Vom Minister zum Bruder


1. Mose 42–46 i. A.

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Kommt miteinander ins Gespräch über folgende Fragen/Gedanken: 

Zum Text / Zum Thema

(Bild: Josef gibt sich seinen Brüdern zu erkennen; Szene auf der Gesamttagung »Kirche mit Kindern«, Lübeck 2022, Stand Arbeitsgemeinschaft Biblischer Figuren e. V. [ABF e. V.], Szene: Melanie Röhr; Foto: Sandra Epting, beide: ABF e. V.)

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen 
(KuS 504, EG WÜ 649);
Wie ein Fest nach langer Trauer 
(KuS 542, EG WÜ 660);
Wir feiern heut ein Fest (KuS 495, LHE 328);
Lasst uns miteinander 
(KuS 584, KG 189, LHE 147)

Gebet

Guter Gott,
ich bin froh, wenn ich mich nach einem Streit mit meinem Bruder oder meiner Freundin wieder vertrage. 
Es tut gut, wenn meine Schwester oder mein Freund sagen: »Es tut mir leid.« 
Dann ist es mir gleich viel leichter ums Herz. 
Dann freue ich mich, dass ich nicht allein bin.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Versöhnungs- und Friedensgesten

Josef und seine Brüder versöhnen sich: Die Kinder reichen sich die Hand. Weitere Versöhnungs- bzw. Friedensgesten einüben.

Herz bemalen

S. hierzu »Den besonderen Tipp«, Seite 288.

Versöhnungsbanner (für die Älteren)

Aus einem weißen Bettlaken und Stoffmalfarben wird ein Versöhnungsbanner gestaltet und im Gottesdienstraum aufgehängt.

Spiele

1. »Die Reise nach Ägypten« – wie die bekannte »Reise nach Jerusalem«.
2. »Ich belade mein Kamel und nehme mit …« – wie »Ich packe meinen Koffer und nehme mit …«

Weg der Versöhnung (Barfußweg)
Brücke bauen

Josef baut seinen Brüdern eine Brücke zur Versöhnung, die Kinder bauen z. B. eine »Leonardo-Brücke« (Anleitungen hierzu im Internet).

Versöhnungsfest feiern

In verschiedenen Kleingruppen wird gemeinsam ein Fest vorbereitet: Lied dichten, Tanz einüben, Raum schmücken (Girlanden basteln), Essen vorbereiten … 

Rückblick-Weg gestalten

Mit einer Schnur eine Zick-Zack-Linie legen: Höhen und Tiefen im Leben des Josef. Dazu Symbole der ganzen Reihe von hinten nach vorne legen.

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Josef hat vorgesorgt

Josef schaut auf die vielen Menschen vor sich. Sie kommen, um Getreide zu kaufen. Jeden Tag werden es mehr. Die Ernte ist nicht nur in Ägypten ausge-
blieben, sondern auch in vielen anderen Ländern. Aber Josef hat gut vorgesorgt. Er hat im ganzen Land Getreidespeicher bauen lassen. Die sind voll. Auch jetzt noch, obwohl seit vielen Monaten nichts mehr geerntet werden kann. Denn es ist zu trocken. Nichts kann wachsen. Doch in Ägypten muss niemand hungern. 

Josefs Brüder in Ägypten

Josef sieht eine Gruppe von Männern. Sie kommen ihm bekannt vor. Es sind seine Brüder. Aber wo ist Benjamin? Und sein Vater? Ob er noch lebt? 
Josef geht zu ihnen. Er tut so, als ob er sie nicht versteht und lässt alles übersetzen. Dann behauptet er: »Sie sind Spione. Werft sie ins Gefängnis.« Er dreht sich um und geht weg. Nach drei Tagen lässt er sie frei. Sie dürfen gehen. Doch Simeon muss als Pfand dableiben. Er kommt wieder frei, wenn die Brüder beim nächsten Mal Josefs jüngsten Bruder Benjamin mitbringen. 

Benjamin soll mit nach Ägypten

Traurig reiten die Brüder nach Hause. Sie erzählen alles ihrem Vater Jakob. Der sagt: »Nein, den Benjamin gebe ich nicht her. Ich habe schon Josef verloren. Jetzt Simeon. Ich will nicht auch noch Benjamin verlieren!« Doch als das Getreide aufgebraucht ist, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als wieder nach Ägypten zu gehen. Für Jakob ist das sehr schwer. Denn Benjamin muss mitgehen. Ohne ihn bekommen sie kein neues Getreide. Die beiden Söhne Ruben und Juda versprechen dem Vater, gut auf Benjamin aufzupassen und ihn wieder nach Hause zu bringen.

Josef gibt sich zu erkennen

Josef sieht alle seine Brüder schon von Weitem. Sie bekommen Getreide und auch Simeon darf nach Hause zurück. Doch schon bald werden sie von Josefs Wachen eingeholt. Sie suchen einen wertvollen goldenen Becher und finden ihn bei Benjamin. »Ich war das nicht!«, ruft Benjamin ängstlich. Er weiß nicht, dass Josef ihn heimlich dort verstecken ließ. Dass Josef seine Brüder noch einmal auf die Probe stellt. Die Brüder müssen zu Josef zurück. Er will Benjamin als Sklave hierbehalten. Aber Juda sagt: »Nein, ich bleibe an seiner Stelle hier. Wenn Benjamin nicht nach Hause zurückkommt, stirbt Vater vor Trauer. Nach unserem Bruder Josef, kann er nicht auch noch Benjamin verlieren!« Da weint Josef. »Ich bin Josef, euer Bruder. Ich lebe. Gott hat es gut mit mir gemeint, auch wenn ihr Böses mit mir vorhattet.« Er macht einen Vorschlag: »Geht nach Hause und kommt mit unserem Vater und euren Familien hier her nach Ägypten. Hier könnt ihr alle gut leben. Und dann feiern wir ein großes Versöhnungsfest. Wir haben vieles falsch gemacht. Jetzt ist es Zeit, dass wir einander vergeben.«

Erzählung für Ältere

Aus der ganzen Welt 

Josef steht vor dem großen Getreidespeicher. Er blickt auf die lange Menschenschlange. Aus aller Welt kommen sie nach Ägypten. Überall bleibt die Ernte aus. Aber Josef hat vorgesorgt. Umsichtig und klug hat er gehandelt. In ganz Ägypten können Menschen ihre Vorräte auffüllen. Überall hat er Beamte dafür eingesetzt. Nur die Leute aus anderen Ländern, die müssen zu Josef. 

Josef denkt an früher

Letzte Woche hatte er plötzlich ein paar Worte in seiner Muttersprache gehört. »Dann ist auch in meiner Heimat die Not groß«, dachte er. Aber er kannte keinen der Leute. Da hat ihn die Sehnsucht nach seinem Vater gepackt. »Ob er noch lebt? Und seine Brüder? Der kleine Benjamin ist inzwischen auch ein erwachsener Mann. Und die älteren Brüder? Die, die ihn verraten und verkauft haben?« Manchmal war Josef fast am Verzweifeln. So schwer war die Erinnerung. So schwer war das Leben. Dennoch war auch immer das Vertrauen da, dass Gott es gut mit ihm meint und einen Plan für ihn hat. Jetzt denkt Josef: »Alles habe ich erreicht. Zumindest sage ich das immer, wenn mich jemand fragt, was ich noch erreichen will. Doch die Sache mit meinen Brüdern – die würde ich doch noch gerne in Ordnung bringen. Klar, die Brüder haben vieles falsch gemacht. Aber Vater hat uns Kinder auch ungleich behandelt. Ich durfte alles – meine großen Brüder nichts. Ich wurde immer bevorzugt. Schon vom Tag meiner Geburt an. Klar, dass die anderen da neidisch wurden und mich gehasst haben! Sie wollten mich sogar draußen bei den Herden töten. Doch zum Glück kam zur rechten Zeit eine Karawane vorbei. Sie war auf dem Weg nach Ägypten. Da hatte Gott wohl schon seinen Plan mit mir. Klar, auch ich habe vieles falsch gemacht. Ich habe es genossen, dass ich Vaters Liebling war. Jetzt schäme ich mich dafür. Doch jetzt ist es zu spät.«

Josefs Brüder in Ägypten

Da wird Josef aus seinen Gedanken gerissen. »Josef, hier sind ein paar Hebräer. Du hast doch gesagt, dass wir dir Bescheid geben sollen, wenn Hebräer Getreide kaufen wollen.« Josef geht langsam zu den zehn Männern. Sie haben Esel mitgebracht, die das Getreide tragen sollen. Josef traut seinen Augen nicht: Das sind seine Brüder! Doch wo ist Benjamin? Josef braucht einen Moment, bis er sich wieder gefasst hat. Dann lässt er einen Dolmetscher kommen. Josef tut so, als ob er kein Wort verstehen würde von dem, was die Brüder sagen. Er stellt viele Fragen und lässt sich die Antworten übersetzen. Sie erzählen, dass sie noch einen jüngeren Bruder haben, der beim Vater geblieben ist. Und dass ein anderer Bruder bereits tot ist. Schließlich sagt Josef: »Das sind Spione. Nehmt sie gefangen.« Die Brüder verteidigen sich: »Wir sind keine Spione, wir sind ehrliche Leute!« Doch es nützt nichts. »Das ist die Strafe dafür, dass wir damals Josef verkauft haben«, flüstert Ruben seinen Brüdern zu. »Wir haben große Schuld auf uns geladen. Wisst ihr noch, wie groß seine Angst war, als wir ihn aus dem Brunnen gezogen haben? Wir haben ihn im Stich gelassen!«

Benjamin soll nach Ägypten kommen

Nach drei Tagen lässt Josef sie wieder frei. Sie können nach Hause. Doch Simeon muss hierbleiben. »Wenn ihr ihn wiederhaben wollt«, sagt Josef, »müsst ihr euren jüngsten Bruder mitbringen. Sonst braucht ihr hier gar nicht mehr aufzutauchen.«
Die Brüder reiten traurig nach Hause. Sie erzählen alles ihrem Vater Jakob. »Jetzt habe ich noch einen Sohn verloren«, sagt dieser.
Als das Getreide aufgebraucht ist, sollen die Brüder wieder nach Ägypten ziehen. Aber Ruben und Juda sagen: »Wir gehen nur, wenn Benjamin mitkommt. Ohne ihn brauchen wir gar nicht erst loszugehen. Da verhungern wir lieber. Aber wir versprechen, ihn dir wieder zurückzubringen.« Jakob sträubt sich lange, doch dann lässt er Benjamin mitgehen. Die Brüder nehmen Geschenke für Josef mit und doppelt so viel Geld. 

