Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 4/2022
Psalmgebet; zur Reihe: Wer ist der, den wir erwarten?, Seite 449
Psalmgebet (mit Bewegungen)
I: Menschen führen Kriege.
Wir hoffen auf Versöhnung.
Jesus, du bist unser Friede.
II: Manchmal fühlen wir uns allein.
Wir sehnen uns nach jemandem, der da ist.
Jesus, du gehst mit uns durch dick und dünn.
Wenn du sprichst, wird es hell.
(Hände wie Trichter um den Mund legen, dann wie Strahlen zur Seite hin ausbreiten)
Wenn du da bist, weicht die Angst.
(Hände vor Brust kreuzen, dann lösen und eine wegschiebende Bewegung machen)
Du bringst Frieden überall.
(Mit Händen und Armen einen großen Kreis beschreiben)
I: Manchmal fehlt uns die Energie.
Wir haben Hunger nach Leben.
Jesus, du bist das Brot, das uns satt macht.
II: Manchmal tappen wir im Dunkeln.
Wir wollen den richtigen Weg sehen.
Jesus, du bist unser Licht.
I: Manchmal sind wir gefangen in Ängsten.
Wir wollen frei sein.
Jesus, du bist unser Erlöster.
Wenn du sprichst, wird es hell.
(Hände wie Trichter um den Mund legen, dann wie Strahlen zur Seite hin ausbreiten)
Wenn du da bist, weicht die Angst.
(Hände vor Brust kreuzen, dann lösen und eine wegschiebende Bewegung machen)
Du bringst Frieden überall. Amen.
(Mit Händen und Armen einen großen Kreis beschreiben)
Ben geht gern zu Herrn Gutmann, der in der Nachbarschaft wohnt. Ihn kann Ben alles fragen. Herr Gutmann weiß viel. Und er kennt viele Geschichten aus der Bibel.
An Heiligabend fährt Ben mit seinen Eltern zu Oma und Opa. Er kann Herrn Gutmann dieses Jahr an Weihnachten nicht besuchen. Trotzdem vergisst er Herrn Gutmann nicht. Er will ihm eine Freude machen und schreibt ihm einen Brief:
Lieber Herr Gutmann!
Ich kann dich an Weihnachten leider nicht besuchen. Aber ich denke an dich. Du hast mir viele Dinge beigebracht über Gott und Jesus und so.
Heute will ich dir etwas erzählen. In der Schule gab es einen Schulgottesdienst. Und ich durfte mit ein paar anderen aus der Klasse die Weihnachtsgeschichte nacherzählen. Wir haben uns einmal nach der Schule getroffen und haben uns die Geschichte überlegt und aufgeschrieben. Ich musste dabei immer mal wieder daran denken, was du gesagt hast. Nämlich, dass Jesus der Friedenskönig ist und auch den Namen Immanuel hat. Und mir fiel auch wieder ein, dass Jesus sagte, dass er das Brot des Lebens und das Licht der Welt ist.
Heute haben wir die Geschichte dann vorgelesen. Das war ganz schön aufregend.
Ich schreibe sie extra für dich ab. Dann kannst du sie auch mal lesen:
Die Nacht dauert lang. In den Häusern schlafen alle. Nur draußen vor der Stadt Bethlehem sind die Hirten noch wach. Sie müssen wach bleiben. Denn sie hüten ihre Schafe.
Doch auch Hirten brauchen Schlaf. Und so wechseln sie sich ab.
Wer nachts wach ist, hat Zeit nachzudenken. Und so träumen die Hirten manchmal von einer schöneren Welt: Von einem weichen Bett. Und einer warmen Stube. Und von einem gedeckten Tisch. In ihren Träumen gibt es keine Feinde mehr. Kein Hirtenjunge muss mehr Angst haben.
In dieser Nacht ist es ganz still. Und dunkel.
Doch dann wird es plötzlich hell. Hell wie am Tag.
Die Hirten schrecken auf. »Was hat das zu bedeuten?«, fragen sie sich.
Die Schafe werden unruhig. Und die Hirten bekommen Angst.
Sie schauen ins Licht. Erst jetzt erkennen sie den Engel. Er macht die Nacht zum Tag.
Dann sagt der Engel: »Habt keine Angst! Ich bringe euch eine gute Nachricht. Gott hat euch einen Retter geschickt. In dieser Nacht ist er geboren. In einem Stall. Und er liegt in einer Krippe. Er heißt Jesus. Er ist der Heiland der Welt. Er ist auch euer Heiland. Freut euch!«
Immer mehr Engel erscheinen am Himmel. Und sie singen ihr schönstes Lied auf den Heiland der Welt.
Verzaubert bleiben die Hirten stehen und lauschen.
Doch auf einmal sind die Engel weg. Nur die Hirten stehen noch da.
Draußen ist es wieder ganz dunkel. Aber innendrin, da ist es den Hirten warm geworden.
Sie können jetzt nicht einfach weiterschlafen. Sie wollen das Kind sehen.
Und so machen sie sich auf den Weg.
Sie laufen schneller und schneller. Sie sind neugierig auf den Heiland der Welt.
»Wer ist dieser Jesus, dass es in uns so warm wird?«, das möchten sie wissen.
Sie sehen den Stall. Darin Maria und Josef. Die beiden sind auch noch wach.
Und dann ist da die Futterkrippe – wie der Engel gesagt hat. Das Kind liegt darin.
So klein und zerbrechlich ist es.
So schön und so zart.
Und sie denken an die Worte des Engels: »Dieses Kind ist der Heiland der Welt.«
Das sollen auch seine Eltern wissen.
Die Hirten sagen: »Euer Kind ist der Heiland der Welt.«
Maria hört gut zu. Ihr wird es ganz warm innen drin.
Dann gehen die Hirten wieder zurück zu ihren Schafen. In ihnen brennt ein Licht, das wärmt und hell macht.
Sie singen. Ihr Lied ist noch lange in der Dunkelheit zu hören:
»Jesus, der Heiland der Welt, ist da!«
Hoffentlich gefällt dir die Geschichte.
Damit beendet Ben den Brief an Herrn Gutmann. Nur noch eine Zeile schreibt er dazu. Dann faltet er den Brief und legt ihn in den Briefumschlag.
Auch den kleinen Engel aus Holz legt er in den Umschlag. Ben hat ihn selbst gemacht. Dann verschließt er den Umschlag.
Bens letzte Zeile war:
»P. S: Der Engel ist für dich!«
Markus Grapke
(drei CDs)
Zum gleichnamigen Buch
(Hg. Reinhard Horn, Michael Landgraf, Ulrich Walter)
Alle Lieder und Strophen des gleichnamigen Buchs sind zum Mitsingen, Vorspielen und Kennenlernen hier in diesem CD-Paket, mit einer Gesamtlaufzeit von 180 Minuten, gebündelt.
€ 33,60, Best.-Nr. 3389
Hier geht es weiter zu Weihnachtsspiel 1 (Monatsgottesdienst Dezember).
Hier geht es weiter zu Weihnachtsspiel 2 (Monatsgottesdienst Dezember).
Mit (Krippe-)Figuren wird die Geschichte nach und nach gestellt. Ein schwarzes und ein gelbes Tuch können den Kontrast zwischen der Dunkelheit der Nacht und dem Licht der Engel anschaulich machen. Die Wärme, die die Hirten und Maria im Innern spüren, kann durch ein Teelicht dargestellt werden, das in einem Glas zu den Figuren gestellt wird. Kinder können dabei beteiligt werden.
Die Nacht dauert lang. In den Häusern schlafen alle. Nur draußen, vor der Stadt Bethlehem, sind die Hirten noch wach.
(Hirten aufstellen)
Sie müssen wach bleiben. Denn sie hüten ihre Schafe.
(Schafe aufstellen)
Ihren Tieren soll nichts passieren.
Doch auch Hirten brauchen Schlaf.
