Menschen durchkreuzen Jesu Weg

Lukas 23,26.27.32–49

zu Karfreitag 07. April 2023

I. Vorüberlegungen

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Es wäre gut, bei der Vorbereitung Zeit für sich selbst zu nehmen und ganz unabhängig davon, was wir wie für den Kindergottesdienst nutzen können, zu denken.Stattdessen tauschen wir uns aus:

Alles wird in knappen Stichworten auf Karten notiert. Die Karten werden alle in die Mitte gelegt. Dann liest jemand die Karten nacheinander vor und nach jeder Karte sagt jemand: »Gott verspricht: Ich bin da.«

Wie wirkt es? Was löst es in uns aus?

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Karfreitag ist die Geschichte von Jesu Tod. Das stellt die Mitarbeitenden vor eine schwierige Herausforderung. Die Geschichte soll so erzählt werden, dass Jesu Tod einerseits nicht verniedlicht wird, er aber andererseits auch nicht als trostloses Ereignis am Ende des Gottesdienstes steht. (Nicht nur) Kinder brauchen das Licht der Ostersonne, das schon leicht in das Dunkel der Erzählung hineinscheint.
Ich finde es an diesem Sonntag wichtig, nicht zu viel zu erklären, sondern die Kraft der Bilder der biblischen Geschichte sprechen zu lassen: Das Licht und das Dunkel, das Kreuz und der König (im Text kommt dieses Bild mehrfach vor. Ich greife es mit der Dornenkrone auf, auch wenn sie im Evangelium nach Lukas so nicht vorkommt).
Außerdem soll Jesus selbst sprechen. Er bleibt den Menschen zugewandt und sorgt sich um sie, auch wenn sie ihn verspotten. Und er vertraut immer und fest (fast schon trotzig) auf Gott.
Bei Lukas erscheint Jesus beinahe ruhig, sein Vertrauen trägt ihn. Er ist sicher, dass Gott da ist (das ist in den anderen Evangelien anders). Das sollte der Grundtenor des Gottesdienstes sein: »Ich bin sicher, dass Gott da ist. Immer.«

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Lieder

Die Kerze brennt (Wwdl 21; KKH 9);
Hoffen wider alle Hoffnung (KKH 18);
Korn, das in die Erde (EG 98; KuS 94; KKL 100);
Das wünsch ich sehr (KuS 410; KKH 54)

Psalmgebet

Kehrvers (jeweils gemeinsam):
Gott, mein Gott – bleib bei mir!
Es gibt so viel Böses in der Welt:
Krieg und Hass und Gewalt.
All das macht mir Angst.
Kehrvers: Gott, mein Gott – bleib bei mir!
Es gibt so viel Gemeinheiten in der Welt:
Lüge und Verrat und Ausgrenzung.
Kehrvers: Gott, mein Gott – bleib bei mir!
Es gibt viel Einsamkeit in der Welt:
Menschen, für die niemand da ist.
Manchmal fühle auch ich mich furchtbar einsam.
Kehrvers: Gott, mein Gott – bleib bei mir!

Segensaktion

Zwei Kinder stehen sich gegenüber. Eines davon hat die Augen geschlossen. Das andere, segnende Kind legt nun seine Hände kräftig (nicht gewaltsam) auf die Schultern des Kindes mit den geschlossenen Augen und lässt sie dort eine Weile ruhen. Nach dem Wegnehmen spürt das gesegnete Kind dieser Berührung nach. Dann tauschen die Kinder.
Im Anschluss bilden alle einen Kreis. Jedes Kind legt seine rechte Hand auf die Schulter des rechten Nachbarkindes und die linke auf den Rücken des linken Nachbarkindes. Jemand aus dem Team sagt:
»Gott gibt dir Kraft – spüre tief in dich hinein.
Gott begleitet dich – vertraue darauf.
Gott stärkt dir den Rücken.
Sieh dich nur um. Du bist nie allein.
Gott segnet dich mit aller Kraft, allem Mut,
aller Liebe. Amen.«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Streichholzschachtel: Grab + Ostersonne

Jemand aus dem Team führt ein: »Jesus war für die Menschen wie ein Licht.« Die Kinder erinnern sich gemeinsam an das Gute, das Jesus getan und gesagt hat. Anschließend malen sie eine Herz-Bordüre an (oder schreiben darauf, was Jesus Gutes getan hat). Die Bordüre wird um ein Teelicht geklebt. (Wenn es der Etat zulässt, gerne ein besonders schönes aus Bienenwachs. Es sollte klar sein, dass es ein kleines Jesuslicht ist).
Jemand aus dem Team weiter: »Die Menschen zur Zeit von Jesus freuten sich über sein Licht. Aber nicht alle. Manche machten sich auch Sorgen. Sie wollten nicht, dass ihre Macht weniger wird oder ihr Geld oder ihr Ansehen. Doch Jesus sagte immer: »In Gottes neuer Welt wird keiner über den anderen herrschen, keiner den Armen schlecht behandeln, keiner mehr zu sagen haben als andere.« Deshalb wollten sie Jesus zum Schweigen bringen. Und Jesus ist getötet worden.« Die Kinder bemalen/bekleben eine Streichholzschachtel schwarz und legen das Teelicht hinein.
Abschluss: »Jesus wurde in ein Grab gelegt – alles war dunkel. Aber Gott wollte nicht, dass sein Licht im Dunkeln bleibt. Er wollte nicht, dass Jesus tot bleibt. Jetzt ist die Kerze noch dunkel, ihr Licht leuchtet nicht. Aber an Ostern wird es anders sein. Für jetzt behalte die Schachtel. Behalte im Herzen das Geheimnis, dass darin ein Licht ist, das wieder leuchten wird.«

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Während der Geschichte entsteht nach und nach ein einfaches Bodenbild.
Material: Ein schwarzes, rundes Tuch; die Jesuskerze von den vergangenen Sonntagen; eine weitere große, weiße Kerze (Gotteskerze); 12 einfache Kegelfiguren (bitte keine Playmos; es geht darum, nicht zu konkret zu werden); ein Dornenkranz, der um die Jesuskerze herumreicht

Gott hat die Menschen lieb.
(Gotteskerze entzünden und damit langsam an jedem Kind vorbeigehen.)
Jeden Menschen. Zu jeder Zeit.
An jedem Ort der Welt.
Dich auch – und mich auch.
(Gotteskerze außerhalb des Erzählkreises sichtbar abstellen.)

Aber auf der Welt gibt es nicht nur Liebe. Es gibt es auch viel Böses und Gemeines.
(Schwarzes Tuch in die Mitte legen. Evtl. die Beispiele der Kinder vom vergangenen Sonntag aufnehmen. Ansonsten eigene Beispiele nennen: Menschen haben Hunger. Es gibt Krieg. Mobbing. Kinder und Erwachsene weinen. Manche fühlen sich ganz allein).
Gott will aber Liebe für die Welt.
Und Gerechtigkeit. Und Frieden.
Darum schickt er seinen Sohn: Jesus.
(Jesuskerze an der Gotteskerze anzünden und mittig auf das schwarze Tuch stellen.)

Jesus redet von Gottes Liebe.
Jesus weckt in den Menschen die Sehnsucht nach Gerechtigkeit.
Jesus erzählt vom Frieden und Gottes neuer Welt.

Und die einen – die freuen sich darüber sehr.
(Nach und nach fünf Figuren links der Jesuskerze schräg hinstellen.)
Die Kranken, denn Jesus sieht sie und kümmert sich um sie.
Die Kinder, denn Jesus sieht sie und kümmert sich um sie.
Die Armen, denn Jesus sieht sie und kümmert sich um sie.
Die, die träumen, denn Jesus sieht sie und kümmert sich um sie.
Die, die Gott suchen, denn Jesus sieht sie und kümmert sich um sie.

Jesus redet von Gottes Liebe.
Jesus weckt in den Menschen die Sehnsucht nach Gerechtigkeit.
Jesus erzählt vom Frieden und Gottes neuer Welt.

Aber die anderen – die freuen sich darüber gar nicht.
(Nach und nach fünf Figuren rechts der Jesuskerze schräg hinstellen.)
Die, die herrschen, denn Jesus sagt, dass Gottes Liebe größer ist als sie.
Die, die andere unterdrücken, denn Jesus sagt, dass Gottes Liebe größer ist als sie.
Die, die sich für besser halten als andere, denn Jesus sagt, dass Gottes Liebe größer ist als sie.
Die, die gierig sind, denn Jesus sagt, dass Gottes Liebe größer ist als sie.
Die, die Krieg führen, denn Jesus sagt, dass Gottes Liebe größer ist als sie.

Darum hat Pontius Pilatus Jesus zum Tode verurteilt. Niemand darf sagen, dass etwas größer ist als die Macht des römischen Kaisers.

Jesus wird an ein Kreuz genagelt. Er bekommt eine Dornenkrone aufgesetzt. (Dornenkrone um Kerze legen)
Die einen weinen. (Auf die Kegel links zeigen)
Die anderen lachen. (Auf die Kegel rechts zeigen)
Die einen wissen: Jesus hat nichts Schlimmes getan. (Auf die Kegel links zeigen)
Die anderen rufen: »Anderen hast du geholfen, dann hilf dir jetzt doch selbst!« (Auf die Kegel rechts zeigen)

Noch zwei andere Männer werden mit Jesus gekreuzigt. (Einen Kegel auf die linke, einen auf die rechte Seite der Jesuskerze stellen.)
Der eine lacht (auf den rechts zeigen) und sagt: »Na komm schon, hilf dir und uns.«
Der andere weint (auf den links zeigen) und bittet: »Jesus, wenn du zu Gott kommst, nimmst du mich dann mit?«

Jesus schaut auf die Menschen. Auf alle. (Auf alle Kegel zeigen)
Er blickt sie alle an.
Zu dem, der neben ihm am Kreuz hängt und weint, sagt er: »Hab keine Angst. Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.«
Jesus schaut hoch in den Himmel und ruft: »Vater, ich vertraue dir.«
Dann stirbt Jesus. (Jesuskerze auspusten)

Da wird es dunkel. Sehr dunkel.
Die Menschen wissen nicht, was sie denken sollen.
Sie bekommen Angst.
Sie fragen sich: »Wird es nun immer dunkel bleiben? Gibt es denn gar kein Licht mehr?« (Schweigend auf die Gotteskerze zeigen, wirken lassen)

Aber schau! Es gibt doch noch Licht. Gott ist doch da. Er sieht die Menschen. Er sieht Jesus. Und er hat die Kraft, es wieder hell zu machen.

