Gott hält die ganze Welt in seiner Hand
(KuS 610, KKL 324);
Gottes Liebe ist so wunderbar
(KuS 484, KKL 329);
Menschenkinder auf Gottes Erde (KKH 73)
In der Kreativphase werden Schilder gestaltet. Diese werden für das Gebet benötigt und im Kreis hingelegt (s, u. »Kreative Umsetzung« – für Jüngere).
Lieber Gott,
du hast uns deine Welt geschenkt,
weil du uns lieb hast.
Hilf uns,
dass wir gut auf die Welt aufpassen
und einander lieb haben.
Niemand soll … (eines der roten Schilder erwähnen; z. B: schlagen),
aber alle sollen … (eines der blauen Schilder erwähnen; z. B: Tiere beschützen.
So nach und nach alle Schilder benennen. Dann weiter:)
Lieber Gott,
du hast uns deine Welt geschenkt,
weil du uns lieb hast.
Danke und Amen.
Mit den Kindern ins Gespräch zu kommen über:
Anschließend zeigt jemand aus dem Team zwei Verkehrszeichen: Ein blaues (z. B. Fußgängerweg) und ein rotes (z. B. Stoppschild) und erklärt: Blaue Verkehrsschilder zeigen, was erlaubt ist; rote, was verboten ist.
Jedes Kind bekommt zwei Blanko-Schilder, ein blaues und ein rotes. Da hinein malt es, welche Regeln für Menschen gelten sollen. Ins blaue: Was ist erlaubt? Was sollten sogar alle tun? Ins rote: Was ist verboten? Was darf niemand tun?
Wenn noch Zeit ist, können diese Schilder rund um das Bild einer großen Erdkugel geklebt werden.
Material: Blaue und rote (Verkehrs-)Schilder; Buntstifte, evtl. Bild einer Weltkugel, Klebstoff
Wichtig! Mit Augenschließen und Traumreisen fühlen sich nicht alle Kinder wohl. Es ist wichtig, den Kindern vor der Traumreise zu sagen: Ihr könnt die Augen schließen, müsst es aber nicht. Ihr könnt sie auch jederzeit wieder aufmachen oder euch wieder hinsetzen. Ganz wie es euch guttut.
Material: Weißes DIN-A3-Papier; schwarze Filzstifte; Pastell-Ölkreiden, große Papierherzen
Uli Walter
Der Schöpfungskreis
Tasche mit vielen Materialien und Buch
Mit der Tasche und dem Buch ist ein vielschichtiges und dennoch einfaches Konzept entstanden, Kindern ab ca. 4 Jahren Geschichten des Alten Testaments erlebbar zu vermitteln.
Die Kinder folgen mit dem Schöpfungskreis und den Geschichten, die aufgegriffen werden, den Spuren Gottes in unserer Welt.
Den genauen Inhalt der Tasche findet ihr unter junge-gemeinde.de aufgelistet.
€ 139,00; Best.-Nr. S9022
Mein Schöpfungs-Leporello
Mit Action und Spaß raus ins Freie
15 Ideen, um draußen Spaß zu haben – egal ob in der Gruppe oder allein. Familienspaziergänge und Kindergeburtstage bekommen mit dem Schöpfungs-Leporello einen besonderen Reiz. Für jede Jahreszeit und jedes Wetter. Passt in die Hosentasche (9,7 x 9,7 cm).
€ 1,70 (ab 10 Ex. je € 1,60); Best.-Nr. 1788
Es war wunderschön im Garten. Gott selbst hatte ihn gemacht. Es gab Bäume und Blumen, Sonne und Schatten, blauen Himmel bei Tag und Sternenlicht in der Nacht. Durch den Garten floss Wasser. Da trafen sich immer alle: die Tiere, Adam und Eva. Sie spielten zusammen, sie tranken klares Wasser und aßen von den vielen leckeren Früchten der Bäume. Sie verstanden sich immer gut. Adam mit Eva, Eva mit Adam. Und beide mit allen Tieren. Und alle zusammen mit Gott. Es war wunderschön im Garten.
Einmal sagte die Schlange zu Eva: »Hm, schade eigentlich …« – »Was denn?«, fragte Eva. »Schade eigentlich, dass ihr nicht die leckeren Früchte von den Bäumen essen dürft.« – »Wieso?«, fragte Eva. »Das dürfen wir doch. Und das tun wir auch.« Eva biss in eine Birne. Die mochte sie am liebsten. »Stimmt das?«, zischte die Schlange. »Und was ist mit dem Baum da in der Mitte vom Garten?« – »Ach der«, sagte Eva. Dieser Baum war ihr bisher gar nicht aufgefallen. »Nee, von dem sollen wir nicht essen.« – »Hm, schade eigentlich«, sagte die Schlange noch einmal. Eva biss in ihre Birne und zuckte mit den Schultern.
Eva wollte gerade weiterspielen, da fragte die Schlange: »Warum nicht?« – »Wie >Warum nicht<?«, fragte Eva. »Warum dürft ihr nicht von dem Baum da in der Mitte essen?« Eva dachte kurz nach: »Gott hat gesagt, wir sollen das nicht machen, weil das nicht gut für uns ist.« – »Ach so«, sagte die Schlange. »Schade eigentlich.« Eva schaute sich den Baum zum ersten Mal genauer an. »Na ja«, sagte Eva dann, »aber Gott hat gesagt, dass der Baum nicht gut für uns ist.« – »Trotzdem«, zischte die Schlange, »ist doch schade. Oder?«
Plötzlich hatte Eva das Spielen vergessen. Der Baum in der Mitte sah wirklich wunderschön aus. Genauso wie seine Früchte. »Du kannst ja mal eine Frucht davon probieren«, sagte die Schlange. »Aber Gott hat doch gesagt …« – »Keine Angst«, beruhigte die Schlange, »ich sag’s nicht weiter.«
Eva pflückte eine Frucht vom Baum in der Mitte. Sie roch so lecker! Und ehe sie weiter nachgedachte, biss sie auch schon rein. Es schmeckte großartig! »Was machst du da?«, fragte Adam, der mitten im Wettlauf mit den Hasen stehenblieb. Eva streckte Adam die Frucht hin. »Aber das sollen wir doch nicht«, sagte Adam verwundert. »Ist aber voll lecker«, sagte Eva. Und Adam fand es doof, dass Eva die Frucht probierte und er nicht. Schnell biss auch er auch hinein. Und da hörten sie es kichern.
Wer kicherte denn da? Es waren Adam und Eva. »Hihi, du siehst komisch aus. Du bist nackt«, sagte Eva. Das hatte sie noch nie zu Adam gesagt. Adam fand das gemein. »Selber nackt und selber komisch«, antwortete er. Das hatte er noch nie zu Eva gesagt. Und auch Eva fand das gemein.
Da ging sie weg, holte sich Blätter und Gräser und machte sich daraus einen langen Pulli. »Jetzt seh ich besser aus. Besser als Adam auf jeden Fall«, dachte sie. Auch Adam holte sich Blätter und Gräser und machte sich daraus eine Hose.«Jetzt seh ich besser aus. Besser als Eva ganz bestimmt«, dachte auch er.
Da hörte Adam, dass Gott im Garten spazieren ging und nach ihm rief. Adam ging pfeifend zu Gott, als wäre nichts gewesen. »Wo warst du denn?«, fragte Gott. »Was hast du gemacht?« – »Och … ich war da hinten. Ich hab mir eine Hose gemacht, weil ich so komisch aussehe«, antwortete Adam. »Wieso siehst du komisch aus? Wer hat das denn gesagt? Du und Eva – ihr seid beide gut. Ganz genau so, wie ihr seid!« Adam wurde rot. Dann maulte er: »Das war Eva. Kaum hatten wir von dem Baum in der Mitte eine Frucht gegessen, da wurde sie gemein.« – »Vom Baum in der Mitte?«, fragte Gott. »Aber ich habe doch gesagt, dass ihr von dem nichts essen sollt.« – »Das ist allein Evas Schuld!«, rief Adam. »Sie hat angefangen!«
Da sucht Gott Eva. »Wieso hast du vom Baum in der Mitte gegessen?«, fragte er traurig. »Die Schlange ist schuld«, sagte Eva. »Die hat angefangen.«
Und die Schlange kicherte und kroch weg.
Jetzt standen Adam und Eva da und riefen sich gegenseitig zu: »Das ist deine Schuld!« Sie wurden immer lauter. Adam war ganz rot im Gesicht. Und Eva ballte ihre Fäuste. »Nicht hauen!«, rief Gott und stellte sich zwischen die beiden. Auch die Tiere schauten erschrocken. »Was machen die denn da?«, wollte ein kleiner Vogel von Gott wissen. »Die streiten«, sagte Gott. Und der Vogel sah, wie sich Gott eine Träne aus den Augen wischte. »Was ist denn streiten?«, fragte der kleine Vogel. Doch da schrie Adam: »Hör mit deinem Gepiepe auf!« Und Eva warf mit einem Stein nach dem Vogel.
Da sagte Gott: »Ihr könnt nicht mehr im Garten bleiben.« Adam und Eva hörten auf zu schreien und schauten Gott erschrocken an. »Es wäre besser gewesen, ihr hättet auf mich gehört. Jetzt ist es zu spät. Ihr müsst gehen.« – »Aber was sollen wir denn essen, wenn wir nicht mehr im Garten sind?«, fragte Adam erschrocken. »Du wirst selbst pflanzen und ernten und Brot backen«, sagte Gott. »Aber dann sind wir ja ganz alleine«, weinte Eva. »Du wirst schwanger werden und Kinder bekommen. Ihr werdet eine Familie sein«, sagte Gott.
Gott umarmte Adam und Eva. Er packte ihnen warme Anziehsachen ein und brachte sie zur Gartenpforte. Er sah ihnen noch lange nach. »Ich hab euch lieb«, sagte er leise.
Stell dir das mal vor. Mal es dir genau aus:
Ein Garten. Richtig schön.
Schöner geht es nicht. Ein Paradies.
Und du: In dem Garten. Es gibt nichts, was dich traurig macht. Gar nichts!
Kein Streit – nur Frieden.
Kein »besser, schneller, weiter« – nur Freundschaft.
Keine Beurteilung – alle freuen sich an dem, was sie können.
Alle verstehen sich. Und du verstehst dich mit allen.
Niemand ist ausgeschlossen.
Niemand ist allein.
Stell dir das mal vor.
Mal es dir genau aus:
Ein Garten. Richtig schön.
Schöner geht es nicht. Ein Paradies.
Und dann: Eine Stimme.
Von irgendwoher oder in dir drin.
Die Stimme sagt: »Okay, das ist schön. Aber geht es nicht doch noch schöner?«
»Nein«, denkst du, »eigentlich nicht.«
»Wirklich nicht?«, fragt die Stimme.
»Wäre es nicht toll, wenn du der King wärst? König oder Königin der ganzen Welt? Du könntest bestimmen.
Und alle würden dich bedienen.
Wäre es nicht toll, wenn du besser wärst als alle anderen? Und klüger als alle anderen?
Und wäre es nicht toll, wenn das auch alle wüssten: Dass du besonders bist. Eben besser als alle anderen.
Wäre das nicht toll? Stell dir das mal vor. Mal es dir genau aus:
Und weiter sagt die Stimme: »Komm schon. Du willst doch besser sein, oder? Komm schon – du bist doch auch besser, oder?
Komm schon, nimm, was dir zusteht.«
Und du denkst nach. Und es fällt dir ein: Was du besser kannst als die anderen.
Und was du besser besser können möchtest als die anderen.
Und es fällt dir ein: Hat der da nicht mal komisch geschaut? Hat die da nicht mal getuschelt? Waren die nicht neulich so abweisend?
(Pause)
Jetzt ist es nicht mehr schön, oder?
Warum denn nicht? Was ist passiert?
(Hier »Kreative Umsetzung der Geschichte, Nach der Traumreise«,)
Stell dir das mal vor. Mal es dir genau aus: Ein Garten. Richtig schön.
Schöner geht es nicht. Ein Paradies.
Und dann: Eine Stimme.
Von irgendwoher oder in dir drin.
Die Stimme sagt: »Du bist etwas ganz Besonderes. Ich hab dich lieb.
