Dezember 2025 – Zusatzmaterial Dream Team – Formen und Fotos

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 4/2025
Formen für die Figuren und Fotos zur Erzählung; zur Reihe Dream-Team

Matthäus 1,18–25

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Fürbittengebet

Vorher sammeln, wer gerade einen Engel braucht oder in welchen allgemeineren Situationen Menschen Engel brauchen (ggf. aufschreiben). 
Liedruf dazwischen: Das wünsch ich sehr 
(KuS 410, KKL 333, HuT 315, EGplus104; MKL1 5)

Gott, 
manchmal wissen wir nicht weiter.
Manchmal sind wir traurig. 
Oder wir finden nicht den richtigen Weg.
Wir können uns nicht entscheiden. 
Wir wissen nicht, was wir tun sollen.
Manchmal brauchen wir einen Boten, 
eine Botin von dir: einen Engel.
Wir brauchen eine, die zu uns spricht und uns auf der Erde mit dem Himmel verbindet.
Liedruf »Das wünsch ich sehr …«
Wir denken vor dir an Menschen, 
denen der Glanz des Himmels fehlt.
Wir denken vor dir an die Menschen, 
die einen Engel brauchen: 
(gesammelte Menschen/Situationen einfügen)
Liedruf »Das wünsch ich sehr …«
Gott, du hast uns deinen Sohn in die Welt geschickt.
Im Jesus-Kind bist du selbst Mensch geworden.
In Jesus hast du selbst Himmel und Erde verbunden.
Das Licht Jesu ist stärker als alles, 
was dunkel ist. 
Das möchten wir spüren in diesen Weih-
nachtstagen.
Hilf uns, auf das Wort des Engels zu hören: »Fürchte dich nicht!«
Liedruf »Das wünsch ich sehr …«
Hilf uns, das im Herzen zu bewahren.
Hilf uns, das zu anderen Menschen zu tragen.
Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Eigene Figur

Wir stellen uns selbst in den Himmelsglanz und nehmen ihn mit nach Hause: Aus den geometrischen Formen und der Größe für Josef (in beliebigen/r Farbe/n) und einem goldenen Engelsflügel erstellt jedes Kind eine eigene Figur (sich selbst oder jemand, dem es diesen Himmelsglanz wünscht), um die sich der Glanz des Himmels legt wie um Josef der Engelsflügel. Die Figur kann entweder auf eine Karte geklebt, als Lesezeichen zusammengeklebt oder mit einem Faden versehen zu einem Christbaumanhänger werden. Mit Glitzerkleber oder -stiften lässt sich der Glanz noch verstärken.

Engel basteln

Es bietet sich an, kleine Engel als Christbaumanhänger zu basteln. Anregungen dazu finden sich reichlich, in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, mit unterschiedlichsten Materialien im Internet.
Auch der Engel dieser Reihe kann dazu dienen. Dafür die DIN-A4-Vorlage entsprechend verkleinern und für die Kinder eine robuste Vorlage erstellen. Die wird auf Goldpapier übertragen, ausgeschnitten, geklebt und mit einem Aufhängefaden versehen. Tipp: Das Goldpapier kann, um fester zu werden, auf dickes Papier geklebt werden. 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

(Bild 1) Josef will Maria nicht mehr heiraten

Heute treffen wir Josef. Josef ist der Mann, der bald Maria heiraten wird. Maria, die Mama von Jesus. Jesus ist jetzt noch nicht geboren. Jesus ist jetzt noch bei Maria im Bauch. Dort wächst er heran, bis er groß genug ist, um geboren zu werden.

Josef und Maria sind verlobt. Maria ist schwanger. Und Josef denkt: »Wir sind noch nicht verheiratet. Eine Frau darf nur ein Kind bekommen, wenn sie verheiratet ist.« Josef schämt sich. Einen Druck im Bauch hat er und einen Kloß im Hals. Dass ihm das passieren muss! Wo er sich doch so bemüht, für Gott das Richtige zu tun. Nun werden es bald alle sehen: Marias Bauch wird immer dicker. 

Josef will fortgehen

Josef weiß nicht, was er jetzt tun soll. Er beschließt, fortzugehen. Er überlegt, was er braucht. Er packt seine Sachen in eine Tasche. Eine Arbeit als Zimmermann findet er überall. Josef wird zornig: »Soll Maria doch sehen, wo sie mit dem Kind bleibt.« Morgen früh will er losgehen. Noch einmal schlafen. Er legt sich auf die Matte. Er deckt sich mit seinem dicken, braunen Mantel zu.

(Bild 2) Josef träumt

In der Nacht hat Josef einen Traum: Er sieht eine Gestalt. Es ist, als ob sie ein goldenes Gewand trägt. Ein Glanz geht von ihr aus. Es ist ein Engel! Der Engel besucht Josef durch den Traum. Er sagt zu Josef: »Josef, hab keine Angst! Bleib bei Maria, deiner Frau. Sie bekommt ein Kind. Gott hat ihr dieses Kind geschickt. Es ist Gottes Kind. Und es ist dein Kind. Du, Josef, du wirst ihm seinen Namen geben: Jesus. Jesus soll den Menschen zeigen: Gott ist mit uns. Gott ist für uns da.«

(Bild 3) Josef will bei Maria bleiben

Am Morgen wacht Josef auf. Der dicke, braune Mantel liegt noch auf ihm. Er hat Josef gut gewärmt in der Nacht. Jetzt glänzt er. Josef sieht den Glanz. Er denkt: »Der Engel hat seine Spuren hinterlassen. Gott verlässt mich nicht. Gott ist mit uns.« Josef weiß jetzt, was er tun muss. Er will bei Maria bleiben. Sie braucht ihn jetzt. Er will für das Kind da sein. 

(Bild 4) Geburt in Bethlehem

Als sie nach Bethlehem aufbrechen, nimmt Josef seinen warmen Mantel mit. Er sieht noch den Glanz, der auf ihm liegt. Wenn er den Mantel um sich legt, fühlt er sich warm und getröstet. Von außen und von innen. Der Mantel erinnert Josef an den Engel und an das Versprechen von Gott: »Ich bin bei euch.« 

Es ist Nacht, als Jesus geboren wird. Die Engel singen. Ein Engel zwinkert Josef zu. Da legt Josef seinen Mantel noch ein wenig enger um Maria und das Kind. Sie haben es nun warm. Der Mantel glänzt noch ein bisschen mehr. Und ganz leise hört Josef noch einmal die Stimme des Engels: »Fürchte dich nicht.«

Die Fotos gibt‘s kostenfrei zum Download als Anhang
Alle Bilder: Dr. Antje Klein

Erzählung für Ältere

Die Bilder siehe »Erzählung für die Jüngeren«

Josef stellt sich vor

Ich bin Josef. (Bild 1, nur Josef) Ihr kennt mich. Beim Krippenspiel bin ich der, der wegen der Volkszählung in seine Heimatstadt Bethlehem gehen und seine schwangere Frau Maria mitnehmen muss. Ich bin der Mann von Maria. Ich komm auch in den Liedern vor: »Stille Nacht, heilige Nacht, alles schläft, einsam wacht nur das traute, hochheilige Paar …« Dieses Paar, das sind Maria und ich. »Hochheilig« und »traut« – das klingt, als ob wir gar keine richtigen Menschen sind.

In jener Nacht

Aber ich kann euch eins sagen: Freilich sind wir richtige Menschen. In jener Nacht war es ziemlich kalt. Wir haben gefroren. Maria vor allem. Die Anstrengung der Geburt. Die ganze Erschöpfung. Wie gut, dass ich einen warmen Mantel hatte. Einen dicken, braunen Mantel. Richtig schwer. Aber eben auch ein guter Schutz. So dass man das fühlt: Da ist man geborgen. Den Mantel habe ich um Maria gelegt und um das Baby, das in ihren Armen lag. (Bild 5) So standen wir da, in dieser Nacht. Innig und vertraut. Und ich hab zu Maria gesagt: »Das Kind, das soll Jesus heißen.« Da waren wir zusammen, in dieser Nacht … bevor alle anderen kamen: Engel und Hirten und wen ihr beim Krippenspiel noch so seht. Erst mal waren nur wir da, neben den Tieren im Stall: wir beide, innig und vertraut. Und unser Kind. Marias Kind. Mein Kind. Irgendwie jedenfalls. Lieb gehabt habe ich Jesus jedenfalls da schon. 

Es war nicht selbstverständlich 

Ich bin froh, dass es so gekommen ist. Es war nicht selbstverständlich. (Bild 1) Ich bin doch nicht dumm. Ich hab doch gemerkt, was mit Maria ist! Am Morgen war ihr plötzlich immer übel. Und dann war sie so unfassbar müde. Ihr Bauch fing an, zu wachsen. Ja, ihr könnt euch denken, was das bedeutet hat. Ich denke, ihr wisst Bescheid. Dabei waren wir nur verlobt, nicht verheiratet. Und ihr müsst wissen: Eine Schwangerschaft vor der Heirat, das war bei uns nicht erlaubt. Das war etwas richtig Schlimmes. Seid froh, dass sich das geändert hat! Das sage ich euch aus Erfahrung. Ich hab nämlich gedacht: »Das kann Gott nicht wollen!« Also wollte ich mich still und heimlich davonschleichen. Ich hatte schon meine Sachen gepackt. Einmal noch schlafen. Ich hab mich auf die Matte gelegt. Ganz früh wollte ich los. Mit meinem dicken Mantel habe ich mich zugedeckt.