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Erzählung für Ältere

Gott, hilf uns

Sarah und Josua stehen da. Ganz still. Um sie herum sind Männer und Frauen. Auch sie sind alle still. Niemand sagt ein Wort. Alle schweigen. Plötzlich flüstert einer: »Das darf nicht wahr sein.« Und eine andere flüstert: »Gott, hilf Jesus. Und hilf uns.«

Jesus hat uns lieb

Seit Jesus nach Jerusalem gekommen ist, ist Sarah jeden Tag zu ihm gegangen, hat ihm zugehört, seine Nähe gesucht. Bei Jesus hat sie sich immer geborgen gefühlt. Sie spürt, dass er sie liebhat. So, wie sie ist. Einfach, weil sie eben Sarah ist.
Josua hat Jesus gestern zum ersten Mal gesehen: Im Palast von Pilatus, als Jesus verurteilt wurde. Da haben sich ihre Blicke kurz getroffen. Und Jesus hat diesen merkwürdigen Satz gesagt. Aber auch Josua hat sofort gespürt: »Jesus versteht mich und hat mich lieb. Einfach, weil ich eben Josua bin.«

Niemand hilft

Und nun stehen Sarah und Josua da, zusammen mit Freunden und Freundinnen von Jesus. Die Erwachsenen stellen sich vor die beiden: »Ihr müsst das nicht sehen«, sagen sie. »Wieso, was geschieht denn?«, fragt Sarah. »Sie haben Jesus ans Kreuz genagelt. Er wird bald sterben.«
»Weißt du«, sagt Josua leise, »genauso ist es bei mir: Niemanden interessiert es, wenn mir jemand weh tut. Niemand hilft mir. Genau wie auch jetzt bei Jesus. Er ist ganz allein. Niemand hilft ihm.« Sarah nimmt Josua in den Arm.

Gott muss helfen

Eine Gruppe Männer geht vorbei: »Schau, da hängt der Retter«, spotten sie. »Sieht für mich eher aus, wie ein ganz gewöhnlicher Bettler. Wenn das der Sohn Gottes ist, dann soll er doch einfach mal vom Kreuz runtersteigen!« Die Männer lachen.
Sarah wird böse. »Jesus hat nichts Unrechtes getan«, sagt sie laut und will zu den Leuten, die sich über Jesus lustig machen. Doch die Freundinnen und Freunde von Jesus halten sie fest. »Sei still«, sagen sie ernst. »Es darf niemand wissen, dass wir zu Jesus gehören. Sonst werden wir auch verhaftet.« Aber Sarah ruft: »Wir müssen doch was tun! Irgendwas!« Sie ist den Tränen nah. Eine Frau nimmt sie in den Arm: »Gott muss uns helfen.« Sarah schaut Josua an: »Glaubst du das? Dass Gott Jesus hilft?«

Kannst du mir helfen?

»Jesus«, ruft da noch einer. Er ist auch gekreuzigt worden und wird auch bald sterben, wie Jesus. »Jesus, wenn du zu deinem Vater gehst, zu Gott … kannst du mich dann mitnehmen? Kannst du mir helfen?«
Es ist plötzlich ganz still auf diesem Hügel, auf dem die Kreuze stehen.

Hab keine Angst

»Hab keine Angst«, hören alle ganz deutlich die Stimme von Jesus. Das sagt er zu dem anderen Mann am Kreuz. Oder sagt er es zu allen Menschen, die da sind? Oder vielleicht sogar zu Sarah und Josua?
»Hab keine Angst«, sagt Jesus, »du bist nicht allein. Ich bin bei dir. Und du wirst nie allein sein. Gott ist bei dir. Ich nehme dich mit zu Gott, meinem Vater und unserem Vater.«

Jesus vertraut Gott

Plötzlich ist es ganz dunkel. Der Himmel ist schwarz, man kann kaum noch etwas erkennen. Jesus ruft laut in den Himmel: »Gott, ich vertraue dir!« Dann ist es still.
»Jesus ist tot«, sagen die Leute zu Sarah und Josua. Aber die beiden wissen es auch so. Alles ist still. Und alles ist dunkel.

Gott ist bei dir

Und doch … Josua hört noch die Stimme von Jesus in seinem Herzen. Und Sarah auch. Und vielleicht auch alle die anderen: »Hab keine Angst. Du bist nicht allein. Ich bin bei dir. Und du wirst nie allein sein. Gott ist bei dir.«
Sarah und Josua schauen sich an. Sie haben beide dieselbe Frage: »Glaubst du das?«

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Fortsetzung aus Heft 1-2023

Lukas 23,13–25

zu Sonntag 02.04.2023

I. Vorüberlegungen

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Heute geht es mir noch genauso wie als Kind, als ich die Passionsgeschichte von Lukas zum ersten Mal hörte: Ich hoffe so sehr, dass Pilatus sich durchsetzt und Jesus frei kommt. Pilatus fragt drei Mal nach, findet keine Schuld an Jesus – da muss er ihn doch freilassen. Wie geht es den Menschen im Vorbereitungskreis?

Wir wissen, dass Jesus nun unmittelbar schweres Leiden bevorsteht. Und wir wissen auch, dass auf die Kreuzigung die Auferstehung folgt – leiden wir dennoch mit? Fühlen wir mit Jesus mit? Können wir das Unrecht, das ihm geschieht, fassen?

Warum wünschen wir uns, dass Jesus das Leiden erspart bleibt, obwohl wir doch den glücklichen, späteren Ausgang kennen?

Vielleicht, weil uns bewusst ist, dass heute immer noch viele Menschen an Gewalt und Unrecht schrecklich leiden – und wir nichts tun (können), um eben dieser Gewalt endlich Einhalt zu gebieten?

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

In dem Unrecht, das Jesus geschieht, kommt er den Kindern sehr nah. Kinder können sich unmittelbar über Unrecht aufregen und werden mit Jesus mitfühlen. Hier ist ein Moment, an dem sie sich mit Jesus identifizieren können. In allen Geschichten der folgenden Sonntage dieser Reihe wird er fern und ferner. Die Auferstehung dann erscheint unfassbar groß. Als der Auferstandene ist Jesus von einer anderen Welt. Doch hier, als zu Unrecht Verurteilter, ist er den Kindern nah. Es gilt, eben das zum Thema zu machen.

Zugleich ist es wichtig, heute und am kommenden Sonntag nicht bei der Wut über Unrecht und der Trauer über den Tod stehenzubleiben. Die Kinder brauchen auch in diesen Passionsgeschichten Hinweise auf Gottes Macht, die irdisches Unrecht bei Weitem übersteigt. Die schmerzliche Frage, warum es das Unrecht dann überhaupt gibt, bleibt unbeantwortet.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente

Die Klage über Unrecht in der Welt sollte einen größeren Raum einnehmen. Dazu tragen die Kinder das Unrecht, das ihnen begegnet oder von dem sie gehört haben, zusammen. Für jedes Unrecht wird ein Stein gelegt.

Material: Steine

Zu jedem Stein kann das Kyrie gesungen werden (KKH 17b): Die inständige Bitte an Gott, mitten im Unrecht nahe zu sein.

Auch das entsprechende Gebet auf Seite 32 im KKH eignet sich gut für diesen Gottesdienst.

Klage kann auch gerne laut werden: Die Kraft und die Wut, die in Raps liegt, kann hier genutzt werden.

Die Kinder lernen einen einfachen Rhythmus (z. B. stampfen – klatschen – zweimal stampfen – klatschen), sammeln Unrechtsthemen (Hunger, Krieg, Mobbing …) und rufen in diesem Rhythmus:

So werden die Unrechte nacheinander hinausgerufen (ggf. den Stampf-Rhythmus anpassen). Das Gebet endet mit einem leise beginnenden und immer lauter werdenden:

Wenn jemand aus dem Team das Ganze vormacht (und bei einem evtl. neuen Rhythmusdie Änderungen zeigt), können die Kinder hier sofort mitrappen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Klagemauer bauen

Die Jüngeren können mit den Steinen aus der Geschichte (siehe hierzu »III. Erzählung für die Jüngeren«, Seite 135) und noch weiteren Steinen eine Klagemauer bauen. In die Ritzen der Mauer stecken sie Zettel mit Bildern oder Sätzen von Unrecht, das sie bedrückt.

Die Älteren denken gemeinsam über den letzten Satz ihrer Geschichte nach (siehe hierzu »III. Erzählung für die Älteren«, Seite 137), als sich Josua fragt, was Jesus wohl mit den Worten gemeint hat: »Dein Durst wird gestillt werden«?

Wonach dürstet es Josua? Wonach sehnt er sich? (Wofür könnte der Durst im übertragenden Sinne stehen?)

Jemand aus dem Team bringt ggf. das Thema »Gerechtigkeit« ein.

