26.5.24 Der erschlichene Segen

1. Mose 27,1–40

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis / zum Text / zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Auch Einzelkinder kennen das Thema Eifersucht: Wen mag der Erzieher/die Trainerin am liebsten?

An dieser Stelle wäre es gut, wenn es für die Kinder im Anschluss an die Erzählung eine Möglichkeit zur Aussprache gibt.

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe »Zur ganzen Reihe« (Seite 181)

Kreative Umsetzung der Geschichte

Vor der Erzählung

Tastspiel – als Hinführung zur Erzählung und zum Einfinden in die Situation Isaaks

Die Kinder werden gebeten, ihre Augen zu schließen (oder sie bekommen eine Augenmaske/Tuch). Jemand aus dem Team geht nacheinander mit einem Stoff (insgesamt mehrere Stoffe: raues Frottee, glatter Seidenschal, weicher Nickistoff, kuscheliges Fleece …) oder Obststück (mehrere Obstarten: glatte Banane, raue Kiwi, glatte Nektarine, pelziger Pfirsich …) an den Kindern vorbei und lässt sie diesen Stoff/dieses Obst befühlen. Wenn alle Kinder die Möglichkeit hatten, beschreiben sie in Eigenschaftsworten, wie er/es sich angefühlt hat.

Während der Erzählung
Für die Jüngeren kann die Geschichte gut mit Erzähl- oder Kegelfiguren gestaltet werden.
Material: je 1 Kegelfigur Jakob, Isaak, Rebekka, Esau (dieser sollte als besonders behaart kenntlich sein); Sandsack; Zelt (lässt sich leicht herstellen: vier gleich lange Stöckchen oben zusammenbinden und unten gespreizt aufstellen und einen einfachen Stoff darum herum drapieren); einige grüne Stoffstücke; einige Schafe. 
Für die Älteren kann die Geschichte aus der Sicht Jakobs erzählt sehr lebendig werden. Prima wäre es, wenn sich die erzählende Person durch einfache Verkleidung als Jakob kenntlich macht. Um die Arme ist jeweils ein Fell (als Ersatz auch ein kleines Frotteehandtuch) gebunden. 

Nach der Erzählung

Gespräch

Zwei Stühle werden in die Mitte gestellt, die verschiedene Schilder haben:
Stuhl 1: »Das ist voll ungerecht!«
Stuhl 2: »Ich kann Jakob gut verstehen!«
Jedes Kind, das sich äußern möchte, setzt sich auf den entsprechenden Stuhl und sagt, was es über das Agieren Jakobs denkt. Es ist auch möglich, nacheinander auf beiden Stühle zu sitzen (»Einerseits finde ich … Aber andererseits …«)
So können die Kinder zum Ausdruck bringen, was sie über Jakobs Verhalten denken. 

»Radio, spiel einmal« – Spiel 

(ab 10 Kindern)
Hierbei verstellen die Kinder ihre Stimme. Werden sie von den anderen dennoch erkannt?
Material: Große Decke, unter die die Kinder sich verkriechen. 
Und so geht’s: Die Kinder sitzen im Kreis. Ein Kind geht vor die Tür. Die Spielleitung benennt ein Kind, das sich unter der Decke verstecken darf. Das Kind kriecht unter die Decke, die anderen tauschen ihre Sitzplätze. Dann wird das Kind vor der Tür hereingeholt. Mit dem Satz: »Radio, spiel einmal«, singt das Kind unter der Decke mit veränderter Stimme ein Lied. Das andere Kind versucht zu erraten, um wen es sich handelt. 

Segensritual 

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Der besondere Tipp

Set Holzschafe
… davon können in dieser Reihe jede Menge eingesetzt werden

5 Schafe aus Holz in der Größe von 5 x 3 cm (hergestellt in Deutschland). 

€ 4,50; Best.-Nr. 1559

junge-gemeinde.de


III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Isaak
Sandsack wird geöffnet, Sand verstreichen. 
Das ist die … 
(Kinder raten lassen … Wüste). 
Aber in der Wüste gibt es auch immer wieder grüne Stellen. Das ist …
(grüne Stoffstücke hinlegen … Gras)
Hier weiden Schafe. (Schafe hinstellen)
Sie gehören Isaak. (Figur hinstellen)
Er ist schon ein sehr alter Mann. Isaak kommt nur noch selten aus seinem Zelt heraus. (Zelt um Isaak herum aufbauen.)
Isaak kann nichts mehr sehen. Er ist blind geworden. 

Jakob und Esau
Zum Glück hat er zwei Söhne. Sie sind Zwillinge. Und doch sind sie ganz verschieden. Jakob ist viel zu Hause. Er passt gerne auf die Schafe auf. (Figur zu den Schafen stellen.). Und er hilft oft der Mutter. (Figur aufstellen) Sie heißt Rebekka. Jakob ist Rebekkas Lieblingssohn.
Der Zwillingsbruder Esau ist ganz anders als Jakob. (Figur aufstellen) Er ist viel unterwegs und liebt es, durch die Gegend zu streifen. Mit Pfeil und Bogen macht er sich auf die Jagd. Oft bringt er ein erlegtes Zicklein nach Hause. Darüber freut sich Vater Isaak sehr. Gerne isst er von dem Wildfleisch, das Esau ihm dann zubereitet. Esau ist Isaaks Lieblingssohn. 

Erstgeburtsrecht
Jakob und Esau sind also sehr verschiedene Zwillinge. Esau ist der Erstgeborene. Er ist zwei Minuten vor Jakob zur Welt gekommen. Aber das sind zwei wichtige Minuten. Denn als der zuerst Geborene soll Esau einmal alles bekommen, was dem Vater Isaak gehört: das Zelt und die großen Schaf- und Ziegenherden.
Und Isaak denkt jetzt oft daran, dass er bald sterben wird. Deshalb ruft er Esau zu sich. (Esau zu Jakob ins Zelt stellen.) 
Isaak sagt: »Esau, geh und jage ein Zicklein. Bereite es dann so zu, wie ich es gerne mag. Nach dem Essen will ich dich segnen. Mit meinem Segen gebe ich dir mein Erbe. Alles, was mir gehört, soll dann dir gehören.« Da macht sich Esau auf den Weg. (Esau aus Zelt nehmen, an Sandsackrand stellen.)

Rebekka 
Das hat auch Rebekka mitbekommen. Anders als Isaak möchte sie, dass Jakob den Segen bekommt. Und er dann alles erbt, was Isaak gehört. Deshalb ruft sie Jakob und sagt: »Geh und bring mir von unseren Herden zwei Zicklein, dass ich sie für deinen Vater zubereite. Dann bringst du ihm das Essen und er soll dich segnen.«
Jakob hat Angst. Er sagt: »Auch wenn der Vater nichts mehr sieht, wird er an meiner glatten Haut schnell merken, dass ich nicht Esau bin.«
Doch auch da weiß Rebekka eine Lösung. »Ich binde dir Ziegenfelle um die Arme. Dann fühlen sie sich haarig an. Außerdem ziehst du Esaus Festkleid an, dann riechst du auch wie Esau.«
So machen es die beiden. 

Jakob erschleicht sich den Segen
Als Jakob mit dem Wildfleisch in Isaaks Zelt geht, ist er ganz schön aufgeregt. (Jakob in Zelt stellen) »Vater«, sagt er und versucht, wie Esau zu sprechen, »nimm von dem Essen und segne mich anschließend.« Doch Isaak zögert. »Bist du wirklich Esau, mein Sohn? Deine Stimme klingt wie die von Jakob. Komm her, dass ich dich fühlen kann.« Jakob geht mit klopfendem Herzen zum Vater und streckt ihm seine Arme hin. Isaak tastet sie ab und sagt: »Es ist zwar Jakobs Stimme, aber die Arme sind die von Esau. Dann werde ich jetzt essen.«
Als Isaak satt ist, kniet Jakob vor seinem Vater nieder. Isaak legt Jakob seine Hände auf den Kopf und spricht den Segen: »Gott soll dir reichlich von allem geben, was du zum Leben brauchst und Getreide und Wein im Überfluss schenken. Alles, was mir gehört, soll einmal dir gehören. Viele Menschen sollen dir dienen und du sollst über deinen Bruder herrschen.«
Nach dem Segen, steht Jakob auf und geht hinaus. (Jakob aus Zelt nehmen)

Isaak und Esau bemerken Jakobs Betrug
Da kommt Esau von der Jagd zurück. Er bereitet seinem Vater das Essen zu und bringt es Isaak ins Zelt. (Esau in Zelt stellen) Schon bei der Begrüßung wird Isaak bewusst: »Esau, jetzt erst bist du zu mir gekommen? Dein Bruder war schon hier! Er hatte sich verkleidet. Ich dachte, das wärst du! Ich habe ihm bereits meinen Segen gegeben.« 
Esau fängt an, zu zittern und laut zu weinen: »Aber der Segen war doch für mich! Mir sollte doch einmal alles gehören, was dir gehört.«

Erzählung für Ältere


(Ein aufgewühlter, atemloser Jakob betritt den Raum.)

Jakob
Oh, hallo! Entschuldigung, dass ich hier so reinplatze. Ich muss zuerst ein wenig verschnaufen. Ich bin noch ganz durcheinander.
Aber der Reihe nach: Ich heiße Jakob. (Macht die Felle von den Armen ab) Das mit diesen rauen, behaarten Armen bin eigentlich gar nicht ich, sondern mein Zwillingsbruder Esau. Meine Arme sind in Wirklichkeit glatt und haben nur ganz wenige Haare. Esau ist nur zwei Minuten älter als ich. »Zwei Minuten machen doch keinen Unterschied!«, denkt ihr vielleicht. Aber sie machen einen großen Unterschied! Weil Esau der Ältere ist, steht ihm das ganze Erbe unseres Vaters Isaak zu: Die Zelte, die großen Schaf- und Ziegenherden – alles wird Esau gehören. Und ich als der Jüngere gehe leer aus. Dabei hänge ich so sehr an allem! Schon immer bin ich gerne zu Hause bei unserer Mutter Rebekka. Ich habe von ihr gelernt, wie man die Zelte pflegt. Ich hüte die Schafe und Ziegen und kümmere mich um sie.

Esau
Aber Esau ist kaum da. Am liebsten ist er draußen unterwegs mit Pfeil und Bogen. Er streift durch die Gegend und legt sich auf die Lauer, um ein Tier zu schießen. Wenn er ein Zicklein nach Hause bringt, freut sich der Vater. Dieses Essen mag er ganz besonders. Esau ist Vaters Liebling, und ich bin Mutters Liebling. 

Isaak
Unser Vater Isaak ist alt und blind geworden. Mutter hat gestern gehört, wie er zu Esau gesagt hat: »Mein Großer, bring mir ein Wildtier und bereite mir ein leckeres Essen zu. Ich will dich segnen und dir dabei auch dein Erbe zusprechen. Denn ich werde bald sterben.«

Rebekka
Das hat Mutter nicht gefallen. Sie wollte, dass ich den Segen bekomme. Da hatte sie eine Idee: »Geh zu den Herden und bring mir zwei Ziegenböckchen. Daraus will ich für deinen Vater das Essen zubereiten, wie er es liebt. Das sollst du deinem Vater bringen. Und anschließend soll er dich segnen anstatt Esau.«
Mir blieb die Spucke weg. Das ist doch Betrug! Und außerdem: Vater ist zwar blind, aber er würde an meinen glatten Armen merken, dass ich nicht Esau bin. Auch rieche ich ganz anders als Esau. Doch auch dafür wusste Mutter eine Lösung: Sie suchte mir Esaus Festkleid heraus und band mir Ziegenfelle um die Arme. Und in der Tat: Jetzt fühlte ich mich an wie Esau.

Jakob erschleicht sich den Segen
Mit Herzklopfen brachte ich dann am Nachmittag das Festessen zu Vater ins Zelt. »Vater«, sagte ich und versuchte, wie Esau zu klingen. »Wer bist du?«, fragte Vater zurück. »Ich bin Esau«, log ich. »Hier ist das Wild, das ich für dich erlegt und zubereitet habe.« – »Bist du wirklich mein Sohn Esau?«, fragte Vater zweifelnd nach. »Komm näher, damit ich dich betasten kann.« Nervös ging ich zu Vaters Bett und setzte mich daneben, sodass er meine Arme betasten konnte. »Hm, die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Arme sind Esaus Arme«, stellte er fest.
Dann begann er endlich zu essen. Als er satt war, sagte er: »Komm zu mir, mein Sohn.« Ich kniete mich vor ihm hin, er legte mir die Hände auf den Kopf und segnete mich: »Gott soll dir Getreide und Wein im Überfluss schenken. Völker sollen dir dienen. Du sollst über deinen Bruder herrschen.«
Jetzt war es geschafft. Der Vater hatte mir den Segen weitergegeben. Schnell eilte ich hinaus. Von weitem sah ich Esau von der Jagd zurückkommen. Ich zog sein Festkleid aus, schlüpfte wieder in meine eigenen Kleider und versteckte mich hinter dem Zelt. Zitternd saß ich dort, bis Esau das Essen zubereitet hatte.

Esau bemerkt Jakobs Betrug
Als Esau schließlich in Vaters Zelt ging, konnte ich kaum noch atmen. Gleich würde der ganze Schwindel auffliegen. Da hörte ich auch schon meinen Bruder flehen: »Segne auch mich, Vater!« Und dann, wütend: »Er hat mich überlistet! Hast du denn nur einen einzigen Segen?« Dann hörte ich Esau nur noch heulen. Mit Schrecken musste ich erkennen, was ich angerichtet hatte. Da rannte ich weg …

1. Mose 27,41–45; 28,10–22

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Wie gut, wenn Gottes Zusage von Schutz und Begleitung zwischen uns und unsere Angst fällt, damit wir trotz allem mutig und zuversichtlich unseren Weg gehen können.

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Kinder kennen das Gefühl, dass Alleinsein im Dunkeln Angst macht. Sie werden gut mit Jakob mitfühlen können. Für Jakob ist der Traum ein einschneidendes und stärkendes Erlebnis. Aus ihm gewinnt er Kraft und Gewissheit für seinen weiteren Weg. Auch den Kindern wünschen wir, dass solch ein Gottvertrauen in ihnen wachsen kann, damit auch sie sagen können: »Und wenn ich am entlegensten Ort dieser Welt unterwegs wäre, auch dort würde Gott mit mir sein.«

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Kreative Umsetzung der Geschichte

Vor der Erzählung

Hinführendes Gespräch 

Auf einem dunkelblauen oder schwarzen Tonkarton ist eine Leiter aufgezeichnet. Sie verbindet die Erde (angedeutet durch ein paar Grasbüschel und Steine) mit dem Himmel (Wolken). Das Bild wird den Kindern als stummer Impuls gezeigt (s. rechts.).

Weiterführende Fragen: 

  • Wozu ist die Leiter da? 
  • Wo führt sie hin? 
  • Für wen könnte sie sein? 
  • Würdest du sie gerne benutzen? Was reizt dich daran? Bzw. warum nicht?

Während der Erzählung

Für die Jüngeren kann die Geschichte mit Hilfe der Reibetechnik anschaulich erzählt werden. 
Auf einem schwarzen/blauen Tonkarton wird mit weißer Wachsfarbe eine Leiter aufgemalt Auf der Rückseite des Kartons werden im Bereich der Leiter aus dickem Karton ausgeschnittene Engel und (links) eine Sprechblase aufgeklebt. Während des Erzählens wird auf der Vorderseite mit weißem Wachsstift über die Flächen, gerieben, auf denen auf der Rückseite etwas aufgeklebt wurde. Diese erhöhten Stellen (Engel/Sprechblase) werden sichtbar.
Für die Älteren wird die Geschichte wieder aus der Sicht Jakobs erzählt. Dieses Mal ist Jakob mit einem Stock und einem daran festgebundenen Bündel ausgestattet. 

