Jedes Kind gestaltet sich auf Vorlage mit kleinem Körperumriss oder Kopf und schreibt darauf, was es gut kann. Daraus ein Mobile basteln.
Anschließendes Gespräch: Die Teile sind verbunden und können sich dennoch frei bewegen. Was passiert bei Wind? Was passiert, wenn ein Teil wegfällt oder dazukommt? Was ist die Verbindung, ohne die es nicht geht?
Ein ausgeschnittener Körperumriss (in Originalgröße) dient als Gesprächsimpuls oder um Ideen aus Gespräch an die passende Stelle zu schreiben:
a) Bildliche Ebene: Welches Körperteil brauche ich wofür? Welches ist das Wichtigste?
b) Übertragung: Was braucht es in einer Gruppe/Gemeinde?
(Vgl. hierzu: Gabi Scherzer, Von der Hand zum Herz, ab Seite 103 – siehe besonderer Tipp unten)
Von der Hand zum Herz 5 Minuten Kreativität zur Bibel
Mit altersgemäßen Bibeltexten, ergänzenden Gestaltungsideen und -anleitungen; Information zu den angewendeten Techniken:
Arbeit mit Papier, Farben, Ton, Nägel und Schnur, Spraydosen und Nagellack, Collagen und Papierbatik, Pantomime und Schattenspiel.
Kreativideen u.a. zu folgenden Bibelstellen:
Für Kinder von 6 bis 12 Jahren.
120 Seiten, Format 19,5 cm x 17,5 cm, Spiralbindung.
junge-gemeinde.de
Jedes Kind ist wichtig für die Gemeinschaft und kann beim Gebet etwas einbringen:
Kinder nennen ihre Gebetsanliegen (Dank, Bitte) und legen symbolisch einen Gegenstand dazu ab (Glasnugget, Stein, Kerze …). Wer sich traut, sagt laut das Anliegen selbst, ansonsten unterstützen die Mitarbeitenden (vgl. hierzu KuS, Seite 706).
Ein jeder kann kommen (KuS 192);
Wir sind eingeladen zum Leben (KuS 185)
Mit Beteiligung der Kinder (s. oben)
(s. »II. Bausteine«, siehe oben) und kurzer Austausch über Erlebnisse beim Spielen:
Zeig mir deine Nase (KuS 297);
Anders als du (KuS 556)
Silas und Helena aus der Gemeinde in Korinth unterhalten sich. Später kommt Cornelia mit dem neuen Brief von Paulus dazu.
Silas: Hallo Helena, schön dich zu treffen. Gehst du auch zum Gottesdienst nachher?
Helena: Hallo, Silas. Ja, aber ich habe gar keine Lust. Hoffentlich gibt es nicht wieder Streit.
Silas: Oh, ja. Nach dem letzten Gottesdienst war ich ganz durcheinander. Dabei gehe ich eigentlich gerne in den Gottesdienst.
Helena: Es gibt eben ein paar, die wollen bestimmen – weil sie viel Geld haben. Dann gibt es Streit. Aber ich finde, das passt gar nicht zu uns. Bei Gott sind doch alle gleich. Oder?
Silas: Da hast du schon recht. Aber ist das nicht überall so, dass die, die was zu sagen haben, reich sind?
Helena: Eben. Gerade deshalb sollte es bei uns anders sein.
Silas: Ohne ihre Häuser hätten wir aber gar keinen Ort, um uns zu treffen. Und sie kaufen ja auch immer das Essen für alle.
Helena: Ich finde trotzdem, dass sie nicht allein bestimmen sollen.
Silas: (Verärgert) Aha. Aber dass du umsonst etwas zu essen bekommst, findest du gut. Wenn alle gleich sein sollen, müssen dann nicht auch alle zahlen?
Helena: (Ebenfalls verärgert) Das hätte ich ja nicht von dir gedacht! Weißt du, was ich so toll bei Jesus finde? Dass es ihm egal ist, ob ich Geld habe oder nicht.
Silas: Das ist ja auch gut so. Aber bestimmen kannst du eben nicht. Ich auch nicht. Wir sind eben nicht so wichtig.
Helena: Ach, so siehst du das … Jetzt weiß ich ja, woran ich bei dir bin. (Dreht sich weg; zu den Kindern:) Der kapiert es einfach nicht.
Silas: (Schweigt einige Zeit mit gesenktem Kopf) Jetzt streiten wir auch schon … Ich weiß gar nicht, was ich jetzt sagen soll … So ein blödes Thema.
Helena: Hm … Streit will ich ja auch nicht … Aber ich finde, bei uns sollte es anders sein … Weil wir zu Jesus gehören. Wir sollten es so machen wie er … Und jetzt – gehen wir zum Gottesdienst?
Silas: Ja, lass uns gehen. (Gehen los; Cornelia kommt mit Brief in der Hand.)
Cornelia: Hey, ihr zwei, geht ihr zum Gottesdienst? Ich komme auch mit!
Helena: Hallo Cornelia! Ja, komm mit.
Silas: Hallo! (Alle schweigen)
Cornelia: Was ist denn bei euch los? Dicke Luft?
Helena: (Traurig) Ja, wir haben über die Gemeinde gesprochen. Und den Streit.
Silas: Dabei haben wir fast selbst gestritten.
Helena: Ich wünsche mir nur, dass ich wenigstens in der Gemeinde so akzeptiert werde, wie ich bin. Und dass ich sagen kann, was ich denke.
Cornelia: Oh! Ich sehe: Da seid ihr echt bei einem schwierigen Thema gelandet.
Silas: Und nicht nur wir. Das betrifft ja unsere ganze Gemeinde.
Cornelia: Ich habe gute Neuigkeiten. Von Paulus ist ein neuer Brief gekommen.
Silas: Oh, der kommt gerade richtig.
Helena: Paulus? Hm, wer war das nochmal?
Cornelia: Er war der erste, der uns von Jesus erzählt hat. Ohne ihn wüssten wir nichts über Gott.
Silas: Ja, er war lange bei uns. Von ihm weiß ich, dass Jesus auferstanden ist. Durch ihn haben sich die Menschen zusammengetan, die an Gott glauben. Durch ihn hat sich unsere Gemeinde gebildet. Aber seit er weg ist, ist es schwieriger geworden.
Cornelia: Aber er schreibt uns. Immer wieder. Ich habe schon gelesen, was drin steht im Brief.
Helena: Aber so ein Brief nützt ja nix.
Cornelia: Doch! Hört mal zu. Da steht, dass wir alle in der Gemeinde in Korinth wie ein Körper sind. So eng gehören wir zusammen.
Silas: Wie ein Körper? Wie ist das denn gemeint?
Cornelia: Er schreibt: Wir sind wie ein Körper von einem Menschen. Da gehört alles zusammen und jedes Körperteil hat seine Aufgabe. So ist es auch bei uns in der Gemeinde.
Helena: Hört sich interessant an. Bei einem Körper sind ja wirklich alle Teile wichtig.
Cornelia: Genau so habe ich das auch verstanden. (Liest aus dem Brief) »Wenn der ganze Körper ein Auge wäre, wo bliebe das Gehör? Wenn er ganz Gehör wäre, wo bliebe der Geruchssinn?« (Schaut auf) Alles hängt also irgendwie zusammen: Nur das Auge kann sehen – also ist es wichtig. Nur das Ohr kann hören – also ist es wichtig. Und auch die Nase ist wichtig.
Silas: Und was bedeutet das für uns?
Helena: Dass alle gleich wichtig sind, auch wenn sie unterschiedlich sind. Du bist wie das Auge und ich wie das Ohr. Und Cornelia wie die Nase.
Silas: Verstehe ich noch nicht so ganz.
Cornelia: Alle sind wichtig und haben einen Platz bei uns. Und wenn es einem von uns schlecht geht, leiden alle. Wie es bei Zahnweh dem ganzen Körper schlecht geht.
Silas: Ja, das stimmt.
Helena: Deshalb ist es wichtig, dass wir alle dazugehören. Cornelia zum Beispiel kann lesen und du kannst so schön singen.
Cornelia: Und du, Helena, hast oft gute Gedanken. Andere von uns können gut zuhören und wieder andere … haben eben Geld. Egal, was wir können und haben: Wir gehören alle dazu, weil wir zu Jesus gehören.