Genau dich. Mit allem, was du kannst.
Mit allem, was dir schwer fällt.
Mit all dem, was du bist.
Genau so, wie du bist, habe ich dich lieb.
Hab ich schon immer.
Und werde ich immer.«
Das hörst du. Wie fühlt sich das an? Schön, oder? Paradiesisch.
(Hier »Kreative Umsetzung der Geschichte, Nach dem zweiten Teil der Traumreise)
Doch das hat Kain nicht gemacht. Er hört Gott nicht mehr zu. Nicht nur sein Blick, auch seine Ohren und sein Herz sind verschlossen.
Kyrie (KKL 197, KKH 14, EGplus 46);
Guter Gott, erbarme dich (KKH 17);
Halte zu mir guter Gott
(KuS 456, KKL 328, KKH 10, Wwdl 49);
Gib uns Ohren, die hören
(KuS 496, KKL 251, KKH 3, Wwdl 42);
Hoffen wider alle Hoffnung
(KKH 18, Erdentöne 88)
Jedes Kind bekommt einen Stein und ein Herz.
Du hast einen Stein und ein Herz in der Hand.
Der Stein steht für das Schwere und Traurige,
für die große Wut und auch den Hass in der Welt.
Spür einen Moment in dich hinein:
Was macht dich wütend?
Denk einen Moment an Menschen, die unter der Wut oder dem Hass anderer leiden.
(Pause)
Nun lege deinen Stein in die Mitte.
Wenn du magst, kannst du uns erzählen, an wen du gedacht hast.
(Steine ablegen)
Das Herz in deiner Hand steht für die Liebe,
die Wut und Hass besiegen kann.
Überlege einen Moment:
Wo in deinem Leben brauchst du Liebe?
Um Hass zu überwinden und zu trösten
oder getröstet zu werden?
Wo in deinem Leben brauchst du Liebe,
um auf andere zuzugehen oder ihrer Entschuldigung zuzuhören?
Welche Menschen brauchen Liebe?
Welche Menschen möchten getröstet und versöhnt werden?
(Pause)
Nun lege dein Herz in die Mitte.
Wenn du magst, kannst du erzählen, woran du gedacht hast. (Herzen ablegen)
Abschließend legt ein*e Mitarbeiter*in ein großes Herz aus Tüchern um die Mitte.
Gott verspricht dir und mir:
Die Liebe ist stärker als der Hass.
Das Gute ist stärker als das Böse.
Einmal werden alle das sehen,
einmal wird alles gut.
Amen.
Die Jüngeren hören die Geschichte ganz in Ruhe (s. »Erzählung für die Jüngeren«). Anschließend haben sie genügend Raum, um Fragen zu stellen und spontan zu reagieren: Wo können sie Abel verstehen? Wo nicht? Wo können sie Kain verstehen? Wo nicht?
Anschließend: »In der Geschichte passiert so viel. Da wird erzählt von Liebe (ein Korb mit roten Papierherzen wird in die Mitte gestellt) und da wird auch erzählt von großer Wut, von Hass (ein Korb mit Steinen wird in die Mitte gestellt).
Ich erzähle euch die Geschichte noch einmal. Und wenn Liebe oder große Wut in der Geschichte vorkommen, legt ihr ein Herz oder einen Stein aus den Körben in die Mitte.«
Die Geschichte wird noch einmal erzählt, die Kinder legen Herzen und Steine. Am Ende wird geschaut: Wovon liegt mehr in der Mitte? Abschluss: »Menschen handeln in der Welt oft schrecklich. Schlimmes passiert. Aber ich vertraue darauf, dass Gott zu uns sagt: Liebe ist trotzdem immer mehr. Liebe ist trotzdem immer stärker. Und am Ende wird die Liebe auch gewinnen!«
Wenn noch Zeit ist, können die Kinder je einen Stein mit Herzen bemalen: Liebe ist stärker!
1. Nach der »Erzählung für Ältere« gemeinsam überlegen: »Warum war Kain so wütend?« Die Kinder tauschen sich aus über ihre Erfahrungen mit Neid und Eifersucht.
Anschließend malen oder schreiben sie eine ihrer Erfahrungen auf eine DIN-A6-Karte.
2. Bei einem zweiten Schritt fragt ein*e Mitarbeiter*in weiter: »Warum hat Gott wohl Kain ein Zeichen gegeben?« Bevor die Kinder sich gegenseitig erzählen, wie dies Zeichen wohl ausgesehen haben mag, nehmen sie erneut ihre Karte und malen ihre Vorstellung des Zeichens auf die Rückseite. Abschließend zeigen sie einander ihre Zeichnungen. Neid und Eifersucht werden sie weiter begleiten … aber wie stark kann die Liebe Gottes sein? So stark, dass man sich immer wieder neu an der Liebe Gottes ausrichten und – an ihr orientiert – Entscheidungen treffen kann. So stark kann die Liebe Gottes sein, dass sie Menschen dabei helfen kann, die eigenen, bitteren Gefühle zu überwinden.
Peter Hitzelberger (Hg.)
Biblische Geschichten mit Legematerial erzählen
Die Geschichte vom Garten
Eden (s. vergangenen Sonntag, ab Seite 184) ist – zusammen mit anderen Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament – ebenfalls enthalten. Sie entsteht nach und nach und die Kinder haben Zeit, gedanklich mitzugehen und/oder Fragen zu entwickeln.
€ 18,00; Best.-Nr. 2134
Kain und Abel
Minibüchlein
Auf 24 Seiten wird in verständlichen Worten und 12 Illustrationen die Geschichte dieser Geschwister erzählt.
€ 2,50; Best.-Nr. 3674
Jede Menge Geschichten lassen sich schon mit diesem Schnupperset (oder Startset?) erzählen. Die Aufmerksamkeit ist größer und das Zuhören macht mehr Spaß.
€ 64,00; Best.-Nr. S676
Adam und Eva haben zwei Kinder. Kain und Abel heißen sie. Und jeder der beiden hat seinen eigenen Kopf. Kain ist immer irgendwo draußen auf dem Feld, spielt mit Steinen, baut mit Erde, klettert auf Bäume, schrabbt sich die Knie auf. Abel ist irgendwo bei den Tieren, spielt mit den Schafen, knuddelt die Lämmer, läuft mit den Hunden und schürft sich die Hände auf. Wenn es dunkel wird, sind sie aber wieder da, die beiden. Adam und Eva haben ihre Söhne lieb. Und Gott hat die Familie lieb.
Kain und Abel werden größer.
Kain arbeitet auf dem Feld. Das ist harte Arbeit: den Boden lockern, Getreide säen, es pflegen, bis es reif ist für die Ernte. Er gibt sich viel Mühe. Adam und Eva sehen das und freuen sich. Gott sieht es und freut sich.
Abel arbeitet mit den Tieren. Das ist harte Arbeit: Schauen, ob es den Tieren gutgeht, sie zu Weideplätzen bringen, Wunden verbinden. Er gibt sich viel Mühe. Adam und Eva sehen das und freuen sich. Gott sieht es und freut sich. Wenn es dunkel wird, sitzen alle zusammen am Feuer.
An einem Abend sagt Adam: »Wir haben viel Getreide, du hast gut gearbeitet, Kain! Und unserer Herde geht es wunderbar, auch du hast gut gearbeitet, Abel.« Eva nickt und spricht weiter: »Dass wir so viel haben, verdanken wir nicht nur unserer Arbeit: Wir verdanken es Gott, der uns all das geschenkt hat.«
Adam und Eva, Kain und Abel wissen: Gott hat sie reich beschenkt. Und Gott hat sie lieb.
Am nächsten Tag nimmt Kain die schönsten Getreidegarben. Und Abel nimmt das schönste Lamm. Und gemeinsam gehen sie los, um Gott zu danken. »Schau, Gott«, ruft Kain, »ich bringe dir schönstes Getreide. Ich danke dir, dass du es uns geschenkt hast!«
»Schau, Gott«, ruft Abel, »ich bringe dir das schönste Lamm. Ich danke dir, dass du es uns geschenkt hast!«
Gott schaut auf das Lamm. Abel freut sich. Aber Kain spürt plötzlich einen Stich im Herz. Schaut Gott nur zu Abel? Ja, so sieht es aus. Gott guckt gar nicht auf
Kains Geschenk.
Abel freut sich immer noch und zeigt Gott das Lamm von allen Seiten.
Kain guckt weg. »Was soll das? Was ist mit seinem schönen Getreide?« Kain weiß: Sein Geschenk ist genauso viel wert und genauso schön wie Abels Lamm. Das weiß Kain. Aber es reicht ihm nicht. Gott soll zu ihm gucken. Und zwar sofort.
»Kain«, sagt Gott, »was ist denn? Warum schaust du denn so?«
Kain würde gern antworten. So was wie: »Blöde Frage, Gott. Warum guckst du nicht? Wieso guckst du nur zu Abel? Das ist gemein und ungerecht und blöd und …« Aber Kain sagt nichts. Das geht irgendwie nicht. Das Stechen in seinem Herzen ist zu groß. Kain guckt weg. Und presst den Mund zusammen. Er ballt seine Faust.
»Komm, Abel, wir gehen«, murmelt Kain. Und sie gehen weg. Abel plappert auf dem Weg. Er hört gar nicht mehr auf: »Das war so schön«, sagt Abel. »Hast du gesehen, wie schön Gott mein Geschenk fand? Und wie schön der Himmel aussah? Und mein Lamm war doch wirklich sehr hübsch, oder? Hast du das gesehen? Sag mal: Hast du das gesehen?«
Nein, Kain hat das alles nicht gesehen.
Kains Faust ist immer noch geballt. Das Stechen in seinem Herzen wird immer stärker. Und dann schlägt Kain zu, sehr fest. Abel soll still sein. Kain schlägt Abel tot.
»Kain, wo ist Abel?«, fragt Gott. »Ich … weiß nicht«, stottert Kain. »Was hast du getan?«, ruft Gott und sagt: »Du kannst nicht hierbleiben.« Kain erschrickt: »Wo soll ich denn hin?« Gott sagt: »Fort von hier, fort vom Feld und der Herde und von Adam und Eva.«
Kain ruft: »Ganz allein soll ich sein?« – »Du musst fort von hier«, sagt Gott noch einmal, leise. »Aber wenn ich ganz allein unterwegs bin, dann beschützt mich keiner! Jeder kann mich schlagen und mich sogar töten! Und niemand wird mir helfen! Was habe ich nur getan? Ich habe alles kaputtgemacht. Jetzt hab ich gar nichts mehr.
Das ist zu viel, das schaffe ich nicht.«
Gott schaut Kain an. »Ich werde dich beschützen«, sagt Gott. »Ich male dir ein Zeichen auf die Haut: Wer das Zeichen sieht, weiß genau: Kain wird von Gott beschützt. Dann bist du sicher.« Kain nickt. Und geht. Gott schaut ihm lange nach.
Es ist Abend geworden. Eva sitzt am Feuer und wärmt sich, über ihr die Sterne und der Mond. Sie schaut hinauf. So sah der Himmel auch aus, als sie noch mit Adam in dem schönen Garten lebte, in Eden, im Paradies. Eva seufzt. Das ist vorbei.
In Evas Händen sind eine kleine Holzfigur und ein altes Stück Leder. Auf dem Leder kann sie kaum noch erkennen, was Abel vor ein paar Jahren mit Holzkohle darauf gemalt hat. Aber sie hört ihn noch: »Guck mal, Mama! Das habe ich für dich gemalt!« Die kleine Holzfigur hatte sie von Kain. »Guck mal, Mama! Das bist du!« Eva kann ihn noch heute hören.
Kain und Abel, ihre zwei Jungs. Jetzt sind sie keine Jungs mehr. Jetzt sind sie Männer.
Am nächsten Morgen brechen Evas Söhne früh auf. »Schau, Mutter, ich will Gott ein Geschenk bringen«, sagt Kain. Er hat Getreide zu einer schönen Garbe zusammengebunden. »Das sieht wunderschön aus«, sagt Eva. »Ich werde mitgehen«, sagt Abel. Auch er hat eines seiner Lämmer als Geschenk für Gott dabei. »Ein sehr schönes Lamm«, sagt Eva und schaut mehr auf ihre beiden Söhne, als auf deren Geschenke für Gott. Dann machen Kain und Abel sich auf den Weg. Eva schaut ihnen lange nach.
