Monatsgottesdienst Juni 2023

Ein Geist, viele Gaben

Ebenso passend zu Pfingsten …

1. Korinther 12,4–6+11–26

I. Vorüberlegungen

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
  • Für Gruppen gilt: Entweder man gehört dazu, ist dabei, erlebt Gemeinschaft oder das Gegenteil passiert: Man ist nicht Teil der Gruppe, es passt nicht miteinander. Der Wunsch, dazuzugehören, ist alt und begleitet ein ganzes Leben. Im Team bietet es sich an, über eigene Erfahrungen und Wünsche nachzudenken:
    • Welche Erfahrungen in Gruppen habe ich gemacht?
    • Bin ich gerne Teil einer Gruppe? Warum?
    • Wann brauche ich meine Unabhängigkeit?
    • Geht auch beides? Dabeisein/unabhängig.
    • Welche Verhaltensweisen, Meinungen etc. in einer Gruppe fallen mir schwer und warum?
    • Ein Körper ist nach außen klar abgegrenzt. Muss er das, um die inneren Dinge zusammen zu halten?
    • Wieviel Verschiedenartigkeit halten wir aus in der Gemeinde?
    • Was verbindet uns im Team? Was haben wir gemeinsam? Was sehen/machen wir anders? Wo ergänzen sich unsere Begabungen?
    • Gottes Geist verbindet – wo haben wir diese Erfahrung schon mal gemacht?
    • Was für Erfahrungen von Gemeinschaft wünschen wir uns für die Kinder im Kindergottesdienst? Wie können wir das fördern?
Zum Text / Zum Thema
  • Der Text beschreibt mit einem Bild, wie Paulus sich das Miteinander in einer Gemeinde vorstellt. Dass er das Thema aufgreift zeigt, dass gute Gemeinschaft und Einheit auch damals nicht selbstverständlich waren. In der Gemeinde in Korinth kam es zu Streit, weil ihre Mitglieder unterschiedlich vermögend waren. Doch Paulus vermittelt mit dem Bild die Erfahrung, dass der Glaube an Jesus Christus verbindet – auch über Abgrenzungen und Trennendes hinweg.
  • Das Thema ist aktuell in der Kirche und eine gesellschaftliche Herausforderung. Wie gehen wir mit Verschiedenheit um und was verbindet uns, wenn wir wenig gemeinsam haben?
  • Da der Text keine erzählende Geschichte ist, bietet es sich an, beim Bild eines Körpers mit seinen Teilen zu bleiben und nach »Verschiedensein« und »Zusammengehören« zu fragen.
Die Kinder und der Text / das Thema
  • Kinder sind von Anfang an Teil einer Gemeinschaft – in der Regel ihrer Familie. Wie diese aussieht und wie sie sie erleben, ist unterschiedlich. Mit Kindergarten und Schule kommen weitere Gruppen dazu. Auch hier erleben sie, dass sie dazugehören, ausgeschlossen sind, Kompromisse aushandeln müssen …
  • Das sind wichtige soziale Erfahrungen, die Kinder in jeder Gruppe machen (auch in der Kinderkirche) und die oft prägend sind für das weitere Leben.
  • An das Bild vom Körper können sich Kinder gut erfahrungsbezogen annähern. Sind Kinder mit Handicap dabei, muss besonders sensibel mit dem Thema umgegangen werden.

II. Bausteine

Spiele
Körpererfahrung und Aufeinander-angewiesen-Sein
  • Körperteile wachklopfen.
  • Mit verbundenen Augen und zugehaltener Nase Lebensmittel probieren und erkennen.
  • Mit Fausthandschuhen eine Schleife binden.
  • Pantomimisch um etwas bitten.
  • Gegenstände, die unter einem Tuch liegen, ertasten.
  • Hälfte der Kinder bekommt die Augen verbunden. Sie führen sich paarweise, ohne anzustoßen. Alternative: Kind mit verbunden Augen bekommt Aufgaben.
  • Auf einem Tisch in der Mitte steht etwas zu essen. Alle strecken die Arme aus und sollen nicht angewinkelt werden. Wie gelingt es, etwas essen zu können? (Lösung: Die Kinder geben sich gegenseitig zu essen.)
Gemeinsames Mobile

Jedes Kind gestaltet sich auf Vorlage mit kleinem Körperumriss oder Kopf und schreibt darauf, was es gut kann. Daraus ein Mobile basteln.

Anschließendes Gespräch: Die Teile sind verbunden und können sich dennoch frei bewegen. Was passiert bei Wind? Was passiert, wenn ein Teil wegfällt oder dazukommt? Was ist die Verbindung, ohne die es nicht geht?

Körperumriss

Ein ausgeschnittener Körperumriss (in Originalgröße) dient als Gesprächsimpuls oder um Ideen aus Gespräch an die passende Stelle zu schreiben:
a) Bildliche Ebene: Welches Körperteil brauche ich wofür? Welches ist das Wichtigste?
b) Übertragung: Was braucht es in einer Gruppe/Gemeinde?

Malaktion im Freien

(Vgl. hierzu: Gabi Scherzer, Von der Hand zum Herz, ab Seite 103 – siehe besonderer Tipp unten)

  • Den Umriss jeden Kindes mit Straßenkreide so aufmalen, dass sich die Körper teilweise überschneiden. Dann die Zwischenräume ausmalen.
  • Versuchen, die einzelnen Körperumrisse der Kinder zu einem großen Körper anzuordnen. Der Kopf für Jesus wird dazugemalt.
  • Variante für drinnen: Handumrisse auf Papier malen, ausschneiden und entsprechend anordnen.

Der besondere Tipp

Von der Hand zum Herz 5 Minuten Kreativität zur Bibel

Mit altersgemäßen Bibeltexten, ergänzenden Gestaltungsideen und -anleitungen; Information zu den angewendeten Techniken:

Arbeit mit Papier, Farben, Ton, Nägel und Schnur, Spraydosen und Nagellack, Collagen und Papierbatik, Pantomime und Schattenspiel.

Kreativideen u.a. zu folgenden Bibelstellen: 

  • 1. Mose 25,24-34; 27,1-28,; 28,10-122; 32,23-31; 33, 1-120
  • Psalm 57,2-7
  • Sprüche 12,18
  • Jesaja 45,2-3,5a
  • Lukas 2,6-20  (Weihnachten)
  • Joh. 4,4-26
  • Joh. 20,11-18 (Ostern)
  • Apg. 2 (Pfingsten)
  • Joh. 1,59-12 / Eph. 5,8-9
  • Markus 4,35-41

Für Kinder von 6 bis 12 Jahren.

120 Seiten, Format 19,5 cm x 17,5 cm, Spiralbindung.

junge-gemeinde.de

Gebet mit Beteiligung der Kinder

Jedes Kind ist wichtig für die Gemeinschaft und kann beim Gebet etwas einbringen:

Kinder nennen ihre Gebetsanliegen (Dank, Bitte) und legen symbolisch einen Gegenstand dazu ab (Glasnugget, Stein, Kerze …). Wer sich traut, sagt laut das Anliegen selbst, ansonsten unterstützen die Mitarbeitenden (vgl. hierzu KuS, Seite 706).

III. Gestaltungsvorschlag für den Gottesdienst

1. Begrüßung
2. Lied

Ein jeder kann kommen (KuS 192);
Wir sind eingeladen zum Leben (KuS 185)

3. Gebet

Mit Beteiligung der Kinder (s. oben)

4. Spiel/e

(s. »II. Bausteine«, siehe oben) und kurzer Austausch über Erlebnisse beim Spielen:

5. Lied

Zeig mir deine Nase (KuS 297);
Anders als du (KuS 556)

