19. Januar 2025 – Smileys

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 1/2025 Bild 1-7: Lachen;
zur Reihe Zwischen Angst und Vertrauen

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 1/2025
Karten zum Gestalten
; zur Reihe Zwischen Angst und Vertrauen

Lukas 8,22–25

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Für einen Bibliolog dann im KiGo braucht ihr nicht viel: 

Nach einer kurzen Hinführung liest ein*e Mitarbeiter*in immer ein Stück aus der Bibel vor und lädt dann die Kinder ein, in die Geschichte einzutauchen.
Wichtig sind dabei folgende Regeln:

Am Ende des Bibliologs werden die Kinder aus der Geschichte herausgeführt. Die einzelnen Gedanken bleiben nebeneinander stehen, ohne dass sie zu einer »einzigen, richtigen Botschaft« zusammengefasst werden: Gottes Wort ist weit. Es geht im Bibliolog darum, dass jede und jeder eigene Gedanken und ein eigenes Bild findet.

Zum Text / Zum Thema

Genau diese Frage beschäftigt Menschen, die Jesus folgen, ein ganzes Leben lang. Und es ist wunderbar, wie sich unsere ganz persönliche Antwort darauf im Laufe des Lebens (immer wieder) ändert. 

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Gebet

Gefühle-Gebet und 
Psalm 18 
(beide s. »Zur ganzen Reihe«)

Lieder

Manchmal ist meine Angst riesengroß 
(MKL 2 73);
Das wünsch ich sehr (KuS 410, KKL 333, MKL 1 5; Durch Hohes und Tiefes 315, EGplus 104)

Segen

Alle stehen im Kreis und legen sich die Hände gegenseitig auf den Rücken. In der Mitte des Kreises steht eine Kerze.
Wir sind nicht allein – 
alle in einem Boot wie die Jünger von Jesus.
Wir sind Freundinnen und Freunde.
Jesus ist in unserer Mitte – 
im Kindergottesdienst und an jedem Tag.
Wir sind Freundinnen und Freunde.
Wir geben uns gegenseitig Halt.
Und Jesus gibt uns Halt.
Wir werden getragen.
Wir sind Freundinnen und Freunde.
Nicht vergessen! 
Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Vor der Geschichte

… gestalten alle ihre >Erste-Hilfe-Box<
(s. »Zur ganzen Reihe«).

Danach folgt die Geschichte.

Nach der Geschichte

Für die Jüngeren: Die Jüngeren bekommen alle eine kleine (Holzkegel-)Figur und gehen damit langsam die in der Mitte mit den Smileys gelegte Geschichte noch einmal nach (s. hierzu unten). Dabei ist die Figur Jesu eine brennende Kerze (die von jemand aus dem Team geführt wird).

Nachdem so alle die Geschichte mit ihrer Figur noch einmal nachgegangen sind, werden sie gefragt: »Welcher Teil der Geschichte hat dir am besten gefallen? Stell da deine Figur hin. Wenn du magst, erzähle, was an diesem Teil besonders toll ist.« (Die Kinder teilen so ihre Höhepunkte der Geschichte.)

Sowohl die Smileys als auch die segnenden Hände könnt ihr kostenfrei herunterladen
Anschließend bekommen sie den Smiley, der für sie der Höhepunkt der Geschichte ist. Auf dessen Rückseite sind Hände zu sehen, die segnen. 
Die Kinder tauschen sich darüber aus, wessen Hände das wohl sind und was sie bedeuten. 
Ein*e Mitarbeiter*in schließt ab: 
»Jesus möchte dir Kraft geben, wenn du Angst hast – wie ein guter Freund, auf den du dich felsenfest verlassen kannst. Daran soll dich die Geschichte und das Bild erinnern.« 
Für die Älteren: »Wir hören zusammen einige Zeit ruhige Musik. Geht in Gedanken noch einmal die Geschichte durch. Stell dir alles genau vor.« (Musik hören; nach einiger Zeit Musik unterbrechen und sagen:) »Überlege, was für dich an der Geschichte am Schönsten war.«
(Die Kinder bekommen Zeit, ihren eigenen Lieblingsmoment zu finden.)
Wer möchte, kann anschließend den anderen davon erzählen. 
Abschließend bekommen sie eine kleine Karte (Postkarte, DIN A6). Auf die eine Seite schreiben sie ihren Lieblingsmoment, auf der anderen Seite steht: 
Jesus sagt: »Hab Vertrauen!«
Auch diesen Karten-Aufdruck gibt es im A6-Format kostenfrei herunterzuladen.

Erste-Hilfe-Box:

Smiley und »Karte Vertrauen« kommen als Erstes in die Box.

Der besondere Tipp …

Holzkegel
In drei verschiedenen Größen

Für nahezu alle biblische Geschichten.
Jede Packung enthält jeweils 10 Holzkegel der ausgewählten Größe. 

Groß, 10 cm hoch; € 12,90; Best.-Nr. 1208
mittel, 7 cm hoch; € 9,90; Best.-Nr. 472
klein, 5 cm hoch; € 5,90; Best.-Nr. 471

Der besondere Tipp …

Der Sturm auf dem See 
Bildkarten-Set zum Kamishibai-Erzähltheater

12 DIN-A3 Bilder auf festem Karton plus vollständiger Textvorlage zu jedem Bild.

€ 18,00; 

Best.-Nr. 3412


Jesus freut sich über mich
Bastelbogen

Es entsteht ein 14-seitiges Büchlein im DIN-A6-Format mit sechs biblischen Ge-
schichten. Sie erzählen, wie unterschiedlich Jesus sich Menschen zuwendet: freundlich, beschützend, ermutigend, einladend … 

– Geschichten vom Angenommensein.

Die Illustration, die jede Geschichte visuell begleitet kann von den Kindern teilweise selbst ausge malt werden.

€ 1,70 (ab 10 Ex. je € 1,60); 
Best.-Nr. 1744

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Ein*e Mitarbeiter*in legt sieben Smileys, die Gefühle symbolisieren, in die Mitte
Ich habe euch heute Gesichter mitgebracht. Was könnt ihr darauf erkennen?
(Kinder antworten)
Wann habt ihr euch schon mal so gefühlt? Wann habt ihr so etwas schon einmal erlebt?
(Kinder antworten)
Ich erzähle euch jetzt eine Geschichte. Darin kommen alle diese Gefühle vor. Ihr könnt mir helfen, das Richtige zu finden:

Es ist ein schöner und sonniger Tag. Simon sitzt am Ufer des großen Sees und schaut auf das Wasser. »Na, Bruder, was tust du?«, fragt Andreas und setzt sich neben ihn. »Nichts«, antwortet Simon lachend. Er zieht sich die Sandalen von den Füßen und taucht sie in das kühle Wasser. »Endlich tue ich mal nichts!« 
Simon streckt sich am Ufer aus. Andreas lächelt und atmet tief ein. »Du hast recht«, sagt er. »Endlich ist mal alles ruhig. Endlich haben wir mal eine Pause.« Die beiden schauen sich an, nicken und strecken ihre Gesichter wieder der Sonne entgegen.

Na, was meint ihr: Welches Gefühlsbild passt gut hier hin? (Bild 1: Die Kinder suchen das passende Bild aus und legen es in die Mitte.)

Und so geht die Geschichte weiter: 
Jesus kommt zu ihnen und sagt: »Kommt, lasst uns ans andere Ufer des Sees fahren.« Simon und Andreas schauen sich an. »Warum nicht? Das wäre schön. Auf dem See ist es kühl. Ein leichter Wind weht. Das wird Spaß machen.« Sie steigen mit Jesus in ein Boot. Auch die anderen Freunde kommen mit. Alle sind froh über den schönen Tag. 
(Noch einmal auf das Bild in der Mitte zeigen.)
Simon und Andreas rudern, die anderen Freunde schauen über das Wasser. Jesus lehnt sich zurück, lässt die Hand durch das Wasser gleiten … und schon fallen ihm die Augen zu. Er schläft.

Welches Bild passt jetzt? (Bild 2 neben das Bild 1 legen lassen.)

Die Freunde freuen sich und fahren weiter. Es ist ein großer See. Sie sind gerade mal in der Mitte des Sees.
Da stößt Simon den Andreas an und zeigt nach oben. Am Himmel haben sich plötzlich Wolken gebildet. »Das Wetter wird schlechter«, flüstert Simon. Er will Jesus nicht wecken. »Das ist nicht so schlimm«, flüstert Andreas zurück. »Lass uns trotzdem lieber wieder so schnell wie möglich ans Ufer rudern«, antwortet Simon. Andreas nickt. Jetzt merken auch die anderen Freunde, dass der Wind stärker wird. Sie schauen Simon an. Der meint beruhigend: »Wird schon!« Doch er rudert schneller. Er weiß: Mitten auf dem See in schlechtes Wetter zu kommen, ist gefährlich. Er macht sich Sorgen. 

