Rettung aus Lebensgefahr: Paulus erleidet Schiffbruch

Fortsetzung aus Heft 2-2023

Apostelgeschichte 27

I. Vorüberlegungen

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Es eignen sich allgemein Segenslieder; z. B. Sei behütet auf deinen Wegen (Wwdl 189);
Wenn einer sagt: »Ich mag dich, du« (KuS 470)

Psalm

Aus Psalm 139 die Verse 13–17 nach der Übersetzung der BasisBibel.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Ausmalbild

Hier finden Sie ein Ausmalbild zum Schiffbruch des Paulus:

Der besondere Tipp

Karin Jeromin/Jochen Stuhrmann

Alleswisserbuch zur Bibel

€ 38,00; Best.-Nr. 3808

Mit Hintergrundwissen zu 135 Geschichten der Bibel. Durchgehend illustriert und mit vielen Fotos, die die Bibel erklären.

Enthält auch für Kinder verständliche Landkarten zu den Reisen des Paulus.

Eignet sich als Hausbuch für die ganze Familie, als Infobuch für Kindergottesdienste und Kindergruppen oder als besonderes Geschenk.

Bibelwissen für alle – spannend, anschaulich, umfassend

Das Alleswisserbuch zur Bibel beinhaltet die 135 wichtigsten Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament im Text der revidierten Einheitsübersetzung und viel Hintergrundwissen zu Geschichte und Glauben. Als Hausbuch für die ganze Familie und für Kinder als Geschenk zu Kommunion und Firmung.

Wieso heißt das erste Buch der Bibel Genesis? Wie haben Jesus und seine Jünger gelebt? Was wissen Historiker und Archäologen über die damalige Zeit?

Karin Jeromin hat bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher verfasst. In ihrem reich illustrierten Buch verbindet sie die Erzählungen aus dem Alten und Neuen Testament mit interessanten Fakten. So finden Kinder und Erwachsene einen direkten Zugang zur damaligen Lebenswelt und können die Bibel besser verstehen.

  • Von der Erschaffung der Welt bis zur Endzeit: die wichtigsten Geschichten aus der Bibel
  • Wissenswertes über Alltagsleben, Geografie und Theologie
  • Zum gemeinsam lesen in der Familie oder für Kinder ab 10 Jahren
  • Als Ergänzung zur Kinderbibel im Religionsunterricht oder in der Pfarrgemeinde
  • Ein Buch für die Hausbibliothek – als Geschenk zu Konfirmation, Ostern oder Weihnachten!

Die Bibel: Geschichte und Vielfalt der Heiligen Schrift lebendig dargestellt

Kostbare Ölbäume, Tauben als Friedenssymbole, ein Regenbogen als Zeichen Gottes – viele religiöse Symbole sind zwar bekannt, ihre Entstehungsgeschichte ist aber oft ein Rätsel. In diesem Buch finden sich alle Antworten auf Fragen, die bei der Bibellektüre auftreten können, ergänzt durch zahlreiche Illustrationen. So werden die Bibelgeschichten in all ihren Facetten verständlich.

Ein Nachschlagewerk, dessen Sachinformationen die bekannten Erzählungen aus Altem und Neuem Testament greifbar machen: So wird die Welt der Bibel in ihrer ganzen Bedeutungsvielfalt fassbar!

Zahlreiche Fakten zu Personen und Lebenswelten der Bibel, zu Tieren, Pflanzen, Landschaft und historischen Hintergründen bieten einen für Kinder ansprechend und verständlich aufbereiteten Zugang zu den Texten. Die Illustrationen von Gebäuden, Menschen, Arbeitsgeräten usw. entsprechen historischen Erkenntnissen und erleichtern den Zugang zur Welt der Bibel und der antiken Umwelt. Das Buch enthält rund 400 farbige Illustrationen, Fotos und Karten.

Dieses Buch eignet sich besonders für Familien, Schüler:innen und interessierte Bibelleser:innen. Es ist für Kinder ab 8 Jahren geeignet.

Über die Autor:innen

Karin Jeromin (geb. 1965) studierte Neuere deutsche Literatur, Theologie und Pädagogik. Sie ist Autorin zahlreicher Kinder- und Jugendbücher.

Jochen Stuhrmann (geb. 1976) studierte Mathematik und Bildende Kunst für gymnasiales Lehramt sowie Illustration. Seit 2003 ist er freiberuflich im Bereich Kinderbuch- und Wissenschaftsillustration tätig. Er arbeitet für Zeitungen und Magazine wie „Die Zeit“ und „Geo“.

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Wieder wird die Taschenlampe als Symbol gezeigt. Die Kinder erzählen, woran sie sich erinnern.

Der Hauptmann hört nicht auf Paulus

Paulus ist auf seiner letzten Reise. Er ist unterwegs nach Rom, in die Hauptstadt des römischen Reiches. Er fährt zum Kaiser. Allerdings ist Paulus schon wieder Gefangener. Er wird von einem römischen Hauptmann und einigen Soldaten nach Rom gebracht. Zu Fuß dauert die Reise zu lange. Deshalb sind sie mit einem Schiff unterwegs. 
Sie sind spät dran. Der Sommer ist vorbei. Jederzeit können die Herbststürme losbrechen. Die sind sehr gefährlich. Schon viele Schiffe sind in diesen Stürmen untergegangen. 
Nur langsam kommt das Schiff vorwärts, Oft kommt der Wind aus der falschen Richtung. 
Schließlich kommen sie an einem Hafen vorbei. Paulus sagt zum Hauptmann: »Hauptmann, es ist besser, in den Hafen einzulaufen. Wir sollten den Winter über hier bleiben. Die Gefahr ist zu groß, in schwere Stürme zu geraten.« Der Hauptmann berät sich mit dem Kapitän. Doch der meint: »So ein Quatsch. Wir kommen bestimmt noch bis Phönix. Da ist es viel schöner. Da überwintern wir dann!« Der Hauptmann vertraut dem Kapitän. Sie fahren weiter. 

Ein Sturm kommt auf

Es scheint so, als hätte der Kapitän recht. Sie kommen zwar nur langsam voran, aber die See ist ruhig. 
Doch plötzlich, von einem Augenblick auf den anderen, ändert sich alles: Der Himmel wird ganz dunkel. Der Tag wird zur Nacht. Wolken ziehen auf und ein Sturm bricht los. Riesige Wellen türmen sich auf. Das Schiff wird hin- und hergeworfen. 
Niemand weiß, wo sie sind. Immer wieder messen die Seeleute, wie tief das Wasser ist. Sie haben Angst, auf ein Riff aufzulaufen. Dann würde das Schiff untergehen und sie alle mit ihm.
Die Menschen an Bord sind niedergeschlagen. Seit Tagen haben sie Angst. Seit Tagen war keine Sonne zu sehen. Seit Tagen können sie nichts essen. 
Da fängt Paulus an, zu den Menschen zu reden. Zuerst hört ihm kaum jemand zu. Doch dann rücken sie näher zusammen und lauschen auf das, was Paulus erzählt: »Ihr Lieben, Gott hat mir einen Auftrag gegeben. Es ist Gott, der Himmel und Erde gemacht hat. Ich soll überall von ihm erzählen. Und heute Nacht hat Gott mir durch einen Engel eine gute Nachricht gebracht: Unser Schiff wird heil ans Ziel kommen. Wir werden alle gerettet! Ich soll nämlich zum Kaiser nach Rom. Und jetzt esst wieder etwas, damit ihr neue Kraft bekommt. Es wird euch guttun.« 
Diese Worte machen den Menschen Mut. Sie bekommen neue Hoffnung und auch wieder Hunger. 

Die Rettung

Nach Tagen legt sich der Sturm. Das Meer wird wieder ruhig. Wieder und wieder messen die Seeleute, wie tief das Wasser noch ist. Und sie merken: Es wird immer flacher. Plötzlich gibt es einen gewaltigen Ruck. Das Schiff hat sich festgefahren. Es ist beschädigt und hat ein großes Loch an der Seite.
Da übernimmt Paulus das Kommando. »Alle, die schwimmen können, springen ins Wasser und retten sich ans Ufer.« Kaum hat Paulus das gesagt, sind die ersten auch schon im Wasser. Die Wolkendecke ist aufgerissen, das Ufer ist zu sehen. 
»Alle, die nicht schwimmen können, nehmen sich ein Stück Holz, das auf dem Wasser treibt!«, ruft Paulus den anderen zu. »Klammert euch daran und lasst euch ans Ufer treiben!« Wieder ist zu hören, wie Menschen ins Wasser springen. Paulus springt als Letzter. 
Am Stand angekommen, versammelt er alle. Er bittet den Kapitän, zu zählen, ob alle da sind. Als der fertig ist, meldet er erleichtert: »Alle 276 Menschen, die auf dem Schiff waren, sind sicher an den Strand gekommen.« 
Da spricht Paulus ein Dankgebet: »Jesus Christus, ich danke dir, dass du uns alle gerettet hast. Du bist das Licht der Welt. Du hast uns einen Weg aus diesem gewaltigen und gefährlichen Sturm gezeigt. Dafür lobe und preise ich dich! Amen!« 
Und es ist klar: »Wir bleiben den Winter über auf dieser Insel. Im Frühjahr dann werden wir unsere Reise nach Rom fortsetzen.« Diese Insel war Malta.

Sonderpreis! Je Set nur 5 €

Der besondere Tipp

Symbolkarten-Sets

Für Gruppen jeden Alters

Die Karten können vielfältig zum Einsatz kommen: Gesprächseinstieg/-abschluss von Einheiten (Wie geht es mir – allgemein? Wie war die Stunde/Einheit/das Thema für mich? Das verbinde ich mit dem Gedanken an …); Bilder zu Themen zuordnen; Eigenschaften von Menschen/Dingen ausdrücken; spielen …

Jedes Set enthält 20 Motive auf 40 Karten sowie ein Textheft mit Geschichten, meditativen 
Gedanken, Gedichten und Gebeten. 

Je Set 5,00 € (anstatt 14,90 €); 

gekreuzigt: Best.-Nr.: 1461;

Lob und Dank: Best.-Nr.: 1462

HimmelsBoten: Best.-Nr.: 1463;

Leben ist wie …: Best.-Nr.: 1465

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Erzählung für die Älteren

Lukas tritt wieder als Arzt auf. Diesmal mit nassem Haar und feuchtem Arztkittel. Er schüttelt sich. 

Gerettet aus höchster Not

Puh, das war Rettung in höchster Not! Wir sind gerade knapp dem Ertrinken entkommen. Der Hauptmann, der Paulus bewacht, hätte auf ihn hören sollen! Doch er hat lieber dem Kapitän vertraut. Aber … ich erzähle euch von Anfang an …

Als Gefangener auf dem Weg nach Rom

Also: Paulus und ich waren ständig unterwegs. In Griechenland und darüber hinaus haben wir Spenden gesammelt. Die waren für die Christinnen und Christen in Jerusalem. Und die haben wir zu ihnen nach Jerusalem gebracht. Zuerst war die Freude in der Gemeinde in Jerusalem groß. Doch schon bald gab es deshalb Streit und Ärger. Die führenden Leute in der Gemeinde wollten Paulus deshalb wieder loswerden. Und so sorgten sie dafür, dass er der Unruhe wegen verhaftet wurde. 
Dem römischen Hauptmann, der ihn abführte, sagte Paulus: »Ich habe das römische Bürgerrecht. Damit habe ich auch das Recht, vom Kaiser in Rom selbst zu der Sache angehört zu werden.«
Also musste Paulus nach Rom gebracht werden. Er war ein Gefangener und der römische Hauptmann sollte ihn mit seinem Trupp Soldaten sicher dort hinbringen. Als der Leibarzt von Paulus war ich auch auf dieser Reise sein Begleiter. 

Eine folgenschwere Entscheidung

Wir waren spät dran. Der Sommer war schon vorbei und mit dem Herbst kam die Zeit der schweren Stürme, die jederzeit losbrechen können. Die sind sehr gefährlich. Schon viele Schiffe sind in diesen Stürmen untergegangen. 
Doch der Hauptmann wollte die Reise unter allen Umständen beginnen. Also machten wir die Leinen los.
Der Wind kam aus der falschen Richtung. Nur ganz langsam kamen wir voran. Da änderte der Kapitän den Kurs und wir segelten an der Südküste von Kreta vorbei. Dort gab es einen Ort mit dem schönen Namen »Guter Hafen«. Paulus sagte zum Hauptmann: »Hauptmann, es ist besser, in den Hafen einzulaufen. Wir sollten den Winter über hier bleiben. Die Gefahr ist wirklich groß, in schwere Stürme zu geraten.« 
Der Hauptmann beriet sich mit dem Kapitän. Doch der meinte: »So ein Quatsch. Wir kommen bestimmt noch bis Phönix. Da ist es einerseits viel schöner und deshalb andererseits auch besser zu überwintern.« Der Hauptmann vertraute dem Kapitän, und so segelten wir weiter. 

Jetzt hilft nur noch beten

Zunächst ging alles gut. Der Wind stand gut, wir kamen schnell voran. Doch von einem Moment auf den anderen änderte sich das: Ein fürchterlicher Sturm kam auf. Unser Schiff wurde hin- und hergerissen. Es war dunkel wie in der Nacht. Und wir hatten fürchterliche Angst.
Tagelang konnten die meisten nichts essen – sie waren seekrank. Da konnte auch ich nicht viel helfen. Viele beteten zu ihren Göttern. Auch Paulus und ich beteten: »Gott, rette uns alle!« 

Paulus macht Mut

Schließlich fing Paulus an, zu den Menschen zu reden. Mitten im Sturm. Zuerst nahm ihn kaum jemand wahr. Doch dann rückten die Menschen näher zusammen und lauschten, was Paulus erzählte: »Ihr Lieben, heute Nacht hat Gott mir durch einen Engel eine Nachricht zukommen lassen: ›Paulus, Gott will, dass du dem Kaiser in Rom von Jesus erzählst. Das Schiff wird heil ans Ziel kommen. Alle darauf werden gerettet!‹ Das hat mir wieder Mut gegeben, deshalb möchte ich es euch weitersagen. Am besten, wir essen jetzt wieder etwas, damit wir neue Kraft bekommen.« 
Diese Worte machten uns allen Mut. Wir bekamen neue Hoffnung und auch ein bisschen Hunger.
Immer wieder maßen die Seeleute die Wassertiefe. Und sie merkten: Das Wasser wird immer flacher. Da tauchte im Morgengrauen eine Bucht auf. 

