6. Juli 2025 – Kostenfreies Zusatzmaterial – Mut-Medaille

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 3/2025
Mut-Medaille „Petrus, der Zweifler“; zur Reihe „Schräge Typen“
(von C. Rembold-Gruss/M. Speer)

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 3/2025
Story-Card 4 „Petrus, der Zweifler“; zur Reihe „Schräge Typen“
(von C. Rembold-Gruss/M. Speer)

Fortsetzung aus Heft 2/2005
Matthäus 14,22–33 (16,13–19)

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

»Bedingungsloses Vertrauen« – macht euch im Team dazu Gedanken:

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Ein jeder kann kommen (KuS 192, LJ 512);
Sei mutig und stark 
(KKL 336, Einfach Spitze 1.18);
Nichts soll dich ängsten (KuS 232, HuT 130)

Psalm

Psalm 69 (KuS 659)

Eingangsgebet

Guter Gott,
manchmal überschätzen wir uns selbst 
und nehmen den Mund zu voll.
Wir tun nach außen so stark und geben an
– doch in uns spüren wir die Angst.
Sei du trotzdem bei uns.
Streck uns deine Hand entgegen.
Lass uns spüren: 
Auf dich können wir vertrauen. Amen.

Fürbitten

Guter Gott,
immer wieder meinen wir, in den Wellen von Angst und Unsicherheit unterzugehen.
Wir spüren keinen festen Boden mehr unter den Füßen. Wir fühlen uns klein und hilflos. Streck du uns deine Hand entgegen.
Lass uns spüren, dass wir nicht untergehen.
Mach uns mutig, damit wir uns Dinge trauen, für die wir uns zu klein fühlen.
Und stell uns Menschen zur Seite, die uns an der Hand nehmen und uns trösten, wenn etwas nicht klappt.
Gemeinsam beten wir weiter: Vater unser …

Kreative Umsetzung der Geschichte
Mut-Medaille (für die Älteren) rechts:

Es kann eine individuelle Mut-Medaille gestaltet werden (rechts). In die Mitte der Medaille malen oder schreiben die Kinder, wo sie einmal besonders mutig waren. Je nach Zeit können entweder einfache Wollschnüre an den Medaillen befestigt werden, oder jedes Kind stellt eine Kordel her – besonders schön wäre es, wenn eine goldfarbene Wolle verwendet würde. Sind alle Medaillen fertig, werden sie in die Mitte gelegt. Nacheinander werden sie vorgelesen und die Gruppe überlegt, wer wohl so mutig war. Ist das mutige Kind gefunden, bekommt es seine Medaille umgehängt. 

Mutigsein üben (für die Jüngeren)

Gemeinsam auf einen nahegelegenen Spielplatz gehen: 

  • Welches Klettergerüst, welche Rutsche, welche Schaukel … fordert mich heraus?
  • Mit welcher Hilfe schaffe ich es? 

Im Anschluss daran bekommt jedes Kind eine Mut-Medaille überreicht (oder gestaltet sie selbst, wenn noch Zeit dazu ist.

Story-Card (für alle)

Die vierte Story-Card wird gestaltet. Die Petrus-Story-Card findet ihr – wie die anderen Story-Cards – auf als Anhang.
Auch die Mut-Medaille ist gibt es kostenlos herunterzuladen.

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Aufstehen

Es ist früh am Morgen. Marc liegt noch in seinem Bett. Da hört er seine Mama rufen: »Marc, aufstehen! Es ist Zeit!« Marc blinzelt. Die Sonne schickt schon die ersten Strahlen durch die Ritzen des Rollladens. Marc steht auf. Er geht ins Bad. Dort liegt seine Jogginghose und ein T-Shirt. Marc zögert. Er weiß, heute ist Psychomotorik. Eigentlich macht ihm das total Spaß. Am Anfang singen sie immer ein Lied, dann gibt es ein lustiges Spiel und anschließend viele verschiedene Aufgaben. Aber manchmal sind die Aufgaben echt schwer. Und manchmal traut Marc sich nicht zu sagen, dass er Angst hat. 
Da ruft die Mama: »Marc, bist du fertig? Du weißt, wir müssen pünktlich los, damit du nicht zu spät zur Psychomotorik kommst.« – »Ja, ich komme gleich«, antwortet Marc und zieht sich an. 

Das Herz klopft

In der Küche steht seine warme Milch. Er trinkt einen Schluck. Dann isst er seinen Zwieback mit Marmelade. Aber mehr als einen schafft er heute nicht. Als er mit Mama zum Kindergarten geht, spürt er, wie sein Herz klopft. Er nimmt Mamas Hand. Mama drückt seine Hand. Das fühlt sich gut an. Als sie die Turnhalle erreichen, gibt Mama ihm einen Kuss. Sie sagt: »Ich wünsche dir viel Spaß. Um 12 hole ich dich im Kindi ab – wie immer.« Marc nickt. Er geht durch die Tür und wird gleich von Rosi und Andi begrüßt. Rosi lächelt: »Ich freue mich, dass du da bist, Marc.« Auch Andi lächelt ihn freundlich an. »Schaffst du es, deine Turnschuhe alleine anzuziehen?« – »Klar«, sagt Marc. Mit den Klettverschlüssen ist das ja auch kein Problem. 

In der Turnhalle

Kurze Zeit später treffen sich alle Kinder in der Mitte der Turnhalle. Sie stellen sich im Kreis auf. Marc schaut sich um. Die Sprossenwand ist ausgefahren. Oben hängt eine Bank, die auf einem großen Kasten aufliegt. Vor dem Kasten ist eine breite Holzleiter. Hinter der Sprossenwand liegt eine dicke, weiche Matte auf dem Boden. Marc denkt: »Die Bank ist aber ganz schön weit oben.« 
Beim Begrüßungslied macht Marc einen Flieger. Das kann er gut. Sein Gleichgewicht kann er gut halten. Dann spielen sie »Fischer, wie tief ist das Wasser?«. Anschließend erklärt Andi die heutigen Stationen. Marc schaut immer nur zu der Sprossenwand. Dann sagt Rosi: »Wir machen heute zwei Gruppen. Marc, du bist heute bei Andi.« Marc geht zusammen mit Nischan, Lukas und Mohammed zu Andi. Lisa, Emilie, Eduard und Jaron sind bei Rosi. Zuerst dürfen sie mit dem Rollbrett durch einen Tunnel fahren. Das macht Spaß. Aber man muss auch aufpassen, damit man nirgends anstößt. 
Dann gehen sie zur Sprossenwand. Sie stellen sich in einer Reihe davor auf. Marc stellt sich ans Ende, während Nischan sofort ruft: »Ich fange an!« Marc sieht, wie Nischan die Holzleiter hochsteigt, über die Bank balanciert, dann über die Sprossenwand klettert. Und dann hält Marc den Atem an, denn Nischan springt von da oben auf die weiche Bodenmatte. Marc kann fast nicht hinschauen. Aber Nischan steht auf und lacht. Auch die anderen schaffen die Aufgabe. Dann ist Marc an der Reihe. 

Ein kleiner Hüpfer

Die Holzleiter hochsteigen ist leicht. Nun steht Marc vor der Bank. Die ist ganz schön schmal. Er zögert. Andi steht unten und fragt: »Willst du über die Bank krabbeln? Versuche es. Ich bin da und kann dich halten.« Vorsichtig geht Marc auf die Knie und krabbelt langsam los. Wieder hört er Andis Stimme: »Prima, das machst du gut. Schau zur Sprossenwand. Jetzt ist es nicht mehr weit. Klasse gemacht. Zieh dich vorsichtig hoch.« Und bevor Marc richtig überlegen kann, steht er wieder auf der Bank und Andi auf der Sprossenwand neben ihm. »Schau, Marc«, sagt er, »halte dich mit einer Hand hier oben fest. Dreh dich und greife mit der anderen Hand da hin.« Andi macht alles vor. Dann macht Marc es ihm nach. »Prima. Genau so. Ich bin da«, spricht Andi weiter. »Jetzt hebst du zuerst das eine Bein über die Stange, dann das andere. Ja, das machst du toll. Und nun kletterst du noch nach unten.« Marcs Beine zittern ein wenig. Doch er geht Sprosse für Sprosse hinunter. Da sagt Andi: »Schau mal nach unten. Es ist nicht mehr weit bis auf den Boden. Magst du springen?« Marc nickt. Er macht einen kleinen Hüpfer und landet auf der weichen Matte. Er lacht. Jetzt schlägt sein Herz vor Freude schneller. Andi sagt: »Marc, du warst heute super mutig.« Marc strahlt und antwortet: »Ja, ich bin über die große Sprossenwand geklettert. Das habe ich heute das erste Mal geschafft.«

Erzählung für Ältere

Mitten auf dem See

»Schaut nur, der Himmel … er verfärbt sich richtig dunkel«, ruft Petrus den anderen Jüngern zu. »Immer mehr Wolken sind zu sehen«, bestätigt auch Thomas. »Jetzt müssen wir uns aber wirklich beeilen, damit wir vor diesem Unwetter noch das sichere Ufer erreichen«, schaltet sich auch Matthäus ein. Und so setzen sie mit vereinten Kräften die Segel. »Auf drei, Jungs!«, hört man einen brüllen. Doch egal, wie sehr sie sich anstrengen: Sie kommen nicht gegen diesen Sturm an, der immer gewaltiger wird. Die Jünger Jesu sind machtlos. Dabei sind sie alle erfahrene Fischer. 
Die Wellen schlagen ins Boot. Damit sie nicht untergehen, schöpfen sie gemeinsam das Wasser mit Eimern wieder hinaus. »Das Dumme ist nur, dass Jesus jetzt nicht da ist«, schreit Bartimäus. »Er wollte ja heute Abend allein sein. Es war ein anstrengender Tag für ihn. Er hat nur gesagt: >Fahrt schon mal ohne mich auf die andere Seite des Sees.<« – »Und dass sich hier solch ein Unwetter entwickelt, damit hat echt niemand gerechnet«, meint Thaddäus und schaut wieder zum Himmel. »Ich bin ratlos«, stöhnt Petrus erschöpft und lehnt sich gegen den Mast, dessen Segel der Wind zerrissen hat. »Es ist so dunkel, dass wir nichts mehr sehen können. Und die hohen Wellen werfen unser Boot wie eine Nussschale umher«, fügt er noch hinzu. 

