»Seht auf die Kleinen« – Rechte der Kinder

I. Vorüberlegungen

Buchempfehlungen:

Zu den Kinderrechten (ab Kindergartenalter):
Aurélia Fronty/Alain Serres, Ich bin ein Kind und ich habe Rechte;
Zu Malala (zwei hervorragende Bilderbücher, die sich ergänzen):
1. Kerascoët und Malala Yousafzai: Malalas magischer Stift
(da Malala selbst Autorin ist, wird in der Ich-Form erzählt; es wird sensibel mit dem Anschlag auf sie umgegangen; kindgerechte Erzählung, ausdrucksstarke Fotos, kurze Texte);
2. Raphaële Frier/Aurélia Fronty: Malala für die Rechte der Mädchen
(detailreich wird in Bild und Wort der Anschlag erzählt; für Kinder ab der 3. Klasse zum Selbstlesen oder Vorlesen geeignet. Durch informative und präzise zusammengefasste Daten und Zitate im Anhang eine wichtige Fundgrube).
Mit diesen beiden Büchern hat man bereits eine sehr gute Grundlage zu Malala und ihrem Einsatz für die Rechte der Kinder.

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe 

Lieder

Mein Gott, das muss anders werden 
(KuS 443, KKL 205, MKL 1 24);
Wir sind die Kleinen (KKL 380, MKL 1 105);
Gott mag Kinder (KuS 482, KKL 320);
Bist du groß oder bist du klein (KuS 480, KKL 319);
Viele kleine Leute (KuS, KKL 262);
Kumbaya, my Lord (KKL 254);
Kinder, welche Freude (KKL 241);
So viel Kummer (KKL 201);
Seit mutig und stark (KKL 336)

Eingangsgebet 

(Schön ist, wenn Kinder dieses Gebet sprechen, weshalb es aus Kinderperspektive formuliert ist.)

Jesus, du hast Kinder in die Mitte gestellt.
Wir sind wichtig für dich.
Du kümmerst dich um uns Kinder.
Danke, dass du uns einlädst.
Jetzt wollen wir dich einladen.
Komm in unsere Mitte.
Sei bei uns, 
wenn wir miteinander Gottesdienst feiern.
Jesus, du bist ein Freund der Kinder.
Danke, dass du auch unser Freund bist.
Amen.

Kinderrechte-Rap (nach »We will rock you«)

Tipp: Ein Teammitglied macht jeweils eine Zeile vor, die Kinder wiederholen.
Zuerst gemeinsam den Vierer-Rhythmus üben:
1 und 2: je einmal mit den flachen Händen auf die Oberschenkel klopfen (Text orange);
3: einmal in die Hände klatschen (Text schwarz);
4: Pause (fettes X; zweimal auch Text).
Jede Zeile wird auf diesen Vierer-Rhythmus verteilt. 
Manchmal werden auf einem Schlag zwei Silben gesprochen; diese sind dann orange fett bzw. schwarz fett gedruckt.

Schaut al-le her. X
Wir sind jung. X
Wir sind stark. X
Wir sind wild. X
Wir sind klug. X
Wir ha-ben Rech-teX
Kin-der ha-ben Rech-teX
So muss es sein: X
spie-len und Frei-zeitX
ler-nen statt ar-bei- ten,
sau- be-re Luft, X
El-tern, die mich lie-benX
satt sein und ge– sund. X
Frie-den! X X X
Frei-heit!X X X
Si-cher soll es sein. X
Nur eins geht nicht: X
Stopp! X X X
Halt! X X X
Kei-ne Ge- walt. X
(Die beiden folgenden Zeilen zuerst beide sprechen, dann erst wiederholen lassen.)
Ü-ber- all sol-len Kin-der
glück- lich sein. X

Fürbitten

(Auch hier ist das Gebet aus Kindersicht formuliert. Manchmal übernehmen gerade auch ältere Kinder gerne Aufgaben. 
Kerzen/LED-Teelichter bereitstellen.)

Jesus, Freund der Kinder,
niemand ist bei dir zu klein.
Alle sind willkommen.
Du nimmst auch uns Kinder ernst.
Denn bei dir sind die Kleinen ganz groß.
Manchen Kindern geht es schlecht.
Sie werden schlecht behandelt.
Das macht uns traurig und wütend.
Wir denken an die Kinder, 
denen es nicht gut geht,
Wir zünden Kerzen für sie an und beten für sie – laut oder leise.
(Kinder können Kerzen entzünden; Zeit lassen.)
Jesus, du hast ein Herz für alle Kinder.
Wer dich liebt, muss auch uns Kinder lieben.
Sei bei allen, 
die sich für unsere Rechte einsetzen,
damit überall auf der Welt 
Kinder unbeschwert leben können.
Amen.

III. Zur Gestaltung der Reihe

Stabfiguren

Die beiden Stabfiguren Malala und Micha begleiten die Reihe (in groß für die Erzählung, in klein für die Kinder zum Nacherzählen und Mitnehmen)
Für beide Figuren gibt es Vorlagen kostenfreien Herunterladen.
Micha ist ein fiktiver Fischerjunge, der zur Zeit Jesu lebte. Malala und Micha kommen miteinander ins Gespräch. Sie erzählen aus ihrer jeweiligen Lebenswelt und von ihren Erlebnissen. Dabei zeigt sich, was sie verbindet. 

Kinderrechte-Buch

Während der Reihe kann ein »Kinderrechte-Buch« entstehen. Nähere Infos dazu und die Ausführung findet ihr unter »Große im Kigo« (s. Seite 357). Da ein solches Buch etwas Zeit benötigt, wird es über drei Sonntage hinweg erstellt und gestaltet. Nach dem letzten Gottesdienst dieser Reihe können die Bücher den Erwachsenen präsentiert bzw. eine kleine Ausstellung damit arrangiert werden.

Das Mitmachheft im Kindergottesdienst

Was dich erwartet

  • Wie aus der kleinen Elisabeth fern der Heimat die Landgräfin Elisabeth von Thüringen wird erzählt die Autorin in drei Einheiten mit je eigenem Schwerpunkt. Der Fokus aller drei Erzählungen nimmt Elisabeths »großes Herz für bedürftige Menschen« in den Blick. 
  • »Moberle« und »Knochenspiel« – damit und mit weiteren Spielen aus dem Mittelalter kann in der Kindergruppe draußen gespielt werden.
  • Mit dem »Spiele-Wimmelbild« von Pieter Bruegel d. Ä. Suchen, Finden und Raten (spielen).
  • Bastelarbeit »Gutscheine«, mit denen die Kinder wie Elisabeth von Thüringen anderen etwas Gutes zukommen lassen kann. 
  • Rätsel und ein Gebet.

€ 1,90 (ab 10 Ex. je € 1,60; ab 40 Ex. je € 1,40) Best.-Nr.: 101-8/24

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 3/2024 Stabfiguren Malala und Micha, klein, für zuhause; zur Reihe „Ich habe Rechte!“ – Kinderrechte-Buch

Beide Stabfiguren für jeweils zwei Kinderrechte-Bücher sind auf der nächsten Seite zu finden.

Beide Figuren entlang oder innerhalb der schwarzen Außenlinie ausschneiden und (evtl.) auf einen festen Karton kleben. Auf dessen Rückseite wird dann ein Stab befestigt (z. B. Schaschlikspieß), mit dem die Figur bewegt werden kann.

– Kinder haben Rechte

Matthäus 19,13–15

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema

Jesus sieht, was da passiert. Und er wendet sich jetzt nicht an die Kinder (die sind bis hier noch passiv), auch nicht an die Erwachsenen, die die Kinder gebracht haben, sondern an seine Jünger. Er sagt ihnen: »Lasst die Kinder kommen.« Seine Botschaft richtet sich an seinen Inner Circle.

Hier lässt der Bibeltext Raum zur Interpretation. Denn ob und wie die Kinder kommen, wird gar nicht erzählt. Die »Alle Kinder Bibel« trägt dem Anliegen der Selbstbestimmung Rechnung, indem sie den Schluss so erzählt: »Ein Mädchen lief zu Jesus, um ihn zu umarmen. Und alle anderen Kinder machten es ihr nach.« Die Kinder treffen also selbst die Entscheidung, zu Jesus zu gehen.

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Gott mag Kinder (KuS 482, KKL 320);
Kinder, welche Freude, Jesus lädt uns ein 
(KKL 241)

Gebet und Kinderrechte-Rap


s. »Liturgische Elemente für die ganze Reihe«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Gespräch vor der Erzählung

Mit allen oder für die Jüngeren: Kinderrechte helfen, dass es mir gut geht.
Material: Gegenstände für eine gestaltete Mitte: Brotscheibe; Verbandskasten/Pflaster; Buch; Personalausweis; Spielzeug; Wasserflasche.