Und so wechseln sie sich ab.
Mal bleibt der eine wach, mal der andere.
Das machen sie Tag für Tag so.
Wer nachts wach ist, hat Zeit, nachzu-
denken.
Und so träumen die Hirten manchmal von einer schöneren Welt: Von einem weichen Bett. Einer warmen Stube. Einem gedeckten Tisch.
In ihren Träumen gibt es keine Feinde mehr.
Kein Hirtenjunge muss mehr Angst haben.
In dieser Nacht ist es ganz still. Und dunkel.
(Schwarzes Tuch kreisförmig um die Hirten herumlegen.)
Doch dann wird es plötzlich hell.
Hell wie am Tag.
(Mit gelbem Tuch einen Kreis bilden; diesen auf das schwarze Tuch legen.)
Die Hirten schrecken auf.
Sie bekommen Angst. »Was hat das zu bedeuten?«, fragen sie sich.
Auch die Schafe werden unruhig.
Die Hirten schauen ins Licht.
Erst jetzt erkennen sie den Engel.
(Engel auf das gelbe Tuch stellen).
Er macht die Nacht zum Tag.
Dann sagt der Engel:
»Habt keine Angst! Ich bringe euch eine gute Nachricht.
Gott hat euch einen Retter geschickt.
In dieser Nacht ist er geboren.
In einem Stall. Dort liegt er in einer Krippe.
Er heißt Jesus. Er ist der Heiland der Welt.
Er ist auch euer Heiland. Freut euch!«
Immer mehr Engel erscheinen am Himmel.
(Weitere Engel dazustellen)
Und sie singen ihr schönstes Lied auf den Heiland der Welt.
Verzaubert bleiben die Hirten stehen und lauschen.
Doch auf einmal sind die Engel weg.
(Alle Engel wegnehmen)
Es ist wieder ganz dunkel.
(Das gelbe Tuch entfernen.)
Aber innen drin – da ist es bei den Hirten ganz hell geworden. Und warm.
(Zu jedem Hirten ein Teelicht im Glas stellen und anzünden.)
Sie können jetzt nicht hierbleiben.
Sie wollen das Kind sehen.
Und so machen sie sich auf den Weg.
Sie laufen immer schneller und schneller.
Sie sind neugierig auf den Heiland der Welt.
»Wer ist dieser Jesus, dass es uns so warm wird?«
Das müssen sie wissen.
Dann sehen sie den Stall.
Und Maria und Josef.
(Figuren dazustellen)
Die beiden sind auch noch wach.
Und dann ist da die Futterkrippe, wie der Engel gesagt hat.
Das Kind liegt darin.
(Krippe mit Kind aufstellen)
So klein und zerbrechlich ist es.
So schön und so zart.
Die Hirten denken an die Worte des Engels:
»Dieses Kind ist der Heiland der Welt.«
Das sollen auch seine Eltern erfahren.
Sie sagen zu Maria und Josef:
»Euer Kind ist der Heiland der Welt.«
Maria hört gut zu.
Auch bei ihr wird es innen drin ganz hell und warm.
(Ein Teelicht im Glas zu Maria stellen und anzünden)
Dann gehen die Hirten wieder zurück.
In ihnen brennt ein Licht, das wärmt und hell macht.
Sie singen.
Ihr Lied ist noch lange in der Dunkelheit zu hören:
»Jesus, der Heiland der Welt ist da!«
Lieder und Impulse für die religions-pädagogische Praxis
(Hg. Reinhard Horn, Michael Landgraf, Ulrich Walter)
80 teils neue Lieder zu vielen religionspädagogischen Themen für Kinder ab 6 Jahren.
Zu den Liedern gibt es praktische Umsetzungsideen, Tipps für den (Schul-)Gottesdienst und Anregungen für kleine Rituale. Mit Stichwort- und bibelthematischem Verzeichnis sowie einer Einführung in »Musik im Religionsunterricht«.
136 Seiten; € 17,80, Best.-Nr. 3388
Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.
Die Scherben einer zerbrochenen Schale/eines Tellers werden in die Mitte gelegt. Wir nehmen uns Zeit und lassen es auf uns wirken.
Wer mag, teilt seine Gedanken den anderen mit.
commons.wikimedia, Haragayato, mit Goldlack reparierte Kintsugi-Schale
Dann das Foto einer Kintsugi-Schale dazulegen (bei Wikipedia ist obiges Bild zu finden).
(Wenn Zeit ist, kann man die Schale auch gemeinsam wieder zusammensetzen und mit Goldlack o. ä. kleben.)
Wir tauschen uns aus zur Fragestellung:
»Was heißt heil werden?«
Info: Das griechische Wort »Soter« bedeutet »Heiland«, »Retter«, »Helfer«, »Erlöser«.
Tun sich Kinder weh, hört man manchmal den Reim: »Heile, heile Segen, morgen gibt es Regen, übermorgen Sonnenschein, dann wird’s wieder besser sein.«
Dieser formelartige »Segensspruch« weist darauf hin, dass etwas heilen soll. Und tatsächlich: Mit Pusten, etwas Spucke, ggf. einem Pflaster und mit ganz viel Zuwendung verfliegt der Schmerz.
Was hilft? Was heilt? In solchen Alltagssituation ist es oft die Zuwendung. Dass da jemand ist, zu dem die Kinder kommen können, der sie ernst nimmt, der da ist.
Jesus, der Heiland, ist einer, der etwas heilt, etwas zurechtbringt. Anders als Heldenfiguren kommt Jesus ganz unscheinbar zur Welt. Dadurch wird er für Kinder nahbar.
Er ist da. Er nimmt sie ernst. Kinder können sich Jesus anvertrauen. Er ist derjenige, der sagt: »Alles wird gut!«
Freude, Freude (KuS 78);
Geht, ruft es von den Bergen (KuS 66/LJ 322/MKL 126);
Hört, der Engel helle Lieder (EG 54/KuS 64/LJ 52/KG 36);
Vom Himmel hoch (EG 24/KuS 46/LJ 32/KG 35)
Vier Kinder lesen den jeweiligen Text laut vor. Schön ist, wenn diese Kinder an den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet stehen.
Auf das »Alle« wird zuvor hingewiesen.
Kind 1:
Das Licht dieser Nacht
strahle hell in unser Leben.
Kind 2:
Das Kind in der Krippe
berühre unsere Herzen.
Kind 3:
Der Stern am Himmel
zeige uns den richtigen Weg.
Kind 4:
Der Segen dieser Heiligen Nacht
komme zu uns und bleibe bei uns.
Alle:
Heute. Morgen. Und immer.
Amen.
Die Symbole in der Krippe der vergangenen Sonntage werden noch einmal vor Auge geführt. Anhand ihrer erläutern die Kinder die Bedeutung des Kindes in der Krippe: »Wer ist der, den wir erwarten?«
Material: Hirtenkleidung (braune Jacken, Felle, Stäbe) und Engelskleidung (weiße Tücher).
Die Hirtenszene aus den beiden Erzählungen wird frei nachgespielt. Die Mitarbeitenden können Hilfestellung geben.
Es gibt eine Hirten- und eine Engelgruppe.
Themen sind dabei: wach bleiben, schlafen, träumen, Dunkelheit, plötzlich Licht, aufschrecken, Angst, keine Angst, gute Nachricht, Kind in der Krippe, Freut euch!, noch mehr Engel, Engelslied, Engel verschwinden, Hirten allein, alles ist wieder dunkel, im Innern ist es hell, Hirten brechen auf.
Zum Abschluss passt gut das Lied: Geht, ruft es von den Bergen.
Alternativ
Kinder erzählen die Geschichte mit Figuren, Tüchern und Kerzen nach (s. »Erzählung für Jüngere«).
Hier geht es weiter zur Erzählung für Jüngere.
Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.
Hier geht es weiter zu Weihnachtsspiel1 (Monatsgottesdienst Dezember).