Gott will es anders

Aber dann ist etwas geschehen. (Bild 2) Gott wollte es anders, als ich es mir gedacht hatte. Ihr kennt doch die Engel aus der Weihnachtsgeschichte. Die, die zu den Hirten kommen und sagen: »Fürchtet euch nicht, siehe ich verkündige euch große Freude …« Die, die singen: »Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden…« So ein Engel kam zu mir. In der Nacht, bevor ich Maria verlassen wollte. Er kam im Traum. Ich hab ihn später wiedererkannt; aus der Menge der vielen Engel hat er mir zugezwinkert. Ich hab gesehen, wie froh er war, dass ich nicht abgehauen bin. In dieser Nacht hat er zu mir gesagt: »Fürchte dich nicht. Hab keine Angst, bei Maria zu bleiben. Sie ist schwanger. Gott hat ihr dieses Kind geschickt. Das Kind ist Gottes Kind. Du, Josef, wirst ihm seinen Namen geben: Jesus. So wird Jesus auch dein Kind sein. Jesus wird allen Menschen zeigen: ›Gott ist mit uns. Gott ist für euch da!‹«

Josef steht zu Maria

Ich bin aufgewacht. (Bild 3) Ich wusste jetzt, was zu tun ist: bei Maria bleiben. Für sie da sein. Und für das Kind. Mit ihnen sein, damit Gott mit den Menschen sein kann. Das war meine Aufgabe. Das war mir ganz klar. Die Klarheit leuchtete im Morgenlicht. Und es lag ein Glanz auf dem Mantel, mit dem ich mich zugedeckt hatte. Auf dem dicken, braunen – ihr wisst schon. Ein Glitzern und Glänzen hab ich da gesehen. Und ich hab es gefühlt. In mir drin. Das hat mich auch später immer wieder an diesen Traum erinnert. (Bild 4) Schritt für Schritt, als wir auf dem Weg nach Bethlehem waren. Gut, dass ich ihn hatte. Ich bin bei Maria geblieben, das wisst ihr schon. Und den Rest der Geschichte kennt ihr. 
(Bild 5) Als ich dann mit ihr im Stall stand, habe ich zu ihr gesagt: »Dieses Kind soll Jesus heißen.« Und ich habe meinen Mantel noch einmal ein bisschen enger um Maria und das Kind gelegt. Der Mantel hat geglänzt in der dunklen Nacht. Und es war, als würde der Engel noch einmal zu mir sagen: »Fürchte dich nicht.«

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 4/2025
Fotos zur Erzählung; zur Reihe Dream-Team

Josef rettet das Kind

Matthäus 2,13–23

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder 

Jeder Mensch braucht einen Engel 
(Ich sing dir mein Lied 202);
Mögen Engel dich begleiten (KKL 362);

Fürbittengebet

Gott, ich stehe vor dir mit allem, 
was mich heute beschäftigt.
Die letzten Tage waren schön. 
Wir haben gespielt und miteinander geredet.
Wir haben zusammen gelacht.
Ich habe Geschenke bekommen.
Manchmal haben wir uns gestritten.
Manchmal war ich traurig, 
ohne dass ich wusste, warum.
Manchmal bin ich wütend geworden.
Mir war alles zu viel. 
Du kennst mich.
Du kennst die Menschen, die mir wichtig sind.
Wir bitten dich, Gott: Sei mit uns.
Gott, ich weiß, dass viele Menschen fortgehen müssen, weg von dort, wo sie zu Hause sind.
Es gibt Krieg oder Hunger. 
Oft ist der Weg sehr gefährlich.
Sie brechen auf in ein Land, das sie nicht kennen.
Sie müssen eine neue Sprache lernen.
Sie wissen nicht genau, was sie tun müssen.
Zeig mir, wie ich Menschen helfen kann.
Zeig mir, wie ich ihnen ein Engel werden kann, 
ein Bote oder eine Botin von dir.
Wir bitten dich, Gott: Sei mit uns.
Gott, bald gehen wir in ein neues Jahr.
Ich weiß noch nicht genau, wie es wird.
Ich bin neugierig darauf.
Manchmal habe ich auch Angst. 
Ich glaub ganz fest: Du bist da.
Du bist an meiner Seite.
Du beschützt mich.
Als hätte ich einen dicken Mantel, der glänzt.
Wir bitten dich, Gott: Sei mit uns. Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Weihnachtsgruß

Wir gestalten und schreiben für andere eine Karte mit diesem »Familienbild«. Die Vorlagen in der jeweiligen Farbe ausschneiden und aufkleben (Engel wurde auf DIN-A5 verkleinert) (Foto: Dr. Antje Klein)

Simon sagt

Ein Spiel, in dem es darum geht, auszuführen, was jemand sagt, wie Josef es tut. 
Ein Kind wird bestimmt. Immer wenn das Kind ein Kommando mit »Simon sagt« anfängt, müssen alle Kinder genau das tun, was es sagt. Ruft das Kind hingegen ein Kommando ohne »Simon sagt«, müssen alle still bleiben und dürfen sich nicht bewegen. Bemerkt das Kind jemanden, der sich bewegt, so scheidet dieses Kind aus. Wer übrig bleibt, darf der nächste Simon sein. 
Das Spiel kann thematisch angepasst werden (z. B. »Simon sagt: ›Singe ein Weihnachtslied‹«; »Simon sagt: ›Ruf einmal laut: Fürchte dich nicht!‹«).

Reflexionsrunde

Daran kann sich eine Reflexionsrunde anschließen: 

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Zu den Bildern siehe unter Sonntag zum 26.12., »Erzählung für die Jüngeren«

Nach der Geburt von Jesus

(Bild 5) Jesus ist geboren. Es ist erst ein paar Tage her. Die Engel waren da und die Hirten und wir alle an der Krippe im Stall. Maria hat das Kind in ihren Armen gehalten, und Josef hat seinen dicken Mantel um die beiden gelegt, damit sie es warm haben. Ein Glanz lag über allem.
Nach den Hirten sind noch mehr Menschen gekommen, um das neugeborene Kind zu begrüßen. Auch die Sterndeuter aus dem Morgenland. Sie haben kostbare Geschenke mitgebracht. Jetzt sind sie wieder fort. Maria und Josef wollen nun auch wieder zurück nach Hause. 

Josef träumt

Maria und Josef legen sich schlafen. Um sich und das Kind legen sie den dicken Mantel. In dieser Nacht ist es besonders kalt. Aber der Mantel gibt wirklich richtig gut warm. 
In dieser kalten Nacht hat Josef wieder einen Traum. (Bild 2) Wieder sieht er eine Gestalt. Sie trägt ein goldenes Gewand. Es glänzt. Alles um sie herum glänzt. Das ist wieder der Engel! Der Engel besucht Josef durch den Traum. Er sagt zu Josef: »Der König Herodes ist sehr wütend. Er hat Angst, dass euer Kind ein neuer König ist. Da ist es für euch gefährlich in diesem Land. Ihr müsst weggehen. Ihr braucht einen sicheren Ort. Geht nach Ägypten. Bleibt dort, bis ich es dir sage.« Josef wacht auf. (Bild 3) Er fühlt, wie die Angst in seinem Körper ist. Er friert. Da nützt auch der dicke Mantel nichts mehr. Josef denkt aber auch: »Wie gut, dass der Engel mich besucht hat. Gott hat mir wieder gezeigt, dass er mit uns ist.«

Die Familie muss weggehen

Sofort weckt Josef Maria auf: »Maria, wir müssen weggehen. Der König Herodes ist furchtbar wütend. Er hat nur Böses im Sinn. Wir müssen an einen sicheren Ort. Wir müssen nach Ägypten.« Josef führt Maria nach Ägypten. (Bild 4)
Wenn Maria friert, legt Josef ihr den Mantel um. Er wärmt sie und das Kind. Josef denkt: »Er glänzt noch immer.« Das gibt ihm Mut.
In Ägypten sind Maria, Josef und Jesus sicher. (Bild 5) Josef findet Arbeit. Maria und Josef freuen sich, wie das Kind wächst und gedeiht. Am schönsten ist es, wenn Jesus fröhlich lacht. Dann lachen Maria und Josef mit. Manchmal sind sie auch traurig, dass sie so weit weg von zu Hause leben müssen. Dann kann Josef in der Nacht nicht gut schlafen. Wenn er wach liegt, sieht er noch schwach den Glanz auf seinem dicken Mantel. Dann fühlt er sich getröstet: »Gott passt auf uns alle auf.« Dann legt Josef den Mantel noch ein bisschen enger um Maria, Jesus und sich selbst. Dann kann er endlich einschlafen.

Der Schrecken ist vorbei

Einige Zeit vergeht. Josef denkt noch an die Worte des Engels: »Bleibt in Ägypten, bis ich es dir sage.« In einer Nacht ist es so weit: Der Engel kommt durch einen Traum zu Josef. (Bild 2) Der Engel sagt: »König Herodes ist gestorben. Der Schrecken ist vorbei. Nimm Maria und Jesus und geht jetzt zurück nach Israel.« Als Josef aufwacht, sieht er, dass sein Mantel glänzt. (Bild 3). Da weiß Josef, dass Gott immer noch bei ihm ist.
Josef tut, was der Engel ihm gesagt hat. Er führt Maria und das Kind zurück nach Israel. (Bild 4) Immer noch schützt sie der dicke Mantel. Sein Glanz begleitet sie auf dem Weg. In Nazareth finden sie ein Zuhause. Dort leben sie. In kalten Nächten legt Josef immer noch den dicken Mantel über sich und Maria. Und manchmal schlüpft auch Jesus zu ihnen ins Bett, unter den Mantel. (Bild 5) Es ist warm. Sie fühlen sich sicher und geborgen. Der Mantel glänzt.

Erzählung für Ältere

Zu den Bildern siehe unter Sonntag zum 26.12., »Erzählung für die Jüngeren«.

Nach der Geburt von Jesus

Ihr kennt mich noch, mich, den Josef. Und meinen Engel. »Mein Engel«, sage ich, denn er hat ja mit mir gesprochen. Im Traum. Er hat mir seinen Engels-Glanz mit auf den Weg gegeben bis nach Bethlehem. (Bild 3) Zusammen mit Mut und Zuversicht. In Bethlehem ist Jesus geboren. Schaut euch doch noch einmal die Weihnachtskrippen an. Da steh ich mit Maria und dem Kind. Seht ihr den Glanz auf meinem Mantel? Ob so ein Engels-Glanz wohl so viele Jahre übersteht? 

Wird jetzt alles gut?

Damals dachte ich: »Jetzt wird alles gut. Das Kind ist geboren.« (Bild 5) Es hat seinen Namen: Jesus. Alles ist so gekommen, wir der Engel es gesagt hat. Der Engel ist wieder im Himmel. Auch die Sterndeuter sind wieder fortgegangen. Das waren Leute, die von weit her zu uns gekommen sind. Sie haben gesagt: »Wir wollen den neugeborenen König begrüßen.« Teure Geschenke hatten sie dabei. Ich hab’s nicht so ganz verstanden. Irgendwas hatte das alles mit einem Stern zu tun. Sehr freundlich waren sie. Nachdem sie wieder fort waren, dachte ich: »Auch wir können nun wieder nach Hause gehen und einfach unser normales Leben führen.« So normal es halt geht, wenn man weiß, dass Gott den Menschen durch unser Kind etwas zeigen will. Ihr erinnert euch: »›Gott ist mit uns.‹ Was kann also schon noch passieren?« Das hab ich damals gedacht. 

Josef träumt

Ich hab es mit dem Träumen. (Bild 2) Der Engel hat mich noch einmal besucht. Im Traum hat er mich gewarnt: »Der König Herodes ist sehr böse. Er will nicht, dass jemand mächtiger wird als er. Er fürchtet sich vor einem neuen König. Er will euer Kind töten. Macht euch auf den Weg. Geht nach Ägypten. Bleibt dort, bis ich es dir sage.« Ich bin aufgewacht. Mitten in der Nacht. Ich habe gezittert. Da hat auch mein Mantel nichts mehr genützt. Ich habe richtig Angst bekommen. 