Nach der Erzählung

Erinnerungssteine

Jakob stellt am Morgen nach diesem himmlischen Traum einen Erinnerungsstein auf. Er ist ein Zeichen der Gegenwart Gottes. Auch die Kinder können Erinnerungssteine gestalten. 
Dazu im Vorfeld etwas größere Kiesel besorgen und reinigen. Mit Acrylstiften können die Kinder dann die Himmelsleiter, Engel oder das Versprechen Gottes malen/schreiben: »Ich bin bei dir und behüte dich überall, wohin du auch gehst.« (1. Mose 28,15)
Jakob hat den Stein mit Salböl eingerieben und damit geweiht. Auch die Kinder könnten ihre Steine mit einem gut duftenden Öl einreiben. Tipp: Vorher ausprobieren, damit die verwendete Farbe durch das Öl nicht verwischt wird!

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Das vorbereitete Plakat (s. »Hinführendes Gespräch«) liegt vor den Kindern.

Jakob flieht
Der Leiter werden wir in unserer Geschichte noch begegnen.
Doch zunächst schauen wir wieder zu Jakob. Er kann nicht mehr zu Hause bleiben bei seiner Mutter Rebekka, seinem Vater Isaak und seinem Bruder Esau. Denn sein Bruder Esau ist sehr zornig auf ihn. Es ist besser, wenn Jakob ihm für eine Weile ganz aus dem Weg geht. »Pack deine Sachen ein und geh nach Haran», sagt die Mutter zu Jakob. «Dort wohnt dein Onkel Laban. Bei ihm kannst du bleiben, bis sich Esaus Wut gelegt hat.«
(Kindern eine ausgeschnitte Jakobfigur zeigen.)


Jakob sucht ein Nachtlager
Jakob ist schon ein erwachsener Mann. Trotzdem ist es nicht leicht für ihn, von zu Hause wegzugehen. Traurig macht er sich auf den Weg. Er geht den ganzen Tag Richtung Haran. Als es dunkel wird, ist er müde und seine Füße tun so weh. Er sucht sich einen Platz, wo er sich hinlegen und schlafen kann. 

(Jakobfigur unterhalb der Leiter hinlegen.) s.unten.

Zum Schutz legt er sich einen Stein hinter den Kopf. (Mit weißem Wachsstift einen Stein hinter/über Jakobs Kopf malen.) Dann deckt er sich mit seinem Mantel zu und schläft auch schon bald ganz fest ein. 

Jakob hat einen Traum
Da hat Jakob einen Traum: Er sieht eine Leiter, die reicht von ihm bis an den Himmel. Und auf einmal sind da Engel auf der Leiter. (Mit weißem Wachsstift über die Stellen reiben, wo auf der Rückseite die Engel aufgeklebt sind; s. »Während der Erzählung, Für die Jüngeren«) Die kommen von oben und steigen auf der Leiter hinunter auf die Erde. Und dann wieder hinauf bis zum Himmel. Die Engel machen alles Dunkle hell. 
Und plötzlich hört Jakob Gottes Stimme. (Mit Wachsstift über die Stelle mit der Sprechblase reiben.) Die sagt zu ihm: »Ich bin der Herr, der Gott deines Großvaters Abraham und der Gott deines Vaters Isaak. Das Land, auf dem du liegst, will ich dir und deinen Kindern und deinen Nachkommen geben. Sie werden so zahlreich sein wie die Staubkörnchen auf der Erde.« 
Als Jakob die Namen seines Vaters Isaaks und seines Großvaters Abraham hört, wird sein schweres Herz leichter. Da spricht die Stimme weiter: »Siehe, ich bin bei dir und behüte dich überall, wohin du auch gehst. Ich bringe dich zurück in dieses Land. Ich werde immer bei dir sein.« 

Jakob ist getröstet
Als Jakob aufwacht, hat er schon ein ganz leichtes Herz. Jetzt hat er keine Angst mehr. Er weiß, dass Gott ihn beschützt und ihm den Weg zeigt. Und dass Gott ihn wieder nach Hause bringen wird.
Und damit Jakob auf dem Heimweg diese Stelle wiederfindet, stellt er den Stein aufrecht hin, neben dem er geschlafen hat. Er träufelt aus seinem Ölfläschchen ein paar Tropfen duftendes Öl auf den Stein. Damit reibt Jakob den Stein ein. Dann sagt er: »Das ist ein ganz besonderer Ort. Hier ist Gottes Haus und das Tor zum Himmel. Diese Stelle soll von jetzt an Bethel heißen!«
Mit ganz viel Mut im Gepäck geht Jakob seinen Weg nach Haran weiter. 
(Liegende Jakobfigur aufstellen und aus dem Bild »gehen« lassen.)

Der besondere Tipp

Igelmalbrett

Für eine gute Beschäftigung für Kinder im Erwachsenen-Gottesdienst

Hochwertig verarbeitetes, mehrfach verleimtes Multiplex. Auf dem Schoß abgelegt, können die Kinder ins Malen, Rätseln und Lesen eintauchen …; 51 x 30 cm.

€ 24,00 (ab 10 Ex. je € 22,00); 
Best.-Nr. 750

Bildkärtchen »Kindersegnung«

Ein kleiner Kindergottesdienst-Gruß an die regelmäßig kommenden Kinder oder als Erinnerung an die Teilnahme an einem Taufgottesdienst oder …

Scheckkartengröße, abgerundete Ecken

Set mit je 25 Kärtchen: € 3,50 (ab 10 Ex. je € 3,30); 
Best.-Nr. 1783

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Jakob kommt herein. Er trägt einen Stock über der Schulter, an den ein Bündel geknüpft ist. 

Jakob muss fliehen
Kennt ihr mich noch, Kinder? Ja, genau. Jakob heiße ich. Inzwischen bin ich nicht mehr zu Hause. Gestern musste ich die Zelte meiner Eltern verlassen. »Hier bist du nicht mehr sicher«, hat meine Mutter Rebekka gesagt. »Esau ist so wütend auf dich, dass er dir wirklich Schlimmes antun könnte. Pack deine Sachen und fliehe nach Haran. Dort lebt dein Onkel Laban. Bei ihm kannst du bleiben, bis Esaus Zorn vergangen ist.«
Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, wie schwer das war! Ja, es ist geradezu widersinnig: Ich hatte zwar den Segen des Vaters und trotzdem muss ich fliehen! Ich sollte alles bekommen, was ich so gern haben wollte: die Zelte, die Herden und den Platz in der Heimat. Und dennoch kann ich dort nicht bleiben. Wie kann das sein? 
Aber ich hatte keine andere Wahl. So machte ich mich mit ein paar Sachen auf den Weg zu meinem Onkel, nach Haran. 
Vier bis fünf Tage werde ich wohl schon unterwegs sein. Gestern lief ich, bis ich nicht mehr konnte. Die Angst saß mir im Nacken. Die Angst vor Esau und seiner Wut. Und die Angst vor dem Alleinsein. Dazu die bange Frage: »Werde ich jemals wieder nach Hause zurückkehren?

Jakob hat einen Traum
Am Abend, als es dunkel wird, suchte ich mir einen Platz zum Schlafen. Einen etwas größeren Stein legte ich mir zum Schutz hinter den Kopf. Mein Tuch hier war das Kopfkissen und mein Mantel die Decke. Zuerst lag ich lange wach. So viele Sorgengedanken gingen mir durch den Kopf. Und auch das Heimweh plagte mich. Aber dann überkam mich doch die Müdigkeit und ich fiel in einen tiefen Schlaf.
Ich träumte einen ganz besonderen Traum: Auf einmal war es nämlich nicht mehr dunkel um mich. Ich sah eine Leiter. Die reichte vom Himmel bis herab auf die Erde. Und auf der Leiter sah ich viele Engel. Die stiegen die Stufen herunter und wieder hinauf. Und plötzlich stand der Herr selbst vor mir und sagte: »Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks. Das Land, auf dem du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. Sie werden so zahlreich sein wie der Staub auf der Erde.« 
Als ich den Namen meines Großvaters und meines Vaters höre, wurde mir ganz warm ums Herz. Und auch das Versprechen mit den vielen Nachkommen kannte ich. Das hatte bereits mein Großvater Abraham von Gott bekommen. 
Da sprach die Stimme weiter: »Siehe, ich bin bei dir und behüte dich überall, wohin du auch gehst. Ich bringe dich zurück in dieses Land. Ich werde dich nicht verlassen, bis ich vollbringe, was ich dir verheißen habe.«

Jakob ist getröstet
Und dann war alles wieder weg und ich schlief einen geborgenen Schlaf bis zum Morgen. Als ich aufwachte, war ich wie ein neuer Mensch. Die Angst war viel weiter weg als noch gestern Abend. Stattdessen waren mir jetzt diese Worte nahe: »Ich bin bei dir und behüte dich überall, wohin du auch gehst.« 
Das ist es, was mir seither jetzt Kraft gibt: Wenn Gott bei mir ist, dann kann nichts mehr schief gehen, auch wenn ich weit von zu Hause weg bin. Dann kann die Angst mich nicht überwältigen. Wenn Gott verspricht, dass er mich wieder zurückbringt, dann kann ich auch mutig diese schwere Reise antreten.
Und dann überkam mich ein Zittern. »Hier ist ein heiliger Ort«, stammelte ich. »Hier ist Gottes Haus und ein Tor zum Himmel, so wie ich es im Traum gesehen habe.« Also nahm ich den Stein, in dessen Schutz ich übernachtet hatte, und stellte ihn wie einen Gedenkstein auf. Dieser Stein ist ab nun ein heiliger Stein und er soll zur Erinnerung dort stehenbleiben. Deshalb nahm ich meine Ölflasche und rieb die Spitze des Steins mit Öl ein. Dabei gab ich dem Ort einen neuen Namen: »Bethel«. Das bedeutet »Haus Gottes«. 
Und auch ich gab Gott ein Versprechen: »Wenn Gott mich auf meiner Reise behütet und versorgt und ich wohlbehalten in die Heimat zurückkehren werde, dann soll er mein Gott sein. Und dann soll hier ein Gotteshaus entstehen, wo jetzt der Stein steht. Und den zehnten Teil von allem, was ich habe, möchte ich als Zeichen meiner Treue Gott geben.« So habe ich es gesagt und so soll es sein.
Und jetzt ziehe ich weiter nach Haran. Ich hoffe, ich finde dort meinen Onkel Laban und seine Familie. Wir kennen uns nicht, denn wir haben uns noch nie gesehen. Aber wenn Gott selbst mich leitet, dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Dann muss ich mir darum auch keine Sorgen machen.
(Jakob geht ab.)

Der besondere Tipp

Jakob
Figurenset für die Erzählschiene

Jakob erfährt auf geheimnisvolle Weise Gottes Segen.

€ 11,00; 
Best.-Nr. 1765

junge-gemeinde.de

1. Mose 29,1–30

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Im Vorbereitungskreis (für sich oder in der Gruppe) Gedanken machen zu den Fragen:

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Kreative Umsetzung der Geschichte

Vor der Erzählung

Bei einem Spiel können sich die Kinder körperlich auspowern (z. B. Die Reise nach Jerusalem bzw. Haran).
Brunnen spielen für die (damaligen) Nomadenvölker eine besondere Rolle, da sie die Lebensgrundlage Wasser sichern. Die heutige Geschichte kann sich deshalb rund um einen Brunnen abspielen. 
Dazu steht in der Mitte des Raumes eine Schüssel mit frischem Wasser, um sie herum sind einige Steine wie eine Brunnenmauer geschichtet. Die Kinder versammeln sich um den Brunnen, um sich zu erfrischen. Dazu bekommt jedes Kind mit einer Kelle Wasser in seine zur Kuhle geformten Hände geschöpft. Was für ein erfrischendes Erlebnis (selbst wenn dabei auch was daneben geht)! Währenddessen kann erklärt werden, welche Bedeutung Brunnen für die Nomaden haben. Anschließend die Geschichte für Ältere erzählen.

Diverse Spiele zur Auswahl

Wer ist so fleißig wie Jakob? (Quiz)
Verschiedene Fragen oder Aufgaben zur Geschichte stellen. Als Belohnung gibt es eine kleine Nascherei (Smartie, Nüsse …). 
Wer bin ich?
Ein Kind bekommt die Augen verbunden, ein zweites Kind wird ihm gegenübergestellt. Das Kind mit den verbundenen Augen soll durch Tasten herausfinden, wer ihm gegenübersteht.
Hochzeitstanz
Jeweils zwei Kinder stellen sich auf eine Zeitungsseite. Während die Musik läuft, müssen sich die Kinder auf ihrem Stück Zeitung zum Tanz bewegen. Jedes Mal, wenn die Musik stoppt, wird die Zeitung einmal in der Mitte gefaltet und es geht weiter. Welches Paar schafft es, am längsten auf der Zeitung zu tanzen, ohne den Boden zu berühren?

Basteln

Menschenkette: Durch Gottes Segen bekommt Jakob viele Söhne und Töchter. Dies kann anschaulich werden durch eine gebastelte Menschenkette. Dazu wird ein Papierstreifen mehrere im Zickzack gefaltet. Dann wird der Umriss eines Menschen auf das entstandene Rechteck gezeichnet. Wichtig: Beide Hände und Füße müssen dabei bis zur jeweiligen Papierkante reichen. An diesen Kanten muss dann das Papier verbunden bleiben.
Anschließend wird die Figur ausgeschnitten, zur Menschenkette aufgefaltet und angemalt und/oder beschriftet (z. B. »Gottes Segen lässt uns wachsen.«).

Weiteres

Fest: Durch Gottes Segen heiratet Jakob gleich zwei Frauen. Beide Male gibt es ein großes Fest. Wie wäre es, im Kindergottesdienst auch ein solches Fest zu feiern? Etwas zu essen, zu trinken und Kindertanzmusik darf dabei natürlich nicht fehlen! 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

In die Mitte des geöffneten Sandsacks werden ein Brunnen, Schafe und eine Frauenfigur gestellt. Die Jakobfigur kommt zum Brunnen.
Jakob ist schon sehr lange unterwegs durch die Wüste. Da kommt er endlich an einen Brunnen. Er ist so durstig, dass er erstmal gierig trinkt. Erst dann bemerkt er, dass er nicht allein am Brunnen ist. Da ist noch eine junge Frau mit ihren Schafen. Die Frau ist hübsch. Sie gefällt Jakob. Er sagt zu ihr: »Guten Tag! Ich bin Jakob. Kennst du dich hier in der Gegend aus? Ich bin auf der Suche nach den Zelten meines Onkels Laban. Die müssen irgendwo hier in der Nähe sein.«
Die junge Frau lächelt. »Ja, da kann ich dir tatsächlich weiterhelfen. Ich bin nämlich Labans Tochter, Rahel. Ich hüte hier draußen die Schafe meines Vaters. Du siehst müde und hungrig aus. Lass uns gehen, dann kannst du mir auf dem Weg erzählen, was dich hierherführt.«
(Beide gehen weg; Jakob kommt wieder.)
Jakob ist sehr froh: Endlich ist er am Ziel seiner Reise angekommen! Bei der Familie seines Onkels fühlt er sich gleich wohl. Alle sind nett zu ihm. Und Jakob hilft gerne mit, wo er kann. Wenn er nun Labans Schafherden zum Brunnen führt, denkt er die ganze Zeit an die schöne Rahel. Er ist ganz verliebt in sie. Mit seinem Onkel Laban hat Jakob ausgemacht: Jakob kann Rahel heiraten, wenn er vorher sieben Jahre für Laban arbeitet.«
Weil Gott Jakob segnet, gelingt Jakob gut, was er in die Hand nimmt: Die Schafherden von Laban werden größer und größer. Und weil Jakob so viel arbeitet und dabei so viel an Rahel denkt, vergehen die sieben Jahre im Nu. 
Endlich ist der Tag der Hochzeit da.