6. Anspiel

Silas und Helena aus der Gemeinde in Korinth unterhalten sich. Später kommt Cornelia mit dem neuen Brief von Paulus dazu.
Silas: Hallo Helena, schön dich zu treffen. Gehst du auch zum Gottesdienst nachher?
Helena: Hallo, Silas. Ja, aber ich habe gar keine Lust. Hoffentlich gibt es nicht wieder Streit.
Silas: Oh, ja. Nach dem letzten Gottesdienst war ich ganz durcheinander. Dabei gehe ich eigentlich gerne in den Gottesdienst.
Helena: Es gibt eben ein paar, die wollen bestimmen – weil sie viel Geld haben. Dann gibt es Streit. Aber ich finde, das passt gar nicht zu uns. Bei Gott sind doch alle gleich. Oder?
Silas: Da hast du schon recht. Aber ist das nicht überall so, dass die, die was zu sagen haben, reich sind?
Helena: Eben. Gerade deshalb sollte es bei uns anders sein.
Silas: Ohne ihre Häuser hätten wir aber gar keinen Ort, um uns zu treffen. Und sie kaufen ja auch immer das Essen für alle.
Helena: Ich finde trotzdem, dass sie nicht allein bestimmen sollen.
Silas: (Verärgert) Aha. Aber dass du umsonst etwas zu essen bekommst, findest du gut. Wenn alle gleich sein sollen, müssen dann nicht auch alle zahlen?
Helena: (Ebenfalls verärgert) Das hätte ich ja nicht von dir gedacht! Weißt du, was ich so toll bei Jesus finde? Dass es ihm egal ist, ob ich Geld habe oder nicht.
Silas: Das ist ja auch gut so. Aber bestimmen kannst du eben nicht. Ich auch nicht. Wir sind eben nicht so wichtig.
Helena: Ach, so siehst du das … Jetzt weiß ich ja, woran ich bei dir bin. (Dreht sich weg; zu den Kindern:) Der kapiert es einfach nicht.
Silas: (Schweigt einige Zeit mit gesenktem Kopf) Jetzt streiten wir auch schon … Ich weiß gar nicht, was ich jetzt sagen soll … So ein blödes Thema.
Helena: Hm … Streit will ich ja auch nicht … Aber ich finde, bei uns sollte es anders sein … Weil wir zu Jesus gehören. Wir sollten es so machen wie er … Und jetzt – gehen wir zum Gottesdienst?
Silas: Ja, lass uns gehen. (Gehen los; Cornelia kommt mit Brief in der Hand.)
Cornelia: Hey, ihr zwei, geht ihr zum Gottesdienst? Ich komme auch mit!
Helena: Hallo Cornelia! Ja, komm mit.
Silas: Hallo! (Alle schweigen)
Cornelia: Was ist denn bei euch los? Dicke Luft?
Helena: (Traurig) Ja, wir haben über die Gemeinde gesprochen. Und den Streit.
Silas: Dabei haben wir fast selbst gestritten.
Helena: Ich wünsche mir nur, dass ich wenigstens in der Gemeinde so akzeptiert werde, wie ich bin. Und dass ich sagen kann, was ich denke.
Cornelia: Oh! Ich sehe: Da seid ihr echt bei einem schwierigen Thema gelandet.
Silas: Und nicht nur wir. Das betrifft ja unsere ganze Gemeinde.
Cornelia: Ich habe gute Neuigkeiten. Von Paulus ist ein neuer Brief gekommen.
Silas: Oh, der kommt gerade richtig.
Helena: Paulus? Hm, wer war das nochmal?
Cornelia: Er war der erste, der uns von Jesus erzählt hat. Ohne ihn wüssten wir nichts über Gott.
Silas: Ja, er war lange bei uns. Von ihm weiß ich, dass Jesus auferstanden ist. Durch ihn haben sich die Menschen zusammengetan, die an Gott glauben. Durch ihn hat sich unsere Gemeinde gebildet. Aber seit er weg ist, ist es schwieriger geworden.
Cornelia: Aber er schreibt uns. Immer wieder. Ich habe schon gelesen, was drin steht im Brief.
Helena: Aber so ein Brief nützt ja nix.
Cornelia: Doch! Hört mal zu. Da steht, dass wir alle in der Gemeinde in Korinth wie ein Körper sind. So eng gehören wir zusammen.
Silas: Wie ein Körper? Wie ist das denn gemeint?
Cornelia: Er schreibt: Wir sind wie ein Körper von einem Menschen. Da gehört alles zusammen und jedes Körperteil hat seine Aufgabe. So ist es auch bei uns in der Gemeinde.
Helena: Hört sich interessant an. Bei einem Körper sind ja wirklich alle Teile wichtig.
Cornelia: Genau so habe ich das auch verstanden. (Liest aus dem Brief) »Wenn der ganze Körper ein Auge wäre, wo bliebe das Gehör? Wenn er ganz Gehör wäre, wo bliebe der Geruchssinn?« (Schaut auf) Alles hängt also irgendwie zusammen: Nur das Auge kann sehen – also ist es wichtig. Nur das Ohr kann hören – also ist es wichtig. Und auch die Nase ist wichtig.
Silas: Und was bedeutet das für uns?
Helena: Dass alle gleich wichtig sind, auch wenn sie unterschiedlich sind. Du bist wie das Auge und ich wie das Ohr. Und Cornelia wie die Nase.
Silas: Verstehe ich noch nicht so ganz.
Cornelia: Alle sind wichtig und haben einen Platz bei uns. Und wenn es einem von uns schlecht geht, leiden alle. Wie es bei Zahnweh dem ganzen Körper schlecht geht.
Silas: Ja, das stimmt.
Helena: Deshalb ist es wichtig, dass wir alle dazugehören. Cornelia zum Beispiel kann lesen und du kannst so schön singen.
Cornelia: Und du, Helena, hast oft gute Gedanken. Andere von uns können gut zuhören und wieder andere … haben eben Geld. Egal, was wir können und haben: Wir gehören alle dazu, weil wir zu Jesus gehören.
Helena: Ich bin gespannt, was die anderen dazu sagen.

7. Lied

Wir wollen aufstehn (KuS 286)

8. Kreative Aktion

Mobile oder Malaktion (beides s. oben)

9. Gebet

Guter Gott,
danke, dass wir nicht alleine leben,
sondern mit vielen Menschen zusammen.
Danke, dass wir alle etwas Unterschiedliches können und uns ergänzen.
Danke für alle Kinder, die hier sind.
Danke für N.N. Danke, dass sie/er gut … kann. (Nacheinander Namen aller Kinder einfügen und was sie gut können; evtl. vom Mobile übernehmen.)
Wir bitten:
Hilf uns, dass wir gut miteinander auskommen.
Zeig uns, wie wir Streit lösen können,
wenn wir Verschiedenes wollen.
Gib uns ein offenes Herz,
dass wir niemanden ausschließen.
Danke, dass wir zusammengehören und du uns dabei hilfst. Amen.

10. Vaterunser
11. Lied

Viele kleine Leute (KuS 533)

12. Segen

Zu Pfingstsonntag, 28.05.2023

Apostelgeschichte 2,1–13

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Pfingsten ist der Geburtstag der Kirche. Ein Grund zu feiern – oder? Immerhin gibt es auch genug Gründe, sich zu beklagen:

Wie blicken Sie auf Ihre Kirche, Ihre Gemeinde? Gibt es da Anlass zu klagen? Vielleicht finden Sie gemeinsam aber auch viele Dinge, die Grund zu feiern sind.
Das Pfingstfest lädt ein, sich immer neu begeistern zu lassen für die Sache Gottes. In dem Vertrauen darauf, dass wir nicht allein auf unsere Kräfte und Kreativität angewiesen sind, sondern dass Gottes Geist uns trägt und führt. Dass er uns hilft, Grenzen zu überwinden.

Zum Text / Zum Thema

Vielleicht liegt darin das Wundersamste an Pfingsten: Menschen, die voll Freude sind über das, was mit ihnen geschieht; die mehr schaffen, als sie sich selbst zugetraut haben; die Teil der großen Geschichte Gottes mit den Menschen werden (unn nicht unbedingt in Feuer und Wind).

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Lieder

Am hellen Tag kam Jesu Geist (KuS 146);
Hallelu-, Halleluja (KuS 226);
Komm, sag es allen weiter (KuS 268/EG 225)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Flammen aufhängen

Die Kinder schneiden aus gelbem Papier vorgezeichnete Flammen aus. Im gemeinsamen Gespräch erzählen sie zum einen, was sie persönlich begeistert;
zum anderen, warum sie gerne in den Kindergottesdienst kommen. Die Gedanken hieraus werden in Stichworten auf die Flammen geschrieben, die im Kindergottesdienst-Raum aufgehängt werden. Dazwischen hängen die Mitarbeitenden weitere Flammen auf, die Mut machende Bibelworte enthalten (z. B. Psalm 18,30b; Matthäus 28,20b; Psalm 139,5; Psalm 138,3).

Der besondere Tipp

Peter Hitzelberger (Hg.)/Michael Landgraf
Die Bibelkiste S1609

In verschiedenen Einheiten werden Herkunft und Entstehung der biblischen Texte thematisiert, die schriftliche Fixierung, Vervielfältigung und Verbreitung der Bibel, weitere Schwerpunkte sind Ursprache und Übersetzung der Bibel – von Luther
bis zur Volxbibel – sowie die Vielfalt der Textarten und der heutige Umgang mit der Bibel. Neben der Vermittlung von Basis-Wissens zur Bibel sorgen auch viele kreative oder spielerische Elemente für Abwechslung. Die Stärke des Konzepts liegt außerdem in der Verbindung der Lerninhalte mit spirituellen Fragen, die Kinder und Jugendliche heute bewegen.

Die Bibel-Kiste aus Holz enthält folgende Materialien:
•USB-Stick mit Arbeitsblättern, Schautafeln und Anleitungen (Word-Dateien – Vorlagen können also selbst nachgedruckt werden)
• Bibelausgabe: Die Gute Nachricht Bibel für dich (2x)
• Mein Bibel Griffregister (2x)
• Spiel Bibelfußball (mit Spielplan, Spielkarten und Spielscheibe)
• Wir Bibelentdecker (Arbeitsbuch mit Kursmaterial)
• Biblische Symbole entdecken (Symbolbildkarten-Set)
• Der Herr ist mein Hirte (Postkarten-Set)
• Mein Martin-Luther-Bibel-Buch (Bastelbogen)
• Fünf verschiedene Poster zu „Welt und Umwelt der Bibel“
• Schreibrohr Calamus (3x in Schutzhülle)
• Federhalter natur
• Verschiedene Ausdrucke von Arbeitsblättern, Schautafeln
und kreativen Methoden für Lernstationen, Gruppenarbeiten
und Wandtafeln
Folgende „Verbrauchsmaterialien“ sind im Set enthalten und
können bei Bedarf unter junge-gemeinde.de jederzeit nachbestellt
werden:
• Naturpapyrus Lesezeichen (10er-Set in Schutzhülle)
Best-Nr. 1617
• Pergament (A6 mit Probestück) Best-Nr. 1619
• Römische Wachstafel Best.-Nr. 1620
• Bibeltinte (Eisengallustinte) Best-Nr. 1630

Die Holzkiste ist ausreichend groß für zusätzliche eigene Materialien.

€ 179,00; Best.-Nr. S1609

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Ich nehme euch heute mit in eine Stadt, die Jerusalem heißt. Ich will euch ganz genau beschreiben, was ich höre, sehe und spüre. Hört gut zu.