Benjamin darf nichts geschehen

Josef entdeckt seine Brüder sofort. Und Benjamin ist auch dabei. Josef lädt sie zum Essen ein. Die Brüder freuen sich sehr, Simeon wiederzusehen, aber sie haben auch Angst vor Josef. 
Als sie wieder auf dem Heimweg sind, holt sie eine Gruppe Ägypter ein. Josef hat sie ihnen hinterhergeschickt. Sein wertvoller Becher ist gestohlen worden. Jetzt werden die Getreidesäcke der Brüder durchsucht. Womöglich haben sie den Becher gestohlen. Und tatsächlich: Sie finden ihn in Benjamins Getreidesack. »Ich war das nicht!«, verteidigt sich Benjamin. Doch es nützt nichts – sie müssen zu Josef umkehren. 

Josef gibt sich zu erkennen

Josef war es, der dafür gesorgt hat, den Becher in Benjamins Getreidesack zu verstecken. Jetzt legt er fest: »Benjamin wird als Sklave hierbleiben.« Da sagt Juda: »Benjamin muss auf jeden Fall zum Vater zurückgehen. Das haben wir ihm versprochen. Der Vater ist noch immer voll Trauer um Josef, unseren anderen Bruder. Wenn er auch Benjamin verliert, überlebt er das nicht. Nimm stattdessen mich als Sklaven.«

Da schickt Josef alle Ägypter hinaus. Er nimmt seine Perücke ab und sagt: »Ich bin Josef, euer Bruder. Ihr habt mich nach Ägypten verkauft. Doch Gott hat es gut mit mir gemeint.« Da fallen sie sich in die Arme. Die Brüder sind so froh, dass Josef noch lebt. Da macht Josef einen Vorschlag: »Geht zu Vater zurück. Holt ihn und eure Familien hierher nach Ägypten. Hier gibt es genug zu essen. Hier seid ihr versorgt.« Die Brüder reiten freudig zurück zum Vater. Der kann es kaum glauben, was sie ihm erzählen. Und dann packen sie ihr ganzes Hab und Gut zusammen und ziehen nach Ägypten. Dort feiern sie ein großes Wiedersehensfest mit Josef. 

Zu Sonntag 4. Juni 2023

Apostelgeschichte 9,1–19

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Im Zentrum soll für die Kinder das Staunen sein, dass Jesus einen Menschen für sich gewinnt, der seine Freundinnen und Freunde (und damit ihn selbst) verfolgt. Jesus wendet sich dem zu, der ihn hasst. Jesus sieht, was in Paulus steckt und hat mit ihm etwas vor.
Im Hinblick auf die Kinder heißt das: Gott weiß, was in mir steckt. Gott hat mit mir etwas vor. Möglicherweise etwas, von dem ich (noch) nichts weiß und noch ahne.
Wenn Jesus sich so einem wie Paulus zuwendet, dann ist es auch möglich, dass er sich jedem anderen Menschen zuwendet. Diese Botschaft vermittelt Hoffnung und Zuversicht.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Lieder

Heute sagt Gott ‚ja‘ zu dir (KuS 264).

Psalm 139

Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«;
heute die Verse 1–10 (BasisBibel).

Kreative Umsetzung der Geschichte

Der Autor verweist hier auf das Kamishibai-Bildkarten-Set Paulus wird Apostel.

Die Infos dazu finden Sie hier:

Der besondere Tipp

Paulus wird Apostel Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater

Der Autor der Reihe verweist für diesen Sonntag auf dieses Bildkarten-Set, das die Bekehrung des Saulus erzählt.

Besonders die Illustrationen 5 bis 8 eignen sich hervorragend, die erzählten Ereignisse zu vertiefen, ist Frank Steiner überzeugt.

11 Illustrationen, fester Karton, vollständig ausgearbeitete Textvorlage zu jedem Bild.

€ 18,00; Best.-Nr. 3646

llustriert von Petra Lefin

Saulus lernt am Jerusalemer Tempel, was es heißt, gottesfürchtig zu leben. Er ärgert sich sehr über die neue und immerzu wachsende Gruppe der Christen, die seiner Meinung nach den Glauben verraten. Der junge Mann will alles tun, damit die Christen aufhören, ihre Botschaft weiterzuverbreiten. Als er nach Damaskus reist, begegnet ihm der auferstandene Jesus. Auf einmal beginnt Paulus zu verstehen und wird einer der begeistertsten Anhänger von Jesus.

Einseitig bedruckt auf festem Karton (300g), mit Textvorlage zu jedem Bild. Es kann frei erzählt werden oder mit Hilfe dieser Textvorlage.

Für Kinderkirche, Kindergarten und Grundschule gleicherweise geeignet (3 – 8 Jahre). Die Bildkarten werden in den Einsteck-Rahmen des Kamishibais (A3, Artikel 568, 1531) eingeschoben, so dass das Bild nach vorne zu den Kindern hin zeigt.

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Wenn möglich, den Raum etwas abdunkeln. Mit einer Taschenlampe werden zunächst verschiedene Dinge ausprobiert: Kreise an die Wand malen, auf die Hände der Kinder leuchten, die Lampe mit der Hand ab- und wieder aufdecken, verschiedene Schatten werfen … Im Anschluss daran die Erzählung beginnen:

Das helle Licht vom Himmel

Von einem viel helleren Licht als dem dieser Taschenlampe wurde Saulus geblendet. Er war unterwegs nach Damaskus. Plötzlich traf ihn dieses unglaublich helle Licht vom Himmel. Saulus legte einen Arm vor seine Augen, um sich gegen dieses Licht zu schützen. Doch dabei kam er ins Stolpern und fiel auf den Boden. In diesem Augenblick ertönte von irgendwo her eine Stimme: »Saulus, Saulus, warum bist du hinter mir her?« Mit zitternder Stimme fragte Saulus: »Wer bist du?« Dabei sah Saulus sich um. Doch er sah niemanden. »Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf! Geh in die Stadt, die vor dir liegt. Dort wird man dir sagen, was du tun sollst.« Dann verschwand das blendende Licht genauso schnell, wie es aufgeleuchtet war.

Saulus kann nichts mehr sehen

Saulus stand auf, doch sehen konnte er nichts. Er war durch das helle Licht blind geworden. Die Menschen, die mit Saulus unterwegs waren, nahmen ihn an der Hand. In Damaskus fanden sie ein Zimmer für Saulus. Dort wartete er. Drei Tage. Er aß nichts und trank nichts. Saulus dachte über das nach, was er bisher getan hatte. Und er betete. Saulus dachte an seine Wut. Seine Wut auf alle, die an Jesus glauben. Seine Wut auf alle, die sagen: »Jesus ist Gottes Sohn.« Seine Wut auf alle, die erzählen: »Jesus ist auferstanden und lebt.« Saulus schüttelte den Kopf. Das war so unglaublich. Und doch: Jesus hat zu ihm gesprochen. Er lebt tatsächlich. Die Christinnen und Christen haben recht.

Saulus bekommt Besuch von Hananias

Als Saulus so nachdachte und betete, klopfte es an die Tür seines Zimmers. »Herein!«, rief Saulus. Die Tür wurde vorsichtig aufgemacht. Das konnte Saulus ebenso hören wie die Schritte eines Menschen, der langsam in das Zimmer kam. »Ich bin Hananias«, sagte eine Männerstimme. Saulus erschrak, als er den Namen hörte. Denn er wusste: Hananias ist einer der Freunde von Jesus. Warum kam Hananias zu ihm, zu dem Mann, der alle Freunde von Jesus umringen wollte? Unsicher fragte Saulus nach: »Hananias?« – »Ja, ich bin’s. Jesus hat mich zu dir geschickt. Er ist dir vor der Stadt in einem Licht begegnet. Du sollst wieder sehen können.«
Von einem Augenblick auf den anderen konnte Saulus wieder sehen.

