»Wohin gehst du?« – Abschiednehmen, Trauern und Trost finden

Annette Härdter aus: Ich helfe dir, wenn du trauerst. Praxisbuch zur Trauerbegleitung, 2023 © Verlag Junge Gemeinde, Leinfelden-Echterdingen; Lahn-Verlag, Kevelaer

I Vorüberlegungen

Folgende Phasen kann man unterscheiden:
Kinder unter 3 Jahren: Tod heißt »Nicht-da-sein« – Abwesenheit auf Zeit; noch keine Vorstellung von der Endgültigkeit des Todes.
Kinder zwischen 3 und 6 Jahren: Tod als vorübergehender Zustand – erste vage Vorstellung, verbunden mit Dunkelheit und Bewegungslosigkeit; kein Bezug zur eigenen Person.
Kinder zwischen 6 und 9 Jahren: Tod als Bestrafung – erstes Verständnis für die Endgültigkeit des Todes; Personifizierung des Todes, Verlust- und Trennungsängste
Kinder zwischen 10 und 14 Jahren: Realistisches Todeskonzept – Endgültigkeit des Todes wird verstanden; Sinnfragen tauchen auf: nach dem eigenen Leben und Leben nach dem Tod.

Selbstverständlich darf man die Jahreszahlen nur als Richtschnur ansehen. Es ist durchaus lohnend, sich zu den einzelnen Phasen selbst näher zu informieren.

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe 

Lieder

Du bist der Weg und die Wahrheit und das Leben (KuS 408, Wwdl 122, Durch Hohes und Tiefes 280);
Wo sind die Toten? (KuS 641, KG 83, Durch Hohes und Tiefes 205);
Traurig steh ich da (KKL 134)

Gebet (nach Psalm 90)

Aus: KuS 663

III. Zur Gestaltung der Reihe

Am Ende eines jeden Sonntags der Reihe, legt sich ein persönliches Ritual nahe.
1. Sonntag, 17.11.: Im November werden bekanntlich viele Gräber geschmückt. Dafür werden oft Reisigzweige verwendet. Davon ausgehend kann jedes Kind für eine*n Verstorbene*n einen kleinen Reisigzweig niederlegen (siehe hierzu »Miniatur-Friedhof«).
2. Sonntag, 24.11.: Jedes Kind kann ein Licht (z. B. Teelicht) als christliches Hoffnungszeichen für jemanden entzünden. Wenn einem Kind niemand Konkretes einfällt, kann es sein Licht für alle Verstorbenen anzünden. Ist eine besondere Kinderkirch- oder gar eine Osterkerze vorhanden, sollten die Kerzen an ihr entzündet werden.

Abschlussgebet (für beide Sonntage)

Lieber Vater im Himmel, 
alle unsere Verstorbenen wollen wir dir anbefehlen. 
Du kennst sie alle, du vergisst sie nicht. 
Lass sie auch im Tod bei dir geborgen sein. 
Amen.

Der besondere Tipp …

Josef Herbasch, Heidi Rose
Ich helfe dir, wenn du trauerst
Praxisbuch zur Trauerbegleitung

Erfahrene Experten und Expertinnen berichten aus der Praxis und geben wertvolle Anregungen für die behutsame Trauerarbeit mit Kindern bis 12 Jahren und zeigen auf, wie Hilfe durch Begleitung möglich ist. 

Darüber hinaus enthält das Buch Hintergrundwissen zu den vier Phasen der Trauer sowie dem Verständnis von Tod von Kleinkindern bis Teenagern. Lieder, Gebete und Bastelvorschläge runden das Buch ab. Alle Vorlagen können mit QR-Code heruntergeladen und schnell eingesetzt werden. Für Kita, Grundschule und Familie

€ 22,00; 
Best.-Nr. 2166

junge-gemeinde.de

Hier können Sie als Zusatzmaterial der Evangelische Kinderkirche kostenlos die Fotos herunterladen zur Reihe »WOHIN GEHST DU?« – ABSCHIEDNEHMEN …
Ein Ort der Erinnerung – Jakobs Tod und Begräbnis

Jakobs Tod und Begräbnis

1. Mose 49,29–50,14 (in Auswahl) 

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Beachtet hierzu den besonderen Tipp auf Seite 423, der passgenau hierzu einen Aktionsbogen enthält, um mit den Kindern den Friedhof vor Ort zu entdecken.

Zum Text / Zum Thema

Die vielen Begleiter dieses Zuges nach Kanaan zeigen den großen Respekt, den man Jakob (besonders auch als Vater von Josef) zollte.
Auch in Kanaan wird zunächst eine große Trauerfeier abgehalten. Die Beisetzung selbst wird nur kurz erwähnt.

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Traurig steh ich da (KKL 134)

Eingangsgebet

Guter Gott, lieber Herr Jesus, 
in diesen Tagen erinnern sich viele von uns an liebe Menschen. 
Viele denken an Menschen, die nicht mehr da sind. Viele denken an Menschen, die gestorben sind. Viele denken an Omas und Opas, die von ihnen gegangen sind. Viele denken an gute Freundinnen und Freunde, die nicht mehr leben.
Vielleicht erinnert man sich noch sehr gut an sie. Vielleicht erinnert man sich auch fast gar nicht mehr an sie. Manche kannte man gut. Manche kannte man kaum.
Guter Gott, du kennst sie alle. 
Du vergisst niemanden.
Hilf auch uns, niemanden zu vergessen, den wir lieb hatten. Zeig uns, was wir tun können, um von lieben Menschen Abschied zu nehmen.
Es ist so schön, dass du uns alle lieb hast. 
Davon wollen wir jetzt mehr hören. Amen.

Fürbittengebet

Guter Gott, es ist gut, wenn man von jemandem Abschied nehmen kann. Es war gut, wie Jakobs Familie von ihm Abschied nehmen konnte. Es ist gut, wenn man einen Platz hat, um sich an einen Menschen zu erinnern, den man gekannt hat.
Gib allen Trauernden einen solchen Platz der Erinnerung.
Herr Jesus, du hast selbst den Tod durchschritten. Doch du bist von den Toten auferstanden. Du lebst und bist bei uns. Der Tod ist darum nicht mehr das Ende allen Lebens. Du bist die Hoffnung aller Christen auf der Erde. 
Gib doch, dass diese Hoffnung alle Menschen auf der Welt erfahren.
Heiliger Geist, du schenkst uns Glauben, Mut und Zuversicht. Tröste du die Trauernden auf dieser Welt. Erfülle sie mit der Hoffnung auf das ewige Leben in Gottes Wohnung. Gib, dass Menschen sich lieben und nicht streiten oder hassen. Gib, dass ganz viele Menschen anderen beistehen, wenn sie traurig sind.
Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Miniatur-Friedhof

Die Kinder können einen Miniatur-Friedhof miteinander basteln. Dafür genügend Schuhschachteln mit Deckeln besorgen. Am heutigen Sonntag werden lediglich die Deckel verwendet; die dazugehörende Schachtel dann am kommenden Sonntag. 
Jedes Kind kann nun seinen Deckel zu einem Grab ausschmücken. Alle zusammen ergeben am Schluss einen kleinen Friedhof.
Manchen Kindern fällt zu einem Grab zunächst wenig ein. Da kann es hilfreich sein, wenn verschiedene Bilder von Friedhöfen und Gräbern (auch Detailaufnahmen) zu sehen sind. Diese können vorübergehend auch an die Wand gehängt werden. So können entsprechende Ideen vermittelt werden, ohne etwas vorzuschreiben.

Weitere Anregungen

Auf eine dicke Kerze können die Kinder mit doppelseitigem Klebeband ein Kreuz aus Moosgummi aufkleben. Das Kreuz kann sodann mit Perlen oder Glitzersteinen verziert werden. So entsteht eine Trauerkerze für das Grab. Ältere Kinder können die Kerze auch mit Eddingstiften beschriften. 
Kieselsteine können Grabsteine darstellen. Ältere Kinder können sie ebenfalls beschriften. 
Mittels Moos kann eine Rasenfläche dargestellt werden. 
Ebenso sollte man Reisig bereitstellen. Das kann entweder als Deck-Grün verwendet werden oder kleine Bäume darstellen. 
(Gartenschere nicht vergessen)

Der besondere Tipp …

Der Friedhof: Ein Ort voller Leben
… ich entdecke unseren Friedhof 

Aktionsbogen

Dieser Aktionsbogen gibt Anregungen und Informationen, mit offenen Augen und allen Sinnen den Friedhof zu besuchen: 

Was »erzählen« Grabsteine? Welche verschiedenen Möglichkeiten gibt es, Menschen zu bestatten? Was machen die lebendigen Menschen, die auf dem Friedhof sind? Welche Tiere sind da? Was hat mich bei meinem Besuch überrascht? Was war neu? …

Diese Entdeckungstour kann sowohl in der Gruppe als auch alleine unternommen werden. DIN-A3 (auf A4 gefalzt)

€ 1,70 (ab 10 Ex. je € 1,60); 
Best.-Nr. 1778

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Mit Spielfiguren nach Wahl (hier mit Eglifiguren).
Alternativ können die nachfolgenden Fotos gezeigt werden, die von Irene Wütherich sind. 
Die Fotos können kostenfrei heruntergeladen werden.

Jakob ist tot

In der Provinz Goschen in Ägypten herrscht große Trauer. (Verschiedene Figuren wild durcheinanderstellen.) Ihr Stammvater Jakob ist in hohem Alter gestorben. (Liegende Figur hinzufügen) Gott war sein Leben lang mit ihm gewesen. 

Die zwölf Söhne Jakobs

Zwölf Söhne hat Jakob. Alle haben inzwischen eigene Familien. (12 Figuren um die liegende herumstellen.)

Sie sind Viehhirten aus dem fernen Land Kanaan. Einer dieser 12 Söhne ist Josef. (Joseffigur neben Jakob stellen.)

Er ist in Ägypten zum zweiten Mann nach dem Pharao aufgestiegen. Aufgrund seiner Ideen hatte Ägypten es geschafft, eine lange Dürrezeit gut zu überstehen. Die war gekommen, weil es nicht mehr regnete. Nichts konnte wachsen. Die Menschen hatten bald nichts mehr zu essen. Auch die Menschen in Kanaan hatten Hunger. Deshalb kam Jakob mit all seinen Söhnen und deren Familien nach Ägypten, zu Josef. Der Pharao erlaubte ihnen, in der Provinz Goschen neu anzufangen. Dort leben sie jetzt.

