7.4.2024 »Lass mich dich spüren« – Thomas will es genau wissen

Fortsetzung aus Heft 1/2024:

Johannes 20,24–31

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema

Mit diesem Happy End könnte das Evangelium enden, wenn Thomas nicht ausgerechnet in diesem Moment unterwegs gewesen wäre! Thomas hatte offensichtlich nicht ganz so viel Angst wie die anderen. Er ist bereits wieder unter die Leute gegangen. Als er zurückkehrt und hört, dass Jesus da war, sagt er: »Ich kann’s nicht glauben!« Er will die Wunden von Jesus berühren. Die anderen haben Jesu Wunden »nur« gesehen. 

Die Kinder und der Text / das Thema

III Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Thomas-Bitte
Öffne mein Herz für das,
was du mir heute sagen willst;
damit ich neugierig bin und wach 
und mit dem Herzen dabei bin. 
Hilf mir. Ich kann es nicht allein. Amen.

Thomas-Segen
Alle deine Fragen, alle Unsicherheit 
und alle Zweifel
gehören zu deinem Glauben dazu.
Gott findet einen Weg, zu dir zu kommen 
– wie bei Thomas.
Er berührt dich, unsichtbar.
Gott glaubt an dich
und segnet dich! Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Mit den Händen sehen (Spiel)

Dieses Wahrnehmungs-Spiel bereitet die Erzählung vor. Ist bereits Vertrauen in der Gruppe gewachsen, können Kinder so die Berührung von Thomas »nachspielen« und üben, mit den Händen »zu sehen«.
Ein Kind ertastet mit verbundenen Augen die Hände eines anderen Kindes und versucht zu erkennen, wem die Hände gehören. »Versucht, mit den Händen zu sehen, wer das ist.« Die Kinder sollen ermutigt werden, sanft, vorsichtig und feinfühlig zu tasten. 
Als zusätzliche Hilfe kann das zu erratenden Kind einen »Piep« von sich geben (oder den Anfangsbuchstaben seines Vornamens oder sein Lieblingsessen nennen). 
Nach dem Spiel können Kinder auf die nachfolgenden Fragen reagieren: 

Manche Kinder fühlen sich wohler dabei, wenn sich alle vorher (und nachher) die Hände waschen. Ist kein Waschbecken vorhanden, kann das in einer Waschschüssel mit warmem Wasser geschehen (an Handtücher denken).
Alternative: Kuscheltiere, die in einem Bettbezug versteckt sind, durch Fühlen erkennen.

Drinnen oder draußen? (Spiel) 

In der Erzählung gibt es ein Drinnen und ein Draußen: Jesus ist bei den Jüngern drinnen, während Thomas draußen unterwegs ist.
Die Kinder verteilen sich im Raum und schließen die Augen (bzw. haben sie verbunden). Dann gehen sie vorsichtig etwas im Raum umher. Die Spielleitung tippt einem Kind auf die Schulter. Das öffnet die Augen und verlässt leise und unbemerkt den Raum. Wenn die Klangschale erklingt, öffnen alle die Augen und schauen, wer vor der Tür ist. 

Der besondere Tipp

Nicht zu fassen – Jesus lebt
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III. Erzählung

Mit Hand-Gesten, bei denen die Kinder mitmachen können.

Erzählung für Jüngere

jeweils von links nach rechts:

Ihr erinnert euch: Jesus hat mit seinen Freunden und Freundinnen gegessen und getrunken. Jesus wusste: Es ist ein besonderes Essen, denn es war das letzte Mal, dass er mit ihnen am Tisch sitzt. (Geste 1: Eine Hand ist der Teller, die andere greift daraus Essen und führt es zum Mund.)

Am nächsten Tag haben seine Freunde geweint. Viele Tränen!  (Geste 2: Mit Zeigefinger laut in die Handfläche der anderen Hand tippen und das Tropfen der Tränen hörbar machen.) 

Denn Jesus ist gestorben am Kreuz. Sie haben ihn in ein Höhlengrab gelegt. (Geste 3: Hände zu einer hohlen Kugel formen.) 


Dann war Feiertag. Am nächsten Tag klopft Maria Magdalena ganz aufgeregt an die Tür eines Hauses. (Geste 4: Mit einer Hand an die Handinnenfläche der anderen Hand klopfen.) 


In diesem Haus haben sich die Freunde von Jesus versteckt. Sie öffnen die Tür. Maria geht hinein und erzählt: »Das Grab ist leer! Jesus lebt!« (Geste 5: Hände zuerst zu einer hohlen Kugel formen, dann langsam öffnen und leere Handflächen zeigen.)

Die Freunde hören, was Maria sagt, aber sie schweigen. Es wird Abend. Da ist auf einmal Jesus in ihrem Haus. Er zeigt ihnen seine Hände und die Wunde an der Seite. (Geste 6: zunächst beide Handflächen zeigen, dann eine Hand auf einen Rippenbogen legen.) 

Die Freunde sind auf einmal richtig glücklich! Denn sie sehen mit eigenen Augen: Jesus lebt! Und plötzlich ist Jesus wieder weg. Da klopft es wieder an der Tür. (Geste 7: Mit einer Hand an die Handinnenfläche der anderen Hand klopfen.)

»Ich bin’s, Thomas!« Stimmt, Thomas gehört ja auch dazu. Er war unterwegs. Die Freunde erzählen Thomas, was sie erlebt haben: »Jesus war da!« Thomas schüttelt den Kopf. »Das glaube ich nicht. Erst wenn ich meine Hand in seine Hände legen kann, glaube ich, dass Jesus lebt.« (Geste 8: Mit den Fingern einer Hand die Handfläche der anderen Hand abtasten.

(Geste 9: Mit den Fingern fortlaufend mitzählen.) Ein Tag vergeht. Thomas wartet. Zwei Tage vergehen. Thomas wartet. Drei Tage vergehen. Thomas wartet immer noch. Vier Tage, fünf Tage, sechs Tage, sieben Tage vergehen, dann ist wieder Feiertag. Und acht Tage später sind alle zusammen. Auch Thomas. 

Da steht Jesus plötzlich wieder da, mitten im Haus. Er schaut Thomas an und sagt: »Du darfst deine Hände in meine Hände legen.« (Geste 10: Handflächen zeigen und anbieten.) 

»Ja, du darfst mich berühren, damit du glaubst!« (Geste 11: Langsam mit der einen Hand die Handfläche der anderen Hand berühren, abtasten, streicheln. Dann die Hände tauschen. Zeit lassen!) 

Thomas tastet die Hände von Jesus ab und fühlt die Wunden. Thomas ist überglücklich. Er spürt das Glück im ganzen Körper. Thomas sagt: »Mein Jesus!« (Geste 12: Zuerst Hände auf die Augen legen, dann aufs Herz.)

Dann sieht Jesus sich um und sagt: »Ihr glaubt an mich, weil ihr mich gesehen habt. Genauso glücklich werden die sein, die mich nicht sehen und trotzdem an mich glauben!«


Erzählung für Ältere

Da die Thomas-Geschichte eine Geschichte des Sehens und der Hände ist, soll sich dies auch in der Erzählweise wiederfinden: Der/die Erzähler*in interagiert mit der Handpuppe Charly (gespielt von einer anderen Person) und erzählt dabei die Thomas-Geschichte auch visuell als »One Paper Story« (Szenen werdeb per Hand auf einem großen Plakat gezeichnet oder auf einem Flipchart, Whiteboard oder Overheadprojektor mit entsprechenden Folien). 
Durch eine »One Paper Story« entsteht nach und nach ein Bild mit mehreren Elementen, das die Erzählung spannend, lebendig und einprägsam erzählt. 
Wichtig: Diese Erzählmethode lebt davon, dass die Kinder beim Entstehen der Bilder zuschauen, die Schritt für Schritt per Hand gezeichnet werden. Dadurch sind die Kinder in einer besonderen Weise »in der Geschichte«. Eine besondere künstlerische Begabung ist nicht erforderlich, da weder Qualität noch Schönheit der Bilder ausschlaggebend sind, sondern dass hier etwas live entsteht. (Das lässt sich sehr gut üben.)
Tipp: Wenn es hilft, können die Szenen zart mit Bleistift vorgezeichnt werden. 

Charly: Das kann doch gar nicht sein! Das glaube ich nicht!
Erzähler*in: Was denn?
Charly: Mein bester Freund, Emil, sagt, er hat die Flasche dreimal geflippt.
Erzähler*in: Ge-WAS?
Charly: So (macht den Bottle-Flip)
Auf Video-Plattformen nach »Bottle-Flip« suchen. Dort kann man sich ansehen, wie es funktioniert.
Erzähler*in: Aha. Und warum glaubst du das nicht? Sieht gar nicht so schwierig aus.
Charly: Ja, aber bei mir hat das einfach nicht geklappt. Emil sagt, er hat die Flasche dreimal geflippt und dreimal ist sie stehen geblieben!
Erzähler*in: Ach so.
Charly: Und das kann ich einfach nicht glauben.
Erzähler*in: Warum nicht?
Charly: Weil ich nicht dabei war.
Erzähler*in: Du meinst, es klappt nur, wenn du dabei ist?
Charly: Nein! Das meine ich nicht!
Erzähler*in: Was meinst du denn?
Charly: Ich glaube es nur, wenn ich es selbst gesehen habe.
Erzähler*in: Reicht es nicht, wenn Emil es gesehen hat und dir erzählt?
Charly: Nö.
Erzähler*in: Warum nicht?
Charly: Vielleicht schwindelt er mich an.
Erzähler*in: Warum sollte er?
Charly: Weil … hm … weil er will, dass ich denke, dass er das viel besser kann als ich.
Erzähler*in: Ist das denn wichtig?
Charly: Nein, aber ich will wissen, ob Emil die Wahrheit sagt.
Erzähler*in: Warum?
Charly: Weil wir Freunde sind. Und weil … weil …
Erzähler*in: Weil du wissen willst, ob du ihm vertrauen kannst!
Charly: Ja, genau! Danke. Du verstehst mich! 
Erzähler*in: Weißt du was? Du erinnerst mich an Thomas.
Charly: Wer ist Thomas?
Erzähler*in: Das ist einer der Freunde von Jesus. Du weißt doch: Jesus ist ja gestorben …
Charly: Ja, aber das glaube ich auch nur, wenn ich es sehe.
Erzähler*in: Okay, mal schauen … Vielleicht hilft es ein wenig, wenn ich es zeichne: Die ganze Geschichte von Jesus und Thomas.
Charly: Von Anfang an? Okay!
Erzähler*in: Ich fange da an, wo Jesus das letzte Mal mit seinen Freunden gegessen und getrunken hat. 
(Ab hier die »One Paper Story« malen. Bitte beim Schlussbild nachschauen, an welcher Stelle die nacheinander genannten Dinge gezeichnet werden und gerne das Zeichnen vorher ausprobieren.)

Jesus weiß, dass es ein besonderes Essen ist. Es ist das letzte Mal, dass er mit seinen Freunden am Tisch sitzt. 
(Brot und Kelch malen)
Am nächsten Tag weinen seine Freunde. Viele Tränen. 
(Tränen malen)
Denn Jesus ist gestorben. Am Kreuz.
(Kreuz malen)
Dann legen sie ihn in ein Höhlengrab 
(Grab malen; dabei die Öffnung so gestalten, dass sie nachher gut mit dem Stein »kombiniert« werden kann. )


und verschließen das Höhlengrab mit einem Stein. 
(Stein davor malen)
Dann ist ein Feiertag. 
(Kerze malen)
Deshalb sind alle zu Hause. 
(Tür malen)
Am nächsten Tag klopft es ganz aufgeregt an die Tür. Hinter dieser Tür haben sich die Freunde von Jesus versteckt. Sie haben die Tür abgeschlossen, denn sie haben Angst.
Es ist Maria Magdalena, die klopft. 
(»Strahlen« um die Tür malen.)

Sie darf hereinkommen. Und sie erzählt: »Ich war am Grab.
(Höhle mit offenem Eingang malen)
und das Grab war leer! Und dann habe ich ihn gesehen – Jesus lebt!«
Die Freunde hören, was Maria sagt. 
(Zehn Gesichter kreisförmig anordnen.)
Aber sie sagen nichts. Sie schauen sich einander nur an. Sie glauben Maria nicht, obwohl sie gerne glauben wollen, was sie erzählt.


