Kommt miteinander ins Gespräch über folgende Fragen:
Halte zu mir, guter Gott (KuS 456, KG 8, Wwdl 49);
Gott behütet mich (KuS 335, auch als Kehrvers beim Psalmgebet singbar);
Von oben und von unten (KuS 486)
Guter Gott,
manchmal liegt ein Weg vor mir,
den ich nicht überblicken kann.
Ich habe Angst,
weil ich nicht weiß, was mich erwartet.
Manchmal bin ich einsam,
weil niemand da ist, mit dem ich reden kann.
Da ist es gut, dass du immer bei mir bist.
Auf dich kann ich mich immer verlassen.
… mit der »Josefskiste« (s. »Zur ganzen Reihe«, Seite 273)
Die Geschichte ohne Worte nachspielen: Josef, vor dem sich die anderen verneigen; seine Freude über das Kleid; seine Angst im
Brunnen … Wie können die Gefühle ausgedrückt werden?
(Bild: Josef und die Ähren, Szene auf der Gesamttagung »Kirche mit Kindern«, Lübeck 2022, Stand Arbeitsgemeinschaft Biblischer Figuren e. V. [ABF e. V.], Szene: Melanie Röhr; Foto: Sandra Epting, beide: ABF e. V.)
Wie bei »Ich packe meinen Koffer …« werden immer mehr Träume hinzugefügt.
Am besten leuchtet die Farbe im Dunkeln, angestrahlt von einer UV-Schwarzlichtlampe.
»Da kommt Josef, der Träumer, Vaters Lieblingssohn«, sagt Juda. Die Brüder sehen ihn schon von Weitem. Er hat einen bunten Mantel an. Ein Geschenk ihres Vaters Jakob. Sie selbst haben kein Geschenk bekommen. Sie sind neidisch auf Josef. »Was will der denn hier? Will er uns wieder von irgendwelchen komischen Träumen erzählen, die er hatte?« Josef erinnert sich oft an seine Träume. Dann erzählt er sie seinen Brüdern und ihrem Vater Jakob.
Einmal träumt Josef das hier: Josef war mit seinen Brüdern auf dem Feld. Sie haben Getreide geschnitten. Die Ähren haben sie zum Trocknen zusammengebunden und aufgestellt. Da haben sich die Ähren der Brüder vor seinen Ähren verneigt.
Und dann waren da 11 Sterne, die Sonne und der Mond. Auch die haben sich vor Josef verneigt.
Heißt das, seine Brüder und seine Eltern verbeugen sich vor ihm?
Josef weiß nicht, was die Träume bedeuten. Aber er weiß, dass Gott ihm damit etwas sagen möchte. Es ist auch schon manchmal passiert, dass einer seiner Träume später Wirklichkeit geworden ist. Aber seine Brüder mögen seine Träume nicht.
Ja, sie mögen ihn nicht.
Jetzt stehen sie feindlich vor ihm. Er will ihnen doch nur ein paar Vorräte bringen. Sie sind schon so lange mit den Ziegen und Schafen auf der Weide. Doch die Brüder freuen sich nicht. Sie packen ihn und werfen ihn in einen Brunnen. Wasser ist kaum welches drin, aber es ist dunkel. Und Josef hat Angst. Was sie wohl mit ihm machen? Wann sie ihn wohl wieder rausholen?
Er hört wie Ruben sagt: »Kommt, wir lassen ihn wieder frei.« Doch die anderen widersprechen ihm: »Nein, auf gar keinen Fall!«
Plötzlich wird es laut. »Schnell! Wir holen ihn raus und verkaufen ihn an die Händler! Die gehen bestimmt mit ihren Kamelen nach Ägypten. Dann sind wir Josef los!«
Die Männer fesseln Josef und nehmen ihn mit.
Die Brüder gehen am nächsten Tag nach Hause. Ihrem Vater erzählen sie: »Dein Sohn Josef wurde von einem wilden Tier getötet. Wir haben nur noch dieses Stück von seinem Mantel gefunden.«
Jakob ist voller Trauer. Sein Lieblingssohn Josef ist tot. Jetzt bleibt ihm nur noch der jüngste Sohn Benjamin. Er ist noch zu jung, um mit den anderen Brüdern und den Tieren unterwegs zu sein. Deshalb darf Benjamin beim Vater bleiben.
Josef lebt mit seinem Vater Jakob und seinen elf Brüdern zusammen. Sie haben viele Schafe und Ziegen. Jakob ist schon alt. Er bleibt meistens zu Hause. Auch Benjamin, der jüngste Bruder, geht nicht mit auf die Weiden. Josef muss seinen älteren Brüdern helfen. Vor allem wenn sie Wasser aus dem Brunnen holen, damit die Tiere trinken können. Seine älteren Brüder mögen Josef nicht, weil ihm der Vater einen neuen Mantel geschenkt hat. Mit vielen bunten Fäden wurde er gewebt. Die anderen haben nichts bekommen.
Letzte Nacht hat Josef geträumt. Manchmal werden seine Träume wahr. Er hat geträumt, dass sie alle auf dem Feld waren. Sie haben Getreide geschnitten und die Ähren zusammengebunden und zum Trocknen aufgestellt. Die Ährengarben seiner 11 Brüder haben sich vor seiner Garbe verneigt. Er versteht nicht, was das bedeutet – aber er erzählt es seinen Brüdern. Die lachen ihn nur aus und verspotten ihn: »Du Träumer«, sagen sie zu ihm. Und: »Du Angeber.«
Josef hatte noch einen zweiten Traum: Sonne, Mond und elf Sterne verneigten sich vor ihm. Da wird sogar sein Vater wütend. »Sollen sich jetzt auch noch deine Mutter und ich vor dir verneigen? Wo führt das denn noch hin?«
Dabei ist Josefs Mutter schon gestorben, als Benjamin geboren wurde.
Die Mütter der älteren Brüder … naja … die mögen Josef auch nicht sonderlich. Wie auch, wenn Josefs Mutter Rahel die Lieblingsfrau von Jakob war. Auch deshalb ist Josef Jakobs Lieblingssohn.
»Josef!«, ruft sein Vater, »geh zu deinen Brüdern. Ihre Vorräte gehen bald zu Ende. Am besten übernachtest du bei ihnen und kommst dann morgen wieder.« Josef nimmt den Beutel mit den Vorräten und geht los. Er hat seinen neuen Mantel angezogen. Lange muss er gehen. Doch endlich sieht er sie: Die Brüder lachen und scherzen. Sie albern herum. Und einer liegt tatsächlich da und schläft.
»Nach Arbeit sieht das nicht aus. Das werde ich Vater erzählen«, denkt Josef. »Die passen ja nicht mal richtig auf die Schafe und Ziegen auf. Die merken ja gar nicht, wenn eine wegläuft.«
Auch die Brüder erkennen ihn schon von weitem. »Da kommt der Träumer in seinem bunten Mantel!«, sagen sie. »Was will der denn hier? Der petzt doch nur. Schnell, versteckt das Fleisch. Sonst verrät er es wieder unserem Vater. Wir dürfen doch kein Tier schlachten.«
Schnell springt Simeon auf. Aber Juda hält ihn zurück. »Wir töten ihn«, sagt er. »Dann kann er nichts mehr dem Vater verpetzen. Und dem Vater sagen wir: ›Ein wildes Tier hat Josef getötet.‹« Sie überlegen, während Josef näherkommt. Als Josef seinen Beutel mit den Vorräten abstellt, packen sie ihn und ziehen ihm den bunten Mantel aus. »He, was soll das?«, schreit Josef. »Lasst mich sofort los! Und gebt mir meinen Mantel wieder, sonst sage ich es Vater!« Da werfen sie Josef kurzerhand in den Brunnen. Sie hören nicht mehr, wie er um Hilfe schreit. Irgendwann wird er schon aufhören. Und sie haben Zeit zu überlegen, was sie mit ihm machen werden.