Unglaublich und unerhört

Was für ein Chaos! Von überall laufen die Menschen zusammen. Und ich mittendrin. Was da wohl los ist? Ich lasse mich mitreißen. Alle drängen auf einen großen Platz. Da passen jetzt schon nicht noch mehr Leute drauf, aber es wird einfach näher zusammengerückt. Was ist da nur los? Ich bin zu klein, um über die anderen hinwegzusehen. Zwischen zwei Frauen taucht kurz ein großer Steinblock auf. Ich kämpfe mich durch. Dann, endlich, sehe ich, was da passiert.
Da steht ein Mann: Groß, kräftig. Mit einem wilden Bart. »Ein Bauer oder ein Fischer«, denke ich. Hinter ihm stehen noch einige Männer und Frauen. Sie alle sehen anders aus als die Menschen hier in der Stadt. Sie kommen vom Land. Das erkennt man sofort. Der Mann mit dem Bart hält eine Art Rede. Ich verstehe nicht genau, was er sagt. Aber ich sehe, dass die Menschen auf dem Platz heftig darüber diskutieren. »Unglaublich!«, höre ich jemanden rufen. »Unerhört!«, eine andere.

Was ist hier los?

Von meinem Beobachtungsposten aus schaue ich mich um. Da entdecke ich Amos. Einen Nachbarsjungen. Er steht fast ganz vorne. Vielleicht hat er mitbekommen, um was es geht. Ich schlängle mich zwischen den Menschen zu ihm durch. Das dauert … aber dann habe ich es geschafft. Ich tippe Amos auf die Schulter. Er bemerkt das zunächst gar nicht, so gespannt hört er dem Mann zu. »Hallo Amos«, sage ich schließlich, »kannst du mir sagen, was hier los ist?« – »Ja, klar! Das sind die Freunde von Jesus. Von Jesus hast du schon gehört, oder?« Ich nicke. »Sie sind sich sicher, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Das ist jetzt schon ein paar Wochen her. Seitdem treffen sie sich jeden Tag in diesem Haus da.« Amos zeigt auf ein Haus am Rand der Menschenmenge. »Meistens sieht man nicht viel von den Jesus-Freunden. Doch heute sind sie plötzlich alle aus dem Haus herausgerannt. Die Leute dachten, es brennt vielleicht.«

Wie Feuer

»Oh nein, ein Feuer?«, unterbreche ich Amos. »›So etwas ähnliches‹, haben die Jesusfreundinnen gesagt. Sie haben erzählt, dass der Geist Gottes zu ihnen gekommen ist. Und dass das so ausgesehen hat wie Feuer. Aber angefühlt hat es sich wie Wind. Verrückt, oder?« – »Ja, das kannst du laut sagen.« – »Auf jeden Fall hat der Geist Gottes sie richtig fröhlich gemacht. So fröhlich habe ich schon lang niemanden mehr gesehen. Manche haben sogar gesagt, die wären betrunken. Das glaube ich aber nicht. Die freuen sich einfach. Dieser Geist von Gott hat etwas mit ihnen gemacht. Etwas, das ihnen sehr guttut.« – »Echt? Das ist ja interessant. Und wer ist der Mann da mit dem Bart?« – »Das ist Petrus, habe ich mitbekommen. Besonders ist vor allem, wie er redet. Er und die anderen Jesusfreunde können alle Sprachen der Menschen hier auf dem Platz sprechen. Schau dich um: Hier sind Leute aus der ganzen Welt.«

Auf der ganzen Welt von Jesus erzählen

»Was?«, frage ich überrascht. »Aber diese Jesusfreunde sind doch einfache Menschen vom Land! Warum können die so viele Sprachen?« – »Auch das war wohl der Geist. Er hat sie ihnen … beigebracht.« – »Unglaublich!«, rufe ich. »Dann können sie ja allen Leuten auf der ganzen Welt von ihrem Jesus erzählen.« – »Genau das wollen sie, denke ich« – »Dann lass uns mal hören, was sie zu sagen haben.« Ich nehme Amos bei der Hand und dränge mich ganz nach vorne. Bis wir fast bei Petrus stehen. Vielleicht können wir ja sogar noch etwas von den Flammen sehen …

Erzählung für Ältere

Wir sind nur so wenige

»Sag mir, wie das gehen soll.« Ratlos stehe ich vor Maria. »Jesus hat uns gesagt, wir sollen seine Worte in der ganzen Welt verkünden. Aber wie sollen wir das machen? Wir sind nur so wenige. Ich war noch nie in einem anderen Land. Außerdem kann ich überhaupt nicht gut erzählen.« Maria schaut mich an. »Aber du hast doch gehört, was Jesus gesagt hat, als er in den Himmel gegangen ist: Er schickt uns seinen Geist. Der wird uns helfen.«
»Und wann kommt der Geist?« – »Der kommt schon, keine Angst.« – »Glaubst du wirklich, mit dem Geist ist dann alles anders? Kann ich dann vor Menschen sprechen, ohne knallrot zu werden?« – »Ganz bestimmt.« – »Na, ich bin skeptisch. Der Geist ist vielleicht nur für die, die bestimmen; die sowieso immer sagen, wo es langgeht.« Maria steht auf. »So, jetzt hast du genug gegrübelt, jetzt müssen wir los. Die Versammlung beginnt gleich.«

Etwas liegt in der Luft

Ich hänge meinen Gedanken nach, während wir zu den anderen gehen …
Viele sind schon da. Etwas liegt in der Luft. Als ob heute noch etwas passieren würde. Petrus beginnt mit einem Gebet. Dann stimmt er ein Lied an. Alle singen mit. Doch meine Gedanken driften immer wieder ab. »Wie schön wäre das, wenn der Geist da wäre. Wenn er mir helfen würde, anderen zu erzählen, was ich von Jesus gehört habe.« Ich bin so tief in Gedanken und merke nicht, dass das Lied vorbei ist. Doch nein! Es ist gar nicht zu Ende. Alle sind plötzlich still. Etwas geschieht.
Ein Luftzug ist zu spüren. Es zieht. Nein, das ist ein Wind. Ein Wind, der sanft um mich weht. Auf den Gesichtern der anderen sehe ich, dass sie auch etwas davon spüren. Niemand sagt etwas. Dann sehe ich die Flammen. Kleine, tänzelnde Flammen auf den Köpfen der Menschen im Raum. Auch auf meinem? Ich traue mich nicht, jemanden zu fragen. In der Stille merke ich, wie sich etwas in mir verändert. Es ist, als ob ich zu enge Kleidung ausziehen würde. Als ob ich aus einem stickigen Keller an die frische Luft komme. Als ob nach einem kalten Winter die Sonne mein Gesicht wärmt.

Nach draußen

»Das ist der Geist!«, ruft jemand. »Der Geist! Der Geist!«, stimmen immer mehr ein. Auch ich. Jemand öffnet die Tür, wir drängen nach draußen. Mir ist, als ob ich fliegen könnte. Wir tauchen ein in das Getümmel der belebten Straßen. Da sind Leute aus aller Herren Länder. Als ich an ihnen vorbeigehe, fällt mir auf: Ich verstehe sie. Ob sie auch mich verstehen können? Ich spreche einen Mann an. Es klappt. Er versteht mich!

Das ist der Geist

»Woher kannst du meine Sprache?«, fragt der Mann. »Das ist der Geist«, sage ich. Der Mann schaut mich verständnislos an. Dann erzähle ich ihm alles. Von Jesus, der uns vom Reich Gottes erzählt hat, der uns erzählt hat, wie sehr Gott die Menschen liebt … Es sprudelt nur so aus mir heraus. Der Mann hört schweigend zu. Schweigend und staunend. »Danke für diese Geschichte«, sagt er, als ich fertig bin.

Begeistert

Ich ziehe weiter. Irgendwann treffe ich in dem Getümmel Maria wieder. Sie fragt mich: »Geht es dir auch so wie mir? Bist du auch so … begeistert?« – »Ja.« – »Und vor zwei Stunden hast du mir noch nicht geglaubt, dass der Geist kommt. Dass der Geist uns verändert.« – »Das stimmt«, bestätige ich. »Dass der Geist mich so sehr verändert, das hätte ich nicht geglaubt. Jesus hat sein Wort gehalten. Jetzt können wir wirklich in alle Welt gehen und allen von ihm erzählen.«

Der besondere Tipp

Die Geschichte von Pfingsten Minibüchlein

Passend zu den Erzähl-Sets für unser Kamishibai: die Geschichte von Pfingsten nach Apostelgeschichte 2, 1-45

zum Vor- und Nachlesen für Kinder im Vor- und Grundschulalter.

Inhalt:

Traurig sitzen die Freunde von Jesus zusammen, wie Sie seinen Auftrag ausführen sollen, wissen Sie nicht. Doch dann bekommen sie Hilfe von Gott selbst: der  Heiliger Geist braust plötzlich durch Ihr Zimmer, sie werden fröhlich, mutig und müssen nach draußen, um die frohe Botschaft auch allen anderen zu verkünden.

Format: 24 Seiten, mit farbigen Illustrationen

Format 12 x 12 cm, geheftet.

24 Seiten, € 2,50; Best.-Nr. 3584

junge-gemeinde.de

I. Vorüberlegungen

Zur Planung des Kindergottesdienstes
  • Warum nicht einmal das neue Jahr mit einer coolen Aktion beginnen? In vielen Kindergottesdiensten ist eine Übernachtung mit den Kindern im Gemeindehaus (oder in der Kirche) eines der Highlights des Jahres. Dafür bietet sich die Nacht von Samstag auf Sonntag an. Ich schlage das Wochenende vor dem Schulbeginn vor (es kann aber auch eines der folgenden Wochenenden genommen werden).
  • So eine Aktion muss längerfristig geplant und bekanntgemacht werden. Nach ersten Absprachen im Team bekommen die Kinder rechtzeitig vor Weihnachten einen Info- und Anmeldezettel für die Eltern mit. Die Anmeldung sollte noch vor den Weihnachtsferien wieder bei den Kigo-Mitarbeitenden abgegeben werden

Eine Vorlage im Word-Format, zum Anpassen an die Gegebenheiten vor Ort, können Sie hier kostenfrei herunterladen. Oder Sie laden die Datei anbei für Ihren Monatsgottesdienst Januar 2023 hier herunter.