Der Rettungsplan

Da hinein wollten die Seeleute das Schiff bis an Land treiben lassen. Al-les, was nicht niet- und nagelfest war, warfen sie über Bord, damit das Schiff leichter wurde. Es schien zu klappen. Doch plötzlich gab es einen gewaltigen Ruck. Menschen und Ladung flogen wild durcheinander. Das Schiff ächzte – es war dabei, auseinander zu brechen. Da stürzten sich die Soldaten des Hauptmanns auf die Gefangenen. Sie mussten sie töten. Denn wenn ihnen auch nur einer davon entwischt wäre, würden sie dafür mit ihrem Leben bezahlen. Doch zur großen Überraschung rief der Hauptmann: »Lasst die Gefangenen in Ruhe!« Und dann übernahm er das Kommando: »Alle, die schwimmen können, springen ins Wasser und schwimmen zum Ufer. Die anderen schnappen sich ein Stück Holz und lassen sich damit ans Ufer treiben.«

Alle gerettet!

Der Plan des Hauptmanns ging auf. Als wir uns am Strand versammelten, stellte sich heraus: Alle 276 Menschen, die an Bord des Schiffes waren, haben überlebt und waren sicher am Strand angekommen. Und jetzt wisst ihr, warum ich hier so nass vor euch stehe.
Da knieten Paulus und ich uns mit den anderen Christinnen und Christen nieder und dankten Gott für seine Rettung. Anschließend kümmerte ich mich um die Kratzer und Wunden, die sich manche zugezogen hatten. 
Wir überwinterten auf Malta, so hieß die Insel, auf die wir uns gerettet hatten. Von dort ging es dann im Frühling weiter nach Rom.

Zu Sonntag 11.06.2023

Apostelgeschichte 14,8–20

I. Vorüberlegungen

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Kinder erleben es, wie Freundschaften von einem Tag auf den anderen zerbrechen. Mit dem bisher besten Freund/der besten Freundin will man nichts mehr zu tun haben. Oder sie erleben es umgekehrt – ohne dass sie dafür einen nachvollziehbaren Grund sehen können.
Die älteren Kinder wenden sich zunehmend Idolen zu, die sie aus den (sozialen) Medien kennen. Neben dem Schwärmen für diese Menschen, für das, was sie sind und darstellen, kommt ihnen mitunter auch übertriebene Verehrung zu. Doch auch solches Schwärmen und Verehren kann von einem Tag auf den anderen vorbei sein.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Lieder

Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (EG Wü 611, KuS 398)

Psalm 139

Entweder die Verse wie am vergangenen Sonntag (s. hierzu »Liturgische Elemente«) oder
die Übertragung von Eugen Eckert (Wwdl 186)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Szenen aus Knete

Um die drastischen Veränderungen in dieser Erzählung vor Augen zu führen, können die Kinder einzelne Szenen aus farbiger Knete nachbilden. Um die Entwicklung auch für Außenstehende (etwa Eltern) verständlich zu machen, sollten gleiche Personen in allen Szenen in derselben Farben dargestellt werden.
Folgende Szenen könnten geformt werden:

  1. Die Heilung des Gelähmten
  2. Die Verehrung als Götter
  3. Die Abwehr der Verehrung
  4. Die versuchte Steinigung
  5. Der Weggang aus Lystra

Auf die Möglichkeit der Gestaltung mit Blanko-Bildkarten siehe unten.

Der besondere Tipp

Blankokarten für das Kamishibai-Erzähltheater

Die Kinder können zu dieser Reihe Bilder malen, anhand derer die Geschichte von Paulus nacherzählt werden kann.

14 weiße, stabile DIN-A3-Bogen plus ein »Vorhang-Bogen«; für alle Farben geeignet.

€ 14,00; Best.-Nr. 3678

Wenn die Geschichtenbaumeister ihr Werk vollendet haben, dann wollen all die selbst erfundenen Charaktere, Handlungen, Orte und Gegenstände auch auf die Bühne des Kamishibai! Zum Gestalten und Malen von Bildkarten gibt es nun ein Blanko-Set aus 14 Bögen rein-weißem, 350g/m²-schwerem, extra-festem Postkartenkarton in DIN A3 – eine preisgünstige Alternative zu den im Künstlerbedarf angebotenen Spezialpapieren! Unsere Blanko-Karten sind sehr gut geeignet für die Gestaltung mit allen Arten von Stiften und Farben: für Buntstifte, Wachsmaler, Marker, Wasserfarben, Acrylfarben, für Collage- und Mischtechniken. Weil der Karton ablösbare und permanente Klebstoffe sehr gut annimmt und sich präzise mit Scheren und Cuttern bearbeiten lässt, eignet sich das Material auch zum Basteln von Figuren und Kulissen. Das Set enthält kreative Ideen fürs Erzählen und Geschichtenerfinden.
Damit die Präsentation der selbst gemalten Geschichte gleich losgehen kann, liegt der Packung eine bunte Vorhangkarte bei. 14 Bogen blanko Postkartenkarton, DIN A3, 350g/m², holzfrei, säurefrei, chlorfrei, rein-weiß, in wiederverschließbarer Folientasche (kein Block, keine störende Gummierung). Inklusive: eine Vorhangkarte und Gestaltungstipps.

junge-gemeinde.de

Der besondere Tipp

Karin Jeromin/Jochen Stuhrmann

Alleswisserbuch zur Bibel

€ 38,00; Best.-Nr. 3808

Mit Hintergrundwissen zu 135 Geschichten der Bibel. Durchgehend illustriert und mit vielen Fotos, die die Bibel erklären.

Enthält auch für Kinder verständliche Landkarten zu den Reisen des Paulus.

Eignet sich als Hausbuch für die ganze Familie, als Infobuch für Kindergottesdienste und Kindergruppen oder als besonderes Geschenk.

Bibelwissen für alle – spannend, anschaulich, umfassend

Das Alleswisserbuch zur Bibel beinhaltet die 135 wichtigsten Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament im Text der revidierten Einheitsübersetzung und viel Hintergrundwissen zu Geschichte und Glauben. Als Hausbuch für die ganze Familie und für Kinder als Geschenk zu Kommunion und Firmung.

Wieso heißt das erste Buch der Bibel Genesis? Wie haben Jesus und seine Jünger gelebt? Was wissen Historiker und Archäologen über die damalige Zeit?

Karin Jeromin hat bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher verfasst. In ihrem reich illustrierten Buch verbindet sie die Erzählungen aus dem Alten und Neuen Testament mit interessanten Fakten. So finden Kinder und Erwachsene einen direkten Zugang zur damaligen Lebenswelt und können die Bibel besser verstehen.

  • Von der Erschaffung der Welt bis zur Endzeit: die wichtigsten Geschichten aus der Bibel
  • Wissenswertes über Alltagsleben, Geografie und Theologie
  • Zum gemeinsam lesen in der Familie oder für Kinder ab 10 Jahren
  • Als Ergänzung zur Kinderbibel im Religionsunterricht oder in der Pfarrgemeinde
  • Ein Buch für die Hausbibliothek – als Geschenk zu Konfirmation, Ostern oder Weihnachten!

Die Bibel: Geschichte und Vielfalt der Heiligen Schrift lebendig dargestellt

Kostbare Ölbäume, Tauben als Friedenssymbole, ein Regenbogen als Zeichen Gottes – viele religiöse Symbole sind zwar bekannt, ihre Entstehungsgeschichte ist aber oft ein Rätsel. In diesem Buch finden sich alle Antworten auf Fragen, die bei der Bibellektüre auftreten können, ergänzt durch zahlreiche Illustrationen. So werden die Bibelgeschichten in all ihren Facetten verständlich.

Ein Nachschlagewerk, dessen Sachinformationen die bekannten Erzählungen aus Altem und Neuem Testament greifbar machen: So wird die Welt der Bibel in ihrer ganzen Bedeutungsvielfalt fassbar!

Zahlreiche Fakten zu Personen und Lebenswelten der Bibel, zu Tieren, Pflanzen, Landschaft und historischen Hintergründen bieten einen für Kinder ansprechend und verständlich aufbereiteten Zugang zu den Texten. Die Illustrationen von Gebäuden, Menschen, Arbeitsgeräten usw. entsprechen historischen Erkenntnissen und erleichtern den Zugang zur Welt der Bibel und der antiken Umwelt. Das Buch enthält rund 400 farbige Illustrationen, Fotos und Karten.

Dieses Buch eignet sich besonders für Familien, Schüler:innen und interessierte Bibelleser:innen. Es ist für Kinder ab 8 Jahren geeignet.

Über die Autor:innen

Karin Jeromin (geb. 1965) studierte Neuere deutsche Literatur, Theologie und Pädagogik. Sie ist Autorin zahlreicher Kinder- und Jugendbücher.

Jochen Stuhrmann (geb. 1976) studierte Mathematik und Bildende Kunst für gymnasiales Lehramt sowie Illustration. Seit 2003 ist er freiberuflich im Bereich Kinderbuch- und Wissenschaftsillustration tätig. Er arbeitet für Zeitungen und Magazine wie „Die Zeit“ und „Geo“.

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III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Die Taschenlampe zeigen und die Kinder erzählen lassen, woran sie sich erinnern.

Paulus macht das Leben eines Menschen hell

Paulus hatte erlebt, wie Jesus sein Leben hell gemacht hat. Das war, als Paulus noch Saulus hieß. Und obwohl Paulus Jesus früher gehasst hat, hatte Jesus trotzdem mit Paulus etwas Großes vor: Paulus sollte den Menschen, egal in welchem Land, von Jesus erzählen. Deswegen kam Paulus zusammen mit seinem Begleiter Barnabas auch in eine Stadt, die Lystra heißt. Auch dort sollte es im Leben von Menschen hell werden.
Dunkel war das Leben eines Mannes. Nie in seinem Leben konnte er auch nur einen Schritt tun. Kraftlos und gelähmt war dieser Mann. Paulus sah ihn und sagte zu ihm: »Steh auf. Stell dich auf deine Füße.« Der Mann vertraute auf das, was Paulus sagte. Sofort versuchte er aufzustehen. Es klappte tatsächlich. Zuerst stand der Mann etwas wacklig herum. Doch je länger er stand, desto besser ging es. Der Mann sah an seinen Beinen hinunter, staunte und lächelte. Ganz hell wurde sein Gesicht. Er strahlte so hell wie eine Taschenlampe leuchtet. Er freute sich.

»Wir sind keine Götter«

Einige Leute hatten gehört, wie Paulus gesagt hatte: »Steh auf!« und hatten beobachtet, wie der Mann tatsächlich aufstand. Plötzlich hallte ein Ruf durch die Straßen von Lystra: »Die Götter sind zu uns nach Lystra gekommen. Schnell, kommt zusammen, um die Götter zu verehren und ihnen Opfer zu bringen!« Die Menschen in Lystra meinten, Paulus und Barnabas seien der oberste griechische Gott Zeus und sein Bote Hermes. Schon kamen Priester mit einem Stier, um ein Opfer darzubringen. Paulus und sein Begleiter Barnabas erschraken. Sie waren doch normale Menschen wie alle hier in Lystra auch. Auf gar keinen Fall wollten sie, dass man sie für Götter hielt. Mit einem Ratsch zerrissen sie ihre Gewänder. Von einem Augenblick auf den anderen war es ganz still, sodass Paulus zu den Menschen reden konnte: »Wir sind keine Götter. Wir sind im Auftrag des einen und einzigen Gottes im Himmel und auf der Erde unterwegs. Dieser Gott hat die ganze Welt geschaffen. Dieser Gott lebt und ist stärker als der Tod. Ja, er hat den Tod besiegt, als er seinen Sohn Jesus aus dem Tod herausgeholt hat. Er macht es hell und freundlich in eurem Leben.«

Paulus in Todesgefahr

Kaum hatten Paulus und Barnabas die Menschen beruhigt, kamen aus zwei Nachbarstädten Menschen, die Jesus und seine Freunde und Freundinnen so hassten, wie früher auch Paulus. Sie waren so wütend auf Paulus und das, was er sagte. Unbedingt wollten sie Paulus umbringen. Schon flogen die ersten Steine auf Paulus. Immer mehr Steine flogen hinterher. Das konnte nicht gut gehen. Paulus lag schließlich ganz still und stumm auf dem Boden. Er regte sich nicht mehr. Da schnappten sich einige den leblosen Körper und schleiften ihn vor die Stadt. Sollten doch die Vögel diesen Paulus fressen!
Doch Jesus hatte ja mit Paulus etwas vor. Jesus brauchte Paulus. Zwar dachten die Menschen in Lystra: »Jetzt ist Paulus tot.« Doch das stimmte nicht. In Paulus kehrte Leben und das Licht zurück. Er schlug die Augen auf. Er bewegte sich. Langsam und vorsichtig. So wie der Gelähmte aufgestanden war, so stand jetzt auch Paulus auf. Er lebte tatsächlich. Jesus hatte ihn beschützt. So war es im Leben von Paulus wieder hell geworden.


Erzählung für Ältere

Lukas tritt wieder als Arzt auf. (Zur Erzählperson »Arzt« siehe »Zur ganzen Reihe«) Auf die Frage, ob die Kinder ihn wiedererkennen, tragen sie zusammen, was sie über Lukas und Paulus wissen. Evtl. ergänzt Lukas.

Die genannten Orte jeweils auf der Karte zeigen.

