Dezember 2025 – Zusatzmaterial Dream Team – Formen und Fotos

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 4/2025
Formen für die Figuren und Fotos zur Erzählung; zur Reihe Dream-Team

Matthäus 1,18–25

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Fürbittengebet

Vorher sammeln, wer gerade einen Engel braucht oder in welchen allgemeineren Situationen Menschen Engel brauchen (ggf. aufschreiben). 
Liedruf dazwischen: Das wünsch ich sehr 
(KuS 410, KKL 333, HuT 315, EGplus104; MKL1 5)

Gott, 
manchmal wissen wir nicht weiter.
Manchmal sind wir traurig. 
Oder wir finden nicht den richtigen Weg.
Wir können uns nicht entscheiden. 
Wir wissen nicht, was wir tun sollen.
Manchmal brauchen wir einen Boten, 
eine Botin von dir: einen Engel.
Wir brauchen eine, die zu uns spricht und uns auf der Erde mit dem Himmel verbindet.
Liedruf »Das wünsch ich sehr …«
Wir denken vor dir an Menschen, 
denen der Glanz des Himmels fehlt.
Wir denken vor dir an die Menschen, 
die einen Engel brauchen: 
(gesammelte Menschen/Situationen einfügen)
Liedruf »Das wünsch ich sehr …«
Gott, du hast uns deinen Sohn in die Welt geschickt.
Im Jesus-Kind bist du selbst Mensch geworden.
In Jesus hast du selbst Himmel und Erde verbunden.
Das Licht Jesu ist stärker als alles, 
was dunkel ist. 
Das möchten wir spüren in diesen Weih-
nachtstagen.
Hilf uns, auf das Wort des Engels zu hören: »Fürchte dich nicht!«
Liedruf »Das wünsch ich sehr …«
Hilf uns, das im Herzen zu bewahren.
Hilf uns, das zu anderen Menschen zu tragen.
Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Eigene Figur

Wir stellen uns selbst in den Himmelsglanz und nehmen ihn mit nach Hause: Aus den geometrischen Formen und der Größe für Josef (in beliebigen/r Farbe/n) und einem goldenen Engelsflügel erstellt jedes Kind eine eigene Figur (sich selbst oder jemand, dem es diesen Himmelsglanz wünscht), um die sich der Glanz des Himmels legt wie um Josef der Engelsflügel. Die Figur kann entweder auf eine Karte geklebt, als Lesezeichen zusammengeklebt oder mit einem Faden versehen zu einem Christbaumanhänger werden. Mit Glitzerkleber oder -stiften lässt sich der Glanz noch verstärken.

Engel basteln

Es bietet sich an, kleine Engel als Christbaumanhänger zu basteln. Anregungen dazu finden sich reichlich, in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, mit unterschiedlichsten Materialien im Internet.
Auch der Engel dieser Reihe kann dazu dienen. Dafür die DIN-A4-Vorlage entsprechend verkleinern und für die Kinder eine robuste Vorlage erstellen. Die wird auf Goldpapier übertragen, ausgeschnitten, geklebt und mit einem Aufhängefaden versehen. Tipp: Das Goldpapier kann, um fester zu werden, auf dickes Papier geklebt werden. 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

(Bild 1) Josef will Maria nicht mehr heiraten

Heute treffen wir Josef. Josef ist der Mann, der bald Maria heiraten wird. Maria, die Mama von Jesus. Jesus ist jetzt noch nicht geboren. Jesus ist jetzt noch bei Maria im Bauch. Dort wächst er heran, bis er groß genug ist, um geboren zu werden.

Josef und Maria sind verlobt. Maria ist schwanger. Und Josef denkt: »Wir sind noch nicht verheiratet. Eine Frau darf nur ein Kind bekommen, wenn sie verheiratet ist.« Josef schämt sich. Einen Druck im Bauch hat er und einen Kloß im Hals. Dass ihm das passieren muss! Wo er sich doch so bemüht, für Gott das Richtige zu tun. Nun werden es bald alle sehen: Marias Bauch wird immer dicker. 

Josef will fortgehen

Josef weiß nicht, was er jetzt tun soll. Er beschließt, fortzugehen. Er überlegt, was er braucht. Er packt seine Sachen in eine Tasche. Eine Arbeit als Zimmermann findet er überall. Josef wird zornig: »Soll Maria doch sehen, wo sie mit dem Kind bleibt.« Morgen früh will er losgehen. Noch einmal schlafen. Er legt sich auf die Matte. Er deckt sich mit seinem dicken, braunen Mantel zu.

(Bild 2) Josef träumt

In der Nacht hat Josef einen Traum: Er sieht eine Gestalt. Es ist, als ob sie ein goldenes Gewand trägt. Ein Glanz geht von ihr aus. Es ist ein Engel! Der Engel besucht Josef durch den Traum. Er sagt zu Josef: »Josef, hab keine Angst! Bleib bei Maria, deiner Frau. Sie bekommt ein Kind. Gott hat ihr dieses Kind geschickt. Es ist Gottes Kind. Und es ist dein Kind. Du, Josef, du wirst ihm seinen Namen geben: Jesus. Jesus soll den Menschen zeigen: Gott ist mit uns. Gott ist für uns da.«

(Bild 3) Josef will bei Maria bleiben

Am Morgen wacht Josef auf. Der dicke, braune Mantel liegt noch auf ihm. Er hat Josef gut gewärmt in der Nacht. Jetzt glänzt er. Josef sieht den Glanz. Er denkt: »Der Engel hat seine Spuren hinterlassen. Gott verlässt mich nicht. Gott ist mit uns.« Josef weiß jetzt, was er tun muss. Er will bei Maria bleiben. Sie braucht ihn jetzt. Er will für das Kind da sein. 

(Bild 4) Geburt in Bethlehem

Als sie nach Bethlehem aufbrechen, nimmt Josef seinen warmen Mantel mit. Er sieht noch den Glanz, der auf ihm liegt. Wenn er den Mantel um sich legt, fühlt er sich warm und getröstet. Von außen und von innen. Der Mantel erinnert Josef an den Engel und an das Versprechen von Gott: »Ich bin bei euch.« 

Es ist Nacht, als Jesus geboren wird. Die Engel singen. Ein Engel zwinkert Josef zu. Da legt Josef seinen Mantel noch ein wenig enger um Maria und das Kind. Sie haben es nun warm. Der Mantel glänzt noch ein bisschen mehr. Und ganz leise hört Josef noch einmal die Stimme des Engels: »Fürchte dich nicht.«

Die Fotos gibt‘s kostenfrei zum Download als Anhang
Alle Bilder: Dr. Antje Klein

Erzählung für Ältere

Die Bilder siehe »Erzählung für die Jüngeren«

Josef stellt sich vor

Ich bin Josef. (Bild 1, nur Josef) Ihr kennt mich. Beim Krippenspiel bin ich der, der wegen der Volkszählung in seine Heimatstadt Bethlehem gehen und seine schwangere Frau Maria mitnehmen muss. Ich bin der Mann von Maria. Ich komm auch in den Liedern vor: »Stille Nacht, heilige Nacht, alles schläft, einsam wacht nur das traute, hochheilige Paar …« Dieses Paar, das sind Maria und ich. »Hochheilig« und »traut« – das klingt, als ob wir gar keine richtigen Menschen sind.

In jener Nacht

Aber ich kann euch eins sagen: Freilich sind wir richtige Menschen. In jener Nacht war es ziemlich kalt. Wir haben gefroren. Maria vor allem. Die Anstrengung der Geburt. Die ganze Erschöpfung. Wie gut, dass ich einen warmen Mantel hatte. Einen dicken, braunen Mantel. Richtig schwer. Aber eben auch ein guter Schutz. So dass man das fühlt: Da ist man geborgen. Den Mantel habe ich um Maria gelegt und um das Baby, das in ihren Armen lag. (Bild 5) So standen wir da, in dieser Nacht. Innig und vertraut. Und ich hab zu Maria gesagt: »Das Kind, das soll Jesus heißen.« Da waren wir zusammen, in dieser Nacht … bevor alle anderen kamen: Engel und Hirten und wen ihr beim Krippenspiel noch so seht. Erst mal waren nur wir da, neben den Tieren im Stall: wir beide, innig und vertraut. Und unser Kind. Marias Kind. Mein Kind. Irgendwie jedenfalls. Lieb gehabt habe ich Jesus jedenfalls da schon. 

Es war nicht selbstverständlich 

Ich bin froh, dass es so gekommen ist. Es war nicht selbstverständlich. (Bild 1) Ich bin doch nicht dumm. Ich hab doch gemerkt, was mit Maria ist! Am Morgen war ihr plötzlich immer übel. Und dann war sie so unfassbar müde. Ihr Bauch fing an, zu wachsen. Ja, ihr könnt euch denken, was das bedeutet hat. Ich denke, ihr wisst Bescheid. Dabei waren wir nur verlobt, nicht verheiratet. Und ihr müsst wissen: Eine Schwangerschaft vor der Heirat, das war bei uns nicht erlaubt. Das war etwas richtig Schlimmes. Seid froh, dass sich das geändert hat! Das sage ich euch aus Erfahrung. Ich hab nämlich gedacht: »Das kann Gott nicht wollen!« Also wollte ich mich still und heimlich davonschleichen. Ich hatte schon meine Sachen gepackt. Einmal noch schlafen. Ich hab mich auf die Matte gelegt. Ganz früh wollte ich los. Mit meinem dicken Mantel habe ich mich zugedeckt.

Gott will es anders

Aber dann ist etwas geschehen. (Bild 2) Gott wollte es anders, als ich es mir gedacht hatte. Ihr kennt doch die Engel aus der Weihnachtsgeschichte. Die, die zu den Hirten kommen und sagen: »Fürchtet euch nicht, siehe ich verkündige euch große Freude …« Die, die singen: »Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden…« So ein Engel kam zu mir. In der Nacht, bevor ich Maria verlassen wollte. Er kam im Traum. Ich hab ihn später wiedererkannt; aus der Menge der vielen Engel hat er mir zugezwinkert. Ich hab gesehen, wie froh er war, dass ich nicht abgehauen bin. In dieser Nacht hat er zu mir gesagt: »Fürchte dich nicht. Hab keine Angst, bei Maria zu bleiben. Sie ist schwanger. Gott hat ihr dieses Kind geschickt. Das Kind ist Gottes Kind. Du, Josef, wirst ihm seinen Namen geben: Jesus. So wird Jesus auch dein Kind sein. Jesus wird allen Menschen zeigen: ›Gott ist mit uns. Gott ist für euch da!‹«

Josef steht zu Maria

Ich bin aufgewacht. (Bild 3) Ich wusste jetzt, was zu tun ist: bei Maria bleiben. Für sie da sein. Und für das Kind. Mit ihnen sein, damit Gott mit den Menschen sein kann. Das war meine Aufgabe. Das war mir ganz klar. Die Klarheit leuchtete im Morgenlicht. Und es lag ein Glanz auf dem Mantel, mit dem ich mich zugedeckt hatte. Auf dem dicken, braunen – ihr wisst schon. Ein Glitzern und Glänzen hab ich da gesehen. Und ich hab es gefühlt. In mir drin. Das hat mich auch später immer wieder an diesen Traum erinnert. (Bild 4) Schritt für Schritt, als wir auf dem Weg nach Bethlehem waren. Gut, dass ich ihn hatte. Ich bin bei Maria geblieben, das wisst ihr schon. Und den Rest der Geschichte kennt ihr. 
(Bild 5) Als ich dann mit ihr im Stall stand, habe ich zu ihr gesagt: »Dieses Kind soll Jesus heißen.« Und ich habe meinen Mantel noch einmal ein bisschen enger um Maria und das Kind gelegt. Der Mantel hat geglänzt in der dunklen Nacht. Und es war, als würde der Engel noch einmal zu mir sagen: »Fürchte dich nicht.«