Tipp: Die Anregungen eignen sich auch für einen »normalen« Kindergottesdienst.

Zum Text / Zum Thema
  • Siehe hierzu die Hinweise »Zum Text / Zum Thema« beim 8. Januar.
  • Ein Schwerpunkt bei dieser Ausarbeitung liegt auf dem Stichwort »Licht für alle Menschen« aus dem Loblied des alten Simeon. Das bezieht sich auf die Ankündigung von »Heil für die ganze Welt« und »Licht für alle Völker« im zweiten Teil des Jesaja-Buches (z. B. Jesaja 42,6; 49,6; 60,1ff). Die letzte dieser Verheißungen des Propheten ist die bekannteste: »Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.«
  • Dieses Licht und die Hoffnung für alle Menschen sollen bei den verschiedenen Aktionen mit den Kindern erfahrbar werden.
Die Kinder und der Text / das Thema
  • Der Jahreswechsel ist für Kinder meist kein bedeutsamer Einschnitt. (Da sind die Sommerferien »einschneidender«: Sie sind länger als die Weihnachtspause und danach startet dann das neue Schul- bzw. Kindergartenjahr. Das ist für Kinder mit großen Hoffnungen, aber auch Unsicherheiten verbunden.)
  • Kinder fürchten sich oft im Dunkeln. Das merkt man, wenn man mit ihnen eine »Schweige-Wanderung« im nächtlichen Wald versucht. Da wird laut geredet und geplappert, weil die Stille bei Nacht etwas Unheimliches hat.
  • Das Dunkle kann zu einem Symbol für die undurchschaubare Zukunft und unsere Sorgen und Ängste werden. Dennoch sollen die Kinder auch erfahren, dass die Nacht gegen das Licht keine Chance hat und dass Gott uns Hoffnung und Vertrauen für die neuen Wegabschnitte schenkt.

II. Bausteine

Kreative Umsetzung der Geschichte

Aus den nachfolgenden Elementen können Sie auswählen, was für Sie in Frage kommt:

Candle-Light-Dinner

Der Abend kann mit einem gemeinsamen Abend-Imbiss beginnen. Die Mitarbeitenden haben einen Tisch schön gedeckt. Auf dem Tisch stehen viele Kerzen oder Teelichte. Der Raum ist ansonsten dunkel.

Es gibt Gemüsesticks, Oliven, Stangenweißbrot, Brotaufstriche, Salat … (je nachdem, wie viel Mühe sich das Team machen möchte).

Nachtwanderung mit Leuchtband

Die Kinder machen sich mit den Mitarbeitenden auf eine kleine Nachtwanderung. Die Strecke ist mit Leucht-(Klebe-)Band (Baumarkt) markiert und die Kinder müssen den Weg selbst finden.

Alternativ kann zur Streckenmarkierung auch Reflektor-Band (Baumarkt) verwenden. Dann finden die Kinder den Weg, indem sie mit Taschenlampen herumleuchten und sich an den Reflektionen orientieren.

Jedewede Art von Bändern müssen hinterher wieder eingesammelt und sachgemäß entsorgt werden!

Taschenlampenführung in der Kirche

Zusammen mit einer Person (aus der Gemeinde), die mit Kirchenführungen (in dieser Kirche) vertraut ist, gehen die Kinder in die dunkle Kirche und entdecken mit Taschenlampen den Kirchenraum ganz neu.

  • Jedes Kind kann eine Weile für sich mit der Taschenlampe herumschauen. Dann zeigen sich die Kinder mit je ihrem Lichtkegel, worauf sie aufmerksam geworden sind.
  • Die Mitarbeitenden fragen, was die Kinder besonders schön finden. Jedes Kind leuchtet auf den entsprechenden Punkt. Vielleicht treffen sich dabei ja mehrere Lichtkegel.
  • Die Kinder können mit ihrem Licht zeigen, was sie besonders wichtig finden in der Kirche.
Stationen-Geschichte

Die Geschichte wird im Rahmen eines kurzen Kindergottesdienstes an Stationen erzählt. Dabei werden die Stationen den örtlichen Gegebenheiten im Kirchenraum angepasst.

Erzählt wird aus der Perspektive von Josef, dem alten Simeon und Maria. Das kann jeweils mit einer einfachen Verkleidung (z. B. Tuch oder Hut) verdeutlicht werden.

An jeder Station wird eine Kerze angezündet und mitgenommen (Kinderkirch- oder Altarkerze).

Hoffnungs-/Lichtgeschichten

Als Gute-Nacht-Geschichte wird eine Geschichte von Licht und Hoffnung vorgelesen.

Z. B. »Licht kann man verschenken« (von Maria Rößler, zu finden unter: rpi-loccum.de > material).

III. Gestaltungsvorschlag für die Kinderkirchübernachtung

  • 19:00 Uhr: Candlelight-Dinner
  • 19:30 Uhr: Nachtwanderung oder Taschenlampenführung
  • 20:30 Uhr: Kurzer Kindergottesdienst an fünf Stationen (s. u.)
  • 21:15 Uhr: »Bettfertig machen«
  • 21:30 Uhr: Gute-Nacht-Geschichte
  • 22:00 Uhr: Nachtruhe
  • 8:00 Uhr: Gemeinsames Frühstück
  • 9:00 Uhr: Abschluss
1. Station: Im Dunkeln vor der Kirche

Votum

Wir sind zusammengekommen.

Wir zünden ein Licht an

… im Namen Gottes, des Vaters,

er hat das Licht gemacht.

… im Namen Jesu,

er hat Gottes Licht zu uns gebracht.

… im Namen des Heiligen Geistes,

er lässt das Licht unter uns leuchten.

Er schenkt uns Freude und eine große Hoffnung.

Amen.

(Dabei wird von einem Kind die Kindergottesdienst-Kerze angezündet.)

Lied

Ein Licht geht uns auf (KuS 140/LJ 344/KG 25/KKH 11/LH 61/MKL 123)

Gebet (nach Psalm 27; KuS 652)

Mit gesungenem Kehrvers »Gott ist mein Licht und mein Schutz« (s. unten; beim letzten Kehrvers dann im Kanon singen und gemeinsam mit der Kerze in die Kirche einziehen.)

Kehrvers »Gott ist mein Licht und mein Schutz (Melodie: Frank Widmann)
2. Station: Im Kirchenschiff

Erzählung, Teil 1: Josef erzählt

Endlich sind wir auf dem Heimweg. Ich muss ja dringend wieder zurück nach Nazareth. Meine Arbeit wartet da auf mich, meine Werkstatt. Das Haus unseres Nachbarn muss endlich ein Dach bekommen.

Als Maria und ich aufgebrochen sind von Nazareth, wollten wir nur schnell die paar Tage nach Bethlehem reisen, uns in die Steuerlisten eintragen und dann wieder zurück nach Hause. Aber dann ist in Bethlehem unser Jesus geboren. Wir wussten nicht, dass er schon so schnell zur Welt kommen würde. Und dann musste sich Maria ausruhen. 40 Tage. So ist es vorgeschrieben im Gesetz von Mose. So lange sind wir in Bethlehem geblieben. Diese Zeit ist jetzt um und wir sind auf dem Heimweg.

Nein, eigentlich machen wir zuerst noch eine Pilgerreise. Jesus ist unser erstes Kind. Und die ersten Söhne gehören Gott. Das steht auch im Gesetz von Mose. Deshalb pilgern wir zuerst noch nach Jerusalem. Im Tempel werden wir dort das vorgeschriebene Opfer für unseren Erstgeborenen bringen: Zwei Tauben. Und wir werden ein kleines Fest feiern und Gott danken für unseren Jesus.

Aber dann, dann gehen wir endlich zurück nach Nazareth. Da werden sich sicher alle Freunde und Verwandten über unseren Jesus freuen.

Lied

Mache dich auf und werde licht (KuS 27/LJ 451/KG 24/KKL 111/MKL 128)

(Zweite Kerze anzünden und mit beiden Kerzen zur nächsten Station gehen.)

3. Station: Links vom Altar

Erzählung, Teil 2: Simeon erzählt

Heute muss etwas geschehen. Da bin ich mir sicher. Ich spüre, dass Gottes Geist mich gepackt hat. Heute muss ich im Tempel sein.
Etwas hat mich hierhergezogen. Ich weiß nicht was, aber etwas wird hier passieren.

Hier auf dieser Steinbank kann ich warten und das Treiben vor dem Tempel beobachten.
Lange stehen kann ich nicht mehr – in meinem Alter. Auf dem Weg aus der Stadt und die Treppen zum Tempel hoch brauche ich
meinen Stock. Und ich komme oft zum Tempel. Ich feiere die Gottesdienste mit. Und ich warte. Ich warte seit vielen Jahren.

Als ich noch jung war, hat mich ein Wort von Gott erreicht. Seither weiß ich: Ich werde es noch erleben, dass der Messias kommt, der versprochene Retter. Mit meinen eigenen Augen werde ich ihn sehen. Nur … woran werde ich ihn erkennen? Wird er ein großer und kräftiger Mann sein? Wird er ein stattlicher Kämpfer sein? Oder eher ein kluger Kopf? Einer, der gut reden kann? Denn wer Friede und Gerechtigkeit ins Land bringen will, der muss nicht nur stark sein, der braucht auch Verstand und ein Gespür für die Menschen …

Heute ist nicht so viel los hier oben auf dem Tempelberg. Nur ein paar Menschen und kleine Grüppchen laufen über den großen Vorplatz. Da kommt gerade eine kleine Familie. Sieht aus wie Vater, Mutter, Kind. Eine ganz junge Frau. Sie ist außer Atem von den vielen Treppenstufen. Der Mann nimmt ihr das kleine Kind ab, damit sie verschnaufen kann. Ein Säugling. Er ist warm in ein Tuch gewickelt. Warum muss ich da hinschauen? Was ist mit diesem Kind?

