25.2.2024 »Sucht mich, so werdet ihr leben!«

Amos 5,4–7; 9,11–15

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

1. Lest gemeinsam ganz oder in Auszügen die bereits vor 60 Jahren gehaltene, aber immer noch aktuelle Rede Martin Luther Kings »I Have A Dream« unter https://de.usembassy.gov/de/ich-habe-einen-traum/.
2. Nehmt euch kleine Zettel und schreibt erst für euch auf, was für euch zu einer Welt gehört, in der alles gut geworden ist. Erzählt den anderen, was ihr geschrieben habt und legt die Kärtchen in die Mitte, sodass eure Version von Amos 9,11–15 entsteht.

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Es wird gut! Diese Botschaft, dieses Urvertrauen in Gott und die Welt brauchen Kinder. Je älter sie sind, desto mehr verstehen sie bereits die Diskurse der Klimaveränderung, der negativen politischen Entwicklungen, der Inflation und anderen aktuellen Herausforderungen und Katastrophen. Zukunftsängste gibt es vermehrt bereits bei Kindern. Deshalb tut der heutige Text Kindern (und Erwachsenen) so gut. 

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Suchet zuerst Gottes Reich (EG 182, KuS 222);
Wie ein Fest nach langer Trauer 
(EG Wü 622, KuS 542)

Gebete

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Weltplakat(e) gestalten

Gemeinsam (oder in Kleingruppen) ein großes Plakat (mindestens DIN-A-3) gestalten, dessen Hintergrund in Umrissen eine Weltkarte ist. Darauf entsteht eine Collage unter der Fragestellung: Was gehört zu einer Welt, die nach Gottes Willen ist (gerecht/fair)?
Da dies recht abstrakt ist, können vorher zusammen Ideen gesammelt werden. (Das Lied »Wie ein Fest nach langer Trauer« kann helfen.)
Für die Collage ist jede Form der Gestaltung möglich (malen, schreiben, Zeitungsausschnitte aufkleben …). Das Plakat/die Plakate sollten dann ausgestellt werden!

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Mit Bodenbild (Das finale Bodenbild der letzten Woche ist wieder aufgebaut. Gemeinsam schauen wir das Bodenbild an und vergegenwärtigen uns die Geschichte vom letzten Sonntag.)

Erzähler/in: Gott hat Amos noch mehr Botschaften für die Menschen gegeben:
Gott: Sucht nach mir! Dann sollt ihr leben. 
Erzähler/in: Gott möchte, dass die Menschen einander lieben. Wenn ihr liebevoll miteinander umgeht, könnt ihr gut leben. Und wenn die reichen Menschen die armen Mensch gut behandeln, kann sich vieles ändern. Und Gott sagt den Menschen: 
Gott: Am Ende wird alles gut und heil werden. Es wird allen Menschen gut gehen. Alle haben genug zu essen und zu trinken. Alle haben Häuser, in denen sie sicher wohnen können.
Erzähler/in: (Zeigt auf das Bodenbild) Hier ist noch nicht alles gut. Lasst uns zusammen überlegen, wie es gut werden kann. Wie es fair für alle Menschen ist.
Gemeinsam Ideen sammeln (z. B. kaputtes Haus reparieren, Essen teilen, Geld gerecht verteilen). Jemand aus dem Team gestaltet das Bodenbild entsprechend um, wenn möglich mit Unterstützung der Kinder.

Erzählung für Ältere

Anspiel und Erzählung

Teil 1: Heute bei Benno

Mama: Wie wars denn heute in der Schule? 
Benno: Es ist echt besser geworden seit der Sache mit den Muffins vor drei Wochen. Da gab’s ja so richtig Ärger. Und dann haben wir überlegt, was wir ändern können.
Mama: Und was ist rausgekommen?
Benno: Also ich glaube, Theo und Ida haben zum ersten Mal gemerkt, dass es alle doof finden, wenn sie so gemein sind. 
Mama: Wie habt ihr das denn geschafft?
Benno: Wir alle haben ihnen zusammen gesagt, dass wir richtig sauer sind.
Mama: Und wie haben die beiden reagiert?
Benno: Sie haben erstmal gelacht. Wie immer. Aber wir anderen haben was ausgemacht: Wenn sie jetzt ein Kind ärgern, dann ruft es laut, und dann helfen wir ihm alle zusammen. 
Mama: Das ist ja eine gute Idee.
Benno: Sie haben es natürlich wieder probiert: Sie haben Ali die Brille weggenommen, als er in der Pause zur Toilette gegangen ist. Zwei gegen einen, richtig unfair. Aber er hat dann laut gerufen … und plötzlich stand die halbe Klasse da.
Mama: Oh, da haben die aber bestimmt Augen gemacht.
Benno: Das kannst du laut sagen! Seither haben sie echt niemanden mehr geärgert. Jetzt spielen sie in der Pause sogar mit. 
Mama: Das klingt ja echt viel besser. Vorher hast du fast nur vom Streit in der Pause erzählt.
Benno: Unsere Lehrerin hat das dann auch mitbekommen. Und jetzt dürfen Nils, Ali und Marie eine Streitschlichterausbildung machen. Und bald noch mehr von uns. Ich hoffe, ich bin auch bald dran. 
Mama: Wie schön. Da ist eure Klasse auf einem guten Weg. Das freut mich für dich!

Teil 2: Damals bei Amos

Erzähler/in: Erinnert ihr euch an Amos? Der in Gottes Auftrag unterwegs war? Der den Menschen gesagt hat, dass Gott wütend ist, weil sie so ungerecht zueinander sind? 
Amos hat den Menschen auch noch mehr gesagt. Er hat sie auf die Suche geschickt. Auf die Suche nach Gott. Auf die Suche nach dem, was Gott sich für uns Menschen wünscht. 
Gott wünscht sich, dass es in der Welt fair zugeht. Dass die Starken die Schwachen gut behandeln. Dass die Reichen die Armen unterstützen. Dass die Gesunden den Kranken helfen. 
Dann können alle Menschen gut miteinander leben. Dann ist genug für alle da. 
Und Gott gab Amos noch eine Botschaft. Darin versprach Gott den Menschen: 
Gott: Am Ende wird alles gut und heil werden. Alles, was jetzt unfair und ungerecht ist, gibt es dann nicht mehr. Es wird allen Menschen gut gehen. Alle haben genug zu essen und zu trinken. Alle haben Häuser, in denen sie sicher wohnen können. Allen geht es gut.

Amos 2

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Um sich das vor Augen führen zu können, hilft ein »Privilegien-Check«. 
In jedem Fall wird dabei herauskommen, dass wir auf der Seite derer sind, die es »gut haben« (selbst dann, wenn es sich nicht immer so anfühlt). Wir gehören zu den Privilegierten – wie die Menschen, die Amos angesprochen hat. Wir sind Teil eines globalen Systems, bei dem wir zu den Gewinnerinnen gehören – und damit andere zu den Verlierern. Auch wenn wir es nicht wollen, sind wir dennoch Teil eines Systems von Ungerechtigkeit.

Infos und Links, um den Privilegien-Check durchzuführen, finden Sie hier

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Jeder knüpft am eignen Netz (KuS 528,1.2.5);
Anders als du (KuS 556, Immer und überall. Kinderkirchenlieder 301)

Gebete

Siehe »Zur ganzen Reihe«

Kreative Umsetzung der Geschichte
Schuhkartons gestalten und umwerfen

Die Kinder malen Bilder, auf denen Ungerechtigkeit zu sehen ist (Ältere können auch schreiben).
Die Bilder/Texte dann auf Schuhkartons kleben. Diese werden gestapelt und wie beim Dosenwerfen mit einem Ball umgeworfen. Hier kann vor/bei/nach einem Gottesdienst die Gemeinde einbezogen werden.

Plakate mit Farbbomben bewerfen

Die Kinder gestalten gemeinsam ein oder mehrere Plakate, die Ungerechtigkeit veranschaulichen. Die Plakate werden draußen aufgehängt und mit »Farbbomben« beworfen. Es entstehen dabei neue Kunstwerke, die die Zerstörung verbildlichen. 

Tipp: Die Plakate sollten vorher und nachher fotografiert werden. Evtl. eine Ausstellung für die Gemeinde machen. 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Die Erzählung kann am Boden durch Figuren und Bilder verdeutlicht werden (mit z. B. Duplofiguren, Fotos, Legos …).
Ein Beispiel (mit Legosteinen) für ein Bodenbild zur Geschichte finden Sie hier.

Amos war ein gewöhnlicher Mensch

Amos lebte vor langer, langer Zeit. Er war ein ganz gewöhnlicher Mensch. Er hatte Arbeit, die damals ganz gewöhnlich war: Er lebte von seinen Schafen und von den Früchten des Maulbeerfeigenbaums.
Aber eines Tages bekam er eine Aufgabe. Eine Aufgabe von Gott.

Ungerechtigkeit zur Zeit von Amos

Und das kam so: Im Land, in dem Amos lebte, gab es reiche Menschen. Sie hatten ganz viel Geld. Sie hatten schöne, große Häuser. Sie hatten genug zu essen. Sie hatten schöne Kleidung. Sie hatten gute Schuhe.
Und es gab arme Menschen. Sie hatten wenig Geld. Sie lebten in einfachen Hütten. Sie hatten kaum Essen. Sie mussten kaputte Kleidung tragen. Sie hatten keine Schuhe.
Die reichen Menschen gaben den armen nichts ab. Die Reichen nahmen den Armen noch das Wenige weg, was die hatten. 
(An dieser Stelle der Geschichte wird nun das Bodenbild verändert: Den Armen wird auch noch das Letzte genommen und hinübergestellt zum Haus der Reichen.)
Die Reichen waren unfair zu den Schwachen. Die Reichen schlugen und verletzten sie auch. Die Reichen gingen schlimm mit ihnen um. So schlimm, bis sie am Boden lagen.
Gott möchte nicht, dass Menschen so miteinander umgehen. Er möchte, dass alle ein gutes Leben haben. Er sagte: »Stopp! Hört auf damit. Ihr seid auf dem falschen Weg. So geht es nicht weiter.«

Amos erhält eine Aufgabe

Und deshalb gab Gott dem Amos eine Aufgabe. Er sagte zu Amos: »Sag den Menschen: ›Stopp! Gott möchte das nicht. Ihr seid auf dem falschen Weg. So kann es nicht weitergehen. So sollt ihr nicht miteinander leben. Die Starken sollen aufhören, unfair zu den Schwachen zu sein. Die Reichen sollen aufhören, unfair zu den Armen zu sein. Die Großen sollen aufhören, unfair zu den Kleinen zu sein.«
Betrachtet mit den Kindern gemeinsam das Bodenbild (s. oben). Überlegt, wo Gott durch Amos sagt: »Stopp, ich möchte das nicht«, und verteilt mit diesen Worten Stoppschilder.
Eine Kopiervorlage für ein Stoppschild finden Sie hier (groß) und hier (klein).