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 4/2025
Fotos zur Erzählung; zur Reihe Dream-Team

Josef rettet das Kind

Matthäus 2,13–23

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder 

Jeder Mensch braucht einen Engel 
(Ich sing dir mein Lied 202);
Mögen Engel dich begleiten (KKL 362);

Fürbittengebet

Gott, ich stehe vor dir mit allem, 
was mich heute beschäftigt.
Die letzten Tage waren schön. 
Wir haben gespielt und miteinander geredet.
Wir haben zusammen gelacht.
Ich habe Geschenke bekommen.
Manchmal haben wir uns gestritten.
Manchmal war ich traurig, 
ohne dass ich wusste, warum.
Manchmal bin ich wütend geworden.
Mir war alles zu viel. 
Du kennst mich.
Du kennst die Menschen, die mir wichtig sind.
Wir bitten dich, Gott: Sei mit uns.
Gott, ich weiß, dass viele Menschen fortgehen müssen, weg von dort, wo sie zu Hause sind.
Es gibt Krieg oder Hunger. 
Oft ist der Weg sehr gefährlich.
Sie brechen auf in ein Land, das sie nicht kennen.
Sie müssen eine neue Sprache lernen.
Sie wissen nicht genau, was sie tun müssen.
Zeig mir, wie ich Menschen helfen kann.
Zeig mir, wie ich ihnen ein Engel werden kann, 
ein Bote oder eine Botin von dir.
Wir bitten dich, Gott: Sei mit uns.
Gott, bald gehen wir in ein neues Jahr.
Ich weiß noch nicht genau, wie es wird.
Ich bin neugierig darauf.
Manchmal habe ich auch Angst. 
Ich glaub ganz fest: Du bist da.
Du bist an meiner Seite.
Du beschützt mich.
Als hätte ich einen dicken Mantel, der glänzt.
Wir bitten dich, Gott: Sei mit uns. Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Weihnachtsgruß

Wir gestalten und schreiben für andere eine Karte mit diesem »Familienbild«. Die Vorlagen in der jeweiligen Farbe ausschneiden und aufkleben (Engel wurde auf DIN-A5 verkleinert) (Foto: Dr. Antje Klein)

Simon sagt

Ein Spiel, in dem es darum geht, auszuführen, was jemand sagt, wie Josef es tut. 
Ein Kind wird bestimmt. Immer wenn das Kind ein Kommando mit »Simon sagt« anfängt, müssen alle Kinder genau das tun, was es sagt. Ruft das Kind hingegen ein Kommando ohne »Simon sagt«, müssen alle still bleiben und dürfen sich nicht bewegen. Bemerkt das Kind jemanden, der sich bewegt, so scheidet dieses Kind aus. Wer übrig bleibt, darf der nächste Simon sein. 
Das Spiel kann thematisch angepasst werden (z. B. »Simon sagt: ›Singe ein Weihnachtslied‹«; »Simon sagt: ›Ruf einmal laut: Fürchte dich nicht!‹«).

Reflexionsrunde

Daran kann sich eine Reflexionsrunde anschließen: 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Zu den Bildern siehe unter Sonntag zum 26.12., »Erzählung für die Jüngeren«

Nach der Geburt von Jesus

(Bild 5) Jesus ist geboren. Es ist erst ein paar Tage her. Die Engel waren da und die Hirten und wir alle an der Krippe im Stall. Maria hat das Kind in ihren Armen gehalten, und Josef hat seinen dicken Mantel um die beiden gelegt, damit sie es warm haben. Ein Glanz lag über allem.
Nach den Hirten sind noch mehr Menschen gekommen, um das neugeborene Kind zu begrüßen. Auch die Sterndeuter aus dem Morgenland. Sie haben kostbare Geschenke mitgebracht. Jetzt sind sie wieder fort. Maria und Josef wollen nun auch wieder zurück nach Hause. 

Josef träumt

Maria und Josef legen sich schlafen. Um sich und das Kind legen sie den dicken Mantel. In dieser Nacht ist es besonders kalt. Aber der Mantel gibt wirklich richtig gut warm. 
In dieser kalten Nacht hat Josef wieder einen Traum. (Bild 2) Wieder sieht er eine Gestalt. Sie trägt ein goldenes Gewand. Es glänzt. Alles um sie herum glänzt. Das ist wieder der Engel! Der Engel besucht Josef durch den Traum. Er sagt zu Josef: »Der König Herodes ist sehr wütend. Er hat Angst, dass euer Kind ein neuer König ist. Da ist es für euch gefährlich in diesem Land. Ihr müsst weggehen. Ihr braucht einen sicheren Ort. Geht nach Ägypten. Bleibt dort, bis ich es dir sage.« Josef wacht auf. (Bild 3) Er fühlt, wie die Angst in seinem Körper ist. Er friert. Da nützt auch der dicke Mantel nichts mehr. Josef denkt aber auch: »Wie gut, dass der Engel mich besucht hat. Gott hat mir wieder gezeigt, dass er mit uns ist.«

Die Familie muss weggehen

Sofort weckt Josef Maria auf: »Maria, wir müssen weggehen. Der König Herodes ist furchtbar wütend. Er hat nur Böses im Sinn. Wir müssen an einen sicheren Ort. Wir müssen nach Ägypten.« Josef führt Maria nach Ägypten. (Bild 4)
Wenn Maria friert, legt Josef ihr den Mantel um. Er wärmt sie und das Kind. Josef denkt: »Er glänzt noch immer.« Das gibt ihm Mut.
In Ägypten sind Maria, Josef und Jesus sicher. (Bild 5) Josef findet Arbeit. Maria und Josef freuen sich, wie das Kind wächst und gedeiht. Am schönsten ist es, wenn Jesus fröhlich lacht. Dann lachen Maria und Josef mit. Manchmal sind sie auch traurig, dass sie so weit weg von zu Hause leben müssen. Dann kann Josef in der Nacht nicht gut schlafen. Wenn er wach liegt, sieht er noch schwach den Glanz auf seinem dicken Mantel. Dann fühlt er sich getröstet: »Gott passt auf uns alle auf.« Dann legt Josef den Mantel noch ein bisschen enger um Maria, Jesus und sich selbst. Dann kann er endlich einschlafen.

Der Schrecken ist vorbei

Einige Zeit vergeht. Josef denkt noch an die Worte des Engels: »Bleibt in Ägypten, bis ich es dir sage.« In einer Nacht ist es so weit: Der Engel kommt durch einen Traum zu Josef. (Bild 2) Der Engel sagt: »König Herodes ist gestorben. Der Schrecken ist vorbei. Nimm Maria und Jesus und geht jetzt zurück nach Israel.« Als Josef aufwacht, sieht er, dass sein Mantel glänzt. (Bild 3). Da weiß Josef, dass Gott immer noch bei ihm ist.
Josef tut, was der Engel ihm gesagt hat. Er führt Maria und das Kind zurück nach Israel. (Bild 4) Immer noch schützt sie der dicke Mantel. Sein Glanz begleitet sie auf dem Weg. In Nazareth finden sie ein Zuhause. Dort leben sie. In kalten Nächten legt Josef immer noch den dicken Mantel über sich und Maria. Und manchmal schlüpft auch Jesus zu ihnen ins Bett, unter den Mantel. (Bild 5) Es ist warm. Sie fühlen sich sicher und geborgen. Der Mantel glänzt.

Erzählung für Ältere

Zu den Bildern siehe unter Sonntag zum 26.12., »Erzählung für die Jüngeren«.

Nach der Geburt von Jesus

Ihr kennt mich noch, mich, den Josef. Und meinen Engel. »Mein Engel«, sage ich, denn er hat ja mit mir gesprochen. Im Traum. Er hat mir seinen Engels-Glanz mit auf den Weg gegeben bis nach Bethlehem. (Bild 3) Zusammen mit Mut und Zuversicht. In Bethlehem ist Jesus geboren. Schaut euch doch noch einmal die Weihnachtskrippen an. Da steh ich mit Maria und dem Kind. Seht ihr den Glanz auf meinem Mantel? Ob so ein Engels-Glanz wohl so viele Jahre übersteht? 

Wird jetzt alles gut?

Damals dachte ich: »Jetzt wird alles gut. Das Kind ist geboren.« (Bild 5) Es hat seinen Namen: Jesus. Alles ist so gekommen, wir der Engel es gesagt hat. Der Engel ist wieder im Himmel. Auch die Sterndeuter sind wieder fortgegangen. Das waren Leute, die von weit her zu uns gekommen sind. Sie haben gesagt: »Wir wollen den neugeborenen König begrüßen.« Teure Geschenke hatten sie dabei. Ich hab’s nicht so ganz verstanden. Irgendwas hatte das alles mit einem Stern zu tun. Sehr freundlich waren sie. Nachdem sie wieder fort waren, dachte ich: »Auch wir können nun wieder nach Hause gehen und einfach unser normales Leben führen.« So normal es halt geht, wenn man weiß, dass Gott den Menschen durch unser Kind etwas zeigen will. Ihr erinnert euch: »›Gott ist mit uns.‹ Was kann also schon noch passieren?« Das hab ich damals gedacht. 

Josef träumt

Ich hab es mit dem Träumen. (Bild 2) Der Engel hat mich noch einmal besucht. Im Traum hat er mich gewarnt: »Der König Herodes ist sehr böse. Er will nicht, dass jemand mächtiger wird als er. Er fürchtet sich vor einem neuen König. Er will euer Kind töten. Macht euch auf den Weg. Geht nach Ägypten. Bleibt dort, bis ich es dir sage.« Ich bin aufgewacht. Mitten in der Nacht. Ich habe gezittert. Da hat auch mein Mantel nichts mehr genützt. Ich habe richtig Angst bekommen. 

Die Flucht

Sofort habe ich Maria geweckt. Ich habe zur ihr gesagt: »Maria, wir müssen weg. Jetzt. Herodes hat Böses im Sinn. Komm!« Wir sind los. (Bild 4) Auf und davon. Es war weit. Aber Gott war mit uns. In Ägypten habe ich Arbeit gehabt. Wir kamen durch. Am wichtigsten war uns, dass es Jesus gut ging. Wie er angefangen hat, fröhlich die Welt zu entdecken! Das war schön. Ich konnte in der Nacht manchmal nicht gut schlafen. Dann lag ich wach. Und dann hab ich noch den Glanz auf dem Mantel gesehen. (Bild 3) Auf meinem braunen Mantel. Immer noch hat er mich in kühlen Nächten gewärmt. Immer noch war da dieser Glanz. Ich hab den Mantel dann auch wieder enger um Maria gelegt und das Kind. (Bild 5) So war uns allen dreien warm. Von außen und auch von innen. »Gott ist mit euch«, hat uns der Glanz gesagt. Das hat mich getröstet und mir Mut gemacht. Manchmal hatte ich noch die Stimme des Engels im Ohr, aus dem allerersten Traum: »Fürchte dich nicht!«

In Ägypten in Sicherheit

Über Herodes kamen schlimme Gerüchte bis nach Ägypten. Aber hier waren wir sicher. Dafür bin ich dankbar, immer noch. Aber viele Menschen haben damals viel geweint wegen Herodes. »Einen Engel«, hab ich gedacht, »den könnten jetzt viele gebrauchen. Einen, der sagt: ›Fürchte dich nicht!‹« Einen Gott, der der Angst ein Ende macht.