(Bild 3 dazulegen lassen.) 

Jesus schläft immer noch.
Der Wind wird stärker. Der Himmel ist nun voller Wolken. Auf dem See bilden sich Wellen. Die Wellen werden immer größer. So sehr Simon und Andreas jetzt auch rudern – sie kommen nicht mehr vom Fleck. Wie ein Blatt wird das Boot auf den Wellen hin- und hergeschaukelt. Jetzt haben die Freunde Angst. Es ist sehr gefährlich. 

(Bild 4 dazulegen lassen.)

Simon ist verzweifelt. Er ruft: »Jesus, wach auf! Wie kannst du denn schlafen? Gleich kippt das Boot um! Wir sind noch viel zu weit vom Ufer weg und werden alle ertrinken. Jesus!«

(Bild 5 dazulegen lassen.)

Jesus macht die Augen auf. 
Er sieht seine Freunde: Sie haben große Angst. 
Jesus sieht das Wasser und den Himmel und die Wellen: Ein schlimmer Sturm. 
Jesus hört die Freunde um Hilfe rufen: Aber Jesus hat gar keine Angst. Er bleibt ganz ruhig. 
Er steht sogar auf! Mitten in dem schwankenden Boot. Er muss sich nicht einmal festhalten. Ganz sicher steht er da. 
Jesus streckt die Hand aus und sagt fest und ganz klar: »Seid ruhig.« 
Und sofort ist alles still: Der Wind ist still. Das Wasser ist still. Und die Freunde sind still. Alles ist still. 

(Bild 6 dazulegen lassen.)

Jesus schaut freundlich auf den ruhigen See. 
Jesus schaut freundlich in den blauen Himmel. 
Jesus schaut freundlich auf seine Freunde. 
»Wovor habt ihr denn Angst?«, fragt er. Die Freunde schauen sich an. 
Sie flüstern einander zu: »Wie kann das denn sein? Der Wind und das Wasser haben ihm gehorcht – einfach so. Wie hat Jesus das gemacht?« 

(Bild 7 dazulegen lassen.)

»Keine Angst«, sagt Jesus. 
»Vertraut mir.« 
Und Simon und Andreas rudern weiter.

Erzählung für Ältere

Bibliolog


Zur Methode s. »Zugänge für den Vorbereitungskreis«

Material: Bibel in einer geeigneten Übersetzung.

Hinführung

Ich nehme euch heute mit in eine Geschichte von Jesus und seinen Freunden. Ich werde immer wieder kleine Teile aus der Geschichte vorlesen (Bibel hochhalten). Und dann
unterbreche ich und lade jede und jeden von euch ein, Teil der Geschichte zu werden. Vielleicht sage ich: »Du bist jetzt ein Freund von Jesus«. Oder ich nenne eine andere Person der Geschichte. Du kannst sogar Jesus sein. Ich unterbreche also die Geschichte irgendwann und sage: »Du bist jetzt einer der Freunde von Jesus. Was denkst du?« Oder: »Was sagst du?« Und dann antwortest du so, wie du meinst, dass dieser Freund von Jesus denkt oder antwortet. Einfach ganz direkt. Rede dann als Freund von Jesus und beginne mit »Ich finde …« oder Ich denke …«
Alles, was du sagen willst, ist genau richtig. Es gibt hier kein »falsch«. Und alle dürfen sagen, was sie möchten. Wir verbessern uns nicht und streiten auch nicht miteinander, denn alles, was gesagt wird, ist so genau richtig! 
Auch wenn du nichts sagen möchtest, ist das sehr gut. Dann hörst du einfach zu. Habt ihr alle verstanden, wie’s geht?
(Kindern Zeit lassen, zu reagieren.)
Dann kann’s losgehen. So erzähle ich also heute die Geschichte:
Jesus und seine Freunde sind schon eine Weile unterwegs durch das schöne Land Galiläa. Sie treffen viele Menschen, sie reden viel und hören viel zu. Sie erzählen von Gottes Liebe. Und sie hören von den Sorgen der Menschen.
Aber heute wollen sie einmal eine Pause machen. Sie wollen für sich sein. 
Sie kommen an den schönen und großen See Genezareth.

Bibliolog 

(Der*die Mitarbeitende liest bis Vers 22. Dann wird unterbrochen und in die Runde gefragt:)
Du bist einer der Jünger. Nach der vielen Arbeit der letzten Tage fahrt ihr auf den schönen See. Der Himmel ist blau, die Luft angenehm. Was sagst du zu dem Vorschlag von Jesus, eine Bootsfahrt zu machen?
Wer möchte, kann etwas dazu sagen.
(Antworten sammeln)

(Weiterlesen, Vers 23a: Jesus schläft.)
Du bist Jesus: Wie fühlst du dich? 
(Antworten sammeln; dann weiter)
Du bist ein Jünger und siehst Jesus schlafen. Was denkst du?
(Weiterlesen, Vers 23b: Sturm kommt auf.)
Du bist im Boot und in Gefahr. Ganz laut rufst du: » …!«
(Weiterlesen, Vers 24, einschließlich: Jesus bedroht den Wind und die Wellen; jedoch ohne die eintretende Windstille.)
Du bist eine große Welle auf dem See. Zusammen mit den anderen Wellen »spielst« du mit dem Boot. Und nun sagt ein kleiner Mensch zu dir: »Sei still!« Was willst du jetzt machen?
(Weiterlesen, Vers 24, Schluss: Windstille.)
Es ist ganz still. Man hört nur noch …
(Weiterlesen, Vers 25a: Jesus fragt nach dem Glauben der Jünger.)
Du bist ein Jünger. Jesus fragt dich im jetzt ruhigen Boot: »Wo ist dein Vertrauen?« 
(Ihr nehmt, was in eurer Übersetzung steht.)
Was würdest du antworten?
(Weiterlesen, Vers 25b: Jünger wundern sich und haben viele Fragen.)
Du bist ein Jünger. Du schaust auf Jesus, auf das Wasser, auf die anderen. Du hast so viele Fragen. Welche?

Herausführung

Ich danke dir, Jünger. Danke Jesus. Danke Wasser und Wellen. Danke, Stille.
Ich lese die Geschichte noch einmal ohne Unterbrechungen vor. Wie viel da passiert ist! Wahnsinn!
(Geschichte noch einmal lesen.)

Der besondere Tipp …

Gott ist bei mir
30 Psalmen für Kita und Kinderkirche

Um Kinder mit der Sprache und dem Trost der Psalmen vertraut zu machen. 
Die Karten sind in vier Bereiche unterteilt: Gott – Schöpfer der Welt

Gott – meine Zuversicht
Gott – verborgen und doch da
Gott – Begleiter durch Jahr und Zeit

€ 17,00; 
Best.-Nr. 9044

Mein Gebete-Mitmachbuch
Minibüchlein

Mit Kindern kreativ beten. Enthält Segensrituale, Gebete und Bastelideen.
24 Seiten

€ 1,80 (ab 25 Ex. je € 1,75; ab 50 Ex. 

je € 1,70); 
Best.-Nr. 2165

junge-gemeinde.de

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 1/2025

Bild Schneeglöckchen; zur Reihe Zwischen Angst und Vertrauen (Foto: ©AdobeStockPhotos/Man888)

Der besessene Gerasener wird geheilt

Lukas 8,26–39

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Mit älteren Kindern sollten man auf jeden Fall singen: Du bist mein Zufluchtsort 
(KKL 323, LHE 248, Feiert Jesus 1,188, Du bist Herr 2,49, Wwdl 123);
In Gottes Namen wolln wir finden 
(KKH 8, LJ 398, Durch Hohes und Tiefes 72; dieses Lied ist textlich schwierig zu lernen, aber ein wunderbarer Schatz. Es gibt eine CD zum Liederbuch inkl. einer Karaokeversion. Auch im Internet findet ihr ein Hörbeispiel. Das Lied kann wunderbar zur festen Eingangsliturgie eures Kindergottesdienstes gehören – nicht nur an diesem Sonntag);
Die Kerze brennt (KKL 145, KKH 9; KG 28, Wwdl 21, EGplus 30);
In deinem Arm geht es mir gut 
(KG 109; Mein Liederbuch 2, 68)

Gebete

Psalm 27 (KG 194)
Abschlussgebet

Lieber Gott, lass mich nicht allein.
Wenn ich denke, dass mich niemand mag;
wenn ich mich selbst nicht mag.
Bleib bei mir.
Lieber Gott, hilf mir, zu anderen zu gehen.
Wenn sie denken, dass sie niemand mag;
wenn sie sich selbst nicht mögen.
Ich möchte niemanden allein lassen. Amen.