Ich muss da hin. Schnell, bevor sie im Tempel verschwinden. Bestimmt wollen sie ihr Opfer bringen. »Moment!« Sie schauen mich groß an. »Das Kind …« Ich nehme es dem Vater aus den Armen. Ich halte es fest, ich halte es ein Stück weg von mir und schaue es an. Es hat die Augen offen und schaut mich an. Ja, er ist es!

»Was tust du da?«, fragt die Frau erschrocken. »Oh, habt keine Angst, ich habe euch gesehen, ich habe euer Kind gesehen. Ich musste es einfach auf den Arm nehmen.« – »Er heißt Jesus«, sagt der Mann. »Herr, Gott, jetzt kann ich in Frieden sterben. Meine Augen haben den Retter gesehen. Heil für alle Völker. Ein Licht, das auch die erleuchtet, die dich nicht kennen!«

Jetzt schauen die Eltern noch verwirrter. Ich muss es ihnen erklären: »Mein Name ist
Simeon. Wisst ihr, ich habe euer Kind erkannt. Er ist es. Er ist der Messias. Er wird viele aus dem Volk Israel aufrichten. Viele werden sich aber an ihm stören. Und ich muss dir sagen, junge Frau, auch du wirst einen Stich in die Seele bekommen.«

Das alles sprudelt aus mir heraus. Ich kann nicht anders. Der Mann schüttelt den Kopf. Die Frau schaut mich ängstlich an. »Da, nehmt euer Kind wieder. Friede sei mit euch.«

Lied

Mache dich auf und werde licht (s. o.)

(Dritte Kerze anzünden und mit den drei Kerzen zur nächsten Station gehen.)

4. Station: Rechts vom Altar

Erzählung, Teil 3: Maria erzählt:

Ich bin ganz durcheinander. Was hat dieser alte Mann gesagt? Unser Jesus? Er soll was sein? Eine Hoffnung für alle Völker? Aber er ist doch noch so klein. Er kann noch überhaupt nichts sein. Und wieso bekomme ich einen Stich in die Seele? Ich verstehe nicht.

Und jetzt kommt da auch noch diese alte Frau. Was will die denn jetzt von uns? Ich glaube, die ist noch älter. Sie trägt Witwenkleider. Ihr Mann ist wohl schon gestorben. Sind die hier im Tempel alle ein bisschen verrückt? Oder hat das etwas mit Gott zu tun?

Nein, diesmal gebe ich meinen Jesus nicht aus den Armen. Die alte Frau sieht so klapprig aus. Die lässt ihn ja noch fallen.

»Ja, Frau, das ist unser Kind. Er heißt Jesus.«

Was sagt sie? Er bringt uns die Freiheit? Sie strahlt so. Ihr faltiges Gesicht strahlt vor Freude. So etwas habe ich noch nie gesehen.

Und jetzt geht sie einfach weiter. Wenigstens hat sie noch ihren Namen gesagt: Hanna. Ich weiß auch nicht, was uns da heute geschieht.

Jetzt müssen wir zum Priester und unser
Opfer bringen. Und dann müssen wir nach Hause, nach Nazareth. Ein mühsamer Weg. Aber ich freue mich darauf, allen dort
unseren Jesus zu zeigen. Ob ich erzählen soll, was uns heute hier passiert ist? Von den beiden alten Leuten? Beide freuen sich so unglaublich über unseren Jesus. Und beide erzählen etwas von Hoffnung und Erlösung und Licht …

Lied (im Kanon)

Mache dich auf und werde licht (s. o.)

(Vierte Kerze anzünden und mit den vier Kerzen vor bzw. um den Altar stehen.)

5. Station: Vor dem/um den Altar
Fürbitten

Mit gesungenem Kehrvers »Meine Hoffnung und meine Freude« (EG RT/KuS 230)

Jesus Christus,

du bringst Licht in die Welt.

Darum bitten wir um Hoffnung:

Hoffnung, dass wir nicht alleine sind,

Hoffnung für deine ganze Welt.

Meine Hoffnung und meine Freude …

Jesus Christus,

du bringst Licht in die Welt.

Darum bitten wir dich um Liebe.

Dass wir für andere da sind.

Dass wir helfen, wo es nötig ist.

Meine Hoffnung und meine Freude …

Jesus Christus,

du bringst Licht in die Welt.

Darum bitten wir um Vertrauen,

dass Gott jeden Tag dieses Jahres mit uns geht,

dass er auf uns hört und auf uns sieht,

was immer auf uns zukommt.

Meine Hoffnung und meine Freude …

Vaterunser
Lied

Tragt in die Welt nun ein Licht (EG RT/KuS 70/LJ 327/MKL 132/KKL 138)

Segen
Frank Widmann

Der besondere Tipp

LED-Leuchte »Es werde LICHT«

Mit dreifach Funktion

Steh-, Lese- und Taschenlampe mit verschiedenen Leuchtmodi und schwenkbarem Metallbügel zum Tragen und Aufhängen.

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I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Zunächst wird gemeinsam überlegt: Worauf warte ich sehnsüchtig? Die Antworten werden auf Karten gesammelt und in die Mitte gelegt.

Dann wird Lukas 2,22-40 laut vorgelesen.

  • Was erfahren wir über Simeon und Hanna?
  • Was bedeutet die Begegnung mit dem kleinen Jesus für ihr Leben?

Daraus wird ein Steckbrief für die beiden Personen erstellt.

Zum Text / Zum Thema
  • In Lukas 2,22-24 begegnen uns zwei jüdische Rituale:

1. 40 Tage nach der Geburt findet das Reinigungsritual der Mütter statt. Sie gelten in der ersten Zeit nach der Geburt wegen des Blutflusses als unrein und sollen nicht am religiösen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Maria und Josef bringen im Tempel das Reinigungsopfer dar.

2. Die erstgeborenen Söhne gelten nach
2. Mose 13,1-16 als Gottes Eigentum und werden im Tempel symbolisch Gott übergeben. Ursprünglich sollten sie Priester werden; später gab es andere Regelungen für das Priesteramt. Die Erstgeborenen wurden trotzdem noch in den Tempel gebracht, jedoch durch Zahlungen vom Priesterdienst ausgelöst. Diese Darstellung des Erstgeborenen im Tempel steht hier im Hintergrund.

  • Maria, Josef und der kleine Jesus treffen im Tempel auf Simeon (Lukas 2,25-35). Er ist ein alter, gottesfürchtiger Mann. Gott hat ihm versprochen, dass er vor seinem Tod den Christus, den Retter, sehen wird. Simeon wurde an diesem Tag von dem Heiligen Geist in den Tempel geführt. Als er Maria und Josef mit dem Kind sieht, nimmt er das Kind auf den Arm und beginnt, Gott zu loben. Er erkennt in dem kleinen Jesus sofort den Christus, das Licht, das für alle Völker leuchten wird. Licht gibt uns Orientierung und Sicherheit. Wir können sehen und erkennen.
  • Hanna, eine alte Frau, die im Tempel lebt, kommt dazu (Lukas 2,36-38). Sie ist eine Prophetin und dient Gott, indem sie betet und fastet. Auch sie erkennt, wer das Kind ist. Auch sie lobt Gott und erzählt dann allen von dem Kind, das der Christus, der Retter, ist, auf den viele Menschen warten.
  • Simeon und Hanna erleben, wie sich ihre Hoffnungen und Sehnsüchte erfüllen. Die Zeit des Wartens ist vorbei. Sie haben Gott vertraut und Gott hat sein Versprechen gehalten.
Die Kinder und der Text / das Thema
  • Kinder fiebern sehnsüchtig auf Weihnachten oder ihren Geburtstag hin. Das Warten kommt ihnen ewig vor. Wann ist es endlich soweit? Vor allem an diesen Festtagen erfahren Kinder, wie es sich anfühlt, wenn Wünsche sich erfüllen. Da ist die Freude groß.
  • Doch nicht immer werden (alle) Wünsche erfüllt. Da kommen dann vielleicht auch die Tränen, weil sie so enttäuscht sind.
  • Kinder müssen oft den Erwachsenen vertrauen und sich ganz auf sie verlassen. Hoffentlich machen sie dabei häufig die Erfahrung, dass Versprechen gehalten werden. Sie werden es aber auch erleben, dass Versprechen gebrochen werden. Das tut weh! Da ist es gut zu wissen: Gott hält sein Versprechen, auch wenn ich vielleicht lange darauf warten muss.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente

(Siehe auch »Zur ganzen Reihe«)

Psalmgebet

Gebet nach Psalm 27 (KuS 652) oder

Psalm 36 (KuS 654)

Lieder

Tragt in die Welt nun ein Licht (EG RT/KuS 70/LJ 327/MKL 132/KKL 138);

Jesus ist kommen (EG 66/KuS 88);

Wie schön leuchtet der Morgenstern (EG 70/KuS 90, v. a. Strophe 4);

Ein Licht geht uns auf (KuS 140/LJ 344/KG 25/KKH 11/LH 61/MKL 123);

Blinde werden sehn, Lahme werden gehn (KuS 150);

Mir ist ein Licht aufgegangen (KuS 156/ LJ 410)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Kerzen gestalten

Material: Stumpenkerzen, Wachsplatten, Scheren, Messer, Ausstechformen, Schneidebretter

So geht’s: Mit Schere, Messer oder Ausstechformen werden Motive aus den Wachsplatten geschnitten und auf der Kerze angebracht.