Hier geht es weiter zu Weihnachtsspiel 2 (Monatsgottesdienst Dezember).
Ute Seeger, Setzingen
Advent ist eine besondere Zeit. Man kann vieles sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen. Es ist eine Zeit der Vorfreude und Geheimnisse, mit Ritualen und Bräuchen. Wir leben in Erwartung. Ein Kind wird geboren. Mit diesem Kind beginnt etwas Neues. Durch dieses Kind bringt Gott Friede, Gerechtigkeit und Freundlichkeit. Das Kind verändert Menschen zum Guten. Doch wer ist es? Was dürfen wir von ihm erwarten?
Wie habe ich als Kind die Adventszeit erlebt?
Die Bibeltexte antworten auf die Fragen: Wer ist der, den wir erwarten? Wie verändert er auch unser Leben?
Im Prophetenbuch Jesaja verspricht Gott eine heilvolle Zukunft. Die ersten Christen haben dann verkündigt: In Jesus haben sich diese Verheißungen und Zusagen erfüllt.
Jesaja hat ungefähr in der Zeit von 749–700 v. Chr. gewirkt. Neben vielen Gerichtsworten kündigt Jesaja in Kapitel 7 und 9 die Geburt eines Retters an. Dieser wird beschrieben als ein König, der Frieden bringt und für das Gute eintritt. Gott selbst setzt ihn als Friedenskönig ein. Durch ihn verwirklicht Gott seinen Willen. Beide Verheißungen sind das Herzstück alttestamentlicher Messiaserwartung (der Gesalbte = griechisch »Christus«, = hebräisch »Messias«).
Die beiden Texte aus dem Johannesevangelium entfalten jeweils ein »Ich-bin-Wort«. Diese bildhaften Aussagen im Munde Jesu wollen verstehen helfen, wer Jesus ist. Sie nehmen elementare Bedürfnisse auf (Brot, Licht) und verbinden sie mit seiner Person: Jesus gibt, was Menschen zum Leben brauchen.
Ein Ausschnitt aus der Weihnachtsgeschichtebeschließt die Reihe. In der Geburt des Kindes erfüllen sich die alten Verheißungen. Er ist der Heiland. Wer wissen will, wie Gott ist, muss zum Kind in der Krippe.
Kinder erleben die Adventszeit als intensive und schöne Zeit voller Freude und Erwartung. Alle Sinne werden angeregt. Neugier wird geweckt. Kinder finden es spannend, Neues zu entdecken: Was hat es mit dem Kind in der Krippe auf sich? Kann es auch mir helfen? Wann gibt es endlich Frieden?
Kinder sehnen sich nach einem friedlichen und heilen Umfeld. Kann das Böse und Unheilvolle auf der Welt eingedämmt werden?
Seht, die gute Zeit ist nah (KuS 32);
Eines Tages kam einer (KuS 348);
Tragt in die Welt nun ein Licht (KuS 70)
I: Menschen führen Kriege.
Wir hoffen auf Versöhnung.
Jesus, du bist unser Friede.
II: Manchmal fühlen wir uns allein.
Wir sehnen uns nach jemandem, der da ist.
Jesus, du gehst mit uns durch dick und dünn.
Wenn du sprichst, wird es hell.
(Hände wie Trichter um den Mund legen, dann wie Strahlen zur Seite hin ausbreiten)
Wenn du da bist, weicht die Angst.
(Hände vor Brust kreuzen, dann lösen und eine wegschiebende Bewegung machen)
Du bringst Frieden überall.
(Mit Händen und Armen einen großen Kreis beschreiben)
I: Manchmal fehlt uns die Energie.
Wir haben Hunger nach Leben.
Jesus, du bist das Brot, das uns satt macht.
II: Manchmal tappen wir im Dunkeln.
Wir wollen den richtigen Weg sehen.
Jesus, du bist unser Licht.
I: Manchmal sind wir gefangen in Ängsten.
Wir wollen frei sein.
Jesus, du bist unser Erlöster.
Wenn du sprichst, wird es hell …
Das Psalmgebet gibt es hier zum kostenlosen Download.
Bei jedem Gottesdienst gibt es einen Gesprächsimpuls mit einem Symbol: Krone und Friedenstaube, Stern, Lebkuchen, Kerze, Kind (= Puppe). Sie werden jeweils am Ende des Gottesdienstes in eine Krippe gelegt.
Gestaltung eines großen Adventskalenders: Auf die Innenseite der fünf Türen wird das jeweilige Thema des Sonntags geschrieben: »Jesus ist der Friedefürst (Immanuel)« bzw. Brot des Lebens, Licht der Welt, Heiland«. Die Fläche hinter der Tür wird passend zum Thema gestaltet. Die Symbole (s. o.) können dafür Ideen liefern.
Wunschzettel zu: »Was wünsche ich mir von Gott?« gestalten. Für jeden Wunsch wird ein eigener Zettel verwendet, die bei den Fürbitten aufgegriffen werden (vorlesen und Teelicht im Glas draufstellen).
Markus Grapke
Das Mitmachheft im Kindergottesdienst
12-2022
»Ich bin das Licht der Welt« – das Heft legt den Schwerpunkt auf dieses Ich-bin-Wort Jesu, das am 4. Advent im Mittelpunkt steht. An Weihnachten feiern wir dieses Licht, das in unsere Welt gekommen ist und sie heller macht. So dreht sich auf den Heftseiten also alles um Licht (und ein wenig um Schatten).
Hier der Hinweis auf die Für-Dich!-Werkstatt. Sie enthält konkrete Hinweise und Impulse, das »Für Dich!«-Heft sowohl im monatlichen wie auch im wöchentlichen Kindergottesdienst gewinnbringend für Kinder und Mitarbeitende einzusetzen.
Kostenfrei öffnen oder zum Bearbeiten herunterladen unter:
Hier geht es zur Einheit des 27. November 2022 (1. Advent)
Hier geht es zur Einheit des 4. Dezember 2022 (2. Advent)
Hier geht es zur Einheit des 11. Dezember 2022 (3. Advent)
Hier geht es zur Einheit des 18. Dezember 2022 (4. Advent)
Hier geht es zur Einheit des Heiligabend 2022
Hier geht es zu Weihnachtsspiel 1.
Hier geht es zu Weihnachtsspiel 2.
Das Psalmgebet gibt es hier zum kostenlosen Download.
Rollen
Hinweise zu den Rollen
Allgemeines
Spürnase: Lukas, Lukas, schau mal, was ich hier gefunden habe!
Lukas: Mensch, du bist ja ganz aufgeregt. Was ist das denn?
Spürnase: Na eine Krippe!
Lukas: Und wo hast du die her?
Spürnase: Die habe ich beim Ausmisten gefunden. Und schau mal, da stehen einige Worte drauf: »Jesus« und »Roter Ochse« und »Bethlehem«.
Lukas: Und was soll ich damit?
Spürnase: Du hast doch schon so viel über Jesus in Erfahrung gebracht, Lukas.
Lukas: Ja, das stimmt. Ich habe in meinem Evangelium zusammengeschrieben, was ich über Jesus herausgefunden habe, was mir andere erzählt haben oder was ich bei Markus abgeschrieben habe. Aber nirgends war von einer Krippe die Rede. Und die Familie von Jesus stammt aus Nazareth. Wieso sollte Jesus etwas mit Bethlehem zu tun haben?
Spürnase: Aber wenn es doch da steht: »Jesus«, »Bethlehem«, »Roter Ochse«.
Lukas: Mir ist trotzdem nicht klar, warum das auf einer Krippe steht und was Jesus damit zu tun haben sollte.
Spürnase: Bitte, Lukas, mach dich mit mir auf die Reise. Ich möchte so gerne wissen, was es damit auf sich hat.