Jemand aus dem Team erzählt: 
»Fast alle Staaten der Welt haben sich zusammen getan. Staaten – das sind Länder wie Deutschland, Österreich, Brasilien oder Kenia. Sie haben sich zu den »Vereinten Nationen« zusammen getan. Sie haben Rechte für Menschen festgelegt und aufgeschrieben. Rechte regeln, was ein Mensch tun darf und was nicht. Sie regeln auch, was einem Menschen zusteht und wovor er zu schützen ist. Dafür ist meist der Staat zuständig.
Das haben sie dann auch noch extra für die Kinder gemacht. Denn Kinder müssen besonders geschützt werden und brauchen beim Großwerden Unterstützung von den Erwachsenen.
Habt ihr Ideen, was die Gegenstände in der Mitte mit diesen Rechten zu tun haben könnten?«

(Nachfolgend einige Antwortbeispiele:)

Für die Älteren (ab der 3. Klasse):
Gruppengespräch wie in »Große im Kigo« beschrieben.

Kinderrechte-Buch

Es kann an den drei Sonntagen am Kinderrechte-Buch an Stationen gearbeitet werden (siehe »Große im Kigo«).

Materialien zu den Kinderrechten

Es gibt zahlreiche kostenfreie Materialien über Kinderrechte zum Download im Internet: von Karten über Ausmalbilder bis hin zu 
Spielideen. Hilfreich sind besonders folgende Seiten: kinder-ministerium.de, plan.de, kindersache.de oder unicef.de. 

Stabfiguren 

Klein, für zu Hause;
Material: Ausdruck der Figuren; Schere, Klebstoff; Karton; Gewebeband; Holz-
Schaschlik-Spieße.

Und so geht’s: 1. Ausdruck auf Karton kleben. 2. Entlang des Umrisses ausschneiden. 3. Schaschlik-Stab mit spitzem Ende auf der Rückseite mittig auflegen und 4. mit dem Gewebeband fixieren.
Mit den Stabfiguren kann die Geschichte durch die Kinder nacherzählt werden. Alternativ kann ein Kind eines der beiden Stabfiguren-Kinder repräsentieren und es können weitere fiktive Gespräche initiiert werden (z. B. zu einzelnen Kinderrechten).
Tipp: Die (großen) Stabfiguren für die Erzählung habt ihr im Team schon vorbereitet. Hier empfehlen sich dickere Holzstäbe. Wichtig ist es, diese stabil zu fixieren. 

III. Erzählung

& Erzählung für Ältere, Erzählung für Jüngere

Mit Stabfiguren
Bewusst wird hier kein Rollenspiel vorgeschlagen, sondern ein Gespräch mit Stabfiguren zwischen zwei Kindern. Micha ist – da vor unserer Zeit lebend – schwarzweiß dargestellt, Malala – als lebende Person – farbig. Durch diese Form wird auch der fiktive Charakter der Begegnung deutlich. 
Das Gespräch wird von zwei Mitarbeiter*innen geführt (wenn nicht anders möglich, auch mit einer Person machbar). Die jeweils sprechende Figur wird zum Gesagten bewegt, die zuhörende Figur bleibt bewegungslos und kann etwas nach unten genommen werden.

Einleitung: Vorstellung der beiden Kinder

(Wenn möglich durch eine 3. Person.)
Ich möchte euch zwei Kinder vorstellen. Das eine ist Micha (Stabfigur zeigen) und das andere Malala (Stabfigur zeigen). 
Heute ist Malala kein Kind mehr. Sie ist inzwischen 27 Jahre alt und wohnt in England. Doch berühmt wurde sie schon als Kind. Sie setzte sich dafür ein, dass alle Kinder zur Schule gehen können.
Micha ist ein Junge aus Israel. Er lebte vor 2000 Jahren. Er hilft seinem Vater täglich bei der Arbeit.
Die beiden Kinder sind sich also nie begegnet. Aber wenn sie sich treffen würden, dann hätten sich Malala und Micha viel zu erzählen. Hört gut zu.

Kennenlernen

Micha: Hi, ich bin Micha. Wer bist du?
Malala: Ich heiße Malala.
Micha: Malala? Diesen Namen habe ich noch nie gehört.
Malala: Malala heißt Perle. Das ist ein Name aus Pakistan. Pakistan ist ein Land in Asien, ein Nachbarland von Indien. Und du? Woher kommst du?
(Evtl. auf Landkarte zeigen.)
Micha: Ich wohne in einem kleinen Fischerdorf an einem See. Der See heißt Genezareth und das Dorf Kapernaum. Das ist in Israel. 
Malala: Und deine Eltern? 
Micha: Mein Vater ist Fischer. Meine Mama ist zu Hause. Sie schaut nach mir und meinen Geschwistern, macht uns zu Essen und kümmert sich um den Haushalt.
Malala: Meine Mama ist auch Hausfrau. Und mein Vater ist Lehrer. Er achtet darauf, dass ich lesen und schreiben lerne. Das ist ihm sehr wichtig. Und mir auch.

Berufswünsche


Micha: Schulen gibt es bei uns nicht. Ich lerne alles von meinem Vater. Und meine Schwestern lernen von Mama. Ich weiß auch schon, was ich später werde: Fischer. Wie mein Vater. Und du? Was willst du werden, Malala?
Malala: Ich will Ärztin werden.
Micha: Ärztin? Als Mädchen?
Malala: Ja, warum nicht? Hast du damit ein Problem? Ich möchte gerne anderen Menschen helfen. 
Micha: Helfen finde ich gut. 

Bonbons in der Wiege

Malala: Jetzt würd mich auch interessieren, was dein Name bedeutet: Micha.
Micha: Meine Mama hat mir das mal so erklärt: Micha kommt von Michael. Und heißt ›Wer ist wie Gott?‹ In der Familie wird immer wieder erzählt, was mein Vater bei meiner Geburt gesagt hat: »Niemand ist wie Gott. Kein Mensch. Aber unser Micha, der ist trotzdem ein ganz Besonderer.«
Malala: Für meinen Vater bin ich auch etwas ganz Besonderes. Er sagt immer: ›Du bist meine Perle, Malala!‹ Er ist stolz auf mich. Und bei meiner Geburt sagte mein Vater zu seinen Freunden: »Werft Bonbons in die Wiege meiner Tochter.«
Micha: Das ist schön. Gefällt mir.
Malala: Du musst nämlich wissen: Normalerweise gibt es Bonbons nur, wenn ein Junge geboren wird. Aber ich finde das ungerecht! Und mein Papa auch.
Mädchen und Jungen sollten die gleichen Rechte haben. Denn vor Gott sind doch alle Menschen gleich: Kinder und Erwachsene, Frauen und Männer, Menschen in Pakistan und Menschen in Israel. Du und ich. Wir haben die gleichen Rechte!

Michas Erlebnis mit Jesus

Micha: Wow, du bist ganz schön klug. Und stark. Dazu möchte ich dir was erzählen. Das ist letzte Woche passiert. Du weißt ja, Erwachsene können ganz schön gemein sein. Wissen immer alles besser. Und sagen: »Dafür bist du noch zu klein« oder »Wart erst mal, bis du groß bist.«
Malala: Oh ja, das kenn ich! Aber erzähl, was da letzte Woche war.
Micha: Es waren viele Menschen bei uns im Dorf. Sososoooo viele. Ich sehe sie noch genau vor mir. Alle drängelten. Es war laut. Ich bekam einen Ellenbogen in den Rücken und heiß war es auch. Ich sah nichts anderes als Menschen: Vor mir – Menschen. Hinter mir – Menschen. Neben mir – mein Freund und seine Schwester.
Malala: Warum waren denn so viele Leute in deinem Dorf?
Micha: Wegen Jesus. 
Malala: Jesus? Von Jesus habe ich zwar schon mal gehört, aber ich kenne mich damit nicht aus. Ich bin Muslima. Dennoch interessiert es mich, was du erlebt hast.
Micha: Von Jesus haben bei uns alle schon gehört. Jesus sagt Dinge von Gott, die so noch niemand gesagt hat.
Malala: Was sagt er denn? Ich kann mir das nicht vorstellen.
Micha: Jesus sagt: »Gott ist für alle da. Gott ist liebevoll.« Und er sagt: »Ihr Menschen, seid auch zueinander liebevoll.« Und weißt du, wie er Gott nennt?
Malala: Na los, sag schon!
Micha: Er sagt »Papa« zu Gott. Einfach so. Und die Leute erzählen, wie Jesus Menschen hilft. Er tut den Leuten gut. Verstehst du? Deshalb wollten alle im Dorf diesen Jesus unbedingt sehen.
Malala: Ja, jetzt verstehe ich.

