Familiengottesdienst zur Jahreslosung 2026 – »Siehe, ich mache alles neu!«

Offenbarung 21,5

Katrina Lange, © 2025 Verlag Junge Gemeinde, Leinfelden-Echterdingen

I. Vorüberlegungen

Zur Planung des Familiengottesdienstes
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Bausteine für einen Gottesdienst

Liturgische Elemente
Lieder

Alles neu (von Bastian Basse; zu finden im Internet unter: Liederpfarrer, Jahreslosung);
Meine Hoffnung und meine Freude (KuS 230, KKL 335, Wwdl 180, EGplus 109, HuT 134);
Kleines Senfkorn Hoffnung (KuS 354, MKL1 90)

Gebet

Lass uns hoffen, lieber Gott.
Lass uns glauben, starker Gott.
Gib uns die Kraft, an die Zukunft zu glauben.
Gib uns die Kraft, Gutes für die Zukunft zu tun.
Das neue Jahr beginnt – die Zeit für neue Zeit.
Das neue Jahr beginnt – die Zeit für neuen Glauben.
Das neue Jahr beginnt – die Zeit für neue Kraft.
Denn du, lieber Gott, machst alles neu.
So versprachst du es,
so versprichst du es, 
so wird es werden. Danke. Amen!

Kreative Umsetzung der Geschichte
Der neue Mensch (Verkleiden und Schminken)

Für alle, die Lust haben, liegen Kleider aller Art und Schminkutensilien fürs Gesicht bereit. 
Es kann nach Herzenslust und Fantasie angezogen und (gegenseitig) geschminkt werden. 
So kann die Vorstellung über die »Schaffung des Menschen als etwas Neues« unterstützt werden. 

Theologisieren

Nach der Erzählung (s. Seite 6) dürfen gerne Fragen in den Raum gestellt werden 
(s. u.). Schön wäre es, wenn sich die Teammitglieder an verschiedenen Stellen im Raum verteilen und diese »ausrufen«. Bei den Antworten seitens der Gottesdienstteilnehmenden gibt es weder ein Richtig noch ein Falsch (denn diese letztlich philosophischen Fragen können nicht abschließend beantwortet werden – sie sind als Denkanstoß gedacht). 
Ihr könnt zum Abschluss die Gedanken der Antworten gerne aufnehmen: »So fühlten sich damals die Tiere. So fühlte sich damals der Mensch. Und so fühlen sich auch heute viele Christinnen und Christen. Doch wir dürfen glauben und vertrauen, dass es kommen wird.«

Mögliche Fragen: 

III. Erzählung

Spielstück mit folgenden Rollen: Erzähler*in, sieben sprechende Tiere (Papagei, Schimpanse, Biene, Löwe, Vogel 1, 2 und 3), Adam; 
weitere Kinder können bei Bedarf (gerne ebenfalls verkleidet) als Statist*innen mitmachen.

Spielstück
1. Szene

(Erzähler*in spricht aus dem »Off«, ist also nicht zu sehen)
Erzähler*in: Ich erzähle euch vom Beginn der Schöpfung. Wir sind ganz am Anfang, als alles begann. Gott hatte das Wasser von der Erde getrennt. Gott hatte die Erde vom Himmel getrennt. Jetzt nahm er sich Zeit, die Pflanzen zu erschaffen. Alle Pflanzen, die es auf der Welt gibt: eine Stechpalme hier, einen Kaktus in der Wüste, ein stängelloses Leimkraut auf dem hohen Berg und die Rotalge im Meer. Und weil Gott solche Freude an den Pflanzen hatte, setzte er auch Gänseblümchen und Rosen, Margeriten und Sonnenblumen, Rhododendren und Lilien. 
Dann schuf er jede Menge Obstbäume: Apfelbäume, Birnenbäume, Bananenstauden und Kokospalmen. Und viele verschiedene Gemüsepflanzen: Gurken, Auberginen, Tomaten und Linsen.
Gott sorgte auch dafür, dass Früchte an den Bäumen und Gemüsepflanzen wuchsen. Dafür wollte er sich von fleißigen Helferinnen und Helfern unterstützen lassen. Sie sollten im Frühjahr den Blütenstaub der Pflanzenblüten verteilen. So war es nämlich möglich, dass nach den schönen Blüten auch saftige Früchte wachsen konnten. Und Gott hatte da auch schon eine gute Idee …
(Erzähler*in tritt aus dem »Off«)
Welche fleißigen Helferinnen und Helfer wollte Gott da wohl erschaffen?
(Pause, Kinder/Erwachsene antworten lassen.)
Genau! Die Bienen sollten Gott helfen. 
Doch inzwischen war es Abend geworden und Gott dachte: »Für heute ist es genug.«
Am nächsten Morgen dann erschuf er die Bienen und die vielen anderen Tiere: die lange Schlange, den bunten Doktorfisch, den schnellen Mauersegler, die winzige Laus und das niedliche Kätzchen. Und weil es so viele waren, hat sich Gott zwei Tage Zeit dafür genommen. Die Tiere konnten kriechen, schwimmen, fliegen, krabbeln oder laufen. »Jetzt«, so freute sich Gott, »ist die Schöpfung so richtig lebendig.«
Welche Tiere fallen euch noch ein, die Gott gemacht hat?
(Pause, Kinder/Erwachsene antworten lassen.)
Genau! Alle diese Tiere hat Gott gemacht: die im Himmel und auf der Erde, auch die unter der Erde und im Wasser. 
Die Tiere unterhalten sich auch. Und ich habe so eine Ahnung, dass wir gleich einem interessanten Gespräch lauschen werden …

2. Szene

(Papagei Tuki, Schimpanse Kovian, Biene Devorah treten bereits sprechend auf die Bühne; Erzähler*in geht ab)
Papagei Tuki: (mit näselnder Stimme) Guten Morgen, guten Morgen, liebe Welt! Wie geht es euch allen?
Schimpanse Kovian: (überschwänglich) Guten Morgen, Tuki! Mir geht es bestens. Ich fühle mich sehr gut. Ich bin ausgeschlafen und frisch. 
Biene Devorah: (mit piepsiger Stimme) Ja, guten Morgen, Tuki und Kovian. Auch ich fühle mich prächtig. Ich habe irgendwie Gefühl, ganz »neu« zu sein, obwohl ich doch auch schon vorher gewesen bin. 
(Löwe kommt dazu)
Löwe Ariel: (sehr langsam sprechend) Guten Morgen! Ja, ich fühle mich heute auch so neu und frisch, obwohl ich doch schon ein richtig alter Löwe bin. Ich habe so das Gefühl, schon gestern dagewesen zu sein. 
Tuki, Kovian, Devora: (gleichzeitig) Gestern?!
Kovian: Was ist das: gestern? 
Ariel: (fängt an, dozierend vor den Dreien hin- und herzugehen) Das ist der Tag vor heute. Heute ist jetzt. Das was wir gerade tun oder sagen oder erleben ist immer heute. Morgen ist der Tag, der neu auf uns zukommt, wenn wir aufwachen. Morgen liegt immer in der Zukunft. Und gestern – das ist der Tag vor heute. Das Gestern enthält immer Dinge, die vergangen sind. Wenn ihr also das nächste Mal aufwacht, ist ein neuer Tag angebrochen. (Hebt grinsend eine Pfote hoch) Zumindest, wenn ihr kein Mittagsschläfchen macht. 
(Bleibt aufmerksam stehen) Aber sagt mal, geht es auch so wie mir? Ich habe so ein komisches Gefühl, dass heute noch etwas passieren wird. Als ob etwas in der Luft liegt. Meine Nase jedenfalls kribbelt ganz stark. 
Kovian: (jetzt ebenfalls aufmerksam) Ja, du hast recht. Jetzt spüre ich das auch. Aber ich habe keine Ahnung, was passieren wird … 
Ariel: Am besten wird sein, Kovian, wenn du den Baum mal ganz hochkletterst. Vielleicht siehst du von dort aus etwas. 
Kovian: (»klettert« auf einen Baum, ruft) Jaaaa, ich sehe etwas! Der Himmel dort hinten ist voller dunkler Wolken. Und der Wind hier oben braust schon mächtig. Er treibt die Wolken direkt auf uns zu. Es sieht ganz nach Sturm aus. Mit dem Wind kommen auch drei kunterbunte Vögel in unsere Richtung geflogen. Sie kommen direkt auf uns zu.

3. Szene

(Drei Vögel flattern auf die Bühne, Kovian steigt wieder vom Baum herunter)
Vogel 1, Sasguni: (mit piepsender Stimme) Es ist so weit. 
Vogel 2, Zivoni: (mit schriller Stimme) Gerade war es und kommt noch.
Vogel 3, Keschet: (mit feiner Stimme) Er hat den Bund geschlossen.
Vogel 1, Sasguni: Ja, den Bund mit uns und mit Adam.
Vogel 2, Zivoni: Ja, mit Adam hat er einen Bund geschlossen. 
Tuki, Kovian, Devorah, Ariel: (gleichzeitig) Einen Bund mit Adam? 
Devorah: Was für ein Tier ist Adam?
Vogel 1–3: (flattern durch die Kirche und sagen abwechselnd immer wieder) Adam ist das Menschentier. 
Tuki: Was ist das Menschentier für ein Tier? 
(Vögel flattern wieder zurück auf die Bühne)
Kovian: Ja, ich kenne alle Tiere hier, aber das Menschentier kenne ich nicht.
Devorah: Ich auch nicht. Und ich komme wirklich viel herum. 
Vogel 3, Keschet: Er ist ein Abbild Gottes und soll als Mensch auf uns alle aufpassen.
Ariel: Das hört sich ganz nach Paradies an. Großartig!
Vogel 1–3: (flattern wieder durch die Kirche und sagen abwechselnd) Und doch werden andere Zeiten kommen.
Tuki: (plappernd wie ein Papagei) Andere Zeiten kommen, andere Zeiten kommen.
Kovian: Was sollen das für andere Zeiten sein?
(Vögel antworten nacheinander von dem Platz aus, wo sie gerade stehen)
Sasguni: Gott wird es gut machen. 
Zivoni: Gott wird es gut machen.
Keschet: Ja, Gott wird es gut machen. Und er weiß, wie es sein soll. Das dürfen wir glauben und hoffen. 
(Erzähler*in stellt sich vorne in die Mitte)
Erzähler*in: Vielen Dank, liebe Tiere. Seht nur, wie das Gewitter sich auflöst. Seht nur in die Zukunft. (Tiere, auch Kinder, halten suchend die Hand über die Augen und schauen sich im Raum um.) Jetzt ist es still. (Legt Zeigefinger vor den Mund und macht das Psssst-Zeichen) Und es wird gut werden – wenn wir es gemeinsam machen und uns gemeinsam engagieren.
(Adammensch tritt auf, geht zu den Tieren und lächelt sie freundlich an. Alle verbleiben einige Zeit in dieser Pose.)


Das Mitmachheft im Kindergottesdienst
1-2026

Alles neu! 12 Seiten;
2,20 €(ab 10 Ex. je € 2,00;a b 40 Ex. je € 1,80)
Ab 01.01.2026 je 20 Cent mehr.
Best.-Nr. 101-1-26

Der rote Faden

»Gott spricht: ›Siehe, ich mache alles neu!‹« – so heißt die Jahreslosung für 2026 (Offenbarung 21,5). Diese Hoffnung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde am Ende der Zeit trägt uns besonders in Zeiten, in denen vieles im Argen liegt, uns Angst macht und manchmal auch mutlos. Doch Hoffnung macht Mut!

Was dich erwartet

  • Viktoria macht sich Gedanken über die Jahreslosung.
  • Eine Geschichte über eine zu klein gewordene Jeans – und was daraus Neues entstehen kann.
  • Info: Jahreslosung – was ist das eigentlich?
  • Einfache Bastelarbeit (schon für die Kleinen): Umklappbild »Alles neu!«
  • Drei tolle, einfach nachzumachende oder aus dem Für-Dich-Heft zu bastelnde Upcyc-ling-Ideen.
  • Zum Mitmachen: »Wenn ich bestimmen dürfte, dann würde ich …«
  • Rätsel und Gebet

Kühlschrankmagnet: Motiv Biene

Die außergewöhnliche Form verleiht dem Magneten den besonderen Reiz – ein echter Hingucker!

Er ist flach, biegsam und haftet auf allen metallischen Flächen.

Ø 80 mm

€ 1,50;  Best.-Nr. 3846

»Alles wird gut!« –
Bastelbogen zur Jahreslosung 

… auch schon für die Kleinen, da einfach zu machen
Eine Klappe wird eingeklebt und umgeblättert. Dadurch verändern sich viele Situationen: Aus der Einbahnstraße wird ein Weg in die Zukunft: Menschen wenden sich einander zu, helfen sich, sind freundlich… 
Weil Gott verspricht, bei uns zu sein. 
Tipp: Mit den Bildern lässt sich auch spielen: „Ich sehe was, was du nicht siehst“; Geräusche machen und die passende Szene oder den passenden Gegenstand dazu suchen … 
Illustriert von Annette Härdter; 
DIN A4 (120 g) 
€ 1,30 (ab 10 Ex. je € 1,20) 

Best.-Nr. 1875

Noch mehr!
Weitere Artikel zur Jahreslosung

Taschenkalender im Scheckkartenformat
Auf der einen Seite die Biene, die sich an einer Kleeblüte gütlich tut, auf der anderen Seite der Jahreskalender mit Feiertagen und kirchlichen Gedenktagen.

Maße: 5,5 x 8,5 cm
€ 0,90 (ab 10 Ex. je € 0,80) 
Best.-Nr. 3845

Puzzle
48 Teile warten darauf, Stück für Stück zu einem Ganzen zusammengefügt zu werden. Dabei bietet das Motiv unterschiedlich herausfordernde Stellen, die ein Immer-wieder-Puzzlen spannend halten. Die Jahreslosung 2026 findet durch dieses spielerische Suchen und Finden noch einen ganz anderen Weg zu den Kindern als den kognitiven.

Maße: (fertig) DIN A4, 48 stabile Teile
€ 5,30 (ab 10 Ex. je € 5,10) Best.-Nr. 1987

Haftnotizen
Der Block bietet mit seinen 50 Blättern 
50 Gelegenheiten, kurze Notizen festzuhalten und/oder weiterzugeben. Das schöne Motiv (Ausschnitt der Jahreslosung von Katrina Lange) macht sich dabei besonders gut als »unerwarteter Gruß« an Spiegel und Tür.

Maße: 10 cm breit, 7 cm hoch
€ 1,90 (ab 10 Ex. je € 1,70) 
Best.-Nr. 1988

Josua 1,1–9

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

1.

2.

3. 

4.