Helena: Ich bin gespannt, was die anderen dazu sagen.
Wir wollen aufstehn (KuS 286)
Mobile oder Malaktion (beides s. oben)
Guter Gott,
danke, dass wir nicht alleine leben,
sondern mit vielen Menschen zusammen.
Danke, dass wir alle etwas Unterschiedliches können und uns ergänzen.
Danke für alle Kinder, die hier sind.
Danke für N.N. Danke, dass sie/er gut … kann. (Nacheinander Namen aller Kinder einfügen und was sie gut können; evtl. vom Mobile übernehmen.)
Wir bitten:
Hilf uns, dass wir gut miteinander auskommen.
Zeig uns, wie wir Streit lösen können,
wenn wir Verschiedenes wollen.
Gib uns ein offenes Herz,
dass wir niemanden ausschließen.
Danke, dass wir zusammengehören und du uns dabei hilfst. Amen.
Viele kleine Leute (KuS 533)
Pfingsten ist der Geburtstag der Kirche. Ein Grund zu feiern – oder? Immerhin gibt es auch genug Gründe, sich zu beklagen:
Wie blicken Sie auf Ihre Kirche, Ihre Gemeinde? Gibt es da Anlass zu klagen? Vielleicht finden Sie gemeinsam aber auch viele Dinge, die Grund zu feiern sind.
Das Pfingstfest lädt ein, sich immer neu begeistern zu lassen für die Sache Gottes. In dem Vertrauen darauf, dass wir nicht allein auf unsere Kräfte und Kreativität angewiesen sind, sondern dass Gottes Geist uns trägt und führt. Dass er uns hilft, Grenzen zu überwinden.
Vielleicht liegt darin das Wundersamste an Pfingsten: Menschen, die voll Freude sind über das, was mit ihnen geschieht; die mehr schaffen, als sie sich selbst zugetraut haben; die Teil der großen Geschichte Gottes mit den Menschen werden (unn nicht unbedingt in Feuer und Wind).
Am hellen Tag kam Jesu Geist (KuS 146);
Hallelu-, Halleluja (KuS 226);
Komm, sag es allen weiter (KuS 268/EG 225)
Die Kinder schneiden aus gelbem Papier vorgezeichnete Flammen aus. Im gemeinsamen Gespräch erzählen sie zum einen, was sie persönlich begeistert;
zum anderen, warum sie gerne in den Kindergottesdienst kommen. Die Gedanken hieraus werden in Stichworten auf die Flammen geschrieben, die im Kindergottesdienst-Raum aufgehängt werden. Dazwischen hängen die Mitarbeitenden weitere Flammen auf, die Mut machende Bibelworte enthalten (z. B. Psalm 18,30b; Matthäus 28,20b; Psalm 139,5; Psalm 138,3).
Peter Hitzelberger (Hg.)/Michael Landgraf
Die Bibelkiste S1609
In verschiedenen Einheiten werden Herkunft und Entstehung der biblischen Texte thematisiert, die schriftliche Fixierung, Vervielfältigung und Verbreitung der Bibel, weitere Schwerpunkte sind Ursprache und Übersetzung der Bibel – von Luther
bis zur Volxbibel – sowie die Vielfalt der Textarten und der heutige Umgang mit der Bibel. Neben der Vermittlung von Basis-Wissens zur Bibel sorgen auch viele kreative oder spielerische Elemente für Abwechslung. Die Stärke des Konzepts liegt außerdem in der Verbindung der Lerninhalte mit spirituellen Fragen, die Kinder und Jugendliche heute bewegen.
Die Bibel-Kiste aus Holz enthält folgende Materialien:
•USB-Stick mit Arbeitsblättern, Schautafeln und Anleitungen (Word-Dateien – Vorlagen können also selbst nachgedruckt werden)
• Bibelausgabe: Die Gute Nachricht Bibel für dich (2x)
• Mein Bibel Griffregister (2x)
• Spiel Bibelfußball (mit Spielplan, Spielkarten und Spielscheibe)
• Wir Bibelentdecker (Arbeitsbuch mit Kursmaterial)
• Biblische Symbole entdecken (Symbolbildkarten-Set)
• Der Herr ist mein Hirte (Postkarten-Set)
• Mein Martin-Luther-Bibel-Buch (Bastelbogen)
• Fünf verschiedene Poster zu „Welt und Umwelt der Bibel“
• Schreibrohr Calamus (3x in Schutzhülle)
• Federhalter natur
• Verschiedene Ausdrucke von Arbeitsblättern, Schautafeln
und kreativen Methoden für Lernstationen, Gruppenarbeiten
und Wandtafeln
Folgende „Verbrauchsmaterialien“ sind im Set enthalten und
können bei Bedarf unter junge-gemeinde.de jederzeit nachbestellt
werden:
• Naturpapyrus Lesezeichen (10er-Set in Schutzhülle)
Best-Nr. 1617
• Pergament (A6 mit Probestück) Best-Nr. 1619
• Römische Wachstafel Best.-Nr. 1620
• Bibeltinte (Eisengallustinte) Best-Nr. 1630
Die Holzkiste ist ausreichend groß für zusätzliche eigene Materialien.
€ 179,00; Best.-Nr. S1609
Ich nehme euch heute mit in eine Stadt, die Jerusalem heißt. Ich will euch ganz genau beschreiben, was ich höre, sehe und spüre. Hört gut zu.
Was für ein Chaos! Von überall laufen die Menschen zusammen. Und ich mittendrin. Was da wohl los ist? Ich lasse mich mitreißen. Alle drängen auf einen großen Platz. Da passen jetzt schon nicht noch mehr Leute drauf, aber es wird einfach näher zusammengerückt. Was ist da nur los? Ich bin zu klein, um über die anderen hinwegzusehen. Zwischen zwei Frauen taucht kurz ein großer Steinblock auf. Ich kämpfe mich durch. Dann, endlich, sehe ich, was da passiert.
Da steht ein Mann: Groß, kräftig. Mit einem wilden Bart. »Ein Bauer oder ein Fischer«, denke ich. Hinter ihm stehen noch einige Männer und Frauen. Sie alle sehen anders aus als die Menschen hier in der Stadt. Sie kommen vom Land. Das erkennt man sofort. Der Mann mit dem Bart hält eine Art Rede. Ich verstehe nicht genau, was er sagt. Aber ich sehe, dass die Menschen auf dem Platz heftig darüber diskutieren. »Unglaublich!«, höre ich jemanden rufen. »Unerhört!«, eine andere.