Die Kinder malen dann für sich und möglichst in der Stille ein Bild, auf dem sie eine ungerechte Situation ihrer Lebenswirklichkeit darstellen. Diese Bilder werden in einem Kreis auf den Boden gelegt und gemeinsam betrachtet. Dann legt jemand aus dem Team ein Blatt in die Mitte des Kreises mit den Worten Jesu: »Selig sind, die hungert und dürstet nach Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.«

II. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Material: Vier braune Tücher (Wege); vier Backsteine (Ausweg wird versperrt); große, weiße Jesuskerze vom vergangenen Sonntag; ein kurzes Stück Seil (Fessel); für den die ganze Reihe umgreifenden Passions- und Osterweg siehe »Zur ganzen Reihe« in Heft 1/2023, Seite 97.
Im Laufe der Geschichte entsteht nachfolgendes Bild (es zeigt, wo was hingestellt wird):

T = Tuch

S = Stein

Jesus ist in Jerusalem.
(Tuch 1 hinlegen, Jesuskerze darauf bewegen und am Ende des Tuches hinstellen.)
Hier erzählt er von Gottes neuer Welt, die keinen ausschließt. Jesus glaubt an eine Welt voller Liebe. In dieser Welt zählt nur eines: Die Liebe.
Eines Tages wird er im Tempel wütend und ruft: »Ihr sollt zu Gott beten und nach seinen Worten leben. Aber ihr denkt zu viel ans Geld. Ihr setzt euch zu wenig für die Armen ein. Ihr macht nicht, was Gott will. Aber ihr tut so. Ihr macht den Menschen etwas vor. Dabei seid ihr Betrüger!« Die Priester und Schriftgelehrten im Tempel werden böse: »Was erlaubt der sich? So darf das nicht weitergehen! Er redet Unsinn und verdirbt uns die Menschen in der Gemeinde. Er muss weg!«
(Stein 1 auf Tuch 1 legen)
Sie lassen Jesus verhaften.
(Seil um die Kerze legen)

Jesus wird zum Hohen Rat gebracht.
Das sind Männer, die viel gelernt haben. Sie urteilen über Fragen, die den Glauben betreffen.
(Tuch 2 hinlegen)
Diese Richter fragen Jesus: »Denkst du, du bist besser als wir? Denkst du, du weißt mehr als wir? Wir lesen und erforschen nämlich die Bibel schon sehr lange. Denkst du vielleicht sogar, du bist Gottes Sohn? Denkst du, du hast Macht von Gott? Denkst du so einen Irrsinn?« Jesus schaut sie ruhig an. Er sieht ihre Wut – und auch ihre Angst.
»Ich bin Gottes Sohn«, sagt er.
Die Richter bekommen rote Gesichter und rufen wütend: »Das muss bestraft werden! Er beleidigt nicht nur uns – er beleidigt Gott!«
(Stein 2 auf Tuch 2 legen)

Jesus wird zu Pilatus gebracht.
(Tuch 3 legen)
»Pilatus«, rufen die Priester und Schriftgelehrten, »du musst den hier verurteilen! Er sorgt für Unruhe. Und er will dich und alle Römer aus dem Land werfen!«
Das ist nicht wahr. Und Pilatus weiß das.
Er sagt: »Da soll sich der König Herodes drum kümmern.«
Doch auch Herodes will nichts mit Jesus zu tun haben.
Er schickt ihn wieder zu Pilatus zurück.
(Stein 3 legen)
So kommt Jesus wieder zu Pilatus.
(Tuch 4 legen)
Pilatus sagt: »Jesus hat nichts Unrechtes getan. Ich lasse ihn frei.«
Die Schriftgelehrten sagen: »Nein, du musst ihn verurteilen. Er ist gefährlich.«
Pilatus sagt: »Wieso ist Jesus gefährlich? Was tut er denn?«
Die Schriftgelehrten sagen: »Er sorgt für Unruhe. Bestimmt wird da mal ein Aufstand draus. Und dann kommt es zu Tumulten und Kämpfen gegen die Römer. Und am Ende sind wir alle weg. Du wirst schon sehen!«
Pilatus sagt: »Ach was! Jesus ist nicht gefährlich. Gefährlich ist dieser Barabbas. Der sitzt im Gefängnis, weil er jemanden ermordet hat.«
Die Schriftgelehrten sagen: »Also, uns wäre es lieber, du lässt den Barabbas frei. Und diesen Jesus da sollst du verurteilen. Verurteile ihn!«
Pilatus verliert die Geduld: »Wie ihr wollt: Dann kommt eben Barabbas frei und Jesus wird zum Tod verurteilt. Und jetzt lasst mich endlich in Ruhe!«
(Stein 4 auf Tuch 4 legen)

Nun ist es entschieden.
Jesus ist verurteilt. Er wird bald sterben.
Für ihn gibt es jetzt keinen Ausweg mehr.
(Auf die Steine zeigen.)
Es geht nicht nach oben, nicht nach unten, nicht nach rechts und nicht nach links.
Oder gibt es vielleicht doch noch einen Weg?
Einen, an den die Schriftgelehrten nicht gedacht haben?
(Kinder antworten lassen. Dann als stummen, nicht weiter kommentierten Impuls die Kerze nach oben, aus dem Kreuz hinausbewegen)

Der besondere Tipp

Der Kreuzweg Jesu

Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater

Mit 11 A3-formatigen Bildern und einer Karte mit der vollständigen Erzählvorlage die Kinder mit hineinnehmen in die Geschichten von Jesus auf dem Weg nach Ostern.
€ 18,00; Best.-Nr. 3263

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Erzählung für Ältere

Der Mundschenk von Pilatus

»Los, Josua, bring den Kelch zu unserem Herrn!« Der Mundschenk gibt Josua einen Kelch mit kühlem Wasser. Schon wieder! Josua weiß gar nicht, wie oft er heute schon hin- und hergerannt ist in dieser furchtbaren Hitze. Aber wenn Pilatus Durst hat, muss Josua rennen. Immer und immer wieder.
Josua arbeitet im Palast, seit er sechs Jahre alt ist. Erst hat er in der Küche geholfen. Jetzt ist er 10 Jahre alt und hilft dem Mundschenk.
Wie gerne würde Josua selbst einen kleinen Schluck trinken. Der Kelch ist wunderschön und das Wasser darin so kühl. Er ist schon so lange auf den Beinen … Schnell nimmt er einen Schluck.
»Was erlaubst du dir?« Josua zuckt zusammen, als er die laute Stimme hinter sich hört. Der Mundschenk holt aus und gibt ihm eine schallende Ohrfeige. Josua lässt den Kelch fallen. Der zerspringt auf dem Boden und Josua bekommt eine zweite, noch kräftigere Ohrfeige.

Der Gefangene hat auch Durst

Mit verweinten Augen und geröteten Wangen reicht Josua wenig später Pilatus das gewünschte Wasser.
Pilatus sitzt im Garten unter einem Baum. Doch auch hier ist es furchtbar heiß. Vor ihm steht in der prallen Sonne ein Mann. Er trägt ein einfaches Gewand und seine Hände sind gefesselt. Er ist von Soldaten umringt. Und dann stehen da noch andere Männer. Die kennt Josua aus der Synagoge. Das sind die Schriftgelehrten.
Der Mann leidet unter der Hitze der Sonne, das kann Josua deutlich sehen. Und Josua sieht auch, wie der Blick des Gefangenen zum Wasserkelch von Pilatus geht. »Er hat auch Durst«, denkt Josua, »genau wie ich.«

Pilatus soll Jesus verurteilen

»Was wollt ihr denn schon wieder?«, herrscht Pilatus die Schriftgelehrten an. »Du sollst diesen Jesus hier verurteilen«, antworten sie. »Aber warum denn?«, fragt Pilatus ungehalten, »er hat nichts getan.« – »Doch, er hat gesagt, dass er die Römer aus dem Land werfen wird.« Der Gefangene schüttelt stumm den Kopf und schaut auf die Erde.
»Das stimmt doch gar nicht«, sagt Pilatus. Josua merkt, wie Pilatus die Geduld verliert. »Kümmert euch selbst um eure religiösen Streitereien und lasst mich damit in Ruhe!« »Nein!«, sagen die Schriftgelehrten bestimmt, »der hier ist gefährlich. Er wiegelt die ganze Gemeinde gegen uns auf. Und dann kann er auch das ganze Volk gegen dich aufwiegeln.« – »Was? Der kleine Schwächling da?«, fragt Pilatus verächtlich. »Der sieht mir nicht wie ein Kämpfer aus.«
Josua schaut zu Jesus. Er tut Josua leid. Er hat nichts getan und wird so ungerecht behandelt. »Ob die Soldaten ihn auch geschlagen haben? So wie vorhin der Mundschenk mich?«, fragt sich Josua. »Und ist er auch so wütend wie ich? Und fühlt sich so hilflos wie ich? Hat er auch geweint wie ich? Jedenfalls sieht er traurig aus. Doch er sagt nichts.«.

Pilatus will seine Ruhe

Und Pilatus fährt fort: »Ich habe jetzt endgültig genug! Dieser Jesus bekommt ein paar Schläge mit dem Stock und dann ist gut!« Aber die Schriftgelehrten sind nicht zufrieden: »Wenn du nicht für Ruhe sorgst, bekommst du selbst noch Ärger mit dem Kaiser.« Da gibt Pilatus nach. »Also meinetwegen. Dann kreuzigt ihn eben. Hauptsache, ihr lasst mich jetzt in Ruhe.« Und Pilatus gibt mit seiner Hand einen Wink.

Am Ende wird Gott gewinnen

Josua schaut Jesus an. »Er hat nichts Unrechtes getan«, denkt Josua. »Und dennoch muss er sterben. Einfach, weil Pilatus das erlaubt.« Josua kann es nicht fassen. Er fühlt Wut und Hilflosigkeit und Trauer. Alles gleichzeitig.
Dann führen die Soldaten Jesus ab. Als er an Josua vorbeikommt, schaut Jesus ihm tief in die Augen und sagt: »Keine Angst. Das Unrecht wird nicht gewinnen. Am Ende wird Gott gewinnen – und dein Durst wird gestillt werden.«
Dann schubsen ihn die Soldaten weiter.
Noch in der Nacht denkt Josua an diese Worte von Jesus. Was er damit wohl gemeint hat?

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Regina und Peter Hitzelberger (Hg.)

Schere, Stift, Papier

Biblische Geschichten kreativ gestalten

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Petra Lefin, aus: Der Kreuzweg Jesu, © 2012 Don Bosco Medien GmbH, München

I. Vorüberlegungen

  • Wir freuen uns auf die »schönen Ostergeschichten« und möchten die »schweren Passionsgeschichten« möglichst hinter uns bringen. Da sind so viele Fragen, die sich Erwachsene stellen … Wie sollen wir antworten, wenn Kinder fragen: »Warum sind die so gemein zu Jesus?« – »Warum hilft ihm niemand, auch Gott nicht?« – »Hat Jesus das sehr weh getan?«
  • Aber die Passionsgeschichten sind nicht nur eine Herausforderung, sie sind vor allem ein großes Geschenk: Leiden, Schmerzen, Trauer und Angst – das wird nicht aus Jesu Leben ausgeblendet. Genauso wenig, wie wir das aus unserem Leben und dem der Kinder ausblenden können. Leid begegnet uns – Erwachsenen wie Kindern – immer wieder.
  • Es ist also sehr tröstlich, zu lesen, dass Jesus auch gelitten hat, auch weinte, auch allein war und auch viele Fragen an Gott hatte. Wir sind mit unseren Fragen und unserem Leid nie allein. Jesus hat sie geteilt, auch erlitten. Christus versteht uns, versteht die Kinder. Es gibt keinen Schmerz, den Jesus nicht kennt und also auch keinen, bei dem Gott uns nicht nahe bliebe. Auch dann, wenn wir es manchmal genauso wenig spüren, wie Jesus an seinem Kreuz: Gott ist da und bleibt da. Und spricht am Ende das letzte Wort.