Charly(unterbricht) Das verstehe ich! Gerade, wenn etwas so wichtig ist. Denn ob Jesus tot ist oder lebt, das ist sehr wichtig!
Erzähler*in: Das finden die Freunde auch. Es wird Abend, sie sind immer noch zuhause. Da steht auf einmal Jesus mitten unter ihnen.
(Jesus malen)

Er zeigt den Freunden seine Hände und die Wunde an der Seite.
Da sind die Freunde richtig glücklich! Jetzt glauben sie auch, dass Jesus lebt.
Und da ist Jesus auf einmal wieder weg.
(Jesus wegwischen bzw. mit weißem Papier abdecken)

Charly: Und wo ist dieser Thomas, von dem du gesprochen hast?
Erzähler*in: Thomas? Der ist nicht da. Er ist noch unterwegs. Aber schau mal, was jetzt passiert, denn es klopft wieder an die Tür. 
(Thomas in die Tür malen.)

»Macht auf! Ich bin’s, Thomas.«
Ja. Thomas ist am Morgen aus dem Haus gegangen. Die Freunde öffnen die Tür und erzählen ihm natürlich, was sie erlebt haben:
(Thomas vorne versetzt etwas größer in den Kreis der Jünger malen.)

»Jesus war da! Er hat uns seine Hände gezeigt. Er lebt!«
Thomas schüttelt den Kopf! »Das glaube ich nicht. Das habt ihr euch doch eingebildet. Aber wenn ihr den ganzen Tag hier drinsitzt, wundert mich das nicht. Dass Jesus lebt, glaube ich erst, wenn ich meine Hand in seine Hand legen kann.«
Ein Tag vergeht: 
(Strichliste malen; bei jedem genannten Tag einen Strich machen.)

Thomas wartet. Zwei Tage vergehen: Thomas wartet. Drei Tage vergehen: Thomas wartet immer noch. Vier, fünf, sechs Tage lang passiert gar nichts. Dann ist wieder Feiertag. 
(7. Strich malen)
Und dann, acht Tage später 
(8. Strich malen), ist Jesus plötzlich wieder da. 
(Strichliste wegwischen/überkleben, Jesus malen/Abdeckpapier entfernen) 
Und Jesus sagt: »Du darfst deine Hände in meine legen. Ja, du darfst mich berühren, damit du glaubst!« 
(Mit dem Zeigefinger an beide Hände von Jesus tippen.)

Thomas ist überglücklich. Er spürt das Glück im ganzen Körper. 


(Ausgeschnittenes/ausgestanztes Herz auf Thomas legen/anheften. Bei den nun folgenden Worten nach und nach auch auf Jesus und die Jünger je ein Herz legen; s. Schlussbild).
»Mein Jesus«, sagt Thomas glücklich. Dann sieht sich Jesus um und sagt: »Ihr glaubt an mich, weil ihr mich gesehen habt. Genauso glücklich werden die sein, die mich nicht sehen und trotzdem an mich glauben!«

Charly: Nicht sehen und trotzdem glauben? Wie geht das?
Erzähler*in: Naja, wie ist das mit deinem besten Freund?
Charly: Mit Emil?
Erzähler*in: Glaubst du, dass er das kann – mit dem Bottle-Flip?
Charly: Also: Wenn es einer kann, dann Emil!
Erzähler*in: Siehst du!
Charly: Ich sehe eben nicht … aber ich denke, ich glaube trotzdem …

Schlussbild

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Fortsetzung aus Heft 2024-1
Johannes 21,1-14

I. Grundgedanken

Zugänge für den Vorbereitungskursen
Zum Text / Zum Thema

Koph = Nadelöhr, Nun = Fisch, Gimel = 
Kamel. In der Geschichte vom reichen Jüngling (Lukas 18) sagt Jesus: »Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes kommt … (aber) was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich«. Der Fisch ist schon früh das Geheimzeichen für Jesus Christus (Ichtys). 

Die Botschaft der Zahl 153 lautet also: Jesus macht es möglich, was bei Menschen unmöglich ist. Alle können nun ins Reich Gottes kommen! Damit stehen die 153 Fische für die Gesamtheit der Menschen.

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Abendmahlsfeier 
(z. B. im Anschluss an die Erzählung)

In der Mitte stehen: Kerze, Brot (in Form eines Hefeteig-Fisches o. ä.), Traubensaft (oder Apfelsaft); alles mit einem Tuch abgedeckt.
Wenn wir gleich zusammen essen und trinken, dann ist das etwas Besonderes! Denn wir machen es so, wie Jesus das mit seinen Freunden gemacht hat. Und Jesus hat uns versprochen: Immer, wenn wir das tun, ist er bei uns. Gott lädt uns ein!
Kerze anzünden. Brot und Traubensaft aufdecken. Evtl. Lied: Wir sind eingeladen zum Leben (KuS 185, KKL 161, KG 205)
Jesus hat mit seinen Freunden oft zusammen gegessen und getrunken. Aber einmal war es etwas ganz Besonderes: Alle saßen am Tisch, Jesus war in der Mitte. Da nahm Jesus das Brot und sagte Gott dafür danke: »Danke, Gott, dass du uns alles gibst, was wir zum Leben brauchen. Du sorgst für uns.« 

Alle sagen gemeinsam: Danke, Gott!

Dann gab Jesus seinen Freunden das Brot. Er teilte es mit ihnen. Alle aßen davon. Und allen war klar: Es geht nicht darum, satt zu werden. Es geht darum, zu spüren und zu schmecken, dass gerade etwas Besonderes geschieht.
Brot wird ausgeteilt. »Bitte wartet mit dem Essen, bis alle etwas haben. Dann können wir gemeinsam essen.«
Und Jesus sagte: »So wie ich dieses Brot mit euch teile, so teile ich alles mit euch – auch mein Leben. Immer, wenn ihr dieses Brot esst, schmeckt ihr, wie sehr Gott euch liebhat. Erinnert euch immer daran!« 
Jetzt essen wir gemeinsam das Brot.
Dann nahm Jesus den Kelch und sagte Gott auch dafür danke: »Danke, Gott, dass du uns alles gibst, was unser Leben schön macht.« 

Alle sagen gemeinsam: Danke, Gott!

Dann gab er seinen Freunden den Kelch. Er teilte den Kelch mit ihnen. Alle tranken davon. Und allen war klar: Es geschieht gerade etwas Besonderes.
Jedes Kind bekommt in seinen Becher Saft eingegossen. »Bitte wartet mit dem Trinken, bis alle etwas haben. Wir trinken gleich gemeinsam.«
Und Jesus sagte: »Wenn ihr davon trinkt, sind wir miteinander verbunden und mit Gott. Spürt ihr das?«
Wir trinken gemeinsam.
Und Jesus sagte: »Feiert das Abendmahl immer wieder, so wie ich heute mit euch. Und ich bin bei euch, an allen Tagen.«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Gemeinsam essen

Diese Geschichte kann nur angemessen erzählt und erlebt werden (s. »III. Erzählungen«, Seite 143f), wenn es auch ein gemeinsames Essen gibt. Dazu eignen sich beispielsweise Fische/ein großer Fisch aus Hefeteig gebacken oder Ausstechplätzchen in Fischform oder getoastetem Brot, aus dem Fische ausgestochen werden. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, ein Lagerfeuer zu machen und die Fische dort gemeinsam zu essen? Die Hefe-Fische können auch auf einem Leintuch ausgebreitet und im Gottesdienst vom Tuch genommen werden.

Überraschend anders (Spiel) 

Jesus fordert die Jünger heraus, mal auf der anderen, der »falschen« Seite zu fischen. Die Kinder können auch ausprobieren, wie es ist, Dinge anders zu tun:

Alternative: Ein Kind macht etwas vor, alle anderen machen das Gegenteil (z. B. auf dem linken bzw. rechten Bein hüpfen …)
Für beide Erzählungen wird Folgendes benötigt: 1 blaues Tuch; 1 braunes Tuch; 1 weiteres Tuch; 1 Boot (einfaches Holz- oder Spielzeugboot, das grob in die biblische Zeit passt; also kein Polizei-Schnellboot o. ä.). Das gemeinsame Essen kann am Ende der Erzählung einfach so oder bei der Abendmahlsfeier (s. »Liturgische Elemente«) stattfinden. Ideen dafür in Fischform s. »Gemeinsam essen«

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

(Blaues Tuch ausbreiten, braunes Tuch als Ufer danebenlegen. Unter dem weiteren Tuch abgedeckt den/die Fisch/e bereithalten.)
Das ist der See Tiberias.
(Blaues Tuch langsam glattstreichen. Das Boot in ruhigen, kreisenden Bewegungen darauf fahren lassen.)
Die ganze Nacht waren die Freunde von Jesus auf dem See Tiberias unterwegs. Auf dem Boot haben sie über alles geredet, was in den letzten Tagen passiert war: Jesus war gestorben. Dann, drei Tage später, war er wieder da. Er sagte zu ihnen: »Ich bin auferstanden.« 
Richtig kapiert haben die Freunde das nicht. Gestern Abend sind sie wieder fischen gegangen. Aber sie haben die ganze Nacht nichts gefangen. Jetzt geht bald die Sonne auf.
(Mit einer Handbewegung aufgehende Sonne andeuten. Boot langsam in Richtung Ufer bewegen.) 
Da sehen die Freunde jemanden am Ufer stehen. Der ruft ihnen zu: »Kinder, habt ihr nichts zu essen?« Die Jünger wundern sich. Sie antworten ihm: »Nein!« Der Mensch am Ufer sagt: »Werft die Netze noch einmal aus. Diesmal auf der rechten Seite.«
(Mit Hand auf die Bootsseite zeigen, auf der das Netz ausgworfen werden soll.)
»Auf der rechten Seite?«, wundern sich die Freunde. 
(Mit Hand über Kinn reiben, nachdenken.)
»Wir werfen die Netze nie auf dieser Seite aus.« Den Freunden kommt das verrückt vor, aber sie tun es.
(Auf der rechten Bootsseite beide Hände zu Fäusten ballen und alle Finger schnell spreizen; so das Werfen des Netzes andeuten.) 
Auf einmal ist das Netz voller Fische! 
(Mit Fingern über dem Wasser zappelnde Bewegungen machen, so die vielen Fische im Netz andeuten.)
Es ist so voll, dass sie es nicht aus dem Wasser ziehen können. 
(Mit beiden Händen kraftvoll am Netz ziehen, ohne es aus dem Wasser zu heben.)
Die Freunde wundern sich. Und einer von ihnen sagt: »Das ist Jesus!« 
(Auf den Menschen am Ufer zeigen.)
Als Petrus das hört, springt er ins Wasser und schwimmt so schnell er kann ans Ufer. 
(Kopfsprung ins Wasser andeuten, dann mit den Armen Schwimmbewegungen machen.)
Die anderen fahren mit dem Boot ans Ufer. Das volle Netz mit den Fischen ziehen sie hinter sich her. Sie steigen aus dem Boot. Am Ufer brennt ein Lagerfeuer. Es duftet herrlich nach Brot und gegrilltem Fisch. Hmm!
(Mit Hand Luft zufächeln, tief einatmen und genießerisch die Augen schließen.)
Die Freunde schauen Jesus an. Er sieht irgendwie anders aus. Da sagt Jesus: »Bringt von den Fischen, die ihr gefangen habt. Wir wollen gemeinsam frühstücken.« Und Petrus geht zum Boot, packt das Netz und zieht es mit einem Ruck aus dem Wasser ans Ufer.
(Netz mit beiden Händen ans Ufer ziehen.)
Die Freunde wundern sich. Mit den Augen erkennen sie Jesus nicht! 
(Mit Händen die Augen verdecken)
Aber ihr Herz weiß: Es ist Jesus! 
(Beide Hände aufs Herz legen.)
Jesus sagt: »Kommt und frühstückt mit mir. Ich habe mich so sehr auf euch gefreut!« 
(Mit Hand andeuten, Fische aus dem Netz zu holen und über dem Feuer zu grillen.)
Dann nimmt Jesus das Brot, teilt es und gibt es den Freunden. Ebenso auch den Fisch. Lecker!
(Tuch vom/von den abgedeckten Fisch/en nehmen und den Kindern austeilen oder von den Kinder »fischen« lassen, indem sie sich davon nehmen.)