Angst macht sich breit

Sie haben alle mächtig Angst. Immer wieder schauen sie zum Himmel und hoffen, dass das Unwetter nachlässt und sie nicht untergehen. 
Doch es wird noch schlimmer. Der Sturm wird heftiger und die Blitze zahlreicher. Und dann zuckt krachend ein Blitz knapp am Boot vorbei. Jetzt wissen sie nicht mehr, was sie tun sollen und schreien um ihr Leben: »Hilfe! Hilfe! Wir gehen unter!« Immer lauter rufen sie.

Ein Gespenst?

»Seht mal, da …«, Jakobus zeigt mit dem Finger in die Dunkelheit. »Ist da nicht etwas zu sehen? Oder jemand? Irgendetwas bewegt sich da doch auf dem Wasser. Und … es kommt näher.« – »Es wird doch nicht … ein Gespenst sein«, sagt Andreas. »Gespenster gibt es nicht«, meint Philippus beruhigend. Doch dann sieht auch er, wie eine Gestalt auf dem Wasser immer näher kommt. 
Jetzt rufen sie wild durcheinander: »Ein Gespenst!« – »Rette sich, wer kann!« 
Da bleibt Thomas am vorderen Teil des Bootes wie angewurzelt stehen. Er schaut angestrengt aufs Wasser. Dann ruft er fassungslos: »Ich weiß, wer das Gespenst ist. Es ist Jesus! Er kommt auf dem Wasser auf uns zu.« Petrus schwankt, so schnell er kann, zu Thomas. Das muss er sehen! Und tatsächlich: Es ist Jesus, der da auf dem Wasser geht. 
Jesus lässt sich nicht von den Wellen einschüchtern. Jesus geht nicht unter. 

Auf dem Wasser gehen

»Jesus, du bist es!«, ruft Petrus so laut er kann. »Und weil du es bist, möchte ich zu dir gehen … auf dem Wasser, wie du.« – »Dann komm«, sagt Jesus. Es sind die einzigen Worte, die Petrus hört. Und dann springt Petrus mit einem Ruck über die Reling. »Er wird doch nicht …« – »Er kann doch nicht …« – »Er geht doch unter!«, rufen die anderen durcheinander. Und dann geht Petrus auf Jesus zu. Das ist ja echt schräg! 
Doch dann sieht Petrus, wie eine große Welle auf ihn zukommt – und dann noch eine. Plötzlich sieht er nur noch Wellen … und nicht mehr Jesus. Da kann Petrus sich nicht mehr halten. Die Wellen sind zu stark. Petrus geht unter. »Jesus!«, ruft er verzweifelt. Und er hört die Stimme Jesu. Er sieht, wie Jesus ihm die Hand entgegenstreckt. Er spürt, wie Jesus seine Hand ergreift und hört ihn sagen: »Ich halte dich fest! Vertraue mir. Du kannst dich auf mich verlassen.« Jesus bringt Petrus sicher zurück ins Boot. 
Der Sturm legt sich. Die Jünger können es nicht glauben: »So etwas haben wir noch nie erlebt«, sind sie sich einig, »Jesus, der auf dem Wasser geht und den untergehenden Petrus vor dem Ertrinken rettet. Den Petrus, der ein echt schräger Typ ist und den Mund oft zu voll nimmt.«
Das macht die Jünger froh. Sie haben erlebt, dass Jesus allen seine Hand entgegenstreckt und sie hält.

Die besonderen Tipps …

Der sinkende Petrus
Figurenset für die Erzählschienen

10 stabile Bildkarten, beidseitig bedruckt, denen ein kompletter Textvorschlag mit Hinweisen zum Anordnen der Karten beiliegt. 

€ 11,00; Best.-Nr. 1633

junge-gemeinde.de

Matthäus 14,22–33

Vertrauen wagen mit Petrus

Matthäus 14,22–33

I Vorüberlegungen

II. Bausteine zur Liturgie

Lieder

Ich möcht, dass einer mit mir geht
(EG 209, KuS 260, MKL1 82);
Kindermutmachlied 
(KuS 470, KKL 338, EGplus 117, MKL1 100);
Gott sagt uns immer wieder 
(KuS 478, KKL 325, vor allem 2. Strophe);
Sei mutig und stark (KKL 336, Einfach Spitze 18);
Gottes Hand hält uns fest 
(LJ 537, KG 114, MKL1 12)

Gebet (nach Psalm 27)

KuS 652
(s. auch nachfolgender Kanon)

Segen (mit dem Seil)

Im Kreis liegt ein verknotetes Seil. Alle fassen das Seil mit beiden Händen und stehen mit dem Seil in einem Kreis.
Ob du dich sicher fühlst
(alle spannen das Stück Seil zwischen ihren Händen)
oder ob du Angst hast:
(Seil in sanften Wellenbewegungen vor sich bewegen)
Gottes Segen hält dich.
(Alle spannen das Seil, indem sie einen Schritt nach außen machen.)
Ob du fröhlich bist
(alle spannen das Stück Seil zwischen ihren Händen)
oder ob du traurig bist:
(Seil in sanften Wellenbewegungen vor sich bewegen)
Gottes Segen hält dich.
(Alle spannen das Seil, indem sie einen Schritt nach außen machen.)
Amen.

Erzählung

Mitmachgeschichte mit Seil 
Material: Seil (am besten Seil zum Bergsteigen oder Sprungseil; zur Not geht es auch nur mit den Händen) 
Im Vorfeld am besten alle Bewegungen der Geschichte mit dem Seil ohne Text üben. 
Dieses »stumme Spiel« kann am Ende zur Vertiefung noch einmal wiederholt werden.
Alle sitzen im Kreis. 
Vor ihnen liegt ein zum Kreis verknotetes Seil.
Jemand aus dem Team sitzt an der verknoteten Stelle. 
Die Bewegungen mit dem Seil werden passend zur Geschichte gemacht. Zum wirklichen Erleben ist es wichtig, diese Bewegungen dann in Ruhe machen zu können. 
Ein Boot schaukelt sanft auf den Wellen hin und her. Die Jünger von Jesus steigen ins Boot. 
(Alle greifen mit beiden Händen das Seil.) 
Das Wasser des Sees Genezareth liegt ganz still da. 
(Seil zwischen den Händen spannen)
Nur leichte Wellen plätschern vor sich hin.
(Mit dem Seil nur leichte Wellenbewegungen machen)
Es ist dunkel geworden. Sie wollen auf die andere Seite des Sees. 
Die Freunde Jesu stoßen das Boot vom Ufer ab. Sie genießen die Stille. Der Tag war anstrengend. Sie lauschen auf die sanften Wellen.
(Mit dem Seil sanfte Wellen machen.)
Einige schlafen im schaukelnden Boot ein. (Mit dem Körper hin- und herschaukeln.)
Plötzlich werden die Wellen stärker.
(Mit dem Seil stärkere Wellenbewegungen machen) 
Der Wind bläst ihnen ins Gesicht. 
Ihre Herzen schlagen schneller.
Die Wellen werden immer höher. 
(Mit dem Seil noch etwas höhere Wellenbewegungen machen) 
Das Wasser spritzt über die Bootswand. 
Die Freunde haben Angst vor dem Sturm. 
Das Boot schaukelt heftig hin und her. 
Mit dem Körper kräftiger hin- und herschaukeln)
Immer schneller folgen die Wellen aufeinander. 
Dann wird der Wind wieder ruhiger. 
Die Wellen werden kleiner und sanfter.
(Mit dem Seil entsprechend schwächere Wellenbewegungen machen) 
Dann liegt das Wasser wieder ganz still und ruhig da. 
(Die Wellenbewegungen beenden)
Das Boot kommt zur Ruhe. 
Die Herzen der Freunde beruhigen sich.
Sie schlagen wieder ruhig und gleichmäßig. 
Die Freunde sind froh. 
Doch der Wind kommt zurück. 
Er bläst ihnen wieder heftig ins Gesicht. 
Ihre Herzen schlagen schneller.
Die Wellen werden wieder höher.
(Mit Seil entsprechende Wellenbewegungen machen)
Das Wasser spritzt über die Bootswand. 
Die Freunde haben Angst vor dem Sturm. 
Das Boot schaukelt wieder heftiger hin und her. 
(Mit dem Körper hin- und herschaukeln)
Immer schneller folgen die Wellen aufeinander. 
Jetzt sind alle wieder aufgewacht. 
Einer ruft: »Oh, wäre Jesus jetzt doch nur bei uns!«
Ein anderer antwortet: »Wir brauchen Hilfe!«
Die Wellen hören nicht auf zu schlagen. 
Das Wasser spritzt über die Bootswand. 
(Mit Seil weiter Wellenbewegungen machen)
Der Wind bläst so heftig. 
Die Freunde haben Angst. 
Sie kneifen die Augen zusammen. 
Doch einer blinzelt und … sieht etwas. 
»Was ist das?«, fragt er sich.
»Kann das sein? Da läuft doch einer.« 
Dann ruft er: »Hilfe, ein Gespenst!«
Alle reißen die Augen auf. Sie wenden ihre Blicke auf die helle Gestalt, die immer näherkommt. 
Da hören sie die Stimme von Jesus: »Fürchtet euch nicht! Ich bin jetzt bei euch.«
»Wie gut, dass du jetzt da bist, Jesus. 
Komm zu uns. Wir brauchen dich!«, rufen sie ihm zu. Sie haben Jesus erkannt.
Die Freude ist groß.
Immer weiter rollen die Wellen über den See.
Das Wasser braust, der Sturm tobt. 
Wasser spritzt über die Bootswand. 
Der Wind bläst heftig. 
Doch Petrus kann es noch nicht glauben.
Er beugt sich vor, um Jesus genauer zu sehen. (Alle stehen mit dem Seil in den Händen auf.)
»Wie geht das, dass du auf den Wellen gehen kannst? Bist du es wirklich, Jesus?«, fragt Petrus.
Bevor er weitersprechen kann, schlagen einige große Wellen gegen das Boot. 
Das Boot schaukelt hin und her.
(Wellenbewegungen machen)
Petrus schnappt nach Luft und schreit gegen den Wind: »Wenn du es bist, Jesus, dann sag, dass ich zu dir kommen soll.«
Und Jesus sagt: »Komm.« 
Das Boot schaukelt, die Wellen schlagen dagegen, aber Petrus ist mutig und vertraut Jesus. 
Er klettert aus dem Boot und geht auf den Wellen auf Jesus zu. 
Das Wasser trägt ihn. Er spürt: Ich schaffe das.
Petrus sieht nur noch Jesus. Das macht ihn mutig und stark.
Wind und Wellen sind ihm egal. 
Da trifft ihn ein Windstoß im Gesicht.
Da spürt er die Wellen unter sich. 
Sein Herz schlägt schneller. 
Petrus bekommt Angst. 
Jetzt sieht er Jesus nicht mehr. 
Und dann geht er unter.
(Kinder setzen sich mit dem Seil hin.)
Die Wellen toben über ihm.
(Arme hochheben und Wellenbewegungen über dem Kopf machen.)
Jesus geht auf Petrus zu.
Jesus ist ganz ruhig. Er streckt Petrus die Hand entgegen.
Spürt ihr was für eine Kraft von Jesus ausgeht? Spannt mal das Seil.
(Pause. Den folgenden Prozess langsam und Schritt für Schritt mit den Kindern machen.) 
Geht einen Schritt zurück. 
Wir ziehen am Seil, dass es ganz straff ist.
Wir spüren die Kraft.
Jesus greift nach der Hand von Petrus und hält ihn fest.
Petrus spürt die Ruhe und die Kraft, die Jesus ihm gibt. 
Spürt ihr sie auch?
Zieht nochmal am Seil.
Mit einem Ruck zieht Jesus ihn aus dem Wasser. 
Wir ziehen uns gemeinsam am Seil hoch. Dazu müssen wir es ganz straffziehen.
(Kinder spannen das Seil fest an. Dazu ggf. mit den Stühlen etwas nach hinten rutschen. Gemeinsam stehen sie am gespannten Seil auf.)
Ganz nahe ist Jesus jetzt. Das spürt Petrus. 
Er kann wieder sicher stehen.
Alles wird ruhig. Sein Herz beruhigt sich.
Die Wellen gehen zurück. 
Jetzt schlagen sie nur noch sanft gegen das Boot.
(Entsprechende Wellenbewegungen machen)
Das Boot schaukelt sachte hin und her.
Petrus und Jesus steigen ein. 