»Hier ist es gut«, sagt Kain, als sie eine kleine Anhöhe erreichen. Kain und Abel rufen zu Gott. Und Gott kommt.
»Schau, Gott, das ist für dich!«, ruft Kain. »Ich habe hart gearbeitet. Und mit deiner Hilfe konnte ich dieses wunderschöne Getreide ernten. Ich danke dir und gebe dir das Schönste davon zurück.«
»Schau, Gott, das ist für dich«, ruft auch Abel. »Ich habe hart gearbeitet. Und mit deiner Hilfe konnte ich eine wunderschöne Schafherde züchten. Ich danke dir und gebe dir das Schönste davon zurück.«
Kain und Abel schauen auf Gott.
Und Gott schaut auf Abel. Auf Kain schaut Gott nicht.
Kain spürt einen tiefen Stich im Herz. Plötzlich schmeckt es ganz bitter in seinem Mund. Er senkt seinen Blick und starrt auf den Boden. Seine Hände verkrampfen sich. Er ballt sie zu Fäusten.
»Kain, was schaust du so?«, hört er Gottes Stimme. »Schau mich an. Was ist denn?«
Aber Kain kann nicht mehr hochschauen. Er will Gott nicht anschauen. Und auch Abel nicht – er will nichts und niemanden sehen. Es brennt in ihm.
»Komm«, sagt Kain zu Abel, »lass uns aufs Feld gehen.« Es brennt immer noch in Kain. Da ist immer noch dieser bittere Geschmack in seinem Mund. Und er merkt, dass seine Faust immer noch geballt ist. Und dann schlägt er Abel. Er schlägt ihn tot.
Als Kain wieder klar sehen kann, weiß er nicht, was er tun soll. »Wo ist Abel?«, fragt Gott. Gott weiß es ganz genau. »Was hast du getan?«, fragt Gott dennoch. »Soll ich denn die ganze Zeit auf meinen Bruder aufpassen?«, schreit Kain. Dann wirft er sich auf den Boden und weint. »Du musst gehen«, sagt Gott. »Du kannst nicht hier bleiben.« – »Aber … was soll ich denn tun, wenn ich ganz allein herumirre?«, ruft Kain verzweifelt. »Niemand wird mir helfen. Alle können mich töten.« – »Nein«, sagt Gott. »Nein, ich werde dich beschützen. Niemand wird dir Böses tun.« Und Gott zeichnet ein Zeichen auf Kains Haut. Er sagt: »Nun können alle sehen, dass ich dich beschütze. Niemand darf dir etwas Böses antun.« Kain geht. Und Gott schaut ihm lange nach.
Am Abend sitzt Kain am Feuer und versucht, sich zu wärmen. Er ist allein. Keine Eltern, kein Bruder. Über ihm stehen die Sterne und der Mond. Kain schaut hinauf. So sah der Himmel auch aus, als sie noch eine Familie waren. Kain seufzt. Das ist vorbei.
Hallelu, Halleluja (KuS 226, KKL 188, HuT 95);
In deinem Arm geht es mir gut (KG 109);
Gottes Atem macht lebendig (KKH 68);
Auf Schwingen getragen und frei (KKH 79);
Atmen wir den frischen Wind
(KKH 80, EGplus 22)
Eine*r: Halleluja! Lobt alle Gott!
Alle: Halleluja – Lobt alle Gott!
Eine*r: Menschen wollen klug sein –
Gott weiß einen guten Weg für jede und jeden.
Halleluja! Praise the Lord!
Alle: Halleluja! Praise the Lord!
Eine*r: Menschen tun auch Böses –
Gott hat sie trotzdem lieb.
Halleluja! Gloire au Seigneur!
Alle: Halleluja! Gloire au Seigneur!
Eine*r: Menschen denken nur an sich,
bauen Mauern, schließen andere aus.
Gott nimmt die Angst.
Halleluja! Gloria Senior!
Alle: Halleluja! Gloria Senior!
Eine*r: Menschen verstehen sich nicht –
Gott macht sie zu Freundinnen und Freunden.
Halleluja! Halleluja!
Alle: Halleluja! Halleluja!
Für diese Erzählweise gibt es zwei altersabhängige Möglichkeiten: 1. Die Mitarbeitenden suchen vorher die Instrumente für die Gefühle aus und spielen sie selbst während der Erzählung. 2. Die Kinder probieren die Instrumente vorher aus. Was passt zu welchem Gefühl? Die Kinder spielen die Instrumente selbst an der entsprechender Stelle.
Die Geschichte wird mehrmals erzählt. Bei 2. können die Kinder dann die Instrumente tauschen. Vielleicht gelingt es beim vierten oder sogar fünften Durchgang sogar, nur mit den Instrumenten zu erzählen.
An ein ca. 50 cm langes Seil wird eine kleine Holzkugel gebunden. An diese werden rote und gelbe Kreppbänder geklebt (ca. 50 cm lang). Wenn die Kugel am Seil durch die Luft saust, sieht man nicht nur »fliegendes Feuer«, sondern hört auch den frischen Wind.
Vor der Geschichte lernen sie vereinfachte Gebärden für Gott (mit dem Zeigefinger in den Himmel zeigen), Jesus (mit dem Zeigefinger auf die rechte und linke Handfläche zeigen), den Heiligen Geist (die Finger der rechten Hand wie Sonnenstrahlen oder Feuer von rechts oben Richtung Kopf »scheinen« lassen). Am besten die korrekten Gebärden (Deutsche Gebärdensprache, im Internet leicht zu finden) vorher anschauen, dann die obigen vereinfachten Vorschläge nehmen.
Nach der Geschichte überlegen sich die Kinder eigene Gebärden, mit denen sie den anderen ohne Worte erzählen, was die Jünger*innen in Jerusalem wohl noch gesagt haben könnten. Ein Kind nach dem anderen gebärdet und die anderen versuchen, zu verstehen.
Auch die Älteren haben Freude an dieser Bastelarbeit (s. o.)
Vorbereitung: Siehe dazu die beiden Möglichkeiten in »Kreative Umsetzung der Geschichte« für Jüngere.
In der Geschichte sind Beispiel-Instrumente genannt.
Bei 2. bekommen die Kinder zunächst Hinweise zu ihrem Einsatz. Im Laufe der der Geschichte finden sie diesen allein, wenn »ihr« Gefühl dran ist.
Da sitzen 12 Freundinnen und Freunde von Jesus zusammen in einem Raum. Die Fenster und Türen sind zu. Sie lehnen sich an die Wände und schauen sich an. Manche haben auch den Kopf auf die Knie gelegt. Es ist ganz still. Alle denken an etwas anderes.
Da ist Thomas. Er ist traurig (Zimbel einmal spielen). »Wisst ihr noch«, fragt er, »wie fröhlich es immer mit Jesus war? Ich vermisse ihn so sehr. Ich wünschte er wäre hier.« Thomas seufzt. Er ist traurig. (Einmal Zimbel)
Neben ihm sitzt Andreas. Er lächelt Thomas an. (Einmal Glockenspiel) »Sei nicht traurig, mein Lieber. Wir wissen es doch: Jesus ist nicht tot. Er ist bei Gott. Und einmal, da kommt er wieder. Das weiß ich genau.« Andreas lächelt Thomas an. Er freut sich darauf, Jesus einmal wiederzusehen.
(Einmal Glockenspiel)
Da hebt Johannes den Kopf. Er sieht ängstlich aus. (Einmal Metallophon) »Aber was ist, wenn die Soldaten uns vorher holen? Was ist, wenn wir auch angeklagt werden – wie Jesus?«, fragt er. Johannes hat große Angst.
(Einmal Metallophon)
Petrus schnaubt wütend: »Die sollen ruhig kommen.« (Einmal Tamburin) »Diesmal werde ich kämpfen. Ich lasse kein Unrecht mehr geschehen!« Petrus steht auf und schüttelt seine Faust. Er ist richtig wütend. (Einmal Tamburin)
So sitzen sie da: Die einen traurig (Zimbel), die anderen ängstlich (Metallophon) oder wütend (Tamburin). Und manche haben ein Lächeln auf dem Gesicht, wenn sie an Jesus denken. (Glockenspiel)
Aber raus gehen sie alle nicht. Sie wissen nicht, was draußen sein wird. Jedenfalls ist da kein Jesus, der mit ihnen das Fest feiert – wie traurig! (Zimbel) Sicher sind Soldaten unterwegs – vor denen sie Angst haben müssen. (Metallophon)
Alle anderen feiern – sie bleiben im Haus. Und da soll man nicht wütend werden? (Tamburin)
Es ist still. Da sitzen sie: Die 12 Freunde und Freundinnen von Jesus.
Und plötzlich ist da was. Erst ganz leise (sanfte Pustegeräusche von allen) – was ist das? Dann wird es lauter (kräftiger pusten). Wo kommt das her? Und schließlich rauscht es richtig laut. (Sturmpusten) Die Türen und Fenster fliegen auf. In den stillen und stickigen Raum fegt ein mächtiger, frischer Wind. Der weht den Freundinnen und Freunden die Haare aus dem Gesicht. Sie springen auf und sehen, wie kleine Flammen in den Raum schweben.
Was ist das? Es sieht aus wie Feuer, aber es brennt nichts an. Die Flammen schweben über ihren Köpfen …
… und plötzlich …
… ist Thomas froh. (Triangeln spielen), und Andreas lacht laut (Triangel lauter), ebenso wie Johannes (Triangel noch lauter) und sogar Petrus. (Triangelwirbel)
Sie laufen durch die offene Tür nach draußen und stecken mit ihrer Freude alle an. (Triangel spielt weiter, andere Instrumente kommen nach und nach dazu.)
Alle, die traurig sind. (Mehrfach Zimbel)
Alle, die lächeln. (Mehrfach Glockenspiel)
Alle, die ängstlich sind.
(Mehrfach Metallophon)
Und alle, die wütend sind.
(Mehrfach Tamburin).
Ganz Jerusalem stürmt und lacht und klingt und tanzt. (Alle Instrumente zusammen)
Als es langsam wieder ruhiger wird, stellt sich Petrus in die Mitte des Stadtplatzes und sagt: »Leute, ihr müsst das hören: Jesus, unser Freund, ist nicht tot. Gott hat ihn lebendig gemacht. Und wir sagen weiter, was wir von ihm gelernt haben. Ihr alle sollt es hören. Alle!«
Und das Wunder passiert: Inmitten all der verschiedenen Menschen, mit all ihren verschiedenen Sprachen und Gefühlen, inmitten dieses Trubels (alle Instrumente spielen) haben es alle verstanden: Jesus lebt! Gott hat uns lieb! Alles ist gut!
In Jerusalem ist heute eine Menge los: Leute von überallher sind in die Stadt gekommen, um Schawuot, das jüdische Erntedankfest, zu feiern. Es herrscht ein großes Gedränge und man hört ganz viele verschiedene Sprachen durcheinander. »Hallo, wie geht es dir?«, rufen die einen. (Kinder wiederholen lassen) »Hola, cómo estás?« (spanisch), rufen andere. (Kinder wiederholen lassen) Sie meinen alle das Gleiche, aber eben in verschiedenen Sprachen. Genauso wie die, die laut rufen: »Hallo hoe is het?« (niederländisch). (Wiederholen) Oder: »Bonjour, comment ça va?« (französisch) (Wiederholen) Oder: »Ciao, come stai?« (italienisch) (Wiederholen) Oder: »Geia, pós eísai?« (griechisch) (Wiederholen) Oder: »Hello, how are you?« (englisch) (Wiederholen)
In ganz Jerusalem hört man verschiedene Sprachen. Niemand versteht den anderen. Alle reden wild durcheinander. (Verschiedene Sprachen durcheinander sprechen.)
Nur in einem Dachzimmer, da ist es still. Da sitzen die Freundinnen und Freunde von Jesus und schweigen. Sie hören von draußen den Lärm und die vielen Sprachen. Da steht eine auf und macht alle Fenster zu. Niemand will den Trubel hören.