Von meinem Beobachtungsposten aus schaue ich mich um. Da entdecke ich Amos. Einen Nachbarsjungen. Er steht fast ganz vorne. Vielleicht hat er mitbekommen, um was es geht. Ich schlängle mich zwischen den Menschen zu ihm durch. Das dauert … aber dann habe ich es geschafft. Ich tippe Amos auf die Schulter. Er bemerkt das zunächst gar nicht, so gespannt hört er dem Mann zu. »Hallo Amos«, sage ich schließlich, »kannst du mir sagen, was hier los ist?« – »Ja, klar! Das sind die Freunde von Jesus. Von Jesus hast du schon gehört, oder?« Ich nicke. »Sie sind sich sicher, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Das ist jetzt schon ein paar Wochen her. Seitdem treffen sie sich jeden Tag in diesem Haus da.« Amos zeigt auf ein Haus am Rand der Menschenmenge. »Meistens sieht man nicht viel von den Jesus-Freunden. Doch heute sind sie plötzlich alle aus dem Haus herausgerannt. Die Leute dachten, es brennt vielleicht.«
»Oh nein, ein Feuer?«, unterbreche ich Amos. »›So etwas ähnliches‹, haben die Jesusfreundinnen gesagt. Sie haben erzählt, dass der Geist Gottes zu ihnen gekommen ist. Und dass das so ausgesehen hat wie Feuer. Aber angefühlt hat es sich wie Wind. Verrückt, oder?« – »Ja, das kannst du laut sagen.« – »Auf jeden Fall hat der Geist Gottes sie richtig fröhlich gemacht. So fröhlich habe ich schon lang niemanden mehr gesehen. Manche haben sogar gesagt, die wären betrunken. Das glaube ich aber nicht. Die freuen sich einfach. Dieser Geist von Gott hat etwas mit ihnen gemacht. Etwas, das ihnen sehr guttut.« – »Echt? Das ist ja interessant. Und wer ist der Mann da mit dem Bart?« – »Das ist Petrus, habe ich mitbekommen. Besonders ist vor allem, wie er redet. Er und die anderen Jesusfreunde können alle Sprachen der Menschen hier auf dem Platz sprechen. Schau dich um: Hier sind Leute aus der ganzen Welt.«
»Was?«, frage ich überrascht. »Aber diese Jesusfreunde sind doch einfache Menschen vom Land! Warum können die so viele Sprachen?« – »Auch das war wohl der Geist. Er hat sie ihnen … beigebracht.« – »Unglaublich!«, rufe ich. »Dann können sie ja allen Leuten auf der ganzen Welt von ihrem Jesus erzählen.« – »Genau das wollen sie, denke ich« – »Dann lass uns mal hören, was sie zu sagen haben.« Ich nehme Amos bei der Hand und dränge mich ganz nach vorne. Bis wir fast bei Petrus stehen. Vielleicht können wir ja sogar noch etwas von den Flammen sehen …
»Sag mir, wie das gehen soll.« Ratlos stehe ich vor Maria. »Jesus hat uns gesagt, wir sollen seine Worte in der ganzen Welt verkünden. Aber wie sollen wir das machen? Wir sind nur so wenige. Ich war noch nie in einem anderen Land. Außerdem kann ich überhaupt nicht gut erzählen.« Maria schaut mich an. »Aber du hast doch gehört, was Jesus gesagt hat, als er in den Himmel gegangen ist: Er schickt uns seinen Geist. Der wird uns helfen.«
»Und wann kommt der Geist?« – »Der kommt schon, keine Angst.« – »Glaubst du wirklich, mit dem Geist ist dann alles anders? Kann ich dann vor Menschen sprechen, ohne knallrot zu werden?« – »Ganz bestimmt.« – »Na, ich bin skeptisch. Der Geist ist vielleicht nur für die, die bestimmen; die sowieso immer sagen, wo es langgeht.« Maria steht auf. »So, jetzt hast du genug gegrübelt, jetzt müssen wir los. Die Versammlung beginnt gleich.«
Ich hänge meinen Gedanken nach, während wir zu den anderen gehen …
Viele sind schon da. Etwas liegt in der Luft. Als ob heute noch etwas passieren würde. Petrus beginnt mit einem Gebet. Dann stimmt er ein Lied an. Alle singen mit. Doch meine Gedanken driften immer wieder ab. »Wie schön wäre das, wenn der Geist da wäre. Wenn er mir helfen würde, anderen zu erzählen, was ich von Jesus gehört habe.« Ich bin so tief in Gedanken und merke nicht, dass das Lied vorbei ist. Doch nein! Es ist gar nicht zu Ende. Alle sind plötzlich still. Etwas geschieht.
Ein Luftzug ist zu spüren. Es zieht. Nein, das ist ein Wind. Ein Wind, der sanft um mich weht. Auf den Gesichtern der anderen sehe ich, dass sie auch etwas davon spüren. Niemand sagt etwas. Dann sehe ich die Flammen. Kleine, tänzelnde Flammen auf den Köpfen der Menschen im Raum. Auch auf meinem? Ich traue mich nicht, jemanden zu fragen. In der Stille merke ich, wie sich etwas in mir verändert. Es ist, als ob ich zu enge Kleidung ausziehen würde. Als ob ich aus einem stickigen Keller an die frische Luft komme. Als ob nach einem kalten Winter die Sonne mein Gesicht wärmt.
»Das ist der Geist!«, ruft jemand. »Der Geist! Der Geist!«, stimmen immer mehr ein. Auch ich. Jemand öffnet die Tür, wir drängen nach draußen. Mir ist, als ob ich fliegen könnte. Wir tauchen ein in das Getümmel der belebten Straßen. Da sind Leute aus aller Herren Länder. Als ich an ihnen vorbeigehe, fällt mir auf: Ich verstehe sie. Ob sie auch mich verstehen können? Ich spreche einen Mann an. Es klappt. Er versteht mich!
»Woher kannst du meine Sprache?«, fragt der Mann. »Das ist der Geist«, sage ich. Der Mann schaut mich verständnislos an. Dann erzähle ich ihm alles. Von Jesus, der uns vom Reich Gottes erzählt hat, der uns erzählt hat, wie sehr Gott die Menschen liebt … Es sprudelt nur so aus mir heraus. Der Mann hört schweigend zu. Schweigend und staunend. »Danke für diese Geschichte«, sagt er, als ich fertig bin.
Ich ziehe weiter. Irgendwann treffe ich in dem Getümmel Maria wieder. Sie fragt mich: »Geht es dir auch so wie mir? Bist du auch so … begeistert?« – »Ja.« – »Und vor zwei Stunden hast du mir noch nicht geglaubt, dass der Geist kommt. Dass der Geist uns verändert.« – »Das stimmt«, bestätige ich. »Dass der Geist mich so sehr verändert, das hätte ich nicht geglaubt. Jesus hat sein Wort gehalten. Jetzt können wir wirklich in alle Welt gehen und allen von ihm erzählen.«
Die Geschichte von Pfingsten Minibüchlein
Passend zu den Erzähl-Sets für unser Kamishibai: die Geschichte von Pfingsten nach Apostelgeschichte 2, 1-45
zum Vor- und Nachlesen für Kinder im Vor- und Grundschulalter.
Inhalt:
Traurig sitzen die Freunde von Jesus zusammen, wie Sie seinen Auftrag ausführen sollen, wissen Sie nicht. Doch dann bekommen sie Hilfe von Gott selbst: der Heiliger Geist braust plötzlich durch Ihr Zimmer, sie werden fröhlich, mutig und müssen nach draußen, um die frohe Botschaft auch allen anderen zu verkünden.
Format: 24 Seiten, mit farbigen Illustrationen
Format 12 x 12 cm, geheftet.
Eine vermutlich bekannte Situation in Kirchengemeinden: Ein Amt ist zu besetzen. Da stellt sich die Frage: Wer ist die/der Beste? So einmütig wie in der Urgemeinde geht es dabei wahrscheinlich selten zu. Ein Zugang zum Text kann daher ein Vergleich sein:
Wie geht das in unserer Gemeinde/im Vorbereitungskreis, wenn eine Aufgabe zu vergeben ist? Was könnten wir von der Urgemeinde lernen?
Wo zwei oder drei (KuS 190);
Gut, dass wir einander haben (KuS 294);
Ich möcht, dass einer mit mir geht (KuS 260/ EG 209)
Die Kinder organisieren eine Wahl, bei der Aufgaben verteilt werden (Kerze auspusten, Mitte aufräumen, Tür öffnen … Weitere Aufgaben nach Situation vor Ort. Idealerweise gibt es so viele Aufgaben, wie Kinder da sind. Wichtig ist, die Aufgabe nur einmal zu vergeben). Die Aufgaben werden vorher von den Mitarbeitenden ausgewählt. Dabei achten sie darauf, solche zu nehmen, die von allen Kindern gut ausgeführt werden können.
Ablauf: Zunächst überlegen die Kinder entlang der Aufgabenliste, welches Kind für welche Aufgabe am besten geeignet ist. Jemand aus dem Team notiert das Ergebnis. Anschließend wird gelost. (Die Lose mit den Namen aller Kinder wurden zuvor selbst erstellt, die Zettel gefaltet und in ein Körbchen gelegt.) Jemand aus dem Team nennt die erste Aufgabe, ein Kind zieht ein Los. Das Ergebnis wird notiert. Wenn alle Aufgaben ausgelost sind, wird verglichen, ob die von der Gruppe eingesetzten Kinder mit dem Losergebnis übereinstimmen.
Ganz zum Schluss kann nochmals thematisiert werden, ob das Losverfahren für die Erledigung der Aufgaben geschadet hat.