Der Engel besucht Josef im Traum

Der Engel ist wiedergekommen, wie er gesagt hatte. (Bild 2) Er hat mich wieder im Traum besucht. Er hat gesagt: »Der Schrecken von König Herodes ist vorbei. Er ist gestorben. Nimm Maria und Jesus. Geht jetzt zurück nach Israel.« Als ich aufgewacht bin, hab ich auf den Mantel geschaut. Der Glanz war stark und kräftig. (Bild 3) Da hab ich gewusst: »Jetzt bin ich wieder dran. Ich habe eine Aufgabe. Doch ich bin nicht allein. Gott ist mit uns.« 

Gott ist mit Josef, Maria und Jesus

Ich hab’s dann so gemacht, wie der Engel gesagt hat. (Bild 4) Den ganzen weiten Weg zurück nach Israel hab ich Maria und unser Kind geführt. Wir sind nach Galiläa gegangen. Wir leben nun in Nazareth. Wir sind sicher. Jesus wächst auf. 
Den Mantel habe ich noch. (Bild 5) In kalten Nächten liegt er über Maria und mir. Und manchmal schlüpft auch Jesus noch mit drunter. Wenn alle schlafen, bleib ich meist noch ein bisschen wach. Ich sehe den Glanz. Die Spur des Engels. Von außen und von innen wird mir dann warm. Ich spüre: »Gott ist mit uns.«

Noah – durchs Wasser zu neuem Leben

1. Mose 6–9

I. GRUNDGEDANKEN

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Jede Person hat fünf Minuten Zeit, auf die Frage zu antworten. Die andere Person hört mit offenem Ohr und offenem Herzen zu, ohne zu kommentieren oder zu unterbrechen. Am Schluss dankt ihr einander.

Zum Text / Zum Thema

»Du [G*tt, Anm. d. Red.] liebst nämlich alles, was ist, und verabscheust nichts von dem, was du gemacht hast. Würdest du nämlich etwas hassen, hättest du es nicht bereitet. Wie könnte etwas Bestand haben, wenn du es nicht gewollt hättest, oder wie wäre etwas, das du nicht ins Dasein gerufen hast, bewahrt geblieben? Alles schonst du, weil es dir gehört, du Macht, die das Leben liebt.« 

(Weisheit 11,24–26, Bibel in gerechter Sprache)

Die Kinder und der Text / das Thema

Ihre (und eure) Fragen haben in diesem G*ttesdienst Raum und ihre (und eure) Antworten dürfen mit- und nebeneinander stehen bleiben.

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Ich schenk dir einen Regenbogen
(KKL 35, MKL3 100);
Wir feiern heut ein Fest 
(KuS 495, KKL 164, MKL3 116);
Wie groß ist Gottes Liebe (MKL3 97, KKL 317)

Frage zur Aktivierung

Wozu macht dir der Regenbogen Mut?

Kreative Umsetzung der Geschichte

Entdeckungstour 1: Regenbogenfaszination

Kaleidoskop

Ein Kaleidoskop (griech.: schöne Formen sehen) ist »ein Regenbogen in der Röhre«. Mit jeder Drehung ergibt sich eine überraschende neue Farbvielfalt. Die Firma Betzold bietet das »Kaleidoskop-Bastelset« an. Wer auf vorgefertigte Materialien verzichten will, findet im Internet zahlreiche Anleitungen (z. B. YouTube, Kinnertied DIY; hier wird das Kaleidoskop aus Verpackungsmaterial gebaut).
Hinweis: Das Arbeiten mit Kleinmaterial bedarf in der Natur besonderer Achtsamkeit, damit keine Mikroplastik-Teilchen in die Natur entweichen.

Regenbogen-Safari mit »Rainbow Peepholes«

Alternativ (ohne zu bauen und für große Gruppen) gehen die Kinder mit »Rainbow Peepholes« auf Regenbogen-Safari. Diese kleinen, bunt bedruckten Pappringe brechen das Licht durch eine Spezialfolie und lassen bezaubernde Regenbogeneffekte rund um Lichtquellen oder Gegenstände entstehen. Im Online-Handel erhältlich.
Hinweis: Nicht direkt in die Sonne schauen.

Entdeckungstour 2: 

Lebendige Vielfalt

In Zweier-Teams erkunden die Kinder die lebendige Vielfalt auf einem Bodenquadrat (ca. 50 x 50 cm). Benötigt werden pro Team: 

Die Kinder verteilen sich paarweise auf dem Gelände und stecken mit der Schnur oder den Stöcken das Bodenquadrat ab.
Dann setzen sie sich neben »ihren Boden« und beobachten ca. 5 Minuten lang, welche Pflanzen es gibt und welche Insekten sie da entdecken. Auf dem Blatt Papier fertigen sie ein Beobachtungsprotokoll an: sie notieren die Arten und die jeweilige Anzahl (z. B. Ameisen: 5; Gänseblümchen: 4; Spinnen: 2).
Der Gong ruft die Teams wieder zurück zum Kreis. Gemeinsam treten alle in den Kreis. Bei einer erfrischenden Limonade (s .Gestaltungshinweise „Schilfmeer – durchs Wasser in die Freiheit) erzählen die Kinder von ihren Entdeckungen.

Entdeckungstour 3

»Ich sehe was, was du nicht siehst«

Das bekannte Spiel greift auch die Farben des Regenbogens auf: Eine Person sucht sich unauffällig eine Sache aus der Umgebung in einer bestimmten Farbe aus. Dann sagt sie (z. B.): an: »Ich sehe was, was ihr nicht seht, und das ist gelb.« Die Mitspielenden fragen der Reihe nach, bis jemand die richtige Sache gefunden hat. Diese Person sucht sich dann die nächste Sache aus.
Hinweis: Das Spiel stand Pate bei der »Erzählung für die Älteren«.

Der besondere Tipp …

Regenbogen aus Holz
Mit sieben farbigen Rundbogen

Die farbigen Halbbogen können einzeln aufgestellt werden. Der Regenbogen hilft, die Rettungsgeschichte der Arche eindrücklich darzustellen. Darüber hinaus eignet er sich für alle biblischen Geschichten, die unser Leben bunt machen und Zuversicht schenken. 

Maße: 25,5 cm breit, 5 cm tief, 13 cm hoch; € 37,00; Best.-Nr. 1397

Noahs Arche

Bildkarten-Set für das Kamishibai-Erzähltheater

12 stabile DIN-A3-Bildkarten mit einem komplett ausgearbeiteten Erzählvorschlag für die Geschichte. 

€ 18,00; Best.-Nr. 3237

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Foto: Eva Brunken

Vor beiden Erzählungen (für Jüngere/für Ältere) aktiviert ihr einen »magischen Regenbogen«. 
Während eures Erzählens wird er von beiden Seiten zur Mitte hin bunt werden und am Ende der Geschichte ein vollständiger Regenbogen sein. Anleitungen finden sich im Internet auf YouTube (Stichworte: wachsender Regenbogen)

Erzählung für Jüngere

G*ttes Herzweh

»Es tut mir mitten im Herzen weh«, sagt G*tt. »Die Menschen und alle Geschöpfe sind aus meiner Liebe hervorgegangen. Und trotzdem haben sie ihren Weg mit mir verlassen. Nur einer geht seinen Weg noch mit mir: Noach. Noach und seine Familie. Um ihrer Liebe willen will ich der Schöpfung auf der Erde eine zweite Chance geben.«

Noachs große Aufgabe

Und so bekommt Noach von G*tt eine große Aufgabe: »Bau mit deiner Familie zusammen ein Rettungsboot, eine große Arche. Darin sollst du mit deiner Familie Platz haben und auch von allen Landtieren und allen Vögeln je ein Paar. Nimm genug Futter und Vorräte für alle in der Arche mit. Denn es wird eine große Flut geben. Über viele Wochen wird die ganze Erde mit Wasser bedeckt sein. Alles wird sterben, was nicht in der Arche Schutz bekommen hat.«

Die große Flut

Noach vertraut G*tt und baut die Arche. Und alle Tierpaare bekommen Platz im großen Rettungsboot. Dann kommt der Regen. Und es regnet und regnet und regnet. Tagaus, tagein immer das Gleiche: Regen, Regen und noch mehr Regen.
Irgendwann sieht Noach aus den Dachluken in alle Richtungen nur noch Wasser: hinter der Arche, vor der Arche, auf der einen Seite der Arche und auf der anderen Seite der Arche.
Und das sieht er viele, viele Tage lang. Immer das Gleiche: Wasser, wohin seine Augen auch blicken.
Doch Noach vertraut G*tt. Er weiß: Bald wird das Wasser wieder verschwinden und dann – dann wird das Leben neu anfangen. So, wie der Frühling nach einem kalten Winter alles wieder ergrünen und erblühen lasst. Alles wird besser werden als vor der großen Flut.

Der Neuanfang

Und genauso kommt es dann. Nach langem Warten gibt G*tt das Signal: »Es ist so weit. Öffnet die große Luke, verlasst die Arche und nehmt alle Tiere mit hinaus!«
Und so hüpfen, kriechen, schlängeln, laufen oder flattern alle Tiere hinaus. Alle auf ihre ganz eigene Art und Weise. Dieser Anblick macht Noach und seine Familie glücklich. Und G*tt spürt im Herzen wieder die Liebe für alle.
Noach und seine Familie danken G*tt. Mit einem Fest feiern sie den Neuanfang, den G*tt ihnen und den Tieren geschenkt hat.

G*tt schenkt ein Liebeszeichen

Und über allem lässt G*tt einen bunten Regenbogen leuchten. »Noach, der Regenbogen ist mein Zeichen für dich und für alle, die nach dir kommen werden. Ich, G*tt, verspreche dir und allen Lebewesen: Jeder Regenbogen erinnert mich an meine grenzenlose Liebe zu allen Lebewesen. Ich habe euch alle in Liebe geschaffen und meine Liebe bleibt bei euch – für immer. Egal ob Tag oder Nacht, Sommer oder Winter, Saat oder Ernte, Hitze oder Kälte.«

Der besondere Tipp …

Mein Mini-Wimmelbuch von der Arche Noah
Minibüchlein

Der Wimmelspaß im kleinen Format. 
Die Kinder können auf 24 Seiten die Geschichte von Noah, seiner Familie, den vielen Tieren, der Arche und dem wunderbaren Regenbogen sehen, suchen, entdecken und natürlich finden.
Bietet viele Möglichkeiten für kleine Rätselspiele zu Hause.
€ 2,00 (ab 25 Ex. je € 1,95; ab 50 Ex. je € 1,90); 
Best.-Nr. 2174

Regenbogenkomet
Mit langem, buntem Regenbogenschweif

Am mit Kunstleder bezogenen Ball ist ein ca. 1 m langer Regenbogenschweif angebracht. Wird der Regenbogenkomet am Ball geworfen, ist während des Fluges ein schöner farbiger Schweif zu beobachten. Eine schöne Idee für den Sommer.

Wichtiger Sicherheitshinweis: Der Regenbogenkomet darf nur am Ball gegriffen und geworfen werden! 

