Zugänge für den Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema
Liturgische ElementeWir sind eingeladen zum Leben (KuS 185, KKL 161);
Unser Leben sei ein Fest (KuS 438, HuT 418, MKL1 33);
Wir singen vor Freude, das Fest beginnt (KuS 184, KKL 153, MKL1 152)
Am gedeckten Tisch sagt ein*e Mitarbeiter*in: »So viele gute Dinge. Wir sind reich beschenkt. Dafür danken wir gemeinsam Gott. Wer möchte, darf eine Sache nennen, wofür sie Gott Danke sagen möchtet.
Das kann etwas sein, das auf dem Tisch steht oder etwas ganz anderes. Gott hört uns. Egal, ob wir etwas laut sagen oder nur im Herzen.«
Gebetsanfang: »Gott, wir danken dir für das Brot … (hier ergönzen die Kinder, wofür sie danken möchten)«.
Gebetsabschluss: »Du hast uns reich beschenkt, Gott. Danke. Amen.«
Kreative Umsetzung der Geschichte(Vor der Geschichte)
Mit den Kindern überlegen:
(Achtung: Immer nur ein Satz pro Kind!)
Dann wird auf einem Tisch eine Tischdecke ausgebreitet, die Kinder setzen sich an den Tisch. Mitarbeiter*in: »Was braucht man für ein schönes Fest? Hier ist ein Tisch und eine schöne Tischdecke haben wir auch schon. Was braucht man noch?« Sobald eine der bereits mitgebrachten Dinge genannt wird, wird sie dem Kind gegeben und es stellt sie auf den Tisch (z. B. Kerze/n, Luftschlangen/Smarties als Deko, Blumen, Brot, [Trauben]Saft, Geschirr, Kuchen, Obst, Servietten …) So entsteht ein festlich gedeckter Tisch.
Mitarbeiter*in: »So ist es bei Gott. Wie bei einem Fest. Nachher feiern wir. Aber noch brauchen wir etwas Geduld. Auch das ist so bei Gott. Manchmal muss man warten. Manchmal braucht man Geduld. Doch zum Glück gibt es die Vorfreude. Die Großen sagen dazu Hoffnung. Für die Hoffnung gibt es Geschichten. Eine davon erzählen wir euch jetzt …«
(Geschichte am Tisch erzählen; werden die Gruppen geteilt, bleiben die Jüngeren am Tisch)
Bitte klärt hierfür rechtzeitig, wer bei euch mit der Feier des Abendmahls beauftragt ist.
»Jesus hat gerne gefeiert. Mit seinen Freundinnen und Freundinnen hat er oft zusammengesessen, gegessen, geredet. Das war schön. Darum machen wir das auch. Wir feiern, essen und erzählen. Wir erinnern uns an die Geschichten, die Jesus erzählt hat. Wir erinnern uns an die Geschichten, die Menschen mit Jesus erlebt haben.
Hier ist Brot. Brot brauchen wir jeden Tag. Nehmt ein Stück. Esst es ganz in Ruhe. Wenn ihr es esst, dann erinnert euch an die Geschichte von Jesus auf dem Fest in Kana.
Hier ist Saft. Saft trinken wir an besonderen Tagen. Trinkt davon. Lasst euch Zeit. Wenn ihr den Saft trinkt, dann erinnert euch an die an die Geschichten von Jesus und seinen Freundinnen und Freunden.
Wir gehören zusammen. Wir gehören zu Jesus. Wir teilen Brot und Saft, wir teilen unsere Erinnerungen. Habt ihr eine Erinnerung an die heutige Geschichte? Etwas Schönes? Hier sind »Erinnerungssteine«. Wer mag, kann sich einen Stein nehmen. Wir machen das nacheinander: Ein Kind holt sich einen Stein, setzt sich wieder hin und wenn es möchte, sagt es uns seine Erinnerung. Dann kommt das nächste Kind.«
Erzählung für JüngereMaterial: viele Teelichter, eine große Kerze
In Kana freuen sich alle. Eine Hochzeit wird gefeiert. Besonders freuen sich die Braut und der Bräutigam. (Zwei angezündete Teelichter auf den Tisch stellen) Sie haben alles vorbereitet. Seit Wochen haben sie geplant und eingekauft und sich überlegt, wie das Fest werden soll. Jetzt ist es so weit. Heute wird gefeiert. Alles ist geschmückt. Öllampen stehen in den Fensternischen. Rosen sind in Vasen überall im Raum verteilt. Das ganze Haus duftet.