Ein Auftrag für Paulus

Jesus hatte zu Hananias gesagt: »Ich habe etwas mit Paulus vor. Er wird in meinem Auftrag durch die Welt reisen und den Menschen von mir erzählen.« Doch zunächst musste Paulus aus Damaskus (Karte) fliehen. Jetzt waren seine Begleiter hinter ihm her, wie sie hinter allen her waren, die darauf vertrauten, dass Gott Jesus aus dem Tod herausgeholt hatte. Heimlich wurde Paulus nachts in einem Korb an der Stadtmauer von Damaskus hinuntergelassen. Er hat mir erzählt, wie groß seine Sorge war, die Freunde auf der Stadtmauer könnten die Seile, an denen der Korb hing, nicht halten. Doch es ging alles gut, und Paulus kam sicher am Boden an. Danach floh er in die Wüste. Er wollte zunächst seine Ruhe haben, beten und über Jesus nachdenken. Herausfinden welchen Auftrag Jesus für ihn hat. Paulus entdeckte: »Jesus will, dass ich zu den Menschen gehe.« In Regionen, die heute Griechenland und die Türkei sind. »Vielleicht«, so überlegte Paulus, »komme ich eines Tages nach Rom, in die Hauptstadt des Römischen Weltreiches.« (Karte) Doch zunächst machte sich Paulus auf eine kleinere Reise.

250 km zu Fuß

Auf dieser Reise habe ich Paulus begleitet. Außer mir war Barnabas mit dabei. Zunächst fuhren wir mit dem Schiff auf die Insel Zypern (Karte). Die Überfahrt war zum Glück ruhig. Nachdem wir dort den Menschen von Jesus erzählt hatten, bestiegen wir wieder ein Schiff. Es ging weiter in das Land, das ihr heute Türkei nennt (Karte). Dafür mussten wir 250 km zu Fuß gehen. Das war ziemlich anstrengend.

Heilung eines Gelähmten

Schließlich kamen wir in eine Stadt namens Lystra (Karte). Paulus erzählte immer und überall von Jesus, keine Gelegenheit ließ er ungenutzt. Oft sahen wir Menschen am Straßenrand, die betteln. Manche von ihnen waren krank oder verletzt. Manchmal konnte ich als Arzt etwas helfen. Und wir trafen einen gelähmten Mann. So war er zur Welt gekommen. Noch nie war er auch nur einen Schritt gegangen. Der Mann hörte, wie Paulus von Jesus erzählte, der viele Menschen gesund gemacht hatte. Paulus sagte: »Gott ist euer Arzt.« Als ich das hörte, fuhr mir ein Schrecken durch die Glieder. »Was wird dann aus mir?«, fragte ich mich. »Lukas, den Arzt, würde man dann nicht mehr brauchen.« Doch weiter kam ich nicht mit dem Nachdenken. Ich sah, wie sich die Blicke von Paulus und die des Mannes trafen. Zunächst sagten sie nichts, sondern schauten sich nur an. Schließlich sagte Paulus: »Steh auf!« Kaum hatte er das gesagt, versuchte der Mann sich hinzustellen. Zunächst stand er wackelig auf seinen Beinen. Schließlich war das eine ganz neue Erfahrung für ihn. Er schaute an seinen Beinen hinunter, als er stand. Verwundert sah er aus.

»Wir sind Menschen wie ihr«

Viele Menschen standen in diesem Moment um Paulus herum. Sie hörten und sahen, was geschehen war. Schließlich erhob sich riesiger Lärm. Doch wir verstanden nichts. Auf einmal bildeten die Menschen eine Gasse oder wurden zur Seite gestoßen. Zuerst dachte ich, dass weitere Kranke gebracht werden, denen Paulus helfen soll. Doch es kamen festlich gekleidete Priester auf uns zu. Sie hatten einen Stier und verschiedene Kränze bei sich. Was sollte das?
Die ersten Menschen knieten vor Paulus und Barnabas nieder. »Zeus und Hermes«, raunten die Menschen einander zu. Immer wieder war das zu hören: »Zeus und Hermes.« Jetzt wurde uns klar, was passiert war: Die Menschen glaubten, Barnabas wäre Zeus, der höchste Gott der Griechen. Und Paulus wäre sein Bote Hermes, weil er bisher geredet hatte. Schon hob einer der Prieser sein Messer, um den Stier zu opfern. Da riss Paulus seine Hand hoch. Alle blieben wie auf Kommando stehen und hielten inne. Gespannt sah ich zu, was jetzt wohl passieren würde. Paulus ließ seine Hand sinken und zerriss sein Gewand. Barnabas tat es auch. Paulus und Barnabas gingen auf die Menschen zu, streckten ihnen ihre Hände entgegen und sagten: »Fasst uns an. Fühlt, wir sind Menschen wie ihr. Wir sind gekommen um euch von dem lebendigen und einzigen Gott, zu erzählen. Von Gott, der Himmel und Erde gemacht hat und der den Tod besiegt hat.« Paulus und Barnabas redeten und redeten, doch immer noch gab es Menschen, die versuchten, ihnen ein Opfer darzubringen. Fest waren diese Menschen davon überzeugt, dass Paulus und Barnabas keine Menschen, sondern Götter waren. Ich war nur froh, dass die Menschen mich in Ruhe ließen.

Paulus in höchster Gefahr

Plötzlich gab es wieder Unruhe in der Menge: Fremde Menschen tauchten auf. Sie nahmen Steine, die auf der Straße lagen. Ja, einige rissen Steine aus der Straße heraus. Wutentbrannt gingen sie auf Paulus zu. »Betrüger und Lügner sind das!«, schrien sie. »Sie bringen euch auf falsche Wege. Sie sind gegen unsere Götter. Ihr müsst sie töten!« In diesem Augenblick flogen die ersten Steine auf Paulus. Paulus ging in die Knie, schützend legte er seine Arme über den Kopf. Ich war entsetzt. Wie konnte die Stimmung nur so schnell umschlagen? Hilflos sahen Barnabas und ich zu. Jeder von uns betete leise: »Jesus Christus, rette Paulus. Du hast doch viel mit ihm vor!« Schließlich hob einer der Männer die Hand. Ein Stein traf Paulus noch, dann trat Stille ein. Totenstille. Der Mann winkte ein paar Männer herbei. Grob packten sie Paulus an den Armen und schleiften ihn hinaus aus der Stadt. Dort ließen sie ihn auf den Boden fallen und gingen zurück.

Paulus überlebt

Als diese brutalen Menschen weg waren, gingen Barnabas und ich zusammen mit einigen anderen zu Paulus. Wir wollten um ihn trauern und ihn dann beerdigen. Doch was war das? Paulus bewegte sich! Er war nicht tot. Schnell beugte ich mich zu ihm hinab. Vorsichtig untersuchte ich Kopf, Arme und Beine. Überall hatte er Beulen, blaue Flecken und blutete aus vielen Wunden. Ich reichte ihm etwas Wasser. Zunächst langsam, dann immer schneller trank er. Dann stützte er sich auf seine Ellenbogen. Wir halfen ihm dabei, langsam aufzustehen.
Wir gingen in die Stadt zurück und fanden auch eine Unterkunft für die Nacht. Und am nächsten Morgen zogen wir weiter. Ich fragte, ob wir nicht besser wieder nach Antiochien (Karte) zurückgehen sollten. Doch Paulus wollte nicht. Er wollte unbedingt nach Derbe (Karte). Auch dort sollten die Menschen von Jesus erfahren.

Zu Sonntag 23.04.2023

Lukas 24,36–49

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

»Da öffnete er ihnen das Verständnis für die Schrift, dass sie sie verstehen konnten.« (Lukas 24,45, NGÜ). Und das sagt der Lukas so nüchtern. Die Jünger erleben den Auferstandenen leibhaftig. Und dann bekommen sie noch das Verständnis der ganzen Heiligen Schrift geschenkt. Mit diesem Rückenwind könnte ich auch in die Welt hinausgehen.
Die Mitarbeitenden können sich in der Vorbereitung Zeit nehmen für die Fragen:

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Ein ganzes dickes Buch und ihre Geschichten aus Jahrtausenden lassen sich also zusammenfassen in dem einfachen Wort »Liebe«. Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass Kinder dies zunächst verwundert: Liebe ist doch was ganz Normales. Das soll das ganze Geheimnis der Bibel sein?
Aber schnell werden sie auch nachdenklich, wenn sie überlegen, an welchen Orten es in der Welt sehr lieblos zugeht: Sowohl in der großen, weiten Welt als auch ganz nah bei ihnen in der Kita, der Schule.
Ich möchte den Kindern das große Geheimnis der Heiligen Schrift wie einen Schatz mitgeben, um dann zu überlegen, wo, wann und bei wem sie diesen Schatz hervorholen müssen. Ganz wichtig auch: Wann müssen sie sich selbst an diesen Schatz erinnern?
Und dann merken (nicht nur) Kinder: Das mit der Liebe ist eben doch alles andere als einfach. Vielleicht macht aber genau das die Liebe so groß.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Lieder

Vom Himmel sind wir gesegnet (KKH 55; dabei gerne die Bewegungsidee ausprobieren!);
Dass die Liebe Gottes mit uns ist (KKH 61);
Wo die Liebe wohnt (MKL2, 131)

Liebes-Psalm

Gott legt mir einen Traum ins Herz.
Wenn der Traum wahr wird,
dann werde ich lachen und singen und
tanzen und springen.

Gott legt mir einen Traum ins Herz.
Wenn der Traum wahr wird,
muss niemand mehr allein sein,
niemand mehr im Krieg leiden,
iemand mehr wird gemein behandelt.

Gott legt mir einen Traum ins Herz.
Wenn der Traum wahr wird,
ist jeder Mensch zu Hause,
ist dort, wo er sein möchte,
und lebt in Frieden.

Gott legt mir einen Traum ins Herz.
Wenn der Traum wahr wird,
muss niemand mehr weinen.
Es kommt jemand und tröstet.

Gott legt mir einen Traum ins Herz.
Wenn der Traum wahr wird,
leben alle Menschen auf der Welt
wie in einer großen Familie.

Gott legt mir einen Traum ins Herz.
Und Gott macht den Traum wahr.
Amen.
(Inspiriert von Psalm 126)

Segen

(Alle stehen im Kreis, jemand aus dem Team spricht den Segen und macht die Bewegungen vor, die die Kinder mitmachen.)
Gott,
(beide Arme nach oben strecken)
schenke uns deine Liebe
(beide Arme langsam seitlich nach unten bewegen)
und erfülle unser Herz damit,
(beide Hände auf das Herz legen)
damit wir sie austeilen.
(Arme um/auf Rücken der Kinder neben mir legen)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Kerzen verzieren und verschenken

Die Kinder verzieren je zwei Stabkerzen mit bunten Wachsherzen (mit Keksformen aus Wachsplatten stechen oder daraus ausschneiden). Eine können sie behalten und ein an jemanden verschenken, der/die jetzt besonders Liebe brauchen. Wer könnte das sein? (Vielleicht traut sich auch ein Kind, die Kerze jemandem zu schenken, mit dem es gerade Streit hat. Super, wenn das Kind im nächsten Kindergottesdienst erzählt, wie das Geschenk ankam.)

Karten gestalten

Um den Gedanken, die Botschaft der Bibel in die Welt hinauszuschicken, sehr deutlich zu machen, können die Kinder Karten mit dem Schriftzug »LIEBE ist das Größte« gestalten. Die Karten können an Luftballons in den Himmel entlassen werden (in der Regel ist hierfür keine Genehmigung nötig).
Oder von den Mitarbeitenden werden Karten mit dem Schriftzug vorbereitet, die Kinder verzieren sie und werfen sie dann in möglichst viele in Briefkästen.

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Mit Bewegungen

Dafür wäre es gut, wenn eine Person erzählt und eine zweite die Bewegungen vormacht, die die Kinder mitmachen.
Vielleicht sind im Verkleidungsfundus der Gemeinde Tücher/Gewänder, die es den Kindern leichter machen, in die Figur der Jünger »hineinzuschlüpfen«.
Während der Erzählung wird etwas Essbares in Herzform benötigt. Es ist wichtig, dass jedes Kind mitessen kann (vegan, glutenfrei …)
Die Jünger sitzen zusammen. Sie sitzen im Kreis und schauen sich ratlos an. (Einander ratlos anschauen)
Was ist nun? Ist Jesus tot oder nicht? (Schultern zucken)
Sie haben gesehen, wie er am Kreuz starb. Also muss er doch tot sein! (Nicken)
Aber dann haben da die zwei Freunde erzählt, dass sie Jesus gesehen haben. (Arme fragend heben)
Und die Frauen haben gesagt, dass das Grab von Jesus leer war. (Arme fragend heben)
Was soll das alles nur bedeuten? Die Jünger wissen es einfach nicht. (Kopf schütteln und in die Hände stützen)
Und da, ganz plötzlich, kommt Jesus zu ihnen in den Raum. (Jesuskerze anzünden, in die Mitte stellen)
Die Jünger erschrecken. (Hand auf den Mund legen, erschrocken schauen)
Das gibt es doch nicht! Ist das ein Gespenst? Ein Geist? Die Jünger haben Angst. (Zittern, Arme um den Körper legen)
Aber Jesus sagt: »Ich bin doch kein Gespenst. Ich bin‘s, euer Freund. Ich bin Jesus.«
Die Jünger sind unsicher. Kann das sein? Mit offenem Mund sitzen sie da. (Erschrocken auf Jesuskerze schauen).
Da sagt Jesus: »Ich bin es wirklich! Fasst mich nur an. Ein Gespenst kann man ja nicht anfassen.« (Mit Jesuskerze zu jedem Kind gehen. Die Kinder fassen die Kerze an und sagen: »Es ist wirklich Jesus.«)
»Ich habe euch doch gesagt, dass ich es bin! Und jetzt verrate ich euch ein Geheimnis: In der ganzen Heiligen Schrift geht es nur um eine einzige Sache:« (Jedem Kind das »Essbare in Herzform« geben.)
»In der ganzen Heiligen Schrift, in allem, was Gott und die Propheten und die Psalmen sagen, geht es nur um eins: Die Liebe. Liebe ist das größte!«
Und Jesus nimmt von dem Essen, das die Jünger haben, und isst mit ihnen. (Alle Kinder essen.)
»Das ist wichtig«, sagt Jesus. »Vergesst das nicht und legt es euch tief ins Herz: (Hand auf Herz legen)
Liebe ist das Größte!«
Habe Gott lieb, (nach oben zeigen)
habe die anderen Menschen lieb (aufeinander zeigen)
und vergiss nicht, auch dich selbst lieb zu haben. (Auf sich selbst zeigen)
Und noch etwas ist wichtig: Behalte das nicht für dich! Steh auf! Geh hinaus in die Welt (aufstehen)
und sage es allen: Habe Gott lieb, (nach oben zeigen)
habe die anderen Menschen lieb (aufeinander zeigen)
und vergiss nicht, auch dich selbst lieb zu haben. (Auf sich selbst zeigen)
Sag es allen auf der ganzen Welt: »Das Größte ist LIEBE.« (Zusammen laut wiederholen)
Sag es weiter! (Ein Kind sagt es dem anderen.)
Und immer wieder weitersagen! (Die Kinder drehen sich/gehen umher und rufen den Satz immer wieder.)