III. Kreative Ideen zur Vertiefung

Vertrauensspiele 

Entweder zur Einübung vor der Geschichte oder zur Vertiefung nach der Geschichte.
Tipp: Bitte überlegt im Vorbereitungskreis, welche Spiele für die Fähigkeiten eurer Kindergruppe geeignet sind. Mitarbeitende (und ggf. Eltern) müssen auf die Sicherheit der Kinder achten. Das Mitmachen muss freiwillig sein.

Zurückfallen lassen
Hinter einem Kind steht ein anderes Kind (oder ein*e Mitarbeitende*r). Das (vordere) Kind darf sich nun einfach nach hinten fallen lassen. Es vertraut darauf, dass es auf jeden Fall aufgefangen wird.
An den Händen gehalten
Zwei Kinder (oder Kind und ein*e Mitarbeitende*r) stehen sich gegenüber. Sie halten sich fest an den Händen und lehnen sich dann nach hinten. Sie vertrauen darauf, dass sie vom Gegenüber festgehalten werden.
In Decke schaukeln
Alle stehen um eine Decke herum. Ein Kind legt sich auf die Decke. Die anderen fassen den Rand der Decke, heben das Kind hoch und schaukeln es hin und her. Es vertraut darauf, sicher und fest gehalten zu werden.
Vogel fällt niemals aus dem Nest (Kniereiter)
Für die ganz Kleinen (in Begleitung ihrer Eltern oder in einer kleinen Gruppe):
Bei Gott bist du geborgen wie in einem Nest. (Kind auf Schoß nehmen)
Und rüttelt der Sturm auch noch so fest,
(Kind hin- und herrütteln)
streck du nur Arme und Beine aus, 
(Kind streckt Arme und Beine aus)
aus seinem Nest fällst du nie heraus. 
(Erwachsene Person lässt das Kind ein Stück nach hinten rutschen und holt es anschließend wieder zu sich heran.)
Balancieren
Einen Parcours aufbauen, über den die Kinder balancieren dürfen. Entweder mit oder ohne Hilfe – je nachdem, wie viel Vertrauen sie in sich selbst haben.
Runterspringen
Kinder dürfen von Tisch, Stühlen oder anderen Gegenständen auf den Boden springen. 

Tipp: Gottesdienst kann auch auf einem Spielplatz/Waldspielplatz gefeiert werden. Dann hat man schon viele Möglichkeiten zum Klettern, Springen und Balancieren. Wenn die ganze Kinderkirche gemeinsam geht, können die Großen den Kleineren helfen.

Seilspiele zur Vertiefung

Seilpartnerschaft
Erfahrung nachspielen, wie Petrus von Jesus gehalten wird.
Immer zwei Kinder bekommen ein Seil. Das eine führt das andere durch einen zuvor aufgestellten kleinen Parcours.
Seilschlange
Die ganze Kindergruppe bewältigt gemeinsam an einem Seil eine Parcoursstrecke. Das vorderste Kind führt die Gruppe. Im Anschluss die Erfahrungen austauschen:

Geschichte mit Schnüren nachlegen

Mit Wolle oder Schnüren kann jedes Kind etwas aus der Geschichte vor sich nachlegen (z. B. Wellen, Boot, die eigene Hand). Evtl. Klebestifte und Papier bereithalten, damit die Schnurbilder fixiert und mitgenommen werden können.
Für den »Arbeitskreis Kleine«:

Der besondere Tipp …

Mutig ist, wer Hilfe holt!
Bildkartenset fürs Kamishibai-Erzähltheater


Petrus merkt in der Geschichte dieser Einheit: hier kommt er allein nicht weiter – er braucht Hilfe.
Die Bilderbuchgeschichte von Ferri, dem Fisch, ermutigt Kinder, Hilfe zu holen. Vor allem, wenn es um Mobbing geht. 

Neben den ansprechenden DIN-A3-Bildern ist auch ein Begleitheft zur Mobbing-Prävention in Kita und Grundschule enthalten.

Kinder werden gestärkt, für sich oder andere Hilfe zu holen. Sie lernen Strategien, um Ausgrenzungen entgegenzutreten und bekommen Ideen, wie sie das Wir-Gefühl stärken können. 

€ 20,00; Best.-Nr. 3784

junge-gemeinde.de

2. Mose 3,1–13

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

In der Geschichte wird erzählt, dass Gott*Ewige antwortet: »Ich bin Jahwe«. Das heißt: Ich bin der »Ich-bin-da«.

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Für sie ist dabei das Wichtigste, mit ihren Ängsten und Vorstellungen nicht allein gelassen werden zu werden. Es ist hilfreich, mit den Kindern zu sprechen, die Situation zu erklären und ihnen Halt und Zuversicht zu geben.

In der Erzählung lege ich deshalb darauf den Fokus. 

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Gebet

(Im Stehen, evtl. mit nackten Füßen im Gras oder auf der Erde)
Gott*Ewige, hier stehe ich.
(Beide Füße auf dem Boden)
Das versprichst du auch: 
»Ich bin für dich da«, sagst du.
Danke, Gott*Ewige.

Fürbitte

(Mit den Kindern Bitten sammeln, die in diese einfache Struktur eingefügt werden können)
Gott*Ich-bin-da, 
dir vertrauen wir unsere Bitten an.
Wir bitten dich für alle Kinder, 
die Sorgen oder Angst haben.
Wir bitten dich für alle Erwachsenen, 
die Sorgen oder Angst haben.
Wir bitten dich für … (Bitten der Kinder)
Gott*Ich-bin-da, 
dir vertrauen wir unsere Bitten an. Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Den Boden fühlen

Es ist August. Da bietet es sich an, nach draußen zu gehen und den Boden unter den nackten Füßen zu spüren. So wie Mose vor dem Dornbusch. Die Kinder können spüren, wie sich die unterschiedlichen Untergründe anfühlen: Gras, Laub, Pflastersteine, Kieselsteine, Teppich, Holz, Fliesen …
Wenn ein Kind nicht barfuß gehen möchte, kann es die Socken anbehalten oder den anderen nur zusehen.

Füße massieren

Die Kinder setzen sich auf den Boden. Sie nehmen einen Fuß in beide Hände und erkunden ihn: ansehen, anfühlen, streicheln, mit den Fingern kneten, die Finger einer Hand zwischen die Fußzehen stecken, mit den Fingerknöcheln fest über die Fußsohle fahren, die Achillessehne zwischen zwei Finger nehmen … – alles, was den Kindern einfällt. Dann den Fuß wechseln. 
Wie fühlen sich die Füße danach an?

Farben aus Erde, Sand und Ton (Teil 1): 

Verschiedene Erde sammeln

Material: Mehrere (Kinder-)Eimer, Zeitungspapier
Es wäre schön, wenn drei bis vier verschiedene Farbtöne der nachfolgenden Erden zur Verfügung stehen, die jeweils in einem der Eimer gesammelt werden: schwarze oder braune Erde, gelber Lehm oder rötlicher Ton (Ziegel), Sand, grauer Kies.
Das Material darf grob und bröselig sein. Wer unbedingt eine bunte Farbe haben möchte, kann Kornblumen- oder orange Ringelblumenblüten sammeln. 
Die Erden werden zum Trocknen auf Zeitungspapier ausgebreitet. Auch die Blüten werden getrocknet.
Wer keine Lust hat, das Pigmentpulver selbst herzustellen, kann es auch kaufen und gleich damit kreativ werden. In diesem Fall geht es beim Sonntag am 17.08.2025 weiter (s. »Kreative Umsetzung der Geschichte«).

Spiel: Dirigent*in
Die Kinder stellen sich wie ein Chor auf.
Ein Kind darf Dirigent*in sein.
Der*die Dirigent*in stellt sich vor die Gruppe und macht mit den Armen langsam verschiedene Bewegungen vor (z. B. Arme hoch und runter; über dem Kopf hin- und herbewegen; winkend, wellenförmig, schnell oder langsam bewegen, inenanderfalten). Der Chor macht die Bewegungen nach. Lustig ist es, wenn die Bewegungen immer schneller wechseln und ein buntes Chaos entsteht. 
Die Kinder können lernen, vor einer Gruppe zu stehen. Und die Gruppe lernt, sich gemeinsam zu bewegen. Es braucht Verbundenheit und Einfühlungsvermögen zwischen Dirigent*in und Chor. 

III. Erzählung

& Erzählung für Ältere & Erzählung für Jüngere

Die Erzählung ist mehr für die Älteren. Sie kann auf zwei Sonntage aufgeteilt werden. Am Sonntag zum 10.08.2025 gibt es eine »Erzählung für Jüngere«, die ebenfalls aufgeteilt werden kann (in „Gott ergreift Partei: Passa und Auszug“). 

