. Bis die Pflanze »groß« ist. Die Pflanze ist also keine neue Erfindung, sondern sie steckt von Anfang an in dem kleinen Samenkorn.

Von einem Samenkorn steht auch etwas in der Bibel. So wie dieser Samen »stirbt« und aus ihm etwas Neues entsteht, so ist das auch bei uns Menschen.

Wir beerdigen Menschen, wenn sie gestorben sind. Wir sind dann sehr traurig. Bei der Beerdigung hören wir, dass die Menschen jetzt bei Gott sind. Doch wie kann das sein, wenn sie doch in der Erde liegen?

Das ist wie bei diesem Samenkorn. Das Samenkorn kommt in die Erde und es wächst etwas Neues. Und wenn ein Mensch stirbt, schenkt ihm Gott einen neuen Körper. In der Bibel steht, es ist ein »himmlischer« Körper. Wie der aussieht, das wissen wir nicht. Aber die Bibel erzählt, dass er sehr schön und glänzend sein wird.

Wir Freunde von Jesus, haben die Hoffnung, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist. Wir wissen aus der Bibel, dass das Leben bei Gott ganz wunderbar himmlisch werden wird. Es wird noch mehr strahlen als die Sonne, es wird noch wunderbarer als das ganze Sternenzelt.

Wir wollen nun die Samenkörner aus euren Händen in diese/n Blumentopf/-töpfe legen und sie mit Erde bedecken. Wir erinnern uns, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist, sondern etwas Wunderbares passiert. Neues Leben entsteht.

»Papa, wann gehen wir endlich nach Hause? Mir ist das echt zu viel.« Samuel hat keine Lust mehr. Seit Stunden sind sie jetzt schon auf dieser Hochzeit. Es ist stinklangweilig und alles dreht sich nur um ein Thema: LIEBE. »Liebe, sie ist einfach so schön«, sagt Rahel ganz verträumt. Mama schmunzelt, Samuel verdreht die Augen. Er wiederholt: »Papa, bitte lass uns nach Hause gehen.« – »Na gut, komm, wir gehen schon einmal vor. Rahel und Mama bleiben noch ein bisschen. Sagt ihr dem Brautpaar einen lieben Gruß von uns?«

Samuel stöhnt: »Endlich.« Papa muss grinsen. »Warum hast du es denn so eilig?« – »Ständig das Gerede von der Liebe. Das war mir einfach zu viel.« Samuel schüttelt sich. »Ist Liebe für dich nicht schön?«, fragt Papa. Samuel antwortet: »Alle reden ständig davon. Wer in wen verliebt ist und ob sie sich nur mögen und so weiter. Es gibt nur noch dieses eine Thema. Darauf habe ich einfach keine Lust mehr.« Papa nickt. »Komm, Großer«, sagt er, »lass uns einen Wettlauf machen. Wer zuerst an dem Busch dort vorne ist.« Beide sprinten los.

In der Zwischenzeit haben sich Mama und Rahel vom Brautpaar verabschiedet und sind auf dem Weg nach Hause. »Es war so schön«, schwärmt Rahel. »Ich möchte auch einmal so heiraten und genau solch einen schönen Gottesdienst hätte ich gerne.« – »Das stimmt, es war wirklich schön. Auch die Worte, die der Apostel Paulus in seinem letzten Brief an unsere Gemeinde geschickt hat, waren wundervoll.« Beschwingt gehen die beiden nach Hause. Rahel hat die Worte und Bilder noch genau vor Augen …

Hier nun das Bodenbild zum Hohelied der Liebe anschließen (s. »Erzählung für Jüngere«).

Miriam Hähnel

III. Erzählung

Die Bibel erzählt davon, wie gerne Gott uns Menschen hat. Die Bibel erzählt davon, wie Menschen Gott gerne haben. Die Bibel erzählt davon, wie Menschen sich kennenlernen und sich gern haben. Und sie erzählt von einem wunderbaren Lied. Das habe ich euch heute mitgebracht.

Zum Text von »Das Hohelied der Liebe«

(aus: Regine Schindler/Stephan Zavrel, Mit Gott unterwegs. Die Bibel für Kinder und Erwachsene neu erzählt) entsteht ein Bodenbild (in der linken Spalte: Text; in der rechten: Handlungen).

Material: Rotes Tuch, kleiner Mülleimer, zwei aus Papier ausgeschnittene Sprechblasen (mit angedeutetem Text darin), Schoko-Goldtaler (für jedes Kind), Herz (aus Papier, Moosgummi …), 3 Seile, goldene Geschenkbox mit Aufschrift »Gottes Geschenk«, dicker Stift; folgende Blätter mit: Umarmungssmiley, »im Gegenteil« beschriftet, grünem Kreis und ok-Häkchen, zornigem Gesicht, Handschlag, Smiley mit Augen in Herzform, evtl. Herz-Luftballons.

Ein rotes Tuch wird ausgebreitet. Darauf steht ein kleiner Mülleimer.

Wenn ich die schönsten Worte sage,

Erste Sprechblase den Kindern zeigen.

aber sie sind lieblos gesagt,

Bei »lieblos« das Blatt zerreißen.

dann sind sie nichts wert.

Bei »nichts wert« in den Mülleimer werfen.

Wenn ich die Zukunft vorhersagen könnte,

wenn ich alle Geheimnisse wüsste,

wenn ich sehr gescheit wäre,

wenn ich euch alle überzeugen könnte,

hätte aber keine Liebe,

dann wäre dies alles wertlos.

Zweite Sprechblase in den Mülleimer werfen.

Wenn ich alles, was ich habe,

verschenken würde,

Schoko-Goldtaler an die Kinder verteilen

wenn ich durch Feuer gehen könnte,

aber anderen nicht zeigen könnte, dass ich sie gerne mag,

Mit den Fingern ein Herz machen und

ganz verstohlen zu jemanden über die Schulter schauen.

hätte ich nichts davon.