Vor seinem Tod hat Jakob noch einen großen Wunsch: »Beerdigt mich in Kanaan, wo meine Heimat ist. Mein Großvater Abraham hat dort ein Grundstück mit einer Höhle gekauft. Man nennt es die ›Höhle Machpela‹, das heißt ›Höhle der Doppelgräber‹. Darin sind schon meine Großeltern und Eltern beerdigt und meine Frau Lea. Auch ich will dort bestattet werden.«

Die Söhne erfüllen die Bitte Jakobs

Jetzt ist Jakob tot. Nach einiger Zeit machen sich seine Söhne auf den Weg nach Kanaan. Josef führt sie an (Joseffigur vor Jakob stellen). Auch viele einflussreiche und wichtige Männer aus Ägypten ziehen mit ihnen. Die Frauen und Kinder bleiben bei den Tieren in Goschen. (Einen Zug aufstellen: Der tote Jakob vorne, gefolgt von seinen 12 Söhnen, dann die anderen.) 

Die große Trauerfeier

Nach einiger Zeit erreichen sie Kanaan. Dort bleiben sie für einige Tage und halten eine großen Trauerfeier für Jakob. Auch sind nun viele Menschen aus Kanaan zu ihnen gestoßen. Sie klagen laut und niemand schämt sich für seine Tränen. Sie singen Lieder. Die Söhne erzählen, was sie mit Jakob erlebt haben, und loben Gott für Jakobs Leben.

Das Begräbnis

Dann ziehen sie weiter zur Höhle Machpela. Dort legen sie Jakob vor dem Eingang ab. (Aus einem Tuch Höhle formen. Jakob wird davor abgelegt.) Die Höhle ist mit schweren Steinen verschlossen. Die Söhne räumen die Steine zur Seite und öffnen die Höhle. Dazu singen alle gemeinsam Lieder zur Ehre Gottes. 

Dann bringen die Brüder ihren Vater in die Höhle. (Jakob in die Höhle legen.) Josef betet laut: »Ewiger Gott, beschütze unseren Vater Jakob auch im Tode.« Dann verlassen sie die Höhle. Anschließend gehen auch alle anderen noch einmal zu Jakob in die Höhle. Danach wird die Höhle wieder fest verschlossen. 

Die Rückreise

Dann reisen alle wieder zurück nach Ägypten  (Figuren bilden wieder einen Zug – jetzt in die andere Richtung.) Die zwölf Brüder sind immer noch traurig. Aber sie trösten sich gegenseitig. Und Josef sagt zu ihnen: »Wir haben den Wunsch unseres Vaters erfüllt.«

Erzählung für Ältere

Penina und Essam

Penina, ein hebräisches Mädchen, saß heulend unter einem alten Baum mit tiefhängenden Ästen. Hier traf sie sich oft mit Essam, einem ägyptischen Jungen. Sie waren etwa gleichaltrig. Sie verstanden sich sehr gut, obwohl sie zu verschiedenen Völkern gehörten. Sie saß nicht lange allein. Dann kam auch schon Essam. Vorsichtig setzte er sich neben sie. Leise fragte er: »Ist Jakob gestorben?« Penina nickte traurig. Dann fragte er vorsichtig: »Warst du dabei?« Wieder nickte sie. Penina war die Lieblingsenkelin von Opa Jakob, dem alten Stammvater der Hebräer. Eigentlich war er ja ihr Ur- oder sogar der Ururgroßvater. Aber für Penina war er einfach ihr Opa.

Jakobs Familie

Zwölf Söhne hatte Jakob, dazu viele Enkel und Urenkel. Einer seiner Söhne war Josef. Der war der zweite Mann in Ägypten nach dem König Pharao. Josef hatte dafür gesorgt, dass man sich in Ägypten gut auf eine jahrelange Dürre vorbereitet hatte. So gut, dass sogar aus dem fernen Kanaan Leute kamen, um in Ägypten Korn zu kaufen. Schließlich war sogar die ganze Familie von dort nach Ägypten gekommen. Der Pharao hatte ihnen erlaubt, in der Provinz Goschen mit ihren Herden zu bleiben. So war auch Penina nach Ägypten gekommen. Bald hatte sie sich mit Essam angefreundet. Sein Vater war nämlich Josefs Sekretär.

Essam spricht mit Penina darüber, wie es nun weitergeht

Vorsichtig fragte Essam: »Wie geht es denn nun weiter? Bei uns werden nach einem Tod erst einmal die verschieden Totengötter angerufen.« Essam zögerte etwas, ehe er fortfuhr: »Aber das ist bei euch sicher ganz anders. Ihr glaubt doch nur an einen Gott.« »Ja«, antwortete Penia, »wir glauben an den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Er ist bei uns auf unseren Wanderungen. Er sorgt für uns.« Sie machte eine kurze Pause, dann sagte sie: »Opa Jakob will in Kanaan begraben werden. Das mussten ihm seine Söhne versprechen, bevor er starb.« Essam wunderte sich: »Warum das denn? Das ist doch echt weit weg.« Da erzählte ihm Penina: »Jakobs Großvater Abraham hat in Kanaan ein Grundstück gekauft. Auf diesem Grundstück ist eine große Höhle. Diese Höhle heißt Machpela.«

Die Familiengrabstätte Machpela

Penina fuhr fort: »Weißt du, Essam, das ist unsere Familiengrabstätte. Dort liegt auch schon Jakobs Frau Lea begraben. Da will Opa Jakob auch begraben werden. Da sind auch schon seine Eltern Isaak und Rebekka begraben.« Essam sagte: »Ah, da sind dann da wohl auch sein Großvater Abraham mit seiner Frau Sara begraben? Von denen hast du mir erzählt.« Penina nickte: »Genauso ist es.«

Wie ein Ägypter

Dann fiel Penina noch etwas ein: »Übrigens, Onkel Josef hat gesagt, Opa Jakob werde einbalsamiert. Das macht ihr Ägypter doch so, oder?« – »Ja, natürlich«, antwortete Essam, »aber eigentlich werden nur Ägypter einbalsamiert. Das ist jetzt aber eine große Ehre, wenn Jakob auch einbalsamiert wird. Er ist ja kein Ägypter.« – »Was passiert da eigentlich, wenn jemand einbalsamiert wird?«, fragte Penina neugierig. »Das weiß ich auch nicht so recht«, antwortete Essam ihr, »aber auf jeden Fall bleibt der Tote noch für Hunderte von Jahren ganz unversehrt.« Dann will Essam wissen: »Du kannst sicher nicht mit nach Kanaan reisen, oder?« Penina lächelte vorsichtig. »Ich werde Onkel Josef schon überreden können. Ich werde ganz lieb schauen und so lange bitten und betteln und ›bitte, bitte, bitte‹ sagen, bis ich mit darf. Aber jetzt muss ich heim. Schalom, Essam.« Schnell sprang sie auf und lief los.

Penina war lange fort

Es dauerte sehr lange, bis sich die beiden wieder an ihrem Lieblingsort trafen. Essam staunte nicht schlecht. Irgendwie schien Penina inzwischen älter und auch etwas größer geworden zu sein. Sie erzählte ihm vom großen Zug nach Kanaan. Einmal hielten sie länger an, und es gab eine große Totenklage. So nannte sie es: Man klagte, weinte und Opa Jakobs Söhne erzählten dies und das von ihrem Vater. Als sie dann die Höhle Machpela erreichten, durfte sie Jakob noch einmal sehen. »Essam«, sagte Penina, »Opa Jakob sagte kurz vor seinem Tod, dass er bald zu seinen Vorfahren versammelt würde. Onkel Josef erklärte mir dann, das ist die Gemeinschaft der Toten. Über die würde Gott wachen, der alles geschaffen hat und in seinen Händen hält. Wie ich Jakob da anschaute, hab ich plötzlich gesagt: ›Tschüss Opa, wir sehen uns mal wieder.‹ Und Onkel Josef sagte: ›Ja, Gott wacht auch über unsere Toten.‹« Essam dachte daran, wie viele Götter und Göttinnen die Ägypter doch anbeteten. Alle waren für irgendetwas anderes zuständig. Da konnte man schon mal den Überblick verlieren. Das war dann unter Umständen ganz schön schlimm. Es muss doch schön sein, wenn man einem einzigen Gott so vertrauen kann, wie es die Hebräer machen.

Der besondere Tipp …

Opa, bist du jetzt im Himmel?
Minibüchlein

Mit Kindern den Fragen nachgehen, die sie beschäftigen, wenn ein lieber Mensch gestorben ist. 

€ 1,80 (ab 25 Ex. je € 1,75; ab 50 Ex. je € 1,70); 
Best.-Nr. 2145

junge-gemeinde.de

»Wo die Toten zuhause sind« 
– Jesus erzählt von dem, was dann kommt

Johannes 14,1–6

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Anschließend alle diese Gedanken und Fragen zusammentragen. Wichtig ist dabei, zunächst keine dieser Gedanken zu kommentieren.

Nur an drei Stellen des Alten Testaments erscheint die Hoffnung auf die Auferstehung: Jesaja 26,19; Hesekiel 37,7-10 und Daniel 12,2.
Im Neuen Testament aber ändert sich das mit Jesu Auferstehung, die wir zu Ostern feiern. Sie ist darum auch der Grund der christlichen Auferstehungshoffnung. Davon spricht auch das Apostolische Glaubensbekenntnis.

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Kinder haben unterschiedliche Vorstellungen, was nach dem Tod kommt (s. »Zur ganzen Reihe«, Seite 419). Verbreitet ist die Vorstellung, dass Verstorbene vom Himmel auf einen herabschauen. Das trifft auch auf manche Erwachsene zu. Es empfiehlt sich ein vorsichtiges Gespräch über die diesbezüglichen Vorstellungen der Kinder. Dann folgt die Erzählung.

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Du bist der Weg und die Wahrheit und das Leben (KuS 408, Wwdl 122, Durch Hohes und Tiefes 280);
Dir, Gott, will ich vertrauen 
(KKL 141; Melodie: So nimm denn meine Hände)

Eingangsgebet

Guter Gott, lieber himmlischer Vater,
jeden Tag sterben Menschen auf unserer Welt,
jeden Tag trauern Menschen auf unserer Welt,
jeden Tag verlieren Menschen andere, 
die sie sehr lieb hatten auf unserer Welt.
Jeden Tag fragen sich Menschen auf unserer Welt, wo ihre Liebsten nun sind.
Guter Jesus, der du Gottes Sohn bist,
du weißt, wie es ist, wenn Menschen sterben.
Du weißt, was es heißt zu trauern.
Du weißt, was es bedeutet, einen lieben Menschen zu verlieren.
Du weißt um unsere vielen Fragen, 
die wir haben.
Guter Gott, Herr Jesus Christus, du bist jetzt da.
Du kannst uns Antworten geben.
Wir sind gespannt auf das, was du uns in diesem Gottesdienst sagen wirst. 
Amen.