Leben in Ägypten

»Mama, du machst dir schon wieder Sorgen«, sagt Mirjam. Sie lebt in Ägypten. Sie ist zwar noch ein Kind, aber kein kleines mehr. Sie ist schon elf und ihr großer Bruder heißt Aaron. Mirjams Mutter ist schwanger und die ganze Familie freut sich auf das dritte Kind. 
Mirjams Familie gehört zu den Hebräer*innen. Die sind vor langer Zeit aus ihrem Land nach Ägypten eingewandert. In ihrem Land gab es eine große Hungersnot. Das war den Ägyptern recht: »Wir brauchen Leute, die schwer arbeiten können und unsere Pyramiden bauen.« 
Die Hebräer*innen sind gute Arbeiter*innen. Sie fanden ein neues Leben in Ägypten. 
Doch dann änderte sich alles. Ein neuer Pharao kam in Ägypten an die Macht … 

Der neue Pharao

Der neue Pharao und seine Berater mögen die Hebräer*innen nicht. Sie wollen nicht, dass dieses Volk noch größer wird. Deshalb erlassen sie neue Gesetze: »Die Hebräer*innen müssen viel härter arbeiten. Es ist den Aufsehern jetzt erlaubt, sie anzutreiben und zu schlagen.« 
Doch noch viel Schlimmeres ist erlaubt.

Nicht nur die Erwachsenen machen sich Sorgen 

»Mama, du machst dir schon wieder Sorgen«, sagt Mirjam. »Ich sehe es an deinem Gesicht. Was ist los? Sag es mir endlich. Wieso freust du dich nicht auf das Baby in deinem Bauch?« – »Mirjam, das ist nichts für Kinderohren«, sagt Mama. Mirjam widerspricht: »Meine Ohren hören so viel. Ihr tuschelt abends und die anderen Erwachsenen hören immer auf zu reden, wenn ich dazukomme. Ich kann es doch sehen, dass ihr euch Sorgen macht. Ich will es endlich verstehen. Sonst mache ich mir auch Sorgen. Ich habe schon richtig Angst.« Mirjams Mutter wird ganz blass: »Ich wusste gar nicht, dass du Angst hast. Komm, wir setzen uns an den Fluss. Ich will dir erzählen, was los ist.«
Die beiden suchen einen Platz im Schatten. »Es tut mir leid, Mirjam, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass auch du Angst hast. Ich dachte, ich könnte unsere Sorgen von dir fernhalten. Ich wollte so gern, dass du dich auf das Baby freuen kannst.« – »Freut ihr euch etwa nicht, Mama?« – »Doch, natürlich freuen wir uns. Aber wir haben auch große Angst. Und die spürst du. Wir haben Angst vor dem Pharao und seinen neuen Gesetzen. Es gibt da ein ganz schlimmes: Wenn die Hebräerinnen ein Kind zur Welt bringen, dürfen nur die Mädchen weiterleben. Wir Hebräer*innen sollen keine Söhne mehr haben. So will es der Pharao.« – »Aber was ist, wenn unser Baby ein Junge ist?«, fragt Mirjam entsetzt. 
»Dann muss uns etwas einfallen. Dann werden wir einen Weg finden«, sagt die Mutter leise und drückt Mirjam fest an sich. 

Es ist ein Junge

Ein paar Monate später ist es so weit: Das Baby ist geboren! Aufgeregt rennt Mirjam zu ihrem Bruder Aaron, der draußen mit seinen Freunden spielt. »Aaron, komm schnell mit, das Baby ist da«, flüstert sie ihm ins Ohr. So schnell sie können, rennen die beiden nach Hause.
»Ist es ein Mädchen?«, fragt Mirjam schon in der Tür. Papa sagt: »Kommt her. Seht es euch an. Es ist wunderschön.« Alle gehen ganz nah zu Mama und dem Baby. Sie hält es im Arm, ihre Augen leuchten und sie flüstert: »Wie klein und zart er ist. Wir werden ihn beschützen. Er gehört zu uns.« 
»Dann habe ich jetzt einen Bruder«, sagt Aaron. »Das darfst du aber niemandem sagen«, sagt Papa eindringlich. »Ihr beide nicht, hört ihr? Zu niemandem ein Wort!« 

Mose wird versteckt

Mama hat viel nachgedacht. Und jetzt hat sie einen Plan: Aus Schilf macht sie einen geflochtenen Korb. Den beschmiert sie mit Pech. Dadurch wird der Korb wasserdicht und schwimmt gut. Am nächsten Morgen legt die Mutter das Baby in den Korb und trägt es zusammen mit Mirjam an den Fluss. 
»Hör zu«, sagt sie zu Mirjam, »dort hinten badet die Tochter des Pharao jeden Tag. Dort, wo das Schilf ganz dicht wächst. Sie hat immer Dienerinnen dabei. Bestimmt werden sie bald kommen. Wir setzen deshalb das Körbchen mit deinem Bruder genau dort aufs Wasser.« 
Mirjam versteht Mamas Plan: »Die Prinzessin wird ihn finden und dann kümmert sie sich um ihn, ja?« – »Genau. Ich bin mir sicher: Keine Frau kann so ein kleines Kind einfach im Wasser lassen. Und die Tochter des Pharao ist ganz anders als ihr Vater. Sie hat ein gutes Herz. Das erzählen sich alle.« – »Ich bleibe in der Nähe. Ich verstecke mich und beobachte, wie es weitergeht«, sagt Mirjam und kriecht tief in das Schilf. Sie sieht, wie die Mutter ihrem Bruder eine Hand auf den Kopf legt und hört sie leise sagen: »Gott*Ewige schütze dich, mein Kind.«
Mama weint. Am liebsten würde Mirjam zu ihr hingehen. Aber sie müssen jetzt alle tapfer sein. Und sie selbst muss jetzt erst mal auf ihren Bruder aufpassen. 

Mose wird gerettet

Zum Glück entdeckt die Prinzessin das Körbchen sofort. Der Bruder hatte angefangen zu weinen und war nicht zu überhören. Eine Dienerin bringt der Prinzessin den Korb mit dem Baby. Mirjam sieht, wie sie es auf den Arm nimmt und an sich drückt. Ihr Bruder hört auf zu weinen. »Er hat Hunger«, sagt die Prinzessin. »Er muss gestillt werden. Das kann ich nicht.« Da kommt Mirjam aus ihrem Versteck und sagt zu den ägyptischen Frauen: »Ich kann euch vielleicht helfen. Meine Mutter hat gerade ein Baby bekommen. Sie könnte dieses Baby stillen.« Die Prinzessin nickt: »Dann geh und hol sie!«
Das lässt Mirjam sich nicht zweimal sagen. Sofort rennt sie los und kommt mit ihrer Mutter zurück. Die Prinzessin sieht die Mutter genau an und redet kurz mit ihren Dienerinnen. Dann fragt sie die Mutter: »Bist du bereit, dieses Kind für mich zu stillen? Ich bezahle dich dafür.«
– »Ja, Prinzessin, das mache ich gerne für dich.« 
Mama nimmt ihr Kind auf den Arm, und Mirjam streichelt ihrem Bruder den Kopf.
Da hören sie, wie die Prinzessin zu ihren Dienerinnen sagt: »Weil ich ihn aus dem Wasser herausgezogen habe, werde ich ihn Mose nennen. Denn das bedeutet »Der aus dem Wasser Gezogene«.
(Wird die Geschichte aufgeteilt, kann hier geendet und beim nächsten Mal der folgende Teil erzählt werden.)

Mose hört Gottes Stimme

Mose wächst bei der Prinzessin am Hof des Pharao auf und es geht ihm gut. Als Mose groß genug ist, besucht er auch seine Eltern und Geschwister. Inzwischen weiß er nämilch, dass er ein Hebräer ist. Er fühlt sich seiner Familie und seinem Volk verbunden. Und er sieht, wie schlecht die Ägypter die hebräischen Arbeiter*innen behandeln. 
Eines Tages hört Mose, wie sein Bruder Aaron und andere junge Männer sich heimlich unterhalten. Sie reden davon, aus Ägypten zu fliehen. Aaron sagt: »Die Wüste, durch die wir fliehen müssen, kann nicht schlimmer sein, als das, was wir hier durchmachen.«
Dann passiert etwas Seltsames. Mose hütet die Schafe seiner Familie. Dabei kommt er in die Nähe eines hohen Berges, den sie »Berg Gottes« nennen. Als er am Abend nach Hause kommt, sieht Mirjam gleich, dass etwas passiert ist. »Mose, was ist mit dir?« Mose sagt leise: »Ich war beim Berg Gottes, bei den Dornbüschen. Ich war ganz alleine da und habe Gottes Stimme gehört.« Mirjam sagt nichts. Sie sieht Mose an und wartet, bis er weitererzählt. »Ich sollte die Schuhe ausziehen.« – »Und dann?«, fragt Mirjam flüsternd. Mose erzählt weiter: »Gott*Ewige sieht, wie sehr wir Hebräer*innen in Ägypten leiden.  Gott*Ewige ist dabei, wenn wir uns auf den Weg machen – weg von Ägypten.« – »Wie dabei?«, will Mirjam wissen. »Ich soll unser Volk retten und aus Ägypten in die Freiheit führen. Ich habe Gott*Ewige zwar gesagt, dass ich das nicht kann, aber Gott*Ewige antwortete mir: ›Ich bin Gott*Ich-bin-da.‹« 
Mirjam nickt: »Und ich habe gedacht, Gott*Ewige hätte uns vergessen. Wir müssen das gleich den anderen erzählen und schnell alles vorbereiten. Dann kannst du mit uns losziehen. Ich bin zuversichtlich, dass das klappt, denn Gott*Ich-bin-da geht mit uns mit.«

Lied

Zum Abschluss singen: »Es tut gut« 
(s. »Zur ganzen Reihe«).

2. Mose 12,1–17; 14 i. A.

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lied (MKL3 28)
Fürbittengebet

Gott, da sind wir. Und du bist auch da. 
Wenn wir nicht weiterwissen: Du bist da.
Und auch, wenn wir uns Sorgen machen.
Du bist bei uns, Gott, 
egal wie groß oder klein unser Mut gerade ist. 
Dir können wir sagen, 
wo wir Ermutigung brauchen. (Kurze Stille)
Dir können wir sagen, 
was wir uns wünschen. (Kurze Stille)
Dir können wir sagen, 
wozu wir Kraft brauchen. (Kurze Stille)
Du, Gott, sagst zu uns: Es gibt einen Weg. 
Und mit deiner geheimnisvollen Kraft hilfst du uns weiter. 