€ 6,80 (ab 10 Ex. je € 6,60, ab 50 Ex. je 
€ 6,00); Best.-Nr. 1598

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Bitte beachtet den Hinweis zum »magischen Regenbogen«

Warten nervt

Noach und seine Frau Elana sitzen in einer Ecke der Arche und ruhen sich aus. Ihre drei Söhne und deren Frauen kümmern sich gerade um das Füttern der vielen Tiere. »Sag mal Noach, hat G*tt wirklich nicht gesagt, wie lange wir hier in der Arche aushalten sollen?«, fragt Noachs Frau. Der Tag ist genauso grau und verregnet, wie die vielen Tage zuvor. Noach antwortet ganz ruhig. »Ach Elana, meine Liebe, ich habe dir diese Frage doch schon viele Male mit >Nein< beantwortet. Warum sollte ich jetzt plötzlich etwas anderes sagen?« Und so sagt ihr Noach G*ttes Worte noch einmal: »Bau eine Arche für dich und deine Familie. Und nimm von allen Tieren je ein Paar mit in die Arche. Und nimm auch Vorräte für alle mit …«
»Ja, ja, schon gut«, fällt ihm Elana ins Wort, »aber mich macht das Warten einfach sooo ungeduldig. Und das Tropfgeräusch oben im Dach raubt mir den letzten Nerv! Tropf, tropf, tropf, tropf …«

Ich träume was, was du nicht siehst

»Ach, meine Liebe, wie kann ich dich nur ein wenig aufheitern?« Noach grübelt. »Ich hab’s. Komm, lass uns spielen!« – »Was, spielen? Ich bin doch eine erwachsene Frau!«, ruft Elana empört. »Ja, warum denn nicht? Als unsere Jungs klein waren, haben wir doch auch mit ihnen gespielt!« Noach bleibt hartnäckig. »Komm schon, sei keine Spielverderberin. Das Spiel heißt >Ich träume was, was du nicht siehst<.« – »In Ordnung. Und wie geht das Spiel?« – »Ich sage: ›Ich träume was, was du nicht siehst und das ist blau‹. Und du nennst etwas Blaues, das du dir wünschst, wenn wir alle wieder festen Boden unter den Füßen haben. Das machst du so lange, bis du erraten hast, wovon ich träume.«

Spielen vertreibt Langeweile

»Gut, gut, ich hab’s verstanden. Darf ich anfangen?«, fragt Elana ungeduldig. »Natürlich, meine Liebste«, freut sich Noach. Elana schließt für einen Moment die Augen. Plötzlich huscht ein Lächeln über ihr Gesicht. »Ich träume was, was du nicht siehst, und das ist lila.« – »Mmh«, Noach überlegt, »lila … ah, ich weiß es. Du träumst von herrlich leckeren Weintrauben«, sprudelt es aus ihm heraus. »Ja, genau! Jetzt träum du etwas.«
Noachs Blick geht zu den vielen Tieren in der Arche, die ihr trockenes Futter fressen. Er grinst. »Ich träume was, was du nicht siehst und das ist grün.« – »Oh wie schön!« Noachs Frau klatscht in die Hände. »Da sehe ich gleich saftige, grüne Wiesen vor mir. Und grüne Bäume – wunderschön anzusehen. Wie sehr ich mich danach sehne!« – »Ja, ja«, fällt ihr Noach ins Wort, »aber du weißt doch gar nicht, ob ich von diesem Grün geträumt habe.« – »Hast du nicht?«, fragt Elana überrascht. »Doch«, lacht Noach, »natürlich träume auch ich von grünen Wiesen und Bäumen. Nun, meine Liebe, du bist wieder dran.«

Der Traum vom Regenbogen

»Ja, ich träume was, was du nicht siehst, und …« Elana hält inne und denkt nach. Plötzlich lacht sie auf: »Und das ist rot, orange, gelb, grün, blau und lila.« Noach protestiert: »Das geht doch gar nicht. Was hat denn so viele Farben auf einmal? Hm … vielleicht ein buntgewebtes Kleid?« – »Nein.« – »Ein Kanarienvogel?« – »Nö.« – »Ein Pfau vielleicht?« – »Nicht schlecht, aber trotzdem falsch«, feixt Elana.
So geht es eine Weile hin und her. Dann gibt Noach auf: »Bitte Elana, erlöse mich aus meinem Unwissen.« – »Es ist der Regenbogen, Noach. Hast du vergessen, wie schön er am Himmel leuchtet, wenn ein großer Regen von der Sonne abgelöst wird?« – »Oh ja, du hast recht. Und vom Regenbogen träume ich gerne mit dir.« Noach nimmt seine Frau in die Arme und gibt ihr einen Kuss.

Neu ins Leben gehen

»Hör mal«, sagt Elana, »das Tropfen oben im Dach ist vorbei. Der Regen hat aufgehört!« Noach lauscht, dann strahlt er übers ganze Gesicht: »Gott sei Dank! Jetzt wird es nicht mehr lange dauern, bis wir alle die Arche verlassen können.«
Und so kommt es tatsächlich. Nach einiger Zeit hört Noach G*ttes Stimme: »Noach, nun ist es so weit. Öffnet die Luke und verlasst mit den Tieren die Arche.«
Die Freude ist bei den Tieren und bei Noachs ganzer Familie riesig. Endlich haben sie wieder festen Boden unter den Füßen. Sie hüpfen, springen, tanzen, rennen, kriechen, flattern, flitzen – alle auf ihre eigene Art und Weise.

Ein Traum geht in Erfüllung

Da leuchtet ein Regenbogen über ihnen. Und G*tt gibt Noach und allen Lebewesen ein großes Versprechen: »Der Regenbogen wird mich immer daran erinnern, dass ich euch und alles was lebt in Liebe erschaffen habe. Und dass meine Liebe allen gilt – heute und immer! Nie mehr wird es eine solche Flut geben. Ich möchte, dass ihr lebt und dass ihr die ganze Erde mit Lebendigkeit erfüllt. Und ihr könnt euch darauf verlassen: Egal, was passiert, meine Liebe ist da. Im Sommer genauso wie im Winter, bei Tag genauso wie bei Nacht, ob es kalt ist oder heiß. Meine Liebe ist euch sicher.«
Noach und Elana schauen hinauf zum Regenbogen. Sie weinen vor Freude. Ihr Traum ist in Erfüllung gegangen.

– durchs Wasser Gott ganz nah

Matthäus 3,13–17

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Die heutige Erzählung ist ein guter Anlass, um sich an die eigene Taufe zu erinnern. Die Kinder werden im Vorfeld des G*ttesdienstes eingeladen, ihre Taufkerzen mitzubringen. Bei der gemeinsamen Gestaltung der Mitte am Anfang stellen die Kinder ihre Taufkerzen in den Kreis zum Kreuz und zur Laterne. 
Tipp: Haltet eine große Schale mit Sand bereit, in der die Kerzen sicher stehen.
Eine zweite leere Schale wird zur Mitte gestellt und ein Kind holt mit einem Krug Wasser aus dem Gewässer, an dem der G*ttesdienst gefeiert wird. Es stellt den Krug zur Schale.

Liturgische Elemente
Lieder

Einfach nur so (KKL 309, MKL3 84);
Ich hüll dich golden ein (MKL3 99)

Votum (s. zur ganzen Reihe „Mit allen Wassern gewaschen“

Diesen Sonntag wird beim Votum die Kerze entzündet und das Wasser aus dem Krug in die Schale gegossen.

Frage zur Aktivierung

Stelle diese Frage in dieser Woche auch anderen Menschen.

Kreative Umsetzung der Geschichte

Entdeckungstour 1: 

Tauferinnerung

Die Kinder dürfen ihre Taufkerze an der Mittenkerze entzünden. Das Licht der Kerze erinnert daran, dass Jesus immer bei uns ist und uns das gleiche Leuchten erfüllt wie ihn.
Mit dem Wasser aus der Schale malen sich die Kinder zu zweit gegenseitig ein Wasserkreuz auf die Stirn oder in die Hand. Sie sprechen sich einander zu: »(Name des Kindes), du bist ein geliebtes G*tteskind!« Ist ein Kind nicht getauft, bekommt es ein Herz in die Hand gemalt mit den gleichen Worten.
Die Kinder werden zu einem Austausch angeregt über ihre eigene Taufe oder eine, die sie miterlebt haben. Sie erzählen, ob und wie in der Familie an die Taufe erinnert wird.

Entdeckungstour 2:

G*ttes Liebesbrief mit Wasserzeichen

Die Taufe ist wie ein Wasserzeichen in einem wertvollen Briefpapier. Man kann sie nicht wirklich sehen, aber sie enthält eine unauslöschliche Botschaft: »Ich, G*tt, liebe dich. Du bist mein geliebtes Kind!« Die Taufe ist wie ein Liebesbrief von G*tt. Und was macht man mit einem Liebesbrief? Man liest ihn immer wieder oder – wie hier – erinnert sich immer wieder an die eigene Taufe.
Mit einer einfachen Technik und ohne großen Materialaufwand wird aus einem unscheinbaren DIN-A5-Blatt ein persönlicher Liebesbrief von G*tt. Mit etwas Wasser lässt sich die Botschaft darauf immer wieder sichtbar machen.

Und so geht’s:
Beschrifte ein weißes DIN-A5-Blatt am Rand klein mit dem Namen des Kindes. Tauche das Blatt in Wasser und lege es auf eine stabile, glatte Unterlage (z. B. Kunststofftablett). Lege ein zweites, trockenes Blatt darüber. Mit einem festen Bleistift schreibst du die Botschaft auf das Papier: »(Name des Kindes), du bist geliebt!« 
Drücke beim Schreiben nur mäßig auf, damit das Papier nicht einreißt. Entferne es nach dem Schreiben und lass das untere Blatt trocknen. Wird das Blatt erneut befeuchtet, wird die liebevolle Botschaft wieder sichtbar.
Zur Erklärung: Auf dem unteren Blatt werden die feuchten Papierfasern bei den Schreiblinien etwas auseinander gedrückt. So entsteht eine Art Wasserzeichen. 
Ältere Kinder können sich die Botschaft gegenseitig aufschreiben.

Entdeckungstour 3: 

Papierschiff

Die Menschen, die sich von Johannes taufen lassen, wollen eine Umkehr von ihrem alten Leben bezeugen und ihr Leben stärker an G*tt binden. Das Loslassen und Wegwaschen des alten Lebens wird im Fließen des Flusses symbolisiert. 
Auf Blätter malen oder schreiben die Kinder etwas, das sie loslassen möchten: Sorge, Wut oder Angst. Daraus falten sie ein Papierschiff und lassen es an einem Bach oder auf dem Wasserspielplatz/in einem Brunnen wegfließen. 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Eine Mitmachgeschichte

Während eine Person die Geschichte erzählt, leitet eine zweite die Bewegungen an. Die Erzählpausen sind lang genug, damit alle Kinder die Bewegung erfassen, mitmachen und auskosten können.

Auf dem Weg zu Johannes dem Täufer

Heute bin ich schon früh aufgestanden.
(Gähnen, sich recken und strecken)
Jetzt geht gerade die Sonne auf.
(Mit beiden Händen von links unten eine Aufwärtsbewegung machen)
Ich will mich heute von Johannes im Jordan taufen lassen.
(Hände zur Schale formen und sich sich damit selbst Wasser über den Kopf gießen)
Die Idee hatten wohl schon viele andere.
Hier ist eine schier endlose Menschenschlange.
(Alle stellen sich in eine Schlange.)
Und ich steh ganz hinten.