Die Flucht

Sofort habe ich Maria geweckt. Ich habe zur ihr gesagt: »Maria, wir müssen weg. Jetzt. Herodes hat Böses im Sinn. Komm!« Wir sind los. (Bild 4) Auf und davon. Es war weit. Aber Gott war mit uns. In Ägypten habe ich Arbeit gehabt. Wir kamen durch. Am wichtigsten war uns, dass es Jesus gut ging. Wie er angefangen hat, fröhlich die Welt zu entdecken! Das war schön. Ich konnte in der Nacht manchmal nicht gut schlafen. Dann lag ich wach. Und dann hab ich noch den Glanz auf dem Mantel gesehen. (Bild 3) Auf meinem braunen Mantel. Immer noch hat er mich in kühlen Nächten gewärmt. Immer noch war da dieser Glanz. Ich hab den Mantel dann auch wieder enger um Maria gelegt und das Kind. (Bild 5) So war uns allen dreien warm. Von außen und auch von innen. »Gott ist mit euch«, hat uns der Glanz gesagt. Das hat mich getröstet und mir Mut gemacht. Manchmal hatte ich noch die Stimme des Engels im Ohr, aus dem allerersten Traum: »Fürchte dich nicht!«

In Ägypten in Sicherheit

Über Herodes kamen schlimme Gerüchte bis nach Ägypten. Aber hier waren wir sicher. Dafür bin ich dankbar, immer noch. Aber viele Menschen haben damals viel geweint wegen Herodes. »Einen Engel«, hab ich gedacht, »den könnten jetzt viele gebrauchen. Einen, der sagt: ›Fürchte dich nicht!‹« Einen Gott, der der Angst ein Ende macht.

Der Engel besucht Josef im Traum

Der Engel ist wiedergekommen, wie er gesagt hatte. (Bild 2) Er hat mich wieder im Traum besucht. Er hat gesagt: »Der Schrecken von König Herodes ist vorbei. Er ist gestorben. Nimm Maria und Jesus. Geht jetzt zurück nach Israel.« Als ich aufgewacht bin, hab ich auf den Mantel geschaut. Der Glanz war stark und kräftig. (Bild 3) Da hab ich gewusst: »Jetzt bin ich wieder dran. Ich habe eine Aufgabe. Doch ich bin nicht allein. Gott ist mit uns.« 

Gott ist mit Josef, Maria und Jesus

Ich hab’s dann so gemacht, wie der Engel gesagt hat. (Bild 4) Den ganzen weiten Weg zurück nach Israel hab ich Maria und unser Kind geführt. Wir sind nach Galiläa gegangen. Wir leben nun in Nazareth. Wir sind sicher. Jesus wächst auf. 
Den Mantel habe ich noch. (Bild 5) In kalten Nächten liegt er über Maria und mir. Und manchmal schlüpft auch Jesus noch mit drunter. Wenn alle schlafen, bleib ich meist noch ein bisschen wach. Ich sehe den Glanz. Die Spur des Engels. Von außen und von innen wird mir dann warm. Ich spüre: »Gott ist mit uns.«

Die Herbergssuche

Personen

Sprecher*in, Maria (evtl. in 2 Rollen aufteilen: Israel-Maria und Stuttgart-Maria), Josef (evtl. in 2 Rollen aufteilen: Israel-Josef und Stuttgart-Josef), Esel Mika, Portier, Reinigungskraft, 3 Hebammen, Krankenpfleger, 6 Kinder, Sternenkind (kann auch eines der Kinder 3–6 übernehmen)

Inhalt

Maria und Josef sind auf Herbergssuche. Dabei verschlägt es sie in unsere Gegenwart, nach Stuttgart. Vieles ist ihnen fremd hier. Sie werden von Ort zu Ort weiterverwiesen. Immer wieder hören sie von einem rätselhaften »Daimler«, der sehr wichtig sein muss. Zurück in Bethlehem, machen die Tiere im Stall Platz für die beiden. Zuletzt leuchtet der »Daimler-Stern von Bethlehem« über der Krippe. 
Auf humorvolle Weise wird in die Weihnachtsgeschichte neu interpretiert.
Passagen mit Ortsbezug können entsprechend verändert werden. Die Reinigungskraft kann gerne den ortsüblichen Dialekt sprechen.

Spiel
1. Szene: Im Heiligen Land im Jahr Null

Maria: Komm, Josef! Verlier bitte nicht den Mut!
Josef: Ich ruhe doch nur kurz aus, Maria. Setz dich zu mir. Machen wir eine Pause.
Maria: Gerne.
Josef: Bei wie vielen Herbergen haben wir jetzt schon angeklopft? Wie viele Türen wurden geöffnet und dann vor unserer Nase wieder zugeschlagen? Es ist zum Verzweifeln!
Maria: Josef, Kopf hoch. Es ist eben kein Platz für uns, weil hier in der Stadt so viele andere Leute sind. Diese dumme Volkszählung aber auch. Aber wir werden schon einen Platz finden, wo unser Kind zur Welt kommen kann.
Josef: Ja, Maria. Trotzdem … eine unfreundliche Stadt hier.
Maria: Das darfst du nicht sagen, Josef.
Josef: Dann eben eine »ungeschickte Zeit«, die sich der Himmel ausgesucht hat, um unser Kind zur Welt kommen zu lassen.
Maria: Im Himmel hält schon einer die Fäden in der Hand – glaub mir, Josef.
Josef: Sicher, sicher, Maria. Wenn wir dein Vertrauen nicht hätten. Doch stell dir mal vor, sagen wir mal … unser Kind kommt nicht in den nächsten Tagen auf die Welt, sondern in 20 Jahren. Oder in 207 Jahren. Oder, nein, in 2025 Jahren. 
Und wenn wir schon dabei sind: nicht hier, in dieser Stadt, sondern so 4.000 Kilometer weit weg. Was meinst du: Hätten die Menschen dort ein offenes Ohr für unser Problem?
Sprecher*in: Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Ob ihr es glaubt oder nicht, der Himmel findet Josefs Gedankenexperiment interessant – und lässt sich darauf ein. 
Maria und Josef werden in das Jahr 2025 versetzt und landen ganz in unserer Nähe, in Stuttgart. (Stadt/Dorf wird angepasst)

2. Szene: Nobelhotel in Stuttgart im Jahr 2025

Tisch mit Blumenstrauß, Telefon, Schild: »Willkommen im Hotel Steigenberger, Graf Zeppelin«. Maria und Josef kommen. Sie haben Esel Mika dabei, den sie am Rand der Bühne abstellen.
Maria und Josef erstaunt.
Josef: Guck mal, wie sauber hier alles ist. Gibt es hier eine Kehrwoche oder so was?
Portier: Grüß Gott und herzlich willkommen im Hotel Steigenberger! Wie kann ich Ihnen behilflich sein? (Maria und Josef schauen sich verwundert um. Sie müssen erstmal den Luxus verdauen.)
Portier: Geht es Ihnen nicht gut? Kann ich etwas für Sie tun?
Maria: Ähm, ich glaube eher … (heraneilende Reinigungskraft unterbricht sie)
Reinigungskraft: Ha! Hab ich Sie! Haben Sie den ganzen Dreck hier reingeschleppt? Ist das etwa Sand? Ungeheuerlich! Ich war gerade fertig mit Wischen … Es ist zum Verzweifeln!
Portier: Aber, aber, doch nicht in diesem Ton! 
Wie sprechen Sie denn mit unseren Gästen?
(An Maria und Josef) Entschuldigen Sie, bitte.Was kann ich für Sie tun?
Josef: Wir hätten eigentlich gerne ein Zimmer – aber ich fürchte, das können wir uns hier nicht leisten.
Reinigungskraft: Arbeiten Sie doch beim Daimler. Dort könnten Sie am Band arbeiten. Da verdient man richtig gut. Mein Schwager ist auch da. Den könnte ich fragen.
Portier: Ruhe jetzt! Sehen Sie nicht, diese Menschen haben ein anderes Problem. Jetzt arbeiten lieber Sie mal wieder und belästigen nicht die Leute hier. (An Maria und Josef)
Ich glaube, Sie haben recht. Wenn ich mir Sie so anschaue – und vor allem Ihre Frau – dann sind Sie hier falsch. Am besten, Sie gehen in die Frauenklinkik. Die ist gar nicht so weit weg von hier, in diese Richtung … Ich kann Ihnen ein Taxi rufen, wenn Sie möchten.
Josef: Taxi? Was ist das? Aber egal … wir schaffen das schon. Unser Esel Mika hilft uns dabei. Vielen Dank.
Maria: Komm, Josef, gehen wir. Ich glaube, unser Kind wird bald kommen. (Maria und Josef gehen zum Bühnenrand und nehmen ihren Esel, der inzwischen mit einem »Drahtesel« getauscht wurde, und gehen ab.)
Reinigungskraft: Unglaublich. Wenn ich das erzähle … Das glaubt mir niemand. Aber jetzt muss ich schnell nach Hause. Ich muss noch den Kartoffelsalat machen. Und Spätzle! 