Kreative Umsetzung der Geschichte

Farben aus Erde, Sand und Ton (Teil 2): 

Farbpulver herstellen

Material: Zeitungspapier; grobes Sieb; kleines, feines Sieb; die gesammelte Erde; Einmachgläser; Mörser; Esslöffel

Aus der gesammelten und getrockneten Erde werden Pigmente gewonnen. Damit die Farbe sich später gut auf das Papier auftragen lässt, muss das Farbpulver sehr fein sein.

Als Unterlage wird das Zeitungspapier großflächig ausgebreitet. Eine Erde zunächst durch das grobe Sieb sieben (Steine, Blätter … werden entfernt). Dann esslöffelgroße Portionen in den Mörser füllen und die Erde sehr fein mahlen. Tipp: Hierfür ist nicht viel Druck nötig, vielmehr eine kreisende Bewegung des Stößels. 

Dann das Ganze durch das feine Sieb in ein Einmachglas sieben. Diesen Vorgang (mörsern und sieben) mehrmals wiederholen, bis das Farbpulver fein wie Mehl ist. Das dauert eine Weile.

Von jeder Erde nacheinander ein Farbpulver herstellen.

Foto: Natalie Ende

Spiel:

Gefühlehüpfen 

Eine runde Fläche ist das Spielfeld. Die Kinder malen mit Straßenkreide acht unterschiedliche Emojis hinein (z. B. lachend, traurig, wütend, staunend, sich ekelnd, zufrieden). Der Abstand zwischen den Emojis sollte so sein, dass die Kinder von einem Gesicht zum anderen hüpfen können. Die Emojis sind die acht Spielfelder.
Fünf Kinder sind aktiv, die anderen sehen zu. Jedes der fünf Kinder sucht sich ein Startfeld. Ein Kind fängt an und springt mit einem Hüpfer auf ein freies Spielfeld. Es macht kurz den Gesichtsausdruck des Emoji nach. Dann kommt das nächste Kind dran, springt und macht den Gesichtsausdruck nach.
Wer auf kein Feld mehr springen kann, weil es mit einem Hüpfer nicht mehr zu erreichen ist, scheidet aus. Wenn nur noch zwei Kinder auf dem Spielfeld sind, ist das Spiel zu Ende.

III. Erzählung 

& Erzählung für Ältere & Erzählung für Jüngere

Die Erzählung ist  mehr für die Jüngeren. Sie kann auf zwei Sonntage aufgeteilt werden. Am Sonntag zum 03.08.2025 gab/gibt es eine »Erzählung für Ältere«, die ebenfalls aufgeteilt werden kann 

»Gleich morgen früh reden wir«

Elin sieht zu ihrer Tochter Mascha. Sie spielt mit Hasi und Hollie. »Schon lange hat sie nicht mehr so intensiv mit Stofftieren gespielt«, denkt Elin. »Sie ist so ruhig geworden.« 
Abends sagt Elin zu Tom, Maschas Vater: »Mit Mascha stimmt etwas nicht.« Tom nickt: »Das ist mir auch schon aufgefallen. Unsere Tochter ist still geworden.« – »Ob sie etwas mitbekommen hat?«, fragt Elin flüsternd. Sie ist sich nicht sicher ist, ob Mascha schon fest schläft. Denn Mascha schläft seit einiger Zeit unruhig und wacht nachts oft auf. 
In der Kita gehört sie zwar schon zu den Großen und macht keinen Mittagsschlaf mehr, doch gestern hat ihre Erzieherin, Frau Zeppler, zu Tom gesagt: »Mascha ist in letzter Zeit oft müde. Sie legt sich dann manchmal mittags zu den Kleinen und schläft.« Das erzählt Tom jetzt Elin. »Wir müssen mit ihr sprechen«, meint Elin. Tom nickt. »Gleich morgen früh beim Frühstück.« 

»Nein, jetzt!«

»Nein, jetzt!« Mascha steht in ihrem Schlafanzug in der Tür und drückt Hollie fest an sich. Elin und Tom sagen wie aus einem Mund: »Komm, setz dich zu uns.«
Mascha setzt sich zwischen die beiden auf das Sofa. Papa deckt sie alle drei mit einer Wolldecke zu. Mama sagt: »Du hast gemerkt, dass wir uns Sorgen machen.« Mascha nickt: »Ihr flüstert immer oder ihr hört auf zu sprechen, wenn ich komme. Und ihr macht so ein Gesicht.« – »Was für ein Gesicht?«, Mama versucht Elin anzulächeln. Aber sie merkt selbst, dass das nicht echt ist. »Genau wie jetzt«, sagt Mascha. »Du lächelst, und dabei geht es dir gar nicht gut.« – »Meine kluge Tochter«, Mama drückt Mascha kurz an sich. »Wir hätten schon früher mit dir sprechen sollen. Nun … wir ziehen um.« – »Haben wir eine neue Wohnung? Endlich! Das wollten wir doch.« – »Ja, das wollten wir. Es ist auch eine schöne Wohnung. Wir bleiben aber nicht in dieser Stadt. Wir ziehen weit weg«, sagt Papa leise.
»Ich gehe aber im Sommer mit Sara und Emilia in die Schule. Das habt ihr immer gesagt.« – »Das haben wir gesagt. Aber es geht nicht«, sagt Mama. Mascha schießen Tränen in die Augen. Dann springt sie auf: »Nein! Ich bleibe hier. Ihr könnt ja umziehen.«
(Wird die Geschichte aufgeteilt, kann hier geendet und beim nächsten Mal der folgende Teil erzählt werden.)

»Ich halte mir die Ohren zu«

»Mascha, lass uns alles miteinander besprechen«, sagt Papa mit seiner allerliebsten Bettelstimme. Mascha setzt sich nicht wieder zu Mama und Papa auf das Sofa. Sie setzt sich auf den Sessel. Papa deckt sie mit der Decke zu.
»Wir haben sehr lange darüber nachgedacht. Wir müssen dir ja nicht sagen, dass wir anders sind als die meisten Familien hier.« – »Wegen Mamas und meiner Hautfarbe. Aber ihr habt immer gesagt, die Hautfarbe ist egal.« – »Schon«, sagt Papa, »aber Mama hat Schwierigkeiten bei der Arbeit und auch beim Einkaufen oder im Schwimmbad. Immer wieder wird sie unfreundlich behandelt. Sie wird sogar angerempelt oder gestoßen. Es wird immer schlimmer. Die Leute hier mögen keine Migranten.« – »Sara und Emilia mögen mich. Und Frau Zeppler mag mich auch.«
Mama und Papa sagen nichts.
Dann sagt Mascha ganz leise: »Ich werde auch manchmal gestoßen. Einige Kinder wollen nicht neben mir sitzen oder mit mir spielen. Wenn sie böse Worte zu mir sagen, halte ich die Ohren zu. Wie ihr es mir gesagt habt.«

»Jetzt weiß ich, was los ist«

»Das machst du gut«, sagt Mama. »Aber wir haben Angst. Es ist schlimmer geworden. Gefährlich. Und wir wollen ohne diese Angst leben. Sie macht uns traurig und uns allen das Leben schwer.« Dann sagt Papa: »Wir haben eine schöne, neue Wohnung in einer großen Stadt gefunden. Da leben viel mehr Menschen mit unterschiedlichen Hautfarben.« – »In Mamas Heimat? Wo Oma und Opa gewohnt haben?« – »Nein, da können wir nicht hin. Da ist alles kaputt. Wir bleiben in Deutschland. Wir ziehen in die Stadt von Tante Pauline. Da leben Menschen aus vielen Ländern der Welt. Wir denken, da ist es besser als hier. Und du magst doch deine Cousins Paul und Jakob.«
Mama macht die Arme ganz weit auf. Mascha steht auf und lässt sich von Mama in den Arm nehmen. »Der Abschied ist schwer. Aber zusammen schaffen wir das«, sagt Mama. Und Mascha sagt: »Und ich weiß jetzt, was los ist. So ist es besser.«
In den nächsten Tagen reden sie ganz viel über den Umzug. Davon, was ihnen Sorge macht und auch, was sie sich wünschen. Mascha findet den Umzug doof und gut.Beides gleichzeitig. Immer hin und her. Mal ist sie ganz traurig, mal denkt sie, dass es auch schön wird. 

Abschluss
Sehr schön ist es, wenn noch folgendes Bilderbuch angeschaut und gelesen werden kann: »Wie der kleine rosa Elefant einmal sehr traurig war und es ihm wieder gut ging« (Monika Weitze/Eric Battut, Bohem Press).

2. Mose 16,1–16

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Körpersegen

Dieser Segen nimmt die alte Tradition des Händeauflegens auf. Jedes Kind berührt dabei nur sich selbst. Das ist im Stehen oder im Sitzen möglich, im Kreis oder so, dass sich jedes Kind einen Platz sucht, wo es sich gut und sicher fühlt.
Hinführung: Es gibt so viel zu staunen in der Welt. Zum Staunen brauchen wir unsere Augen. Mit ihnen können wir genau hinsehen. Zum Staunen verwenden wir unsere Ohren zum Hinhören. Unsere Nase zum Riechen. Unsere Hände zum Betasten und Begreifen. Unsere Füße, um den Boden zu spüren. Und zum Staunen brauchen wir unser Herz. Durch das Herz kommt das Staunen in uns hinein. 
Es ist toll, dass wir das alles und noch viel mehr können.
Ihr könnt jetzt gleich eure Hände bei euch auf den Körperteil legen, den ich im Gebet sage. Dann sprechen wir uns für diesen Körperteil Gottes Segen zu. 
Ich spreche alles vor und mache alles vor. Und ihr sprecht es nach und macht es nach. Ihr könnt euch einfach »mitnehmen« lassen. Wer mag, kann die Augen dabei schließen. 
Eine*r: Ich lege meine Hände auf meine Augen: Gott*Ewige, segne meine Augen.
Alle: Gott*Ewige, segne meine Augen.
(Kurz nachspüren)
Eine*r: Ich lege meine Hände auf meine Ohren: Gott*Ewige, segne meine Ohren.
Alle: Gott*Ewige, segne meine Ohren. 
(Kurz nachspüren)
Eine*r: Ich lege meine Hände auf meine Nase: Gott*Ewige, segne meine Nase. 
Alle: Gott*Ewige, segne meine Nase. 
(Kurz nachspüren)
Eine*r: Ich lege meine Hände auf meine Füße: Gott*Ewige, segne meine Füße.
Alle: Gott*Ewige, segne meine Füße. 
(Kurz nachspüren)
Eine*r: Ich lege meine Hände auf mein Herz: Gott*Ewige, segne mein Herz.
Alle: Gott*Ewige, segne mein Herz. 
(Kurz nachspüren) Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte

Farben aus Erde, Sand und Ton (Teil 3):

Farbe herstellen

Material: Mehl; Esslöffel; Gabeln; lauwarmes Wasser; kleine Schalen; kleiner Messbecher; Zeitungspapier; flache Teller oder Paletten

Um mit dem Farbpulver zu malen, braucht es ein Bindemittel. Es sorgt dafür, dass die Farbe auf dem Papier haftet, nachdem sie getrocknet ist. Dazu wird 1 Esslöffel Mehl mit ca. 20 ml lauwarmem Wasser mit der Gabel in einer kleinen Schale kräftig zu einem glatten, zähflüssigen Brei gerührt. Evtl. noch etwas Mehl oder Wasser dazugeben, bis die Masse die beschriebene Konsistenz erreicht.