Langes Warten

Dann heißt es jetzt wohl warten, bis ich dran bin.
(Mit einem Fuß auf den Boden tappen) 
Und warten.
(Mit dem anderen Fuß auf den Boden tappen und die Arme verschränken)
Und warten.
(Wieder mit dem ersten Fuß tappen und gähnen)
Na, dann schau ich einfach zu, wie Johannes die Menschen tauft.
(Eine Hand über die Augen legen und sich umschauen)
Ich sehe große und kleine Menschen.
(Hochschauen, dann runterschauen)
Alte und junge.
Menschen mit ganz unterschiedlichen Hautfarben.
Frauen, Männer und Kinder.
Sie kommen von überall her.
(Kreuz und quer herumlaufen)

In der Mittagshitze

Es ist Mittag. 
Die Sonne steht oben am Himmel.
(Nach oben schauen und eine Hand schützend vor die Augen halten)
Die Hitze macht mich ganz müde.
(Gähnen)
Aber mit einem Mal bin ich hellwach.
(Geradestehen und mit einer schnellen Bewegung einen Zeigefinger heben)
Ich höre die Stimme von Johannes.
(Hände zum Lauschen hinter die Ohren legen)
Ich schaue neugierig zu ihm und dem Mann, der bei ihm ist.
(Hand über die Augen legen und schauen)
»Nein, ich kann dich nicht taufen. Eigentlich solltest du mich taufen!«, sagt Johannes.
(Den Kopf schütteln)

Johannes tauft den Fremden

Ich frage die Leute um mich herum: »Wer ist dieser Mann bei Johannes?«
(Jemanden antippen und eine fragende Geste machen)
Niemand weiß es.
(Mit den Schultern zucken)
»Doch, tu es, Johannes. Du musst mich taufen. Es ist richtig so«, sagt der Fremde beharrlich.
(Nicken und mit beiden Händen »Daumen hoch« machen)
Also tauft ihn Johannes mit dem Wasser im Jordan.

G*ttes Geistkraft kommt zu dem Fremden

Was dann passiert, macht mich sprachlos:
(Augen und Mund überrascht aufreißen)
Der Himmel verändert sich plötzlich und ich höre deutlich eine Stimme.
(Nach oben schauen und sich umsehen.)
Die Stimme sagt: »Du bist mein geliebtes Kind. Ich freu mich über dich!«
(Mit beiden Händen ein Herz formen)
Und aus dem Himmel kommt etwas auf den Mann herab.
Es sieht aus wie eine Taube.
(Hände über den Kopf heben und sie mit Krabbelbewegungen der Finger bis zum Herzen sinken lassen)
Kurz darauf steigt der Mann aus dem Wasser. Er kommt direkt in meine Richtung. Ein Leuchten umgibt ihn.(Mit Krabbelbewegungen der Finger umschreiben die Hände einen großen Bogen um den eigenen Körper.)

Er heißt Jesus

Nun will ich es wissen. Ich gehe einen Schritt auf den Fremden zu und frage ihn: »Wer bist du?«
(Einen Schritt auf eine Person zugehen und auf sie zeigen)
»Ich bin Jesus«, sagt er und geht lächelnd an mir vorüber.
(Arme einladend ausbreiten und lächeln)
Ich schaue ihm lange nach.
(Umdrehen und eine Hand über die Augen legen)
Ich wünsche mir von Herzen, dass ich ihn wiedersehe.
(Beide Hände aufs Herz legen und dort lassen)
Ich glaube, dieser Jesus ist ein ganz besonderer Mensch. Er ist ganz nah bei G*tt. 
Und gleich nach meiner eigenen Taufe werde ich mich auf die Suche nach 
Jesus machen!

Der besondere Tipp …

Stumpenkerze mit Wachsplättchen

Jede Kerze hat vier Wachsplättchen in den Farben rot, gold, blau und grün. Damit können Kinder ihre eigene Tauferinnerungs- oder Geschichtenerinnerungskerze gestalten.

Kerze: 12 cm hoch, Ø 5 cm; Plättchen: 8 x 9 cm;
je Kerze + Plättchen € 5,00 (ab 10 Ex. je € 4,80); 

Best.-Nr. 801

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Im Gefängnis

Johannes der Täufer hat sich getraut, Herodes, den Landesfürsten in Israel, für sein Tun zu maßregeln. Das hat Herodes wütend gemacht. Er hat Johannes verhaften lassen. Jetzt sitzt Johannes mit Elasar in einer Gefängniszelle.
»Johannes, du hast doch den Beinamen ›der Täufer‹. Erzähl mir von diesen Taufen im Jordan. Ich habe gehört, dass viele Menschen zu dir gekommen sind, bevor Herodes dich hier ins Gefängnis gesteckt hat.« Johannes schaut Elaser müde an. Aber in Elasars Augen sieht er echtes Interesse. Johannes setzt sich auf.

Johannes erinnert sich

»Ja, das stimmt. Es sind viele Menschen zu mir gekommen. Sie haben verstanden, dass es höchste Zeit ist, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Sie wollten G*tt vertrauen und ein Leben mit G*tt leben. Manche haben Tage und Nächte am Jordan gewartet, bis sie endlich an der Reihe waren. Und jedes Mal war die Taufe etwas ganz Besonderes.«

Das Besondere an der Taufe

»Was war denn das Besondere?«, will Elasar wissen. »Weißt du«, fährt Johannes fort, »ich habe jeden Menschen nach seinem Namen gefragt. Und das war für viele schon etwas Besonderes. ›Endlich fragt mich jemand nach meinem Namen. Jetzt bin nur ich gemeint.‹
Vor dem Eintauchen ins Wasser habe ich dann gefragt: ›Willst du dein altes Leben loslassen und mit G*tt neu anfangen?‹ Manchmal war die Antwort leise und unsicher, 
oft aber laut und klar: ›Ja, ich will!‹ Und wenn sie dann aus dem Wasser wieder auftauchten, sah ich jedes Mal ein Leuchten in ihren Gesichtern. Eines schöner als das andere.« Bei diesen Worten leuchtet auch Johannes’ Gesicht.

Jesus will sich taufen lassen

»Aber einer hat alle übertroffen« Johannes wird still und ist von seiner Erinnerung tief ergriffen. Elasar rutscht ungeduldig hin und her. »Ja, nun erzähl endlich. Du machst mich ganz neugierig, Johannes. Wer war das?«
»Ich wusste ja, dass nach mir einer kommen wird, der die Menschen nicht mit Wasser tauft, sondern mit G*ttes feuriger Geistkraft. Und dann stand dieser Mensch eines Tages plötzlich vor mir und sagte: ›Taufe mich, Johannes.‹ 
Ich erkannte ihn sofort: Es war Jesus aus Nazareth. Seine ganze Person strahlte dieses Leuchten aus, das ich sonst nur in den Gesichtern der getauften Menschen gesehen habe. Ich war völlig überrumpelt von seinem Wunsch. Dann sagte ich: ›Jesus, ich kann dich nicht taufen. Denn eigentlich musst du mich taufen.‹ Aber er sagte nur ruhig und klar zu mir: ›Johannes, taufe mich. Es ist richtig so.‹«

Mein geliebtes Kind

»Und so habe ich Jesus getauft. Als er aus dem Wasser auftauchte, passierte so viel auf einmal. Ich kann nicht mal sagen, ob das alles wirklich so war: Über Jesus leuchtete der Himmel. Gleichzeitig flog etwas auf ihn zu – es sah aus wie eine Taube. Doch im nächsten Moment war es weg, als wäre es in ihn hineingeflogen. Dazu war eine Stimme aus dem Himmel zu hören: ›Du bist mein geliebtes Kind. Ich freue mich über dich.‹ Kaum war die Stimme verklungen, war alles wieder so wie vor der Taufe von Jesus.«

Ein besonderer Mensch

»Halleluja, das ist wirklich ein besonderer Mensch! Der ist ja G*tt ganz nah!«, ruft Elasar begeistert. »Wenn ich aus dem Gefängnis rauskomme, will ich diesen Jesus unbedingt kennenlernen.« – »Ja, das ist sicher die beste Entscheidung deines Lebens, Elasar.« Johannes legt sich wieder auf seine Matte. Er fühlt die Freude über Jesus und über Elasar in seinem Herzen.

Der besondere Tipp …

Wie wird ein Kind getauft?
Minibüchlein

Warum ist die Taufe ein besonderes Fest für Christ*innen? Was hat das mit dem Wasser auf dem Kopf zu bedeuten? Und wozu eine Taufkerze? Darauf und auf weitere Fragen rund um die Taufe gibt dieses Büchlein leicht verständliche Antworten.

€ 2,00 (ab 25 Ex. je € 1,95; ab 50 Ex. je € 1,90); 
Best.-Nr. 2124

Frank Widmann (Hg.)
Kinder erleben Taufe und Abendmahl

Erzählungen zur Bibel und Gottesdienstentwürfe

Dieses Praxisbuch hat Kinder im Alter zwischen 5 und 9 Jahren im Blick. Es bietet kindgerechte, praxiserprobte und komplett ausgearbeitete Gottesdienstmodelle zu Taufe und Abendmahl samt biblischer Erzählungen. Diese eignen sich mit ihren kreativen Erzählmethoden auch für die religionspädagogische Arbeit in Kitas sowie den Reliunterricht (mit zahlreichen Fotos bebildert). 
€ 19,80; Best.-Nr. 2153

junge-gemeinde.de

2. Mose 14

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Manche Kinder werden dieses Ende der Geschichte womöglich kennen und davon berichten. Dann könnt ihr mit den Kindern dazu theologisieren. In den beiden Erzählvorschlägen wird der tödliche Untergang der Ägypter jedoch nicht miterzählt.

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Geh deinem Gott entgegen (MKL3 13); 
Ich glaube fest, dass alles anders wird 
(EG WUE 661, HuT 103, LJ 558);
Geh mit mir, damit es wahr wird (MKL3 62)

Fragen zur Aktivierung
Kreative Umsetzung der Geschichte

Entdeckungstour 1:

Schleusenspiel

Eine Spielvariante vom »Katz-und-Maus-
Spiel« 
Die Kinder stehen im Kreis, halten sich an den Händen und sind die Schleuse. Ein Kind ist das Ruderboot (Maus), ein weiteres Kind das Segelboot (Katze). Das Ruderboot versucht, die Schleuse schneller zu passieren als das Segelboot. Der Kreis öffnet und schließt die Schleuse zugunsten des Ruderbootes.

Entdeckungstour 2:

Kleine Boote und Flöße bauen

Aus Naturmaterialien wie Ästen, Rinde, Holzstücken, Halmen und Blättern bauen die Kinder in Zweierteams kleine Boote oder Flöße und lassen sie auf dem Wasser schwimmen.

Entdeckungstour 3:

Wassertropfen schätzen

In der Vorbereitung tropft man 20 ml Wasser in ein Gefäß (z. B. Schnapsglas) und zählt dabei die Tropfen. Nun kann die Tropfenzahl hochgerechnet werden für z. B. ein Trinkglas mit 150 ml. Im G*ttesdienst schätzen die Kinder die Anzahl der Wassertropfen in dem Trinkglas.