3. Szene: Frauenklinik, im Jahr 2025

(Krankenhausatmosphäre, drei Hebammen sitzen am Tisch und unterhalten sich miteinander)
Hebamme 1: War das eine Nachtschicht! Ich bin fix und foxi. Hilde, wie soll ich diesen Job eigentlich bis zur Rente durchhalten?
Hebamme 2: Ich weiß auch nicht, wie lange ich mir das noch gebe. Was bricht wohl zuerst zusammen: unser Gesundheitssystem oder ich?
Hebamme 3: Mir geht’s genauso. Ich kann bald nicht mehr. Wenn ich daran denke, wie gerne ich als junge Hebamme zur Arbeit gekommen bin …
Hebamme 1: Stimmt! Bei mir ist das auch so. Jede Geburt hat mich richtig mitgerissen. Mir war, als würde jedes neugeborene Kind die Welt verändern.
Hebamme 2: Aber jetzt sind wir inzwischen nur noch so wenig Hebammen. Mir fehlt manchmal sogar die Kraft, mich mit den Eltern zu freuen.Ich sehe dann nur den ganzen Papierkram, der noch zu erledigen ist. Das ist echt schlimm.
(Maria und Josef kommen, sie schieben das Fahrrad und stellen es am Rand der Bühne ab)
Maria: Josef, hier ist es. Endlich!
Josef: Zum Glück sind wir da. Hier wird uns jetzt geholfen. (Josef klingelt, Hebamme 1 kommt)
Hebamme 1: Hallo! Was möchten Sie?
Josef: Hallo! Wir brauchen Hilfe. Meine Frau bekommt bald ihr Kind.
Hebamme 1: Kommen Sie doch rein.
(Beide gehen hinein und setzen sich an den Tisch.)
Hebamme 1: Wie heißen Sie denn und woher kommen Sie?
Josef: Wir sind Maria und Josef. Wir sind eigentlich aus Nazareth.
Hebamme 1: Oh, aus Nazareth! Das ist weit weg. Ist das nicht in Israel? (Josef und Maria nicken)
Hebamme 2: Haben Sie eine Auslandskrankenversicherung? Die übernimmt Ihre Krankenhauskosten. Dann können wir Sie und Ihr Kindchen gut versorgen. Ohne Versicherung können Sie eine Geburt hier nicht bezahlen. 
Maria: Eine Auslandskrankenversicherung? Äh – nein – haben wir nicht.
Hebamme 1: Das ist schlecht.
Hebamme 2: Haben Sie denn schon Wehen? 
Maria: Ja, eindeutig! Die Schmerzen kommen jetzt alle paar Minuten. Und es wird immer schlimmer! 
Hebamme 1: Oh, das ist gut! Dann sind Sie nämlich ein Notfall und wir dürfen Sie nicht abweisen.
Hebamme 2: Da haben Sie Glück, dass es bei Ihnen schon so dringend ist.
Hebamme 3: Ich rufe mal einen Krankenpfleger, der Sie aufs Zimmer bringt. Dann können Sie sich in Ihr Bett legen. (Hebamme 3 läutet die Glocke, Krankenpfleger kommt)
Hebamme 3: Leo, bringst du diese Frau bitte zu einem freien Bett?
Krankenpfleger: Wie stellt ihr euch das vor? Ich habe kein freies Bett mehr. Kein einziges!
Alle 3 Hebammen: Was? Schon wieder alle Betten belegt?
Hebamme 1: Das gibt’s doch nicht! Das war doch letzte Woche schon so.
Hebamme 2: (zu Maria und Josef) Es tut uns leid. Sie können nicht hierbleiben. Wir haben kein freies Bett mehr für Sie. Sie wissen ja: Pflegenotstand, Fachkräftemangel. Das ist in Nazareth sicherlich auch so.
Josef: Aber Maria, was machen wir denn jetzt?
Maria: Ich weiß auch nicht.
Hebamme 3: Am besten, Sie gehen zurück in Ihr Hotel. Essen Sie eine Brezel oder eine andere Kleinigkeit und ruhen sich aus. Und wenn dann die Presswehen kommen, rufen Sie einen Krankenwagen und dann gibt’s eine spontane Hausgeburt. Das geht auch. Unsere Sani-Fahrer haben in letzter Zeit richtig Übung darin bekommen. Glauben Sie mir.
Hebamme 1: Das ist dann sogar billiger als der Krankenhausaufenthalt. Da sparen Sie viel Geld! Aber Sie, Josef, müssen sich trotzdem noch um die Finanzen kümmern. Sie brauchen jemanden, der Ihnen den Rettungsdienst sponsort. Fragen Sie doch beim Daimler … Ist doch so, Hilde, nicht wahr? Der Daimler hat immer ein offenes Ohr, wenn es um Krankenwagen geht.
(Josef und Maria sind geknickt.)
Josef: Gut. Danke erstmal für Ihre Hilfe.
Beide: Auf Wiedersehen. (Beide gehen zu ihrem Drahtesel)
Maria: (zu Josef) Ich hab gar nicht alles verstanden, was die da geredet haben. Du vielleicht? Fachkräftemangel, Krankenwagen, Sani-Fahrer – was ist das denn?(Nehmen ihr Fahrrad und gehen ab)

Szene 4: Im Park, im Jahr 2025

(Parkbank, sechs Kinder, die Fußball spielen)

Kind 1: (schaut auf seine Uhr und hört auf zu spielen) Ich muss heim! Die Logo-Nachrichten fangen gleich an.
Kind 2: Oh, ich muss auch heim. Ich bin schon viel zu spät dran. Hoffentlich sind Mama und Papa noch nicht zu Hause. Sonst krieg ich Ärger …
Kind 1–6: Tschau, bis morgen! 
(Winken einander zu und rennen in verschiedenen Richtungen von der Bühne; Maria und Josef kommen mit dem Drahtesel, stellen ihn neben die Parkbank und setzen sich auf die Bank.)
Josef: Zurück zum Hotel … Ha, dass ich nicht lache. Nicht mal ein Dach über den Kopf haben wir. Und jetzt fängt es auch noch an zu regnen.
Maria: Was machen wir denn jetzt? Wir können hier doch nicht warten, bis die Presswehen einsetzen …
Josef: Niemand ist da, der uns hilft. Bei uns in Nazareth würde es sowas nicht geben. Da würde doch jemand aus dem Haus kommen und sich um uns kümmern.
Maria: Vor allem, wo es jetzt auch noch regnet. Und außerdem: So eine Hausgeburt muss ja auch vorbereitet werden! 
(Maria krümmt sich vor Schmerzen und stöhnt; Josef erschrocken.)
Josef: Maria! Was ist? Oh Mann, was soll ich nur machen? Und woher soll ich das Geld nehmen, das hier so wichtig ist?Und einen warmen Tee und eine Scheibe Brot wäre jetzt auch ganz gut. Was ist eigentlich eine Brezel?
(Die Wehe ist vorbei, Maria richtet sich wieder auf und seufzt.)
Maria: Ach, Josef, wären wir doch nur wieder zurück in Bethlehem. Ich kann nicht mehr. (Beide rücken aneinander und umarmen sich)
Sprecher*in: Der Himmel scheint auf dieses Signal nur gewartet zu haben. Mit einem Mal sind die beiden mit Esel Mika wieder zurück in ihrer Zeit und in ihrem Land.

Szene 5: Zurück im Heiligen Land, im Jahre Null

(Maria und Josef stehen, sich umarmend und mit Esel Mika, auf der Bühne.) 
Maria: Schau mal, Josef! Ich glaube, wir sind wieder in Bethlehem. Dem Himmel sei Dank!
Josef: Und sieh mal, da ist ein Stall. Die Tiere darin gucken zu uns rüber. Und es sieht so aus, als rückten sie zur Seite, um uns Platz zu machen. Ist das vielleicht ein Zeichen? Aber es sieht so aus, als ob das jetzt unser Platz für uns ist.
Maria: Das glaube ich auch. Schade um die Schwaben. Die verpassen jetzt die Geburt unseres Kindes. Stell dir vor, der Kleine wird tatsächlich mal berühmt, wie der Engel es gesagt hat. Dann ärgern sich die Stuttgarter, dass sie ihn nirgends haben wollten und ihm keinen ehrenvolleren Empfang bereitet haben. Das gibt bestimmt noch einen Shitstorm.
Josef: Na ja … auf jeden Fall haben haben sie durch unser wundersames Verschwinden viel Geld gespart.
Maria: Vor allem der Daimler. Wer das wohl ist und was der macht? Der scheint ja dort allgegenwärtig zu sein. Ist der vielleicht Inhaber einer Eselsvermietung? So ein donkey-sharing?
Josef: Oder verkauft er Energydrinks an müde Mitmenschen, damit die durchstarten oder durchhalten können? Jedenfalls scheint er viel Geld zu haben.
Maria: Vielleicht bekommen wir das ja irgendwann noch raus.
(Die beiden stehen auf und gehen mit Mika Richtung Stall. Der Daimler-Stern mit Schweif wird vom Sternenkind langsam über die Bühne getragen. Maria schaut zum Himmel und zeigt auf Daimler-Stern.)
Maria: Schau mal! Dieser Stern am Himmel. So was habe ich noch nie gesehen. Er bleibt über dem Stall stehen. Wenn das mal kein gutes Zeichen! Unser Kind ist eben doch ein ganz besonderes Kind.

Der besondere Tipp …

Weihnachten strahlt
Bastelbogen zum Prickeln

Aus einfachen Nadelstichen entsteht ein wirkungsvolles Bild, das herzustellen auch den Jüngsten Spaß macht. Am Ende können sich alle ein schönes Weihnachtsbild ans Fenster hängen. 
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Jesus kommt auf die Welt
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In sechs Bildkarten für das Kamisibai-Erzähltheater sehen und erleben auch die Jüngsten die Weihnachtsgeschichte. Illustriert von Sonja Häusl-Vad

€ 14,00; 

Best.-Nr. 3746

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– Weihnachten steht Kopf!

Ein Krippenmusical mit Gefühlen als Hauptfiguren

Kann ohne Lieder auch als Krippenspiel aufgeführt werden

Worum es geht

Die Weihnachtsgeschichte wird mit den fünf Gefühlen Freude, Kummer, Wut, Ekel und Angst erzählt. Diese begleiten Maria und
Josef sowie die Hirten auf ihrem Weg und entdecken, dass Weihnachten mehr ist alsGlitzer und Geschenke.
Inmitten von Chaos, Armut und Unsicherheit wird Hoffnung geboren – und sie verändert alle.

Rollenübersicht

Hauptrollen:
Gefühle; sie sind ständig präsent.

Freude, gelb: sprudelnd, aufgeregt, laut
Kummer, blau: sanft, traurig, tiefgründig
Wut, rot: laut, energisch, leicht reizbar
Ekel, grün: feinfühlig, kritisch, direkt
Angst, lila: vorsichtig, zögerlich, sensibel

Nebenrollen:
Erzähler*in (führt durch die Geschichte), Maria & Josef, 3 Wirtsleute, 3 Hirten, 3 Engel

Rollen für die Jüngsten:
Weitere Engel und Hirten, Tiere im Stall (Schafe, Esel, Kuh – einfache Kostüme, evtl. Tiergeräusche)

Zur Aufführung

Die Gefühle verkleiden sich am besten mit den Gefühlsfarben (s. oben). Im Spiel begleiten sie die anderen Darstellenden,
ohne dass diese von ihnen wahrgenommen werden.
Neben den klassischen Requisiten wie Stall, Krippe, Schafe ist eine Gefühlszentrale vorgesehen (Steuerpult, Monitore)
sowie ein Blinklicht und ein Leuchtstern.