Dann Zeitungspapier auslegen. Von dem Farbpulver etwas auf einen Teller häufen und einen Teelöffel Bindemittel dazugeben. Alles glatt rühren. Auch hier evtl. noch etwas Wasser dazugeben. Fertig!

Fußspuren hinterlassen

Material: Die vergangenen Sonntag hergestellten Naturfarben oder Fingerfarben; Papierrolle; Wasserschale; Handtücher; evtl. Zeitungspapier
Eine mindestens 4 m lange Papierbahn auf dem Boden ausrollen. Tipp: Wenn ihr im Haus seid, legt den Boden darunter vorher mit Zeitungspapier aus. 
Die Kinder ziehen Schuhe und Strümpfe aus und setzen sich um die Papierbahn auf den Boden. Jedes Kind sucht sich eine Farbe aus. Nacheinander streicht sich jedes Kind mit den Fingern (viel!) Farbe auf die nackten Fußsohlen, steht auf und geht über die Papierbahn. Egal in welche Richtung und wie lange. 
Wenn alle Kinder über die Papierbahn gegangen sind, wird das Kunstwerk betrachtet.
Gesprächsimpuls: Was ist zu sehen?
Danach kann es noch ein zweites Kunstwerk geben, das die Kinder gemeinsam planen. Z. B.: Alle gehen in eine Richtung, kreisförmig aufeinander zu …

Der besondere Tipp …

Irmgard Kaschler
Das Leben des Mose

Escape-Room-Spiel zur Bibel

Das Leben Moses durch Knobeln und Raten kennenlernen. Von seiner Geburt bis zum Wunder am Roten Meer.
Die Verbrauchsmaterialien können heruntergeladen werden, um so das Spiel beliebig oft spielen zu können. 
Faltschachtel: 15 x 11 x 2 cm
€ 17,00; Best.-Nr. 2161

Der kleine Mose
Bildkarten-Set für das Kamishibai-Erzähltheater

Wie immer: eindrückliche Bilder auf stabilen DIN-A3-Bildkarten plus ausgearbeiteter Textvorlage.

€ 18,00; Best.-Nr. 3399

Faltbarer Trinkbecher

Für Wanderungen aller Art – nicht nur durch die Wüste.

Der Becher ist aus Kunststoff und daher sehr leicht. Mit dem Karabinerhaken kann er an vielen Stellen eingehakt werden. Nach Gebrauch wird der Becher zusammengeschoben und ist vor Schmutz geschützt. Mit seinem kleinen Format hat er in jeder Tasche Platz. 

€ 3,00 (ab 10 Ex. je € 2,70); Best.-Nr. 1591

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

& Erzählung für Ältere & Erzählung für Jüngere

Diese Erzählung ist mehr für die Älteren. Sie kann auf zwei Sonntage aufgeteilt werden. Am Sonntag zum 24.08.2025 gibt es eine 
»Erzählung für Jüngere«, die ebenfalls aufgeteilt werden kann.

Die Geschichte reicht über den heutigen Bibeltext hinaus und greift bereits den Erzählteil des nächsten Sonntags mit den Zehn Geboten auf. 

Der weite Weg

Der Weg durch die Wüste ist sehr weit. Die Hebräer*innen wurden verfolgt. Es ist gefährlich. Oft haben sie nicht genug zu essen und zu trinken. Manchmal ist die Angst riesengroß. Doch sie halten zusammen. Immer wenn es besonders schlimm ist, fängt Mirjam an zu singen: 
»Der Weg ist noch weit.
Doch wir haben die Kraft.
In unsren Herzen ist Gott.«
Manche singen mit und das Gehen wird leichter.

Wann sind wir endlich da?

Als sie tief in der Wüste sind, wird es besonders schlimm. Es ist heiß. »Ich will nicht mehr laufen. Wann sind wir endlich da?«, ruft einer. Eine andere: »Vor uns nur Wüste.« Und noch einer: »Überall um uns herum: nichts als Wüste!« – »Ich will nicht mehr weiter.« – »Ich will auch nicht mehr singen.« – »Ich habe Hunger.« – »Wann sind wir endlich da?«

Durst und Hunger

Dann rufen ein paar Frauen: »Mose, es gibt kein Wasser in der Wüste! Wir haben Durst.« Die Männer rufen: »Mose, was sollen wir essen in der Wüste? Unsere Vorräte werden knapp.«
Und alle zusammen rufen: »Mose, der Weg ist so weit. Unsere Füße tun weh!«
Mose schüttelt den Kopf. »Was für ein verrücktes Volk. Wann sind sie je zufrieden?«, fragt er sich. Nach einer Weile finden sie auf wundersame Weise Wasser. Aber sie haben immer noch nichts zu essen. Die Erwachsenen sind inzwischen verzweifelt und wütend auf Mose. »Wir wollen zurück nach Ägypten!«, rufen sie. 
Mose redet ihnen gut zu: »Erinnert euch doch, wie schlecht es euch dort ergangen ist. Vertraut auf Gott*Ewige. Sie hat uns bis hierhergeführt. Gott*Ewige wird uns auch weiterhelfen. Geht erst einmal schlafen.«
Tatsächlich hören sie auf Mose. Sie legen sich schlafen. Es dauert, bis sie einschlafen können. Manche haben Bauchweh vor Hunger. Manche haben Bauchweh vor Sorgen. Einige singen noch ein Schlaflied oder erzählen eine Geschichte. 
Und in der Nacht geschieht es. Wie ein Wunder …

Brot vom Himmel

Am nächsten Morgen werden sie wach. Zuerst die Kinder: Sie reiben sich die Augen, recken und strecken sich. Dann die Erwachsenen. Sofort spüren sie wieder, wie hungrig sie sind. Als sie aus den Zelten treten, sehen sie es: So weit das Auge reicht, liegt dort Manna. Brot, das Gott*Ewige ihnen vom Himmel geschickt hat. Es sind kleine Kugeln, wie Tautropfen. Die Terebinthenbäume haben sie in der Nacht zu Tausenden in den Wüstensand tropfen lassen. Und die Kinder rufen: »Schaut, Gottesbrot vom Himmel!« 
Ganz schnell sammeln sie das Manna ein. Es schmeckt süß, und alle werden satt. Wunderbar! Nichts bleibt übrig. Es reicht für alle. Sie rufen ganz laut vor Freude: »Danke, Gott*Ewige!« 
So bekommen sie jetzt jeden Morgen genug zu essen für den ganzen Tag. 
(Wird die Geschichte aufgeteilt, kann hier geendet und beim nächsten Mal der folgende Teil erzählt werden.)

Am Berg

Dann erreicht das Volk Israel einen besonders hohen Berg. Mose stellt sich auf einen Stein und spricht zum Volk: »Bis hierher haben wir es geschafft. Hier bleiben wir eine Weile. Ruht euch aus und sammelt Kraft. Die Kinder können endlich wieder spielen. Ich muss auf diesen Berg.«
Die Rast tut allen gut. Die Tage vergehen. Mose ist noch immer auf dem Berg. Den Kindern wird es langweilig. »Wann gehen wir weiter?«, fragen sie. »Wenn Mose wieder da ist«, antworten die Erwachsenen. »Und wann ist das? Ich habe nämlich Steine hingelegt. Einen für jede Nacht, die wir schon hier sind«, sagt einer von den großen Jungen. »Vierzig Steine sind es schon. Vierzig Mal haben wir hier schon geschlafen.« – »Das ist wirklich lange. Vielleicht ist Mose abgestürzt und lebt nicht mehr«, vermutet eines der Mädchen. »Ich will, dass Mose wiederkommt. Er fehlt.«

Die Steintafeln

Mose beeilt sich, wieder zu seinem Volk zu kommen. Sie mussten schon so lange auf ihn warten. Jetzt will er endlich von seinen Erlebnissen auf dem Berg erzählen. Er hat Worte von Gott*Ewige mitgebracht, auf zwei Steintafeln. Die Steintafeln sollen sie jetzt auf ihrem Weg begleiten. 
Mirjam sieht Mose kommen und rennt auf ihn zu: »Mose, wo warst du so lange?« 
Alle sind erleichtert, dass er wieder da ist. Die Kinder fragen: »Was hast du da? Dürfen wir das anfassen?« Mose hält ihnen die Tafeln hin. »Das dürft ihr. Das sind Gottes Worte für uns, damit wir nicht allein sind.« 
Aaron stellt sich neben Mose, streicht über die Tafeln und liest den ersten Satz laut vor: 
»Ich bin Gott*Ewige. 
Ich bin da.« 
Leise fängt Mirjam an zu singen: 
»Der Weg ist noch weit.
Doch wir haben die Kraft.
In unsren Herzen ist Gott*Ewige.«
»Ja, in unseren Herzen ist Gott*Ewige«, sagt Mose. Er sieht ganz glücklich aus. Er fährt fort: »Auf diesen Tafeln steht noch viel mehr von Gott*Ewige. Das können wir gar nicht alles auf einmal lesen und verstehen. Dafür lassen wir uns Zeit.«
Abschlusslied: »Es tut gut« 
(s. »Zur ganzen Reihe«).

2. Mose 20,1–21

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Eins: Ich bin da. Ich bin gut, so wie ich bin und lerne Neues.
Zwei: Du bist wichtig und ich bin wichtig.
Drei: Wir passen aufeinander auf und lassen alles heil.
Vier: Wir sind ehrlich und sagen die Wahrheit.
Fünf: Stopp heißt Stopp. Wir halten Abstand. 