Jesus ist nicht mehr da. Er ist zu seinem Vater gegangen, er ist bei Gott. Und die Jünger und Jüngerinnen sind allein. Was soll werden? Wie wird es ohne Jesus weitergehen? Wo sollen sie hin? Wieder nach Hause? Werden sie Freunde bleiben? Sie wissen es nicht.
Vielleicht kann es auch gefährlich werden, sich als Freund oder Freundin von Jesus zu zeigen. Vielleicht kommen noch einmal Soldaten und nehmen sie dann auch fest.
Die Jüngerinnen und Jünger haben Angst und sind traurig.
Draußen ist das große Fest. Bei ihnen ist es still.
Da plötzlich fliegen alle Fensterläden auf und ein gewaltiges Brausen erfüllt den Raum. Die Jüngerinnen und Jünger schauen überrascht hoch. Kleine Flammen schweben herein und bleiben bei jedem von ihnen über dem Kopf stehen. Sie schauen sich an. Und plötzlich ist auf ihren Gesichtern ein Leuchten, in ihren Herzen wieder Hoffnung. Sie lächeln. Nein: Sie lachen. Und sie rennen nach draußen. Mitten in den Trubel der Stadt rennen sie und erzählen von Gott und Jesus.
»Wie kann das sein?«, fragen die Leute. »How is this possible?« – »Hoe kan dat?« – »Ich kann sie verstehen!« – »I can
understand what they say!« – »Ik kan haar begrijpen!«
Die Jünger und Jüngerinnen lachen und erzählen von Gott – und die anderen können sie alle verstehen. Alle in ihrer eigenen Sprache! Die Jüngerinnen und Jünger sagen (das folgende in Gebärden zeigen und die Kinder selbst »verstehen« lassen):
Jesus liebt dich. (Jesus-Gebärde, s. »Kreative Umsetzung« für Ältere, Seite 202 + aus Händen Herz vor der Brust formen + auf ein anderes Kind zeigen.)
Gott ist da. (Gott-Gebärde, s. Seite 202 + mit Zeigefinger auf Boden zeigen.)
Der Heilige Geist macht stark. (Geist-Gebärde, s. Seite 202 + beide Arme mit Muskeln zeigen.)
Und alle haben es verstanden. Leute aus verschiedenen Ländern, mit verschiedenen Sprachen. Sie alle haben es verstanden: Jesus liebt dich. Gott ist da. Der Heilige Geist macht stark. Alles ist gut. (Mit beiden Händen einen großen Kreis formen + beide Daumen nach oben recken.)
Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (KuS 398, KKL 193, HuT 89);
Dass die Liebe Gottes mit uns ist (KKL 272, KKH 61)
KV: Lieber Gott,
alle Menschen sind deine Kinder,
das sollten doch alle wissen.
Warum haben wir manchmal Angst,
etwas Neues kennenzulernen? KV
Warum gibt es überhaupt Grenzen
und Mauern auf der Welt? KV
Warum können wir so schlecht teilen?
Warum sind die einen reich
und die anderen arm? KV
Warum gibt es Hass und Krieg?
Lieber Gott,
alle Menschen sind deine Kinder.
Bitte erinnere uns daran, jeden Tag neu.
Amen.
Lieber Gott,
schenke uns Freude daran,
Neues kennenzulernen.
Mach uns neugierig
auf die Welt und alle Menschen.
Lass uns fröhlich in die Zukunft schauen.
Lass uns mutig für den Frieden leben.
Lass uns aufeinander achten.
Lass uns auf dich achten.
Lass uns spüren, dass du uns lieb hast.
Amen.
Hierzu benötigt ihr eine ausreichend große Menge Bausteine und einen großen Holzreifen (evtl. in einer KiTa auszuleihen).
Nach der Erzählung werden die Kinder noch weiterbauen wollen. Diesen Impuls aufgreifen: 1. Die Kinder bauen mit den Klötzen gemeinsam eine Stadt, in der alle Platz haben und die Tore weit offen bleiben. 2. Die Kinder suchen draußen nach Baumaterialien und bauen damit um die Kirche kleine »Hinweise« auf Gott (ein aus Löwenzahnblüten gelegtes Herz; einen lieben Satz; eine kleine Skulptur). Wichtig ist: Wir bauen, weil es uns Freude macht und weil wir andere an Gott erinnern wollen (nicht wie die Menschen in Babel – für uns selbst allein).
Die Kinder schreiben den Begriff »Gott« in möglichst vielen Farben auf ein Plakat für die Gemeinde oder ein schönes Blatt für sich zu Hause (oder mit Kreide rund um die Kirche).
Rheinischer Verband für Kigo (Hg.)
Erzählen mit allen Sinnen
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€ 22,90; Best.-Nr. 2065
Stell dir vor: Eine Welt, in der alle Menschen die gleiche Sprache sprechen.
»Wie?«, sagst du jetzt vielleicht, »auch die in England und Deutschland und Spanien und Namibia? Alle die gleiche Sprache?« Du hast recht. Heute sprechen die Menschen in verschiedenen Ländern verschiedene Sprachen. Aber ganz früher, ganz am Anfang der Geschichte von den Menschen, da haben alle die gleiche Sprache gesprochen. So erzählt es die Bibel. Stell dir das mal vor!
Damals sagte dann einer: »Los, wir bauen eine Stadt. Und mittendrin einen Turm. Aber einen so richtig hohen – bis in den Himmel hinein.« – »Da brauchen wir aber viele Steine«, meinte ein anderer. Stimmt, sie brauchten sehr, sehr viele Steine. (Bausteine in die Mitte schütten.)
»Also!«, rief einer, »als erstes bauen wir eine Mauer!« – »Wieso denn eine Mauer?« – »Damit wir alle für immer zusammenbleiben.«
Hm … ob das eine gute Idee war?
Nun, die Menschen in der Geschichte wollten nicht in die Welt hinaus. Ich weiß nicht, ob sie Angst hatten oder ob sie nicht neugierig waren – jedenfalls bauten sie eine feste Mauer und sagten: »Bis hierher und nicht weiter.«
(Holzring in die Mitte legen.)
»Los!«, rief einer, »jetzt einen Turm.« – »Wieso denn einen Turm?« »Damit alle sehen, wie toll wir sind. Und der soll bis zum Himmel gehen. Dann kann Gott auch sehen, wie toll wir sind.«
Ein Turm bis in den Himmel … hm, ob das eine gute Idee war?
Können die Menschen echt einen Turm bis zu Gott bauen? Und ist es wichtig, dass alle sehen, wie toll ein paar Leute sind? Was meinst du?
Nun, die Menschen in der Geschichte wollten einen Turm bauen. Los ging’s! (Jemand aus dem Team beginnt zu bauen, während weitererzählt wird.) Sie bauten Stein auf Stein auf Stein auf Stein. Und es war nie genug. Einer sagte: »Ich kann noch höher«, und setzte noch einen Stein drauf. (Einem Kind einen Stein in die Hand geben und auffordern, den Turm höher zu bauen.) Und eine andere sagte: »Ich kann noch höher«, und setzte noch einen Stein drauf. (Mit einem anderen Kind das Vorige wiederholen.) Und da war noch einer, der sagte: »Ich kann noch höher.« (Die Kinder setzen so lange nacheinander einen weiteren Stein drauf, bis der Turm einstürzt.)
Gott hatte sich das alles angesehen und wunderte sich. »Was machen die da schon wieder? So kann das nicht bleiben: bauen, Turm bauen … Wer geht dann noch hinaus in die Welt? Wer lernt neue Leute kennen? Ich habe doch die schöne Welt nicht gemacht, damit die da unten Türme bauen, die eh nur zusammenpurzeln.«
Gott musste gar nicht lange nachdenken, was er tun musste. Die Menschen bekamen verschiedene Sprachen geschenkt. Sehr viele verschiedene Sprachen.
Hm … ob das eine gute Idee war? Was meinst du?
»Was machen wir jetzt?«, fragte einer. »Was hast du gesagt?«, wurde er zurückgefragt. »Hä?«, sagte einer ganz durcheinander. »Ich verstehe kein Wort«, grummelte eine andere. In der ganzen Stadt hörte man nur »hä?« Das verstanden sie irgendwie alle. Sie hatten verschiedene Sprachen. Jetzt konnten sie sich nicht mehr verstehen.
Aber sie haben alle dasselbe gedacht: »So bringt das nichts!« Sie zogen los und wanderten über die ganze Welt. Sie bauten hier ein Haus und dort ein Dorf und nochmal woanders eine Siedlung. (Kinder in drei Gruppen losziehen lassen, mit Steinen versorgen, und sie verteilt im Raum bauen lassen.)
Hm … überall auf der Welt sind jetzt Menschen. An ganz unterschiedlichen Orten. Mit unterschiedlichen Sprachen. Ob das eine gute Idee war? Was meinst du?
Es ist Abend geworden und still auf der Baustelle – endlich. Alle sind erschöpft in ihre einfachen Betten gefallen. Simon wartet ungeduldig auf Sara. Da kommt sie endlich. Die beiden laufen schnell zur Baustelle. Es ist nicht erlaubt, ohne Erwachsene auf das Gerüst zu klettern. Sie tun es trotzdem. Die Erwachsenen sind alle zu müde, da passt keiner auf. Sara ist schon auf der obersten Plattform und Simon setzt sich neben sie. Gerade noch rechtzeitig, denn schon färbt die Sonne den Abendhimmel rot.
»Es ist wunderschön!«, sagt Simon und Sara nickt. »Was denkst du?«, fragt sie, ohne den Blick vom Horizont abzuwenden, »wie es wohl jenseits des Flusses da hinten ist?« – »Was denkst du?«, fragt Simon zurück und schaut genauso in die Ferne, »wie es es wohl da hinter den Bergen ist?« – »Was denkst du? Ob da andere Menschen leben?« – »Was denkst du? Ob da fremde Tiere sind?« – »Ganz bunte Blumen, die wir noch nicht kennen?« – »Wasser, das bis an den Himmel reicht?« – »Wie bitte?«, Sara stutzt und Simon schmunzelt: »Ich mein ja nur … kann doch sein.«
Die beiden schauen in die Ferne und träumen von neuen Landschaften und fremden Gebirgen. »All das werden wir nie erfahren«, sagt Sara und steht auf. »Komm schon, morgen ist ein langer Tag.« – »Sara«, sagt Simon und nimmt ihre Hand, »ich will keinen Turm mehr bauen. Ich will die Stadt nicht mehr weiterbauen. Ich will raus! Ich will sehen, wie es da draußen ist.« Sara schaut ihn traurig an: »Und unsere Eltern wollen genau das Gegenteil: Eine Stadt, fest und sicher, in der wir aufwachsen und zu Hause sind.« – »Aber ich will mehr – nicht nur unsere Ebene hier. Da hinten ist eine ganze Welt, die … « – »Ich weiß«, unterbricht ihn Sara, »ich will das ja auch. Aber unsere Eltern nicht. Und sie haben doch irgendwie auch recht. Es ist hier ein sicherer Ort.« – »Ja, ja, mit einem Turm, der bis in den Himmel reicht. Aber wozu denn das alles? Was soll das? Wovor haben sie denn nur solche Angst?«, will Simon wissen. Sara sieht ihn traurig an und klettert zurück auf den Boden. Simon folgt ihr. Er weiß: Sara hat recht. Er wird nie die Welt da draußen sehen. Die Erwachsenen wollen die Stadt und den Turm. Das gibt Sicherheit und einen guten Ruf: Sie wollen, dass alle sehen, was sie können: wie groß und stark und mächtig sie sind.
Simon und Sara schlafen traurig und sehnsüchtig ein.
Als Simon am Morgen zur Baustelle kommt, laufen alle wild durcheinander. »Was ist denn los«, fragt er seinen Vater. »Ich weiß nicht, wie das passieren konnte«, sagt der fassungslos. »Plötzlich kann ich keinen mehr verstehen.« – »Wie? Was meinst du?«, fragt Simon. Da geht der Nachbar mit seinem Sohn an ihnen vorbei. Von dem, was die beiden reden, versteht Simon kein Wort. Er schaut sich um und hört sich um – sein Vater hat recht: Kein Wort ist zu verstehen. Alle reden in verschiedenen Sprachen und niemand versteht den anderen. »Mein Gott!«, ruft Simons Vater, »wie sollen wir denn so unseren Turm und unsere Stadt weiterbauen? Das wird nie gelingen!« Die Erwachsenen raufen sich die Haare und zeigen verzweifelt auf die Baustelle. Und Simon versteht … und lächelt: So kann man wirklich keinen Turm bauen. Sara kommt vorbei. Sie sagt etwas, aber in einer Sprache, die er nicht versteht. Simon streckt die Hand aus und Sara nimmt sie. Beide lächeln. So kann man keinen Turm mehr bauen!