Szene 1: Chaos in der Gefühlszentrale

(Gefühle sitzen vor einer Art Steuerpult, auf Monitoren sind Bilder der Erde zu sehen)

Erzähler*in:
Willkommen in der Gefühlszentrale! Hier spüren fünf besondere Wesen, wie es den Menschen auf der Erde geht.
Darf ich vorstellen: (Gefühle treten jeweils kurz nach vorne und machen eine typische Geste)
Freude, Kummer, Wut , Ekel und Angst.
Und gerade jetzt … ist alles durcheinander.
Freude:
(springt auf) Juhuuu! Bald ist Weihnachten!
Kerzen, Weihnachtsmarkt, Plätzchen, Geschenke! Ich liebe das!
Kummer:
(leise) Aber schaut doch: Ich seh so viele einsame Menschen, so viele Tränen.
Weihnachten ist für manche ganz schön schwer.
Wut:
(ballt die Fäuste) Da unten herrscht Chaos!
Manche streiten nur noch. Niemand hört zu. Ich könnte platzen!
Ekel:
(rümpft die Nase) Krieg, Lügen, kalte Herzen – ich will da gar nicht runtergucken.
Und alle tun so, als wär es sooo schön. Igitt!
Angst:
(zitternd) Vielleicht wird es nie wieder besser. Vielleicht geht alles kaputt.
(Blinklicht leuchtet)
Erzähler*in:
Plötzlich blinkt ein Licht auf. Groß und deutlich: »SOS – Hoffnung in Gefahr«.
Kummer:
(erschrocken) Oh nein! Wenn die Hoffnung verschwindet – was bleibt dann?
Wut:
(energisch) Keine Frage – wir müssen helfen!
Freude:
(entschlossen) Dann nichts wie los! Ich spüre … da passiert gleich etwas, das die Welt verändert.
Schaut, da ist ein junges Paar unterwegs …
Angst:
(sanft) Vielleicht … vielleicht kommt da jemand, der den Menschen Hoffnung bringt –
wie ein Licht in der Dunkelheit.
Erzähler*in:
Und genau das passiert. Ein Kind wird geboren, das die Welt verändert.
Ein Kind von Gott, das mitten in all dem Chaos der Welt Hoffnung bringt.

Lied 1: 
1, 2, 3, jetzt geht es los«
(alle Kinder singen)

Szene 2: Auf dem Weg nach Bethlehem

(Maria und Josef mit Gepäck, erschöpft; die Gefühle beobachten sie, ohne selbst gesehen zu werden.)

Erzähler*in:
Maria und Josef wandern von Nazareth nach Bethlehem.
Der Kaiser in Rom will es so. Der Weg ist weit und beschwerlich. Und Maria – erwartet ein Kind.
Sehr bald schon.
Maria:
(stöhnt) Josef, ich kann kaum noch. Mein Bauch … das Baby … es kommt bald.
Josef:
(stützt sie) Nur noch ein kleines Stück, Maria.
Gott geht mit uns – er lässt uns nicht im Stich.
Angst:
(ängstlich) Oh nein! Da ist keine Hebamme, keine warme Decke. Das ist gefährlich.
Kummer:
(mitfühlend) So anstrengend. Und niemand hilft ihnen.
Freude:
(leise) Und doch: so viel Liebe. Sie halten zusammen. Das ist stark. Gott begleitet sie.
Wut:
(schnaubt) Warum hilft niemand? Ein Kind wird geboren und niemand tut was?
Maria:
Josef, da vorne – Häuser, Lichter. Das ist Bethlehem. Wir sind gleich da.
Da finden wir dann bestimmt ein Bett.
Josef:
Ich werde fragen. Für dich. Für unser Kind. Gott wird uns den richtigen Platz zeigen.

Szene 3: Kein Platz in der Herberge

(Drei Wirt*innen stehen hinter ihren Wirtshaus-Schildern, Josef klopft der Reihe nach.)

Wirt*in 1:
(gestresst) Was? Ein Baby? Bei mir? Keine Chance. Wir sind sowieso voll.
Wut:
(fauchend) UN-GLAUB-LICH! Das geht GAR nicht!
Wirt*in 2:
(abweisend) Ohne Reservierung läuft heute gar nichts.
Angst:
(resigniert) Oh, das sieht schlecht aus mit einem Bett.
Wirt*in 3:
(überfordert) Vielleicht nächstes Jahr, okay? Aber jetzt haben wir keinen Platz.
Maria:
(erschöpft) Josef, ich kann wirklich nicht mehr.
Josef:
(blickt verzweifelt umher) Dort, ein Stall. Nicht viel, aber besser als nichts.
Ekel:
(verzieht das Gesicht) Ein Stall?
Da gibt es nur Heu – und Tierhaare – und Fliegen, überall Fliegen – und … äh … es stinkt.
(Ein Stern wird beleuchtet)
Freude:
(plötzlich ruhig) Aber seht: ein heller Stern. Irgendwie fühlt sich das richtig an.
Erzähler*in:
Gott lässt sich nicht durch das Aussehen der Welt abhalten.
In einem bescheidenen Stall, umgeben von Tieren – ja, auch Fliegen – wird das größte Geschenk geboren.

Lied 2
Ein Kind in einem Stall
(alle Kinder singen)

Szene 4: Ein Kind wird geboren

(Maria wiegt ein Kind in Windeln, Tiere kommen leise dazu.)
Kummer:
(sanft) So klein, so zerbrechlich. Und doch – es ist, als ob Frieden in der Luft liegt.
Wut:
(staunend) Ich … ich will gar nicht mehr brüllen. Mein Bauch ist ganz warm …
Freude:
(strahlt) Mein Herz macht Purzelbäume. Ich hab noch nie so etwas Schönes gespürt.
Ekel:
(leise) Der Stall ist schmutzig – aber dieses Kind … das ist wunderschön.
Angst:
(mit feuchten Augen) Ich habe immer noch Angst, aber ich glaub:
Dieses Kind bringt Licht in die Dunkelheit.
Erzähler*in:
Gott hat sich entschieden, mitten unter den Menschen zu leben.
Ein Kind, das die Welt heilmachen wird. Ein Kind, das das Licht der Welt ist.
Ein Kind, das Hoffnung für alle bringt.

Lied 3
Gefühlsrap »Hoffnung erwacht«
(Alle Gefühle rappen, die anderen Kinder machen den Rhythmus wie folgt dazu:
2-mal auf die Oberschenkel klatschen
1-mal in die Hände klatschen
1 Schlag Pause)

Intro: 
(alle Gefühle gemeinsam)
Hey, wir sind Gefühle – echt und direkt,
uns’re Welt steht Kopf – nichts ist perfekt.
Doch da kommt was Krasses – niemand checkt’s:
Ein Baby bringt Hoffnung – voll Respekt!

Freude:
Ich bin die Freude – doch nix ist hell.
Mein Lachen ist weg – mein Herz schlägt schnell.
Wo ist das Funkeln – das uns bewegt?
Hat diese Welt – die Hoffnung verlegt?

Wut:
Ich bin die Wut – ich koch vor Zorn,
denn so viel Unrecht – wurd’ schon gebor’n.
Warum hört denn – niemand hin?
Ist das wirklich – Gottes Sinn?

Kummer:
Ich bin der Kummer – voll schweren Muts,
alles tut weh – nichts ist gut.
Doch dann hör ich: – »Ein Kind ist da!«
So friedlich, zart – ganz wunderbar.

Angst:
Ich bin die Angst – ich zittere oft,
die Welt ist dunkel – hart und doof.
Doch dann sagt das Kind – »Fürchte dich nicht!«
Und ich spür Mut – in seinem Licht.

Ekel:
Ich bin der Ekel – ich mag’s gern rein.
Doch vieles ist falsch – das muss nicht sein.
Doch bei dem Baby – so friedlich, so fein,
da darf sogar ich – willkommen sein!

Outro
(alle Gefühle gemeinsam)
Jesus ist da – die Hoffnung erwacht
mitten in dieser – heiligen Nacht.
Für jedes Gefühl – und für dich und mich,
Weihnachten heißt: – Gott liebt dich!

Szene 5: Hirten und Engel

(Hirten am Feuer, Gefühle hören mit)
Hirte 1:
Nur wir, die Schafe … und der Wind.
Hirte 2:
Kein Mensch merkt, wenn wir fehlen.
Hirte 3:
Gott sieht uns doch eh nicht.
Kummer:
So fühlen sich viele: Unwichtig, unsichtbar.
Freude:
Aber heute … heute seid ihr die Ersten, die eingeladen werden!
(Helles Licht erstrahlt, Engel treten auf)
Alle Engel:
Habt keine Angst. Wir haben eine gute Nachricht für euch.
Engel 1:
Heute ist Jesus geboren.
Engel 2:
Er kam in einem Stall zur Welt. Dort liegt er in einer Krippe.
Engel 3:
Er bringt allen Menschen Frieden. Er ist ein Kind Gottes.
Er will die Welt von allem Bösen erlösen.
Engel 2:
Er bringt die Hoffnung zurück in die Welt.
Engel 1:
Geht hin! Ihr seid eingeladen!
(Engel verschwinden.)
Angst:
(zitternd) Sie sollen … wirklich … einfach so kommen?
Hirte 1:
(staunend) Gott sieht uns doch! Dann mal los.

Lied 4: Kommet, ihr Hirten

Die Gemeinde singt (EG 48,1–3)
(Hirten machen sich auf den Weg zur Krippe.)

Szene 6: An der Krippe

(Alle kommen an der Krippe zusammen, der Stern leuchtet, es ist tiefe Ruhe.)
Maria:
Ihr Hirten, kommt nur herein. Hier ist Platz für alle.
(Hirten treten ein)
Hirte 1:
Guckt mal, das Baby schaut mich an.
Hirte 2:
Gott hat uns nicht vergessen.
Hirte 3:
Gott ist auch für uns da.
Freude:
Ich dachte, Weihnachten ist nur Glitzer und Lachen. Aber es ist so viel mehr …
Kummer:
Hier darf ich traurig sein – und trotzdem hoffen.
Wut:
Ich spüre Mut. Ich will mithelfen, damit diese Welt heller wird.
Ekel:
Auch im Chaos liegt Schönheit – wenn man mit dem Herzen sieht.
Angst:
Ich habe immer noch Angst, aber ich bleibe, weil ich geliebt bin.
Erzähler*in:
Weihnachten heißt nicht: Alles ist perfekt. Weihnachten heißt: Gott kommt.
In unsere Gefühle. In unsere Welt. An Weihnachten wird Hoffnung geboren – mitten unter uns.

Lied 5
Weihnachten tut allen gut
(alle Kinder singen)

Lied 1: 1, 2, 3, jetzt geht es los 
Text und Melodie: Markus Grapke

2. Aus Bethlehem im Krippenstroh
kommt eine Botschaft, die geht so:
Mit Jesus hat dort Gott in der Nacht
ein Wunder extrakrass für alle vollbracht.

3. Wir staunen, was damals geschah.
Dem Weihnachtswunder sind wir nah.
Wir wollen es begreifen ganz und gar,
ein Kind wird dort zum Retter,
das ist wirklich wahr.

4. Wir kommen zu Gott, so wie wir sind,
die Brave und der Wirbelwind.
Gott nimmt uns alle an, das ist klar.
Wir jubeln laut und rufen:
(1 Takt Pause, dann laut rufen)
»Hurra!«

Lied 2: Ein Kind in einem Stall 
Text und Musik: Markus Grapke

2. Halleluja! Ein Kind in dunkler Nacht
beschenkt uns ohne Ende,
hat Liebe uns gebracht.
Hey! Halleluja! Öffnet ihm die Hände!

3. Halleluja! Ein Kind im Sternenglanz
entfacht in uns den Glauben,
von Gott zu uns gesandt.
Hey! Halleluja! Öffnet eure Augen!