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Stop-and-Go-Spiel 

Nach dem »Loblied des Zacharias« (Lukas 1,68–79).
Eine Person liest das Loblied des Zacharias (s. unten) vor. Bei dem Satz »Den Weg des Friedens gehen wir« gehen alle durch den Raum. Bei dem Satz »Gepriesen seist du, Gott*Ewige!« bleiben alle stehen und sind mucksmäuschenstill. 
Das Loblied des Zacharias:
Du bist bei uns, Gott*Ewige.
Den Weg des Friedens gehen wir.
(Alle gehen durch den Raum; etwas Zeit lassen.)
Gepriesen seist du, Gott*Ewige! 
(Alle bleiben stehen.)
Du hast uns besucht.
Einen Retter hast du uns geschickt.
An dein Versprechen hast du dich erinnert.
Du hast uns errettet von denen, 
die uns Böses wollten.
Den Weg des Friedens gehen wir.
(Alle gehen durch den Raum; etwas Zeit lassen.)
Gepriesen seist du, Gott*Ewige! 
(Alle bleiben stehen.)
Du hast Johannes geschickt.
Ein starkes Gotteskind.
Er erzählt von deiner Liebe zu uns.
Er erzählt davon, dass Rettung möglich ist.
Er erzählt von Jesus. 
Du bist bei uns, Gott*Ewige.
Den Weg des Friedens gehen wir.
(Alle gehen durch den Raum; etwas Zeit lassen.)
Gepriesen seist du, Gott*Ewige! 
(Alle bleiben stehen.)
Licht wie von der aufgehenden Sonne wird bei uns sein.
Licht im Dunkel der Welt. 
Licht auf unserem Weg. 
Du richtest unsere Füße auf den Weg des Friedens.
Du bist bei uns, Gott*Ewige.
Den Weg des Friedens gehen wir.
(Alle gehen durch den Raum; etwas Zeit lassen.)
Spiel:

Stille-Post-Segen

Die Kinder stehen im Kreis. Dem ersten Kind wird der erste Segenssatz ins Ohr geflüstert. Dieses flüstert ihn dem Nachbarkind ins Ohr und so weiter, bis der Segenssatz einmal im Kreis herum ist. Mit drei Sätzen und dem Amen wiederholen.

1. Gott segne dich.
2. Gott gebe dir Kraft und Mut. 
3. Gott begleite dich auf deinem Weg.
4. Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte

Farben aus Erde, Sand und Ton (Teil 4):

Foto: Natalie Ende

Botschaften schreiben und malen

Mit den selbstgemachten Farben können im Freien auf Steine und Mauern Botschaften geschrieben werden (z. B.: Stopp heißt Stopp, Ich bin wichtig + Du bist wichtig).

Drinnen bekommen die Kinder jeweils zwei große Pappen, auf die sie malen oder schreiben können. Einfache Botschaften, die zum Leben befreien (s. oben).

Eine Handvoll Gemeinschafts-Sachen

Jedes Kind malt eine Hand so groß wie möglich auf ein Blatt Papier. In die einzelnen Finger werden die Gemeinschafts-Sachen aus der Geschichte (s. oben) geschrieben oder gemalt. 

Stolpersteine besuchen und putzen

In manchen Orten gibt es seit vielen Jahren Stolpersteine, inzwischen in 22 Ländern. Die Idee hatte ein Künstler aus Köln, Gunter Demnig. Stolpersteine sind kleine Messingplatten zwischen den Steinen der Bürgersteige vor manchen Häusern. Darauf stehen Namen von Menschen, die früher in diesen Häusern gewohnt haben. Weil sie jüdisch waren, wurden sie von Nationalsozialisten weggebracht und die meisten dann umgebracht. Auch für Menschen, die aus anderen Gründen verfolgt und weggebracht wurden, werden Stolpersteine verlegt. Zum Beispiel Menschen mit einer Behinderung, Sinti und Roma, Homosexuelle oder Widerstandskämpfer*innen.
Damals war es in Deutschland nicht anders als beim Pharao in Ägypten. Nein, es war noch viel schlimmer: Alle jüdischen Menschen sollten weg. Die kleinen Stolpersteine sollen uns erinnern: Alle diese Menschen haben dazugehört, bevor sie ausgeschlossen wurden. Sie sollen nicht vergessen werden und uns ermahnen, wohin Ausgrenzung führen kann.
Am Anfang glänzen die kleinen Messingplatten wunderschön, sodass sie beim Gehen den Leuten wirklich auffallen. Im Laufe der Zeit geht der Glanz weg, vor allem durch den Regen. Mit einem besonderen Putzmittel können sie wieder glänzend gerieben werden. 
Wenn es bei euch im Ort solche Stolpersteine gibt, könnt ihr sie putzen. Dann leuchtet die Erinnerung wieder heller auf.

Der besondere Tipp …

Ins gelobte Land
Minibüchlein

Auf 24 Seiten begleiten die farbigen Illustrationen und der kindgerechte Text das Volk Gottes auf seinem langen Weg durch die Wüste ins verheißene gelobte Land.

12 x 12 cm

€ 2,50; Best.-Nr. 3557

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

& Erzählung für Jüngere & Erzählung für Ältere

Diese Erzählung ist mehr für die Jüngeren. Sie kann auf zwei Sonntage aufgeteilt werden. Am Sonntag zum 17.08.2025 gab/gibt es eher eine »Erzählung für Ältere«, die ebenfalls aufgeteilt werden kann .
Zu Anfang die bisherigen Ereignisse mit Mascha kurz erzählen oder mit den Kindern zusammen erinnern.

Schulkinder

In der neuen Stadt ist Mascha ein Schulkind. Ihr Cousin Jakob geht zusammen mit ihr in eine Klasse. Sie sitzen nebeneinander. Es ist, wie Mama und Papa gesagt haben: Auch andere Kinder haben eine andere Hautfarbe. Manche sprechen noch nicht so gut deutsch. 
Der erste Schultag war aufregend. Mascha und Jakob haben große Schultüten geschenkt bekommen.

»Gott segne und behüte dich auf deinem Weg«

Sie sind alle mit den großen Schultüten in die Kirche gegangen. Sie haben gesungen und die Pfarrerin hat etwas erzählt. Alle neuen Schulkinder haben ihre Tüten hoch in die Luft gehalten. Die Pfarrerin hat gestaunt, wie schön die Schultüten sind. Am Schluss sind alle Kinder nach vorne gegangen. Als Mascha vor der Pfarrerin stand, hat die Pfarrerin gefragt: »Wie heißt du?« – »Mascha.« Die Pfarrerin hat dann ihre Hände über Maschas Kopf gehalten und gesagt: »Mascha, Gott segne und behüte dich auf deinem Weg.« Und als Jakob zur Pfarrerin kam, war es genauso. Sie fragte Jakob: »Wie heißt du?« Und nachdem Jakob geantwortet hatte, hielt die Pfarrerin ihre Hände über seinen Kopf und sagte: »Jakob, Gott segne und behüte dich auf deinem Weg.« 
(Wird die Geschichte aufgeteilt, kann hier geendet und beim nächsten Mal der folgende Teil erzählt werden.)

Die Schulgemeinschaft

Auch an den nächsten Tagen war alles neu und spannend. Mascha und Jakob waren jetzt richtige Schulkinder. 
Als Mama Mascha wieder einmal abholt, hat Mascha vor Aufregung ein ganz rotes Gesicht. »Heute war es toll in der Schule!«, platzt es aus ihr heraus. »Wir waren alle in der Aula. Mit der Direktorin.«
– »Wer alle?«, fragt Mama. »Alle aus meiner Klasse. Und alle aus den anderen Klassen.« – »Also auch die Großen?« – »Nein, aber alle Kinder, die in die erste Klasse gehen. Alle, die neu in der Schule sind. Die Direktorin hat uns nochmal begrüßt. Da hat sie gelächelt. Dann ist sie ganz ernst geworden und ich habe mich etwas gefürchtet.« – »Was hat sie gesagt?«, fragt Mama interessiert. »›Ihr gehört jetzt zu der großen Schulgemeinschaft.‹« – »Aha!« – »Dann hat sie eine Hand hochgehalten. So.« Mascha stellt sich vor Mama. Sie hebt eine Hand und spreizt alle Finger. »Das sah genauso aus, wie das Foto von meinem Geburtstag, als ich fünf geworden bin. Da habe ich auch fünf Finger hochgehalten.« – »Ich erinnere mich«, lacht Mama. »Jetzt bist du schon fast sieben.« Doch Mascha geht nicht auf Mamas Bemerkung ein. »›Es gibt fünf Sachen die wichtig sind‹, hat die Direktorin gesagt und die Hand noch etwas höher gehalten.« – »Und was sind das für Sachen?«

Eine Handvoll Gemeinschafts-Sachen

Mascha ballt jetzt ihre Hand zu einer Faust. Dann streckt sie nur den Daumen aus und sagt: »Eins – der Daumen: Ich bin da. Ich bin gut, so wie ich bin und lerne Neues.«
Dann streckt sie auch den Zeigefinger aus: »Zwei – der Zeigefinger: Du bist wichtig und ich bin wichtig.« Der dritte Finger wird ausgestreckt: »Drei: Wir passen aufeinander auf und lassen alles heil.«
Mama schaut Mascha fragend an. »Das meint einfach, dass wir nichts kaputt machen. Vor allem nicht, wenn es jemand anderem gehört«, erklärt Mascha. »Ach so.«
Jetzt versucht Mascha, auch den vierten Finger auszustrecken. Nur noch der kleine Finger soll eingeknickt sein. Das ist schwer. Sie nimmt die andere Hand zu Hilfe und hält den kleinen Finger fest. »Vier: Wir sind ehrlich und sagen die Wahrheit.« – »Ui«, Mama staunt. »Das sagst du doch auch immer zu mir. Die Direktorin hat gesagt: ›Fehler machen ist ganz normal. Deshalb kann man sie auch zugeben. Wir brauchen nicht zu lügen.‹«
»Stimmt. Ich staune, wie du dir das alles gemerkt hast.«
Mascha hält jetzt alle Finger hoch und schiebt die Hand ein Stück nach vorne.
»Fünf: Stopp heißt Stopp. Wir halten Abstand.« 
»Ich bin echt beeindruckt«, sagt Mama. 
»Das haben wir auch geübt«, erzählt Mascha weiter. »Die Direktorin hat gesagt: ›Das können wir uns gut merken. Wegen der Hand. Die haben wir immer dabei.‹«
Mama lacht. »Stimmt. Das müssen wir feiern. Mit Pizza. Diese Handvoll Gemeinschafts-Sachen können wir auch zu Hause gut gebrauchen.« 

Der besondere Tipp …

Alu-Trinkflasche

Die Flasche aus stabilem Aluminium ist mit dem Schraubverschluss sicher zu verschließen. Mit dem Karabinerhaken kann sie an vielen Ösen befestigt werden. 