Entdeckungstour 4:

Selbstgemachte Kräuterlimonade

Im Buch »Gottesdienst mit Kindern draußen« (s. »Zur ganzen Reihe«, Seite 266) findet ihr im Juli-G*ttesdienst das Rezept für eine erfrischende Kräuterlimonade. 
Tipp: Am besten den Kräuteransatz schon einige Stunden vorher aufgießen, damit die Kräuter ihr Aroma an den Apfelsaft abgeben. Die Kinder suchen essbare Blüten (z. B. Gänseblümchen, Rose, Löwenzahn) und verschönern die Limo. Eiswürfel geben die nötige Frische.

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Alle vom Volk Israel sind auf den Beinen. Sie wollen nun schnell Ägypten verlassen. Jetzt, da der Pharao sie endlich gehen lässt. Alle sind froh, denn nun wird ihr Leben endlich wieder besser werden.
Die Menschen vom Volk Israel folgen Mose. Denn Mose weiß den Weg. Da sind sich die Menschen sicher. Sie vertrauen Mose, weil er auf G*tt hört. Sogar als der Weg in die Wüste führt, gehen sie alle zusammen mutig voran.
Sie kommen an das Schilfmeer. »Mose, wie geht es jetzt weiter?«, fragen die Menschen unsicher. »Es führt kein Weg am Wasser vorbei. Nicht nach links und nicht nach rechts. Und über das Wasser können wir auch nicht. Wir haben keine Boote.«
Einige schauen sich um und blicken zurück. Ein Aufschrei durchfährt sie: »Oh nein, der Pharao und seine Leute sind hinter uns her!« Die Menschen rufen: »Mose, wir haben Angst vor den Soldaten! Wir können nicht weg. Wir werden alle sterben. Was sollen wir nur machen? Oh G*tt, hilf uns!«
Mose ruft ihnen zu: »Habt keine Angst! Vertraut mir und vertraut G*tt. G*tt wird uns retten. Das hat mir G*tt versprochen. Also wartet ab und tut dann, was ich euch sage.«
Die Nacht zieht langsam herauf. Da sagt G*tt zu Mose: »Halte deinen Stab über das Meer.« Mose tut, wie G*tt zu ihm sagt. Und da geschieht es: Das Meer teilt sich. Die Wassermassen türmen sich links und rechts wie hohe Mauern auf. Ein Weg entsteht – mitten im Meer.
»Nun lauft, so schnell ihr könnt!«, ruft Mose den Menschen zu. »Schaut nach vorne. Behaltet unser Ziel vor Augen. Dieser Weg führt uns in die Freiheit.«
Mit einer Wolkensäule versperrt G*tt den Ägyptern die Sicht. Vor ihnen wird es stockfinster. Aber vor dem Volk Israel erleuchtet G*tt den Weg mit einer Feuersäule. So erreichen sie sicher die andere Seite.
Bevor die Ägypter das Volk Israel einholen können, lässt G*tt durch Mose das Meer sich wieder schließen.
Die Sonne geht auf. Die Israeliten und Israelitinnen sehen: Sie sind in Sicherheit. Alle sind erleichtert und jubeln. »Jetzt sind wir frei. G*tt hat uns aus Ägypten befreit und vor dem Pharao gerettet. Ja, wir sind wirklich frei! G*tt hat uns die Freiheit geschenkt. Danke G*tt!«

Erzählung für Ältere

Mit Bodenbild aus Naturmaterial

Material: Zapfen oder Steine (Volk Israel und Ägypter); zwei Äste (Schilfmeer); die Grafiken sind von der Autorin. 
Teamer*in legt aus den Steinen/Zapfen und den Ästen Bild 1.

Dazu einleitende Gesprächsimpulse:

Ich erzähle euch nun eine Geschichte, in der geht es genau darum: Den Menschen ist auf einmal der Weg versperrt und sie sehen keinen Ausweg:
»Los, los, wir dürfen keine Zeit verlieren. Vielleicht überlegt es sich der Pharao doch noch anders und wir müssen dann doch hier in Ägypten bleiben.« Mose mahnt die Menschen seines Volkes zur Eile. Selbst zum Brotbacken bleibt ihnen keine Zeit mehr. Nur mit dem Nötigsten bricht das Volk in aller Eile auf.
G*tt selbst ist ihr Wegweiser. Am Tag als Wolkensäule und in der Nacht als Feuersäule zieht G*tt vor Mose und dem ganzen Volk Israel her. So gibt er den Menschen Orientierung. Selbst als ihr Weg sie in die Wüste führt, vertrauen sie Mose und G*tt und gehen mutig weiter.
Dann kommen sie ans Schilfmeer.

Bild 2

»Mose, was sollen wir tun?«, fragen die Israelitinnen und Israeliten. »Vor uns ist das Schilfmeer, und wir haben keine Boote. Wie geht es weiter?«

Bild 3

Bevor Mose antworten kann, geht ein Aufschrei der Angst durch das Volk.
»Die Ägypter! Der Pharao und seine Leute verfolgen uns. Oh nein, jetzt ist es aus mit uns. Wären wir doch nur in Ägypten geblieben. Was nützt uns die Freiheit, wenn wir hier sterben? Mose, wir haben Angst. Du bist der Anführer. Wir haben dir vertraut. Und jetzt stürzt du uns ins Unglück!«
»So habt doch Vertrauen.« Mose bleibt zuversichtlich. »Zweifelt nicht an G*tt! G*tt hat versprochen, für uns zu kämpfen. Bleibt ruhig. Für G*tt ist nichts unmöglich.«

Bild 4

Auf G*ttes Wort hin hebt Mose seinen Stab über das Meer und das Unfassbare geschieht: Die Wassermassen türmen sich links und rechts wie zu hohen Mauern auf. Der Weg für die Israelitinnen und Israeliten ist frei!
G*ttes Wolkensäule schützt sie nach hinten vor den Leuten des Pharao, so dass sie ihnen nicht näherkommen können. Und G*ttes Feuersäule erhellt vor ihnen den Weg in die Freiheit.

Bild 5

Beängstigend hoch stehen die Wasserwände auf beiden Seiten ihres Weges. Alle laufen so schnell sie können. Ihre Angst vor den Ägyptern ist noch größer als ihre Angst vor den riesigen Wasserwänden. Sie wagen keine Blicke zurück. So sieht auch niemand, wie Mose seinen Stab abermals erhebt und sich mit G*ttes Kraft das Wasser wieder schließt.

Bild 6

Nun kann die Erleichterung gespürt werden: Das Volk Israel hat den Schutz des Schilfmeeres im Rücken. Die Ägypter sind keine Gefahr mehr. 
Die Israelitinnen und Israeliten sind für die Ägypter unerreichbar. »Jetzt sind wir frei! Ja, wir sind wirklich frei. G*tt sei Dank! Der Pharao und seine Leute sind für uns jetzt keine Gefahr mehr.« Und zu Mose sagen die Menschen: »Jetzt vertrauen wir G*tt, denn G*tt hat uns wirklich aus Ägypten befreit und uns vor dem Pharao und seinen Soldaten gerettet!«

Gespräch im Anschluss

Mit den Kindern über die Gefühle der Menschen sprechen, die sie bei den Erlebnissen womöglich hatten. Die Bodenbilder können dabei helfen und von den Kindern nochmal gelegt werden.

Der Sommer …

Tolles für draußen

Frisbee-Set

Mit Stofffarben individuell zu gestalten

Eine schöne und gemeinschafts-
stiftende Spielidee für Ausflüge, Wochenenden, Gemeindefeste und andere Gelegenheiten.
Das Set enthält fünf weiße, leichte Frisbee-Scheiben, die mit einem schwarzen Rand abgenäht sind. Mit Stoff-Malfarben können die Kinder ihre ganz persönliche Frisbee-Scheibe gestalten. 
Material: Nylon; Ø: 25 cm
5er-Set € 10,00; Best.-Nr. 285

… und danach

Becherlupe

Die praktische Becherlupe verfügt über zwei Linsen, die entweder vierfach oder zweifach vergrößern. Die kleinen Luftöffnungen am Deckel sorgen dafür, dass die Insekten nach ihrem kurzen Aufenthalt in der Becherlupe wieder unbeschadet in die Freiheit entlassen werden können! Insekten können auch außerhalb des Bechers vergrößert angeschaut werden, wenn sie z. B. auf Blüten sitzen oder einen Stamm hochkrabbeln.
Maße: Höhe 7,5 cm, Ø 6 cm

€ 4,90 (ab 10 Ex. je € 4,70); Best.-Nr. 1793

Mein Schöpfungs-Leporello

… mit Action und Spaß raus ins Freie

15 Ideen, um draußen Spaß zu haben – egal ob in der Gruppe oder allein. Ein unterhaltsames Geschenk für die Ferienzeit.
Draußenunternehmungen mit Freundinnen und Freunden, Familienspaziergänge oder Kindergeburtstage bekommen mit dem Schöpfungs-Leporello einen besonderen Reiz.Für jede Jahreszeit und jedes Wetter. Passt in die Hosentasche.
Maße fertig: 9,7 cm x 9,7 cm DIN-A3 (120 g, auf A4 gefalzt)

€ 1,70 (ab 10 Ex. je € 1,60); Best.-Nr. 1788

Bibelkiste

Mit der Bibelkiste kann im Religionsunterricht der Grundschule, im Kommunionsunterricht, der Konfiarbeit und anderen Kindergruppen das große Thema Bibel auf vielfältige Weise aufgefächert werden. Mit Spielen, kreativen Einheiten und Rätseln wird wichtigen Fragen nachgegangen wie:

  • Wo kommen die biblischen Texte her? Wie sind sie entstanden?
  • Wann, wo, wie wurden die Erzählungen und Berichte in Worte gefasst und festgehalten?
  • Welches war die ursprüngliche »Sprache« der Bibel und warum kann ich die Bibel auch in meiner Sprache lesen?
  • Wie war das mit der Vervielfältigung der schriftlichen Texte?
  • Warum gibt es unterschiedliche Textarten?
  • Wie gehen wir heute mit der Bibel um? 

So kann jede Menge Basis-Wissen zur Bibel vermittelt werden. Ein QR-Code gibt Zugang zu Infomaterial und Rätseln, die dann in entsprechender Anzahl (immer wieder) ausgedruckt und bearbeitet werden können. Zusätzliche Empfehlungen zu verschiedenen Webseiten geben Gelegenheit und Motivation zu weiterer Recherche.
Die Bibelkiste enthält die oben abgebildeten Materialien (die genaue Auflistung findet ihr beim Verlag Junge Gemeinde). Die Kiste ist aus Holz und mit einem Schiebedeckel ausgestattet. 

€ 199,00; Best.-Nr. S1609

junge-gemeinde.de

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 3/2025
Taufbild; zur Reihe MoGo Juli – Taufe Jesu (Bild wird um 90 o im Uhrzeigersinn gedreht)

2. Mose 3,1–13

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

In der Geschichte wird erzählt, dass Gott*Ewige antwortet: »Ich bin Jahwe«. Das heißt: Ich bin der »Ich-bin-da«.

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Für sie ist dabei das Wichtigste, mit ihren Ängsten und Vorstellungen nicht allein gelassen werden zu werden. Es ist hilfreich, mit den Kindern zu sprechen, die Situation zu erklären und ihnen Halt und Zuversicht zu geben.

In der Erzählung lege ich deshalb darauf den Fokus. 

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Gebet

(Im Stehen, evtl. mit nackten Füßen im Gras oder auf der Erde)
Gott*Ewige, hier stehe ich.
(Beide Füße auf dem Boden)
Das versprichst du auch: 
»Ich bin für dich da«, sagst du.
Danke, Gott*Ewige.