Doch die Brüder sind sich nicht einig. Ruben, der Älteste, will Josef wieder frei lassen. Aber damit kommt er bei den anderen nicht durch. Ruben überlegt: »Heute Nacht habe ich Nachtwache. Dann lasse ich ihn frei.« Doch dann kommt ein Nachbar, der seine Hilfe braucht. Eine seiner Ziegen ist verletzt und Ruben geht mit dem Nachbarn mit, um ihm zu helfen. Besorgt dreht er sich noch einmal um und schaut auf den Brunnen.
Josef kann nicht mehr schreien. Er kann auch nicht mehr weinen. Er hat Durst, aber der Brunnen ist fast ganz ausgetrocknet. Und er hat Angst. Es wird bald dunkel. »Sie werden mich doch nicht hier drin lassen? Bald werden die Brüder weiterziehen, der Brunnen ist fast leer. Dann holen sie mich sicher wieder raus.« Josef denkt an seinen Vater: »Wenn ich morgen nicht nach Hause komme, dann wird er mich suchen lassen.«
Josef muss eingeschlafen sein. Er hört plötzlich fremde Stimmen. Eine Sprache, die er schon gehört hat, aber nur schlecht versteht. Da sind Männer aus Ägypten. Vielleicht Händler. Josef will gerade laut um Hilfe schreien, als einer seiner Brüder in den Brunnen schaut. Sie holen ihn raus. Endlich!
Josef sieht sich um. Er sucht seinen Mantel. Er sucht Ruben. Aber die Brüder packen ihn und schieben ihn den fremden Männern entgegen. »Hier ist er. Den könnt ihr haben.«
Die Männer fesseln Josef und binden ihn an ein Kamel an. Seine Brüder haben ihn verkauft. Er muss mit den Männern mit. Josef schreit. Er weint. Er bittet, ihn frei zu lassen. Aber die Männer hören nicht auf ihn. Sie treiben ihre Kamele an. Sie wollen weiterkommen auf ihrem Weg.
Viele Tage sind sie unterwegs. Tagsüber ist es kaum auszuhalten. So heiß ist es. Und nachts ist es kalt. Da friert Josef. Aber die Kälte kommt nicht nur von außen. Sie kommt auch von innen. Die Angst ist wieder da. »Jetzt bin ich ganz allein«, denkt Josef. »Niemand wird mich finden. Meinen Vater werde ich wohl nie wiedersehen. Niemand, der mir hilft und mich versteht.«
Niemand? Doch! Da ist Gott. Von dem hat ihm sein Vater immer erzählt. Jakob hat es selbst erlebt, dass Gott bei ihm ist. »Hoffentlich ist er auch bei mir«, denkt Josef. »Was machen die Händler mit mir? Werden sie mich weiterverkaufen? Wo bringen sie mich hin?« Josef versucht, so viel wie möglich von dem zu verstehen, was die Männer untereinander reden. Aber sie sprechen zu schnell. Nur ein paar Worte versteht er: Potifar, Sklavenmarkt, verkaufen, Pharao. Josef reimt sich zusammen: »Sie wollen mich als Sklaven verkaufen. An einen Mann, der Potifar heißt. Er muss sehr reich sein. Und sehr mächtig. Er arbeitet für den Pharao, den König von Ägypten.«
»Unfair«: Jona hat gegen seinen Willen Gottes Auftrag erfüllt und sich in Gefahr begeben. Jetzt bleibt der angekündigte Untergang aus. Das empfindet Jona als ungerecht. Gibt es Situationen, in denen sich auch die Mitarbeitenden schon ungerecht behandelt gefühlt haben? Wenn ja, welche?
Ich und die anderen: Dass Gott den Menschen von Ninive vergibt, ist für Jona schwer vorstellbar. Wer sind für uns solche »Menschen aus Ninive«? Von wem können wir uns nicht vorstellen, dass Gott ihnen vergibt? (Es braucht nicht darüber entschieden zu werden, ob ihnen doch vergeben wird oder nicht. Es genügt der Austausch darüber, dass die Botschaft an Jona herausfordernd ist.)
Perspektivwechsel: Wie geht es mir, wenn von mir jemand denkt: »Das kann ich dir nicht verzeihen, auch wenn du es bereust«?
Das kann die Perspektive verändern: Gott sieht uns anders, als wir Menschen uns sehen. Das ist tröstlich.
Geduld: Ein Bild mit einer Pflanze oder eine Blume in die Mitte legen. Der Vorbereitungskreis kommt darüber ins Gespräch, was Pflanzen brauchen, um zu wachsen. In einem zweiten Schritt wird darüber nachgedacht, was Kinder brauchen, um wachsen zu können. Welche Pflege müssen wir ihnen angedeihen lassen? Was schenkt Gott ihnen, was können wir für sie tun?
Ungerecht: Jona fühlt sich ungerecht behandelt (Gottes Auftrag ausgeführt und jetzt kommt es ganz anders). Er muss erst langsam begreifen, dass Gottes Liebe allen Menschen gilt, auch denen von Ninive. Auch Kinder fühlen sich immer wieder ungerecht behandelt (Geschwisterkind bekommt mehr; die beste Freundin hat eine bessere Note; der Mannschaftskamerad bekommt den Ball häufiger zugespielt). Dieses Gefühl kann man gut aufnehmen und mit den Kindern ein Gespräch darüber führen: Ob/wo habt ihr euch schon mal ungerecht behandelt gefühlt?
»Umkehrung«: Wichtig ist auch, zu schauen: Wann wurde ich belohnt/habe etwas bekommen, obwohl ich gar nicht damit gerechnet habe? Wie hat sich das angefühlt?
Pflanzen und wachsen: Vielleicht gibt es Kinder, die einen Garten oder Blumen im Zimmer haben. Was brauchen die Pflanzen, damit sie gut wachsen können? Wie pflegt ihr sie? In einem weiteren Schritt kann man (mit den Größeren) überlegen: Was brauchen wir Menschen, um wachsen zu können. Was schenkt Gott uns, damit wir groß werden? Wie »pflegt« Gott uns?
Vorbereitung: Jedes Kind bekommt einen kleinen, ausgeschnitten Papiermenschen mit ausgebreiteten Armen (jeder Mensch ist gleich!). Die Kinder malen sich selbst auf (Gesicht, Haare, Kleidung) und schreiben/malen eine Besonderheit von sich auf den Bauch (lustig, Klavier, Fußball …). Beim Gebet werden die Menschen an eine Kerze gelegt.
Gott, wir loben dich. Wir singen für dich.
Du hast uns gemacht. Jede und jeden ganz anders.
Du hast N.N. gemacht. Sie/er ist/kann/hat …
(Hier die Namen der Kinder nennen. Jedes Kind kann seine Besonderheit sagen und legt seinen Menschen an die Kerze. Ggf. übernehmen die Mitarbeitenden das Reden.)
Wir alle sind deine Kinder.
Das feiern wir. Mit dir. Miteinander.
Amen.
Die Menschen-Kinder werden Hand an Hand (als Rahmen) auf das Plakat geklebt. So wird deutlich: Wir sind verschieden und gehören doch zusammen.
Auf nummerierte Teller kommen in unterschiedlicher Anzahl Gummibärchen (oder etwas anderes). Für jedes Kind ein Teller. Dann wird gelost. Wie reagieren die Kinder, wenn die einen mehr, die anderen weniger haben? Anschließendes Gespräch: Wie fühlt es sich an, wenn man weniger bekommt als die anderen? Haben die Kinder »verdient«, was sie bekommen? Was machen wir jetzt? (Sollen die, die mehr haben, abgeben?) Wie ist das, mit dem Abgeben? Am Ende gibt es nochmal eine Runde mit Süßigkeiten. Diesmal bekommen alle gleich viel. Dann wird fröhlich gegessen.
Jona hat sich nicht um seinen Strauch gekümmert. Gott hat ihn für ihn wachsen lassen. Die Kinder erfahren: Pflanzen brauchen Pflege, damit sie wachsen. Die Kinder bekommen ein Glas, etwas Erde, eine Bohne, die sie einpflanzen. Sie bekommen die Aufgabe, die Bohne gut zu gießen (auch nicht zu viel). Welche Erfahrungen machen die Kinder? (Leichter ist es mit Kressesamen, die gehen immer auf.)