Anspiel und Erzählung

Teil 1: Heute bei Benno

Benno kommt herein und wirft wütend seinen Schulranzen in die Ecke.
Mama: Hey Benno! Wie war es in der Schule?
Benno: So unfair! Es ist soooo unfair!
Mama: Was ist denn los?
Benno: Es war so: In der Schule hatte die Aysa Geburtstag. Sie hat für jedes Kind einen Muffin mitgebracht. Wir durften die aber erst in der Pause essen.
Mama: Ja, warum das denn?
Benno: Weil es sonst immer so eine Krümelei im Klassenzimmer gibt. Also jedes Kind hatte einen Muffin. Und dann haben Theo und Ida einfach die Muffins von Jan und Nils weggenommen!
Mama: Was? Jan ist doch der Kleinste von euch und Nils ist im Rollstuhl.
Benno: Ja, genau. Die haben gewusst, dass die beiden keine Chance haben. Denn sie waren super schnell und haben denen einfach die Muffins weggenommen und in einem Versteck aufgegessen!
Mama: Wie gemein!
Benno: Ich wünschte, Theo und Ida wären nicht in meiner Klasse. Ich wünschte, die zwei dürften gar nicht mehr zur Schule kommen. Ich wünsche denen echt, dass ihnen schlecht wird von den Muffins. Das ist so unfair und gemein! 

Teil 2: Damals bei Amos

Erzähler/in: Es gab schon immer unfaire und gemeine Menschen. Auch vor vielen tausend Jahren, als der Prophet Amos gelebt hat. Ein Prophet ist ein Mensch, der einen besonderen Auftrag von Gott bekommen hat. Er soll den Menschen Gottes Meinung sagen. Zur Zeit von Amos war Gott ganz schön wütend auf die Menschen.
Amos: Es kann nicht so weitergehen! Ihr habt nicht auf mich gehört. Ihr habt nicht gemacht, was ich euch gesagt habe. Ihr seid gemein zu denen, die arm sind und Hilfe brauchen. Ihr trampelt auf denen herum, die schon im Staub am Boden sind. Und statt denen zu helfen, die Unterstützung brauchen, räumt ihr sie aus dem Weg. So geht es nicht weiter! Ihr seid auf dem falschen Weg!
Erzähler/in: Gott meinte es ernst. Er wollte nicht länger, dass die Menschen so mit den Schwächeren umgehen. Und wie Benno wütend auf Theo und Ida ist, war Gott damals wütend über das Verhalten der Menschen. Deshalb gab Gott dem Amos den Auftrag, hier für Klarheit zu sorgen. Auch heute ist es Gott nicht egal, wie sich die Menschen den Armen und Schwachen gegenüber verhalten. Also ging Amos damals los, um den Menschen Folgendes von Gott zu sagen: 
Amos: Stopp, ich möchte das nicht. Ihr seid auf dem falschen Weg. So kann es nicht weitergehen. So sollt ihr nicht miteinander umgehen. Hört auf, ihr Starken, unfair zu den Schwachen zu sein. Hört auf, ihr Reichen, unfair zu den Armen zu sein. Hört auf, ihr Großen, unfair zu den Kleinen zu sein.

Hier finden Sie kostenfrei Infos und Links als Zusatzmaterial für die Evangelische Kinderkirche Heft 1/ Privilegien-Check; zur Reihe „Amos und die Frage nach der Gerechtigkeit“

Hier finden Sie kostenfrei ein Beispiel für ein Bodenbild als Zusatzmaterial für die Evangelische Kinderkirche Heft 1/2024 Legobilder; zur Reihe „Amos und die Frage nach der Gerechtigkeit“

Hier finden Sie kostenfreies Zusatzmaterial zur Reihe „Amos und die Frage nach der Gerechtigkeit“:

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 1/2024
Stoppschild groß; z
ur Reihe „Amos und die Frage nach der Gerechtigkeit“

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 1/2024
Stoppschild klein (zum Austeilen an Kinder); z
ur Reihe „Amos und die Frage nach der Gerechtigkeit“

Sophia und Nadira 
feiern Weihnachten im Stall – ein Krippen-Singspiel

Vorbemerkungen

Inhalt

Sophia und Nadira leben mit ihren beiden Pferden Thaddäus und Tabita auf dem Augustushof. Sie möchten dieses Jahr Weihnachten im Stall feiern. Doch Herr Tunichtgut bringt eine behördliche Anordnung und schließt kurzerhand den Stall. Muss das Fest ausfallen? Lukas, der Freund von Sophia und Nadira, engagiert fleißige Helfende (auch Engel sind dabei), und Maria kommt spontan mit ihrem Bruder vorbei. Als Herr Tunichtgut zum zweiten Mal auf dem Augustushof auftaucht, klärt sich die angespannte Situation.

Rollen

Hauptrollen: Nadira, Sophia, Lukas, Herr Tunichtgut, Engel 1
Nebenrollen: Thaddäus und Tabita (Pferde), 5 Helfende, 3 weitere Engel, Maria, kleines Kind
Chor: Alle

Requisiten

Notizblock, Aktentasche, Stroh, evtl. Steckenpferde, Handy, Arbeitskleidung »Blauer Anton«, Arbeitshandschuhe, Heugabel, Schaufel, Besen, Schubkarre, Dekoration für den Stall (Lichterketten, Strohsterne, kleiner Weihnachtsbaum, Christbaumkugeln, Kerzen, Punschtassen …), leuchtender Stern, Krippe.

Spielstück

Nadira: Hey Sophia, bald ist Weihnachten. Ich freue mich schon mega. 
Sophia: Ja, ich freue mich auch schon soooo sehr, Nadira. Und weißt du was, letzte Nacht konnte ich schlecht einschlafen. Und da hatte ich eine super Idee.
Nadira: Da bin ich mal gespannt. Lass hören!
Sophia: Also ich dachte an den Stall.
Nadira: Wieso Stall? Was ist denn an unserem Stall so besonders? Außer, dass da unsere Pferde Thaddäus und Tabita stehen.
Sophia: Wart’s ab! Ich erzähle es dir ja gleich. 
(Thaddäus und Tabita sind zufrieden wiehernd zu hören.)