Lukas: Also, Detektiv Spürnase, dann lass uns ein paar Nachforschungen anstellen. Was die Geburt von Jesus anbelangt, tappe ich völlig im Dunkeln. Vielleicht kann diese Krippe uns tatsächlich helfen, etwas darüber in Erfahrung zu bringen.
Spürnase: Also du kommst mit, Lukas?
Lukas: Ich bin dabei. Gleich morgen früh machen wir uns auf den Weg.
(Am nächsten Tag)
Spürnase: Schau mal Lukas, jetzt sind wir in Bethlehem angekommen.
Lukas: … und müssen nur noch den »Roten Ochsen« finden.
Spürnase: Hmmm … der sieht richtig heruntergekommen aus.
Lukas: Ob da noch jemand wohnt?
Spürnase: Ich werde mal klopfen.
Alte Johanna: Ja, bitte. Was wollt ihr?
Spürnase: Sind wir hier richtig beim »Roten Ochsen«?
Alte Johanna: Ach, unsere Gaststätte »Roter Ochse« gibt es schon lange nicht mehr.
Lukas: Sehen Sie, wir haben hier eine Krippe. Da steht drauf: »Roter Ochse, Bethlehem«.
Alte Johanna: Ah, ihr habt die Krippe. Gibt es die tatsächlich noch? Das hätte ich nicht gedacht, dass ich die noch einmal sehe. Ist ja auch schon über 80 Jahren her, dass sie in unserem Stall gestanden hat.
Spürnase: Und was hat das mit Jesus zu tun?
Alte Johanna: Oh, das ist eine spannende Geschichte. Ich will sie euch gern erzählen, wenn ihr wollt.
Lukas: Super! Ich sammle nämlich Geschichten über Jesus.
Alte Johanna: Ich erinnere mich noch an die Zeit, als Jesus geboren wurde. Ich war da noch ein kleines Mädchen. Damals hat der Kaiser Augustus hier das Sagen gehabt und Folgendes angeordnet:
Augustus: Diener, Diener! Komm schon!
Diener: Zu Befehl, Kaiser Augustus. Wo drückt denn der Schuh oder besser gesagt, der königliche Pantoffel?
Augustus: Ich habe gehört, dass es immer mehr und mehr Menschen in meinem Reich werden. So langsam verliere ich den Überblick. Was kann ich nur dagegen tun?
Diener: Lasst doch alle Menschen in eurem Reich zählen.
Augustus: Zählen? Wie soll das gehen? Sollen alle Soldaten jetzt durch die Städte laufen und Menschen zählen? Die haben Besseres zu tun!
Diener: Nein, ich habe da eine andere Idee.
Augustus: Und die wäre?
Diener: Ihr ordnet eine große Volkszählung an. Dabei sollen alle Menschen in die Stadt reisen, aus der ihre Vorfahren stammen. Dort sollen sie dann in entsprechende Listen eingetragen werden.
Augustus: Fürwahr, ein guter Plan. Der könnte von mir kommen. Diener, ordne im ganzen Land an, dass es zum ersten Mal eine Volkszählung gibt. Dann hat auch Quirinius, der olle Statthalter, mal wieder eine Aufgabe. Das ordne ich, Kaiser Augustus, an.
Diener: (geht umher und ruft aus) Achtung, Achtung! Befehl des Kaiser Augustus’! Es gibt eine Volkszählung im ganzen Land. Dazu muss jeder in die Stadt reisen, in der er geboren wurde. Achtung, Achtung! Wichtig! Befehl des Kaiser Augustus’. Volkszählung! …
Alte Johanna: Ich erinnere mich noch genau an den Tumult, der damals war. Alle machten sich auf und gingen dorthin, wo ihre Vorfahren geboren waren. Und wir hier, in Bethlehem, blieben davon auch nicht verschont.
Lukas: Warte, nicht so schnell. Ich möchte alles mitschreiben, damit ich nicht vergesse:
»Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Landpfleger in Syrien war. Und ein jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.«
Alte Johanna: Genau so war es. Auch zu uns sind viele Menschen gekommen. Bethlehem ist aus allen Nähten geplatzt. Ich sehe es noch deutlich vor mir.
Maria: Mensch, Josef, das sieht schlecht aus mit einem Quartier.
Josef: Du hast recht, Maria. Die Stadt platzt aus allen Nähten.
Maria: Die Frage ist nur, wo wir unterkommen. Das Kind wartet nicht mehr lange damit, auf die Welt zu kommen.
Josef: Das war aber auch eine Schnapsidee von dem Kaiser Augustus, gerade jetzt eine Volkszählung anzuordnen.
Maria: Und wieso mussten wir eigentlich nach Bethlehem reisen? Kannst du mir das sagen, Josef? Schon so viele Jahre leben wir in Nazareth. Was sollen wir da in Bethlehem?
Josef: Das ist eine lange Geschichte, Maria. Du weißt ja, dass mein Ururururur-Großvater, hier in Bethlehem gelebt hat: König David. Weil wir mit ihm verwandt sind, müssen wir hierherreisen und uns hier in die Listen eintragen lassen.
Maria: Klingt kompliziert. Aber jetzt müssen wir zuerst eine Herberge zu finden. Lass es uns dort probieren.
Wirt 1: Was? Ein Zimmer sucht ihr? Macht ihr Witze? Ich bin voll bis unters Dach. Keine Chance.
Josef: Maria, lass den Kopf nicht hängen. Wir geben noch nicht auf.
Maria: Da, die nächste Unterkunft.
Wirt 2: Und wenn ihr der Kaiser Augustus persönlich wärt – nein, ich habe kein Zimmer mehr für euch.
Wirt 3: Auch bei mir ist alles voll.
Spürnase: Und was haben Maria und Josef dann gemacht?
Lukas: Warte. Ich muss erst aufschreiben, was ich gerade erfahren habe:
»Da machte sich auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, auf, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.«
Spürnase: Aber sie hatten doch in Bethlehem gar kein Zimmer mehr gefunden. Und woher die Krippe kommt, weiß ich auch noch nicht.
Alte Johanna: Die Geschichte ist ja auch noch nicht zu Ende …
Kleine Johanna: Sucht ihr noch ein Zimmer?
Maria: Oh, du bist aber ein nettes Mädchen. Wie heißt du denn?
Kleine Johanna: Johanna.
Josef: Und du gehörst zu diesem Gasthaus dort drüben, »Roter Ochse«? Ja … hättest du denn noch ein Zimmer für uns?
Kleine Johanna: Das nicht. Aber Mama hat gesagt, in unserem Stall, wo unser Ochse ist, da könnt ihr übernachten. Wollt ihr?
Josef: Aber sicher, das ist besser als nichts.
Kleine Johanna: Na, dann kommt mit!
Maria: Das ist gut, denn es ist höchste Zeit. Mein Kind kommt bald zur Welt. Auch wenn wir nichts anderes haben, als diesen alten Stall und ein paar Windeln, bin ich trotzdem Gott dankbar. Er hat dafür gesorgt, dass wir ein Dach über dem Kopf haben.
Kleine Johanna: Da steht auch eine Futterkrippe. Da könnt ihr dann euer Kind hineinlegen, wenn es da ist. Nur unser alter Ochse frisst sonst daraus. Aber jetzt ist sie als Kinderbettchen wichtiger.
Maria: Danke, Johanna.
Lukas:
»Und Maria gebar ihren ersten Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in er Herberge«.
Hirte 1: Schaut euch einmal den Glanz der Sterne an.
Hirte 2: Ach, Jakob, du alter Träumer.
Hirte 3: Die Sterne interessieren mich nicht mehr, wenn ich den ganzen Tag gearbeitet habe.
Hirte 1: Aber sie leuchten diese Nacht besonders schön!
Hirte 2: Du wirst dich auch noch an das harte Hirtenleben gewöhnen.
Hirte 3: Komm erst einmal in mein Alter! Dann schmerzen dir die Knochen.
Hirte 1: Immerhin sind wir heute damit fertig geworden, alle Zäune aufzustellen.