Saulus soll von Jesus erzählen

Da sagte Hananias: »Jesus hat mir noch einen zweiten Auftrag gegeben.« Er legte Saulus die Hände auf den Kopf und sagte: »Jesus hat Großes mit dir vor. Du sollst im Auftrag von Jesus durch die ganze Welt ziehen. Du sollst den Menschen von Jesus erzählen. Für diese Aufgabe gibt Jesus dir den Heiligen Geist. Der gibt dir Kraft und macht dich mutig. Er schenkt dir die richtigen Worte und guten Ideen, um den Menschen von Jesus zu erzählen.«

Saulus wird getauft

Als Saulus diese Worte hörte, wurde ihm warm ums Herz. Obwohl er diesen Jesus nicht ausstehen konnte, hatte Jesus dennoch etwas mit ihm vor. Obwohl Saulus die Freunde von Jesus umbringen wollte, kam Jesus auf ihn zu.
Wie großartig Jesus doch ist! Er hat gesehen, was in Saulus steckte.
Saulus war so sehr in seine Gedanken versunken, dass er Hananias vergaß. »Hey, Saulus«, sagte Hananias, »du gehörst jetzt zu Jesus. Lass dich taufen.« – »Ja!«, sagte Saulus.
Hananias ging mit Saulus zum Fluss. Dort tauchte er Saulus dreimal unter Wasser und sagte: »Ich taufe dich im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Von jetzt an sollst du nicht mehr Saulus, sondern Paulus heißen.«

Der besondere Tipp
LED-Leuchte Camp

Mit 3fach-Funktion und Aufdruck »Es werde LICHT«

Paulus hätte sich auf seinen Reisen wahrscheinlich oft über eine solche Lampe gefreut. Auch stehen bei uns die Sommerferien vor der Tür! Die Leuchte kann als Steh-, Lese- und Taschenlampe eingesetzt werden und hat einen schwenkbaren Bügel zum Tragen oder um sie aufzuhängen. Maße: 10 x 4 cm (geschlossen; 14 x 4 cm (auseinander-
gezogen).

€ 4,80 (ab 10 Ex. je € 4,50; ab 25 Ex. je € 3,90), inkl. Batterien;

Best.-Nr. 1588

LED Dynamo-Taschenlampe

Mit Aufdruck »Licht auf meine Weg«; Maße: 10,5 x 6 x 3 cm.

Unabhängig sein von Batterien oder einer Stromverbindung: Nach einiger Zeit des »Pumpens« mit der Hand, leuchten die beiden LED-Lampen.

€ 4,80 (ab 10 Ex. je € 4,50);

blau: Best.-Nr. 1717; rot: Best.-Nr. 1718

Die Dynamo-Taschenlampe ist immer schnell einsatzbereit: Nach einigen Sekunden „pumpen“ mit der Hand ist der Akku geladen –
und die zwei hellen LED-Lampen leuchten für mehrere Stunden. Die Lampe ist also stets schnell einsatzbereit. Es werden keine neuen
Batterien gebraucht und damit wird die Umwelt geschont. Der Aufdruck „Licht auf meine Weg“ erinnert an die Zusage aus Psalm 119.

Maße: 6 x 3 x 10,5 cm

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Zur Erzählperson »Arzt« siehe »Zur ganzen Reihe«.

Lukas stellt sich vor

Hallo, ihr seid vielleicht überrascht, dass heute ein Arzt bei euch ist. Ich möchte euch heute nämlich aus meinem Leben erzählen. Ich habe auch zwei Bücher geschrieben. In dem einen Buch geht es um Jesus. Meine Erzählung über seine Geburt ist weltbekannt. In meinem zweiten Buch erzähle ich davon, was passiert ist, nachdem Jesus den Tod besiegt hat und zu Gott, seinem Vater, in den Himmel zurückgekehrt ist. Durch meine Bücher bin ich bekannt geworden und der eine oder die andere hat vielleicht schon mal meinen Namen gehört. Ich heiße Lukas.

Lukas stellt sein zweites Buch vor

In meinem zweiten Buch erzähle ich viel über Paulus. Ihn kannte ich besonders gut. Denn ich bin mit ihm viel auf Reisen gewesen. Ich zeige euch mal, wo Paulus so rumgereist ist (zeigt Karte vom östlichen Mittelmeer). Ich war nicht überall dabei, aber wenn ich dabei war erzählte Paulus viel aus seinem Leben. Eine Geschichte hat er besonders oft erzählt. Diese Geschichte erzähle ich euch heute:

Paulus kannte die heiligen Schriften sehr gut

Paulus war es sein Leben lang wichtig, Gott zu vertrauen und so zu leben, wie Gott es will. Das hatte er von seinen Eltern gelernt. Als er so 17 Jahre alt war, schickten seine Eltern Paulus aus seiner Heimatstadt Tarsus (Karte) nach Jerusalem (Karte). In Jerusalem studierte Paulus bei klugen und gelehrten Männern. Sie erklärten ihm die heiligen Schriften des jüdischen Volkes, unser Altes Testament, und sagten ihm, wie er am besten leben sollte. Paulus nahm es damit sehr genau. Keinen Millimeter wollte er davon abweichen.

Saulus’ Wut auf die Christinnen und Christen

Während Paulus dort studierte, hörte er von Jesus. Übrigens: Damals hatte Paulus noch einen anderen Namen. Er hieß Saulus. Wundert euch also nicht, wenn ich von Saulus erzähle.
Alles, was Saulus über Jesus Jesus hörte, ärgerte ihn fürchterlich, ja machte ihn richtig wütend. Dieser Jesus machte es den Menschen viel zu leicht. Unerhört fand Saulus es, dass Jesus behauptete, er sei Gottes Sohn. Gott selbst. Kein Mensch durfte so etwas behaupten. Saulus war dabei, als ein Stephanus, der sich um die Armen in der Gemeinde der Christinnen und Christen kümmerte, umgebracht wurde. Er wurde so lange mit Steinen beworfen, bis er tot war. Das gefiel Saulus gut. So sollte es allen Christinnen und Christen ergehen, meinte er.

Saulus verfolgt die Christinnen und Christen

Saulus hatte eine Idee. Er suchte sich einige Leute, die so dachten wie er. Zusätzlich besorgte er sich eine offizielle Bestätigung der wichtigsten Menschen in Jerusalem, dass es sein Auftrag sei, gegen Christinnen und Christen vorzugehen. Dann machte er sich mit seinen Männern auf den Weg nach Damaskus (Karte). Dort lebte eine große Gruppe von Christinnen und Christen. Saulus wollte diese Gruppe verhaften und vor Gericht stellen. Am besten sollten sie alle sterben, dachte Saulus. Voller Wut im Bauch ritt er so schnell wie möglich nach Damaskus.

Das Licht aus dem Himmel

Saulus kam zwar in Damaskus an, aber ganz anders, als er es ich vorgestellt hatte. Saulus und seine Leute hatten die Hügelkette Golan überquert. In der Ferne sahen sie Damaskus liegen. Die Abenddämmerung zog herauf, langsam wurde es dunkel. Plötzlich riss Saulus seine Hände schützend hoch. Ein helles, strahlendes Licht aus dem Himmel traf ihn. Seine Begleiter waren erstaunt. Sie verstanden nicht, warum Saulus die Hände hochriss. Sie hörten eine Stimme: »Saulus, warum verfolgst du mich?« Die Begleiter sahen sich verwirrt um. Doch es war niemand da. Wo kam diese Stimme nur her? Saulus fragte: »Wer bist du?« Die unbekannte Stimme antwortete: »Ich bin Jesus, den du verfolgst. Pass auf: Geh nach Damaskus. Dort wirst du erfahren, wie es mit dir weitergehen soll.« Das helle Licht erlosch. Es hatte Saulus so stark geblendet, dass er blind war. Seine Männer mussten ihn nach Damaskus führen.

Saulus hat sich geirrt

In Damaskus fanden die Männer ein Zimmer für Saulus. Nun saß er dort und dachte über sich und sein Leben nach. Langsam dämmerte es Saulus, dass er sich gründlich geirrt und einen großen Fehler gemacht hatte. Er hatte es ja selbst erlebt, dass Jesus stärker war als der Tod und dass Gott die Taten und Worte von Jesus bestätigt hat. Saulus schüttelte seinen Kopf über sich selbst. Wie dumm war er nur gewesen. Saulus betete: »Gott, vergib mir, dass ich Jesus, deinen Sohn, verfolgt habe. Bitte schick mir jemanden, der mir von deinem Sohn Jesus erzählt.«

Saulus erhält einen anderen Auftrag

Einige Zeit später klopfte es an seiner Tür. »Herein!«, rief Saulus. Wer kam jetzt? Er erwartete doch niemanden. Saulus hörte, dass die Türe sehr langsam geöffnet wurde. »Bist du Saulus?«, fragte eine unbekannte Stimme. »Ja. Und wer bist du?«, fragte Saulus. »Ich bin Hananias. Jesus hat mir den Auftrag gegeben, zu dir zu kommen. Darf ich eintreten?« – »Ja, komm rein«, sagte Saulus. Hananias ging hinein und setzte sich. Dann sagte er: »Saulus, Jesus hat etwas mit dir vor. Deshalb hat er mich zu dir geschickt. Du sollst in die Welt hinausziehen und den Menschen von ihm, Jesus, erzählen. Dazu gibt Gott dir seinen Heiligen Geist.«
In diesem Augenblick fiel es Saulus wie Schuppen von den Augen. Er konnte wieder sehen. Einige Zeit blieb Saulus noch in Damaskus. Dann zog er los in die Welt.
Davon erzähle ich euch nächsten Sonntag.