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Sei mutig und stark (KKL 336, Feiert Jesus! Kids 76, Einfach Spitze 18);
Gib uns Ohren, die hören 
(KuS 496, KKL 251, Wwdl 42);
Kindermutmachlied (KuS 470, KKL 338);
Vom Anfang bis zum Ende (KuS 196, KKL 315)

Psalmgebet (nach Psalm 121) 

EG WUE 769, KuS 672
Gebet nach der Geschichte und Segen siehe »Liturgische Elemente zur ganzen Reihe« 

Kreative Umsetzung der Geschichte
Gesprächsrunde

Wo brauche ich Mut? Wo habe ich Angst?
Was macht mir Mut/stärkt mich/hilft mir, wenn ich Angst habe?
Für die Größeren auch Umweg über »Helden-Figuren« möglich (s. »Zur ganzen Reihe«)

Mutige Superhelden basteln

Material: je Kind eine leere Klopapierrolle, Tonpapier, Kleber, Schere, Stifte
Die Klopapierrolle wird mit Tonpapier beklebt.
Für den Rücken wir ein »Heldenumhang« in Trapezform zugeschnitten (evtl. vorbereiten).
Je nach Alter können die Kinder auf den Umhang schreiben oder einen vorbereiteten Aufkleber anbringen mit (der Superkraft): »Gott ist bei dir.« Es kann darüber auch der eigene Name eingesetzt werden. 
Dann wird die Superheldenfigur mit einem Gesicht ausgestattet und mit Farben angemalt.
Im Internet finden sich Vorlagen und Anleitungen (Stichwort: Superhelden, Klorolle, basteln).

Spiele

Auch Mut- und Vertrauensspiele bieten sich an.

Der besondere Tipp …

Jesus begegnen: Geschichten von Mut, Kraft und Veränderung
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater

Drei Geschichten von Menschen, die Jesus begegnen – und welche Auswirkungen das für sie hat: die ersten Jünger, Bartimäus und die Emmausjünger.

Jede Geschichte umfasst fünf Bildkarten, einen kompletten Erzählvorschlag sowie Arbeitsblätter (bei Bedarf); 

Illustrationen: Petra Lefin

€ 24,00; Best.-Nr. 3836

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Eine Mitmachgeschichte
Die Kinder werden eingeladen, die Bewegungen zur Geschichte mitzumachen, die von der erzählenden Person oder einem anderen Teammitglied vorgemacht werden.

Etwas Neues beginnt

Für Josua beginnt heute etwas ganz Neues.
Alles wird sich verändern.
(Hände vor dem Körper rollen)
Josua ist mit vielen anderen unterwegs.
Hinter ihnen liegt ein weiter Weg.
Josua soll sie jetzt weiterführen. 
In die Fremde.
(Auf der Stelle gehen)
Josua hat eine schwierige Aufgabe.
Er soll die Menschen zu ihrem neuen 
Zuhause bringen. 
(Mit Armen ein Dach über dem Kopf bilden)
Früh am Morgen steht Josua am Ufer des Jordans.
Noch ist die Sonne kaum zu sehen, 
ihre Wärme fehlt.
Josua reibt sich müde die Augen.
(Augen reiben)

Josua hat Angst

Sein Bauch tut weh.
(Hand auf den Bauch legen)
Ihm ist kalt.
(Hände wärmend über Oberarme reiben)
Sein Herz pocht.
(Hand aufs Herz legen)
Er weiß nicht, ob er die Aufgabe schafft.
Josua fühlt sich plötzlich ganz klein und schwach.
(Arme mutlos hängen lassen)

Gott macht Joshua Mut

Da fällt ein wärmender Sonnenstrahl auf Josuas Haut.
(Sanft über Wange streicheln)
Er blinzelt in das helle Sonnenlicht.(Blinzeln)
Ihm wird es ein bisschen wärmer.
(Hände wärmend über Oberarme reiben)
Denn Josua spürt: »Ich bin nicht allein.«
In seinem Herzen redet Gott mit ihm:
(Hand aufs Herz legen)
»Sei mutig
(Einen Arm anwinkeln, Faust ballen und Muskeln zeigen)
und stark«, sagt Gott.
(Mit zweitem Arm auch)
Josua probiert es aus.
Er hebt den Kopf.
(Kopf heben)
Da sieht er das versprochene Land.
(Hand an die Stirn legen)
Dort ist das Ziel.
(Mit dem Finger in die Weite zeigen)
Josua will mutig sein.
Er hebt die Arme und spürt seine Muskeln.
(Mit Armen nacheinander Muskeln zeigen)
Ja, er wird stark sein.
(Mit dem Kopf nicken)

Augen öffnen

Josua schaut zu den vielen Menschen, die jetzt mit ihm unterwegs sein werden.
Sein Mut sinkt.
(Arme fallen lassen, Kopf senken)
»Ob ich das wirklich kann?«
Aber wieder hört er Gott in seinem Herzen:
(Kopf heben, Hand aufs Herz legen)
»Sei mutig und stark
(Arme nacheinander anwinkeln …)
und fürchte dich nicht,
(Zeigefinger verneinend vor dem Körper bewegen)
denn Gott ist mit dir, wohin du auch gehst.«
(Arme vor dem Oberkörper verschränken)

Hinhören

Jetzt hört Josua auch die Stimmen der anderen.
(Hand ans Ohr legen)
Er weiß: »Ich bin nicht alleine unterwegs. Gott ist bei mir. – Und die anderen.
(Arme vor dem Oberkörper verschränken)

Joshua wird mutig und stark

Jetzt spürt es Josua ganz sicher, dass er es mit Gottes Hilfe schaffen kann.
(Nicken)
Die Wärme breitet sich in seinem ganzen Körper aus.
(Hände wärmend über Oberarme reiben)
Sein Herz beruhigt sich.
(Hand aufs Herz legen)
Er spürt Kraft in sich.
(Arme nacheinander anwinkeln …)
Josua fühlt sich wie ein Held.
Er kann das nicht allein, aber er schafft es mit Gott an seiner Seite.

Mutig ans Ziel kommen

Alle zusammen brechen sie auf.
(Arme vor dem Körper rollen)
Immer wieder sagt sich Josua unterwegs:
»Sei mutig und stark
(Arme nacheinander anwinkeln …)
und fürchte dich nicht,
(Zeigefinger verneinend vor dem Körper bewegen)
denn Gott ist bei dir.«
(Arme vor dem Oberkörper verschränken)
Dann kommen sie an.
Sie finden ein neues Zuhause.
(Mit Händen Dach über dem Kopf bilden)
Und Gott wohnt bei ihnen.
(Beide Hände aufs Herz legen)

Der besondere Tipp …

Ins gelobte Land
– Das Volk Gottes unterwegs

Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater

12 stabile Bildkarten in DIN A3 für die »Ankunftsgeschichte« der jahrelangen Reise des Volkes Gottes durch die Wüste;

Illustrationen: Petra Lefin

€ 18,00; Best.-Nr. 3479

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Bei dieser Geschichte kann die erzählende Person in die Rolle des Josua schlüpfen (Tuch umlegen) und sie mit Bewegungen begleiten.

Ein neuer Tag

Was für ein Morgen. Josua gähnt (gähnen), er streckt und reckt sich (strecken).
Müde schaut er auf das Wasser. (Augen reiben) Vor ihm liegt der Jordan, ein großer Fluss. Noch ist alles ruhig in der Morgendämmerung. Nur ein paar Vögel fliegen vorbei und zwitschern ihr Morgenlied.

Eine große Aufgabe

Doch Josua ist nicht ruhig. Während die Sonne langsam aufgeht, versucht er, die Schrecken der Nacht abzuschütteln. (Arme und Beine ausschütteln).
Vor ihm liegt eine große Aufgabe. Alles wird neu. Alle schauen auf ihn, was er jetzt tut wird. Sie verlassen sich auf ihn. 

Mose ist gestorben

Und Josua ist traurig. (Träne von Wange wischen).
So viele Jahre war er mit Mose unterwegs.
Er hat alles von Mose gelernt, was er über Gott weiß: (Mit Zeigefinger an Stirn tippen).
Wer Gott ist. Dass Gott es gut meint mit seinen Menschen. Und dass er Regeln aufstellt, damit die Menschen gut miteinander klarkommen. Diese Regeln helfen, das Leben zu beschützen.
Ganz besonders wichtig war es für Mose, dass Gott sie alle begleitet. (Hände aufs Herz legen).
Doch in all den Jahren, die sie zusammen unterwegs waren, sind sie auch älter geworden. Und jetzt ist Mose gestorben. 

Josua erhält einen Auftrag

Kurz vorher hat er Josua zu sich gerufen:
»Josua, jetzt bist du der Chef. Du bringst die Israeliten, unser Volk, ans Ziel. (In die Ferne zeigen).
Viele Jahre sind wir schon auf dem Weg in das versprochene Land. Jetzt sind wir kurz davor. 
Zeig du den Israeliten den Weg. Und erinnere sie immer wieder an Gott, damit sie ihn nicht vergessen.«
Da ist Josua erschrocken. (Hände an Wangen schlagen, erschrocken schauen)
»Ich bin doch kein Held, der vorausgeht, der Chef ist und den anderen sagt, was sie tun sollen. Außerdem kenne ich den Weg doch gar nicht. (Zeigefinger abwehrend bewegen).

Gott traut Josua etwas zu

Aber dann hat Josua gespürt: »Gott traut mir das zu.« (Aufrecht hinstehen)
Dann war ihm, als ob ihm jemand mitten ins Herz spricht: (Hand aufs Herz legen):
»Sei mutig und stark, (Arme nacheinander anwinkeln, Faust ballen und Muskeln zeigen)
denn der Herr, dein Gott, ist bei dir.« (Hände aufs Herz legen)
Das hat Josua Mut gemacht.
Er ist aufgestanden und zu den anderen gegangen. (Gehen)

Josua fühlt sich allein

Nun ist es so weit. Heute werden sie über den großen Jordan ziehen und ihren Weg in das neue Land suchen.
Josua fühlt sich plötzlich ganz alleine mit seinen Sorgen. (Arme hängen lassen)
Er fühlt sich wie in tiefer Dunkelheit.  (Hände vors Gesicht)
In seinem Kopf überschlagen sich die Gedanken. Josua sorgt sich, dass sie heute Abend einen guten Rastplatz im neuen Land finden. Er hofft, dass sich niemand verletzt. Und dass alles gutgeht im neuen Land, das Gott ihnen versprochen hat. Sie sind so knapp davor.
Bei so vielen Gedanken mit hoffen, sorgen und sich freuen ist es, als würde ein Gewitter in seinem Kopf toben. 

Neuer Mut

Doch dann spürt Josua in seinem Herzen wieder dieses Flüstern: (aufrichten)
»Sei mutig und stark (Arme nacheinander anwinkeln, Fäuste ballen und Muskeln zeigen)
und fürchte dich nicht (Zeigefinger abwehrend bewegen),
denn der Herr, dein Gott, ist bei dir.« (Hände aufs Herz legen)
Und dann hört er die anderen rufen: (Hand ans Ohr legen)
»Josua, komm! Wir warten auf dich!« – »Wann geht’s denn los?« – »Wir wollen jetzt von dir hören, wie’s weitergeht.« – 
»Wir wollen jetzt endlich den Jordan überqueren!«
Josua atmet noch einmal tief durch. (Tief Luft holen)
»Nein, ich allein bin kein Held. (Mit Finger auf sich selbst zeigen, Kopf schütteln)
Aber Gott ist mein Held. Und den habe ich bei mir.« (Zum Himmel zeigen, dann beide Hände aufs Herz legen)

Einzug ins neue Land

So geht er zu den anderen. (Gehen)
Und sagt: »Gott hat uns diesen ganzen Weg hierhergeführt. (Zum Himmel zeigen). Vergesst das nicht.
Viele Jahre waren wir unterwegs.
Als wir Durst litten, hat Gott uns Wasser gegeben. Als wir nichts zu essen fanden, hat Gott uns versorgt. Die ganzen Jahre hat Gott uns geführt. Immer mit dem Versprechen, dass er uns ein Land zeigt, in dem wir wohnen werden. Ein Land, in dem es uns gut gehen wird. Deshalb vergesst nicht: Gott ist bei uns. (Hände aufs Herz legen)
Und nun lasst uns losgehen. (Gehen)
»Seid mutig und stark (Arme nacheinander anwinkeln, Fäuste ballen und Muskeln zeigen)
und fürchtet euch nicht (Zeigefinger abwehrend bewegen),
denn der Herr, euer Gott, ist bei euch.« (Hände aufs Herz legen)
So ziehen Josua und die Israeliten über den Jordan und finden ein Land, in dem sie wohnen können und es ihnen gutgeht. (Mit Händen Dach über dem Kopf bilden)

Johannes 2,1–12

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Wir sind eingeladen zum Leben (KuS 185, KKL 161); 
Unser Leben sei ein Fest (KuS 438, HuT 418, MKL1 33); 
Wir singen vor Freude, das Fest beginnt (KuS 184, KKL 153, MKL1 152)

Dank-Gebet (nach der Geschichte) 

Am gedeckten Tisch sagt ein*e Mitarbeiter*in: »So viele gute Dinge. Wir sind reich beschenkt. Dafür danken wir gemeinsam Gott. Wer möchte, darf eine Sache nennen, wofür sie Gott Danke sagen möchtet. 
Das kann etwas sein, das auf dem Tisch steht oder etwas ganz anderes. Gott hört uns. Egal, ob wir etwas laut sagen oder nur im Herzen.« 
Gebetsanfang: »Gott, wir danken dir für das Brot … (hier ergönzen die Kinder, wofür sie danken möchten)«. 
Gebetsabschluss: »Du hast uns reich beschenkt, Gott. Danke. Amen.«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Überlegungen und Tisch decken

(Vor der Geschichte)
Mit den Kindern überlegen: 

(Achtung: Immer nur ein Satz pro Kind!)
Dann wird auf einem Tisch eine Tischdecke ausgebreitet, die Kinder setzen sich an den Tisch. Mitarbeiter*in: »Was braucht man für ein schönes Fest? Hier ist ein Tisch und eine schöne Tischdecke haben wir auch schon. Was braucht man noch?« Sobald eine der bereits mitgebrachten Dinge genannt wird, wird sie dem Kind gegeben und es stellt sie auf den Tisch (z. B. Kerze/n, Luftschlangen/Smarties als Deko, Blumen, Brot, [Trauben]Saft, Geschirr, Kuchen, Obst, Servietten …) So entsteht ein festlich gedeckter Tisch. 
Mitarbeiter*in: »So ist es bei Gott. Wie bei einem Fest. Nachher feiern wir. Aber noch brauchen wir etwas Geduld. Auch das ist so bei Gott. Manchmal muss man warten. Manchmal braucht man Geduld. Doch zum Glück gibt es die Vorfreude. Die Großen sagen dazu Hoffnung. Für die Hoffnung gibt es Geschichten. Eine davon erzählen wir euch jetzt …«
(Geschichte am Tisch erzählen; werden die Gruppen geteilt, bleiben die Jüngeren am Tisch) 

Fest-Abendmahl 

Bitte klärt hierfür rechtzeitig, wer bei euch mit der Feier des Abendmahls beauftragt ist.
»Jesus hat gerne gefeiert. Mit seinen Freundinnen und Freundinnen hat er oft zusammengesessen, gegessen, geredet. Das war schön. Darum machen wir das auch. Wir feiern, essen und erzählen. Wir erinnern uns an die Geschichten, die Jesus erzählt hat. Wir erinnern uns an die Geschichten, die Menschen mit Jesus erlebt haben. 
Hier ist Brot. Brot brauchen wir jeden Tag. Nehmt ein Stück. Esst es ganz in Ruhe. Wenn ihr es esst, dann erinnert euch an die Geschichte von Jesus auf dem Fest in Kana. 
Hier ist Saft. Saft trinken wir an besonderen Tagen. Trinkt davon. Lasst euch Zeit. Wenn ihr den Saft trinkt, dann erinnert euch an die an die Geschichten von Jesus und seinen Freundinnen und Freunden.
Wir gehören zusammen. Wir gehören zu Jesus. Wir teilen Brot und Saft, wir teilen unsere Erinnerungen. Habt ihr eine Erinnerung an die heutige Geschichte? Etwas Schönes? Hier sind »Erinnerungssteine«. Wer mag, kann sich einen Stein nehmen. Wir machen das nacheinander: Ein Kind holt sich einen Stein, setzt sich wieder hin und wenn es möchte, sagt es uns seine Erinnerung. Dann kommt das nächste Kind.«