Der besondere Tipp

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rechts:

Einfacher Bastelbogen schon für die Kleinsten

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Erzählung für Ältere

(Blaues Tuch ausbreiten, braunes Tuch als Ufer danebenlegen. Unter dem weiteren Tuch abgedeckt den/die Fisch/e bereithalten.)
Das ist der See Tiberias.
(Blaues Tuch langsam glattstreichen. Das Boot in ruhigen, kreisenden Bewegungen darauf fahren lassen.)
Die ganze Nacht waren die Freunde von Jesus auf dem See Tiberias unterwegs. Auf dem Boot haben sie sich unterhalten über alles, was sie in den letzten Tagen erlebt haben: Jesus war gestorben. Drei Tage später kam dann Maria zu ihnen und hat gesagt: »Jesus lebt, er ist auferstanden!« Am gleichen Abend haben sie selbst Jesus auch gesehen, denn er war zu ihnen gekommen. Und eine Woche später noch einmal. Danach hat Petrus gesagt: »Ich geh jetzt fischen.« Und dann ist er mit fünf anderen Freunden abends ins Boot gestiegen. Sie sind auf den See hinausgefahren, um zu fischen. Die ganze Nacht waren sie auf dem See. Jetzt geht bald die Sonne auf, doch sie haben nichts gefangen. Keinen einzigen Fisch!
(Mit einer Handbewegung aufgehende Sonne andeuten.)
Die Freunde fahren wieder ans Ufer. Sie sind müde, hungrig und enttäuscht. 
(Boot langsam in Richtung Ufer bewegen.) 
Da sehen sie im Licht der Dämmerung einen Menschen am Ufer.
(Ausschau halten und mit Finger zeigen)Da ruft der Mensch ihnen zu: »Kinder, habt ihr nichts zu essen?« 
(Hände wie Trichter um den Mund legen und Richtung Boot rufen.)
Die Jünger wundern sich: »Warum nennt er uns Kinder? Wer ist das?« Sie antworten: »Nein!« 
(Hände wie Trichter, s. o.)
Der Mensch am Ufer sagt: »Werft die Netze noch einmal aus. Dieses Mal auf der anderen Seite. Dann werdet ihr etwas fangen.«
(Mit Hand auf die Bootsseite zeigen, auf der das Netz ausgeworfen werden soll.) »Auf der rechten Seite?«, wundern sich die Freunde. 
(Mit Hand über Kinn reiben, nachdenken.)
»Wir werfen die Netze schon immer auf der linken Seite aus. Unser Leben lang. Denn die linke Seite ist doch die richtige Seite! Da können wir das Netz mit der rechten Hand besser wieder ins Boot ziehen. Und jetzt sollen wir das Netz auf der anderen, der falschen Seite auswerfen?«
(Kraftvolles Ziehen mit der rechten Hand andeuten: Netz über rechte Schulter ziehen, dass es hinter dem Rücken mit der linken Hand ins Boot gelegt werden kann. Diese klassische Bewegung beim Fischen mehrmals zeigen.)
Den Freunden kommt das verrückt vor. Aber sie tun es.
(Auf der rechten Bootsseite beide Hände zu Fäusten ballen und alle Finger schnell spreizen; so das Werfen des Netzes andeuten.) 
Auf einmal ist das Netz voller Fische! 
(Mit Fingern über dem Wasser zappelnde Bewegungen machen, so die vielen Fische im Netz andeuten.)
Es ist so voll, dass sie es nicht aus dem Wasser ziehen können. 
(Mit beiden Händen kraftvoll am Netz ziehen, ohne es aus dem Wasser zu heben.)
Die Freunde wundern sich. Und der beste Freund von Jesus sagt: »Es ist Jesus!« 
(Auf den Menschen am Ufer zeigen.)
Als Petrus das hört, springt er ins Wasser und schwimmt so schnell er kann ans Ufer. Er will unbedingt der Erste sein, der bei Jesus ankommt.
(Kopfsprung ins Wasser andeuten, dann mit den Armen Schwimmbewegungen machen.)
Die anderen steuern das Boot ans Ufer und ziehen das Netz hinter sich her. Sie steigen aus. Ein Feuer brennt und es duftet herrlich nach geröstetem Brot und gegrilltem Fisch. Das ist jetzt genau das Richtige! Hmm!
(Mit Hand Luft zufächeln, tief einatmen und genießerisch die Augen schließen.)
Die Freunde schauen den Mann an, der sich ans Feuer gesetzt hat. Er sieht anders aus, als sie Jesus in Erinnerung haben. Sie haben das Gefühl, dass sie Jesus noch nie im Leben gesehen haben – und doch schon ewig kennen.
(Hand mit etwas Abstand segnend über die Szene halten.)
Da sagt Jesus: »Bringt von den Fischen, die ihr gefangen habt. Lasst uns zusammen frühstücken!« 
Und Petrus geht zum Boot, packt das Netz und zieht es mit einem Ruck aus dem Wasser ans Ufer.
(Netz mit beiden Händen ans Ufer ziehen.)
153 fette Fische haben sie gefangen. 153! Ganz schön viel! Und obwohl es so viele sind, zerreißt das Netz nicht! 
Petrus sieht Jesus genau an und wundert sich, denn mit den Augen erkennt er Jesus nicht. 
(Mit Händen die Augen verdecken)
Aber sein Herz weiß: Es ist Jesus. 
Beide Hände aufs Herz legen.)
Den anderen geht es genauso. Keiner braucht zu fragen: »Wer bist du?« Denn sie wissen: Er ist es wirklich! Mit Gott ist alles möglich!
Jesus sagt: »Kommt und frühstückt mit mir! Ich habe mich sehr auf euch gefreut!« 
(Mit Hand andeuten, Fische aus dem Netz zu holen und über dem Feuer zu grillen.)
Da nimmt Jesus das Brot, teilt es und gibt es den Freunden. Ebenso auch den Fisch. Lecker!
(Tuch vom/von abgedeckten Fisch/en nehmen und den Kindern austeilen oder die Abendmahlsfeier anschließen; 
s. »Liturgische Elemente«.)

Johannes 21,1–14

Johannes 21,1–14

I. Vorüberlegungen

Außerdem spielt diese Geschichte nicht in der Umgebung von Jerusalem, sondern am See Genezareth. Es wird also vorausgesetzt, dass die Jünger wieder nach Galiläa zurückgekehrt sind, nachdem Jesus nicht mehr bei ihnen war. Darum ist man sich mehrheitlich einig, dass hier ein kirchlicher Redaktor am Werk war, der das 21. Kapitel an das Johannesevangelium angehängt hat. Dafür spricht auch, dass Petrus von Jesus das Hirtenamt übertragen wird. 

– Zum einen ist die Zahl 153 eine Dreieckszahl zur Basis 17. Das bedeutet, sie ist die Summe der Zahlen 1–17.
– Der Kirchenvater Hieronymus (5. Jh. n.Chr.) meinte, dass 153 die Zahl der damals bekannten Fischarten sei. Dies ist nicht nachweisbar. Trotzdem könnte der Gedanke dahinterstecken, dass es sich um die Fülle der gesamten Menschheit handelt.
(Zur Bedeutung der Zahl 153 siehe auch bei Sonntag, 14. April, »Zum Text / zum Thema«

II. Bausteine

Lieder

Als Jesus gestorben war (KuS 100, KKL 99);
Oster-Mutmach-Lied (KuS 130);
Wo einer dem andern neu vertraut (KuS 134);
Er ist das Brot, er ist der Wein (EG 228, KuS 270);
Wenn das Brot, das wir teilen 
(KuS 278, Wwdl 86);
Schalom chaverim 
(EG 434, KuS 520, KKL 386, KG 133);
Du, Gott, stützt mich 
(KuS 463, Wwdl 129, KKL 335)

Gebet 

Nach Psalm 121 (KuS 672)

Schlussgebet:

Lieber Gott,
manchmal geht es uns wie den Jüngern. 
Wir strengen uns an, und es gelingt nicht alles so, wie wir wollen. 
Das nimmt uns ganz schön viel Mut. 
Und wir fragen uns, ob wir uns noch einmal anstrengen sollen. 
Aber du machst uns Mut, nicht aufzugeben. 
Und du stärkst uns, wenn wir keine Lust und keine Kraft mehr haben. 
Schenke uns Menschen in unserer Nähe, 
die sich gegenseitig stärken.
Und stärke du alle Menschen, 
die sich für Frieden in unserer Welt einsetzen. 
Bestimmt sind sie auch oft mutlos. 
Darum lass uns das auch gemeinsam tun: im Kleinen Frieden schaffen unter 
den Menschen, die in unserer Nähe sind.
Amen.

III. Mitmachgeschichte

Zur Geschichte

Für die Geschichte kann ein »Lagerfeuer« mit roten, gelben und orangfarbenen Tüchern aufgebaut werden. Unter die Tücher wird eine Lampe gelegt.
Am Schluss der Geschichte stehen die Kinder am Lagerfeuer. Die Fischlis aus dem Glas werden verteilt und gegessen. Vorher können die Kinder schätzen, wie viele Fische es wohl sind und ihnen dann die Bedeutung der Zahl 153 erklären.
Ein Highlight wäre natürlich, an einem richtigen Lagerfeuer Stockbrot zu machen und um das Feuer herumzusitzen.
Material Geschichte: langes Seil; Fischernetz (kostet weniger als 10 €); verschließbares Glas mit 153 Fischlis; Stuhl für jedes Kind; wenn vorhanden langen, blauen Stoffstreifen;
Material »Lagerfeuer«: rote, gelbe und orangfarbene Chiffontücher; Taschenlampe; Jesuskerze; Teelicht für jedes Kind

Vorbereitung

Die Kinder werden eingeladen, mit ins Boot zu steigen für eine Fahrt über den See.

Hinführung zur Geschichte

Zunächst werden die Kinder auf das Thema »Boot« mit Fragen eingestimmt. Z. B. (bitte auswählen!):

Überleitung zur Geschichte

Auf einem Boot ist es gut, wenn man nicht allein ist. Da braucht es eine gute Gemeinschaft. Auf alle muss man sich verlassen können. Alle müssen mit anpacken. Alle geben einander Halt. 
(Seil in die Runde geben; alle halten sich daran fest.)
Wenn das Boot in einen Sturm gerät, kann dann niemand herausfallen. 
(Bewegungen wie bei einem Sturm; die Kinder bleiben durch das Seil miteinander verbunden.)
Heute sind wir auf einem Fischerboot. Darum haben wir auch ein Fischernetz dabei. 
(Fischernetz zeigen)
Und genau in dieser Situation sind in unserer Geschichte die Jünger Jesu …

Geschichte

Die Jünger sind nicht mehr in Jerusalem
Das Boot der Jünger ist auf dem See Genezareth unterwegs. Die Jünger sind von Jerusalem wieder zurückgekehrt in ihre Heimat, weil Jesus nicht mehr bei ihnen war. In Jerusalem wurde Jesus gekreuzigt und nun ist alles anders. Ja, Jesus ist ihnen noch begegnet: zuerst den Frauen und dann auch ihnen. Er hatte sie hinter der fest verschlossenen Tür gefunden, hinter der sie sich aus Angst versteckt hatten. Und Thomas durfte sogar in Jesu Wunden fassen. Da waren sie dann wieder voller Hoffnung … aber dann sind sie zurück an den See Genezareth, und der Alltag ist wieder eingekehrt. Jetzt wissen sie gar nicht so recht, wie es weitergehen soll. Ist jetzt alles vorbei, was mit Jesus angefangen hat? Ist alle Hoffnung doch zu Ende?
Wenigstens sind sie hier auch zusammen und nicht alleine. Es gehen ihnen noch so viele Gedanken durch den Kopf – die können sie so mit jemandem bereden. 
Und fischen – das können sie auch, denn vor ihrer Zeit mit Jesus waren sie ja Fischer.

Das Netz ist leer
Es ist ganz früh am Morgen. Die Sonne ist noch nicht aufgegangen. Das ist die beste Zeit zum Fischen. Wer das Netz voll haben möchte, der muss früh aufstehen. Die Jünger werfen ihr Netz aus. 
(Kind wirft Netz aus)
Und nun heißt es warten. Beim Fischen braucht man Geduld. 
(Miteinander warten; währenddessen überlegen, was die Jünger wohl geredet haben, aber leise, um die Fische nicht zu verscheuchen.)
Jetzt müsste das Netz voll sein. Die Jünger ziehen es heraus.
(Zwei Kinder ziehen Netz heraus) 
Die Jünger bekommen einen großen Schreck. Das Netz ist leer. Kein einziger Fisch ist darin. Was ist das denn? Das haben sie noch nie erlebt. Das ist eigentlich völlig unmöglich. Wie sollen sie das ihren Familien erklären? Sie brauchen den Fisch, um leben zu können. Die Jünger sind völlig ratlos. 
Langsam wird es hell. Jetzt brauchen sie es gar nicht erst noch einmal zu versuchen. Bei Tageslicht geht erst recht kein Fisch ins Netz. Enttäuscht fahren sie an Land.