Peter Hitzelberger/Annette Härdter
Gott ist bei mir 30 Psalmen für Kita und Kinderkirche
Psalmen sind ein fester Bestandteil im Gottesdienst.
Mit ihren Bildern und Vergleichen kommen sie uns auch im
Alltag nahe. Damit Kinder in
Psalmen »hineinwachsen« können, haben wir 30 von ihnen entsprechend bearbeitet: Sie enthalten Kehrverse, die durch ihre Wiederholung die Melodie des »Psalmliedes« aufblitzen lassen; etliche Kehrverse sind vertont und können mit dem abgedruckten Notensatz auch gesungen werden; die Texte wurden so formuliert, dass sich Kinder ab 4 Jahren darin wiederfinden; aufgeteilt in vier Themenbereiche.
Für die religionspädagogische Arbeit in Kita und Reliunterricht sowie das Feiern von Kinder- und Familiengottesdiensten.
»Hört mir alle mal zu, hallo!«, ruft jemand vom anderen Ende des großen Raumes. »Hört mir zu!« Ich drehe mich um. Gerade habe ich mich so gut mit meinem Nebensitzer unterhalten. Wir haben uns erzählt, wie Jesus damals die Streithähne Jakobus und Johannes beruhigt hat. Die Stimme, die da ruft, gehört zu Petrus. Er war einer der engsten Freunde von Jesus. Er ist einer, der gerne sagt, wo es langgeht. Also warte ich, dass er anfängt zu sprechen. »Wie ihr ja alle wisst, sind wir nicht mehr zwölf, sondern nur noch elf ganz enge Freunde von Jesus. Uns elf nennt man auch Apostel …«
Ich hoffe, es wird nicht wieder eine dieser Reden, die ohne Punkt und Komma dauern, bis es dunkel wird. »Wir sind nur noch elf, weil Judas, der Jesus verraten hat, gestorben ist.« Tuscheln geht durch die Menge. Viele werden unruhig, als sie den Namen Judas hören. Niemand erinnert sich gerne an ihn. Er hat Jesus für 30 Silberstücke verkauft. Manche schütteln unwillkürlich den Kopf. Man sieht ihnen an, was sie denken.
»Deshalb müssen wir einen zwölften Apostel nachwählen.« Wieder Gemurmel. Diesmal eher aufgeregt. »Es muss jemand sein, der schon von Anfang an mit dabei war. Jemand, der alle Dinge gesehen hat, die Jesus getan hat. Jemand, der auch alle seine Geschichten gehört hat. Vor allem aber muss es jemand sein, der Jesus auch nach seiner Auferstehung gesehen hat – und davon erzählen kann.«
So stehen Josef und Matthias zur Wahl. Die beiden haben alles miterlebt und haben Jesus auch nach seiner Auferstehung gesehen.
Wieder geht ein Raunen durch die Menge. Einige blicken enttäuscht zu Boden. Sie sind erst seit kurzem in der Gemeinde. Sie kommen daher nicht in Frage.
»Und wie sollen wir wählen?«, fragt eine Frau. »Ja, bei so einem wichtigen Posten gibt es doch sicher Streit!«, ruft ein anderer. »Da habt ihr Recht«, antwortet Petrus. »Streit soll es nicht geben. Deshalb schlage ich vor, dass wir losen.« Ein zustimmendes Nicken bewegt die Köpfe. »Also Josef und Matthias stehen zur Wahl. Bartholomäus, kannst du Lose machen?«
Bartholomäus nimmt sich einen Stift und zwei Tonscherben. Andächtig ritzt er die beiden Namen hinein. Alle sind plötzlich still geworden. Die Spannung ist mit Händen zu greifen. In die Stille hinein sagt Petrus: »Wenn wir losen, entscheiden nicht wir. Es entscheidet Gott.« Dann hebt er die Hände hoch und betet: »Ich bitte dich, Gott, lass uns durch das Los sehen, wer für das wichtige Amt am besten geeignet ist.«
Bartholomäus reicht Petrus die Schüssel mit den beiden Losen. Petrus schließt die Augen, greift in die Schüssel und holt ein Los heraus. »Es ist Matthias! Herzlichen Glückwunsch.« Josef reicht Matthias die Hand. »Alles Gute für deine neue Aufgabe!« Alle klatschen – und murmeln wieder durcheinander.
Ggf. zuerst gemeinsam klären, was ein Kirchenvorstand/Kirchengemeinderat … ist und was er macht.
»Wir brauchen einen eigenen Kirchenvorstand!« Erik geht im Jugendraum auf und ab. »Wie bitte?« – »Ja, du hast richtig gehört, Anna. Die Erwachsenen entscheiden alles, ohne uns zu fragen. Sollen coole Sofas für den Jugendraum angeschafft werden oder lieber neue Sitzkissen für den Gemeindesaal? Natürlich sind alle für die Sitzkissen. Sollen die Jugendlichen doch auf ihren gammeligen Sofas sitzen.«
»Ein neues Sofa wäre schon schön«, stimmt Nina zu. »Aber wie sollen wir einen eigenen Kirchenvorstand aufstellen?« – »Na, wir wählen!«, verkündet Erik. »Und wie willst du das anstellen?«, fragt Anna. »Wir laden alle zwischen 6 und 18 ein. Wir drucken Wahlzettel und …« – »Dann lachen uns die Erwachsenen aus!«, unterbricht ihn Nina. »Das fürchte ich auch«, pflichtet ihr Anna bei. »Da bin ich mir nicht so sicher«, hält Erik dagegen. »Weil wir nämlich mehr fertigbringen als die.« – »Ach so, klar«, lacht Nina. Sie blickt zu Anna: »Willst du mir nicht mehr helfen, Erik seine Schnapsidee auszureden?« Anna reagiert nicht. »Anna? Bist du noch da?« – »Äh ja, bin ich.« – »Was ist los mit dir? Hast du vielleicht doch Feuer gefangen?«, fragt Erik hoffnungsvoll. »Vielleicht …«, beginnt Anna vielsagend, »gibt es da eine Möglichkeit. Dazu muss ich euch eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte aus der Bibel.« – »Schieß los!«
»Nach Himmelfahrt waren die ersten Christinnen und Christen auf sich selbst gestellt. Jesus war weg. Sie hatten aber eine Aufgabe von ihm bekommen: Sie sollten die Geschichte von Jesus in der ganzen Welt bekannt machen. Dazu mussten sie sich organisieren. Also auch Menschen in Ämter wählen. Wer macht was und so Kram. Wer ein Amt hat, der kümmert sich darum, dass diese Aufgabe erledigt wird.«
»Ja, ja, weiter«, sagt Erik ungeduldig. »Bei den wichtigsten Ämtern, den Aposteln, war ein Posten unbesetzt.« – »Warum?«, fragt Nina dazwischen. »Judas. Du erinnerst dich? Der hat Jesus verraten.« Nina klopft sich mit der flachen Hand auf die Stirn. »Natürlich!« – »Also mussten sie einen Ersatz für Judas wählen. Das erzählt die Bibel so:
Petrus klärt zuerst, wer geeignet ist. Es muss jemand sein, der Bescheid weiß. Jemand, der Jesus von Anfang an kannte und auch bis nach Ostern mit dabei war.
Dann überlegen sie, wie man ohne Streit gut abstimmen kann. Dass nicht die gewinnen, die am lautesten schreien oder andere gar beeinflussen. Es soll fair zugehen.