Hirte 2: Ja, die Hürden, in denen unsere Schafe jetzt grasen, stehen wirklich gut.
Hirte 3: Kommt, lasst uns ein Feuer anzünden. Beim Feierabendbier werden unsere Probleme kleiner.
Hirte 2: Da sind wir wenigstens unter uns.
Hirte 3: Da ist niemand, der mit dem Finger auf uns zeigt und sagt: »Diese Hirten! Betrüger und Halsabschneider sind das.«
Hirte 2: Ja, alle schimpfen nur über uns.
Hirte 1: Und dabei ist Hirte doch so ein schöner Beruf.
Hirte 2: Selbst der König David war einmal ein Hirte.
Hirte 3: Aber diese Zeiten sind vorbei. Der Glanz ist längst erloschen.
Hirte 1: Aber schaut, da fängt es an zu strahlen.
Hirte 2: Was ist da los?
Lukas:
»Und es waren Hirten in derselben auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Schafe.«
Gemeinsames Lied oder Lied der Engel:
Vom Himmel hoch
Engel:
Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkünde euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
Hirte 2: Krass! Echte Engel!
Hirte 3: Und der eine Engel hat so freundlich mit uns gesprochen.
Hirte 2: Von einem Kind in einer Krippe.
Hirte 1: Kommt, wir machen uns auf den Weg. Wir schauen, was dahintersteckt.
Gemeinsames Lied: Kommet ihr Hirten
Hirte 3: Da liegt es tatsächlich: Das Kind, von dem der Engel erzählt hat. In einer Krippe.
Hirte 1: Aber es ist ein ganz besonderes Kind Es ist Gottes Sohn, der Retter für alle Welt.
Hirte 2: Und wir sind die Ersten, die davon erfahren haben.
Hirte 1: Das müssen die anderen auch erfahren. Lasst uns allen davon weitererzählen.
Lukas:
»Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: ›Lasst uns gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die uns der Herr kundgetan hat.‹ Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Und die Hirten kehrten wieder um.«
Maria: Ach, Josef, welch wundervolles Geschenk hat uns Gott nur mit diesem Kind gemacht!
Josef: Nicht umsonst hat er den Namen »Jesus« bekommen: »Gott rettet«. Dieses Kind wird für alle Menschen Rettung sein.
Maria: Für Große und für Kleine – für alle ist das Jesuskind da.
Josef: Ich freue mich einfach so, dass dieses Kind jetzt geboren ist
Lukas:
»Maria aber bewahrte alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.«
Alte Johanna: Alle sind damals in unseren Stall zu dieser Krippe gekommen. Sie haben die Geburt dieses Kindes gefeiert.
Spürnase: Ah, jetzt verstehe ich … aber wie ist die Krippe dann zu uns nach Nazareth gekommen?
Alte Johanna: Maria und Josef sind noch einige Zeit im Stall geblieben. Als sie nach Nazareth zurück sind, haben sie die Krippe mitgenommen. So hatten sie für unterwegs immer etwas, worin sie nachts das kleine Jesuskind legen konnten.
Lukas: Das war also die Geschichte von Jesu Geburt.
Spürnase: Und woher weißt du das alles?
Alte Johanna: Ich war das kleine Mädchen, Johanna. Ich habe Maria und Josef in den Stall geführt. Und ich habe ihnen die Krippe für den Kleinen gezeigt. Es ist schön, dass nach so vielen Jahren jemand gekommen ist, um diese Geschichte aufzuschreiben.
Spürnase: Es war uns eine Ehre, Johanna.
Lukas: Ja, vielen Dank, dass du uns diese Geschichte erzählt hast: Die Weihnachtsgeschichte.
Spürnase: Und, dass wir das Geheimnis um die Krippe, den Roten Ochsen und Bethlehem gelüftet haben. Ich finde, wir sollten diese Geschichte jedes Jahr erzählen, damit alle sie hören und sie nicht vergessen wird. Was meinst du, Lukas?
Lukas: Das ist ein guter Vorschlag, Detektiv Spürnase.
Markus Speer
Peter Hitzelberger (Hg.)
Ohne Engel geht es nicht (mit CD)
17 neue Weihnachtsspiele für Gemeinde, Schule und Kindergarten. Zum Aufführen mit Kindern ab 4 Jahren.
Alle Texte sind auf der beiliegender CD zur individuellen Bearbeitung; dazu einige der neuen Lieder in Instrumentalfassung.
160 Seiten, DIN-A5, mit CD
€ 19,95; Best.-Nr. 2082
Peter Hitzelberger (Hg.)
Wir ziehen heut nach Bethlehem (mit CD)
Zwei Singspiele, kurze, längere und »andere« neue Weihnachtsspiele sind hier zusammengefasst. Inkl. »CD-Extra«, die alle Stücke als Textdateien enthält, um sie am PC den Gegebenheiten vor Ort anzupassen. Auch einige neue Lieder können mit der Playback-Version leicht gelernt werden.
160 Seiten, DIN-A5, mit CD-Extra
€ 20,00; Best.-Nr. 2142
Musik gehört zu Weihnachten. Im Radio werden Weihnachtshits rauf- und runtergespielt. Im Gottesdienst singen wir Weihnachtslieder. Zwei Jugendliche machen sich auf den Weg, um den ultimativen Klang von Weihnachten zu finden. Sie erstellen sich eine Playlist, um den »Sound of Xmas« einzufangen. Doch so richtig will es nicht gelingen. Zuletzt kommen sie in einer Kirche an eine Krippe. Dort steht ein Buzzer. Als sie diesen drücken, hören sie Babygeschrei: Den Klang von Weihnachten. So tönt die Liebe Gottes hinaus in die Welt, wie es im Schlusslied heißt, das dem Spiel seinen Namen gibt.
Rollen
2 Jugendliche, Verkäufer:in, Freund:in, 2 Hirten,
Engel; die Jugendlichen sowie Freund:in sollten von älteren Kindern gespielt werden (ab 10 Jahre); die Anzahl der Hirten und Engel kann variieren.
Musik
Das Weihnachtsspiel lebt von den Song-Einspielungen und den vier Liedern, die je von allen Mitspielenden gesungen werden.
Requisiten
Bei der Aufführung 2021 war das Karussell besonders eindrücklich. Es entstand aus einem Sonnenschirm, Bobbycars an Schnüren und einem Lichterschlauch.
Auch ein gut sichtbarer Buzzer erweckt Aufmerksamkeit.
Einspielung: »Last Christmas« (Original von Wham!; z. B. auf Youtube zu finden)
Jugendliche:r 1: Immer die gleiche Leier. Ständig hört man nur diesen einen Song im Radio. Gibt’s denn nicht noch was anderes an Weihnachten?
Jugendliche:r 2: (stichelt) Ich hab’ da was für dich. Wie wär’s damit: (singt) »Probier’s mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit …«
Jugendliche:r 1: Du willst mich wohl auf den Arm nehmen. Mal echt: Bald ist Weihnachten, aber ich komme nicht so richtig in Weihnachtsstimmung.
(Coronaversion) Vorgestern saßen wir noch in der Schule und machten unseren letzten Corona-Test. Normalerweise wichteln wir vor den Weihnachtsferien immer, aber Frau Bachmann hat uns das verboten. Wegen Corona. Und Schnee gibt es dieses Jahr auch wieder keinen.
(Alternativversion) Vorgestern saßen wir noch in der Schule. Frau Bachmann hat uns die Klassenarbeit zurückgegeben und wollte sie unbedingt noch besprechen. Normalerweise wichteln wir vor den Ferien ja immer. Aber sie hat gemeint, wir brauchen die Zeit für die Besprechung, weil unsre Noten so schlecht ausgefallen sind.