Song: Wir feiern Weihnachten im Stall

Sophia: Jesus kam in einem Stall zur Welt – und wir haben einen Stall! Kapiert?
Nadira: Ne, ich check’s nicht. Was meinst du damit?
Sophia: Wir können doch ein ganz besonderes Weihnachtsfest feiern. In unserem Stall. Und wir laden ganz viele Leute dazu ein.
Nadira: Du meinst mit Kinderpunsch, Lebkuchen und ein bisschen Weihnachtsmusik? Und Zimtsternen, Lichterketten und Weihnachtsbaum?
Sophia: Ja! Aber auch mit Krippe, Engel, Maria und Josef und natürlich dem Jesus-Baby.
Nadira: Du hast die Hirten vergessen. 
Sophia: Ja, stimmt. Komm, Nadira, wir machen eine Liste, was wir alles brauchen. Dann vergessen wir auch nichts. Dreh dich mal um, dann habe ich eine Unterlage zum Schreiben.
(Sophia nimmt Notizblock und Stift, auf Nadiras Rücken als Unterlage macht sie Notizen.)
… so, und zum Schluss noch das Jesus-Baby. Fertig!
Nadira: Und wo willst du ein Baby herkriegen? Herzaubern? »Ene mene Wippe – ein Kind liegt in der Krippe, hex, hex.« Das wird nichts!
Sophia: Da fällt uns sicher etwas ein. Wart’s ab.
Nadira: Schau, da kommt Lukas!
(Lukas tritt auf.)
Lukas: Ciao Sophia, ciao Nadira, ihr seid ja ganz schön aufgeregt. Sind Thaddäus und Tabita mal wieder durchgegangen?
Nadira: Quatsch. Unsere Pferde stehen ganz friedlich im Stall. Aber wir haben eine Idee. Du musst uns dabei h helfen.
Lukas: Erzählt! Was für eine Idee?
Sophia: Wir feiern Weihnachten im Stall. Mit unseren beiden Pferden Thaddäus und Tabita.
Lukas: Okay. Soll ich etwas basteln? Für Tabita Eselsohren und für Thaddäus einen Ochsenschwanz?
Nadira: Scherzkeks … Du kannst uns anders helfen: Wir brauchen ein Baby. Ein echtes Baby. Ein Jesus-Baby.
Lukas: Ein Baby? Wo soll ich denn ein Baby herbekommen? Ich kann doch nicht hexen. »Ene mene Sausewind – Thaddäus wird ein Menschenkind, hex, hex.« Vergiss es!
(Thaddäus und Tabita wiehern)
Sophia: Was ist mit den Pferden los? Sie sind ja ganz aufgeregt.
Lukas: (erschrocken) Mein Zauberspruch wird doch nicht etwa …
(Herr Tunichtgut tritt mit Aktentasche auf.)
Herr Tunichtgut: Guten Tag der Herr, guten Tag die Damen. Mein Name ist Tunichtgut. Ich bin vom Amt. Das ist doch der Augustushof, oder? Wer ist hier zuständig? Ich habe einen Bescheid. Der Stall muss geschlossen werden. Jemand hat das Amt informiert. Das Stroh schimmelt. Ich muss das überprüfen. Anordnung von ganz oben. (Herr Tunichtgut verschwindet im Stall.)
Sophia: (Ruft Herrn Tunichtgut hinterher) He, das geht nicht. Sie können doch nicht einfach so in unseren Stall!
Nadira: Unglaublich. Richtig frech. Das darf er doch gar nicht einfach so.
Sophia: Wenn er unseren Stall wirklich zumacht, was wird dann mit Thaddäus und Tabita? Und aus unserem Fest?
Lukas: Ich helfe euch! Macht euch keine Sorgen.
Nadira: Danke, Lukas!
(Herr Tunichtgut kommt mit einer Handvoll Stroh aus dem Stall.)
Herr Tunichtgut: Hier, seht selbst. Das ganze Stroh muss raus. Danach muss alles desinfiziert werden. Und ihr müsst neues Stroh besorgen. Dann kann ich den Stall vielleicht wieder freigeben. Das Stroh nehme ich mit ins Labor.
Sophia: Aber mit dem Stroh ist doch gar nichts. Es ist das gleich wie immer und sieht auch so aus wie immer.
Herr Tunichtgut: Papperlapp. Das sieht man nicht auf den ersten Blick.
Nadira: Aber wir wollen doch Weihnachten im Stall feiern.
Herr Tunichtgut: So ganz sicher nicht. Aber es liegt in eurer Hand. Wenn ihr es bis dahin schafft, dann gebe ich den Stall wieder frei. Aber erst einmal ist der Stall geschlossen. Hier der Bescheid. (Herr Tunichtgut drückt Sophia einen Brief in die Hand.)Auf Wiedersehen die Damen, auf Wiedersehen der Herr.
(Herr Tunichtgut geht schnell ab.)
Sophia: (liest laut) »Behördliche Anordnung: Bis auf Weiteres bleibt der Augustushof geschlossen.«
Lukas: Komischer Typ. So ein Mist. Aber wie gesagt: Ich helfe euch. 
(Lukas eilt davon.)
Sophia: Halt, Lukas, wo willst du hin? Du wolltest uns doch helfen!
Nadira: Der ist weg. Hat sich aus dem Staub gemacht. Das fängt ja gut an mit unserem Weihnachtsfest im Stall. 
Sophia: Weißt du, was wir auf unserer Liste noch vergessen haben? (Sie holt den Notizblock hervor.)
Nadira: Wie kannst du jetzt an unsere Liste denken?
Sophia: Wir haben gar keinen Wirt! Aber den brauchen wir jetzt auch nicht mehr. Diese fiese Rolle spielt nämlich Herr Tunichtgut wirklich gut (äfft Herrn Tunichtgut nach): »Aber erst einmal ist der Stall geschlossen.«
Nadira: Lass uns in den Stall gehen und Thaddäus und Tabita holen. Wir müssen sie vorübergehend im Nachbarhof unterbringen.
(Sophia und Nadira gehen in den Stall und führen die Pferde ab. 
Lukas kommt mit 5 Helfenden. Alle sind mit Arbeitskleidung ausgestattet, s. »Requisiten«, Seite 496. Wenn ein Kind in der Schubkarre sitzt, auf die Sicherheit achten!)
Lukas: Leute, packt an! Wir müssen heute noch fertig werden! Morgen ist Weihnachten!
Helfer:in 1: Was sollen wir tun?
Lukas: Zuerst muss das ganze Stroh raus.
Helfer:in 2: Wir helfen gerne.
Helfer:in 3: Wir lassen Sophia und Nadira doch nicht im Stich.
Helfer:in 4: Freunde halten zusammen.
Helfer:in 5: An Weihnachten wollen wir eine Freude machen.
Lukas: Ja, dann mal los!
(Lukas und die 5 Helfenden räumen das Stroh aus dem Stall.)
Helfer:in 1: Wir sind fertig.
Helfer:in 2: Wenn alle mithelfen, geht es richtig schnell.
Helfer:in 3: Was können wir jetzt noch tun?
Lukas: Das ging ja wirklich flott. Dann lasst uns jetzt den Stall putzen. Und danach legen wir frisches Stroh aus.
(Lukas und die 5 Helfenden arbeiten jetzt mit Besen weiter.)
Lukas: Ihr macht das richtig gut. Tippitoppi. Danke für eure Hilfe. Dann können wir doch noch Weihnachten im Stall feiern.
(4 Engel kommen langsam dazu.)
Helfer:in 1: Wer kommt denn da?
Helfer:in 2: Das sind Lilli, Franzi, Rebekka und Murat. Die wohnen in der Nachbarschaft.
Helfer:in 3: Die sehen ja aus wie Engel.
Engel 1: Weihnachten ohne Engel geht gar nicht. Darum sind wir hier!
Engel 2: Ihr seht aus, als ob ihr ein bisschen Aufmunterung gut brauchen könntet.
Engel 3: Wir haben nämlich eine ganz wichtige Botschaft. 
Engel 1: Und wir haben richtig doll geübt. Hört zu!
(Alle Engel zusammen:)
Habt keine Angst. Wir verkündigen euch eine große Freude. Heute ist der Heiland geboren. Der Retter der Welt. Er macht alles gut. Ihr findet ihn in einem Stall. Er ist in Windeln gewickelt und liegt in einer Krippe.

Gemeindelied: Hört, der Engel helle Lieder (EG 54, KuS 64)

Lukas: Danke, ihr Engel. Engel haben uns gerade noch gefehlt. (Helfende lachen) Die Freudenbotschaft muss in alle Himmelsrichtungen ausstrahlen! Feiert mit uns! Der Stall ist fertig. Es fehlt nur noch die Krippe. Und ein bisschen Deko für die Stimmung.
Engel 1: Danke für die Einladung. Wir feiern gerne mit.
Engel 2: Wir sorgen für die Musik.
Engel 3: Und für die Beleuchtung.
Engel 4: Und für den Glanz.
Engel 1: Aber wo sind die Hirten?
Lukas: Tataaaa – bitteschön (zeigt auf die Helfenden), hier sind sie, unsere treuen Hirten! Die allerbesten auf der ganzen Welt!
Helfer:in 1: Danke für das Lob. Aber wollen wir jetzt nicht weitermachen? Der Stall muss noch eingerichtet werden.
Lukas: Gute Idee, also los!
(Lukas, Helfende und Engel dekorieren den Stall; Lichterketten und -schläuche wirken dabei besonders gut; den leuchtenden Stern noch nicht.)
Lukas: So, und jetzt noch die Krippe … fertig.
Helfer:in 1: Und was ist mit der Weihnachtsgeschichte?
Engel 1: Wir können leider nur unseren eigenen Text. Wir müssen passen.
Lukas: (Holt sein Handy aus der Hosentasche.)
Hier, ich habe die Bibel als App … wartet, ich hab’s gleich … wo finde ich nochmal die Weihnachtsgeschichte?Engel 1: Lukas, das müsstest du eigentlich wissen: Im Lukasevangelium! Schau mal nach Lukas, Kapitel 2.
Lukas: (Liest nach kurzem Weitersuchen vor:)
Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, 
aus der Stadt Nazareth, 
in das judäische Land zur Stadt Davids, 
die da heißt Bethlehem, 
weil er aus dem Hause und Geschlechte 
Davids war, 
damit er sich schätzen ließe mit Maria, 
seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. 
Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

(Steckt Handy wieder ein)
Engel 1: Jetzt fehlt nur noch das Jesus-Baby. Das Kind in der Krippe ist doch das Allerwichtigste an Weihnachten.
Helfer:in 2: Schaut mal, da kommt Maria.
Helfer:in 3: Sie bringt ihren kleinen Bruder mit.
Helfer:in 1: Der ist ja fast noch ein Baby.
Helfer:in 2: Nein, der ist doch schon in der Krippe.
Alle anderen: (verständnislos) In der Krippe?
Helfer:in 2: Ja, ich meine natürlich die Kinderkrippe in der Kita.
Alle anderen: Ach soooo …
Lukas: Hallo Maria! Magst du mitmachen? Wir feiern Weihnachten im Stall.
Maria: Ja, gerne. Darf mein kleiner Bruder auch dabei sein? Ich muss auf ihn aufpassen.
Lukas: Klaro! Den brauchen wir sogar ganz dringend. Wir haben nämlich noch kein Jesus-Baby.
Engel 1: Wie ich schon sagte: Das Kind in der Krippe ist das Allerwichtigste an Weihnachten. Es bringt Frieden auf Erden.
Maria: (Zeigt auf die Krippe) Aber für die Krippe ist er schon zu groß. 
Lukas: Das macht nichts. Hauptsache wir haben ein Jesus-Kind.

Song: Ein Kind in einem Stall

Helfer:in 1: Und was machen wir jetzt?
Lukas: (Holt sein Handy wieder aus der Tasche)
Ich rufe Sophia und Nadira an. 
(Kurz warten) Hallo Sophia! (Kurze Pause) Ja, wir sind fertig. Frisches Stroh ist auch schon im Stall. Alle, die geholfen haben, sind noch da. Und ihr werdet’s nicht glauben, auch drei Engel. (Kurze Pause) Kommt schnell! Und bringt Thaddäus und Tabita mit. Außerdem habe ich noch eine Überraschung für euch. (Kurze Pause) Das sag’ ich euch später. Bis gleich. (Steckt Handy wieder ein.) 
Dann Pferdegeklapper; es erscheinen Sophia und Nadira mit Thaddäus und Tabita. Die Mädchen schauen zu Lukas; sie sehen noch nicht die Krippenszene im Stall.)
Sophia: Jetzt bin ich aber gespannt auf deine Überraschung. Her damit!
Nadira: Ja, los. Spann uns nicht so auf die Folter, Lukas.
Lukas: Dann macht mal die Augen zu. Nicht spicken. Dreht euch um. Und auf drei öffnet ihr die Augen. 1, 2, 3 – tatatata!
(Nadira und Sophia öffnen die Augen und sehen den schön gestalteten Stall sowie Maria und ihren kleinen Bruder, die neben der Krippe sitzen.)
Lukas: Ene, mene Donnerhall – Weihnachten im Stall!
Nadira: Wow, ist das schön hier.
Sophia: Und Maria ist auch gekommen. Hallo Maria! (Winkt Maria und ihrem Bruder zu)
Nadira: Und für das Jesus-Baby war gar kein Zauberspruch nötig.
Sophia: Jetzt kann es Weihnachten werden.
(Thaddäus und Tabita wiehern unruhig.)
Lukas: O nein! Da hinten … der Tunichtgut … der kommt wieder. Der verdirbt alles.
Herr Tunichtgut: (außer Atem) Ich muss mich bei euch entschuldigen. Das Labor hat keinen Schimmel festgestellt. Der Schaden wird euren Eltern erstattet. Ich war wohl etwas vorschnell. Deshalb habe ich eine Kleinigkeit mitgebracht. Damit möchte ich um Entschuldigung bitten. Und als kleine Wiedergutmachung. (Herr Tunichtgut holt einen leuchtenden Stern hervor und gibt ihn Lukas). Ich sehe schon: Der hier fehlt noch im Stall.(Lukas befestigt den Stern.)
Nadira: Der ist aber schön.
Sophia: (zu Herrn Tunichtgut) Feiern Sie doch mit uns zusammen. Weihnachten tut allen gut.