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe

Gebet mit Bewegungen

Kinder und Mitarbeitende stehen im Kreis. Der Kehrvers wird gemeinsam gesprochen, die Texte dazwischen von Mitarbeitenden.

Kehrvers

Gott,

(beide Arme nach oben strecken)

bleib bei mir.

(Arme vor der Brust kreuzen)

Gott,

(beide Arme nach oben strecken)

bleibe hier.

(Mit beiden Händen in die Mitte zeigen.)

Gott,

(beide Arme nach oben strecken)

bleibe nah.

(Hände einander auf die Schultern legen)

Gott,

(beide Arme nach oben strecken)

bleibe da.

(Sich selbst umarmen)

(Dann beide Hände mit »Daumen hoch« in die Mitte strecken. Diese Geste bleibt bis zum nächsten Kehrvers.)

… wenn es mir gutgeht,

weil ich Freunde habe,

weil ich geliebt werde,

weil mir nichts weh tut.

Kehrvers: Gott, bleib bei mir …

(Beide Hände mit »Daumen runter« in die
Mitte strecken. Diese Geste bleibt bis zum nächsten Kehrvers.)

… wenn es mir schlecht geht,

weil ich mich allein fühle,

weil mich niemand versteht,

weil ich Schmerzen habe.

Kehrvers: Gott, bleib bei mir …

(Beide Hände nach oben offen in die Mitte strecken. Diese Geste bleibt bis zum nächsten Kehrvers.)

Jeder Tag ist neu.

Es passiert mir Schönes.

Es passiert mit Schweres.

Jeden Tag bitte ich dich:

Kehrvers: Gott, bleib bei mir …

III. Zur Gestaltung der Reihe

Passions- und Osterweg

Damit »Leid« und der »Weg zur Freude« verbunden bleiben, gestalten wir einen Passions- und Osterweg. Wer einen Raum hat, in dem die einzelnen Symbole der Sonntage liegen bleiben können, kann die Stationen detaillierter ausgestalten. Für die meisten wird das schwierig sein, weshalb nachfolgend eine einfache Variante vorgestellt wird.

Einfarbige Tücher werden Sonntag für Sonntag nacheinander zu einem Weg gelegt (am ersten Sonntag liegt noch kein Tuch, am zweiten das vom vergangenen Sonntag …).

Auf jedes Tuch wird ein einfaches Symbol gelegt, das die Geschichte der Sonntage erinnert.

Eine weiße Kerze wird neben das Tuch gestellt, das den aktuellen Sonntag darstellt.

Tücher/Symbole

1. Sonntag: Braunes Tuch/bunte Stoffstücke (evtl. Esel);

2. Sonntag: Graues Tuch/Seilstück (= Fessel);

3. Sonntag: Schwarzes Tuch/Dornen;

4. Sonntag: Weißes Tuch/kleines, einfaches Leinentuch;

5. Sonntag: Grünes Tuch/Brotteller und Kelch;

6. Sonntag: Gelbes Tuch/rotes Herz.

Heidrun Viehweg

Der besondere Tipp

Der Kreuzweg Jesu Minibüchlein

Ein Begleitbüchlein durch diese Reihe und die Passionszeit.

€ 2,00 (ab 01.01.23 € 2,50);

Best.-Nr. 3580

Kamishibai-Bilder-Set (DIN A3): Der Kreuzweg Jesu (siehe Eingangsbild)

Mit 11 Bildern wird die Geschichte vom Kreuzweg Jesu in kindgerechten Bildern erzählt. Der Text ist auf einem Übersichtsblatt zusammengefasst. Es kann zu den Bildern frei erzählt werden oder mit Hilfe dieses Erzählvorschlags.

16,00 € (ab 01.01.2023 € 18,00);

Best.-Nr. 3263

www.junge-gemeinde.de

Das Mitmachheft im Kindergottesdienst

3-2023

Der rote Faden

Viele Personen begegnen Jesus in der Zeit seines Leidens und Sterbens und nach seiner Auferstehung. Acht Personen erzählen von ihrer Begegnung mit Jesus auf diesem Weg. In acht kurzen Geschichten nehmen wir Teil am Überrascht-Sein, am Verärgert-Sein, am Fröhlich-Sein, am Traurig-Sein …

Gleichzeitig entsteht ein Fußspurenweg, der sichtbar die jeweilige Beziehung der erzählenden Person zu Jesus darstellt.

Was Sie erwartet

  • Acht Kurzgeschichten zu ausgewählten Personen der Passions- und Ostergeschichte.
  • Fußspuren dieser acht Menschen und weitere Fußspuren als Szenen zu jeder Geschichte.
  • Fußspuren und Kreuz zum Ausschneiden und Nachstellen der erzählten Szenen.
  • Rätsel und Gebet

Werkstatt

Hier der Hinweis auf die Für-Dich!-Werkstatt. Sie enthält konkrete Tipps und Impulse, das »Für Dich!«-Heft sowohl im monatlichen wie auch im wöchentlichen Kindergottesdienst gewinnbringend für Kinder und Mitarbeitende einzusetzen.

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I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
  • Die Passionsgeschichten schenken uns große Bilder – und die haben die Chance, unser Inneres anzusprechen und uns zu berühren – viel mehr und viel besser als alle »Kopffragen« und klugen Antwortversuche das könnten.
  • In dieser Geschichte berührt besonders das Bild von dem jungen Esel. Genau er ist das richtige Reittier für den Friedenskönig Gottes. Lassen Sie das Bild auf sich wirken:

– Was bedeutet es mir heute (auch angesichts des Krieges), dass Jesus als Friedenskönig kommt?

– Glaube ich daran, dass Jesus und sein Wort Frieden schenken können?

– Was löst das Bild des Esels in mir aus?

– Ein Esel gilt allgemein als störrisch. Wie könnte ich »störrisch« am Frieden festhalten?

– Ein Esel gilt als sehr »geduldig«. Wie kann ich geduldig die Botschaft vom Frieden tragen?

– Stark und ausdauernd wie der Esel – könnte ich so dem Frieden nachjagen?

Zum Text / Zum Thema
  • Jesus reitet auf einem jungen Esel nach Jerusalem. Schon der Prophet Sacharja hatte vor gut 500 Jahren versprochen, dass Gott einen Friedenskönig auf einem jungen Esel schicken wird. Alle Zuschauer sehen Jesus und jubeln jetzt über die erfüllte, alte Verheißung. Da kommt einer, im Namen des Herrn und wird den ersehnten Frieden ins Land bringen.
  • Auch die Pharisäer nennen Jesus hier noch »Meister«. Sie erwarten Weisung von ihm. Dass er aber die Erfüllung des alten Versprechens ist, damit rechnen sie nicht. Und darum wollen sie den Lobgesang des Volkes am Wegrand nicht hören.
  • Doch die einfachen Leute singen vom »Frieden im Himmel und auf der Erde«. Diese Lobrufe waren zu Jesu Geburt noch den Engeln vorbehalten. (Sie singen über dem Stall: »Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen, die Gott liebt.«). Nun kündigt sich an, dass sich bald Himmel und Erde berühren werden. Engel und Menschen sprechen schon die gleiche Sprache. Die Erlösung ist nah. Das Versprechen wird wahr werden. Und selbst dann, wenn Menschen sich dagegenstellen, wird Gottes Heilswillen nicht aufgehalten (»wenn die Menschen schweigen, werden die Steine schreien«, Lukas 19,40).
Die Kinder und der Text / das Thema

Die Kinder haben alle viel vom Krieg in der Ukraine mitbekommen; der Krieg ist ihnen näher als sonst: Durch Gespräche Erwachsener, mitgehörte Nachrichten, einige sicher auch in der Schule oder in der Gemeinde durch Friedensaktionen. Kinder aus der Ukraine sind auch in Schule oder KiTa. Das Bild von Jesus auf dem Esel ist ein Bild des Friedens. Es ist erreicht durch ausdauernde Geduld und Sehnsucht, durch »störrisches« Festhalten an der Liebe gegen den Hass und an der Sanftmut gegen die Gewalt. Es ist wichtig, genau dieses Bild den Kindern in einer Zeit mitzugeben, in der Waffenlieferungen und Kriegsführung zum grausamen Alltag gehören. Frieden erreichen wir nicht mit Gewalt. Für Frieden braucht es mehr: Die sanftmütige, störrische, nicht zum Schweigen zu bringende Botschaft von Gott, der die Menschen liebt.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Friedenslieder

Singt mit uns vom Frieden (KKH 45);

Ich wünsche dir (KKH 51);

Gib uns Frieden jeden Tag (EG 425/KuS 514/LJ 236/MKL 72/KG 134);

Hewenu schalom (EG 433/KuS 510/LJ 244/KG 131);

Verleih uns Frieden gnädiglich (Wowidilo+ 202);

Herr, gib uns deinen Frieden (EG 436/KuS 545/LJ 247/KG 125/MKL 77)

Tanz (zu »Herr, gib uns deinen Frieden«)

[Alle stehen im Kreis und reichen sich die Hände. Wer die Windlichter gebastelt hat (s. »Kreative Umsetzung der Geschichte«, unten), tanzt mit den Lichtern in der Hand, ohne Händereichen.]

Herr, gib uns deinen Frieden

(vier Schritte in die Mitte gehen),

gib uns deinen Frieden

(vier Mal hin- und herwiegen),

Frieden, gib uns deinen Frieden

(vier Schritte zurück,

dabei die Arme nach oben strecken),

Herr, gib uns deinen Frieden

(langsam wieder Hände reichen).