Ein Fremder am Ufer
Als sie am Ufer ankommen, sehen sie dort einen Mann. 
(Jesuskerze außerhalb des Bootes aufstellen) Sie kennen ihn nicht. Und jetzt kommt er auch noch auf sie zu. Was er wohl will? 
(Erzähler*in nimmt Jesuskerze in die Hand.) 
»Kinder, habt ihr nicht etwas Fisch zu essen?«, fragt er sie. Ausgerechnet heute, wo sie nichts haben. Sie zeigen ihm das leere Netz. »Wir haben heute Nacht nichts gefangen. Es ist uns völlig rätselhaft.« – »Fahrt noch einmal auf den See hinaus«, sagt der Fremde zu ihnen, »und werft das Netz auf der rechten Bootsseite aus, dann werdet ihr etwas fangen.«
Was soll das denn? Hat dieser Mann überhaupt Ahnung vom Fischen? Macht er sich lustig über sie? Warum sollen sie ihm glauben? 
Aber irgendetwas an diesem Mann ist glaubwürdig. Ja, er wirkt sogar fürsorglich. Und so beschließen die Jünger, tatsächlich wieder auf den See hinauszufahren – gegen jeden Fischerverstand, gegen jede Erfahrung. Wenn das jemand sieht, wird er nicht schlecht über sie spotten: »Wie kann man denn so blöd sein?« Doch sie sind sich einig. Alle haben ein ganz unerwartetes Vertrauen zu diesem Mann. 

Es geht noch einmal hinaus
Und darum fahren sie noch einmal los mit ihrem Boot. Und wie der Mann es gesagt hat, werfen sie das Netz auf der rechten Seite in den See. 
(Kind wirft Netz auf der rechten Seite des Bootes aus.)
Sie merken sofort: Da tut sich was. Das Netz wird schwer und immer schwerer. 
(Fischli-Glas ins Netz legen.)
»Schaut mal, das ist unglaublich! Wo kommen die ganzen Fische her?«, ruft Petrus. Sie wollen das Netz aus dem Wasser ziehen, aber es geht nicht, es ist viel zu schwer. »Lasst uns an Land fahren und das Netz dort herausziehen«, schlägt Thomas vor. Gute Idee. Alle stimmen zu.

»Das ist Jesus!«
Plötzlich fällt es Johannes wie Schuppen von den Augen: »Mensch Petrus, der Mann am Ufer, das ist doch Jesus, und wir haben ihn nicht erkannt.« Jetzt erkennt Petrus ihn auch. Es ist Jesus. Und dann hält Petrus nichts mehr. Er zieht seinen Mantel bis zum Bauch hoch und bindet ihn fest. Dann springt er ins Wasser.
(»Wer mag Petrus spielen und aus dem Boot springen?«)
»Hey Petrus, was soll das?«, rufen die anderen Jünger. »Wir brauchen jede helfende Hand!« Zum Glück ist es nicht mehr weit. So schaffen sie es auch ohne Petrus, das Boot und das Netz mit den vielen Fischen sicher ans Ufer zu bringen. Dort steigen sie aus.
(Kinder steigen aus Boot)
Am Ufer steigt ihnen ein leckerer Geruch von Essen in die Nase. Kein Wunder … ein Feuer brennt und Fische braten darauf, auch frisches Brot liegt daneben. Die Jünger gehen zum Feuer. 
(Kinder gehen zum Lagerfeuer) 
Was könnte es jetzt Schöneres geben? Völlig ausgehungert sind sie. Schließlich haben sie die halbe Nacht gefischt und eben noch ein zweites Mal. Das hier ist, als ob ihnen jemand einfach nur Gutes tun und sie stärken will. Und jetzt erkennen sie ihn alle: Es ist Jesus!

Das gemeinsame Mahl
»Bringt doch noch ein paar von den Fischen, die ihr gefangen habt«, sagt Jesus. Das lässt sich Petrus nicht zweimal sagen. Sofort rennt er los und zieht das Netz ganz an Land. 
(Kind, das Petrus gespielt hat, geht zum Boot und zieht das Netz in Richtung Lagerfeuer.) Es ist voll von großen Fischen. Ein Wunder, dass das Netz nicht zerrissen ist! Petrus nimmt einige von den Fischen. 
(Petrus-Kind bringt in einem Schälchen 5 Fischlis.)
Als er zurückkommt, sagt Jesus: »Kommt, es gibt Frühstück.« 
Es ist ganz eigenartig: Keiner von den Jüngern fragt Jesus, ob er es wirklich ist. Sie brauchen gar nicht fragen. Sie sind sich ja ganz sicher, ihr Herz spürt es. Und als Jesus dann das Brot und danach den Fisch nimmt und ihnen austeilt, da gibt es keinen Zweifel mehr. Es ist tatsächlich Jesus. Als ob er sagen will: »Auch wenn ihr mich nicht mehr sehen könnt, braucht ihr keine Angst zu haben. Ich bin immer noch da. Meine Kraft ist noch da. Meine Fürsorge ist noch da. Meine Hoffnung ist noch da. Meine Liebe ist noch da. Ihr seid nicht allein, denn mein Licht begleitet euch.« 
(Alle Kinder bekommen ein Teelicht, das sie an der Jesuskerze anzünden.)
Und jetzt stärken auch wir uns 
(Fischlis teilen; weitere Gestaltungsideen können sich anschließen, s. u.)

IV. Ideen zur Vertiefung

Angelspiel ohne Magnet

Die Kinder angeln – mangels des Magneten allerdings ohne Erfolg. 
Dieses Spiel kann Gesprächsimpuls sein für Überlegungen wie:
Wie gehe ich mit Frustration/Enttäuschung um, wenn etwas nicht gelingt und ich trotz Anstrengung keinen Erfolg erlebe? 
Eventuell am Schluss jedem Kind einen Mutmachsegen zusprechen.

Gespräch

Im Gespräch kann man mit den Kindern überlegen:

Spiel: Obstkorb – mit Fischnamen

Die Kinder sitzen im Kreis und ziehen aus vorbereiteten Zetteln je einen. Darauf stehen Fischnamen (jeder Fisch sollte mindestens dreimal enthalten sein). Ein Kind geht in die Mitte und nennt einen Fischnamen. Die entsprechenden Kinder tauschen möglichst schnell die Plätze, während das Kind in der Mitte versucht, einen dieser Plätze zu ergattern. Jeweils das Kind, das keinen Platz hat, nennt die nächsten Fische. Bei dem Wort »Fischsuppe« müssen alle Kinder den Platz wechseln.

Fische basteln

Hierfür gibt es im Internet jede Menge Ideen und Vorschläge für jedes Alter.

Der besondere Tipp

Knautschsamt-Rundtücher-Set XXL
Fünf verschiedene Farben

Für unterschiedliche Anlässe; mit schimmernden Farben.
Alle Tücher können auch einzeln bestellt werden.

5er-Set: € 63,00; Best.-Nr. S1580
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rot: € 13,90; Best.-Nr. 1456
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creme: € 13,90; Best.-Nr. 1556

Das Leben des Mose
Escape-Room-Spiel zur Bibel

Das Leben des biblischen Mose durch Knobeln und Raten kennenlernen und dem Volk Israel beim Auszug aus Ägypten helfen …
Das Spiel kann beliebig oft gespielt werden, weil das hierfür notwendige Verbrauchsmaterial (ohne zusätzliche Kosten) heruntergeladen und ausgedruckt wird. 
Für Kinder ab 8 Jahren.

€ 17,00; Best.-Nr. 2161

Nylontücher-Set

Tücherset mit sechs luftig-leichten, transparenten und pflegeleichten Tüchern aus 100 % Nylon in folgenden Farben:
gelb, orange, violett, rot, grün, blau; Maße: 68 x 68 cm.
€ 15,00; Best.-Nr. 1128

junge-gemeinde.de

Kommt und schmeckt

Johannes 21,1–14

I. Vorüberlegungen

Zur Planung des Kindergottesdienstes

Der Entwurf sieht ausschließlich ein gemeinsames Brot-Teilen vor. 
Denkbar ist aber auch, an diesem Sonntag in der Kinderkirche Abendmahl zu feiern. Wie das geschehen kann, ist je nach Landeskirche unterschiedlich und muss im Vorfeld mit dem zuständigen Pfarramt geklärt werden.
Das Bibeltheater erfordert Vorüberlegungen zu Kulisse, Kostümen und Requisiten.

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Viele Kinder haben in der Kinderkirche, bei Konfi 3 oder bei Familiengottesdiensten bereits Abendmahl gefeiert. Sie kennen das dabei entstehende Gemeinschaftsgefühl und können nachempfinden, was die Jünger bei der nachösterlichen Feier mit Jesus fühlen. Durch das gemeinsame Teilen des Brotes werden sie hineingenommen in die Geschichte und erleben, dass Jesus – wenn wir feiern – auch bei uns ist, obwohl wir ihn nicht sehen können.

II. Bausteine

Kreative Umsetzung der Geschichte als Bibeltheater

Anspiel für fünf Personen sowie Einbeziehung der Kinder am Ende des Stücks.
Materialien: Requisiten und Kostüme fürs Bibeltheater; (Fladen-)Brot; Kekse in Fischform; Zitronenwasser (Leitungswasser, in das einige Zitronenscheiben gelegt wurden); Servietten; Trinkbecher 
Ums Lagerfeuer sitzen die vier Jünger Simon Petrus, Thomas, Nathanael und Johannes. Alle sind in ihre eigenen Gedanken versunken.

Thomas: Wie geht’s denn jetzt eigentlich weiter? 
Nathanael: Was meinst du, Thomas?
Thomas: Na, was wird aus uns? Jesus ist auferstanden und …
Johannes: (lacht) Das glaubst also inzwischen sogar du?
Petrus: (lacht ebenfalls) Er hat ja auch lange genug gezweifelt.
Thomas: Ja, ja, ich weiß schon. Aber wie konnte ich auch wissen, dass Jesus tatsächlich zu euch gekommen war, als ich gerade nicht dabei sein konnte. Als ich ihn dann mit eigenen Augen gesehen hab, war es auch mir klar: Jesus lebt! Er hat tatsächlich sein Versprechen wahrgemacht und hat den Tod besiegt.
Johannes: Ich kann es noch immer kaum fassen! Könnte die ganze Zeit grinsen vor Freude. Geht’s dir nicht genauso?
Thomas: Doch, schon, aber … ist denn jetzt alles wieder beim Alten? Seit der Begegnung neulich hab ich Jesus nicht wiedergesehen. Und ich frag mich, wie es weitergehen wird: Wird Jesus auch jetzt, nach der Auferstehung, wieder mit uns durch die Gegend ziehen und von Gott erzählen? Oder gehen wir alleine los? Oder … sollen wir womöglich wieder als Fischer arbeiten?
Johannes: Also, äh … gute Frage. Was meinst du denn, Petrus?
Petrus: Ich war ja immer gerne Fischer. Ich kann mir schon vorstellen, mit euch wieder Fische zu fangen und sie auf dem Markt zu verkaufen.
Nathanael: Und was wird dann aus den Menschen, die an Jesus glauben? Wer kümmert sich dann um sie?
Johannes: Vielleicht … also …
Thomas: Alles klar! Wir brauchen den Rat von Jesus!
Petrus: Recht hast du. Aber bis dahin will ich auf keinen Fall tatenlos rumsitzen. Dann kann ich auch rausfahren auf den See. Und beim Fischen kann ich ohnehin besser nachdenken. Inzwischen ist es auch dunkel genug, damit die Fische sich überhaupt fangen lassen. Ich geh los. Wer kommt mit?
Thomas: Ich bin dabei. Was ist mit euch, Johannes, Nathanael?
Johannes: Ich komm auch mit.
Nathanael: Ich natürlich auch.

Die vier setzen sich in ein »Boot« und werfen das Netz aus. Einige Zeit vergeht. Ab und zu schaut einer ins Netz und schüttelt den Kopf.

Nathanael: Das gibt’s doch gar nicht. Bis jetzt ist kein einziger Fisch ins Netz geschwommen. Wo verstecken die sich nur?
Johannes: Ich kann’s mir auch nicht erklären. Aber wir haben’s lange genug versucht. Die Sonne geht schon auf. Wir sollten zurückfahren.
Thomas: Ohne einen einzigen Fisch? Das gab’s ja noch nie.
Petrus: Stimmt schon, Thomas. Aber jetzt ist es zu hell. Heute fangen wir nichts mehr.
Die Jünger holen das Netz ein, fahren an Land und steigen aus.
Petrus: So ein Ärger. Nichts gefangen.
Thomas: Wenn wir wenigstens ein paar Fische auf dem Markt verkaufen könnten …
Nathanael: Meine Frau wartet sicher auch schon und hofft auf die Fische zum Mittagessen.

Jesus geht auf die Jünger zu.