Fürbittengebet

Jesus Christus,
danke, dass du für uns den Weg zu deinem Vater gegangen bist.
Danke, dass wir uns auf eine Wohnung im Himmel freuen dürfen.
Danke, dass wir nicht allein sein müssen, 
weil du jeden Tag bei uns bist.
Danke, dass du auch bei den Sterbenden bist.
Guter Gott,
für alle Trauernden bitten wir um deinen Trost. 
Gib ihnen Menschen an die Seite, 
die trösten können.
Für alle Verzweifelten bitten wir um deine Stärke. 
Gib ihnen Menschen an die Seite, 
die einfach immer für sie das sind.
Für alle Einsamen bitten wir um deine Nähe. 
Gib ihnen Menschen an die Seite, 
die sie nicht allein lassen.
Für alle Kranken bitten wir um deine Hilfe. 
Gib ihnen Menschen an die Seite, 
die nicht aufhören, sich um sie zu kümmern und ihnen immer wieder Mut machen.
Für alle Verbitterten bitten wir um deine Freundlichkeit. 
Gib ihnen Menschen an die Seite, 
bei denen sie sich geborgen fühlen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Himmlische Wohnung

Jedes Kind kann eine Schuhschachtel (s. Miniatur-Friedhof, Seite 423) so ausgestalten, wie es sich eine »himmlische« Wohnung vorstellt. Die Kinder können das gerne auch malerisch festhalten.
Anfangs sollte man mit den Kindern kurz besprechen, dass es sehr verschiedene Häuser und Wohnungen gibt. Eventuell kann man dazu ein paar bildliche Beispiele bereithalten. Auch Mut zu ungewöhnlichen »Wohnungen« machen.
Dazu kann man unterschiedliche Figuren, Bauklötze oder Spielzeugeinrichtungsgegenstände bereit halten. Das kann durchaus auch Legobausteine, Playmobilhäuser und ähnliches mit einschließen. Kinder können das gerne mitbringen. Es sollte allerdings gewährleistet sein, dass die Kinder ihre eigenen Figuren etc. wieder mitnehmen.
Für die Älteren: Sie können am Ende über den Schuhkarton eine (farbige) Transparentfolie spannen. Diese kann man mit Tesafilm schnell ankleben. Dazu sollte man in eine der Seitenwände des Schuhkartons ein Guckloch schneiden. (Hierzu Teppichmesser bereithalten; die Mitarbeitenden helfen und achten auf Sicherheit). Wenn man mit einer Taschenlampe von oben anstrahlt, kann man durchs Guckloch schauen. Dies gibt einen besonderen Effekt.
Alle »Modellwohnungen« sollte man fotografieren. Diese Fotografien kann man im Kinderkirchraum oder in der Kirche aufhängen. Diese »Ausstellung« könnte dann in einem Familiengottesdienst oder im Erwachsenen-Gottesdienst thematisiert werden.

Der besondere Tipp …

Trauertasche

Die Trauertasche ist eine Zusammenstellung wichtiger Materialien für die »Erste-Hilfe« bei einem unerwarteten Todesfall in Schule, Kindergarten und Gemeindegruppen. 
Die Auflistung des gesamten Inhalts findest du im VJG-Shop (s. u.).

€ 155,00; 
Best.-Nr. S1350

»Ich bin nicht weg –nur woanders«
Was Jugendliche über Sterben, Tod und das Danach denken.
Bildimpulse für Schule und Jugendarbeit

Material für Einzel- und Gruppenarbeit, um sich offen und vertrauensvoll diesen Grundfragen zu nähern. Über Jahre vom Autor erprobt und für weiterführende Schulen aufbereitet.
Mit ausführlichen Hinweisen zum Einsatz der Karten.

€ 18,00; 
Best.-Nr. 3597

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Onkel Publius ist tot

Nahe der Stadt Philippi saßen einige Kinder am Fluss Gangitis beieinander. Lange schwiegen sie. Alle waren traurig. Onkel Publius war gestorben. Alle nannten ihn Onkel, auch wenn sie nicht mit ihm verwandt waren. Heute aber war er beerdigt worden. Darum waren sie so traurig. Susanna weinte leise. Leo starrte nur vor sich hin. Clara war wie erstarrt. Emilia kratzte mit ihren Fingern unruhig im Dreck.

Wo ist Onkel Publius jetzt?

Schließlich atmete Markus hörbar ein und fragte: »Und was jetzt?« Clara zuckte zusammen. Susanna hob ihren Kopf und meinte schniefend: »Was meinst du mit ›was jetzt‹?« Markus antwortete: »Was ist jetzt mit Onkel Publius? Wo ist er? Wo sind überhaupt unsere Toten? Wisst ihr das?« Alle schüttelten stumm den Kopf. Dann sagte Susanna: »Onkel Thomas wird es wissen. Er ist doch ein Apostel. Er ist mit Jesus durch Israel gezogen. Er hat Onkel Publius doch beerdigt. Wisst ihr was, ich hole ihn her.« Bevor noch irgendjemand etwas sagen konnte, war Susanna auf und davon. Ihre Familie war noch nicht lange nach Philippi gezogen. Sie kamen ursprünglich aus Israel. Irgendwie waren sie mit dem Apostel Thomas sogar verwandt. Er war gerade bei ihnen zu Besuch, als Publius gestorben war. Darum hatten die Gemeindeältesten auch ihn gebeten, die Beerdigung zu halten.

Wo sind die Toten?

Tatsächlich dauerte es auch gar nicht lange, da kam Susanna mit dem alten Mann zu ihnen. Freundlich lächelnd setzte er sich zu den Kindern auf den Boden. Dann platzte es aus ihnen heraus. Sie hatten plötzlich so viele Fragen. Doch immer ging es darum, wo denn die Toten nun wohl seien. Thomas hörte ruhig zu.
Dann hob er beschwichtigend die Hände. »Es ist gut, dass ihr das alles fragt. Fragt immer nach, wenn ihr etwas von unserem Glauben nicht versteht. Nun, ich erinnere mich noch gut daran. Wir waren in Jerusalem. Jesus hatte es uns klar gesagt, dass er bald verraten und gefangen genommen werden würde. Ich kann euch gar nicht sagen, was das für ein Gefühl für uns war.« Die Kinder hingen an seinen Lippen.
Dann fuhr Thomas fort: »Dann aber sagte Jesus uns etwas ganz Wichtiges. Er sagte ja immer ›Vater‹ zu Gott. Und er hat etwas Geheimnisvolles gesagt: ›Gott ist mein Vater und er ist euer Vater. Ein ewiger Vater von uns allen. Er hat ein Haus mit Wohungen, mit vielen Wohungen. Für alle eine.‹ Dann sagte Jesus noch: ›Ich gehe voraus zu meinem Vater. Dort bereite ich für uns alle eine Wohnung vor. Danach komme ich wieder zu euch zurück. Und ich nehme euch mit!«
Nach diesen Sätzen waren alle still. 

Eine Wohnung im Himmelreich

Schließlich fragte Leo vorsichtig: »Was meinte Jesus denn damit? Wie kommt man denn zum ewigen Vater?« Thomas antworte: »Das habe ich ihn auch gefragt.« Beschämt schüttelte er den Kopf. »Dabei hätte ich es doch wirklich wissen müssen. Alles, was Jesus dann tat, war der Weg zu Gott. Sein Tod am Kreuz und seine Auferstehung. Er selbst schenkt uns das Leben, wenn wir ihm vertrauen. Wir brauchen nur an Gott und ihn zu glauben. Dadurch haben wir jetzt alle einen Platz in Gottes Himmelreich.« Emilia fragte: »Auch Onkel Publius?« Thomas lächelte: »Ja, auch Onkel Publius hat jetzt eine Wohnung im Himmelreich.« Da ging es ihnen allen etwas besser.

Erzählung für Ältere

Erzähler*in: Es ist Abend in Philippi, einer Stadt in Griechenland. Dort wartet Claudius in einer leeren Hütte schon ungeduldig auf seinen Freund Miron. Ihre Familien gehören zur Christengemeinde. Da öffnet sich die Tür zur Hütte, und sein Freund kommt herein. Er sieht irgendwie richtig wütend und zugleich traurig aus.
Claudius: Was ist denn mit dir los? Du siehst so komisch aus.
Miron: Ach, ich hatte mal wieder Streit mit Livius.
Claudius: Worum ging es denn jetzt schon wieder?
Miron: Heute haben wir doch Publius aus unserer Gemeinde beerdigt. Livius hat sich wieder über unseren Glauben an Jesus lustig gemacht: (Mit höhnischer Stimme) »Wo ist er nun, dein geliebter Publius? Wo gehen denn eure Toten hin? Mein Vater sagt immer, ›tot ist tot‹ und das war’s dann.«
Claudius: So ist Livius nun mal.
Miron: Das Blöde ist nur, ich weiß es ja auch nicht!
Erzähler*in: Da knarrt die Tür und Esther, die große Schwester von Miron, kommt in den Stall.
Esther: Was weißt du denn nicht? Was willst du wissen?
Miron: Wo sind denn unsere Toten? Weißt du es denn?
Claudius: Miron hat mal wieder mit Livius gestritten.
Miron: (Wendet sich an Claudius) Weißt du es denn?
Erzähler*in: Claudius schüttelt nur betrübt den Kopf. Esther aber scheint nachzudenken.
Esther: Halt mal. Hanna hat mir da was erzählt. Sie und ihre Freunde haben heute Nachmittag mit Thomas darüber gesprochen. Ja, da ging es um die gleiche Frage. Ich hol ihn mal schnell her.
Erzähler*in: Und schon ist sie auf und davon. Eine Weile ist es ganz still.
Claudius: Wer ist denn eigentlich dieser Thomas? Er wohnt ja bei euch. Hat er nicht heute früh sogar die Beerdigung von Publius gehalten? War ja gar nicht so schlecht, habe ich gehört.
Miron: Er ist ein Apostel! Er ist mit Jesus in Israel herumgezogen.
Claudius: Echt jetzt? Er war einer von Jesu engsten Freunden?
Miron: Er hat Jesus auch gesehen, als er von den Toten auferstanden war. Irgendwie sind wir miteinander verwandt. Er ist auf der Durchreise und wohnt ein paar Tage bei uns.
Erzähler*in: Bevor sie weitersprechen können, öffnet sich schon wieder die Tür. Esther und ein Mann betreten die Hütte. Es ist der Apostel Thomas. Er ist schon ein alter Mann. Aber er geht direkt auf die beiden Jungen zu und setzt sich zu ihnen auf den Boden.
Thomas: (Freundlich) Danke, Esther, dass du mich geholt hast. Du sagst, die beiden hätten eine ganz wichtige Frage.
Esther: Ja, Onkel Thomas. Du bist doch ein Apostel Jesu. Wenn du sie uns nicht beantworten kann, kann es niemand!
Thomas: Das können ganz sicher auch andere, nicht nur wir Apostel. Aber nun sagt mal, welche Frage beschäftigt euch?
Miron: Du hast heute doch Publius beerdigt. Wo kommen eigentlich unsere Toten hin? Kannst du uns das sagen?
Thomas: Seltsam, genau die gleiche Frage haben mir heute eure Schwester Susanna und ihre Freundinnen auch gestellt. Ihr wisst ja sicher, dass Jesus mit uns in Jerusalem das Abendmahl feierte.
Esther: Danach seid ihr zum Garten Gethsemane gegangen.
Miron: Dort wurde Jesus doch gefangen genommen.
Thomas: Ganz richtig. Aber auf dem Weg dahin hat er uns noch einiges gesagt: Dass es bei seinem himmlischen Vater ein Haus mit vielen Wohnungen gibt. Jesus will dorhin gehen und alles für uns vorbereiten.
Miron: Mann, das klingt gut. Dann haben wir alle eine Wohnung im Himmel? Das ist ja echt stark. Das sag ich dem Livius. Wir haben eine eigene Wohnung bei Gott. Das ist doch klasse!
Claudius: Ja, das klingt toll, wirklich toll. Aber, Thomas, eins versteh ich jetzt nicht so recht. Jesus sagte, er will zu Gott, zu seinem himmlischen Vater gehen. Wie geht das? Wie ging Jesus zu seinem himmelischen Vater? 
Erzähler*in: Thomas schaut auf einmal tief bekümmert drein. 
Thomas: Wisst ihr, Jesus sagte noch zu uns: »Den Weg dorthin kennt ihr ja.« Und ich dachte erst mal gar nicht nach. Ich sagte nur: »Wir wissen nicht einmal, wohin du gehst! Wie sollen wir dann den Weg dorthin finden?« Ich war in diesem Augenblick so was von dumm. Natürlich, er ging zu unserem Vater, zu unserem Schöpfer. Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat er für uns den Weg zu Gott eröffnet. Er hatte es uns doch vorhergesagt, dass er sterben und auferstehen würde. Er ist selbst der Weg zu Gott. Er schenkt auch uns das ewige Leben. Eine andere Wahrheit gibt es nicht.
Esther: Das ist doch wirklich toll: Wer an Jesus glaubt, darf sich auf einen Platz in Gottes Himmel freuen.
Claudius: Auf den wartet sogar eine schöne Wohnung!
Miron: Ja, und genau das erzähle ich morgen Livius.