4. Halleluja! Ein Kind in Gottes Welt
wird tragen unsere Schmerzen,
hat sich zu uns gestellt.
Hey! Halleluja! Öffnet eure Herzen!

Der besondere Tipp …

Elke Gulden/Bettina Scheer
KliKlaKlanggeschichten
Zur Advents- und Weihnachtszeit

50 Klanggeschichten, mal leise, mal laut, mal fröhlich, mal festlich, bringen die Advents- und Weihnachtszeit zum Klingen. Die Klanggeschichten greifen weihnachtliche Symbole und Themen auf.
Schon für Kinder ab zwei Jahren.

€ 18,00;
Best.-Nr. 3748

junge-gemeinde.de

Lied 5: Weihnachten tut allen gut 
Text und Musik: Markus Grapke

2. Wir stampfen und wir brüllen:
3. Wir wippen und wir summen:
4. Wir trommeln und wir brummen:
5. Wir tippen und wir flüstern:
6. Wir hüpfen und wir jodeln:
7. Wir tanzen und wir pfeifen:

Der besondere Tipp …

Holzkrippe
Aus naturbelassenem Birkensperrholz

Diese Krippe ist ein schönes Weihnachtsgeschenk. Sie besteht aus sieben Einzelteilen, die zusammengesteckt werden und in Deutschland hergestellt sind.

€ 3,70 (ab 10. Ex. je € 3,50); Best.-Nr. 1786

junge-gemeinde.de

»Augustus und Herodes« – ein Krippenspiel auf zwei Ebenen

Worum es geht

In humorvollen Telefonszenen zwischen Augustus und Herodes wird die Weihnachtsgeschichte entfaltet.
Auf der Bühne begegnen wir Maria, Josef, den Hirten, Engeln und den Weisen.
Im Zentrum steht das neugeborene Jesuskind, das Hoffnung bringt – im Kontrast zur Gewalt und Machtgier der Herrscher.

Zur Aufführung

Rahmenhandlung des Spiels sind Telefonate zwischen Augustus und Herodes (A-Teile),
die von zwei älteren Kindern mit Smartphones übernommen werden. Die Spielbühne ist zu Anfang jeweils dunkel.
An die Telefonate schließt sich auf der zentralen Bühne dann die entsprechende Spielszene der Weihnachtsgeschichte an (B-Teile),
währenddessen Augustus und Herodes (meistens) wieder ins Dunkle »verschwinden«.

Personen/Figuren: Herodes (rechter Bühnenrand/Empore, auf Thron); Soldaten des Herodes (stumm); Augustus (linker Bühnenrand/Empore, auf Thron);
Josef; Maria; Jesus (erst Puppe, dann Kind); Hirtenjunge Dani; Hirtenfrau Judith; Hirtenmann Mosche; Hirte Benjamin; Wirtin; 3 Weise (Kaspar, Melchior,
Balthasar, Satteltasche, Geldbeutel; 3 Engel (weitere Engel nach Belieben); Schafe (stumm); Esel und Kamel

Szene 1: Volkszählung

1 A

(Szene ist dunkel, Herodes’ Smartphone läutet, er nimmt noch im Dunkeln an)
Herodes: Herodes, König von Juda!
(jetzt Spot auf Herodes, dann auf Augustus)
Augustus: Hier Augustus aus Rom. Herodes, gibt es schon Daten zu meiner Volkszählung?
Herodes: Mit Verlaub, großer Herrscher (schaut auf »die Straßen«), die Menschen sind noch unterwegs.
Sie müssen ja erst in ihre Geburtsstadt gehen. Dort schreiben wir sie in die Listen.
Augustus: Ja, schon in Ordnung. Wie geht es sonst in deiner aufmüpfigen Provinz?
Herodes: Natürlich ist viel los auf den Straßen. Nicht ganz ungefährlich. Diebe haben Hochkonjunktur.
Und die Gastwirte natürlich auch. Wer jetzt noch freie Zimmer hat, dem ist nicht zu helfen.
Augustus: Na also! So belebt man die Konjunktur! (Licht aus)

1 B

Josef: (zieht den Esel) Geht’s noch, Maria? Da hinten, da kommt gleich Bethlehem.
Maria: Frag mal den da (zeigt auf ihren Bauch), ich glaube, der hat genug vom Unterwegssein.
Josef: Halt durch! Wir sind gleich da.
Maria: Endlich! Josef, das Kind wird bald kommen …
(Dani schleicht sich an, zieht Marias Geldbeutel aus der Satteltasche )
Josef: (dreht sich um, ist überrascht) Holla, wer bist du denn? Ich hab dich gar nicht kommen hören.
Dani: (versteckt Geldbeutel hinter dem Rücken, stottert) Ich? Ja, ich bin Dani. Ich muss auch gleich weiter. (rennt weg)
Josef: (ruft hinterher) Warte doch, Junge. Weißt du, ob es in Bethlehem noch freie Zimmer gibt?
Danis Stimme: (von ferne) Nein, weiß ich nicht, ich gehöre zu den Hirten.
Maria: Warum hat es der Junge nur so eilig? Aber schau, Josef, da vorne ist ein Gasthaus.
(Josef klopft)
Wirtin: (hinter der Tür) Wer ist da?
Josef: Ich bin’s, Josef, aus dem Stamm Juda.
Wirtin: Wer stammt nicht von Juda ab?
Josef: Kannst du uns ein Zimmer vermieten?
Wirtin: (lacht) Ha, ha, ha, wir sind seit Wochen voll. Schon mal was von Volkszählung gehört?
Josef: Darum sind wir ja hier. Hast du uns einen Tipp?
Wirtin: Nein, nichts zu machen. Ganz Bethlehem ist voll. Ihr werdet wohl auf der Straße schlafen müssen.
Maria: (stöhnt vor Schmerz) Ooooh, Josef, ich glaube, die Wehen kommen.
Wirtin: Was ist mit deiner Frau?
Josef: Sie ist schwanger. Jeden Moment kann das Kind kommen. Sollen wir es auf der Straße zur Welt bringen?
Wirtin: Verstehe. Ich würde ja gerne helfen. Aber ich hab kein Zimmer mehr, wirklich nicht.
Josef: (wendet sich zum Gehen) Welch ein Unglück!
Wirtin: Warte mal, guter Mann! Mir fällt da grade etwas ein. Da drüben, am Stadtrand, da ist ein Stall.
Der ist schon ziemlich runtergekommen. Geht dorthin.
Josef: Danke, liebe Wirtin. Besser als nichts.
Wirtin: Tut mir leid, aber ich kann sonst nichts für euch tun. Shalom!
Josef und Maria: Shalom!

Szene 2: Stern

2 A

Augustus: (im Lichtspot; liest immer interessierter im Handy) Schau mal an, eine Supernova über Jerusalem.
Dass die nur nicht dem alten Gauner Herodes auf den Kopf stürzt. Verdient hätte er es ja.
(Augustus wählt; Herodes’ Telefon läutet; Licht auf Herodes)
Herodes: König von Juda!
Augustus: Augustus, Herrscher der Welt! Hey, Herodes, hast du die Supernova schon gesehen?
Herodes: Was? Eine Suppenoper?
Augustus: Su-per-no-va, du Knallkopf. Ein Riesenstern.
Herodes: Ein Riesenstern? Nein, da kenn ich mich nicht aus.
Augustus: Sieht dir ähnlich. Dachte ja nur.
(legt auf) Dummkopf! (Licht aus)

2 B

(Stern leuchtet auf, orientalische Musik einspielen; die 3 Weisen kommen durch den Mittelgang samt Kamel, das Geschenke trägt; sie zeigen auf den Stern, freuen sich, Daumen hoch. Musik leiser)
Kaspar: Jetzt sind wir dem Stern tatsächlich ganz nah.
Melchior: Ja, und hier in Jerusalem ist das Schloss.
Balthasar: Hier wird der neue König der Juden zur Welt kommen.
(sie kommen zu zwei Wachsoldaten, »sprechen« pantomimisch mit ihnen, zeigen auf Weg und Stern; ein Wachsoldat geht zu Herodes, macht Meldung.
Herodes winkt sie heran; zwei Wachen begleiten Weise zu Herodes; Weise knien vor ihm nieder; Musik aus)
Herodes: Was wollt ihr?
Kaspar: Großer König, wir suchen den neugeborenen König der Juden.
Herodes: Was? Ein neuer König? Das ist unmöglich!
Melchior: Seht doch den Stern über eurem Land!
Herodes: Welcher Stern denn schon wieder? Etwa die Suppenoper?
Balthasar: Ja, ja, genau, die Supernova. Sie bedeutet: Hier ist ein neuer König geboren.
Herodes: Aber nicht in meinem Schloss. Da müsst ihr wohl noch ein wenig weitersuchen.
Kaspar: Ja, es ist schon möglich, dass der Stern noch nicht stehengeblieben ist.
Herodes: Dann geht ihm nach. Aber vergesst nicht, zurückzukommen und mir genau zu sagen, wo dieses Königskind zu finden ist.
Denn dann will auch ich es verehren.
(Weise gehen Mittelgang zurück, Herodes greift zum Handy, Licht aus)

Szene 3: Hirten

3 A

Augustus: (Handy läutet, Licht an) Herrscher Roms und der ganzen Welt!
Herodes: (Licht an) Hier Herodes! Du hattest Recht mit deiner Supernova!
Augustus: Und? Sieht sie aus wie im Internet?
Herodes: Keine Ahnung. Es reicht mir schon, was dieser Stern angeblich bedeutet.
Augustus: Was soll er denn bedeuten?
Herodes: Ein neuer König soll geboren sein. Stell dir vor, ein neuer König! Das ist Verrat!
Auch Anhänger sind schon unterwegs zu ihm.
Augustus: Und das lässt du dir gefallen?
Herodes: Natürlich nicht. Diese Weisen und Könige aus dem Morgenland werden mich zu dem Kind führen.
Und dann … dann werde ich es töten. Ganz einfach.
Augustus: Ganz einfach. Typisch Herodes. Immer mit Gewalt.
Herodes: Wie sonst! Vergiss nicht: Das dient auch Rom – und damit dir. Ave Augustus!
(Licht aus)

3B

(Drei Hirten liegen um Lagerfeuer; Schafe blöken – immer leiser werdend)
Judith: Mosche, ich kann nicht schlafen.
Mosche: Was ist denn?
Judith: Wo sich unser Dani nur wieder herumtreibt?
Mosche: Machst du dir Sorgen? Der weiß schon, wie er wieder heimkommt.
Judith: Nicht nur das. Er ist mir zur Zeit so fremd. Er verändert sich.
Mosche: Ach, das ist die Pubertät.
Benjamin: (vorwurfsvoll) Hey, wisst ihr, wie spät es ist? Ich will schlafen. (Pause)
Was ist denn jetzt schon wieder? Schaut nur! (Stern leuchtet, Licht auf die ganze Szene)
Mosche: Es wird ganz hell.
Judith: Es ist doch erst Mitternacht.
Benjamin: Weg hier, nur weg hier!
(Engel erscheinen; Harfenmusik)
Engel 1: (Arme ausgestreckt) Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird.
(Harfenmusik)
Engel 2: (Arme ausgestreckt) Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.
(Harfe)
Engel 3: (Arme ausgestreckt) Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
Alle drei Engel: (halten Arme ausgestreckt und sprechen zur Harfenmusik)
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
Kinder: (singen »Gloria« – Refrain des Liedes EG 54)
Gemeinde: (singt ohne Vorspiel EG 54, danach Licht aus, Stille, nur wenig Licht)
Judith: Hey, das waren doch …
Mosche: … Engel, ja das waren Engel. Wir haben Engel gesehen und gehört.
Benjamin: Worauf warten wir dann noch? Kommt, hier wird Geschichte geschrieben und wir sind dabei!
Judith: Und die Schafe?
Benjamin: Die müssen jetzt ohne uns auskommen. Alles wird gut!
Judith: Auch mit unserem Dani?
Mosche: Ganz sicher.