Song: Weihnachten tut allen gut
Der besondere Tipp

Reinhard Horn/Michael Landgraf
Kinder feiern Weihnachten – hier und überall

Bei einer Weihnachts-Weltreise lernen wir in tollen Geschichten die Bräuche zu Weihnachten kennen. Zu jeder Geschichte gibt es ein passendes Kinder-Weihnachtslied. 

€ 19,80; 
Best.-Nr. 3787

Auf der gleichnamigen CD sind fast alle Songs sowohl in der Originalsprache als auch auf Deutsch gesungen.

CD: € 14,90;
 Best.-Nr. 3788

junge-gemeinde.de

Die schönste Geschichte
– ein Krippenspiel

Vorbemerkungen

Die zwei Küken hören von Mama-Huhn so gerne Geschichten. Gemeinsam begeben sie sich auf die Spur der Weihnachtsgeschichte … 

Rollen: 
Mama-Huhn (Huhn), 2 Küken (Küken 1/Küken 2; die Küken-Rollen können auch auf mehr als zwei Kinder verteilt werden), Maria, Josef, Engel, Onkel Josua, 3 Hirten, 3 Könige

Zur Aufführung:
Die Lieder können auch von unterschiedlichen Gruppen (Kinder, Gemeinde …) gesungen werden.

Tipp:
Falls noch weitere Rollen benötigt werden, ist es gut möglich, auf dem Feld eine »Verkündigungsszene« mit Engeln einzufügen.

Spielstück

Im Nest

Das Huhn sitzt mit seinen beiden Küken im Nest.
Küken 1: Mama, erzähl uns eine Geschichte vor dem Einschlafen!
Küken 2: Au ja, die vom allerersten Weih-
nachtsfest!
Huhn: Aber die habe ich euch doch schon tausend Mal erzählt!
Küken 1: Es ist die schönste Geschichte, die du je erzählt hast.
Huhn: Na gut, dann macht es euch mal bequem … Also, als ich noch ein ganz junges Huhn war, da habe ich immer draußen auf dem Hof Körner gepickt. So wie ihr heute. Eines Tages geschah es dann …
(Musik; währenddessen Szenenwechsel: Jetzt ist auch Maria zu sehen, die unter einem Baum sitzt und Getreide mahlt.)

In Nazareth

Huhn: Maria sah mich, wie ich Körner pickte.Sie sagte zu mir:
Maria: Na, Huhn, bist du auch fleißig am Körner Suchen? Ich brauche nämlich schöne Eier für Josef, meinen Verlobten. Nicht mehr lange, dann heiraten wir, ich freue mich ja schon so!
(Engel kommt herein.)
Engel: Hallo Maria! Ich bin Gabriel. Ich bringe dir eine Nachricht von Gott.
Maria: (erschrocken) Von Gott?
Engel: Ja! Gott hat dich auserwählt. Du sollst die Mutter des Messias werden, der die Welt retten wird. Du wirst schwanger und einen Sohn bekommen. Ihm sollst du den Namen Jesus geben. Er wird alle Menschen retten und zu Gott führen. Er ist der Sohn Gottes.
Lied: Lobet den Herren (EG 317)
Maria: Gott hat mich auserwählt? Dabei bin ich doch nur ein ganz normales Mädchen. Ich werde also schwanger … O nein, was wird Josef dazu sagen?
Huhn: Genau in diesem Augenblick kam Josef durch das Tor. Ich konnte das von meinem Platz im Hof genau sehen.
Josef: Hallo Maria! Du siehst ja aus, als hättest du ein Gespenst gesehen. Ist alles in Ordnung?
Maria: O Josef! Gerade war ein Engel bei mir! Er sagte, dass ich schwanger werde und Gottes Sohn zur Welt bringe. Gottes Sohn! Josef, weißt du, was das für eine Aufgabe ist? Und was sagst überhaupt du dazu? 
Josef: Maria, hör mir zu: Auch mir ist im Traum ein Engel erschienen. Er hat mir gesagt, dass du schwanger werden wirst. Das Kind wird Gottes Sohn sein. Maria, wir werden die Eltern des Heilands sein.
Maria: Ach, Josef. Du bist also nicht sauer? 
Josef: Nein, Maria, Gott hat dich und mich auserwählt. Wie könnte ich da sauer sein?
Küken 1: Da bin ich aber froh, dass Josef nicht sauer war.
Küken 2: Und dann hat Maria angefangen zu brüten?
Huhn: (lacht) Nein, bei den Menschen ist das anders: Die Frauen tragen ihre Babys im Bauch, bis sie auf die Welt kommen.
Küken 2: O, das ist ja praktisch, dann können sie es ja überall hin mitnehmen.
Huhn: Das stimmt. Aber trotzdem ist es ziemlich anstrengend, ein Baby im Bauch zu haben.
Küken 1: Na, dann hat Maria bestimmt die Beine hochgelegt und gewartet, bis das Kind zur Welt kommt.
Huhn: So einfach war das leider nicht. Der damalige König wollte nämlich unbedingt wissen, wie viele Menschen in seinem Reich leben. Deshalb mussten alle in die Stadt gehen, in der sie auf die Welt gekommen waren. In ihrer Geburtsstadt wurden die Menschen dann gezählt.
Küken 2: Und wo war das bei Maria und Josef? 
Huhn: Die beiden mussten nach Bethlehem. Das war wirklich ziemlich weit weg von Nazareth, wo Josef und Maria jetzt wohnten.
Küken 1: Durftest du auch mit auf die große Reise?
Huhn: Na klar! Deshalb kann ich euch ja ganz genau erzählen, was passiert ist …
(Musik)

In Bethlehem

Josef: Maria, jetzt komm schon! In dem Tempo schaffen wir es sonst nie nach Betlehem.
Maria: Aber Josef, es ist sooo anstrengend. Und das Kind strampelt die ganze Zeit in meinem Bauch. Ich kann nicht mehr …
Josef: Komm, Maria, ein kleines Stück schaffen wir noch.
Huhn: Ein kleines Stück gingen die beiden noch weiter, doch dann war Maria wirklich erschöpft.
Lied: Josef, bleib stehn (aus: Freude Freude. Ein Kindermusical zu Weihnachten, Nr. 4); oder: Du, Gott, stützt mich (KuS 463, Wwdl 129)
Josef: Du hast recht, Maria. Wir sind nicht allein. Und außerdem ist es auch nicht mehr so weit. Du wirst sehen, wir schaffen das. Gott ist immer bei uns.
Maria: Er schenkt uns immer neue Kraft, wenn wir nicht weiterkönnen. Mit ihm an unserer Seite werden wir alles schaffen.
Josef: Genau. Mit Gott ist nichts unmöglich und nichts zu anstrengend. Er weiß genau, was er uns zumuten kann.
Huhn: Und wirklich, Josef und Maria kamen endlich in Betlehem an.
Küken 1: Wie sieht Betlehem denn aus?
Küken 2: So ähnlich wie Nazareth?
Huhn: Ja, so ähnlich wie Nazareth, nur viel größer. Und richtig viele Menschen waren dort unterwegs. Glaubt mir, so viele Menschen auf einem Haufen habe ich davor und danach nie wieder gesehen. Eng war es. Und wenn man niemanden kannte, dann war man wirklich aufgeschmissen.
Lied: Leben in so einer großen Stadt 
(aus: Die Reise nach Jerusalem) oder: Jetzt geht’s los (Einfach spitze 2/102)
(Josef klopft an eine Tür)
Josua: Guten Tag, wie kann ich helfen?
Josef: Hallo Onkel Josua! Ich bin’s, Josef! Und das ist meine Frau Maria.
Josua: Josef?
Josef: Ja! Wir sind über ein paar Ecken miteinander verwandt! Mein Großvater mit deinem Vater.
Josua: Ach, ja, stimmt! Der kleine Josef! Groß bist du geworden. Was macht ihr denn hier?
Josef: Na, wir sind wegen der Volkszählung hier. Wir haben gehofft, dass du einen Schlafplatz für uns hast.
Josua: Jetzt? Bei der Volkszählung? Die normalen Touristen sind schon genug, aber jetzt kommt die halbe Welt zu uns. Nein, es tut mir leid, mein Haus ist voll bis unters Dach. Ich selbst schlafe im Kohlenkeller. 
Josef: Maria ist hochschwanger. Wir brauchen wirklich einen Platz für die Nacht!
Josua: Wenn ihr gar nichts findet, dann kommt halt nochmal zurück. Aber es wäre besser, wenn ihr woanders einen Platz findet.
Huhn: Also zogen Maria und Josef weiter. Und sie fragten weiter. Aber nirgends gab es einen Platz für sie. Schließlich gingen sie zurück zu Josua.
Lied: Kein Platz (aus: Freude Freude. Ein Kindermusical zu Weihnachten, Nr. 7);
oder: Kein Platz für dich (Einfach spitze 2/104)