Erzählung für Ältere

Was soll man noch glauben?


Josua weiß nicht, was er glauben soll. Ist Jesus nun tot oder nicht? Sarah glaubt an einen lebendigen Jesus. Aber sie war doch dabei, als Jesus am Kreuz starb.
Viele Freundinnen und Freunde von Jesus wissen nicht mehr, was sie glauben sollen. Die beiden Jünger aus Emmaus haben gesagt: »Wir haben Jesus gesehen.« Aber kann man ihnen glauben? Das Grab ist leer, das wissen alle. Aber was bedeutet das? Das wissen sie eben nicht.
Sarah und Josua sitzen vor Andreas‘ Haus. Drinnen sind viele Freunde von Jesus zusammen. Mit denselben Fragen und derselbenn Hoffnung wie Sarah und Josua. »Komm«, sagt Sarah, »wir gehen hinein.« Josua traut sich zuerst nicht. Immerhin sind sie ja noch Kinder. Die dürfen nicht einfach so irgendwo rein. Aber Sarah geht vor und Josua schleicht dann hinterher. Drinnen setzen sich die beiden schnell hin.

Jesus? Das kann doch nicht sein!

Viele Leute sitzen in dem einfachen Raum. Die einen schauen sich fragend an, die anderen tuscheln miteinander, mache haben den Kopf nachdenklich in die Hände gestützt.
»Was tun wir denn hier?«, flüstert Josua zu Sarah und fährt fort: »Ich muss zurück. Wenn ich nicht arbeite, schlägt mich mein Herr wieder.« – »Warte«, sagt Sarah. »Worauf denn?«, fragt Josua.
In diesem Moment ist da noch jemand im Raum. Es ist der Mann, den Josua im Palast des Pilatus gesehen hat. Der Mann, der vor drei Tagen gekreuzigt wurde. Es ist Jesus. Josua erschrickt. »Sarah, das … das ist Jesus. Aber das kann doch nicht sein! Jesus ist tot, das weiß ich doch. Ist das ein Gespenst?« Auch die anderen Leute im Raum sind erschrocken. Sie haben Angst.

Es ist Jesus

Jesus schaut in die Runde. Mit dem gleichen Blick, mit dem er Sarah getröstet hat, als sie hoffnungslos war. Mit dem gleichen Blick, mit dem er Josua gesagt hat, dass er ihn versteht.
»Keine Angst«, sagt Jesus, »ich bin kein Geist. Ich bin euer Freund. Und ich bin da. Immer noch da. Für euch da.« Jesus geht herum und nimmt die Hände der Menschen. Auch die von Sarah und Josua. »Ein Gespenst kann man nicht anfassen«, sagt Sarah und Josua nickt. Es ist Jesus.
»Ich verrate euch heute das Geheimnis der ganzen Heiligen Schrift«, sagt Jesus. Alle schauen ihn an. Und Jesus sagt nur ein einziges Wort: »Liebe« Liebe? Josua und Sarah schauen sich an. Das soll alles sein?
»Liebe Gott«, sagt Jesus. Und Sarah denkt daran, wie wenig sie Gott vor ein paar Tagen zutraute. Gott war für sie weit weg. Er schien gar nicht interessiert an ihr. Und lieb hat sie ihn gewiss nicht gehabt.
»Liebe die Menschen in deiner Nähe. Alle.« Josua denkt an Pilatus, der Jesus hat töten lassen. »Den etwa auch? Den soll ich lieben, der so Böses tut?«
»Und«, fährt Jesus fort, »vergiss nicht, dich selbst zu lieben.« Josua und Sarah fragen sich: »Sich selbst liebhaben – wie geht das?«

Liebe macht es möglich

»Es ist ganz einfach«, sagt Jesus: »Liebe Gott, liebe deine Nächsten, liebe dich selbst. Wenn das gilt, wenn sich alle daran halten – was glaubt ihr, was dann alles möglich ist!«
Sarah denkt an das Wenige, das ihre Mutter, ihr Bruder und sie zum Leben haben. Wenn andere liebevoller zu ihnen wären … was wäre dann alles möglich für sie!
Josua denkt an die römischen Soldaten, an Pontius Pilatus, an den Kaiser: Wenn in deren Herzen Liebe wäre – gäbe es dann überhaupt noch Gewalt und Kriege?
»Liebe«, sagt Jesus noch einmal, »ist das Größte. Lebt mit Liebe. Und im Vertrauen darauf, dass Gott euch liebhat. So könnt ihr wunderbar die Welt verändern!«

Was wäre, wenn …

Sarah und Josua schauen sich an. Was wäre, wenn alle Menschen dieses Geheimnis wüssten? Was wäre, wenn sie es weitersagen? Was wäre, wenn sie es einfach allen sagen?

Lukas 24,13–35

Zu Sonntag 16.04.2023

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Im Gottesdienstraum des Gefängnisses in Essen hängt eine Ikone von Jesus Christus. Ein ausdruckstarkes Bild, das den betrachtenden Menschen genau anblickt. Viele der Gefangenen stehen länger davor. Jesus scheint zu sagen: »Ich kenne dich. Ich sehe dich. Ich weiß um deine Schuld. Und ebenso weiß ich von deinen wunderbaren Gaben und Talenten. Dein Weg hat dich ins Gefängnis geführt. Auch hier bin ich bei dir. Dein Weg kann sich ändern. Ich gehe mit dir.«
Vielen der Gefangenen ist dieses Bild sehr wichtig: Die Zusage, dass Jesus den Weg begleitet, und dass es neue Wege gibt. Selbst wenn viele sich nun von ihnen abwenden werden, Jesus wird weiter den Weg mitgehen. Diese Zusage ist ein wichtiger Schatz. Und das nicht nur im Gefängnis.
Im Vorbereitungskreis können die Mitarbeitenden sich Zeit nehmen, vom eigenen Lebensweg zu erzählen: von manchen Wendungen oder Sackgassen.
Haben sie Jesu Gegenwart gespürt?
Fühlten sie sich in der Situation (immer) begleitet?
Und im Rückblick – sehen sie sich da von Gott begleitet?

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Für die Kinder ist es bei dieser Geschichte besonders schön, dass sie schon wissen, wer die Jünger begleitet, ehe die Jünger das verstehen. Sie können mit einem Lächeln und mit Vorfreude verfolgen, wie den Jüngern schließlich die Augen aufgehen.
Gleichzeitig ist es wichtig, dass sie die beiden Jünger auf ihrem Weg nach Emmaus nicht nur beobachten, sondern sich auch in deren Gefühle hineinversetzen: Wie mag es ihnen gehen?
Vor allem einen Gedanken möchte ich ihnen mitgeben: Jesus begleitet dich auch dann, wenn du es gar nicht merkst. Du bist nicht allein.
Und die Freude über Jesu Gegenwart soll auch erfahrbar werden: Im gemeinsamen Essen und im Teilen der Osterfreude (siehe »Kreative Umsetzung der Geschichte«, unten).

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente

Neben den Osterliedern des vergangenen Sonntags (siehe »Liturgische Elemente«, Lieder, Seite 147) erlebt man im Singen des wunderschönen Kanons von Siegfried Macht die atemlose Osterfreude der Frauen. Von ihnen wird an diesem Sonntag zwar nicht erzählt, aber ihr Ruf soll der der Kinder sein, wenn sie nach Hause gehen bzw. die Osterfreude weitertragen:
Ich habe den Herren gesehen (Kanon von Siegfried Macht, aus: Haus aus lebendigen Steinen. Lieder für kleine und große Leute, Strube Verlag)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Kreidebotschaft

Die Kinder bekommen bunte Kreide und gehen vor/um die Kirche und schreiben an (sicheren!) Stellen auf den Boden: »Jesus ist wirklich auferstanden«.
Wer noch nicht schreiben kann, malt bunte Farben kreuz und quer dazu. Wichtig ist nur, fröhlich nach draußen zu gehen wie die Emmausjünger und möglichst viele Menschen mit der Osterfreude anzustecken. Vielleicht kann man dafür auch einen kleinen Spaziergang einplanen.

Steine bemalen

Wenn genügend Zeit ist, können die kleineren Kinder die Steine aus ihrer Erzählung mit Acrylstiften bunt bemalen. Eine wunderbare Erinnerung an die Trauer der Jünger, die sich in Osterfreude verwandelt hat.

Film

Ich habe mit meinen Töchtern einen kleinen Film gemacht, in dem die Emmausgeschichte mit Kerzen erzählt wird. Auch wird die Geschichte verbunden mit dem Kanon »Ich habe den Herrn gesehen« (auf YouTube .«Emmaus« und »Viehweg« eingeben).
Wer mag, kann gerne einmal einen Film im Kindergottesdienst zeigen. Oder Sie lassen sich von der Erzählung (für Ältere, s. Seite 155) inspirieren und erzählen selbst mit Kerzen.

Hinweis:
Der besondere Tipp

Pfingsten macht Mut

Erzählbogen – passend zu dieser Reihe

Der Reiz dieses Erzählbogens liegt in seinen 26 Fenstern, die einen Weg beschreiben. In kurzen Rückblenden (auf den Fenster-Rückseiten) wird erzählt, warum zwei Jünger traurig nach Emmaus gehen, wie Jesus Augen öffnet, der Geist Gottes die Jüngerinnen und Jünger bestärkt, Jesus entschwindet und die kleine Gemeinde in Jerusalem wieder Mut bekommt.

Nach und nach werden die Türchen geöffnet … und eine veränderte Situation ist sichtbar. Etwas Entscheidendes ist geschehen.

Alle 26 Fenster sind vorgestanzt und perforiert (leichtes Öffnen, kein Schneiden); einzelne Bilder können nach dem Öffnen ausgemalt werden. Für Kinder ab ca. 6 Jahre.

DIN A3 (auf A4 gefalzt), 250-g-Papier;

€ 2,20 (ab 10 Ex. je € 2,00);

Best.-Nr. 1738

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Während der Erzählung entsteht ein Bodenbild.
Material: Zwei schwarze, ein graues, zwei gelbe Tücher; Steine; Blumen; zwei Kegelfiguren; die große, weiße Jesuskerze; Teller; Fladenbrot; Einzelkelche, in die ein wenig Traubensaft gefüllt ist.

Jesus ist gestorben. Am Kreuz.
Er ist tot.
Die Freunde von Jesus sind sehr traurig. (Schwarze Tücher zeigen)
Sie sitzen zusammen in einem dunklen Raum. Sie haben Angst.
Da halten zwei es nicht mehr aus. Sie wollen etwas tun, irgendetwas.
Also verlassen sie die anderen und gehen los. Einfach so. Sie gehen und gehen, immer weiter, einfach geradeaus, den kleinen Weg von Jerusalem nach Emmaus.
(Schwarze Tücher nebeneinander auf den Boden legen, die Kegel draufstellen)

Auf dem Weg unterhalten sie sich über all das, was sie erfahren haben: Über das, was Jesus gesagt hat, was er getan hat, was er für sie gewesen war.
Nun ist er tot.
Was meint ihr, wie es den beiden ums Herz war?
(Kinder nennen die Gefühle der Jünger; für jedes Gefühl können die Kinder einen Stein aus einem aufgestellten Korb neben die Jünger.)
Und plötzlich, ohne dass sie wissen woher, plötzlich geht da einer mit ihnen.
(Große, weiße Kerze anzünden und auf ein schwarzes Tuch stellen)
Erkennst du ihn? Genau, es ist Jesus. Aber die beiden Jünger erkennen ihn nicht. Sie glauben ja ganz fest, dass Jesus für immer tot ist.

»Was ist mit euch?«, fragt Jesus die beiden. »Bist du der Einzige, der das nicht mitbekommen hat?«, fragen sie zurück. »Was denn?« – »Na, die Geschichte mit Jesus von Nazareth. Er ist umgebracht worden, er ist tot! Und wir haben geglaubt und gehofft, dass er von Gott kommt. Dass er der versprochene Retter ist. Das ist nun schon 3 Tage her.«
Und Jesus hört sich alles an.
Hört von ihrer Trauer, ihrer Angst, ihrer Wut … (die von den Kindern eben benannten Gefühle wiederholen und dabei jeweils einen Stein in die Hand nehmen)

Als es dunkel wird, kommen sie an ein Haus. (Mit grauem Tuch einen möglichst großen Kreis als Haus legen.)
Jesus verabschiedet sich von den beiden. Doch die bitten ihn: »Bleib doch bei uns. Es ist fast Abend, und der Tag geht zu Ende.« Sie gehen gemeinsam in das Haus.
(Jesuskerze und Kegel ins Haus stellen) Und dort decken sie den Tisch zum Mahl.
(Teller mit Fladenbrot und die Becher ins Haus stellen.)
Zuerst nimmt Jesus das Brot und segnet es. Dann teilt er es mit ihnen. Da erkennen sie ihn endlich!
(Jemand aus dem Team nimmt das Brot, bricht sich ein Stück ab und gibt den Fladen dem ersten Kind. Dabei wird aufgeregt gesagt: »Das ist Jesus! Weitersagen!« Das Kind bricht ebenfalls ein Stück ab und gibt den Rest weiter, während es sagt: »Das ist Jesus! Weitersagen!« …)
Als sie gegessen haben, nimmt Jesus auch die Kelche und segnet sie. Dann teilen sie auch das Trinken.
(Jemand aus dem Team nimmt einen Becher und gibt ihn dem ersten Kind. Dabei wird aufgeregt gesagt: »Das ist wirklich Jesus! Weitersagen!« Das Kind trinkt und nimmt ebenfalls einen Becher, gibt ihn dem nächsten Kind und sagt: »Das ist wirklich Jesus! Weitersagen!« …)

Und dann war Jesus nicht mehr zu sehen.
(Jesuskerze außerhalb des grauen Tuches abstellen)
Die beiden aber rennen zurück zu den anderen Jüngern. Den ganzen Weg. Ganz anders, als sie hergekommen sind.
(Gelbe Tücher über die schwarzen Tücher und die Steine legen; Kegel auf die gelben Tücher stellen)
Was meinst du: Wie ist den beiden jetzt wohl zumute?
(Für jedes genannte Gefühl legen die Kinder eine Blume neben die Jünger.)
Als sie bei den anderen ankommen, da rennen ihnen die anderen schon entgegen und rufen: »Jesus lebt! Er ist dem Simon erschienen. Und die Frauen haben ihn auch gesehen!«
Und die beiden rufen: »Wir auch!«
(Kinder animieren, laut mitzurufen: »Wir haben ihn auch gesehen!«)

Jesus lebt – Christus ist nicht tot.
Und bis heute teilen wir Brot und Saft von Trauben gemeinsam und erinnern uns an ihn. Bis heute sagen wir einander weiter, was wir glauben: Jesus lebt – ganz wirklich!