Wenige Tage später ist Simon mit seinen Eltern unterwegs. Die Leute in der Stadt haben beschlossen, wegzugehen. Hinaus in die Welt. Auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Sara ist auch losgezogen. »Schalom«, hat Simon gesagt. Dieses Abschiedswort hat er inzwischen von ihr gelernt. »Salaam«, hat Sara geantwortet – das hat sie von Simon gelernt.
Es gibt viel zu lernen. Es gibt viel zu entdecken. Es gibt eine ganze Welt. Gott sei Dank.
Foto: Sabine Gemmert
Außer den mitgebrachten Schuhkartons stehen noch weitere Kartons zur Verfügung. Eventuell kann der Gottesdienstort als Baustelle gestaltet werden (mit Absperrbändern, Warnwesten …) Die Kinder werden angeleitet, einen möglichst hohen Turm zu bauen:
»Heute haben wir eine Baustelle bei uns in der Kirche. Eure Aufgabe ist es nun, aus den Pappkartons einen möglichst hohen Turm zu bauen. Dazu dürft ihr keine Hilfsmittel verwenden (wie z. B. auf einen Stuhl steigen). Deshalb ist es wichtig, zusammen zu arbeiten. Schaut, dass auch die Jüngeren unter euch ihren Beitrag leisten können. Besprecht euch, wie ihr den Turm möglichst hoch bauen könnt.«
Tipp: Wenn viele Kinder da sind, können sie auch in mehreren Gruppen bauen.
Material: Schuh-/Pappkartons; Absperrband; Warnwesten; Helme; Meterstab …
Was war hilfreich für das gemeinsame Vorhaben? Was war eher hinderlich?
Foto: Inga Kaltschnee
Mit einem Falz und einigen Scherenschnitten können die Kinder eine Karte basteln, in der beim Aufschlagen ein Turm zum Vorschein kommt. Zusammen mit Wörtern aus unterschiedlichen Sprachen (die gemeinsam gesammelt werden können) entsteht eine kreative Karte.
Material: Blankokarten; Stifte ; Scheren
Eine Anleitung findet ihr im Internet (z. B. unter den Stichworten: chinderziit turmbau zu babel).
Ein jeder kann kommen (KuS 192, LJ 512);
Tut mir auf die schöne Pforte
(EG 166, KuS 168, 1.2.6)
nach Psalm 121 (KuS 672) oder
nach Psalm 139 (KuS 674)
Gut, dass wir einander haben
(KuS 294, EGplus 78)
Siehe »Kreative Umsetzung der Geschichte«
Die Sonne brennt vom Himmel. Schon tagelang ist es fast unerträglich heiß auf der Baustelle.
Doch der Eifer der Bauleute ist ungebremst. Seit Wochen werden Ziegel gebrannt. Sie werden auf Karren zu der großen Baustelle transportiert. Die Bauleute stapeln die Ziegel und ziehen sie an Seilen bis nach oben. Sie haben ein großes Ziel: Sie bauen einen Turm. Einen sehr hohen Turm. Bis in den Himmel soll er gehen! Und jeden Tag sehen sie, wie der Turm ein kleines Stückchen wächst. Stolz betrachten sie ihre Arbeit: »So einen hohen Turm hat noch nie jemand gebaut.«
Gott sieht, was die Menschen machen. Sie arbeiten Hand in Hand. Aber einen Turm bis in den Himmel bauen?
Ja, die Menschen wollen immer besser werden. Und es ist wirklich gut, wenn sie zusammenarbeiten. Aber wozu dieser hohe Turm?
Gott gefällt es nicht, dass die Menschen zeigen wollen, wie toll sie sind. Sie wollen bewundert werden. Sie wollen angeben: »Schaut! Wir haben sooo einen großen Turm gebaut. Er ist viel höher als alles andere! Er reicht bis zum Himmel.«
Die Menschen sind übermütig geworden.
Das behagt Gott nicht. Darum steigt Gott zu den Menschen herab, um sich den Turm genauer anzuschauen.
Gott möchte das sinnlose Bauen stoppen. »Wie kann ich die Leute nur davon abhalten, so etwas Unsinniges zu tun?«, überlegt er. Gott möchte den Menschen dabei nicht weh tun. Er hat eine Idee: »Wenn die Leute unterschiedliche Sprachen sprechen, dann können sie sich nicht mehr verständigen. Dann funktioniert das gemeinsame Arbeiten nicht mehr. Dann lassen sie diese unnötige Baustelle einfach sein. Dann geben sie den Plan auf. Sie werden auseinandergehen.«
Gott ist zu den Menschen hinabgestiegen.
Er kommt den Menschen nahe, auch wenn sie Fehler machen.
Das kommt auch im nächsten Lied zum Ausdruck:
Runtergekommen
(KuS 80, KKL 357; evtl. mit Bewegungen)
Darum geht’s: Zwei Bauarbeiter*innen (mit Warnweste und Helm) versuchen, den Turm zu bauen. Eine*r spricht deutsch, der/die andere eine andere Sprache (entweder eine, die es tatsächlich gibt oder eine Sprache sein, die der*die Mitarbeiter*in selbst spricht oder eine Fantasiesprache). Es wird deutlich, dass die beiden sich nicht verständigen können und schließlich aufgeben müssen.
Bauarbeiter*in 1:
Bauarbeiter*in 1: (steht mit großem Bauplan und Meterstab in der Hand da) Gut, dass du kommst, wir müssen die Ziegel stapeln. Dafür brauchen wir ein gutes Fundament. (Legt mehrere Ziegel nebeneinander.)
Bauarbeiter*in 2: (kommt mit Kartons unter dem Arm/in der Schubkarre her) What did you say?
Bauarbeiter*in 1: Was ist denn mit dir los? Schnapp dir die Ziegel und los geht’s. Wir bauen ein breites Fundament.
Bauarbeiter*in 2: (zuckt mit den Achseln)
I cannot understand what you are saying, but I’ll try to build up the tower.
(Er schaut kurz auf den Plan, schnappt sich »Steine« [Schuhkartons] und stapelt sie aufeinander.)
Bauarbeiter*in 1: Nein! Nicht einfach aufeinanderstapeln. Wir müssen zuerst ein Fundament bauen.
(Bauarbeiter*in 2 stapelt unbekümmert weiter.)
Bauarbeiter*in 1: (ruft zornig) Nein! Nein! Nein!
(Bauarbeiter*in 2 hält kurz inne, schaut seine*n Kolleg*in an und baut weiter.)
Bauarbeiter*in 1: (genervt) Wir brauchen erst ein gutes Fundament! (Er*sie haut um, was Bauarbeiter*in 2 bereits gebaut hat. Enttäuscht:)
Nein, so geht das nicht. Ich geb auf. (Er*sie geht weg.)
Bauarbeiter*in 2: What did you do? It is broken now! Why did you break it. I don’t understand you! Well, I‘ll better leave. (Er*sie zieht die Warnweste aus und geht weg.)
Je nach Alter können die Kinder mit unterschiedlichen Fragen oder Impulsen ins Gespräch kommen. Z. B.:
Wichtig ist, deutlich zu machen: Gott ist kein willkürlich strafender Gott. Vielfalt ist auch Bereicherung.
Im Anschluss kann überlegt werden, wie sprachliche oder kulturelle Barrieren (wieder) überwundern werden können.
Anmerkung: Für manche Kinder kann es eine Frage sein, ob die Sprachen wirklich so entstanden sind. Dann ist es wichtig, darauf zu verweisen, dass die Geschichte nicht wörtlich gemeint ist und es kann gemeinsam nach der Wahrheit hinter der Erzählung gesucht werden. Denn eine Geschichte muss nicht wirklich passiert sein und erzählt dennoch etwas Wahres (hier: Wie Gott ist und dass Menschen ihr Zusammenwirken sinnvoll und ohne menschlichen Übermut nutzen können.)
Gott gab uns Atem (EG 432, KuS 518)
Siehe »Kreative Umsetzung der Geschichte«.
Suchet zuerst Gottes Reich (EG 182, KuS 222) oder Aufstehn, aufeinander zugehn
(KuS 286, KKL 376, Wwdl 220, EGplus 130)
Guter Gott, es ist schön (KuS 690) oder
Pfingstgebet (KuS 698)
Hewenu schalom alejchem
(KuS 510, KKL 387)
Der Turmbau zu Babel
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater
Das »System Kami« ist vielen bereits bekannt. Deshalb nur: 12 stabile DIN-A3-Karten und vollständige Textvorlage.
€ 18,00; Best.-Nr. 3591
Die Stadt und der Turm
Minibüchlein
… ist auf 24 Seiten mit denselben Illustrationen wie beim Kami (oben) gestaltet. Eine schöne Erinnerung an diesen Gottesdienst.
€ 2,50; Best.-Nr. 3603
Wilma Osuji
Neue Bibel-Klanggeschichten
Mit Liedern, Tänzen und Spielideen für Kinder von 4 bis 8
Außer etlichen anderen Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament, kann auch die Turmbau-Geschichte auf klangliche Weise – zusammen mit den Kindern – erzählt werden.
€ 19,95; Best.-Nr. 3609
Für die Erzählung wird schon vor Beginn des Gottesdienstes in der Mitte ein Bodenbild gelegt. (Wer den Gottesdienst so feiert, dass nicht alle das Bodenbild sehen können, kann die Elemente auch an einer Pinnwand vorbereiten.)
Je nach Zeit und Möglichkeiten kann die kreative Aktion Schöpfung mit den Kindern ausgedehnt werden.
Wenn die Zeit im Gottesdienst knapp ist, braucht es eine entsprechende Vorbereitung durch die Mitarbeitenden (insbesondere das Sammeln von Materialien).
Aktion Schöpfung: Im Anschluss an die Geschichte gestalten die Kinder die Schöpfung entweder als Landschaft, Bild oder im Spiel.
Bei allen drei Varianten der Frage nachgehen: Wie kann Gott dargestellt/eingebaut werden, der in allem steckt? (Z. B. ein rotes Herz in Menschen und Tiere malen; ein gelber Kreis, der alle umgibt; ein Glitzerpunkt …)
Variante 1: Schöpfungslandschaft gestalten
(benötigt viel Zeit, großer Aufwand)
Mit den Kindern Naturmaterialien sammlen (Blätter, Stöcke, Steine, Früchte, Blüten …). Diese dann als Schöpfung auf einen Karton aufkleben. Manche Schöpfungselemente (Sterne, Tiere …) können auch aus Blättern ausgeschnitten oder aus anderen Materialien geebastelt werden (Kastanien-Tier) oder aber gemalt werden.
Hier entstehen Kunstwerke! Schließt sich ein Gemeindemittagessen an, können die Landschaften präsentiert werden. (Falls diese Möglichkeit nicht besteht, wäre es schön, das Ergebnis den Eltern/der Gemeinde bei einem anderen Anlass zu zeigen bzw. eine kleine Ausstellung zu machen.)
Variante 2: Schöpfungsbild malen
Die Kinder malen ein Schöpfungsbild. Je nach Alter frei oder als Ausmalbild.
Variante 3: Schöpfung nachspielen
Die Kinder können mit dem vorhandenen Legematerial (ggf. um weiteres ergänzt) nochmals die Schöpfungsgeschichte nacherzählen und -spielen.
Nach Psalm 104 (KuS 670)
Das Dinolied (MKL 3 81)
Zuvor wurde bereits ein Bodenbild gelegt, (s. »Zur Planung des Kindergottesdienstes«, Seite 488. Als Inspiration kann das Bild von Uli Walter, rechts, dienen. Es ist entnommen aus: Der Schöpfungskreis. Materialband 1. Kirche mit Kindern; © Agentur des Rauhen Hauses Hamburg GmbH.)