Im Stall

Küken 1: Zum Glück haben Maria und Josef doch noch einen Platz gefunden.
Küken 2: Und besser geht es ja gar nicht: Ein Stall! Das ist ja toll! Da gibt es Stroh, es ist warm und immer findet sich noch irgendwo noch ein Körnchen.
Huhn: Weißt du, bei den Menschen ist das ein bisschen anders. Sie schlafen lieber in einem Bett. Das ist auch ein bisschen wie ein Nest. Und alles muss sauber sein. Ein Stall ist einer der letzten Plätze, an dem Menschen schlafen wollen. Und dort soll ganz bestimmt kein Kind auf die Welt kommen.
Küken 2: (enttäuscht) Versteh ich nicht … 
Küken 1: Ist denn dann das Baby tatsächlich geschlüpft? Jetzt wo Maria ein Nest hatte?
Huhn: Ja, das Baby kam auf die Welt. Wisst ihr noch, welchen Namen es bekommen hat?
Küken 1 und 2: Jesus!
Huhn: Genau. Alle waren so froh, dass Jesus endlich auf der Welt war. Nicht nur Maria und Josef, sondern auch Gott und die Engel im Himmel.
Küken 2: Gott und die Engel im Himmel?
Huhn: Ja. Die Engel haben vor Freude gesungen.
Lied: Freude, Freude (KuS 78)
Huhn: Und dann kam der erste Besuch …
(Musik; es klopft an die Tür.)
Josef: Herein!
Hirte 1: Hallo, dürfen wir euch besuchen?
Hirte 2: Engel haben uns von euch und dem Baby erzählt. Das wollten wir sofort sehen.
Maria: Engel haben euch davon erzählt?
Hirte 3: Ja, sie sagten: »Siehe, ich verkündige euch eine frohe Botschaft, die allem Volk wiederfahren wird, denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen, ihr werdet finden das Kind, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.«
Josef: Gott ist doch immer wieder für Überraschungen gut …
Maria: O ja! Gott denkt immer an uns. Ich bin sicher, mit ihm zusammen kann nichts schief gehen.
Hirte 1: Ist das der Heiland, der uns alle retten wird?
Hirte 2: Na, hoffentlich wächst der noch ein Stück, sonst wird das ein bisschen kritisch …
Küken 1: Was sind denn Hirten?
Huhn: Das sind Männer, die draußen auf der Wiese auf die Schafe aufpassen. Tag und Nacht.
Küken 2: Das hört sich ja nicht gerade spannend an.
Huhn: Der Hirte ist sehr wichtig und hat ganz viele Aufgaben. Gott ist sowas wie ein Hirte für uns.
Küken 1: Hä?
Huhn: Gott passt auf uns auf. Im Psalm 23 ist das schön beschrieben.

Psalm: Psalm 23 (alle gemeinsam)

Küken 2: Okay, ein Hirte ist wohl doch ziemlich wichtig.
Huhn: Genau.
Küken 1: Ach, Mama, das wollte ich auch noch fragen: Was ist eigentlich die »Stadt Davids«?
Huhn: Das ist ein anderer Name für Betlehem. Denn in Betlehem wurde auch der König David geboren. Das war auch ein ganz berühmter König.
Küken 2: Und wie ging es weiter? Kam noch mehr Besuch?
Huhn: Ja, Jesus wurde sogar von sehr klugen Leuten besucht.
(Musik)
Maria: Josef, es hat schon wieder geklopft.
Josef: Herein!
Huhn: Und herein kamen drei sehr edel angezogene Männer.
Josef: Guten Tag, edle Herren, was verschafft uns die Ehre?
König 1: Ist hier der Heiland geboren?
König 2: Der neue König.
König 3: Gottes Sohn.
Maria: Ja, das ist Jesus, Gottes Sohn.
König 2: Für dieses Kind hat sich unsere weite Reise definitiv gelohnt.
Josef: Von wo kommt ihr?
König 1: Aus dem Morgenland.
König 3: Wir sind Schriftgelehrte und haben von dem neuen König gelesen.
Maria: Und wie habt ihr uns gefunden?
König 2: Durch den Stern.
Josef: Welcher Stern?
König 1: Der, der vor einiger Zeit neu aufgegangen ist. Wir haben die Sterne beobachtet und diesen neuen Stern entdeckt. Durch ihn haben wir von Jesus erfahren. 
König 3: Und dann hat uns dieser Stern hierher geführt.
Lied: Stern über Bethlehem (KuS 68, KG 42)
Küken 1:.Gott ist wirklich ganz besonders! 
Küken 2: Ja genau, allen hat er auf ganz besondere Weise von seinem Sohn erzählt, dem Retter der Welt.
Huhn: Ja, so ist Gott, er möchte, dass jeder von ihm und seinem Sohn hört.
Küken 1: Schade, dass er es nur den Erwachsenen sagt.Huhn: Aber nein! Als Jesus älter war, hat er gesagt: »Lasst die Kinder zu mir kommen, denn ihnen gehört das Himmelreich.«
Küken 2: Was meint er damit?
Huhn: Jesus ist es wichtig, dass die Kinder von ihm hören und zu ihm finden. Er liebt sie über alles und möchte, dass sie ganz viele Geschichten von ihm erzählt bekommen.
Küken 1: Und wo kann man solche Geschichten finden?
Huhn: In der Bibel. Dort steht auch die Weihnachtsgeschichte. Es gibt auch extra Bibeln für Kinder. Und es gibt die Kinderkirche. Dort hören sie auch Geschichten von Jesus.
Küken 2: Dann bin ich ja mal gespannt, was wir noch alles von Gott und Jesus hören werden.
Huhn: Da gibt es noch viele spannende Geschichten … Und wisst ihr, was Jesus uns mit all diesen Geschichten sagen möchte? Dass er uns alle sehr lieb hat!
Lied: Gott mag Kinder, große und kleine (KuS 482)

Der besondere Tipp

Weihnachtskrippe (Stall) 

Diese schön verarbeitete Holzkrippe aus heimischem Holz eignet sich hervorragend für das Zusammenspiel mit den Biegepuppen. Auch als persönliche »Krippe unter dem Weihnachtsbaum« erfreut sie Jahr für Jahr die Herzen. Maße: 42 cm breit, 18 cm tief, 20 cm hoch

€ 37,00; Best.-Nr. 1387

junge-gemeinde.de

Martin teilt – und bringt Licht in die Welt

Matthäus 25,35–36; 5,14–16

I. Vorüberlegungen

Zur Planung des Kindergottesdienstes
Zum Text / Zum Thema

1. Die Teilung des Mantels. Martin hat als Soldat sein Schwert nicht zum Töten, sondern zur gelebten Nächstenliebe verwendet und den wertvollen Mantel mit einem frierenden Menschen geteilt. 

2. Indirekt auch Martins Traum, in dem er Christus sieht, der mit dem Mantel bedeckt ist. Dies spielt auf Jesus an, wo er sagt: »Was ihr für einen meiner Brüder oder eine meiner Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan.« (Matthäus 25,40) 

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Bausteine

Kreative Umsetzung der Geschichte
Windlichter basteln 

In der Kreativphase können kleine, bunte Windlichter gebastelt werden. 
Material: Leere Gläser, Kleister (gekauft oder aus Mehl und Wasser selbst hergestellt), Pinsel, Transparentpapier, farbige/bedruckte Servietten, Teelichter
Die Gläser mit Kleister bestreichen und mit Transparentpapierschnipseln (gerissen, geschnitten, kleinen, großen) oder/und Serviettenresten bekleben.
Das rote Band (s. unten »Mitmachgeschichte«) kann als Zeichen für den wärmenden Mantel um das Glas oder das Handgelenk gebunden werden. Am Ende des Gottesdienstes wird ein Teelicht ins Windlicht gestellt.

III. Gestaltungsvorschlag für den Gottesdienst

1. Votum und Begrüßung
2. Lied

Ein jeder kann kommen (KuS 192)

3. Gebet 

Nach Psalm 37 (KuS 655) oder 
Glaubensbekenntnis (KuS 721) 

4. Lied zum Thema

Sankt Martin, Sankt Martin, 1. Strophe 
(KuS 500, KG 86)

5. Hinführung zum Thema

Als Einstieg werden die Kinder gefragt, an wen die Martinsumzüge erinnern und welchen Beruf Martin hatte. 

Dann erklären: Martin von Tours war Soldat. Da auch sein Vater schon Soldat war, war klar, dass auch Martin diesen Beruf machen wird. Zur Ausrüstung jedes Soldaten gehörten auch ein Schwert und ein Mantel. (Der Mantel kostete ein Mehrfaches des jährlichen Solds; er war Eigentum des Dienstherren, ziemlich groß, sehr warm und diente auch als Zudecke).

6. Mitmachgeschichte 

Material: Rotes Band (Länge je nach Anzahl der Kinder/Umfang der Gläser; s. hierzu »Windlichter basteln«); scharfe (!) Schere
Es wird die Legende der Mantelteilung erzählt. 
Es bietet sich an, dass eine Person den Text liest und eine andere die Bewegungen mit- und vormacht. Je nach Gruppengröße können einzelne (vorher ausgewählte) Sätze von den Kindern auch nachgesprochen werden.
Martin reitet in die Stadt.
(Mit den Händen auf die Schenkel klopfen.)
Da hört er jemanden rufen.
(Hände hinter die Ohren legen.)
Ein Mann schreit: »Mir ist kalt!«
(Überkreuzte Arme wärmend reiben)
»Ich friere!«
(»Brrrr« sagen)
Die anderen Leute schauen weg.
(Zur Seite schauen)
Martin bleibt stehen.
(Hände auf die Schenkel legen.)
Er denkt nach: »Wie kann ich helfen?«
(Hand um Kinn legen)
Dann zieht Martin sein Schwert.
(Mit Hand an gegenüberliegende Seite fassen und imaginäres Schwert ziehen.)
Er nimmt seinen Mantel und teilt ihn.
(Für jedes Kind ein Stück Band abschneiden.)
Manche lachen über Martin und sagen:
»Er hat nur einen halben Mantel.«
(Band hochhalten und sagen: »Nur einen halben Mantel.«)
Doch Martin ist das egal.
(Mit den Schultern zucken, Hände ausbreiten.)
Der Mann freut sich und ruft:
»Hurra! Mir ist warm!«
(In die Hände klatschen, dreimal »Hurra!« rufen.)