Jesus: Ihr seht unglücklich aus. Habt ihr nichts zu essen? 
Petrus: Nein, es ist ein Jammer. Keinen einzigen Fisch haben wir gefangen!
Jesus: Fahrt noch einmal auf den See und werft noch einmal das Netz aus. Dann fangt ihr bestimmt etwas.
Nathanael: (leise zu Thomas) Das kann auch nur einer sagen, der keine Ahnung vom Fischen hat. Weiß doch jedes Kind, dass man nur nachts Fische fängt.
Thomas: (leise zu Nathanael) Genau, das bringt doch nichts.
Petrus: (laut zu Jesus) Gut, wir fahren nochmal raus.
Thomas: (leise zu Nathanael) Ich hör wohl nicht recht. Ausgerechnet der erfahrenste Fischer unter uns folgt diesem unsinnigen Rat? Was ist denn mit Petrus los?
Petrus: (zu seinen Freunden) Kommt, Männer, wir wagen es! 
Johannes: Wir sind müde, Petrus. Die ganze Nacht waren wir draußen auf dem See und haben nichts gefangen. Lass uns nach Hause gehen und ein paar Stunden schlafen. Heute Abend versuchen wir es wieder.
Petrus: Ich hab das Gefühl, wir sollten es jetzt noch einmal versuchen. Kommt, Freunde!

Murrend ziehen die Jünger das Netz ins Boot, fahren nochmal hinaus, werfen es wieder aus und setzen sich. Dann schaut der erste ins Netz.

Thomas: Unglaublich! Da tut sich was!

Alle Jünger stürzen an die Reling und schauen ins Netz.

Nathanael: Fische!
Johannes: Überall Fische!
Petrus: Von allen Seiten kommen sie. Das müssen Hunderte sein!
Nathanael: So viele wie nie zuvor in einer Nacht!
Thomas: Keine Ahnung, wie wir das Netz an Land ziehen sollen! Es ist total schwer!
Johannes: (zu Petrus) Der Mann am Ufer … der uns einen guten Fang vorhergesagt hat … das war kein Fremder … das war … Jesus!
Petrus: Jesus? Ich … Ich muss … 

Petrus zieht seine Jacke aus, springt in den See und schwimmt Jesus entgegen. Jesus steht mit dem Rücken zu ihm am Ufer am Feuer. Darauf liegen Fisch und Brot. Petrus schleicht von hinten an Jesus heran und schaut ihn genau an.
Die anderen kommen mit dem Boot und ziehen das Netz mit Fischen an Land.

Jesus: Bringt einige von den Fischen, die ihr gefangen habt und lasst uns miteinander essen.

Die Jünger ziehen einige Fische aus dem Netz. Auch Petrus hilft mit. Sie setzen sich. Und Jesus teilt Brot und Fische mit ihnen und sitzt bei ihnen. Die Jünger schauen Jesus mit großen Augen an.

Johannes: (leise zu Petrus) Jetzt wird alles gut. Jesus ist für uns da, wie er es versprochen hat.

Petrus nickt zustimmend.
Die Kinder werden dann eingeladen, sich dazuzusetzen. Wenn alle um »Jesus« und das »Feuer« sitzen, gemeinsam singen: 
Miteinender essen (KuS 588,1-2). 
Dann geben sich die Kinder gegenseitig vom Brot und essen. Wer mag, kann auch Kekse in Fischform und Zitronenwasser bereithalten. (Servietten und Becher machen das Brotteilen zum Festessen.)

III. Gestaltungsvorschlag für den Gottesdienst

Begrüßung und Eingangswort

Wie schön, dass ihr da seid!
Wir feiern miteinander Kinderkirche, 
und mit uns feiert Gott,
der Vater, der uns alles gibt, 
was wir zum Leben brauchen,
und der Sohn, 
der gestorben und auferstanden ist,
und der Heilige Geist, 
der bei uns ist, wenn wir feiern. 
Amen. 

Lied

Zu Ostern in Jerusalem 
(KuS 128,1, KKL 109, KG 74)

Gebet

Gott, wir freuen uns: Endlich ist Ostern!
Wir suchen Osternestchen und gefärbte Eier.
Wir finden Osterhasen aus Schokolade und gebackene Osterlämmer.
Alles schmeckt so gut und sieht so schön aus.
Erinnere uns daran, 
was Ostern mit dir zu tun hat.
Sei bei uns, wenn wir feiern, 
dass Jesus den Tod besiegt hat.
Und lass uns spüren, 
dass er auch heute noch für uns da ist.
Amen.

Lied

Sanna, Sannanina (KuS 129)

Bibeltheater und gemeinsames Brotteilen

Siehe »Kreative Umsetzung der Geschichte«, Seite 228.

Lied (mit Bewegungen)

Lasst uns miteinander 
(KuS 584, KKL 163, KG 189)

Gebet und Vaterunser

Gott, du bist immer bei uns:
wenn wir traurig sind und nicht weiterwissen,
wenn wir ratlos sind und nachdenken,
und wenn wir uns freuen und feiern.
Bitte lass alle Menschen spüren, 
dass du für sie da sein willst:
Lass die Traurigen erleben, 
dass sie nicht alleine sind, 
sondern dass es Menschen gibt, 
die ihnen zuhören und sie trösten wollen.
Hilf denen, die keine Ahnung haben, 
wie es weitergehen soll, 
dass sie Menschen treffen, 
die gemeinsam mit ihnen nach Lösungen und Wegen suchen.
Schenk den Fröhlichen ein Lachen, 
das andere ansteckt, 
damit alle sich eingeladen fühlen, mitzufeiern.
Und höre uns, wenn wir beten, 
wie schon Jesus selbst gebetet hat:
Vater unser im Himmel …

Segenslied (mit Bewegungen)

Halte zu mir, guter Gott 
(KuS 456,1-2, Wwdl 49, KKL 328, KG 8)
Halte zu mir, guter Gott
(Arme vor Oberkörper »schützend« kreuzen),
heut den ganzen Tag
(Hände umeinander herumrollen).
Halt die Hände über mich
(Hände wie Dach über den Kopf halten),
was auch kommen mag
(Arme an Körper schmiegen; Unterarme nach außen abwinkeln).
Du bist jederzeit bei mir
(Hände umeinander herumrollen).
Wo ich geh und steh
(auf der Stelle gehen, stehenbleiben),
spür ich, wenn ich leise bin
(Zeigefinger vor den Mund legen),
dich in meiner Näh
(Arme vor Oberkörper kreuzen).

Der besondere Tipp

Wir feiern unseren Glauben

Generationen-verbindende Gottesdienstentwürfe

Die praxiserprobten Gottesdienst-Vorschläge möchten Jung und Alt und Familien in jedweder Zusammensetzung einladen, miteinander zu feiern. Die Menschen stehen im Mittelpunkt und können singen, aktiv werden, zuhören. Mit …

  • Schritt-für-Schritt-Anleitungen der kindgerechten Liturgie;
  • kreativen Ideen für den Bereich Verkündigung;
  • zahlreichen Liedern samt Noten und Liedvorschlägen;
  • interaktiven Vorschlägen für alle;
  • Impulsen und Anspielen.

€ 21,00; Best.-Nr. 2167

junge-gemeinde.de

Markus 16,1–9

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Für Kinder ist es spannend, sich in die Frauen hineinzuversetzen und zu entdecken, was in ihnen vorgeht. Vielleicht entdecken sie dabei auch Themen, die ihnen Angst machen.

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Oster-Fürbittgebet

Lieber Gott,
manchmal haben wir Angst.
Manchmal rutscht uns auch das Herz in die Hose.
Mit wackeligen Beinen tappen wir im Dunkeln.
Aber du siehst uns. Du bist bei uns.
Alle: Deine Liebe ist stärker als der Tod. 
Lieber Gott, es gibt Menschen, die ich vermisse.
Sie sind nicht mehr da. Sie fehlen mir.
Und ich habe Angst davor, 
Menschen zu verlieren, die ich liebe.
Alle Menschen, 
die, die leben, und die, die gestorben sind, 
sind bei dir in Sicherheit und geborgen.
Alle: Deine Liebe ist stärker als der Tod.
Wir bitten dich: Begegne uns.
Lass uns spüren, dass deine Liebe stärker ist als der Tod. 
Und stärker als unsere Angst, stärker als alles!
Und hilf uns, damit wir anderen helfen. 
Dass wir sie trösten.
Und dass sie durch uns erfahren:
Alle: Deine Liebe ist stärker als der Tod.

Segen

Zwei Kinder stehen / zwei Teamer knien sich gegenüber und bilden mit ausgestreckten Armen eine kleine/niedrige Tür. Sie symbollisiert den Ausgang der Grabeshöhle. Alle Kinder gehen oder kriechen einzeln durch diese Tür. Dabei müssen sie sich ducken. 
»Wenn ihr durchgegangen seid, bleibt ihr stehen, richtet euch auf und fühlt, wie groß ihr seid!« Dann bekommt jedes Kind den Ostersegen zugesprochen:
»Jesus ist auferstanden! 
Er ist wirklich auferstanden! 
Er segnet dich – und geht mit dir ins Leben.«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Phantasiereise (vor der Erzählung)

Bei einer Phantasiereise können sich Kinder in Ruhe in der Höhle »umschauen«, mit einer Kerze, die auch Licht in die dunklen Ecken bringt. Dabei wird die Höhle als sicherer und wunderbarer Ort erlebt. So bekommen sie ein inneres Bild von dem Ort, an dem die Geschichte spielt:
Die Phantasiereise können Sie kostenfrei downloaden

Grabeshöhle aus Schuhkarton

(für die Erzählung; s. hierzu Bild »Zur ganzen Reihe«)
Dazu wird ein Schuhkarton zur Grabeshöhle gestaltet (s. Seite 85 sowie »Erzählung für Jüngere«, Seite 91). Mit Steinen, Bauschaum, grauer Sprühfarbe und einem Messer lässt sich sehr effektvoll ein Felsengrab in Miniatur nachbauen. Zusammen mit Holzkegelfiguren kann dann die Geschichte nachgespielt werden.

Schuhkarton gestalten

Im Anschluss können die Kinder selbst Schuhkartons gestalten und mit Steinen zur Höhle werden lassen (ohne Bauschaum, evtl. mit Pappmaché). Vielleicht wollen die Kinder weitere Naturmaterialien verwenden oder die Steine anmalen, die in die Höhle kommen? Was gehört für sie außerdem hinein?

Der besondere Tipp

Mein Mitmachbuch zu Ostern
Minibüchlein

Es erzählt kindgerecht die biblische Ostergeschichte, enthält Kreativideen vor und zum Osterfest sowie ein Rezept vom »kleinen Engel«.

€ 1,80 (ab 25 Ex. je € 1,75; ab 50 Ex. je € 1,70); 

Best.-Nr. 2164

junge-gemeinde.de

Holzkegel-Figuren: groß, mittel, klein
und in XXL – aus Buchenholz

Je nach Größe des Schuhkartons gibt es die passenden Holzkegel-Figuren dazu:

groß: 10 cm, 10-er Beutel
€ 12,90; Best.-Nr. 1208

mittel: 7 cm, 10-er Beutel
€ 9,90; Best.-Nr. 472

klein: 5 cm, 10-er-Beutel
€ 5,90; Best.-Nr. 471

XXL: 16,5 cm,
€ 4,90; Best.-Nr. 1454

Die Kegel bieten viele Möglichkeiten der Visualisierung und können unterschiedlich gestaltet werden (z. B. bemalen, kleine Stoffe umhängen).