Der besondere Tipp

»Einfach spitze, dass du da bist!« Servietten

Diese tolle Begrüßung aus Daniel Kallauchs vielleicht beliebtestem Kinderkirch-Hit auf Papierservietten.
So fühlen sich alle kleinen und großen Besucherinnen und Besucher bei Festen, Frühstücken und fröhlichen Zusammenkünften willkommen. Mit Noten und fünf Strophen.

20 St./Packg. € 3,90 (ab 5 Ex. je € 3,50;
ab 10 Ex. je € 3,30); Best.-Nr. 9016

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Geschichte mit Kerzen

Material: Die bekannte Jesuskerze; zwei weitere große, dicke Kerzen (Jünger), die nicht weiß sind; braune Tücher (Weg); Tücher, um ein Haus zu legen (wer mag, kann eine etwas aufwändigere Landschaft legen); Abendmahlskelch und Abendmahlsbrot-Schale (ggf. von der Gemeinde ausleihen).
Anmerkung: Erzählen Sie ganz ruhig.
Lassen Sie den Kindern Zeit, die Worte wirken zu lassen (besonders bei der »Erleuchtung« der Jünger).

Jesus ist tot. Gekreuzigt. Gestorben. Begraben. Vor drei Tagen war das geschehen.
Jesus ist fort – und die Jünger sind allein.

Zwei von ihnen gehen traurig eine Straße entlang.
(Die Jüngerkerzen unangezündet auf dem Weg bewegen.)

Mutlos sagen sie: »Alles ist aus.« – »Alles ist umsonst gewesen.« – »Gott hat uns verlassen.« – »Jesus ist tot.«

Plötzlich geht noch einer mit. Ein Fremder. Sie kennen ihn nicht.
(Brennende Jesuskerze dazustellen)
Und du? Weißt du schon, wer es ist?

Der Mann fragt: »Wovon redet ihr denn da? Warum seid ihr so traurig?«
Der eine Jünger sagt: »Jesus von Nazareth ist tot. Er war unser Freud. Sie haben ihn umgebracht. Am Kreuz.
Er war ein besonderer Mensch. Er war ein Mann Gottes. Er hat so viel Gutes getan: Menschen geheilt und miteinander versöhnt.«
Der andere Jünger schluckt: »Und wir haben geglaubt, er wäre der von Gott geschickte Retter. Der, der für Gerechtigkeit sorgt, damit niemand mehr leiden muss, niemand mehr arm oder unglücklich ist. Aber er ist tot. Sie haben ihn getötet. Alles war umsonst. Wir haben so gehofft, aber vergebens.«

Der Fremde hört genau zu. Sie gehen weiter.
(Alle drei Kerzen ein Stück bewegen.)

Dann bleibt der Fremde stehen. Er schaut die beiden Jünger an: »Versteht ihr denn nicht, dass das alles so kommen musste? Kennt ihr denn die Bibel nicht?«
Und der Fremde redet und erzählt viele Geschichten aus der Bibel: Von dem Retter, den Gott schicken wird. Und von Gottes Liebe, die stärker ist als alles, sogar stärker als der Tod.

Es ist dunkel geworden. Sie sind im Dorf Emmaus angekommen. Der Fremde will sich verabschieden. Doch die Jünger wollen ihn nicht gehen lassen: »Bleib bei uns. Es ist doch schon spät.« Da ist ein Gasthaus.
(Ein einfaches Haus legen)
Die drei gehen hinein.

(Abendmahlsgeschirr ins Haus stellen) Ein einfaches Abendessen: Brot, Wein. Der Fremde spricht ein Dankgebet.
Dann nimmt er das Brot, bricht es in Stücke und reicht es den Jüngern. Er lächelt sie an.
Und plötzlich … plötzlich können die beiden es sehen!
Das ist … ja, das ist Jesus!
(Die beiden Jüngerkerzen an der Jesuskerze anzünden.)
Und im selben Moment ist Jesus verschwunden.
(Jesuskerze außerhalb des Erzählkreises aufstellen)

Die Jünger sehen sich an. Sie ahnen. Sie stammeln. Und dann freuen sie sich: »Das, war Jesus! Unser Herz brannte vor Freude, als er uns auf dem Weg begleitet hat und uns alles erklärt hat. Ja, das war Jesus! Jesus lebt!«

Die Jünger springen auf. Sie laufen, so schnell sie nur können, zu den anderen zurück. Und schon auf der Straße rufen sie laut: »Jesus lebt! Der Herr ist auferstanden! Wir haben ihn gesehen!«

Der besondere Tipp
Auf dem Weg nach Emmaus

Spielfiguren für die Erzählschiene

Die spielfertigen Figuren auf robuster Pappe sind ausgestanzt, die Kulissenbögen mit Umrisszeichnungen können individuell ausgemalt und dann ausgeschnitten werden. Inkl. Anleitungs- und Textheft.
Emmaus: € 15,00; Best.-Nr. 9019
Passend für das Erzählschienen-Set (s. u.) oder die Original-DonBosco-Erzählschiene, bei der alle drei Rillen für die Figuren auf einer Ebene liegen; € 29,00; Best.-Nr. 3635

Erzählschienen-Set mit 3 Schienen

Aus massivem Buchenholz. Maße in cm: 40 x 2,0 x 2,0;
40 x 3,5 x 3,5;
40 x 5,0 x 5,0.

Set € 15,00; Best.-Nr. 1625

junge-gemeinde.de

Fortsetzung aus Heft 1-2023

Lukas 23,13–25

zu Sonntag 02.04.2023

I. Vorüberlegungen

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Heute geht es mir noch genauso wie als Kind, als ich die Passionsgeschichte von Lukas zum ersten Mal hörte: Ich hoffe so sehr, dass Pilatus sich durchsetzt und Jesus frei kommt. Pilatus fragt drei Mal nach, findet keine Schuld an Jesus – da muss er ihn doch freilassen. Wie geht es den Menschen im Vorbereitungskreis?

Wir wissen, dass Jesus nun unmittelbar schweres Leiden bevorsteht. Und wir wissen auch, dass auf die Kreuzigung die Auferstehung folgt – leiden wir dennoch mit? Fühlen wir mit Jesus mit? Können wir das Unrecht, das ihm geschieht, fassen?

Warum wünschen wir uns, dass Jesus das Leiden erspart bleibt, obwohl wir doch den glücklichen, späteren Ausgang kennen?

Vielleicht, weil uns bewusst ist, dass heute immer noch viele Menschen an Gewalt und Unrecht schrecklich leiden – und wir nichts tun (können), um eben dieser Gewalt endlich Einhalt zu gebieten?

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

In dem Unrecht, das Jesus geschieht, kommt er den Kindern sehr nah. Kinder können sich unmittelbar über Unrecht aufregen und werden mit Jesus mitfühlen. Hier ist ein Moment, an dem sie sich mit Jesus identifizieren können. In allen Geschichten der folgenden Sonntage dieser Reihe wird er fern und ferner. Die Auferstehung dann erscheint unfassbar groß. Als der Auferstandene ist Jesus von einer anderen Welt. Doch hier, als zu Unrecht Verurteilter, ist er den Kindern nah. Es gilt, eben das zum Thema zu machen.

Zugleich ist es wichtig, heute und am kommenden Sonntag nicht bei der Wut über Unrecht und der Trauer über den Tod stehenzubleiben. Die Kinder brauchen auch in diesen Passionsgeschichten Hinweise auf Gottes Macht, die irdisches Unrecht bei Weitem übersteigt. Die schmerzliche Frage, warum es das Unrecht dann überhaupt gibt, bleibt unbeantwortet.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente

Die Klage über Unrecht in der Welt sollte einen größeren Raum einnehmen. Dazu tragen die Kinder das Unrecht, das ihnen begegnet oder von dem sie gehört haben, zusammen. Für jedes Unrecht wird ein Stein gelegt.

Material: Steine

Zu jedem Stein kann das Kyrie gesungen werden (KKH 17b): Die inständige Bitte an Gott, mitten im Unrecht nahe zu sein.

Auch das entsprechende Gebet auf Seite 32 im KKH eignet sich gut für diesen Gottesdienst.

Klage kann auch gerne laut werden: Die Kraft und die Wut, die in Raps liegt, kann hier genutzt werden.

Die Kinder lernen einen einfachen Rhythmus (z. B. stampfen – klatschen – zweimal stampfen – klatschen), sammeln Unrechtsthemen (Hunger, Krieg, Mobbing …) und rufen in diesem Rhythmus:

So werden die Unrechte nacheinander hinausgerufen (ggf. den Stampf-Rhythmus anpassen). Das Gebet endet mit einem leise beginnenden und immer lauter werdenden:

Wenn jemand aus dem Team das Ganze vormacht (und bei einem evtl. neuen Rhythmusdie Änderungen zeigt), können die Kinder hier sofort mitrappen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Klagemauer bauen

Die Jüngeren können mit den Steinen aus der Geschichte (siehe hierzu »III. Erzählung für die Jüngeren«, Seite 135) und noch weiteren Steinen eine Klagemauer bauen. In die Ritzen der Mauer stecken sie Zettel mit Bildern oder Sätzen von Unrecht, das sie bedrückt.

Die Älteren denken gemeinsam über den letzten Satz ihrer Geschichte nach (siehe hierzu »III. Erzählung für die Älteren«, Seite 137), als sich Josua fragt, was Jesus wohl mit den Worten gemeint hat: »Dein Durst wird gestillt werden«?

Wonach dürstet es Josua? Wonach sehnt er sich? (Wofür könnte der Durst im übertragenden Sinne stehen?)

Jemand aus dem Team bringt ggf. das Thema »Gerechtigkeit« ein.

Die Kinder malen dann für sich und möglichst in der Stille ein Bild, auf dem sie eine ungerechte Situation ihrer Lebenswirklichkeit darstellen. Diese Bilder werden in einem Kreis auf den Boden gelegt und gemeinsam betrachtet. Dann legt jemand aus dem Team ein Blatt in die Mitte des Kreises mit den Worten Jesu: »Selig sind, die hungert und dürstet nach Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.«

II. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Material: Vier braune Tücher (Wege); vier Backsteine (Ausweg wird versperrt); große, weiße Jesuskerze vom vergangenen Sonntag; ein kurzes Stück Seil (Fessel); für den die ganze Reihe umgreifenden Passions- und Osterweg siehe »Zur ganzen Reihe« in Heft 1/2023, Seite 97.
Im Laufe der Geschichte entsteht nachfolgendes Bild (es zeigt, wo was hingestellt wird):

T = Tuch

S = Stein

Jesus ist in Jerusalem.
(Tuch 1 hinlegen, Jesuskerze darauf bewegen und am Ende des Tuches hinstellen.)
Hier erzählt er von Gottes neuer Welt, die keinen ausschließt. Jesus glaubt an eine Welt voller Liebe. In dieser Welt zählt nur eines: Die Liebe.
Eines Tages wird er im Tempel wütend und ruft: »Ihr sollt zu Gott beten und nach seinen Worten leben. Aber ihr denkt zu viel ans Geld. Ihr setzt euch zu wenig für die Armen ein. Ihr macht nicht, was Gott will. Aber ihr tut so. Ihr macht den Menschen etwas vor. Dabei seid ihr Betrüger!« Die Priester und Schriftgelehrten im Tempel werden böse: »Was erlaubt der sich? So darf das nicht weitergehen! Er redet Unsinn und verdirbt uns die Menschen in der Gemeinde. Er muss weg!«
(Stein 1 auf Tuch 1 legen)
Sie lassen Jesus verhaften.
(Seil um die Kerze legen)

Jesus wird zum Hohen Rat gebracht.
Das sind Männer, die viel gelernt haben. Sie urteilen über Fragen, die den Glauben betreffen.
(Tuch 2 hinlegen)
Diese Richter fragen Jesus: »Denkst du, du bist besser als wir? Denkst du, du weißt mehr als wir? Wir lesen und erforschen nämlich die Bibel schon sehr lange. Denkst du vielleicht sogar, du bist Gottes Sohn? Denkst du, du hast Macht von Gott? Denkst du so einen Irrsinn?« Jesus schaut sie ruhig an. Er sieht ihre Wut – und auch ihre Angst.
»Ich bin Gottes Sohn«, sagt er.
Die Richter bekommen rote Gesichter und rufen wütend: »Das muss bestraft werden! Er beleidigt nicht nur uns – er beleidigt Gott!«
(Stein 2 auf Tuch 2 legen)