Szene 4: Stall

4 A

(Lichter wie gewohnt anmachen; Augustus träumt unruhig auf dem Thron; wacht erschrocken auf)
Augustus: Was war das für ein Traum? Ich muss sofort Herodes anrufen. (wählt, es klingelt) Herodes, hier Augustus.
Herodes: Mitten in der Nacht?
Augustus: Ja natürlich. Hör dir meinen Traum an
(Stichworte des Traums werden visualisiert mit z.B. Tageslichtprojektor und Schattenspiel auf weißem Tuch):
Ich sah diese Supernova, also diesen Stern. Er leuchtete hell am Himmel. Plötzlich war da ein Kind. Aus dem Kind wurde ein Mann …
Herodes: … der neue König?
Augustus: Im nächsten Moment stand er vor mir, eine hatte eine Krone auf seinem Kopf. Doch dann sah ich: Die Krone war aus Dornen.
Sein Kopf blutete. Dann nahm er meine Hand. Ganz sanft. Ich stand auf und er setzte sich statt meiner auf den Thron. Er sprach: Augustus und Herodes
Jesus: (Stimme aus dem Off) Nun werde ich die Welt regieren, lieber Augustus. Mit Liebe werde ich regieren. (Tageslichtprojektor/ Schattenspiel aus)
Herodes: Mit Liebe? Uns den Thron streitig machen und dann noch von Liebe reden?
Augustus: Wer weiß? Unsere Herrschaft jedenfalls erzeugt viel Hass – und noch mehr Blut.
(Licht aus)

4 B

Orgel: (spielt: Kommet, ihr Hirten)
Judith: Mosche, wohin laufen wir eigentlich?
Mosche: Kommt nur, da vorne ist der verlassene Stall.
Judith: Du willst zum alten Stall?
Mosche: Ja, genau. Aber seht nur, wir sind nicht die Einzigen!
(Auch die Weisen kommen)
Kaspar: Das scheint der Ort zu sein, von dem die Engel gesprochen haben. Der Stern scheint genau auf diesen Stall.
Melchior: Lasst uns hineinsehen. Werden wir dort das Christkind finden?
(Dani schleicht sich an, macht sich an den Taschen des Kamels zu schaffen
Balthasar: He, du da, was machst du an meinem Kamel?
Dani: Gar nichts, mein Herr. Ich habe es nur gestreichelt. Ein so schönes Tier habe ich noch nie gesehen.
Balthasar: Soso, aber gut, komm mit. In diesem Stall liegt vielleicht der neugeborene König der Welt.
Dani: Ein König?
Balthasar: Komm und sieh! (klopft an die Tür)
Josef: (ruft) Kommt herein, wir sind hier auch nur Gäste.
Kaspar: Ist hier ein Kind geboren?
Maria: Ja, schaut, wir haben es in die Krippe gelegt. Es heißt Jesus.
Melchior: Die Sterne sagen, es ist der Heiland der Welt.
Maria: O ja, dieses Kind ist etwas ganz Besonderes.
Kaspar: Nehmt Gold als Zeichen dafür: Er ist ein König.
Melchior: Nehmt Weihrauch als Zeichen dafür: Er ist Gott ganz nah.
Balthasar: Nehmt Myhrre als Zeichen dafür:
Er wird die Welt heilen. (Hirten erscheinen an der Tür)
Josef: Maria, da kommen noch mehr.
Maria: Kommt gerne herein!
Mosche: Wir sind nur Hirten. Wir suchen ein Kind, das in Windeln gewickelt ist und in einer Krippe liegt.
Maria: Meint ihr unseren Jesus?
Judith: Engel haben uns gesagt: »Dieses Kind ist Christus, der Heiland.«
Mosche: Er wird Frieden bringen.
Benjamin: Nehmt dieses Schaffell. Es wird das Kindlein wärmen.
Josef: Aber wer steht denn da im Dunkeln?
Judith: Dani! Was machst du denn hier?
Dani: Ich schäme mich. Hier ist Gottes Sohn – und ich habe seine Eltern bestohlen.
Judith: Was hast du getan? Gestohlen?
Dani: Ja, den Geldbeutel dieser Leute.
Josef und Maria: Unseren Geldbeutel?
(Geht zum Esel, greift in die Satteltasche)
Josef: Aber er ist doch hier, an seinem Platz.
(Zieht ihn heraus) Dani, sei getrost, in dieser Nacht macht Gott alles gut.
Dani: Dann will ich auch wieder gut werden. Mama, Papa, ich laufe schon mal zurück, zu den Schafen.
Auf die muss ja jemand aufpassen. (Rennt weg)
Judith: Mosche, ich glaube, da wird wieder etwas heil bei Dani.
Mosche: Ja, Judith, komm, wir wollen auch wieder aufbrechen. Unser Sohn braucht uns jetzt.
Maria: Danke, ihr lieben Leute, danke für alles.

Szene 5: Flucht

5 A

(Lichter wie gewohnt)
Augustus: (sein Handy klingelt) Herrscher Roms und der ganzen Welt!
Herodes: Augustus, großer Herrscher!
Augustus: Herodes, hast du das Problem mit dem neuen König gelöst?
Herodes: Nein. Ich warte seit Tagen, dass die Weisen zurückkommen und ihn verraten.
Augustus: Wie? Du verlässt dich auf die Verehrer dieses Königs? Ist dir noch zu helfen?
Herodes: Meinst du, die kommen gar nicht mehr? Meinst du, die hintergehen mich? Mich, den großen König Herodes?
Augustus: (ironisch) Der große König, groß an Dummheit … (legt auf)
Herodes: Augustus hat recht. Ich muss etwas unternehmen. Ich lasse alle Kinder von Bethlehem töten … Wachen!
(Wachen stürzen zu Herodes; er befiehlt ihnen pantomimisch den Kindermord; übergibt ihnen Schwerter; Wachen stürmen davon; Licht aus)

5 B

(»Heilige Familie« und die drei Weisen schlafen; Licht geht an, Engel ist zu sehen)
Engel 1: (geht zu den schlafenden Weisen)
Steht auf und geht zurück in euer Land. Geht aber nicht bei Herodes vorbei. Macht schnell.
(Licht aus; Engel verschwindet; nach kurzer Pause nur wenig Licht; die Weisen wachen auf und ziehen los, leise orientalische Musik ist zu hören)
Engel 2: (Spot geht an, Engel ist zu sehen; er geht zu Josef) Josef, schnell, nimm Maria und euer Kind. Flieht nach Ägypten. Herodes trachtet ihm nach dem Leben.
(Licht aus; Engel verschwindet)
Josef: (nur etwas Licht; Josef erwacht, schaut sich um; betrachtet Maria und Jesus; dann rüttelt er Maria) Maria, schnell, steh auf, wir müssen weg.
Maria: Josef, was ist denn?
Josef: Mach schnell, Maria. Ich erzähl dir alles später.
Maria: Wohin gehen wir? Ich habe Angst.
Josef: Unser Kind ist in größter Gefahr. Gott schickt uns nach Ägypten. Dort sind wir sicher vor Herodes.
(Maria und Josef packen den Esel; Maria nimmt Jesus auf den Arm; gehen rasch mit leiser Orgelmusik weg)

Szene 6: Irrtum

6 A

(Lichter wie gewohnt)
Herodes: (tippt eine Nachricht, die er laut spricht) Verehrter Augustus! Gefahr in Bethlehem vorbei. Habe sie auf meine Art gelöst.
Augustus: (simst sofort zurück) Du Narr! Hättest du dich gleich darum gekümmert, hätte nur ein Kind sterben müssen.

6 B

(Schild »Ägypten« wird über die Bühne getragen; Josef schläft unruhig; Jesus geht zu ihm; Josef wacht auf)
Jesus: Papa, was ist mit dir?
Josef: Jesus, hol schnell deine Mutter. (Jesus holt Maria) Maria, der Engel hat wieder zu mir gesprochen.
Maria: Der Engel Gottes?
Josef: Ja. Herodes ist tot. Jetzt können wir wieder zurück nach Israel.
Maria: Endlich! Und du, Jesus, lernst dann auch endlich deine Heimat kennen. (Licht aus)

Szene 7: Schluss

Augustus: (wählt eine Nummer; Freizeichen ist zu hören; auf Herodes’ leerem Thron läutet sein verwaistes Handy)
Hmmh, was ist denn bloß mit diesem Herodes los? Seit Wochen kein Lebenszeichen von ihm … (Licht aus)

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I. Vorüberlegungen

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe 

Lieder

Mache dich auf und werde licht 
(KuS 27, KKL 54, EGplus 1);
Das Licht einer Kerze (KuS 34, KKL 59);
Tragt in die Welt nun ein Licht 
(KuS 70, KKL 58, EGplus 81, MKL 1,132)

Psalm

Psalm 27 spricht von Gott als »unserem Licht« – er kann ein Leitmotiv in diesen Wochen sein.

»Lichtsymbole« 

Mit den Kindern können verschiedene »Lichtsymbole« kreiert werden, indem man z. B. einen kleinen Adventskranz bindet, Sterne oder ein Lucialicht bastelt.

III. Zur Gestaltung der Reihe

Liturgie

Alternative: Die Kinder können auch aufstehen, dann die Augen schließen und sich wieder hinsetzen, wenn sie nichts mehr hören (Augen dann wieder öffnen). 

1. Advent: Bild von Johann Wichern;
2. Advent: Teelicht;
3. Advent: Stern;
4. Advent: (kleines) SchafHeiligabend: Stroh;

1. Sonntag nach Weihnachten: gefalteter Wassertropfen
Durch die Symbole werden die Kinder an die vergangenen Sonntage und deren Geschichten erinnert und bleiben so auch ein wenig länger im Gedächtnis.