Die Menschen in Ninive wurden verschont. Wenn das kein Grund zum Feiern ist! Die Mitarbeitenden haben Getränke und Kuchen dabei. Außerdem Servietten, Becher, Teller, Blumen und Deko. Alle decken gemeinsam den Tisch und dann wird ein großes Versöhnungsfest gefeiert. Vielleicht gibt es sogar Musik dazu.
Material: Klangschale
Manchmal kommt alles ganz anders, als man denkt. Manchmal findet man das ziemlich ungerecht. Aber manchmal ist es vielleicht auch ganz gut so. So wie in unserer Geschichte. Hört zu.
Jona hat alles erledigt. Er ist tatsächlich nach Ninive gegangen. Er hat den Menschen in Ninive gesagt, dass Gott die Stadt in 40 Tagen zerstören will. Weil die Menschen in Ninive alle so böse sind. Obwohl Jona solche Angst gehabt hat, hat er das alles getan. Für Gott. Es ist gut gegangen. Jona ist nichts passiert. Gott sei Dank!
Nun sitzt Jona auf einem Hügel und schaut auf die Stadt Ninive. Er wartet. Die vierzig Tage sind rum. Bald also geht es los. Bald wird Gott die Stadt Ninive zerstören. Jona ist gespannt. Was Gott wohl tun wird?
Es ist heiß in der Sonne. Jona schwitzt. Seine Haut ist schon ganz rot. Er braucht Schatten. Unbedingt. Da lässt Gott einen Strauch wachsen. Einen Rizinusstrauch. Ein Schattenstrauch für Jona. Herrlich! Jetzt hat Jona Schatten. Ah, das ist gut! Und eine gute Aussicht auf die Stadt hat er auch. »Hab’ ich mir aber auch echt verdient«, denkt Jona. »Ich hab’ schließlich alles gemacht, was Gott wollte.«
Jona wartete weiter. Aber es passiert immer noch nichts. »Gott!«, ruft Jona. »Gott!«
(Klangschale)
»Ja, Jona?« – »Gott, du hast mich hierhergeschickt. Ich wollte ja nicht, aber du hast gesagt, ich muss. Und dann habe ich den Leuten gesagt, dass du sie bestrafen wirst. Aber jetzt machst du das gar nicht! Das geht doch nicht! Dann hätte ich auch zu Hause bleiben können. Das ist gemein!« – »Findest du, Jona?«, seufzt Gott. »Warte noch etwas ab.« »Also gut«, sagt Jona und denkt: »Ach so, Gott muss noch etwas vorbereiten für den Untergang Ninives. Natürlich, das braucht schon etwas Zeit. Sogar für Gott.« Jona wartet weiter.
Aber Gott braucht keine Zeit für Ninive. Er braucht Zeit für Jona. In der Nacht schickt Gott einen Wurm. Der Wurm nagt dem Schattenstrauch die Wurzeln ab. Am nächsten Morgen ist der Strauch verdorrt. »Auch das noch!«, schimpft Jona. »Zuerst bestrafst du die Leute in Ninive nicht, obwohl du es gesagt hast, und dann zerstörst du meinen schönen Strauch. Er hat mir so guten Schatten gegeben!«
(Klangschale)
»Ach, Jona«, antwortet Gott, »schau: Du hast den Strauch nicht gepflanzt. Du hast ihn nicht wachsen lassen. Du hast ihn nicht gepflegt. Du hast nicht für ihn gesorgt. Das habe alles ich getan. Trotzdem mochtest du den Strauch. Er war dir wichtig. Und jetzt bist du verärgert, weil der Strauch nicht mehr da ist.
Aber ich, ich habe die Menschen gemacht. Jeden Einzelnen. Ich habe den Menschen in Ninive das Leben geschenkt, ich lasse sie wachsen und passe auf sie auf. Und dann soll ich sie bestrafen, obwohl ihnen leidtut, was sie getan haben? Dir tut der Strauch leid, aber mir tun meine Menschen noch viel mehr leid! Ich habe meine Menschen lieb, Jona. Verstehst du das? Daher bestrafe ich auch die Einwohner Ninives nicht.«
Endlich versteht Jona! Gott hat die Menschen unendlich lieb. Alle. Darum möchte Gott, dass wir gut miteinander umgehen. Aber bestrafen möchte Gott uns nicht. Ich glaube, die Menschen in Ninive haben es auch verstanden. Bestimmt haben sie ein großes Fest für Gott gefeiert. Und wer weiß, vielleicht haben sie sogar Jona dazu eingeladen. Könnte doch sein, oder?
Material: Klangschale
(Die seitherigen Geschehnisse kurz erinnern.)
Jona saß auf seinem Hügel und wartete die 40 Tage ab. Er sah sich das Treiben unten in der Stadt an. Die Menschen, wie sie in Sack und Asche gingen. Beteten. Weinten. Um Vergebung baten. Er betrachtete das alles aus sicherer Entfernung und ihm blieb die Spucke weg. Ihm fehlten die Worte! Meinen die wirklich, das würde reichen? »Das glauben die ja wohl selbst nicht, dass das so einfach geht. Mal eben ein bisschen Asche aufs Haupt und dann ist alles wieder Friede, Freude, Eierkuchen. Nein, Freundchen, so läuft das nicht. Bestimmt nicht. Sonst wäre ja auch alles umsonst gewesen: Die Reise. Der Sturm, der Fisch und das Ganze.«
Jona war überzeugt: So leicht würde Gott sich nicht umstimmen lassen. Sonst wäre das wirklich unfair. So viel hatte Jona getan, damit Ninive bestraft und untergehen würde. Verschluckt würde von einem Erdbeben. Verzehrt von Feuer. Verschlungen von einer Flut. Was auch immer: Ninive hatte es nicht besser verdient. Das wussten alle. Gott doch wohl auch.
Während Jona wartete, wurde es immer wärmer. Die Sonne brannte auf den Hügel hinab. Jona sehnte sich nach Schatten. Vielleicht würde er sogar ein wenig schlafen können. Im Moment passierte ja noch nichts. Und wenn es dann passierte, würde er davon garantiert aufwachen. Dort – ein Rizinusstrauch. Was für ein schöner Schattenplatz. Herrlich! Jona machte es sich gemütlich. Endlich ausruhen. Endlich schlafen.
Aber Gott kann nicht nur einen Sturm schicken und große Fische. Er kann auch kleine Würmer schicken. Und dieser kleine Wurm fraß die Wurzeln des Schattenstrauches ab. Der Strauch ging ein. Die Blätter verdorrten. Kein Schatten mehr. Nur noch kahle Äste.
Als Jona aufwachte, brannte die Sonne auf ihn nieder. Noch viel heißer als vorher. Jona richtete sich auf und sah, dass der Strauch verdorrt war. »Mein Strauch!«, schrie Jona entsetzt. »Mein schöner, schöner Strauch! Ganz kaputt! Gott, was soll das denn jetzt? Jetzt schütz doch meinen Strauch! Ich brauch doch Schatten!«
(Klangschale)
»Jona!« – »Ja?« – »Jona, was ist los?« – »Das weißt du doch ganz genau, Gott! Mein Strauch ist kaputt. Das ist unfair! Mein ganzer Schatten ist weg. Dabei habe ich gerade so schön geschlafen.« »Dein Schatten? Dein Strauch? Meinst du das ernst, dass das dein Strauch war?« – »Na klar. Mein Strauch – mein Schatten!« – »Ach, Jona …«, seufzte Gott. »Hast du den Strauch gepflanzt?« – »Nein.« – »Hast du ihn wachsen lassen?« – »Nein.« – »Hast du für den Strauch gesorgt?« – »Nein.«
»Siehst du, Jona«, sagte Gott, »nichts hast du für den Strauch getan. Das habe alles ich gemacht. Und trotzdem tut es dir leid, dass er nicht mehr da ist. Er fehlt dir. Weißt du, ich habe die Menschen gemacht. Jeden Einzelnen. Ich habe den Menschen in Ninive das Leben geschenkt. Ich lasse sie wachsen und passe auf sie auf. Und dann soll ich sie einfach bestrafen, obwohl sie sagen, dass es ihnen leidtut? Dir tut dein Strauch leid, aber mir tun meine Menschen noch viel mehr leid! Ich liebe meine Menschen. Ich liebe auch dich. Verstehst du das?«
Da schämte Jona sich. Er hatte es verstanden. Und er war froh. Denn er wusste, dass Gott ihn auch liebte. Und das war gut. Denn er ahnte, dass er es nicht verdient hatte.