Jesus wird zu Pilatus gebracht.
(Tuch 3 legen)
»Pilatus«, rufen die Priester und Schriftgelehrten, »du musst den hier verurteilen! Er sorgt für Unruhe. Und er will dich und alle Römer aus dem Land werfen!«
Das ist nicht wahr. Und Pilatus weiß das.
Er sagt: »Da soll sich der König Herodes drum kümmern.«
Doch auch Herodes will nichts mit Jesus zu tun haben.
Er schickt ihn wieder zu Pilatus zurück.
(Stein 3 legen)
So kommt Jesus wieder zu Pilatus.
(Tuch 4 legen)
Pilatus sagt: »Jesus hat nichts Unrechtes getan. Ich lasse ihn frei.«
Die Schriftgelehrten sagen: »Nein, du musst ihn verurteilen. Er ist gefährlich.«
Pilatus sagt: »Wieso ist Jesus gefährlich? Was tut er denn?«
Die Schriftgelehrten sagen: »Er sorgt für Unruhe. Bestimmt wird da mal ein Aufstand draus. Und dann kommt es zu Tumulten und Kämpfen gegen die Römer. Und am Ende sind wir alle weg. Du wirst schon sehen!«
Pilatus sagt: »Ach was! Jesus ist nicht gefährlich. Gefährlich ist dieser Barabbas. Der sitzt im Gefängnis, weil er jemanden ermordet hat.«
Die Schriftgelehrten sagen: »Also, uns wäre es lieber, du lässt den Barabbas frei. Und diesen Jesus da sollst du verurteilen. Verurteile ihn!«
Pilatus verliert die Geduld: »Wie ihr wollt: Dann kommt eben Barabbas frei und Jesus wird zum Tod verurteilt. Und jetzt lasst mich endlich in Ruhe!«
(Stein 4 auf Tuch 4 legen)

Nun ist es entschieden.
Jesus ist verurteilt. Er wird bald sterben.
Für ihn gibt es jetzt keinen Ausweg mehr.
(Auf die Steine zeigen.)
Es geht nicht nach oben, nicht nach unten, nicht nach rechts und nicht nach links.
Oder gibt es vielleicht doch noch einen Weg?
Einen, an den die Schriftgelehrten nicht gedacht haben?
(Kinder antworten lassen. Dann als stummen, nicht weiter kommentierten Impuls die Kerze nach oben, aus dem Kreuz hinausbewegen)

Der besondere Tipp

Der Kreuzweg Jesu

Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater

Mit 11 A3-formatigen Bildern und einer Karte mit der vollständigen Erzählvorlage die Kinder mit hineinnehmen in die Geschichten von Jesus auf dem Weg nach Ostern.
€ 18,00; Best.-Nr. 3263

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Der Mundschenk von Pilatus

»Los, Josua, bring den Kelch zu unserem Herrn!« Der Mundschenk gibt Josua einen Kelch mit kühlem Wasser. Schon wieder! Josua weiß gar nicht, wie oft er heute schon hin- und hergerannt ist in dieser furchtbaren Hitze. Aber wenn Pilatus Durst hat, muss Josua rennen. Immer und immer wieder.
Josua arbeitet im Palast, seit er sechs Jahre alt ist. Erst hat er in der Küche geholfen. Jetzt ist er 10 Jahre alt und hilft dem Mundschenk.
Wie gerne würde Josua selbst einen kleinen Schluck trinken. Der Kelch ist wunderschön und das Wasser darin so kühl. Er ist schon so lange auf den Beinen … Schnell nimmt er einen Schluck.
»Was erlaubst du dir?« Josua zuckt zusammen, als er die laute Stimme hinter sich hört. Der Mundschenk holt aus und gibt ihm eine schallende Ohrfeige. Josua lässt den Kelch fallen. Der zerspringt auf dem Boden und Josua bekommt eine zweite, noch kräftigere Ohrfeige.

Der Gefangene hat auch Durst

Mit verweinten Augen und geröteten Wangen reicht Josua wenig später Pilatus das gewünschte Wasser.
Pilatus sitzt im Garten unter einem Baum. Doch auch hier ist es furchtbar heiß. Vor ihm steht in der prallen Sonne ein Mann. Er trägt ein einfaches Gewand und seine Hände sind gefesselt. Er ist von Soldaten umringt. Und dann stehen da noch andere Männer. Die kennt Josua aus der Synagoge. Das sind die Schriftgelehrten.
Der Mann leidet unter der Hitze der Sonne, das kann Josua deutlich sehen. Und Josua sieht auch, wie der Blick des Gefangenen zum Wasserkelch von Pilatus geht. »Er hat auch Durst«, denkt Josua, »genau wie ich.«

Pilatus soll Jesus verurteilen

»Was wollt ihr denn schon wieder?«, herrscht Pilatus die Schriftgelehrten an. »Du sollst diesen Jesus hier verurteilen«, antworten sie. »Aber warum denn?«, fragt Pilatus ungehalten, »er hat nichts getan.« – »Doch, er hat gesagt, dass er die Römer aus dem Land werfen wird.« Der Gefangene schüttelt stumm den Kopf und schaut auf die Erde.
»Das stimmt doch gar nicht«, sagt Pilatus. Josua merkt, wie Pilatus die Geduld verliert. »Kümmert euch selbst um eure religiösen Streitereien und lasst mich damit in Ruhe!« »Nein!«, sagen die Schriftgelehrten bestimmt, »der hier ist gefährlich. Er wiegelt die ganze Gemeinde gegen uns auf. Und dann kann er auch das ganze Volk gegen dich aufwiegeln.« – »Was? Der kleine Schwächling da?«, fragt Pilatus verächtlich. »Der sieht mir nicht wie ein Kämpfer aus.«
Josua schaut zu Jesus. Er tut Josua leid. Er hat nichts getan und wird so ungerecht behandelt. »Ob die Soldaten ihn auch geschlagen haben? So wie vorhin der Mundschenk mich?«, fragt sich Josua. »Und ist er auch so wütend wie ich? Und fühlt sich so hilflos wie ich? Hat er auch geweint wie ich? Jedenfalls sieht er traurig aus. Doch er sagt nichts.«.

Pilatus will seine Ruhe

Und Pilatus fährt fort: »Ich habe jetzt endgültig genug! Dieser Jesus bekommt ein paar Schläge mit dem Stock und dann ist gut!« Aber die Schriftgelehrten sind nicht zufrieden: »Wenn du nicht für Ruhe sorgst, bekommst du selbst noch Ärger mit dem Kaiser.« Da gibt Pilatus nach. »Also meinetwegen. Dann kreuzigt ihn eben. Hauptsache, ihr lasst mich jetzt in Ruhe.« Und Pilatus gibt mit seiner Hand einen Wink.

Am Ende wird Gott gewinnen

Josua schaut Jesus an. »Er hat nichts Unrechtes getan«, denkt Josua. »Und dennoch muss er sterben. Einfach, weil Pilatus das erlaubt.« Josua kann es nicht fassen. Er fühlt Wut und Hilflosigkeit und Trauer. Alles gleichzeitig.
Dann führen die Soldaten Jesus ab. Als er an Josua vorbeikommt, schaut Jesus ihm tief in die Augen und sagt: »Keine Angst. Das Unrecht wird nicht gewinnen. Am Ende wird Gott gewinnen – und dein Durst wird gestillt werden.«
Dann schubsen ihn die Soldaten weiter.
Noch in der Nacht denkt Josua an diese Worte von Jesus. Was er damit wohl gemeint hat?

Der besondere Tipp

Regina und Peter Hitzelberger (Hg.)

Schere, Stift, Papier

Biblische Geschichten kreativ gestalten

Neben sieben weiteren Themenblöcken aus dem Ersten und Zweiten Testament, werden zu den Geschichten aus Passion und Ostern auf 28 Seiten kreative Kopiervorlagen geliefert: Bühnenbild (Einzug), Ergänzungsbild (Abendmahl), Gitterrätsel (Gethsemane) … Emmaus (Bildergeschichte). 16,90; Best.-Nr. 2060

Bernhard Schweiger

Kinderkreuzweg und Osterfeier

Neun erprobte Andachten und Gottesdienstmodelle für die Karwoche.

Mit Liedern, Gebeten und kreativen Ideen.

Das Buch enthält darüber hinaus einen Download-Code für weiteres Material. Die Illustrationen sind aus dem Kamishibai-Bildkartenset »Der Kreuzweg Jesu« (Best.-Nr. 3263).

120 Seiten; € 16,95; Best.-Nr. 2105

junge-gemeinde.de

Petra Lefin, aus: Der Kreuzweg Jesu, © 2012 Don Bosco Medien GmbH, München

I. Vorüberlegungen

  • Wir freuen uns auf die »schönen Ostergeschichten« und möchten die »schweren Passionsgeschichten« möglichst hinter uns bringen. Da sind so viele Fragen, die sich Erwachsene stellen … Wie sollen wir antworten, wenn Kinder fragen: »Warum sind die so gemein zu Jesus?« – »Warum hilft ihm niemand, auch Gott nicht?« – »Hat Jesus das sehr weh getan?«
  • Aber die Passionsgeschichten sind nicht nur eine Herausforderung, sie sind vor allem ein großes Geschenk: Leiden, Schmerzen, Trauer und Angst – das wird nicht aus Jesu Leben ausgeblendet. Genauso wenig, wie wir das aus unserem Leben und dem der Kinder ausblenden können. Leid begegnet uns – Erwachsenen wie Kindern – immer wieder.
  • Es ist also sehr tröstlich, zu lesen, dass Jesus auch gelitten hat, auch weinte, auch allein war und auch viele Fragen an Gott hatte. Wir sind mit unseren Fragen und unserem Leid nie allein. Jesus hat sie geteilt, auch erlitten. Christus versteht uns, versteht die Kinder. Es gibt keinen Schmerz, den Jesus nicht kennt und also auch keinen, bei dem Gott uns nicht nahe bliebe. Auch dann, wenn wir es manchmal genauso wenig spüren, wie Jesus an seinem Kreuz: Gott ist da und bleibt da. Und spricht am Ende das letzte Wort.

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe

Gebet mit Bewegungen

Kinder und Mitarbeitende stehen im Kreis. Der Kehrvers wird gemeinsam gesprochen, die Texte dazwischen von Mitarbeitenden.

Kehrvers

Gott,

(beide Arme nach oben strecken)

bleib bei mir.

(Arme vor der Brust kreuzen)

Gott,

(beide Arme nach oben strecken)

bleibe hier.

(Mit beiden Händen in die Mitte zeigen.)

Gott,

(beide Arme nach oben strecken)

bleibe nah.

(Hände einander auf die Schultern legen)

Gott,

(beide Arme nach oben strecken)

bleibe da.

(Sich selbst umarmen)

(Dann beide Hände mit »Daumen hoch« in die Mitte strecken. Diese Geste bleibt bis zum nächsten Kehrvers.)

… wenn es mir gutgeht,

weil ich Freunde habe,

weil ich geliebt werde,

weil mir nichts weh tut.

Kehrvers: Gott, bleib bei mir …

(Beide Hände mit »Daumen runter« in die
Mitte strecken. Diese Geste bleibt bis zum nächsten Kehrvers.)

… wenn es mir schlecht geht,

weil ich mich allein fühle,

weil mich niemand versteht,

weil ich Schmerzen habe.

Kehrvers: Gott, bleib bei mir …

(Beide Hände nach oben offen in die Mitte strecken. Diese Geste bleibt bis zum nächsten Kehrvers.)

Jeder Tag ist neu.

Es passiert mir Schönes.

Es passiert mit Schweres.

Jeden Tag bitte ich dich:

Kehrvers: Gott, bleib bei mir …

III. Zur Gestaltung der Reihe

Passions- und Osterweg

Damit »Leid« und der »Weg zur Freude« verbunden bleiben, gestalten wir einen Passions- und Osterweg. Wer einen Raum hat, in dem die einzelnen Symbole der Sonntage liegen bleiben können, kann die Stationen detaillierter ausgestalten. Für die meisten wird das schwierig sein, weshalb nachfolgend eine einfache Variante vorgestellt wird.

Einfarbige Tücher werden Sonntag für Sonntag nacheinander zu einem Weg gelegt (am ersten Sonntag liegt noch kein Tuch, am zweiten das vom vergangenen Sonntag …).

Auf jedes Tuch wird ein einfaches Symbol gelegt, das die Geschichte der Sonntage erinnert.

Eine weiße Kerze wird neben das Tuch gestellt, das den aktuellen Sonntag darstellt.

Tücher/Symbole

1. Sonntag: Braunes Tuch/bunte Stoffstücke (evtl. Esel);

2. Sonntag: Graues Tuch/Seilstück (= Fessel);

3. Sonntag: Schwarzes Tuch/Dornen;

4. Sonntag: Weißes Tuch/kleines, einfaches Leinentuch;

5. Sonntag: Grünes Tuch/Brotteller und Kelch;

6. Sonntag: Gelbes Tuch/rotes Herz.

Heidrun Viehweg

Der besondere Tipp

Der Kreuzweg Jesu Minibüchlein

Ein Begleitbüchlein durch diese Reihe und die Passionszeit.

€ 2,00 (ab 01.01.23 € 2,50);

Best.-Nr. 3580

Kamishibai-Bilder-Set (DIN A3): Der Kreuzweg Jesu (siehe Eingangsbild)

Mit 11 Bildern wird die Geschichte vom Kreuzweg Jesu in kindgerechten Bildern erzählt. Der Text ist auf einem Übersichtsblatt zusammengefasst. Es kann zu den Bildern frei erzählt werden oder mit Hilfe dieses Erzählvorschlags.

16,00 € (ab 01.01.2023 € 18,00);

Best.-Nr. 3263

www.junge-gemeinde.de

Das Mitmachheft im Kindergottesdienst

3-2023

Der rote Faden

Viele Personen begegnen Jesus in der Zeit seines Leidens und Sterbens und nach seiner Auferstehung. Acht Personen erzählen von ihrer Begegnung mit Jesus auf diesem Weg. In acht kurzen Geschichten nehmen wir Teil am Überrascht-Sein, am Verärgert-Sein, am Fröhlich-Sein, am Traurig-Sein …

Gleichzeitig entsteht ein Fußspurenweg, der sichtbar die jeweilige Beziehung der erzählenden Person zu Jesus darstellt.

Was Sie erwartet

  • Acht Kurzgeschichten zu ausgewählten Personen der Passions- und Ostergeschichte.
  • Fußspuren dieser acht Menschen und weitere Fußspuren als Szenen zu jeder Geschichte.
  • Fußspuren und Kreuz zum Ausschneiden und Nachstellen der erzählten Szenen.
  • Rätsel und Gebet

Werkstatt

Hier der Hinweis auf die Für-Dich!-Werkstatt. Sie enthält konkrete Tipps und Impulse, das »Für Dich!«-Heft sowohl im monatlichen wie auch im wöchentlichen Kindergottesdienst gewinnbringend für Kinder und Mitarbeitende einzusetzen.