I. Vorüberlegungen

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe

Lied zur Reihe

Hier eignet sich das Saulus-Paulus-Lied von Rolf Krenzer (in: Das große Liederbuch. 135 religiöse Lieder für Kindergarten, Schule und Gottesdienst, Limburg 1988) oder
Eine freudige Nachricht breitet sich aus (KuS 248)

Psalm zur Reihe

Psalm 139 nach der Übersetzung der BasisBibel.
Alternativen:
Psalm 139 (KuS 674; einschließlich des Liedes »Von allen Seiten umgibst Du mich«, KuS 675);
Psalm 139 (in: Peter Spangenberg, Höre meine Stimme. Die Psalmen, Hamburg 1995; nicht mehr erhältlich).
Psalm 139 kann auch gesungen werden. Z. B.
Du siehst mich, wo ich steh (Wwdl 130);
Ob ich sitze oder stehe (KuS 332, Wwdl 86).
Anstatt die Lieder zu singen, können sie auch als Psalmgebet im Wechsel gesprochen werden.

III. Zur Gestaltung der Reihe

Zur Erzählung für die Jüngeren
Als immer wieder auftretendes Symbol kann eine Taschenlampe genutzt werden. Ausgangspunkt ist die Erfahrung des Paulus, bei der Berufung von einem hellen Licht geblendet zu werden. Von diesem Augenblick an hat Paulus die Aufgabe und das Ziel, den Menschen Jesus als Licht der Welt zu vermitteln. Paulus selbst erlebt Jesus als Licht, als er in Lystra gerettet wird, im Gefängnis in Ephesus sitzt und beim Schiffsbruch vor Malta.

Zur Erzählung für die Älteren
Nach kirchlicher Tradition ist Lukas der Autor der Apostelgeschichte sowie Arzt und Begleiter des Paulus. Für die Älteren erzählt »Lukas« aus seiner Sicht und nimmt dabei die Wir-Erzählungen (Apostelgeschichte 16,11–15 und 27,1–44) in seine Ich-Erzählung auf.
Es wäre deshalb gut, wenn die Person, die die Geschichte erzählt, als Arzt verkleidet auftritt.

Hilfreiches zu den Reisen des Paulus’:

Die acht Farbfolien (besonders Folie 7) des Calwer Bibelatlasses.

Der Arbeitsbogen Nr. 2 (»Paulus«) zu den Reisen des Apostels Paulus. Mit Figuren zum Ausschneiden, die auf der Karte (die ausgemalt werden kann) entsprechend platziert werden.

Aue Verlag Möckmühl, info@aue-verlag.de

Der besondere Tipp

Blankokarten für das Kamishibai-Erzähltheater

Die Kinder können zu dieser Reihe Bilder malen, anhand derer die Geschichte von Paulus nacherzählt werden kann.

14 weiße, stabile DIN-A3-Bogen plus ein »Vorhang-Bogen«; für alle Farben geeignet.

€ 14,00; Best.-Nr. 3678

Wenn die Geschichtenbaumeister ihr Werk vollendet haben, dann wollen all die selbst erfundenen Charaktere, Handlungen, Orte und Gegenstände auch auf die Bühne des Kamishibai! Zum Gestalten und Malen von Bildkarten gibt es nun ein Blanko-Set aus 14 Bögen rein-weißem, 350g/m²-schwerem, extra-festem Postkartenkarton in DIN A3 – eine preisgünstige Alternative zu den im Künstlerbedarf angebotenen Spezialpapieren! Unsere Blanko-Karten sind sehr gut geeignet für die Gestaltung mit allen Arten von Stiften und Farben: für Buntstifte, Wachsmaler, Marker, Wasserfarben, Acrylfarben, für Collage- und Mischtechniken. Weil der Karton ablösbare und permanente Klebstoffe sehr gut annimmt und sich präzise mit Scheren und Cuttern bearbeiten lässt, eignet sich das Material auch zum Basteln von Figuren und Kulissen. Das Set enthält kreative Ideen fürs Erzählen und Geschichtenerfinden.
Damit die Präsentation der selbst gemalten Geschichte gleich losgehen kann, liegt der Packung eine bunte Vorhangkarte bei. 14 Bogen blanko Postkartenkarton, DIN A3, 350g/m², holzfrei, säurefrei, chlorfrei, rein-weiß, in wiederverschließbarer Folientasche (kein Block, keine störende Gummierung). Inklusive: eine Vorhangkarte und Gestaltungstipps.

junge-gemeinde.de

Das Mitmachheft im Kindergottesdienst 5-2023

Der rote Faden

Paulus begegnet auf seinen Reisen unterschiedlichsten Menschen. Drei von ihnen lernen wir in diesem Heft kennen, als der neugierige Simon sich auf die Suche nach Paulus macht. Über ihn hat er gehört, dass aus dem Christenverfolger ein ganz anderer Menschen geworden ist …

Was Sie erwartet

  • Drei Paulus-Geschichten (Hananias, Lydia, Schiffbruch).
  • Ein Paulus-Steckbrief zum Ausfüllen; die Antworten sind im ganzen Heft verteilt.
  • Ein Sommerferien-«Reisebericht«, ebenfalls zum Ausfüllen.
  • Die Bastelanleitung für ein Kork-Floß.
  • Viele Rätsel sowie ein Gebet.

Werkstatt

Hier der Hinweis auf die Für-Dich!-Werkstatt. Sie enthält konkrete Hinweise und Impulse, das »Für Dich!«-Heft sowohl im monatlichen wie auch im wöchentlichen Kindergottesdienst gewinnbringend für Kinder und Mitarbeitende einzusetzen.

Kostenfrei öffnen oder zum Bearbeiten herunterladen unter:

https://www.junge-gemeinde.de/fuer-dich.html

junge-gemeinde.de

I. Vorüberlegungen

Zur Planung des Kindergottesdienstes
  • Warum nicht einmal das neue Jahr mit einer coolen Aktion beginnen? In vielen Kindergottesdiensten ist eine Übernachtung mit den Kindern im Gemeindehaus (oder in der Kirche) eines der Highlights des Jahres. Dafür bietet sich die Nacht von Samstag auf Sonntag an. Ich schlage das Wochenende vor dem Schulbeginn vor (es kann aber auch eines der folgenden Wochenenden genommen werden).
  • So eine Aktion muss längerfristig geplant und bekanntgemacht werden. Nach ersten Absprachen im Team bekommen die Kinder rechtzeitig vor Weihnachten einen Info- und Anmeldezettel für die Eltern mit. Die Anmeldung sollte noch vor den Weihnachtsferien wieder bei den Kigo-Mitarbeitenden abgegeben werden

Eine Vorlage im Word-Format, zum Anpassen an die Gegebenheiten vor Ort, können Sie hier kostenfrei herunterladen. Oder Sie laden die Datei anbei für Ihren Monatsgottesdienst Januar 2023 hier herunter.

Tipp: Die Anregungen eignen sich auch für einen »normalen« Kindergottesdienst.

Zum Text / Zum Thema
  • Siehe hierzu die Hinweise »Zum Text / Zum Thema« beim 8. Januar.
  • Ein Schwerpunkt bei dieser Ausarbeitung liegt auf dem Stichwort »Licht für alle Menschen« aus dem Loblied des alten Simeon. Das bezieht sich auf die Ankündigung von »Heil für die ganze Welt« und »Licht für alle Völker« im zweiten Teil des Jesaja-Buches (z. B. Jesaja 42,6; 49,6; 60,1ff). Die letzte dieser Verheißungen des Propheten ist die bekannteste: »Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.«
  • Dieses Licht und die Hoffnung für alle Menschen sollen bei den verschiedenen Aktionen mit den Kindern erfahrbar werden.
Die Kinder und der Text / das Thema
  • Der Jahreswechsel ist für Kinder meist kein bedeutsamer Einschnitt. (Da sind die Sommerferien »einschneidender«: Sie sind länger als die Weihnachtspause und danach startet dann das neue Schul- bzw. Kindergartenjahr. Das ist für Kinder mit großen Hoffnungen, aber auch Unsicherheiten verbunden.)
  • Kinder fürchten sich oft im Dunkeln. Das merkt man, wenn man mit ihnen eine »Schweige-Wanderung« im nächtlichen Wald versucht. Da wird laut geredet und geplappert, weil die Stille bei Nacht etwas Unheimliches hat.
  • Das Dunkle kann zu einem Symbol für die undurchschaubare Zukunft und unsere Sorgen und Ängste werden. Dennoch sollen die Kinder auch erfahren, dass die Nacht gegen das Licht keine Chance hat und dass Gott uns Hoffnung und Vertrauen für die neuen Wegabschnitte schenkt.

II. Bausteine

Kreative Umsetzung der Geschichte

Aus den nachfolgenden Elementen können Sie auswählen, was für Sie in Frage kommt:

Candle-Light-Dinner

Der Abend kann mit einem gemeinsamen Abend-Imbiss beginnen. Die Mitarbeitenden haben einen Tisch schön gedeckt. Auf dem Tisch stehen viele Kerzen oder Teelichte. Der Raum ist ansonsten dunkel.

Es gibt Gemüsesticks, Oliven, Stangenweißbrot, Brotaufstriche, Salat … (je nachdem, wie viel Mühe sich das Team machen möchte).

Nachtwanderung mit Leuchtband

Die Kinder machen sich mit den Mitarbeitenden auf eine kleine Nachtwanderung. Die Strecke ist mit Leucht-(Klebe-)Band (Baumarkt) markiert und die Kinder müssen den Weg selbst finden.

Alternativ kann zur Streckenmarkierung auch Reflektor-Band (Baumarkt) verwenden. Dann finden die Kinder den Weg, indem sie mit Taschenlampen herumleuchten und sich an den Reflektionen orientieren.

Jedewede Art von Bändern müssen hinterher wieder eingesammelt und sachgemäß entsorgt werden!

Taschenlampenführung in der Kirche

Zusammen mit einer Person (aus der Gemeinde), die mit Kirchenführungen (in dieser Kirche) vertraut ist, gehen die Kinder in die dunkle Kirche und entdecken mit Taschenlampen den Kirchenraum ganz neu.