Ganz unten wird ein Papier mit einem Farbwirbel gelegt. Darüber je zur Hälfte ein schwarzes bzw. gelbes Tuch. Darüber dann das braune, grüne und die zwei blaue Tücher ausbreiten (oben Himmel, unten Wasser). Aufs Wasser die Wassertiere, auf den Himmel die Vögel legen. Menschen, Bäume, Blumen und Landtiere auf das braune und grüne Tuch legen. Auch Sonne, Mond und Sterne an den Himmel legen (diese können auch evtl. eine Schicht tiefer gelegt werden). Für die Figuren kann praktisch alles verwendet werden, was zur Hand ist (Holztiere, »Schleichtiere«, Playmobil …).
Gespräch zwischen Clara (Handpuppe) und Mitarbeiterin/Mitarbeiter (MA) oder zwischen zwei Mitarbeitenden.
Wer es sich zutraut, kann die Kinder an vorher ausgewählten Stellen mit in die Geschichte einbeziehen. Dann muss ggf. spontan reagiert und die Reihenfolge der Abschnitte evtl. verschoben werden.
Clara: Wow, was für ein tolles Bild! Hier gibt es ja so viel zu entdecken. Das könnte ich mir stundenlang anschauen.
MA: Dann lass dir ruhig Zeit, Clara, und schau mal ganz genau hin. (Kurze Pause)
Clara: Also ich mag ja Elefanten.
MA: Ja, Elefanten sind schön. Die gehören auf unsere Erde. Nimm doch mal die Elefanten aus unserem Bild heraus. Und auch alle anderen Tiere, die an Land leben.
Und stelle sie daneben. (Clara wird aktiv.)
Clara: Die Elefanten sind nicht nur schön. Die sind auch stark. Sie können sehr viel tragen.
MA: Ja, Tiere sind auch wichtig und nützlich.
Clara: Da sind ja noch mehr Tiere. Wieso liegen denn die Fische noch hier?
MA: Weißt du denn, wo die Fische leben?
Clara: Na klar! Im Wasser.
MA: Die Fische haben ihren eigenen Lebensraum, das Wasser. Auch sie gehören zu unserer Welt. Ohne Fische und die anderen Tiere im Wasser wären die Meere und Seen anders als wir sie kennen. Dann leg doch mal bitte auch alle Fische an die Seite. (Clara wird aktiv.)
Clara: Jetzt sind immer noch Tiere da – die Vögel.
MA: Genau, die Vögel, sie können hoch durch die Luft fliegen. Und sie bauen sich ihre Nester weit oben in den Bäumen oder auf den Dächern. Sammle auch sie ein. (Clara wird aktiv.) Jetzt haben wir aber wirklich alle Tiere, die auf unserer Erde leben.
MA: Jetzt gibt es nur noch eine Sorte Lebewesen in unserem Bild: die Menschen. Kinder, Jungen und Mädchen, Frauen und Männer, ganz unterschiedliche. Die Menschen haben die Aufgabe, sich um die ganze Erde zu kümmern: Die Tiere zu versorgen und aufeinander achtzugeben. Nimm auch mal alle Menschen aus dem Bild, Clara. (Clara wird aktiv.)
Clara: Duuu, da sind ja so viele Sterne. Neulich habe ich mit meinem Opa noch eine Nachtwanderung gemacht. Da haben wir soooo viele Sterne gesehen. Das war cool!
MA: Oh, wie schön! Hattest du denn gar keine Angst bei der Nachtwanderung?
Clara: Nein, die Sterne und der Mond haben ja geleuchtet. (Kurze Pause) Aber ich war auch froh, dass mein Opa dabei war.
MA: (Schmunzelt) Das ist toll. Dann sammel jetzt mal die Sterne, den Mond und die Sonne ein und lege sie an den Rand unseres Bildes.
(Clara wird aktiv; währenddessen:)
MA: Die Sterne und der Mond leuchten uns in der Nacht. Und die Sonne wärmt uns bei Tag. Ihr merkt ja: Jetzt kommt der Herbst. Die Sonne scheint nicht mehr so warm. Der Sommer ist vorbei. Und nach dem Herbst kommt der Winter und dann das Frühjahr. Für unsere Natur ist dieser Wechsel der Jahreszeit wichtig. Damit alles blühen, wachsen und Früchte tragen kann. Und auch wieder Kraft sammeln, bevor es von vorne losgeht.
Clara: Ah, du meinst die Blumen und Bäume.
MA: Wozu brauchen wir denn die Bäume und Blumen?
Clara: Na, an den Bäumen wachsen Äpfel und Zwetschgen. Und viele andere Früchte, die wir essen können. Und im Sommer gibt der Schatten der Bäume Schutz vor der Sonne. Und die Pflanzen machen die Luft sauber.
MA: Ja, für das alles sind Pflanzen gut. Dann, liebe Clara, sammele auch die Pflanzen ein und lege sie an den Rand. (Clara wird aktiv.)
MA: Und was sehen wir jetzt noch?
Clara: Da ist das blaue Tuch, da waren vorher die Fische im Wasser. Und das braune und grüne Tuch, da standen die Tiere und Menschen drauf.
MA: Diese Tücher darfst du auch mal vorsichtig wegnehmen.
(Clara hebt die Tücher vorsichtig hoch und legt sie zur Seite. Währenddessen:)
MA: Auf unserer Erde gibt es ganz unterschiedliche Lebensräume. Es gibt sie im Wasser. In der Luft. Es gibt warme und kalte Lebensräume. Solche im Wald und in den Bergen und in der Wüste. So haben Menschen und Tiere Orte, an denen sie gut leben können.
Clara: Was ist denn mit mit diesen beiden Tüchern? Sind das auch Lebensräume?
MA: Nein, das sind keine Lebensräume. Aber hast du eine Idee, wofür das helle und das dunkle Tuch hier liegen?
Clara: (Nachdenklich) Hell und dunkel … – so wie Tag und Nacht?!
MA: Genau. Auch das brauchen wir, um zu leben. Eine Zeit, in der es dunkel ist und wir schlafen können. Und das Licht bei Tag, damit wir etwas sehen können, wenn wir wach sind.
Clara: Soll ich auch noch wegnehmen? Kommt da noch etwas?
MA: Ja, nimm sie weg.
(Clara nimmt die Tücher weg; der Farbwirbel kommt zum Vorschein.)
Clara: Was ist denn das?
MA: Wir haben alles, was auf unserer Erde lebt und wächst, nach und nach »eingesammelt«.
Wir haben die verschiedenen Lebensräume entdeckt und den Tag und die Nacht.
Und jetzt fragen wir uns: Was war noch vor alldem? (Kinder fragen) Was meint ihr? Was könnte denn da noch sein?
(Kinder antworten lassen)
MA: Das ganze Leben, die ganze Erde hat irgendwann mal angefangen. Die Wissenschaft kann heute erklären, wie aus den kleinsten Teilen das Leben entstanden ist. Und wie über Millionen von Jahren unsere Welt so wurde, wie sie heute ist. Viele sagen, am Anfang der Welt war der »Urknall«. Das eine Ereignis, das alles Leben in Gang gebracht hat.
Wir haben gerade entdeckt, wie alles auf der Welt eine Ordnung hat. Es gibt einen Grund, warum alles genau so ist, wie es ist. Da steckt von Anfang an etwas dahinter: Gott.
Gott, der sich die ganze Erde ausgedacht hat.
Der die Idee hatte, uns Menschen zu machen und alles, was auf der Erde ist.
Gott ist in allem: In den Sternen, in den Tieren und auch in uns Menschen.
Gott gab uns Atem, damit wir leben
(EG 432, KuS 518)
Siehe hierzu »Kreative Umsetzung der Geschichte«, Seite 488
Himmel, Erde, Luft und Meer (EG 504, KuS 620)
Gott,
danke, dass du dir die Welt so wunderbar ausgedacht hast.
Wir staunen, wie alles so gut geordnet ist.
Gott,
danke, dass du uns Menschen unseren Platz in dieser Welt gibst.
Danke, dass du bei uns bist.
Gott,
wir bitten dich für unsere Erde.
Wir sehen, dass vieles nicht mehr gut ist.
Dass die Natur zerstört wird.
Dass wir oft sorglos mit unserer Erde umgehen.
Hilf uns, dass wir unseren Teil dazu beitragen, die Erde zu bewahren.
Damit wir und alle und die ganze Erde eine Zukunft haben.
Amen.
Segne uns mit der Weite des Himmels
(KuS 182, KG 142)
Gott hat die ganze Welt gemacht
Minibüchlein
Mit Spaß und Neugier suchen, schauen und entdecken und dabei über Gottes schöne Welt staunen.
€ 1,80
(ab 25 Ex. je € 1,75; ab 50 Ex. je € 1,70);
Wir lesen gemeinsam den Text aus der Bibel.
Wir kommen darüber gemeinsam ins Gespräch
Kinder wachsen heute schon früh in einer medialen Welt auf, in der sie Fakten erfahren und mit Fake News konfrontiert werden. Schon im Grundschulalter weiß jedes Kind etwas vom Urknall und von der Evolutionstheorie.
Dieses Wissen und den natürlichen Wissensdurst möchten und dürfen die Kinder gerne einbringen, denn Neugierde und Lernen sind gute Gaben Gottes.
Auch für Kinder ist der »Blick des Glaubens« auf die Entstehung der Welt als Gottes Schöpfung interessant und hilfreich.
Du bist du (KuS 468, Wwdl 201)
Gott gab uns Atem, damit wir leben (EG 432, KuS 518)
Er hält die ganze Welt (KuS 610, KG 143)
nach Psalm 104 (KuS 670)
Siehe hierzu »II. Liturgische Elemente zur ganzen Reihe«, Seite 406.
(In Kombination mit dem Lied »Er hält die ganze Welt«)
Jedes Kind denkt sich ein Tier, eine Pflanze oder ein Ding aus, das Gott gemacht hat. Es überlegt, wie es dieses ausgesuchte Geschaffene mit Geräuschen und/oder Gesten/Bewegungen darstellen kann.
Reihum darf jedes Kind sein Ausgesuchtes darstellen – die anderen raten, was es ist. Wenn es erraten ist, wird eine Strophe des Liedes »Er hält die ganze Welt« mit diesem Begriff gesungen. (Zum Beispiel: Ein Kind stellt einen Elefanten dar. Also wird gesungen: »Er hält den großen Elefanten in seiner Hand«.)
Es ist ratsam, schon ein paar Darstellungen seitens des Teams parat zu haben, um zu Beginn das Eis zu brechen.
Dieses Thema lädt regelrecht dazu ein, mit den älteren Kindern zu theologisieren.
Hierzu können beide Geschichten Impulse geben.
Geschichte für die Älteren:
Hier wird sich die Diskussion eher beschäftigen mit Glauben und Wissenschaft und das »Mehr« des Vertrauens und der Hoffnung in uns
Geschichte für die Jüngeren:
Hier kann der Bibeltext bzw. die Geschichte für die Jüngeren Anregung sein, sich mit dem verantwortlichen Umgang mit der Welt zu beschäftigen: Umweltschutz, Klimawandel, Artensterben, Biodiversität.
Wichtig bei beiden Möglichkeiten des Theologisierens bleibt jedoch, dass die Kinder ihre Fragen und Interessen einbringen.
Welche der beiden Geschichten gewählt wird, hängt womöglich auch davon ab, über welche Themen es im Team fundiertes Wissen gibt. Vielleicht können auch gezielt engagierte Mitglieder aus der Gemeinde eingeladen werden, die zu diesem Thema in den Kindergottesdienst kommen.
Alles dreht sich um Schöpfung und Erntedank (Bastelbogen)
Zwei Einlegescheiben erlauben diesem Bastelbogen viele Möglichkeiten: Die 1. erzählt in sieben Bildern die Schöpfungsgeschichte; die 2. bietet Platz für den ganz eigenen Dank an Gott.
€ 1,60 (ab 10 Ex. je € 1,50);
Best.-Nr. 1638
Figurenset Schöpfung
Für die Erzählschiene
Mit 10 Illustrationen, die beidseitig auf sehr stabilem Karton gedruckt sind, kann mit dem beiliegenden Textvorschlag die Schöpfungsgeschichte nach 1. Mose 1,1–1,4a erzählt werden.