Kostenfrei öffnen oder zum Bearbeiten herunterladen unter:

https://www.junge-gemeinde.de/fuer-dich.html

www.junge-gemeinde.de

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I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
  • »Wer ist mein Nächster?« – Warum antwortet Jesus auf diese Frage mit einer Geschichte? Er hätte doch auch gleich sagen können: »Alle Menschen.« Was bewirkt die Geschichte bei dem »Gesetzeslehrer«? Was bewirkt sie bei uns?
  • Wir schlüpfen in die Rolle des Leviten und des Priesters: Was geht in ihnen vor? Warum helfen sie nicht? Warum gehen sie weiter? Was denken sie, wenn sie an diesem Abend im Bett liegen? Wie könnte sich das Abendgebet der beiden anhören?
  • Was ist nochmal ein »Samariter«? Die Samariter wohnen in der Stadt Samaria und drum herum. Obwohl sie eigentlich auch an Gott und Mose glauben, werden sie als Sekte bezeichnet und von den Juden abgelehnt. Sie wollten mit den Samaritern nichts zu tun haben! Damals sagte man, die Samariter seien Irrlehrer, Abtrünnige und gehörten nicht zum Volk Gottes. Darum bekommt die Geschichte eine eigene Dynamik: Wer wäre heute ein »Abtrünniger«?
  • Wie fühlt es sich an, barmherzig zu sein? Warum ist der Samariter barmherzig, die anderen beiden aber nicht? Was braucht es, um barmherzig sein zu können? Sind wir immer barmherzig? Was hilft uns, barmherzig zu sein?
Zum Text / Zum Thema
  • Was Jesus hier tut, ist Provokation pur! Wie kann er nur eine Geschichte erfinden, in der die eigenen Volksgenossen so schlecht wegkommen und ein Samariter zum Helden wird? Warum tut er das? Ganz einfach: Am Anfang heißt es, der Gesetzeslehrer wolle Jesus »versuchen«. Jesus lässt daher absichtlich zuerst einen Priester und einen Leviten erscheinen. Beide müssen sich an das »Gesetz« halten, also an die Regeln, die im Alten Testament stehen.
  • Demnach darf ein Priester keine Leichen anfassen, sofern es sich nicht um Blutsverwandte handelt. Er würde sich sonst »entweihen« (3. Mose 21,1). Würde ein Levit einen Toten berühren, wäre er sieben Tage unrein (4. Mose 19,11). Da beide nicht wissen, ob der Mann bereits tot ist oder vielleicht in ihren Armen stirbt, dürfen sie ihn genau genommen nicht anfassen. Indem sie an ihm vorbeigehen, handeln sie »nach dem Gesetz«. Sie fragen ihren Kopf, was sie tun sollen, und nicht ihr Herz.
  • Für den Samariter gelten eigentlich dieselben Regeln. Auch er glaubt an die fünf Bücher Mose. Aber er stellt bewusst das Leben dieses verwundeten Menschen über seine Angst, etwas falsch machen zu können.
  • Mittlerweile weiß die Neurobiologie, dass im »Angst-Modus« keine Barmherzigkeit möglich ist: Wer Angst hat (auch Angst, etwas falsch zu machen), denkt zuerst an sich und sein eigenes Überleben bzw. daran, Schaden von sich abzuwenden. Dies geschieht unbewusst (autonomes Nervensystem). Da Levit und Priester Angst haben, etwas falsch zu machen, ist es ihnen nicht möglich, zu helfen. Wer in Angst ist, nimmt nicht mehr wahr, wer der
    »Nächster« ist.
Die Kinder und der Text / das Thema
  • Die Kinder werden mit dem hilflosen Mann mitfiebern. Sie kennen das Gefühl, auf Hilfe zu warten. Kinder haben oft Verlassens-Ängste (z. B. wenn sie lernen, alleine einzuschlafen). Dieses Gefühl kann mitschwingen, wenn sie sich in den Überfallenen hineinversetzen.
  • Dass zwei Menschen einfach so vorbeigehen, ist auch für Kinder schockierend. Sie werden darüber nachdenken wollen, wieso die beiden das tun, welche Gründe es dafür gibt? Dass es ausgerechnet ein Priester und ein Tempeldiener sind, hat für die Zuhörer von Jesus eine besondere Fallhöhe. Für die Kinder ist dies eher uninteressant. Auch dass ein Gesetzeslehrer Jesus auf die Probe stellt, ist für Kinder weniger relevant als die eigentliche Kernfrage: »Wer ist mein Nächster/meine Nächste?« Diese Frage lässt sich nicht rein kognitiv beantworten. Auch das Herz muss mitreden dürfen, wie es beim Samariter der Fall ist.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Mullbinden-Gebet – ein Gebet, das verbindet

Jedes Kind bekommt ein ca. 1 m langes Stück Mullbinde, das aufgerollt ist.

Kursiv, in Klammern, stehen die Hinweise, die die Kinder erhalten.

Unser Gott,

das Leben entwickelt sich manchmal nicht so, wie wir uns das wünschen.

(Wickelt die Mullbinde vollständig ab)

Manchmal fühle ich mich schwach.

(Lasst die Mullbinde hin und her baumeln.)

Wenn ich ganz unten liege,

(greift die Mullbinde mit der zweiten Hand am unteren Ende)

hilfst du mir wieder auf.

(Dreht die Mullbinde um, sodass das untere Ende oben ist. Haltet die Mullbinde zwischen den Händen gespannt.)

Vielen Menschen geht es gerade schlecht.

(Dreht die Mullbinde waagerecht. Dabei bleibt sie gespannt.)

Gib mir den Mut zu helfen!

(Rollt die Mullbinde wieder auf.)

Damit ich sehe, wer mich braucht.

(Schaut euch um, schaut eure Nachbarn an.)

Damit ich ein Herz habe, zu helfen!

(Bildet Paare. Verbindet einander den Arm. Nicht zu fest. Sprecht dabei nicht.)

Deine Liebe verbindet uns miteinander.

(Fasst euch im Kreis an den Händen. So sind wir alle miteinander verbunden.)

Das macht mir Mut, auf mein Herz zu hören.

(Beide Hände aufs Herz.)

Amen.

(Mit dem Fuß aufstampfen)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Spiel mit Worten

Kinder kennen vielleicht das Wort »Samariter« im Zusammenhang mit »Sanitäter« und »Rettungsdienst«. Am Anfang des Gottesdienstes kann darauf schon Bezug genommen werden (vielleicht mit einem kleinen Quiz. Oder der Frage zum Einstieg: »Was ist eigentlich ein Samariter? Hat der ein Blaulicht auf dem Kopf? Gibt es noch Samariter?« Dabei können ein Verbandskasten, ein Blaulicht, eine Rettungsdecke, ein Warndreieck hervorgeholt werden.)

Solche Fragen am Anfang bereiten auf das Thema vor und aktivieren.

Eine andere Frage zu Beginn des Gottesdienstes könnte sein: »Wer ist eigentlich mein Nächster? Ist es der, der in der Warteschlange nach mir drankommt? Oder die, die neben mir wohnt? Oder der, der in der Schule neben mir sitzt?«

Handkonturen mit Herz

Je nach Alter kann die Kontur der Hände Kinder auf einem großen Blatt umfahren werden und anschließend mit Papierschnipseln, Sand, Worten, Herzen … gefüllt werden.

Tipp: Rechte und linke Hand so abdrucken, dass sie sich teilweise überschneiden und wie ein Herz aussehen.

Auch zwei Fingerabdrücke sehen so dann aus wie ein Herz (s. Foto rechts).

Der besondere Tipp

»Gut, dass einer hilft« – Der barmherzige Samariter (Bastelbogen)

In diesem Figurentheater, das auf drei Ebenen spielt, führen die Kinder Regie. Sie bringen die Personen ins Spiel, verschieben sie und lassen sie wieder verschwinden. Die Figuren werden lediglich eingehängt und sind daher einfach zu handhaben und beliebig oft verschiebbar. So tauchen die Kinder intensiv in die Geschichte ein und die Frage »Wer ist mein Nächster?« wird in Gang gesetzt.

€ 2,20 (ab 10 Ex. je € 2,00); Best.-Nr. 1584

Hallo, hereinspaziert (Christiane Fauth)

Wenn ein Gottesdienst Aktivität und Mitmachen bedeutet, dann ist das ein Erlebnisgottesdienst und das Buch enthält davon 12 Ausarbeitungen, die sowohl die wichtigsten Feste des Kirchenjahres als auch für Kinder interessante Themen aufgreifen.

Die Gottesdienste folgen einem einfachen, bewährten Grundschema. Die Ausarbeitungen umfassen benötigtes Material, Lieder, Hinweise zum Bibeltext, Anspiele und Aktionen.

So wird für Leute bis 5 Jahre Glaube erlebbar.

€ 16,95; Best.-Nr. 2115

www.junge-gemeinde.de

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Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
  • Die Passionsgeschichten schenken uns große Bilder – und die haben die Chance, unser Inneres anzusprechen und uns zu berühren – viel mehr und viel besser als alle »Kopffragen« und klugen Antwortversuche das könnten.
  • In dieser Geschichte berührt besonders das Bild von dem jungen Esel. Genau er ist das richtige Reittier für den Friedenskönig Gottes. Lassen Sie das Bild auf sich wirken:

– Was bedeutet es mir heute (auch angesichts des Krieges), dass Jesus als Friedenskönig kommt?

– Glaube ich daran, dass Jesus und sein Wort Frieden schenken können?

– Was löst das Bild des Esels in mir aus?

– Ein Esel gilt allgemein als störrisch. Wie könnte ich »störrisch« am Frieden festhalten?

– Ein Esel gilt als sehr »geduldig«. Wie kann ich geduldig die Botschaft vom Frieden tragen?

– Stark und ausdauernd wie der Esel – könnte ich so dem Frieden nachjagen?

Zum Text / Zum Thema
  • Jesus reitet auf einem jungen Esel nach Jerusalem. Schon der Prophet Sacharja hatte vor gut 500 Jahren versprochen, dass Gott einen Friedenskönig auf einem jungen Esel schicken wird. Alle Zuschauer sehen Jesus und jubeln jetzt über die erfüllte, alte Verheißung. Da kommt einer, im Namen des Herrn und wird den ersehnten Frieden ins Land bringen.
  • Auch die Pharisäer nennen Jesus hier noch »Meister«. Sie erwarten Weisung von ihm. Dass er aber die Erfüllung des alten Versprechens ist, damit rechnen sie nicht. Und darum wollen sie den Lobgesang des Volkes am Wegrand nicht hören.
  • Doch die einfachen Leute singen vom »Frieden im Himmel und auf der Erde«. Diese Lobrufe waren zu Jesu Geburt noch den Engeln vorbehalten. (Sie singen über dem Stall: »Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen, die Gott liebt.«). Nun kündigt sich an, dass sich bald Himmel und Erde berühren werden. Engel und Menschen sprechen schon die gleiche Sprache. Die Erlösung ist nah. Das Versprechen wird wahr werden. Und selbst dann, wenn Menschen sich dagegenstellen, wird Gottes Heilswillen nicht aufgehalten (»wenn die Menschen schweigen, werden die Steine schreien«, Lukas 19,40).
Die Kinder und der Text / das Thema

Die Kinder haben alle viel vom Krieg in der Ukraine mitbekommen; der Krieg ist ihnen näher als sonst: Durch Gespräche Erwachsener, mitgehörte Nachrichten, einige sicher auch in der Schule oder in der Gemeinde durch Friedensaktionen. Kinder aus der Ukraine sind auch in Schule oder KiTa. Das Bild von Jesus auf dem Esel ist ein Bild des Friedens. Es ist erreicht durch ausdauernde Geduld und Sehnsucht, durch »störrisches« Festhalten an der Liebe gegen den Hass und an der Sanftmut gegen die Gewalt. Es ist wichtig, genau dieses Bild den Kindern in einer Zeit mitzugeben, in der Waffenlieferungen und Kriegsführung zum grausamen Alltag gehören. Frieden erreichen wir nicht mit Gewalt. Für Frieden braucht es mehr: Die sanftmütige, störrische, nicht zum Schweigen zu bringende Botschaft von Gott, der die Menschen liebt.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Friedenslieder

Singt mit uns vom Frieden (KKH 45);

Ich wünsche dir (KKH 51);

Gib uns Frieden jeden Tag (EG 425/KuS 514/LJ 236/MKL 72/KG 134);

Hewenu schalom (EG 433/KuS 510/LJ 244/KG 131);

Verleih uns Frieden gnädiglich (Wowidilo+ 202);

Herr, gib uns deinen Frieden (EG 436/KuS 545/LJ 247/KG 125/MKL 77)

Tanz (zu »Herr, gib uns deinen Frieden«)

[Alle stehen im Kreis und reichen sich die Hände. Wer die Windlichter gebastelt hat (s. »Kreative Umsetzung der Geschichte«, unten), tanzt mit den Lichtern in der Hand, ohne Händereichen.]

Herr, gib uns deinen Frieden

(vier Schritte in die Mitte gehen),

gib uns deinen Frieden

(vier Mal hin- und herwiegen),

Frieden, gib uns deinen Frieden

(vier Schritte zurück,

dabei die Arme nach oben strecken),

Herr, gib uns deinen Frieden

(langsam wieder Hände reichen).

Nach: Von Sonne bis Frosch 2, Rheinischer Verband für Kindergottesdienst, Düsseldorf 2003. Bestellung über: shop.kindergottesdienst-ekir.de)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Windlicht basteln (für die Jüngeren)

Die Kinder gestalten ein Windlicht, um ihr eigenes kleines Friedenslicht zu schützen. Dazu werden Teelichtgläser mit Acrylfarbe bemalt, mit Transparentfolie bekleben oder mit Glasmalfilzstiften verziert.