(Zelt aufstellen und möglichst viele Figuren um Jakob herumstellen.)
Alle sind fröhlich und feiern ein Fest. Jakob ist der glücklichste Mann. Doch am nächsten Morgen wacht er auf und stellt fest: Die Frau neben ihm ist nicht Rahel! Das ist Lea, Rahels ältere Schwester. Laban hat ihn reingelegt. Da wird Jakob sauer. Doch dann erinnert sich Jakob, wie er damals seinen eigenen Vater und seinen Bruder ausgetrickst hat. Er merkt: »Ich bin ja gar nicht besser!« Jakob überlegt: »Ich liebe Rahel so sehr und will sie immer noch zur Frau. Ich muss nochmal mit Laban reden. Vielleicht gibt es ja eine Lösung.« Und tatsächlich – Laban bietet Jakob Folgendes an: »Wenn du noch ein paar Tage wartest, kannst du auch Rahel heiraten. Aber dann musst du noch einmal sieben Jahre für mich arbeiten.« Jakob ist überglücklich.
Und während er mit seinen beiden Frauen bei Laban lebt und arbeitet, wächst Labans Schafherde immer weiter. Jakob selbst bekommt viele Söhne und Töchter. Gottes Segen ist mit ihm.

Erzählung für Ältere

Rollenspiel in 4 Szenen; 
Personen: Jakob und Rahel. 
Zwischen den Szenen kann eine Liedstrophe gesungen werden (s. »Zur ganzen Reihe«).

Szene 1: Jakob kommt an den Brunnen in der Mitte des Raumes.
Jakob: Oh, na endlich! Ein Brunnen! Wasser! Ihr könnt euch ja gar nicht vorstellen, wie durstig ich bin. So weit bin ich schon gelaufen. Und es ist so warm. Und die meiste Zeit auf meinem Weg gab es keinen Baum, der mir Schatten gegeben hätte.
(Jakob trinkt aus dem Brunnen.)
Jakob: Aaah, tut das gut! Hier ruhe ich mich jetzt ein wenig aus. Vielleicht treffe ich auch jemand, der mir sagen kann, wie ich zu meinem Onkel komme. Eigentlich müsste ich schon da sein, aber ich sehe nirgendwo Zelte.
(Jakob macht es sich am Brunnen gemütlich; Rahel kommt mit Hirtenstab.)
Rahel: Na, wer ist denn das? Ein fremder Mann. Den hab ich ja noch nie hier gesehen. Ich hoffe, er hat nichts Böses vor. Aber er sieht eigentlich ganz nett aus.
(Jakob bemerkt Rahel und springt auf.)
Jakob: Oh, entschuldige bitte, ich lieg hier so im Weg rum. Du willst sicher auch trinken. Aber sag mal, was machst du denn als Frau ganz allein hier draußen?
Rahel: Na, also erstens bin ich nicht allein, ich habe ja die Schafe bei mir, und zweitens weiß hier in der Gegend jeder, dass ich Labans Tochter Rahel bin. Und mit Laban legt man sich besser nicht an. Und wer bist du? Dich habe ich hier noch nie gesehen!
Jakob: Na, ich fass es nicht! Gott sei Dank, dass ich dich hier treffe! Ich bin Jakob und auf dem Weg zu Laban. Meine Mutter Rebekka schickt mich zu ihm. 
Rahel: Das ist ja eine Überraschung! Dann lass uns gleich gehen, du siehst sehr müde und hungrig aus!
(Beide gehen ab)

Szene 2: Schild »Ein paar Wochen später …« hochheben. 
(Jakob kommt freudig aufgeregt zum Brunnen.)
Jakob: He, ihr werdet es nicht glauben! Vor ein paar Wochen hab ich doch hier Rahel getroffen. Ich hab mich ja ziemlich schnell in sie verliebt und nach ein paar Tagen wusste ich: Diese Frau will ich heiraten. Die und sonst keine! Und heute habe ich mich meinen Onkel Laban gefragt: »Darf ich deine Tochter Rahel heiraten?«
Und was soll ich sagen? Laban ist einverstanden! Die einzige Bedingung, die er gestellt hat, ist: Ich muss sieben Jahre für ihn arbeiten. Aber das macht nichts. Ich bin mir sicher: Wenn ich Rahel jeden Tag sehe, dann vergehen die sieben Jahre wie im Flug. Ich danke Gott, dass er mich hierher gebracht hat!
(Jakob geht hüpfend davon.)

Szene 3: Schild »7 Jahre später …« hochheben.
(Jakob kommt niedergeschlagen zum Brunnen.)
Jakob: Mann, oh Mann! Da hat er mich ganz schön übers Ohr gehauen, mein Onkel Laban. All die Jahre hab ich für ihn geschuftet. Keine Arbeit ist mir zu viel gewesen, keine Mühe zu groß, weil ich wusste: Am Ende werde ich Rahel heiraten! 
Und was hat Laban mir nicht alles zu verdanken! Gottes Segen ist mit mir und seit ich da bin, sind Labans Herden immer größer geworden. 
Und gestern war es dann endlich soweit: Wir feierten Hochzeit. Als mein Onkel mir meine Braut brachte, war sie ganz in Tücher verhüllt. Laban sagte: »Das ist bei uns so Brauch.« Ich dachte mir nichts dabei. Doch als ihr heute Morgen den Schleier vom Gesicht nahm, musste ich zu meinem Erschrecken feststellen: «Das nicht Rahel! Das ist ihre ältere Schwester Lea.« Lea ist auch eine nette Frau, aber ich wollte meine geliebte Rahel. Stinksauer bin ich zu Laban gegangen. Aber der lachte nur und meinte: »Ich kann doch nicht die jüngere Tocher vor der älteren Tochter verheiraten!« Was soll ich jetzt nur tun? 
(Jakob geht mit hängendem Kopf weg.)

Szene 4: Schild »Einige Wochen später …« hochheben.
(Jakob und Rahel kommen Hand in Hand zum Brunnen.)
Rahel: Weißt du noch, Jakob? Hier haben wir uns das erste Mal getroffen.
Jakob: Ja, es kommt mir vor wie gestern. Ich hab mich damals gleich in dich verliebt – und jetzt bist du endlich meine Frau! Ich kann mein Glück noch gar nicht fassen.
Rahel: Ja, ich bin auch froh, dass du nach der Hochzeit mit Lea nochmal zu meinem Vater gegangen bist. Ich hatte schon Angst, dass du kein Wort mehr mit ihm redest. Aber jetzt ist ja doch noch alles gut geworden.
Jakob: Das ist doch klar, Rahel! Für dich würde ich 100 Mal sieben Jahre arbeiten! Die ersten sieben Jahre sind so schnell vergangen … Und jetzt bist du ja schon meine Frau – da werden die nächsten sieben Jahre noch viel schneller vergehen.
(Jakob und Rahel gehen ab.)

1. Mose 32,23–33,11

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Mit den Kindern kann gefragt werden: 

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe »Zur ganzen Reihe«
Außerdem:
Wie ein Fest nach langer Trauer 
(EG WUE 660, KuS 542);

Friedenslied 
Herr, gib uns deinen Frieden 

(EG 436, KuS 545, KKL 383);wenn ihr mögt, könnt ihr dazu recht einfach passende Gesten machen (z B. Hände bittend ausstrecken, Hände anderen entgegenstrecken, Hände reichen …).

Friedensgruß

Einander die Hand geben und zueinander sagen: »Friede sei mit dir.«

Kreative Umsetzung der Geschichte

Mattenringen 

Immer zwei Kinder stehen sich auf einer Matte gegenüber, fassen sich an den Händen und versuchen, sich gegenseitig von der Matte zu drängen. Wichtig: Davor unbedingt Regeln für den fairen Umgang miteinander klären und hinterher die Erfahrungen besprechen!

Namen

Namenspuzzle (für gleichbleibende Gruppen geeignet): Jedes Kind bekommt ein Puzzleteil mit seinem Namen. Im Raum wurde das passende zweite Puzzleteil versteckt. Darauf steht die Bedeutung des Namens. 
Namensbedeutung: Mit einem Vornamenbuch gemeinsam die Bedeutung der Vornamen der Kinder nachschlagen und besprechen.

Medaillen basteln

Ein runder Bierdeckel wird mit Goldpapier beklebt. Auf die eine Seite schreiben die Kinder ihren Namen, auf die andere Seite kleben sie ein vorbereitetes Segenskärtchen.

Versöhnungsfest 

Wenn vergangenen Sonntag kein »Hochzeitsfest« gefeiert wurde, kann jetzt ein Versöhnungsfest mit Gemeinschaftsmahl gefeiert werden (Brot brechen und teilen; jedes Kind schenkt einem anderen zu trinken ein.

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Schattenspiel 
Material: Großes, weißes Leintuch; Lichtquelle; ausgeschnittene Figuren an Schaschlik-Stäbe geklebt: Jakob ohne und mit Stock; Rahel; Lea; einige Kinder; Bote; Zelte; Kamele; Schafe; »Schatten«; Esau; sein Heer.

Erzähler*in: Das ist Jakob (Jakob stellen). Erinnert ihr euch noch an ihn? Jakob ist ein Glückspilz. Er hat weit weg von zu Hause einen Ort gefunden, wo er gut leben kann (Zelt stellen). Er hat zwei Frauen, Lea und Rahel, die er sehr liebt (Lea und Rahel stellen). Inzwischen gehören zu ihrer Familie auch eine Menge Kinder (Kinder stellen). Jakob hat viele Jahre in der Fremde gewohnt. Doch jetzt möchte er endlich wieder zurück in seine Heimat. Er will sich bei seinem Bruder Esau entschuldigen. 
Als er mit seiner Familie an der Grenze ankommt, schickt er einen Boten zu Esau. Der soll Esau sagen: »Ich möchte mich mit dir versöhnen.« (Bote eilt aus dem Bild)
Kurze Zeit später kommt der Bote zurück (Bote). Er bringt schlechte Nachrichten: »Esau kommt dir mit 400 bewaffneten Männern entgegen.« Jakob hat Angst um seine Frauen und Kinder. Soll er umkehren? Aber er möchte nicht für immer mit dieser Schuld leben! Er muss sich mit Esau versöhnen. Jakob beschließt, erstmal die Zelte am Fluss aufzuschlagen. Außerdem schickt er Esau Geschenke. Er hofft, mit Kamelen und Schafen Esaus Zorn besänftigen zu können. 
Dann legen sich alle schlafen (alle »hinlegen«)
Doch mitten in der Nacht wacht Jakob auf. Er kann nicht mehr einschlafen (Jakob aufrichten und hin- und hergehen). Er ist aufgeregt. »Was wird Esau wohl sagen? Oder wird er uns sogar direkt angreifen?« In seiner Angst betet Jakob zu Gott.
Jakob: Gott, bisher hast du es immer gut mit mir gemeint. Aber bist du jetzt auch an meiner Seite?
Erzähler*in: Jakob schaut in den Himmel. Es ist ganz dunkel. Kein Mond, keine Sterne. Nebel steigt auf. Und ganz still ist es. Da sieht Jakob im Nebel einen Schatten. Ist es ein Mensch? Oder ein Tier? (»Schatten« vorüberziehen; Jakob nähert sich dem Schatten)
Jakob: Hallo? Wer ist da?
Erzähler*in: Keine Antwort. Aber der Schatten kommt näher, er wird größer und größer. (Schattenfigur langsam immer weiter von der Leinwand entfernen; Jakobs Figur bleibt klein. Im Folgenden stellen die beiden Figuren langsam und stilisiert den »Ringkampf« dar; dabei bleibt der Schatten groß. Am besten vorher üben.)
Da wird Jakob plötzlich von einer Hand gepackt. Starke Arme umschlingen ihn. Jakob erschrickt. Eine unbeschreibliche Angst kommt über ihn. Aber Jakob wehrt sich mit allen Kräften. Er reißt sich wieder von der Gestalt los. Dann beginnen die beiden, miteinander zu ringen …
Auf einmal spürt Jakob einen heftigen Schlag auf die Hüfte.
Schatten: Lass mich los, denn es wird schon langsam hell.
Jakob: Du bist kein Mensch – wer bist du? Ich lasse dich erst los, wenn du mich segnest!
Schatten: Ich gebe dir einen neuen Namen. Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel. Das bedeutet Gottesstreiter.
Erzähler*in: Und tatsächlich legt der Schatten Jakob die Hand zum Segen auf. Da lässt Jakob die Gestalt endlich los und sinkt erschöpft zu Boden. (Schatten verschwindet.)
Als Jakob wieder aufwacht, ist es hell. Der Nebel ist verschwunden. Jakob fragt sich: »Habe ich den Kampf wirklich erlebt oder alles nur geträumt?« 
Jakob: (steht auf) Au, meine Hüfte! Ich kann gar nicht mehr richtig laufen. Also war es doch kein Traum. Was hat die Gestalt gesagt? »Gottesstreiter«? Habe ich wirklich mit Gott gerungen? Aber mit den Schmerzen in der Hüfte war das wohl mein letzter Kampf. Und dennoch habe ich keine Angst mehr vor der Begegnung mit Esau. Ich spür es ganz tief in mir: Gott ist auf meiner Seite. Ich bin ein »Gottesstreiter«. 
Erzähler*in: Jakob sieht sich um und hebt einen dicken Ast auf, den er als Stock nehmen kann. So geht es besser mit dem Laufen. Langsam wachen auch die anderen in den Zelten auf.(Beide Frauen kommen zu Jakob.)
Rahel: Um Himmels Willen, was ist denn mit dir passiert? Warum gehst du an einem Stock?
Jakob: Das ist jetzt nicht wichtig. Aber ich weiß, was wir tun: Wir gehen weiter. Gott wird mit uns sein. Darauf vertraue ich. Und wenn Esau die ganze Familie und die Kinder sieht, dann hat er vielleicht Erbarmen mit uns. Kommt!
(Alle gehen ab und kommen auf der anderen Seite wieder ins Bild; ihnen gegenüber kommen Esau und sein Heer.)
Jakob: Esau, mein Bruder! (Jakob geht auf Esau zu und wirft sich vor ihm nieder.) Sieh: meine Familie, meine Frauen und Kinder. Dazu auch meine Tiere und all mein Hab und Gut. Ich will alles mit dir teilen. Kannst du mir verzeihen, dass ich dich damals um den Segen betrogen habe? 
Esau: Jakob, das ist so lange her. Ich habe inzwischen mein eigenes Leben aufgebaut – so wie es mir gefällt. Ich bin Jäger geblieben und habe selbst eine große Familie. Gott hat auch mich gesegnet. Was soll ich da noch nachtragend sein? Ich bin froh, dass du wieder da bist! (Er fällt Jakob um den Hals.)
Jakob: Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll! Aber bitte, ich will dir wenigstens einige meiner Tiere schenken!
Esau: Ich danke dir, Jakob. Früher haben wir uns immer nur gestritten. Aber Gott hat es doch mit uns allen gut gemeint. Er will, dass wir uns versöhnen!
(Alle gehen ab.)