Die Tische sind gedeckt. Es gibt so gute Dinge zu essen: Oliven und Lammbraten, Datteln und Granatäpfel und natürlich Wein zum Trinken.
Viele Gäste sind eingeladen. Alle sollen mitfeiern. Auch Jesus und seine Freunde. Ob sie wohl kommen? Hoffentlich. Versprochen hat Jesus es jedenfalls.
Da – die ersten Gäste sind da.
(Teelichte anzünden und zu den beiden dazustellen)
Auch Maria, die Mutter von Jesus, ist eben gekommen. Der Bräutigam fragt sie: »Kommt dein Sohn auch?« »Ja«, antwortet Maria, »er kommt. Er hat es ja versprochen.« Da ist er auch schon. Jesus ist da. Klar. Er hat es doch versprochen.
(Große Kerze anzünden und dazustellen)
Das Fest beginnt. Alle essen und trinken und tanzen und sind fröhlich. Alles ist perfekt. Bis der Küchenmeister dem Bräutigam etwas ins Ohr flüstert. Der Bräutigam ist entsetzt: »Was? Oh nein, das darf doch nicht wahr sein!«
(Teelichter von Braut und Bräutigam auspusten)
Der Wein ist ausgegangen. Wie konnte das nur passieren? Kein Festgetränk mehr beim großen Fest? So kann man doch nicht feiern.
(Alle Teelichter auspusten)
»Jesus, sie haben keinen Wein«, sagt Maria. »Ich weiß«, erwidert Jesus. »Es ist noch nicht so weit.« Was soll denn das bedeuten? Es sind doch längst alle da und feiern. »Tut, was Jesus sagt«, sagt Maria zu den Dienern. Die Diener tun, was Jesus sagt. Sie füllen Wasser in die sechs Krüge im Hof. Dann holen sie den obersten Küchenmeister. »Probier mal«, sagt Jesus zu ihm. Der Küchenmeister probiert – und er schmeckt Wein!
Bei Jesus wird aus Wasser Wein. Aus dem Alltag wird ein Festtag. Aus Sorgen wird Freude!
Was für ein Wunder! Halleluja!
(Alle Kerzen wieder anzünden)
Erzählung für Ältere»Ein Fest! Eine Hochzeit!« Die Kinder sind sehr aufgeregt. Ein Fest in ihrem Dorf. Ob sie wohl auch eingeladen sind? Oder ist das wieder nur etwas für die Erwachsenen? »Ich habe gehört, Jesus kommt auch. Dann dürfen wir bestimmt dabei sein. Bei Jesus gehören doch die Kinder dazu.« – »Bei Jesus schon, aber bei meinem Vater …?« – »Deshalb frage ich meine Mutter.« – »Wie wohl das Brautpaar aussieht?« – »Da gibt es bestimmt tolle Sachen zum Essen« – »Ob auch getanzt wird?«
Die Kinder freuen sich. Die Erwachsenen mindestens genauso. Ein Fest ist etwas Besonderes im Dorf. Eine herrliche Unterbrechung im harten Alltag.
Denn von morgens bis abends wird hier unter der Woche schwer gearbeitet. Jeden Tag. Die Männer arbeiten auf den Feldern oder als Fischer auf dem See oder in der Werkstatt. Die Frauen versorgen die Tiere, kochen und kümmern sich um alles, was ihre Familie braucht. Immer gibt es viel zu tun. Morgens früh aufstehen, sobald die Sonne aufgeht. Tagsüber arbeiten, auch wenn es sehr heiß ist. Und abends müde ins Bett. So geht das jeden Tag. Für die Frauen, die Männer und auch die Kinder. Alle helfen mit. Anders geht es nicht. Aber ein Fest – das ist etwas anderes! Da wird nicht gearbeitet. Da wird gesungen. Getanzt. Gegessen. Getrunken. Ein Tag voller Freude. Herrlich. Wundervoll.