»Ihr Kinder stört«

Micha: Doch dann ging’s auf einmal nicht mehr weiter. Wir sahen vor uns ein paar Erwachsene, die machten sich ganz groß. Und dann fingen sie an, mit uns zu schimpfen: »Zurück mit euch! Hier ist kein Spielplatz. Kinder haben hier nichts verloren. Ihr stört hier nur. Geht heim!«
Malala: Unerhört! Das ist ungerecht! Die Erwachsenen glauben wohl, sie könnten über uns Kinder bestimmen.
Micha: Das hast du schön gesagt. Wir waren aber erst mal still. Die Erwachsenen hatten uns eingeschüchtert. Die guckten uns auch richtig böse an.
Malala: Und, was habt ihr gemacht? Hoffentlich seid ihr nicht nach Hause gegangen.
Micha: Hm, wir wollten schon gehen … 
Malala: Aber das geht nicht. Ihr dürft euch nicht kleinkriegen lassen.
Micha: Ich weiß. Aber auf uns Kinder hört doch niemand.
Malala: Sag das nicht. Kinder können die Welt verändern.

»Ihr Kinder seid des Himmels«

Micha: Doch dann ist etwas Unglaubliches passiert: Auf einmal wurde es ganz still. Wir konnten immer noch nichts sehen. Doch plötzlich traten die vor uns alle einen Schritt auf die Seite. Sie bildeten eine kleine Gasse. Sie machten Platz für uns. Für uns Kinder. 
Und weit vorne sahen wir ihn: Jesus. Zu den Erwachsenen sagte er etwas, das ich nie vergessen werde: »Lasst die Kinder zu mir kommen.« 
Malala: Und … was habt ihr dann gemacht?
Micha: Wir haben uns erst mal angeschaut. Dann sagte mein Freund: »Kommt, lasst uns zu Jesus gehen.« Aber ich sagte: »Nein! Lasst uns rennen!« Und wir rannten los … wir hoben ab … wir flogen Jesus in die Arme. Er fing uns auf und lächelte uns an. Dann segnete er uns. Uns Kinder! Das musst du dir mal vorstellen.
Ganz zum Schluss hat uns Jesus noch etwas ins Ohr geflüstert.
Malala: Naa – sag schon!
Micha: Er hat uns gesagt: »Ihr seid Kinder des Himmels.«
Malala: Wie schön! Endlich jemand, der uns Kinder ernst nimmt. Dazu muss ich dir auch eine Geschichte erzählen – wenn wir uns das nächste Mal treffen. Denn jetzt muss ich weiter. Ich darf nämlich heute vor ganz wichtigen Leuten aus der ganzen Welt sprechen. Und ich werde ihnen sagen: Kinder zählen!
Micha: Spannend! Da haben wir uns ja viel zu erzählen.

Der besondere Tipp …

Jesus – Freund der Kinder
Bastelbogen

Jesus schützt mich und stärkt mir den Rücken. 

Das möchte dieser Bastelbogen sichtbar machen. 

Außer bei der »Kindersegnung« auch für weitere Mut machende Geschichten der Bibel unterstützend einzusetzen. 

Mit Mädchen und Junge zum Auswählen. 

DIN A4

€ 1,10(ab 10 Ex. je € 1,00); 

Best.-Nr. 1729

junge-gemeinde.de

– Malala Yousafzai

Matthäus 5,6+10

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
  • Nehmt ein Blatt Papier und malt den (einfachen) Umriss eines Kindes in die Mitte. Überlegt, was Kinder brauchen. Schreibt alles, was euch dazu einfällt, um die Figur herum.
  • Überlegt miteinander:
    • Welche dieser Bedürfnisse finden in der »Kirche mit Kindern« Berücksichtigung? 
    • Werden Kinder und ihre Bedürfnisse in der Gemeinde angemessen berücksichtigt?
    • Wo und wie könnt ihr in der Gemeinde sichtbar machen, wie wichtig Kinder sind? 
  • Die Kinderrechte schützen die Bedürfnisse von Kindern. Trotzdem werden die Rechte der Kinder nicht überall und immer respektiert, geachtet und geschützt.
Zum Text / Zum Thema

Ihr Aufbau ist einheitlich: 

1. »Selig sind …« (Benennung der Personengruppe und was diese kennzeichnet), 
2. »denn sie werden …« (Zukunftsverspechen bzw. Verheißung). 
Jesus erklärt die Angesprochenen für glücklich und sagt ihnen Teilhabe am Himmelreich zu, was bei Matthäus als Herrschaftsbereich Gottes auf Erden verstanden wird. Menschen, die selig genannt werden, gestalten eine Welt, wie Gott sie will.

In Vers 6 ist Gerechtigkeit verknüpft mit Hunger und Durst. So notwendig wie Nahrung brauchen Menschen auch Gerechtigkeit zum Leben. Gerechtigkeit bedeutet nicht, dass alle das Gleiche haben, sondern dass alle das bekommen, was sie brauchen, um gut und friedlich leben zu können. Allen, die sich dafür engagieren, wird versprochen, dass sie satt werden, indem der Traum von einer gerechten Welt eines Tages in Erfüllung geht. 

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Selig seid ihr, wenn ihr einfach lebt (EG WUE 651, LJ 608, KG 127, MKL 1,96, eher für ältere Kinder)

Seligpreisungen

Miteinander oder im Wechsel lesen.

Gebet und Kinderrechte-Rap

(siehe »Liturgische Elemente für die ganze Reihe«)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Gerecht (ver-)teilen

Ein Teller mit Keksen wird in die Mitte gestellt. Es sind weniger Kekse als Kinder in der Runde. »Wie können wir die Kekse verteilen? Es reicht nicht für alle einen Keks.« Gemeinsam wird nach Lösungen gesucht (Kekse teilen; manche Kinder wollen oder können keinen Keks essen [für Allergiekinder Alternative bereithalten]; jemand verzichtet freiwillig …). Anschließend die Kekse essen.

Ein Tag lang König*in sein 

… für die Rechte der Kinder. In der Mitte ist ein Stuhl als Thron gestaltet. Ein Kind meldet sich freiwillig als König*in, setzt sich eine Krone auf und dann auf den Thron. Nun sagt es, was es als König*in machen/ändern würde, damit es Kindern gut geht. Wenn dem Kind nichts mehr einfällt, wird jemand anderes König*in.

»Selig sind …«-Kärtchen gestalten

Ältere Kinder schreiben auf Kärtchen die Worte »Selig sind …« und ergänzen mit einer/mehreren selbst erdachten Seligpreisungen (wie z. B. »… die Freunde haben«, »… die gut zueinander sind«, »… die an Gott glauben«, »… die dem Nebensitzer bei den Hausaufgaben helfen«, »… die Spielsachen teilen«.
Jüngere Kinder können auch eine Szene malen oder sich beim Schreiben helfen lassen. Das Kärtchen kann noch verziert und schön gestaltet werden.
Mischt am Schluss die Kärtchen. Alle dürfen sich eine Seligpreisung mit nach Hause nehmen.

Erklärvideo zum Thema Gerechtigkeit

Ein kurzes YouTube-Video anschauen, das die verschiedenen Gerechtigkeitsaspekte erklärt (Stichworte »Was ist eigentlich Gerechtigkeit?« »EPIZ«).

Kinderrechte-Buch

Daran weiterarbeiten

Der besondere Tipp …

Jesus segnet die Kinder
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater

Auf 11 DIN-A3-großen, stabilen Bildkarten wird in ansprechenden, eindrücklichen Zeichnungen von Petra Lefin die mutmachende Geschichte erzählt. Zusätzlich ist auf einer weiteren Karte ein vollständiger Textvorschlag für jedes Bild. 

€ 18,00; Best.-Nr. 3238


Minibüchlein: Jesus segnet die Kinder

… passend dazu als Erinnerung für die Kinder und ihre Familien.