Kratzbild

Material: Gelber Tonkarton in Postkartengröße, schwarze Wachsmalfarben, Zahnstocher

So geht’s: Der Tonkarton wird auf einer Seite dick mit der schwarzen Wachsmalfarbe angemalt (es sollte kein Gelb mehr zu sehen sein). Dann werden mit dem Zahnstocher Lichtmotive (Kerze, Flamme, Auge, Sterne …) in die schwarze Farbe gekratzt. Es kommt wieder die gelbe Farbe zum Vorschein. Alternativ kann die Szene im Tempel ausgekratzt werden.

Teelichtbotschaft

Material: Teelichter, die man aus der Fassung nehmen kann; weißes Papier; Stifte; Scheren

So geht’s: Das Teelicht wird aus der Fassung genommen, auf das Papier gestellt und umrandet. In den gezeichneten Kreis wird am Rand entlang geschrieben: »Gott hält sein Versprechen.« (Achtung: Die Mitte muss frei bleiben!) Jetzt wird der Kreis ausgeschnitten und auf den Boden der Teelichtfassung gelegt. Darauf kommt das Teelicht in die Fassung zurück. Wenn das Teelicht angezündet wird, kann nach einiger Zeit durch das flüssig gewordene Wachs hindurch die Botschaft gelesen werden.

Vertrauensspiele

Simeon hat auf Gott vertraut.

1. Die Kinder gehen paarweise zusammen. Ein Kind stellt sich vor das andere, lässt sich nach hinten fallen und wird aufgefangen.

2. Die Kinder bilden eine Schlange und halten sich an den Schultern fest. Alle Kinder, bekommen die Augen verbunden, außer dem letzten. Dieses weist den anderen nun den Weg, indem es dem Kind vor sich auf die entsprechende Schulter tippt. Dieses Kind gibt die Nachricht auf dieselbe Weise weiter und so fort. Die Schlange bewegt sich entsprechend (langsam!) Richtung Ziel.

3. Ein Kind legt sich auf eine Decke. Die anderen Kinder fassen die Decke an den Seiten und Ecken und heben sie samt Kind hoch. Sie gehen einige Schritte oder schaukeln das Kind leicht. Wenn es »Stopp« sagt, wird es sofort vorsichtig auf den Boden gelassen.

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Erzählung für Jüngere

III. Erzählung

Material: Erzählfiguren (zwei Männer, zwei Frauen, ein Baby),

1 braunes oder graues Tuch

(In der Mitte liegt das Tuch.)

Der alte Simeon geht in den Tempel

Simeon ist schon ein alter Mann.

(Simeon auf das Tuch setzen)

Er lebt in Jerusalem. Dort steht auch der Tempel. Simeon geht oft in den Tempel. Dort betet er. Dort ist er Gott ganz nah. Denn Gott versprach ihm: »Simeon, bevor du stirbst, wirst du den Retter, den ich auf die Erde schicke, sehen.« Jetzt ist Simeon schon alt, aber er ist sich sicher: Gott hält sein Versprechen!

Jetzt sitzt Simeon vor seinem Haus in der Sonne. Da hört er eine Stimme: »Simeon, geh in den Tempel.« Simeon schaut sich um. Er kann niemanden sehen. Ob Gott mit ihm spricht?

Simeon steht auf und geht los.

(Simeon hinstellen)

Der Weg zum Tempel führt bergauf. Simeon kann nicht mehr so schnell laufen. Aber das macht nichts. Er hat viel Zeit. Vor dem Tempeltor bleibt Simeon stehen. Er staunt jedes Mal. Der Tempel ist riesig. Neben dem Eingang stehen prächtige Säulen aus Stein. Eine hohe Mauer umgibt den Tempel.

Simeon trifft Maria, Josef und Jesus

Simeon geht durch das große Tor in den Hof. Viele Menschen sind da. Sie reden alle durcheinander. Simeon schaut sich um. Er ist gerne hier.

Da vorne ist eine kleine Familie. Vater, Mutter und ein Baby.

(Baby in Arm der Frau legen, zusammen mit Mann auf das Tuch stellen.)

Die Mutter wiegt das kleine Kind vorsichtig in den Armen hin und her. Simeon kann nicht wegschauen. Das Kind ist etwas Besonderes. Das spürt er. Langsam geht Simeon auf die Familie zu. Ihm wird ganz warm. Er fühlt sich glücklich. Das Kind ist der Retter, den Gott versprochen hat. Simeon ist sich sicher.

Simeon erkennt Jesus

Jetzt steht Simeon direkt vor der Frau. Er streckt die Arme aus und nimmt das Kind.

(Simeon mit ausgebreiteten Armen vor die Familie stellen; Baby in seine Arme legen)

Die Frau schaut Simeon mit großen Augen an. Aber sie sagt nichts, denn Simeon fängt an zu singen: »Danke, Gott! Du hast dein Versprechen gehalten. Ich habe deinen Retter gesehen. Du hast ihn zu uns auf die Erde geschickt. Er ist für die ganze Welt gekommen. Er ist wie ein Licht, das uns Mut macht, wenn es dunkel ist. Er ist wie ein Licht, das uns den Weg zeigt. Danke, Gott. Du hast dein Versprechen gehalten!«

Simeon lächelt und schaut das kleine Kind an. Die Mutter und der Vater staunen. Da fragt Simeon: »Wie heißt euer Baby?« – »Er heißt Jesus. Und wir sind Maria und Josef«, antwortet die Mutter. Simeon sagt: »Euer Kind ist etwas ganz Besonderes. Er wurde von Gott geschickt.« Simeon gibt Maria das Kind zurück.

(Baby in Arme der Mutter legen)

Die alte Hanna erkennt Jesus auch

Auf einmal kommt eine alte Frau auf Simeon und die Familie zu.

(Hanna dazustellen)

Simeon kennt sie. Sie heißt Hanna. Tag und Nacht ist sie im Tempel und betet. Auch sie wartet auf den Retter. Sie sieht das kleine Kind an und lächelt. Dann fängt auch sie an zu singen: »Danke, Gott, dass du uns deinen Retter schickst.« Dann dreht sie sich um und geht, so schnelle sie kann, davon.

(Hanna umdrehen, Arme in die Luft)

Sie erzählt allen, was sie gesehen hat. Sie ruft: »Ich habe den Retter gefunden!«

Simeon muss lachen. Er ist so glücklich. Er fühlt sich ganz leicht. Er verabschiedet sich von Maria, Josef und Jesus und macht sich auf den Heimweg. Gott hat sein Versprechen gehalten!

Der besondere Tipp

Peter Hitzelberger

Advent und Weihnachten mit Legematerial gestalten

Die heutige Geschichte von Simeon und Hanna ist in diesem Buch enthalten. Wie die anderen Geschichten, wird auch sie durch das Legematerial für die Augen sichtbar, für die Hände greifbar und so für die Kinder erlebbar.

Das Buch ist Teil der »Erzältasche für Advent und Weihnachten«, € 178,00; Best.-Nr. S9038

€ 21,00; Best.-Nr. 2160

Mose und die zehn Gebote

Bildkarten-Set für das Kamishibai-Erzähltheater

Eine weitere Möglichkeit, die Geschichte zum Sonntag am 01.01. (Mose erhält auf dem Berg Sinai die zehn Gebote) zu erzählen, bieten die Bildkarten zum Erzähltheater.

Außer den von Petra Lefin kindgerecht illustrierten 12 Szenen erhält das Set auch eine komplett ausgearbeitete Textvorlage, die bei Bedarf verwendet werden kann.

Die stabilen Karten im DIN-A3-Format haben eine exquisite Druck- und Farbqualität.

€ 16,00 (ab 01.01.2023 € 18,00); Best.-Nr. 3431

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.

Erzählung für Ältere

Material: Kleine Stumpenkerze, vier Teelichter, Streichhölzer/Feuerzeug, graues Tuch

(Das graue Tuch liegt in der Mitte.)

Maria und Josef gehen mit Jesus nach Jerusalem

»Josef, wo bleibst du denn? Wir müssen los!« Maria ist ungeduldig.

(Ein Teelicht auf das Tuch stellen.)

Sie will mit Josef und ihrem Baby Jesus nach Jerusalem reisen. Es ist ihre erste Reise mit dem kleinen Kind. Jesus ist ihr erster Sohn. Deshalb gehen sie mit ihm in den Tempel in Jerusalem, um dort Gott zu danken. So sagt es das Gesetz.

»Ich bin ja schon da«, ruft Josef und tritt aus der Tür.

(Zweites Teelicht auf das Tuch stellen.)

Maria schaut das Baby in ihren Armen an.

(Brennende Stumpenkerze auf das Tuch stellen.)

Seit Jesus auf der Welt ist, ist alles anders. Er ist etwas ganz Besonderes. Maria und Josef spüren das.

(Beide Teelichter an der Stumpenkerze anzünden.)

»Jetzt müssen wir aber wirklich los!«

Sie machen sich auf den Weg. Es ist eine weite Reise. Ihr Gepäck tragen sie in Bündeln auf dem Rücken. Immer wieder müssen sie eine Pause machen, weil der kleine Jesus schreit. Mehrere Tage sind sie unterwegs.

Maria und Josef bringen Jesus in den Tempel

Endlich sehen sie die Stadtmauer von Jerusalem. »Wir haben es bald geschafft!«, ruft Josef. Sie gehen durch das Stadttor und dann zum Tempel. Der Weg führt bergauf. Vor dem Tempeltor bleiben sie stehen. Maria und Josef staunen. Der Tempel ist riesig. Eine prächtige Mauer umgibt ihn. Sie gehen durch das große Tor in den Hof. Dort sind viele Menschen. Sie reden durcheinander. Maria und Josef schauen sich um. Dort drüben können sie die Tauben kaufen. Die Tauben sind das Opfer für Gott.