Da haben sie, finde ich, eine ziemlich geniale Lösung gefunden: Sie losen. Für sie bedeutet das nämlich, dass Gott entscheidet. Deshalb betet Petrus auch, bevor er das Los zieht. Er bittet Gott, dass der den besten Kandidaten auswählen soll. Es treten zwei gegeneinander an. Josef und Matthias. Matthias gewinnt.«
»Ja, und was hat das mit uns zu tun?«, fragt Erik. »Ist doch logisch«, ruft Nina. »Das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Die Erwachsenen wählen doch genau so, wie man es nach der Bibel nicht tun soll. Ich meine … wählen ist ja eigentlich fair. Aber oft werden Leute aus unfairen Gründen gewählt:
Heinz wurde gewählt, weil er schon so lange im Ort wohnt. Carola, weil sie eine Bäckerei hat und die Gemeinde dann Rabatt bekommt. Günter wurde gewählt, weil sein Vater auch schon im Kirchenvorstand war. Renate wurde bestimmt nur gewählt, weil sie sonst mit allen beleidigt gewesen wäre.«
»Ich verstehe, worauf du hinauswillst«, nimmt Anna den Faden auf. »Wir losen unseren Kinder- und Jugendkirchenvorstand. Wir machen es mal anders als in der Schule, wenn die Klassensprecher gewählt werden. Wir probieren einfach mal das Ungewöhnlich aus. Wir machen es so, wie die ersten Christinnen und Christen.« – »Das Gebet davor dürfen wir nicht vergessen!« – »Stimmt.« – »Die werden staunen. Wir jungen Leute zeigen ihnen, wie es auch gehen kann. Wie gut, Anna, dass du beim Bibel-
lesen aufgepasst hast.« Alle drei lachen. In ihren Köpfen sehen sie es schon vor sich. In der Versammlung aller Kinder und Jugendlichen der Gemeinde überlegen sie, wer geeignete Vertreterinnen und Vertreter sein könnten. Alle Namen werden auf Zettel geschrieben. Dann beten sie zu Gott, dass er ihnen bei der Entscheidung hilft – und ziehen Lose. Die Erwachsenen werden staunen …
Überraschungsnüsse Set mit 15 Walnüssen
In den echten Walnüssen sind Halbedelsteine wie Bergkristall, Rosenquarz … verborgen – kleine Schätze.
Sie können zum »Begreifen« von unterschiedlichen (Bibel-)Geschichten in unterschiedlichen Gruppen eingesetzt werden.
Bitte beachten Sie, dass die Verpackung abweicht vom Foto!
Himmelfahrt ist Feiertag (KuS 152);
Gott geht mit (KuS 154);
Segne uns mit der Weite des Himmels (KuS 182)
Jedes Kind erhält ein dickes Blatt Papier. In dessen Mitte steht: »Jesus ist da, auch wenn wir ihn nicht sehen«. Um die Schrift zeichnen oder schreiben die Kinder, was sie Jesus sagen wollen: Dank, Bitten, Fragen …
Mit einem Locher werden am oberen Rand einzelne Löcher gestanzt. In diese wird je ein buntes Stück Geschenkband gebunden. An deren lose Enden binden die Kinder selbstgebastelte Wolken (aus hellblauem/weißem/grauem Papier oder aus Watte). Die Wolken können so angeordnet werden, dass sie die Schrift in der Mitte verdecken. Schiebt man sie beiseite, erscheint die Botschaft von Neuem.
Pfingsten macht Mut Erzählbogen – passend zu dieser Reihe
Der Reiz dieses Erzählbogens liegt in seinen 26 Fenstern, die einen Weg beschreiben. In kurzen Rückblenden (auf den Fenster-Rückseiten) wird erzählt, warum zwei Jünger traurig nach Emmaus gehen, wie Jesus Augen öffnet, der Geist Gottes die Jüngerinnen und Jünger bestärkt, Jesus entschwindet und die kleine Gemeinde in Jerusalem wieder Mut bekommt.
Nach und nach werden die Türchen geöffnet … und eine veränderte Situation ist sichtbar. Etwas Entscheidendes ist geschehen.
Alle 26 Fenster sind vorgestanzt und perforiert (leichtes Öffnen, kein Schneiden); einzelne Bilder können nach dem Öffnen ausgemalt werden. Für Kinder ab ca. 6 Jahre.
Ich erzähle euch heute von Thomas und Hannah. Thomas kannte Jesus gut. Er hat viel mit Jesus erlebt. Und jetzt erzählt Thomas seiner Freundin Hannah von Jesus. Hört gut zu!
»Ach, war das eine schöne Zeit.« Thomas seufzt zufrieden. »Davon muss ich dir unbedingt erzählen.« Thomas sitzt neben seiner Freundin Hannah. »Jetzt bin ich aber neugierig«, sagt sie. »Du weißt ja, vor sechs Wochen ist Jesus wieder auferstanden.« Hannah nickt. »Ja, klar. Du hast von nichts anderem mehr gesprochen.« Hannah zieht eine Grimasse. »Jesus war seither wieder bei uns. Er hat uns alles erklärt. Er hat uns Geschichten erzählt. Erst jetzt habe ich das alles verstanden.« – »Was denn zum Beispiel?«, fragt Hannah. Thomas macht eine ausladende Handbewegung. »Na, dass er auferstanden ist, um uns allen den Weg zu Gott zu öffnen.« – »Okay. Das klingt schön. Aber was bedeutet das genau?« – »Ist doch klar. Wir alle sind Gottes Kinder. Er ist für uns wie ein liebevoller Vater. Nicht allein Jesus ist Gottes Sohn. Wir alle sind Gottes Kinder. Wir dürfen Gott alles anvertrauen. Er kümmert sich um uns.« – »Tolle Vorstellung. Aber jetzt erzähl weiter.«
»Vierzig Tage lang war Jesus wieder da. Doch dann ist er gestern gegangen. Das war vielleicht seltsam.« – »Jetzt machst du mich aber neugierig«, unterbricht Hannah. Thomas fährt fort: »Wir waren mit Jesus auf dem Ölberg. Den kennst du ja, oder?« – »Ja, ja. Erzähl weiter.« – »Auf jeden Fall wurde Jesus plötzlich so feierlich. Er hat gesagt: ›Erzählt allen Menschen von mir. Berichtet, was ihr mit mir erlebt habt. Sagt ihnen, was ich euch gesagt habe.‹ Als er fertig war, ist er abgehoben.«
»Was?!«, ruft Hannah. »Das kann doch nicht sein.« – »Doch, genau so war es. Er ist immer höher gestiegen. Dann war da eine Wolke. Plötzlich konnten wir ihn nicht mehr sehen. Zuerst waren wir natürlich sehr traurig. Jesus war wiedergekommen und schon auch wieder weg.«
»Das ist ja alles unglaublich. Aber du sagst, du hattest eine gute Zeit. Du siehst so fröhlich aus. Bist du etwa nicht traurig, dass Jesus weg ist?« – »Zuerst waren wir alle traurig. Doch dann haben wir die beiden Gestalten in weißen Kleidern gesehen. Sie standen an der Stelle, wo Jesus war. Die sagten: ›Was schaut ihr zum Himmel? Jesus wird wiederkommen. Da könnt ihr ganz sicher sein.‹«
»Aber jetzt ist er doch weg – oder habe ich da etwas falsch verstanden?« – »Ja und nein«, antwortet Thomas. »Er ist zwar jetzt im Himmel, doch wir alle hatten das gleiche Gefühl, als wir wieder zu Hause waren …« – »Ja, und welches?« – »Dass Jesus trotzdem da ist. Mitten unter uns.« – »Wie soll das denn gehen?« – »Wenn wir von ihm erzählen. Wenn wir uns gegenseitig daran erinnern, was er gesagt hat. Wenn wir gemeinsam essen, wie er es uns beigebracht hat.« – »Hm. Das kann ich mir noch nicht so ganz vorstellen.« – »Weißt du was, komm doch einfach bei uns vorbei. Warum nicht gleich heute Abend?« – »Ja, gerne. Ich bin schon sehr gespannt. Vielleicht treffe ich ja auch Jesus.«
»Manchmal wünsche ich mir, Jesus wäre heute auch noch da.« Dennis sitzt mit Paula an ihrem Lieblingsplatz, einer alten Parkbank. Überall haben Menschen auf ihr Worte eingeritzt. »Anne liebt Ben«, steht da in krakeligen Buchstaben. Oder: »Ich war hier.« Von ihrer Bank aus können Paula und Dennis über die ganze Stadt schauen. Oft sitzen sie hier und beobachten die Menschen. Sie denken sich Geschichten aus über sie. »Stell dir vor … der Mann mit der Sonnenbrille, der ist Geheimagent. In seiner Tasche hat er geheime Dokumente …« Damit konnten die beiden Stunden verbringen.