€ 11,00; Best.-Nr. 1764
Die Geschichte ist mit Geräuschen. Wer mag, kann die Augen schließen. Material: Klangschale/Gong; Geräusche für die jeweiligen Schöpfungstage (je nach Teamgröße werden diese entweder live generiert oder als Audiodatei auf entsprechenden Opensource-Portalen heruntergeladen – wie z. B. freesound.org – und über Lautsprecher abgespielt)
Sie können über die beigefügten Audiodateien für jeden Tag entsprechende Klänge herunterladen, die der Autor für diesen ausgesucht und zusammengestellt hat.
Besonders eindrücklich ist, wenn sich die Geräusche im Verlauf der Geschichte addieren. So wird es immer lauter, lebendiger, wuseliger.
Wir sind am Anfang.
Am Anfang aller Zeiten.
Nur Gott ist da. Sonst nichts.
Gott sagt: »Licht soll werden.«
Und nur durch Gottes Wort wird es Licht. Gott findet das Licht toll!
Und Gott trennt das Licht von der Finsternis und schafft so Tag und Nacht.
Und es wird Abend und es wird Morgen. Der erste Tag.
(Klangschale/Gong anschlagen und ausklingen lassen)
Und Gott sagt: »Eine Art Dach soll sein zwischen dem Urmeer und allem darüber.«
Und nur durch Gottes Wort entsteht der Himmel. Gott findet den Himmel toll!
Und es wird Abend und es wird Morgen. Der zweite Tag.
(Klangschale/Gong anschlagen und ausklingen lassen)
Und Gott sagt: »Das Wasser soll zusammenkommen und so trockenes Land freigeben. Das Land soll ›Erde‹ heißen, das Wasser soll ›Meer‹ heißen.« Gott findet die Erde und das Meer toll!
Und Gott sagt: »Pflanzen sollen überall wachsen. Bäume, Blumen, Büsche, Wiesen …«
Und nur durch Gottes Wort entstehen ganz viele verschiedene Pflanzen: Bäume, Blumen, Büsche, Wiesen … Und Gott findet auch die Pflanzen toll!
Und es wird Abend und es wird Morgen. Der dritte Tag!
(Klangschale/Gong anschlagen und ausklingen lassen)
Und Gott sagt: »An dieses Himmelsdach will ich Lichter hängen. Verschiedene Lichter für den Tag und die Nacht. Damit kann man dann auch Tage und Monate berechnen. Den ganzen Kalender.«
Und nur durch Gottes Wort sind am Himmel Lichter: Ein großes für den Tag. Das ist die Sonne. Und ein kleineres für die Nacht. Das ist der Mond. In der Nacht sind da noch kleine Sterne, ganz viele! Gott findet die Himmelslichter toll!
Und es wird Abend und es wird Morgen. Der vierte Tag.
(Klangschale/Gong anschlagen und ausklingen lassen)
Gott sagt: »Im Wasser und in der Luft sollen Tiere sein. Solche, die im Wasser schwimmen und solche, die in der Luft fliegen.«
Und nur durch sein Wort sind da Tiere im Wasser, dass es nur so wimmelt: Fische, Krabben, Frösche und viele mehr.
Und es sind Tiere in der Luft, dass es nur so rauscht und summt: Vögel, Bienen, Libellen und alle Insekten. Gott findet die Tiere im Wasser und in der Luft toll!
Und es wird Abend und es wird Morgen. Der fünfte Tag.
(Klangschale/Gong anschlagen und ausklingen lassen)
Gott sagt: »Tiere sollen auch auf dem Land leben. Tiere, die laufen, schleichen, krabbeln, klettern.«
Und nur weil Gott das sagt, sind Tiere auf der Erde, dass es nur so wuselt: Vom großen Elefanten bis zur kleinen Maus, Und Gott sieht die Tiere und findet sie echt toll!
Da sagt Gott: »Ich will Menschen machen. Die sollen mir ähnlich sein.«
Und durch Gottes Wort sind da Menschen: Männer und Frauen.
Und Gott sieht die Menschen und findet sie echt total toll!
Und Gott sagt: »Euch Menschen vertraue ich diese Erde an. Ihr sollt all dies hier behüten. Ihr sollt dafür sorgen, dass es allen Tieren und Pflanzen gut geht. Gebt auf diese Erde acht!«
Und es wird Abend und es wird Morgen. Der sechste Tag.
(Klangschale/Gong anschlagen und ausklingen lassen)
Am siebten Tag ist Gott fertig mit seiner Schöpfung. Er ruht sich aus. Gott sagt: »Auch die Menschen und alle Geschöpfe dürfen sich am siebten Tag ausruhen von der anstrengenden Woche. Ihr dürft euch freuen und genießen, was ich geschaffen habe.«
Mit Messing-Klangschale, Holzklöppel und Kissen.
Der helle, langanhaltende Klang setzt auf eine feine Art hörbare »Zeichen«, die leise und dennoch eindringlich sind; 8 cm Ø.
€ 28,00
Zuerst aus der Bibel 1. Mose 1,1–2,4a möglichst lebendig vorlesen (Tipp: Ich empfehle hierzu die BasisBibel). Die folgende Geschichte dann als Diskussionsimpuls verwenden.
»Opa! Da vorne ist ein schattiges Plätzchen unter dem alten Baum. Wollen wir da hin?« Mechthild schiebt den Rollstuhl entschlossen in diese Richtung, noch bevor ihr Großvater antworten kann. »O ja, da bin ich gerne an solch sonnigen Herbsttagen wie heute. Leider sehe ich nicht mehr so gut. Aber dass das Laub jetzt bunt ist und in den schönsten Farben leuchtet, das kann ich auch mit meinen trüben Augen sehen.«
Mechthild stellt den Rollstuhl neben eine Bank unter dem Baum und setzt sich. Sie atmet tief und sagt: »Mensch Opa! Wie schön du es hier doch hast! Du wirst gut versorgt vom Pflegepersonal und hast diesen wunderbaren Park direkt vor dem Pflegeheim … O, siehst du das Eichhörnchen? Da, auf dem Ast!«
Großvater lächelt, aber blickt nicht nach oben. Stattdessen sagt er: »Zum Glück sind meine Ohren noch besser als meine Augen. Ich höre das Eichhörnchen. Lass uns eine Weile still sein und einfach spüren, was da ist: Den sanften Wind, die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut, das Rascheln der Blätter, das Zwitschern der Vögel und Summen der Insekten …«
Die Zwei sitzen eine Weile still da. Mechthild mag ihren Großvater echt gerne. Nun wohnt er schon seit etwas mehr als einem Jahr in diesem Seniorenheim. Es ist nah bei ihrer Schule und so besucht Mechthild ihren Opa mindestens einmal die Woche. Das macht sie, obwohl sie jetzt als Sechstklässlerin und aktive Spielerin in zwei Sportvereinen kaum noch Zeit hat. Aber die Besuche bei ihrem Großvater sind wie kleine Oasen in ihrem turbulenten und aktiven Alltag.
Schließlich sagt Großvater in diese andächtige Stille hinein: »Wie schön doch Gott das alles gemacht hat. Findest du nicht?« – »Ach Opa«, sagt Mechthilf lächelnd, »ich bin doch keine fünf mehr. Ich bin 12! Willst du jetzt echt noch mit diesen Kindergeschichten kommen? Dass die Welt in nur sechs Tagen erschaffen wurde. Heute wissen wir doch, dass es einen Urknall gab. Und dass sich seither alles entwickelt hat … über Jahrmillionen hinweg.«
Großvater muss schmunzeln: »Ja, so sagen es die Forschungen der letzten Jahrzehnte. Das musst du mir nicht sagen. Ich habe ja selbst lange genug an der Universität gelehrt und geforscht.«
Mechthild entgegnet staunend: »Du … an der Uni? Das wusste ich ja noch gar nicht! Und trotzdem glaubst du an Gott, obwohl du Wissenschaftler bist? Wie geht das? Die Wissenschaft hat doch gezeigt, dass es Gott nicht gibt.«
Jetzt kichert der Großvater: »Sooo? Die Wissenschaft hat das also gezeigt. Ich kann dir nur sagen, wie das für mich ist: Ich sehe das nämlich gar nicht als ein Entweder-Oder, sondern mehr als ein Sowohl-als-Auch. Natürlich erkenne ich die Forschungen meiner Kollegen an. Ich gehe auch davon aus, dass es einen Urknall gab und sich alles weiterentwickelt und den Lebensumständen anpasst. Ich glaube aber auch, dass Gott es war, der dies alles bewirkt hat. Das eine widerspricht nicht dem anderen, sondern sie ergänzen sich.«
»Aber Opa«, unterbricht Mechthild »wie soll sich das denn ergänzen? Jahrmillionen, die die Entwicklung gebraucht hat, und die sechs Tage, wie es die Bibel beschreibt? Das passt doch nicht! Mir hat mal jemand gesagt: ›Glauben ist Nichtwissen.‹ Und ich weiß schon viel. Deshalb kann ich das nicht glauben.«
Großvater lacht: »Da hast du dann wohl einen doofen Wissenschaftler zum Opa, der auch noch an Gott glaubt … Aber Spaß beiseite: Für mich ist Glaube nicht gleichbedeutend mit Nichtwissen. Für mich ist Glaube vielmehr Vertrauen. Zusätzlich zum Wissen – und manchmal auch trotz des Wissens. Ich vertraue darauf, dass es etwas gibt, das größer ist als wir selbst. Das unvorstellbar ist: Gott. Und ich vertraue darauf, dass dieser Gott Interesse an uns hat. Dass er uns sogar unendlich liebt. Auch mich alten, nutzlosen Mann im Rollstuhl. Wir alle und das hier alles entstand nicht aus bloßem Zufall. Nein, sondern aus Liebe.«
Mechthild wird nachdenklich: »Hm. Schön, wenn das für dich so geht. Ich denke immer noch, dass sich das irgendwie widerspricht.«
Großvater nickt. »Die Schöpfungsgeschichte ist kein wissenschaftlicher Bericht. Sie ist fast schon ein Gedicht mit ihrem sich wiederholenden Kehrvers ›Und es war Abend und es war Morgen …‹. Und doch erstaunt es mich, wie viel dieser uralte Text an Wissen in sich birgt.«
Mechthild steht auf. Sie muss nach Hause. Während sie Großvater zurückschiebt, sagt sie: »Ich merke, ich weiß viel mehr über die wissenschaftlichen Dinge als über Gott. Vielleicht kannst du mir ja bei meinen Besuchen mal diese alten Geschichten von Gott erzählen?« Großvater lächelt: »Sehr gerne. Und auch die neuen Geschichten.«
»Der Sündenfall«, wie die Geschichte in der Lutherbibel überschrieben ist, hat eine Wirkungsgeschichte entfaltet, die viele Missverständnisse in sich birgt, die auch unser Verständnis der Geschichte mitgeprägt haben. Deshalb ist es wichtig, sich zunächst der Frage zu stellen:
Die Bilder werden in kurzen Sätzen notiert, um anschließend anhand des biblischen Textes überprüft zu werden.
Wir malen Gottes Paradies (R. Krenzer/D. Jöcker, anzuhören auf YouTube)
Du hast uns deine Welt geschenkt (KuS 631/LJ 502/LHE 355);
Manchmal ist meine Angst riesengroß (MKL2, 73)
Manchmal macht es mir Spaß,
etwas Verbotenes zu tun.
Dann freue ich mich,
wenn niemand etwas merkt.
Wenn ich doch erwischt werde,
lasse ich mir schnell eine Ausrede einfallen.
Ich weiß, dass das nicht richtig ist, lieber Gott.
Ich schäme mich für das, was ich getan habe.
Lass mich erkennen, was gut ist und was böse.
Hilf du mir, dass ich das Richtige tue.
Und wenn ich etwas falsch gemacht habe,
lass mich ehrlich sein und um Vergebung bitten.