Erzählung für Ältere

Rollenspiel
Personen: Erzähler*in, Jakob, Rahel, Esau; eine Matte; Pfeil und Bogen
Die Personen spielen, was erzählt wird.

Erzähler*in: Jakob hat nach all den Jahren bei seinem Schwiegervater Laban ziemlich Heimweh. Deshalb beschließt er eines Tages, mit seinen Frauen und Kindern in seine Heimat zurückzukehren. Er will seinen Bruder Esau um Verzeihung bitten für seinen Betrug. Doch als sie nahe an der Grenze sind, berichten Jakobs Boten: »Esau kommt mit 400 bewaffneten Männern auf uns zu.« Jakob bekommt richtig Angst vor der Begegnung mit Esau. In der Nähe eines Flusses schlagen sie ihre Zelte auf. 
Am nächsten Morgen richtet sich Rahel gerade von ihrer Schlafmatte auf, streckt und reckt sich, als Jakob mit einem Stock und hinkend hereinkommt.
Rahel: Um Himmels Willen, Jakob! Was ist denn mit dir passiert? Warum hinkst du? Und wo kommst du um diese Zeit her? Hast du heute Nacht nicht geschlafen?
Jakob: Rahel, du wirst es nicht glauben, aber ich hatte heute Nacht eine ganz seltsame Begegnung: Ich bin aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Also ging ich raus an den Fluss. Als ich dort saß und zu Gott betete, sah ich im Nebel plötzlich eine Gestalt auf mich zukommen. Ich bin ganz schön erschrocken! Wer könnte das wohl sein? Esau, ein Bote oder gar einer von Esaus Kämpfern? Da packte mich die Gestalt auch schon und schlang ihre Arme um mich. Ich wusste gar nicht, wie mir geschieht. Doch ganz automatisch fing ich an, mich zu wehren. Ich schlug um mich und konnte mich wieder befreien. So kämpften wir miteinander … bis es langsam dämmerte. Da spürte ich, wie die Gestalt sich losreißen wollte. Ich hielt sie fest und da gab sie mir einen heftigen Schlag auf die Hüfte.
Rahel: Oh nein! Tut es sehr weh? Lass mal sehen. Und was ist dann passiert?
Jakob: Mir wurde klar, dass das kein normaler Mensch ist. Irgendwie spürte ich Gottes Nähe plötzlich ganz deutlich. Also sagte ich: »Ich lasse dich erst los, wenn du mich gesegnet hast.« Dann sagte die Gestalt zum ersten Mal etwas. Seltsame Dinge: Dass ich zukünftig nicht mehr Jakob heiße, sondern einen neuen Namen bekomme, »Israel«. Das bedeutet »Gottesstreiter«. Und dann hat sie mir tatsächlich noch die Hände zum Segen aufgelegt. Und genauso plötzlich wie sie aufgetaucht war, ist sie auf einmal wieder verschwunden. 
Rahel: Das ist ja wirklich sehr geheimnisvoll.
Jakob: Ja, aber so komisch es klingt: Der Kampf hat mir Mut gemacht. Ich habe keine Angst mehr vor Esau, denn ich weiß: Gott ist an meiner Seite. Er lässt mich nicht im Stich. Vielleicht macht er Esaus Herz weich, wenn wir ihm bald begegnen. 
Rahel: Hoffen wir das Beste!
Erzähler*in: Also packte Jakobs Familie alles zusammen und zog weiter. Jakob ging ganz vorne und schickte seinem Bruder noch einige seiner Tiere als Geschenk entgegen. 
Am Mittag des nächsten Tages trafen sie endlich aufeinander.
Esau legte seinen Pfeil und Bogen nieder.
Jakob: Esau, mein Bruder! …
(Ab hier die die Geschichte mit dem grün eingefärbten Teil aus der »Erzählung für Jüngere« abschließen)

Der besondere Tipp

Mit den je acht Biegepuppen in den günstigen Schnuppersets eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten für die Gottesdienstgestaltung und das Erzählen von Geschichten. Jede Biegepuppe ist zwischen 10 und 13 cm groß und auch einzeln zu bestellen (die Bestell-Nummern sind in Klammern angegeben). Die Bezeichnung einzelner Personen, ihre Haarfarbe und Details der Kleidung können variieren.

Biegepuppen-Schnupperset  1

Folgende Personen sind enthalten:
1. Reihe, von links nach rechts:
Jesus (500); Prophet (664); vornehme Frau (665); König (666);
2. Reihe, von links nach rechts:
Jünger (501); Maria (667); junge Frau (668); Hirtenkind (669).


€ 60,00 ;

 Best.-Nr. S676

Biegepuppen-Schnupperset 2

Folgende Personen sind enthalten:
1. Reihe, von links nach rechts:
Hirte 1 (505); Hirte 2 (506); Beduine klein (508); Beduine groß (509);
2. Reihe, von links nach rechts:
Mädchen (504); Hirte 3 (507); Engel (510); Soldat (511).

€ 60,00; 

Best.-Nr. S677

junge-gemeinde.de

Petra Lefin, aus: Jakob und Esau, 2017, Donh Bosco Medien GmbH, München

I. Vorüberlegungen

Und doch: Bei allem, was er tut und wo er unterwegs ist, geht er nicht allein, sondern unter Gottes Zusage: »Siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst.« (28,15) 

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe 

Lieder

Gott, dein guter Segen (KuS 176, KKL 274);
Vom Anfang bis zum Ende/Immer und überall
(KuS 196, KKL 315);
Geh mit Gottes Segen (KKL 260, KG 214);
Der Herr segne dich und behüte dich 
(KG 217, EG WUE 563);

Psalmgebet (nach Psalm 139)

Von allen Seiten umgibst du mich 
(EG WUE 770)

Segensritual

Immer wieder geht es in der Jakobsgeschichte um Segen und Gesegnetsein. Deshalb wäre es schön, wenn in dieser Reihe der Segen am Ende des Kindergottesdienstes ein besonderes Augenmerk bekäme, indem es ein die Reihe verbindendes Segensritual gibt.
Die Kinder stehen im Kreis und legen nacheinander sanft die rechte Hand auf die linke Schulter des Kindes rechts von ihnen. Wenn alle so verbunden sind, strecken alle nacheinander ihre linke Hand geöffnet in die Mitte. 
Jetzt spricht jemand aus dem Team den Segen (z. B. KuS 730). 

III. Zur Gestaltung der Reihe

Erzählungen

Die Erzählvorschläge für die Jüngeren folgen verschiedenen kreativen Erzählmethoden.
Für die Älteren scheint es uns passend, die ganze Reihe aus der Sicht Jakobs zu erzählen. Dabei wäre es prima, wenn sich an jedem Sonntag die erzählende Person mit den gleichen Accessoires als Jakob kenntlich macht (am besten ein einfach geschnittenes Kleid). So spielt es dann auch keine (so große) Rolle, wenn die erzählende Person wechselt.

Der besondere Tipp

Jakob und Esau
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater

Wenn ihr wollt, könnt ihr die Jakob-Esau-
Geschichte auch mit dem Kami erzählen. Hier die Bilder dazu …

€ 18,00 ; Best.-Nr. 3594

Dieter Witt
Segen für alle Fälle
Gottesdienste, Stationenwege, Freizeiten, Rituale, kreative Elemente
Ein Buch – gefüllt mit Geschichten und Informationen zu Segen.
€ 9,90; Best.-Nr. 2093 

Taufsonntag

… Hilfreiches und Gutes

In vielen Gemeinden wird um den 6. Sonntag nach Trinitatis (Anfang Juli) der Taufsonntag 
in etwas besonderen Gottesdiensten gefeiert. Viele Taufeltern, Patinnen und Paten sind dabei, wenn das ihnen anvertraute Kind – mal größer, mal kleiner – den Segen Gottes auf ganz persönliche Weise zugesprochen bekommt.
Nachfolgend haben wir einige Materialien zusammengestellt, die bei der Vorbereitung unterstützen und ein schöner Gruß der Erinnerung sein können.

Wie wird ein Kind getauft?

Minibüchlein
Warum ist die Taufe ein besonderes Fest für Christen?
Und warum wird dem Kind dabei Wasser über den Kopf gegossen?
Und warum wird eine Taufkerze angezündet?

Dieses Heft gibt Kindern (und Eltern) leicht verständliche Antworten auf diese und viele andere Fragen rund um die Taufe.

26 Seiten; 12,5 x 12,5 cm, geheftet

€ 1,80 (ab 25 Ex. je € 1,75; ab 50 Ex. je € 1,70)

Best.-Nr. 2124

Tauf-Waschhandschuh

Taufgeschenk mit Stickerei 
Ein sowohl schönes wie auch praktisches Geschenk zur Taufe, das vom ersten Tag an zum Einsatz kommen kann.

Mit blauer Stickerei: »Gott hat dich beim 
Namen gerufen«.

Weiße Premiumbaumwolle (470 g/m²); 

16 x 21 cm

€ 3,80 (ab 10 Ex. je € 3,50); 

Best.-Nr. 1719

Was passiert bei der Taufe?

Bildkarten-Set für das Kamishibai-Erzähltheater
Die Bilder und die entsprechendenTexte 
erzählen und erklären die Tauf-Symbole und -Rituale in der katholischen und evangelischen Kirche.

11 Bildkarten (DIN-A3); 

mit vollständiger Textvorlage;

€ 18,00; 

Best.-Nr. 9036

Gebetswürfel Abendgebete

Buchenholz 
Der Holzwürfel ist eine hilfreiche Unterstützung beim abendlichen Beten mit dem Kind.
Er enthält sechs kurze Gebete mit teilweise bunten Illustrationen. 

5 x 5 x 5 cm; € 9,90 (ab 10 Ex. je € 9,30); 

Best.-Nr. 1694

Pausenboxen

Mit Fischaufdruck 
Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell die kleinen Babys den Stramplern entwachsen sind und erste eigene Wege … in die Kita gehen. Für den stärkenden Pausensnack gibt es die farbenfrohen und praktischen Pausenboxen mit Klickverschluss (lebensmittelecht). 

In zwei unterschiedlichen Höhen:
gelb: 15 x 10 x 4 cm;  € 3,50 (ab 10 Ex. je € 3,30); Best.-Nr. 1521
blau: 15 x 10 x 6,5 cm; € 3,95 (ab 10 Ex. je € 3,70); Best.-Nr. 1520

Segen mit Hindernissen:

Die Geschichte Jakobs

1. Mose 27,1–33,11 i. A.

I. Grundgedanken

Zur Planung des Kindergottesdienstes

Schon die biblischen Erzähler der Jakobsgeschichte konzentrieren sich auf wesentliche Episoden aus dessen Leben. Will man diese in einen einzigen Gottesdienst packen, muss man die Erzählung noch mehr verdichten. Oder aber man beschränkt sich bei einer solchen Erzählreihe auf eine einzige Episode.

Doch diese Entscheidung nimmt der Geschichte das, was die biblischen Erzähler darstellen wollen. Sie erzählen von einem Leben mit Auf und Ab, mit Erfolg und Schuld, mit Träumen und Kämpfen. Kurzum von allem, was ein Leben zu bieten hat. Der Herausforderung, den ganzen Bogen eines Lebens vorzustellen, will ich mich deshalb stellen.

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II Bausteine

Kreative Umsetzung der Geschichte
Stationenweg

Die vier Etappen der Geschichte werden an wechselnden »Schauplätzen« erzählt und vertieft. Wir gehen mit den Kindern von Station zu Station den Lebensweg Jakobs. Fußspuren zwischen den Stationen kennzeichnen den Weg. Die Figur des Jakob wird jeweils mitgenommen.

1. Station: Zu Hause 

2. Station: Himmelsleiter

3. Station: Jakob bei Laban

4. Station: Kampf am Jabbok

III. Gestaltungsvorschlag für einen Gottesdienst
1. Votum und Begrüßung

Hinweis auf den Stationengang zum Leben von Jakob.

2. Lied

Vom Anfang bis zum Ende (KuS 196, KKL 315)

3. Psalm

Psalm 91 (SGw 52) oder 
Psalm 136 (Dbd 2024, S. 44) 

4. Erzählung 

Teil 1 (zu Hause)
Jakob ist ein richtiges Muttersöhnchen. Das jedenfalls denkt Esau. Esau ist der Zwillingsbruder von Jakob und am liebsten in den Wäldern und Feldern unterwegs. Mit Pfeil und Bogen kann er fabelhaft umgehen. So schleppt er meist ein erlegtes Tier an, wenn er von seinen einsamen Streifzügen nach Hause kommt. Sein Vater Isaak ist stolz auf Esau und weiß den guten Wildbraten seines Sohnes zu schätzen.
Inzwischen ist Isaak leider sehr alt und fast blind. Meistens liegt er nur noch im Bett. Isaak weiß, dass sein Leben wohl bald zu Ende geht. Deshalb will er seinem ältesten Sohn und Erben den Segen weitergeben, der ihn selbst ein Leben lang so gut begleitet hat. Doch zuvor will Isaak noch einmal einen leckeren Wildbraten essen. Er schickt Esau deshalb auf die Jagd. 
Früher war Isaak selbst gerne durch die Wälder gestreift, um ein paar Hasen oder einen Hirsch zu erlegen. Von klein auf hatte er Esau mitgenommen. »Esau bringt mir noch einmal den Geruch des Waldes mit«, denkt Isaak. 
Esau ist der Ältere der Zwillinge, er kam zuerst auf die Welt. Gerne geht er für seinen Vater noch einmal auf die Jagd. Wenn der Vater stirbt, wird er die Verantwortung für die ganze Familie tragen.
Rebekka, die Mutter der Zwillinge, hat das Gespräch zwischen Isaak und Esau belauscht. Sie hat andere Pläne: Jakob soll den Segen des Vaters bekommen, nicht Esau. Deshalb soll Jakob seinem Bruder Esau zuvorkommen. Weil Isaak kaum mehr sehen kann, genügt es, wenn Jakob die Kleider Esaus anzieht. Und Jakobs glatte, weiche Haut wird an Armen und Händen mit Fellstücken bedeckt. Schnell ist auch aus einem Ziegenbock ein köstlicher Braten zubereitet …
Der Plan gelingt. Isaak wundert sich zwar, dass Esau so schnell von der Jagd zurück ist, doch er schöpft keinen Verdacht und segnet Jakob statt Esau. 
Als Esau dann tatsächlich zurückkehrt, um den Segen des Vaters zu erhalten, ist dieser Segen bereits vergeben. Esau wurde betrogen. Er sinnt auf Rache. Jakob muss um sein Leben fürchten und flieht.

5. Gebet

Siehe Schlussgebet in Dbd 2024, S. 46, unten

6. Lied – für den Weg zwischen den Stationen

Geh unter der Gnade, nur der Refrain
(KuS 204, Wwdl 139)
Während des Singens, folgen die Kinder den ausgelegten Fußspuren zur jeweils nächsten Station. 