Jugendliche:r 2: Ja, und bei uns wurde der Schulgottesdienst kurzfristig abgesagt. Auch wegen Corona. »Zu viele Leute und zu wenig Platz«, sagt die Schulleitung. Jemand im Reli-Unterricht meinte dann: »Wie damals bei Maria und Josef: Viele Leute in Bethlehem und kein Platz in der Herberge.« Wir hatten extra mit unserem Schulchor etwas für Weihnachten geprobt. Warte mal, vielleicht ist das ja was für dich. Hör’s dir mal an.
Lied 1: Alle Mitspielenden stellen sich zu einem kleinen Chor zusammen und singen »Wir wollen das Wunder sehn« (einfach spitze 2, Nr. 148).
Jugendliche:r 1: Kenne ich zwar nicht, hört sich aber ganz gut an. Weißt du was? Ich stelle mir eine Weihnachts-Playlist zusammen. Vielleicht bringt die mich ja in Weihnachtsstimmung.
Jugendliche:r 2: Du kannst sie ja »The Sound of Xmas« nennen. Und teile dann bitte die Playlist mit mir. Dann können wir beide den Klang von Weihnachten einfangen.
Und übrigens habe da noch was gefunden: »Rockin’ around the christmas tree«. Hör mal! (Hält Smartphone hoch.)
Einspielung: »Rockin’ around the christmas tree«
(Original mit Brenda Lee oder die Version mit Kim Wilde; zu finden z. B. auf Youtube)
Jugendliche:r 1: Puhh, mach das aus! So klingt doch nicht Weihnachten.
Jugendliche:r 2: Ok, dann lass uns mal rausgehen. Vielleicht können wir unterwegs noch weitere Klänge einfangen.
(Die beiden machen sich auf den Weg. Sie kommen in das Kaufhaus »Letzte Chance« und staunen.)
Jugendliche:r 2: Is’ ja irre. So viele Menschen. Die brauchen wohl alle noch ein Weihnachtsgeschenk.
Verkäufer:in: (spricht die beiden an) Sucht ihr auch noch ein Geschenk zu Weihnachten? Ein Parfum für die Dame oder ein Paar Socken für den Herrn?
Jugendliche:r 2: Nein, danke, wir suchen den »Klang von Weihnachten«.
Verkäufer:in: Da müsst ihr bei den CDs im 3. Stock schauen.
Jugendliche:r 1: Schon gut, vielen Dank.
Jugendliche:r 2: Und schöne Weihnachten.
Verkäufer:in: Das wünsche ich euch auch!
(Jugendliche gehen ein Stück zur Seite.)
Jugendliche:r 1: Weihnachtsstimmung ist echt etwas anderes. Da hilft auch die Musik nichts, die da im Hintergrund läuft.
Einspielung: »Merry Christmas everyone«
(Original mit Shakin’ Stevens; z. B. Youtube)
(Die beiden Jugendlichen spitzen die Ohren.)
Jugendliche:r 2: Lass uns das trotzdem mal auf die Playlist nehmen. Wir wollen ja sammeln und dann schauen, was uns in Weihnachtsstimmung bringt.
Jugendliche:r 1: Ich halte es hier nicht mehr aus. Ich muss raus!
Jugendliche:r 2: Ok, dann lass uns noch ein bisschen über den Weihnachtsmarkt schlendern. Da gibt es bestimmt den »Sound von Weihnachten«.
(Die beiden kommen an einem Stand mit gebrannten Mandeln vorbei. Sie treffen auf eine Freundin, die hier einen Aushilfsjob macht.)
Freund:in: Hallo, schon lange nicht mehr gesehen. Ihr seht ganz schön hungrig aus. Wollt ihr ein paar gebrannte Mandeln?
Jugendliche:r 2: Wenn du sie uns ganz frisch machst, dann gerne.
Freund:in: Das ist kein Problem. Für jede von euch eine Tüte … macht zusammen 6 Euro.
(Jugendliche 1 gibt ihr das Geld.)
Jugendliche:r 1: Hast du uns noch einen Tipp? Wir suchen nach dem ultimativen Song für Weihnachten.
Freund:in: (überlegt) Ja, ich hab da eine Idee. Dort drüben ist ein Karussell. Und da läuft so schöne Musik. Da wird es mir immer ganz weihnachtlich.
Jugendliche:r 1: Danke, da gehen wir gleich hin.
Freund:in: Wir können ja mal wieder was zusammen machen. Nach Weihnachten habe ich wieder Zeit.
Jugendliche:r 2: Das ist eine gute Idee. Wir melden uns bei dir. Schöne Weihnachten!
Freund:in: Schöne Weihnachten!
(Die beiden Jugendlichen gehen zum Karussell und hören aufmerksam zu.)
Einspielung: Jahrmarktmusik (z. B. Youtube)
Jugendliche:r 1: Das ist schön. Schon irgendwie ziemlich weihnachtlich.
Jugendliche:r 2: Mir geht es genauso. Das erinnert mich daran, als ich noch klein war und mit meinen Eltern immer auf dem Weihnachtsmarkt war.
Jugendliche:r 1: Schau mal, da drüben. Da sind Kinder. Die haben sich verkleidet. Sie sehen aus wie Hirten. Sie haben auch Stoffschafe dabei. Und die spielen etwas vor.
(Die Jugendlichen gehen zu den Hirten und hören ihnen zu.)
Hirte 1: Es ist so kalt. Es ist so dunkel. Es ist so einsam.
Hirte 2: Wir müssen immer draußen sein. Die Arbeit ist hart.
Hirte 1: Doch in einer Nacht wurde es ganz hell.
Hirte 2: Engel kamen zu uns und sagten: »Fürchtet euch nicht!«
Hirte 1: Das war ein Schreck!
Hirte 2: Und eine große Freude!
Hirte 1: Wir gingen zum Kind.
Hirte 2: Es lag in einem Stall.
Lied 2: Alle singen »Ein Kind in einem Stall« (s. unten)
Jugendliche:r 1: Ich erinnere mich noch gut daran, als ich in unserer Kirche beim Krippenspiel mitgemacht habe. Meistens war ich ein Engel.
Jugendliche:r 2: Ich auch! Und schau mal, da drüben stehen auch Engel.
Lied 3: Alle singen »Freude, Freude« (KuS 78/einfach spitze 1, Nr. 22)
Engel: Habt keine Angst! Ich habe eine gute Nachricht für euch. Jesus ist geboren. Er bringt Licht in die Welt und Liebe zu den Menschen. Ihr findet ihn in einem Stall. Dort liegt er in einer Krippe. Und er hat Windeln an. Denn Gott ist Mensch geworden! Halleluja!
Einspielung: »Halleluja«
(aus dem Messias-Oratorium; von G. F. Händel; vielfach auf Youtube)
Jugendliche:r 1: Unsere Playlist wird immer länger. Ich weiß nicht, ob wir »den einen« Song für Weihnachten noch finden.
Freund:in: Hey, ihr zwei! So sehen wir uns wieder. Ich habe jetzt Feierabend. Kann ich ein bisschen mit euch über den Markt gehen?
Jugendliche:r 2: Ja, gerne.
Freund:in: Und? Hat euch die Musik beim Karussell gefallen?
Jugendliche:r 2: Die war schon ganz gut. Aber wir suchen immer noch den ultimativen Weihnachtsklang.
Freund:in: (überlegt) Ich habe da noch etwas für euch. Dort drüben in der …-Kirche haben sie eine Krippe aufgestellt. Kommt mit! Ich will euch da etwas zeigen.
(Die drei gehen in die Kirche, zu einer Krippe.)
Jugendliche:r 1: Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir da den Klang von Weihnachten finden.
Jugendliche:r 2: Sieht eigentlich aus wie eine ganz normale Krippe.
Freund:in: Siehst du den Buzzer dort? Drück mal drauf!
Jugendliche:r 1: Auf alte Kirchenlieder stehe ich nicht gerade.
Freund:in: Du wirst dich wundern. Wenn es einen »Sound of Christmas« gibt, dann ist dieser ultimativ!