Das Herz in den Mülleimer werfen.

Die folgenden sieben Symbole in Herzform

an den Mülleimer anlegen. Der Mülleimer bildet oben die Spitze

zwischen den beiden Herzbogen, der Herzaugen-Smiley ist die Spitze unten.

Die Liebe hat einen langen Atem.

Symbol 1: Sanduhr

Die Liebe ist geduldig und versöhnt sich.

Symbol 2: Umarmungssmiley

Die Liebe ist nicht eifersüchtig.

Die Liebe gibt nicht an.

Symbol 3: Blatt mit »Im Gegenteil«.

Die Liebe lässt andere gelten.

Die Liebe tut Gutes.

Symbol 4: Grüner Kreis mit einem weißen ok-Häkchen drin.

Die Liebe achtet auf das Wohl der anderen.

Die Liebe ist nicht zornig.

Symbol 5: Zorniges Gesicht, das mit einem dicken Stift durchgestrichen wird.

Die Liebe verzeiht.

Symbol 6: Bild mit Handschlag.

Die Liebe freut sich, wenn es den anderen gutgeht.

Symbol 7: Smiley mit Augen in Herzform.

Wer liebt, hält viel aus.

Wer liebt, hat viel Vertrauen.

Um das aus den Symbolen entstandene Herz

mit dem ersten Seil ein Herz legen.

Wer liebt, begegnet den anderen freundlich.

Wer liebt, gibt nicht auf.

Die Liebe hört niemals auf.

Das zweite Seil waagerecht in die Mitte des Herzes legen:

hin und zurück.

Die Liebe ist die Grundlage unseres Lebens.

Die Liebe unter euch ist die Hauptsache –

sie ist wichtiger als alles andere.

Das dritte Seil senkrecht in die Mitte des Herzes legen:

hin und zurück. Ein Kreuz ist entstanden.

Die Liebe ist das größte Geschenk

Gottes an uns Menschen.

Die goldene Geschenkbox mit der Aufschrift »Gottes Geschenk« wird auf das Kreuz gestellt; das Herz daraus ebenfalls.

Oder: Ein als Geschenk verpackter Karton wird auf das Kreuz gestellt. Darin ist ein aufgeblasener Herzluftballon und weitere, nicht aufgeblasene, die an die Kinder verteilt werden. Wer die Möglichkeit hat, kann sie auch mit Helium befüllen.

Für das anschließende Gespräch:

  • Ich frage mich: Hat dich etwas in diesem Gedicht besonders angesprochen?
  • Ich frage mich: Was von den Dingen, die hier liegen, ist dir das wichtigste?
  • Ich frage mich: Hast du etwas davon selbst erfahren?

Die Antworten der Kinder werden nicht kommentiert. Jede Antwort hat ihr Recht und wird wahrgenommen.

III. Erzählung

Die Geschichte wird mit der Methode des Sprechzeichnens veranschaulicht. Das Zeichnen der einfachen Figuren und Gegenstände geschichte erzählbegleitend. Wort und Bild entwickeln sich nahezu gleichzeitig. Die Darstellung ist auf das Wesentliche reduziert, weshalb es von allen angewendet werden kann.

Material: Flipchart/Whiteboard und Marker oder Tafel und Kreide

Bild 1

Das ist Rahel. Und das ist Samuel. Die beiden sind Geschwister und leben mit ihren Eltern in einer Stadt mit dem Namen Korinth.

Bild 2

Rahel und Samuel gehen jeden Sonntag mit ihren Eltern in den Gottesdienst. Das ist immer sehr schön. Dort treffen sie andere Kinder und Erwachsene.

Bild 3

Rahel und Samuel gehen gerne zu Hanna. Sie erzählt den Kindern in biblischen Geschichten von Jesus und Gott. Sie singen schöne Lieder. Das ist schön.

Bild 4

Nach den Gottesdiensten gibt es immer ein tolles Essen. Alle bringen etwas mit und alles wird geteilt. Das macht Spaß.

Bild 5

Nach dem Essen spielen Rahel und Samuel mit den anderen Kindern. Die Erwachsenen reden lieber miteinander. Beim Spielen und Reden wird viel gelacht.

Bild 6

Seit einiger Zeit ist das allerdings nicht mehr so. Die Erwachsenen werden oft laut und streiten miteinander. Dann bekommen Mama und Papa schlechte Laune und wollen sofort nach Hause. Mit dem Spielen und Toben ist es vorbei.

Bild 7

Dann sind auch Rahel und Samuel sauer. Zuhause streiten sie sich dann oft. »Gib das her! Das ist meins!«, ruft Samuel. »Nö, das habe ich gefunden. Jetzt ist es meins!«, ruft Rahel zurück. »Aber es gehört dir nicht.« – »Doch, jetzt schon.« – »Wenn du es mir einfach wegnimmst, ist das klauen! Und das darf man nicht.« – »Wer sagt das?«, fragt Rahel. Samuel ist entsetzt: »Du hast wohl vorhin im Kindergottesdienst nicht aufgepasst? Gott ist dann traurig und hat dich nicht mehr lieb.«

Rahel dreht sich um und geht. Sie lässt Samuel einfach stehen. Samuel will ihr hinterherrennen, aber seine Beine sind plötzlich so schwer.

Bild 8

»Haha, seht euch das an. Der tolle Samuel steht da und lässt sich von seiner Schwester abzocken. Haha …« Samuel zuckt zusammen. Die Stimme kennt er doch. Das ist Elias. Er ist der Anführer der Gruppe. Zu dieser Gruppe will Samuel auch gehören. Aber sie lassen ihn nicht. Stattdessen ärgern sie ihn, weil er in der Schule so gut ist. Das ist echt gemein. Elias und seine Jungs stellen sich vor Samuel auf: »So einen Schwächling können wir in unserer Gang nicht gebrauchen. Wir haben schließlich einen guten Ruf zu verlieren. Kommt, wir hauen ab.« Elias gibt einen Wink und weg sind sie. Traurig bleibt Samuel zurück.