Die Menschen in Ninive freuten sich unendlich, dass Gott sie verschont hatte. Bestimmt beteten sie und lobten und dankten Gott, ihrem Retter. Vielleicht benutzten sie sogar die Worte des Jona:
Minibuch zur Jonageschichte
Zum Abschluss der Jona-Reihe ein Minibuch: Es erzählt in einfühlsamen Illustrationen und kindgerechten Texten auf 26 Seiten die Geschichte.
So, wie ich bin, komme ich zu dir (LH 2, 210);
Herr, ich komme zu dir (MKL3, 15);
Da wohnt ein Sehnen tief ins uns (WortLaute. Liederheft zum EG RWL, 85);
Bist zu uns wie ein Vater (KuS 240/LHE 70);
Mein Gott, das muss anders werden (KuS 443/LJ 598/KG 194/LH 18/MKL 24);
Weinen und Klagen (LHE 24);
Hier bin ich, Gott, so wie ich bin.
Was ich denke, was ich mir wünsche, worüber ich mich freue –
all das weißt du.
Du siehst auch, wo etwas nicht gut ist in meinem Leben.
Auch meine Fehler und meine Schuld liegen offen vor dir.
Umgib mich mit deiner Güte, wie mit einem Mantel.
Lass mich spüren, dass du mir nahe bist und mich trotzdem liebst.
Hier bin ich, Gott, so wie ich bin.
Hier sind wir, Gott, mit allem, was zu uns gehört.
Kehrvers: So, wie ich bin, komme ich zu dir.
Gott, sieh mich freundlich an!
Gut und barmherzig bist du.
Ich möchte so gerne alles richtig machen,
doch oft gelingt mir das nicht.
Ich mache Fehler und tue anderen weh.
Ja, ich kann richtig gemein sein!
Kehrvers: So, wie ich bin, komme ich zu dir.
Manchmal bin ich absichtlich böse,
und nachher schäme ich mich dafür.
Ich habe ein schlechtes Gewissen.
Ich versuche, die Schuld auf andere zu schieben:
»Ich war’s nicht! Der war’s, die war’s!«
Kehrvers: So, wie ich bin, komme ich zu dir.
Manchmal passiert es einfach:
Ich tue Böses in deinen Augen,
auch wenn ich es gar nicht will.
Dann ist das Böse wie eine dunkle Macht,
die mich einfach packt und mitreißt.
Ich möchte das Böse von mir wegschieben
und so tun, als wäre alles gut.
Aber du siehst in mein Herz
und dann weißt du: Nichts ist gut!
Kehrvers: So, wie ich bin, komme ich zu dir.
Lass mich zu dem stehen, was ich getan habe
und einsehen, was ich falsch gemacht habe.
Wie kann ich es wieder gut machen?
Ich bitte dich, Gott: Vergib mir meine Schuld!
Schick mich nicht weg, sondern hilf mir!
Kehrvers: So, wie ich bin, komme ich zu dir.
Du nagelst mich nicht fest auf meine Fehler.
Zu dir kann ich kommen, so wie ich bin.
Du hast mich trotzdem lieb.
Gib mir ein reines Herz und gute Gedanken,
dann wird mein Leben gut. Amen.
Dieses existenzielle Thema legt nahe, immer wieder die eigenen Erfahrungen und Fragen der Kinder ins Spiel zu bringen und mit den Kindern zu theologisieren. Methodisch können dabei verschiedene kreative Impulse Hilfestellung leisten. Anregungen dazu finden sich bei den einzelnen Sonntagen.
Birgit Brügge
Das Mitmachheft im Kindergottesdienst
2-2023
Die »Vertreibung aus dem Paradies« (1. Mose 3) ist Ausgangspunkt der Inhalte dieses Heftes. Dabei wird sowohl auf die paradiesische Zeit zurückgeblickt, es wird der Ist-Zustand der Welt und der Blick auf das Heute/Hier/Jetzt in den Blick genommen wie auch ein Ausblick gemacht auf die Zeit, in der alles sein wird, wie von Gott gedacht.
Hier der Hinweis auf die Für-Dich!-Werkstatt. Sie enthält konkrete Hinweise und Impulse, das »Für Dich!«-Heft sowohl im monatlichen wie auch im wöchentlichen Kindergottesdienst gewinnbringend für Kinder und Mitarbeitende einzusetzen.
Kostenfrei öffnen oder zum Bearbeiten herunterladen unter:
Hier geht es weiter zur Einheit des 5. März 2023.
Hier geht es weiter zur Einheit des 12. März 2023.
Hier geht es weiter zur Einheit des 19. März 2023.
Hier geht es weiter zur nächsten Reihe.
Hier geht es weiter zur Einheit Kleine im KiGo.
Hier geht es zum Monatsgottesdienst Februar 2023.
Ein Reicher soll alles weggeben, was er besitzt. Wir sollen unsere Feinde lieben. Wir sollen einander helfen, egal, was uns davon abhält. Und schließlich bekommen wir noch Gott als Vater vor Augen gemalt, der seine Söhne ungleich behandelt. »Unmöglich« erscheinen diese vier Ideen, weil sie eventuell im Widerspruch zu unseren erlernten Glaubenssätzen stehen.
Dabei geht es um Situationen aus dem normalen Leben: Ein reicher Mann, der nach dem Sinn seines Lebens fragt; Menschen, die einander feindlich gesinnt sind; ein Überfallener, Schaulustige und ein Ersthelfer; ein kleines Familien-Drama um einen Vater mit zwei pubertierenden Söhnen … So unmöglich die Ideen auch sein mögen, die Situationen, in denen sie zum Klingen kommen, sind ganz nah an der Realität. Familien erkennen sich möglicherweise sofort wieder und werden sich fragen: »Was kann helfen, das Unmögliche Wirklichkeit werden zu lassen?«
Sei ein lebendger Fisch (Jungscharlieder 178/ Feiert Jesus! Kids 137);
Gottes Liebe ist so wunderbar (KuS 484/ KG 146/ KKL 72)
Großer Gott, wenn ich denke:
»Das geht doch nicht! Ich kann das nicht!«,
dann schenke mir Kraft und Mut!
Du lässt etwas wachsen,
was jetzt noch winzig klein ist.
Mit den Augen meines Herzens sehe ich:
Das wird großartig!
Danke! Mach mich bereit.
Die Kinder einladen, die Hände für den Segen zu öffnen.
»Stell dir vor, der Segen ist wie ein kleines
Samenkorn: Gott pflanzt es in dein Herz.
Und immer, wenn du daran denkst,
wird es größer und größer
und blüht für dich in den schönsten Farben.
Wenn dieser Segen in dir wächst,
wird die Welt neu.
Gott schenkt dir seinen Segen.
Nimm ihn mit – mit deinen Händen und mit deinem Herzen.
Und spüre, wie er wächst.
(Dazu jedem Kind ein unsichtbares Samenkorn in die Hand legen.)
Stefan Mendling
Von Stefan Mendling stammen alle Fotos dieser Reihe und ihrer Erzählungen.
Das Mitmachheft im Kindergottesdienst
1-2023
Für Dich! legt den Schwerpunkt des Heftes auf das Gleichnis des verlorenen bzw. wiedergefunden Sohnes. Dabei wird auch die Erlebnisperspektive des zu Hause gebliebenen Sohnes in den Blick genommen. Daher kommend, wird das Thema »Was ist gerecht?« fokussiert.