Jugendliche:r 2: Also gut.
(Jugendliche 2 geht zum Buzzer und drückt ihn.)
Einspielung: »Babygeschrei« (z. B. von einer Geräuschedatei, Internet)
Lied 4: Alle singen: »The Sound of Christmas« (siehe unten)
Markus Grapke
2.
Halleluja! Ein Kind in dunkler Nacht
beschenkt uns ohne Ende,
hat Liebe uns gebracht,
hey! Halleluja! Öffnet ihm die Hände!
3.
Halleluja! Ein Kind im Sternenglanz
entfacht in uns den Glauben,
von Gott zu uns gesandt,
hey! Halleluja! Öffnet eure Augen!
4.
Halleluja! Ein Kind in Gottes Welt
wird tragen unsere Schmerzen,
hat sich zu uns gestellt,
hey! Halleluja! Öffnet eure Herzen!
Hier geht es weiter zu Weihnachtsspiel 2.
Josefs Traum
Josefs Augen öffneten sich und er setzte sich keuchend auf. Er hatte geträumt – und es war so echt! In seinem Traum war ein Engel, der ihm sagte: »Nimm Maria und das Kind, und flieh sofort aus Betlehem! Sonst wird König Herodes das Kind töten.«
Josef fragte sich: »Kann ich dem Traum einfach so glauben?« Dann erinnerte er sich, dass ihm schon einmal ein Engel in einem Traum erschienen war. Damals sagte der Engel: »Heirate Maria und gib dem Kind, das sie erwartet, den Namen >Jesus<.« Und so hatte er es ja gemacht. So war es gekommen.
Gefahr
»Ich muss schnell handeln«, dachte Josef jetzt. Also packte er rasch und leise alles ein, was nötig war: Essen und Wasser, eine Lampe und Öl dafür, Kleider und warme Decken, die Sachen für Maria und das Kind und natürlich die Geschenke der Weisen: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Mehr würde er alleine nicht schaffen. Maria musste ja Jesus tragen.
Leise weckte Josef seine Frau: »Maria, wir müssen schnell fliehen. Ein Engel Gottes ist mir im Traum erschienen. Er sagte: >Ihr seid in Gefahr. Ihr müsst hier weg.< Maria, wir können hier nicht länger bleiben. Ich habe alles schon gepackt. Nimm unser Kind und lass uns schnell losgehen, bevor jemand wach wird und uns bemerkt.«
Maria erschrak. Ihr Herz begann schneller zu klopfen. Sie sagte nichts. Stattdessen schlang sie ihr Tuch um sich, hob Jesus vorsichtig hoch und wickelte ihn behutsam in das warme Tuch. Sie waren bereit zum Aufbruch. Jesus schlief friedlich weiter.
Flucht
Die Straßen von Bethlehem waren still und leer. Alle schliefen noch. Josef und Maria ließen die letzten Häuser hinter sich und entfernten sich schnell von dem Dorf. Bald waren sie auf einem dunklen und steinigen Pfad. Da fragte Maria: »Wo gehen wir hin?« – »Nach Ägypten«, antwortete Josef. »Warst du schon mal in Ägypten?«, wollte Maria wissen. »Weißt du, wie wir dahinkommen? Weißt du, wo wir dort wohnen können?«
»Nein, Maria. Ich glaube, dass Gott für uns sorgt. Er schickt uns doch dorthin. Deshalb brauchst du keine Angst zu haben. Und ich verspreche dir: Ich werde mich mit allem, was ich weiß und kann, um dich und das Kind kümmern.«
Maria und Josef gingen viele Tage. Mal auf steinigen Pfaden, dann durch die Wüste. Manchmal trafen sie an Brunnen andere Leute, die auch nach Ägypten wollten. Sie wechselten nur wenige Worte miteinander. Die Tiere wurden getränkt, der Wasservorrat aufgefüllt, dann ging es wieder weiter. Für alle Reisenden war es eine anstrengende Wegstrecke. Die Tage waren heiß und die Nächte kalt. Wasser und Essen mussten sie sparsam einteilen. Alles musste Josef selber tragen. Seine Last war schwer. Und Jesus weinte oft.
So vergingen die Tage. Nachts lag Josef oft wach. Dann fragte er sich: »Wie soll es weitergehen? Niemand wird in Ägypten auf uns warten. Wo sollen wir bleiben und woher das Nötigste zum Leben nehmen?« Doch dann sagte er sich: »Gott wird für uns sorgen.« Das sagte er auch zu Maria, wenn ihr dieselben Fragen kamen. Aber oft fühlte er sich mit dieser Antwort sehr unsicher.
Ägypten
Und dann kam der Tag, an dem sie keinen Schritt mehr weiterkonnten. Vor ihnen war ein breiter Fluss. Josef ging ans Ufer, schöpfte Wasser mit der Hand und probierte es. Das Wasser war gut.
»Wir sind in Ägypten, Maria. Das muss der Nil sein. Von diesem großen Fluss habe ich schon einmal gehört«, sagte Josef und lächelte zum ersten Mal seit langer Zeit. Sie setzten sich hin, waren erleichtert und lachten leise zusammen.
Dann überquerten sie den Fluss und suchten ein neues Zuhause. – Das war schwer. Und teuer. Doch Josef war fleißig. Er konnte Häuser bauen und andere Holzarbeiten machen. So fand er gleich Arbeit. Reich wurden sie nicht, aber sie hatten immer genügend zu essen.
Das Kind wurde jeden Tag größer, lernte krabbeln, reden, gehen. Und Maria war froh, dass Jesus gesund und ein fröhlicher Junge war.
Nazareth
Und dann erwachte Josef wieder aus einem Traum. Es war wieder ein Engel, der zu ihm gesprochen hat. Dieses Mal war der Traum schön. Ganz anders als der damals in Betlehem. Der Engel sagte: »Josef, König Herodes ist tot. Er ist keine Gefahr mehr für euch. Ihr könnt nach Hause zurück. Doch geht nicht den direkten Weg nach Galiläa zurück. Nehmt ruhigere Wege, durch kleine Dörfer, wo niemand etwas von euch weiß.«
Diesmal hatten Maria und Josef es nicht eilig. Sie packten in aller Ruhe: Essen und Wasser, Kleidung und Werkzeuge. Sie kauften einen Esel, mit dem die Reise für alle leichter war.
Auch dieses Mal war es eine gefährliche und anstrengende Reise. Sie wussten: »Wir können auf Räuber und Wildtiere treffen. Das Wasser kann wieder gefährlich knapp werden. Und trotzdem: Wenn man auf der Straße in die Heimat ist, ist das immer auch ein fröhlicher Weg. Gott wird uns auch auf diesem Weg beschützen, wie er es bisher getan hat«, waren sich Josef und Maria sicher.
Sie waren viele Wochen unterwegs. Doch schließlich kamen sie wieder nach Galiläa, in die kleine Stadt Nazareth, wo Jesus in Ruhe aufwachsen konnte.
Kristi Sääsk
Schiebepuzzle »Der gute Hirte«
Bei diesem Spiel sind die Teile so anzuordnen, dass das Bild vom Guten Hirten (Psalm 23) zusammenhängend zu sehen ist.
Maße: 9,5 x 7,5 cm, 16 verschiebbare Teile + 1 Stopper; 2,00 € (ab 10 Expl. je 1,90 €)
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Zu dieser Geschichte gibt es zum Zuhause-Gucken und -Selbstlesen das Minibuch: Josef, Maria und Jesus müssen fliehen. Mit ansprechenden Illustrationen und zeitgemäßen Texten auf über 20 Seiten.
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Mit den gleichen Bildern unter demselben Titel gibt es das Kamishibai-Bildkarten-Set.
16,00 €; Best.-Nr. 9024
»Ich bin ein Stern. Hallo! Hallo! Seht ihr mich?
Ich habe keinen Namen.