Ein Ort der Erinnerung
– Jakobs Tod und Begräbnis

1. Mose 50,1–14

I. Vorüberlegungen

II. Bausteine

Lieder

Licht der Liebe (KuS 140, KKL 112, EG WUE 555); 
Meine Hoffnung und meine Freude 
(KuS 230, KKL 355, Wwdl 180, EGplus 109) 

Psalm (Psalm 90)

Aus Dbd 2024, Seite 89–90

Zum Text

III. Ein Besuch auf dem Friedhof

1. Wie sind die Menschen hierhergekommen? 

Material: 1 Laterne, Eimer mit Erde und kleiner Schaufel, verschiedene Fotos von Särgen und Urnen, für jedes Kind eine Osterglocken-Blumenzwiebel
Viele Kinder haben noch keine Trauersituation erlebt. Trotzdem finden viele das Thema »Tod« spannend und wollen wissen, was passiert, wenn ein Mensch stirbt. Beim Friedhofsbesuch soll es neben der Erkundung der Gräber auch Infos geben, was sich ganz praktisch ereignet, wenn ein Mensch stirbt.

1.1 Am Grab 
Mitarbeiter*in (MA): Hier liegt ein Mensch begraben. Mag jemand von euch mal vorlesen, wie der Mensch heißt? (Kind liest)
MA: Auf dem Grabstein steht auch, wann der Mensch geboren wurde und wann er gestorben ist. Der Mensch liegt nun hier im Grab. Was war da wohl die Tage davor?
Mögliche Antworten: Er ist gestorben, er wurde begraben, er wurde verbrannt.
MA: Zum Begräbnis dieses Menschen haben sich dann viele andere hier versammelt. Der Sarg wurde von einigen starken Menschen an Seilen ins Grab hinabgelassen. Wenn der verstorbene Mensch eingeäschert wurde (erklären) findet eine Urnenbestattung statt. Eine Urne ist viel kleiner als ein Sarg. Sie kann im Boden oder in einer Urnenwand beigesetzt werden. (Hier Bilder von Särgen und Urnen zeigen.) Während der Beerdigung betete ein*e Pfarrer*in mit den Trauerenden. Wir Christen vertrauen darauf, dass der gestorbene Mensch bei Gott willkommen ist und die traurigen Hinterbliebenen tröstet. 
So eine Trauerfeier hilft dabei, noch einmal Abschied zu nehmen vom verstorbenen Menschen. Bei uns gehen die Trauerenden am Ende der Beerdigung oft einzeln ans Grab. Sie denken an die*den Verstorbenen oder sprechen ein kurzes Gebet. Meist wird dann mit einer kleinen Schaufel etwas bereitgestellte Erde auf den Sarg geworfen oder eine Blume. (Hier Eimer mit Erde und Schaufel zeigen.) Wenn schließlich niemand mehr am Grab ist, kommen Mitarbeitende des Friedhofs oder des Bestattungsunternehmens und füllen das Grab wieder mit Erde. Die Angehörigen können es jetzt mit Pflanzen gestalten. 

1.2 Weg zum Grab
MA: Bevor die Menschen hier Abschied genommen haben, was denkt ihr, wie sind alle gemeinsam zum Grab gekommen? (Kinder antworten)
MA: Meistens ist es so, dass alle gemeinsam mit dem Sarg zum Grab kommen. Dafür gehen sie schweigend hinter dem Sarg her. Die Pfarrerin/der der Pfarrer oder die Bestatterin/der Bestatter gehen vorneweg. 
Wir probieren das mal aus, wie es sich anfühlt, schweigend so den Weg zu gehen.

1.3 Trauerhalle
MA: Wie war das für euch, so ganz still zu gehen?
Mögliche Antworten: komisch, an jemand Verstorbenen gedacht, das macht traurig, habe mich unwohl gefühlt, es hat mir gutgetan.
MA: Wenn man ganz traurig ist, kann man manchmal nichts mehr sagen. Still sein ist dann vielleicht das Einzige, was man möchte. 
Bevor alle mit dem Sarg zum Grab losgehen, treffen sie sich hier (entweder Trauerhalle, oder Kirche, wenn dort die Aussegnung gefeiert wird). Sie feiern einen kleinen Gottesdienst, in dem sie Gott sagen, dass sie traurig sind und sich an den Verstorbenen oder die Verstorbene erinnern. Die Pfarrerin oder der Pfarrer erzählt noch einmal von den wichtigsten Momenten im Leben der*des Verstorbenen. Manchmal sagen auch die Kinder oder die Partnerin oder der Partner des*der Verstorbenen, oder Freundinnen oder Freunde von dem Menschen, der gestorben ist, was sie besonders an ihm*ihr gemocht haben. Die Pfarrerin oder der Pfarrer spricht in der Predigt dann auch nochmal davon, warum Christ*innen darauf vertrauen, daran glauben, dass mit dem Tod nicht einfach alles vorbei ist. Wir Christ*innen glauben daran, dass Gott auch nach dem Tod da ist und die Menschen, die gestorben sind, im Himmel bei Gott sind. 
So eine Trauerfeier ist traurig, aber tröstet auch ein bisschen. Was neben den Worten vom Pfarrer oder Pfarrerin für viele Menschen sehr tröstend ist, ist das gemeinsame Singen. Ein Lied, das gut zu einer Beerdigung passt, weil es Hoffnung macht und tröstet, ist: »Meine Hoffnung und meine Freude«. Das wollen wir jetzt gemeinsam singen. 

Lied singen: Meine Hoffnung und meine Freude.

2. Friedhofserkundung der Kinder

Es lohnt, zu dieser Friedhofserkundung den »besonderen Tipp«  in Ein Ort der Erinnerung – Jakobs Tod und Begräbnis anzuschauen. 

Annette Härdter, aus: Der Friedhof: Ein Ort voller Leben, Aktionsbogen Verlag Junge Gemeinde, Leinfelden-Echterdingen

Nun können die Kinder den Friedhof einzeln erkunden, indem sie bestimmte Aufgaben bekommen. Bevor sie losgehen, ist es wichtig, sie noch einmal an die »Friedhofsregeln« zu erinnern, weil andere vielleicht in Ruhe Zeit an einem Grab verbringen möchten.

Aufgabe 1: Symbolsuche 
Suche dann unter den Gräbern, die du gesehen hast, ein Grab aus, das dir am besten gefällt.
Nach einer vorgegebenen Zeit treffen sich die Kinder wieder und dürfen die Gräber und Symbole, die sie ausgesucht haben, den anderen zeigen. Hier sollte man gut koordinieren, damit man nicht zu viel Weg zurücklegen muss. Bei großen Friedhöfen kann man sich auf ein bestimmtes Gebiet beschränken. 
Die Bedeutung der Symbole wird mit den Kindern besprochen (s. u.). Manchmal gibt es auch nicht-christliche Symbole wie z. B. Motorräder. Die Kinder können Überlegungen anstellen, was das bedeuten könnte. Auch die unterschiedlichen Arten der Gräber (Erdbestattung, Urnengrab, Baumgrab usw.) können angesprochen werden.

Aufgabe 2: Eigene Familie
Wer mag, darf die anderen Kinder zu einem Grab führen, in dem ein Familienmitglied begraben ist. Die Kinder dürfen erzählen, was sie über diese/s Familienmitglied/er wissen, das/die hier begraben ist/sind. (Dabei Laterne auf das Grab stellen.)
An dieser Stelle besonders darauf achten, ob es bei einem Kind einen Todesfall gab, der noch nicht lange zurückliegt.
Kinder, die zugezogen sind, können erzählen, in welchen Orten/Städten ihre Familienmitglieder begraben sind. 
Jedes Kind bekommt eine Blumenzwiebel (Osterglocke) und darf diese in einem bekannten Grab in die Erde drücken. Diese Blumenzwiebel wird im nächsten Frühjahr blühen und uns zeigen, dass das Leben stärker ist als der Tod. 
Die Kinder ohne bekanntes Grab können ihre Blumenzwiebel in einem Grab der anderen Kinder pflanzen oder für das Grab in einem anderen Ort mitnehmen. 

Jeweils zum Schluss singen: »Meine Hoffnung und meine Freude«.