Segen

Irischer Segen (KG 193) oder
Gott liebt die Menschen – 
Gott liebt dich.
Jesus ist nah bei den Menschen – 
Jesus ist nah bei dir.
Gottes Kraft macht den Menschen Mut – 
Gottes Kraft macht dich mutig. Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Erste-Hilfe-Box 

(s. »Zur ganzen Reihe«)

Für die Jüngeren: Sie gestalten ein Herz für ihre Box . Das kann mit einer ofenhärtenden Modelliermasse oder z. B. auch mit Knete geschehen (darauf achten, dass die Masse nicht zu hart ist, damit die Kinder sie bearbeiten können), mit ausgeschnittener und beklebter oder bemalter Pappe, mit bemalten Steinen …
Oder ihr lasst die Kinder selbst überlegen, wie sie ein Herz basteln wollen. 
Wichtig ist, dass die Kinder beim Hineinlegen des Herzens in ihre Box noch einmal hören: »Hab keine Angst. Du wirst sehr liebgehabt.«
Für die Älteren: Sie bekommen einen stilisierten Menschenumriss auf einem Blatt Papier. Sie schreiben ihren Namen über den abgebildeten Menschen (evtl. bemalen sie den Umriss). Die Bilder werden auf Stühlen oder Tischen ausgelegt. Jedes Kind bekommt einen Stift, geht von Bild zu Bild und schreibt in die einzelnen Menschenumrisse Eigenschaften des Kindes, dem der Umriss »gehört«. Zuvor wird vereinbart, nur wertschätzende, positive Eigenschaften hinzuschreiben (Mitarbeitende achten auf die Einhaltung und auch darauf, dass bei jedem Kind mehrere Eigenschaften stehen; bei Bedarf ergänzen sie). 
Jedes Kind kann sich darüber freuen.
Abschließend wird das Blatt gefaltet, in einen Umschlag gesteckt und in die Box gelegt. Auf dem Umschlag steht: »So hat Gott mich gemacht.«

Der besondere Tipp

Trauertasche
Mit hilfreichem Material für den Trauerfall in einer Kindergruppe

Die Trauertasche ist eine Sammlung, um »seelische Erste Hilfe« leisten zu können bei 
unerwarteten Todesfällen in Schule, Kindergarten und Gemeinde. Die Betroffenen brauchen Möglichkeiten, ihre Trauer, ihr Unverständnis, ihre Wut zum Ausdruck zu bringen. Rituale helfen, Ordnung in das Gefühlschaos 
zu bringen. 

Hierfür bietet die Trauertasche Unterstützendes und Hilfreiches an.
Der komplette Inhalt ist auf der Homepage detailliert aufgelistet.

Viele der Artikel können auch separat nachbestellt werden.

€ 155,00;

Best.-Nr. S1350

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Material: 1 Stofftier; 1 schwarzes Tuch; etliche Seile/dicke Schnüre (ca. 1 m); 1 Blatt; 1 Stift.
Die Kinder sitzen im Kreis. In ihrer Mitte ist das Stofftier (mit dem Gesicht nach unten) vom Tuch abgedeckt. 

Jesus

Jesus kommt mit seinen Freunden in die Gegend, in der die Gerasener leben. Freundliche Menschen, wie du und ich. Sie leben in ihren Familien, sie arbeiten oder gehen zur Schule, sie essen und spielen. 

Einsam 

Jesus sieht einen, der tut das alles nicht.
(Auf das schwarze Tuch in der Mitte zeigen)
Da ist einer, der kann nicht freundlich sein. Da ist einer, der lebt ganz allein: Er geht nicht zu seiner Familie und hat selbst vergessen, warum er nicht mehr zu ihnen geht. Er isst fast nichts und trinkt fast nichts. Er ist einfach immer nur allein. Er spielt nicht. Und niemand kann ihm nahekommen. 
Die Leute haben Angst vor ihm. Das macht ihn nur noch einsamer. Er ist ganz allein. 
Dieser Mensch hat große Angst, mit anderen zu reden. 
(Erstes Seil um das zugedeckte Stofftier legen.)
Er ist traurig, dass er so allein ist. 
(Zweites Seil legen)
Er ist auch neidisch, weil es allen anderen so gut geht. 
(Drittes Seil legen)
Was meinst du? Was fühlt dieser Mensch wohl noch?
(Ideen der Kinder sammeln und für jedes weitere Gefühl ein weiteres Seil legen. Mögliche Aussagen könnten sein: Er ist hungrig; er findet es unangenehm und doof, wenn die anderen ihn so anstarren; er wünscht sich Freunde; er hat Heimweh nach seiner Familie. Alle Gefühle für den Fortgang der Geschichte notieren.)

Gesehen werden

So geht es diesem armen Menschen. 
Jesus sieht ihn. Jesus sagt: »Komm zu mir!« Der Mann weint und ruft: »Lass mich! Lass mich einfach in Ruhe! Ich will nicht!« 
Jesus fragt: »Was hast du denn? Warum bist du so?« Da weint der Mann noch mehr und ruft noch lauter: »Ich habe so viel: Ich habe Angst; ich bin traurig; ich habe Hunger … 
(Alle zuvor von den Kindern genannten Gefühle benennen.)
Ich will einfach nur in Ruhe gelassen werden. Lass mich!« 
Jesus weiß: Niemand will so leben. Niemand will immer allein sein. Jesus sagt: »Ich weiß, dass du Angst hast – ich helfe dir.« 
(Ein Seil wieder wegnehmen.)
Ich weiß, dass du traurig bist – ich helfe dir. 
(Nächstes Seil wegnehmen.)
Ich weiß, dass du neidisch bist – ich helfe dir. 
(Nächstes Seil wegnehmen.)
Was wird Jesus noch zu dem Mann sagen? 
(Die Kinder sagen gute Worte zu dem »Mann in der Mitte« und nehmen dabei jeweils ein weiteres Seil weg, bis nur noch das zugedeckte Stofftier daliegt.)

Keine Angst

»Komm zu mir«, sagt Jesus. »Hab keine Angst.« 
(Erzähler*in nimmt langsam das Tuch von dem Stofftier, dreht es um und nimmt es in den Arm. Er*Sie wiederholt: »Hab keine Angst.« Dann wird das Stofftier an das nebensitzende Kind weitergegeben. Das nimmt es in den Arm und sagt: »Hab keine Angst.« Dann gibt es das Stofftier weiter, bis es wieder bei der*dem Erzählenden ist.)

Bei dir

Der Mann schaut Jesus an. »Danke«, sagt er. »Darf ich bitte bei dir bleiben?« 
Jesus schaut ihn freundlich an und sagt: »Geh zu deiner Familie. Sie hat dich lieb. Du wirst sehr liebgehabt!« (Das Stofftier wird noch einmal rundherum gegeben, jedes Kind wiederholt: »Du wirst sehr liebgehabt.«)

Frei

Da geht der Mann wieder nach Hause. Er hat keine Angst mehr. Er kann zu Hause leben und arbeiten und essen und spielen. Jesus hat ihn frei gemacht. Gott sei Dank!

Der besondere Tipp …

Josef Herbasch/Heidi Rose (Hg.)

Ich helfe dir, wenn du trauerst
Ein Praxisbuch zum Thema Tod und Trauer Mit 

  • verständlichem Hintergrundwissen und vielfältigem Material.
  • Vorlagen die per QR-Code heruntergeladen werden können. 
  • zahlreichen Fotos und kindgerechten Illustrationen.

Für Kinder bis 12 Jahre, Kita, Grundschule und Familie.

€ 22,00; 
Best.-Nr. 2166

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Material: kleine Kerze; Streichhölzer/Feuerzeug; Glasgefäß (das umgedreht über die Kerze passt); 16 schwarze/dunkle Tücher.

Licht erblicken

Wenn ein Mensch geboren wird, dann sagt man manchmal auch: »Ein Kind erblickt das Licht der Welt.« Vielleicht hast du das schon einmal gehört. Ich erzähle dir heute von Isa. Er »erblickte das Licht der Welt« etwas zur gleichen Zeit wie Jesus.
(Kerze anzünden)
Und Isa lebte ganz ähnlich wie Jesus: Zwar nicht in Galiläa, aber direkt gegenüber dem See, im Land der Gerasener. Isa spielte mit anderen Kindern, lernte mit seinen Freunden, wurde älter, suchte sich einen Beruf aus. Alles lief ganz gut. 