€ 2,50; Best.-Nr. 3576

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

& Erzählung für Ältere & Erzählung für Jüngere

Mit Stabfiguren (s. Anhang)

Kraftworte

Malala: Hi, Micha. Schön, dass wir uns wieder treffen. Erzähl mal von deiner Woche.
Micha: Nichts Besonderes. Meine kleine Schwester hat sich am Knie verletzt. Und ich hab mit meinem Vater das Boot repariert. 
Malala: O ja, ich sehe schon: viel Arbeit!
Micha: Ach, nicht schlimm. Das mach ich gern. Solange ich an der frischen Luft bin … Da fällt mir ein, ich hab Jesus noch einmal gesehen. Auf einem Berg ganz in der Nähe. Da hat er geredet. Ganz lang. Am Anfang, da konnte ich noch gut aufpassen. Und einmal musste ich an dich denken. 
Malala: Warum an mich?
Micha: Na, weil du dich doch so einsetzt für andere. 
Malala: Ja schon, aber das weiß Jesus doch nicht.
Micha: Da wäre ich mir nicht so sicher.Warte mal, ich glaub, ich krieg es noch zusammen, was Jesus gesagt hat: »Selig sind die, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit. Denn sie werden satt werden.«
Malala: Wow, das sind ja richtige Kraftworte. Die kann ich gut brauchen. Kannst du sie nochmal sagen?
Micha: »Selig sind die, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit. Denn sie werden satt werden.«
Malala: Jetzt ich: »Selig sind die, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit. Denn sie werden satt werden.«

Ein riesengroßer Hunger

Micha: Ja, genau. Das hat Jesus gesagt. So mutig wie du bist, musst du einen riesigen Hunger haben
Malala: Aber ich hab doch gut gefrühstückt.
Micha: Nein! Ich meine deinen Hunger nach Gerechtigkeit.
Malala: Ah … ja, den habe ich.
Micha: Und warte mal … Jesus hat noch was gesagt. Das fand ich ganz schön heftig. Er sagte was von Verfolgung und so. Dass die, die sich für andere einsetzen, auch verfolgt werden. Dass sie Angst haben müssen vor den anderen. Dass die anderen ihnen was Böses wollen. 
Aber das willst du ja bestimmt nicht, Malala. Wer will schon verfolgt werden? Ich habe lieber mein ganz normales Leben. Du doch auch. Du hast mir ja erzählt, dass du nach der Schule Ärztin werden willst.
Malala: Ja, das stimmt. Aber leider kann ich nicht mehr zur Schule gehen.
Micha: Wieso das denn?

Zur Schule Gehen verboten!

Malala: In die Gegend, wo wir wohnten, kamen Männer. Die hatten etwas dagegen, dass wir Mädchen zur Schule gehen. Die wollten auch nicht, dass wir auf der Straße gesehen werden. Deshalb mussten sich alle Mädchen verschleiern. Und nicht nur die Mädchen – auch alle Frauen.
Micha: Und was hast du gemacht? Das hast du dir doch nicht gefallen lassen.
Malala: Nein. Ich bin weiter zur Schule gegangen. Doch immer mehr Mädchen aus meiner Klasse blieben weg. Sie hatten Angst vor den Männern der Taliban.
Micha: Und du, Malala, hattest du keine Angst?
Malala: Doch. Ich hatte sogar große Angst. Aber das war so ungerecht. Ich will doch auch lernen. Ich will doch auch frei denken. Ich will doch auch meine Meinung sagen können. Es ist doch egal, ob ich ein Mädchen oder ein Junge bin. Aber nicht nur ich hatte Angst. Auch die Männer der Taliban hatten Angst.
Micha: Vor wem hatten die denn Angst?
Malala: Vor mir.
Micha: Echt? Das glaub ich jetzt nicht. Wie kann ein Mädchen wie du Männern Angst machen? Die sind doch viel stärker. Die verfolgen dich – und nicht umgekehrt.
Malala: Sie hatten Angst vor meinen Worten und meinen Gedanken. Ich sagte nämlich weiterhin, was ich dachte. Und das interessierte viele Menschen bei uns in Pakistan. 
Micha: Wie hast du das gemacht?

Malala wird immer lauter

Malala: Am Anfang habe ich Briefe geschrieben. Darin habe ich berichtet, wie sich die Angst anfühlt, wenn man zur Schule geht. Und wie manche Familien weggezogen sind – wegen der Männer der Taliban. Einige Zeit später durfte ich im Radio sprechen. So bekamen viele Menschen mit, was ich dachte.
Micha: Und was genau hast du gesagt?
Malala: Ich sagte immer wieder: »Alle Kinder sollen lernen. Denn das ist gut für uns alle. Alle Kinder sollen sich frei entfalten. Denn dann sind sie zufrieden und helfen anderen Menschen. Alle Kinder sollen spielen dürfen. Denn Kinder sind schließlich Kinder!«
Micha: Du bist so mutig, Malala. Und stark. Und du denkst immer an die anderen. 
Malala: Ja, das muss ich, Micha. Denn es ist so ungerecht, wenn Mädchen nicht zur Schule dürfen. Da kann ich einfach nicht stillhalten. Jemand muss das doch sagen. Und ich denke mir: »Warum nicht ich?«
Micha: Ja, warum eigentlich nicht.
Malala: Ich habe zuerst allein in meinem Zimmer geschrieben. Doch Leute in der ganzen Welt haben meine Geschichte gelesen. Ich bin zwar nur ein kleines Mädchen – aber ich kann was bewirken! Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch und ein Stift können die Welt verändern.
Micha: Malala, das ist echt stark. Das muss ich unbedingt Jesus erzählen. Das wird ihm gefallen!

– Kinder erheben ihre Stimme

Sprüche 31,8+9

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Wut ist eine ungeheure Kraft in uns. 
Ich lade dich ein, für einen Moment die Augen zu schließen. Überlege: Wann warst du zuletzt so richtig wütend? Rufe diese Situation in Erinnerung hervor. Und spüre noch einmal nach, wie sich das damals angefühlt hat. Wo sitzt deine Wut, wo spürst du sie? Und was hast du mit deiner Wut gemacht, wie bist du damit umgegangen? 
Wut ist ungeheuer, denn sie hat viele Facetten: Wut kann zerstören, Wut ist aber auch wichtig, um sich für das Gute, für das Richtige oder biblisch gesagt für Gerechtigkeit einzusetzen. Wut ist sozusagen die Energie, die uns Kraft gibt, sich zu engagieren, sich zu empören, sich für die Schwachen einzusetzen. Wut ist damit das Gegenteil von Resignation. Während die Resignation sagt: »Da kann man nichts machen!«, ist die Wut überzeugt: »Das muss anders werden!« Ein Enkel von Mahatma Gandhi hat sich mit dieser positiven Kraft der Wut auseinandergesetzt. Er vergleicht die Wut mit Benzin für ein Auto. Wut treibe einen an, damit man weiterkomme, an einen besseren Ort. Ohne Wut würde man sich Problemen nicht stellen. »Wut ist die Energie, die uns zwingt, zu definieren, was gerecht ist und was ungerecht.« (Arun Gandhi) 

Zum Text / Zum Thema

Das Buch der Sprichwörter ist eine Sammlung von Sprüchen, die über einen langen Zeitraum entstanden ist (die jüngsten Texte um 200 v. Chr.). Es geht um Alltagserfahrungen, um Lebensklugheit, um Weisheit. Das Buch wird König Salomo zugeschrieben, denn er steht wie kein anderer für Weisheit (1. Könige 5,9-14). Wie ein roter Faden zieht sich die Gottesfurcht durch das Buch: Klug ist, wer Gott fürchtet (= respektiert, auf ihn hört). Gottesfurcht (auch Ehrfurcht genannt) ist das wichtigste, um Weisheit zu erlangen (Sprüche 1,7). Wahrscheinlich wurden diese Weisheiten im Unterricht an Weisheitsschulen weitergegeben (siehe die Anrede »mein Sohn«).
Die beiden Verse 31,8+9 richten sich zunächst an einen König. Er hat die Aufgabe, zu richten. Ein guter König richtet in Gerechtigkeit und hilft denen zu ihrem Recht, die sich nicht selbst Gehör und Gerechtigkeit verschaffen können. Ein solcher König kümmert sich um das Wohl der Menschen, insbesondere derer, die stumm sind und deshalb nicht gehört werden. Stumm muss nicht im wörtlichen Sinne verstanden werden, sondern kann von Menschen gesagt werden, denen die Möglichkeiten fehlen, dass ihre Interessen berücksichtigt werden. Ebenso ist es mit den Verlassenen. Sie sind gesellschaftlich isoliert. Niemand tritt für ihre Rechte ein. Ein kluger König aber verleiht ihnen allen seinen Mund, das heißt er spricht für sie in ihrem Namen und tritt für deren Rechte ein. Auch in Psalm 72 zeichnet der Einsatz für die Armen und Leidenden einen gerechten König aus.
Warum sollen für alle dieselben Rechte gelten? Da Gott den Armen und den Reichen geschaffen hat, darf auch ein armer Mensch nicht gering geachtet werden (17,5; 22,2).
Haben diese Worte auch eine Bedeutung für uns? Ja, wir leben heute Gott sei Dank in einer Demokratie. Wir sind alle König*innen! Jede und jeder ist herausgefordert, die Stimme für die Schutzlosen, die Unterdrückten, die Ausgegrenzten zu erheben. Es ist klug, nicht auf den eigenen Vorteil zu schauen, sondern für das Wohl und das Recht aller einzutreten.