Abschluss

Nachdem der Besuch an den Gräbern abgeschlossen ist, stehen alle an einem schönen Platz des Friedhofs im Kreis. Die Laterne wird in die Mitte gestellt als Zeichen für die Auferstehung und für die Hoffnung im Leben, die Christ*innen trotz des Todes haben.

Fürbittengebet und Vaterunser
Lied

Meine Hoffnung und meine Freude 

Segen
3. Ausklang

Zum Abschluss gibt es eine kleine Stärkung: Kinderpunsch und Salzbrezeln oder Muffins o. ä. je nach Belieben. Hier kann mit den Kindern noch besprochen werden, dass auch oft Menschen nach einer Beerdigung zusammen essen und sich Geschichten von der verstorbenen Person erzählen.

IV. Häufige Symbole auf dem Friedhof

Auf den Grabsteinen sind oft Symbole zu sehen. Zu den häufigsten nachfolgend kurze Erklärungen: 

Kreuz
Das Kreuz steht zuerst für den Tod Jesu am Kreuz. Trotzdem wird es als Hoffnungszeichen auch auf Grabsteinen verwendet, weil Christ*innen glauben, dass Jesus am Kreuz den Tod überwunden hat und auferstanden ist. Im Kreuz steckt die Hoffnung, dass der Tod auch für die Verstorbenen auf dem Friedhof überwunden ist. 
Ähren/Trauben
Die Ähren, aus denen Brot gemacht wird, und die Trauben, aus denen Wein und Trauben gemacht werden, erinnern an das Abendmahl, das Jesus mit seinen Jünger*innen gefeiert hat. Zum Abendmahl sind wir von Gott alle eingeladen. Ähren und Brot stehen dafür, dass im Himmel alle willkommen sind. 

Alpha/Omega

Das A und der nach unten geöffnete Kringel sind die Buchstaben »Alpha« und »Omega«. 
Das sind der erste und der letzte Buchstabe im griechischen Alphabet. Im letzten Buch der Bibel sagt Gott zu den Menschen: »Ich bin der Anfang und das Ende, Alpha und Omega.«
Manchmal scheint es, als wäre mit dem Tod eines lieben Menschen alles zu Ende. Gott sagt aber: »Nicht das ist das Ende, sondern ich bestimme, wann das Ende ist.«

Betende Hände
Wenn ein Mensch gestorben ist, dann ist es oft schwer, dass man nicht mehr mit ihm reden kann. Manchen Menschen hilft es, mit Gott darüber zu sprechen, wie traurig sie jetzt sind und wie sehr sie den verstorbenen Menschen vermissen. Manche bitten darum, dass es den Verstorbenen jetzt bei Gott gut geht. Menschen, die beten, vertrauen darauf: Durch das Gebet haben sie eine Verbindung zu Gott und den Menschen, die jetzt bei ihm sind. 

Rose
Die Rose steht für Liebe und Schönheit. In einem Lied in der Bibel heißt es, dass die Liebe so stark ist wie der Tod. Vielleicht war der Mensch, der hier begraben ist, sehr liebevoll. Gleichzeitig erinnern ihre spitzen Dornen an die traurigen Gefühle, die mit dem Tod verbunden sind. 

Engel
Engel sind Boten Gottes. In der Bibel bringen sie den Menschen Nachrichten von Gott und sollen Menschen auf ihrem Weg beschützen. Ein Engel auf dem Grabstein kann für die Hoffnung stehen, dass der*die Verstorbene auch auf seinem*ihrem Weg in den Himmel nicht allein ist, sondern von Engeln begleitet wird. 

Fisch
Der Fisch ist ein altes Symbol für die Christ*innen. Als es nicht erlaubt war, Christ oder Christin zu sein, haben die Christ*innen mit diesem Geheimzeichen gezeigt, dass sie an Jesus glauben. Heute ist es in Deutschland erlaubt, an Jesus zu glauben. Der Fisch auf dem Grabstein zeigt, dass der Mensch, der hier begraben ist, sich Jesus zugehörig fühlt. 

Hirte
Ein Hirte auf dem Grabstein erinnert an ein altes Gebet aus der Bibel. Da wird Gott als guter Hirte beschrieben, der auf seine Schafe, die Menschen, aufpasst. Ein Hirte auf dem Grabstein soll also zeigen: Wir vertrauen darauf, dass Gott – wie ein guter Hirte – jetzt auch für diesen verstorbenen Menschen da ist. 

Anker, Kreuz und Herz
Anker, Kreuz und Herz stehen für Hoffnung, Glaube und Liebe. In der Bibel sagt Paulus, dass Glaube, Liebe und Hoffnung ganz wichtig für Christ*innen ist. Ein Anker auf dem Grabstein steht also für die Hoffnung, die Christ*innen haben. Hoffnung, dass nach dem Tod nicht alles vorbei ist, sondern dass die Verstorbenen dann bei Gott sind. 

V. Friedhofs-FAQ

Häufige Fragen zum Thema Tod und Beerdigung

Was heißt es, wenn jemand stirbt? 
Ein Mensch, der stirbt, hört auf zu atmen. Er kann nicht mehr sprechen, sehen, hören. Sein Herz hört auf zu schlagen, und er liegt ganz ruhig da. Sein Körper bewegt sich nicht mehr. Darum sagen manche Menschen auch: Die Person ist friedlich eingeschlafen. Christ*innen glauben, dass der Körper zwar tot ist, aber die Seele des Menschen weiterlebt. 

Was passiert nach dem Tod? 
Wir können nicht genau wissen, was nach dem Tod passiert. Wir Christ*innen glauben, dass, wie Jesus damals von den Toten auferstanden ist und dann bei Gott war, auch unsere Verstorbenen nicht einfach tot sind, sondern bei Gott sind. Oft sagen wir dazu »Himmel«. Das ist natürlich nicht der Himmel einfach da oben. Wenn Menschen in der Bibel vom Himmel sprechen, dann sind sie sich darin einig, dass es dort unglaublich schön ist, dass man dort nah bei Gott ist, und niemand mehr traurig sein muss. 

Was mache ich, wenn ich trotzdem Angst vor dem Sterben habe?
Dass wir Angst vor dem Tod haben, ist normal: Das, was nach dem Tod passiert, ist etwas ganz Neues und davor kann man schon auch Angst haben. Aber es ist auch gut, über das zu sprechen, was einem Angst macht. Zum Beispiel mit den Eltern, Freund*innen oder auch Gott. Gott weiß, dass uns der Tod Angst macht. Er hat immer wieder zu Menschen gesagt: Ich weiß, dass ihr Angst habt, aber ich passe auf euch auf, ich bin bei euch, ich bin bei dir, auch nach dem Tod. 

Wie ist das mit den Tieren, die gestorben sind?
Ich glaube, auch Tiere kommen in den Himmel. Gott hat die ganze Welt geschaffen. Ich glaube, dass er auch die Tiere liebhat. Der Himmel wird immer wieder als ein Ort beschrieben, an dem die Liebe alles bestimmt. Darum glaube ich, dass die, die wir besonders geliebt haben, auch dort einen Platz haben. 

Wie ist das, wenn jemand eingeäschert wird? Wie ist das dann im Himmel?
Manche Menschen haben Angst davor, nach dem Tod verbrannt zu werden. Sie fragen sich: »Wenn mein Körper verbrannt ist, kann ich dann überhaupt auferstehen?« Wir Christ*innen glauben daran, dass es nach dem Tod nicht einfach vorbei ist und dass wir bei Gott sein werden. Wie genau das passiert, das wissen wir nicht. In der Bibel ist davon die Rede, dass wir bei Gott sein werden, aber nicht in unserem jetzigen Körper. Darum ist es egal, ob wir eingeäschert werden oder nicht. Bei Gott sind wir auf jeden Fall.

I. Vorüberlegungen

Im nahen Umfeld der Kinder stirbt jemand, oder sie müssen Abschied nehmen, weil eine Freundin oder ein Freund wegzieht oder die Eltern sich trennen.
Wir können Kinder vor solchen schwierigen Erlebnissen nicht bewahren, wir können sie aber mit ihren Gedanken und Gefühlen begleiten.

Die Kinder dürfen merken, dass uns etwas betroffen macht und manchmal einfach die Worte fehlen. Wir bringen die Themen dann zu Gott, weil wir spüren: Das gibt uns Halt. Denn wir vertrauen: Gott ist bei uns. Gott geht mit uns, hört uns zu. 

II. Bausteine zur Liturgie

Lieder 

Begrüßung
Ein jeder kann kommen (KuS 192);
Einfach Spitze (KuS 193, Wwdl 133);
Verlauf
Ich möcht, dass einer mit mir geht 
(EG 209, KuS 260, KG 211);
Vom Anfang bis zum Ende 
(KuS 196, Wwdl 205);
Halte zu mir, guter Gott 
(KuS 456, KG 8, Wwdl 49)

Begrüßung

Wir suchen uns jemanden aus, dem wir heute mal was Nettes sagen (»Deine Haare find ich toll«, »Deine Schuhe gefallen mir«; »Du hast so ein süßes Lächeln« …) oder
»Was ich an dir toll finde, ist …«; »Es gefällt mir, dass …«; .
So starten wir in diesen Gottesdienst mit einem schönen Gefühl, denn wenn uns jemand etwas Liebes gesagt hat, fühlen wir uns richtig gut. 

Psalm 23 

(KuS 650)

Klagegebet – Dankgebet – Fürbittgebet

Material: Steine, Federn, Kerze, gestaltete Mitte 
Klage: Wenn es nun etwas gibt, was euch belastet oder traurig macht, dann holt einen Stein und legt ihn in die Mitte zu der Kerze. Wenn ihr wollt, könnt ihr uns sagen, was euch traurig macht, müsst es aber nicht. 
Wenn die Klagen genannt wurden, gemeinsam nachfolgendes Gebet auf die Melodie von »Hopp, hopp, hopp, Pferdchen lauf Galopp« singen:

Guter Gott, danke, danke Gott. 
Du bist immer da für mich, 
lässt mich wirklich nie im Stich. 
Danke, guter Gott, 
danke, guter Gott. 

Dank: Es gibt auch Sachen, die uns glücklich machen, die uns froh machen und total schön sind. Dafür sind die Federn. Ich bin glücklich, dass wir hier beisammen sind. Ich hole eine Feder und lege sie auch in der Mitte ab.
Wenn das Schöne genannt wurde, die zweite Strophe singen (vgl. oben):

Guter Gott, hilf uns lieber Gott.
Liebe wärmt wie Sonnenstrahlen.
Du bist unser guter Hirte,
Danke, guter Gott, 
danke, guter Gott. 