III. Erzählungen

Erzählung für Jüngere

Material: viele Teelichter, eine große Kerze
In Kana freuen sich alle. Eine Hochzeit wird gefeiert. Besonders freuen sich die Braut und der Bräutigam. (Zwei angezündete Teelichter auf den Tisch stellen) Sie haben alles vorbereitet. Seit Wochen haben sie geplant und eingekauft und sich überlegt, wie das Fest werden soll. Jetzt ist es so weit. Heute wird gefeiert. Alles ist geschmückt. Öllampen stehen in den Fensternischen. Rosen sind in Vasen überall im Raum verteilt. Das ganze Haus duftet. 
Die Tische sind gedeckt. Es gibt so gute Dinge zu essen: Oliven und Lammbraten, Datteln und Granatäpfel und natürlich Wein zum Trinken. 
Viele Gäste sind eingeladen. Alle sollen mitfeiern. Auch Jesus und seine Freunde. Ob sie wohl kommen? Hoffentlich. Versprochen hat Jesus es jedenfalls. 
Da – die ersten Gäste sind da.
(Teelichte anzünden und zu den beiden dazustellen)
Auch Maria, die Mutter von Jesus, ist eben gekommen. Der Bräutigam fragt sie: »Kommt dein Sohn auch?« »Ja«, antwortet Maria, »er kommt. Er hat es ja versprochen.« Da ist er auch schon. Jesus ist da. Klar. Er hat es doch versprochen.
(Große Kerze anzünden und dazustellen)
Das Fest beginnt. Alle essen und trinken und tanzen und sind fröhlich. Alles ist perfekt. Bis der Küchenmeister dem Bräutigam etwas ins Ohr flüstert. Der Bräutigam ist entsetzt: »Was? Oh nein, das darf doch nicht wahr sein!« 
(Teelichter von Braut und Bräutigam auspusten)
Der Wein ist ausgegangen. Wie konnte das nur passieren? Kein Festgetränk mehr beim großen Fest? So kann man doch nicht feiern. 
(Alle Teelichter auspusten)
»Jesus, sie haben keinen Wein«, sagt Maria. »Ich weiß«, erwidert Jesus. »Es ist noch nicht so weit.« Was soll denn das bedeuten? Es sind doch längst alle da und feiern. »Tut, was Jesus sagt«, sagt Maria zu den Dienern. Die Diener tun, was Jesus sagt. Sie füllen Wasser in die sechs Krüge im Hof. Dann holen sie den obersten Küchenmeister. »Probier mal«, sagt Jesus zu ihm. Der Küchenmeister probiert – und er schmeckt Wein! 
Bei Jesus wird aus Wasser Wein. Aus dem Alltag wird ein Festtag. Aus Sorgen wird Freude! 
Was für ein Wunder! Halleluja!
(Alle Kerzen wieder anzünden)

Erzählung für Ältere

Ein Fest!

»Ein Fest! Eine Hochzeit!« Die Kinder sind sehr aufgeregt. Ein Fest in ihrem Dorf. Ob sie wohl auch eingeladen sind? Oder ist das wieder nur etwas für die Erwachsenen? »Ich habe gehört, Jesus kommt auch. Dann dürfen wir bestimmt dabei sein. Bei Jesus gehören doch die Kinder dazu.« – »Bei Jesus schon, aber bei meinem Vater …?« – »Deshalb frage ich meine Mutter.« – »Wie wohl das Brautpaar aussieht?« – »Da gibt es bestimmt tolle Sachen zum Essen« – »Ob auch getanzt wird?« 
Die Kinder freuen sich. Die Erwachsenen mindestens genauso. Ein Fest ist etwas Besonderes im Dorf. Eine herrliche Unterbrechung im harten Alltag. 

Das Leben im Dorf

Denn von morgens bis abends wird hier unter der Woche schwer gearbeitet. Jeden Tag. Die Männer arbeiten auf den Feldern oder als Fischer auf dem See oder in der Werkstatt. Die Frauen versorgen die Tiere, kochen und kümmern sich um alles, was ihre Familie braucht. Immer gibt es viel zu tun. Morgens früh aufstehen, sobald die Sonne aufgeht. Tagsüber arbeiten, auch wenn es sehr heiß ist. Und abends müde ins Bett. So geht das jeden Tag. Für die Frauen, die Männer und auch die Kinder. Alle helfen mit. Anders geht es nicht. Aber ein Fest – das ist etwas anderes! Da wird nicht gearbeitet. Da wird gesungen. Getanzt. Gegessen. Getrunken. Ein Tag voller Freude. Herrlich. Wundervoll. 

Alles ist vorbereitet

Die Menschen im Dorf machen sich schön: Die Frauen ziehen ihre Festkleider an. Schön bestickt sind sie. Ihre Fußkettchen klimpern und ihre Lippen sind gefärbt. Die Haare wurden gekämmt, bis sie glänzen. Die Kinder werden mit Olivenöl eingerieben, damit ihre Haut glatt ist und schön glänzt. Die Männer schrubben die Erde unter ihren Fingernägeln weg, waschen den Staub aus den Haaren und ziehen ihre beste Kleidung an. 
Voll freudiger Erwartung betreten die Gäste das Festhaus. Alles ist in schönes Licht getaucht. Überall brennen Öl-
lampen. In den Vasen sind Sträuße mit duftenden Rosen. Teppiche und Kissen liegen auf dem Boden. Die Tische sind reich gedeckt. Es duftet nach gebratenem Lamm, frischem Brot, in Thymian eingelegten Oliven und bestem Olivenöl. Auch Wein steht auf dem Tisch. Heute soll es für alle im Überfluss geben.

Die Gäste kommen

Auch Jesus und seine Freunde sind da. Natürlich, wo ein Fest ist, da dürfen sie nicht fehlen. Sie feiern gern. Und sie sind gern gesehene Gäste. Jesus kann so wundervoll erzählen. Von Gott und Gottes Liebe. Das passt doch wunderbar zu einer Hochzeit. Was er wohl heute erzählen wird?

Kein Wein mehr!

Der Bräutigam hält eine Rede. Er dankt Gott für das Brot und den Wein. Dann beginnt das Festmahl. Es schmeckt herrlich. Das frische Brot, das zarte Lamm, die feinen Oliven, der gute … Oh! Es gibt keinen Wein mehr. Das gibt es doch nicht!
Der Bräutigam wird knallrot. Es ist ihm peinlich. Das darf nicht passieren. Eine Hochzeit und nicht genug Wein? Seine Hochzeit soll doch allen Gästen lange in Erinnerung bleiben. Aber nicht, weil der Wein ausging, sondern weil alles im Überfluss da war! Was soll er denn jetzt machen? Jetzt bekommt er nirgends mehr Wein her.

Bei Gott braucht man Geduld

Maria, die Mutter Jesu, hat alles mitbekommen. Der Bräutigam tut ihr leid. Sie kann ihn verstehen. Das ist wirklich sehr unangenehm. Aber Maria weiß, wer helfen kann. »Jesus, sie haben keinen Wein mehr. Man kann doch nicht mit Wasser feiern. Wasser gibt es jeden Tag, doch heute ist ein Festtag. Da soll es anders sein.« – »Ich weiß«, sagt Jesus. »Aber ihr müsst noch warten. Ihr braucht Geduld. So ist das. Denn das richtige Fest hat ja noch gar nicht begonnen.« 

Aus Wasser wird Wein

»Das richtige Fest? Was meint Jesus damit?«, die Leute verstehen Jesus nicht. Maria schon. Sie sagt zu den Dienern: »Tut, was er sagt.« So ist das bei Jesus. Es ist gut, zu tun, was er sagt. Also machen die Diener, was Jesus sagt und füllen sechs große Wasserkrüge mit Wasser. Dann rufen sie den Küchenchef. »Probier mal«, sagt Jesus zu ihm. Der Küchenmeister probiert. Seine Augen werden groß. »Wie kann das sein? Das ist unglaublich! Das ist gar kein Wasser, sondern Wein. Köstlicher als jeder andere, den ich bisher getrunken habe.« Er ruft den Bräutigam: »Was hast du denn gemacht? Hast den besten Wein bis zum Schluss aufgehoben? Das macht man doch nicht.« Auch der Bräutigam probiert. Tatsächlich. Der beste Wein seines Lebens. Jetzt weiß er: Seine Hochzeit wird allen für immer in Erinnerung bleiben.

So ist das bei Gott

Bei Jesus wird aus Wasser herrlicher Wein, aus dem Alltag wird ein Festtag, aus Sorgen wird Freude. So ist das bei Gott. Es wird immer nur schöner. Was für ein Wunder! Wie das geschieht? Das ist Gottes Geheimnis. Das feiern wir. Halleluja!

Der besondere Tipp …

Die Hochzeit zu Kana
Bildkartenset zum Kamishibai-Erzähltheater

12 DIN-A3-Bildkarten in der bekannt guten Farbqualität; mit Textvorschlag.

Illustriert von Petra Lefin

€ 18,00; 

Best.-Nr. 3432

junge-gemeinde.de

Markus 4,35–41

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Die Jünger fühlten sich alleingelassen. Jesus schläft tief und fest. 

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder 

Sei mutig und stark 
(KKL 336, Feiert Jesus! Kids 1, 3); 
Das wünsch ich sehr 
(KuS 410, KKL 333, EGplus 104, HuT 315); 
Wo ich gehe, bist du da (KuS 322)

Psalm

Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«

Dank-Gebet

(nach der Geschichte; mit Wellen und Booten aus »Überlegungen und Aktion«, s. u.)

Eine*r: Gott sei Dank gibt es Menschen, die für uns da sind. Gott sei Dank gibt es Hilfe, wenn wir sie brauchen. Gott sei Dank ist Gott bei uns, wenn wir Angst haben. Dafür danken wir Gott. Nacheinander darf jedes Kind eine Sache nennen, die wir vorher auf die Boote geschrieben haben (s. u.) – oder auch etwas anderes, das euch hilft. Wer nichts sagen will, sagt einfach »weiter«. Gott hört uns, egal ob wir etwas laut sagen oder nur ganz leise im Herzen. 
Gebetsanfang: »Gott, wir danken dir dafür, dass es guttut, wenn mich jemand an die Hand nimmt …« (Hier ergönzen die Kinder, wofür sie danken möchten.)
Gebetsabschluss: »Du bist bei uns. Heute und immer. Danke, Gott. Amen.«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Überlegungen und Aktion

(Vor der Geschichte)
Auf einem blauen Tuch stehen eine Schüssel mit Wasser und eine Kerze (noch nicht angezündet)

Den Kindern Wellen aus blauer Pappe austeilen.

Die Antworten auf die Wellen schreiben und um die Kerze legen. 
Den Kindern dann Boote aus brauner Pappe austeilen. 

Die Antworten auf die Boote schreiben, die in die Wellen gelegt werden. 
Nach der Geschichte die Kerze anzünden und das Dank-Gebet sprechen.

Vertrauensübung

Auf eine auf dem Boden liegende Decke legt sich ein Kind. Die anderen Kinder heben die Decke sicher (!) hoch. Ein*e Mitarbeiter*in sagt: »NN, hab keine Angst. Gott ist bei dir. Jetzt und immer.« Dann die Decke vorsichtig wieder ablegen. 

Stille-Übung

Alle sitzen im Kreis, vor der*dem Teamer*in steht eine Klangschale. »Wenn ich die Klangschale anschlage, schließt ihr die Augen. Solange ihr sie hört, seid ihr ganz leise. Wartet, bis ihr nichts mehr hört. Öffnet dann die Augen, sagt aber nichts, sondern wartet, bis alle wieder die Augen geöffnet haben.« 
Variante mit älteren Kindern:
Ohne Klangschale können mit Stille auch Spiele gemacht werden:
1. Wer kann am längsten still sein?
2. Wer kann »Ruhe abschätzen«? (»Wenn eine/zwei/drei Minuten vorbei sind, streckt ihr den Arm. Ich schaue auf die Zeit. Am Schluss stellen wir fest, wer am nächsten dran war.«) 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Material: Teelichter, große Kerze, Blumen, grüne, blaue Tücher, Klangschale
Manchmal haben wir das Gefühl, dass uns das Wasser bis zum Hals steht. Als ob da Wellen sind, die über uns zusammenschlagen. Es ist dunkles Wasser unter uns und hohe Wellen über uns. Manchmal haben wir große Angst. Die Erwachsenen auch. Und sogar Menschen, die mit Jesus unterwegs sind, haben Angst. Aber warum eigentlich?
Spiegelglatt liegt der See Genezareth da. Es ist ein schöner See. Drumherum grüne Hügel, das Wasser glitzert in der Sonne. Alles ist friedlich. Wunderschön. 
(blaue Tücher in die Mitte, angezündete Teelichter draufstellen; grüne Tücher mit Blumen drumherum)
»Lasst uns mit einem Boot auf den See hinausfahren«, sagt Jesus. »Mit dir hinausfahren auf den See? Sehr gern«, sagen die Jünger.
(Große Kerze anzünden, in die Mitte stellen) 
Alle steigen ein. Jeder bekommt einen Platz. Der eine in der Mitte, der andere am Rand. Sie tauchen ihre Hände Wasser und plätschern ein bisschen darin herum. Das ist schön kühl. Alle genießen die Ruhe. Der Tag war anstrengend. So anstrengend, dass Jesus sich in eine Ecke legt. Er ist müde und schläft ein.
(Große Kerze auspusten)
Das Boot schaukelt sanft in der Abendsonne. Langsam geht die Sonne unter. Da wird der Wind auf einmal stärker. Immer stärker und stärker. Die Wellen werden höher. Immer höher und höher. Das Boot beginnt zu schwanken. Immer mehr und mehr. 
(blaues Tuch zu Wellen zusammenschieben)
»Wir werden kentern!« – »Wir werden untergehen!« – »Wir werden ertrinken!« – »Ich habe Angst!«, rufen die Jünger durcheinander. (Teelichter auspusten)
»Wir müssen Jesus wecken!« – »Wie kann der denn jetzt so ruhig schlafen?« – »Jesus, wach auf!«, rufen die Jünger
Helft mit, wir rufen gemeinsam: »Jesus, wach auf!« (Einige Male mit den Kindern wiederholen, immer lauter werdend)
Endlich wacht Jesus auf.
(Große Kerze anzünden)
Jesus hebt den Kopf. Er sieht sie an. Einen nach dem anderen. Er sieht … (Kinder nacheinander anschauen und jeweils deren Namen sagen). Jesus fragt: »Warum habt ihr Angst? Ich bin doch bei euch!« 
Jesus steht auf. Er schaut auf den See hinaus. (Klangschale)
»Seid ruhig, Wind und Wellen!«
(Klangschale)
Es wird ruhig. Auf einmal ist alles wieder still: der Wind, die Wellen, die Herzen. 
(Tuch glattziehen)
Da ist keine Angst mehr. Alles ist friedlich. Auch in den Jüngern innen drin. 
(Teelichter anzünden)
Die Jünger wundern sich: »Wie macht Jesus das?« 

Erzählung für Ältere


Jesus erzählt von Gottes Reich

Langsam machen sich die Menschen auf den Weg nach Hause. All die vielen Menschen. Sie haben Jesus den ganzen Tag zugehört. Wie gebannt haben sie ihm gelauscht. Jesus hat erzählt: von der Schönheit der Welt. Von der Liebe Gottes. Wie gut es ist, zusammenzugehören. Dann kann man sich aufeinander und auf Gott verlassen. Er hat davon erzählt, dass Gott wie eine Mutter ist, die einen tröstet. Oder wie ein Vater, der mit offenen Armen auf einen wartet und sich freut, wenn man nach Hause kommt. Jesus hat auch erzählt, dass Gott wie ein guter Hirte ist. Der kennt jedes seiner Schafe und passt sehr gut auf sie auf. Er bringt sie dorthin, wo es ihnen gut geht. Wo sie alles haben, was sie brauchen. Und er bleibt da, wenn es gefährlich wird, und die Schafe Angst haben. 