  • Jedes Kind kann eine Weile für sich mit der Taschenlampe herumschauen. Dann zeigen sich die Kinder mit je ihrem Lichtkegel, worauf sie aufmerksam geworden sind.
  • Die Mitarbeitenden fragen, was die Kinder besonders schön finden. Jedes Kind leuchtet auf den entsprechenden Punkt. Vielleicht treffen sich dabei ja mehrere Lichtkegel.
  • Die Kinder können mit ihrem Licht zeigen, was sie besonders wichtig finden in der Kirche.
Stationen-Geschichte

Die Geschichte wird im Rahmen eines kurzen Kindergottesdienstes an Stationen erzählt. Dabei werden die Stationen den örtlichen Gegebenheiten im Kirchenraum angepasst.

Erzählt wird aus der Perspektive von Josef, dem alten Simeon und Maria. Das kann jeweils mit einer einfachen Verkleidung (z. B. Tuch oder Hut) verdeutlicht werden.

An jeder Station wird eine Kerze angezündet und mitgenommen (Kinderkirch- oder Altarkerze).

Hoffnungs-/Lichtgeschichten

Als Gute-Nacht-Geschichte wird eine Geschichte von Licht und Hoffnung vorgelesen.

Z. B. »Licht kann man verschenken« (von Maria Rößler, zu finden unter: rpi-loccum.de > material).

III. Gestaltungsvorschlag für die Kinderkirchübernachtung

  • 19:00 Uhr: Candlelight-Dinner
  • 19:30 Uhr: Nachtwanderung oder Taschenlampenführung
  • 20:30 Uhr: Kurzer Kindergottesdienst an fünf Stationen (s. u.)
  • 21:15 Uhr: »Bettfertig machen«
  • 21:30 Uhr: Gute-Nacht-Geschichte
  • 22:00 Uhr: Nachtruhe
  • 8:00 Uhr: Gemeinsames Frühstück
  • 9:00 Uhr: Abschluss
1. Station: Im Dunkeln vor der Kirche

Votum

Wir sind zusammengekommen.

Wir zünden ein Licht an

… im Namen Gottes, des Vaters,

er hat das Licht gemacht.

… im Namen Jesu,

er hat Gottes Licht zu uns gebracht.

… im Namen des Heiligen Geistes,

er lässt das Licht unter uns leuchten.

Er schenkt uns Freude und eine große Hoffnung.

Amen.

(Dabei wird von einem Kind die Kindergottesdienst-Kerze angezündet.)

Lied

Ein Licht geht uns auf (KuS 140/LJ 344/KG 25/KKH 11/LH 61/MKL 123)

Gebet (nach Psalm 27; KuS 652)

Mit gesungenem Kehrvers »Gott ist mein Licht und mein Schutz« (s. unten; beim letzten Kehrvers dann im Kanon singen und gemeinsam mit der Kerze in die Kirche einziehen.)

Kehrvers »Gott ist mein Licht und mein Schutz (Melodie: Frank Widmann)
2. Station: Im Kirchenschiff

Erzählung, Teil 1: Josef erzählt

Endlich sind wir auf dem Heimweg. Ich muss ja dringend wieder zurück nach Nazareth. Meine Arbeit wartet da auf mich, meine Werkstatt. Das Haus unseres Nachbarn muss endlich ein Dach bekommen.

Als Maria und ich aufgebrochen sind von Nazareth, wollten wir nur schnell die paar Tage nach Bethlehem reisen, uns in die Steuerlisten eintragen und dann wieder zurück nach Hause. Aber dann ist in Bethlehem unser Jesus geboren. Wir wussten nicht, dass er schon so schnell zur Welt kommen würde. Und dann musste sich Maria ausruhen. 40 Tage. So ist es vorgeschrieben im Gesetz von Mose. So lange sind wir in Bethlehem geblieben. Diese Zeit ist jetzt um und wir sind auf dem Heimweg.

Nein, eigentlich machen wir zuerst noch eine Pilgerreise. Jesus ist unser erstes Kind. Und die ersten Söhne gehören Gott. Das steht auch im Gesetz von Mose. Deshalb pilgern wir zuerst noch nach Jerusalem. Im Tempel werden wir dort das vorgeschriebene Opfer für unseren Erstgeborenen bringen: Zwei Tauben. Und wir werden ein kleines Fest feiern und Gott danken für unseren Jesus.

Aber dann, dann gehen wir endlich zurück nach Nazareth. Da werden sich sicher alle Freunde und Verwandten über unseren Jesus freuen.

Lied

Mache dich auf und werde licht (KuS 27/LJ 451/KG 24/KKL 111/MKL 128)

(Zweite Kerze anzünden und mit beiden Kerzen zur nächsten Station gehen.)

3. Station: Links vom Altar

Erzählung, Teil 2: Simeon erzählt

Heute muss etwas geschehen. Da bin ich mir sicher. Ich spüre, dass Gottes Geist mich gepackt hat. Heute muss ich im Tempel sein.
Etwas hat mich hierhergezogen. Ich weiß nicht was, aber etwas wird hier passieren.

Hier auf dieser Steinbank kann ich warten und das Treiben vor dem Tempel beobachten.
Lange stehen kann ich nicht mehr – in meinem Alter. Auf dem Weg aus der Stadt und die Treppen zum Tempel hoch brauche ich
meinen Stock. Und ich komme oft zum Tempel. Ich feiere die Gottesdienste mit. Und ich warte. Ich warte seit vielen Jahren.

Als ich noch jung war, hat mich ein Wort von Gott erreicht. Seither weiß ich: Ich werde es noch erleben, dass der Messias kommt, der versprochene Retter. Mit meinen eigenen Augen werde ich ihn sehen. Nur … woran werde ich ihn erkennen? Wird er ein großer und kräftiger Mann sein? Wird er ein stattlicher Kämpfer sein? Oder eher ein kluger Kopf? Einer, der gut reden kann? Denn wer Friede und Gerechtigkeit ins Land bringen will, der muss nicht nur stark sein, der braucht auch Verstand und ein Gespür für die Menschen …

Heute ist nicht so viel los hier oben auf dem Tempelberg. Nur ein paar Menschen und kleine Grüppchen laufen über den großen Vorplatz. Da kommt gerade eine kleine Familie. Sieht aus wie Vater, Mutter, Kind. Eine ganz junge Frau. Sie ist außer Atem von den vielen Treppenstufen. Der Mann nimmt ihr das kleine Kind ab, damit sie verschnaufen kann. Ein Säugling. Er ist warm in ein Tuch gewickelt. Warum muss ich da hinschauen? Was ist mit diesem Kind?

Ich muss da hin. Schnell, bevor sie im Tempel verschwinden. Bestimmt wollen sie ihr Opfer bringen. »Moment!« Sie schauen mich groß an. »Das Kind …« Ich nehme es dem Vater aus den Armen. Ich halte es fest, ich halte es ein Stück weg von mir und schaue es an. Es hat die Augen offen und schaut mich an. Ja, er ist es!

»Was tust du da?«, fragt die Frau erschrocken. »Oh, habt keine Angst, ich habe euch gesehen, ich habe euer Kind gesehen. Ich musste es einfach auf den Arm nehmen.« – »Er heißt Jesus«, sagt der Mann. »Herr, Gott, jetzt kann ich in Frieden sterben. Meine Augen haben den Retter gesehen. Heil für alle Völker. Ein Licht, das auch die erleuchtet, die dich nicht kennen!«

Jetzt schauen die Eltern noch verwirrter. Ich muss es ihnen erklären: »Mein Name ist
Simeon. Wisst ihr, ich habe euer Kind erkannt. Er ist es. Er ist der Messias. Er wird viele aus dem Volk Israel aufrichten. Viele werden sich aber an ihm stören. Und ich muss dir sagen, junge Frau, auch du wirst einen Stich in die Seele bekommen.«

Das alles sprudelt aus mir heraus. Ich kann nicht anders. Der Mann schüttelt den Kopf. Die Frau schaut mich ängstlich an. »Da, nehmt euer Kind wieder. Friede sei mit euch.«

Lied

Mache dich auf und werde licht (s. o.)

(Dritte Kerze anzünden und mit den drei Kerzen zur nächsten Station gehen.)

4. Station: Rechts vom Altar

Erzählung, Teil 3: Maria erzählt:

Ich bin ganz durcheinander. Was hat dieser alte Mann gesagt? Unser Jesus? Er soll was sein? Eine Hoffnung für alle Völker? Aber er ist doch noch so klein. Er kann noch überhaupt nichts sein. Und wieso bekomme ich einen Stich in die Seele? Ich verstehe nicht.

Und jetzt kommt da auch noch diese alte Frau. Was will die denn jetzt von uns? Ich glaube, die ist noch älter. Sie trägt Witwenkleider. Ihr Mann ist wohl schon gestorben. Sind die hier im Tempel alle ein bisschen verrückt? Oder hat das etwas mit Gott zu tun?

Nein, diesmal gebe ich meinen Jesus nicht aus den Armen. Die alte Frau sieht so klapprig aus. Die lässt ihn ja noch fallen.

»Ja, Frau, das ist unser Kind. Er heißt Jesus.«

Was sagt sie? Er bringt uns die Freiheit? Sie strahlt so. Ihr faltiges Gesicht strahlt vor Freude. So etwas habe ich noch nie gesehen.