Nach: Von Sonne bis Frosch 2, Rheinischer Verband für Kindergottesdienst, Düsseldorf 2003. Bestellung über: shop.kindergottesdienst-ekir.de)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Windlicht basteln (für die Jüngeren)

Die Kinder gestalten ein Windlicht, um ihr eigenes kleines Friedenslicht zu schützen. Dazu werden Teelichtgläser mit Acrylfarbe bemalt, mit Transparentfolie bekleben oder mit Glasmalfilzstiften verziert.

Vorher gemeinsam überlegen:

  • Was hat Jesus den Menschen am Wegrand geschenkt?
  • Wie kann man das malen? (Herz für Liebe, Sonne für Freude, Regenbogen für Hoffnung …)
  • Die Mitarbeitenden erinnern die Kinder: »Jesus schenkt den Frieden – das ist ein ein kostbares Geschenk, das wir schützen müssen.«
Impuls (für Ältere)

Schätzaufgabe: Welches der beiden Wörter ›Liebe‹ und ›Hass‹ hat bei Google mehr Treffer? Wieviel mehr?

Es scheint so simpel, aber Jugendliche und ältere Kinder sind wirklich davon berührt, dass »Liebe« weit mehr als doppelt so viele Treffer hat. Die Kinder überlegen zusammen:

  • Warum ist das so? (Weil die Menschen Liebe besser finden? Weil Liebe stärker ist?)
  • Warum gibt es dann so viel Hass in der Welt?
  • Jesus bringt den Frieden – mit der Botschaft der Liebe. Kann das gelingen?

Es wäre sehr gut, hier mit den Kindern offen zu überlegen. Und Fragen auch offen zu lassen. Es gibt kein Richtig und Falsch, aber offensichtlich eine große Sehnsucht danach, dass Liebe gewinnt. Sich dessen bewusst zu sein, ist wertvoll.

Collage

In der Mitte der Collage steht »Hass«. Drumherum werden Bilder von Liebe/Freundschaft/Verständigung geklebt. (Der Hass wird umzingelt und »von Liebe bedrängt«, bis er irgendwann viel zu klein ist, um gegen die Liebe zu bestehen.)

(Wenn die Kinder einzeln arbeiten, sollten mindestens 45 Minuten zur Verfügung stehen; in der Gruppe ca. 30 Minuten.)

Hier geht es weiter zur Erzählung für Jüngere.

Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.

Menschen durchkreuzen Jesu Weg

I. Vorüberlegungen

Zur Planung des Kindergottesdienstes

Ein Kindergottesdienst zum Karfreitag? Mit Kindern über Schuld und Sterben sprechen? Über das Geschehen am Kreuz, das ich kaum selbst verstehe?

Nein, dann doch lieber ein Kinder- oder Familiengottesdienst zu Ostern! Da kann man schließlich fröhliche Lieder singen, bunte Eier bemalen oder auf Schatzsuche gehen. Und die Botschaft »Hurra – Jesus lebt« versteht ja nun wirklich jedes Kind!

Aber ist das wirklich so? Karfreitag = traurig und unverständlich und Ostern = leicht und happy-clappy?

Ich denke es lohnt sich, mit Kindern auch den Karfreitag bewusst zu begehen. Denn ohne Karfreitag gäbe es kein Ostern. Ohne Tod wäre keine Auferstehung, kein neues Leben möglich. Im besten Fall spüren Mitarbeitende und Kinder durch den Karfreitag: Die Osterfreude geht tiefer als die Freude über bunte Frühlingsblumen und Schokoeier.

Beachten Sie zu »Karfreitag« und »Passion« gerne auch die Hinweise weiter unten.

Zum Text / Zum Thema
  • Dieser Monatsgottesdienst schließt thematisch sehr gut an den »Monatgottesdienst Februar« an. In dessen Zentrum stand das Wort Jesu: »Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen« und das Gleichnis vom gütigen Vater, der seinen verlorenen Sohn wieder zu Hause aufnimmt. Die Botschaft des Gleichnisses wird nun in der Passionsgeschichte konkret erfahrbar: Der Verbrecher am Kreuz neben Jesus erfährt noch in der Stunde seines Todes Vergebung durch Gott. Die Zusage Jesu: »Heute wirst du mit mir im Paradies sein«, öffnet ihm die Tür zum Haus Gottes.
  • In Jesu letzten Stunden durchkreuzen auch noch andere Menschen seinen Weg:
    • Da ist Simon von Kyrene, der ihm hilft, das Kreuz zu tragen.
    • Da sind Männer und Frauen, die um ihn weinen.
    • Da sind die Oberen und Soldaten, die ihn verspotten.

Bis zuletzt wendet sich Jesus allen diesen Menschen zu. Am Kreuz hängend bittet er selbst für seine Peiniger um Vergebung.

  • Aus diesem Grund wurde das einstige Folterinstrument zum wichtigsten Symbol für die Christenheit. In Kirchen, Wohnzimmern oder als Halskette erinnert das Kreuz bis heute daran: Jesu Zuwendung gilt auch uns. Gott liebt und vergibt uns, auch wenn wir Fehler machen.
Die Kinder und der Text / das Thema
  • Die meisten (älteren) Kinder, die am Karfreitag in den Gottesdienst kommen, haben wahrscheinlich schon manche Passions- oder Ostergeschichte gehört. Diese bereits vorhandenen Mosaiksteine sollen gesammelt und zu einem anschaulichen Weg zusammengesetzt werden. Damit wird die chronologische Abfolge der Ereignisse in der Karwoche und der Zusammenhang der Geschichten deutlich. So können alle Kinder das Geschehen am Karfreitag nachempfinden.
  • Wichtig dabei ist, dass ein vertrauensvoller Rahmen geschaffen wird, in dem sich die Kinder mit ihren eigenen Gedanken und Gefühlen zeigen können. Auch Gefühle der Scham, Trauer oder Wut dürfen hier ganz bewusst ihren Platz haben!

II. Bausteine

Kreative Umsetzung der Geschichte
Gestaltung des Gottesdienstraumes

Durch den Raum führt ein Weg aus Stoffbahnen zu einem ca. 1 m hohen Holzkreuz in der Mitte. Entlang des Weges liegen einzelne Gegenstände, die das Geschehen in der Karwoche darstellen:

  • Spielzeugesel/Puppenkleider = Palmsonntag
  • Kelch und Brot = Abendmahl
  • Bild vom betenden Jesus in Gethsemane/Strick = Jesu Festnahme
  • Spielzeughahn = Verrat des Petrus
  • Bild von einem Richter/Hammer/Wasserschale = Jesu Verurteilung.

Bei jedem Gegenstand liegt zusätzlich eine noch leere Sprechblase.

Das Kreuz wird während des Gottesdienstes von den Kindern mit einem schwarzen Tuch und einem schwarzen Faden umwickelt. Oben wird ein Dornenkranz eingehängt (s. hierzu Foto unter »7. Vertiefung«).

Verbindung zu Ostern

Das Holzkreuz kann im Rahmen der Osternacht der Gemeinde in ein »Freudenkreuz« verwandelt werden. Dazu die Tränen und den Dornenkranz entfernen und stattdessen Osterglocken daran befestigen.

Alternative zum Holzkreuz

Auf dem Boden liegt der Umriss eines großen Kreuzes (z. B. mit Schnüren gelegt). Es stehen unterschiedliche Materialien bereit, mit denen die Kinder das Kreuz »füllen« dürfen (Steine, verschiedenfarbige Tücher, Moos, Zweige, Nägel, Kerzen …).

Materialien und Medien

  • Was für die »Gestaltung des Gottesdienstraumes« benötigt wird (s. linke Spalte).
  • Beschriftete Sprechblasen (SB) für die Erzählung:

SB 1: »Warum muss Jesus sterben? Das ist ungerecht!«

SB 2: »Vater, vergib ihnen. Sie wissen nicht, was sie tun!«

SB 3: »Allen hast du geholfen – also hilf dir jetzt doch selbst!«

SB 4: »Wenn Gott dich auserwählt hat, dann hilf dir und uns gefälligst auch!«

SB 5: »Hör doch auf! Kapierst du denn gar nichts? Wir beide haben unsere Strafe verdient. Aber Jesus ist unschuldig!«

SB 6: »Denk an mich, wenn du in dein Reich kommst!«

SB 7: »Gott vergibt dir deine Schuld. Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein!«

  • Weitere leere SB (s. »7. Vertiefung«, siehe unten)
  • Kleine Zettel (evtl. in Tränenform), Stifte

III. Gestaltungsvorschlag für den Gottesdienst

1. Begrüßung und Votum

Nach Möglichkeit vor oder am Eingang zum Gottesdienstraum; Entzünden der Kindergottesdienst-Kerze

Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen Gottes: des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

2. Lied

Vom Anfang bis zum Ende/Immer und überall (KuS 196/Feiert Jesus! Kids 176)

3. Eingangsgebet
4. Passionsweg

Gemeinsam wird der gestaltete Gottesdienstraum betreten (s. »Gestaltung des Gottesdiensraumes«). Nach und nach geht die Gruppe die einzelnen Stationen entlang des Wegs ab und die Kinder dürfen die jeweiligen Geschichten (kurz!) erzählen. Auf den leeren Sprechblasen dort wird gemeinsam ein »O-Ton« zu dem jeweiligen Teil der Geschichte festgehalten. Z. B.:

  • Was rufen die Menschen am Palmsonntag?
  • Was sagt Jesus beim Abendmahl?
  • Was sagt Kesis im Garten Gethsemane?
  • Was werfen ihm seine Gegner vor?
5. Lied

Halte zu mir, guter Gott (KuS 456/LJ 549/KG 8/MKL 52/KKL 80/LH 82)

Die Strophen können, in veränderter Reihenfolge, auch zwischen den einzelnen Weg-
stationen gesungen werden:

Palmsonntag = Strophe 4;

Gethsemane = Strophe 2;
Verrat des Petrus = Strophe 3;

Verurteilung = Strophe 1.

6. Erzählung

Die für die Erzählung beschrifteten Sprechblasen (s. »Materialien und Medien«) werden an die Kinder verteilt. Während der Erzählung entsteht nach und nach eine Sketch-
notes-Zeichnung von der Kreuzigungsszene
(s. Abb. oben). Wenn in der Erzählung auf eine SB hingewiesen wird (z. B. SB 1, können die Kinder überlegen, welche der Sprechblasen hier passt und legen sie dazu.