Fürbitte

(Mit den Kindern Bitten sammeln, die in diese einfache Struktur eingefügt werden können)
Gott*Ich-bin-da, 
dir vertrauen wir unsere Bitten an.
Wir bitten dich für alle Kinder, 
die Sorgen oder Angst haben.
Wir bitten dich für alle Erwachsenen, 
die Sorgen oder Angst haben.
Wir bitten dich für … (Bitten der Kinder)
Gott*Ich-bin-da, 
dir vertrauen wir unsere Bitten an. Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Den Boden fühlen

Es ist August. Da bietet es sich an, nach draußen zu gehen und den Boden unter den nackten Füßen zu spüren. So wie Mose vor dem Dornbusch. Die Kinder können spüren, wie sich die unterschiedlichen Untergründe anfühlen: Gras, Laub, Pflastersteine, Kieselsteine, Teppich, Holz, Fliesen …
Wenn ein Kind nicht barfuß gehen möchte, kann es die Socken anbehalten oder den anderen nur zusehen.

Füße massieren

Die Kinder setzen sich auf den Boden. Sie nehmen einen Fuß in beide Hände und erkunden ihn: ansehen, anfühlen, streicheln, mit den Fingern kneten, die Finger einer Hand zwischen die Fußzehen stecken, mit den Fingerknöcheln fest über die Fußsohle fahren, die Achillessehne zwischen zwei Finger nehmen … – alles, was den Kindern einfällt. Dann den Fuß wechseln. 
Wie fühlen sich die Füße danach an?

Farben aus Erde, Sand und Ton (Teil 1): 

Verschiedene Erde sammeln

Material: Mehrere (Kinder-)Eimer, Zeitungspapier
Es wäre schön, wenn drei bis vier verschiedene Farbtöne der nachfolgenden Erden zur Verfügung stehen, die jeweils in einem der Eimer gesammelt werden: schwarze oder braune Erde, gelber Lehm oder rötlicher Ton (Ziegel), Sand, grauer Kies.
Das Material darf grob und bröselig sein. Wer unbedingt eine bunte Farbe haben möchte, kann Kornblumen- oder orange Ringelblumenblüten sammeln. 
Die Erden werden zum Trocknen auf Zeitungspapier ausgebreitet. Auch die Blüten werden getrocknet.
Wer keine Lust hat, das Pigmentpulver selbst herzustellen, kann es auch kaufen und gleich damit kreativ werden. In diesem Fall geht es beim Sonntag am 17.08.2025 weiter (s. »Kreative Umsetzung der Geschichte«).

Spiel: Dirigent*in
Die Kinder stellen sich wie ein Chor auf.
Ein Kind darf Dirigent*in sein.
Der*die Dirigent*in stellt sich vor die Gruppe und macht mit den Armen langsam verschiedene Bewegungen vor (z. B. Arme hoch und runter; über dem Kopf hin- und herbewegen; winkend, wellenförmig, schnell oder langsam bewegen, inenanderfalten). Der Chor macht die Bewegungen nach. Lustig ist es, wenn die Bewegungen immer schneller wechseln und ein buntes Chaos entsteht. 
Die Kinder können lernen, vor einer Gruppe zu stehen. Und die Gruppe lernt, sich gemeinsam zu bewegen. Es braucht Verbundenheit und Einfühlungsvermögen zwischen Dirigent*in und Chor. 

III. Erzählung

& Erzählung für Ältere & Erzählung für Jüngere

Die Erzählung ist mehr für die Älteren. Sie kann auf zwei Sonntage aufgeteilt werden. Am Sonntag zum 10.08.2025 gibt es eine »Erzählung für Jüngere«, die ebenfalls aufgeteilt werden kann (in „Gott ergreift Partei: Passa und Auszug“). 

Leben in Ägypten

»Mama, du machst dir schon wieder Sorgen«, sagt Mirjam. Sie lebt in Ägypten. Sie ist zwar noch ein Kind, aber kein kleines mehr. Sie ist schon elf und ihr großer Bruder heißt Aaron. Mirjams Mutter ist schwanger und die ganze Familie freut sich auf das dritte Kind. 
Mirjams Familie gehört zu den Hebräer*innen. Die sind vor langer Zeit aus ihrem Land nach Ägypten eingewandert. In ihrem Land gab es eine große Hungersnot. Das war den Ägyptern recht: »Wir brauchen Leute, die schwer arbeiten können und unsere Pyramiden bauen.« 
Die Hebräer*innen sind gute Arbeiter*innen. Sie fanden ein neues Leben in Ägypten. 
Doch dann änderte sich alles. Ein neuer Pharao kam in Ägypten an die Macht … 

Der neue Pharao

Der neue Pharao und seine Berater mögen die Hebräer*innen nicht. Sie wollen nicht, dass dieses Volk noch größer wird. Deshalb erlassen sie neue Gesetze: »Die Hebräer*innen müssen viel härter arbeiten. Es ist den Aufsehern jetzt erlaubt, sie anzutreiben und zu schlagen.« 
Doch noch viel Schlimmeres ist erlaubt.

Nicht nur die Erwachsenen machen sich Sorgen 

»Mama, du machst dir schon wieder Sorgen«, sagt Mirjam. »Ich sehe es an deinem Gesicht. Was ist los? Sag es mir endlich. Wieso freust du dich nicht auf das Baby in deinem Bauch?« – »Mirjam, das ist nichts für Kinderohren«, sagt Mama. Mirjam widerspricht: »Meine Ohren hören so viel. Ihr tuschelt abends und die anderen Erwachsenen hören immer auf zu reden, wenn ich dazukomme. Ich kann es doch sehen, dass ihr euch Sorgen macht. Ich will es endlich verstehen. Sonst mache ich mir auch Sorgen. Ich habe schon richtig Angst.« Mirjams Mutter wird ganz blass: »Ich wusste gar nicht, dass du Angst hast. Komm, wir setzen uns an den Fluss. Ich will dir erzählen, was los ist.«
Die beiden suchen einen Platz im Schatten. »Es tut mir leid, Mirjam, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass auch du Angst hast. Ich dachte, ich könnte unsere Sorgen von dir fernhalten. Ich wollte so gern, dass du dich auf das Baby freuen kannst.« – »Freut ihr euch etwa nicht, Mama?« – »Doch, natürlich freuen wir uns. Aber wir haben auch große Angst. Und die spürst du. Wir haben Angst vor dem Pharao und seinen neuen Gesetzen. Es gibt da ein ganz schlimmes: Wenn die Hebräerinnen ein Kind zur Welt bringen, dürfen nur die Mädchen weiterleben. Wir Hebräer*innen sollen keine Söhne mehr haben. So will es der Pharao.« – »Aber was ist, wenn unser Baby ein Junge ist?«, fragt Mirjam entsetzt. 
»Dann muss uns etwas einfallen. Dann werden wir einen Weg finden«, sagt die Mutter leise und drückt Mirjam fest an sich. 

Es ist ein Junge

Ein paar Monate später ist es so weit: Das Baby ist geboren! Aufgeregt rennt Mirjam zu ihrem Bruder Aaron, der draußen mit seinen Freunden spielt. »Aaron, komm schnell mit, das Baby ist da«, flüstert sie ihm ins Ohr. So schnell sie können, rennen die beiden nach Hause.
»Ist es ein Mädchen?«, fragt Mirjam schon in der Tür. Papa sagt: »Kommt her. Seht es euch an. Es ist wunderschön.« Alle gehen ganz nah zu Mama und dem Baby. Sie hält es im Arm, ihre Augen leuchten und sie flüstert: »Wie klein und zart er ist. Wir werden ihn beschützen. Er gehört zu uns.« 
»Dann habe ich jetzt einen Bruder«, sagt Aaron. »Das darfst du aber niemandem sagen«, sagt Papa eindringlich. »Ihr beide nicht, hört ihr? Zu niemandem ein Wort!« 

Mose wird versteckt

Mama hat viel nachgedacht. Und jetzt hat sie einen Plan: Aus Schilf macht sie einen geflochtenen Korb. Den beschmiert sie mit Pech. Dadurch wird der Korb wasserdicht und schwimmt gut. Am nächsten Morgen legt die Mutter das Baby in den Korb und trägt es zusammen mit Mirjam an den Fluss. 
»Hör zu«, sagt sie zu Mirjam, »dort hinten badet die Tochter des Pharao jeden Tag. Dort, wo das Schilf ganz dicht wächst. Sie hat immer Dienerinnen dabei. Bestimmt werden sie bald kommen. Wir setzen deshalb das Körbchen mit deinem Bruder genau dort aufs Wasser.« 
Mirjam versteht Mamas Plan: »Die Prinzessin wird ihn finden und dann kümmert sie sich um ihn, ja?« – »Genau. Ich bin mir sicher: Keine Frau kann so ein kleines Kind einfach im Wasser lassen. Und die Tochter des Pharao ist ganz anders als ihr Vater. Sie hat ein gutes Herz. Das erzählen sich alle.« – »Ich bleibe in der Nähe. Ich verstecke mich und beobachte, wie es weitergeht«, sagt Mirjam und kriecht tief in das Schilf. Sie sieht, wie die Mutter ihrem Bruder eine Hand auf den Kopf legt und hört sie leise sagen: »Gott*Ewige schütze dich, mein Kind.«
Mama weint. Am liebsten würde Mirjam zu ihr hingehen. Aber sie müssen jetzt alle tapfer sein. Und sie selbst muss jetzt erst mal auf ihren Bruder aufpassen. 

Mose wird gerettet

Zum Glück entdeckt die Prinzessin das Körbchen sofort. Der Bruder hatte angefangen zu weinen und war nicht zu überhören. Eine Dienerin bringt der Prinzessin den Korb mit dem Baby. Mirjam sieht, wie sie es auf den Arm nimmt und an sich drückt. Ihr Bruder hört auf zu weinen. »Er hat Hunger«, sagt die Prinzessin. »Er muss gestillt werden. Das kann ich nicht.« Da kommt Mirjam aus ihrem Versteck und sagt zu den ägyptischen Frauen: »Ich kann euch vielleicht helfen. Meine Mutter hat gerade ein Baby bekommen. Sie könnte dieses Baby stillen.« Die Prinzessin nickt: »Dann geh und hol sie!«
Das lässt Mirjam sich nicht zweimal sagen. Sofort rennt sie los und kommt mit ihrer Mutter zurück. Die Prinzessin sieht die Mutter genau an und redet kurz mit ihren Dienerinnen. Dann fragt sie die Mutter: »Bist du bereit, dieses Kind für mich zu stillen? Ich bezahle dich dafür.«
– »Ja, Prinzessin, das mache ich gerne für dich.« 
Mama nimmt ihr Kind auf den Arm, und Mirjam streichelt ihrem Bruder den Kopf.
Da hören sie, wie die Prinzessin zu ihren Dienerinnen sagt: »Weil ich ihn aus dem Wasser herausgezogen habe, werde ich ihn Mose nennen. Denn das bedeutet »Der aus dem Wasser Gezogene«.
(Wird die Geschichte aufgeteilt, kann hier geendet und beim nächsten Mal der folgende Teil erzählt werden.)