Das eingravierte Fischmotiv auf dem tiefblauen Hintergrund ist ein schöner Hingucker. 

Fassungsvermögen: ca. 400 ml; für die Spülmaschine geeignet

€ 6,90 (ab 10 Ex. je € 6,50); 

Best.-Nr. 1720

junge-gemeinde.de

Gott ermöglicht sinnvolles Leben– die Zehn Gebote

2. Mose 20,1–21

I. Vorüberlegungen

Zur Planung des Kindergottesdienstes
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Bausteine

Kreative Umsetzung der Geschichte
Spiel: »Auf 10 guten Regeln über den Fluss der Versuchungen«

Für die Älteren:

Für die Jüngeren:

Material

Für das Spiel:

Für den Gottesdienst und die Fürbitten

III. Gestaltungsvorschlag für den Gottesdienst

1. Begrüßung der Kinder
2. Votum

Wir feiern unseren Gottesdienst 
im Namen Gottes,
des Vaters, der die Welt geschaffen hat 
und in seiner Hand hält 
(mit den Händen von oben nach unten einen Kreis in die Luft malen und sie danach zur Schale halten),
und des Sohnes, der uns befreit 
(in die Luft springen)
und des Heiligen Geistes, 
der uns miteinander verbindet
(an die Hände fassen).
Amen.

3. Lied 

Superduperspitzenklasse 
(Ich stell die Welt auf den Kopf 5);
Wir kommen hier zusammen (KuS 188, LJ 426)

4. Psalmgebet

Gebet nach Psalm 73 (KuS 660) oder Gebet nach Psalm 1 (KuS 646)

5. Lied

Als Israel in Ägypten war 
(KuS 338, EGplus 91, HuT 405)

6. Geschichte

Es soll sein wie früher
»Heute Nacht schleichen wir uns heimlich in das Lager von Ben. Du, Simon, stehst Wache, damit uns niemand sieht. Du, Nathan, schleichst dich ans Gepäck und durchsuchst es. Wenn du den Tonkrug gefunden hast, holst du ihn leise heraus und bringst ihn zu mir und Samu. Wir haben die Tasche. Falls jemand wach wird, laufen wir in drei unterschiedliche Richtungen davon. Samu und ich tragen die Tasche beim Rennen zu zweit.«
Dans Pläne sind gut – und sie funktionieren. Früher, da haben Samu, Simon, Dan und Nathan auf diese Art schon zigfach die Ägypter beklaut. Früher, als sie noch in Ägypten waren. Da haben die Ägypter Dans Vater und die anderen Hebräer*innen so schwer arbeiten lassen, dass sie kaum noch laufen konnten. Nur weil sie Hebräer*innen waren. 
In dieser Zeit haben die vier Jungs gestohlen, was ihre Familien gerade gebraucht haben. Aber jetzt sind sie nicht mehr in Ägypten. 
Gott hat den ägyptischen König gezwungen, das ganze Volk der Hebräer*innen freizulassen. Jetzt sind sie alle zusammen in der Wüste. Sie reisen gemeinsam in ein neues Land. Alle – alle Hebräer*innen zusammen, mit Mose als Anführer. 
Aber jetzt will Dan, dass Samu wieder mit ihm stehlen geht – so wie früher. 

Samu hat Zweifel
Samus Mutter ist immer dagegen gewesen. Samu fragt sich: »Was würde Mama jetzt sagen?« und beißt unsicher auf seinem Finger herum. »Was ist los, Samu?« Dan rempelt ihn mit dem Ellbogen in die Seite. »Hast du etwa Angst?« – »Nein! So ein Quatsch«, empört schaut Samu auf. »Was ist dann los?« – »Ich weiß nicht, ob es richtig ist.« – »Natürlich ist es richtig. Der Krug von unserer Familie ist kaputt gegangen. Und der Krug von Ben ist echt schön – und groß. Den brauchen wir. Also nehmen wir ihn.« 
Samus Bauch verkrampft sich. Stumm schüttelt er den Kopf. »Was? Hey, du kannst jetzt keinen Rückzieher machen, du Angsthase. Wir gehen heute Nacht los und machen das. Wir brauchen dich, Samu. Ich warne dich. Wenn du uns hängen lässt, mach ich dich fertig!« Dans Drohung hängt in der Luft wie eine giftige Wolke. Samu weiß genau, was das heißt. Dan ist einen ganzen Kopf größer und zwei Jahre älter. »Dann also heute Nacht!«, sagt Dan abschließend und alle nicken. Auch Samu.

10 gute Regeln
Als Samu nach Hause geht, hat er ein ganz mulmiges Gefühl im Bauch. Samus Eltern sitzen mit der kleinen Leyla da und singen. Mama ist fröhlich. Sie lehnt ihren Kopf an Papas Schulter und erzählt drauflos: »Ich frage mich, wie das neue Land sein wird? Mose hat gesagt, es wird ein Land sein, in dem Milch und Honig fließen. Ein gutes Land, in dem wir leben werden. Ich bin so froh, dass diese scheußliche Zeit in Ägypten vorbei ist. Jetzt wird alles besser werden.« – »Ja, aber wir haben noch einen weiten Weg vor uns«, meint Papa vorsichtig. Mama lässt sich nicht entmutigen: »Wir werden es schaffen, wenn wir alle zusammenhalten. Wir machen es besser als die Ägypter. Wir werden eine gute Gemeinschaft sein. Gott hat uns gute Regeln gegeben. 10 gute Regeln.« 
Mama nimmt Leylas Finger und fängt beim Daumen an zu zählen: 
(Erzähler*in zählt ebenfalls mit den Fingern mit.)
»So hat Gott zu uns gesagt: 

1.  Ich bin der Herr, dein Gott, der dich von 
den Ägyptern befreit hat. Du sollst keine 
anderen Götter haben neben mir.
2.  Du sollst dir kein Götterbild machen und
dich nicht davor niederbeugen.
3.  Du sollst den Namen deines Gottes nicht
missbrauchen.
4.  Du sollst am Feiertag nicht arbeiten.
5.  Du sollst deine Eltern achten, auch wenn
sie alt geworden sind.
6.  Du sollst nicht töten.
7.  Du sollst nicht ehebrechen.
8.  Du sollst nicht stehlen.
9.  Du sollst nichts Falsches über andere 
erzählen.
10. Du sollst nichts haben wollen, was einem
anderen gehört. Plane nicht, wie du 
jemandem etwas wegnehmen kannst. 
Das sind die 10 guten Regeln Gottes. So sollen wir leben.«

Was soll Samu machen?
Da platzt es aus Samu heraus. Er erzählt alles. Auch, dass sie heute Nacht wieder stehlen gehen wollen. Zum Schluss sagt er: »Ich weiß, dass es nicht richtig ist. Aber ich muss das machen. Wenn ich es nicht mache, wird Dan mich verprügeln.« Jetzt schaut Mama ihm genau in die Augen. Dann sagt sie: »Wer darf über dich bestimmen, Samu? Gott, der dich befreit hat? Oder Dan, der dir Angst macht?« Samu beißt sich auf die Lippen. Er hat wirklich Angst vor Dan. Er kennt ihn. 
Es wird dämmrig. Bald ist es Nacht. 
Was soll er machen?

Gespräch 

Mit den Kleinen:

Mit den Großen: 

7. Lied

Befiehl du deine Wege 
(EG 361, KuS 412, Strophen 1, 5, 10, 12); 
Du bist meine Zuflucht (KuS 422, HuT 209)

8. Spiel »Auf 10 guten Regeln über den Fluss der Versuchungen«

Siehe »Kreative Umsetzung der Geschichte«
Ziel: Wir schaffen es, wenn wir zusammen-
halten!

9. Lied

Von oben und von unten 
(KuS 486, Einfach Spitze 1.41)

10. Fürbitten (mit Knoten)

In der Mitte steht die Kerze, die locker verknoteten Schnüre liegen etwas entfernt davon. 
Menschen sollen frei sein. Trotzdem bedrücken uns Dinge. Das fühlt sich an wie ein Knoten um unser Herz (Pappherz zeigen)
Wir bitten Gott darum, dass er uns Menschen frei macht (Knoten um das Pappherz lösen)
Du kannst einen Knoten nehmen und sagen, für wen du beten willst. Wir anderen antworten dann mit: »Befreie sie (oder ihn).« Dann machst du den Knoten auf und legst die Schnur wie einen Strahl an die Kerze.
(Jemand aus dem Team beginnt und zeigt, wie es geht.)
Gott, du hast dein Volk befreit 
und ihm gute Regeln gegeben zum Leben. 
Befreie auch uns. 
Wir bitten dich für Menschen, die krank sind. 
Alle: Befreie sie! 
(Teamer*in löst Knoten und legt die Schnur strahlenförmig an die Kerze.)
Wir bitten dich für Menschen, die im Krieg leben.
Alle: Befreie sie! 
(Teamer*in löst Knoten und legt die Schnur strahlenförmig an die Kerze. Dann Kinder einladen, ihre Fürbitten zu sagen. Zum Schluss hat die Kerze einen Strahlenkranz.)

11. Vaterunser

Gemeinsam beten wir das Vaterunser: Vater unser im Himmel …

12. Segenslied

Herr, wir bitten, komm, und segne uns (KuS 178, HuT 232, Strophen 1, 3, 4)

13. Segen

Vorschläge in KuS 728–733

Die Zehn Gebote
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater

Mit den 11 DIN-A3 Bildkarten werden die wichtigen Aspekte der Zehn Gebote thematisiert. Es entsteht ein Verstehen, welche guten Absichten diese Sätze auch für das Leben miteinander in unserer heutigen Zeit beinhalten.

Die bekannte Kinderbuchautorin Lene Mayer-Skumanz hat den komplett ausformulierten Text geschrieben.

€ 18,00; Best.-Nr. 3339

Mose und die Zehn Gebote
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Und hier nun die Geschichte zu den 
(obigen) Zehn Geboten.

€ 18,00; Best.-Nr. 3431

junge-gemeinde.de

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 2/2025
Grafik „Equality/Equity“; zur Reihe „Ich und die anderen“
(Interaction Institute for Social Change | Artist: Angus Maguire;)

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