Die Kinder und der Text / das Thema

»Ich will aber nicht!«. Marc liegt auf dem Boden, strampelt mit den Füßen und ist nicht mehr ansprechbar. Es dauert eine Weile, bis sich Marc wieder beruhigt hat.
Leijla sitzt in der Schule neben Sara. Frau Keller-Sadik ermahnt Sara: »Konzentriere dich doch mal auf den Unterricht und drehe dich nicht immer zu den Jungs nach hinten um!« Alle in der Klasse lachen. Sara schmollt. Leijla spürt Wut in sich hochsteigen. Sie meldet sich und ohne aufgerufen zu werden, platzt es aus ihr heraus: »Das ist ungerecht. Sara hat sich nur umgedreht, weil die Jungs sie die ganze Zeit ärgern!« 
Wut ist eines der grundlegenden Gefühle auch bei Kindern. 
Kinder erleben auch: Wut verleiht Mut! Mut brauchen Kinder, um ihre Stimme zu erheben. Auch Kinder erleben, dass sie – auch mit den besten Absichten – nicht immer gehört werden oder schlimmer noch, dass ihnen sogar der Mund verboten und ihnen gedroht wird.
Diese positive Seite der Wut, die sich für Gerechtigkeit einsetzt, soll in diesem Gottesdienst genutzt und verstärkt werden.

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Mein Gott, das muss anders werden (KuS 443, KKL 205, MKL 1 24),
Viele kleine Leute (KuS, KKL 262),

Seligpreisungen

Wie im vorangegangenen Gottesdienst miteinander oder im Wechsel lesen.

Fürbitte

(Mit Refrain aus »Mein Gott, das muss anders werden«)

Gott,
du bist fair und gerecht zu allen Menschen.
Du willst, 
dass wir fair und gerecht zusammenleben.
Es ärgert uns, 
wenn es unfair oder ungerecht zugeht.
Es macht mich wütend, wenn … 
(Kinder können eigenen Ärger über Ungerechtigkeit ausdrücken.)
Wir singen: Mein Gott, das muss anders werden. (Nur Refrain)
Es macht mich wütend, wenn … 
(Kinder können eigenen Ärger über Ungerechtigkeit ausdrücken.)
Wir singen: Mein Gott, das muss anders werden. 
(Dieser Teil kann mehrmals wiederholt werden.
Zum Abschluss:)
Mach uns mutig, laut zu werden, 
wenn etwas unfair und ungerecht ist.
Du liebst alle Menschen. Ohne Unterschiede.
Du bist ein gerechter Gott. Danke.
Amen.

Weitere Gebete und ein Kinderrechte-Rap

s. »Liturgische Elemente für die ganze Reihe«.


Kreative Umsetzung der Geschichte
Vertiefendes Gespräch zur Geschichte

Einige Fragen/Impulse, um mit den Kindern nach der Geschichte ins Gespräch zu kommen:

Spiel: Alle Kinder sind gleich

Die Kinder sitzen im Kreis. Der Reihe nach sagen sie Dinge, die alle Kinder gemeinsam haben. (Das Spiel kann so lange fortgesetzt werden, bis den Kindern keine Gemeinsamkeit mehr einfällt. Es kann dazu dienen, bewusst zu machen, dass alle Menschen gleich sind – egal woher, egal ob schwarz oder weiß, egal ob …)

Wut-Stein oder Wut-Puppe beschimpfen

Wut kann helfen, um sich für Gerechtigkeit einzusetzen. Fertigt einen Wut-Stein an. Dazu malt man auf einen flachen Stein eine grässliche Fratze. Alternativ kann auch eine Puppe oder ein Stofftier herhalten. 
Diese/n Stein/Puppe dürfen die Kinder nun beschimpfen und sie laut anschreien mit dem, was sie gemein und unfair finden. 
Alternativ kann jedes Kind seinen eigenen Wut-Stein gestalten. Den kann es immer dann nehmen, wenn es sich ärgert oder etwas als ungerecht erlebt.

Kinderrechte-Buch

Das Buch wird fertiggestellt.

Der besondere Tipp …

Kindersegnung
Figurenset für die Erzählschienen

Zehn Bildkarten unterschiedlicher Größe machen die Geschichte lebendig. 

Die Karten sind beidseitig bedruckt (Personen können in beide Richtungen gehen); extrem stabil, bereits ausgestanzt und in einem durchsichtigen ZIP-Beutel, dem zusätzlich ein kompletter Erzählvorschlag beiliegt. 

Nur € 5,00; Best.-Nr. 1628

Erzählschienen-Set

Dazu passend das Erzählschienen-Set, in dem die Bildkarten der Figurensets optimal gestellt werden können.

Drei unterschiedlich hohe und tiefe Schienen zur variablen Positionierung während des Erzählens. 

€ 17,00; Best.-Nr. 1625

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

& Erzählung für Ältere & Erzählung für Jüngere

Mit Stabfiguren (s. Anhang).

Micha lernt lesen

Malala: Hallo Micha, was machst du da?
Micha: Hallo Malala. Ich übe. Ich lerne lesen. Ich will die Schriften auch lesen können. Wie die Schriftgelehrten. 
Malala: Ich hab dich doch nicht etwa angesteckt?
Micha: Nicht nötig. Ich will einfach noch besser verstehen, was Jesus sagt. Ich wäre gern sein Schüler. Und ich will wissen, was unsere Väter und Mütter im Glauben aufgeschrieben haben.
Malala: Micha … hörst du das auch? Was ist denn das für ein Geschrei? Schau mal, da drüben! Was ist denn da los?
Micha: O weh, das ist Jonas. Er macht eine Lehre zum Tischler. Sein Meister Ben Nadab schlägt ihn mal wieder.
Malala: Was heißt hier wieder? Passiert das öfter?
Micha: Ja, regelmäßig. Jonas ist schon ganz verzweifelt. Dabei ist Jonas so fleißig. Und ein ganz lieber Kerl. Ohne ihn wäre Meister Ben Nadab arm dran. Ohne Jonas könnte Ben Nadab sein Geschäft zumachen. Trotzdem kriegt Jonas nie Lob für seine Arbeit – dafür aber oft Schläge.
Malala: Das geht aber nicht! Und was macht Jonas? Das kann er sich doch nicht einfach gefallen lassen. Er muss sich wehren!
Micha: Du hast Vorstellungen. Wenn Jonas seinen Mund aufmacht, dann kriegt er nur noch mehr Prügel. Darum sagt er lieber nichts. Und hält den Mund.
Zu mir hat Jonas mal gesagt: »Ich halt’s hier nicht mehr aus. Wenn das nicht aufhört, haue ich ab. Ganz weit weg.«
Malala: Micha, du bist doch sein Freund. Dann musst du was sagen!
Micha: Was, ich?
Malala: Ja, du! Jonas kann nicht, aber du kannst. Wenn alle immer schweigen, dann ändert sich gar nichts. 
Micha: Aber Meister Ben Nadab könnte dann auf mich ärgerlich sein.
Malala: Ja, das kann passieren. Trotzdem musst du was sagen. Du musst es riskieren. Weißt du noch, was ich dir erzählt habe? Die Männer der Taliban waren auch auf mich wütend. Sie wollten mich zum Schweigen bringen. Aber es gelang ihnen nicht. Ich bin zwar nur ein kleines Mädchen, doch meine Worte haben Kraft. Und vor meinen Worten haben sie Angst. Mit meiner Stimme kann ich etwas verändern. Ich tue das alles ja nicht für mich allein. Ich tue das für alle Kinder auf der ganzen Welt. 
Micha: Bei dir ist das ja was anderes.
Malala: Nein, Micha, das stimmt nicht. Tu was! Du kannst deinem Freund Jonas helfen. Sprich mit Meister Ben Nadab.
Micha: Aber was soll ich denn sagen? Hm, ich weiß nicht … das bringt doch nichts.
Malala: Sag ihm, was Jonas alles tut. Wie fleißig er arbeitet. Sag ihm, wie sehr Jonas leidet und dass er es bei ihm nicht mehr aushält. Sag ihm, dass es dich wütend macht, wie er Jonas behandelt. Sag ihm, dass er Jonas loben und nicht schlagen soll. Sag ihm, dass er endlich gut zu Jonas sein soll.
Micha: Meinst du wirklich, dass das was bringt?
Malala: Ja, das meine ich. Deine Wut wird dir dabei helfen. Deine Wut macht dir Mut. Du wirst doch auch wütend, wenn du so was siehst, oder?
Micha: Ja, das macht mich wütend. Sogar richtig wütend.
Malala: Deine Wut muss raus. Deine Wut kann Jonas helfen. Geh zu Meister Ben Nadab. Du kannst was machen. Tu es!
Micha: Aber ich trau mich nicht so richtig.
Malala: Spür noch mal, wo deine Wut sitzt. Leg mal deine Hand auf deinen Bauch. Schließe deine Augen. Und dann stell dir vor, wie du zu Meister Ben Nadab gehst. Du stehst vor ihm. Du sagst ihm ins Gesicht: »Ich will, dass du ab jetzt gut zu Jonas bist.« Stell dir vor, wie du das sagst. Und wie deine Worte wirken. Micha, wenn du das tust, dann tust du etwas ganz Wichtiges für deinen Freund.
Micha: Malala, es fällt mir zwar immer noch nicht leicht. Aber nachher gehe ich zu Ben Nadab.
Malala: Du wirst sehen, Jesus wird stolz auf dich sein.
Mit den Älteren können anschließend die Verse aus Sprüche 31,8+9 gelesen werden.
Mit den Jüngeren kann das Bilderbuch »Ich bin ein Kind und ich habe Rechte« angeschaut werden (s. »Buchempfehlungen«, Seite 319). Dabei können exemplarisch auch Kinderrechte ausgewählt und genauer in den Blick genommen werden.