Es gibt eine unzählige Menge davon. Ich bin ein Stern.
Ich weiß nicht, wie alt ich bin, ich habe keinen Geburtstag.
Ich habe nur eine Aufgabe in meinem Leben: Ich muss leuchten und den Weg zeigen.
Ich leuchte die ganze Zeit. Tag und Nacht. Doch tagsüber sehen die Menschen mich und die anderen Sterne nicht. Da ist es zu hell für uns.
Ich bin aber ein bisschen anders. Die Leute, für die das wichtig ist, können mich nämlich immer sehen.
Diese Leute sind die Weisen aus dem Morgenland.
Sie haben immer den Himmel beobachtet und besondere Zeichen gesucht. Und jetzt haben sie mich entdeckt.
Ich habe nämlich eine besondere Bedeutung: Ich bin königlich! Ich zeige, wo der neue König der Juden geboren ist. Ist das nicht toll! Darauf bin ich stolz und leuchte umso heller.
Ich zeige den Weg nach Bethlehem. Da ist der neue König geboren.
Und ich sehe, die Weisen haben sich jetzt auf den Weg gemacht. Sie haben alles eingepackt, was sie für diese Reise brauchen. Sogar Geschenke für den neuen König sind dabei.
Jetzt muss ich besonders hell leuchten, damit ich gut zu sehen bin.
Aber was ist das? Meine Weisen reisen gar nicht nach Bethlehem, sie gehen nach Jerusalem! Warum denn das? Können sie mich nicht sehen? Haben sie den Weg verloren? Oder habe ich meine Bedeutung für sie verloren, bin ihnen nicht mehr wichtig? Ich verstehe es nicht.
Wir Sterne können alles sehen und hören, was auf der Erde passiert. Ich höre auch ganz genau, was in Jerusalem los ist: Oh, alle in der Stadt sind sehr erschrocken! Ein neuer König für die Juden ist auf die Welt gekommen. Der alte König, Herodes heißt er, ist darüber sehr sauer, denn er möchte selber noch für ganz lange Zeit König bleiben.
Doch zu den Weisen ist er sehr freundlich. Er sagt ihnen sogar, wo der König zu finden ist: in Bethlehem.
Das hätte ich ja auch sagen können! Ich kann es aber nicht, ich kann nur leuchten – und warten.
Die Weisen sind wieder auf dem Weg. Ich warte auf sie in Bethlehem. Hier ist ein ganz kleines Kind mit seiner Mutter und seinem Vater. Dieses Kind ist der neue König, das weiß ich genau. Ihn müssen die Weisen finden.
Ich schaue das Kind an. Es scheint nichts Besonderes zu sein, doch ich spüre etwas. Noch ist das Kind ganz klein. Die Eltern sind nicht reich. Mit Mühe haben sie ein Dach über dem Kopf gefunden.
Ich habe gehört, das Kind heißt Jesus. Toller Name! Er bedeutet »Retter«. Wie kann Jesus, der Retter, ein König sein? Wird er später mal besonders stark oder reich oder sehr weise sein? Wird er berühmt? Lieben ihn die Menschen?
Ich weiß es nicht, aber ich bin sicher, mein Schöpfer weiß das schon ganz genau. Er weiß, wie dieses kleine Jesuskind König werden kann.
Es hat nicht sehr lange gedauert, da haben die Weisen mich wieder gesehen. Jetzt haben sie Jesus und seine Familie gefunden. Sie knien vor Jesus und seiner Mutter und geben ihnen ihre Geschenke. Die sind aber großzügig! Gold! Weihrauch! Myrrhe! Das sind sehr kostbare Dinge. Und es ist eigenartig. Klar, Gold kann man immer brauchen, aber was soll der Weihrauch und die heilkräftige Myrrhe? Ich verstehe es nicht.
Die Weisen machen sich wieder auf den Heimweg. Muss ich leuchten und ihnen zeigen, wo sie hingehen müssen? Oder finden sie den Rückweg allein? Ich weiß es nicht … und plötzlich bin ich auch so müde. Ich kann nicht mehr leuchten, ich kann nicht mehr denken. Ich glaube, meine Zeit ist vorbei. Ich habe meine Aufgabe erfüllt. Ich hoffe, dass die Weisen gut nach Hause kommen. Das wünsche ich mir auch, dass ich gut zu meinem Schöpfer gehe.
Kristi Sääsk
Vielleicht finden Sie und die Kinder Gefallen daran, die Geschichte vom Stern mit dem Holzstern zu begleiten.
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Die Zacken können auch einzeln bestellt werden.
2,00 €/Zacke; Best.-Nr. 1071
Hier geht es weiter zur Einheit für den 9. Januar 2022 zu dieser Reihe.
Sollen die Kinder mehr Details erfahren oder sollen sie Jesus zusammen mit den Weisen als den »wahren« König kennenlernen?
Beide Ziele sind richtig.
Aus der biblischen Geschichte erfahren wir, dass Herodes früher als die Weisen wusste, dass ein neuer König in Betlehem geboren worden war. Warum ging er nicht selbst dorthin?
Neugeborene zu besuchen, ist uns nicht fremd. Inwiefern unterscheidet sich die Reise der Weisen davon?
Der Text ist eng mit dem Epiphaniasfest verbunden. Der Tag erinnert an den Besuch der Weisen aus dem Morgenland bei Jesus an der Krippe – und damit an das Erscheinen Gottes in der Welt. Daher kommt auch der Name Epiphanias. Er ist abgeleitet vom griechischen Wort »epiphaneia« für »Erscheinung«. Epiphanias wird auch »Heilige Drei Könige« oder »Dreikönigstag« genannt. Diese Tradition gibt es in vielen Gegenden. Epiphanias ist eines der ältesten kirchlichen Feste.
Die Weisen bringen Gold, Weihrauch und Myrrhe mit. Diese Geschenke können als Zeugnis für Jesus gesehen werden:
Gold als Geschenk für den neugeborenen König.
Myrrhe (eine Heilpflanze, mit der Arznei zubereitet wird) als Geschenk für den von Gott gesandten Arzt und Heiler.
Weihrauch als Geschenk für den zukünftigen Hohepriester Israels.
Die drei Könige sind auch den Kindern vertraut. Sie sind oft schon mit auf Weihnachtsbildern und -karten abgebildet, obwohl sie ja erst nach Weihnachten zur Krippe kommen. Es steckt, wie schon erwähnt, viel Interessantes und Neues in diesem Text: Stern, viel Bewegung (suchen, reisen), viele Emotionen (erschrecken, sich freuen), manche neue Namen und Orte.
In dieser Geschichte wird von einem Traum erzählt, der den Weisen rät, nicht nach Jerusalem zurückzugehen. Welche Bedeutung haben Träume für die Kinder?
Ältere Kinder erzählen gern über Erfahrungen mit Mysteriösem.
Jesus ist kommen (EG 66/KuS 88/LJ 64);
Laudate omnes gentes/Lobsingt, ihr Völker alle (EG 181.6/KuS 220/LJ 126);
Wie schön leuchtet der Morgenstern (EG 70/KuS 90/LJ 66)
Schon vor dem Kindergottesdienst wurde etwas im Raum versteckt (z. B. eine Jesusfigur, eine Leckerei, kleine Geschenke). Der Weg zum Fund ist mit Sternen gekennzeichnet (Sticker oder Papiersterne). Die Kinder können die Freude am Suchen und Finden erleben.
Auf YouTube gibt es die wunderschöne Animation des russischen Künstlers Mikhail Aldashin (ohne Text, etwa 14 Minuten): »Rozhdestvo« (Geburt/Weihnachten, 1996). https://www.youtube.com/watch?v=kgCsnHfgp2c. (siehe unten!)
Hier geht es weiter zur Erzählung (im Baustein) zu dieser Einheit.
Hier geht es weiter zur Einheit für den 9. Januar 2022 zu dieser Reihe.
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