Bild 9

Rahel geht fort. Sie will weg. Aber warum eigentlich? Irgendwie fühlt sie sich nicht mehr so stark wie noch vorhin. Sie setzt sich hin. In ihrem Kopf ist auf einmal viel los. Viele Gedanken gehen durcheinander. Da tippt sie jemand an. Rahel dreht sich um. Da steht Hanna. »Was ist los? Warum bist du so nachdenklich?«, fragt sie. Rahel erzählt Hanna, was passiert ist. »Ich habe mich immer so angestrengt. Gott soll doch stolz auf mich sein. Darauf kommt es an. Das sagt Papa auch immer: >Seid stark und klug und lernt gut. Das gefällt Gott.< (Pause) Samuel hat recht: Gott liebt mich nicht mehr. Ich habe versagt. Deshalb fühle ich mich jetzt schlecht.« Rahel kullern die Tränen die Wange hinunter. Hanna nimmt sie in den Arm. Das tut Rahel gut. Nach einer Weile fragt Hanna: »Wollen wir mal schauen, wo Samuel ist? Ich würde gerne mit euch beiden sprechen.« Rahel nickt.

Bild 10

Die beiden gehen und suchen Samuel. Der sitzt in einer Ecke und weint. Rahel geht zu ihm: »Samuel, es tut mir leid.« – »Lass mich! Geh!« Da sagt Hanna zu ihm: »Samuel, du bist sauer, das ist in Ordnung. Das, was Rahel gemacht hat, war nicht richtig.« – »Ach, das ist doch egal«, schluchzt Samuel, »Elias! Er … sie … haben mich ausgelacht … So werden sie nie meine Freunde. Ich bin einfach ein Schwächling. Papa sagt auch immer: >Lass dich nicht so ärgern.< Und Mama sagt: >Hör einfach weg. So, wie du bist, bist du genau richtig.< Aber es fühlt sich einfach nicht richtig an.«

Bild 11

»Davon habe ich schon gehört«, sagt Hanna. Sie und Rahel setzen sich zu Samuel und Hanna beginnt zu erzählen: »Kennt Ihr Paulus noch? Er war ja eine ganze Weile bei uns und hat uns von Gott und Jesus erzählt.« Rahel und Samuel nicken. »Gott hat Paulus zu uns geschickt. Er war ein Geschenk Gottes. Paulus hat uns aber ein noch größeres Geschenk mitgebracht. Denn Paulus hat uns mit uns das Geheimnis Gottes geteilt. Wisst ihr noch, was es ist?«

Bild 12

Rahel und Samuel schütteln den Kopf. »Paulus hat uns in einem Brief daran erinnert. Glaube ist keine menschliche Leistung. Nichts was wir besonders gut können oder eben nicht. Den Glauben bekommen wir geschenkt. Gott selbst schenkt ihn uns durch seinen guten Geist. Gottes gute Geistkraft lässt uns an Gott und an Jesus glauben. Paulus hat es uns gesagt: >Gott ist auf der Seite der Schwachen.< Wir können Gottes Geschenk nicht verdienen indem wir z. B. Gutes tun oder sagen. Über sich selbst hat Paulus ja auch gesagt: >Ich bin kein guter Redner. Und ich mache auch nicht alles richtig.< Doch Paulus hat das Geschenk des Glaubens angenommen. Und wir können das auch. Jesus ist für uns gestorben und wieder auferstanden. Das Kreuz erinnert uns daran. Wir können dieses Geschenk annehmen und ihm ganz und gar vertrauen. Gott liebt uns mit unseren Schwächen. Wir dürfen vertrauen, lieben und hoffen.«

Bild 13

»Jetzt verstehe ich, worüber sich die Erwachsenen nach dem Gottesdienst dauernd streiten. Wir müssen für Gott gar nichts tun«, sagt Samuel.

Rahel ergänzt: »Darüber streiten auch Mama und Papa. Danke, Hanna, dass du uns das erklärt hast. Und jetzt komm, Samuel, das sagen wir auch Mama und Papa. Sie sollen das auch verstehen.« Samuel springt auf: »Ja, genau. Gott liebt uns so, wie wir sind. Mit unseren Schwächen. Gott macht uns ein tolles Geschenk. Wir müssen es nur annehmen. Durch den Glauben werden wir stark. Das ist das Geheimnis des Glaubens.«

Miriam Hähnel

Nun aber bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. (1. Korinther 13,13)

I. Vorüberlegungen

Glaube, Liebe und Hoffnung sind wunderbare Geschenke Gottes. Sie alle drei vergehen nicht. Sie bleiben bestehen. Das Geheimnis des Glaubens steckt in uns und hilft uns, auf Gott zu vertrauen. Wir müssen nur vertrauen.

Gott liebt die Schwachen und ist auf ihrer Seite – mit ihnen will er seine Gemeinde bauen.

Die Gewissheit der Liebe Gottes zu uns Menschen und die daraus wachsende Liebe zu unseren Mitmenschen bilden das Zentrum, denn sie sind das Wichtigste.

Die Gemeinschaft der Hoffnung trägt uns, auch durch unsere Trauer. »Es wird alles neu!« ist eine wunderbare Zusage, die wir den Kindern auf keinen Fall verschweigen sollten.

Diese Reihe stellt uns vor Herausforderungen. Paulus schreibt den 1. Korintherbrief. an die Gemeinde in Korinth, als er nach seinem Weggang von den Zuständen dort erfährt: Demütigung der Schwachen und Ungebildeten, Meinungsverschiedenheiten, Verletzungen und Besserwisserei bestimmen das Gemeindeleben in Korinth.

Die Geistesgaben und ihre Wertschätzung sowie die Auferstehung der Toten und das ewige Leben sind weitere Themen dieses Briefes.