Die Menschen im Dorf machen sich schön: Die Frauen ziehen ihre Festkleider an. Schön bestickt sind sie. Ihre Fußkettchen klimpern und ihre Lippen sind gefärbt. Die Haare wurden gekämmt, bis sie glänzen. Die Kinder werden mit Olivenöl eingerieben, damit ihre Haut glatt ist und schön glänzt. Die Männer schrubben die Erde unter ihren Fingernägeln weg, waschen den Staub aus den Haaren und ziehen ihre beste Kleidung an.
Voll freudiger Erwartung betreten die Gäste das Festhaus. Alles ist in schönes Licht getaucht. Überall brennen Öl-
lampen. In den Vasen sind Sträuße mit duftenden Rosen. Teppiche und Kissen liegen auf dem Boden. Die Tische sind reich gedeckt. Es duftet nach gebratenem Lamm, frischem Brot, in Thymian eingelegten Oliven und bestem Olivenöl. Auch Wein steht auf dem Tisch. Heute soll es für alle im Überfluss geben.
Auch Jesus und seine Freunde sind da. Natürlich, wo ein Fest ist, da dürfen sie nicht fehlen. Sie feiern gern. Und sie sind gern gesehene Gäste. Jesus kann so wundervoll erzählen. Von Gott und Gottes Liebe. Das passt doch wunderbar zu einer Hochzeit. Was er wohl heute erzählen wird?
Der Bräutigam hält eine Rede. Er dankt Gott für das Brot und den Wein. Dann beginnt das Festmahl. Es schmeckt herrlich. Das frische Brot, das zarte Lamm, die feinen Oliven, der gute … Oh! Es gibt keinen Wein mehr. Das gibt es doch nicht!
Der Bräutigam wird knallrot. Es ist ihm peinlich. Das darf nicht passieren. Eine Hochzeit und nicht genug Wein? Seine Hochzeit soll doch allen Gästen lange in Erinnerung bleiben. Aber nicht, weil der Wein ausging, sondern weil alles im Überfluss da war! Was soll er denn jetzt machen? Jetzt bekommt er nirgends mehr Wein her.
Maria, die Mutter Jesu, hat alles mitbekommen. Der Bräutigam tut ihr leid. Sie kann ihn verstehen. Das ist wirklich sehr unangenehm. Aber Maria weiß, wer helfen kann. »Jesus, sie haben keinen Wein mehr. Man kann doch nicht mit Wasser feiern. Wasser gibt es jeden Tag, doch heute ist ein Festtag. Da soll es anders sein.« – »Ich weiß«, sagt Jesus. »Aber ihr müsst noch warten. Ihr braucht Geduld. So ist das. Denn das richtige Fest hat ja noch gar nicht begonnen.«
»Das richtige Fest? Was meint Jesus damit?«, die Leute verstehen Jesus nicht. Maria schon. Sie sagt zu den Dienern: »Tut, was er sagt.« So ist das bei Jesus. Es ist gut, zu tun, was er sagt. Also machen die Diener, was Jesus sagt und füllen sechs große Wasserkrüge mit Wasser. Dann rufen sie den Küchenchef. »Probier mal«, sagt Jesus zu ihm. Der Küchenmeister probiert. Seine Augen werden groß. »Wie kann das sein? Das ist unglaublich! Das ist gar kein Wasser, sondern Wein. Köstlicher als jeder andere, den ich bisher getrunken habe.« Er ruft den Bräutigam: »Was hast du denn gemacht? Hast den besten Wein bis zum Schluss aufgehoben? Das macht man doch nicht.« Auch der Bräutigam probiert. Tatsächlich. Der beste Wein seines Lebens. Jetzt weiß er: Seine Hochzeit wird allen für immer in Erinnerung bleiben.
Bei Jesus wird aus Wasser herrlicher Wein, aus dem Alltag wird ein Festtag, aus Sorgen wird Freude. So ist das bei Gott. Es wird immer nur schöner. Was für ein Wunder! Wie das geschieht? Das ist Gottes Geheimnis. Das feiern wir. Halleluja!