Hier der Hinweis auf die Für-Dich!-Werkstatt. Sie enthält konkrete Hinweise und Impulse, das »Für Dich!«-Heft sowohl im monatlichen wie auch im wöchentlichen Kindergottesdienst gewinnbringend für Kinder und Mitarbeitende einzusetzen.
Kostenfrei öffnen oder zum Bearbeiten herunterladen unter:
Hier geht es weiter zur Einheit des 15. Januar 2023.
Hier geht es weiter zur EInheit des 22. Januar 2023.
Hier geht es weiter zur Einheit des 29. Januar 2023.
Hier geht es weiter zur Einheit des 5. Februar 2023.
Hier geht es weiter zur kostenfreien Einheit mit Bildern zu dieser Rückengeschichte. (Bei der Einheit 22.01.23, Erzählung für Jüngere)
Hier geht es weiter zum nächsten Thema.
Gibt es Situationen, in denen das im Alltag funktioniert? Wo könnten wir das ausprobieren?
Die Logik »wie du mir, so ich dir« durchbricht Jesus hier bewusst. »Auge um Auge« sorgt zwar für Gerechtigkeit, ist aber ein perpetuum mobile für immer neue Gewalt. Darum ist sie eigentlich eine »Kriegslogik«. Was Jesus hier fordert, ist eine »Friedenslogik«. Mit der sog. Goldenen Regel ist tatsächlich Frieden möglich: »Behandelt andere immer so, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet.« Denn Jesus hofft auf den Domino-Effekt: Wenn eine Person damit anfängt und andere es auchmachen, dann verwandelt sich die Welt nach und nach in einen friedlichen Ort.
(frei nach Psalm 139, Körper-Spür-Übung bzw. »Bodyscan«; evtl. mit zwei Personen lesen)
In Psalm 139 sagen wir Gott »Danke«, weil er uns wunderbar gemacht hat: Unseren ganzen, wunderbaren Körper!
Habt ihr schon mal mit eurem ganzen Körper gebetet?
Setzt (oder legt) euch dazu ganz bequem hin. Die Arme liegen ganz entspannt. Spürt, wie eure Füße den Boden berühren. Atmet tief ein – und aus. Merkt ihr, wie der Atem ganz von alleine fließt?
Ich werde euch gleich immer mal fragen, wie sich euer Körper anfühlt. Ihr braucht darauf nicht zu antworten. Spürt einfach, wie sich euer Körper anfühlt.
Atme ein und aus – und ein … wenn du aus-
atmest, schließe die Augen. Spüre, dass du mit dem Boden verbunden bist, und deine Füße sind wie Wurzeln. Sie tragen dich durchs Leben.
Guter Gott, du hast mich auf diese Erde gesetzt, hast mir Wurzeln geschenkt: Eine Familie, die mich liebt. Und Freundinnen und Freunde. Wir sind füreinander da. Ich fühle mich getragen.
Atme tief ein und aus. Spüre wie die Luft durch den ganzen Körper fließt – sogar bis in den kleinen Zeh. Wie fühlen sich deine Füße an? Spürst du die Schuhe oder die Socken? Sind die Füße warm oder kalt? Schwer oder leicht?
Gott, du gehst mit mir – schwere Wege, leichte Wege, kleine Schritte, große Schritte und Schritte, wenn ich tanze … jeden Schritt, den ich gehe, gehst du mit. Ich fühle mich begleitet.
Geh in Gedanken jetzt von den Füßen in die Beine. Wie fühlen sich deine Beine an? Geh dann weiter in deine Arme, in die Hände, die Finger, in die Fingerspitzen. Sind die Hände warm oder kalt? Schwer oder leicht?
Gott, meine Hände haben schon viel gemacht: Andere gestreichelt, andere geschlagen, anderen geholfen und mit anderen gespielt. Du hältst mich in deiner Hand. Bei dir fühle ich mich sicher.
Jetzt geh in Gedanken in deine Brust. Spüre, wie sie sich immer wieder mit Luft füllt – mit jedem Atemzug. Wie sie sich hebt und senkt …
Gott, du hast mir deinen Atem geschenkt und damit Lebendigkeit, Freude, Mut. Wenn ich atme, bin ich mit dir verbunden. Bei dir fühl ich mich wohl.
Jetzt geh in Gedanken in deinen Kopf. Wie fühlt sich dein Mund an? Die Nase? Die Augen? Das Gesicht? Die Ohren? Und geh jetzt nach ganz oben: Spürst du deine Haare? Auch sie haben Wurzeln. Auch sie sind festgemacht am Kopf und sicher.
Gott, du sagst, du hast alle meine Haare auf meinen Kopf gezählt. Und du liebst mich, von den Haarspitzen bis zum kleinen Zeh. Ich fühle mich geliebt. Amen.
Jetzt atme nochmal tief ein und aus. Und wenn du jetzt einatmest, öffne die Augen. Streck dich und räkele dich, wenn du magst.
(Text und Bewegungen, mit denen die »Bilder« gemalt werden, s. »III. Erzählung für Jüngere«)
Um zu verinnerlichen, was Jesus sagt, bietet es sich an, den Bibeltext als »Rückengeschichte« zu erzählen. Dazu stellen sich alle im Kreis auf, sodass alle einen Rücken vor sich haben. Die »Bilder« werden gleichzeitig aufgemalt, während der Text laut gelesen wird. Lasst euch Zeit dabei. Manche Rückenbilder tun gut, manche sind ein bisschen unangenehm. Das ist okay; allerdings sollte es niemals wehtun.
Eine Handpuppe reagiert frech und spontan auf Äußerungen der Kinder. Sie bringt dabei spielerisch den Satz zur Geltung: »Wenn dich jemand auf die eine Wange schlägt, halte ihr/ihm auch die andere hin.« Die Handpuppe kann mit der Frage beginnen: »Wer will mich mal hauen? Hau mich mal! … Und jetzt halte ich dir auch noch die andere Backe hin … Du fragst dich, warum? Weil: Das hat Jesus gesagt! ›Wenn dich jemand auf die Backe schlägt, dann halte ihm/ihr auch noch die andere hin.‹ Das wollte ich mal ausprobieren. Und: Wie findet ihr das? Was macht ihr denn, wenn ihr geschlagen werdet?«
Am Ende kann ein Experiment mit Domino-Steinen erfolgen: Kinder bauen zusammen zwei Reihen Dominosteine. Beim Umstoßen des ersten Steins der ersten Reihe sagen: »Wenn ich jemanden haue, dann haut die auch. Und andere machen das nach. Wie Dominosteine.« Bei der zweiten Reihe: »Und wenn ich andere so behandle, wie ich behandelt werden will, dann machen die anderen das auch nach. Wie Dominosteine.«
Es geht dabei nicht darum, die eine richtige Verhaltensweise zu finden, sondern mit den Kindern über Gewalt und Frieden zu philosophieren und Verbindungen zum Alltag zu knüpfen.
Die Anderen – Bildkarten-Set für das Kamishibai-Erzähltheater
Constanze Schargan erzählt vom Wettstreit zwischen den Hausschweinen und Wildschweinen. Es geht um Vorurteile, Stärken und Schwächen.
12 stabile Bildkarten, DIN-A3 (passend für das Kami-
shibai-Erzähltheater), plus vollständig ausgearbeiteter Textvorlage
€ 16,00 (ab 01.01.2023 € 18,00); Best.-Nr. 3411
Hier geht es weiter zur Erzählung für Jüngere.
Hier geht es weiter zur kostenfreien Einheit mit Bildern zu dieser Rückengeschichte.
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Überall in der Welt leben Menschen, die auf ihre Weise und mit ihrer Religion an Gott glauben. Viele, sehr viele werden dafür verfolgt.
Was gebe ich von meinem Glauben preis und was behalte ich lieber für mich? Vielleicht aus Scham oder Sorge, dafür belächelt zu werden.