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Der rote Faden

Das »Weihnachts-Für-Dich!-Heft« dreht sich rund um Lichter am Himmel und Lichter, die uns in der Advents- und Weihnachtszeit begleiten. Ausgehend von der Geschichte der Sterndeuter fallen weitere Lichtstrahlen auf weitere Entdeckungen.

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Jesaja 9,1–6

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Ist Johann Wichern eher unbekannt im Team, dann kann ein Foto eines Adventskranzes in die Mitte gelegt werden und dazu folgende Fragen gestellt werden:

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Einstieg

Puzzle und Gespräch

1. (Das Team hat im Vorfeld das Bild eines Adventskranzes in Stücke geschnitten.) Zu Beginn des Gottesdienstes liegen auf dem Altar viele Puzzleteile. Gemeinsam wird das Puzzle gelöst, welches einen Adventskranzes zeigt. Er dient als Einstieg in das folgende kurze Gespräch.
Das Adventskranzbild (s. Beginn der Reihe) könnt ihr für das Puzzle kostenfrei herunterladen.
2. Die Kinder erzählen von ihren Adventskränzen zu Hause. Anschließend wird über die Bedeutung des Advents gesprochen: was er bedeutet und auf wessen Ankunft wir uns vorbereiten. Deshalb sind an diesem Sonntag der Raum und der Altar noch nicht weihnachtlich dekoriert. Das wird mit den Kindern gemeinsam vorbereitet.

Lieder

Macht hoch die Tür (EG 1, KuS 14, KKL 50);
Mache dich auf und werde licht 
(KuS 27, KKL 54, EGplus 1);
Das Licht einer Kerze (KuS 34, KKL 59);
Licht der Liebe (KuS 140, KKL 112, EG WUE 555)

Psalm 

Psalm 24 (KuS 651)

Gebete 

Aus Dbd 2024, Seite 95

Kreative Umsetzung der Geschichte
Adventskranz binden

Oft findet an den Adventssonntagen keine kreative Umsetzung der Geschichte statt, da die Zeit für die Proben des Krippenspiels gebraucht wird. Oft sind aber nicht alle Kinder gleichzeitig am Üben. Daher wäre es denkbar, dass jedes Kind einen kleinen Kranz bindet und mit nach Hause nimmt. Anleitungen für das Binden findet man leicht im Internet. 

Gespräch (für die Älteren)

Im Anschluss an die Geschichte kann über die Bedeutung der Farben am Adventskranz gesprochen werden:
grüne Tannenzweige für die Hoffnung;
runder Kranz für die Ewigkeit;
rote Kerzen können für die Liebe stehen;
lilafarbene Kerzen für die liturgische Farbe des Advents als (einstige) Fastenzeit;
weiße Kerzen für das Jesuswort »Ich bin das Licht der Welt« usw. 
Die Kinder können nach dem Gottesdienst in der Kirche erkunden, welche Farben der Kranz in der Kirche hat und mit ihren Eltern darüber sprechen.

III. Erzählung

& Erzählung für Ältere & Erzählung für Jüngere

Immer warten

»Herr Wichern, bitte, können Sie mir sagen, wann ist endlich Weihnachten?«, fragt Arno. »Oh, das dauert noch, am Sonntag ist ja erst der 1. Advent«, antwortet Johann Wichern. »Aber ich möchte, dass jetzt schon Weihnachten ist! Weihnachten ist die schönste Zeit im Jahr, seit ich hier bei Ihnen bin.« Lächelnd sagt Herr Wichern zu Arno: »Das glaube ich, aber wir können die Zeit weder anhalten, noch vor- oder zurückdrehen. Wir können aber in der Adventszeit das Warten lernen.« – »Immer warten, warten, warten …« Brummelnd geht Arno in sein Zimmer. 

Wichern hat eine Idee

Johann Wichern denkt nach: »Ach, wenn ich doch nur eine Idee hätte, wie wir unseren Kindern die Wartezeit bis Weihnachten verkürzen können.« Er geht in seinem Zimmer auf und ab. Seit dem Gespräch mit Arno denkt er an nichts anderes mehr. »Jetzt sind es nur noch vier Tage bis zum 1. Advent, und ich habe keine Idee. Ich weiß nur, dass es etwas ganz Tolles, etwas Besonderes sein soll. Wenn es draußen stürmt, regnet und richtig ungemütlich ist, dann sollen es die Kinder hier im ›Rauhen Haus‹ besonders gemütlich und kuschelig haben. Aber wie?« 
Am Abend hört Wichern, wie die Kinder singen: »Mache dich auf und werde licht.« Er summt die Melodie mit. Da zuckt er zusammen. Da ist sie, die Idee. Jetzt weiß er, wie er für die Kinder die Adventszeit verkürzen kann. 
Wichern schmunzelt und denkt: »Gleich morgen, nach dem Frühstück, werde ich es ausprobieren. Wenn’s klappt, dann wird das toll.«

Das Wagenrad


Am nächsten Morgen steht Johann Wichern früh auf. Er ist ungeduldig. Schnell zieht er sich seine braune Lederhose an und geht leise in den Keller. Draußen ist es noch dunkel. An das Frühstück denkt er nicht mehr.
Er muss eine ganze Weile im Keller suchen, bis er endlich gefunden hat, was er wollte: »Hab ich’s doch gewusst, dass wir hier noch ein altes Wagenrad haben. Wie gut, dass wir es nicht weggeworfen haben.« 
Wichern nimmt ein Tuch und macht das Wagenrad gründlich sauber. Ab und zu muss er husten. Ganz schön staubig ist es hier. Dann legt er das große Rad auf den Tisch. Er sucht zwei Holzlatten, die, zu einem Kreuz gelegt, auf das Wagenrad passen und befestigt sie. »So, der Anfang ist geschafft«, freut er sich. »Jetzt fehlt nur noch …«

Das Geheimnis

»Herr Wichern, wo sind Sie denn? Sind Sie krank? Sie haben so gehustet.« Wichern hört die besorgte Stimme von Toni. Schnell antwortet er: »Nein, nein, ich muss hier unten im Keller nur noch etwas fertig machen.« – »Oh, kann ich Ihnen vielleicht helfen?« – »Nein, das ist wirklich nicht nötig …« 
Doch da hört Johann Wichern schon das Knarzen der hölzernen Stufen. Schnell nimmt er ein großes Tuch und wirft es über das Wagenrad. Dann geht er Toni entgegen. Toni meint: »Sie sehen ja ganz geheimnisvoll aus. Und Sie sind ganz staubig! Was machen Sie denn?« – »Mein lieber Toni, das kann ich dir leider nicht verraten. Denn dann wäre es ja kein Geheimnis mehr, nicht wahr?« – »Ach, ich weiß schon … es ist bestimmt eine Weihnachtsüberraschung«, triumphiert Toni. Doch Johann Wichern schüttelt den Kopf: »Nein, du kleiner Naseweis, es ist nicht für Weihnachten, so viel kann ich dir sagen.« Skeptisch entgegnet Toni: »Das glaube ich Ihnen nicht – für was soll es denn sonst sein?« Johann Wichern zwinkert nur mit den Augen und zieht die Schultern hoch. Ganz kurz schaut Toni an Johann Wichern vorbei, ob er doch noch etwas entdecken kann. Toni seufzt: »Na, dann lasse ich Sie mit ihrer Überraschung wohl besser mal alleine, sonst wird sie nie fertig.« 

Dem Geheimnis auf der Spur

Toni geht zu den anderen Jungen: »Stellt euch vor, Herr Wichern ist im Keller und tut ganz geheimnisvoll. Er bastelt irgendetwas für uns.« – »Was, was bastelt er?« – »Nun erzähl doch!« – »Mach es nicht so spannend«, so reden alle durcheinander. Toni hebt die Hand. Als alle still sind, sagt er: »Er hat mir nichts verraten, aber er war ganz staubig. Ich glaube, er bastelt etwas aus Holz.« Die Jungen lauschen hinunter in den Keller. Kein Geräusch ist zu hören. Nur ab und zu schlurfende Schritte. Einmal hören die Jungen ein Ächzen, aber mehr nicht. Und was macht Johann Wichern den restlichen Tag? Mit einem Handbohrer bohrt er viele, viele Löcher in das Wagenrad. Spät am Abend schließt er die Kellertür. Zufrieden legt er sich in sein Bett und denkt beim Einschlafen wieder an das Lied: »Mache dich auf und werde licht.«
Kanon singen: Mache dich auf und werde licht

Das Wagenrad wird zum Adventskranz

Drei paar Tage später ist es endlich so weit. Es ist der Samstagabend vor dem ersten Advent. Johann Wichern schleicht sich in den Keller. Vorsichtig und ganz leise trägt er das Wagenrad die Treppenstufen hinauf. Er steigt auf eine Leiter und befestigt das Wagenrad an vier Seilen an einem Haken in der Decke. Am nächsten Tag ist der 1. Advent. Alle Kinder strömen Richtung Frühstücksraum. Draußen ist es noch dunkel. Doch als die ersten Kinder den Raum betreten, bleiben sie stehen. Staunend schauen sie hoch zur Decke. Oben an der Decke hängt das Wagenrad als Kranz. Als alle im Raum sind, sagt Johann Wichern: »Und so steht es schon in der Bibel geschrieben: ›Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.‹ Ja, Gott kommt als kleines Kind in unsere Welt. Das Kind in der Krippe macht die Welt hell. Jesus ist das Licht der Welt. Auf ihn warten wir im Advent.« Johann Wichern nimmt ein Streichholz und entzündet eine weiße, große Kerze. Die Kerze erhellt den ganzen Raum. Es ist ganz still. Alle schauen auf das Licht. Dann beginnt jemand leise zu singen: »Mache dich auf und werde licht«. Nach und nach stimmen alle anderen Kinder mit ein. Und als es draußen ein wenig heller wird, sehen sie, dass zwischen vier weißen Kerzen immer sechs kleine, rote Kerzen sind.

Der erste Adventskranz

Der erste Adventskranz!
Für jeden Tag gibt es eine rote Kerze und für die vier Sonntage vor Weihnachten die großen weißen Kerzen.
Bei unseren heutigen Kränzen sind nur die vier großen Kerzen für die Sonntage geblieben.
Für die Kinder im »Rauhen Haus« gab es für jeden Tag eine Kerze, so wie bei uns die Türen beim Adventskalender.
Und jeden Tag bis zum Weihnachtsfest wurde es im »Rauhen Haus« ein Stückchen heller.

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Zur Reihe WAS FÜR EIN LICHT – LICHTZEICHEN IM ADVENT – Ein helles Licht leuchtet aus der Evangelische Kinderkirche 2024-4 können Sie hier kostenfrei das Adventskranzbild herunterladen

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