Diese Themen fordern uns in der Verkündigung und lassen die Kinder in ihrem Glauben wachsen. Daher ist es wichtig, dass wir uns ihnen stellen.

Drei wunderbare Geschenke stehen im Mittelpunkt. Und Geschenke bekommen wir doch alle gerne.

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe

Votum

Wir feiern diesen Kindergottesdienst

im Namen Gottes, unseres Vaters und unserer Mutter über uns.

Im Namen Jesu Christi, unseres Retters und unseres Freundes mitten unter uns.

Und im Namen der Heiligen Geistkraft. Stärke und Kraft in uns. Amen.

Psalmgebet (zu Psalm 143)

Zeige mir den rechten Weg,

denn du bist mein Gott!

Gott höre mich, wenn ich rufe.

Wenn ich weine, sei mein Trost.

Denn ich habe große Angst.

Ich möchte mich verkriechen.

Ich denke: Mich mag keiner mehr.

Zeige mir den rechten Weg,

denn du bist mein Gott!

Gott, stütze mich, wenn ich schwach bin.

Wenn es dunkel ist, sei mein Licht.

Denn ich weiß, dass du da bist.

Du hast mich lieb.

Dir vertraue ich.

Zeige mir den rechten Weg,

denn du bist mein Gott!

Gott, umarme mich, wenn ich einsam bin.

Wenn ich nicht mehr weiter weiß, sei mein Weg.

Denn ich möchte mit dir gehen.

Deine Hand führt mich gut.

Ich atme auf.

Zeige mir den rechten Weg,

denn du bist mein Gott!

Alle: Amen.

(Heidrun Viehwe in: Dir kann ich alles sagen, Gott. Psalmübertragungen nicht nur für Kinder, Hrsg. Rheinischer Verband für Kindergottesdienst, S.142)

Gebete für die Sonntage dieser Reihe

In: Du bist da 2021, S. 82–86.

III. Zur Gestaltung der Reihe

Durchgängiges Element der Reihe ist »Geschenk Gottes«. Dahinter verbergen sich drei goldfarbene Geschenk-Boxen. Diese können im Vorfeld gebastelt werden. Durch die goldene Farbe wird deutlich, dass es sich um etwas Besonderes und Kostbares handelt.

Ich habe als Grundlage eine weiße Papp-Box verwendet und diese mit goldenem Papier beklebt. Es kann auch eine einzelne Geschenkbox verwendet werden und jeden Sonntag dann das Symbol ausgetauscht werden.

In der Geschenkbox befindet sich je nach Sonntag ein Symbol. Dies kann beispielsweise ein Handschmeichler sein. Dieses Symbol könnte auch an die Kinder weitergegeben und so auch erfahrbar gemacht werden.

Das Symbol kann auch aus Papier oder Filz gestaltet sein.

Kreatives Element für die ganze Reihe

Die drei Symbole können für eine Kette oder einen Schlüsselanhänger gebastelt werden. Dies gelingt gut mit Fimo oder lufttrocknendem Ton. (Entweder frei formen oder mit Hilfe einer Ausstechform). Die Modelliermasse sollte nicht zu dünn ausgerollt werden, da das Ergebnis sonst in trockenem Zustand schnell bricht.

In das noch feuchte Symbol wird mit einem Zahnstocher ein Loch gestochen. Daran
können dann alle drei Motive mit einem Band an eine Kette oder einen Schlüsselring gehängt werden.

Miriam Hähnel

I. Vorüberlegungen

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

An diesem Sonntag geht es um das Thema Tod und und die christliche Hoffnung. Unsere irdische Existenz ist bestimmt von Vergänglichkeit und Schwäche. Gerade die Corona-Pandemie hat uns das deutlich vor Augen geführt. Es geht nicht um ein einfaches »Irgendwie geht es weiter«; im christlichen Glauben geht es um ein »Es wird alles neu!« Diese Hoffnung soll deutlich werden.

Wir nennen diesen Sonntag nicht nur »Totensonntag«, sondern auch Ewigkeitssonntag. Unser Blick geht nicht nur nach unten (auf die Gräber), sondern auch nach oben, hin zur Ewigkeit Gottes.

In der Vorbereitung ist es gut, sich mit den Fragen unter »Liturgische Elemente, Abschluss: Gespräch« (siehe weiter unten) zu beschäftigen.

Zum Text / Zum Thema

Unser Text ist überschrieben mit »Wie geschieht die Auferweckung der Toten?« Nicht nur wir stellen solche Fragen. Auch die Menschen in der Gemeinde in Korinth konnten sich nicht vorstellen, wie jemand, der tot ist, wieder lebendig werden kann. Hartnäckig fragten sie nach: Wie werden die Toten auferstehen? Was für einen Leib werden sie haben? Manche fragten so, weil sie es nicht glauben konnten. Manche, weil sie es sich vorstellen wollten, wie das sein wird.

Paulus antwortet in Bildern und sagt: Unser irdisches Leben ist wie ein Samenkorn, das ausgesät wird. Die Auferstehung ist wie die neue Pflanze, die im Wind wiegt. Die Pflanze bleibt auf ihrem Weg des Wachsens dieselbe, auch wenn sie ihre »Gestalt« immer wieder verändert (Samenkorn/Blüte). Der Mensch stirbt wie das Korn. Er stirbt ganz und gar: Körper und Seele/Geist. Und Gott schenkt ihm einen neuen Leib, der unsere Vorstellungen übersteigt. Die Auferstehung übertrifft all unsere Erwartungen!

Diese Hoffnung, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist, wird für uns Christenmenschen zur Gewissheit. Durch diese Hoffnungsgewissheit sehen wir schon jetzt alles »in einem anderen Glanz«, sagt der Bibeltext. Im Griechischen steht hier »Doxa«, das ist ein Aus-sich-heraus-Strahlen, ein vollkommener Glanz. Diese Gewissheit lässt Gottes Herrlichkeit sichtbar werden. So können wir schon jetzt ein wenig dieses Strahlens erkennen.