Du verstehst mich
Text und Musik: Ursula Starke
Siehe »Liturgische Elemente«
Von welchen Gefühlen könnte noch gesungen werden? Ein paar Beispiele:
Kannst du es verstehn, wenn ich traurig bin? Dann weine ich, das muss jetzt einfach sein. Dann weine ich, lass mich nur nicht allein!
Kannst du es verstehn, wenn ich glücklich bin?
Dann lache ich, das muss jetzt einfach sein. Dann lache ich, lass mich nur nicht allein!
Kannst du es verstehn, wenn ich einsam bin? Dann leide ich, das muss jetzt einfach sein. Dann leide ich, lass mich nur nicht allein!
Alle haben Angst vor Haman und seinem bösen Plan. Bei Angst hilft es manchmal, Krach zu machen.
Material: Krone vom letzten Sonntag; Sachen zum Lärm machen (Ratschen, Rasseln, Trommeln, Kochtöpfe und Kochlöffel …)
Lest die Geschichte ein zweites Mal und gestaltet sie mit:
Immer wenn der Name Haman vorkommt, machen alle mit ihren Lärmsachen großen Lärm.
In dieser Zeit wird die Erzählung unterbrochen.
Wenn der Name Ester oder Königin vorkommt, setzen alle eine Krone auf.
Wenn der Name Mordechai genannt wird, klatschen alle Beifall.
An dieser Stelle möchten wir Sie gerne auf eine ganze Sammlung Instrumente hinweisen, die diesen Sonntag – und nicht nur diesen – für Kinder spaßvoll bereichern.
Beachten Sie hierzu bitte die Infos weiter unten.
Wer viel Zeit und handwerkliches Geschick hat, kann mit den Kindern Ratschen bauen. Anleitungen hierfür finden sich viele im Internet.
Vor dem Beginn der Erzählung macht es Sinn, die Ereignisse des vergangenen Sonntags (gemeinsam) zu erinnern.
Beim Purim-Fest, am Sonntag zum 19. Februar (s. oben), können die 20 Instrumente der Rhythmus-Instrumenten-Kiste (links unten) passgenau und mit viel Freude und Ausgelassenheit Anwendung finden.
Bei der Arbeit mit Kindern, in der Gemeinde und in Gruppen ergeben sich darüber hinaus weitere Einsatzmöglichkeiten.
€ 119,00; Best.-Nr. 9028
Ergänzungs-Set Rhythmus-Instrumente
Wer weniger Instrumente benötigt, bringt mit den fünf Instrumenten oben ebenfalls jede Menge »Haman-verjagen-Krach« in die »Hütte«.
€ 29,00; Best.-Nr. 9029
Wenn du glücklich bist (in der 2. Strophe »wütend« anstatt »müde«, MKL1, 141);
Das Lied von den Gefühlen (LH2, 241);
Ach du meine Güte (LH1, 11);
Manchmal ist meine Angst riesengroß (»Wut« anstatt »Angst«, MKL2, 73)
Lieber Gott,
wenn ich wütend bin,
verstehe ich mich oft selbst nicht.
Ich tue dann Dinge, die nicht gut sind:
Ich werde laut,
oder ich schlage und trete um mich.
oder ich werfe Sachen auf den Boden.
Lieber Gott, hilf mir, meine Wut zu besiegen.
Und pass darauf auf, dass ich niemandem weh tue.
Die »Erzählung für Ältere« wird unterbrochen, und die Kinder überlegen, wie es weitergeht. Es entstehen zwei Versionen, wie die Geschichte ausgeht:
1. Kain beherrscht seine Wut, und Abel bleibt am Leben (mit Abels Hilfe – mit Gottes Hilfe – aus eigener Kraft).
2. Kain steigert sich weiter in seine Wut hinein, bis sie ihn ganz beherrscht, und erschlägt seinen Bruder.
Im Anschluss an die »Erzählung für Jüngere« wird das Bilderbuch »Das kleine Wutmonster« angeschaut (s. »Kinderbücher«). Das darin vorkommende Lied mit Bewegungen kann mit den Kindern als Strategie, die eigene Wut zu beherrschen, eingeübt werden.
Die Kinder überlegen, was sie wütend macht. Sie schreien ihre Wut in eine Papiertüte, die anschließend aufgeblasen wird. Dann wird die Tüte (mit lautem Knall) zerklatscht, zerknüllt und weggeworfen. Wer nicht schreien möchte, kann seine Wut auch auf einen Zettel schreiben oder malen, den Zettel in die Tüte stecken und nach dem Zerplatzen mit den Tütenresten zerknüllen.
Jedes Kind bekommt eine Wuttüte, die es mit nach Hause nehmen kann. Für alle Fälle …
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Kain und Abel werden bestimmte Rollen zu geschrieben: Kain ist einer der sich selbst behaupten will. Als Ackerbauer sieht er Werk und Ertrag seiner Hände und ist auf die eigene Arbeit angewiesen. Auch in seinem Namen steckt das hebräische Verb »erschaffen« drin.
Die Namensbedeutung von Abel, dem Zweitgeborenen, ist »Windhauch« oder »Nichtigkeit«. Ihm wird der Beruf des Viehhirten zugeschrieben. Als wandernder Viehhirte ist er immer auf der Suche nach guten Weiden und dabei auf Gottes Führung angewiesen.
Nur Abels Opfer wird von Gott gnädig angesehen. Daraufhin wird Kain verständlicherweise neidisch und wütend. Kains Wut wird so groß, dass er seinen Bruder tötet. Er findet keinen guten Weg, mit seiner Wut umzugehen.
Lied von den Gefühlen (Klaus W. Hoffmann auf YouTube);
Wenn du glücklich bist, … (hier: wütend)
Der Kehrvers wird vorher gemeinsam geübt und im Psalm gemeinsam gesprochen; die Strophen dazwischen von Mitarbeitenden oder
Eltern gelesen.
Gott, manchmal ist meine Wut riesengroß!
Pass du auf mich auf.
Gott, wenn andere mich ärgern
und über mich reden,
dann will ich mich wehren und weiß nicht wie.
Gott, manchmal ist meine Wut riesengroß!
Pass du auf mich auf.
Gott, wenn ich sehe, was andere Tolles haben,
und alles besser können,
dann platze ich fast vor Neid.
Gott, manchmal ist meine Wut riesengroß!
Pass du auf mich auf.
Gott, wenn mir etwas nicht gelingt,
wenn ich es einfach nicht hinbekomme,
dann könnte ich stampfen und schreien.
Gott, manchmal ist meine Wut riesengroß!
Pass du auf mich auf.
Gott, wenn ich mir etwas
in den Kopf gesetzt habe,
es mir so schön ausgedacht habe,
aber mal wieder keine Zeit dafür ist,
dann tobe ich.
Gott, manchmal ist meine Wut riesengroß!
Pass du auf mich auf.
Gott, bei dir darf ich mich ärgern,
darf wüten, stampfen, schreien, toben.
Hilf mir Gott, dass ich meine Wut zeigen kann, ohne anderen dabei wehzutun.
Hilf mir, dass andere mich in meiner Wut
verstehen.
Hilf mir aus meiner Wut heraus,
dass ich dann auch wieder froh sein kann.
Gott, manchmal ist meine Wut riesengroß!
Pass du auf mich auf.
Amen.
Aus den drei Erzählszenen kann eine (oder mehrere) ausgewählt und ggf. an die Gruppe angepasst werden.
In jeder Geschichte gibt es die Möglichkeit, an diesem
Zeichen *
zu unterbrechen, um mit den Kindern zu überlegen: »Wie kann die Geschichte weitergehen?«
Das Ende der Geschichte kann entweder spontan mit den Vorschlägen der Kinder oder das in diesem Heft beschriebene Ende als möglicher »anderer Weg« erzählt werden.
Die Bibel erzählt eine Geschichte von zwei Brüdern. Die hatten einen sehr großen Streit, weil einer neidisch auf den anderen war. Ihre Geschichte ist nicht gut ausgegangen.
(Wenn die Kinder nachfragen, kann noch ergänzt werden: Ein Bruder hat dem anderen sehr weh getan.)