7. Erzählung 

Teil 2 (Himmelsleiter)
Jakob ist seit Stunden schon unterwegs. Es ist dunkel und kalt geworden. Jakob ist müde von der langen Wanderung. Er wird die Nacht hier im Freien verbringen. Ein grober Stein muss ihm als Kopfkissen genügen. 
Über sich sieht Jakob den Sternenhimmel. Er denkt an das warme Herdfeuer zu Hause und an seine Mutter Rebekka. Wie gerne wäre er jetzt dort … Dann schläft er ein. 
Jakob träumt. Er sieht eine Leiter, die bis hinauf zu den Sternen reicht. Engel steigen auf ihr hinauf und hinunter. Dann hört Jakob eine Stimme: »Ich bin der Gott deiner Väter und Mütter. Mein Segen soll mit dir sein auf allen deinen Wegen. Das Land, auf dem du liegst, soll dir und deinen Kindern und Enkelkindern gehören. Ich bin mit dir und werde dich begleiten, wohin du auch gehst.«

8. Gebet

Siehe Eingangsgebet in Dbd 2024, S. 47, oben

9. Erzählung

Teil 3 (Jakob bei Laban)
Jakob ist jetzt schon sieben Jahre bei seinem Onkel Laban. Zu ihm ist er geflohen, als er seinen Bruder Esau um den Segen des Vaters betrogen hat. Jakob arbeitet für Laban. Inzwischen ist Jakob ein geübter Viehhirte geworden. Er kann gut mit den Tieren umgehen. Die Herde wächst. Jetzt freut sich Jakob, dass er bald Rahel heiraten darf. Laban hat ihm seine Tochter versprochen und Jakob liebt Rahel.
Doch Laban hat einen anderen Plan: Er will Jakob anstatt Rahel seine älteste Tochter Lea zur Frau geben. Und so geschieht es. 
Während der Hochzeitsfeier schickt Laban Lea als Braut zu Jakob, nicht Rahel. Die Braut trägt den schönen Hochzeitsschleier und Jakob erkennt den Betrug nicht. Erst am nächsten Morgen merkt er, dass er betrogen wurde. 
Jakob geht zu Laban und beschwert sich. Und Laban bietet ihm einen Handel an: Jakob soll noch einmal sieben Jahre für Laban arbeiten, dann kann er auch Rahel heiraten. 
Jakob schlägt ein und Laban freut sich, dass er diesen guten Viehhirten noch weiter behalten kann. Das wird ihm viel Geld einbringen.

10. Gebet

Siehe Schlussgebet in Dbd 2024, S. 48, unten 

11. Erzählung

Teil 4 (Kampf am Jabbok)
Jakob hat es geschafft: Er hat seine Zeit bei Laban abgedient und den vereinbarten Lohn erhalten. Jetzt ist Jakob unterwegs nach Hause. Auch seine beiden Frauen, Lea und Rahel, die Kinder und den Besitz, den er durch seine Arbeit erworben hat, nimmt Jakob mit. Mit einer stattlichen Viehherde ist er unterwegs.
Jakob hofft, dass Esau ihm verzeiht. Jakob will sich mit seinem Bruder versöhnen. Was nützt ihm der ganze Reichtum, wenn er mit seinem Zwillingsbruder nicht in Frieden lebt?
Sie kommen an den Fluss Jabbok. Auf der anderen Seite des Flusses beginnen die Weideplätze seines Bruders Esau. »Noch eine Nacht, dann werde ich Esau gegenübertreten«, denkt Jakob. In dieser Nacht will Jakob allein sein. Er kann seinem Bruder nicht entgegentreten, wenn er selbst nicht mit sich im Reinen ist. Lange genug ist er dieser Klärung ausgewichen.
(Jakobfigur in »Boxring« stellen.) Mitten in diesem Gedankenwirrwarr kommt es Jakob vor, als ringe da jemand mit ihm. Und tatsächlich sieht er sich einem Fremden gegenüber. Der packt Jakob und kämpft mit ihm. Jakob wehrt sich. Jakob gibt nicht auf. Dann bricht der Morgen an. Der andere will fort, doch Jakob lässt ihn nicht los. »Ich lasse dich nicht los, wenn du mich nicht segnest«, sagt Jakob.
Der Fremde fragt: »Wie heißt du?« – »Jakob.« – »Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel, das heißt Gottesstreiter. Denn du hast mit Gott und den Menschen gekämpft. Du hast gewonnen.« Und der Fremde segnet Jakob.
Jakob erkennt, dass er mehr gewonnen hat als diesen Kampf. »Ich habe Gottes Angesicht gesehen und bin gerettet worden. Gott wird auch in Zukunft mit mir sein.« Und sicher auch mit seinem Bruder Esau. Jakob will alles dafür tun, dass sie sich wieder versöhnen. 

12. Gebet

Siehe Schlussgebet in Dbd 2024, S. 49, unten

13. Vaterunser
14. Lied

Bewahre uns, Gott (EG 171, KuS 174, KKL 280, KG 213; besonders Strophe 1 und 3)

15. Segen

In Dbd 2024, S. 45

Achtung!

Von beiden »Tipps« sind nur noch wenige Exemplare erhältlich!

Mit kreativen Papierideen durch Bibel und Kirchenjahr:

Schere, Stift, Papier
Biblische Geschichten kreativ gestalten

€ 16,90; Best.-Nr. 2060

Mit Schere und Papier durchs Kirchenjahr
Basteln – Spielen –Entdecken

€ 16,90; Best.-Nr. 2091

Zu sämtlichen Ideen sind die entsprechenden Kopiervorlagen enthalten. Mit Aufklapp- und Schiebebild; Faltbüchlein; Puzzle, Daumenkino, »Bandolino«, Suchbilder … Für Kita, Kigo und Grundschule; von Regina und Peter Hizelberger (Hg.)

junge-gemeinde.de

Daniel 1

I. Vorüberlegungen

Hintergrund: Die fleischhaltigen Speisen stammten zum Großteil aus dem Opferbetrieb der Gottesdienste, die für die vielen babylonischen Götter abgehalten wurden. Sie waren für Juden keine Option, zumal sie gegen weitere Speisegebote verstießen. Das Thema »Speisegebote« wird in dieser Bearbeitung nicht thematisiert; bei Nachfragen ist dieser Hintergrund jedoch hilfreich. 

II. Geschichte

Aschpenas erzählt und wundert sich

Sagt mal, was ist euer Lieblingsessen? 
Ich mag ja besonders gerne Hähnchenkeulen. Wenn unser Hofkoch Samsu die mal wieder über dem Feuer ganz zart gebraten hat … hmm … es gibt nichts Besseres. Außer vielleicht sein Rinderbraten. Oh, wenn ich den bloß rieche … Ach, Entschuldigung, ich hab mich gar nicht vorgestellt. Ich bin Aschpenas. Habt ihr vermutlich noch nie gehört. Aber bei uns in Babel ist das ein normaler Name. Mein Chef, der König von Babel, hat auch so einen ungewöhnlichen Namen – zumindest für eure Ohren. Der heißt Nebukadnezar. Und für den arbeite ich. Ich bin dafür zuständig, gute Diener für den König zu finden und dafür zu sorgen, dass es diesen Dienern gutgeht. 
Und da hab ich vor Kurzem etwas Seltsames erlebt: Wir haben wieder neue Diener für den König gesucht. Nur wenige Tage vorher waren Gefangene aus Israel nach Babel gekommen. Da gab es viele junge Israeliten darunter. Die kamen mir ganz gelegen. 
Ich machte mich also auf die Suche und fand vier Jungen. Stark und klug schienen sie auch zu sein. Genau das, was unser König suchte. Daniel, Asarja, Hananja und Mischaël hießen die. Und mein Eindruck war richtig. Als ich anfing, ihnen unsere Sprache beizubringen, lernten sie richtig schnell. Und anpacken konnten sie auch. Sie waren so, wie man sich gute Diener für einen König wünscht. Ich mochte die Jungs irgendwie.

Ein ungewöhnlicher Essenswunsch

Aber gleich am ersten Tag passierte etwas Eigenartiges. Alle königlichen Diener bekommen natürlich auch gut zu essen. Zum Beispiel diese leckeren Hähnchenkeulen von unserem Hofkoch. Der König will, dass es seinen Dienern gutgeht, damit sie gute Arbeit leisten. Und dann kam dieser Daniel zu mir und sagte: »Wir würden gerne darauf verzichten, das Fleisch aus der Hofküche zu essen. Unser Glaube sagt, wir sollen nichts Unreines essen. Was aus der königlichen Küche kommt, ist aber genau das. Es entspricht nicht unseren Geboten. Deshalb wollen wir gern nur Gemüse essen.« Zuerst war ich sprachlos. »Nur Gemüse?«, dachte ich. »Karotten, Lauch, Sellerie, Rettich? Wer isst denn das freiwillig, wenn es leckere Fleischgerichte von Samsu gibt?« Ich war richtig verdattert – und auch ein bisschen beleidigt. Aber dann kam mir noch ein anderer Gedanke und ich bekam es mit der Angst zu tun: »Daniel«, sagte ich, »wenn ihr nicht von unserem guten Essen esst, dann werdet ihr schwach. Und der König wird mich dafür bestrafen, dass es seinen Diener nicht gutgeht.« Vor lauter Angst habe ich Daniel sogar Prügel angedroht, wenn sie nicht essen, was auf den Tisch kommt. 

Daniel macht einen Vorschlag

Daniel aber blieb ruhig. Er machte mir einen Vorschlag: »Wie wäre es, wenn wir das einfach mal zehn Tage lang ausprobieren? Wir essen Gemüse und trinken Wasser. Das passt gut zu unseren Speisegeboten. Alle anderen Diener essen einfach weiter das normale Essen. Nach den zehn Tagen schauen wir, wie es uns geht.« 
»Gut«, dachte ich, »probieren können wir es ja mal. Wahrscheinlich halten sie es sowieso nicht durch. Nach kurzer Zeit werden sie merken, dass sie das leckere Fleisch und den frischen Fisch brauchen, den wir hier essen. Und außerdem: Wer kann schon ›Nein‹ sagen zu den knusprigen Hähnchenkeulen von Samsu?« Und dann hab ich Daniels Vorschlag zugestimmt. 
Nach zehn Tagen schaute ich mir die Vier genau an. Sie hatten nur Gemüse gegessen und Wasser getrunken. Aber was ich sah, machte mich sprachlos: Sie sahen aus, als hätten sie jeden Tag stundenlang trainiert und sich mit unserem köstlichen Essen die Bäuche vollgeschlagen. Richtig muskulös waren die. Und krank sahen sie nun wahrlich nicht aus. Ich kann’s immer noch nicht verstehen. Aber von da an hab ich befohlen: »Die Vier können essen, was sie wollen. Gebt ihnen so viel Gemüse, wie sie verlangen.« 
Und ich weiß nicht, was mich mehr faszinierte: Dass diese Vier freiwillig auf das Essen von Samsu verzichten oder wie sehr sie zusammenhalten. Die haben echt was ganz Besonderes an sich. 

Berater des Königs

Darum habe ich dem König nach einiger Zeit empfohlen, sie zu seinen Beratern zu machen. Und was soll ich sagen: Der König ist begeistert. Er hat mir gesagt: »Ich hatte noch nie so kluge und gute Berater wie Daniel, Mischaël, Asarja und Hananja.« 
Na, mir soll’s recht sein. 
Und vielleicht probiere ich auch mal so ’ne Karotte. Womöglich ist das gar nicht so schlecht.

III. Daniel-Rap

Allgemeine Tipps und Hinweise

Proben: 

Schreiben:
Um das Lesen und Betonen einfach zu machen, sind lediglich drei Dinge zu berücksichtigen:

Zusätzlich wurden die Wörter durch Trennstriche in ihre Silben aufgeteilt. 

Bewegungen: 

Und jetzt geht’s los!

Daniel-Rap

Der Rap beginnt mit dem Kehrvers.

IV. Kreative Ideen zur Vertiefung

Essgewohnheiten

Bei Bedarf kann auf unterschiedliche Essgewohnheiten und die Hintergründe dazu eingegangen werden: Vegetarisch, vegan, Lebensmittelunverträglichkeit/en, Verzicht auf Schweinefleisch und koscheres Essen (Religion, wie bei Daniel). Im Gespräch können diese unterschiedlichen Essgewohnheiten erkundet werden und eine Sensibilisierung stattfinden, um Menschen für ihre Essgewohnheiten nicht zu verurteilen. 

Freundschaft 

Die Kinder bringen Erfahrungen mit und ein: Vieles geht einfacher, macht mehr Spaß, verbindet … In der Geschichte wird der Glaube der vier Freunde nicht ausdrücklich als verbindendes Element genannt – vielleicht aber nach dem gemeinsamen Rap entdeckt. 

Essen

Als Abschluss bietet sich ein gemeinsames Essen an. Gemeinsam essen schafft Gemeinschaft, ohne dass man es lang erklären muss. Hier kann zuerst mit den Kindern überlegt werden, was zu einem schönen Essen dazugehört (ein schön geschmückter Tisch, liebevoll zubereitetes Essen, gemeinsamer Beginn – durch Gebet?). Reicht die Zeit, kann das Essen auch gemeinsam zubereitet werden. Natürlich zum Thema passend vegetarisch bzw. vegan. Ganz einfach mit Rohkost und Obst. 

Daniel 1

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Austausch über die Fragen:

Diese Fragen können auf vier Plakate geschrieben werden. Zuerst machen sich alle jeweils für sich Gedanken, dann kann in kleinen Gruppen oder im ganzen Vorbereitungskreis darüber gesprochen und Aussagen stichpunktartig auf den Plakaten notiert werden.

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente

Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«, Seite 317.

Psalm

Gebet nach Psalm 1 (KuS 646)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Für die jüngeren Kinder

Erzählung: Es bietet es sich an, diese mit dem Kamishibai-Bildkarten-Set »Daniel in der Löwengrube« zu erzählen. Tipp: Manchmal kann es sinnvoll sein, die Bilder nicht nacheinander im Rahmen zu zeigen, sondern fortlaufend vor den Kindern auf den Boden zu legen.
Tor bauen
Wo das Kamishibai nicht zur Verfügung steht, können die Kinder zunächst gemeinsam ein großes Tor aus Bausteinen oder (Schuh-)Kartons bauen.

Für die älteren Kinder 

Erzählung: Auch hier steht die Erzählung im Vordergrund. Die erzählende Person kann sich mit einem Tuch oder einfachen Gewand »verkleiden«.
Ischtar-Tor
Als Symbol für Babylon und das Fremde steht in der Geschichte das »Ischtar-Tor«, das am Ende der langen Prozessionsstraße stand, die in die Stadt führte. (Abbildungen und Erklärungen hierzu finden sich im Internet [nach »kostenfreies Bild, Löwe, Ischtar-Tor« suchen]; aus urheberrechtlichen Gründen können wir lediglich Hinweise geben). Bilder davon am besten mit einem Beamer an die Wand projizieren (oder ausdrucken und an die Wand hängen) – die erzählende Person kann passend darauf deuten und sich darauf beziehen.
Goldene Löwen
Besonders die goldenen Löwen, die Babylons Kraft und Macht versinnbildlichen, sind eindrücklich. Diese werden aufgenommen und kreativ umgesetzt (s. die Geschichte am 3. Sonntag der Reihe, 17.09.): Auf dunkelblauem Tonpapier gestaltet jedes Kind mit Goldfolie einen Löwen. Für die Kleineren kann der Löwe vorgezeichnet werden, den sie dann mit Goldschnipseln bekleben. Die Löwen-Bögen werden dann in Form eines großen Tores zusammengeklebt.