Mose hört Gottes Stimme

Mose wächst bei der Prinzessin am Hof des Pharao auf und es geht ihm gut. Als Mose groß genug ist, besucht er auch seine Eltern und Geschwister. Inzwischen weiß er nämilch, dass er ein Hebräer ist. Er fühlt sich seiner Familie und seinem Volk verbunden. Und er sieht, wie schlecht die Ägypter die hebräischen Arbeiter*innen behandeln. 
Eines Tages hört Mose, wie sein Bruder Aaron und andere junge Männer sich heimlich unterhalten. Sie reden davon, aus Ägypten zu fliehen. Aaron sagt: »Die Wüste, durch die wir fliehen müssen, kann nicht schlimmer sein, als das, was wir hier durchmachen.«
Dann passiert etwas Seltsames. Mose hütet die Schafe seiner Familie. Dabei kommt er in die Nähe eines hohen Berges, den sie »Berg Gottes« nennen. Als er am Abend nach Hause kommt, sieht Mirjam gleich, dass etwas passiert ist. »Mose, was ist mit dir?« Mose sagt leise: »Ich war beim Berg Gottes, bei den Dornbüschen. Ich war ganz alleine da und habe Gottes Stimme gehört.« Mirjam sagt nichts. Sie sieht Mose an und wartet, bis er weitererzählt. »Ich sollte die Schuhe ausziehen.« – »Und dann?«, fragt Mirjam flüsternd. Mose erzählt weiter: »Gott*Ewige sieht, wie sehr wir Hebräer*innen in Ägypten leiden.  Gott*Ewige ist dabei, wenn wir uns auf den Weg machen – weg von Ägypten.« – »Wie dabei?«, will Mirjam wissen. »Ich soll unser Volk retten und aus Ägypten in die Freiheit führen. Ich habe Gott*Ewige zwar gesagt, dass ich das nicht kann, aber Gott*Ewige antwortete mir: ›Ich bin Gott*Ich-bin-da.‹« 
Mirjam nickt: »Und ich habe gedacht, Gott*Ewige hätte uns vergessen. Wir müssen das gleich den anderen erzählen und schnell alles vorbereiten. Dann kannst du mit uns losziehen. Ich bin zuversichtlich, dass das klappt, denn Gott*Ich-bin-da geht mit uns mit.«

Lied

Zum Abschluss singen: »Es tut gut« 
(s. »Zur ganzen Reihe«).

2. Mose 12,1–17; 14 i. A.

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lied (MKL3 28)
Fürbittengebet

Gott, da sind wir. Und du bist auch da. 
Wenn wir nicht weiterwissen: Du bist da.
Und auch, wenn wir uns Sorgen machen.
Du bist bei uns, Gott, 
egal wie groß oder klein unser Mut gerade ist. 
Dir können wir sagen, 
wo wir Ermutigung brauchen. (Kurze Stille)
Dir können wir sagen, 
was wir uns wünschen. (Kurze Stille)
Dir können wir sagen, 
wozu wir Kraft brauchen. (Kurze Stille)
Du, Gott, sagst zu uns: Es gibt einen Weg. 
Und mit deiner geheimnisvollen Kraft hilfst du uns weiter. 

Kreative Umsetzung der Geschichte

Farben aus Erde, Sand und Ton (Teil 2): 

Farbpulver herstellen

Material: Zeitungspapier; grobes Sieb; kleines, feines Sieb; die gesammelte Erde; Einmachgläser; Mörser; Esslöffel

Aus der gesammelten und getrockneten Erde werden Pigmente gewonnen. Damit die Farbe sich später gut auf das Papier auftragen lässt, muss das Farbpulver sehr fein sein.

Als Unterlage wird das Zeitungspapier großflächig ausgebreitet. Eine Erde zunächst durch das grobe Sieb sieben (Steine, Blätter … werden entfernt). Dann esslöffelgroße Portionen in den Mörser füllen und die Erde sehr fein mahlen. Tipp: Hierfür ist nicht viel Druck nötig, vielmehr eine kreisende Bewegung des Stößels. 

Dann das Ganze durch das feine Sieb in ein Einmachglas sieben. Diesen Vorgang (mörsern und sieben) mehrmals wiederholen, bis das Farbpulver fein wie Mehl ist. Das dauert eine Weile.

Von jeder Erde nacheinander ein Farbpulver herstellen.

Foto: Natalie Ende

Spiel:

Gefühlehüpfen 

Eine runde Fläche ist das Spielfeld. Die Kinder malen mit Straßenkreide acht unterschiedliche Emojis hinein (z. B. lachend, traurig, wütend, staunend, sich ekelnd, zufrieden). Der Abstand zwischen den Emojis sollte so sein, dass die Kinder von einem Gesicht zum anderen hüpfen können. Die Emojis sind die acht Spielfelder.
Fünf Kinder sind aktiv, die anderen sehen zu. Jedes der fünf Kinder sucht sich ein Startfeld. Ein Kind fängt an und springt mit einem Hüpfer auf ein freies Spielfeld. Es macht kurz den Gesichtsausdruck des Emoji nach. Dann kommt das nächste Kind dran, springt und macht den Gesichtsausdruck nach.
Wer auf kein Feld mehr springen kann, weil es mit einem Hüpfer nicht mehr zu erreichen ist, scheidet aus. Wenn nur noch zwei Kinder auf dem Spielfeld sind, ist das Spiel zu Ende.

III. Erzählung 

& Erzählung für Ältere & Erzählung für Jüngere

Die Erzählung ist  mehr für die Jüngeren. Sie kann auf zwei Sonntage aufgeteilt werden. Am Sonntag zum 03.08.2025 gab/gibt es eine »Erzählung für Ältere«, die ebenfalls aufgeteilt werden kann 

»Gleich morgen früh reden wir«

Elin sieht zu ihrer Tochter Mascha. Sie spielt mit Hasi und Hollie. »Schon lange hat sie nicht mehr so intensiv mit Stofftieren gespielt«, denkt Elin. »Sie ist so ruhig geworden.« 
Abends sagt Elin zu Tom, Maschas Vater: »Mit Mascha stimmt etwas nicht.« Tom nickt: »Das ist mir auch schon aufgefallen. Unsere Tochter ist still geworden.« – »Ob sie etwas mitbekommen hat?«, fragt Elin flüsternd. Sie ist sich nicht sicher ist, ob Mascha schon fest schläft. Denn Mascha schläft seit einiger Zeit unruhig und wacht nachts oft auf. 
In der Kita gehört sie zwar schon zu den Großen und macht keinen Mittagsschlaf mehr, doch gestern hat ihre Erzieherin, Frau Zeppler, zu Tom gesagt: »Mascha ist in letzter Zeit oft müde. Sie legt sich dann manchmal mittags zu den Kleinen und schläft.« Das erzählt Tom jetzt Elin. »Wir müssen mit ihr sprechen«, meint Elin. Tom nickt. »Gleich morgen früh beim Frühstück.« 

»Nein, jetzt!«

»Nein, jetzt!« Mascha steht in ihrem Schlafanzug in der Tür und drückt Hollie fest an sich. Elin und Tom sagen wie aus einem Mund: »Komm, setz dich zu uns.«
Mascha setzt sich zwischen die beiden auf das Sofa. Papa deckt sie alle drei mit einer Wolldecke zu. Mama sagt: »Du hast gemerkt, dass wir uns Sorgen machen.« Mascha nickt: »Ihr flüstert immer oder ihr hört auf zu sprechen, wenn ich komme. Und ihr macht so ein Gesicht.« – »Was für ein Gesicht?«, Mama versucht Elin anzulächeln. Aber sie merkt selbst, dass das nicht echt ist. »Genau wie jetzt«, sagt Mascha. »Du lächelst, und dabei geht es dir gar nicht gut.« – »Meine kluge Tochter«, Mama drückt Mascha kurz an sich. »Wir hätten schon früher mit dir sprechen sollen. Nun … wir ziehen um.« – »Haben wir eine neue Wohnung? Endlich! Das wollten wir doch.« – »Ja, das wollten wir. Es ist auch eine schöne Wohnung. Wir bleiben aber nicht in dieser Stadt. Wir ziehen weit weg«, sagt Papa leise.
»Ich gehe aber im Sommer mit Sara und Emilia in die Schule. Das habt ihr immer gesagt.« – »Das haben wir gesagt. Aber es geht nicht«, sagt Mama. Mascha schießen Tränen in die Augen. Dann springt sie auf: »Nein! Ich bleibe hier. Ihr könnt ja umziehen.«
(Wird die Geschichte aufgeteilt, kann hier geendet und beim nächsten Mal der folgende Teil erzählt werden.)

»Ich halte mir die Ohren zu«

»Mascha, lass uns alles miteinander besprechen«, sagt Papa mit seiner allerliebsten Bettelstimme. Mascha setzt sich nicht wieder zu Mama und Papa auf das Sofa. Sie setzt sich auf den Sessel. Papa deckt sie mit der Decke zu.
»Wir haben sehr lange darüber nachgedacht. Wir müssen dir ja nicht sagen, dass wir anders sind als die meisten Familien hier.« – »Wegen Mamas und meiner Hautfarbe. Aber ihr habt immer gesagt, die Hautfarbe ist egal.« – »Schon«, sagt Papa, »aber Mama hat Schwierigkeiten bei der Arbeit und auch beim Einkaufen oder im Schwimmbad. Immer wieder wird sie unfreundlich behandelt. Sie wird sogar angerempelt oder gestoßen. Es wird immer schlimmer. Die Leute hier mögen keine Migranten.« – »Sara und Emilia mögen mich. Und Frau Zeppler mag mich auch.«
Mama und Papa sagen nichts.
Dann sagt Mascha ganz leise: »Ich werde auch manchmal gestoßen. Einige Kinder wollen nicht neben mir sitzen oder mit mir spielen. Wenn sie böse Worte zu mir sagen, halte ich die Ohren zu. Wie ihr es mir gesagt habt.«

»Jetzt weiß ich, was los ist«

»Das machst du gut«, sagt Mama. »Aber wir haben Angst. Es ist schlimmer geworden. Gefährlich. Und wir wollen ohne diese Angst leben. Sie macht uns traurig und uns allen das Leben schwer.« Dann sagt Papa: »Wir haben eine schöne, neue Wohnung in einer großen Stadt gefunden. Da leben viel mehr Menschen mit unterschiedlichen Hautfarben.« – »In Mamas Heimat? Wo Oma und Opa gewohnt haben?« – »Nein, da können wir nicht hin. Da ist alles kaputt. Wir bleiben in Deutschland. Wir ziehen in die Stadt von Tante Pauline. Da leben Menschen aus vielen Ländern der Welt. Wir denken, da ist es besser als hier. Und du magst doch deine Cousins Paul und Jakob.«
Mama macht die Arme ganz weit auf. Mascha steht auf und lässt sich von Mama in den Arm nehmen. »Der Abschied ist schwer. Aber zusammen schaffen wir das«, sagt Mama. Und Mascha sagt: »Und ich weiß jetzt, was los ist. So ist es besser.«
In den nächsten Tagen reden sie ganz viel über den Umzug. Davon, was ihnen Sorge macht und auch, was sie sich wünschen. Mascha findet den Umzug doof und gut.Beides gleichzeitig. Immer hin und her. Mal ist sie ganz traurig, mal denkt sie, dass es auch schön wird. 

Abschluss
Sehr schön ist es, wenn noch folgendes Bilderbuch angeschaut und gelesen werden kann: »Wie der kleine rosa Elefant einmal sehr traurig war und es ihm wieder gut ging« (Monika Weitze/Eric Battut, Bohem Press).

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