Dunkles Gefühl

Aber da war immer ein dunkles Gefühl um ihm. Woher das kam, wusste Isa nicht. Manchmal dachte er mitten am Tag: »Die anderen mögen mich nicht.«
(Ein dunkles Tuch zur Kerze legen.) 
Oder: »Wenn ich nicht da bin, reden sie schlecht über mich.«
(Weiteres Tuch hinlegen) 
Oder: »Ich habe keine echten Freunde.« 
(Weiteres Tuch hinlegen) 
Oder:« Mich versteht kein Mensch wirklich.« 
(Weiteres Tuch hinlegen) 
Die Gedanken kamen einfach so, ganz plötzlich. Ohne besonderen Grund, aus heiterem Himmel. 
Und sie wurden immer gemeiner und hässlicher: »Die anderen haben recht: Ich bin auch wirklich nichts wert.« 
(Weiteres Tuch hinlegen) 
»Ich kann nichts richtig gut.«
»Ich bin hässlich.«
»Ich bin dumm.« 
(Jeweils weiteres Tuch hinlegen) 
Und als es ganz schlimm wurde, da dachte Isa: »Ich wäre lieber nicht am Leben. Nichts ist schön. Nichts ist gut.« (Glas über Kerze stülpen und sie ausgehen lassen.)

Nichts hilft

Die anderen Leute versuchten, Isa zu helfen: Sie luden ihn zu sich nach Hause ein. Aber Isa wollte in kein Haus kommen. 
(Ein Tuch über das Glas legen.) 
Sie redeten freundlich mit Isa. Aber er wollte nichts hören. 
(Weiteres Tuch über das Glas legen.) 
Sie versuchten es immer wieder. Aber Isa glaubte an keine Freundlichkeit mehr.
(Weiteres Tuch hinlegen) 
Er glaubte nicht an Freundschaft.
(Weiteres Tuch hinlegen) 
Er glaubte nicht an Liebe.
Er glaubte nicht, was seine Familie sagte.
Er glaubte nicht an sich selbst.
Er glaubte nicht an Gott.
(Jeweils ein weiteres Tuch hinlegen) 
Und dann kommt Jesus.

Jesus sieht ihn

Jesus sieht Isa. Wie er auf dem Boden kauert. Er ist kaum noch zu erkennen. »Wie lange geht es ihm schon so?«, fragt Jesus. »Schon lange«, sagt eine Frau, die gerade vorbeikommt. »Niemand kommt mehr zu ihm durch. Da ist nichts zu machen.« – »Isa«, sagt Jesus sanft, »hör mir zu.« – »Was willst du?«, ruft Isa ärgerlich. »Ich kenne dich nicht. Was habe ich mit dir zu tun? Lass mich in Ruhe. Sprich nicht mit mir. Quäle mich nicht. Geh einfach weiter!«

Was ist mit ihm?

Jesus sieht die Frau an. »Was ist denn mit ihm?«, fragt er. »Viel«, antwortet sie. »Er ist wütend. Er ist einsam. Er ist …« 
(Die Kinder werden eingeladen, Isas Gefühle zu benennen: ängstlich, vertraut niemandem mehr; denkt schlecht von sich und anderen …)

Lass mich

»Lass mich in Ruhe und hau ab«, ruft Isa jetzt ganz laut. »Nein«, sagt Jesus, »ich lasse dich nicht allein. Du bist nicht allein.« 
(Ein Tuch von dem Glas nehmen und wiederholen: »Du bist nicht allein.«)
Isa reagiert nicht. Doch Jesus bleibt bei ihm. »Du bist nicht allein«, sagt Jesus zu Isa. 
(Weiteres Tuch wegnehmen. Kinder werden eingeladen, zu helfen: »Alle, die möchten, nehmen ein Tuch weg und sagen: >Du bist nicht allein.<
Wiederholen, bis alle Tücher vom Glas entfernt ist.)

Ausgedacht

Jesus sieht Isa an. Jesus will nicht, dass Isa einsam ist und von allen getrennt.
(Das Glas von der Kerze nehmen.) 
Gott will, dass Isa lebt und atmet und frei ist. So hat Gott sich den Menschen ausgedacht – von Anfang an. 
(Kerze wieder anzünden)

Vergiss nicht

Die anderen Leute schauen Isa mit offenem Mund an. So haben sie ihn schon lange nicht mehr gesehen. Isa schaut Jesus an und lächelt – noch immer unsicher. Jesus lächelt zurück. 
»Ich möchte bei dir bleiben«, sagt Isa zu Jesus. »Ich möchte nicht mehr allein sein.« – »Du bist nicht allein«, sagt Jesus. »Geh wieder zu deiner Familie. Und vergiss nicht: Gott hat dich lebendig geschaffen und frei. Genau dich, genau so, wie du bist. Vergiss es nicht – und erzähle es allen weiter.« 
Und das tut Isa.

Psalm 18 i. A.

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Meine Hoffnung und meine Freude (KuS 230, KKL 355, Wwdl 180, EGplus 109); 
Hab keine Angst (LHE 359); 
Halte zu mir, guter Gott 
(KuS 456, KKL 328, Wwdl 49, MKL 1,52); 
Vom Anfang bis zum Ende / Immer und überall (KuS 196, KKL 315)

Psalm 18 

(s. »Zur ganzen Reihe«)

Segenswort

»Es ist schön zu wissen, dass es Menschen gibt, die mich und dich liebhaben, und dass Gott mich und dich liebhat. Das gibt Kraft. Das tröstet mich und macht mir Mut. Gott hat mich und dich lieb – ohne Wenn und Aber. Niemand darf uns Angst machen. Denn für Gott sind wir super. Gott hat uns lieb. Gott ist da, auch wenn ich ihn nicht mit den Augen sehen kann. Wir sind nicht allein – wir lassen uns keine Angst machen!«

Kreative Umsetzung der Geschichte

Für die Jüngeren

Gespräch

Sie überlegen: »Was hat Matteo geholfen und getröstet? Wie ist er mutig geworden? Kann Oma Else mit ihren Ideen von früher helfen, obwohl sie nicht da ist? Und wie ist das mit Gott? Ist Gott da?«

Dann gemeinsam Schneeglöckchen anschauen (das Team bringt ein Sträußchen mit oder zeigt ein Foto (s. S. 47) oder die Gruppe geht raus. Bitte beachten: In jedem Fall darauf hinweisen, dass Schneeglöckchen giftig sind). 

Dieses Schneeglöckchenbild könnt ihr kostenfrei herunterladen.

© AdobeStockPhotos/Man888)

Punkte-Blume (für die Erste-Hilfe-Box)

Ein*e Mitarbeiter*in nimmt einen schwarzen Karton (nicht größer als die Box) und sagt: »Ich habe schon manchmal Angst. Du auch?« Dann klebt er*sie einen bunten Klebepunkt auf den Karton. »Aber ich kann auch mutig sein. Gott hilft mir dabei. Immer wieder. Ich lass mir keine Angst machen …« Während er*sie redet, werden weitere Punkte aufgeklebt, so dass eine bunte Blume entsteht.
Auch die Kinder bekommen einen schwarzen Karton und kleben bunte Punkte-Blumen darauf. 

Für die Älteren
Sie überlegen gemeinsam: »Wie fühlt sich Milla? Fühlte ich mich auch mal ganz allein? War schon mal alles doof und niemand konnte helfen? Was hat Milla geholfen? Was hilft mir?«

QR-Code (für die Erste-Hilfe-Box)

Zum Herunterladen


Anschließend bekommen alle Kinder auf einem Blatt einen QR-Code.

Jemand aus dem Team zeigt mit dem Smartphone, was sich hinter dem Code verbirgt. Wer von den Kindern ein Handy dabei hat, kann es gleich probieren. Es zeigt einen kurzen »Chat mit Gott«, der verspricht: »Ich bin da!«. 

Die anderen Kinder können den Code evtl. zu Hause mit dem Handy der Eltern scannen. 

Die Kinder tauschen sich aus: »Was bedeutet das? Was bedeutet es für mich?«

Wenn Zeit ist, können die QR-Code-Blätter am Rand verziert werden. So wird deutlich, was für ein Schatz Gottes Zusage ist.

Der besondere Tipp …

Fahrrad-Glocke »Gott hört mich« 
Für gängige Fahrradlenker mit einem Ø von 20–25 mm.