Keine Angst in Gottes Reich

»Bei Gott muss überhaupt niemand Angst haben«, sagte Jesus. »Man muss nur vertrauen.« – »So einfach ist das?«, fragten die Leute. Jesus antwortete: »Einfach ist das nicht, aber es ist wichtig.« Die Leute wunderten sich. »Was er wohl damit meinte?«
»Wir haben auch keine Angst mehr«, erzählten die Jünger stolz. »Wir sind Freunde von Jesus und vertrauen ihm. Niemand von uns hat mehr Angst. Das ist wundervoll!« Die Leute haben die Jünger mit großen Augen angesehen. Sie wünschten sich, dass sie auch keine Angst mehr haben müssen. Denn das ist wirklich wundervoll.

Der Abend kommt

So ist der Tag vergangen. Am Ufer des Sees Genezareth wird es langsam ruhiger. Die Dämmerung bricht herein. Die Abendsonne leuchtet und glitzert in den sanften Wellen wie Diamanten. Die Hügel auf der anderen Seite färben sich rot. Sie ragen hoch hinauf in den Himmel und gleichzeitig tief hinein in den See. Sie spiegeln sich im Wasser. Das sieht schön aus. Ja, die Welt ist wirklich wunderschön. Und der Abend so herrlich friedlich. So soll es immer sein. 

Aufbruch zum anderen Ufer

»Lasst uns hinüberfahren ans andere Ufer«, sagt Jesus. »Ans andere Ufer?« Die Jünger sind unsicher. »Bist du sicher?« – »Was sollen wir denn da?« – »Hier ist es so schön!« – »Ich finde es besser, man bleibt da, wo man schon immer war. Sicher ist sicher.« 
Jesus lächelt. »Ich kenne eure Gedanken«, sagt er. »Trotzdem sollten wir zum anderen Ufer aufbrechen. Was kann uns schon passieren? Wir sind doch zusammen, und Gott ist mit uns. Außerdem habt ihr doch keine Angst mehr.« – »Stimmt, haben wir auch nicht«, sagen die Jünger. Jesus hat ja recht: Sie sind zusammen, Jesus ist dabei, Gott ist mit ihnen, und sie haben keine Angst mehr. Was also kann da schon passieren?

Alle haben Platz

Alle steigen ins Boot. Das Boot ist klein, aber gerade groß genug, dass alle einen Platz finden. Die einen mehr am Rand. Da kann man die Hand ins Wasser halten. Das ist schön kühl. Die anderen lieber in der Mitte. Da schaukelt es nicht so. Alle in einem Boot. Alle haben ihren Platz. Alle sind zusammen. So soll es sein. 
Jesus hat auch einen Platz gefunden. Er ist sehr müde. Er braucht eine Pause. Also macht er es sich gemütlich. Er hat sogar ein Kopfkissen. Woher er das wohl hat? Die anderen rücken ein bisschen zur Seite, damit Jesus sich hinlegen kann. Ein guter Schlafplatz. Im Boot mit einem Kissen.

Der Sturm kommt

So fahren sie los. Hinein in die untergehende Abendsonne. Hinein in die einbrechende Nacht. Das Boot wiegt sich sanft in den Wellen. Ein laues Lüftchen weht. Aber je weiter sie hinausfahren, desto stärker wird der Wind. Aus der Ruhe wird Unruhe. Aus der Unruhe wird ein Sturm. Ein unbändiger, schrecklicher Sturm. Chaos! 

Die Jünger haben Angst

Die Wellen schlagen hoch. Sie werden immer höher. Das Boot wankt. »Wir werden kentern!« – »Wir werden untergehen!« – »Wir werden ertrinken!« – »Wir haben Angst!«, rufen die Jünger.
Und Jesus? Was macht er denn – jetzt, wo sie ihn so dringend brauchen? Da liegt er und schläft! Wie kann das sein? Wie kann Jesus schlafen, wenn ein solcher Sturm herrscht und sie solche Angst haben? Sind sie ihm denn ganz egal? 
Sie rütteln ihn. Sie rufen nach ihm: »Jesus, wach doch auf! Sieh doch: Wir haben Angst! Wir gehen unter!« 

Jesus ist bei uns

Jesus hebt den Kopf. Er sieht sie an. Alle nacheinander. »Warum habt ihr Angst? Ich bin doch bei euch.« Jesus steht auf: »Sei ruhig, Wind! Seid still, Wellen!« Es wird ruhig. Alles ist wieder still. Der Wind, die Wellen, die Herzen. 
Was für ein Wunder. Jesus ist da. Auch im Sturm. Niemand muss Angst haben. Man muss nur vertrauen. Das ist nicht leicht, aber wichtig.

Markus 10,46–52

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Notiert eure Gedanken. Wer mag, sagt sie den anderen. 

Schreibt sie auf und legt sie in die Mitte.

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Das wünsch ich sehr 
(KuS 410, KKL 333, EGplus 104, HuT 315); 
Wo ich gehe, bist du da (KuS 322);
Aufstehn, aufeinander … (KuS 286, KKL 376)

Psalm

Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«

Dank-Gebet 

(nach »Bildbetrachtung und Gespräch«, s. u.)
Mitarbeiter*in: »So viel gibt es zu sehen und zu entdecken auf der Welt. Das hat Gott gemacht. Dafür danken wir Gott. (Nacheinander kann jedes Kind eines der Dinge nennen, die beim Austausch in die Mitte gelegt wurden;  s. u. »Bildbetrachtung und Gespräch«.)
Gott hört uns, egal ob wir etwas laut sagen oder nur ganz leise im Herzen.« 
Gebetsanfang: »So viel gibt es zu sehen und zu entdecken auf der Welt. Das hat Gott gemacht. Dafür danken wir Gott. …« (hier kann jedes Kind eine Sache nennen, wofür es danken möchte – aus dem Austausch oder etwas anderes; wer nichts sagen will, sagt einfach »weiter«.)
Gebetsabschluss: »Das hast du gemacht. Danke, Gott. Amen.«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Bildbetrachtung und Gespräch

(Nach der Geschichte)
Besonders eindrücklich ist der wieder sehende Bartimäus aus der Kees-de-Koort-Kinderbibel (siehe hierzu »Der besondere Tipp«, unten). Dieses Bild in die Mitte legen. »Bartimäus sieht das erste Mal …« Die Kinder überlegen: 

Die Antworten werden aufgeschrieben und zum Bild gelegt. Dann entscheidet sich jedes Kind für eine Sache und malt sie auf ein Blatt Papier (am besten mit Wachs- oder Zuckerkreide). Die Bilder ebenfalls in die Mitte legen. Wer mag, kann zum eigenen Bild etwas sagen. 
Anschließend Dank-Gebet (s. o.).

»Bodenschau-Augenschau« (Spiel) 

Alle stehen im Kreis und schauen auf den Fußboden. Beim Kommando »Augenschau« heben alle den Blick. Wenn dieser genau auf den Blick eines anderen Kindes trifft (sich zwei Kinder also direkt in die Augen schauen), setzen sich diese beiden Kinder. Ein »Herumsuchen« mit den Augen ist hier nicht möglich.
Beim Kommando »Bodenschau« sehen alle wieder nach unten. Das Ganze wird so oft wiederholt, bis noch ein Paar steht. 

»Ich sehe was, was du nicht siehst« 

(Spiel) Dieses bekannte Spiel ist für die Jüngeren. 

»Fotoapparat« 

(Spiel)
Zwei Kinder bilden ein Paar. Sie stellen sich hintereinander. Das vordere Kind schließt/verbindet die Augen. Das andere Kind dirigiert es dann nur mit Worten zu einer Stelle im Raum, an der es etwas (Schönes) zu »sehen« gibt. Dort angekommen, ertastet das Kind mit den geschlossenen Augen, was das ist und rät. Dann öffnet es Augen und schaut, ob es richtig geraten hat.

Der besondere Tipp …

Kees de Kort: Bartimäus
Bildkartenset zum Kamishibai-Erzähltheater

Das erwähnte Bild für das Gespräch nach der Geschichte findet ihr hier: 

€ 18,00; 
Best.-Nr. 3794

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

(Aus Bauklötzchen eine Stadtmauer bauen.)
Das ist die Stadtmauer von Jericho. Jericho ist eine Stadt in Israel. Am Rande der Wüste. Hier lebt Bartimäus. 
(Teelicht hinstellen, nicht angezündet)
Macht mal eure Augen zu. Ganz fest. Stellt euch vor, so wäre es immer: ganz dunkel. Du siehst keine Farben. Kein Rot, kein Gelb, kein Grün. Du weißt nicht, wie eine Rose aussieht oder wie die Wolken am Himmel aussehen. Wenn du irgendwohin gehen möchtest, muss dich jemand an die Hand nehmen. Aber hören kannst du dann umso besser: Das Rascheln der Blätter im Wind (Handflächen aneinander reiben), das Singen der Vögel, die Schritte der Menschen (mit den Füßen Schritte machen)
Ihr könnt die Augen wieder aufmachen. Bartimäus kann das nicht. Bei ihm ist es immer dunkel. Bartimäus ist blind. Er kann nichts sehen. Gar nichts. Er sieht nicht die Mauer und nicht den Himmel und nicht die anderen Menschen. Weil er nichts sehen kann, kann er nicht arbeiten. Er muss betteln. Darum sitzt er jeden Tag an der Stadtmauer. Er hört die Schritte der Menschen und hofft, dass sie ihm etwas geben: ein bisschen Brot, ein wenig Geld. Meistens ist es nicht genug, was die anderen ihm geben. Bartimäus hat oft Hunger. Aber so ist es eben. Das wird sich niemals ändern.
Aber eines Tages ändert es sich doch! Jesus kommt nach Jericho. Bartimäus hat schon von Jesus gehört: Dass Jesus von Gott erzählen kann wie sonst niemand. Dass Jesus Menschen heil macht. Dass es Menschen gut geht, wenn sie Jesus begegnet sind. 
Da weiß Bartimäus, was er tun muss: Er muss rufen. So laut er kann. 
Helft mit! Wir rufen gemeinsam: »Jesus, hilf mir!« 
Die Leute sagen: »Sei ruhig, Bartimäus, wir wollen Jesus zuhören.« – »Du störst.« Aber Bartimäus ist nicht ruhig. Er ruft noch einmal. So laut er nur kann. 
Ruft alle mit: »Jesus, hilf mir!« 
Und noch einmal, lauter: »Jesus, hilf mir!«
Jesus hört Bartimäus. Und Bartimäus hört Jesu Schritte. Sie kommen zu ihm. Bleiben stehen. 
(Große Kerze zum Teelicht stellen und anzünden)
Bartimäus hört eine Stimme. Er weiß, das ist Jesus. »Bartimäus, was möchtest du?«, fragt Jesus. »Ich möchte sehen können«, antwortet Bartimäus. »Du vertraust mir«, sagt Jesus, »darum wirst du sehen können.« Vorsichtig nimmt Jesus dem Bartimäus die Augenbinde ab. Und wirklich: Bartimäus kann sehen! 
(Teelicht anzünden)
Bartimäus kann sehen! Wie wundervoll! Er schaut sich um und sieht … 
Was meint ihr hat Bartimäus wohl alles gesehen an diesem Tag?

Erzählung für Ältere

Bartimäus ist blind

»Bitte, gebt mir etwas Geld! Bitte, gebt mir etwas Brot! Bitte, ich brauche etwas zu essen.« Jeden Tag sitzt Bartimäus an der Stadtmauer. In der Ecke. Er bettelt. Er hofft, dass die anderen ihm etwas zu essen geben: ein Stückchen Brot, ein paar Oliven, eine Dattel. Egal was, Hauptsache, es hilft gegen den Hunger. 
Bartimäus ist blind. Er kann nichts sehen. Bartimäus sieht nicht die Farben der Blumen. Er sieht nicht die Vögel am Himmel, nicht die Menschen, die an ihm vorbeigehen. Er sieht nicht, wie sie ihn anschauen. Manche mitleidig und manche freundlich. Andere sind genervt und manche sogar zornig. Bartimäus stört sie. Immer seine Bettelei! Aber Bartimäus kann nichts anderes tun. Weil er blind ist, kann er nicht arbeiten. Weil er nicht arbeiten kann, hat er kein Geld. Weil er kein Geld hat, hat er nichts zu essen. Also muss er betteln. Und so sitzt er an der Mauer. Jeden Tag. 

Bartimäus kann nicht sehen – aber hören

Bartimäus kann nicht sehen. Aber er kann sehr gut hören. Jeden Tag hört er die Schritte und die Stimmen der Menschen. Manche klingen hektisch. Vielleicht sind es Frauen, die zum Brunnen gehen, um Wasser zu holen. Sie müssen schnell zurück nach Hause, um Fladenbrot zu backen. Manchmal sind es Männer auf dem Weg in die Werkstatt. Manchmal sind es Kinder. Bartimäus hört sie lachen. Manche Schritte sind langsam: Alte Frauen, deren Rücken gebeugt sind von der harten Arbeit. Oder Gelehrte, die sich über die Tora unterhalten, das Heilige Buch. Gespräche über Gott und die Welt brauchen eben ihre Zeit. 