Impulsfrage
Was nehme ich mit, um mich an mein Daheim zu erinnern, wenn ich an einen fremden Ort, zu fremden Leuten gehe?
Die Antworten auf Zettel schreiben/malen, die in einem Stoff- bzw. Papierbeutel gesammelt und am »Tor« befestigt werden.

Die Autorin legt bei den Jüngeren den Schwerpunkt auf die Erzählung und schlägt vor, dies anhand des Bildkarten-Sets Daniel in der Löwengrube für das Kamishibai-Erzähltheater zu tun.

Daniel in der Löwengrube
Das Bilder-Set für das Kamishibai-Erzähltheater erzählt auf insgesamt 12 stabilen DIN-A3 Bildkarten die Geschichte aus dem 6. Kapitel des Danielbuchs. Ebenfalls mit dabei: Eine vollständige Textvorlage, die sofort verwendet oder den Anforderungen in der Gruppe angepasst werden kann.

18,00 €; Best.-Nr. 3592

junge-gemeinde.de

III. Erzählung 

Das große Tor

In die Stadt Babylon führt eine lange Straße. An deren Ende steht ein großes Tor. Das Tor ist riesengroß. Starke Tiere in Gold sind darauf abgebildet: Löwen. Die sehen wirklich erschreckend aus. Wenn ein Mann oder eine Frau durch das riesengroße Tor in die Stadt gehen, sind sie ganz klein. Und ein Kind erst recht.

David kommt nach Babylon

Daniel ist fast noch ein Kind, als er mit anderen nach Babylon kommt. Sie kommen nicht freiwillig. Sie sind Gefangene des Königs von Babylon. Der hat den Krieg gegen Israel gewonnen und die Stadt Jerusalem eingenommen. Jerusalem – das ist Daniels Heimat. Jetzt müssen die jungen Männer dem König von Babylon dienen.

Daniel hält an seinem Gott fest

Es ist schwer für Daniel. Er möchte seinem Gott vertrauen – auch im fremden Land.
In Babylon glauben die Menschen an viele unterschiedliche Götter. Aus Holz, Stein, Silber oder Gold haben sie Bilder und Statuen von ihnen gemacht. Daniel aber glaubt an den Gott Abrahams. Den kann man nicht in einem Bild sehen.
In Jerusalem ist er mit seinen Eltern in den Tempel gegangen. Den Tempel gibt es nicht mehr. Und hier in Babylon finden auch keine Gottesdienste statt. »Was soll ich tun?«, fragt sich Daniel.

Erzählung für Jüngere

 Kinder fragen: Was könnte Daniel tun, um sich an Gott und seine Heimat zu erinnern?

Gott hält zu Daniel

Daniel will auch ohne Tempel beten. Er kniet sich dazu am Fenster seines Zimmers nieder. Er schaut in die Richtung, in der weit entfernt Jerusalem ist. Morgens, mittags und abends betet er so zu Gott. Er spürt: »Gott ist auch in dem fremden Land bei mir.«

Daniel wird Berater des Königs

Daniel ist klug. Er ist klüger als viele andere jungen Männer. Das fällt auch dem König auf. Deshalb macht ihn der König zu seinem Berater.
Viele Jahre ist Daniel am Königshof und er hat unterschiedliche Könige erlebt. Darius heißt der jetzige König. Auch er schätzt Daniel sehr. Und auch er lässt sich von Daniel beraten.

Neid auf Daniel

Das gefällt den anderen Ministern nicht. Sie sind neidisch auf Daniel. »Ist dieser Daniel nicht als ein Gefangener hierhergekommen? Warum vertraut der König einem Mann, der aus einem anderen Land kommt? Glaubt dieser Daniel nicht an einen anderen Gott, den wir gar nicht kennen?«, so fragen sie sich.
Und sie überlegen, wie sie Daniel loswerden können.

Ein fieser Plan

Sie denken sich einen fiesen Plan aus: Sie gehen zum König und sagen: »Du, König Belsazar, bist der Größte! Du kannst allen Menschen in deinem Reich helfen. Deshalb schlagen wir dir vor: Erlasse ein Gesetz. Die Menschen dürfen nur noch dich um etwas bitten. Denn kein Mensch und kein Gott kann helfen, außer dir. Wer sich nicht daran hält soll sterben.«
Der König fühlt sich geehrt. »Ja, so machen wir es«, sagt er.
Und was tut Daniel?

Daniel vertraut weiter auf Gott

Daniel kniet am nächsten Morgen am offenen Fenster nieder und betet: »Gott, jeden Morgen lässt du über uns die Sonne aufgehen, auch hier in diesem Land. Danke!«
Egal, was andere Leute sagen – Daniel vertraut seinem Gott.

Der besondere Tipp

Karin Jeromin/Jochen Stuhrmann
Alleswisserbuch zur Bibel

Mit Hintergrundwissen zu 135 Geschichten der Bibel. Durchgehend illustriert und mit vielen Fotos, die die Bibel erklären. 

Die Danielgeschichte darin ist kindgerecht illustriert und erklärt.

Eignet sich als Hausbuch für die ganze Familie, als Infobuch für Kindergottesdienste und Kindergruppen oder als besonderes Geschenk.

€ 38,00; Best.-Nr. 3808

»Einfach spitze, dass du da bist!«

Servietten

Bei vielen Anlässen im Kindergottesdienst zu gebrauchen.

20 St./Packg. € 3,90 (ab 5 Ex. je € 3,50; ab 10 Ex. je € 3,30); 

Best.-Nr. 9016

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Das blaue Tor

Ich sehe das blaue Tor noch genau vor mir. Riesig! Das Blau leuchtete in der Sonne. Auf der großen Prozessionsstraße wurden wir geradewegs auf das Tor geführt. So etwas hätten wir uns in Israel nicht einmal im Traum vorstellen können.

Daniel kommt nach Babylon

Mein Name ist Daniel und ich war noch fast ein Kind, als ich nach Babylon kam. Trotzdem sehe ich alles noch deutlich vor mir: Der schreckliche Krieg und am Ende waren Jerusalem und der Tempel erobert! Wie viel Tränen haben wir da vergossen.
Zusammen mit anderen jungen Männern kamen wir als Gefangene nach Babylon. Der Weg dorthin war weit. Und wir hatten keine Ahnung, was auf uns zukommen würde. Würden wir zusammenbleiben? Was hatten die Babylonier mit uns vor? Sie waren schließlich die Sieger und konnten mit uns tun und lassen, was sie wollten.

Daniel am Hof des Königs

Ich kam aus einer angesehenen Familie in Jerusalem. Was aus meinen Eltern und Geschwistern geworden ist, weiß ich leider nicht. 
Wir kamen zur Erziehung an den Hof des Königs Nebukadnezar. Wir sollten dort unterrichtet werden in der babylonischen Sprache und den Sitten des Landes. Sogar die babylonische Keilschrift brachte man uns bei.
Drei Jahre sollte der Unterricht dauern. Würden wir in dieser Zeit ganz zu Babyloniern werden? Könnten wir unser Land und vor allem die Heilige Stadt Jerusalem vergessen? Aber die gab es ja überhaupt nicht mehr. Alles war zerstört und verwüstet!

Daniel hält am Gott Israels fest

Die Babylonier sagten: »Euer Gott hat ausgedient! Er konnte euch nicht helfen. Unser Gott Marduk und all die andern babylonischen Götter sind mächtiger. Sie haben euren Gott besiegt – und deshalb haben wir euch besiegt!«
Stimmt das denn? Warum hat Gott uns nicht geholfen? Sollen wir ihn etwa vergessen?
Nein! Niemals! Das konnte ich nicht glauben. »Egal, wo sie uns hinbringen«, sagte ich mir, »ich halte an dem Gott Israels fest. Und ich glaube, dass mein Name stimmt: Daniel – ›Gott macht es recht‹.«

Die vier Freunde halten zusammen

Immerhin waren wir zu viert: Meine drei Freunde Hananja, Mischael, Asarja und ich. Wir wollten zusammenbleiben, uns gegenseitig Mut machen.
Das war auch bitter nötig. Vor allem am Anfang. Die Babylonier gaben uns neue Namen. Namen, die nichts mit unserem Gott zu tun hatten, sondern die sich auf babylonische Götter bezogen. Als ob wir unsern Gott so schnell ersetzen würden!
Aber es kam noch schlimmer. Wir sollten nicht nur gut erzogen, sondern richtig aufgepäppelt werden. Mit den feinsten Speisen und besten Weinen. Die kamen direkt aus der Küche des Königs. Doch soviel wussten wir schon: Wein und Fleisch wurden hier zuerst den Göttern geweiht, bevor sie auf den Tisch kamen. Sollten wir Fleisch essen, das dem Gott Marduk geweiht war? Aber was, wenn wir es nicht tun? Uns war klar: Versuchen wollten wir es wenigstens.

Nur Gemüse und Wasser

Deshalb ging ich zum Palastvorsteher und erklärte ihm, warum meine Freunde und ich Probleme mit den Speisen hatten. Der Palastvorsteher sagte: »Ich fürchte meinen Herrn, den König. Er hat festgelegt, was ihr essen und trinken sollt. Er könnte der Ansicht sein, dass ihr schlechter ausseht als die anderen jungen Männer und krank werdet. Damit bringt ihr mich in Gefahr!«
Aber ich bat ihn: »Lass es uns wenigstens versuchen. Gib uns zehn Tage nur Gemüse zu essen und Wasser zu trinken. Wenn du dann zu den anderen einen Unterschied feststellst, kannst du weiter entscheiden.«

Gottes Segen begleitet die vier Freunde

Welch ein Wunder! Der Palastvorsteher ließ sich darauf ein. Zehn Tage aßen wir nur Gemüse von der königlichen Tafel und tranken Wasser.
Nach den zehn Tagen kam der Palastvorsteher, um nach uns zu schauen. Und er musste zugeben: Wir waren gesünder und kräftiger als die anderen. Gott sei es gedankt.
Obwohl wir andere Namen hatten, obwohl der zerstörte Tempel unerreichbar weit weg war: Bei jedem Essen dachten wir an Gott. Bei jedem Essen zeigten wir den anderen: Zu diesem Gott gehören wir!
Nach Abschluss unserer Ausbildung wurden alle jungen Männer vor den König gebracht. Nebukadnezar unterhielt sich mit uns allen. Er fand jedoch unter den jungen Männern niemanden, der so klug war wie wir vier Freunde aus Jerusalem. Wir wussten: »Gottes Segen hat uns auch im fremden Land nicht verlassen.«

Der besondere Tipp

Enthält die Daniel-Geschichte

Füße, Fotos, Paprika
Kinder machen biblische Geschichten

In 15 abwechslungsreichen Erzählmethoden lassen Kinder ab 7 Jahren biblische Geschichten selbstständig lebendig werden. Mit verschiedenen Materialien gestalten sie ihre ganz eigene Version der Geschichte. Das führt zu einer aktiven Beschäftigung mit dem biblischen Text und zum Austausch darüber.

30 praxiserprobte Beispielgeschichten; Schritt für Schritt erklärt; ergänzende Downloads.

16,95 €; Best.-Nr. 2132

junge-gemeinde.de

Fortsetzung aus Heft 2-2023

Apostelgeschichte 27

I. Vorüberlegungen

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Es eignen sich allgemein Segenslieder; z. B. Sei behütet auf deinen Wegen (Wwdl 189);
Wenn einer sagt: »Ich mag dich, du« (KuS 470)

Psalm

Aus Psalm 139 die Verse 13–17 nach der Übersetzung der BasisBibel.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Ausmalbild

Hier finden Sie ein Ausmalbild zum Schiffbruch des Paulus:

Der besondere Tipp

Karin Jeromin/Jochen Stuhrmann

Alleswisserbuch zur Bibel

€ 38,00; Best.-Nr. 3808

Mit Hintergrundwissen zu 135 Geschichten der Bibel. Durchgehend illustriert und mit vielen Fotos, die die Bibel erklären.

Enthält auch für Kinder verständliche Landkarten zu den Reisen des Paulus.

Eignet sich als Hausbuch für die ganze Familie, als Infobuch für Kindergottesdienste und Kindergruppen oder als besonderes Geschenk.

Bibelwissen für alle – spannend, anschaulich, umfassend

Das Alleswisserbuch zur Bibel beinhaltet die 135 wichtigsten Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament im Text der revidierten Einheitsübersetzung und viel Hintergrundwissen zu Geschichte und Glauben. Als Hausbuch für die ganze Familie und für Kinder als Geschenk zu Kommunion und Firmung.

Wieso heißt das erste Buch der Bibel Genesis? Wie haben Jesus und seine Jünger gelebt? Was wissen Historiker und Archäologen über die damalige Zeit?

Karin Jeromin hat bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher verfasst. In ihrem reich illustrierten Buch verbindet sie die Erzählungen aus dem Alten und Neuen Testament mit interessanten Fakten. So finden Kinder und Erwachsene einen direkten Zugang zur damaligen Lebenswelt und können die Bibel besser verstehen.

  • Von der Erschaffung der Welt bis zur Endzeit: die wichtigsten Geschichten aus der Bibel
  • Wissenswertes über Alltagsleben, Geografie und Theologie
  • Zum gemeinsam lesen in der Familie oder für Kinder ab 10 Jahren
  • Als Ergänzung zur Kinderbibel im Religionsunterricht oder in der Pfarrgemeinde
  • Ein Buch für die Hausbibliothek – als Geschenk zu Konfirmation, Ostern oder Weihnachten!

Die Bibel: Geschichte und Vielfalt der Heiligen Schrift lebendig dargestellt

Kostbare Ölbäume, Tauben als Friedenssymbole, ein Regenbogen als Zeichen Gottes – viele religiöse Symbole sind zwar bekannt, ihre Entstehungsgeschichte ist aber oft ein Rätsel. In diesem Buch finden sich alle Antworten auf Fragen, die bei der Bibellektüre auftreten können, ergänzt durch zahlreiche Illustrationen. So werden die Bibelgeschichten in all ihren Facetten verständlich.

Ein Nachschlagewerk, dessen Sachinformationen die bekannten Erzählungen aus Altem und Neuem Testament greifbar machen: So wird die Welt der Bibel in ihrer ganzen Bedeutungsvielfalt fassbar!

Zahlreiche Fakten zu Personen und Lebenswelten der Bibel, zu Tieren, Pflanzen, Landschaft und historischen Hintergründen bieten einen für Kinder ansprechend und verständlich aufbereiteten Zugang zu den Texten. Die Illustrationen von Gebäuden, Menschen, Arbeitsgeräten usw. entsprechen historischen Erkenntnissen und erleichtern den Zugang zur Welt der Bibel und der antiken Umwelt. Das Buch enthält rund 400 farbige Illustrationen, Fotos und Karten.

Dieses Buch eignet sich besonders für Familien, Schüler:innen und interessierte Bibelleser:innen. Es ist für Kinder ab 8 Jahren geeignet.

Über die Autor:innen

Karin Jeromin (geb. 1965) studierte Neuere deutsche Literatur, Theologie und Pädagogik. Sie ist Autorin zahlreicher Kinder- und Jugendbücher.

Jochen Stuhrmann (geb. 1976) studierte Mathematik und Bildende Kunst für gymnasiales Lehramt sowie Illustration. Seit 2003 ist er freiberuflich im Bereich Kinderbuch- und Wissenschaftsillustration tätig. Er arbeitet für Zeitungen und Magazine wie „Die Zeit“ und „Geo“.