€ 4,00 (ab 10 Ex. je € 3,80); 

Best.-Nr. 1736

Gut, dass einer hilft 
Bastelbogen zum »Barmherzigen Samariter« 

Vorhang auf! Über drei Ebenen verläuft der Weg von Jericho nach Jerusalem – und es passiert viel auf diesem Weg …
Die Kinder führen Regie und bringen die Personen ins Spiel, verschieben sie und lassen sie wieder verschwinden. Diese Form der interaktiven Beschäftigung lässt sie mit allen Sinnen eintauchen in die Frage: »Wer ist mein Nächster?«

€ 2,40 (ab 10 Ex. je € 2,20); Best.-Nr. 1584

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Im Himmel

Matteo sitzt in der Ecke des Spielplatzes und versucht, nicht zu weinen. Hier kann ihn niemand sehen. Weinen vor anderen ist blöd. Das will er nicht. Aber Nicht-Weinen geht gerade auch nicht. Er schnieft und sieht neben sich Schneeglöckchen. Jetzt kann er gar nicht mehr. Die Blümchen erinnern ihn an Oma Else. Oma Else ist im Himmel. Sie kann ihm nicht mehr helfen. Matteo weint bitterlich.

Erinnerungen

Matteo und Oma Else waren ein tolles Team. Mit ihr konnte er alles, einfach alles! Wenn er bei ihr übernachtet hat, dann spielten sie die schönsten Spiele. Dann war er ein Superheld, er konnte fliegen und hat Oma Else vor den Bösen beschützt. Er konnte Vulkane beherrschen und sich durch den Dschungel kämpfen. Mit seiner Superkraft hat er alle Schurken besiegt. Einfach bumms, voll auf die Nase! Und dann hat Oma Else immer gelacht und gerufen: »Mein Held, du bist der Stärkste und Beste auf der ganzen Welt!«

Sicher und geborgen

Es gab immer das leckerste Essen. Matteo durfte so lange aufbleiben, wie er wollte und auch noch spät fernsehen. Dabei hat Oma Else Matteo in den Arm genommen. Geschlafen haben sie immer in der Burg: Viele Decken, ein paar Stühle um sie herum, Lichterketten und Omas Arm. »Ich hab dich lieb, kleiner Held«, hat sie immer gesagt. Matteo hat sich so sicher gefühlt.

Schneeglöckchen

Morgens waren sie oft im Garten. Oma Elses Lieblingsblumen waren Schneeglöckchen und Krokusse und überhaupt alles, was früh blüht: »Schau mal, kleiner Held«, hat sie gesagt, »die Blumen lassen sich keine Angst machen. Es ist noch kalt, aber sie blühen trotzdem. Sie strecken sich dem großen Winter entgegen und sagen einfach: »Ich bin da, du kannst mich mal!« Oma Else hat nie wie eine Oma geredet oder sich benommen wie eine Oma. Sie war einfach wunderbar. 
Aber sie war eine Oma. Und sie war krank. Sie ist gestorben.

Oma fehlt

Jetzt sitzt Matteo allein in der Ecke und weint. Er ist eben doch kein Held. Er klettert nicht so schnell wie die anderen Kinder über die Klettermauer. Sie ist ihm eigentlich zu hoch. Er traut sich nicht, von der ganz hohen Schaukel zu springen. Deshalb hat Emily ihn ausgelacht. »So ein Baby!«, hat sie gerufen. Und alle haben gelacht. Da sind in Matteo langsam die Tränen hochgestiegen. Deshalb hat er jetzt hier in die Ecke verkrümelt. 

Kein Superheld

»Ich bin kein Superheld«, flüstert er leise. »Ich bin nicht stark, ich bin nicht mutig. Alle anderen sind besser. Und über die Mauer komme ich auch nicht.«
Matteo schaut auf die Schneeglöckchen. Er erinnert sich, was Oma Else immer gesagt hat: »Die lassen sich keine Angst machen.« Und er erinnert sich an die Spiele. An die Burg, die Lichterkette, an Oma Elses Arm. Und was sie zu ihm immer gesagt hat: »Ich hab dich lieb, kleiner Held.«
Fast kann Matteo Oma Else hören. Er schaut noch mal auf die Blümchen: »Die lassen sich keine Angst machen.«

Gestärkt

Matteo wischt sich die Nase einfach am Ärmel ab. Er weiß, das hätte Oma Else nicht so toll gefunden. Dann steht er auf und geht zu Emily und den anderen Kindern. »Wenn ihr mich auslacht, seid ihr nicht meine Freunde«, sagt er laut. Und er lächelt, denn er weiß genau: Das hätte Oma Else sehr gefallen.

Erzählung für Ältere

Heimweh

Milla liegt im Stockbett und schaut in die Dunkelheit. Die anderen atmen schon länger ganz regelmäßig. Jule hat sogar angefangen, ein bisschen zu schnarchen. Milla seufzt. Es ist schon wieder passiert. Eigentlich hatte sie sich auf diese Fahrt total gefreut … Und jetzt liegt sie wieder allein wach und muss an zu Hause denken: »Was machen sie jetzt gerade? Schlafen sie schon?« Milla merkt, wie es langsam in ihrem Hals enger wird. Tränen steigen in ihre Augen. »Jetzt bloß nicht laut losweinen«, denkt sie. »Bloß nicht die anderen wecken. Das ist voll peinlich.« Aber sie weint leise. Das kann sie nicht ändern. Die Tränen kommen einfach von selbst rausgelaufen. Sie lassen sich nicht zurückhalten. »Ich bin ganz allein«, denkt sie. »Alle haben schöne Träume. Die zu Hause bestimmt auch.« 

Schlaflos

Es ist so dunkel hier. Zu Hause würde sie ihre Nachttischlampe anmachen. Doch hier geht das nicht, da würde sie jemanden aufwecken. Und Jule würde sie bestimmt auslachen: »Wer braucht denn noch ein Nachtlicht?« Milla schnieft leise und holt ihr Handy. »Magda?«, schreibt sie und wartet ungeduldig. Ob ihre große Schwester zu Hause schon schläft? Milla schaut auf das Display. Offline. Mist. Sie legt das Handy weg.

Antwort

Da leuchtet es auf. Magda ist doch wach. Irgendwie ist sie immer wach, wenn Milla sie braucht. »Was ist denn, Minimaus?«, schreibt Magda. »Alle schlafen und ich heule«, tippt Milla ein und schnieft lauter. »Ach, Minimaus, was ist denn passiert?« Milla setzt sich auf. Das Licht vom Handy macht einen kleinen hellen Kreis um ihre Hände und leuchtet auch auf ihr Gesicht. Milla schreibt: »Alle haben den ganzen Tag was zusammen gemacht, ich war immer nur zweite Wahl.« – »Arme Kleine«, antwortet Magda und schickt einen Smiley mit Tränchen. Milla ergänzt: »Das Essen war mies, das Bad hier ist doof, ich finde meine Kuschelsocken nicht mehr, geregnet hat es auch noch und meine Kekse sind leer!« – »Meine Güte, da geht gerade echt die Welt unter«, antwortet Magda mit einem Zwinkersmiley. »Ist echt alles doof!!!!!!!!«, schreibt Milla mit ganz vielen Ausrufezeichen. Magda schickt ein Herz. »Alle schlafen«, schreibt Milla mit einem Heulsmiley. »Ich bin wach«,antwortet Magda. Milla atmet tief ein. »Das ist schön«, schreibt sie zurück. »Was hast du denn heute so gemacht?«.

»Hab dich lieb«

Milla und Magda schreiben eine Weile hin und her. Ganz langsam wird Milla müde. »Versuch mal zu schlafen, Minimaus«, schreibt Magda. »Es ist so dunkel«, schreibt Milla. »Wie kann das denn sein?«, fragt Magda. »Heute ist doch Vollmond!« Milla schiebt den Vorhang zur Seite und schaut aus dem Fenster. Stimmt. Draußen am Himmel ist ein voller Mond zu sehen. Der leuchtet richtig hell. Und wenn Milla sich hinlegt, sieht sie am Himmel auch jede Menge Sterne. »Ich sehe auch Sterne«, schreibt sie ihrer großen Schwester. »Ich auch«, schreibt Magda zurück. »Und weißt du was, Minimaus? Wir sehen gerade in den gleichen Himmel, den gleichen Mond und die gleichen Sterne!« – »Danke, Magda! Gute Nacht!«, antwortet Milla. »Hab dich lieb«, schreibt Magda.
Es ist schummerig im Zimmer. Irgendwie gemütlich. Der Mond strahlt hell herein. Sterne blinken. Milla atmet tief ein und kuschelt sich in ihre Decke. 