Die Kinder und der Text / das Thema

»Wo ist der Opa jetzt?«, fragt Bruno, die Hauptfigur in dem Bilderbuch »Hat Opa einen Anzug an?« von Amelie Fried und Jacky Gleich. Brunos Großvater ist gestorben, und Bruno kann es nicht begreifen:

»Wo ist der Opa jetzt?« – »Auf dem Friedhof«, sagte Xaver. »Im Himmel«, sagte Papa. »Ja, was denn jetzt?«, fragte Bruno. »Beides stimmt«, sagte Mama. Da lief Bruno in die Scheune. Er wusste genau, dass niemand an zwei Orten gleichzeitig sein konnte. Bis vor kurzem war er zu Opa gelaufen, wenn er etwas nicht verstanden hatte. Jetzt war Opa weg, und niemand konnte ihm sagen, wo er war.«

Diese widersprüchlichen Aussagen erleben Kinder, wenn vom Tod die Rede ist. Manchmal erleben sie auch Sprachlosigkeit. Erwachsene, die mit Kindern nicht über den Tod reden.

Ich möchte Mut machen, sich diesem Thema im Kindergottesdienst zu stellen und darüber ins Gespräch zu kommen. Kinder haben Fragen und manchmal auch verblüffende Antworten.

Die christliche Hoffnung spricht davon, dass wir bei Gott in einer »Welt« sein werden, die nicht zu beschreiben ist. Diese tragende Hoffnung wollen wir den Kindern weitergeben.

Auf der Homepage der »Arbeitsstelle Kindergottesdienst« der Landeskirche Kurhessen Waldeck gibt es eine gute und knappe Einführung in »Mit Kindern über den Tod sprechen« (arbeitsstelle-kindergottesdienst.de > Thema).

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Durchgängiges Element

Beginn der Einheit mit dem durchgängigen Element »Geschenk Gottes« (siehe »Zur ganzen Reihe«).

Symbol: Anker.

Box mit einem Anker darin auspacken lassen. Den Anker neben das Kreuz und Herz auf das Bodenbild vom letzten Sonntag legen.

Gesprächsrunde: Was hat der Anker wohl zu bedeutetn? (Gemeinsam Antworten suchen)

Anschließend: Erzählung

Abschluss: Gespräch

  • Weiß jemand, wie wir den heutigen Sonntag nennen? (Totensonntag und Ewigkeitssonntag)
  • Was ist an diesem Tag besonders? (In der Kirche werden die Namen der Verstorbenen vorgelesen; die Menschen denken an ihre Verstorbenen; viele gehen auf den Friedhof.)
  • Wer von euch war schon auf dem Friedhof?
  • Was glaubt ihr, wo die toten Menschen sind?

Jeweils Antworten abwarten und Gespräch weiterführen.

Lieder

Du bist da, wo Menschen leben (KuS 476/LJ 498/MKL1 42/KG 147/KKH 28/KKL 37);

Du verwandelst meine Trauer (KuS 411/LJ 508/KG 198/MKL 9/LH 64/KKL 48);

Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt (EG 98/KuS 94/LJ 74/KG 59/KKL 100)

Schlussgebet – Kerzengebet

Gott, wir sind so traurig über den Tod von Menschen, die wir liebhaben.

Aber wir vertrauen sie heute ganz besonders deiner Liebe und Fürsorge an.

Als Zeichen der Hoffnung, dass sie nun in deiner Herrlichkeit und deinem Glanz leben dürfen, zünden wir für jede und jeden eine Kerze an.

Die Kinder können sagen, für wen sie eine Kerze entzünden.

Gott, du hast uns eine wunderbare neue Welt versprochen, in der es keinen Tod mehr gibt. Hilf, dass uns und allen Trauernden diese Hoffnung auf ein neues Leben Trost auf dem schweren Weg der Trauer gibt. Amen.

Überleitung zum Vaterunser

Wie ein guter Vater, der seine Kinder tröstet, so will Gott uns auch in unserer Trauer trösten. Seine Liebe verbindet uns zu einer Gemeinschaft, die einander hält und stützt, gerade in schweren Zeiten. Als Zeichen dieser Gemeinschaft wollen wir uns beim Vaterunser an den Händen halten. (Alle:) Vater unser …

Kreative Umsetzung der Geschichte
Kette oder Schlüsselanhänger

Für die durchgängige Kreatividee mit den Symbolen wird heute ein Anker gebastelt.

(Siehe »Zur Gestaltung der Reihe«, Kreatives Element für die ganze Reihe.)

Glitzer: Nach der Erzählung können die Selbstporträts vom ersten Sonntag mit Glitzer verschönert werden. Der Glitzer steht für die Herrlichkeit Gottes und den himmlischen Glanz, der jetzt schon sichtbar ist.

Blumensamen säen: Der Same »stirbt« und verwandelt sich, Neues entsteht.

Friedhofsbesuch, wer die Möglichkeit hat. Da dies ein sensibles Thema ist, sollte es im Vorfeld mit den Eltern besprochen werden. Auch hier gilt es, den Eltern Mut zu machen, mit ihren Kindern über dieses Thema zu sprechen. Vorher ist es gut, mit den Kindern zu besprechen, wie sich die Gruppe auf dem Friedhof verhalten möchte (aus Respekt vor traurigen Menschen nicht toben und schreien …). Ich bin gerne mit Gruppen auf den Friedhof gegangen. Grabsteine laden zum Nachdenken und Austausch ein. So können Kinder abseits einer konkreten Trauersituation den Ort kennenlernen und erzählen, was sie zum Thema Tod beschäftigt. Diese Möglichkeit ist sehr wertvoll. Der Besuch lässt sich einleiten durch ein Gespräch über die Erklärung des Sonntags (»Liturgische Elemente, Abschluss Gespräch«). Als Abschluss bietet sich das »Kerzengebet« an (s. »Liturgische Elemente, Schlussgebet«).