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Wieder wird die Taschenlampe als Symbol gezeigt. Die Kinder erzählen, woran sie sich erinnern.

Der Hauptmann hört nicht auf Paulus

Paulus ist auf seiner letzten Reise. Er ist unterwegs nach Rom, in die Hauptstadt des römischen Reiches. Er fährt zum Kaiser. Allerdings ist Paulus schon wieder Gefangener. Er wird von einem römischen Hauptmann und einigen Soldaten nach Rom gebracht. Zu Fuß dauert die Reise zu lange. Deshalb sind sie mit einem Schiff unterwegs. 
Sie sind spät dran. Der Sommer ist vorbei. Jederzeit können die Herbststürme losbrechen. Die sind sehr gefährlich. Schon viele Schiffe sind in diesen Stürmen untergegangen. 
Nur langsam kommt das Schiff vorwärts, Oft kommt der Wind aus der falschen Richtung. 
Schließlich kommen sie an einem Hafen vorbei. Paulus sagt zum Hauptmann: »Hauptmann, es ist besser, in den Hafen einzulaufen. Wir sollten den Winter über hier bleiben. Die Gefahr ist zu groß, in schwere Stürme zu geraten.« Der Hauptmann berät sich mit dem Kapitän. Doch der meint: »So ein Quatsch. Wir kommen bestimmt noch bis Phönix. Da ist es viel schöner. Da überwintern wir dann!« Der Hauptmann vertraut dem Kapitän. Sie fahren weiter. 

Ein Sturm kommt auf

Es scheint so, als hätte der Kapitän recht. Sie kommen zwar nur langsam voran, aber die See ist ruhig. 
Doch plötzlich, von einem Augenblick auf den anderen, ändert sich alles: Der Himmel wird ganz dunkel. Der Tag wird zur Nacht. Wolken ziehen auf und ein Sturm bricht los. Riesige Wellen türmen sich auf. Das Schiff wird hin- und hergeworfen. 
Niemand weiß, wo sie sind. Immer wieder messen die Seeleute, wie tief das Wasser ist. Sie haben Angst, auf ein Riff aufzulaufen. Dann würde das Schiff untergehen und sie alle mit ihm.
Die Menschen an Bord sind niedergeschlagen. Seit Tagen haben sie Angst. Seit Tagen war keine Sonne zu sehen. Seit Tagen können sie nichts essen. 
Da fängt Paulus an, zu den Menschen zu reden. Zuerst hört ihm kaum jemand zu. Doch dann rücken sie näher zusammen und lauschen auf das, was Paulus erzählt: »Ihr Lieben, Gott hat mir einen Auftrag gegeben. Es ist Gott, der Himmel und Erde gemacht hat. Ich soll überall von ihm erzählen. Und heute Nacht hat Gott mir durch einen Engel eine gute Nachricht gebracht: Unser Schiff wird heil ans Ziel kommen. Wir werden alle gerettet! Ich soll nämlich zum Kaiser nach Rom. Und jetzt esst wieder etwas, damit ihr neue Kraft bekommt. Es wird euch guttun.« 
Diese Worte machen den Menschen Mut. Sie bekommen neue Hoffnung und auch wieder Hunger. 

Die Rettung

Nach Tagen legt sich der Sturm. Das Meer wird wieder ruhig. Wieder und wieder messen die Seeleute, wie tief das Wasser noch ist. Und sie merken: Es wird immer flacher. Plötzlich gibt es einen gewaltigen Ruck. Das Schiff hat sich festgefahren. Es ist beschädigt und hat ein großes Loch an der Seite.
Da übernimmt Paulus das Kommando. »Alle, die schwimmen können, springen ins Wasser und retten sich ans Ufer.« Kaum hat Paulus das gesagt, sind die ersten auch schon im Wasser. Die Wolkendecke ist aufgerissen, das Ufer ist zu sehen. 
»Alle, die nicht schwimmen können, nehmen sich ein Stück Holz, das auf dem Wasser treibt!«, ruft Paulus den anderen zu. »Klammert euch daran und lasst euch ans Ufer treiben!« Wieder ist zu hören, wie Menschen ins Wasser springen. Paulus springt als Letzter. 
Am Stand angekommen, versammelt er alle. Er bittet den Kapitän, zu zählen, ob alle da sind. Als der fertig ist, meldet er erleichtert: »Alle 276 Menschen, die auf dem Schiff waren, sind sicher an den Strand gekommen.« 
Da spricht Paulus ein Dankgebet: »Jesus Christus, ich danke dir, dass du uns alle gerettet hast. Du bist das Licht der Welt. Du hast uns einen Weg aus diesem gewaltigen und gefährlichen Sturm gezeigt. Dafür lobe und preise ich dich! Amen!« 
Und es ist klar: »Wir bleiben den Winter über auf dieser Insel. Im Frühjahr dann werden wir unsere Reise nach Rom fortsetzen.« Diese Insel war Malta.

Sonderpreis! Je Set nur 5 €

Der besondere Tipp

Symbolkarten-Sets

Für Gruppen jeden Alters

Die Karten können vielfältig zum Einsatz kommen: Gesprächseinstieg/-abschluss von Einheiten (Wie geht es mir – allgemein? Wie war die Stunde/Einheit/das Thema für mich? Das verbinde ich mit dem Gedanken an …); Bilder zu Themen zuordnen; Eigenschaften von Menschen/Dingen ausdrücken; spielen …

Jedes Set enthält 20 Motive auf 40 Karten sowie ein Textheft mit Geschichten, meditativen 
Gedanken, Gedichten und Gebeten. 

Je Set 5,00 € (anstatt 14,90 €); 

gekreuzigt: Best.-Nr.: 1461;

Lob und Dank: Best.-Nr.: 1462

HimmelsBoten: Best.-Nr.: 1463;

Leben ist wie …: Best.-Nr.: 1465

junge-gemeinde.de

Erzählung für die Älteren

Lukas tritt wieder als Arzt auf. Diesmal mit nassem Haar und feuchtem Arztkittel. Er schüttelt sich. 

Gerettet aus höchster Not

Puh, das war Rettung in höchster Not! Wir sind gerade knapp dem Ertrinken entkommen. Der Hauptmann, der Paulus bewacht, hätte auf ihn hören sollen! Doch er hat lieber dem Kapitän vertraut. Aber … ich erzähle euch von Anfang an …

Als Gefangener auf dem Weg nach Rom

Also: Paulus und ich waren ständig unterwegs. In Griechenland und darüber hinaus haben wir Spenden gesammelt. Die waren für die Christinnen und Christen in Jerusalem. Und die haben wir zu ihnen nach Jerusalem gebracht. Zuerst war die Freude in der Gemeinde in Jerusalem groß. Doch schon bald gab es deshalb Streit und Ärger. Die führenden Leute in der Gemeinde wollten Paulus deshalb wieder loswerden. Und so sorgten sie dafür, dass er der Unruhe wegen verhaftet wurde. 
Dem römischen Hauptmann, der ihn abführte, sagte Paulus: »Ich habe das römische Bürgerrecht. Damit habe ich auch das Recht, vom Kaiser in Rom selbst zu der Sache angehört zu werden.«
Also musste Paulus nach Rom gebracht werden. Er war ein Gefangener und der römische Hauptmann sollte ihn mit seinem Trupp Soldaten sicher dort hinbringen. Als der Leibarzt von Paulus war ich auch auf dieser Reise sein Begleiter. 

Eine folgenschwere Entscheidung

Wir waren spät dran. Der Sommer war schon vorbei und mit dem Herbst kam die Zeit der schweren Stürme, die jederzeit losbrechen können. Die sind sehr gefährlich. Schon viele Schiffe sind in diesen Stürmen untergegangen. 
Doch der Hauptmann wollte die Reise unter allen Umständen beginnen. Also machten wir die Leinen los.
Der Wind kam aus der falschen Richtung. Nur ganz langsam kamen wir voran. Da änderte der Kapitän den Kurs und wir segelten an der Südküste von Kreta vorbei. Dort gab es einen Ort mit dem schönen Namen »Guter Hafen«. Paulus sagte zum Hauptmann: »Hauptmann, es ist besser, in den Hafen einzulaufen. Wir sollten den Winter über hier bleiben. Die Gefahr ist wirklich groß, in schwere Stürme zu geraten.« 
Der Hauptmann beriet sich mit dem Kapitän. Doch der meinte: »So ein Quatsch. Wir kommen bestimmt noch bis Phönix. Da ist es einerseits viel schöner und deshalb andererseits auch besser zu überwintern.« Der Hauptmann vertraute dem Kapitän, und so segelten wir weiter. 

Jetzt hilft nur noch beten

Zunächst ging alles gut. Der Wind stand gut, wir kamen schnell voran. Doch von einem Moment auf den anderen änderte sich das: Ein fürchterlicher Sturm kam auf. Unser Schiff wurde hin- und hergerissen. Es war dunkel wie in der Nacht. Und wir hatten fürchterliche Angst.
Tagelang konnten die meisten nichts essen – sie waren seekrank. Da konnte auch ich nicht viel helfen. Viele beteten zu ihren Göttern. Auch Paulus und ich beteten: »Gott, rette uns alle!« 

Paulus macht Mut

Schließlich fing Paulus an, zu den Menschen zu reden. Mitten im Sturm. Zuerst nahm ihn kaum jemand wahr. Doch dann rückten die Menschen näher zusammen und lauschten, was Paulus erzählte: »Ihr Lieben, heute Nacht hat Gott mir durch einen Engel eine Nachricht zukommen lassen: ›Paulus, Gott will, dass du dem Kaiser in Rom von Jesus erzählst. Das Schiff wird heil ans Ziel kommen. Alle darauf werden gerettet!‹ Das hat mir wieder Mut gegeben, deshalb möchte ich es euch weitersagen. Am besten, wir essen jetzt wieder etwas, damit wir neue Kraft bekommen.« 
Diese Worte machten uns allen Mut. Wir bekamen neue Hoffnung und auch ein bisschen Hunger.
Immer wieder maßen die Seeleute die Wassertiefe. Und sie merkten: Das Wasser wird immer flacher. Da tauchte im Morgengrauen eine Bucht auf. 

Der Rettungsplan

Da hinein wollten die Seeleute das Schiff bis an Land treiben lassen. Al-les, was nicht niet- und nagelfest war, warfen sie über Bord, damit das Schiff leichter wurde. Es schien zu klappen. Doch plötzlich gab es einen gewaltigen Ruck. Menschen und Ladung flogen wild durcheinander. Das Schiff ächzte – es war dabei, auseinander zu brechen. Da stürzten sich die Soldaten des Hauptmanns auf die Gefangenen. Sie mussten sie töten. Denn wenn ihnen auch nur einer davon entwischt wäre, würden sie dafür mit ihrem Leben bezahlen. Doch zur großen Überraschung rief der Hauptmann: »Lasst die Gefangenen in Ruhe!« Und dann übernahm er das Kommando: »Alle, die schwimmen können, springen ins Wasser und schwimmen zum Ufer. Die anderen schnappen sich ein Stück Holz und lassen sich damit ans Ufer treiben.«

Alle gerettet!

Der Plan des Hauptmanns ging auf. Als wir uns am Strand versammelten, stellte sich heraus: Alle 276 Menschen, die an Bord des Schiffes waren, haben überlebt und waren sicher am Strand angekommen. Und jetzt wisst ihr, warum ich hier so nass vor euch stehe.
Da knieten Paulus und ich uns mit den anderen Christinnen und Christen nieder und dankten Gott für seine Rettung. Anschließend kümmerte ich mich um die Kratzer und Wunden, die sich manche zugezogen hatten. 
Wir überwinterten auf Malta, so hieß die Insel, auf die wir uns gerettet hatten. Von dort ging es dann im Frühling weiter nach Rom.

Zu Sonntag 11.06.2023

Apostelgeschichte 14,8–20

I. Vorüberlegungen

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Kinder erleben es, wie Freundschaften von einem Tag auf den anderen zerbrechen. Mit dem bisher besten Freund/der besten Freundin will man nichts mehr zu tun haben. Oder sie erleben es umgekehrt – ohne dass sie dafür einen nachvollziehbaren Grund sehen können.
Die älteren Kinder wenden sich zunehmend Idolen zu, die sie aus den (sozialen) Medien kennen. Neben dem Schwärmen für diese Menschen, für das, was sie sind und darstellen, kommt ihnen mitunter auch übertriebene Verehrung zu. Doch auch solches Schwärmen und Verehren kann von einem Tag auf den anderen vorbei sein.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Lieder

Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (EG Wü 611, KuS 398)

Psalm 139

Entweder die Verse wie am vergangenen Sonntag (s. hierzu »Liturgische Elemente«) oder
die Übertragung von Eugen Eckert (Wwdl 186)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Szenen aus Knete

Um die drastischen Veränderungen in dieser Erzählung vor Augen zu führen, können die Kinder einzelne Szenen aus farbiger Knete nachbilden. Um die Entwicklung auch für Außenstehende (etwa Eltern) verständlich zu machen, sollten gleiche Personen in allen Szenen in derselben Farben dargestellt werden.
Folgende Szenen könnten geformt werden:

  1. Die Heilung des Gelähmten
  2. Die Verehrung als Götter
  3. Die Abwehr der Verehrung
  4. Die versuchte Steinigung
  5. Der Weggang aus Lystra

Auf die Möglichkeit der Gestaltung mit Blanko-Bildkarten siehe unten.

Der besondere Tipp

Blankokarten für das Kamishibai-Erzähltheater

Die Kinder können zu dieser Reihe Bilder malen, anhand derer die Geschichte von Paulus nacherzählt werden kann.

14 weiße, stabile DIN-A3-Bogen plus ein »Vorhang-Bogen«; für alle Farben geeignet.

€ 14,00; Best.-Nr. 3678

Wenn die Geschichtenbaumeister ihr Werk vollendet haben, dann wollen all die selbst erfundenen Charaktere, Handlungen, Orte und Gegenstände auch auf die Bühne des Kamishibai! Zum Gestalten und Malen von Bildkarten gibt es nun ein Blanko-Set aus 14 Bögen rein-weißem, 350g/m²-schwerem, extra-festem Postkartenkarton in DIN A3 – eine preisgünstige Alternative zu den im Künstlerbedarf angebotenen Spezialpapieren! Unsere Blanko-Karten sind sehr gut geeignet für die Gestaltung mit allen Arten von Stiften und Farben: für Buntstifte, Wachsmaler, Marker, Wasserfarben, Acrylfarben, für Collage- und Mischtechniken. Weil der Karton ablösbare und permanente Klebstoffe sehr gut annimmt und sich präzise mit Scheren und Cuttern bearbeiten lässt, eignet sich das Material auch zum Basteln von Figuren und Kulissen. Das Set enthält kreative Ideen fürs Erzählen und Geschichtenerfinden.
Damit die Präsentation der selbst gemalten Geschichte gleich losgehen kann, liegt der Packung eine bunte Vorhangkarte bei. 14 Bogen blanko Postkartenkarton, DIN A3, 350g/m², holzfrei, säurefrei, chlorfrei, rein-weiß, in wiederverschließbarer Folientasche (kein Block, keine störende Gummierung). Inklusive: eine Vorhangkarte und Gestaltungstipps.

junge-gemeinde.de

Der besondere Tipp

Karin Jeromin/Jochen Stuhrmann

Alleswisserbuch zur Bibel

€ 38,00; Best.-Nr. 3808

Mit Hintergrundwissen zu 135 Geschichten der Bibel. Durchgehend illustriert und mit vielen Fotos, die die Bibel erklären.