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Ostern im Schuhkarton

Material: Grabeshöhle aus Schuhkarton (s. »Kreative Umsetzung«, Seite 90); Kegelfiguren (Frauen Kopftücher/Engel Umhang umbinden); kleines, weißes Tuch; großes, schwarzes Tuch; Baumwolltasche; Duftöl. 
• (Die Kegelfiguren zur Grabeshöhle = Schuhkarton führen. Jesus, im weißen Tuch eingewickelt, besonders behutsam in der Handfläche tragen und durch den Eingang ins Grab legen.)
Es war an einem Freitagabend: Viele Menschen sind unterwegs. Sie sehen traurig aus. Sie gehen zu den Felsen vor der Stadt. Dort sind Höhlen. Sie sind mit großen Steinen verschlossen. Aber eine Höhle ist offen. Dorthin tragen sie jemanden. Der ist in ein weißes Tuch gewickelt. Und viele weinen. Vor allem drei Frauen: Maria, die andere Maria und Salome. Der, den sie in die Höhle legen, heißt Jesus. Jesus ist gestorben. Sie haben viel mit Jesus erlebt. Er war ihr bester Freund. Dann verschließen die Leute den Eingang der Höhle mit einem großen Stein. Es ist ein Felsengrab. Die Sonne geht unter, es wird dunkel. Dann beginnt der Ruhetag. Und auch in der Höhle ist es ganz still.
• (Den Schuhkarton mit einem schwarzen Tuch abdecken. Alle Kegelfiguren in einer Baumwolltasche verwahren.) 
Es wird Nacht, dann wieder Tag. Es ist der Ruhetag. An diesem Tag sind alle zuhause. Dann wird es wieder Nacht. 
•(Die 3 Frauen aus der Tasche holen; auch das Duftöl.)
Als morgens die Sonne aufgeht, kommen Maria, eine andere Maria und Salome wieder zum Grab. Sie haben kostbares Öl dabei, das wunderbar duftet. Sie wollen sich von Jesus verabschieden. Wollen ihm noch einmal etwas Gutes tun und ihn mit dem kostbaren Öl einreiben. Um zu zeigen: Du bist ein wertvoller Mensch. Wir denken an dich. Du fehlst uns. (Kinder riechen lassen)
Auf dem Weg zum Grab unterhalten sie sich: »Die haben doch die Höhle mit einem großen Stein verschlossen!« – »Wie sollen wir hineinkommen?« –»Vielleicht hilft uns ja jemand, den Stein wegzurollen.«
Als sie zum Grab kommen, bleiben sie plötzlich stehen. 
• (Das schwarze Tuch zusammen mit Jesus und dem Stein wegnehmen; wenn möglich so, dass Jesus und der Stein nicht zu sehen sind.)
Der Stein ist weg. Der Eingang in die Höhle ist frei. Darum sind sie ganz aufgeregt:»Der Stein ist ja weg! Wer war das?« – »Kommt mit in die Höhle! Vielleicht ist da noch jemand.«
• (Kegelfiguren durch den Eingang in die Höhle gehen lassen.)
Sie gehen in das Grab und erschrecken:
»Jesus ist nicht mehr da!« – »Wer hat ihn weggenommen? Wer tut so was?« – »Das ist ja furchtbar!«
Sie weinen noch mehr als an dem Tag, als Jesus gestorben ist. Warum ist Jesus nicht mehr da?
• (Kegelfigur mit weißem Umhang danebenstellen.)
Die Frauen bekommen einen Riesenschreck. Denn plötzlich steht jemand neben ihnen. Sie können ihn nicht richtig erkennen. Vielleicht haben sie noch Tränen in den Augen. Oder ihre Augen haben sich noch nicht an das wenige Licht in der Höhle gewöhnt. Er redet mit ihnen:
»Habt keine Angst! Ich weiß, wen ihr sucht. Ihr sucht Jesus. Ja, er ist gestorben. Und hier lag er. Aber hier ist er nicht mehr. Denn er ist auferstanden. Er ist nicht mehr tot. Er lebt! Ihr werdet ihn bald sehen. Geht und erzählt seinen Freunden davon!«
Die Frauen hören, was der Mann sagt. Oder ist es ein Engel? Sie gehen schnell aus der Höhle: »Kannst du das glauben?« – »Nein, ich bin immer noch so traurig!« – »Ich habe Jesus nicht gesehen! Ich kann das nicht glauben.« – »Wenn wir es noch nicht mal glauben können, wie können wir dann den anderen davon erzählen?« – »Das ist alles zu viel für mich!« – »Mir macht das Angst!«
»Ich will hier weg!« – »Ich auch …«
Sie wollen schnell weg von hier. Sie wissen nicht, was sie glauben sollen. Sie hauen ab. So schnell sie können. Und sie trauen sich nicht, jemandem davon zu erzählen. Sie brauchen Zeit, um über alles nachzudenken. Sie brauchen Zeit, um zu verstehen, dass Jesus nicht mehr tot ist, sondern lebt. Sie erinnern sich an das, was der Engel gesagt hat: »Ihr werdet ihn bald sehen!«

Erzählung für Ältere

Maria sucht ihren besten Freund

Material: 2 Handpuppen (z. B. Ameise und Maulwurf); 1 Schmetterling (z B. Plüschfigur oder »Folkmanis Schwalbenschwanz«, 
Art. 20291).

Maulwurf: Wo bist du? Wo nur? Mein Kumpel! Mein Freund! Wo versteckst du dich? Komm raus! Ich will mit dir spielen! Du weißt doch, ich bin ein Maulwurf und habe schlechte Augen! Wo bist du? *hm hm hm hm heul* 
Ameise: Aber Maria, warum bist du denn so traurig?
Maulwurf: Gestern war er noch da! Jetzt ist er weg!
Ameise: Wen suchst du denn?
Maulwurf: Ich suche Rafael, die Raupe!
Ameise: Rafael Raupe?!
Maulwurf: Genau, die Raupe und ich – wir sind beste Freunde! Wir haben Verstecken gespielt!
Ameise: Und jetzt ist er auf einmal nicht mehr da?
Maulwurf: Genau, und das tut mir weh! Denn ich vermisse ihn!
Ameise: Weißt du was? Ich kenne jemanden, dem ging es ganz genauso wie dir!
Maulwurf: Genauso wie mir? Wem denn?
Ameise: Maria!
Maulwurf: Maria? Das bin doch ich!
Ameise: Ich meine eine andere Maria – und noch eine Maria und Salome! Jesus war ihr bester Freund. Und dann ist Jesus gestorben.
Maulwurf: Voll doof, wenn jemand stirbt.
Ameise: Und Maria wollte morgens zu Jesus. Die Gräber damals waren nämlich wie Höhlen. Und in so eine Höhle haben sie Jesus hineingelegt und dann einen großen, schweren Stein vor den Eingang gewälzt.
Maulwurf: Das heißt: Niemand kann rein oder raus.
Ameise: Genau! Seltsam ist nur: Als zwei Tage später Maria und die andere Maria und Salome wieder zum Grab kommen, sehen sie, dass der Stein weg ist und das Grab leer. Jesus ist nicht mehr da. Dafür ganz viel Licht. Und es duftet nach Frühling, nach frischen Blumen, warmem Wind, nach Sonnenstrahlen.
Maulwurf: Aber wo ist Jesus?
Ameise: Das haben die sich auch gefragt. Sie wollten ihn ja noch mit dem Öl einreiben.
Maulwurf: Wie kann der denn einfach so weg sein? Das ist ja wie bei meinem Freund Rafael … Ich kann verstehen, dass Maria sehr traurig ist, weil Jesus nicht mehr da ist.
Ameise: Und plötzlich steht neben ihnen ein Engel …
Maulwurf: So ein richtiger Engel? Mit Flügeln und so?
Ameise: Sie haben noch Tränen in den Augen und erkennen es nicht genau. Aber sie hören, was er sagt. Er sagt: »Ihr sucht Jesus, der gestorben ist. Er ist nicht hier. Er ist auferstanden!«
Maulwurf: Auf-er… was? Aufgestanden?
Ameise: Auf-er-standen. Das heißt: Er war tot – mausetot – und ist jetzt wieder lebendig – quicklebendig!
Maulwurf: Und dann ist er auf-ge-standen, oder?
Ameise: Ja, so kann man es sagen. Und der Engel sagt: »Ihr werdet ihn bald sehen. Geht zu seinen Freunden und erzählt ihnen, dass er auferstanden ist!«
Maulwurf: Moment! Jesus ist nicht mehr da. Und die sollen einfach glauben, dass er lebt, ohne ihn gesehen zu haben?
Ameise: Maria und Maria und Salome können es zuerst auch nicht glauben. Ihnen rutscht das Herz in die Hose.
Maulwurf: Da gehört es aber nicht hin!
Ameise: Das sagt man doch nur so! Die haben Angst und hauen ab. So schnell sie können, laufen sie nach Hause und erzählen niemandem etwas davon. 
Maulwurf: Das kann ich gut verstehen. Ich würde mich auch erstmal verkriechen und über alles nachdenken.
Ameise: Ein paar Tage später haben sie ihn wirklich gesehen. Anders als sie ihn sich vorgestellt haben. Irgendwie … neu! 
Maulwurf: Gott sei Dank! Dann wissen sie jetzt wenigstens, dass Jesus wirklich aufgestanden ist!
Ameise: Auf-er-standen. Schau mal!
Maulwurf: Ist das ein Engel? Ich bin ein Maulwurf, meine Augen sind nicht so gut …
Ameise: Das ist ein Schmetterling!
Maulwurf: Wow, ist der schön! Vielleicht weiß er, was mit meinem Freund Rafael passiert ist. Von da oben hat er doch bestimmt den Überblick!
Ameise: Weißt du was? Ich glaube, ich weiß es! Kann es sein, dass sich dein Rafael verwandelt hat? Von einer Raupe in einen …
Maulwurf: In einen wunderschönen Schmetterling! Rafael! Gott sei Dank! Du lebst! Und kannst sogar fliegen! Das ist ja unglaublich, oder?

Hier finden Sie kostenfreies Zusatzmaterial aus der Evangelische Kinderkirche Heft 1/2024
Phantasiereise von Stefan Mendling
; zur Reihe Kommt, seht, spürt und schmeckt – Jesus lebt

Erzählung für Ältere

Auf dem Weg nach Golgatha

Ein Mann trägt einen schweren Balken durch die Straßen von Jerusalem. Eine Schar von Soldaten führt ihn vom Palast des Statthalters zum Stadttor. An seinen Armen und Beinen sieht man blutige Schrammen. Er schnauft heftig. Der Balken liegt schwer auf seiner Schulter. Doch er geht aufrecht, den Blick nach vorne gerichtet. Mit großem Abstand folgen ein paar Frauen und ein einzelner Mann. Eine Frau klagt leise: »Was geschieht nur mit unserem Jesus?«

Jetzt sind sie durchs Stadttor hindurch und folgen ein Stück der Straße. Die Soldaten treiben Jesus auf einen felsigen Hügel. Von weitem sieht er aus wie ein Totenkopf. »Schädelplatz« nennen ihn die Leute deshalb, »Golgatha«. Dort sind lange, dicke Balken aufrecht in den Boden gerammt. Der Balken, den Jesus auf den Schultern schleppt, wird an einem dieser Stämme oben quer befestigt. An dieses Kreuz hängen ihn die Soldaten. Noch zwei andere Männer nageln sie heute an Kreuze.

Die Tafel (I)

Einer der Soldaten hat eine kleine Tafel mitgebracht. Darauf steht: »Jesus aus Nazareth, der König der Juden«. Es steht in drei Sprachen da: hebräisch, griechisch und lateinisch. Der Soldat zeigt die Tafel seinen Kollegen. Das Lateinische können sie lesen und fangen an zu lachen. Sie denken daran, wie sie Jesus vorher als König verkleidet haben: Mit der Dornenkrone und dem alten, roten Soldatenmantel. Sie haben Jesus lächerlich gemacht. Und jetzt steht auf dieser Tafel »König«. Das finden sie lustig. »Pilatus hat das so angeordnet«, sagt der Soldat mit der Tafel. »Deshalb ist der auch verurteilt worden.« – »J-e-s-u-s«, liest ein anderer Soldat langsam und schaut zum Kreuz hoch. Dann sagt er: »Los, hängt die Tafel da hin, dann können es alle lesen, die hier vorbeikommen. Pah – kann so einer ein König sein?«

Auch eine Gruppe von Priestern kommt den Hügel Golgatha herauf. Es sind dieselben, die Jesus am Vormittag dem Pilatus übergeben haben. Sie wollen sehen, was geschieht.

»Was soll denn das?«, ruft der Vorderste von ihnen entsetzt. Er hat die kleine Tafel entdeckt. »König? Wieso denn König? Wie kann Pilatus so etwas schreiben? Das Schild muss weg. Wir werden uns beschweren.« Eilig läuft einer von ihnen in die Stadt zurück. Der Weg zu Pilatus im Prätorium ist nicht weit.

Das Gewand

Ein Soldat hält inzwischen das Obergewand in der Hand, das sie Jesus vorher ausgezogen haben. »Schaut euch das an. Sollen wir es uns teilen?« – »Nein«, antwortet ein anderer Soldat schnell, »das ist ein viel zu gutes Stück. Das können wir nicht zerschneiden. Lasst uns einfach losen, wer es bekommt.« Und schon hat er ein paar Stöckchen in der Hand und jeder zieht eines. Einer der Soldaten jubelt: »Ja! Es gehört mir.« Die anderen sehen enttäuscht aus und setzen sich wieder auf den Boden.

Die Tafel (II)

Der Priester, der zu Pilatus geeilt war, kommt zurück. »Und? Was hat Pilatus gesagt?«, ruft ihm einer von Weitem entgegen. »Keine Chance …«, keucht der und verschnauft eine Weile. Dann erzählt er: »Ich habe Pilatus gesagt: >Das Schild muss weg. Jesus ist nicht unser König. Er behauptet es nur.< Doch Pilatus hat nur gehässig gegrinst und gesagt: >Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben. Deshalb bleibt das. Basta.<« – »Was fällt dem ein? Los, wir gehen alle nochmal zu ihm und protestieren«, ruft einer empört. »Lass lieber«, beruhigt ihn ein anderer, »Hauptsache, die Sache mit Jesus ist erledigt.« Daraufhin gehen die Oberpriester in die Stadt zurück.

Am Kreuz

Nun ist es still auf dem Hügel Golgatha. Nur die wenigen Frauen und der Jünger stehen wie gebannt da und weinen leise. Immer wieder schauen sie auf Jesus, der da am Kreuz hängt.