Der besondere Tipp …

Wir haben Rechte!
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater

Die Bilder von Manuela Olten erzählen unterschiedliche Geschichten aus dem Erlebnisraum von Kindern. Im Gespräch darüber werden die einzelnen Rechte deutlich und können benannt werden. 
Mit zusätzlichem Kinderrechte-Poster.

12 stabile DIN-A3-Blätter inkl. Poster € 18,00; Best.-Nr. 3417

junge-gemeinde.de

I. Einleitendes

Kurzbeschreibung

Kinder haben Rechte – und sie haben ein Gespür dafür.

Damit diese Rechte für Kinder greifbar werden, gestalten sie ihr persönliches »Ich bin ich. Und ich habe Rechte!«-Buch.

Einsatzmöglichkeiten

II. Vorüberlegungen

Leider existiert keine offizielle Fassung in »kindgerechter« Form. Hilfreiche Hinweise findest du jedoch auf den Webseiten von kinder-ministerium.de, plan.de, kindersache.de oder unicef.de.

Jesus behandelte Kinder anders: Er stellt Kinder sogar als Vorbilder für Erwachsene dar (»Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder«, Matthäus 18,3). Jesus spricht auch die besondere Schutzwürdigkeit von Kindern an (»Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt«, Matthäus 18,6). Bei der Kindersegnung sagt Jesus ausdrücklich: »Lasst die Kinder zu mir kommen!« (Matthäus 19,14). Jesus betont damit die Freiwilligkeit und die Eigeninitiative der Kinder. Die Kinder entscheiden selbst!

Wichtig ist dabei, dass Kinder ihre Rechte kennen und benennen können. Nur so ist es ihnen möglich, sich darauf auch zu berufen. Rechte sind kein »Goodwill« oder »nice-to-have«. Rechte sind verbriefte Regelungen, die verbindlich sind.

1. Recht auf einen Namen
2. Recht auf Gesundheit und eine saubere Umwelt
3. Recht auf Bildung
4. Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit
5. Recht auf Spiel und Freizeit
6. Recht auf Information und Beteiligung
7. Recht auf Privatsphäre und Schutz vor Gewalt.
8. Recht auf Eltern und ein sicheres Zuhause
9. Recht auf Schutz vor Ausbeutung
10. Recht auf Schutz im Krieg und auf der Flucht
11. Besondere Rechte bei Behinderung (Hilfe und Rücksicht)

1. Du hast das Recht auf eine Geburtsurkunde mit deinem Namen, deinem Geburtsort und deinem Geburtstag.
2. Du hast das Recht auf Luft, Wasser und Nahrung, die sauber sind. Wenn du krank bist, hast du das Recht, dass dich jemand pflegt und dir Medizin gibt.
3. Du hast das Recht, zur Schule zu gehen und zu lernen. Kein Kind darf dort schlecht behandelt werden.
4. Du hast das Recht, zu denken, was du willst. Niemand darf dich zwingen, etwas Bestimmtes zu glauben oder zu denken.
5. Du hast das Recht, freie Zeit zu haben, zu spielen und dich auszuruhen.
6. Du hast das Recht, dich über alles zu informieren, was in der Welt passiert. Du hast das Recht angehört zu werden, mitzureden und mitzubestimmen.
7. Du hast das Recht, niemals von Menschen verletzt zu werden. Du hast das Recht auf deine eigene Privatsphäre, also auf das, was nur dich angeht.
8. Du hast das Recht, zusammen mit deinen Eltern in einem sicheren Zuhause groß zu werden. Und wenn du nicht mit deinen Eltern zusammenleben kannst, hast du trotzdem das Recht auf ein sicheres Zuhause und Menschen, die sich um dich kümmern.
9. Kleine Kinder dürfen gar nicht arbeiten. Ältere Kinder müssen davor geschützt werden, dass sie eine Arbeit machen, die ihnen schadet.
10. Wenn Krieg ist oder du auf der Flucht bist, hast du das Recht auf besonderen Schutz.
11. Wenn du eine Behinderung hast, hast du das Recht auf besondere Hilfe und Rücksichtnahme.

Material

Tipp: Hilfreich ist es, wenn das Team bereits ein Buch gemacht hat, das als Anschauungsobjekt und Ideenquelle dienen kann.

Ablauf

Hinführung (kurzer Erzähl-Impuls)

Gerade noch machten die Jünger die Kinder klein: »Weg mit euch. Kinder haben hier nichts zu suchen!« Doch jetzt macht Jesus die Kinder groß: »Aus dem Weg! Macht Platz für die Kinder!«
(Schild »Macht Platz für die Kinder« in die Mitte legen.) Du findest dieses Schild hier .

Erzählrunde

Kennt ihr das auch, dass Erwachsene sagen: »Kinder haben hier nichts zu suchen«?
Wie geht es euch dabei?

Überleitung zu den Kinderrechten

Jesus sagt: Die Kinder dürfen kommen! Bei Jesus sind die Kleinen ganz groß. Er stellt die Kinder in den Mittelpunkt. Jesus weiß, was Kinder brauchen. 
Das war zu seiner Zeit alles andere als normal. Kinder galten als kleine Erwachsene. Sie mussten nur groß werden. Trotzdem waren für Jesus die Kinder wichtig. Er nahm sie als Kinder ernst.
Heute haben wir die Kinderrechte. 
Seit 1989 gibt es diese Rechte. Kinder können sich darauf berufen. Diese Rechte gelten für alle Kinder auf der Welt. Trotzdem halten sich nicht alle Menschen und alle Regierungen daran. Sie verletzen die Rechte von Kindern. Dagegen protestieren viele Menschen. Kinder und Erwachsene setzen sich überall auf der Welt für diese Rechte ein und begeben sich dafür manchmal auch in Gefahr. 

Gespräch mit Kinderrechte-Karten

Die Kinder sitzen im Kreis, in der Mitte liegen verdeckt die Kurzfassungen der 11 Kinderrechte auf Karten (ggf. einige davon auswählen; s. Hinweis unter »Material«).

Ablauf:

1. Ein Kind wählt eine Karte aus, dreht sie um und liest sie laut vor.
2. Frage des Team: Warum ist dieses Kinderrecht wichtig? Kinder werden eingeladen, sich zu äußern. 
3. Falls kein Kind eine Idee hat, die kindgemäße Erklärung zu diesem Recht lesen 
4. Punkt 1 bis 3 wiederholen, bis alle Karten aufgedeckt sind.
5. Fragen des Teams: Jetzt haben wir alle Kinderrechte aufgedeckt. 

Kinderrechte-Buch vorstellen
Stationen

Nachfolgend Ideen für die Stationen, um das Kinderrechte-Buch zu basteln.

Das entsprechende Material zum Herunterladen

Station 1: Den Buchumschlag gestalten

Material für jedes Kind: gelbes DIN A3-Blatt; ein Stück rotes Papier (für die Zunge); Übersicht über die 11 Kinderrechte in der Kurzfassung

 
Material allgemein: dicker, schwarzer Filzstift; durchsichtiges Klebeband; Foto-Anleitung Umschlag (zum Schauen); 
Auch die Foto-Anleitung für den Umschlag gibt’s kostenfrei.

Vorlage Gesicht Umschlag (zum Schauen) 

Das Gesicht kann individuell gestaltet werden. Dabei wird die Zunge auf das rote Stück Papier gezeichnet, ausgeschnitten und aufgeklebt. Ebenso werden die Augen nach dem Aufmalen ausgeschnitten und aufgeklebt. Nase und Mund werden nach persönlichem Geschmack dazugemalt und die Worte »Ich bin ich. Und ich habe Rechte!« dazugeschrieben. 
Die Übersicht über die 11 Kinderrechte wird auf die erste freie Seite im Buch geklebt (rechts).