Die Hochzeit zu Kana
Bildkartenset zum Kamishibai-Erzähltheater
12 DIN-A3-Bildkarten in der bekannt guten Farbqualität; mit Textvorschlag.
Illustriert von Petra Lefin
Zugänge für den VorbereitungskreisDie Jünger fühlten sich alleingelassen. Jesus schläft tief und fest.
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema
Liturgische ElementeSei mutig und stark
(KKL 336, Feiert Jesus! Kids 1, 3);
Das wünsch ich sehr
(KuS 410, KKL 333, EGplus 104, HuT 315);
Wo ich gehe, bist du da (KuS 322)
Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«
(nach der Geschichte; mit Wellen und Booten aus »Überlegungen und Aktion«, s. u.)
Eine*r: Gott sei Dank gibt es Menschen, die für uns da sind. Gott sei Dank gibt es Hilfe, wenn wir sie brauchen. Gott sei Dank ist Gott bei uns, wenn wir Angst haben. Dafür danken wir Gott. Nacheinander darf jedes Kind eine Sache nennen, die wir vorher auf die Boote geschrieben haben (s. u.) – oder auch etwas anderes, das euch hilft. Wer nichts sagen will, sagt einfach »weiter«. Gott hört uns, egal ob wir etwas laut sagen oder nur ganz leise im Herzen.
Gebetsanfang: »Gott, wir danken dir dafür, dass es guttut, wenn mich jemand an die Hand nimmt …« (Hier ergönzen die Kinder, wofür sie danken möchten.)
Gebetsabschluss: »Du bist bei uns. Heute und immer. Danke, Gott. Amen.«
Kreative Umsetzung der Geschichte(Vor der Geschichte)
Auf einem blauen Tuch stehen eine Schüssel mit Wasser und eine Kerze (noch nicht angezündet)
Den Kindern Wellen aus blauer Pappe austeilen.
Die Antworten auf die Wellen schreiben und um die Kerze legen.
Den Kindern dann Boote aus brauner Pappe austeilen.
Die Antworten auf die Boote schreiben, die in die Wellen gelegt werden.
Nach der Geschichte die Kerze anzünden und das Dank-Gebet sprechen.
Auf eine auf dem Boden liegende Decke legt sich ein Kind. Die anderen Kinder heben die Decke sicher (!) hoch. Ein*e Mitarbeiter*in sagt: »NN, hab keine Angst. Gott ist bei dir. Jetzt und immer.« Dann die Decke vorsichtig wieder ablegen.
Alle sitzen im Kreis, vor der*dem Teamer*in steht eine Klangschale. »Wenn ich die Klangschale anschlage, schließt ihr die Augen. Solange ihr sie hört, seid ihr ganz leise. Wartet, bis ihr nichts mehr hört. Öffnet dann die Augen, sagt aber nichts, sondern wartet, bis alle wieder die Augen geöffnet haben.«
Variante mit älteren Kindern:
Ohne Klangschale können mit Stille auch Spiele gemacht werden:
1. Wer kann am längsten still sein?
2. Wer kann »Ruhe abschätzen«? (»Wenn eine/zwei/drei Minuten vorbei sind, streckt ihr den Arm. Ich schaue auf die Zeit. Am Schluss stellen wir fest, wer am nächsten dran war.«)
Erzählung für JüngereMaterial: Teelichter, große Kerze, Blumen, grüne, blaue Tücher, Klangschale
Manchmal haben wir das Gefühl, dass uns das Wasser bis zum Hals steht. Als ob da Wellen sind, die über uns zusammenschlagen. Es ist dunkles Wasser unter uns und hohe Wellen über uns. Manchmal haben wir große Angst. Die Erwachsenen auch. Und sogar Menschen, die mit Jesus unterwegs sind, haben Angst. Aber warum eigentlich?
Spiegelglatt liegt der See Genezareth da. Es ist ein schöner See. Drumherum grüne Hügel, das Wasser glitzert in der Sonne. Alles ist friedlich. Wunderschön.
(blaue Tücher in die Mitte, angezündete Teelichter draufstellen; grüne Tücher mit Blumen drumherum)
»Lasst uns mit einem Boot auf den See hinausfahren«, sagt Jesus. »Mit dir hinausfahren auf den See? Sehr gern«, sagen die Jünger.