Wer einen Schwerpunkt auf die gegenseitigen Schuldzuweisungen und deren Folgen legen möchte, dem sei folgendes Bilderbuch empfohlen:
David McKee: Du hast angefangen! Nein du!, Fischer Sauerländer, 2019, ab 4 Jahren
Mit Wachsstiften malen die Kinder gemeinsam ein großes, buntes Bild vom Paradies. Anschließend wird das Bild mit schwarzen Wachsstiften dick übermalt (es sollte keine bunte Fläche mehr zu sehen sein). Mittels Kratztechnik werden dann einzelne Flächen wieder freigelegt. So wird Schönes wieder sichtbar und dunkle Flächen bleiben bestehen. So ist unsere Welt nun einmal. Wir können aber dafür sorgen, dass sie durch uns ein wenig heller wird.
Dieses Bild kann auch schrittweise im Laufe der Erzählung entstehen:
Mit älteren Kindern kann der »Baum der Erkenntnis von Gut und Böse« gestaltet werden. An die eine Seite des Baumes werden bunte Papierblätter geklebt, auf die gute Eigenschaften geschrieben wurden; auf die andere dunkle Blätter mit schlechten Eigenschaften.
Zusammen wird überlegt, was wir dazu beitragen können, Böses in Gutes zu verwandeln. Das jeweilige dunkle Blatt wird dann durch ein buntes ersetzt.
Hier geht es weiter zur Erzählung für Jüngere.
Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.
Mit Schlangen-Handpuppe (z. B. von Folkmanis oder selbst hergestellt aus einem langen Strumpf)
Die kluge Schlange
Hallo, liebe Kinder! Keine Angst, ich bin Serpa, eine Schlange. Aber ich tue euch nichts. Ich möchte euch meine Geschichte erzählen. Die ist ein bisschen traurig. Nicht immer hatten die Menschen Angst vor mir. Und nicht immer musste ich auf der Erde umherkriechen. Ich war ein freundliches und fröhliches Tier wie viele andere auch. Aber ich bin klüger als alle anderen Tiere. Das war schon immer so, denn Gott hat es so gewollt.
Die Bäume im Paradies
Vor langer, langer Zeit lebte ich in einem wunderschönen Garten. Im Paradiesgarten gab es tolle Bäume mit leckeren Früchten. Die haben sich alle schmecken lassen: Die Tiere und auch die beiden Menschen, die in dem Garten lebten. Das waren ein Mann mit Namen Adam und eine Frau, die hieß Eva. Die beiden waren nackt, aber das störte sie nicht.
In der Mitte des Gartens wuchs ein besonderer Baum: Der Baum von Gut und Böse. Gott sagte zu Adam und Eva: »Ihr dürft von allen Bäumen im Paradies essen. Aber die Früchte des Baumes von Gut und Böse, die dürft ihr niemals essen. Wenn ihr davon esst, werdet ihr sterben.«
»Mmmh«, dachte ich mir, »was soll das denn? Warum verbietet Gott das?«
Die verbotene Frucht
Und so fragte ich Eva: »Hat Gott wirklich gesagt, dass ihr nicht von allen Bäumen des Gartens essen dürft?«
Eva antwortete: »Nein, das hat er nicht gesagt. Er hat gesagt, wir dürfen von allen Bäumen essen. Nur die Früchte vom Baum in der Mitte des Gartens sind verboten.«
Ich hakte nach: »Warum denn das?«
»Gott hat gesagt, dass wir sterben müssen, wenn wir von diesem Baum essen«, antwortete Eva.
»Papperlapapp«, sagte ich, »ihr werdet ganz bestimmt nicht sterben! Bestimmt will Gott nicht, dass ihr davon esst, weil ihr dann klug werdet und wisst, was gut ist und was böse. Das will Gott für sich behalten, damit ihr nicht wie Gott seid!«
Eva sah den Baum an. »Die Früchte sehen so lecker aus! Die Schlange hat recht. Es wird schon nichts passieren.« Eva nahm eine Frucht von dem verbotenen Baum und biss hinein. Die Frucht schmeckte köstlich! Deshalb gab sie auch Adam eine. Er aß sie sofort.
Da geschah etwas Merkwürdiges. »Wir sind ja nackt!«, riefen sie wie aus einem Mund. Schnell pflückten sie sich große Blätter von einem Baum und deckten sich damit zu.
Wer hat Schuld?
Als Gott am Abend im Garten spazieren ging, versteckten sich Adam und Eva, weil sie wussten, dass sie etwas Verbotenes getan hatten. Gott rief nach den beiden. Die schämten sich, weil sie nackt waren. »Woher wisst ihr, dass ihr nackt seid?«, fragte Gott die beiden. »Habt ihr von dem verbotenen Baum gegessen?«
Sofort sagte Adam: »Eva hat Schuld, sie hat mir eine Frucht von dem Baum gegeben!« Und Eva sagte: »Die Schlange hat Schuld, sie hat mich verführt!«
So sind sie, die Menschen, immer schieben sie die Schuld auf andere!
Die Folgen
Da sagte Gott zu mir: »Weil du das getan hast, sollst du für immer auf dem Bauch durch den Staub kriechen, und die Menschen sollen Angst vor dir haben.«
Zu Adam und Eva sagte Gott: »Auch ihr werdet ab jetzt ein schweres Leben haben.«
Das fand ich nur gerecht. Sie hätten ja nicht auf mich hören müssen. Aber Gott war noch nicht fertig. »Weil ihr jetzt wisst, was gut ist und was böse ist, schicke ich euch fort aus dem Paradiesgarten in die Welt. Seht zu, wie ihr dort zurechtkommt. Hoffentlich wisst ihr Menschen jetzt immer, was gut für euch ist, und tut nichts Böses.«
Ob das geklappt hat?
Ihr wisst es selbst: Es gibt so viel, was nicht gut ist. Oft sind die Menschen böse zueinander. Sie sagen schlimme Sachen und manchmal tun sie einander richtig weh. Und sie haben immerzu Angst vor all dem Schrecklichen, was passieren kann.
Das ist meine Geschichte, liebe Kinder. Die wollte ich euch heute erzählen, damit ihr gut auf euch und auf die anderen aufpasst.
Und jetzt verabschiede ich mich. Macht es gut.
Bildkarten-Set für das Kamishibai-Erzähltheater
12 stabile, DIN-A3-große Illustrationen von Petra Lefin erzählen die Geschichte der Menschen im Garten Eden; mit vollständig ausgearbeiteter Textvorlage.
€ 16,00 (ab 01.01.2023 € 18,00);
Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.
Der Traum vom Paradies
Wer wünscht sich nicht, in einem Paradies zu leben? Das ist wohl der Traum aller Menschen! Wer möchte nicht an einem Ort leben, an dem alles gut ist? An dem es für alle genug zum Leben gibt. Wo die Menschen friedlich zusammenleben. Wo es kein Leid und keine Krankheiten gibt und auch die Natur gesund und wunderschön ist.
Wir alle sehnen uns nach einem solchen Paradies und wissen doch, dass es das nicht gibt. So ging es den Menschen zu allen Zeiten. Vor langer Zeit erzählten sie eine Geschichte vom Paradies.
Gottes Paradies
Gott hatte für die ersten Menschen auf der Erde einen großen Garten angelegt, in dem sie wohnen konnten. Die Frau hieß Eva. Der Mann hieß Adam. Die beiden aßen von den Früchten, die sie fanden. Sie liebten die Tiere, die dort lebten. Und sie liebten einander. Sie lachten miteinander und freuten sich ihres Lebens. Die Menschen hatten noch keine Kleider an, aber sie fanden nichts Schlimmes dabei. Sie kannten keine Angst und keine Schmerzen. Gott war bei ihnen und sorgte für sie. Alles war gut.
Der verbotene Baum
Alles war den Menschen erlaubt. Nur eines hatte Gott verboten. Mitten im Garten stand ein Baum mit verlockenden Früchten: Der »Baum der Erkenntnis«. Von diesem Baum durften sie nicht essen. Gott hatte zu ihnen gesagt: »Die Früchte von allen Bäumen im Garten dürft ihr essen. Aber von diesem Baum sollt ihr keine Frucht essen. Sonst werdet ihr sterben.« Adam und Eva machte das nichts aus. Es gab ja genügend andere Früchte.
Die Versuchung
Als Adam und Eva wieder einmal im Garten unterwegs waren, um Früchte zu sammeln, hörte Eva plötzlich eine Stimme. Sie kam von dem Baum in der Mitte des Gartens. Eva blieb stehen. Wer redete dort? Sie konnte niemanden sehen. Ob die Stimme nur in ihrem Kopf war? Da entdeckte sie eine Schlange. Die flüsterte ihr zu: »Hat Gott etwa gesagt, dass ihr nicht von allen Früchten essen dürft?« – »Aber nein!«, widersprach Eva. »Wir dürfen alles essen. Nur eben von diesem einen Baum dürfen wir nichts essen. Sonst müssen wir sterben.« – »Ihr werdet ganz bestimmt nicht sterben!«, erwiderte die Schlange. »Das hat Gott nur so gesagt. Denn es ist nicht wahr. Ihr werdet stattdessen klug werden. Klug wie Gott selbst.«
Eva sah den Baum genauer an. Gerade die verbotenen Früchte schienen besonders verlockend zu sein … Da hatte Eva auch schon eine der herrlichen Früchte in der Hand und biss hinein. Sie gab Adam davon und auch er biss hinein.
Auf einmal gingen den beiden die Augen auf. Sie schauten sich an und bemerkten, dass sie nackt waren. Schnell rissen sie ein paar Feigenblätter ab und banden sie sich um.
Wer hat Schuld?
Schon kam der Abend herbei. Da hörten sie, wie Gott durch den Garten kam. Schnell liefen sie weg und versteckten sich zwischen den Bäumen. Sie hörten, wie Gott nach ihnen rief: »Adam, wo bist du?« Adam antwortete: »Ich habe dich im Garten gehört und Angst bekommen. Ich habe mich versteckt, weil ich nackt bin!« Gott fragte: »Woher weißt du, dass du nackt bist? Hast du von dem verbotenen Baum gegessen?« – »Die Frau hat mir davon zu essen gegeben«, antwortete Adam. Da fragte Gott auch Eva: »Was hast du getan?« Und Eva antwortete: »Die Schlange hat mich dazu verführt. Deshalb habe ich davon gegessen.«
Die Strafe
Zu der Schlange sagte Gott: »Verflucht sollst du sein, weil du das getan hast! Auf dem Bauch wirst du kriechen und Staub fressen und zwischen dir und den Menschen soll für immer Feindschaft sein.«
Und zu Eva sagte er: »Jedes Mal, wenn du schwanger bist, wirst du große Mühen haben und unter Schmerzen deine Kinder gebären. Und der Mann wird über dich bestimmen.«
Dann kam Adam an die Reihe: »Weil du mein Verbot nicht geachtet hast, sollst du ab jetzt mühevoll deinen Lebensunterhalt verdienen. Felder wirst du bebauen, aber Dornen und Disteln werden darauf wuchern und deine Arbeit wird dich viel Schweiß kosten. Weil ihr Menschen klug sein wolltet wie ich, wisst ihr nun, was gut ist und was böse. Seht zu, wie ihr damit zurechtkommt. Von jetzt an tragt ihr selbst Verantwortung für euer Leben und für die Welt.«
Nun war mit einem Mal das herrliche Leben im Garten zu Ende. Eva und Adam konnten dort nicht mehr bleiben. Gott schickte sie fort aus dem Garten und sie konnten nicht mehr dorthin zurückkehren.
Gottes Fürsorge – trotz allem
Doch Gott ließ auch jetzt seine Menschen nicht aus den Augen. Er gab ihnen auch weiterhin, was sie zum Leben brauchten: Kleidung, um sie zu schützen. Korn und Früchte, um ihren Hunger zu stillen. Kinder, damit das Leben weitergeht. Auch wenn das Paradies verloren war, durften die Menschen weiterleben.
Das ist die alte Geschichte vom verlorenen Paradies.
Vielleicht hat es das Paradies so nie gegeben. Aber die Sehnsucht danach tragen alle Menschen in sich. Jede und jeder kann dafür sorgen, dass es bei allem Dunklen und Bösen in der Welt immer wieder ein bisschen heller und besser wird. Bis am Ende Gott alles gut machen wird. Das hat er versprochen.
Birgit Brügge
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