Station 2: Die Kinderrechte 1 bis 5

Material für jedes Kind: Die Kinderrechte 1 bis 5 zum Ausschneiden;
Material allgemein: Stempelkissen, Buchstabenstempel, Luftballons, dicke Filzstifte, durchsichtiges Klebeband; Namenslexikon/Tablet.
Die einzelnen Kinderrechte werden ausgeschnitten und ins Buch geklebt. Dabei für jedes Kinderrecht eine eigene Seite (Doppelseite) verwenden.

1. Recht auf einen Namen

Namen mit Buchstaben stempeln; Namen kalligrafisch gestalten; in Namenslexikon/Tablet recherchieren, was der eigene Name bedeutet und die Bedeutung ins Buch schreiben.

2. Recht auf Gesundheit und eine saubere Umwelt

Material für jedes Kind: Luftballon;
Material allgemein: Klebestreifen; dicke, wasserfeste Filzstifte.
Ein Luftballon wird aufgeblasen und so verschlossen, dass er später wieder geöffnet werden kann (hier benötigen die Kinder evtl. Hilfe). Mit einem dicken Filzstift wird in möglichst großen Buchstaben auf den Luftballon geschrieben: »Saubere Luft«. Nachdem die Schrift getrocknet ist, wird die Luft aus dem Ballon abgelassen. Den Luftballon dann mit Klebestreifen ins Buch kleben. 

3. Recht auf Bildung

Material allgemein: Klebestreifen; wasserfeste, dicke Filzstifte.
Die Kinder füllen das Blatt mit ihren Angaben aus: 

Mein Lieblingsfach: ________________
Dahin möchte ich auf jeden Fall mal reisen: __________________
Diese Frage konnte mir noch niemand beantworten: ___________________
Das kann ich besser als die meisten Erwachsenen:  __________________
Wenn ich groß bin, will ich DAS werden: ____________________

4. Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit

Material allgemein: Zum Abschreiben für die Kinder auf einem Blatt möglichst groß die drei Sätze (siehe Anlage).
Die folgenden drei (Erklär-)Sätze werden von den Kindern zum Recht dazugeschrieben:

»Ich darf denken, was ich will.«
»Ich darf glauben, was ich will.«
»Niemand darf mir einreden, dass ich schlecht bin.«

Die Kinder schreiben dann noch weitere Sätze nach dem gleichen Schema:
»Ich darf … (z. B. fühlen, sagen, träumen, singen) was ich will.«

5. Recht auf Spiel und Freizeit

Die Kinder schreiben oder malen in ihr Buch Antworten auf die Fragen:

Station 3: Die Kinderrechte 6 bis 11

Material für jedes Kind: Die Kinderrechte 6 bis 11 zum Ausschneiden;

6. Recht auf Information und Beteiligung

Material allgemein: dicke Filzstifte.
In die Mitte einer Doppelseite schreiben die Kinder ganz groß: »Ich will mitreden!« Dann überlegen sie (gerne zu zweit oder zu dritt), wo sie gerne mitreden wollen (z. B. in der Familie, der Schule, der Kirchengemeinde, im Dorf oder der Stadt, der Politik). 
Alles, was ihnen wichtig ist und wo sie gerne mitbestimmen wollen, schreiben sie ins Buch. 

7. Recht auf Privatsphäre und Schutz vor Gewalt

Material für jedes Kind: kleinen Briefumschlag; DIN A5-Blatt; evtl. Schaschlikspieß/Zahnstocher (zum Schreiben der Geheimbotschaft mit Zitronensaft-Geheimtinte);
Material allgemein: evtl. Zitronensaft (von frisch ausgepresster Zitrone/n).
Der Briefumschlag wird ins Buch geklebt und folgende Worte darauf geschrieben: 

Finger weg! GEHEIM!

Auf das DIN A5-Blatt mit der Geheimtinte oder einem Code eine Botschaft schreiben, trocknen lassen, zusammenfalten und in den Umschlag stecken.
Geheimbotschaften mit Zitronensaft: Der Schaschlikspieß wird in den puren Zitronensaft getaucht, der erste Tropfen abgestreift, und dann die Botschaft Wort für Wort auf den Zettel geschrieben. Dabei wird derSchaschlikspieß immer wieder in den Zitronensaft getaucht.
Sichtbarmachung der Schrift: Über einer Kerzenflamme (! – Achtung: Nur unter Aufsicht Erwachsener) werden die Worte vorsichtig erwärmt, dadurch wird die Schrift sichtbar.
Geheimcodes: Codes unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade gibt es im Internet (Stichworte z. B. »spiele-gruppen.de geheimschrift« oder »einfache Geheimcodes«). Davon zwei oder drei aussuchen und bei Bedarf erklären.

8. Recht auf Eltern und ein sicheres Zuhause

Material für jedes Kind: Filzstift.
Das Kind legt eine Hand auf die Doppelseite des Buches und ummalt sie mit einem Filzstift. Zu Hause sollen dann auch die Eltern ihre Hand auf den bereits vorhanden Handumriss (ihres Kindes) legen und sie mit einer anderen Farbe ebenfalls ummalen. (Wenn möglich, zusätzlich auch die Großeltern ihre Handumrisse einzeichnen lassen.)

9. Recht auf Schutz vor Ausbeutung

Material für jedes Kind: Roter Malstift; schwarzer Filzstift.
Die Kinder malen ein achteckiges Stoppschild mit rotem Rand ins Buch. Mit schwarzem Filzstift schreiben sie ins Schild hinein: Stoppt Kinderarbeit!

10. Recht auf Schutz im Krieg und auf der Flucht

Material für jedes Kind: Bunte Schreib- und Filzstifte;
Material allgemein: Die Worte Jesu groß auf einem Plakat zum Abschreiben.

Die Kinder schreiben die Worte von Jesus auf eine Doppelseite:

Jesus sagt: 
»Selig sind, die Frieden stiften; 
denn sie werden 
Gottes Kinder heißen.« 
(Matthäus 5,9)

11. Besondere Rechte bei Behinderung (Hilfe und Rücksicht)

Material für jedes Kind: Schreibstift;
Material allgemein: Brailleschrift-Alphabet für den Bibelspruch (unter »Wissen macht ah vorlage brailleschrift« könnt ihr euch eine pdf mit dem Alphabet herunterladen).
Die Kinder sammeln zu folgenden Impulsen Ideen und schreiben sie auf:

Dann schreiben Sie in Brailleschrift (das ist das Fachwort für die Blindenschrift) folgenden Bibelvers ins Buch: 
Jesus sagt:
»Wer ein solches Kind 
in meinem Namen aufnimmt, 
der nimmt mich auf.« 
(Markus 9,37)

Station 4:
Mein »Ich-habe-Rechte«-Gebet

Material für jedes Kind: Ausdruck des »Mein ich habe Rechte«-Gebets 

Guter Gott, wir Kinder sind für dich wichtig.
Heute verrate ich dir, was ich am liebsten mag, nämlich _________________
Manchmal ärgere ich mich, wenn _________________ .
Und außerdem finde ich ungerecht, dass ____________________ .
Ich freue mich sehr über __________________ .
Und am meisten wünsche ich mir, dass ____________________ .
Ich finde es gut, dass du uns Kinder magst.
Du stellst uns Kinder in die Mitte.
Alle Kinder sind dir wichtig, 
auch meine Freundinnen und Freunde. 
Sie heißen _________________ .
Auch ich bin dir wichtig.
Bei dir darf ich sein, wie ich bin.
Danke, lieber Gott.
Amen.

Station 5: Kinderrechte-Pass 

Material für jedes Kind: Ausdruck des »Kinderrechte-Passes«
Die Kinder kleben den Pass auf die letzte Doppelseite ihres Buchse. Mit ihrer Unterschrift bestätigen sie, dass sie ihre Rechte kennen!

Der besondere Tipp:

Servietten »Einfach spitze«

Beim Kigo-Frühstück und Gemeindefest zusammen mit dem Essen gleich fröhliche und Mut machende Worte mitbekommen: 

»Einfach spitze, dass du da bist!«

20 Stück, 33 x 33 cm

€ 3,90 (ab 5 Ex. je € 3,50; ab 10 je €3,30);

Best.-Nr. 9016

junge-gemeinde.de

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 3/2024
Schild „Macht Platz für die Kinder“
; zur Reihe „Ich habe Rechte!“ – Kinderrechte-Buch

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche 2-2024 kostenfrei – Kinderrechte

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 3/2024
Bild Malala
; zur Reihe Monatsgottesdienst September Malala Yousafzai

Hunger nach 
Gerechtigkeit 

– Malala Yousafzai

Matthäus 5,6.10

I. Vorüberlegungen

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

So könnte z. B. ein Gemeindegottesdienst mit den Kindern gestaltet werden, bei dem sie nicht nur einzelne Elemente einbringen, sondern der dem entspricht, wie sie auch sonst ihren Kindergottesdienst feiern.