Ich möchte euch Geschichten erzählen, die ihr so oder so ähnlich kennt und die beinahe nicht gut ausgegangen wären.
»Vorsicht, Anna«, zischt Caro, »pass auf, dass der Turm nicht einstürzt!« Caro und Anna bauen gemeinsam an einem großen Turm. Alle Bausteine haben sie auf dem Boden ausgekippt. Gerade hat Anna einen Stein auf den Turm gesetzt. Jetzt wackelt der Turm ziemlich. »Tschuldigung«, murmelt Anna und beobachtet, wie Caro weiterbaut.
Als Anna den nächsten Stein auf den Turm legt, fällt dieser laut krachend in sich zusammen. »Du bist doof!«, brüllt Caro. »Du hast alles kaputt gemacht.« Wütend wirft Caro die letzten Steine auf den Boden, die sie noch in der Hand hatte. Einer davon trifft Anna am Bein. Anna rollt eine Träne übers Gesicht. Caro ist wütend und erschrocken. Das wollte sie nicht.
* Wie geht es weiter?
Was hilft Caro in ihrer Wut?
Fortsetzung/Ende: Da klingelt es an der Türe. Anna wird von ihrer Mama abgeholt. Sie müssen noch zum Zahnarzt. Grummelig verabschieden sich die beiden.
Caros Mama setzt sich ins Kinderzimmer. »Was war denn los?«, fragt sie. Da platzt es aus Caro heraus: »Anna hat alles kaputt gemacht. Wir hatten schon einen sooo großen Turm gebaut und sie hat ihn umgeschmissen. Mit der will ich nie mehr spielen.«
Caros Mama versucht sie zu beruhigen: »Hey Caro, Anna kann da nichts dafür. Das hätte dir genauso passieren können. Aber ich verstehe, dass du wütend bist und traurig.« Caro ist immer noch sauer und pfeffert Bausteine in die Spielzeugtonne.
Mama hat eine Idee (s. hierzu auch »Spielerischer Umgang mit Wut«, »Wut ›zerknüllen‹«, Seite 95): Sie holt ein großes Papier und Wachsmalstifte. »Welche Farbe hat deine Wut?«, fragt sie. Caro nimmt sich einen roten Stift und malt große, rote Kreise. Als sie fertig ist, ist das Papier ganz voll davon. »Und jetzt«, sagt Mama, »knüll das Papier zusammen und wirf es in den Papierkorb.« Caro knüllt und quetscht das Papier und schleudert es mit Wucht in den Eimer. Sie atmet erleichtert auf. Am Abend im Bett überlegt sie: »Ob Anna nochmal mit mir spielt? Vielleicht wird der Turm ja noch höher? Ich wollte sie mit dem Stein auch wirklich nicht verletzen.«
Hannes ist auf dem Spielplatz im großen Sandkasten. Er backt Sandkuchen. Da sieht er Lena aus seiner Kindergartengruppe. Fröhlich winkt er ihr zu. Lena kommt zu ihm herüber. Auf dem Weg entdeckt sie einen Bagger. Lena beginnt, mit dem Spielzeugbagger im Sand zu graben. Da springt Hannes auf und läuft auf Lena zu. Er stößt sie zur Seite. Aber Lena hält den Bagger fest. Hannes fängt vor Wut an zu weinen. »Meiner, meiner«, sagt er immer wieder. Beide zerren am Bagger.
Plötzlich beißt Lena ihm in den Finger. Hannes lässt den Bagger los und Lena plumpst rückwärts in den Sand. Schreiend und weinend sitzen beide auf dem Boden.
* Wie geht es weiter?
Beide sind wütend und wollen mit dem Bagger spielen. Was können sie tun?
Fortsetzung/Ende: Da ruft Martin aus der anderen Ecke des Spielplatzes: »Ich will einen Tunnel graben, aber ich schaff es nicht ohne Schaufel. Habt ihr Schaufeln dabei?« Hannes und Lena schnappen sich ihre Schaufeln und von zwei Seiten helfen sie Martin beim Tunnel. Als sie sich in der Mitte treffen, müssen sie grinsen. »Entschuldigung« und »Zusammen macht es mehr Spaß«, murmeln sich die beiden einander zu.
Paul kommt ins Wohnzimmer. Er sieht gleich, dass sein großer Bruder Frederik mit Papa ein Puzzle macht. Da darf er aber nicht mitmachen. Dabei hat Paul sich so auf den Mittag mit Papa gefreut.
Zuerst setzt er sich zu den beiden. Er spielt mit einem Puzzelteil. Da sagt Frederik: »Lass meine Puzzleteile in Ruhe! Du kannst das noch nicht. Du bist dafür zu klein.« Da wird Paul wütend und beginnt, Frederik zu hauen. Er keift: »Das ist gemein! Du bist doof! Ich will auch mit Papa spielen!«
* Wie geht es weiter?
Was hilft Paul in seiner Wut?
Fortsetzung/Ende: Wild schlägt Paul um sich und erwischt dabei fast Papas Brille. Papa nimmt Paul in die Arme. »Paul, du darfst niemanden hauen. Schau mal, das Puzzle ist gleich fertig. Dann suchst du dir das nächste Spiel aus. Okay?« – »Hm …«, brummelt Paul, »ich will aber nicht warten.« Er packt sich ein Sofakissen und knetet darauf herum.
Da nimmt sich Papa auch ein Kissen und wirft es auf Frederik (s. hierzu auch »Spielerischer Umgang mit Wut«, »Wut ›verhauen‹«). Kurz darauf sind die drei in eine Kissenschlacht verwickelt, bei der die Kissen nur so fliegen. Die ganze Wut und Energie kann aus Paul raus, ohne dass sich jemand verletzt. Und das Beste: Alle drei kommen aus dem Lachen nicht heraus und haben zusammen sehr viel Spaß.
Im Anschluss an die Geschichte:
Anhand von Smileys oder Bildkarten
Die Kinder können selbst Smileys zeichnen. Fertige Karten gibt es z. B. unter:
• »Bildkarten Gefühle. Für Kindergarten und Grundschule«, Don Bosco Medien GmbH, München;
• »Traurig, wütend oder froh? Denk- und Legespiele zu Gefühlen für Kinder von 3 bis 6«, Don Bosco Medien GmbH, München;
• »80 Bild-Impulse: Gefühle«, KiTa und Grundschula, Verlag an der Ruhr, Mühlheim a. d. Ruhr;
• »Motzen, trotzen, glücklich sein – unsere Gefühle. 40 Bildkarten für die Kita«, Kaufmann Verlag, Lahr.
Speziell mit dem Gefühl der Wut beschäftigt sich die Geschichte vom Grolltroll. Siehe hierzu Tipp unten.
Siehe hierzu bei den drei Erzählszenen je
unter »Fortsetzung/Ende« oben.
Wut kann ganz unterschiedlich empfunden werden. Die Kinder suchen sich eine Farbe für die Wut aus und malen sie damit auf ein Papier. Anschließend werden die Wutbilder zu Wutkugeln zusammengeknüllt und entweder direkt in den Papierkorb geschleudert oder mit nach Hause genommen.
Gemeinsam toben sich alle bei einer Kissenschlacht aus. Achtung: Vorher Regeln aufstellen, dass es nicht zu Verletzungen kommt, und ein Stopp-Signal vereinbaren.
Wut »wegkneten«
Jedes Kind bastelt sich einen Wutball und kann damit die Wut »wegkneten«.
Material: Pro Kind einen Luftballon und etwa eine Tasse feinen Sand (Vogelsand); zum Befüllen eine leere (PET-)Flasche und einen Trichter.
Den Sand mit Hilfe des Trichters in die
Flasche füllen. Den Luftballon über den
Flaschenhals ziehen und Sand in den Luft-
ballon füllen. Luftballon zuknoten.
Eva Rathgeber
– für den »Arbeitskreis Kleine«
… er sagt ohne Wenn und Aber »Ja« zu mir – egal, wie ich mich fühle und wie ich bin.