Und jetzt geht sie einfach weiter. Wenigstens hat sie noch ihren Namen gesagt: Hanna. Ich weiß auch nicht, was uns da heute geschieht.

Jetzt müssen wir zum Priester und unser
Opfer bringen. Und dann müssen wir nach Hause, nach Nazareth. Ein mühsamer Weg. Aber ich freue mich darauf, allen dort
unseren Jesus zu zeigen. Ob ich erzählen soll, was uns heute hier passiert ist? Von den beiden alten Leuten? Beide freuen sich so unglaublich über unseren Jesus. Und beide erzählen etwas von Hoffnung und Erlösung und Licht …

Lied (im Kanon)

Mache dich auf und werde licht (s. o.)

(Vierte Kerze anzünden und mit den vier Kerzen vor bzw. um den Altar stehen.)

5. Station: Vor dem/um den Altar
Fürbitten

Mit gesungenem Kehrvers »Meine Hoffnung und meine Freude« (EG RT/KuS 230)

Jesus Christus,

du bringst Licht in die Welt.

Darum bitten wir um Hoffnung:

Hoffnung, dass wir nicht alleine sind,

Hoffnung für deine ganze Welt.

Meine Hoffnung und meine Freude …

Jesus Christus,

du bringst Licht in die Welt.

Darum bitten wir dich um Liebe.

Dass wir für andere da sind.

Dass wir helfen, wo es nötig ist.

Meine Hoffnung und meine Freude …

Jesus Christus,

du bringst Licht in die Welt.

Darum bitten wir um Vertrauen,

dass Gott jeden Tag dieses Jahres mit uns geht,

dass er auf uns hört und auf uns sieht,

was immer auf uns zukommt.

Meine Hoffnung und meine Freude …

Vaterunser
Lied

Tragt in die Welt nun ein Licht (EG RT/KuS 70/LJ 327/MKL 132/KKL 138)

Segen
Frank Widmann

Der besondere Tipp

LED-Leuchte »Es werde LICHT«

Mit dreifach Funktion

Steh-, Lese- und Taschenlampe mit verschiedenen Leuchtmodi und schwenkbarem Metallbügel zum Tragen und Aufhängen.

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I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Zunächst wird gemeinsam überlegt: Worauf warte ich sehnsüchtig? Die Antworten werden auf Karten gesammelt und in die Mitte gelegt.

Dann wird Lukas 2,22-40 laut vorgelesen.

  • Was erfahren wir über Simeon und Hanna?
  • Was bedeutet die Begegnung mit dem kleinen Jesus für ihr Leben?

Daraus wird ein Steckbrief für die beiden Personen erstellt.

Zum Text / Zum Thema
  • In Lukas 2,22-24 begegnen uns zwei jüdische Rituale:

1. 40 Tage nach der Geburt findet das Reinigungsritual der Mütter statt. Sie gelten in der ersten Zeit nach der Geburt wegen des Blutflusses als unrein und sollen nicht am religiösen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Maria und Josef bringen im Tempel das Reinigungsopfer dar.

2. Die erstgeborenen Söhne gelten nach
2. Mose 13,1-16 als Gottes Eigentum und werden im Tempel symbolisch Gott übergeben. Ursprünglich sollten sie Priester werden; später gab es andere Regelungen für das Priesteramt. Die Erstgeborenen wurden trotzdem noch in den Tempel gebracht, jedoch durch Zahlungen vom Priesterdienst ausgelöst. Diese Darstellung des Erstgeborenen im Tempel steht hier im Hintergrund.

  • Maria, Josef und der kleine Jesus treffen im Tempel auf Simeon (Lukas 2,25-35). Er ist ein alter, gottesfürchtiger Mann. Gott hat ihm versprochen, dass er vor seinem Tod den Christus, den Retter, sehen wird. Simeon wurde an diesem Tag von dem Heiligen Geist in den Tempel geführt. Als er Maria und Josef mit dem Kind sieht, nimmt er das Kind auf den Arm und beginnt, Gott zu loben. Er erkennt in dem kleinen Jesus sofort den Christus, das Licht, das für alle Völker leuchten wird. Licht gibt uns Orientierung und Sicherheit. Wir können sehen und erkennen.
  • Hanna, eine alte Frau, die im Tempel lebt, kommt dazu (Lukas 2,36-38). Sie ist eine Prophetin und dient Gott, indem sie betet und fastet. Auch sie erkennt, wer das Kind ist. Auch sie lobt Gott und erzählt dann allen von dem Kind, das der Christus, der Retter, ist, auf den viele Menschen warten.
  • Simeon und Hanna erleben, wie sich ihre Hoffnungen und Sehnsüchte erfüllen. Die Zeit des Wartens ist vorbei. Sie haben Gott vertraut und Gott hat sein Versprechen gehalten.
Die Kinder und der Text / das Thema
  • Kinder fiebern sehnsüchtig auf Weihnachten oder ihren Geburtstag hin. Das Warten kommt ihnen ewig vor. Wann ist es endlich soweit? Vor allem an diesen Festtagen erfahren Kinder, wie es sich anfühlt, wenn Wünsche sich erfüllen. Da ist die Freude groß.
  • Doch nicht immer werden (alle) Wünsche erfüllt. Da kommen dann vielleicht auch die Tränen, weil sie so enttäuscht sind.
  • Kinder müssen oft den Erwachsenen vertrauen und sich ganz auf sie verlassen. Hoffentlich machen sie dabei häufig die Erfahrung, dass Versprechen gehalten werden. Sie werden es aber auch erleben, dass Versprechen gebrochen werden. Das tut weh! Da ist es gut zu wissen: Gott hält sein Versprechen, auch wenn ich vielleicht lange darauf warten muss.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente

(Siehe auch »Zur ganzen Reihe«)

Psalmgebet

Gebet nach Psalm 27 (KuS 652) oder

Psalm 36 (KuS 654)

Lieder

Tragt in die Welt nun ein Licht (EG RT/KuS 70/LJ 327/MKL 132/KKL 138);

Jesus ist kommen (EG 66/KuS 88);

Wie schön leuchtet der Morgenstern (EG 70/KuS 90, v. a. Strophe 4);

Ein Licht geht uns auf (KuS 140/LJ 344/KG 25/KKH 11/LH 61/MKL 123);

Blinde werden sehn, Lahme werden gehn (KuS 150);

Mir ist ein Licht aufgegangen (KuS 156/ LJ 410)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Kerzen gestalten

Material: Stumpenkerzen, Wachsplatten, Scheren, Messer, Ausstechformen, Schneidebretter

So geht’s: Mit Schere, Messer oder Ausstechformen werden Motive aus den Wachsplatten geschnitten und auf der Kerze angebracht.

Kratzbild

Material: Gelber Tonkarton in Postkartengröße, schwarze Wachsmalfarben, Zahnstocher

So geht’s: Der Tonkarton wird auf einer Seite dick mit der schwarzen Wachsmalfarbe angemalt (es sollte kein Gelb mehr zu sehen sein). Dann werden mit dem Zahnstocher Lichtmotive (Kerze, Flamme, Auge, Sterne …) in die schwarze Farbe gekratzt. Es kommt wieder die gelbe Farbe zum Vorschein. Alternativ kann die Szene im Tempel ausgekratzt werden.

Teelichtbotschaft

Material: Teelichter, die man aus der Fassung nehmen kann; weißes Papier; Stifte; Scheren

So geht’s: Das Teelicht wird aus der Fassung genommen, auf das Papier gestellt und umrandet. In den gezeichneten Kreis wird am Rand entlang geschrieben: »Gott hält sein Versprechen.« (Achtung: Die Mitte muss frei bleiben!) Jetzt wird der Kreis ausgeschnitten und auf den Boden der Teelichtfassung gelegt. Darauf kommt das Teelicht in die Fassung zurück. Wenn das Teelicht angezündet wird, kann nach einiger Zeit durch das flüssig gewordene Wachs hindurch die Botschaft gelesen werden.

Vertrauensspiele

Simeon hat auf Gott vertraut.

1. Die Kinder gehen paarweise zusammen. Ein Kind stellt sich vor das andere, lässt sich nach hinten fallen und wird aufgefangen.

2. Die Kinder bilden eine Schlange und halten sich an den Schultern fest. Alle Kinder, bekommen die Augen verbunden, außer dem letzten. Dieses weist den anderen nun den Weg, indem es dem Kind vor sich auf die entsprechende Schulter tippt. Dieses Kind gibt die Nachricht auf dieselbe Weise weiter und so fort. Die Schlange bewegt sich entsprechend (langsam!) Richtung Ziel.

3. Ein Kind legt sich auf eine Decke. Die anderen Kinder fassen die Decke an den Seiten und Ecken und heben sie samt Kind hoch. Sie gehen einige Schritte oder schaukeln das Kind leicht. Wenn es »Stopp« sagt, wird es sofort vorsichtig auf den Boden gelassen.

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Erzählung für Jüngere

III. Erzählung

Material: Erzählfiguren (zwei Männer, zwei Frauen, ein Baby),

1 braunes oder graues Tuch

(In der Mitte liegt das Tuch.)

Der alte Simeon geht in den Tempel

Simeon ist schon ein alter Mann.

(Simeon auf das Tuch setzen)

Er lebt in Jerusalem. Dort steht auch der Tempel. Simeon geht oft in den Tempel. Dort betet er. Dort ist er Gott ganz nah. Denn Gott versprach ihm: »Simeon, bevor du stirbst, wirst du den Retter, den ich auf die Erde schicke, sehen.« Jetzt ist Simeon schon alt, aber er ist sich sicher: Gott hält sein Versprechen!