Der alte Simeon erkennt Jesus

Auf einmal steht ein alter Mann vor ihnen.

(Drittes Teelicht auf das Tuch stellen.)

Er schaut das Baby auf Marias Armen an. Er lächelt. Dann streckt er die Arme aus und nimmt das Kind. Einfach so. Maria schaut den Mann mit großen Augen an. Das geht doch nicht! Er kann doch nicht einfach … Maria macht den Mund auf und will etwas sagen. Aber dazu kommt sie nicht, denn der alte Mann fängt an zu singen:

(Drittes Teelicht an der Stumpenkerze anzünden.)

»Danke, Gott. Du hast dein Versprechen gehalten! Ich habe deinen Retter gesehen. Du hast ihn zu uns auf die Erde geschickt. Er ist für die ganze Welt gekommen. Er ist wie ein Licht, das uns Mut macht, wenn es dunkel ist. Er ist wie ein Licht, das uns den Weg zeigt. Danke, Gott. Du hast dein Versprechen gehalten!«

Gott hat sein Versprechen erfüllt

Der alte Mann schaut den kleinen Jesus liebevoll an. Er strahlt über das ganze Gesicht. Dann gibt er Maria das Baby wieder zurück. Maria und Josef sind verwirrt. Was war denn das?

Der alte Mann sieht die verwirrten Gesichter und muss lachen. »Es tut mir leid«, sagt er, »aber heute hat Gott sein Versprechen erfüllt. Ich bin so glücklich. Mein Name ist Simeon. Gott hat mir versprochen: ›Bevor du stirbst, wirst du den Retter sehen, den ich auf die Erde schicken werde.‹ Seitdem warte ich auf diesen Tag. Und ich warte schon sehr lange. Heute ist es endlich so weit. Gott hat mich heute in den Tempel geschickt. Ich habe mich also auf den Weg gemacht und als ich hier ankam, habe ich euch gesehen. Mit eurem kleinen Baby. Auf einmal habe ich mich ganz leicht gefühlt. Mir ist ganz warm ums Herz geworden. Ich war auf einmal so glücklich und zufrieden. Ich habe gespürt: Euer Kind ist etwas ganz Besonderes. Euer Kind ist der Retter, den Gott versprochen hat und auf den ich schon so lange gewartet habe. Dann kam es einfach so über mich und ich habe dir dein Kind aus den Armen genommen. Ich wollte euch nicht erschrecken!«

Auch die alte Hanna erkennt Jesus

Nun kommt auch eine alte Frau auf sie zu.

(Viertes Teelicht auf das Tuch stellen.)

»Das ist Hanna«, stellt Simeon die Frau vor. »Tag und Nacht ist sie hier im Tempel und betet.« Hanna schaut das kleine Kind an und lächelt.

(Viertes Teelicht an der Stumpenkerze anzünden.)

Sie bleibt einen Moment ganz ruhig stehen. Dann dreht sie sich um und geht, so schnell sie kann, davon. »Der Retter ist da!«, ruft Hanna, dass es alle hören können. »Ich habe ihn mit eigenen Augen gesehen. Das Warten hat ein Ende!«

Simeon lacht und verabschiedet sich von Maria, Josef und Jesus. »Gott hat sein Versprechen gehalten«, sagt er und geht langsam auf den Ausgang des Tempels zu. Maria und Josef schauen Simeon hinterher. Mit ihrem Kind werden sie wohl noch viele besondere Erlebnisse und Begegnungen haben.

Sara Widmann

Der besondere Tipp

Stumpenkerzen mit Wachsplättchen

Sie passen perfekt zu dieser Erzählung und der kreativen Idee auf in der Einheit.

Die Kerze ist 12 cm hoch und hat einen Ø von 5 cm. Die vier Wachsplättchen in den Farben gold, rot, grün und blau sind 8 x 9 cm groß.

€ 4,95 (ab 10 Ex. je 4,70), Best.-Nr. 801

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es weiter zur nächsten Reihe.

Kostenfreie Word-Format-Version für Ihren Monatsgottesdienst Januar 2023.

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Petra Lefin, Bildkarte Nr. 7 aus dem Erzählkarten-Set »Mose und die zehn Gebote«, © 2016 Don Bosco Medien GmbH, München

I. Grundgedanken

Die Reihe steht am Anfang des Jahres 2023. Das Jahr 2022, ist vorbei. Wir blicken darauf zurück. Jetzt liegt das neue Jahr vor uns und wir hören und wünschen überall: »Gesegnetes neues Jahr!« oder »Frohes neues Jahr!« Wir richten unseren Blick nach vorn.

»Was wird das neue Jahr mit sich bringen?«

»Was erhoffe ich mir davon?«

»Welche Wünsche, Erwartungen, Vorsätze, Befürchtungen … habe ich?«

An den zwei Sonntagen geht es um Gottes Zusage: »Ich begleite euch auf euren Wegen (durch das neue Jahr). Ich halte meine Versprechen. Vertraut mir nur!«

So können wir getrost und mutig in das neue Jahr starten.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente für die ganze Reihe
Lieder

Von guten Mächten (EG RT/KuS 84/LJ 62/KKL 145/KG 40/MKL 35);

Bewahre uns, Gott (EG 171/KuS 174/LJ 117/KG 213/KKL 25);

Gott hält seine Hand über mir (KuS 186);

Das wünsch ich sehr (KuS 410/LJ 488/MKL 5/LH 86/KKH 54/KKL 33)

Psalmgebet (nach Psalm 67, KuS 657)
Eingangsgebet

Guter Gott,

das alte Jahr ist vorbei.

Wir haben viel erlebt.

Wir haben gelacht und geweint.

Jetzt hat das neue Jahr begonnen.

Wir werden viel erleben.

Wir werden lachen und weinen.

Du, Gott, weißt, was uns traurig macht.

Du weißt, was uns fröhlich macht.

Danke, dass du mit uns durchs Leben gehst.

Amen.

Fürbittengebet mit Teelichtern und Vaterunser

In der Mitte steht ein großer Teller. Jedes Kind bekommt ein Teelicht. Die Kinder überlegen, für welche Menschen sie Gott besonders um Begleitung bitten wollen.

Nach der Einleitung des Gebets nennen die Kinder der Reihe nach (laut oder in Gedanken), an wen sie gedacht haben, zünden ihr Teelicht an und stellen es auf den Teller.

Gebetseinleitung:

Guter Gott,

danke, dass du uns durch das neue Jahr begleitest.

Manche Menschen brauchen deine Begleitung besonders.

Wir bitten dich für …

(Namen seitens der Kinder, s. o.).

Wir bitten dich:

Lass uns spüren, dass du immer bei uns bist.

Eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter schließt das Gebet ab:

Deine Kinder sind wir und so rufen wir gemeinsam:

Vater unser …

Segen

Segensblitz mit Wunderkerzen

(Achtung! Am besten im Freien durchführen! Die Kinder werden darauf hingewiesen, die Wunderkerze nach unten und weg vom Körper zu halten. Außerdem wird auf die Funken aufmerksam gemacht, damit niemand erschrickt.)

Alle stehen im Kreis, alle bekommen eine Wunderkerze. Eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter spricht den Segen:

Der Herr segne uns und behüte uns.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden.

Amen.

Anschließend zündet eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter die Wunderkerze des Kindes links neben sich an. Dieses Kind zündet wiederum mit seiner Wunderkerze die des nächsten Kindes an (Uhrzeigersinn). So geht es weiter, bis alle Wunderkerzen brennen.

Gesungene Segensbitte

Segne uns, o Herr! (EG RT/KuS 181/LJ 618)

III. Zur Gestaltung der Reihe

Die Kinder schreiben oder malen ihre Hoffnungen, Wünsche, Erwartungen, Vorsätze, Befürchtungen … im Blick auf das neue Jahr in vorbereitete Fußspuren.

Folgende Fragen können helfen:

  • Worauf freue ich mich dieses Jahr besonders?
  • Wovor habe ich Angst?
  • Was will ich unbedingt machen?
  • Was verändert sich vielleicht in diesem Jahr?

Die Fußspuren werden auf ein großes Plakat mit der Überschrift »Gott geht mit uns durch das Jahr 2023« geklebt. Dabei wird der Kanon »Das wünsch ich sehr« (s. »Lieder«) gesungen. Das Plakat kann im Gemeindehaus, in der Kirche etc. aufgehängt werden.

Sara Widmann

Hier geht es weiter zur Einheit, 1. Januar 2023.

Hier geht es weiter zur Einheit, 8. Januar 2023.

Hier geht es weiter zum nächsten Reihe „Ganz schön unmöglich, was Jesus da sagt“.

Hier geht es weiter zum Monatsgottesdienst Januar 2023.

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Erzählung für Ältere

Szenisches Spiel, wenn möglich mit Verkleidung.

Ich mag keine Veränderungen

Ich sage es euch gleich: Ich mag keine Veränderungen. Es fällt mir schwer, wenn ich mich umstellen muss. Das macht mir Angst. Und deshalb möchte ich am liebsten, dass alles so bleibt wie es ist.

Der beste Freund

>Wie ist es denn?<, fragt ihr euch vielleicht. Ihr habt recht, wenn ihr das fragt. Ihr kennt mich ja nicht und wisst nicht, wie es gerade bei mir ist.

Ich bin Petrus. Ich gehöre zu den Freundinnen und Freunden von Jesus. Wir sind jetzt schon lange gemeinsam unterwegs. Ich habe in Jesus einen wirklich guten Freund gefunden. Vielleicht sogar den besten, den ich je hatte. Wenn ich bei ihm bin, dann bin ich glücklich. Ich fühle mich ganz und gar angenommen, so wie ich bin. Dass ich ein Kind Gottes bin, kann ich bei Jesus gut spüren. Und das ist so schön, dass ich mir wünsche, immer bei Jesus zu bleiben.