Vorher gemeinsam überlegen:

  • Was hat Jesus den Menschen am Wegrand geschenkt?
  • Wie kann man das malen? (Herz für Liebe, Sonne für Freude, Regenbogen für Hoffnung …)
  • Die Mitarbeitenden erinnern die Kinder: »Jesus schenkt den Frieden – das ist ein ein kostbares Geschenk, das wir schützen müssen.«
Impuls (für Ältere)

Schätzaufgabe: Welches der beiden Wörter ›Liebe‹ und ›Hass‹ hat bei Google mehr Treffer? Wieviel mehr?

Es scheint so simpel, aber Jugendliche und ältere Kinder sind wirklich davon berührt, dass »Liebe« weit mehr als doppelt so viele Treffer hat. Die Kinder überlegen zusammen:

  • Warum ist das so? (Weil die Menschen Liebe besser finden? Weil Liebe stärker ist?)
  • Warum gibt es dann so viel Hass in der Welt?
  • Jesus bringt den Frieden – mit der Botschaft der Liebe. Kann das gelingen?

Es wäre sehr gut, hier mit den Kindern offen zu überlegen. Und Fragen auch offen zu lassen. Es gibt kein Richtig und Falsch, aber offensichtlich eine große Sehnsucht danach, dass Liebe gewinnt. Sich dessen bewusst zu sein, ist wertvoll.

Collage

In der Mitte der Collage steht »Hass«. Drumherum werden Bilder von Liebe/Freundschaft/Verständigung geklebt. (Der Hass wird umzingelt und »von Liebe bedrängt«, bis er irgendwann viel zu klein ist, um gegen die Liebe zu bestehen.)

(Wenn die Kinder einzeln arbeiten, sollten mindestens 45 Minuten zur Verfügung stehen; in der Gruppe ca. 30 Minuten.)

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Erzählung für Jüngere

III. Erzählung

Fingerspiel mit Spuren im Sand

Material: Großes Tuch; ausreichend Sand, um Spuren darin zu machen; eine (Kegel-)Figur

Auf dem Tuch in der Mitte den Sand verteilen. Mit der Hand einen Weg in den Sand zeichnen. Neben den Weg die Figur legen, die bis zur Hälfte in den Sand gedrückt wird.

Bei den in blau gehaltenen Fragen den Kindern Zeit geben, zu antworten.

Ein gefährlicher Weg. Hier gehen nicht viele Leute, weil der Weg so gefährlich ist. Denn hier gibt es Räuber. Die rauben manchmal Menschen aus, die hier vorbeikommen. Schaut mal! Da liegt einer! Der ist ausgeraubt worden. Die Räuber haben ihn geschlagen, haben ihm alles weggenommen. Auch seine Kleider. Und haben ihn hier einfach liegenlassen. Er blutet und ist fast tot. Die Räuber haben sich längst aus dem Staub gemacht. Ihre Spuren wurden schon vom Wind verwischt …

Bild 1

Da kommt auf einmal einer vorbei.

(Mit zwei Fingern durch den Sand in Richtung des Verletzten »laufen«. Zuerst in normaler Geschwindigkeit, dann langsam und zögerlich, schließlich mit schnellen Schritten einen Bogen um den Verletzten machen, schnell weggehen.)

Vielleicht kennt er den sogar, weil die aus derselben Gegend kommen. Der sieht den Menschen, der da liegt. Und er überlegt.

Was denkt ihr, was der Mann überlegt? Wir schauen mal, was er macht …

Er geht vorbei und schnell weiter.

Nach einer Weile kommt noch einer. Noch einer aus derselben Gegend.

(Bewegungen wie beim ersten.)

Auch der wird erstmal langsamer und schaut genau hin. Und dann? Dann macht auch er einen Bogen und geht schnell weiter. Au weia! Dem, der da liegt, geht es immer schlechter.

Bild 2

Dann kommt wieder einer. Ein Fremder. Normalerweise können die beiden sich gar nicht leiden. Wenn sie sich auf der Straße begegnen, gehen sie sich in einem weiten Bogen aus dem Weg. Weil der, der da kommt, aus einer anderen Gegend ist. Dort glauben die Menschen ein bisschen anders. Das ist ein Samariter.

Was denkt ihr, was jetzt passiert?

Die beiden anderen sind ja schon vorbeigegangen. Schaut genau hin.

Der Samariter denkt nicht lange nach.

(Der Samariter kommt wie die anderen daher. Allerdings läuft er nicht weg, sondern eilt zu dem Mann, um ihm zu helfen: Ein Finger streichelt über die Figur, klopft zärtlich, wendet sie, tippelt mit dem Finger an verschiedenen Stellen, um darzustellen, dass die Wunden versorgt werden.)

Der geht schnell zu dem Verletzten hin und hilft ihm: Er redet mit ihm, er tröstet ihn, macht seine Wunden sauber und gibt ihm zu trinken.

Dann bringt er ihn zum nächsten Gasthaus.

(Die Figur behutsam in die Hand nehmen, die wie eine Schale geformt ist, und langsam wegbringen. Dabei die Figur zärtlich mit dem Finger streicheln.)

Dort gibt er dem Wirt Geld, dass der Verletzte in Ruhe gesund werden kann. Gott sei Dank! Er ist gerettet!

Bild 3

(Am Ende die andere Hand über die Figur halten, wie eine fast geschlossene Muschel, als Zeichen, dass der Verletzte rundum versorgt ist.)

Was denkt ihr: Wer von den drei Menschen, war für den Verwundeten der Nächste?

(Die Geschichte vom barmherzigen Samariter kann auch mit allen Personen ganz auf der »Sandbühne« gespielt werden. Dann darf die Figur zu Anfang noch nicht im Sand liegen.)

Der besondere Tipp

Der barmherzige Samariter
Am Sonntag, 29. Januar (s. Seite 41), ist das Bildkarten-Set zum Kamishibai-Erzähltheater
eine schöne Erzähl-Alternative – nicht nur für die Jüngsten im Kindergottesdienst.
Bei 11 eindrücklichen Szenenbildern ist genügend Zeit, das Gezeigte wahr- und aufzunehmen.
Eine komplette Textvorlage liegt bei.
€ 16,00 (ab 01.01.20223 € 18,00);
Best.-Nr. 3286

Sisalpuppen – in drei Größen

Mit beweglichen Gliedmaßen, auch zum selbst Einkleiden (* mit Schnitt-
musterbogen),

klein (11,5 cm): € 3,90; Best.-Nr. 1158

mittel (15 cm): € 4,90; Best.-Nr. 1159

groß*(20 cm): € 5,90;Best.-Nr. 1144

www.junge-gemeinde.de

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Erzählung für Ältere

Hase und Huhn sind Hand- oder Stabpuppen. An entsprechender Stelle wird dann vor ihnen das »Fingerspiel mit Spuren im Sand« (s. »III. Erzählung für Jüngere«) gespielt.

Bei den in blau gehaltenen Fragen den Kindern Zeit geben, zu antworten.

Hase: Und? Wie geht’s?

Huhn: Gut, muss ja, wa? Und bei dir?

Hase: Auch gut.

Huhn: Na, auch unterwegs?

Hase: Ja, auch unterwegs.

Huhn: So, so.

Hase: Hast du schon gehört?

Huhn: Was denn?

Hase: Der Fuchs war wieder da!

Huhn: (Fällt in Schockstarre)

Hase: Hallo?

Huhn: (Noch immer in Schockstarre) Ist er weg?

Hase: Ja.

Huhn: Gott sei Dank!

Hase: Schon seit gestern.

Huhn: Ach so.

Hase: Und wer ist das?

Huhn: Wer?

Hase: Guck mal, da liegt einer!

(Hier beginnt das Fingerspiel.)

Huhn: Der sieht aber schlimm aus!

Hase: Du, ich glaube, der ist überfallen worden.

Huhn: Guck mal, da hinten laufen die Räuber noch!

Hase: Die haben ihm ja alle seine Sachen weggenommen …

Huhn: … und haben ihn fast nackt und halbtot liegenlassen.

Hase: Du, der blutet.

Huhn: Oh ja, der Arme.

Hase: Sollen wir ihm helfen?

Huhn: Wir? Wir sind doch nur …

Hase: … ein Hase und ein Huhn!

Huhn: Genau. Wie können wir dem schon helfen?

Hase: Du könntest ein Ei legen.

Huhn: Warum?

Hase: Naja, vielleicht hat er Hunger.

Huhn: Der hat doch keinen Hunger. Der blutet! Du kannst ihm ja …

Hase: Ja?

Huhn: Was kannst du überhaupt?

Hase: Ich? Ich bin ein Hase.

Huhn: Das weiß ich. Aber was kannst du?

Hase: Wenn du ein Ei legst, kann ich es anmalen und daraus ein Osterei machen.

Huhn: Das hilft ihm jetzt aber auch nicht weiter.

Hase: Oh, meine Lauscher hören was!

Huhn: Stimmt, da kommt jemand. Schnell, versteck dich!

Hase: Mach ich ja schon.

Huhn: Gott sei Dank, ein Mensch! Der hilft dem anderen Menschen bestimmt.Hase: Guck mal, der bleibt kurz stehen und läuft dann einfach weiter!

Huhn: Krass! Der lässt ihn einfach links liegen.

Hase: Aber der blutet doch! Der braucht doch dringend Hilfe!

Huhn: Pssst! Da kommt noch einer.

Hase: Zum Glück!

Huhn: (Beide lassen den Blick synchron von rechts nach links wandern.)

Hase: Hast du auch gesehen, was ich
gerade gesehen habe?

Huhn: Ja. Der ist auch weitergegangen.

Hase: Das gibt’s doch nicht! Die Menschen kümmern sich gar nicht umeinander!

Huhn: Und ich dachte immer, die Menschen helfen einander.

Hase: Eigentlich schon. Ich hab mal gehört, wie ein Mensch gesagt hat: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.«

Huhn: Was ist denn ein »Nächster«?

Hase: Na, der nächste Mensch, der dir begegnet, dachte ich immer.

Huhn: Dann war der Verletzte aber bestimmt nicht sein Nächster.

Hase: Ach so, du meinst, das war sein Übernächster.

Huhn: So muss es sein. Um den Nächsten würde er sich ja kümmern.

Hase: Das tut bestimmt weh.

Huhn: Was? Übernächster sein?

Hase: Das auch, aber die Räuber haben den ganz schön verwundet. Wenn er nicht bald Hilfe bekommt, dann stirbt er.

Huhn: Da, schau mal! Da kommt noch einer!

Hase: Der sieht aber ganz anders aus als die beiden anderen.

Huhn: Und er hat einen Esel dabei. Ich glaube, der kommt aus einer anderen Gegend. Ja, das ist ein Samariter. Der kommt aus der Stadt Samaria. Die Leute von hier haben was gegen die Samariter. Die reden noch nicht mal mit denen.

Na, der ist aber mutig! Dass der sich überhaupt hier in diese Gegend traut!

Hase: Du meinst, die haben Streit miteinander? Die Leute von hier und der Samariter, der da kommt.

Huhn: Ja. Der verletzte Menscht ist einer der Israeliten. Die zwei, die vorher vorbeigegangen sind, waren auch Israeliten. Und der da jetzt kommt, ist ein Samariter. Und die Israeliten können die Samariter nicht leiden.

Hase: Dann wird der Samariter bestimmt nicht helfen.

Huhn: Ja, das glaube ich auch. Der geht einfach vorbei. Jede Wette! (Beide schauen einige Zeit gebannt nach vorne.) Oh!

Hase: Was ist? Hast du grad ein Ei gelegt?

Huhn: Guck mal, der Samariter läuft zu ihm hin.

Hase: Er kniet sich hin. Er gibt ihm was zu trinken.

Huhn: Er macht seine Wunden mit Wasser sauber.

Hase: Jetzt steht er wieder auf. Bestimmt geht er jetzt auch weiter … wie die anderen.

Huhn: Er geht zu seinem Esel … und holt Tücher.

Hase: … und verbindet die Wunden.

Huhn: Jetzt hebt er ihn vorsichtig auf und trägt ihn zum Esel.

Hase: Ich glaube, der Samariter bringt ihn in den nächsten Gasthof, wo er wieder gesund werden kann.

Huhn: Jetzt versteh ich.

Hase: Was verstehst du?

Huhn: Das ist sein Nächster! Der Samariter!

Hase: Meinst du? Aber die gehören doch noch nicht mal zur selben Gruppe.

Huhn: Ja, aber siehst du es nicht? Der Samariter war dem Verletzen der Nächster, weil er dem Samariter leidgetan hat.

Hase: Der Verletzte hat sein Herz berührt.

Huhn: Darum hat der Samariter geholfen.

Hase: Ich mag den Samariter. Der ist so barmherzig. Der war für den Mann ein echter Freund!

Huhn: Warum wohl die anderen weitergegangen sind?

Hase: Das frag ich mich auch.

Was denkt ihr? Ihr kennt die Menschen doch besser als wir. Warum sind die beiden anderen weitergegangen und haben den verletzten Mann liegenlassen?

(Hier kann ein Gespräch entstehen.)

Huhn: Weißt du was? Ich wäre wahrscheinlich auch weitergegangen. Ich hätte viel zu viel Angst gehabt, was falsch zu machen.

Hase: Bist du der Angsthase oder ich?

Huhn: Ich denke, wir beide.

Hase: Deshalb ist es mutig, anderen zu helfen.

Huhn: Und toll!

Hase: Oder, was meint ihr?

Huhn: Was hättet ihr gemacht?

(Ein weiteres Gespräch kann sich anschließen. Nachfolgend dann z. B. das Mullbinden-Gebet, s. »Liturgische Elemente«.)

Stefan Mendling

Der besondere Tipp

Der barmherzige Samariter

Bildkarten-Set für das Kamishibai-Erzähltheater

Mit 12 DIN-A3-großen Bildern mit vollständig ausgearbeitetem Text wird die Geschichte erzählt.

€ 16,00; Best.-Nr. 3286

Das Minibuch dazu

bereitet den Kindern bestimmt viel Freude, wenn sie es nach dem Gottesdienst oder am Ende der Reihe mit nach Hause nehmen und dort mit den Eltern, Geschwistern, Großeltern nochmal anschauen, erinnern und erzählen können oder vorgelesen bekommen.

24 Seiten; € 2,00 (ab 01.01.2023 € 2,50); Best.-Nr. 3578

www.junge-gemeinde.de

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