Aufregung in der Stadt

An den Schritten kann Bartimäus hören, ob die Menschen traurig sind oder fröhlich. Gelangweilt oder aufgeregt. Heute hört Bartimäus es sofort: Die Schritte sind aufgeregt. Und zwar alle! Die Leute rennen fast durch die Stadt. Bartimäus hört ihre Stimmen: »Komm schnell, wir gehen auch hin!« – »Beeilt euch!« – »Ich bin schon unterwegs!« – »Da bin ich dabei!« 

Jesus ist da

»Was ist denn?«, fragt Bartimäus. »Ach, nichts für dich. Jesus ist da.« – »Jesus? Der Rabbi? Der Lehrer?« Bartimäus hat von Jesus gehört. Er weiß, dass Jesus wie kein anderer von Gott erzählen kann: Geschichten von einer neuen Welt, in der niemand leiden muss und niemand etwas fehlt. Eine Welt, in der alle haben, was sie brauchen. Bartimäus hat auch gehört, dass Jesus Menschen heilen kann. Wer Jesus begegnet, dem geht es gut. Darum heißt Jesus ja auch Jesus. Eine andere Form von Jeschua. Das bedeutet: »Gott rettet«. All das weiß Bartimäus. 
»Jesus ist hier in Jericho. Ist das wahr?«, fragt Bartimäus nach. »Ja, so ist es. Aber das ist nichts für dich. Du kannst ihn doch sowieso nicht sehen.« 
Das stimmt. Sehen kann Bartimäus Jesus nicht. Aber hören. Er kann ihm zuhören. All die Geschichten von Gott will Bartimäus hören. 

Bartimäus ruft nach Jesus

Oder – noch besser: Jesus kann ihn hören. Bartimäus will, dass Jesus ihn hört. Dass Jesus zu ihm kommt und in heilt. Nichts auf der Welt ist für Bartimäus jetzt wichtiger als das. Also nimmt Bartimäus all seinen Mut zusammen. Er ruft, so laut er sich traut: »Jesus, hilf mir!« Die Leute aber stört das. »Sei still, Bartimäus! Was fällt dir ein? Wir wollen Jesus hören, nicht dich. Sei leise!« Aber Bartimäus ruft nur noch lauter: »Jesus, hilf mir!« – »Halt den Mund! Du störst. Merkst du das nicht?« Aber das ist Bartimäus egal. Er ruft ein drittes Mal. Jetzt so laut er nur kann: »Jesus, hilf mir!« 

Jesus hilft Bartimäus

Auf einmal hört Bartimäus, dass Schritte stehenbleiben. Genau vor ihm. Und dann hört er noch etwas. Eine Stimme. Er hat sie noch nie vorher gehört. Und doch klingt sie so, als sei sie schon immer dagewesen. Es ist Jesus’ Stimme: »Bartimäus, was willst du?« – Bartimäus ist überrascht. »Was ich möchte? Danach hat mich noch nie jemand gefragt. Das hat noch nie jemanden interessiert.« Und Bartimäus weiß, was er will. Was er sich am meisten auf der Welt wünscht. »Ich möchte sehen können, Jesus.« – »Dann sollst du sehen«, antwortet Jesus. Bartimäus steht auf. Er spürt, wie Jesus die Binde um seine Augen wegnimmt. Er spürt die Finger von Jesus, wie sie sanft über seine Augen streichen. Und er hört Jesus sagen: »Öffne deine Augen.«

Bartimäus kann sehen

Bartimäus öffnet die Augen. Tatsächlich. Er kann sehen! Er sieht Jesus. Der lächelt Bartimäus an. Dann legt Bartimäus den Kopf in den Nacken und sieht den Himmel, die Wolken, die Vögel. Er schaut sich um und sieht Häuser und Menschen. Alles kann er sehen. Unglaublich. Wunderbar!
»Bartimäus, du hast mir vertraut. Darum kannst du sehen. Komm mit mir, sei mein Freund.« Das lässt sich Bartimäus nicht zweimal sagen. Er lässt alles stehen und liegen und geht mit Jesus. Ab jetzt wird auch er den Menschen von Gott erzählen: Davon, dass man bei Gott sehen kann. Und gehen. Und reden. Und hören. Dass das Leben gut ist, wenn Jesus uns begegnet. Das sollen alle wissen.

Die Hochzeit zu Kana als Mitmach-
Rollenspiel

© AdobeStockFotos/Halfpoint

I. Vorüberlegungen

Materialliste
Die Mitspielenden

Speisemeister*in: Jemand aus dem Team übernimmt die Rolle »Speisemeister*in«, die gleichsam als Zeremonienmeister*in durch die Geschichte führt und die Bediensteten anweist, Speisen und Getränke aufzutragen. Sie hält während der Essensphasen die Handlung der Geschichte zusammen und treibt sie voran, indem mit eigenen Worten das Geschehen kommentiert und die Personen der Geschichte zum Handeln aufgefordert werden.
Die Großen bekommen besonders verantwortliche Rollen, da sie die Hauptpersonen (mit Text) spielen: Jesus, Maria und den Ersten Diener. Außerdem bereiten sie in der Rolle der Bediensteten die Tafel vor und bewirten beim Hochzeitsmahl die Festgesellschaft. 
Die Kleinen dürfen sich hier bedienen lassen und genießen die Geschichte als Brautpaar oder Festgäste beim Hochzeitsmahl.

Vorbereitungen vor dem Gottesdienst
Vorbereitungen während des Gottesdienstes

Bei einem Familiengottesdienst können 
auch Erwachsene als Hochzeitsgäste mitspielen. Die Tafel steht dann mitten im Raum und es wäre klasse, wenn am Schluss alle mit
»guten Wein« bewirtet werden könnten.

II. Durchführung 

1. Szene

(Wenn sich der*die Speisemeister*in – SpM – über den Abschluss der Vorbereitungen in beiden Gruppen überzeugt hat, dürfen die Gäste den Festsaal betreten. SpM fordert die Bediensteten auf, jeden Gast an den für ihn vorgesehenen Platz mit seinem Namensschild zu bringen.)

Lied

Festgäste singen »Lasst uns miteinander« (KuS 584, KKL 163); währenddessen zieht das Brautpaar, evtl. von zwei Brautjungfern geführt, ein.
SpM: (Zündet die Kerzen auf der Tafel an, begrüßt zuerst das Brautpaar und heißt dann die Gäste herzlich willkommen. SpM freut sich besonders, dass Jesus und seine Mutter gekommen sind.) 
Liebe Gäste von nah und fern, bevor wir unseren Festschmaus beginnen, wollen wir unserem Gott danken (streckt beide Arme zum Himmel und fordert Gäste auf, es ihm gleichzutun): Vater im Himmel, segne dieses Hochzeitsessen und schenke dem Brautpaar und uns allen ein fröhliches Fest. Amen.
(Die Bediensteten gießen »einfachen Wein« in die Gläser – am besten so viel, dass anschließend nichts mehr nachgefüllt werden kann.)
SpM: Lasst uns die Becher erheben: Unser Brautpaar, es lebe hoch!
(SpM kündigt die Gänge an)
SpM: Als Vorspeise servieren wir: Kandierte Früchte aus den Gärten am See Genezareth.
(Bedienstete bringen auf kleinen Tellern jedem Gast je ein Stück der Vorspeise)
SpM: Als Hauptspeise präsentieren wir galiäisches Allerleigulasch aus Kamel- und Eselfleisch. 
(Bedienstete bringen kleine Schälchen mit Salzgebäck, von dem reichlich vorhanden ist und gerne nachgereicht wird. Das Nachfüllen der Gläser funktioniert aber nicht mehr: die Kannen sind leer [evtl. leere Kanne/n zeigen]). Die Gäste bekommen Durst.
SpM: Und zum krönenden Abschluss des Festmahls: feinste Jerusalemer Leviten-Hütchen!
(Dienerschaft bringt jedem Gast Mini-Schaumkuss)

2. Szene

Maria: (zeigt Jesus ihren leeren Becher) Du, Jesus, ich glaube der Wein ist schon alle.
Jesus: Was willst du damit sagen?
Maria: Na, das ist doch klar: Wenn der Wein aus ist, dann ist das schöne Fest zu Ende. Dann gehen die Gäste nach Hause. Wir haben doch gerade erst angefangen zu feiern. Was für eine Schande für die Brautleute. Mensch, Jesus, du kannst doch was tun. Los, mach schon!
Jesus: (ärgerlich) Was geht das dich an, Mutter? Meine Zeit ist noch nicht gekommen! Ich bin noch nicht so weit.
Maria: (steht auf, geht zu SpM) Speisemeister, ich habe es bemerkt: Ihr seid in einer misslichen Lage. Der Wein geht zur Neige. Habt keine Sorge. Mein Sohn Jesus wird euch helfen. Tut einfach, was er euch sagt. Ihr werdet schon sehen.
Jesus: (schüttelt heftig den Kopf, steht aber auf, geht zu SpM) Lass alle Krüge mit Wasser füllen.
SpM: (zum Ersten Diener) Du hast es gehört, also los, füll alle Krüge mit Wasser. In jeden Krug gehen 100 Liter Wasser. Beeil dich!
(Erster Diener und Bedienstete »füllen« die »Krüge« = die vorbereiteten, bereits mit dunkelrotem Saft gefüllten Kannen auf dem Büffet-Tisch; alle schauen ihnen eine Weile zu)
Jesus: (zu SpM) Nun schöpf und koste.
(Erster Diener nimmt Schöpfkelle, füllt SpM etwas in ein Glas)
SpM: (hebt Glas, bewundert die Farbe, kostet sorgfältig, äußert sich euphorisch) Unglaublich! Fantastisch! Allerbester kretischer Wein! Erster Diener, fülle sogleich die Gläser der Gäste. Sie werden begeistert sein.
(Erster Diener gibt noch eininigen Bediensteten ein Zeichen, schenken den Gästen ein, Erster Diener geht zurück zu SpM)

3. Szene

SpM: (zum Ersten Diener) Ich kann es immer noch nicht fassen. Jesus hat Wasser zu Wein gemacht. Das ganze Wasser in allen Krügen ist jetzt allerbester Wein! Wie ist denn das möglich? Die Brautleute werden staunen. Normalerweise macht man es ja genau umgekehrt: Zuerst gibt man den Gästen den guten Wein. Wenn sie dann schon etwas getrunken haben, kann der schlechtere Wein ausgeschenkt werden. Dann merken sie den Unterschied nicht mehr. Doch was die Gäste jetzt bekommen, ist der beste Wein, den ich je probiert habe. Meinst du, die Gäste bemerken das?
Erster Diener: Nein, ich glaub nicht. Und wenn doch, ist es auch egal. Aber eines ist sicher: Jesus hat das Fest gerettet. 
SpM: Ja, jetzt sind alle glücklich.
Erster Diener: (bedeutungsvoll) Ja, das war ein Wunder.
SpM: Du hast recht, das war ein Zeichen des Himmels.
Erster Diener: Jesus ist eben etwas ganz Besonderes.
SpM: Denkst du auch, was ich grade denke? Ist er es?
Erster Diener: Ja, ich denke, wir denken das Gleiche: Er ist der Messias. Er ist der, auf den wir warten. Er kommt wirklich von Gott, sonst könnte er so etwas nicht tun. Das weiß ich jetzt.
SpM: (fasst Ersten Diener an beiden Händen) Ich glaube, Jesus zeigt uns damit, wie herrlich und wie festlich sich Gott seine Welt wünscht. Alle feiern da gemeinsam.
Erster Diener: Und wenn alle denken, das Fest ist aus – dann kommt das Beste zum Schluss!
SpM: (voller Freude) Ich glaube, so wird das ab jetzt immer sein bei Jesus!
Erster Diener: Genau, denn so war das schon immer bei Gott! 
(SpM fordert Gäste auf, zu singen und – alternativ oder zusätzlich – zu tanzen)

Lied

Hallelu-, hallelu-… (KuS 226, KKL 188); evtl. mit Gitarrenbegleitung
Alternativ: Zu einem Tanzlied mit den Kreppbändern des Tischschmucks frei tanzen (s. »Materialliste«, Wiedergabegerät)

Jesus öffnet Augen – Bartimäus

Markus 10,46–52

I. Vorüberlegungen

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Dabei könnt ihr auch das Thema Mobbing einbeziehen (unter dem Aspekt, wie wir Menschen sehen, die anders sind als wir und wie wir uns ihnen gegenüber verhalten).

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Bausteine

Kreative Umsetzung der Geschichte
»Sieh genau hin« (Suchspiel) 

Macht Detail-Fotos im Raum/Gebäude, druckt sie aus. Gebt den Kindern nacheinander die Bilder mit der Aufgabe, dieses Detail bzw. das Ganze dazu zu suchen. (Je nach Anzahl der Kinder sind diese einzeln unterwegs oder ihr macht kleine Gruppen.

Durch abgedeckte Brillen schauen

Sammelt alte Brillen (jedes Kind braucht eine). Die Kinder schneiden aus Tonpapier Abdeckungen für beide Gläser mit einem kleinen Loch in der Mitte aus; oder sie decken die Gläser mit Transparentpapier ab (dann ohne Loch). Die Abdrckungen mit durchsichtigen Klebestreifen befestigen. Dann setzen sie die Brille auf und bewegen sich im Raum.

Folgende Fragen können den Kindern helfen, ihre Erfahrungen in Worte zu fassen:

Materialien und Medien

Die Christoffel Blindenmission bietet im Internet Informationen und Bilder zu Blindheit in unserer Welt (Suchbegriffe: Christoffel, Bartimäus). Zu Bartimäus gibt es außerdem einen kompletten Gottesdienstentwurf für die Gemeinde zum Download, der viele Ideen enthält.
Beim Kompetenzzentrums Blista (Marburg/Lahn) gibt es auf deren Homepage kurze Videos, die Einblick geben in das Leben mit einer Sehbehinderung (Suchbegriffe: Blista, Schüler). Mit den Älteren kann solch ein Video angeschaut werden, um zu entdecken, wie Schule und Lernen mit Sehbehinderung heute aussehen.
Brailleschrift im Alltag Unter den Suchbegriffen: Logo, Blindenschrift können kindgerechte Informationen zur Brailleschrift angeschaut werden.
Ladet die Kinder ein, Symbole/Geräusche/Zeichen in ihrer Umgeben zu entdecken, die für Menschen mit einer Sehbehinderung angebracht sind (Ampel, Wegmarkierungen, Geländer am Bahnhof) und sammelt gemeinsam.

III. Gestaltungsvorschlag für einen Gottesdienst

Begrüßung

Einander ansehen und sich gegenseitig fröhlich begrüßen

Psalm (Psalm 146)

Nach der BasisBibel die Verse 2.5–9

Lieder

Eines Tages kam einer 
(KuS 348, KG 45, Wwdl 34);
Wer ist dieser Jesus (KKH 21);
Mir ist ein Licht aufgegangen (KuS 146);
Gib uns Ohren, die hören (Kanon) 
(KuS 496, KKL 251);
Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt 
(KuS 398, KKL 193, HuT 89);
Hier zusätzlicher Stophe:
»Ich lobe meinen Gott, zu dem ich immer kommen kann und der mich anschaut. Halleluja!
Ich lobe meinen Gott, der meine Augen öffnet, dass ich sehe.“
»Ein Wunder« (Erzähllied zu Bartimäus von Kurt Mikula, zum Anhören, YouTube)

Eingangsgebet

Lieber Gott,
wir sind jetzt hier in der Kinderkirche.
Wir wollen heute miteinander entdecken,
wie du bist, und wie wir dir vertrauen können.
Amen.