Jesus schaut zu ihnen herunter. »Mutter«, sagt er mit einem Mal, »schau.« Seine Augen wandern zu dem Jünger, der verloren unterm Kreuz steht. »Schau, das ist jetzt dein Sohn. Jetzt sollst du für ihn da sein.« Einen Moment schweigt Jesus. Er bekommt kaum Luft. »Und du, Freund«, sagt er dann zu dem Jünger, »das ist jetzt deine Mutter. Kümmere dich um sie.«

Die beiden sagen nichts. Schweigend geht der Jünger zur Mutter von Jesus und fasst sie an den Händen.

Jesus sucht mit seinem Blick einen der Soldaten. »Ich habe furchtbaren Durst«, stöhnt er. Der Soldat erhebt sich langsam. »Dann geben wir ihm mal ein bisschen von dem Essig hier«, sagt er locker, nimmt einen Schwamm aus seinem Beutel und steckt ihn auf einen langen Stab. Aus einem Krug gießt er etwas auf den Schwamm und hält ihn Jesus an den Mund. Jesus trinkt ein paar Tropfen. Er atmet schwer. Noch einmal öffnet er den Mund und sagt leise, aber klar: »Jetzt ist es geschafft. Mein Weg ist vollendet. Gottes Werk ist vollbracht.«

Der Jünger hört es und schaut auf. Jesus neigt seinen Kopf auf die Brust. Er haucht sein Leben aus. Der Jünger schließt seine Augen. »Gottes Werk ist vollbracht«, hört er noch einmal in seinen Gedanken. Er spürt zwei Hände in seinen Händen. Er fasst sie etwas kräftiger und hält Maria fest. Sie erwidert seinen Druck und hält ihn fest. Sie sind nicht allein.

Frank Widmann

Cordula Janusch (Hg.) Frühling und neues Leben mit Kindern entdecken

Viele praktische Anregungen und Bausteine, um mit Kindern den Frühling zu erleben und die kirchlichen Feste der Osterzeit bis Trinitatis zu gestalten.

96 Seiten, 17 x 19,5 cm, kartoniert, durchgehend vierfarbig, € 9,95;

Best.-Nr. 2131

Das Pflanzkärtchen Sonnenblume enthält Sonnenblumensamen. Es wird einfach in die Erde gesteckt und gegossen. Nach wenigen Tagen sprießen die ersten Keimlinge und versinnbildlichen das neue Leben, das mit der Auferstehung anbricht.

€ 1,00 (ab 25 Ex. je: € 0,89);

Best.-Nr. 1635

Beim Bastelbogen Oster-Blume sind das Wiedererwachen der Natur (Frühling) und die Auferstehung des Lebens (Ostern) auf schöne Weise verknüpft. Die Bildszenen der sechs Blütenblätter folgen der Lukaserzählung und können außen bemalt werden.

DIN A4, € 0,90 (ab 10 Ex. je € 0,80);

Best.-Nr. 1723

Rainer Ollesch, David Ruddat, Frank Widmann (Hg.) Vom Weizenkorn zum Osterei

Kinder erleben die Passions- und Osterzeit

Passend zur Osterreihe enthält dieses Buch den Ostergottesdienst »Wir müssen nicht schwarz sehen«, die Bastelarbeit »Mein Osterkreuz«, das Gespräch eines heutigen Jüngers mit Jesus, ein Kreuzmemory zur Passions- und Ostergeschichte (nach Matthäus).

128 Seiten, DIN A4, kartoniert, durchgehend vierfarbig, € 19,80;

Best.-Nr. 2125

www.junge-gemeinde.de

Erzählung für Jüngere

III. Erzählung

… mit Licht – wie vergangenen Sonntag.

Die Soldaten laden Jesus einen schweren Balken auf die Schultern. Daran wollen sie ihn aufhängen, draußen vor der Stadt.

»Auf, beweg dich!«, ruft einer der Soldaten und gibt Jesus einen Stoß. Sie marschieren los: Die Soldaten mit Jesus in der Mitte. Er muss den Balken tragen. Den ganzen langen Weg.

2 Soldaten, Jesus mit Balken über den Schultern.

Draußen vor der Stadt steht ein Hügel. Er heißt Golgatha, Schädelplatz. Er sieht nämlich aus wie ein Schädel. Dorthin treiben die Soldaten Jesus. Dort hängen sie ihn an ein Kreuz. Auch zwei andere Männer werden dort gekreuzigt.

Rahmen rütteln: Hügel mit 3 Kreuzen.

Pontius Pilatus, der römische Herrscher in Jerusalem, hat den Soldaten eine kleine Tafel mitgegeben. Darauf steht, warum Jesus sterben soll: »Der König der Juden«.

INRI über Kreuz von Jesus schreiben.

Die kleine Tafel hängen die Soldaten oben ans Kreuz von Jesus. Alle, die vorbeikommen, können das lesen.

Die Oberpriester aber ärgern sich. Sie schicken einen Boten zu Pilatus: »Wieso schreibst du das? Er ist doch nicht unser König!« Pilatus schickt den Boten zurück: »Aber ihr habt ihn angeklagt, weil er behauptet, euer König zu sein.« Wieder schicken die Oberpriester den Boten zurück in die Stadt: »Ja, aber er behauptet das doch nur.« Pilatus wird es zu viel: »Ich lasse mir von denen doch nicht reinreden.« Und so bringt der Bote seine letzte Nachricht zum Hügel Golgatha: »Das steht da geschrieben, das bleibt. Basta!«

Die Soldaten halten bei den Kreuzen Wache.

Rahmen rütteln: 3 Soldaten

Sie haben Jesus sein Gewand ausgezogen.

Gewand dazumalen

Sie dürfen unter sich aufteilen, was denen gehört, die am Kreuz hängen. »Das ist ein gutes Kleidungsstück«, sagt einer der Soldaten. »Das teilen wir nicht untereinander auf. Wir losen darum, wem es gehört.«

Beim Kreuz stehen einige Frauen: Die Mutter von Jesus, ihre Schwester und noch zwei andere Frauen. Sie sind verzweifelt. Sie weinen.

Rahmen rütteln: Kreuz, 1 Frau,1 Jünger

Auch einer von den Jüngern von Jesus ist da. Er ist entsetzt und versteht nicht, warum das mit Jesus geschieht.

Jesus hängt am Kreuz und sieht sie. Er sagt zu seiner Mutter: »Schau her, er ist jetzt dein Sohn. Kümmere dich um ihn.« Dann wendet er sich an den Jünger und sagt: »Schau her, sie ist ab jetzt deine Mutter. Sorge für sie.« Dann ist es wieder still, entsetzlich still.

Um Maria und den Jünger ein Herz andeuten.

Lange hängt Jesus da.

Rahmen rütteln: Großes Kreuz.

Dann sagt er: »Ich habe schrecklichen Durst.« Ein Soldat schaut langsam auf. Er nimmt einen Schwamm aus einem Beutel und lacht: »Geben wir ihm ein bisschen Essig!« Er taucht den Schwamm in einen Krug und steckt ihn auf einen langen Stock. So lässt er Jesus ein paar Tropfen trinken.

Schwamm an Stab einzeichnen.

Noch einmal macht Jesus den Mund auf: »Ich habe es geschafft. Gottes Werk ist vollbracht.« Dann verlässt ihn die Kraft. Er gibt sein Leben hin. Er stirbt. Aber er ist nicht alleine.

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Lesen Sie laut den Bibeltext miteinander. Anschließend überlegen Sie: Wo erzählt das Johannesevangelium »doppeldeutig« oder »hintersinnig«? Wo also steckt mehr dahinter als es zuerst scheint?

Wenn Ihr Team über fundiertes Bibelwissen verfügt, können Sie sich auch Gedanken machen, was an der Darstellung im Johannesevangelium im Vergleich zu den anderen Evangelien unterschiedlich ist, wo Johannes Anderes betont, einen anderen Akzent setzt (s. hierzu auch »Zum Text / Zum Thema«, unten).

Zum Text / Zum Thema

In dem kurzen Textabschnitt geschieht sehr viel. Der Evangelist macht durch seine Erzählweise klar: Es geschieht Weltbewegendes. Jesus geht diesen letzten Weg, Jesus stirbt seinen Tod für uns, uns zum Heil.

Einige Beobachtungen
  • Jesus trägt sein Kreuz selbst (vermutlich war es der Querbalken, der dann vor Ort an einem aufrechten Balken befestigt wurde). Ihm wird dabei also nicht geholfen, wie in den anderen Evangelien berichtet wird. Johannes betont damit: Jesus geht seinen Weg freiwillig und bewusst. Er ist hier der Handelnde, Subjekt des Geschehens – auch wenn es anders aussieht.
  • Golgatha war vermutlich ein schädelförmiger Felsen außerhalb der Stadtmauern Jerusalems, den die Römer als Hinrichtungsstätte nutzten.
  • Die Kreuzigung ist im Johannesevangelium gewissermaßen die »Inthronisation« Jesu. Er steht in der Mitte und wird durch die Notiz am Kreuz weltweit als wahrer König bekannt gemacht.
  • »König der Juden« ist von Pilatus als Verhöhnung gemeint. Zum einen hat er im Verhör die Unschuld Jesu festgestellt, zum anderen drückt er damit eine Herabwürdigung der jüdischen Autoritäten aus. Diese verlangen daraufhin, dass er die Notiz zurückzieht. Doch Pilatus will sich jetzt wohl nicht noch einmal ihrem Drängen beugen. Für das Johannesevangelium ist damit die tiefe Wahrheit ausgesprochen: Jesus ist der wahre König.
  • Die Entkleidung ist eine öffentliche Schmähung. Für Johannes erfüllt sich darin allerdings die alttestamentliche Prophetie (Psalm 22,19).
  • Dadurch, dass Jesus seine Mutter Maria und den »Lieblingsjünger« aufeinander verweist, kommt die spätere christliche Gemeinde bereits in den Blick.
  • Es ist paradox, dass Jesus, der selbst lebendiges Wasser gibt (Johannes 4), dürstet. Doch auch hierin erfüllt sich, was die Heilige Schrift sagt (Psalm 22,15). Der in großer Heillosigkeit leidet, bringt das Heil für die Welt.
  • Jesus vollendet seinen irdischen Weg bewusst. Er gibt – quasi aktiv – seinen Geist hin. Er ist, obwohl ans Kreuz genagelt, dennoch frei und souverän.
Die Kinder und der Text / das Thema

Manche Kinder haben schon Erfahrungen damit gemacht, dass jemand aus der Familie oder ein Haustier (altershalber oder wegen einer schweren Krankheit) gestorben ist. Den meisten Kindern dürfte eine öffentliche Hinrichtung fremd sein. Lediglich einige ältere Kinder könnten von der Todesstrafe in anderen Ländern gehört haben und dass früher auch bei uns Menschen hingerichtet wurden.

Allerdings gibt es in den allermeisten Kirchen eine Darstellung des gekreuzigten Jesus. Unsere Erzählungen vom Tod Jesus helfen Kindern, diese Kreuzigungsbilder gedanklich zu verstehen und zu deuten.

Vor allem jüngere Kinder werden die Doppeldeutigkeit der johanneischen Erzählung kaum erfassen. Jedenfalls möchte ich beim Erzählen die österliche Hoffnung durchscheinen lassen.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente

S. Heft 1-2022: »Zur ganzen Reihe«, »II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe«.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Kunstwerke nachstellen

S. Heft 1-2022: »Zur ganzen Reihe«, »III. Zur Gestaltung der Reihe«.

Schattenriss

Die Kinder reißen aus schwarzem Papier ein Kreuz aus. Älteren Kindern gelingt es vielleicht mit Bunt- oder Wachsstiften, Jesus am Kreuz aufs Papier zu skizzieren und dann auszureißen. Es geht dabei nicht darum, die Formen besonders exakt hinzubekommen.

Auf einem weißen Papier gestalten sie dann mit bunten Farben, was Hoffnung und Freude macht, was Jesus an Schönem in die Welt gebracht hat. Sie können sich darüber zuerst miteinander und mit den Mitarbeitenden austauschen, damit sie Ideen finden.

Anschließend wird das dunkle Kreuz auf den bunten Hintergrund geklebt.

Der besondere Tipp

Kamishibai-Bildkarten-Set: Der Kreuzweg Jesu

Nicht nur die jüngeren Kinder schauen sich die Bilder gerne und intensiv an, während die Geschichte dazu erzählt wird. In diesem Fall vom Kreuzweg Jesu.

Egal, ob Sie sich am mitgelieferten Erzähltext orientieren oder frei erzählen – Sie können jederzeit unterbrechen, Impulse setzen, Fragen erläutern.

11 Bildkarten, DIN A3, auf hochwertigem 300-g-Papier, mit Erzähltext-Vorlage.

€ 16,00 ; Best.-Nr. 3263

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.