Doch heute hat Ben keine Lust auf ihr Spiel. Er wiederholt den Satz: »Manchmal wünsche ich mir, Jesus wäre heute auch noch da.« – »Wie meinst du das?«, fragt Paula. »Dass es wieder so ist wie in der Bibel. Dass Jesus da ist. Dass ich ihn alles fragen kann. Da wäre ich gespannt, was er zu all den Problemen sagen würde, die wir gerade haben: Krieg, Klimawandel, überall Krisen …« – »Krasser Gedanke«, sagt Paula nachdenklich. »Oder … vielleicht doch nicht so krass.«
Sie überlegt einen Moment. »Weißt du, in der Bibel war Jesus auch nicht immer da.« – »Wie jetzt? In der Bibel stehen doch die ganzen Geschichten von Jesus«, widerspricht Dennis. »Ja, schon. Aber da gibt es auch eine Geschichte, die erzählt, warum Jesus nicht mehr da ist …« – »Klar. Die Geschichte von Ostern«, fällt Dennis ihr ins Wort. »Fast. Die Geschichte von Himmelfahrt. Jesus war nämlich nach Ostern nochmal bei seinen Freundinnen und Freunden. Sechs Wochen lang. Also so lange wie einmal Sommerferien.« – »Und was haben die da gemacht?« – »Geredet, gemeinsam gegessen. Jesus hat erzählt, erklärt. Wie er es auch vorher getan hat.« – »Und dann?« – »Dann sind eines Tages alle auf einem Berg. Jesus spricht zu ihnen. Er sagt: ›Erzählt überall von mir. Berichtet allen davon, dass ich von den Toten auferstanden bin. Sagt ihnen, was das bedeutet. Nämlich, dass alle Menschen zu Gott kommen können.« Dennis geht alles zu langsam. »Und dann?«, fragt er nochmal. »Dann, so steht es in der Bibel, ist Jesus verschwunden. Er muss in die Höhe geflogen sein. Dann war da eine Wolke – und weg war er.«
»Na toll. Jetzt sind wir wieder soweit wie am Anfang: Jesus ist weg.« – »Ja, schon. Aber die Freundinnen und Freunde von Jesus haben etwas gespürt, als sie wieder zu Hause waren. Sie haben gespürt: Jesus ist trotzdem da. Auch wenn sie ihn nicht mehr sehen.« – »Okay. Und wie soll das gehen?« – »Ich stelle mir das so vor: Sie haben sich die Geschichten von Jesus immer wieder erzählt. Sie haben gemeinsam gelebt, gemeinsam gegessen, so wie sie es mit Jesus gemacht haben. Sie haben ganz bestimmt auch mit ihm gesprochen.« – »Mit ihm gesprochen? Er war doch weg.« – »Naja. Sie haben gebetet. Vielleicht solltest du das auch mal versuchen. Da kannst du Jesus alle deine Fragen stellen.« – »Und wenn er nicht antwortet?«, fragt Dennis unsicher. »Vielleicht antwortet er nicht so, wie du dir das vorstellst. Aber ich bin mir ganz sicher, dass er antwortet. Wenn ich bete, spüre ich, dass da jemand ist, der mich hört, der mich versteht.« Dennis rutscht plötzlich nervös auf der Bank hin und her. »Was ist denn mit dir?«, fragt Paula »Ich muss jetzt nach Hause.« – »Wie jetzt? Es ist doch noch lange nicht dunkel.« – »Trotzdem. Ich muss Jesus jetzt meine Fragen stellen.« Bevor Paula etwas erwidern kann, ist Dennis schon aufgesprungen. »Tschüss!«, ruft er ihr im Gehen zu.
Wie lebten die Menschen zur Zeit Jesu? – Entdecken, erzählen, begreifen: Bibelwissen
Bildkarten-Set für das Kamishibai-Erzähltheater
llustriert von Petra Lefin
Mit Kindern die Bibel entdecken: der Alltag einer Familie in Galiläa vor 2000 Jahren
Um die Erzählungen über Jesus besser zu verstehen, ist es wichtig, zu wissen, wie er lebte. Mit der Rahmengeschichte einer jüdischen Familie werden Politik, Bräuche und Alltag aus vergangener Zeit für Kinder greifbar. Sie erleben die Geschichte des Jungen Simon, der seinem Vater bei der Arbeit hilft, sich auf seine Bar Mitzwa vorbereitet und mit seinen Eltern nach Jerusalem wandert.
Die Kamishibai-Bildkarten helfen Kindern ab 5 Jahren, sich in die Menschen von damals hineinzuversetzen!
Bibelgeschichten verstehen: historische Hintergründe zum Leben von Jesus
Die beeindruckenden Illustrationen von Petra Lefin laden zu Entdeckungen ein
14 DIN A3 Bildkarten mit ausführlicher Textvorlage
Ideal für ein religionspädagogisches Angebot in Kita, Gemeinde und Grundschule
Bibelwissen für Kinder: Unterrichtsmaterial für einen Blick in die Vergangenheit
Für sich allein genommen, können Geschichten aus der Bibel für Kinder oft fremd wirken. Mit diesen Bildkarten für das Erzähltheater liefern Sie ihnen den nötigen Kontext, um sich die Lebensumstände von Jesus vorstellen zu können.
Der Aufbau des Kamishibai mit seinem aufstellbaren Rahmen, in den die einzelnen Karten hineingestellt und während des Erzählens nacheinander herausgezogen werden, eignet sich perfekt, um das Leben der Menschen zu zeigen. Themen aus dem damaligen Alltag, wie das Laubhüttenfest Sukkot im Tempel von Jerusalem, werden so für Kinder ab fünf Jahren greifbar. So ergeben sich viele Gesprächsanlässe und neue Möglichkeiten, mit Kindern Bibelgeschichten zu entdecken!
In 14 Bildern begleiten die Kinder eine galiläische Familie vor 2000 Jahren in deren Alltag und bei Festen. Das so erfahrene Kontextwissen kann zum besseren Verstehen biblischer Geschichten beitragen.
Für die religionspädagogische Arbeit in Grundschule, Gemeinde und Kita.
14 DIN-A3-große, stabile Bildkarten mit fachlich fundierter, vollständig ausgearbeiteten Textvorlage.
Wenn Jesus einmal in unsere Kita kommen würde, das wäre fein. Ich stelle mir vor, wie er sagt: »Ich heiße Jesus. Ich bin jetzt für eine Woche Praktikant bei euch.« Und dann würden wir alle unsere Namen sagen und er würde sich auch alle Namen gleich merken können.
Hinterher spielen wir dann. Am Anfang würden alle mit Jesus spielen wollen und er müsste auch eine Menge Geschichten erzählen. Aber mit der Zeit merken wir dann, dass er manchmal sehr kompliziert redet und gar nicht alle unsere Spiele kennt. Ob er auch Spiele von damals weiß, als er noch Kind war?
Und dann ist Mittagszeit und plötzlich ist kein Essen da. Die Frau, die bei uns immer kocht, ist plötzlich krank geworden. Und das Essen ist nicht gekocht. Wir haben aber Hunger.
Da kommt Jesus in die Küche. »Ich erledige das schon!«, und schickt alle hinaus. Die Kinder gehen wieder zum Spielen, obwohl manche gerne beim Kochen mitgeholfen hätten. Und die Erzieherinnen wollen gar nicht glauben, dass Jesus so richtig kochen kann. Andererseits hat er schon einmal 5000 Leute satt gemacht, aber das war etwas Anderes.
Es dauert etwas … Dann ist das Essen fertig und Jesus hat sogar für alle den Tisch gedeckt. Wir essen zusammen – ganz lecker. Hinterher macht Jesus noch den Abwasch. Mit der Geschirrspülmaschine kennt er sich nicht so gut aus, aber mit den Händen im Spülbecken geht es ja auch.
Da staunen wir aber! Das machen nicht mal unsere Erzieherinnen!
Morgen kommt Jesus wieder. Was er da wohl machen wird?
Gott schenkt seinen Geist – Die Geschichte von Pfingsten
Bildkarten zum Kamishibai
11 robuste Bildkarten im DIN-A3-Format erzählen in kindgerechten Bildern die Geschichte von Pfingsten. Eine komplett ausgearbeitete Erzählung liegt (zur Verwendung oder als Anregung) ebenfalls bei.