Unterstützende Literatur zum Thema (Bsp.)

  • arbeitsstelle-kindergottesdienst.de (s. Infoblock oben).
  • familientrauerbegleitung.de > downloads > todesverstaendnis: gute Informationen zum altersentsprechenden Todes- oder Verlustverständnisses.
  • Verlag Junge Gemeinde (Auswahl hierzu und Internet-Adresse s. unten).

Die Autorin verweist besonders auf das Für-Dich!-Heft 11/2019: »Der Tod ist doof«. Deshalb gibt es dieses Heft vom 30. August bis 30. November 2021 zum Sonderpreis von € 1,00 (ab 25 Ex. € 0,90; ausführliche Infos zum Inhalt unter junge-gemeinde.de > Für Dich! > Heft 11/2019); Best.-Nr. 101-11/19

Der besondere Tipp

Zu diesem Thema empfehlen wir das Buch »Mit Kindern trauern«. Es enthält Geschichten, kreative Gestaltungsformen und Gebete für die Begleitung trauernder Kinder sowie das behutsame Heranführen an dieses Thema.
€ 9,95; Best.-Nr. 2107

Ebenfalls sehr hilfreich für das Gespräch mit Kindern sind die Impulskarten »Mit Kindern über Abschied, Verlust und Tod sprechen«,
44 Karten, mit Begleitheft, € 16,00; Best.-Nr. 3759

Für die Hand der Kinder gibt es zwei liebevoll illustrierte Minibücher: »Müssen alle Menschen sterben?«, Best.-Nr. 3350, und »Opa, bist du jetzt im Himmel?«, Best.-Nr. 2145, die auf unterschiedliche Fragen zum Thema Tod kindgerecht eingehen. Je € 1,80.

Die bekannte Bilderbuchgeschichte »Leb wohl, lieber Dachs« gibt es nun auch zum Kamishibai. € 16,00; Best.-Nr. 3680

Mehr zu diesen Artikeln und zu unserer Trauertasche, Best.-Nr. S1350, erfahren Sie in unserem Shop:

www.junge-gemeinde.de

I. Vorüberlegungen

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Es tut uns gut, uns auf das Eigentliche des Gottesdienstes zu fokussieren: Wir sollen und dürfen Gott verkünden. Der Text macht es uns deutlich und spricht sogar in unsere Vorbereitung hinein.

Gebet

Guter Gott, komm in meine/unsere Vorbereitung mit deinem guten Geist und Segen. Gib mir/uns die richtigen Worte, dass ich/wir deinen Namen verkündige/n. Amen.

In der Vorbereitung ist es gut, sich folgende Fragen zu stellen und darüber im Team auszutauschen:

  • Was bedeutet das Kreuz für mich? Worauf vertraue ich?
  • Wie gehe ich mit Stärken und Schwächen um? Kann ich meine Schwächen annehmen?
  • Wen wählen wir aus, um das Wort Gottes zu verkünden? Gehen wir zu den Schwachen und Verachteten?
Zum Text / Zum Thema

Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Bildungsstandes sind in Korinth zum Glauben gekommen. Paulus hatte gepredigt und musste dann weiterziehen. Aus der Ferne begleitet er seine Gemeinden und schreibt ihnen Briefe. Er weiß, wie es der Gemeinde in Korinth geht. Es kommt dort immer öfter zu Streitereien und Rechthabereien. Einige philosophieren über Gott. Andere haben Probleme mit dem Kreuz (»Ein >schwacher< Gott am Kreuz, das passt einfach nicht). Wieder andere versuchen, sich durch strenge Regeln Gottes Beistand zu sichern.

Darauf reagiert Paulus und macht deutlich, dass allein Gott den Glauben gelegt hat. Wir haben es Gott zu verdanken, dass wir zum Glauben gekommen sind (Vers 30). Sein Geist befähigt uns zu glauben. Menschliche Leistung bringt uns Gott nicht näher. Wir müssen nichts beweisen oder verdienen. Das Geheimnis des Glaubens ist, darauf zu vertrauen, dass Gott das Schwache aufrichtet und den Tod überwindet.

Die Kinder und der Text / das Thema

Kinder wollen stark sein. Sie möchten gerne zu den Gewinner*innen-Typen gehören. Die sind anerkannt und werden bewundert.

Auch Kinder werden an Leistungen gemessen, dennoch sind sie im Umgang mit Schwachen oft geduldig und helfen einander.

Wie gehen wir Erwachsenen mit Lob und Kritik um? (Kinder lernen von uns Erwachsenen. Sie übernehmen unsere Verhaltensweisen und Maßstäbe.)

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Durchgängiges Element

Beginn der Einheit mit dem durchgängigen Element »Geschenk Gottes« (siehe »Zur ganzen Reihe«).

Symbol: Kreuz.

Box mit einem Kreuz darin auspacken lassen. Das Kreuz mittig auf ein großes Tuch legen.

Gesprächsrunde: Was bedeutet das Kreuz? (Gemeinsam Antworten suchen; Tod und Auferstehung Jesu)

Anschließend: Erzählung. (siehe unten)

Abschluss: Zum Abschluss werden die Selbstporträts um das Kreuz herum auf das Tuch gelegt (siehe unten, »Kreative Umsetzung der Geschichte«), Jedes Kind kann sich mit einem Geschenkband oder Wollfaden mit dem Kreuz verbinden. Dabei kann der Satz gesagt werden: »Ich darf auf Jesus vertrauen.«

Das Bodenbild bleibt bis zum nächsten Mal liegen bzw. wird wieder so aufgebaut.