Fürbitte: Vielleicht gibt es noch jemand, der Hilfe braucht oder der traurig ist. Aber er hat niemand, der ihn tröstet. Auch für den 
guten Freund oder die Nachbarin von nebenan 
können wir einen Stein ablegen. 
Wenn die Menschen genannt wurden, die letzte Strophe singen (vgl. oben):

Guter Gott, danke, danke Gott.
Hilf mir auch an schlechten Tagen,
lass mich das auch andern sagen.
Danke, guter Gott, 
danke, guter Gott. 

Vaterunser

Anschließend beten wir das Gebet, das Jesus uns gegeben hat und alle Christen auf der ganzen Welt beten …

Segensritual

Material: Lavendelöl oder Mandelöl
Den Kindern mit dem Öl ein Segenskreuz auf Hand oder Stirn malen und sagen: 
»Du bist Gottes Kind, er hat dich lieb. Amen.« 
Oder: »Du bist ein Kind Gottes. Er ist immer bei dir. Amen.«

Erzählung

Material: Schaf, mindestens zwei verschiedene Kräuter zum Essen (siehe Erzählung).
Die Aktionen (kursiv, in Klammern) können von den Kindern mitgemacht werden.
Hallo! Ich bin Lucky. Ich bin nun schon vier Wochen alt. Ich kann schon ganz toll laufen (auf der Stelle gehen) und hüpfen (auf der Stelle hüpfen). Ich kann »mäh« sagen (mäh). 

Ich bin ja so neugierig. Alles muss ich entdecken. Und es gibt ja so viele Gerüche. Jedes Gras und jede Blume riechen anders (schnuppern).
Die blauen Blumen, die mag ich besonders (genießerisch kauen). 
Aber auch die vielen grünen Gräser mag ich sehr (Schnittlauch und Petersilie verteilen, essen). Jedes Gras schmeckt anders. Und auch wo es wächst ist wichtig: In der Sonne ist es warm, im Schatten ist es kühler – schon schmecken die Gräser verschieden. 

Ich bin so neugierig. Ich muss ja alles entdecken (im Raum herumgehen, zwei bis drei Dinge genau anschauen und beschnuppern; dann stehen bleiben)
Den Berg find ich interessant. Ich versuche hochzuklettern. Das kann ich schon gut (auf der Stelle klettern).
Hier oben wachsen ganz andere Gräser (Thymian, Rosmarin … wie bei Schnittlauch). Die muss ich natürlich auch probieren. Die schmecken wieder ganz anders (schmatzen). Das macht ja so viel Spaß! Und von hier oben kann ich ganz weit schauen (Hand an Stirn oder Fernglas machen). 

Aber … wo bin ich? Wo ist meine Herde? Wo ist mein Hirte? Ich bekomme Angst. Ich rufe ganz laut: »Mäh« (mäh). Und immer wieder: »Mäh, mäh, mäh« (mitrufen). Ich rufe nach meinem Hirten.
Da kommt mein Hirte. Er zeigt mir den richtigen Weg zurück. Ein kleines Stück trägt er mich sogar (selbst umarmen). Da fühl ich mich gleich wieder geborgen. 

Am nächsten Tag bin ich wieder mutig und habe die Angst vergessen. Mein Hirte ist ja da. 
Mit den anderen kleinen Schafen spiele ich Verstecken (Augen zuhalten und wieder aufmachen). Wir sind wild und tollen ganz schön herum. Die alten Schafe finden das nicht so gut (Schimpfgeste mit dem Zeigefinger machen). Deshalb gehen wir weiter weg.
Da sind ganz viele und große Steine. Das ist cool. Da können wir noch viel besser Verstecken spielen. 
Ich muss nur ein bisschen gehen und – schwupps – schon bin ich mitten drin in lauter Steinen. Rechts und links und überall. Ganz dunkel ist es (Augen zuhalten). Das ist richtig gruselig. Wo sind denn die anderen kleinen Schafe, die mit mir Verstecken spielen? Keines mehr da? Ich rufe: »Mäh, mäh!« (mitrufen). Da kommt mein Hirte durch die Felsen. Ich trau mich nicht durch die engen Steine. Da trägt er mich zurück zu den anderen (selbst umarmen).

Jetzt bin ich ja so durstig. Aber weit und breit ist nur Gras. Kein Wasser. Ich rufe »mäh« und immer wieder »mäh« (mitrufen)
Mein Hirte kommt und schaut mich verwundert an. Dann geht er los. Ich renne um ihn herum und weiß nicht, wohin er will. Ich rufe immer wieder »mäh« (mitrufen). Doch mein Hirte hat verstanden, dass ich durstig bin. Auf einmal stehen wir an einem kleinen Bach. Da ist herrlich klares, kaltes Wasser. Ich trinke (Trinkbewegung machen). Das tut ja so gut. Ich sage ein dankbares »mäh« zu meinem Hirten (mitrufen).

Als es dunkel wird, kuschele ich mich an die anderen Schafe. So ist es schön warm (selbst umarmen). Abends bin ich immer sehr müde (»betende Hände« an den geneigten Kopf legen). Die Tage sind so aufregend. Überall gibt es so viel zu entdecken. Aber was höre ich denn da? (Hand hinter Ohr legen) Da sind so seltsame Geräusche. Ich bekomme Angst. Was jetzt? Ich rufe laut: »Mäh, mäh!« (Mitrufen) Mein Hirte kommt. Er hat seinen Stock dabei. Nun kann ich beruhigt schlafen. Mein Hirte ist ja da und passt auf. 

Die Sonne scheint, ein neuer Morgen. Ich strecke mich (sich strecken). Was kann ich heute entdecken? Da fliegt etwas Buntes durch die Luft. Es flattert hin und her (mit Händen flattern). Was ist denn das? »Ein Schmetterling«, sagt ein anderes Schaf. Ah, schön. 
Ich hopse mit dem Schmetterling überall hin. Mal nach rechts, mal nach links, mal hoch, mal runter. Auf einmal ist der Schmetterling verschwunden. Und – oh Schreck – auch meine Wiese und meine Schafherde sind weg. Was mach ich jetzt? (Schultern hochziehen)
Ich rufe: »Mäh!« (Mitrufen). Aber es kommt niemand. Ich laufe hin und her und rufe immer lauter: »Mäh!« (Mitrufen). Wo ist mein Hirte? Langsam wird es dunkel. Oje, und was jetzt? 

Ich bin müde und kann gar nicht mehr rufen. Ich setze mich an einen Baum. Aber was höre ich da? (Hand hiner Ohr legen) Mein Hirte! Er ruft mich. Er sucht mich. Ich bin ihm wichtig. Er trägt mich zurück zu den anderen Schafen (selbst umarmen)

Wie gut, dass ich so einen guten Hirten habe. Mit meinem Hirten bin ich sicher, und nichts kann mir passieren. Er ist immer für mich da und rettet mich. Das macht mein Hirte mit allen Schafen in der Herde. Alle sind ihm wichtig, Er passt auf alle auf: Auf dich und dich und dich und dich … (auf die anderen zeigen).

III. Kreative Ideen zur
Vertiefung

Stationen

Es geht darum, die Kinder zu stärken, ihnen Selbstvertrauen und Zuversicht mitzugeben: Schau, das kannst du alles. Schau, das tut einfach gut, da bist du geborgen.

Station »Führen« (Sinnesparcours u. a.)

Der Parcours kann im Garten ein kleiner Barfußpark sein. Im Gemeindehaus können die einzelnen Stationen in Schuhkartons kommen, die aufgestellt werden. 
Material: Z. B. Zapfen, Kastanien, Sägespäne, Sand, Blätter, Watte, Stroh, Heu, Moos, Tuch; Stuhl (zum Drüberklettern oder unten durch); evtl. Schuhkartons
Ein Elternteil/Kind führt ein anderes Kind, das die Augen geschlossen oder verbunden hat, durch den Parcours. 
Das Erlebnis, gut geführt zu werden, ist sehr schön! Wichtig: Es muss darauf geachtet werden, dass die Führung sicher ist und kein Kind stehen gelassen wird. Falls es mal schiefgeht, den Parcours (evtl. mit neuer Führung) wiederholen, damit eine positive Erfahrung bleibt.

Station »Hören«

Aus leeren Überraschungseiern je zwei mit demselben Material und gleicher Menge füllen. Die Kinder versuchen, diese beiden gleichen Döschen herauszuhören. 
Füllmaterial: Z. B. Reis, Mais, Getreide, Sand, Steinchen, Legostein, Centmünzen, Perlen 

Station »Schmecken«

Material: Zucker, Salz, Trockenfrucht, Gummibärchen, Keks, Apfelstück (oder andere frische Früchte), Kräuter …; Augenbinde; evtl. Löffel
Traue ich mich, etwas zu probieren, auch wenn ich es nicht sehe? 
Eventuell am Anfang ausmachen, mit welchen Zutaten es gewagt wird, ohne zu sehen (auf Allergien achten).

Station »Kuscheln«

Phantasiegeschichte erzählen, miteinander die Atmosphäre genießen und zur Ruhe kommen.

Station »Massage« 

Eltern/Kind oder im kleinen Kreis eine Rückengeschichte erzählen, z. B. »Pizza backen« (Anleitungen hierzu im Internet mit den Suchworten »Rückengeschichte« und »Pizza backen«).

Station »Schaukeln« 

Kinder in Picknickdecke schwingen.

Der besondere Tipp

Mein Trauer-Mutmachbuch 
Minibüchlein

Behutsame Texte und Gebete, die Trost schenken und Mut machen.

€ 1,80 (ab 25 Ex. je € 1,75; ab 50 Ex. je € 1,70);  

Best.-Nr. 2169

junge-gemeinde.de

Petra Lefin, aus: Leb wohl, lieber Dachs, © 2018 Don Bosco Medien GmbH, München

I. Vorüberlegungen

  • Wenn es darum geht, jemanden zu trösten, der Kummer hat oder traurig ist, dann entwickeln Kinder oft eine Vielzahl an Ideen, wie das gehen könnte. Das entspricht dem, dass wir Trost auf vielfältige Weise erfahren können. Gleichzeitig sind die Situationen sehr unterschiedlich, in denen Menschen Kummer haben oder Trost brauchen, und es gibt kein Patentrezept für etwas, das immer »hilft«. Es gibt Sorgen und Kummer, die nicht so einfach weggehen und bei denen kein Pusten und kein Heile-heile-Segen-Spruch hilft. Auch Kinder wissen schon: Nur weil wir an Gott glauben, heißt das noch lange nicht, dass das Leben immer rosarot ist. Das ist manchmal schwer auszuhalten.
  • In dieser Einheit geht es darum, den Kindern einen Raum zu eröffnen, in dem das Reden über Kummer Platz hat. Es geht darum, Kummer zu teilen und ihn gemeinsam auszuhalten, ohne ihn wegzureden. Kummer kann dabei von etwas kommen, das die Kinder selbst erlebt haben. Es kann ihnen aber auch Kummer verursachen, was sie in ihrem Umfeld oder auch medial mitbekommen: Unglücke, Krankheiten, Todes-
    fälle, aber auch Bilder von Leid, Krieg, Hunger und Not. In alledem Gott zu sehen und vertrauensvoll im Gespräch mit ihm zu bleiben, ist nicht leicht.