Die Rückmeldungen zu dieser Erzählart sind überwältigend. Vielleicht tut es Kindern hin und wieder gut, Zeit zu haben, um Bilder intensiv anzuschauen.
Beim Erzählen können Sie auf Einzelheiten hinweisen, in einen Dialog treten oder auch mal ein Such-und Ratespiel damit machen.
€ 16,00; Best.-Nr. 3264
Der Tisch ist gedeckt, die Mahlzeit hat begonnen. Es ist jedoch keine lustige Runde, die dort mit Jesus versammelt ist. Die Stimmung ist eher nachdenklich und bedrückt. Jesus hat von seinem Abschied gesprochen, von unsicheren Zeiten … und vieles ist unklar geblieben. Seine Jüngerinnen und Jünger haben längst nicht alles verstanden, was Jesus gesagt hat. Doch nun sitzen sie beieinander und essen.
Da steht Jesus auf, greift zu einem Tuch, das da liegt, eine Art Schürze, und bindet sie sich um.
Die anderen unterbrechen ihr Essen. Verwundert und schweigend schauen sie Jesus zu.
Der holt eine Schüssel und gießt Wasser aus einem Krug hinein. Mit der Schüssel geht er zum Tisch und stellt sie vor einem Jünger auf den Boden. Dann kniet Jesus sich hin. Er zieht dem Jünger die Sandalen von den Füßen und taucht die Füße in die Wasserschüssel. Jesus wäscht ihm die Füße. Jesus nimmt die Füße aus der Schüssel und trocknet sie mit seinem Schürzentuch ab.
Verwundert und etwas peinlich berührt hat der Jünger Jesus gewähren lassen. In vornehmen Häusern … da gibt es Diener, die diese Arbeit manchmal tun. Aber doch nicht hier, in diesem vertrauten Kreis. Und schon gar nicht von Jesus, ihrem Meister. Das ist dreckige Sklavenarbeit!
Jesus ist mit der Schüssel schon zum nächsten Jünger gezogen. Jesus wäscht dessen Füße und trocknet sie ab. Und er geht wieder zum nächsten … und wieder …
Jetzt kommt Jesus zu Petrus. Doch der zieht seine Füße weg. »Jesus, das geht doch nicht, dass du meine Füße wäschst. Das ist Sklavenarbeit. Aber du bist unser Meister!« – »Lass gut sein«, sagt Jesus, »bald wirst du verstehen, was ich dir zeigen will.« – »Wenn das so ist, Jesus, dann mach es richtig. Dann wasch mir auch die Hände und den Kopf.« – »Aber Petrus, ich will dir doch nur etwas zeigen. Ich bin jetzt nicht deine Mama, die ein kleines Baby badet. Ich bin jetzt wie ein Diener, der die dreckige Arbeit tut.« Da gibt Petrus seinen Widerstand auf und lässt sich die Füße waschen. Und alle anderen dann auch.
Was war da nur geschehen? Was wollte Jesus zeigen? Die Jünger gucken sich an und zucken mit den Schultern.
Da bindet Jesus die Schürze wieder ab und setzt sich zu ihnen an den Tisch. »Hört zu«, sagt er, »ihr scheint es nicht verstanden zu haben und ich will es euch erklären. Ihr sagt ja immer, dass ich euer Herr und Meister bin und das stimmt ja auch. Aber jeder Herr – jeder gute Herr – muss auch der Diener sein. Auch ein Herr muss immer wieder die Drecksarbeit machen, die sonst niemand machen will. Sonst denken die Diener, sie sind nichts wert und ihre Arbeit ist nicht wichtig. Oder – beinahe noch schlimmer – alle wollen die Herren sein und anderen befehlen, was sie tun sollen.
Doch von euch soll keiner denken: »Ich kann der Bestimmer sein.« Wenn ihr das denkt, dann habt ihr nichts von mir verstanden.«
Dann greift Jesus zum Brot auf dem Tisch, zu Käse und Oliven. Nach und nach setzen auch die anderen ihre Mahlzeit fort. Doch es bleibt leise und nachdenklich am Tisch. Sie haben viel zu überlegen.
Jochem Westhof
Ein toller Bastel- und Erzählkalender mit Türchen zum Öffnen.
Hier wird Pfingsten als Mutmach-Fest gefeiert! Gottes guter Geist fegt die Angst aus den Köpfen, sein frischer Wind macht wieder zuversichtlich.
Der besondere Reiz liegt in den 26 Fenstern, die geöffnet werden und eine entscheidend veränderte Situation zeigen. (Hinweise auf das je nächste Fenster führen die Kinder quer über den Pfingstkalender.)
Kurze Texte auf den Fensterrückseiten erzählen in Rückblenden, warum die Freundinnen und Freunde Jesu mutlos in Jerusalem sitzen, woran sie sich dann (gegenseitig) erinnern und wie Veränderung möglich ist.
Alle 26 Fenster sind vorgestanzt und perforiert (leichtes Öffnen, kein Schneiden nötig); einzelne Bilder können nach dem Öffnen ausgemalt werden.
DIN A3 (auf A4 gefalzt), € 2,00 (ab 10 Ex. je € 1,80) ; Best.-Nr. 1738
Sie entscheiden selbst, welche der beiden folgenden Geschichten Sie (eher für die Jüngeren bzw. Älteren im Kindergottesdienst) erzählen möchten.
Sie treffen sich im Haus von Jakobus. Jeden Abend kommen sie zusammen. Sie kommen aus allen Teilen der Stadt. Viele sind bettelarm, einige wohlhabend.
Es sind die Menschen, die sich am Pfingstfest haben taufen lassen. Das ist jetzt schon einige Wochen her. Und seither sind es immer mehr Menschen geworden. Einige sind nur ein paar Mal gekommen und dann wieder weggeblieben, dennoch kommen jeden Tag neue hinzu. Kein Wunder: Jeden Tag gibt es für alle etwas zu essen. Auch für die ganz Armen, die selbst nichts mitbringen können. Auch für die Witwen und Waisen.
Es ist kaum noch Platz im Haus von Jakobus. Heute Vormittag waren schon welche da, und jetzt wieder.
Jakobus kommt in das Haus. Müde sieht er aus. Jakobus predigt oft und erzählt den Leuten von Jesus. Außerdem muss er immer wieder auf dem Marktplatz arbeiten und sich Geld verdienen. Selbst wenn er dazu kaum noch kommt.
Auch in seinem Haus möchte Jakobus von Jesus erzählen, selbst wenn er müde ist. Er nimmt etwas von dem Brot, das in der Mitte liegt. Er hält es hoch und sagt: »Nehmt alle ein Stück von dem Brot. Es erinnert an Jesus, wie er gestorben ist und wieder auferweckt wurde.« – »Amen«, rufen alle. »Amen, das ist wahr!«
Plötzlich eine andere Stimme dazwischen: »Aber etwas Brot gegen den Hunger brauchen wir auch noch. Einige haben schon ordentlich zu essen bekommen und wir noch gar nichts. Ihr habt uns bei der Essensverteilung vergessen. Oder sind wir bei Jesus nichts wert?«
Da ist die Aufregung groß. »Wie kann denn das sein? Kümmert sich denn niemand darum?« – »Wir können doch nicht das Jesus-Brot teilen, wenn einige noch Hunger haben!« – »Ach, stellt euch nicht so an, kann doch mal passieren.«
Jakobus ist blass geworden: »Ihr habt ja recht, da muss sich jemand drum kümmern. Aber das kann ich nicht auch noch machen. Gibt es jemanden in unserer Gemeinde, der diese Aufgabe übernehmen kann?« Er schaut in die Runde.
Da wird es still, und viele schauen verlegen auf den Fußboden. Sie wissen: Das ist keine leichte Aufgabe. Es geht ja nicht nur darum, das Brot zu verteilen. Es muss auch besorgt werden.
»Ist doch nicht so wichtig«, murmelt da jemand. Doch er bekommt nur böse Blicke von den Nachbarn.
Plötzlich steht jemand auf: »Ich will es machen!« Alle schauen ganz erstaunt. Sie fragen sich: »Wer ist denn das?«
Sie kennen ihn. Das ist Stephanus. Ein netter Mensch ist er. Von allen geachtet. Und er hat schon öfter gute Sachen in ihren Versammlungen gesagt.