Lieder

Auf dich vertrauen (in: #lautstärke, Liederbuch zum Kirchentag in Dortmund, S. 1);

Lieber Gott, ich danke dir (KuS 457, LHE 363);

Wie ein grüner Luftballon (in: Bastian Basse: Hoffnung kommt von Hüpfen. Das Liederbuch, Luther-Verlag, Nr 21);

Vom Anfang bis zum Ende (KuS 196, LHE 369)

Schlussgebet

Gott, unser Vater und unsere Mutter, danke für dein tolles Geschenk.

Das Geheimnis des Glaubens steckt in uns. Wir dürfen dir vertrauen und wissen, dass du uns so annimmst, wie wir sind. Mit all unseren Fehlern und Schwächen.

Doch manchmal ist Glauben und Vertrauen gar nicht so leicht. Stell du uns in diesen Momenten jemanden an die Seite. Und lass Glauben und Vertrauen in uns weiterwachsen.

Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Kette oder Schlüsselanhänger

Für die durchgängige Kreatividee mit den Symbolen wird heute ein Kreuz gebastelt.

(Siehe »Zur Gestaltung der Reihe«, Kreatives Element für die ganze Reihe.)

Selbstporträts

Die Kinder malen sich auf einem DIN A5-Blatt selbst. Diese Porträts werden in der Schlussliturgie um das Kreuz mit der Geschenkbox gelegt.

Der besondere Tipp

Wer denkt, »die Methode des Sprechzeichnens ist sowieso nichts für mich, weil ich überhaupt nicht malen kann«, die/der sei auf das Buch »Erzählen mit allen Sinnen« verwiesen. Darin gibt es einen »Zeichenkurs« speziell zu dieser Methode (S. 146–154). Er vermittelt Sicherheit und öffnet so Raum für den Spaß an dieser wunderbaren Erzählmethode.

Rhein. Verband für Kindergottesdienst (Hrsg.)

Erzählen mit allen Sinnen

Ein Kreativbuch mit über 60 Methoden und biblischen Erzählbeispielen

320 Seiten, € 22,90, Best.-Nr. 2065

www.junge-gemeinde.de

I. Vorüberlegungen

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Gott nimmt jede/n so an, wie sie oder er ist. Gottes Liebe ist unbeschreiblich groß. Die Kinder und die Mitarbeitenden sollen an diesem Sonntag die Gewissheit mitnehmen, dass sie unendlich geliebt werden.

Aber Liebe, was ist das eigentlich? Im Grunde kennen sie alle, da alle sie irgendwie, irgendwann schon erlebt und empfunden haben. Dennoch hat sie etwas Unantastbares, Unbeschreibliches, weshalb sie so schwer in Worte zu verpacken ist. Wie soll man auch das »größte aller Gefühle« so einfach auf den Punkt bringen? »Liebe« wird in vielen Situationen des Alltags verwendet, mit verschiedensten Bedeutungen: Ich liebe die Sonne, Schokoladeneis, Musik von Beethoven.

So hat der Begriff »Liebe« einen Ausverkauf an Bedeutung erlebt.

Er gilt nicht mehr nur für zwischenmenschliche Beziehungen. Und auch hier wird sie mit verschiedenen Bedeutungen benutzt: Eine platonische Liebe, die große Liebe, eine leidenschaftliche oder verbotene Liebe. Liebe ist also nicht gleich Liebe.

Deshalb ist es notwendig, dem wesentlichen Inhalt dieses Begriffs einmal nachzuspüren.

Gemeinsam kann im Austausch folgenden Fragen nachgegangen werden:

  • Was bedeutet das Liebe für mich?
  • Wie muss Liebe für mich sein?
Zum Text / Zum Thema

Der Text beschreibt auf eine sehr poetische Weise die Liebe. Wunderschöne Zeilen. Die Liebe ist etwas Wunderbares, sie beflügelt und sie lässt tiefe Gefühle erleben. Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt. Im Griechischen gibt es drei Bezeichnungen für Liebe: Eros, Philia und Agape. Eros ist die physische Liebe (leidenschaftliche Liebe), Philia die psychische Liebe (geistige Liebe, Freundschaftsliebe) und Agape die göttliche Liebe. Eros und Philia beschreiben die Liebe, die vom Menschen zu Gott aufsteigt. Agape ist die Liebe von Gott, die zum Menschen hinuntersteigt. Sie ist eine schenkende, tätige Liebe, die dem anderen zugutekommt. Um diese göttliche Liebe geht es im heutigen Bibeltext.

Diese göttliche Liebe kann uns Menschen zuteilwerden. Sie kommt als Geschenk von Gott. Sie ist selbstlos, überpersönlich, unerschöpflich und allumfassend. Diese Liebe ist Gott selbst (vgl. 1. Johannes 4,16.) In Jesus steigt Gott zu den Menschen hinunter. Diese »Agape-Liebe« bekommen wir durch die Taufe geschenkt. Wir erinnern uns, dass nach Jesu Taufe der Heilige Geist wie eine Taube auf Jesus kam. Wir bekommen durch die Taufe den Heiligen Geist, Gott selbst, die Liebe geschenkt.

In Vers 12 übersetzt Luther »dunkles Bild«. Wörtlich aus dem Griechischen übersetzt bedeutet es »rätselhaft«. Daher passt hier »rätselhaftes Spiegelbild« besser. Wir erkennen nur Bruchstücke, das Erkennen des großen Ganzen fehlt. Das werden wir erst in Gottes Herrlichkeit sehen.

Glaube, Hoffnung und Liebe sind Grundtugenden. Sie gehören zu den entscheidenden Dimensionen christlicher Existenz. Die Liebe ist die größte, denn sie ist das Wesen Gottes. (vgl. 1. Korinther 13,8–10)

Die Kinder und der Text / das Thema

Kinder können uneingeschränkt lieben und diese Liebe auch zeigen. Geliebtsein kennen Kinder (hoffentlich) aus ihrer Familie und ihrem Freundeskreis. Der Liebe der Familie und der Freund*innen gewiss zu sein, schafft Vertrauen und Resilienz. Gerade Kindern, die diese Liebe (bisher) nicht erfahren haben, ist es wichtig zu vermitteln: Gottes Liebe gilt allen uneingeschränkt. Dafür muss nichts geleistet werden. Das kann gerade diese Kinder stärken.