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Bausteine 

Kreative Umsetzung der Geschichte
Erweiterter Gottesdienst

Für einen erweiterten Gottesdienst können einige wichtige Rechte der UN-Konvention ausgewählt werden: In kindgerechter Sprache etwas ausführlicher auf der Seite von Unicef (Stichworte: unicef kinderrechtskonvention inhalte) oder kurz und knapp hier: Reihe »Große im Kigo« 

Die Kinder können die Rechte nach verschiedenen Gesichtspunkten sortieren, z. B.:

Materialien und Medien

Kindgerechte Information zu den einzelnen Kinderrechten findet ihr im Internet unter folgenden Stichworten:

(weitere Infos hierzu s. unten).

Fingerpuppen

Ausgehend von der biblischen Geschichte der Kindersegnung, die mit Fingerpuppen nachgespielt werden kann, nimmt dieses Heft das Leben von Kindern in der ganzen Welt in den Blick und erinnert an die geltenden Kinderrechte.

III. Gestaltungsvorschlag für einen Gottesdienst

1. Begrüßung und Votum

Dbd 2024, Seite 70

2. Lied

Wir wollen aufstehn 
(KuS 286, KKL 376, Wwdl 220)

3. Gebet

Guter Gott,
wir wollen, dass es gerecht zugeht 
in der Familie oder unter unseren Freunden. 
Manchmal geht es uns dabei aber vor allem darum,
dass wir zu unserem Recht kommen.
Lass uns auf die achten, 
die ungerecht behandelt werden.
Mach uns mutig,
aufzustehen und für sie einzutreten,
auch wenn man uns dann verlacht.
Danke, Gott, 
dass du gerecht bist 
und das heißt vor allem, barmherzig.
Danke, dass du jeden Menschen liebst,
egal wo er herkommt oder wie er aussieht.
Danke, dass deine Liebe niemals aufhört.
Amen.

4. Psalmgebet

SGw 78

5. Lied

Gib uns Ohren, die hören 
(KuS 496, KKH 3, KKL 64, LH 1-25, MKL 2-38)

6. Erzählung

Das Foto von Malala (das zu Anfang der Einheit zu sehen ist) wird in die Mitte gelegt oder herumgereicht. 
Das Bild von Malala kann in der Größe DIN A4 kostenfrei heruntergeladen werden (s.u.).

Malala – ein Mädchen in Pakistan
Ich möchte euch heute von einem jungen Mädchen erzählen. Sie heißt Malala Yousafzai. Malala ist 1997 geboren. Damals lebte ihre Familie im Nordwesten Pakistans, in einem Tal, das von hohen Bergen umgeben ist. Dieses Tal wurde in ihrer Kindheit von den Taliban erobert. Die Taliban verboten Mädchen, zur Schule zu gehen und zerstörten die Schulhäuser. Nur Jungen sollten lesen und schreiben lernen. Die Taliban regieren seit 2021 auch wieder im Nachbarland Afghanistan. Sie setzten dort durch, 

Recht von Mädchen auf Schulbildung
Malalas Vater war Leiter einer Privatschule in Pakistan. Er wusste, wie wichtig eine gute Schulbildung ist und wollte auch, dass seine Tochter zur Schule gehen kann. Das wollte auch Malala. Ein britischer Reporter sprach Malalas Vater an: »Es gibt doch bestimmt ein Mädchen in der Schule, die davon erzählen kann, wie schwierig es mit den Taliban ist.« Malalas Vater schlug dem Reporter seine eigene Tochter vor.
So begann Malala mit 11 Jahren für die Webseite des britischen Fernsehsenders BBC ein Blog-Tagebuch zu schreiben. Unter einem anderen Namen erzählte sie von den Gewalttaten der Taliban und von ihrem Recht, die Schule zu besuchen. Durch diesen Blog wurde Malala schnell in Pakistan bekannt.

Anschlag auf Malala
Im Oktober 2012 verübten die Taliban einen Anschlag auf den Schulbus, in dem Malala saß. Die Männer der Taliban hatten erfahren, wer hinter den Blog-Beiträgen steckt, und wollten das Mädchen deshalb töten. Malala wurde mit schweren Schussverletzungen am Kopf in ein Krankenhaus gebracht. Später wurde sie nach Großbritannien gebracht, wo sich Ärzte weiter um sie kümmerten. Durch das Attentat erhielt Malala viel Unterstützung für ihr Anliegen. 2013 durfte sie vor den Vereinten Nationen in New York sprechen und wurde vom damaligen amerikanischen Präsidenten Barack Obama empfangen. Ein Jahr später wurde sie mit 17 Jahren die jüngste Friedensnobelpreisträgerin.

Bildung verändert die Welt
Malala und ihre Familie leben heute noch in Großbritannien, denn in ihrer Heimat ist sie nicht sicher. Sie engagiert sich weiter für die Rechte von Frauen und Mädchen. An ihrem 18. Geburtstag eröffnete sie eine Schule für Flüchtlingsmädchen aus Syrien. Die von ihr und ihrem Vater gegründete Stiftung unterstützt viele solcher Projekte weltweit, um Mädchen eine gute Schulbildung zu ermöglichen und sich in ihren Ländern für die Bildungschancen von Frauen und Mädchen einzusetzen.
Malala hat mit wenigen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln ein großes Werk geschaffen. In ihrer Rede 2013 vor der UNO sagte sie treffend: »Lasst uns unsere Bücher und Stifte nehmen. Sie sind unsere mächtigsten Waffen. Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch und ein Stift können die Welt verändern. Bildung ist die einzige Lösung!«

7. Gespräch mit den Kindern 

Das Recht auf Bildung gehört zu den Rechten von Kindern, die in der Kinderrechtskonvention 1989 von der UNO verabschiedet wurden. 196 Staaten sind ihr inzwischen beigetreten. Trotzdem kann eine große Zahl von Kindern weltweit nicht in eine Schule gehen oder eine weiterführende Schule besuchen.
Was denkt ihr: Wie viele Kinder weltweit können nicht zur Schule gehen? Sind es

(Antwort: Nach Schätzung der UNESCO waren es 2023 250 Millionen Kinder.)
Welche Gründe gibt es dafür, dass die Kinder nicht in die Schule gehen können?
Von Malala stammt auch der folgende Satz aus ihrem Leben: »Ich hatte zwei Optionen, die eine war, zu schweigen und darauf zu warten, getötet zu werden. Und die zweite war, die Stimme zu erheben und dann getötet zu werden. Ich habe mich für die zweite entschieden.« 

In der Bibel stehen auch diese zwei Sätze von Jesus:
»Selig sind, die hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Himmelreich.«

8. Lied

Suchet zuerst Gottes Reich 
(EG 182, KuS 222, Strophen in Auswahl)

9. Fürbitten/Schlussgebet

Dbd 2024, Seite 73

10. Vaterunser
11. Lied

Gut, dass wir einander haben 
(KuS 294, EGplus 78)

12. Segen

Dbd 2024, Seite 71

Die besonderen Tipps …

FÜR DICH!
Mitmachheft

»Dafür bist du noch zu klein« – immer wieder hört Lea von Erwachsenen diesen Satz. Doch eines Tages ist es anders …

Das Heft enthält auf den 12 Seiten

  • die biblische Geschichte zur Kindersegnung nach Markus 10.
  • die neun wichtigsten Kinderrechte in kurzer Form und verständlicher Sprache.
  • interessante Infos und Impulse mit Blick auf Kinder anderswo auf der Welt. 
  • eine Bastelarbeit für unterschiedliche Kinder-Fingerpuppen, um Geschichten nach- und weiterzuerzählen.
  • viele Rätsel und ein Gebet zum Thema.

€ 1,90 (ab 10 Ex. je € 1,60; ab 40 Ex. je € 1,40); 

Best.-Nr. 101-7/22

junge-gemeinde.de

Das kleine Wir
Bildkarten fürs Kamishibai-Erzähltheater

Zusammen sind wir stärker, mutiger und fröhlicher. Das erleben wir immer wieder. Allerdings: Woher kommt das Wir-Gefühl und was ist das überhaupt? Die Geschichte hierzu wird auf diesen Bildkarten erzählt.

€ 20,00; Best.-Nr. 3780

Schlüsselanhänger mit Karabiner

Zusammenhalt – gehalten Sein – Gemeinsamkeit – das alles möchte dieser Schlüsselanhänger auch vermitteln. 

Das reißfeste Nylonband, der sichere Karabinerhaken, der stabile Schlüsselring und das Fisch-Logo machen es zu einer Freude, diesen Schlüsselanhänger täglich zu gebrauchen. 

Maße: 13 cm lang, 3 cm breit; Ø Schlüsselring 2 cm
€ 2,60 (ab 10 Ex. je € 2,30); blau und rot: Best.-Nr. 1347 

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