Der besondere Tipp …

Kinder stärken, ihnen sagen und zeigen: »Du bist ein geliebtes Kind«, das möchten die folgenden Artikel unterstützen:

R. Horn/U. Walter
Groß werden mit Dir, lieber Gott! 
Lieder, Geschichten, Rituale, Gebete für 2–5-Jährige inkl. Ideen zur Arbeit mit dem »Friedenskreuz« (s. VJG, Artikel 533);


€ 5,00; 
Best.-Nr. 2075
Passend dazu die CD; € 5,00; Best.-Nr. 2076


Holzherz
Handschmeichler 
Die Zusagen Gottes können durch Berührungen ins Gedächtnis gerufen werden:

groß, € 3,70 (ab 10 Ex. je € 3,50); 5 x 4,5 cm,
Best.-Nr. i5088

klein, € 2,70 (ab 10 Ex. je € 2,50); 3 x 2,5 cm;
Best.-Nr. i5113

junge-gemeinde.de

Lass dich nicht entmutigen 
– die bittende Witwe

Lukas 18,1–6

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Kindermutmachlied (vor allem Strophe 4;
KuS 470, KKL 338);
Sei mutig und stark (KKL 336, Feiert Jesus! Kids 76, Einfach spitze 18)

Fürbitten

Lieber Gott,
manchmal denke ich,
dass ich zu klein bin oder zu jung
oder zu schwach;
dass niemand mir zuhört;
dass ich unwichtig bin.
Bitte hilf mir:
Dass ich laut sage, wenn jemand gemein ist.
(Hände wie Trichter um den Mund legen.)
Dass ich hinschaue, wenn jemand ungerecht ist.
(Augen weit aufmachen)
Dass ich hinhöre, wenn jemand weint.
(Hände hinter die Ohren legen.)
Dass ich mutig bin für andere
und für mich selbst.
(Hände in die Seiten stemmen) Amen.

Tattoo-Segen

(s. u. »Kreative Umsetzung der Geschichte«).
Ein*e Mitarbeiter*in legt das Tattoo auf die Haut des Kindes und feuchtet es an. Der*die Mitarbeiter*in sagt: »Du, N. N, bist ein Kind Gottes. Du bist nie allein. Du bist stark, mutig und wunderbar. Das sage ich dir, das kannst du spüren (leicht auf das Tattoo drücken) und das darf die ganze Welt sehen (Tattoofolie abziehen)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Haltung einnehmen

Die Tattoos zeigen Dinge, die Mut/Stärke symbolisieren: Löwe, lachendes Gesicht … (Ab ca. 1,00 €/Stück können Tattoos selbst gestaltet und im Internet bestellt werden (Stichwort »Tattoo Kinder selbstgestaltet«).

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Vor dem Gerichtsgebäude

Sara steht vor dem Gerichtsgebäude. Wie schon gestern. Und vorgestern. Wie jeden Tag steht sie da. Der Richter kommt durch die Tür und tritt auf die Gasse: »Hilf mir, Richter!«, ruft Sara laut. »Schaffe mir Recht!« Der Richter geht weiter. Diese Witwe schreit schon lange. Jeden Tag. Langsam verliert er die Geduld. Sie soll ihn in Ruhe lassen. Sara sieht ihm nach. Am liebsten würde sie weinen. Aber sie bleibt aufrecht stehen. Und morgen wird sie wieder hier stehen.

Ohne Mann

Sara war verheiratet. Sie hatte mit ihrem Mann eine kleine Werkstatt, ein Haus, genug zu essen. Sie waren glücklich.
Bis ihr Mann krank wurde und starb. Sara war allein. Dann kam der Bruder ihres Mannes, ihr Schwager. Er hat die Werkstatt verkauft. Er gab Sara nichts von dem Geld. Und kurze Zeit später gab er Sara auch kein Geld mehr, um Essen kaufen zu können. Und noch ein wenig später sagte der Schwager: »Du musst aus dem Haus ausziehen.«

Ungerecht

Sara hat kein Geld. Sie hat oft Hunger. Sie vermisst ihren Mann. Und nun soll sie auch bald kein Zuhause mehr haben? »Das ist nicht gerecht«, sagt Sara. 
Das stimmt. 
Aber niemand hilft ihr. Eine Familie hat sie nicht mehr – bis auf den bösen Schwager. Und der Richter? Das ist ein fauler Mann, der gerne schläft und trinkt und isst, aber nicht gerne arbeitet. Schon gar nicht für arme Witwen. Er will einfach nicht helfen. »Das ist nicht gerecht«, sagt Sara. 

Mutig und stark

Jeden Abend zündet Sara eine Kerze an und denkt an ihren Mann, der schon im Himmel ist. Dann erzählt soe Gott ihre Sorgen und ihre Angst. Und sie weint auch. Und dann betet sie: »Bitte, Gott, hilf mir.« Und Gott hilft ihr. Er macht sie mutig und stark, jeden Morgen neu. Deshalb steht sie da. Jeden Morgen. Vor dem Gericht steht sie und wartet auf den Richter. Wenn er kommt, ruft sie: »Hilf mir, Richter!« Und wenn er abends nach Hause geht, ruft sie: »Schaffe mir Recht!« Und immer wieder steht sie aufrecht da, auch wenn sie am liebsten weinen würde.

Stehen bleiben

Heute ist es besonders heiß. Sara hat Durst. Sie steht vor dem Gericht. Ihr Schwager kommt vorbei: »Na, stehst du immer noch da? Du weißt, dass dir keiner helfen wird. Und vergiss nicht: Bis morgen räumst du deinen Kram zusammen und dann bist du raus aus dem Haus, klar?« Sara sagt nichts. 
»Nun gib doch endlich auf«, sagt der Händler vom Stand gegenüber. »Der Richter hilft dir nicht.« Sara bleibt stehen. 
»Es tut mir so leid«, sagt die Gemüsehändlerin und steckt ihr eine Orange zu. »So ist die Welt. Wir können nichts tun.« Sara bleibt stehen.

Hilf mir!

Da kommt der Richter. Sara richtet sich auf und ruft so laut sie nur kann: »Hilf mir! Schaffe mir Recht!« Der Richter bleibt stehen. Zum ersten Mal. Er dreht sich zu Sara »Frau, wenn ich dir helfe, wirst du dann endlich Ruhe geben? Wenn ich dir Recht verschaffe, hört das Geschrei dann auf?« Sara nickt. 
Der Richter seufzt. Er schaut zum Schwager und sagt scharf: »Die Frau darf im Haus wohnen bleiben, du gibst ihr jede Woche genug Geld, dass sie essen, trinken und leben kann. Wenn sie noch einmal kommt und mir auf die Nerven geht, dann kommst du dafür ins Gefängnis. Ich hoffe, jetzt ist das geregelt und hier wieder Ruhe.« Der Richter geht.

Aufrecht

Sara steht da. Aufrecht. Und sie lächelt.

Erzählung für Ältere


Nichts!

»Es ist nicht richtig! Es ist ungerecht!« Liya kann nicht schlafen. Sie dreht sich von der einen auf die andere Seite. Mama sieht vom Flur aus Licht in Liyas Zimmer und kommt herein. Sie setzt sich zu Liya, und Liya erzählt: »Herr Richter will, dass ich Samstag nachsitze.« Mama runzelt sie Stirn. »Was hast du angestellt?« »Das ist es ja eben – nichts!« Liya schluckt die Tränen hinunter.

Ärgern

»Du kennst Kean. Er ärgert immer alle und benimmt sich einfach bescheuert. Heute auch wieder: Erst hat er sich über Miriam lustig gemacht. Sie hatte einen ziemlich großen Fleck auf der Hose. Dann hat er beim Sport immer gefoult, wenn die Lehrerin nicht hingeschaut hat. Später beim Mittagessen hat er sich ’nen Haufen Nudeln genommen, so dass für uns andere kaum noch was da war. Und dabei grinst er die ganze Zeit so blöd. Heute Nachmittag war die AG mit Herrn Richter.« Mama seufzt. Herr Richter leitet die Karate-AG. Er ist sehr streng und wählt aus, wer mitmachen darf. Und er wirft auch schnell wieder Kinder raus. Er verlangt absolute Ruhe und Konzentration. Doch Liya liebt Karate. Sie war so stolz, als sie in die AG kam. 