Ferner spielt je nach Alter das Verliebtsein eine Rolle. Wir können trotzdem nur ahnen, was die Kigo-Kinder mit »Liebe« verbinden. Daher wird in einer Gesprächsrunde darüber gesprochen, was sie mit dem Symbol Herz verbinden und was Liebe für sie bedeutet.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Element
Durchgängiges Element

Beginn der Einheit mit dem durchgängigen Element »Geschenk Gottes« (siehe »Zur ganzen Reihe«).

Symbol: Herz.

Box mit einem Herz darin auspacken lassen. Das Herz neben das Kreuz auf das Bodenbild vom letzten Sonntag legen.

Gesprächsrunde: Was bedeutet das Herz (Liebe)? (Gemeinsam Antworten suchen)

Anschließend: Erzählung.

Abschluss: »Gottes Liebe ist …« Auf Herzen schreiben oder malen die Kinder, was ihnen am Text gefällt. Diese Herzen werden in der Schlussliturgie zum Selbstporträt vom letzten Sonntag gelegt. Dabei sprechen die Kinder den Satz: »Ich werde geliebt.« Es kann an der Stelle auch durch das Gemalte oder Geschriebene ergänzt werden. Das Bodenbild bleibt bis zum nächsten Mal liegen bzw. wird wieder so aufgebaut.

Lieder

Lieber Gott, ich danke dir (KuS 45/LHE 363);

Wie groß ist Gottes Liebe (LH2 219);

Gottes Liebe ist so wunderbar (KuS 484/KG 146/KKL 72);

Gottes Liebe ist wie die Sonne (KuS 404/LJ 539/MKL 57/KKL 75/KG 153)

Segen

Gott, segne die Erde, auf der wir jetzt stehen.Gott, segne die Wege, die wir nun gehen.

Gott, segne die Menschen, mit denen wir zusammen sind.

Gott, segne uns, damit wir Liebe und Hoffnung in diese Welt bringen.

So segne uns Gott, der zu uns wie ein liebevoller Vater und wie eine liebevolle Mutter ist:

Gott, der uns seinen Sohn Jesus Christus gesendet hat und Gott, der uns im Heiligen Geist begleitet. Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Kette oder Schlüsselanhänger

Für die durchgängige Kreatividee mit den Symbolen wird heute ein Herz gebastelt.

(Siehe »Zur Gestaltung der Reihe«, Kreatives Element für die ganze Reihe.)

Fadengrafik Kreuz mit Herz

Gottes Liebe strahlt vom Kreuz her. Ein Fadenkreuz mit einem Herz in der Mitte und Bindfäden, die von dieser Mitte strahlenförmig nach außen gehen.

Wie kann ich es zeigen?

Gemeinsam ausprobieren, wie ich anderen zeigen kann, dass ich sie mag: Anlächeln, etwas Nettes sagen, lachen, tanzen …

Erzählung mit Handpuppe.

In einer Kinderbibel (möglichst mit vielen und eindrücklichen Bildern) wird eine den Kindern vielleicht schon bekannte biblische Geschichte aufgeschlagen, z. B. Schöpfung oder Arche Noah. Die Kinder erzählen, was sie auf den Bildern sehen.

Mitarbeiter*in mit einer Handpuppe kommt dazu. Die Handpuppe Anna tritt mit den Kindern in einen Dialog.

Anna: Oh, das ist aber ein schönes Buch, das ihr da habt. Was macht ihr da?

Kinder antworten lassen.

Anna: Ich lese auch gerne in meiner Bibel zuhause. Meine Bibel ist eine »Torah für Kinder«. Die hat mir mein Vater geschenkt. Er hat mir erzählt, wie gerne er die Geschichten immer gelesen hat: Wie Gott die Welt gemacht hat und wie die ersten Menschen auf die Erde gekommen sind. Das sind so schöne Geschichten, ich kann mir das alles richtig gut vorstellen. Zuerst war da ein Garten, in dem nur Bäume und Blumen und Tiere waren. Dann kam ein Mensch dazu, der immer in dem Garten spazieren gegangen ist. Er durfte den ganzen Tieren ihre Namen geben. Und dann hat Gott sogar noch eine Frau für ihn gemacht. Der Mensch war dann nicht mehr
alleine. Kennt ihr die Geschichten auch?

Kinder antworten lassen.

Anna: Ich habe das alles schon in meiner Kinder-Torah gelesen. Weil ich Jüdin bin, lese ich die Geschichten in meiner Bibel. Und wenn ich einmal angefangen habe, darin zu lesen, möchte ich gar nicht mehr aufhören. Das ist schön und interessant und manchmal auch spannend.

Ich möchte unbedingt alle Geschichten kennenlernen. Mein Vater hat gesagt: »Es ist wichtig, dass ich viel über unseren jüdischen Glauben weiß.«

Und dann hat er noch etwas gesagt: »Ein Mensch, der die Geschichten über Gott gerne liest, ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist. Seine Früchte trägt er zu seiner Zeit und seine Blätter welken nicht.«

Diesen Satz finde ich sehr schön. Ich habe ihn mir gemerkt, obwohl ich ihn noch nicht so ganz verstehe. Habt ihr vielleicht eine Idee, was das für ein Baum ist?

Kinder antworten lassen.

Anna: Ich glaube, am besten kann man das draußen verstehen, wie das mit dem Baum und dem Menschen ist, der in der Bibel liest. Lasst uns doch draußen ein Picknick machen! Habt ihr Lust?

Christina Bosse

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