Jetzt sitzt Simeon vor seinem Haus in der Sonne. Da hört er eine Stimme: »Simeon, geh in den Tempel.« Simeon schaut sich um. Er kann niemanden sehen. Ob Gott mit ihm spricht?

Simeon steht auf und geht los.

(Simeon hinstellen)

Der Weg zum Tempel führt bergauf. Simeon kann nicht mehr so schnell laufen. Aber das macht nichts. Er hat viel Zeit. Vor dem Tempeltor bleibt Simeon stehen. Er staunt jedes Mal. Der Tempel ist riesig. Neben dem Eingang stehen prächtige Säulen aus Stein. Eine hohe Mauer umgibt den Tempel.

Simeon trifft Maria, Josef und Jesus

Simeon geht durch das große Tor in den Hof. Viele Menschen sind da. Sie reden alle durcheinander. Simeon schaut sich um. Er ist gerne hier.

Da vorne ist eine kleine Familie. Vater, Mutter und ein Baby.

(Baby in Arm der Frau legen, zusammen mit Mann auf das Tuch stellen.)

Die Mutter wiegt das kleine Kind vorsichtig in den Armen hin und her. Simeon kann nicht wegschauen. Das Kind ist etwas Besonderes. Das spürt er. Langsam geht Simeon auf die Familie zu. Ihm wird ganz warm. Er fühlt sich glücklich. Das Kind ist der Retter, den Gott versprochen hat. Simeon ist sich sicher.

Simeon erkennt Jesus

Jetzt steht Simeon direkt vor der Frau. Er streckt die Arme aus und nimmt das Kind.

(Simeon mit ausgebreiteten Armen vor die Familie stellen; Baby in seine Arme legen)

Die Frau schaut Simeon mit großen Augen an. Aber sie sagt nichts, denn Simeon fängt an zu singen: »Danke, Gott! Du hast dein Versprechen gehalten. Ich habe deinen Retter gesehen. Du hast ihn zu uns auf die Erde geschickt. Er ist für die ganze Welt gekommen. Er ist wie ein Licht, das uns Mut macht, wenn es dunkel ist. Er ist wie ein Licht, das uns den Weg zeigt. Danke, Gott. Du hast dein Versprechen gehalten!«

Simeon lächelt und schaut das kleine Kind an. Die Mutter und der Vater staunen. Da fragt Simeon: »Wie heißt euer Baby?« – »Er heißt Jesus. Und wir sind Maria und Josef«, antwortet die Mutter. Simeon sagt: »Euer Kind ist etwas ganz Besonderes. Er wurde von Gott geschickt.« Simeon gibt Maria das Kind zurück.

(Baby in Arme der Mutter legen)

Die alte Hanna erkennt Jesus auch

Auf einmal kommt eine alte Frau auf Simeon und die Familie zu.

(Hanna dazustellen)

Simeon kennt sie. Sie heißt Hanna. Tag und Nacht ist sie im Tempel und betet. Auch sie wartet auf den Retter. Sie sieht das kleine Kind an und lächelt. Dann fängt auch sie an zu singen: »Danke, Gott, dass du uns deinen Retter schickst.« Dann dreht sie sich um und geht, so schnelle sie kann, davon.

(Hanna umdrehen, Arme in die Luft)

Sie erzählt allen, was sie gesehen hat. Sie ruft: »Ich habe den Retter gefunden!«

Simeon muss lachen. Er ist so glücklich. Er fühlt sich ganz leicht. Er verabschiedet sich von Maria, Josef und Jesus und macht sich auf den Heimweg. Gott hat sein Versprechen gehalten!

Der besondere Tipp

Peter Hitzelberger

Advent und Weihnachten mit Legematerial gestalten

Die heutige Geschichte von Simeon und Hanna ist in diesem Buch enthalten. Wie die anderen Geschichten, wird auch sie durch das Legematerial für die Augen sichtbar, für die Hände greifbar und so für die Kinder erlebbar.

Das Buch ist Teil der »Erzältasche für Advent und Weihnachten«, € 178,00; Best.-Nr. S9038

€ 21,00; Best.-Nr. 2160

Mose und die zehn Gebote

Bildkarten-Set für das Kamishibai-Erzähltheater

Eine weitere Möglichkeit, die Geschichte zum Sonntag am 01.01. (Mose erhält auf dem Berg Sinai die zehn Gebote) zu erzählen, bieten die Bildkarten zum Erzähltheater.

Außer den von Petra Lefin kindgerecht illustrierten 12 Szenen erhält das Set auch eine komplett ausgearbeitete Textvorlage, die bei Bedarf verwendet werden kann.

Die stabilen Karten im DIN-A3-Format haben eine exquisite Druck- und Farbqualität.

€ 16,00 (ab 01.01.2023 € 18,00); Best.-Nr. 3431

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.

Erzählung für Ältere

Material: Kleine Stumpenkerze, vier Teelichter, Streichhölzer/Feuerzeug, graues Tuch

(Das graue Tuch liegt in der Mitte.)

Maria und Josef gehen mit Jesus nach Jerusalem

»Josef, wo bleibst du denn? Wir müssen los!« Maria ist ungeduldig.

(Ein Teelicht auf das Tuch stellen.)

Sie will mit Josef und ihrem Baby Jesus nach Jerusalem reisen. Es ist ihre erste Reise mit dem kleinen Kind. Jesus ist ihr erster Sohn. Deshalb gehen sie mit ihm in den Tempel in Jerusalem, um dort Gott zu danken. So sagt es das Gesetz.

»Ich bin ja schon da«, ruft Josef und tritt aus der Tür.

(Zweites Teelicht auf das Tuch stellen.)

Maria schaut das Baby in ihren Armen an.

(Brennende Stumpenkerze auf das Tuch stellen.)

Seit Jesus auf der Welt ist, ist alles anders. Er ist etwas ganz Besonderes. Maria und Josef spüren das.

(Beide Teelichter an der Stumpenkerze anzünden.)

»Jetzt müssen wir aber wirklich los!«

Sie machen sich auf den Weg. Es ist eine weite Reise. Ihr Gepäck tragen sie in Bündeln auf dem Rücken. Immer wieder müssen sie eine Pause machen, weil der kleine Jesus schreit. Mehrere Tage sind sie unterwegs.

Maria und Josef bringen Jesus in den Tempel

Endlich sehen sie die Stadtmauer von Jerusalem. »Wir haben es bald geschafft!«, ruft Josef. Sie gehen durch das Stadttor und dann zum Tempel. Der Weg führt bergauf. Vor dem Tempeltor bleiben sie stehen. Maria und Josef staunen. Der Tempel ist riesig. Eine prächtige Mauer umgibt ihn. Sie gehen durch das große Tor in den Hof. Dort sind viele Menschen. Sie reden durcheinander. Maria und Josef schauen sich um. Dort drüben können sie die Tauben kaufen. Die Tauben sind das Opfer für Gott.

Der alte Simeon erkennt Jesus

Auf einmal steht ein alter Mann vor ihnen.

(Drittes Teelicht auf das Tuch stellen.)

Er schaut das Baby auf Marias Armen an. Er lächelt. Dann streckt er die Arme aus und nimmt das Kind. Einfach so. Maria schaut den Mann mit großen Augen an. Das geht doch nicht! Er kann doch nicht einfach … Maria macht den Mund auf und will etwas sagen. Aber dazu kommt sie nicht, denn der alte Mann fängt an zu singen:

(Drittes Teelicht an der Stumpenkerze anzünden.)

»Danke, Gott. Du hast dein Versprechen gehalten! Ich habe deinen Retter gesehen. Du hast ihn zu uns auf die Erde geschickt. Er ist für die ganze Welt gekommen. Er ist wie ein Licht, das uns Mut macht, wenn es dunkel ist. Er ist wie ein Licht, das uns den Weg zeigt. Danke, Gott. Du hast dein Versprechen gehalten!«

Gott hat sein Versprechen erfüllt

Der alte Mann schaut den kleinen Jesus liebevoll an. Er strahlt über das ganze Gesicht. Dann gibt er Maria das Baby wieder zurück. Maria und Josef sind verwirrt. Was war denn das?

Der alte Mann sieht die verwirrten Gesichter und muss lachen. »Es tut mir leid«, sagt er, »aber heute hat Gott sein Versprechen erfüllt. Ich bin so glücklich. Mein Name ist Simeon. Gott hat mir versprochen: ›Bevor du stirbst, wirst du den Retter sehen, den ich auf die Erde schicken werde.‹ Seitdem warte ich auf diesen Tag. Und ich warte schon sehr lange. Heute ist es endlich so weit. Gott hat mich heute in den Tempel geschickt. Ich habe mich also auf den Weg gemacht und als ich hier ankam, habe ich euch gesehen. Mit eurem kleinen Baby. Auf einmal habe ich mich ganz leicht gefühlt. Mir ist ganz warm ums Herz geworden. Ich war auf einmal so glücklich und zufrieden. Ich habe gespürt: Euer Kind ist etwas ganz Besonderes. Euer Kind ist der Retter, den Gott versprochen hat und auf den ich schon so lange gewartet habe. Dann kam es einfach so über mich und ich habe dir dein Kind aus den Armen genommen. Ich wollte euch nicht erschrecken!«

Auch die alte Hanna erkennt Jesus

Nun kommt auch eine alte Frau auf sie zu.

(Viertes Teelicht auf das Tuch stellen.)

»Das ist Hanna«, stellt Simeon die Frau vor. »Tag und Nacht ist sie hier im Tempel und betet.« Hanna schaut das kleine Kind an und lächelt.