Ungerecht

Liya erzählt weiter: »Wir waren gerade beim Aufwärmen, da fängt Kean hinter mir an, leise zu lachen. Immer wenn ich einen Tritt mache oder mich drehe oder auch nur die Arme hebe – immer lacht der oder atmet scharf ein oder rollt die Augen. Und der lacht. Da zische ich ihm zu: >Hör auf.< Er macht weiter. Ich noch mal: >Lass das.< Und da sagt Herr Richter schon: >Liya, nicht reden.< Den Kean hat er gar nicht bemerkt. Und Kean macht immer weiter. 
Da kann ich nicht mehr und fahre ihn an: >Halt die Klappe, du Blödmann!< Und Herr Richter schmeißt mich raus. Ich will ihm alles erklären, aber er hört nicht zu. Also bin ich zu unserer Klassensprecherin gegangen, doch die hat nur gesagt: >Dazu kann ich nichts sagen, ich war ja nicht dabei.< Dann wollte ich zu Frau Özkan, unserer Klassenlehrerin, aber die hat gesagt, dass die AGs nicht ihre Sache sind. Und als ich nach der AG nochmal mit Herr Richter reden wollte, sagte der nur: >Samstag nachsitzen, und dann zwei Wochen Ausschluss vom Training. Danach kannst du vielleicht wieder mitmachen.<
Mama, das ist so ungerecht. Das ist so gemein«, schluchzt Liya. »Das finde ich auch«, sagt Mama und nimmt Liya in den Arm. »Du hast nichts falsch gemacht. Wehr dich!« Liya weiß nicht, ob das noch was bringt.Sie hat ja schon alles versucht.
(An dieser Stelle Kinder fragen, ob sie schon mal was Ähnliches erlebt haben. Und was sie an Liyas Stelle tun würden.)

Mutig

Am nächsten Tag steht Liya mit klopfendem Herzen vor dem Lehrerzimmer. Herr Richter ist gerade hineingegangen. Er hat sie gesehen, aber kein Wort gesagt. Liya atmet tief ein. Ihre Hand zittert. »Vielleicht gebe ich doch lieber auf. Es hilft mir ja eh niemand«, denkt Liya gerade, da geht die Tür auf. Herr Richter kommt raus … und geht an ihr vorbei. »Es ist ungerecht«, denkt Liya, holt tief Luft und ruft: »Herr Richter, ich muss Sie sprechen! Wegen gestern. Kean war ätzend, und Sie waren ungerecht.« Herr Richter bleibt stehen. Er dreht sich um: »Wie bitte?«, fragt er, und das klingt gar nicht nett. Liya überlegt: »Was, wenn er mich jetzt ganz aus der AG wirft?« Doch sie richtet sich auf, hebt den Kopf und sagt: »Kean hat uns alle den ganzen Tag geärgert. Und beim Training hat er sich dauernd über mich lustig gemacht. Ich wollte ganz bestimmt nicht das Training stören, aber wenn jemand so blöde Sachen macht, dann muss ich mich wehren dürfen. Alle müssen sich wehren, wenn Unrecht geschieht.« 
Liya ist fertig. Ihre Beine zittern. Sie zwingt sich, weiterhin aufrecht zu stehen und Herrn Richter anzuschauen. Dabei würde sie sich am liebsten umdrehen und abhauen. 
Herr Richter schaut Liya lange an. Sehr lange. Schließlich holt er tief Luft und sagt: »Das stimmt.« Liya weiß nicht, was da gerade passiert. »Äh, wie bitte?« – »Alle müssen sich wehren, wenn Unrecht geschieht. Du hast recht.« 
Dann geht er.

Mutig!

Am Nachmittag bekommt Liya zwei Anrufe. Zuerst ist Kean dran. Er entschuldigt sich. Nicht so ganz überzeugend, aber Liya reicht das. Und dann von Herrn Richter: »Ich erwarte dich in der kommenden Woche zum Training. Pünktlich natürlich. Nachsitzen am Samstag ist nicht erforderlich. Auf Wiedersehen.« Liya ist platt und Mama stolz. »Du bist unfassbar 
mutig«, sagt Mama. Das findet Liya auch.


Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 1/2025
Bild 8: Segnende Hände
; zur Reihe Zwischen Angst und Vertrauen

Kraftquelle Psalmen

Dorothea Layer-Stahl, Psalmenpostkarte Psalm 23, Verlag Junge Gemeinde

I. Vorüberlegungen

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe 

Lieder
Gebete

Dbd 2024, S. 84–88 

III. Zur Gestaltung der Reihe

Die Reihe soll dazu einladen, sich die alten Worte der Psalmen (neu) zu eigen zu machen.
Da heutzutage viele Kinder nicht jeden Sonntag zur »Kirche mit Kindern« kommen können, ist die Reihe so angelegt, dass alle Sonntage auch einzeln umgesetzt werden können.

Die besonderen Tipps …

Psalmen-Postkarte »Psalm 23« 
Mit vielen Bildimpulsen ∙ 10er-Set


Der 23. Psalm ist auf dieser Psalmenkarte in der unübertroffen melodisch-poetischen Übersetzung Martin Luthers abgedruckt.

Dorothea Layer-Stahl hat dazu Bildimpulse gesetzt, die anregen, sowohl über Text als auch Bild ins Gespräch zu kommen.

Am Ende kann ein eigener (kreativ umgesetzter) Psalm 23 stehen.

10 Karten € 5,00; 
 Best.-Nr. 617

junge-gemeinde.de

Psalmenstern
Bastelbogen

Der Psalmenstern bietet die Möglichkeit, Kinder in ansprechender Weise mit Psalmgebeten der Bibel vertraut zu machen und die tröstende und stärkende Kraft dieser Worte zu erleben. 

Die Sternform ist einfach herzustellen. Zusammen mit einem Schaschlikspieß und einer Perle (nicht zwingend notwendig und nicht im Lieferumfang enthalten) lädt der Stern dazu ein, die 12 Psalmen immer wieder zu lesen. Dazu wurden sie in kindgerechte Worte gekleidet und entsprechend gekürzt. 
Außer dem 23. Psalm (der unverändert in der Luther-Übersetzung von 1984 abgedruckt ist), enthält der Psalmstern noch folgende Psalmen: 1, 22, 27, 63, 91, 95, 103, 104, 121, 139, 150.
DIN A3 (auf A4 gefalzt), 150-g-Papier;

€ 2,40 (ab 10 Ex. je € 2,20); 
Best.-Nr. 066

Das Mitmachheft im Kindergottesdienst 11-2024

Der rote Faden

In diesem Für-Dich-Heft beschäftigt sich Hannes zusammen mit seiner Oma mit Psalmen. Sie erkennen einen Dreiklang darin: Von Klage und Leid über die Bitte an Gott, zu helfen bis hin zum Dank an Gott. Anhand der Psalmen kann Hannes dann Bezüge zu seinem eigenen Leben herstellen. 

Was dich erwartet


Gott macht mich stark

12 Seiten € 1,90 
(ab 10 Ex. je € 1,60; ab 40 Ex. je € 1,40)

Best.-Nr. 101-11/24

junge-gemeinde.de

Gott sein Leid klagen

Psalm 6,7–11

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema

Gemeinsames Klagen ins »Blaue hinein« wird eher als unecht oder gar übergriffig empfunden. 
Dies sollten wir im Hinterkopf haben, wenn wir dieses Thema mit den Kindern angehen.

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Gott behütet mich (KuS 335);
Wo ein Mensch Vertrauen gibt (EG WUE 638, KuS 444, Durch Hohes und Tiefes 347);
Liedruf zu Psalm 6: »Gott hat mein Weinen gehört« (s. u.)

Gebet

Dbd 2024, Seite 86, oder Eingangsgebet:
Du Gott der unendlichen Liebe,
hier sind wir vor dir.
Alle mit der eigenen Geschichte.
Alle mit den eigenen Gefühlen.
Hilf uns, dir alles zu sagen, was uns bewegt.
Mit Worten und ohne Worte.
Mal wütend, mal traurig, 
mal ängstlich, mal freudig.
Lass uns jetzt geborgen sein 
in deinem großen Ohr.
Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Für Ältere: Schatzkiste gegen Sprachlosigkeit

Wir durchblättern die Psalmen nach Versen, die uns aus der Seele sprechen, Mut machen, helfen zu klagen etc. Diese Verse schreiben wir auf kleine Kärtchen, die noch gestaltet werden können. 
Die fertigen Kärtchen kommen in unsere »Schatzkiste« = ein einfaches kleines Holzkästchen oder eine gebastelte Papierschachtel (Bastelanleitungen hierfür sind im Internet zu finden).
Diese Schatzkiste kann auch weiterhin mit Versen gefüllt werden, die uns wichtig werden.

Gebetswand

Gestaltet eine »Gebetswand«. Dazu vorab einige (Ziegel-)Steine im Raum aufschichten. Die Kinder können dann Psalmenkärtchen in die Zwischenräume stecken.
Alternative: Eine Wäscheleine spannen und die Psalmenkärtchen mit Klammern anbringen.

Eigene Klagelieder

Versucht gemeinsam mit den Kindern anhand bekannter Klagepsalmen, neue Klagelieder zu dichten. Macht den Kindern einige Vorschlägen, die ihre Kreativität wecken.