Hier geht es weiter zur Erzählung für Jüngere.

Hier geht es weiter zur nächsten Einheit.

I. Vorüberlegungen

Alle Evangelien erzählen die Geschichte Jesu »von hinten her«. Wie sie erzählen, ist geprägt von der Erkenntnis, dass Jesus zu unserem Heil gestorben und wieder auferstanden ist. Was von Jesus berichtet wird, ist durchdrungen von der Frohen Botschaft: Gott kommt in Jesus den Menschen nahe. Auch wenn das Johannesevangelium darin mit den drei ersten (älteren) Evangelien übereinstimmt, ist es doch anders:

  • Es spricht eine andere Sprache, redet viel stärker »begrifflich« und bietet eine »hohe« Theologie.
  • Jesus hält im Johannesevangelium lange Reden darüber, wer er ist und was seine Sendung ausmacht.
  • Dennoch enthält es auch viel Erzählstoff: Sieben »Zeichen« (= Wundergeschichten), die deutlich als theologische Erzählungen geprägt sind.
  • Es ist von viel Symbolik geprägt (z. B. die »Ich-bin-Worte«) und enthält viele zwei- oder mehrdeutige Aussagen.
  • Im Johannesevangelium verschränken sich die Zeiten: In der Geschichte Jesu spiegelt sich deutlich die Situation der späteren Gemeinde. Wenn Jesus zu seinen Jünger*innen redet, redet er zugleich mit den Christen der späteren Zeiten. Wenn er sich mit seinen Gegnern auseinandersetzt, zeigen sich darin deutlich die Konflikte der Christen an der Wende vom 1. zum 2. Jahrhundert mit ihrer Umwelt. (Vorsicht: Die harten Worte gegen »die Juden«, gemeint sind die jüdischen Autoritäten, sind nicht antisemitisch oder antijüdisch zu verstehen, sondern erklären sich aus den schmerzhaften Trennungsprozessen der frühen Christen von der jüdischen Synagoge – und umgekehrt.)
  • Von Anfang an weist das Johannesevangelium immer wieder auf das Leiden und Sterben Jesu hin – und zugleich auch auf die Auferstehung:
    • Immer wieder wird angemerkt, das Passafest sei nahe. (Jesus ist das wahre »Passalamm«.)
    • Wiederholt wird erwähnt, dass Jesu Gegner beschließen, ihn zu töten.
    • Der Hinweis auf »die Stunde Jesu« weist voraus auf seinen Tod.
    • Oft kündigt Jesus an, dass er »hingehen« wird, dass er »erhöht« und »verherrlicht« werden muss. Gerade in den Begriffen »Erhöhung« und »Verherrlichung« zeigt sich, wie eng das Johannesevangelium den Tod und die Auferstehung Jesus zusammendenkt. Die buchstäbliche »Erhöhung« ans Kreuz ist in der Erkenntnis des Glaubens kein schändlicher Tod, sondern bringt Jesus letztlich zurück ins Leben, zurück zu Gott, von dem er kam. Und das grausame Sterben dient am Ende dazu, Gott und Jesus zu verherrlichen und für die Glaubenden das ewige Leben zu bringen.
    • Selbst wenn vom Leiden Jesu deutlich mit der »österlichen Brille« erzählt wird, wird das schreckliche Geschehen keineswegs verharmlost oder überspielt.

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe

Viele Passionslieder erzählen so von Jesu Leiden und Sterben, dass etwas von der Osterhoffnung durchschimmert:

Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt (EG 98/KuS 94/LJ 74/KG 59/KKL 100);

Holz auf Jesu Schulter (EG 97/KuS 98);

Als Jesus gestorben war (KuS 100/MKL 113/LH 2 258);

Es geht ein Weinen um die Welt (KuS 102/KGB 55);

Kreuz, auf das ich schaue (EG RT/KuS 104);


Psalm 22

Gebet nach Psalm 73 (KuS 660)

Dbd 2022, S. 29-33


III. Zur Gestaltung der Reihe

Kunstwerke nachstellen

Diese kreative Aktion (etwa ab dem Grundschulalter) könnte sich durch die ganze Reihe ziehen.

Die einzelnen Passionsgeschichten wurden in der Kunst über die Jahrhunderte vielfach dargestellt. Übers Internet sind viele Bilder zu finden.

Suchen Sie zu jedem Bibeltext ein Kunstwerk aus, das Sie besonders anspricht. Drucken Sie es großformatig farbig aus oder projizieren es an die Wand. Betrachten Sie es gemeinsam mit den Kindern. Dann darf sich jedes Kind eine Person im Bild aussuchen und deren Gestik und Mimik nachmachen.

  • Was drückt die Person aus?
  • Wie fühlt es sich an, so zu schauen, so zu stehen?

Lassen Sie genügend Zeit für Entdeckungen.

Schließlich wird die ganze Szene nachgebaut. Hierzu bedarf es u. U. einer Requisiten- und Verkleidungskiste. Alles wird entsprechend platziert und die Kinder nehmen ihre Rollen ein. Das Ganze wird fotografiert und im gleichen Format wie das ursprüngliche Kunstwerk ausgedruckt. Beide Bilder werden zusammen in der Kirche/im Gemeindehaus aufgehängt. Eine kurze Erklärung nimmt die Betrachtenden mit und die Unterschriften der beteiligten Kinder vervollständigen das Ganze.

Tipp: Im Vorfeld ggf. mit den Eltern abklären, ob Bilder ihres Kindes öffentlich ausgehängt werden können.

Frank Widmann

I. Vorüberlegungen

Alle Evangelien erzählen die Geschichte Jesu »von hinten her«. Wie sie erzählen, ist geprägt von der Erkenntnis, dass Jesus zu unserem Heil gestorben und wieder auferstanden ist. Was von Jesus berichtet wird, ist durchdrungen von der Frohen Botschaft: Gott kommt in Jesus den Menschen nahe. Auch wenn das Johannesevangelium darin mit den drei ersten (älteren) Evangelien übereinstimmt, ist es doch anders:

  • Es spricht eine andere Sprache, redet viel stärker »begrifflich« und bietet eine »hohe« Theologie.
  • Jesus hält im Johannesevangelium lange Reden darüber, wer er ist und was seine Sendung ausmacht.
  • Dennoch enthält es auch viel Erzählstoff: Sieben »Zeichen« (= Wundergeschichten), die deutlich als theologische Erzählungen geprägt sind.
  • Es ist von viel Symbolik geprägt (z. B. die »Ich-bin-Worte«) und enthält viele zwei- oder mehrdeutige Aussagen.
  • Im Johannesevangelium verschränken sich die Zeiten: In der Geschichte Jesu spiegelt sich deutlich die Situation der späteren Gemeinde. Wenn Jesus zu seinen Jünger*innen redet, redet er zugleich mit den Christen der späteren Zeiten. Wenn er sich mit seinen Gegnern auseinandersetzt, zeigen sich darin deutlich die Konflikte der Christen an der Wende vom 1. zum 2. Jahrhundert mit ihrer Umwelt. (Vorsicht: Die harten Worte gegen »die Juden«, gemeint sind die jüdischen Autoritäten, sind nicht antisemitisch oder antijüdisch zu verstehen, sondern erklären sich aus den schmerzhaften Trennungsprozessen der frühen Christen von der jüdischen Synagoge – und umgekehrt.)
  • Von Anfang an weist das Johannesevangelium immer wieder auf das Leiden und Sterben Jesu hin – und zugleich auch auf die Auferstehung:
    • Immer wieder wird angemerkt, das Passafest sei nahe. (Jesus ist das wahre »Passalamm«.)
    • Wiederholt wird erwähnt, dass Jesu Gegner beschließen, ihn zu töten.
    • Der Hinweis auf »die Stunde Jesu« weist voraus auf seinen Tod.
    • Oft kündigt Jesus an, dass er »hingehen« wird, dass er »erhöht« und »verherrlicht« werden muss. Gerade in den Begriffen »Erhöhung« und »Verherrlichung« zeigt sich, wie eng das Johannesevangelium den Tod und die Auferstehung Jesus zusammendenkt. Die buchstäbliche »Erhöhung« ans Kreuz ist in der Erkenntnis des Glaubens kein schändlicher Tod, sondern bringt Jesus letztlich zurück ins Leben, zurück zu Gott, von dem er kam. Und das grausame Sterben dient am Ende dazu, Gott und Jesus zu verherrlichen und für die Glaubenden das ewige Leben zu bringen.
    • Selbst wenn vom Leiden Jesu deutlich mit der »österlichen Brille« erzählt wird, wird das schreckliche Geschehen keineswegs verharmlost oder überspielt.

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe

Viele Passionslieder erzählen so von Jesu Leiden und Sterben, dass etwas von der Osterhoffnung durchschimmert:

Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt (EG 98/KuS 94/LJ 74/KG 59/KKL 100);

Holz auf Jesu Schulter (EG 97/KuS 98);

Als Jesus gestorben war (KuS 100/MKL 113/LH 2 258);

Es geht ein Weinen um die Welt (KuS 102/KGB 55);

Kreuz, auf das ich schaue (EG RT/KuS 104);


Psalm 22

Gebet nach Psalm 73 (KuS 660)

Dbd 2022, S. 29-33


III. Zur Gestaltung der Reihe

Kunstwerke nachstellen

Diese kreative Aktion (etwa ab dem Grundschulalter) könnte sich durch die ganze Reihe ziehen.

Die einzelnen Passionsgeschichten wurden in der Kunst über die Jahrhunderte vielfach dargestellt. Übers Internet sind viele Bilder zu finden.

Suchen Sie zu jedem Bibeltext ein Kunstwerk aus, das Sie besonders anspricht. Drucken Sie es großformatig farbig aus oder projizieren es an die Wand. Betrachten Sie es gemeinsam mit den Kindern. Dann darf sich jedes Kind eine Person im Bild aussuchen und deren Gestik und Mimik nachmachen.

  • Was drückt die Person aus?
  • Wie fühlt es sich an, so zu schauen, so zu stehen?

Lassen Sie genügend Zeit für Entdeckungen.

Schließlich wird die ganze Szene nachgebaut. Hierzu bedarf es u. U. einer Requisiten- und Verkleidungskiste. Alles wird entsprechend platziert und die Kinder nehmen ihre Rollen ein. Das Ganze wird fotografiert und im gleichen Format wie das ursprüngliche Kunstwerk ausgedruckt. Beide Bilder werden zusammen in der Kirche/im Gemeindehaus aufgehängt. Eine kurze Erklärung nimmt die Betrachtenden mit und die Unterschriften der beteiligten Kinder vervollständigen das Ganze.

Tipp: Im Vorfeld ggf. mit den Eltern abklären, ob Bilder ihres Kindes öffentlich ausgehängt werden können.

Frank Widmann

Das Mitmachheft im Kindergottesdienst

4-2022

Der rote Faden

Die biblische Ostergeschichte von Thomas, der zunächst nicht glauben kann, dass Jesus lebt (Johannes 19 und 20 i. A.) steht im Mittelpunkt dieses Heftes. Neben eigenen Zweifeln, die angesprochen werden, wird aufgezeigt, wodurch Jesus auch uns heute zur Seite steht und wie er uns begleitet.

Was Sie erwartet

  • Die biblische Geschichte, wird mit aktuellem Rahmen sowie Möglichkeiten der eigenen Beteiligung und Beschäftigung erzählt.
  • Mit den Augen machen wir einen Spaziergang durch das Bild »Der ungläubige Thomas« des Malers Caravaggio. Infos und Impulse dazu geben Anregungen beim Betrachten und Nachdenken.
  • Mit »Jesus auf der Spur« werden Beispiele gegeben, wo uns Jesus immer wieder hilft, in seinem Sinne zu leben. Zu diesen Beispielen können die Kinder selbst aktiv werden.
  • Die Bastelarbeit »… und dann ist alles ganz anders« (Zick-Zack-Bild) greift die veränderte Situation der Jüngerinnen und Jünger vorher und nachher auf.
  • »Neues sehen« – mit einem Drehbild, das eine optische Täuschung aufnimmt, kommen wir dem neuen Leben nach dem Tod auf die Spur.

Werkstatt

An dieser Stelle der Hinweis auf die Für-Dich!-Werkstatt. Sie enthält konkrete Hinweise und Impulse, »Für Dich!« sowohl im monatlichen wie auch im wöchentlichen Kindergottesdienst gewinnbringend für Kinder und Mitarbeitende einzusetzen.

Kostenfrei öffnen oder zum Bearbeiten herunterladen unter:

https://www.junge-gemeinde.de/fuer-dich.html

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es weiter zur Einheit des 3. April 2022.

Hier geht es weiter zur Einheit des 10. April 2022.

Hier geht es weiter zur nächsten Reihe.

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