Abschied nehmen?

Aber das wird nicht gehen. Jesus sagt das in letzter Zeit ganz deutlich zu uns. Eigentlich möchte ich das gar nicht
hören. Jesus redet nämlich davon, dass er »gehen muss«. Und zwar allein. Dass er an einen Ort gehen muss, an den wir nicht mitkommen können.

Wenn Jesus so redet, dann macht mir das Angst. Denn ich merke: Jesus meint das ernst. Todernst. Er redet davon, dass er bald sterben wird.

Jesus sagt zwar: >Lasst euch im Herzen keine Angst machen<, aber mir macht es trotzdem Angst. Was soll aus mir werden ohne Jesus? Wo soll ich dann hingehen? Wie sieht mein Leben ohne ihn aus?

Jesus macht uns Angst

Den anderen geht es ähnlich wie mir.

Jesus hat gemerkt, wie uns das Angst macht, was er sagt.

Und er hat gesagt: >Auch wenn ich nicht da bin: Glaubt weiter an mich und an Gott. Ich muss gehen, aber ich mache den Weg für euch frei. Ich bereite alles vor. Ihr werdet mir nachkommen, wenn es soweit ist.<

Und Jesus hat auch gesagt: >Ich lasse euch nicht allein. Ich muss zwar gehen, aber Gott wird euch den Heiligen Geist schicken. Der wird bei euch sein und euch beistehen. Auch wenn ihr mich nicht mehr sehen könnt, ich bin trotzdem da.<

Wisst ihr, was ich da am liebsten gesagt hätte? >Jesus, das ist doch nicht das Gleiche! Kannst du nicht bleiben? Hier bei uns? Ich möchte gerne weiter so bei dir sein wie bisher.<

Aber das geht nicht. Und das macht mich traurig. Und es macht mir Angst.

Was hilft gegen die Angst?

Ich frage mich, was ich wohl tun kann gegen meine Angst?

Ich frage mich, wie der Heilige Geist wohl sein wird?

Ich frage mich, ob er mich wirklich trösten kann, wenn ich traurig bin?

Und gleichzeitig erinnere ich mich an das, was ich mit Jesus erlebt habe:

Dass bei Gott nichts unmöglich ist. Und dass ich mit Wunderbarem rechnen kann.

Beistand kann ich gut gebrauchen

Ich bleibe dabei: Ich mag keine Veränderungen. Mir ist Jesus tausendmal lieber, wenn er bei uns ist, wie jetzt. Aber das kann ich wohl nicht entscheiden.

Da kann ich dann einen Beistand gut gebrauchen. Ich bin gespannt auf den Heiligen Geist und wie er sich anfühlt. Mir tut es gut, zu wissen: Jesus sorgt für mich! Auch dann, wenn er nicht mehr mit uns gehen wird.

Er denkt an mich, wie es mir geht. Und sorgt dafür, dass ich getröstet werde.

Miriam Guillet

Der besondere Tipp

»Ich bin nicht weg – nur woanders«

Was Jugendliche über Sterben, Tod und das Danach denken (Marco Kargl)

30 Karten mit Bild- und Textimpulsen für Schule und Jugendarbeit, die über Jahre in Workshops mit Jugendlichen gesammelt und erprobt wurden.

€ 18,00; Best.-Nr. 3597


Mit Kindern über Abschied, Verlust und Tod sprechen

44 Karten zur Trauerbegleitung (Margit Franz)

Kinder stellen offen ihre Fragen zu Erlebnissen, die sie tief bewegen. Die Foto-Impulskarten bieten Pädagoginnen wichtiges Arbeitsmaterial, um mit Kindern ab 4 Jahren Abschied, Verlust und Tod zu thematisieren. Inkl. Begleitheft mit methodischen Hinweisen und weiterführenden Informationen

€ 16,00; Best.-Nr. 3759

www.junge-gemeinde.de

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Erzählung für Jüngere

III. Erzählung

Wenn ich traurig bin

Heute habe ich euch etwas mitgebracht (Kuscheltier, Handschmeichler, Kissen … zeigen).

Das hier, das tröstet mich, wenn ich traurig bin.

Kennt ihr das, dass ihr manchmal traurig seid?

Ich frage mich, wann wart ihr schon einmal traurig?

(Kinder erzählen lassen.)

Ich frage mich, ob es da etwas gab, das euch getröstet hat?

(Kinder erzählen lassen.)

»Was kann mich trösten, wenn ich traurig bin?« – Das ist eine wirklich gute Frage. Und es ist eine sehr wichtige Frage.

Denn: Kummer gibt es immer wieder.

Das kennt ihr – ihr habt es gerade erzählt.

Was mir Kummer macht

Es gibt vieles, was uns Menschen Kummer machen kann.

Zum Beispiel:

Wenn ich nicht so recht weiß, wo ich hingehöre und mich allein fühle.

Oder wenn ich Angst habe vor etwas und nicht weiß, ob ich das schaffe.

Oder wenn ich sehe, wie Menschen sich streiten und sich gegenseitig wehtun. Mit den Händen oder auch mit Worten.

Dann sind da in uns so komische Gefühle. Die sind unangenehm.

Ja, sie können sogar weh tun.

Und ich frage mich: Was hilft mir, wenn ich diese Gefühle habe? Was hilft mir, wenn ich Kummer habe?

Abschied nehmen

Ganz besonderen Kummer macht es, wenn man Abschied nehmen muss.

Weil gute Freunde wegziehen.

Weil Eltern sich trennen.

Und besonders, wenn jemand gestorben ist.

Was hilft bei diesem Kummer?

Was kann jetzt trösten?

Wenn jemand gestorben ist, sagen die Erwachsenen vielleicht:

»Es tröstet mich, dass die Frau jetzt bei Gott ist.«

Aber … wie ist das denn, bei Gott?

Das Haus mit den vielen Wohnungen

In der Bibel gibt es eine Geschichte von Jesus. Da erzählt er, wie es bei Gott ist. Jesus sagt:

»Bei Gott ist es wie in einem riesengroßen Haus. Und in diesem Haus gibt es ganz viele Wohnungen.«

Vielleicht fragt ihr euch, wie viele Wohnungen es sind. Aber das hat Jesus nicht gesagt. Vielleicht sind es so viele, wie es Menschen gibt. Vielleicht …

Dann wäre es wirklich ein sehr großes Haus! So groß, dass ich es mir gar nicht vorstellen kann. Aber das macht nichts. Gott selbst ist ja auch so riesengroß, dass ich mir das gar nicht richtig vorstellen kann.

In der Geschichte sagt Jesus: »Bei Gott, in seinem Haus und unter seinem Dach, können wir alle wohnen.«

Und Jesus sagt auch: »Ich gehe voran, um in diesem Haus einen Platz für euch vorzubereiten.«

Wie dieser Ort wohl aussieht, den Jesus für mich vorbereitet?

Jesus kennt mich ja. So gut, wie niemand sonst. Da ist dann bestimmt alles da, was ich brauche, um mich wohlzufühlen:

Vielleicht meine Kuscheldecke. Mein gemütlicher Sessel. Meine Lieblingsmusik, mein Lieblingsbuch. (Die eingangs von den Kindern erwähnten Dinge aufgreifen.)

Aber vielleicht brauche ich das bei Gott auch alles gar nicht! Und trotzdem ist es meine ganz eigene Wohnung bei ihm. Und an diesem Ort bei Gott fühle ich mich wohl.

Vielleicht sind das bei Gott auch gar keine Wohnungen, wie wir uns Wohnungen vorstellen.

Jesus sagt: »Bei Gott gibt es einen Ort, an dem wir bleiben können. Und ich bereite ihn vor.«

Wie wir bei Gott wohnen werden

Ich denke, wir können uns darauf freuen, dass wir irgendwann einmal bei Gott wohnen werden. Ich stelle es mir schön vor.

Nicht wie in einem großen Hochhaus: Wo niemand genau weiß, wer da alles wohnt und Nachbarn nicht miteinander reden.

Sondern wie in einer großen Familie, in der alle beisammen und füreinander da sind.

»Denn das sind wir auch«, sagt Jesus, »eine Familie von Kindern Gottes.«

Geht das auch schon heute?

Manchmal frage ich mich:

»Kann ich in diesem Haus von Gott nicht jetzt schon wohnen? Oder können wir da nicht jetzt schon einziehen?«

Das haben sich damals auch die Freundinnen und Freunde von Jesus gefragt.

Doch Jesus sagt: »Nein, dieses Haus von Gott ist nicht hier. Und es kann auch noch nicht hier sein. Was aber schon hier sein kann, ist der Heilige Geist.

Und der erinnert euch immer wieder.

An mich. An Gott.

An das große Haus bei Gott mit den vielen Wohnungen. Und an den Platz, den es darin für euch gibt und den ich für uns alle bereitmache.«

Der besondere Tipp

Mein Trost- und Mutmachkoffer

Bastelbogen

Als Trostwort-Alternative (s. »Zur ganzen Reihe«), bietet sich dieser Bastelbogen an. Aus dem DIN-A3 großen Bastelbogen entstehen sowohl ein »Erste-Hilfe«-Koffer als auch etliche Trost- und Mutmach-Kärtchen, die zum Teil bereits bedruckt sind, zum Teil mit eigenen Worten beschriftet werden können.

Die Rückseiten sind freigehalten. Das gibt Raum, sie selbst zu gestalten. Eine Hilfe in besonders schweren Zeiten für Kinder ab sieben Jahren.

Maße fertiger Koffer: 10 x 7,5 x 2 cm.

€ 1,50 (ab 10 Ex. je € 1,40); Best.-Nr. 1725

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.

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