Die Kinder sollen spüren, dass sie Fragen stellen dürfen und dass es im Glauben an Gott auch erlaubt ist, über Kummer zu reden und zu klagen.

  • Wer oder was Menschen in Kummer und Sorge trösten kann, wird ganz unterschiedlich sein. Dementsprechend finden sich auch in der Bibel viele unterschiedliche »Trostgeschichten« und »Trostbilder«. Den Kindern eine Vielzahl an Trostbildern zur Verfügung zu stellen, kann ihnen helfen, mit Kummer und Sorgen in ihrem Leben besser umzugehen.
  • In dieser Reihe kommen drei biblische Trostbilder und -geschichten vor. In Johannes 14 (1. Sonntag) und Offenbarung 21 (3. Sonntag) finden wir zwei Bilder über das, was einmal sein wird. Die Bilder eröffnen einen Ausblick auf Gottes heilvolle Zukunft; auf das, was uns nach dem Tod und in unserem neuen Leben bei Gott erwartet. Diese Ausblicke wollen Kraft geben, schon hier und jetzt ein gutes und getröstetes Leben zu führen. In Psalm 73 (2. Sonntag) erlebt der Betende, dass es ihn tröstet, im Kummer mit und von Gott zu reden. Das führt ihn immer wieder zurück zur Hoffnung und Zuversicht.

Hier haben wir für Sie eine Sammlung von Trostworten aus der Bibel (nach Luther) zusammengestellt, die sie kostenlos herunterladen bzw. verwenden können.

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe

Liturgischer Rahmen

Insgesamt empfehle ich, in dieser Einheit besonders auf eine klare, wiederkehrende Liturgie zu achten und die verschiedenen Trostbilder in einem festen liturgischen Rahmen anzubieten. An »Traditionen« anzuknüpfen und sich in gleichbleibenden und vertrauten Abläufen wiederzufinden, kann in sich schon tröstlich sein.

Psalmgebet

Weil Menschen in der Bibel immer wieder Trost und Halt im Reden von und mit Gott erfahren (s. Psalm 73, 2. Sonntag), schlage ich für diese Einheit ein Psalmgebet nach Psalm 22 vor. Darin findet sich die gleiche Bewegung wie in Psalm 73: Vom Klagen zum Hoffen beim Reden mit Gott.

Das Psalmgebet kann für sich stehen oder der erste Teil eines liturgischen Dreischrittes sein, der sich (wenn zeitlich möglich) in jedem Gottesdienst wiederholt.

Die Schritte II (vorbringen und teilen) und III (ablegen und getröstet werden) werden am 3. Sonntag (zu Offenbarung 21) besonders vorgestellt (vgl. PKG 2021-23, S. 250f).

Gott, ich rufe zu dir.

Hörst du mich?

Ich rufe und schreie!

Ich brauche Hilfe.

Kommt denn keiner und hilft mir?

Kehrvers:

Aus der Tiefe rufe ich zu dir:

Gott, höre meine Klagen!

Aus der Tiefe rufe ich zu dir:

Gott, höre meine Fragen.

Ich rufe, wenn es hell ist.

Eine Antwort höre ich nicht.

Ich rufe, wenn es Nacht ist, und mich

Sorgen und Ängste nicht schlafen lassen.

Wo finde ich Ruhe und Geborgenheit?

Kehrvers

Manchmal fühle ich mich so allein.

Die anderen verachten mich!

Manchmal fühle ich mich verloren

und weiß nicht, wohin ich mich wenden soll.

Gott, bist du da?

Kehrvers

Ich wende mich zu dir, Gott.

So viele Menschen vor mir

haben nach dir gerufen

Und du hast sie gehört.

Sei mir nahe, wenn die Angst mich überkommt.

Verlass mich nicht, mein Gott.

Kehrvers

Amen.

(Nach Psalm 22; in Zusammenhang mit: Aus der Tiefe rufe ich zu dir; KuS 417; LJ 359; MKL2 8; LH 84)

Lieder

Aus der Tiefe rufe ich zu dir (KuS 417/LJ 359/MKL2 8/LH 84);

Du bist da, wo Menschen leben (KuS 476/LJ 498/MKL1 42/KG 147/KKH 28/KKL 37; evtl. Strophen singen mit »klagen«, »trauern« …);

Du, Gott, stützt mich (KuS 463/LJ 501/LH2 66/KKL 46/KKL 46);

Du verwandelst meine Trauer (KuS 411/LJ 508/KG 198/MKL 9/LH 64/KKL 48);

Im Dunkel unserer Nacht (Wwdl+ 59);

Fürchte dich nicht (EG RT/KuS 253/LJ 522);

Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht (KuS 246/KG 149/LH 83);

Halte zu mir, guter Gott (KuS 456/LJ 549/KG 8/MKL 52/KKL 80/LH 82);

Nichts soll dich ängsten (EG RT/KuS 232/LJ 410)

III. Zur Gestaltung der Reihe

Gestaltete Mitte

Ich möchte anregen, in dieser Reihe besondere Aufmerksamkeit auf eine gestaltete Mitte zu legen, die immer wiederkehrt.

  • (Papier-)Tränen und Taschentücher könnten Elemente sein, die jedes Mal vorkommen.
  • Auch Kerzen mit ihrem warmen Licht können tröstende Kraft haben. Eventuell beim
    Anzünden besonders auf die begleitenden Worte achten (z. B.: »Wir zünden eine Kerze an. Ihr Licht scheint hell und warm. Sie erinnert uns: So ist auch Gott. Bei ihm ist es hell und warm.«)
  • Trostworte als persönlicher Zuspruch. Kärtchen auslegen mit verschiedenen Trostworten aus der Bibel. Die Kinder dürfen sich eines aussuchen und mitnehmen. Evtl. könnte dieses Trostwort (bei einer Segensrunde oder beim Verabschieden) zugesprochen werden.
  • Trostausstellung »Was tröstet mich, wenn ich traurig bin?« Gemeinsam malen und basteln die Kinder, was sie alles tröstet, oder bringen Gegenstände mit.
  • Verknüpfung zum »Erwachsenengottesdienst« am Ewigkeitssonntag, z. B. im Gespräch, erzählend, Papiertaschentücher vorbereiten und verteilen, etwas basteln oder einbringen (siehe hierzu den 3. Sonntag »Mein Tröster trocknet meine Tränen«).

Miriam Guillet

Der besondere Tipp

Leb wohl, lieber Dachs

Bilderset fürs Kamishibai-Erzähltheater

Immer, wenn eines der Tiere ihn brauchte, war der Dachs zur Stelle: Dem Frosch hatte er das Schlittschuhlaufen beigebracht, dem Kaninchen hatte er sein Spezial-Lebkuchenrezept geschenkt und dem Maulwurf brachte er das Schneiden mit der Schere bei. Die Tiere sprechen oft vom Dachs und denken an die Zeit, als er noch lebte. Ihre Erinnerungen an den Freund hüten sie wie einen Schatz.

»Leb wohl, lieber Dachs« gehört zu den Klassikern bei den Bilderbüchern, der Kindern ermöglicht, sich behutsam mit dem Thema »Tod« auseinanderzusetzen.

€ 18,00; Best.-Nr. 3680

www.junge-gemeinde.de

Das Mitmachheft im Kindergottesdienst

11-2022

Der rote Faden

Da auch manche kleinen Kinder schon die Erfahrung machen, dass ein lieber Mensch stirbt, ist der Schwerpunkt des Für-Dich!-Heftes im November auf das Abschiednehmen gelegt. Wir gehen der Frage nach: Was kann trösten? Dabei nehmen wir besonders den Friedhof in den Blick und entdecken, dass er voller Leben ist.

Was Sie erwartet

  • Die Geschichte erzählt – Offenbarung 21,1-5a aufgreifend – von Nils, der
    Abschied nehmen muss
  • Ein Friedhofswimmelbild: Es zeigt und erklärt, was auf einem Friedhof alles los ist und dass er voller Leben steckt (s. u.).
  • Ein »Ich-entdecke-unseren-Friedhof«-Bogen, der viele Aktionen und Anregungen enthält, den Friedhof mal aus einer anderen, ganz neuen Perspektive zu sehen.
  • Eine kleinen Bastelarbeit zum Thema Trost.

Werkstatt

Hier der Hinweis auf die Für-Dich!-Werkstatt. Sie enthält konkrete Hinweise und Impulse, das »Für Dich!«-Heft sowohl im monatlichen wie auch im wöchentlichen Kindergottesdienst gewinnbringend für Kinder und Mitarbeitende einzusetzen.

Kostenfrei öffnen oder zum Bearbeiten herunterladen unter:

https://www.junge-gemeinde.de/fuer-dich.html

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es weiter zur Einheit des 6. November 2022.

Hier geht es weiter zur Einheit des 13. November 2022.

Hier geht es weiter zur Einheit des 20. November 2022.

Hier geht es weiter zum Monatsgottesdienst November 2022.

Hier geht es weiter zum kostenlosen Element der Trostworte.

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Hier geht es weiter für Große im Kindergottesdienst.

Hier geht es weiter zur nächsten Reihe.

Hier geht es zum kostenfreien Zusatzmaterial der Trostkärtchen.

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 4/2022
Liste von Trostwörtern; zur Reihe: Kummer und Trost, Seite 420
Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, Herr, hilfst mir, dass ich sicher wohne.
(Psalm 4,9)
Ich traue aber darauf, dass du so gnädig bist; mein Herz freut sich, dass du so gerne hilfst.
(Psalm 13,6)
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. (Psalm 23,1)
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir.
(Psalm 23,4)
Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? (Psalm 27,1)
Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn trauet! (Psalm 34,9)
Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird’s wohl machen. (Psalm 37,5)
Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.
(Psalm 46,2)
Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte. (Psalm 103,8)
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. (Psalm 119,105)
Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. (Psalm 126,5)
Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen. (Psalm 145,18)
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist
mein. (Jesaja 43,1)
Gott verspricht: „Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht.“ (Josua 1,5b)
Gott verspricht: „Ich bin mit dir und will dich behüten, wo du auch hinziehst.“ (1. Mose 28,15)
Als ich den Herrn suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht.
(Psalm 34,5)
Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. (Psalm 121,2)
Jesus sagt: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
(Matthäus 11,28)
Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was
du tun wirst. (Josua 1,9)
Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der
Besonnenheit.
(2. Timotheus 1,7)

Erzählung für Ältere

Szenisches Spiel, wenn möglich mit Verkleidung.