7. Lied

Sankt Martin, Sankt Martin, Strophe 2–4
(KuS 500, KG86)

8. Geschichte

Die Geschichte zeigt Martins weiteren Lebensweg und konkretisiert, was »Teilen« bedeutet. Für größere Kinder wird darin auch Martins Traum beschrieben, in dem er Christus mit dem Mantel begegnet (nachfolgend kursiv und in Klammern); für kleinere Kinder kann dieser Teil weggelassen werden.
Anni ist traurig. »Du hast sie kaputt gemacht.« Vorwurfsvoll und wütend schaut sie von ihrer Laterne zu ihrem kleinen Bruder Igor. »Meine schöne Laterne hat jetzt ein Megaloch, bevor wir überhaupt losgelaufen sind.« Igor schaut auf den Stab in seiner Hand. Er hatte ihn doch nur ein wenig durch die Luft gewirbelt … und dann war da Annis Laterne. Mit dem großen Loch sieht sie wirklich seltsam aus. »Da bleibt ja nicht mal meine Kerze an«, murmelt Anni niedergeschlagen. 
Die Laternen haben sie in der Schule gebastelt und die beiden wollten nun endlich zum Laternenumzug. So lange haben sie sich schon gefreut. Denn auch dieses Jahr reitet ein echtes Pferd voraus, auf dem ein als Martin verkleideter Mann sitzt.
»Im Keller haben wir doch noch die alten Laternen«, sagt Igor. »Nein, haben wir nicht«, schnaubt Anni ärgerlich. Sie hatte im letzten Herbst ihre alten Laternen weggeschmissen. »Doch«, wiederspricht Igor, »meine sind noch da. Ich teile sie mit dir!« 
Lustlos geht Anni mit. 
»Schau mal, die sieht aus wie eine Gans«, bemerkt Igor und fragt: »Warum gibt es eigentlich immer Gänse beim Martinsumzug?« Das weiß Anni ganz genau und erklärt es ihrem kleinen Bruder: »Martin, der seinen Mantel mit dem armen Mann geteilt hat, sollte einige Jahre später Bischof werden. Das ist ein wichtiger Mann in der Kirche. Aber Martin lebte ein ganz einfaches Leben und wollte nicht so wichtig sein. Er besaß nicht viel und lebte mit wenig Sachen. Er wollte kein Bischof werden. Also hat er sich einfach versteckt. Martin ist in einen Gänsestall gerannt. Er dachte: ›Hoffentlich finden sie mich nicht und machen stattdessen einen anderen zum Bischof.‹
Doch die Gänse haben so laut geschnattert, dass die anderen ihn schnell gefunden haben. Deswegen hast du auch eine Gänselaterne gebastelt. Und deswegen backt Papa jedes Jahr mit den anderen Eltern Martinsgänse.«
Jetzt weiß Igor Bescheid. Aber eine Frage hat er noch: »Warum laufen wir eigentlich immer mit Laternen dem Martin auf dem Pferd hinterher?« Wie gut, dass sie in Annis Klasse gerade viel über Martin gesprochen haben. So kann sie auch das ihrem Bruder erklären: »(Weißt du, das war etwas sonderbar … Nachdem Martin den Mantel mit dem Mann geteilt hat, da hat er geträumt. Und zwar, dass Jesus Christus ihm begegnet. Und weißt du, was Jesus anhatte? Er hatte diesen halben Mantel an. Und Christus ist ja das Licht der Welt.) Meine Lehrerin meinte: ›Wenn wir anderen Menschen helfen, bringen wir ihnen sozusagen ein Licht. Es wird hell für sie. Es hilft und freut Menschen, wenn man mit ihnen etwas teilt.‹ Das heißt, das Licht ist auch ein Zeichen für dieser Freude. Für den armen Mann war der warme Mantel von Martin wie ein Licht, das ihm den Tag heller gemacht hat. Er hat sich sehr gefreut. Jetzt müssen wir aber los, sonst kommen wir zu spät.«
Beim Laternenumzug schaut Anni nachdenklich auf ihre Laterne und das Licht, das sie ausstrahlt. Igor hat seine Laterne mit ihr geteilt, so wie Martin seinen Mantel geteilt hat. Da ist sie froh.

9. Gespräch und Spiel

Für das anschließende Gespräch werden zwei Stühle bereitgestellt. Der eine hat ein Schild mit »Ja«, der andere eines mit »Nein«.
Dann wird ein Satz vorgelesen und die Kinder stellen sich zu einem der beiden Stühle. Danach können sie sagen, warum sie sich für diesen entschieden haben und es kann über die Bedeutung des Satzes gesprochen werden. 

Mögliche Fragen:

10. Lied

Wenn jeder gibt, was er hat (KuS 502)

11. Kreativphase

Siehe »Windlichter basteln«, Seite 492.

12. Gebet

Kombiniert mit dem Lied »Tragt in die Welt nun ein Licht« (KuS 70); bei jeder Strophe wird ein brennendes Teelicht in ein oder mehrere Windlichter gestellt (je nach Anzahl der Kinder).

Guter Gott, 
wir danke dir für alle, die das teilen, was sie haben.
Wir bitten dich für alle, die Wärme teilen.
Wir singen »Tragt in die Welt nun ein Licht.« (Strophe 1)
Wir bitten dich für alle, die Zeit teilen.
Wir singen »Tragt zu den Alten ein Licht.« (Strophe 2.)
Wir bitten dich für alle, die Freude teilen.
Wir singen »Tragt zu den Kranken ein Licht.« (Strophe 3)
Wir bitten dich für alle, die Licht teilen.
Wir singen »Tragt zu den Kindern ein Licht.« (Strophe 4)

13. Vaterunser
14. Segenslied 

Gott dein guter Segen, Strophe 2 (KuS 176, KG 220, Wwdl 44) oder 
Herr, wir bitten, komm und segne uns, Strophe 1 (KuS 178)

15. Segen
Der besondere Tipp

Martins-Laterne 
Bastelbogen

Die Laterne greift die beiden Legenden »Mantelteilung« und »Gänsestall« auf. 
Die Falzlinien sind für ein einfaches und genaues Falten gerillt sowie die Motive großflächig angelegt. So entsteht beim Basteln und Ausmalen (mit etwas Unterstützung) auch durch die Hände kleiner Kinder eine eindrucksvolle Laterne. 
€ 3,20 (ab 10 Ex. je € 3,00); 
Best.-Nr. 1586 

junge-gemeinde.de

I. Vorüberlegungen

Im nahen Umfeld der Kinder stirbt jemand, oder sie müssen Abschied nehmen, weil eine Freundin oder ein Freund wegzieht oder die Eltern sich trennen.
Wir können Kinder vor solchen schwierigen Erlebnissen nicht bewahren, wir können sie aber mit ihren Gedanken und Gefühlen begleiten.

Die Kinder dürfen merken, dass uns etwas betroffen macht und manchmal einfach die Worte fehlen. Wir bringen die Themen dann zu Gott, weil wir spüren: Das gibt uns Halt. Denn wir vertrauen: Gott ist bei uns. Gott geht mit uns, hört uns zu. 

II. Bausteine zur Liturgie

Lieder 

Begrüßung
Ein jeder kann kommen (KuS 192);
Einfach Spitze (KuS 193, Wwdl 133);
Verlauf
Ich möcht, dass einer mit mir geht 
(EG 209, KuS 260, KG 211);
Vom Anfang bis zum Ende 
(KuS 196, Wwdl 205);
Halte zu mir, guter Gott 
(KuS 456, KG 8, Wwdl 49)

Begrüßung

Wir suchen uns jemanden aus, dem wir heute mal was Nettes sagen (»Deine Haare find ich toll«, »Deine Schuhe gefallen mir«; »Du hast so ein süßes Lächeln« …) oder
»Was ich an dir toll finde, ist …«; »Es gefällt mir, dass …«; .
So starten wir in diesen Gottesdienst mit einem schönen Gefühl, denn wenn uns jemand etwas Liebes gesagt hat, fühlen wir uns richtig gut. 

Psalm 23 

(KuS 650)

Klagegebet – Dankgebet – Fürbittgebet

Material: Steine, Federn, Kerze, gestaltete Mitte 
Klage: Wenn es nun etwas gibt, was euch belastet oder traurig macht, dann holt einen Stein und legt ihn in die Mitte zu der Kerze. Wenn ihr wollt, könnt ihr uns sagen, was euch traurig macht, müsst es aber nicht. 
Wenn die Klagen genannt wurden, gemeinsam nachfolgendes Gebet auf die Melodie von »Hopp, hopp, hopp, Pferdchen lauf Galopp« singen:

Guter Gott, danke, danke Gott. 
Du bist immer da für mich, 
lässt mich wirklich nie im Stich. 
Danke, guter Gott, 
danke, guter Gott. 

Dank: Es gibt auch Sachen, die uns glücklich machen, die uns froh machen und total schön sind. Dafür sind die Federn. Ich bin glücklich, dass wir hier beisammen sind. Ich hole eine Feder und lege sie auch in der Mitte ab.
Wenn das Schöne genannt wurde, die zweite Strophe singen (vgl. oben):

Guter Gott, hilf uns lieber Gott.
Liebe wärmt wie Sonnenstrahlen.
Du bist unser guter Hirte,
Danke, guter Gott, 
danke, guter Gott. 

Fürbitte: Vielleicht gibt es noch jemand, der Hilfe braucht oder der traurig ist. Aber er hat niemand, der ihn tröstet. Auch für den 
guten Freund oder die Nachbarin von nebenan 
können wir einen Stein ablegen. 
Wenn die Menschen genannt wurden, die letzte Strophe singen (vgl. oben):

Guter Gott, danke, danke Gott.
Hilf mir auch an schlechten Tagen,
lass mich das auch andern sagen.
Danke, guter Gott, 
danke, guter Gott. 

Vaterunser

Anschließend beten wir das Gebet, das Jesus uns gegeben hat und alle Christen auf der ganzen Welt beten …

Segensritual

Material: Lavendelöl oder Mandelöl
Den Kindern mit dem Öl ein Segenskreuz auf Hand oder Stirn malen und sagen: 
»Du bist Gottes Kind, er hat dich lieb. Amen.« 
Oder: »Du bist ein Kind Gottes. Er ist immer bei dir. Amen.«

Erzählung

Material: Schaf, mindestens zwei verschiedene Kräuter zum Essen (siehe Erzählung).
Die Aktionen (kursiv, in Klammern) können von den Kindern mitgemacht werden.
Hallo! Ich bin Lucky. Ich bin nun schon vier Wochen alt. Ich kann schon ganz toll laufen (auf der Stelle gehen) und hüpfen (auf der Stelle hüpfen). Ich kann »mäh« sagen (mäh). 