Fürbittengebet

Jesus, wir haben gesehen, 
dass dir kein Mensch egal ist.
Du beachtest uns und siehst uns freundlich an.
Das ist klasse. Danke dafür.
Wir bitten dich jetzt für die Menschen, 
die immer auf Hilfe angewiesen sind.
Für Menschen, die gar nicht sehen können.
Schenke du ihnen freundliche Mitmenschen,
die sie unterstützen und gerne mit ihnen 
zusammen sind,
die sie ermutigen und wissen lassen, 
dass du bei ihnen bist.
Wir bitten dich jetzt:
Jesus, hilf uns zu entdecken, 
dass wir selbst freundlich sind, 
anderen helfen 
und mutig an dich glauben können.
Du bist ja mit uns. Amen.

Segen

Erzählung

Erzählung für Jüngere

Sellt euch vor: Es gibt Menschen, deren Augen nicht gesund sind. Sie können wenig bis gar nicht sehen. Das kann durch eine Krankheit kommen. Oder es ist schon von Geburt an so. 
(Haltet mal eure Augen zu. Was seht ihr? Wie geht es euch?)
Wie können Menschen einen Weg durchs Leben finden, wenn sie schlecht oder gar nicht sehen können?
Schon zur Zeit von Jesus gab es Menschen, die blind waren. Hört euch diese Geschichte dazu an:

Viele Menschen wollen Jesus sehen

Jesus war mit seinen Jüngern in Jericho. Er erzählte den Menschen, dass Gott ganz nah bei ihnen ist und sie liebhat. Jetzt ist Jesus mit seinen Leuten auf dem Weg nach Jerusalem, zu einem großen Fest. Ein Tagesmarsch liegt vor ihnen. Doch erst einmal müssen sie aus Jericho hinauskommen. Jesus und seine Freunde sind nämlich nicht allein unterwegs. Jesus ist sehr bekannt. Viele Leute wollen ihn sehen. Die Straße ist dicht gedrängt mit Menschen, die neugierig auf Jesus sind. 
(Probiert mal, alle zur selben Zeit ganz durcheinander zu reden. Das ist ganz schön laut, oder?)

Bartimäus

Doch am Straßenrand, ganz auf der Seite, sitzt ein Mann auf dem Boden. Er heißt Bartimäus. Er ist der Sohn von Timäus. Jeden Tag sitzt er hier. Doch heute drehen ihm die Menschen den Rücken zu. Bartimäus kann das nicht sehen. Bartimäus ist blind. Doch er freut sich, weil viel los ist. So bekommt er heute hoffentlich ein bisschen mehr Geld beim Betteln. Etwas anderes kann er nämlich nicht tun, um durchs Leben zu kommen. Doch heute achtet niemand auf ihn. Bartimäus hört nicht das kleinste Geldstück in seine Holzschale fallen. 
(Wie klingt das, wenn Münzen in eine Holzschale fallen? Probiert es aus.)

»Hilf mir!«

Aber Bartimäus hört die Leute aufgeregt reden. Sie reden über Jesus. Bartimäus hat schon einiges über Jesus gehört. Er hält ihn für einen besonderen Mann Gottes. Bartimäus würde ihn gerne treffen. Deshalb schreit er, wie er es beim Betteln tut: »Jesus, Sohn Davids, hilf mir!«
Bartimäus weiß nicht, ob Jesus ihn hören kann. Die Leute um Bartimäus herum jedenfalls schon. Denn sie drehen sich zu ihm um. Sie ärgern sich über Bartimäus, weil sie Jesus nicht mehr verstehen können. »Psst!«, sagen sie, »sei ruhig! Dein Geschrei stört!« Aber wisst ihr, das macht Bartimäus nur noch mutiger. Er holt tief Luft, setzt sich aufrecht hin und schreit jetzt so laut er kann: »Jesus, Sohn Davids, hilf mir!«
Kann Jesus den Bartimäus hören, obwohl die vielen Menschen so laut sind?

Ein Glückstag

Ja. Auf einmal bleibt Jesus stehen und blickt sich um. Er kann nicht sehen, wer ihn gerufen hat. Deshalb sagt er zu den Leuten: »Ruft ihn her zu mir.« Da wenden sich einige Bartimäus zu und sagen freundlich: »Hei, heut ist dein Glückstag. Du sollst zu Jesus kommen.« 
Bartimäus lässt sich das nicht zweimal sagen. Sein Herz klopft vor Aufregung. Er springt auf und denkt nur daran, wie er am schnellsten zu Jesus kommt. Seine Schale, sein Mantel – das ist alles nicht mehr wichtig. Durch den Weg, den ihm die Menschen machen, geht er in Richtung Jesus. 

Ein wertvoller Mensch

Dann steht Bartimäus vor Jesus. Die Menschen beobachten gespannt, was jetzt passiert: Jesus schaut Bartimäus super freundlich an. Für ihn ist der blinde Mann ein wertvoller Mensch, mit eigenen Wünschen und Gedanken. Jesus spürt das herzliche Vertrauen des Blinden. Und so fragt er ruhig: »Was willst du, dass ich für dich tue?« Bartimäus hält seinen Herzenswunsch nicht zurück. Seine Worte sprudeln aus ihm heraus. Bartimäus setzt alles auf eine Karte: »Geschätzter Lehrer, der uns von Gott erzählt, ich möchte so gerne sehen können.« Jetzt ist es raus. Und was macht Jesus? Er versichert Bartimäus: »Du kannst beruhigt sein und hoffnungsvoll dein Leben weiterleben. Dein Vertrauen in mich ist nicht umsonst.« Und – zack – sind die Augen von Bartimäus gesund. Er kann tatsächlich sehen. Da ist Bartimäus klar: Er will jetzt immer mit Jesus verbunden und zu ihm gehörten. 

Den besonderen Tipp …

… hierzu findet Ihr hier: 15. Februar 2026: Jesus öffnet Augen – Bartimäus, Kreative Umsetzung der Geschichte

Erzählung für Ältere

Rollenspiel
Verteilt die Rollen dieser Geschichte (Bartimäus, Jesus, aufgeregte Menschen, – darimter verärgerte und freundliche, Jünger
Erzählt die Geschichte (z. B. die »für Jüngere«, Seite 109), die Kinder spielen zeitgleich, was geschieht. Die Kinder können sich so gut in die Personen hineinfühlen. 

Alternativ-Erzählung 

Mit dem Kees-de-Kort-Kamishibai-Bildkartenset erzählen. Auch hier können die Kinder nachspüren und sich äußern, was die betreffenden Personen auf den Bildern fühlen.
Impulsfragen

Hiob 1,1–5.13–22

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

So konnten sich die Menschen ihr Leben erklären: Wem es gut ging, der hatte das auch verdient. Und wer leiden musste, der wurde aus gutem Grund von Gott bestraft.

Zum Text / Zum Thema

»Da muss der Teufel seine Hand im Spiel haben«, so eine »einfache« Antwort hilft auf die Schnelle. Immerhin haben wir dann einen Schuldigen, einen Grund für das Leid. Nach kurzer Zeit aber gehen die Fragen weiter: »Wie kann Gott dem Teufel so eine Macht lassen?« Und damit sind wir wieder bei der ersten Frage: »Wieso lässt Gott das zu?« Den Teufel brauchen wir für diese Frage gar nicht.

Die Kinder und der Text / das Thema

Ein behutsames Gespräch mit den Kindern, ob sie Hiob verstehen können, bietet sich an. Die Mitarbeitenden dürfen dabei gerne ehrlich bleiben: »So ein Vertrauen trotz solchen Leids – das fiele mir zumindest sehr schwer.«

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Er hält die ganze Welt in seiner Hand 
(KuS 610, KKL 324);
Halte zu mir guter Gott 
(KuS 456, KKL 328, Wwdl 49);
Aus der Tiefe rufe ich zu dir 
(KuS 417, KKL 196, MKL2 8, Wwdl 4);
Manchmal ist meine Angst riesengroß 
(MKL2 73);
Ich trau auf dich, o Herr 
(nur die erste Strophe als Liedruf, s. unten bei den Fürbitten; KG 110)

Fürbitten

Lieber Gott,
vielen Menschen auf der Welt geht es schlecht.
Wir denken an alle Kinder und Erwachsenen,
die im Krieg leben.
Lass sie nicht allein. 

Liedruf:
(1. Strophe von: Ich trau auf dich, o Herr)
Wir denken an alle Kinder und Erwachsenen,
die kein Geld haben. 

Liedruf
Wir denken an alle Kinder und Erwachsenen,
die sich einsam fühlen. 

Liedruf
Und wir denken auch an uns selbst:
Wenn wir einsam sind,
wenn wir traurig sind,
wenn alles dunkel ist, 
dann lass uns bitte nicht allein!

Kreative Umsetzung der Geschichte

Damit die Kinder sich gut in den gesegneten Zustand von Hiob hineinfühlen können, gibt die Geschichte ihnen genügend Raum für ihren Traum vom eigenen Reichtum. Nach der Geschichte wird noch einmal das weiße Tuch als »Beutel der Reichtümer Hiobs« in die Mitte gelegt. Die Kinder erinnern sich gemeinsam, was alles darin ist.
Jüngere Kinder können der Reihe nach die Gefühle Hiobs nach seinem schrecklichen Verlust pantomimisch darstellen. 
Ältere Kinder erhalten verschiedene Orffsche Instrumente und suchen nach Geräuschen, die Hiobs Gefühle widerspiegeln: Wut, Trauer, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit …
Die Kinder überlegen anschließend:

Dann stellt jemand aus dem Team die weiße Kerze erneut in die Mitte: »Hiob hat in all seiner Traurigkeit weiter fest auf Gott vertraut. Denn Gott hat ihm ja versprochen: ›Ich bin immer bei dir.‹« 
Der*die Mitarbeiter*in geht dann mit der Kerze im Kreis herum, bleibt vor jedem Kind stehen und sagt: »Gott hat versprochen: ›Ich bin immer bei dir.‹«

Kerzen verzieren (für die Jüngeren) 

Nun können weiße Kerzen mit bunten Wachsherzen verziert werden, die die Kinder mit nach Hause nehmen können (s. unten).

Gespräch (für die Älteren) 

Mit älteren Kindern wäre ein vorsichtiges Gespräch darüber spannend, ob sie auch so fest auf Gott vertrauen könnten, wie Hiob das tat. 
Wichtig dabei ist, dass die Mitarbeitenden wirklich offen fragen und alle Antworten, ohne sie in irgendeiner Form zu werten, stehenlassen. 
(Manche Kinder werden vielleicht ohne die Spur eines Zweifels sagen: »Aber klar doch.« Ihre Zuversicht ist wunderbar und darf nicht angezweifelt oder hinterfragt werden. 
Manche werden zweifeln, wie wir selbst vielleicht auch. Manche sagen wohl auch: »Ganz sicher nicht.«)
Alles das ist in Ordnung. Mit Leiden gehen alle unterschiedlich um. Erwachsene sind keineswegs »schlauer« als Kinder. Doch egal wie, es bleibt Gottes Versprechen an uns alle ungebrochen.

Der besondere Tipp …

Stumpenkerze mit Wachsplättchen
Weiße Kerze plus Wachsplättchen in Blau, Grün, Rot und Gold

€ 5,40 (ab 10 Ex. je  € 5,20); 

Best.-Nr. 801

Der besondere Tipp …

Trost- und Mutmachkoffer
Bastelbogen

Viele der Trost- und Mutmachkärtchen können frei beschriftet oder bemalt werden und finden dann im gebastelten Erste-Hilfe-Koffer griffbereit ihren Platz. 

€ 1,90 (ab 10 Ex. je € 1,80); 

Best.-Nr. 1725

Figurenkegel-Set
In vier verschiedenen Größen


Unerlässlich fürs anschauliche Erzählen. Mit diesem 21-teiligen Set lassen sich sehr viele Geschichten darstellen. 
Das Set enthält:

1 x XXL, 16,5 cm (Best.-Nr. 1454)
3 x groß, 10 cm (Best.-Nr. 1208)
12 x mittel, 7 cm (Best.-Nr. 472)
5 x klein, 5 cm (Best.-Nr. 471)
21-teiliges Set € 21,60; Best.-Nr. S1680

Alle Holzkegel auch einzeln (XXL) bzw. im 10er-Set erhältlich (Best.-Nr. in Klammer). 

junge-gemeinde.de

III. Erzählung
Erzählung für Jüngere

Material: 1 großes schwarzes Tuch, 4 kleine schwarze Chiffon-Tücher, 1 großes weißes Tuch, 12 Holzkegelfiguren, Tierfiguren oder Bilder, Naturmaterialien oder Bilder, dicke weiße Kerze
(Ein großes schwarzes Tuch auf dem Boden ausbreiten)
Vor langer, langer Zeit, da lebte ein Mann, der hieß Hiob. Er wohnte in einem fernen Land. Und er hatte alles, was er sich wünschte.
(Weißes Tuch über das schwarze Tuch legen. Darauf werden entsprechend der Erzählung die Reichtümer Hiobs ausgebreitet. 
Hiob hatte sieben Söhne und vier Töchter (auf ein Viertel des Tuches Kegelfiguren hinstellen/Bild hinlegen)
Und Hiob dankte Gott aus ganzem Herzen dafür (brennende Kerze in die Mitte des Tuches stellen).
Er hatte Schafe und Rinder und Kamele und Esel. Eine große Herde (Holzfiguren/Bilder an die Kinder verteilen, die sie auf das zweite Viertel stellen/legen).
Und Hiob dankte Gott aus ganzem Herzen dafür.
Er war sehr reich. Er hatte viel Land, weite Flächen und hohe Berge. Er konnte gar nicht an einem Tag von einem Ende seines Landes zum anderen Ende kommen (Naturmaterialien/Bilder an die Kinder, die sie auf das dritte Viertel stellen/legen).
Und Hiob dankte Gott aus ganzem Herzen dafür.
Er hatte viele wunderschöne Kleider und lebte in großen Zelten aus edelstem Stoff. Und viele, viele Menschen waren da, um ihm zu bedienen und für ihn zu arbeiten (Kegelfiguren/Naturmaterialien/Bilder an die Kinder verteilen, die sie auf das letzte Viertel stellen/legen)
Und Hiob dankte Gott aus ganzem Herzen dafür.
Er hatte wirklich alles, was er sich wünschte.
Er war wirklich sehr glücklich.
Und jeden Tag dankte Hiob Gott aus ganzem Herzen dafür, denn er glaubte fest an Gott.
Aber dann geschah etwas Schreckliches:
Ein Mann kam zu Hiob. Er hatte Tränen in den Augen und sagte: »Hiob, Feinde sind ins Land gekommen und haben alles mitgenommen! Ich konnte gerade noch entkommen, um dir davon zu berichten«
(ein schwarzes Chiffontuch über Viertel mit den Kleidern legen).
Und der Mann hatte noch nicht fertig gesprochen, da kam ein anderer Mann. Er war ganz außer Atem und sagte: »Hiob, im Land war ein großes Feuer. Alles ist verbrannt! Ich konnte gerade noch entkommen, um dir davon zu berichten.«
(ein schwarzes Chiffontuch über Viertel mit den Längereien legen).
Und der Mann hatte noch nicht fertig gesprochen, da kam ein anderer Mann. Der hatte Schrammen an Beinen und Armen und sagte: »Hiob, auch die Feinde von der anderen Seite haben uns angegriffen und alle Tiere mitgenommen. Ich konnte gerade noch entkommen, um dir davon zu berichten« 
(ein schwarzes Chiffontuch über Viertel mit den Tieren legen).
Und der Mann hatte noch nicht fertig gesprochen, da kam noch einer Mann. Der weinte sehr. Er nahm Hiob in den Arm und sagte: »Hiob, es gab einen Unfall. Deine Kinder sind alle gestorben«
(ein schwarzes Chiffontuch über Viertel mit den Kindern legen).
Einmal hatte Hiob alles gehabt, was er sich nur wünschte.
Und dann, an einem Tag, war alles weg!
(Ein*e Mitarbeiter*in nimmt die Kerze weg, ein*e andere*r fasst das weiße Tuch an den vier Ecken und zieht es hoch. Wie in einem Beutel verschwindet der ganze Reichtum und wird weggetragen. Jetzt liegt wieder nur das schwarze Tuch in der Mitte.)
Hiob war still.
Er legte sich auf den Boden.
Er weinte.
Und dann sagte er: »Ich vertraue auf Gott. Das war gestern so. Das ist heute so. Das wird so bleiben. 
Ich vertraue auf Gott«
(die Kerze wieder in die Mitte des schwarzen Tuches stellen).