(Viertes Teelicht an der Stumpenkerze anzünden.)

Sie bleibt einen Moment ganz ruhig stehen. Dann dreht sie sich um und geht, so schnell sie kann, davon. »Der Retter ist da!«, ruft Hanna, dass es alle hören können. »Ich habe ihn mit eigenen Augen gesehen. Das Warten hat ein Ende!«

Simeon lacht und verabschiedet sich von Maria, Josef und Jesus. »Gott hat sein Versprechen gehalten«, sagt er und geht langsam auf den Ausgang des Tempels zu. Maria und Josef schauen Simeon hinterher. Mit ihrem Kind werden sie wohl noch viele besondere Erlebnisse und Begegnungen haben.

Sara Widmann

Der besondere Tipp

Stumpenkerzen mit Wachsplättchen

Sie passen perfekt zu dieser Erzählung und der kreativen Idee auf in der Einheit.

Die Kerze ist 12 cm hoch und hat einen Ø von 5 cm. Die vier Wachsplättchen in den Farben gold, rot, grün und blau sind 8 x 9 cm groß.

€ 4,95 (ab 10 Ex. je 4,70), Best.-Nr. 801

www.junge-gemeinde.de

Hier geht es weiter zur nächsten Reihe.

Kostenfreie Word-Format-Version für Ihren Monatsgottesdienst Januar 2023.

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Petra Lefin, Bildkarte Nr. 7 aus dem Erzählkarten-Set »Mose und die zehn Gebote«, © 2016 Don Bosco Medien GmbH, München

I. Grundgedanken

Die Reihe steht am Anfang des Jahres 2023. Das Jahr 2022, ist vorbei. Wir blicken darauf zurück. Jetzt liegt das neue Jahr vor uns und wir hören und wünschen überall: »Gesegnetes neues Jahr!« oder »Frohes neues Jahr!« Wir richten unseren Blick nach vorn.

»Was wird das neue Jahr mit sich bringen?«

»Was erhoffe ich mir davon?«

»Welche Wünsche, Erwartungen, Vorsätze, Befürchtungen … habe ich?«

An den zwei Sonntagen geht es um Gottes Zusage: »Ich begleite euch auf euren Wegen (durch das neue Jahr). Ich halte meine Versprechen. Vertraut mir nur!«

So können wir getrost und mutig in das neue Jahr starten.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente für die ganze Reihe
Lieder

Von guten Mächten (EG RT/KuS 84/LJ 62/KKL 145/KG 40/MKL 35);

Bewahre uns, Gott (EG 171/KuS 174/LJ 117/KG 213/KKL 25);

Gott hält seine Hand über mir (KuS 186);

Das wünsch ich sehr (KuS 410/LJ 488/MKL 5/LH 86/KKH 54/KKL 33)

Psalmgebet (nach Psalm 67, KuS 657)
Eingangsgebet

Guter Gott,

das alte Jahr ist vorbei.

Wir haben viel erlebt.

Wir haben gelacht und geweint.

Jetzt hat das neue Jahr begonnen.

Wir werden viel erleben.

Wir werden lachen und weinen.

Du, Gott, weißt, was uns traurig macht.

Du weißt, was uns fröhlich macht.

Danke, dass du mit uns durchs Leben gehst.

Amen.

Fürbittengebet mit Teelichtern und Vaterunser

In der Mitte steht ein großer Teller. Jedes Kind bekommt ein Teelicht. Die Kinder überlegen, für welche Menschen sie Gott besonders um Begleitung bitten wollen.

Nach der Einleitung des Gebets nennen die Kinder der Reihe nach (laut oder in Gedanken), an wen sie gedacht haben, zünden ihr Teelicht an und stellen es auf den Teller.

Gebetseinleitung:

Guter Gott,

danke, dass du uns durch das neue Jahr begleitest.

Manche Menschen brauchen deine Begleitung besonders.

Wir bitten dich für …

(Namen seitens der Kinder, s. o.).

Wir bitten dich:

Lass uns spüren, dass du immer bei uns bist.

Eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter schließt das Gebet ab:

Deine Kinder sind wir und so rufen wir gemeinsam:

Vater unser …

Segen

Segensblitz mit Wunderkerzen

(Achtung! Am besten im Freien durchführen! Die Kinder werden darauf hingewiesen, die Wunderkerze nach unten und weg vom Körper zu halten. Außerdem wird auf die Funken aufmerksam gemacht, damit niemand erschrickt.)

Alle stehen im Kreis, alle bekommen eine Wunderkerze. Eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter spricht den Segen:

Der Herr segne uns und behüte uns.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden.

Amen.

Anschließend zündet eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter die Wunderkerze des Kindes links neben sich an. Dieses Kind zündet wiederum mit seiner Wunderkerze die des nächsten Kindes an (Uhrzeigersinn). So geht es weiter, bis alle Wunderkerzen brennen.

Gesungene Segensbitte

Segne uns, o Herr! (EG RT/KuS 181/LJ 618)

III. Zur Gestaltung der Reihe

Die Kinder schreiben oder malen ihre Hoffnungen, Wünsche, Erwartungen, Vorsätze, Befürchtungen … im Blick auf das neue Jahr in vorbereitete Fußspuren.

Folgende Fragen können helfen:

  • Worauf freue ich mich dieses Jahr besonders?
  • Wovor habe ich Angst?
  • Was will ich unbedingt machen?
  • Was verändert sich vielleicht in diesem Jahr?

Die Fußspuren werden auf ein großes Plakat mit der Überschrift »Gott geht mit uns durch das Jahr 2023« geklebt. Dabei wird der Kanon »Das wünsch ich sehr« (s. »Lieder«) gesungen. Das Plakat kann im Gemeindehaus, in der Kirche etc. aufgehängt werden.

Sara Widmann

Hier geht es weiter zur Einheit, 1. Januar 2023.

Hier geht es weiter zur Einheit, 8. Januar 2023.

Hier geht es weiter zum nächsten Reihe „Ganz schön unmöglich, was Jesus da sagt“.

Hier geht es weiter zum Monatsgottesdienst Januar 2023.

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Erzählung für Ältere

Ein Bild des Engels Gabriel wird in den Umrissengels gelegt. Die kursiv gedruckten Gedanken/Worte können an der jeweiligen Stelle in Sprechblasen dazugelegt werden.

Gabriel bekommt einen wichtigen Auftrag

Gabriel muss sich beeilen. Gott hat ihn zu sich gerufen. Gabriel ist schon sehr gespannt, wem er dieses Mal eine Nachricht überbringen darf. Und vor allem: Was für eine Nachricht? Denn eines ist klar: Wenn Gott ihn schickt, dann muss es etwas Wichtiges sein. Gabriel ist nämlich nicht irgendein Engel, sondern einer der Erzengel! Und sein Spezialgebiet ist es, bedeutsame Nachrichten von Gott an ausgewählte Menschen zu überbringen. Erst vor einem halben Jahr hatte er einem alten, kinderlosen Ehepaar verkündigen dürfen, dass sie doch noch einen Sohn bekommen werden. Wenn er jetzt schon wieder losgeschickt wird, dann hängen die beiden Nachrichten vielleicht miteinander zusammen.

Außer Atem kommt Gabriel bei Gott an. Und Gott verrät ihm auch gleich seinen Auftrag: Nach Nazareth soll er dieses Mal. Das ist eine kleine Stadt in Galiläa. Dort wohnt eine junge Frau namens Maria und ihr Verlobter Josef. Dieser Maria soll er eine Nachricht überbringen. Wie Maria wohl reagieren wird? Schließlich hat Gott etwas Weltbewegendes mit ihr vor. Etwas, das ihr ihr auch Angst machen könnte.

Gabriel macht sich auf den Weg

Gabriel macht sich sofort auf den Weg. Dabei überlegt er, mit welchen Worten er die Botschaft am besten überbringt. Als er zu Marias Haus kommt, kann er sie durch das Fenster sehen. Ganz in Gedanken versunken näht sie ein Kleidungsstück. Vielleicht ihr Hochzeitskleid? Gabriel zögert noch einen Moment: Die Botschaft, die er dieser jungen Frau gleich überbringt, wird ihr ganzes Leben verändern. Doch Gabriel ist sich sicher: Wenn Gott Maria auserwählt hat, dann hat das seinen guten Grund.

Fürchte dich nicht!

Also geht Gabriel ins Haus und sagt: »Sei gegrüßt Maria! Der Herr ist mit dir«. Wie die meisten Menschen, erschrickt auch Maria bei seinen ersten Worten. Deshalb versucht er sie gleich zu beruhigen: »Fürchte dich nicht! Denn Gott meint es gut mit dir. Du wirst schwanger werden und einen Sohn bekommen. Er soll
Jesus heißen. Gott hat Großes mit ihm vor. Als König des Friedens wird er zum Retter für alle Menschen. Deshalb wird man ihn auch >Sohn des Höchsten< nennen.«

Maria wundert sich über Gabriels Worte. Schließlich ist sie noch nicht verheiratet, da kann sie doch keinen Sohn bekommen. Doch Gabriel erinnert sich an das alte, kinderlose Ehepaar und macht ihr Mut: »Für Gott ist nichts unmöglich!« Maria vertraut Gabriels Worten und er macht sich wieder auf den Nachhauseweg. Er denkt noch lange über seine Botschaft und die Begegnung mit dieser jungen Frau nach. Er ist sich sicher: Das war die wichtigste Botschaft, die er jemals überbringen durfte: Gottes Sohn kommt auf die Welt!

Katja Schmidt

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