(Große Kerze anzünden, in die Mitte stellen)
Alle steigen ein. Jeder bekommt einen Platz. Der eine in der Mitte, der andere am Rand. Sie tauchen ihre Hände Wasser und plätschern ein bisschen darin herum. Das ist schön kühl. Alle genießen die Ruhe. Der Tag war anstrengend. So anstrengend, dass Jesus sich in eine Ecke legt. Er ist müde und schläft ein.
(Große Kerze auspusten)
Das Boot schaukelt sanft in der Abendsonne. Langsam geht die Sonne unter. Da wird der Wind auf einmal stärker. Immer stärker und stärker. Die Wellen werden höher. Immer höher und höher. Das Boot beginnt zu schwanken. Immer mehr und mehr.
(blaues Tuch zu Wellen zusammenschieben)
»Wir werden kentern!« – »Wir werden untergehen!« – »Wir werden ertrinken!« – »Ich habe Angst!«, rufen die Jünger durcheinander. (Teelichter auspusten)
»Wir müssen Jesus wecken!« – »Wie kann der denn jetzt so ruhig schlafen?« – »Jesus, wach auf!«, rufen die Jünger
Helft mit, wir rufen gemeinsam: »Jesus, wach auf!« (Einige Male mit den Kindern wiederholen, immer lauter werdend)
Endlich wacht Jesus auf.
(Große Kerze anzünden)
Jesus hebt den Kopf. Er sieht sie an. Einen nach dem anderen. Er sieht … (Kinder nacheinander anschauen und jeweils deren Namen sagen). Jesus fragt: »Warum habt ihr Angst? Ich bin doch bei euch!«
Jesus steht auf. Er schaut auf den See hinaus. (Klangschale)
»Seid ruhig, Wind und Wellen!«
(Klangschale)
Es wird ruhig. Auf einmal ist alles wieder still: der Wind, die Wellen, die Herzen.
(Tuch glattziehen)
Da ist keine Angst mehr. Alles ist friedlich. Auch in den Jüngern innen drin.
(Teelichter anzünden)
Die Jünger wundern sich: »Wie macht Jesus das?«
Erzählung für ÄltereLangsam machen sich die Menschen auf den Weg nach Hause. All die vielen Menschen. Sie haben Jesus den ganzen Tag zugehört. Wie gebannt haben sie ihm gelauscht. Jesus hat erzählt: von der Schönheit der Welt. Von der Liebe Gottes. Wie gut es ist, zusammenzugehören. Dann kann man sich aufeinander und auf Gott verlassen. Er hat davon erzählt, dass Gott wie eine Mutter ist, die einen tröstet. Oder wie ein Vater, der mit offenen Armen auf einen wartet und sich freut, wenn man nach Hause kommt. Jesus hat auch erzählt, dass Gott wie ein guter Hirte ist. Der kennt jedes seiner Schafe und passt sehr gut auf sie auf. Er bringt sie dorthin, wo es ihnen gut geht. Wo sie alles haben, was sie brauchen. Und er bleibt da, wenn es gefährlich wird, und die Schafe Angst haben.
»Bei Gott muss überhaupt niemand Angst haben«, sagte Jesus. »Man muss nur vertrauen.« – »So einfach ist das?«, fragten die Leute. Jesus antwortete: »Einfach ist das nicht, aber es ist wichtig.« Die Leute wunderten sich. »Was er wohl damit meinte?«
»Wir haben auch keine Angst mehr«, erzählten die Jünger stolz. »Wir sind Freunde von Jesus und vertrauen ihm. Niemand von uns hat mehr Angst. Das ist wundervoll!« Die Leute haben die Jünger mit großen Augen angesehen. Sie wünschten sich, dass sie auch keine Angst mehr haben müssen. Denn das ist wirklich wundervoll.
So ist der Tag vergangen. Am Ufer des Sees Genezareth wird es langsam ruhiger. Die Dämmerung bricht herein. Die Abendsonne leuchtet und glitzert in den sanften Wellen wie Diamanten. Die Hügel auf der anderen Seite färben sich rot. Sie ragen hoch hinauf in den Himmel und gleichzeitig tief hinein in den See. Sie spiegeln sich im Wasser. Das sieht schön aus. Ja, die Welt ist wirklich wunderschön. Und der Abend so herrlich friedlich. So soll es immer sein.