Ich mag keine Veränderungen

Ich sage es euch gleich: Ich mag keine Veränderungen. Es fällt mir schwer, wenn ich mich umstellen muss. Das macht mir Angst. Und deshalb möchte ich am liebsten, dass alles so bleibt wie es ist.

Der beste Freund

>Wie ist es denn?<, fragt ihr euch vielleicht. Ihr habt recht, wenn ihr das fragt. Ihr kennt mich ja nicht und wisst nicht, wie es gerade bei mir ist.

Ich bin Petrus. Ich gehöre zu den Freundinnen und Freunden von Jesus. Wir sind jetzt schon lange gemeinsam unterwegs. Ich habe in Jesus einen wirklich guten Freund gefunden. Vielleicht sogar den besten, den ich je hatte. Wenn ich bei ihm bin, dann bin ich glücklich. Ich fühle mich ganz und gar angenommen, so wie ich bin. Dass ich ein Kind Gottes bin, kann ich bei Jesus gut spüren. Und das ist so schön, dass ich mir wünsche, immer bei Jesus zu bleiben.

Abschied nehmen?

Aber das wird nicht gehen. Jesus sagt das in letzter Zeit ganz deutlich zu uns. Eigentlich möchte ich das gar nicht
hören. Jesus redet nämlich davon, dass er »gehen muss«. Und zwar allein. Dass er an einen Ort gehen muss, an den wir nicht mitkommen können.

Wenn Jesus so redet, dann macht mir das Angst. Denn ich merke: Jesus meint das ernst. Todernst. Er redet davon, dass er bald sterben wird.

Jesus sagt zwar: >Lasst euch im Herzen keine Angst machen<, aber mir macht es trotzdem Angst. Was soll aus mir werden ohne Jesus? Wo soll ich dann hingehen? Wie sieht mein Leben ohne ihn aus?

Jesus macht uns Angst

Den anderen geht es ähnlich wie mir.

Jesus hat gemerkt, wie uns das Angst macht, was er sagt.

Und er hat gesagt: >Auch wenn ich nicht da bin: Glaubt weiter an mich und an Gott. Ich muss gehen, aber ich mache den Weg für euch frei. Ich bereite alles vor. Ihr werdet mir nachkommen, wenn es soweit ist.<

Und Jesus hat auch gesagt: >Ich lasse euch nicht allein. Ich muss zwar gehen, aber Gott wird euch den Heiligen Geist schicken. Der wird bei euch sein und euch beistehen. Auch wenn ihr mich nicht mehr sehen könnt, ich bin trotzdem da.<

Wisst ihr, was ich da am liebsten gesagt hätte? >Jesus, das ist doch nicht das Gleiche! Kannst du nicht bleiben? Hier bei uns? Ich möchte gerne weiter so bei dir sein wie bisher.<

Aber das geht nicht. Und das macht mich traurig. Und es macht mir Angst.

Was hilft gegen die Angst?

Ich frage mich, was ich wohl tun kann gegen meine Angst?

Ich frage mich, wie der Heilige Geist wohl sein wird?

Ich frage mich, ob er mich wirklich trösten kann, wenn ich traurig bin?

Und gleichzeitig erinnere ich mich an das, was ich mit Jesus erlebt habe:

Dass bei Gott nichts unmöglich ist. Und dass ich mit Wunderbarem rechnen kann.

Beistand kann ich gut gebrauchen

Ich bleibe dabei: Ich mag keine Veränderungen. Mir ist Jesus tausendmal lieber, wenn er bei uns ist, wie jetzt. Aber das kann ich wohl nicht entscheiden.

Da kann ich dann einen Beistand gut gebrauchen. Ich bin gespannt auf den Heiligen Geist und wie er sich anfühlt. Mir tut es gut, zu wissen: Jesus sorgt für mich! Auch dann, wenn er nicht mehr mit uns gehen wird.

Er denkt an mich, wie es mir geht. Und sorgt dafür, dass ich getröstet werde.

Miriam Guillet

Der besondere Tipp

»Ich bin nicht weg – nur woanders«

Was Jugendliche über Sterben, Tod und das Danach denken (Marco Kargl)

30 Karten mit Bild- und Textimpulsen für Schule und Jugendarbeit, die über Jahre in Workshops mit Jugendlichen gesammelt und erprobt wurden.

€ 18,00; Best.-Nr. 3597


Mit Kindern über Abschied, Verlust und Tod sprechen

44 Karten zur Trauerbegleitung (Margit Franz)

Kinder stellen offen ihre Fragen zu Erlebnissen, die sie tief bewegen. Die Foto-Impulskarten bieten Pädagoginnen wichtiges Arbeitsmaterial, um mit Kindern ab 4 Jahren Abschied, Verlust und Tod zu thematisieren. Inkl. Begleitheft mit methodischen Hinweisen und weiterführenden Informationen

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www.junge-gemeinde.de

Hier geht es weiter zur nächsten Einheit.

Erzählung für Jüngere

III. Erzählung

Wenn ich traurig bin

Heute habe ich euch etwas mitgebracht (Kuscheltier, Handschmeichler, Kissen … zeigen).

Das hier, das tröstet mich, wenn ich traurig bin.

Kennt ihr das, dass ihr manchmal traurig seid?

Ich frage mich, wann wart ihr schon einmal traurig?

(Kinder erzählen lassen.)

Ich frage mich, ob es da etwas gab, das euch getröstet hat?

(Kinder erzählen lassen.)

»Was kann mich trösten, wenn ich traurig bin?« – Das ist eine wirklich gute Frage. Und es ist eine sehr wichtige Frage.

Denn: Kummer gibt es immer wieder.

Das kennt ihr – ihr habt es gerade erzählt.

Was mir Kummer macht

Es gibt vieles, was uns Menschen Kummer machen kann.

Zum Beispiel:

Wenn ich nicht so recht weiß, wo ich hingehöre und mich allein fühle.

Oder wenn ich Angst habe vor etwas und nicht weiß, ob ich das schaffe.

Oder wenn ich sehe, wie Menschen sich streiten und sich gegenseitig wehtun. Mit den Händen oder auch mit Worten.

Dann sind da in uns so komische Gefühle. Die sind unangenehm.

Ja, sie können sogar weh tun.

Und ich frage mich: Was hilft mir, wenn ich diese Gefühle habe? Was hilft mir, wenn ich Kummer habe?

Abschied nehmen

Ganz besonderen Kummer macht es, wenn man Abschied nehmen muss.

Weil gute Freunde wegziehen.

Weil Eltern sich trennen.

Und besonders, wenn jemand gestorben ist.

Was hilft bei diesem Kummer?

Was kann jetzt trösten?

Wenn jemand gestorben ist, sagen die Erwachsenen vielleicht:

»Es tröstet mich, dass die Frau jetzt bei Gott ist.«

Aber … wie ist das denn, bei Gott?

Das Haus mit den vielen Wohnungen

In der Bibel gibt es eine Geschichte von Jesus. Da erzählt er, wie es bei Gott ist. Jesus sagt:

»Bei Gott ist es wie in einem riesengroßen Haus. Und in diesem Haus gibt es ganz viele Wohnungen.«

Vielleicht fragt ihr euch, wie viele Wohnungen es sind. Aber das hat Jesus nicht gesagt. Vielleicht sind es so viele, wie es Menschen gibt. Vielleicht …

Dann wäre es wirklich ein sehr großes Haus! So groß, dass ich es mir gar nicht vorstellen kann. Aber das macht nichts. Gott selbst ist ja auch so riesengroß, dass ich mir das gar nicht richtig vorstellen kann.

In der Geschichte sagt Jesus: »Bei Gott, in seinem Haus und unter seinem Dach, können wir alle wohnen.«

Und Jesus sagt auch: »Ich gehe voran, um in diesem Haus einen Platz für euch vorzubereiten.«

Wie dieser Ort wohl aussieht, den Jesus für mich vorbereitet?

Jesus kennt mich ja. So gut, wie niemand sonst. Da ist dann bestimmt alles da, was ich brauche, um mich wohlzufühlen:

Vielleicht meine Kuscheldecke. Mein gemütlicher Sessel. Meine Lieblingsmusik, mein Lieblingsbuch. (Die eingangs von den Kindern erwähnten Dinge aufgreifen.)

Aber vielleicht brauche ich das bei Gott auch alles gar nicht! Und trotzdem ist es meine ganz eigene Wohnung bei ihm. Und an diesem Ort bei Gott fühle ich mich wohl.

Vielleicht sind das bei Gott auch gar keine Wohnungen, wie wir uns Wohnungen vorstellen.

Jesus sagt: »Bei Gott gibt es einen Ort, an dem wir bleiben können. Und ich bereite ihn vor.«

Wie wir bei Gott wohnen werden

Ich denke, wir können uns darauf freuen, dass wir irgendwann einmal bei Gott wohnen werden. Ich stelle es mir schön vor.

Nicht wie in einem großen Hochhaus: Wo niemand genau weiß, wer da alles wohnt und Nachbarn nicht miteinander reden.

Sondern wie in einer großen Familie, in der alle beisammen und füreinander da sind.

»Denn das sind wir auch«, sagt Jesus, »eine Familie von Kindern Gottes.«

Geht das auch schon heute?

Manchmal frage ich mich:

»Kann ich in diesem Haus von Gott nicht jetzt schon wohnen? Oder können wir da nicht jetzt schon einziehen?«

Das haben sich damals auch die Freundinnen und Freunde von Jesus gefragt.

Doch Jesus sagt: »Nein, dieses Haus von Gott ist nicht hier. Und es kann auch noch nicht hier sein. Was aber schon hier sein kann, ist der Heilige Geist.

Und der erinnert euch immer wieder.

An mich. An Gott.

An das große Haus bei Gott mit den vielen Wohnungen. Und an den Platz, den es darin für euch gibt und den ich für uns alle bereitmache.«

Der besondere Tipp

Mein Trost- und Mutmachkoffer

Bastelbogen

Als Trostwort-Alternative (s. »Zur ganzen Reihe«), bietet sich dieser Bastelbogen an. Aus dem DIN-A3 großen Bastelbogen entstehen sowohl ein »Erste-Hilfe«-Koffer als auch etliche Trost- und Mutmach-Kärtchen, die zum Teil bereits bedruckt sind, zum Teil mit eigenen Worten beschriftet werden können.

Die Rückseiten sind freigehalten. Das gibt Raum, sie selbst zu gestalten. Eine Hilfe in besonders schweren Zeiten für Kinder ab sieben Jahren.

Maße fertiger Koffer: 10 x 7,5 x 2 cm.

€ 1,50 (ab 10 Ex. je € 1,40); Best.-Nr. 1725

www.junge-gemeinde.de

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