Aus dem Bogen entsteht ein 14-seitiges Büchlein, das sechs Geschichten erzählt: Wie sich Jesus auf unterschiedliche Weise Menschen zuwendet und immer zum Ausdruck bringt: »Du bist goldrichtig!«
€ 1,50 (ab 10 Ex. je € 1,40); Best.-Nr. 1744
Bildkarten-Set für das Kamishibai-Erzähltheater
Beim kleinen, blauen Troll läuft alles schief. Als er seine Wut an seinen Freunden auslässt, reicht es ihnen – sie gehen. Wieso der Troll seine Freunde verärgert und wie
wichtig eine Entschuldigung ist, erzählt diese Geschichte.
15 stabile, DIN-A3-große Illustrationen; mit Textvorlage.
€ 18,00 (ab 01.01.2023 € 20,00);
Hier geht es zurück zur ganzen Reihe.
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Kostenfreie Skizzen für die Rückengeschichte zum Download.
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Bei den in blau gehaltenen Fragen den Kindern Zeit geben, zu antworten.
Kati: (Macht mit der Hand eine Pistolen-Geste und zielt auf die Leute) Peng! Peng! Erwischt! Peng! Du auch! Peng! Treffer! Versenkt!
Charly: Hey, du kannst doch nicht auf die Leute schießen!
Kati: Doch, schau mal: (zielt) Peng! Siehst du, ich kann.
Charly: Ja, du kannst … aber du sollst nicht.
Kati: Warum?
Charly: Weil man das nicht macht.
Kati: Ich bin aber kein Mann, ich bin ein Mädchen.
Charly: Trotzdem.
Kati: Aber ich tu doch nur so. Schau mal (zeigt ihre Pistolen-Hand): Das ist nur meine Hand.
Charly: Aber du stellst dir vor, dass du auf Leute schießt.
Kati: Ist doch nur Spaß.
Charly: Eben nicht, weil’s wehtut, wenn man getroffen wird.
Kati: Aber ich will doch keinem wehtun.
Charly: Warum schießt du dann auf die Leute?
Kati: Das hab ich im Fernsehen gesehen. Da haben die viel mehr geschossen. Warum dürfen die das?
Charly: Ist doch nur Fernsehen. Das ist nicht echt.
Kati: Und das ist echt? (Richtet die
Pistolen-Geste auf Charly)
Charly: Ja – nein – doch … Lass es einfach. Ich mag das nicht.
Kati: Okay. Dann hör ich auf.
Charly: Danke.
Kati: (Beide schauen einige Zeit stumm im Raum herum.)
Charly: Was war das denn für ein Film im Fernsehen?
Kati: Irgendwas mit Ratwort, glaub ich.
Charly: Ratwort?
Kati: Äh … Tatort!
Charly: Ach so. Tat-ort. Kenn ich.
Kati: Kennst du? Sag mal: Warum ballern die da so viel rum? Mögen die sich nicht beim Ratwort?
Charly: Tatort.
Kati: Mein ich ja.
Charly: Ich glaube, die sind böse.
Kati: Warum denn? Warum sind manche Menschen böse? Und andere Menschen sind lieb?
Charly: Keine Ahnung.
Kinder, was denkt ihr?
(Hier kann sich ein Gespräch entwickeln. Die Frage ist offen gestellt, damit viele verschiedene Äußerungen möglich sind.
Mögliche Gesprächsfetzen:
Lasst die Äußerungen stehen, ohne sie zu bewerten. Achtet darauf, ob jemand gerne reagieren will. Es ist ratsam, hier eine weitere Person für die Moderation zu haben.
Wenn keine Beiträge mehr kommen, geht es weiter.)
Kati: (Zeigt die Pistolen-Hand) Guck mal!
Charly: Ich habe doch gesagt, ich mag das nicht.
Kati: Das ist gar keine Pistole mehr. Das ist jetzt ein Telefon (hält die Pistolen-Hand zwischen Mund und Ohr).
Charly: Okay, das gefällt mir. Warte, ich ruf dich an (formt auch eine Pistolen-Hand, hält sie ebenfalls zwischen Mund und Ohr. Beide drehen sich voneinander weg.) Ring, ring!
Kati: Ja, bitte?
Charly: Hallo Kati!
Kati: Wer ist denn da, bitte?
Charly: Ich!
Kati: Wer ist »ich«?
Charly: Charly!
Kati: Charly … und weiter?
Charly: Charly … ähm … du kennst mich doch!
Kati: Echt?
Charly: (Nimmt die Hand runter, dreht sich zu Kati um) Hallo??? Ich bin’s!
Kati: Warte mal kurz, ich telefonier gerade. Hallo? (Kurze Pause) So was – aufgelegt.
Charly: Bist du eigentlich bescheuert?
Kati: War doch nur Spaß!
Charly: Manchmal bin ich mir da nicht so sicher.
Kati: Ich will dich doch nur zum Lachen bringen.
Charly: Und ich will, dass du mich nicht immer veräppelst!
Kati: Ok, mach ich.
Charly: Echt jetzt?
Kati: Nein! Veräppelt!
Charly: Och, Mensch! Du bist doof! (Macht eine Pistolen-Hand und zielt auf Kati)
Kati: Komm schon, ich mein’s doch nicht so! Hey, was machst du da?
Charly: Peng! Erwischt!
Kati: Nein! Hör auf! Ich mag das nicht! Echt jetzt!
Charly: Wie du mir, so ich dir.
Kati: Warum denn?
Charly: Jetzt sind wir quitt.
Kati: Das ist doch doof. Warum machst du jetzt dasselbe wie ich?
Charly: Das ist gerecht, oder?
Kati: Ich habe mich aber voll erschreckt! So kenn ich dich gar nicht.
Charly: Tut mir leid. Aber du hast ja
auch …
Kati: Aber das heißt doch nicht, dass ich will, dass du es auch bei mir machst!
Charly: Woher soll ich das denn wissen? (Beide denken nach)
Kati: Hm … ich habe eine Idee! Wir wär’s, wenn ich ab jetzt so zu dir bin, wie ich will, dass du zu mir bist?
Charly: Nochmal, bitte. Langsam.
Kati: Stell dir vor, ich mach bei dir nur noch das, was du auch bei mir machen sollst.
Charly: Also, du meinst, wenn du mich so behandelst, wie du behandelt werden willst?
Kati: Was? Nein! Dann kann ich dich ja gar nicht mehr veräppeln!
Charly: Ich will aber gar nicht, dass du mich …
Kati: Ja, war nur Spaß! Ich habe dich doch nur veräppelt. Aber zum letzten Mal: Ehrenwort! Ab jetzt behandle ich dich so, wie ich behandelt werden will.
Charly: Also nicht mehr: »Wie du mir, so ich dir«?
Kati: Ab jetzt: »Wie ich dir, so du mir.«
Charly: Das klingt gut! (Schlagen ein High Five)
Kati: Und wenn die das auch im Ratwort so machen, dann müssen die auch nicht so viel rumballern.
Oder – was meint ihr? Könnt ihr euch das vorstellen? Wie würde die Welt aussehen, wenn alle das so machen? Wenn alle die anderen so behandelt, wie er oder sie selbst behandelt werden will? Was denkt ihr?
(Auch hier kann sich ein Gespräch anschließen, das evtl. an den ersten Gesprächsverlauf anknüpft. Zum Abschluss kann die Rückengeschichte erzählt werden.)
Stefan Mendling
Friedenskreuz – passend und schön
Holz-Legekreuz, groß (74 cm hoch, 44/
20 cm breit, 1,8 cm tief), lasiert; € 145,00; Best.-Nr. 1338
Anstecknadel (PIN, 22 mm hoch, 14 mm breit), emailliert;
€ 3,50 (ab 10 Ex. je € 3,30); Best.-Nr. 1164
Geschenkbox mit Friedenskreuz (am Kunstlederband, 49 cm lang), emailliert; Holzschatulle inkl. Leporello mit Erläuterungen; € 10,00; Best.-Nr. 1562
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