Ich bin ja so neugierig. Alles muss ich entdecken. Und es gibt ja so viele Gerüche. Jedes Gras und jede Blume riechen anders (schnuppern).
Die blauen Blumen, die mag ich besonders (genießerisch kauen). 
Aber auch die vielen grünen Gräser mag ich sehr (Schnittlauch und Petersilie verteilen, essen). Jedes Gras schmeckt anders. Und auch wo es wächst ist wichtig: In der Sonne ist es warm, im Schatten ist es kühler – schon schmecken die Gräser verschieden. 

Ich bin so neugierig. Ich muss ja alles entdecken (im Raum herumgehen, zwei bis drei Dinge genau anschauen und beschnuppern; dann stehen bleiben)
Den Berg find ich interessant. Ich versuche hochzuklettern. Das kann ich schon gut (auf der Stelle klettern).
Hier oben wachsen ganz andere Gräser (Thymian, Rosmarin … wie bei Schnittlauch). Die muss ich natürlich auch probieren. Die schmecken wieder ganz anders (schmatzen). Das macht ja so viel Spaß! Und von hier oben kann ich ganz weit schauen (Hand an Stirn oder Fernglas machen). 

Aber … wo bin ich? Wo ist meine Herde? Wo ist mein Hirte? Ich bekomme Angst. Ich rufe ganz laut: »Mäh« (mäh). Und immer wieder: »Mäh, mäh, mäh« (mitrufen). Ich rufe nach meinem Hirten.
Da kommt mein Hirte. Er zeigt mir den richtigen Weg zurück. Ein kleines Stück trägt er mich sogar (selbst umarmen). Da fühl ich mich gleich wieder geborgen. 

Am nächsten Tag bin ich wieder mutig und habe die Angst vergessen. Mein Hirte ist ja da. 
Mit den anderen kleinen Schafen spiele ich Verstecken (Augen zuhalten und wieder aufmachen). Wir sind wild und tollen ganz schön herum. Die alten Schafe finden das nicht so gut (Schimpfgeste mit dem Zeigefinger machen). Deshalb gehen wir weiter weg.
Da sind ganz viele und große Steine. Das ist cool. Da können wir noch viel besser Verstecken spielen. 
Ich muss nur ein bisschen gehen und – schwupps – schon bin ich mitten drin in lauter Steinen. Rechts und links und überall. Ganz dunkel ist es (Augen zuhalten). Das ist richtig gruselig. Wo sind denn die anderen kleinen Schafe, die mit mir Verstecken spielen? Keines mehr da? Ich rufe: »Mäh, mäh!« (mitrufen). Da kommt mein Hirte durch die Felsen. Ich trau mich nicht durch die engen Steine. Da trägt er mich zurück zu den anderen (selbst umarmen).

Jetzt bin ich ja so durstig. Aber weit und breit ist nur Gras. Kein Wasser. Ich rufe »mäh« und immer wieder »mäh« (mitrufen)
Mein Hirte kommt und schaut mich verwundert an. Dann geht er los. Ich renne um ihn herum und weiß nicht, wohin er will. Ich rufe immer wieder »mäh« (mitrufen). Doch mein Hirte hat verstanden, dass ich durstig bin. Auf einmal stehen wir an einem kleinen Bach. Da ist herrlich klares, kaltes Wasser. Ich trinke (Trinkbewegung machen). Das tut ja so gut. Ich sage ein dankbares »mäh« zu meinem Hirten (mitrufen).

Als es dunkel wird, kuschele ich mich an die anderen Schafe. So ist es schön warm (selbst umarmen). Abends bin ich immer sehr müde (»betende Hände« an den geneigten Kopf legen). Die Tage sind so aufregend. Überall gibt es so viel zu entdecken. Aber was höre ich denn da? (Hand hinter Ohr legen) Da sind so seltsame Geräusche. Ich bekomme Angst. Was jetzt? Ich rufe laut: »Mäh, mäh!« (Mitrufen) Mein Hirte kommt. Er hat seinen Stock dabei. Nun kann ich beruhigt schlafen. Mein Hirte ist ja da und passt auf. 

Die Sonne scheint, ein neuer Morgen. Ich strecke mich (sich strecken). Was kann ich heute entdecken? Da fliegt etwas Buntes durch die Luft. Es flattert hin und her (mit Händen flattern). Was ist denn das? »Ein Schmetterling«, sagt ein anderes Schaf. Ah, schön. 
Ich hopse mit dem Schmetterling überall hin. Mal nach rechts, mal nach links, mal hoch, mal runter. Auf einmal ist der Schmetterling verschwunden. Und – oh Schreck – auch meine Wiese und meine Schafherde sind weg. Was mach ich jetzt? (Schultern hochziehen)
Ich rufe: »Mäh!« (Mitrufen). Aber es kommt niemand. Ich laufe hin und her und rufe immer lauter: »Mäh!« (Mitrufen). Wo ist mein Hirte? Langsam wird es dunkel. Oje, und was jetzt? 

Ich bin müde und kann gar nicht mehr rufen. Ich setze mich an einen Baum. Aber was höre ich da? (Hand hiner Ohr legen) Mein Hirte! Er ruft mich. Er sucht mich. Ich bin ihm wichtig. Er trägt mich zurück zu den anderen Schafen (selbst umarmen)

Wie gut, dass ich so einen guten Hirten habe. Mit meinem Hirten bin ich sicher, und nichts kann mir passieren. Er ist immer für mich da und rettet mich. Das macht mein Hirte mit allen Schafen in der Herde. Alle sind ihm wichtig, Er passt auf alle auf: Auf dich und dich und dich und dich … (auf die anderen zeigen).

III. Kreative Ideen zur
Vertiefung

Stationen

Es geht darum, die Kinder zu stärken, ihnen Selbstvertrauen und Zuversicht mitzugeben: Schau, das kannst du alles. Schau, das tut einfach gut, da bist du geborgen.

Station »Führen« (Sinnesparcours u. a.)

Der Parcours kann im Garten ein kleiner Barfußpark sein. Im Gemeindehaus können die einzelnen Stationen in Schuhkartons kommen, die aufgestellt werden. 
Material: Z. B. Zapfen, Kastanien, Sägespäne, Sand, Blätter, Watte, Stroh, Heu, Moos, Tuch; Stuhl (zum Drüberklettern oder unten durch); evtl. Schuhkartons
Ein Elternteil/Kind führt ein anderes Kind, das die Augen geschlossen oder verbunden hat, durch den Parcours. 
Das Erlebnis, gut geführt zu werden, ist sehr schön! Wichtig: Es muss darauf geachtet werden, dass die Führung sicher ist und kein Kind stehen gelassen wird. Falls es mal schiefgeht, den Parcours (evtl. mit neuer Führung) wiederholen, damit eine positive Erfahrung bleibt.

Station »Hören«

Aus leeren Überraschungseiern je zwei mit demselben Material und gleicher Menge füllen. Die Kinder versuchen, diese beiden gleichen Döschen herauszuhören. 
Füllmaterial: Z. B. Reis, Mais, Getreide, Sand, Steinchen, Legostein, Centmünzen, Perlen 

Station »Schmecken«

Material: Zucker, Salz, Trockenfrucht, Gummibärchen, Keks, Apfelstück (oder andere frische Früchte), Kräuter …; Augenbinde; evtl. Löffel
Traue ich mich, etwas zu probieren, auch wenn ich es nicht sehe? 
Eventuell am Anfang ausmachen, mit welchen Zutaten es gewagt wird, ohne zu sehen (auf Allergien achten).

Station »Kuscheln«

Phantasiegeschichte erzählen, miteinander die Atmosphäre genießen und zur Ruhe kommen.

Station »Massage« 

Eltern/Kind oder im kleinen Kreis eine Rückengeschichte erzählen, z. B. »Pizza backen« (Anleitungen hierzu im Internet mit den Suchworten »Rückengeschichte« und »Pizza backen«).

Station »Schaukeln« 

Kinder in Picknickdecke schwingen.

Der besondere Tipp

Mein Trauer-Mutmachbuch 
Minibüchlein

Behutsame Texte und Gebete, die Trost schenken und Mut machen.

€ 1,80 (ab 25 Ex. je € 1,75; ab 50 Ex. je € 1,70);  

Best.-Nr. 2169

junge-gemeinde.de

Matthäus 28,20

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Was sind die Fußspuren in meiner Biografie?
Wo würde ich nur eine Spur sehen?
Wie fühlte ich mich zu diesem Zeitpunkt im Blick aufs Getragensein?

Zum Text / Zum Thema

Mit dieser Zusage lenkt Jesus den Fokus weg von unserer sinnlosen Fragerei hin zu ihm, auf den wir vertrauen können und dürfen.

Die Kinder und der Text / das Thema

Wichtig ist, diese Wahrnehmung nicht kleinzureden oder die Kinder zu vertrösten. Stattdessen können wir versuchen, mit ihnen gemeinsam den Fokus zu verändern und ihn auf die Hoffnung hin auszurichten. Die Hoffnung Jesu, wenn er sagt: »Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.« (Einheitsübersetzung)

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Segenslied 

Auch als gesprochener Segen möglich:
Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen (KuS 195; Wwdl 71)

Gedicht

Das Gedicht »(Fuß-)Spuren im Sand« von Margaret Fishback Powers wird in der Gesamtrunde nach den Erzählungen zum Abschluss des Gottesdienstes gelesen. (Im Internet einfach zu finden.)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Essen

Das Gedicht »(Fuß-)Spuren im Sand« von Margaret Fishback Powers macht die Erfahrung des Getragenseins sehr greifbar. Die Fußspuren werden dabei zu einem Symbol der Geborgenheit und des Vertrauens. Aus Mürb- oder Blätterteig lassen sich einfache Keks-Füße (oder mit Käse auch scherzhafte Käsfüße) backen, die gemeinsam gegessen werden. 

Basteln

Die Kinder ummalen auf Tonpapier ihre eigenen Füße und schneiden diese Fußspuren aus. Darauf kann der Zuspruch geschrieben werden: »Ich trage dich« oder »Ich bin bei dir« oder »Ich begleite dich«.