Und dann erheben sich noch ein paar andere: »Ich bin auch dabei.« – »Ich auch!«. Und schließlich sind sieben Menschen aufgestanden.
»Ich wollte schon lange etwas für unsere Gemeinschaft tun«, sagt Stephanus. »Seit ich getauft bin, habe ich darüber nachgedacht: Von Jesus erzählen, so wie Jakobus es macht – nein, das kann ich nicht. Aber gerecht Brot verteilen und für die Armen sorgen – das kann ich und will es gerne machen.«
»Das ist großartig«, sagt Jakobus. »Kommt her, alle sieben, wir wollen für euch beten.« Und schon heben alle die Hände zum Gebet, während Jakobus spricht: »Du ewiger Gott, du Vater von Jesus Christus, gib deinen Segen, gib deine Kraft, gib deinen Geist für diese Leute!«
»Amen, amen!«, rufen alle. »Amen, so soll es sein!«
Da strahlt Stephanus über sein ganzes Gesicht. Nach dem Gebet verschwindet er in einen Nebenraum. Gleich darauf kommt er wieder mit einem Brot zurück. Er verteilt es an alle Leute, die noch nichts bekommen haben.
»Gott ist mein Licht und mein Heil,
ich brauche mich nicht mehr zu fürchten.«
… der Psalmgesang hat eingesetzt. Wie jedes Mal, wenn sie zusammenkommen. Manche schließen die Augen und wiegen sich zur Melodie hin und her. Andere singen laut mit. Und manche sind noch sehr unsicher und schauen verlegen in die Runde.
»Gott ist die große Kraft in meinem Leben, ich muss vor niemandem erschrecken.«
Auch Jakobus singt die alten Gebete voller Inbrunst mit. Und als der Gesang zu Ende ist, greift er nach dem kleinen Stück Brot, das übriggeblieben ist.
Er hält es hoch und sagt: »Nehmt alle ein Stück von dem Brot. Er erinnert an Jesus, wie er gestorben ist und wieder auferweckt wurde.« – »Amen!«, rufen alle. »Amen, das ist wahr!«
Hier finden Sie als kostenfreien Download das Zusatzmaterial zu Monatsgottesdienst Juni 2022. Es handelt sich um Personenkarten.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Erfolg bei der Vorbereitung und beim Feiern des Kindergottesdienstes.
Es soll eine besondere Feier werden. Die Kirche ist 25 Jahre alt. Das ist für eine Kirche zwar noch nicht sehr viel, aber doch genug, um eine Feier zu machen. Natürlich wird es einen besonders festlichen Gottesdienst geben, der Chor soll singen, ein gemeinsames Essen wird es geben, ein paar Spiele für die Kinder und auch der Architekt eingeladen. Er soll ein paar Besonderheiten über den Kirchbau erzählen.
»Wir haben doch schon öfter Gemeindefeste gemacht«, sagte die Pastorin. »Wir machen es so wie vor 5 Jahren, da war die Kirche 20 Jahre alt und wir haben auch so ein Gemeindefest gemacht.«
Oje, insgeheim hatte man das schon befürchtet. Das kannte man schon: Die festlichen Gottesdienste der Pastorin waren ziemlich langweilig. Der Chor singt bei festlichen Angelegenheiten immer zu langsam. Zum Essen gibt es eine langweilige Gemüsesuppe. Die Kinderspiele nur für die ganz Kleinen und dem Architekten hört niemand zu.
Es gab Protest. »Wir machen es anders. Alle machen das, was sie am besten können.« Und sie haben alle gefragt, wer was gerne macht und wer was gut kann. Und das ist dabei herausgekommen:
Den festlichen Gottesdienst haben die Kinder gemacht. Zusammen mit den Jugendlichen vom Kindergottesdienst.
Die Lieder waren aus dem Kindergesangbuch und wurden mit der Gitarre begleitet. Die Jugendlichen haben ein Theaterstück gemacht und der Chor war diesmal ein Kinderchor.
Da waren alle ganz gerührt und haben geklatscht. Und die Erwachsenen meinten: »Jetzt haben wir endlich mal etwas verstanden von der biblischen Geschichte.«
Die Leute vom Chor haben sich schon am Tag vorher in die Küche begeben und dort Apfelkuchen gebacken und Kartoffeln kleingeschnitten. Da gab es am Sonntag dann Pommes und hinterher Kuchen und Eis. Der Chor hat später auch noch gesungen, das waren aber einfache Lieder, wo alle mitsingen konnten. Das war fein.
Der Architekt hat Bauklötze mitgebracht, ganz viele. Aus denen hat er dann mit den Kindern und den Erwachsenen 25 Kirchen gebaut. Keine echten natürlich, aber ganz schöne. Hinterher hat er sich bedankt für all die schönen Ideen.
Das war ein tolles Gemeindefest.
Jochem Westhof
In Kindergruppen gibt es schnell einmal einen »Bestimmer« oder eine »Bestimmerin«. Allerdings sind die meisten Kinder auch klug genug, die Gruppenkonstellation neu zu treffen, wenn sie ihnen nicht gefällt.
In unserer Geschichte ist das anders. Dass Jesus, ihr großer »Meister«, von sich aus die Rollen ändert, verwundert die Jüngerschar und ruft Protest hervor.
Auch unsere Zuhörerschar im Kindergottesdienst wird sich darüber wundern. Aber es ist als ein Beispiel zu verstehen, das damals wie heute gelten soll: Macht keine Hierarchien, wo eine über den anderen befehlen kann, macht keine Spiele, wo eine immer glänzen kann und die anderen immer verlieren oder gar nicht mehr mitmachen können.
Die Kinder übernehmen in diesem Gottesdienst ein liturgisches Element, z. B. den Segen. Dafür bekommen sie ein liturgisches Gewand (ein großes Tuch, vielleicht sogar einen echten Talar), stellen sich an eine exponierte Stelle und sprechen zur Gemeinde:
»Gott segne und behüte dich …«
Jedes Kind darf diese Rolle einmal einnehmen. Jeder dieser Segen ist ganz »echt«.
Das empfiehlt sich nur in einer Gruppe, die gut miteinander vertraut ist. Es kann schnell in Peinlichkeit umschlagen oder in Albernheiten ausarten. Doch wenn eine Gruppe sich darauf einlässt, kann es eine intensive Erfahrung werden.
Ein Stuhl wird als »Thron« verkleidet, ein Kind kann darauf Platz nehmen. Alle anderen sind Diener:innen: Sie verneigen sich und überreichen dabei ein Geschenk, in Goldpapier verpackt. Bevor das Geschenk aber ausgepackt wird, wechseln die Rollen – ein anderes Kind kommt auf den Thron.
Am Schluss gemeinsam die Geschenke auspacken. Es müssen keine wertvollen Geschenke sein.
Dazu werden mehrere Kartons aufeinandergestellt und mit einem großen Tuch bedeckt. Obendrauf kommt ein Ball als »Kopf«. Die Größe der Figur lässt sich ändern, indem Kartons aus der Figur weggenommen oder ergänzt werden.
Mit mehreren solcher Figuren (mit möglichst verschiedenfarbigen Tüchern) lassen sich kleine Szenen nachspielen. Dabei ist die größte Figur immer die Bestimmerin. Aber die Größe kann ja schnell geändert werden und manchmal sind auch alle gleich groß …
Freundlich genehmigt von: © Arnt Schriever, Hamburg
Charlotte Altenmüller/Andreas Lorenz
Ich und Du und wir alle – Mit Kindern leben und feiern in der Kita
Kinder in ihrer Identität stärken.
Sie befähigen, gute Beziehungen mit anderen zu gestalten.
Sich von einer Gemeinschaft getragen zu
wissen und selbst dazu beizutragen … zu diesen zentralen Zielen bietet dieses Praxisbuch Bausteine, biblische Geschichten, kreative Ideen und religionspädagogische Hinweise.
€ 12,95 ; Best.-Nr. 2120
Hier geht es weiter zur Erzählung für Jüngere.
Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.
Hier geht es zur nächsten Einheit für den 26. und 29. Mai 2022.
Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.
Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.