Katja Schmidt

Hügel zeichnen: Vor den Toren der Stadt Jerusalem gab es einen Hügel mit dem Namen »Golgatha«. Dort sollte Jesus sterben. Von Soldaten bewacht, musste er das große und schwere Holzkreuz selbst dorthin schleppen.

Etliche Strichmännchen links unten: Viele Menschen standen am Wegesrand. Manche waren sehr traurig (SB 1), andere einfach nur neugierig. Als Jesus das Kreuz nicht mehr tragen konnte, half ihm ein Mann namens Simon von Kyrene.

Helles Kreuz in der Mitte: Als sie auf dem Berg ankamen, wurde das Kreuz aufgestellt und Jesus hingerichtet – obwohl er unschuldig war und anderen Menschen immer geholfen hatte. Und trotz seiner schlimmen Schmerzen, dachte Jesus noch immer an die anderen (SB 2).

Drei Strichmännchen mit Helm unter das Kreuz: Während Jesus am Kreuz schlimme Schmerzen leiden musste, teilten die Soldaten seinen Besitz unter sich auf. Mit Würfeln entschieden sie, wer seine Kleidung und Schuhe bekommen sollte. Es war ihnen ziemlich egal, wer da am Kreuz hing und ob er schuldig oder unschuldig war. Zusammen mit den Mächtigen verspotteten sie ihn (SB 3).

Zwei dunkle Kreuze rechts und links des
hellen Kreuzes:
Mit Jesus wurden auch noch zwei andere gekreuzigt. Im Gegensatz zu Jesus waren sie Schwerverbrecher. Sie hatten andere Menschen beklaut, betrogen und sogar getötet. Einer von beiden stimmte in den Spott der Menschen mit ein (SB 4). Doch der andere wiedersprach ihm (SB 5). Er hatte verstanden: Jesus ist wirklich der Retter der Welt. Er ist ein König. Aber sein Königreich ist ganz anders als diese Welt. Deshalb wandte sich er sich direkt an Jesus und sagte: (SB 6).

Herz über das Kreuz in der Mitte: Selbst für den Schwerverbrecher hatte Jesus ein Herz. Denn Jesus sah, dass er seine schlimmen Taten bereute. Er sagte zu ihm: (SB 7).

7. Vertiefung

Impulsfragen

  • Stellt euch vor, ihr wärt damals dabei gewesen. Wo wärt ihr gestanden? Was hättet ihr gesagt? Zu wem?

(Evtl. füllen Kinder weitere Sprechblasen aus.)

  • Habt ihr schon mal einen Fehler gemacht und euch danach schuldig gefühlt?

(Die Kinder umwickeln das Holzkreuz mit dem schwarzen Tuch und dem Faden bzw. befüllen das Umrisskreuz am Boden.)

  • Gibt es im Moment etwas, was schwer auf eurem Herzen liegt? Wen müsstet ihr um Vergebung bitten oder wem würdet ihr gerne vergeben?

(Hierzu können die Kinder, ohne zu sprechen, Zettel beschriften und, sofern sie möchten, ans Kreuz hängen/legen. Währenddessen läuft im Hintergrund leise Musik. Wer möchte, darf in einer anschließenden Gesprächsrunde etwas dazu sagen. Die Mitarbeitenden achten dabei auf einen respektvollen und wertschätzenden Umgang der Kinder untereinander.)

Katja Schmidt
8. Lied

Wie ein Fest nach langer Trauer (EG RT/KuS 542/LJ 363/MKL2, 119)

9. Fürbitten und Vaterunser

Jesus, du hast uns lieb, so wie wir sind.

Manchmal machen wir Fehler.

Manchmal denken wir nur an unseren

eigenen Vorteil.

Manchmal schaden wir der Natur.

Manchmal verletzen wir andere oder uns selbst:

mit unseren Worten oder mit unseren Händen.

Du bist traurig, wenn wir uns gegenseitig Schaden zufügen.

Du bist traurig über alles, was unser Leben schwer macht.

Du siehst, was uns gerade auf dem Herzen liegt.

In der Stille können wir es dir anvertrauen.

(Stille)

Wir bitten dich:

Vergib uns, was wir falsch gemacht haben.

Und hilf uns, auch anderen zu vergeben.

Sei du jeden Tag bei uns und hilf uns,

so zu leben, wie es gut für uns

und diese Welt ist.

Amen.

10. Lied

Vom Anfang bis zum Ende/Immer und überall (KuS 196/Feiert Jesus! Kids 176);

Gottes Liebe ist so wunderbar (KuS 484/KG 146/KKL 72/Feiert Jesus! Kids 28)

11. Segen

Katja Schmidt

Kinderkreuzweg (Bernhard Schweiger)

Andachten für Kinder in der Karwoche

Dieses Buch enthält neun erprobte Gottesdienst-
modelle für Kindergarten, Grundschule oder Kindergottesdienst. Mit Liedern, Gebeten und kreativen Ideen werden auch die »schwierigen« Teile der Passionszeit in den Blick genommen; inkl. Code zum Download von Zusatzmaterial.

(Das Buch ist abgestimmt auf Bilder der Kamishibai-Bildkarten-Sets »Der Kreuzweg Jesu«, Best.-Nr. 3263, und »Jesus ist auferstanden«, Best.-Nr. 9007.)

Für Kinder von 5 bis 11 Jahren

€ 16,95; Best.-Nr. 2105

Passions- und Osterpanorama

Bestehend aus fünf Einzelszenen, die ausgemalt, ausgeschnitten und aneinandergeklebt
werden. Dabei wird eine Besonderheit sichtbar: Der Hintergrund hat einen fließenden Übergang, was dem Panorama eine besondere Ausdruckskraft verleiht und die erzählerische Zusammen-
gehörigkeit unterstreicht. Vier Szenen aus der Passionszeit plus die Auferstehungsszene
ergeben das ca. 60 cm breite Halbrund; DIN A2, 250-g-Papier (gefalzt auf A4)

€ 2,20 (ab 10 Ex. je € 2,00); Best.-Nr. 027

Vom Weizenkorn zum Osterei (Rainer Ollesch u. a.)

Kinder erleben die Passions- und Osterzeit

Die Passions- und Osterzeit ist zentral für unseren christlichen Glauben und enthält gleichzeitig Themen, die schwierig sind, sie Kindern begreiflich zu machen.

Für Unterricht, Kitas und Gemeindearbeit bietet das Buch genau dazu praxiserprobtes Material:

Passions- und Osterprojekte

Gottesdienste und Feiern

Kurzandachten und meditative Impulse

Bausteine zum Erzählen, Erleben und Feiern

Bastel-, Kreativ- und Mitmachideen

€ 19,80; Best.-Nr. 2125

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Hier geht es zur Ganzen Reihe Der Weg zum Kreuz und ins Leben.

Hier geht es zur Einheit Große im KiGo.

Erzählung für Jüngere

III. Erzählung

Material: Braunes Tuch; große, weiße Kerze; Teelichter, bunte Stofffetzen

Jesus ist mit seinen Freunden unterwegs nach Jerusalem.

Kurz vor der Stadt sagt er zu ihnen: »Geht in das Dorf dort. Dort werdet ihr einen Esel finden. Den bringt zu mir.«

Die Jünger fragen sich: »Was soll das?« Aber Jesus selbst fragen sie nicht.

Sie gehen in das Dorf, sie finden den Esel, und bringen ihn zu Jesus. Jesus setzt sich auf den Esel und reitet nach Jerusalem.

(Das Tuch wird ausgebreitet, die Kerze angezündet und auf das Tuch gestellt. 10 Teelichter werden wie eine Gasse – fünf rechts, fünf links – vor die große Kerze gestellt und noch nicht angezündet. Die Kerze wird durch die Gasse bewegt.)

Die Menschen am Rande des Weges erinnern sich daran, was der Priester im Gottesdienst vorgelesen hat. Der uralte Prophet Sacharja hatte einmal vorausgesagt: »Wenn der König kommt, der uns alle befreien wird, dann wird er auf einem Esel reiten. Und der neue König wird in die Stadt kommen und allen den ersehnten Frieden bringen.«

Ein kleiner Junge flüstert seinem Vater zu: »Papa, ist das jetzt der neue König?« Der Mann antwortet: »Nein. Das ist doch dieser Jesus aus Nazareth.«

Doch die Frau neben ihm sagt ganz aufgeregt: »Aber was, wenn dieser Jesus doch der König ist, auf den wir alle warten?«

Die Menschen flüstern aufgeregt: »Ist er der neue König?« – »Ist er es nicht?« So lange schon warten sie auf Frieden.

(Nach und nach die fünf Teelichter der rechten Seite der Gasse anzünden:)

»Doch, er ist es! Er muss es sein: Der neue König! Er wird uns alles von Gott erzählen.«

(1. Teelicht anzünden)

»Er wird für Gerechtigkeit sorgen.«

(2. Teelicht anzünden)

»Er wird sanft sein und liebevoll.«

(3. Teelicht anzünden)

»Er wird der neue König sein und bei ihm gibt es keine Gewalt.«

(4. Teelicht anzünden)

»Er wird für Frieden sorgen. Frieden auf der ganzen Welt.«

(5. Teelicht anzünden)

(Nach und nach die fünf Teelichter der
linken Seite der Gasse anzünden:)

Da stehen noch viel mehr Menschen.

Noch andere, die Jesus kennen:

Der Blinde, dem Jesus die Augen geöffnet hat.

(1. Teelicht anzünden)

Das Mädchen, das von Jesus in die Arme genommen und gesegnet wurde.

(2. Teelicht anzünden)

Der Bettler, der auf der Straße fast verhungert wäre.

(3. Teelicht anzünden)

Die Kranke, die von allen alleingelassen wurde und die so verzweifelt war.

(4. Teelicht anzünden)

Der Mann, der so viel falsch gemacht hatte und keine Freunde mehr hatte.

(5. Teelicht anzünden)

Sie alle kannten Jesus, denn er war zu ihnen gekommen. Er hatte ihnen gesagt, dass Gott sie liebhatte. Sie waren seine Freundinnen und Freunde.