»Lasst uns hinüberfahren ans andere Ufer«, sagt Jesus. »Ans andere Ufer?« Die Jünger sind unsicher. »Bist du sicher?« – »Was sollen wir denn da?« – »Hier ist es so schön!« – »Ich finde es besser, man bleibt da, wo man schon immer war. Sicher ist sicher.«
Jesus lächelt. »Ich kenne eure Gedanken«, sagt er. »Trotzdem sollten wir zum anderen Ufer aufbrechen. Was kann uns schon passieren? Wir sind doch zusammen, und Gott ist mit uns. Außerdem habt ihr doch keine Angst mehr.« – »Stimmt, haben wir auch nicht«, sagen die Jünger. Jesus hat ja recht: Sie sind zusammen, Jesus ist dabei, Gott ist mit ihnen, und sie haben keine Angst mehr. Was also kann da schon passieren?
Alle steigen ins Boot. Das Boot ist klein, aber gerade groß genug, dass alle einen Platz finden. Die einen mehr am Rand. Da kann man die Hand ins Wasser halten. Das ist schön kühl. Die anderen lieber in der Mitte. Da schaukelt es nicht so. Alle in einem Boot. Alle haben ihren Platz. Alle sind zusammen. So soll es sein.
Jesus hat auch einen Platz gefunden. Er ist sehr müde. Er braucht eine Pause. Also macht er es sich gemütlich. Er hat sogar ein Kopfkissen. Woher er das wohl hat? Die anderen rücken ein bisschen zur Seite, damit Jesus sich hinlegen kann. Ein guter Schlafplatz. Im Boot mit einem Kissen.
So fahren sie los. Hinein in die untergehende Abendsonne. Hinein in die einbrechende Nacht. Das Boot wiegt sich sanft in den Wellen. Ein laues Lüftchen weht. Aber je weiter sie hinausfahren, desto stärker wird der Wind. Aus der Ruhe wird Unruhe. Aus der Unruhe wird ein Sturm. Ein unbändiger, schrecklicher Sturm. Chaos!
Die Wellen schlagen hoch. Sie werden immer höher. Das Boot wankt. »Wir werden kentern!« – »Wir werden untergehen!« – »Wir werden ertrinken!« – »Wir haben Angst!«, rufen die Jünger.
Und Jesus? Was macht er denn – jetzt, wo sie ihn so dringend brauchen? Da liegt er und schläft! Wie kann das sein? Wie kann Jesus schlafen, wenn ein solcher Sturm herrscht und sie solche Angst haben? Sind sie ihm denn ganz egal?
Sie rütteln ihn. Sie rufen nach ihm: »Jesus, wach doch auf! Sieh doch: Wir haben Angst! Wir gehen unter!«
Jesus hebt den Kopf. Er sieht sie an. Alle nacheinander. »Warum habt ihr Angst? Ich bin doch bei euch.« Jesus steht auf: »Sei ruhig, Wind! Seid still, Wellen!« Es wird ruhig. Alles ist wieder still. Der Wind, die Wellen, die Herzen.
Was für ein Wunder. Jesus ist da. Auch im Sturm. Niemand muss Angst haben. Man muss nur vertrauen. Das ist nicht leicht, aber wichtig.
Zugänge für den VorbereitungskreisNotiert eure Gedanken. Wer mag, sagt sie den anderen.
Schreibt sie auf und legt sie in die Mitte.
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema
Liturgische ElementeDas wünsch ich sehr
(KuS 410, KKL 333, EGplus 104, HuT 315);
Wo ich gehe, bist du da (KuS 322);
Aufstehn, aufeinander … (KuS 286, KKL 376)
Siehe hierzu »Zur ganzen Reihe«
(nach »Bildbetrachtung und Gespräch«, s. u.)
Mitarbeiter*in: »So viel gibt es zu sehen und zu entdecken auf der Welt. Das hat Gott gemacht. Dafür danken wir Gott. (Nacheinander kann jedes Kind eines der Dinge nennen, die beim Austausch in die Mitte gelegt wurden; s. u. »Bildbetrachtung und Gespräch«.)