Enthält auch für Kinder verständliche Landkarten zu den Reisen des Paulus.

Eignet sich als Hausbuch für die ganze Familie, als Infobuch für Kindergottesdienste und Kindergruppen oder als besonderes Geschenk.

Bibelwissen für alle – spannend, anschaulich, umfassend

Das Alleswisserbuch zur Bibel beinhaltet die 135 wichtigsten Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament im Text der revidierten Einheitsübersetzung und viel Hintergrundwissen zu Geschichte und Glauben. Als Hausbuch für die ganze Familie und für Kinder als Geschenk zu Kommunion und Firmung.

Wieso heißt das erste Buch der Bibel Genesis? Wie haben Jesus und seine Jünger gelebt? Was wissen Historiker und Archäologen über die damalige Zeit?

Karin Jeromin hat bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher verfasst. In ihrem reich illustrierten Buch verbindet sie die Erzählungen aus dem Alten und Neuen Testament mit interessanten Fakten. So finden Kinder und Erwachsene einen direkten Zugang zur damaligen Lebenswelt und können die Bibel besser verstehen.

  • Von der Erschaffung der Welt bis zur Endzeit: die wichtigsten Geschichten aus der Bibel
  • Wissenswertes über Alltagsleben, Geografie und Theologie
  • Zum gemeinsam lesen in der Familie oder für Kinder ab 10 Jahren
  • Als Ergänzung zur Kinderbibel im Religionsunterricht oder in der Pfarrgemeinde
  • Ein Buch für die Hausbibliothek – als Geschenk zu Konfirmation, Ostern oder Weihnachten!

Die Bibel: Geschichte und Vielfalt der Heiligen Schrift lebendig dargestellt

Kostbare Ölbäume, Tauben als Friedenssymbole, ein Regenbogen als Zeichen Gottes – viele religiöse Symbole sind zwar bekannt, ihre Entstehungsgeschichte ist aber oft ein Rätsel. In diesem Buch finden sich alle Antworten auf Fragen, die bei der Bibellektüre auftreten können, ergänzt durch zahlreiche Illustrationen. So werden die Bibelgeschichten in all ihren Facetten verständlich.

Ein Nachschlagewerk, dessen Sachinformationen die bekannten Erzählungen aus Altem und Neuem Testament greifbar machen: So wird die Welt der Bibel in ihrer ganzen Bedeutungsvielfalt fassbar!

Zahlreiche Fakten zu Personen und Lebenswelten der Bibel, zu Tieren, Pflanzen, Landschaft und historischen Hintergründen bieten einen für Kinder ansprechend und verständlich aufbereiteten Zugang zu den Texten. Die Illustrationen von Gebäuden, Menschen, Arbeitsgeräten usw. entsprechen historischen Erkenntnissen und erleichtern den Zugang zur Welt der Bibel und der antiken Umwelt. Das Buch enthält rund 400 farbige Illustrationen, Fotos und Karten.

Dieses Buch eignet sich besonders für Familien, Schüler:innen und interessierte Bibelleser:innen. Es ist für Kinder ab 8 Jahren geeignet.

Über die Autor:innen

Karin Jeromin (geb. 1965) studierte Neuere deutsche Literatur, Theologie und Pädagogik. Sie ist Autorin zahlreicher Kinder- und Jugendbücher.

Jochen Stuhrmann (geb. 1976) studierte Mathematik und Bildende Kunst für gymnasiales Lehramt sowie Illustration. Seit 2003 ist er freiberuflich im Bereich Kinderbuch- und Wissenschaftsillustration tätig. Er arbeitet für Zeitungen und Magazine wie „Die Zeit“ und „Geo“.

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Die Taschenlampe zeigen und die Kinder erzählen lassen, woran sie sich erinnern.

Paulus macht das Leben eines Menschen hell

Paulus hatte erlebt, wie Jesus sein Leben hell gemacht hat. Das war, als Paulus noch Saulus hieß. Und obwohl Paulus Jesus früher gehasst hat, hatte Jesus trotzdem mit Paulus etwas Großes vor: Paulus sollte den Menschen, egal in welchem Land, von Jesus erzählen. Deswegen kam Paulus zusammen mit seinem Begleiter Barnabas auch in eine Stadt, die Lystra heißt. Auch dort sollte es im Leben von Menschen hell werden.
Dunkel war das Leben eines Mannes. Nie in seinem Leben konnte er auch nur einen Schritt tun. Kraftlos und gelähmt war dieser Mann. Paulus sah ihn und sagte zu ihm: »Steh auf. Stell dich auf deine Füße.« Der Mann vertraute auf das, was Paulus sagte. Sofort versuchte er aufzustehen. Es klappte tatsächlich. Zuerst stand der Mann etwas wacklig herum. Doch je länger er stand, desto besser ging es. Der Mann sah an seinen Beinen hinunter, staunte und lächelte. Ganz hell wurde sein Gesicht. Er strahlte so hell wie eine Taschenlampe leuchtet. Er freute sich.

»Wir sind keine Götter«

Einige Leute hatten gehört, wie Paulus gesagt hatte: »Steh auf!« und hatten beobachtet, wie der Mann tatsächlich aufstand. Plötzlich hallte ein Ruf durch die Straßen von Lystra: »Die Götter sind zu uns nach Lystra gekommen. Schnell, kommt zusammen, um die Götter zu verehren und ihnen Opfer zu bringen!« Die Menschen in Lystra meinten, Paulus und Barnabas seien der oberste griechische Gott Zeus und sein Bote Hermes. Schon kamen Priester mit einem Stier, um ein Opfer darzubringen. Paulus und sein Begleiter Barnabas erschraken. Sie waren doch normale Menschen wie alle hier in Lystra auch. Auf gar keinen Fall wollten sie, dass man sie für Götter hielt. Mit einem Ratsch zerrissen sie ihre Gewänder. Von einem Augenblick auf den anderen war es ganz still, sodass Paulus zu den Menschen reden konnte: »Wir sind keine Götter. Wir sind im Auftrag des einen und einzigen Gottes im Himmel und auf der Erde unterwegs. Dieser Gott hat die ganze Welt geschaffen. Dieser Gott lebt und ist stärker als der Tod. Ja, er hat den Tod besiegt, als er seinen Sohn Jesus aus dem Tod herausgeholt hat. Er macht es hell und freundlich in eurem Leben.«

Paulus in Todesgefahr

Kaum hatten Paulus und Barnabas die Menschen beruhigt, kamen aus zwei Nachbarstädten Menschen, die Jesus und seine Freunde und Freundinnen so hassten, wie früher auch Paulus. Sie waren so wütend auf Paulus und das, was er sagte. Unbedingt wollten sie Paulus umbringen. Schon flogen die ersten Steine auf Paulus. Immer mehr Steine flogen hinterher. Das konnte nicht gut gehen. Paulus lag schließlich ganz still und stumm auf dem Boden. Er regte sich nicht mehr. Da schnappten sich einige den leblosen Körper und schleiften ihn vor die Stadt. Sollten doch die Vögel diesen Paulus fressen!
Doch Jesus hatte ja mit Paulus etwas vor. Jesus brauchte Paulus. Zwar dachten die Menschen in Lystra: »Jetzt ist Paulus tot.« Doch das stimmte nicht. In Paulus kehrte Leben und das Licht zurück. Er schlug die Augen auf. Er bewegte sich. Langsam und vorsichtig. So wie der Gelähmte aufgestanden war, so stand jetzt auch Paulus auf. Er lebte tatsächlich. Jesus hatte ihn beschützt. So war es im Leben von Paulus wieder hell geworden.


Erzählung für Ältere

Lukas tritt wieder als Arzt auf. (Zur Erzählperson »Arzt« siehe »Zur ganzen Reihe«) Auf die Frage, ob die Kinder ihn wiedererkennen, tragen sie zusammen, was sie über Lukas und Paulus wissen. Evtl. ergänzt Lukas.

Die genannten Orte jeweils auf der Karte zeigen.

Ein Auftrag für Paulus

Jesus hatte zu Hananias gesagt: »Ich habe etwas mit Paulus vor. Er wird in meinem Auftrag durch die Welt reisen und den Menschen von mir erzählen.« Doch zunächst musste Paulus aus Damaskus (Karte) fliehen. Jetzt waren seine Begleiter hinter ihm her, wie sie hinter allen her waren, die darauf vertrauten, dass Gott Jesus aus dem Tod herausgeholt hatte. Heimlich wurde Paulus nachts in einem Korb an der Stadtmauer von Damaskus hinuntergelassen. Er hat mir erzählt, wie groß seine Sorge war, die Freunde auf der Stadtmauer könnten die Seile, an denen der Korb hing, nicht halten. Doch es ging alles gut, und Paulus kam sicher am Boden an. Danach floh er in die Wüste. Er wollte zunächst seine Ruhe haben, beten und über Jesus nachdenken. Herausfinden welchen Auftrag Jesus für ihn hat. Paulus entdeckte: »Jesus will, dass ich zu den Menschen gehe.« In Regionen, die heute Griechenland und die Türkei sind. »Vielleicht«, so überlegte Paulus, »komme ich eines Tages nach Rom, in die Hauptstadt des Römischen Weltreiches.« (Karte) Doch zunächst machte sich Paulus auf eine kleinere Reise.

250 km zu Fuß

Auf dieser Reise habe ich Paulus begleitet. Außer mir war Barnabas mit dabei. Zunächst fuhren wir mit dem Schiff auf die Insel Zypern (Karte). Die Überfahrt war zum Glück ruhig. Nachdem wir dort den Menschen von Jesus erzählt hatten, bestiegen wir wieder ein Schiff. Es ging weiter in das Land, das ihr heute Türkei nennt (Karte). Dafür mussten wir 250 km zu Fuß gehen. Das war ziemlich anstrengend.

Heilung eines Gelähmten

Schließlich kamen wir in eine Stadt namens Lystra (Karte). Paulus erzählte immer und überall von Jesus, keine Gelegenheit ließ er ungenutzt. Oft sahen wir Menschen am Straßenrand, die betteln. Manche von ihnen waren krank oder verletzt. Manchmal konnte ich als Arzt etwas helfen. Und wir trafen einen gelähmten Mann. So war er zur Welt gekommen. Noch nie war er auch nur einen Schritt gegangen. Der Mann hörte, wie Paulus von Jesus erzählte, der viele Menschen gesund gemacht hatte. Paulus sagte: »Gott ist euer Arzt.« Als ich das hörte, fuhr mir ein Schrecken durch die Glieder. »Was wird dann aus mir?«, fragte ich mich. »Lukas, den Arzt, würde man dann nicht mehr brauchen.« Doch weiter kam ich nicht mit dem Nachdenken. Ich sah, wie sich die Blicke von Paulus und die des Mannes trafen. Zunächst sagten sie nichts, sondern schauten sich nur an. Schließlich sagte Paulus: »Steh auf!« Kaum hatte er das gesagt, versuchte der Mann sich hinzustellen. Zunächst stand er wackelig auf seinen Beinen. Schließlich war das eine ganz neue Erfahrung für ihn. Er schaute an seinen Beinen hinunter, als er stand. Verwundert sah er aus.

»Wir sind Menschen wie ihr«

Viele Menschen standen in diesem Moment um Paulus herum. Sie hörten und sahen, was geschehen war. Schließlich erhob sich riesiger Lärm. Doch wir verstanden nichts. Auf einmal bildeten die Menschen eine Gasse oder wurden zur Seite gestoßen. Zuerst dachte ich, dass weitere Kranke gebracht werden, denen Paulus helfen soll. Doch es kamen festlich gekleidete Priester auf uns zu. Sie hatten einen Stier und verschiedene Kränze bei sich. Was sollte das?
Die ersten Menschen knieten vor Paulus und Barnabas nieder. »Zeus und Hermes«, raunten die Menschen einander zu. Immer wieder war das zu hören: »Zeus und Hermes.« Jetzt wurde uns klar, was passiert war: Die Menschen glaubten, Barnabas wäre Zeus, der höchste Gott der Griechen. Und Paulus wäre sein Bote Hermes, weil er bisher geredet hatte. Schon hob einer der Prieser sein Messer, um den Stier zu opfern. Da riss Paulus seine Hand hoch. Alle blieben wie auf Kommando stehen und hielten inne. Gespannt sah ich zu, was jetzt wohl passieren würde. Paulus ließ seine Hand sinken und zerriss sein Gewand. Barnabas tat es auch. Paulus und Barnabas gingen auf die Menschen zu, streckten ihnen ihre Hände entgegen und sagten: »Fasst uns an. Fühlt, wir sind Menschen wie ihr. Wir sind gekommen um euch von dem lebendigen und einzigen Gott, zu erzählen. Von Gott, der Himmel und Erde gemacht hat und der den Tod besiegt hat.« Paulus und Barnabas redeten und redeten, doch immer noch gab es Menschen, die versuchten, ihnen ein Opfer darzubringen. Fest waren diese Menschen davon überzeugt, dass Paulus und Barnabas keine Menschen, sondern Götter waren. Ich war nur froh, dass die Menschen mich in Ruhe ließen.

Paulus in höchster Gefahr

Plötzlich gab es wieder Unruhe in der Menge: Fremde Menschen tauchten auf. Sie nahmen Steine, die auf der Straße lagen. Ja, einige rissen Steine aus der Straße heraus. Wutentbrannt gingen sie auf Paulus zu. »Betrüger und Lügner sind das!«, schrien sie. »Sie bringen euch auf falsche Wege. Sie sind gegen unsere Götter. Ihr müsst sie töten!« In diesem Augenblick flogen die ersten Steine auf Paulus. Paulus ging in die Knie, schützend legte er seine Arme über den Kopf. Ich war entsetzt. Wie konnte die Stimmung nur so schnell umschlagen? Hilflos sahen Barnabas und ich zu. Jeder von uns betete leise: »Jesus Christus, rette Paulus. Du hast doch viel mit ihm vor!« Schließlich hob einer der Männer die Hand. Ein Stein traf Paulus noch, dann trat Stille ein. Totenstille. Der Mann winkte ein paar Männer herbei. Grob packten sie Paulus an den Armen und schleiften ihn hinaus aus der Stadt. Dort ließen sie ihn auf den Boden fallen und gingen zurück.

Paulus überlebt

Als diese brutalen Menschen weg waren, gingen Barnabas und ich zusammen mit einigen anderen zu Paulus. Wir wollten um ihn trauern und ihn dann beerdigen. Doch was war das? Paulus bewegte sich! Er war nicht tot. Schnell beugte ich mich zu ihm hinab. Vorsichtig untersuchte ich Kopf, Arme und Beine. Überall hatte er Beulen, blaue Flecken und blutete aus vielen Wunden. Ich reichte ihm etwas Wasser. Zunächst langsam, dann immer schneller trank er. Dann stützte er sich auf seine Ellenbogen. Wir halfen ihm dabei, langsam aufzustehen.
Wir gingen in die Stadt zurück und fanden auch eine Unterkunft für die Nacht. Und am nächsten Morgen zogen wir weiter. Ich fragte, ob wir nicht besser wieder nach Antiochien (Karte) zurückgehen sollten. Doch Paulus wollte nicht. Er wollte unbedingt nach Derbe (Karte). Auch dort sollten die Menschen von Jesus erfahren.

Click to access the login or register cheese
Wähle dein Team!

Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.

Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.

Wechsel zu deinem Konto