Spielen

Die ganze Gruppe soll von einer Seite des Raumes gemeinsam auf die andere Seite gelangen. Leider ist der Boden heiße Lava. Die Kinder können sich nur auf »Fußspur-Flößen« vorwärtsbewegen. Dabei darf der Boden nicht berührt werden. Tritt eines der Kinder in die Lava, fängt die ganze Gruppe nochmal von vorne an.
Material: Im Vorfeld aus großen Plakaten »Fußspuren-Flöße« anfertigen. Auf jeder Fußspur sollten mindestens drei Kinder Platz finden. Die Anzahl der Fußspuren ist um zwei geringer als Kinder mitspielen (bei zehn Kinder bekommt die Gruppe acht Fußspuren).

Der besondere Tipp

»Ich bin gehalten«
Schlüsselanhänger

Für eine im Alltag sichtbare Erinnerung daran, von Gott getragen und gehalten zu sein, ist dieser schöne und sehr stabile Schlüsselanhänger eine gute Möglichkeit.
Mit Karabinerhaken (Aluminium), reißfester Nylonlasche, Schlüsselring und Lasergravur (Regenbogen-Fisch und der Selbstvergewisserung: »Ich bin gehalten«).

€ 2,60 (ab 10 Ex. je € 2,30); Best.-Nr. 1563

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Im Loch

»Oh Mann, ist das dunkel hier!« Leon weiß gar nicht, wo er genau ist. »Ich wollte doch nur mal gucken …« Leon ist in ein Loch im Boden gefallen. Dabei hat er sich verletzt. Seine Pfote tut ganz schön weh. Leon ist ein kleines Schaf, ein Lamm. Heute Morgen war Leon auf der Weide – bei seiner Familie und seinen Schaf-Freunden. Da hat er plötzlich etwas gesehen, das richtig schön geglitzert hat. Das wollte er sich angucken. »Und jetzt liege ich hier in diesem Loch. Oh Manno«, ärgert sich Leon. Denn das, was so geglitzert hat, war einfach nur ein Regentropfen. Doch dann hat Leon einen Schmetterling gesehen und ist dem hinterhergehüpft. Und plötzlich wusste er nicht mehr, wo er war. Er hat sich umgeschaut. Doch an dieser Stelle im Wald, war er noch nie. Da hat er nach seiner Mama gerufen. Und nach seinen Freunden. Aber niemand hat ihn gehört. Und dann ist er gestolpert und in ein Loch gefallen. »Und jetzt sitz ich hier und weiß nicht, wie ich wieder rauskommen soll«, denkt Leon. 

Leon ist allein

»Auf der Weide war es so schön. Da gab es so viel Gras und wir haben gespielt und sind rumgehüpft. Und jetzt bin ich hier ganz alleine.« Leon fängt an zu weinen. Wieder versucht er, herauszukommen, aber es klappt einfach nicht. Das Loch ist zu tief. Leon schluchzt: »Ich möchte wieder zu meiner Mama! Und zu meinem Hirten! Der hat immer gut auf uns aufgepasst. Und ich bin einfach abgehauen. Bestimmt ist er sauer auf mich.« Jetzt hat Leon auch noch ein schlechtes Gewissen. Es ist einfach alles doof. Und obwohl er ein dickes Schafsfell hat, wird ihm langsam ein bisschen kalt. »Die anderen spielen bestimmt grad Fangen. Und ich bin hier ganz alleine und niemand weiß, wo ich bin.«

Leon wird gefunden

Da hört er plötzlich eine Stimme: »Leon! Wo bist du?« Leon spitzt die Ohren. Ist das etwa … Es ist der Hirte! Leon ist ganz aufgeregt. »Der Hirte sucht nach mir. Er ist schon ganz nah!« Da fängt Leon laut an zu schreien: »Mäh! Mäh! Määäh!« Und dann sieht er den Hirten. Er steht über dem Loch und guckt zu ihm herab. »Da bist du ja, Leon! Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Aber jetzt hab ich dich gefunden.« Der Hirte kniet sich hin, holt Leon aus dem Loch heraus und nimmt ihn auf den Arm. Leon ist so glücklich. Er denkt: »Der Hirte hat die ganze Zeit nach mir gesucht und mich gefunden. Wie hat er das nur gemacht?« Leon guckt auf den Boden. Da sind Pfotenspuren. Seine Pfotenspuren. »Ich habe deine Spur entdeckt und bin ihr gefolgt«, flüstert ihm der Hirte ins Ohr. Leon kuschelt sich eng an den Hirten. Dann richtet er sich auf und schaut ihm über die Schulter. Auf dem Boden ist nur eine Spur zu sehen. Die Spur des Hirten, der ihn trägt.
Mit Gedicht »(Fuß-)Spuren« abschließen.

Erzählung für Ältere

Material: Tücher (s. unten, »Vorbereitung«); Korb mit unterschiedlich großen Steinen; 1 Figur; 10 ausgeschnittene Fußspuren, beschriftet mit folgenden Worten: Jesus sagt: | Und siehe, | ich | bin | mit euch | alle | Tage | bis zum | Ende | der Welt.

Vorbereitung: Das große, dunkle Tuch wird in der Mitte ausgelegt, darauf das weitere Tuch/Tücher als Weg legen. Neben den Weg den Korb mit den Steinen stellen. An den Anfang des Weges die Figur stellen (sie dient den Kindern zur Identifikation). 

Die Kinder sitzen bequem um das Tuch, dabei darauf achten, dass die Kinder das Tuch und den Korb gut erreichen können. 
Dann eine kurze Stille. So kann die Atmosphäre hergestellt werden, die es erlaubt, sich über schwierige Situationen im Leben zu unterhalten.

Teil 1
Sprecher:in:
Stellt euch vor: Dieser Weg ist das Leben von uns Menschen. Alle von uns haben ihr ganz eigenes Leben und ganz eigenen Weg vor sich. Manchmal ist der Weg kürzer. Manchmal ist der Weg länger. Wir wissen vorher nicht, wo uns der Weg hinführen wird, welche Kurven und Kreuzungen auf uns zukommen. Wir können nur vorwärtsgehen. Und manchmal liegen auf unserem Weg Steine: Große Steine, kleine Steine. Manchmal tragen wir solche »Steine« auch in uns.
Aktion: Welche Steine fallen euch ein, die für einen Menschen schwer sein können? Ihr könnt euch dazu einen Stein aus dem Korb nehmen und auf den Weg legen. Wer möchte, kann dazu sagen, was ihm und den Menschen das Leben schwermacht.«
(Je nach Gruppe kann es hilfreich sein, einige Beispiele zu geben oder die Methode ausführlicher zu erklären oder seitens des Teams zu beginnen. Mögliche Steine können sein: … wenn ein Mensch, den man sehr liebhat, plötzlich nicht mehr da ist. … wenn man krank ist. … wenn man in der Schule nicht so gut ist. … wenn man von anderen geärgert wird.)
Wichtig: Kein Stein (bzw. was dazu gesagt wird) wird gewertet oder kommentiert. (Sollte das vorkommen, kann jemand aus dem Team einen Stein legen und sagen: »… wenn man zu einem Stein etwas sagt und die anderen lachen.«)
Manches, was zu einem Stein gesagt wird, eignet sich als Gesprächseinstieg. Durch sensibles Rückfragen können die Kinder ins Erzählen kommen (s. hierzu Tipps für ein »gutes Gespräch«, Seite 436). Darauf achten, auch für Teil 2 genügend Zeit zu haben (damit die Übung nicht ohne Abschluss abgebrochen werden muss)!
Sprecher:in:
Ihr habt schon ganz viele Steine benannt und es fallen euch bestimmt noch mehr ein. Vielleicht habt ihr aber auch an Steine gedacht, die ihr nicht laut sagen wollt. Deswegen legen wir in der nächsten Runde die Steine in Stille hin, ohne etwas zu sagen. Wenn euch etwas einfällt, dürft ihr es euch denken und noch einen Stein dazulegen. Wenn nicht, dann warten wir einfach, bis alle so weit sind.«

Teil 2
Sprecher:in:
In unserem Leben kann es ganz schön viele Steine geben. Manche liegen uns im Weg, manchmal stoßen wir uns daran und manche Steine sind so groß, dass wir gar nicht wissen, wie wir weiterkommen sollen.
Ich habe hier Fußabdrücke. Darauf sind Wörter geschrieben. Zusammen ergeben sie einen Satz, den Jesus seinen Jüngerinnen und Jüngern gesagt hat. Er wollte ihnen damit Mut machen. Den wollen wir richtig zusammenfügen.
Die Kinder bringen die Fußabdrücke in die richtige Reihenfolge, wobei die Mitarbeitenden sie dabei unterstützen. Dann legen sie sie der Reihe nach auf den Weg, die Steine oder zwischen die Steine.

Abschluss
Sprecher:in:
Egal, wie viele Steine in unserem Leben sind und wie schwer sie sich anfühlen … Jesus verspricht uns: »Ich bin bei euch.« Unser ganzes Leben lang. Er hilft uns, auch durch die steinigen Wegstrecken durchzukommen. Darauf dürfen wir uns immer verlassen.
Anmerkung: Nach solch einer Übung ist es wichtig, einen guten Übergang aus dieser intensiven Beschäftigung heraus zu schaffen und den Kindern die Chance zu geben, ihre Energie loszuwerden (entsprechendes Spiel). 
Mitarbeitende sollten des Weiteren darauf vorbereitet sein, dass einzelne Kinder explizit das Gespräch suchen, um über ihre persönlichen Steine zu sprechen.
Mit Gedicht »(Fuß-)Spuren« abschließen.

Der besondere Tipp

Aktionsbogen
Der Friedhof: Ein Ort voller Leben
Ich entdecke unseren Friedhof

Die Aufgaben zum Nachschauen, Suchen, Herausfinden, Hören und Beobachten laden dazu ein, den Friedhof ganz neu zu entdecken. Egal, ob alleine oder in der Gruppe: Mit dieser intensiven und interessanten Art der Beschäftigung zeigt der Friedhof, wie sehr er auch ein Ort des Lebens ist.

€ 1,60 (ab 10 Ex. je € 1,30); Best.-Nr. 1778

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