Liedruf: »Gott hat mein Weinen gehört«Text und Melodie: Karl-Heinz Luz

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Tee für Frieder

Frieder wacht aus einem wirren Traum auf. Seine Stirn ist heiß. Sein Schlafanzug und das Bett klebrig nass vom Schweiß. Frieder weiß nicht, wie lange er schon mit diesem Fieber im Bett liegt. Müde dreht er seinen Kopf zur Kinderzimmertüre. Da kommt Mama Laura rein. Mit einer frischen Kanne Tee. »Wie lange liege ich hier schon im Bett?«, fragt Frieder. Mama Laura lächelt ihn an: »Zwei Tage.« Sie schenkt den Tee in Frieders Tasse. Frieder jammert: »Dann ist ja Montag. Ich verpasse den neuen Buchstaben, den wir heute in der Schule lernen.« Mama Laura tupft mit einem Tuch den Schweiß von Frieders Stirn und versucht ihn zu trösten: »Du bist doch ein kluger Junge. Das wirst du sicherlich nachholen können.«

Die beiden Mamas kümmern sich um Frieder

Dieses verflixte Fieber macht Frieder völlig schlapp. Er legt seinen Kopf wieder aufs Kissen und schließt die Augen. Doch er öffnet sie sofort wieder, als er Mama Katrin ins Zimmer kommen hört. Mama Katrin trägt eine Schüssel und Tücher. »Wie geht es unserem Patienten?«, fragt Mama Katrin. Mama Laura hat etwas Sorge in ihrer Stimme, als sie antwortet: »Das Fieber ist wieder gestiegen.« Mama Katrin stellt die Schüssel auf einen Stuhl und verkündet seufzend: »Dann gibt es nochmals Wadenwickel. Den Fiebersaft dürfen wir erst wieder in zwei Stunden geben.« Frieder versucht sich schlafend zu stellen, um nicht reagieren zu müssen. Er hasst diese Wadenwickel. Mama Katrin fängt an, nasse Tücher um Frieders Waden zu wickeln. Mama Laura hilft ihr dabei. Frieder hält die Augen geschlossen. Das Gefühl dieser nassen Tücher findet er unangenehm. Als hätte er ins Bett gemacht.

Hört Gott zu?

Mama Laura fragt Frieder: »Wollen wir noch kurz zu Gott beten?« – »Hört denn Gott sich überhaupt Gebete von kranken Leuten an?«, fragt Frieder trotzig. Er hat genug von diesen Wadenwickeln, vom Fieber, vom Herumliegen, vom Schwachsein, vom Kranksein. »Gerade diese Gebete hört er besonders gut«, entgegnet Mama Katrin. »Was möchtest du denn Gott gerne sagen, Frieder?« Frieder zählt auf: »Ich möchte Gott sagen, dass sich diese Wadenwickel eklig anfühlen, dass ich endlich gesund werden will, dass ich schon viel zu lange hier herumliegen muss.« – »Dann lass uns genau das beten«, schlägt Mama Laura vor. Beide Mamas setzen sich ans Krankenbett und falten ihre Hände.

Frieders Gebet

Frieder zögert noch, doch dann faltet auch er seine Hände und fängt leise an:
»Gott, ich will das nicht mehr!
Die ganze Zeit liege ich rum.
Ich bin total schlapp.
Ich will, dass das aufhört.
Die Kastanien sind reif und der doofe Lennart schnappt sie mir jetzt alle weg.
Aber ich spüre, dass du mich hörst.
Mir geht es schon besser.
Bald kann Lennart vergeblich Kastanien suchen.
Dann bin ich wieder fit!
Gott, höre mich, und mach mich fit!
Amen.«

Bald danach schläft Frieder wieder ein. Mama Laura deckt ihn zu und Mama Katrin macht das kleine Licht an. Dann verlassen sie das Kinderzimmer.
Zwei Tage später ist Frieder wieder draußen. Zusammen mit Lennart. Gemeinsam sammeln sie Kastanien.

Erzählung für Ältere

Schlechte Nachrichten für Pia und Mutti

Es klopft kurz an der Tür zum Krankenzimmer Nummer 456 in der Kinderklinik Sonnenberg. Und sofort danach hört Pia, wie die Türe geöffnet wird. Dann nimmt sie Schritte im Zimmer wahr. Pia liegt erschöpft im Bett. Langsam öffnet sie ein wenig ihre Augen. Sie sieht Mutti an ihrem Bett. Mutti lächelt. Man könnte meinen, dass Mutti fröhlich ist. Aber ein kurzer Blick in Muttis Augen zeigt Pia, dass Mutti mit den Tränen kämpft. Pia vermutet, dass Mutti eben von der Chefärztin erfahren hat, was Pia schon länger wusste: Die Behandlung war nicht so erfolgreich wie erhofft. Pias Krebskrankheit ist nicht weg. Ganz im Gegenteil. Pia hat heute früh schon ein neues Wort gelernt: Metastasen. Die hat Pia jetzt in ihrem Körper. 
Wenn Pia richtig verstanden hat, ist der Krebs an der ursprünglichen Stelle in ihrem Bauch verschwunden. Aber dafür sind viele kleine Krebsstellen woanders in ihrem Körper aufgetaucht. Die Krebskrankheit hat »gestreut«. Und Pia hat gelernt, dass das sehr schwer zu behandeln ist. Denn viele kleine Stellen kann man nicht mehr so gezielt behandeln und bekämpfen.
Keine gute Nachricht. Die weiß jetzt auch Mutti.

Die anderen sind im Schullandheim

Pia ist müde und erschöpft. Viel zu müde, um richtig traurig oder wütend zu sein wegen dieser Metastasen. Viel mehr betrübt es sie gerade, dass ihre Schulklasse jetzt im Schullandheim ist. Und sie? Sie muss hier im Krankenhaus sein! Dieser bekloppte Krebs! Weshalb kann der nicht weg sein?
Mutti hält Pias Hand. Pia freut sich, dass Mutti da ist. Pia schließt die Augen und schläft ein.

Pia schlägt die Bibel auf

Als Pia wieder aufwacht, ist sie alleine im Zimmer. Ob sie mal mit Gott reden soll? Früher, als kleines Kind, hat sie immer mit Mutti gemeinsam gebetet: 
»Müde bin ich, geh zur Ruh …«
Aber jetzt ist Pia ja kein kleines Kind mehr. Sie ist groß! 
Da sieht Pia auf dem Nachttisch eine Bibel liegen. Wer hat die da hingelegt? Egal. Hat Mutti nicht mal gesagt, dass es darin viele schöne Gebete gibt? Psalmen heißen die. Und wenn man die Bibel etwa in der Mitte aufschlägt, findet man sie. 

Pia liest in den Psalmen

Pia greift nach der Bibel. Sie schlägt in der Mitte auf und liest:
»Vom Seufzen bin ich ganz erschöpft.
Nachts schwimmt mein Krankenbett in Tränen.
Vom vielen Weinen ist mein Kissen nass.«

»Hä?«, Pia staunt. Sie weiß, dass die Psalmen uralt sind. Schon bevor Jesus auf der Erde war, gab es die Psalmen. Und da hat jemand schon ein Gebet geschrieben – genau für Pia?
Sie liest weiter:
»Vor Kummer sind meine Augen ge-
schwollen.

Sie haben ihren Glanz verloren,
weil so viele Feinde um mich sind.«

»Feinde?«, Pia denkt nach. »Habe ich Feinde? Meine Krebskrankheit mit diesen doofen Metastasen, DIE sind meinne Feinde.« Pia spürt ihr Herz klopfen. Sie liest weiter:
»Macht, dass ihr fortkommt, ihr Übeltäter! Denn der Herr hat mein Weinen gehört.
Der Herr hat mein Bitten gehört.
Der Herr nimmt mein Gebet an.«

Pias Augen füllen sich mit Tränen. Da steht, dass Gott ihr Weinen und ihre Bitten gehört hat!
Und obwohl sie weiß, wie schlimm diese Krankheit ist, und dass sie nicht weiß, was morgen sein wird, spürt sie plötzlich eine Wärme in sich. Pia ist nicht alleine. Gott hört sie!
Pia wischt die Tränen aus den Augen und liest weiter
»Enttäuscht und voller Angst müssen alle meine Feinde davon.
Und wenn sie wiederkommen,
werden sie noch einmal enttäuscht.«

Etwas löst sich in Pia. Ein trotziges Lächeln huscht über ihre Lippen. »Genau! Mein Feind, die Krebskrankheit, hat nicht das letzte Wort! Niemals wird Krankheit das letzte Wort haben. Ich bin mit Gott, der mich hört! Immer. Egal wann. Egal wo.«
Pia schreibt die Psalmverse ab. Sie hält das Papier noch in der Hand, als sie mit einem Lächeln auf den Lippen wieder einschläft.

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