Der besondere Tipp …

Nylontücher-Set
Transparent

Sechs hauchzarte, luftig-transparente 
Tücher aus 100 % Nylon in den Farben gelb, orange, violett, rot, grün, blau. 
Größe: 68 x 68 cm
€ 16,20; Best.-Nr. 1128

Schafe-Set
Aus Holz

Das Set enthält fünf Holzschafe in den 
Maßen 5 x 3 cm.

5er-Set € 4,90; Best.-Nr. 1559

junge-gemeinde.de

Erzählung für Ältere

Die Kinder sitzen im Kreis, jedes Kind hat einen Stift. In der Mitte stehen vier Schalen und ausreichend DIN A6-Karten je in den Farben gelb, weiß, hellblau und grau. (Wenn ein Kind nicht schreiben kann, wird ihm/ihr geholfen.)
Ich sage gleich ein paar Satzanfänge, und ich lade dich ein, sie zu Ende zu führen. Ich sage auch, auf welche Karte du schreiben kannst. Eine Regel ist wichtig: Schreibe immer nur einen Gedanken auf eine Karte. Wenn du mehr brauchst, nimm dir ruhig mehrere Karten. 
Ein Mensch, der wunschlos glücklich ist, dem gehört …
Überlege einmal: Was gehört diesem Menschen alles? Schreibe es auf die 
gelben Karten. Immer nur einen Gedanken pro Karte. Und es ist ganz egal, was die anderen aufschreiben – es geht nur um dich. Und es ist auch ganz egal, ob du richtig schreibst – es geht nur um deine Gedanken. Schreibe auf, was du schreiben möchtest so gut du es kannst.
Ein Mensch, der wunschlos glücklich ist, dem gehört …
(Leise Instrumentalmusik im Hintergrund)
Lege deine Karten bitte hier in diese Schale. 
(Kinder legen Karten in die erste Schale.)
Ein Mensch, der viel Liebe spürt, der liebt besonders …
Schreibe bitte auf die weißen Karten. Schreibe nur für dich. Es ist ganz gleich, was die anderen schreiben.
(Kinder schreiben, anschließend legen sie die Karten in die zweite Schale.)
Ein Mensch, der alles besitzt und viel Liebe um sich hat, der fühlt sich …
Schreibe bitte auf die hellblauen Karten.
(Kinder schreiben, anschließend legen sie die Karten in die dritte Schale.)
Ein Mensch, der nichts besitzt und alle Liebe verloren hat, der tut Folgendes …
Schreibe bitte auf die grauen Karten.
(Kinder schreiben, anschließend legen sie die Karten in die vierte Schale; die Musik wird ausgeschaltet;
ein großes, schwarzes Tuch wird neben den Schalen ausgebreitet.)
Vor langer, langer Zeit, da lebte ein Mann, der hieß Hiob. Er wohnte in einem fernen Land. Und er hatte alles, was er sich wünschte
(großes, weißes Tuch über das schwarze legen):
Er hatte viele Tiere – große Herden.
Er besaß viel Land – so weit das Auge reichte und noch weiter.
Das war in Hiobs Zeit ein sehr großer Reichtum – so wie heute Menschen reich sind, die …
(gelbe Zettel nacheinander vorlesen und auf ein Viertel des Tuches legen; Wiederholungen sind ausdrücklich erwünscht, wie z. B. »Geld«, »viel Geld«, »Geld und Gold«).
Aber Hiob besaß nicht nur viel Land und viele Tiere, er hatte auch eine Frau, sieben Söhne und drei Töchter – eine große Familie. Und er hatte Dienerinnen und Knechte, die für sie arbeiteten. Hiob liebte seine Familie sehr – so sehr wie heute Menschen dies hier lieben …
(weiße Zettel nacheinander vorlesen und auf das zweite Viertel des Tuches legen).
Und weil es Hiob gutging, fühlte er sich auch gut – sehr gut
(hellblaue Zettel nacheinander vorlesen und auf das dritte Viertel des Tuches legen).
Dazu kam, dass Hiob ein Mensch war, der ganz auf Gott vertraute (weiße Kerze in die Mitte stellen). Er betete zu Gott und vergaß nie, Gott zu danken. Und Hiob hielt sich an sein Wort.
Aber dann passierte etwas Schlimmes: 
Ein Bote kam zu Hiob gelaufen und sagte: »Die Feinde aus dem Norden sind gekommen – sie haben alle deine Tiere gestohlen!«
Und der Bote hatte kaum ausgeredet, da kam ein weiterer angelaufen und rief: »Ein großes Feuer ist auf deinem Land ausgebrochen und hat alles zerstört!« 
Und der Bote hatte noch nicht ausgeredet, da kam ein dritter, der sagte: »Die Feinde aus dem Süden haben uns angegriffen – sie haben deine Knechte getötet!« 
Und noch ein vierter Bote kam, weinte sehr und erzählte: »Deine Kinder waren bei einem Fest, als plötzlich die Decke des Hauses einstürzte – sie sind alle tot.«
Hiob fiel auf die Erde und weinte.
So hatte er sich noch nie gefühlt. Er …
(graue Zettel nacheinander vorlesen und auf das letzte Viertel des Tuches legen
Alles war fort. Nichts war Hiob geblieben.
(Ein*e Mitarbeiter*in nimmt die Kerze weg, ein*e andere*r fasst das obere, weiße Tuch an den vier Ecken und zieht es hoch. Der ganze Reichtum verschweindet wie in einem großen Beutel und wird weggetragen. Jetzt liegt wieder nur das schwarze Tuch in der Mitte.)
Hiob war still.
Und dann sagte er: »Ich vertraue auf Gott. Das war gestern so. Das ist heute so. Das wird so bleiben. Ich vertraue auf Gott.«(Die weiße Kerze in die Mitte des schwarzen Tuches stellen.)

Hiob 2,7–13; 4,1–11; 8,13.19–22

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Als einige Jahre später ein geliebter Mensch viel zu früh starb, war es für mich ein Schlag ins Gesicht, als andere mich trösten wollten mit Sätzen wie: »Gott ist allmächtig, der Tod war sein Wille.« Das konnte nicht sein, so viel wusste und glaubte ich sicher.

Zum Text / Zum Thema

Dieser Teil ist für die Kinder bewusst nicht vorgesehen. Die ausgewählten Verse bleiben bei den (leider nur gut gemeinten) tröstlichen Worten der Freunde. (Wobei es vielleicht tröstlicher gewesen wäre, wenn sie weiter geschwiegen hätten.)

Die Kinder und der Text / das Thema

Kinder empfinden ebenso großen Schmerz wie Erwachsene. Doch zuweilen sind ihre Herzen offener für Trost: für den Zuspruch, nicht allein zu sein; für die Nähe lieber Menschen. Ihre Hoffnung, dass doch alles gut werden kann, ist ungetrübter als bei Erwachsenen. Sie sind in dieser Hinsicht gesegnet und ein Segen.

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Aus der Tiefe rufe ich zu dir 
(KuS 417, KKL 196, MKL2 8, Wwdl 4);
Manchmal ist meine Angst riesengroß 
(MKL2 73);
Wie in einer zärtlichen Hand (KG 195, KKL 326);
Herr, erbarme dich (KG 197)

Kreative Umsetzung der Geschichte

An diesem Sonntag wird der sonst übliche Ablauf durchbrochen (s. die Gedanken von Eva Forssman im Plan für den Kindergottesdienst):

III. Erzählung

& Erzählung für Ältere & Erzählung für Jüngere

Der Raum ist gemütlich vorbereitet: Kissen und Decken liegen auf dem Boden. Die Kinder legen sich hin.
Bis alle eine gemütliche Position gefunden haben, in der sie gut zuhören können, läuft Musik. Dann endet sie und die Geschichte beginnt.

Das schöne Leben des Adlerkükens

Das Adlerküken hatte bis heute ein tolles Leben. Es hatte einfach alles, was es sich wünschte: Das Nest, sein Zuhause, war in den wunderschönen Bergen. Der Himmel war klar. Die Luft herrlich frisch. Wenn der kleine Adler Hunger hatte, kam sofort der Vater und brachte Futter. Wenn der kleine Adler fror, kuschelte er sich an die Eltern oder Geschwister. Er war nie allein, es fehlte ihm an nichts. Er war glücklich, er hatte alles.

Nicht mehr gemütlich und nicht mehr sicher

Und dann kam ein Tag, den er gar nicht verstand.
Zuerst zupfte der Vater die weichen Federn und das Moos aus dem Nest – es war nicht mehr gemütlich.
Dann rupfte die Mutter kleine Zweige aus dem Nest – es war nicht mehr sicher.
Der kleine Adler bekam Angst. Doch er hatte ja Vater und Mutter in der Nähe. Und er war sicher: »Wenn die beiden da sind, kann mir nichts geschehen.«

Raus aus dem Nest

Und da bekam er einen Stups. Und dann noch einen kräftigeren Stoß. Und dann wurde er richtig gestoßen. Voller Schrecken sah er, dass er immer näher an Rand des Nestes gedrückt wurde. Er fing an zu piepsen, versuchte sich zu wehren, aber es half nichts: Er fiel aus dem Nest und stürzte in die Tiefe.

Warum geschieht das?

Verzweifelt schlug der kleine Adler mit seinen kleinen Flügeln. Das hatte er noch nie versucht – und es ging auch nicht gut. Er fiel immer weiter. Und schließlich gab er auf: »Gleich falle ich auf die Felsen, dann ist es vorbei«, dachte er. Und er fragte sich: »Was ist denn nur passiert? Wieso ist mein schönes Nest nicht mehr da? Wo sind meine Geschwister? Und warum sind meine Eltern nicht mehr da? Warum nur geschieht das denn alles?«
Der kleine Adler kniff seine Äuglein zu. Er wollte nicht sehen, wie er auf die Felsen zuraste …

Die Rettung

Und dann – plötzlich – ein Ruck!
Aber es tat nichts weh. Das Fallen war vorbei und er lebte! Ein frischer Wind wehte durch seine Gefieder und der kleine Adler merkte, dass er aufwärts getragen wurde.
Vorsichtig machte er die Augen wieder auf. Er blinzelte in die Sonne und erkannte das Gefieder seiner Mutter. Sie hielt ihn in ihren Krallen. Sie hatte ihn aufgefangen. Jetzt trug sie ihn zurück zum Nest.
Der kleine Adler war tief gefallen.
Er hatte schreckliche Angst gehabt.
Doch seine Mutter hatte ihn aufgefangen.
Er war sicher.
Der kleine Adler atmete ganz tief ein und ganz tief wieder aus. Er war sicher.

(Die Musik wird wieder einige Zeit eingeschaltet. Die Kinder setzen sich wieder auf und in einen Kreis. Ein*e Mitarbeiter*in gibt eine kleine Vogelfigur dem Kind neben sich. Vorsichtig geben die Kinder das Vögelchen von Hand zu Hand weiter. Bei jedem Kind sagt der/die Mitarbeiter*in: 
»Gott hält dich fest. 
Du kannst nicht tiefer fallen als in Gottes Hand.«

IV. Stationen

Atemübung

Die Kinder liegen auf weichen Decken. Leise Musik spielt im Hintergrund. Der*die die Station begleitende Mitarbeiter*in leitet die Atemübung in ruhigem Ton an:
Lege eine Hand langsam auf den Bauch 
und die andere sanft auf deine Brust.
Atme ruhig.
Spüre, wie sich die Hände heben und senken.
Atme – und spüre.
(Pause)
Jetzt atme zuerst in Richtung der Brust. 
Spüre, wie deine Hand sich hebt.
Und dann atme in Richtung Bauch. 
Spüre, wie deine Hand sich hebt.
Ganz langsam geht die Luft wieder hinaus: Erst aus dem Bauch, dann aus der Brust.
Mach es noch einmal:
Atme ruhig Richtung Brust,
dann Richtung Bauch 
und ruhig wieder raus aus dem Bauch 
und aus der Brust.
Und noch einmal.
Lass dir Zeit und spüre genau.
(Pause)
Lege die Hände ruhig neben deinen Körper.
Schließe die Augen, wenn du magst.
Höre, was Gott dir verspricht:
Ich bin bei dir.
Bei jedem Atemzug.
Wenn du einatmest, bin ich da.
Wenn du ausatmest, bin ich da.
Du bist nie allein.
Atme ganz tief ein und wieder aus.
Du bist sicher.

Kreatives Arbeiten

Kratzbilder (für jüngere Kinder)
In das Schwarz können sie Bilder ritzen von Menschen und Dinge, die sie trösten. Auch Herzen und Sterne passen gut zu dem Gedanken: »Du bist nicht allein, wenn du traurig bist.«

Wachstränen (für ältere Kinder)
Die Kinder bekommen eine weiße Kerze und ein mit Wasser gefülltes Glas.

Einleitung: Gott hat uns versprochen: »Wenn du weinst, dann sehe ich das.« Keine unserer Tränen bleibt ihm verborgen. Er sieht sie alle. Er fängt sie auf, tröstet uns – und verwandelt einmal unsere Trauer wieder in Freude.
Die die Station betreuende Person lässt Wachs-
tropfen ins Wasser fallen. Dabei sagt sie: »Gott sieht unsere Tränen, er fängt sie auf.« Dann nimmt sie den nun erkalteten Wachstropfen aus dem Wasser, hebt ihn hoch und wiederholt: »Gott will uns trösten und einmal unsere Trauer wieder in Freude verwandeln.«
Dann tropfen die Kinder vorsichtig mit ihrer Kerze die Wasseroberfläche voll. Dann fischen sie die Tropfen heraus. Die begleitende Person (und evtl. weitere Mitarbeitende) durchbohren sie mit Nadel und Faden. So entsteht ein schöner Fensterschmuck für zu Hause.
Wenn die Gruppe fertig ist, wiederholt die Person: »Gott hat uns versprochen: »Wenn du weinst, dann sehe ich das.« Keine unserer Tränen bleibt ihm verborgen. Er sieht sie alle. Er fängt sie auf, tröstet uns – und verwandelt einmal unsere Trauer wieder in Freude.