Sie nehmen ihre Kleider und legen sie auf den Weg: Jesus reitet wie auf einem bunten, weichen Teppich

(bunte Stofffetzen auf den Weg legen).

Und die Menschen fangen an, laut zu singen und zu rufen:

»Da ist der Friedenskönig! Er kommt von Gott! Friede! Friede! Friede!«

Das hören die Pharisäer. Sie sind wütend: »Nein, Jesus ist nicht der Friedenskönig von Gott. Das ist falsch!«

Sie wollen, dass die Leute aufhören zu jubeln.

(Tief Luft holen, um anscheinend die
Kerzen auspusten.)

Aber das geht nicht. Sie können nichts ausrichten. Die Menschen rufen und
singen und loben und freuen sich.

(Hand vor die Kerzen halten)

So kam Jesus nach Jerusalem: Wie ein König.

Aber nicht mit Elefanten oder herrlichen Pferden. Er kam auf einem Esel.

Und er hatte keine Krone aufgesetzt und auch keinen herrlichen Mantel an. Er war ganz einfach gekleidet.

Er war kein König für einen Thron. Er war der König der Liebe.

Er brachte kein Schwert. Er brachte den Frieden.

Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.

Erzählung für Ältere

Sarah schlägt die Tür zu der einfachen Kammer zu, in der sie mit ihrer Mutter und ihrem Bruder wohnt. Seit der Vater tot ist, leben sie hier: Bei einem Onkel, der sie gnädig aufgenommen hat. Von wegen »gnädig«. Mutter und sie müssen den ganzen Tag schuften. »Seid froh, dass ich ein so gutes Herz habe und euch ein Obdach gebe«, sagt der Onkel. Ihr Bruder Benjamin geht nicht mehr in die Schule, sondern steht für den Onkel den ganzen Tag auf dem Markt. Eigentlich arbeiten alle von früh bis spät – bis auf den Onkel.

Die Mutter kommt herein und setzt sich müde auf das Bett. Kaum eine Minute später hört man den Onkel rufen: »Rebecca! Mach Abendessen!« – »Mutter, ich mach das«, sagt Sarah schnell. Doch Rebecca winkt ab: »Nein, mein Schatz. Geh du mit Benjamin auf die Straße. Dort wird gleich Rabbi Jesus vorbeikommen. Er ist auf dem Weg nach Jerusalem. Den Friedenskönig musst du sehen!« – »Glaubst du wirklich an diesen Jesus, Mutter?« – »Jesus ist von Gott gesandt. Er wird uns Frieden bringen und Gerechtigkeit. Dieser Glaube hilft mir. Jeden Tag und durch die schwerste Zeit.«

»Sarah, komm schon!«, ruft Benjamin. »Was soll das Geschrei?«, schimpft der Onkel. »Nichtsnutzige Gören. Das hat man davon …« – »Das Abendessen ist gleich fertig«, sagt Rebecca schnell und schiebt ihre beiden Kinder zur Tür hinaus.

»Arme Mutter«, sagt Sarah. »Jetzt komm«, ruft Benjamin, »ich will zum König!« Sarah läuft ihrem Bruder nach. Sie stellt sich in die Menschenmenge und wartet.

Ein Friedenskönig –ja, den könnte Sarah gut gebrauchen! Einen, der für Gerechtigkeit sorgt und die gemeinen und hartherzigen Menschen bestraft. Sarah schließt die Augen und sieht es genau vor sich: Ein starker und großer Mann, in einem Königsmantel mit Krone und Schwert. Er steigt von seinem herrlichen Pferd und geht zum Haus des Onkels. Der kommt großspurig heraus … doch der König geht an ihm vorbei, ins Haus hinein und holt die Mutter. Sie darf jetzt im Schloss wohnen. Und Sarah und Benjamin auch. Auf ein Zeichen des Königs hin wird der Onkel in Ketten gelegt. »Was soll das?«, ruft er. »Ich bin immer nett zu meinen Verwandten gewesen!« – »Dann will ich nun genauso nett zu dir sein!«, sagt der König. Sarah denkt daran, wie der Onkel sie heute Morgen geschlagen hat, weil sie ein wenig Milch verschüttet hatte. Sie lächelt, als sie sich vorstellt, wie der König die Hand hebt, um den Onkel …

»Da ist er! Jesus« – »Frieden im Himmel, Ehre in der Höhe!« Sarah öffnet die Augen. »Wo ist er denn, der Friedenskönig?« – »Da!«, ruft Benjamin, »da ist er. Hurra! Der König! Der Friedenskönig! Gott hat ihn geschickt!« Sarah dreht sich und streckt sich. Kein König. Da reitet ein ganz einfacher Mann, der sogar eher ärmlich aussieht. Und er reitet auf einem Esel. Und er lächelt.

Sarah stottert: »Aber das ist doch kein König! Wie soll dieser sanfte Mann denn Frieden bringen? Er hat ja nicht mal ein Schwert. Wie soll er für Gerechtigkeit sorgen? Er kann bestimmt nicht kämpfen. Schau doch, wie schwach er aussieht. Das kann doch nicht wahr sein!«

»Er hat mir geholfen«, sagt da plötzlich ein kleiner Mann neben ihnen. »Ich war ganz allein, hatte nur mein Geld. Niemand mochte mich. Jesus hat mir gezeigt, was wirklich zählt: Freundschaft und Liebe. Nun bin ich nicht mehr allein. Er hat mich gerettet!« – »Mich auch«, sagt ein Mädchen, ungefähr so alt wie Sarah. »Alle haben mich verachtet. Jahrelang habe ich den Menschen nicht in die Augen geschaut. Mein Rücken war gebeugt von Traurigkeit. Aber Jesus hat mich gesehen und mir gesagt, dass Gott mich liebt. Er hat mich aufgerichtet. Er hat mich gerettet!« Und immer mehr Menschen sagen solche Dinge.

Sarah schaut zu, wie der Mann mit dem sanften Lächeln an ihr vorbeireitet. »Er hat mich gerettet«, hört sie immer wieder. »Er hat mir gezeigt, dass Gott mich liebt.« – »Er hat mir gezeigt, was wirklich wichtig ist.«

Für einen kurzen Moment begegnen sich die Blicke von Sarah und Jesus. Er schaut sie an und nickt. So, als wollte er sagen: »Ja, das stimmt. Gott liebt die Menschen. Und Gott liebt dich.«

Und dann ist er auch schon vorbei. War das der Friedenskönig? Kann das sein?

Heidrun Viehweg

Hier geht es weiter zum Monatsgottesdienst März 2023.

Hier geht es weiter zur Einheit Große im KiGo.

Hier erhalten Sie zu den Erzählungen des 27. März 2022 ein kurzes und knappes Video, welches Ihnen den Ablauf der Erzählung zeigt.

Bitte beachten Sie, dass Sie ein YouTube-Video des Kanals der Kinderkirche Württemberg anschauen.

Viel Spaß und Erfolg bei Ihrem Kindergottesdienst.

Erzählung für Ältere

Auf dem Weg nach Golgatha

Ein Mann trägt einen schweren Balken durch die Straßen von Jerusalem. Eine Schar von Soldaten führt ihn vom Palast des Statthalters zum Stadttor. An seinen Armen und Beinen sieht man blutige Schrammen. Er schnauft heftig. Der Balken liegt schwer auf seiner Schulter. Doch er geht aufrecht, den Blick nach vorne gerichtet. Mit großem Abstand folgen ein paar Frauen und ein einzelner Mann. Eine Frau klagt leise: »Was geschieht nur mit unserem Jesus?«

Jetzt sind sie durchs Stadttor hindurch und folgen ein Stück der Straße. Die Soldaten treiben Jesus auf einen felsigen Hügel. Von weitem sieht er aus wie ein Totenkopf. »Schädelplatz« nennen ihn die Leute deshalb, »Golgatha«. Dort sind lange, dicke Balken aufrecht in den Boden gerammt. Der Balken, den Jesus auf den Schultern schleppt, wird an einem dieser Stämme oben quer befestigt. An dieses Kreuz hängen ihn die Soldaten. Noch zwei andere Männer nageln sie heute an Kreuze.

Die Tafel (I)

Einer der Soldaten hat eine kleine Tafel mitgebracht. Darauf steht: »Jesus aus Nazareth, der König der Juden«. Es steht in drei Sprachen da: hebräisch, griechisch und lateinisch. Der Soldat zeigt die Tafel seinen Kollegen. Das Lateinische können sie lesen und fangen an zu lachen. Sie denken daran, wie sie Jesus vorher als König verkleidet haben: Mit der Dornenkrone und dem alten, roten Soldatenmantel. Sie haben Jesus lächerlich gemacht. Und jetzt steht auf dieser Tafel »König«. Das finden sie lustig. »Pilatus hat das so angeordnet«, sagt der Soldat mit der Tafel. »Deshalb ist der auch verurteilt worden.« – »J-e-s-u-s«, liest ein anderer Soldat langsam und schaut zum Kreuz hoch. Dann sagt er: »Los, hängt die Tafel da hin, dann können es alle lesen, die hier vorbeikommen. Pah – kann so einer ein König sein?«

Auch eine Gruppe von Priestern kommt den Hügel Golgatha herauf. Es sind dieselben, die Jesus am Vormittag dem Pilatus übergeben haben. Sie wollen sehen, was geschieht.

»Was soll denn das?«, ruft der Vorderste von ihnen entsetzt. Er hat die kleine Tafel entdeckt. »König? Wieso denn König? Wie kann Pilatus so etwas schreiben? Das Schild muss weg. Wir werden uns beschweren.« Eilig läuft einer von ihnen in die Stadt zurück. Der Weg zu Pilatus im Prätorium ist nicht weit.

Das Gewand

Ein Soldat hält inzwischen das Obergewand in der Hand, das sie Jesus vorher ausgezogen haben. »Schaut euch das an. Sollen wir es uns teilen?« – »Nein«, antwortet ein anderer Soldat schnell, »das ist ein viel zu gutes Stück. Das können wir nicht zerschneiden. Lasst uns einfach losen, wer es bekommt.« Und schon hat er ein paar Stöckchen in der Hand und jeder zieht eines. Einer der Soldaten jubelt: »Ja! Es gehört mir.« Die anderen sehen enttäuscht aus und setzen sich wieder auf den Boden.

Die Tafel (II)

Der Priester, der zu Pilatus geeilt war, kommt zurück. »Und? Was hat Pilatus gesagt?«, ruft ihm einer von Weitem entgegen. »Keine Chance …«, keucht der und verschnauft eine Weile. Dann erzählt er: »Ich habe Pilatus gesagt: >Das Schild muss weg. Jesus ist nicht unser König. Er behauptet es nur.< Doch Pilatus hat nur gehässig gegrinst und gesagt: >Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben. Deshalb bleibt das. Basta.<« – »Was fällt dem ein? Los, wir gehen alle nochmal zu ihm und protestieren«, ruft einer empört. »Lass lieber«, beruhigt ihn ein anderer, »Hauptsache, die Sache mit Jesus ist erledigt.« Daraufhin gehen die Oberpriester in die Stadt zurück.

Am Kreuz

Nun ist es still auf dem Hügel Golgatha. Nur die wenigen Frauen und der Jünger stehen wie gebannt da und weinen leise. Immer wieder schauen sie auf Jesus, der da am Kreuz hängt.

Jesus schaut zu ihnen herunter. »Mutter«, sagt er mit einem Mal, »schau.« Seine Augen wandern zu dem Jünger, der verloren unterm Kreuz steht. »Schau, das ist jetzt dein Sohn. Jetzt sollst du für ihn da sein.« Einen Moment schweigt Jesus. Er bekommt kaum Luft. »Und du, Freund«, sagt er dann zu dem Jünger, »das ist jetzt deine Mutter. Kümmere dich um sie.«

Die beiden sagen nichts. Schweigend geht der Jünger zur Mutter von Jesus und fasst sie an den Händen.

Jesus sucht mit seinem Blick einen der Soldaten. »Ich habe furchtbaren Durst«, stöhnt er. Der Soldat erhebt sich langsam. »Dann geben wir ihm mal ein bisschen von dem Essig hier«, sagt er locker, nimmt einen Schwamm aus seinem Beutel und steckt ihn auf einen langen Stab. Aus einem Krug gießt er etwas auf den Schwamm und hält ihn Jesus an den Mund. Jesus trinkt ein paar Tropfen. Er atmet schwer. Noch einmal öffnet er den Mund und sagt leise, aber klar: »Jetzt ist es geschafft. Mein Weg ist vollendet. Gottes Werk ist vollbracht.«

Der Jünger hört es und schaut auf. Jesus neigt seinen Kopf auf die Brust. Er haucht sein Leben aus. Der Jünger schließt seine Augen. »Gottes Werk ist vollbracht«, hört er noch einmal in seinen Gedanken. Er spürt zwei Hände in seinen Händen. Er fasst sie etwas kräftiger und hält Maria fest. Sie erwidert seinen Druck und hält ihn fest. Sie sind nicht allein.

Frank Widmann

Cordula Janusch (Hg.) Frühling und neues Leben mit Kindern entdecken

Viele praktische Anregungen und Bausteine, um mit Kindern den Frühling zu erleben und die kirchlichen Feste der Osterzeit bis Trinitatis zu gestalten.

96 Seiten, 17 x 19,5 cm, kartoniert, durchgehend vierfarbig, € 9,95;

Best.-Nr. 2131

Das Pflanzkärtchen Sonnenblume enthält Sonnenblumensamen. Es wird einfach in die Erde gesteckt und gegossen. Nach wenigen Tagen sprießen die ersten Keimlinge und versinnbildlichen das neue Leben, das mit der Auferstehung anbricht.

€ 1,00 (ab 25 Ex. je: € 0,89);

Best.-Nr. 1635

Beim Bastelbogen Oster-Blume sind das Wiedererwachen der Natur (Frühling) und die Auferstehung des Lebens (Ostern) auf schöne Weise verknüpft. Die Bildszenen der sechs Blütenblätter folgen der Lukaserzählung und können außen bemalt werden.

DIN A4, € 0,90 (ab 10 Ex. je € 0,80);

Best.-Nr. 1723

Rainer Ollesch, David Ruddat, Frank Widmann (Hg.) Vom Weizenkorn zum Osterei

Kinder erleben die Passions- und Osterzeit

Passend zur Osterreihe enthält dieses Buch den Ostergottesdienst »Wir müssen nicht schwarz sehen«, die Bastelarbeit »Mein Osterkreuz«, das Gespräch eines heutigen Jüngers mit Jesus, ein Kreuzmemory zur Passions- und Ostergeschichte (nach Matthäus).

128 Seiten, DIN A4, kartoniert, durchgehend vierfarbig, € 19,80;

Best.-Nr. 2125

www.junge-gemeinde.de

Erzählung für Jüngere

III. Erzählung

»Erzählung mit Licht« – s. hierzu Anmerkungen und Hinweise in Heft 1-2022.

Die Oberpriester von Jerusalem haben Jesus gefangengenommen. Sie wollen, dass Jesus stirbt. Deshalb führen sie ihn zu Pontius Pilatus. Pilatus hat die oberste Macht im Land. Er regiert im Auftrag des Kaisers von Rom. Pilatus ist auch der oberste Richter. Die Männer sagen: »Pilatus muss Jesus zum Tod verurteilen.«

Zwei Priester führen Jesus; kleines Dach im Hintergrund.

Jesus wird in den Palast geführt. Er steht vor Pontius Pilatus. Aber der weiß nicht, was er tun soll.

Rahmen rütteln für neues Bild: Großes Dach, 2 Figuren, Fragezeichen.

Die Oberpriester stehen draußen vor dem Palast. Pilatus geht hinaus und fragt: »Was hat denn dieser Jesus getan? Warum klagt ihr ihn an?«

Rahmen rütteln: Pilatus, 3 Priester.

Sie antworten ihm: »Er ist ein Verbrecher, sonst hätten wir ihn nicht hergebracht.« – »Ihr habt doch eigene Gesetze«, erwidert Pilatus. »Ihr könnt ihn doch selber bestrafen.« – »Nein«, sagen die Oberpriester, »wir dürfen niemanden zum Tod verurteilen. Das kannst nur du. Jesus will unser König sein, dafür muss er sterben.«

Ausrufezeichen hinzufügen.

Pilatus geht zurück in den Palast. Er stellt sich vor Jesus und sagt: »Bist du etwa der König des jüdischen Volks?«

Rahmen rütteln: Dach, 2 Figuren, Krone.

Jesus schaut Pilatus an: »Wie kommst du auf diese Idee? Haben dir das die Oberpriester gesagt? Mein Königreich ist aber anders. Ich herrsche nicht wie die anderen Könige.«

Pilatus fragt zurück: »Dann willst du also wirklich der König der Juden sein? Aber ich herrsche hier im Land, weil der Kaiser von Rom alles beherrscht.«

»Ich bin ein König«, antwortet Jesus ruhig. »Gott hat mich in die Welt geschickt, damit ich die Wahrheit bringe. Und wer die Wahrheit versteht, kann mich auch verstehen.«

Pilatus ist verwirrt und ärgert sich: »Was ist denn schon Wahrheit? Das ist mir egal.«

Dann dreht Pilatus sich um und tritt wieder vor den Palast.

Rahmen rütteln: Pilatus, 3 Priester

»Also«, sagt er laut zu den Oberpriestern, »ich halte diesen Mann für unschuldig. Der hat nichts Böses getan. Aber ich mache euch einen Vorschlag: Jedes Jahr am Passafest lasse ich einen Gefangenen frei.

Kleine Fläche freiwischen.

Dieses Jahr lasse ich einfach den Jesus frei. Dann ist der Fall erledigt.«

»Nein«, rufen die Männer erbost, »niemals. Wenn du jemanden freilassen willst, dann den Barabbas.«

Pilatus sagt nichts, er denkt nur: »Aber Barabbas ist ja nun wirklich ein Verbrecher.«

Pilatus befiehlt seinen Soldaten: »Auf, peitscht ihn aus!« Da führen sie ihn in den Hof und lassen ihn die Peitsche spüren.

Rahmen rütteln: Jesus, 2 Soldaten, einer mit erhobener Hand und Geißel.

Dann hat einer von den Soldaten eine Idee: »Sie sagen doch, dass Jesus ein König ist …« Und der Soldat nimmt einen Dornenzweig, der da an der Mauer wächst. Er dreht den stacheligen Zweig zu einem Kranz und drückt ihn Jesus auf den Kopf. »Das ist jetzt seine Krone.« Ein anderer Soldat kommt mit einem roten Mantel und legt ihn Jesus um die Schultern. Dann verbeugt er sich tief und ruft: »Sei gegrüßt, du König der Juden!« Jesus aber sagt kein Wort.

Dornen auf Kopf von Jesus.

Da führen die Soldaten Jesus zurück zu Pilatus. Pilatus tritt mit Jesus vor seinen Palast. Er sagt zu den Oberpriestern: »Schaut mal, was für ein elender Mensch!« Pilatus denkt: »Vielleicht haben sie Mitleid mit Jesus.« Aber die Oberpriester lassen nicht locker: »Er muss sterben. Du musst Jesus kreuzigen lassen.«

Rahmen rütteln: Pilatus, 3 Priester, Jesus.

Aufrecht steht Jesus da. Er sagt kein Wort

Kleines Kreuz in Jesus-Figur

Der besondere Tipp:

Mit Jesus durch Jerusalem – Die Geschichten von Passion und Ostern

In einer vereinfachten Jerusalemkarte sind markante Gebäude eingezeichnet, anhand derer sich die Kinder entlang der Passions- und Ostergeschichten mit Jesus auf den Weg durch Jerusalem machen.

An sieben Ereignissen machen sie Halt und kleben in die Karte eine Zeichnung mit der Kernaussage der Geschichte ein (mit Abstandhalter, für einen dreidimensionalen Effekt). Der Geschichtenweg beginnt mit dem Einzug Jesu in Jerusalem und setzt mit dem Ereignis in Emmaus einen Doppelpunkt: Es geht weiter …

Tipp: Auch gut im KU 3 und Religionsunterricht einsetzbar.

2 x DIN-A3 (auf A4 gefalzt), 170 g/m2, € 1,80 (ab 10 Ex. je € 1,70); Best.-Nr. 1649

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