Klagen
Es liegen schwarze Karten, weißschreibende Stifte und Steine neben einem Tuch mit einer weißen Kerze. Ein*e Mitarbeiter*in erzählt:
Hiob war ein freundlicher Mann. Er lebte vor langer, langer Zeit.
Damals hatte er alles, was er sich wünschen konnte: viel Land, viele Tiere, eine große Familie.
Und alles wurde ihm genommen: 
Die Tiere wurden gestohlen.
Das Land wurde vom Feuer verwüstet.
Seine Kinder starben bei einem schlimmen Unfall.
Er vertraute auf Gott.
Er glaubte, dass Gott ihm hilft.
Und dann wurde Hiob selbst schlimm krank.
Er hatte schreckliche Schmerzen.
Er weinte.
Seine Freunde kamen und wollten ihn trösten. Aber das ging nicht. Es half nicht. 
Hiob war untröstlich. 
Er klagte seinen Freunden sein Leid. 
Er klagte Gott sein Leid.
Was er wohl gesagt hat?
(Die Ideen der Kinder auf die schwarzen Karten schreiben und um die Kerze legen.)
Ich hoffe so sehr, dass du nie so leiden musst wie Hiob. Aber ich weiß, dass auch Kinder oft sehr traurig sind. Was macht dich traurig?
(Für jeden Beitrag der Kinder einen Stein zur Kerze legen. Auch die Erwachsenen können hier von ihrer Klage berichten.)
Auch wenn es dunkel ist und wir keinen Trost finden: Gott bleibt da. 
Er verspricht uns: »Ich höre dich.
Ich höre dich, wenn …«
(Die Kinder nennen ihre Klagen. Der*die Betreuerin wiederholt jede Klage und stellt dabei neben einen Stein ein Teelicht, bis alle Steine »leuchten«.)

Gemeinsam nachdenken und reden

Das Bild »In Gottes Händen« von Sieger Köder wird an die Wand projiziert/als DIN-A3-Poster aufgehängt oder als Postkarte für jedes Kind vorhanden. (Im Internet unter den Stichworten »Sieger Köder In Gottes Händen« leicht zu finden.)
Sieh dir das Bild an. Was siehst du?
Welche Farben?
Wessen Gesicht mag das sein?
Wessen Hände?
(Die Kinder haben genügend Zeit zum Nachdenken und Antworten Sammeln. Es gibt hier kein Richtig und kein Falsch. Jede Antwort der Kinder wird wertschätzend aufgenommen und wiederholt.)
Was fühlt der Mensch?
Was denkt er?
Was hat er heute wohl erlebt?
(Genügend Raum für Antworten geben, s. oben)
Was denkt ihr: Hat der Mensch auch schon Schweres erlebt? War er schon einmal ganz verzweifelt? Wieso denkst du das?
(Genügend Raum für Antworten geben, s. oben)
Gott verspricht: »Ich halte dich. Du musst keine Angst haben. Ich tröste dich. Du bist nie allein.«

Der besondere Tipp …

Mit Kinder über Abschied, Verlust und Tod sprechen
44 Impulskarten zur Trauerbegleitung

Wie sehen tote Menschen aus? Was passiert auf einer Beerdigung? Darf ein Sarg bunt sein? – Kinder stellen Fragen, das Kartenset unterstützt beim Finden von Antworten.

44 stabile Karten mit Fotos, beidseitig bedruckt, mit Begleitheft. 

Für 4–10 Jährige

€ 16,00; Best.-Nr. 3759

Hinweis auf die nächste Reihe: »Wo sind die Toten?«

junge-gemeinde.de

Hiob 40,1.2.42

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema

Das ist Gottes Antwort an Hiob.

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Gottes Liebe ist so wunderbar 
(KuS 484, KKL 329, KG 146);
Gott hält die ganze Welt in seiner Hand 
(KuS 610, KKL 324, KG 143);
Halte zu mir, guter Gott 
(KuS 456, KKL 328, KG 8, Wwdl 49);
Gib uns Ohren, die hören (MKL2 38);
Hallelu-, Halleluja (KuS 226, KKL 188, KG 193);
Segne, Vater, tausend Sterne 
(KuS 182, KKL 281, KG 142)

Abschlussgebet

Gott, lass mich sehen, wie gut du es mit mir und der ganzen Welt meinst.
Gott, lass mich hören, wie Tiere singen, wie Menschen sich freuen, wie Wind und Wasser rauschen.
Gott, lass mich fühlen, wie wunderbar kühl die Nacht ist und wie sanft die Strahlen der Sonne.
Gott, lass mich schmecken, wie herrlich die Früchte sind, die du uns schenkst.
Gott, lass mich nicht vergessen, 
wie wunderbar du für uns sorgst. Amen.

Segen

Gott (beide Arme nach oben strecken)
hat mich lieb (ein Herz vor der Brust formen).
Gott (beide Arme nach oben strecken)
gibt mir mein Leben (aufrecht hinstellen),
Gott (beide Arme nach oben strecken) 
begleitet mich (den Kindern an der Seite die Hand geben),
Gott (beide Arme nach oben strecken)
segnet mich (Hände falten).

Kreative Umsetzung der Geschichte
Meditations-Spaziergang 

Die Kinder legen oder setzen sich gemütlich hin und schließen die Augen. Jemand aus dem Team lässt leise Naturgeräusche laufen (im Internet unter beispielsweise diesen Stichworten zu finden: »Entspannung Naturgeräusche – Vogelstimmen im Wald«) und sagt: »Stell dir vor, du bist draußen. Die Sonne scheint, es ist angenehm warm, du bist an einem richtig schönen Ort. Schau dich dort um. Was siehst du? Was hörst du? Welche Tiere sind da? Welche Pflanzen? Schau dich in Gedanken in Ruhe um. (Pause) Und nun beobachte das Tier oder die Pflanze oder vielleicht den Wind in den Bäumen, das Wasser im Fluss ganz genau: Schau dort hin, wo es dir am besten gefällt und stell dir ganz genau vor, wie das Tier oder die Pflanze aussieht. Stell sie dir ganz genau vor.« (Pause)
Je nach Alter der Kinder und ihrer Vorerfahrung mit Stilleübungen wird nach 30 Sekunden bis zwei Minuten die Musik langsam leiser gedreht und dann ausgemacht. 
Die Kinder werden eingeladen, das, was sie sich vorgestellt haben (Tier, Pflanze, Wasser …) für die anderen darzustellen. 
Dafür können sie wählen zwischen:

Nach ca. 20 Minuten beginnt ein Gang durch die Ausstellung, in der jedes Kunstwerk angeschaut wird und ausschließlich wertschätzende Rückmeldungen gegeben werden. Der*die Mitarbeiter*in schließt jede staunende Beobachtung ab mit: 
»So viel Mühe hast du dir gegeben. Gott gibt sich mit uns ebenso viel Mühe.« Oder
»So sorgfältig hast du geformt/so bunt hast du gemalt/so großartig ist deine Skulptur. Gott ist ebenso sorgfältig/bunt/großartig.«

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Hiob war sehr traurig. 
Alles war weg. Keine Freunde mehr da, kein Geld mehr da, keine Familie mehr da. 
Er wollte nichts mehr sehen (Augen zuhalten, Kindern einladen, das nachzumachen). Er wollte nichts mehr hören (Ohren zuhalten). Er wollte nichts mehr essen oder trinken (Mund zuhalten). Er wollte nur noch allein sein (auf den Boden setzen, Beine anziehen, Kopf auf die Beine legen).
Wie fühlt sich das an?
(Antworten der Kinder aufnehmen)
Hiob tat alles weh: der Rücken, der Po, die Knie. Der Kopf tat weh, und er konnte gar nicht richtig atmen. Es rauschte in seinen Ohren. Und er fühlte sich sehr einsam und allein. 
Hiob dachte: »Ich bin meinen Freunden egal. Ich bin allen egal. Und ich bin Gott egal. Niemand kümmert sich um mich. Ich werde für immer einsam und traurig sein. Am liebsten wäre ich gar nicht auf der Welt.«
Das ist sehr schlimm, wenn jemand so fühlt. Warum denkt Hiob das wohl?
(Antworten der Kinder aufnehmen)
Hiob denkt: »Das ist gemein! Ich bin so allein. Ich will, dass das aufhört. Es soll mir jemand helfen. Gott soll mir helfen!«
Ganz lange hat Hiob so gesessen.
Und manchmal hat er auch geweint.
»Ich bin ganz allein«, hat Hiob gedacht.
Aber das war er nicht. Gott war da. Er war da, auch wenn Hiob das gar nicht glauben konnte. Gott war da, auch wenn Hiob das gar nicht spüren konnte. Gott war da, auch wenn Hiob das gar nicht wusste.
Und dann sagte Gott zu Hiob:
»Sei nicht traurig. Schau dich lieber mal um.«
Hiob hob den Kopf und sah einen großen Adler. Der schwebte am Himmel (Arme wie ein Vogel ausbreiten). Der Adler flog weit oben, in der frischen und klaren Luft. Und Hiob atmete ganz tief ein (tief einatmen) und wieder aus (ausatmen). »Wie schön er ist«, sagte Hiob. »So groß und frei.« – »So bin ich auch«, sagte Gott.
Hiob schaute in die Ferne und sah eine Kuh mit ihrem Kälbchen. Das Kälbchen trank Milch. »Ich habe auch Durst«, sagte Hiob und spürte seinen trockenen Mund. »Und ich habe Hunger.« Gott sagte: »Ich sorge für dich. Du bekommst alles, was du zum Leben brauchst« (alle bekommen ein Glas Wasser und eine Kleinigkeit zu essen; wenn sie mögen, können die Kinder essen und trinken).
Es war noch sehr früh am Morgen und Hiob merkte, wie ihm kalt wurde. Er schlang die Arme um sich (Arme um den Oberkörper legen). Da kam die Sonne hinter dem Berg hervor. Hiob spürte, wie ihre Strahlen sein Gesicht streichelten und ihn wärmten. »Ich bin so groß und weit wie die Sonne«, sagte Gott. »Und ich bin dir so nah wie die Wärme auf deiner Haut« 
(Die Handflächen aneinanderreiben, bis sie warm werden).
»Ich habe dich lieb, Hiob«, sagte Gott. »Ich bin bei dir. Und ich werde immer und ewig bei dir bleiben.«
Da stand Hiob auf. Er streckte sich, atmete tief ein und aus und hob seine Hände in den Himmel (alles mitmachen).
»Ich habe dich lieb, Hiob«, sagte Gott noch einmal. »Glaubst du mir?« 
Und Hiob sagte: »Ja.«
(Alle setzen sich wieder hin.)
Hiob musste nie wieder so traurig sein.
Er bekam viele Freunde. Er wurde sehr reich. Und er hatte viele Kinder.

Erzählung für Ältere

Hiob denkt an früher

Wieder eine Nacht voller Tränen: Hiob reibt sich die Augen. Alles tut ihm weh.
Er ist allein in seinem Zelt, alle sind fort. Seine Frau ist nicht da, seine Freunde auch nicht. Aber das ist Hiob gerade recht: Er will niemanden sehen.
Wieder denkt er an all das, was er einmal besaß. Er denkt an die großen Viehherden, die ihm gehörten. Er denkt an seinen Reichtum. Er denkt an seine Kinder. Nichts ist mehr da. Alles ist fort. 
Hiob setzt sich aufrecht hin. »Gott ist gemein«, sagt er laut in die Dunkelheit. Es ist kein Mensch da, um das zu hören. Aber Hiob will, dass Gott ihn hört. Darum sagt er es nochmal. Ganz laut und ganz direkt zu Gott: »Du bist gemein! Du bist nicht die Liebe. Du bist nicht gerecht. Ich habe nie etwas Böses getan – und doch habe ich alles verloren. Ich bin allein, ich habe Schmerzen, ich bin am Boden. Und das alles ist dir egal! Ich bin dir egal!« Immer lauter ruft Hiob in die Dunkelheit. Er weint. Er schreit. Er schimpft mit Gott. 

Hiob ist erschöpft

Hiob klagt so lange, bis er müde auf den Boden sinkt. »Es bringt nichts«, flüstert er, »es bringt alles nichts. Nichts hat einen Sinn. Gar nichts.«
Da spürt Hiob, wie der Ostwind den Eingang des Zeltes auseinander weht. Und durch den Spalt sieht er, wie draußen die Sonne aufgeht. Langsam steht Hiob auf und geht vor das Zelt.
»Es stimmt nicht«, hört er eine Stimme. Hiob sieht keinen Menschen, aber er hört diese Stimme. Ganz deutlich hört er sie. Noch einmal sagt sie: »Es stimmt nicht. Du bist mir nicht egal.«
Hiob schaut sich um. Dann lässt er sich ganz auf die Stimme ein, denn es ist Gott, der mit ihm spricht.

Der Adler

»Siehst du den Adler? Hörst du ihn?«, fragt Gott. Hiob schaut in den noch dämmrigen Himmel. Da oben fliegt ein Adler. Er stößt leise Schreie aus. Er ist auf der Jagd, er sucht nach Futter für seine Jungen. Seine Gefieder fängt schon die ersten Sonnenstrahlen auf. Groß wie ein König der Lüfte fliegt er dahin. Stark, unerreichbar und wunderschön.
»Stark, unerreichbar und wunderschön. So bin ich«, sagt Gott. 

Die Kuh und das Kälbchen

»Schau dort hinten, auf der Weide«, sagt Gott. Hiob schaut in die Ferne. Da sieht er eine Kuh mit ihrem Kälbchen. Die Kuh zupft Gras, das Kälbchen trinkt bei der Mutter. Die Mutter gibt ihrem Kind alles, was es braucht. Sie bleibt bei ihm, schützt es, wärmt es und zeigt ihm den Weg
»Ich gebe dir alles, was du brauchst«, sagt Gott. »Ich bin bei dir, ich schütze dich und zeige dir den Weg.«

Der Straußenvogel

Plötzlich rennt ein großer Straußenvogel in einiger Entfernung an Hiob vorbei. Hiob wundert sich: »So schnell kann dieser Vogel laufen! Das kann kein Mensch. Das ist unerreichbar!«
»Unerreichbar, so bin ich«, sagt Gott. »Du kannst mich nicht festhalten und du kannst mich nicht verstehen. 
Ich bin Gott, kein Mensch wie du.«

Die Sonne geht auf

Hiob beobachtet die Tiere. 
Langsam wird ihm kalt.
Da kommt die Sonne ganz hinter dem Berg hervor. Hiob spürt ihre Wärme auf seinem Gesicht und freut sich.
»Ich bin dir ganz nah«, sagt Gott. »So nah wie die Wärme auf deiner Haut. Und ich bin auch unerreichbar groß und weit wie die Sonne. Du kannst nicht alles von mir verstehen. Aber du kannst mir glauben. Du bist mir nicht egal, und ich liebe dich. Glaubst du mir?«, fragt Gott
Hiob steht da. Er staunt: Die Welt ist so groß, so schön, so wundervoll. Und er ist Teil von ihr. Da stottert Hiob leise: »Ja, ich glaube dir.«
Das ist der Moment, in dem Hiob wieder die Liebe Gottes spürt, weil er an sie glaubt.

Hiob wird wieder glücklich

Hiob lebt noch viele Jahre. Er hat wieder viele Tiere, mehr als zuvor. Er ist wieder sehr reich, reicher als zuvor. Und hat wieder Söhne und Töchter. Hiob ist wieder glücklich. Als er stirbt, ist er sicher und geborgen bei Gott.

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