Gott hört uns, egal ob wir etwas laut sagen oder nur ganz leise im Herzen.«
Gebetsanfang: »So viel gibt es zu sehen und zu entdecken auf der Welt. Das hat Gott gemacht. Dafür danken wir Gott. …« (hier kann jedes Kind eine Sache nennen, wofür es danken möchte – aus dem Austausch oder etwas anderes; wer nichts sagen will, sagt einfach »weiter«.)
Gebetsabschluss: »Das hast du gemacht. Danke, Gott. Amen.«
Kreative Umsetzung der Geschichte(Nach der Geschichte)
Besonders eindrücklich ist der wieder sehende Bartimäus aus der Kees-de-Koort-Kinderbibel (siehe hierzu »Der besondere Tipp«, unten). Dieses Bild in die Mitte legen. »Bartimäus sieht das erste Mal …« Die Kinder überlegen:
Die Antworten werden aufgeschrieben und zum Bild gelegt. Dann entscheidet sich jedes Kind für eine Sache und malt sie auf ein Blatt Papier (am besten mit Wachs- oder Zuckerkreide). Die Bilder ebenfalls in die Mitte legen. Wer mag, kann zum eigenen Bild etwas sagen.
Anschließend Dank-Gebet (s. o.).
Alle stehen im Kreis und schauen auf den Fußboden. Beim Kommando »Augenschau« heben alle den Blick. Wenn dieser genau auf den Blick eines anderen Kindes trifft (sich zwei Kinder also direkt in die Augen schauen), setzen sich diese beiden Kinder. Ein »Herumsuchen« mit den Augen ist hier nicht möglich.
Beim Kommando »Bodenschau« sehen alle wieder nach unten. Das Ganze wird so oft wiederholt, bis noch ein Paar steht.
(Spiel) Dieses bekannte Spiel ist für die Jüngeren.
(Spiel)
Zwei Kinder bilden ein Paar. Sie stellen sich hintereinander. Das vordere Kind schließt/verbindet die Augen. Das andere Kind dirigiert es dann nur mit Worten zu einer Stelle im Raum, an der es etwas (Schönes) zu »sehen« gibt. Dort angekommen, ertastet das Kind mit den geschlossenen Augen, was das ist und rät. Dann öffnet es Augen und schaut, ob es richtig geraten hat.
Kees de Kort: Bartimäus
Bildkartenset zum Kamishibai-Erzähltheater
Das erwähnte Bild für das Gespräch nach der Geschichte findet ihr hier:
€ 18,00;
Best.-Nr. 3794
Erzählung für Jüngere(Aus Bauklötzchen eine Stadtmauer bauen.)
Das ist die Stadtmauer von Jericho. Jericho ist eine Stadt in Israel. Am Rande der Wüste. Hier lebt Bartimäus.
(Teelicht hinstellen, nicht angezündet)
Macht mal eure Augen zu. Ganz fest. Stellt euch vor, so wäre es immer: ganz dunkel. Du siehst keine Farben. Kein Rot, kein Gelb, kein Grün. Du weißt nicht, wie eine Rose aussieht oder wie die Wolken am Himmel aussehen. Wenn du irgendwohin gehen möchtest, muss dich jemand an die Hand nehmen. Aber hören kannst du dann umso besser: Das Rascheln der Blätter im Wind (Handflächen aneinander reiben), das Singen der Vögel, die Schritte der Menschen (mit den Füßen Schritte machen).
Ihr könnt die Augen wieder aufmachen. Bartimäus kann das nicht. Bei ihm ist es immer dunkel. Bartimäus ist blind. Er kann nichts sehen. Gar nichts. Er sieht nicht die Mauer und nicht den Himmel und nicht die anderen Menschen. Weil er nichts sehen kann, kann er nicht arbeiten. Er muss betteln. Darum sitzt er jeden Tag an der Stadtmauer. Er hört die Schritte der Menschen und hofft, dass sie ihm etwas geben: ein bisschen Brot, ein wenig Geld. Meistens ist es nicht genug, was die anderen ihm geben. Bartimäus hat oft Hunger. Aber so ist es eben. Das wird sich niemals ändern.
Aber eines Tages ändert es sich doch! Jesus kommt nach Jericho. Bartimäus hat schon von Jesus gehört: Dass Jesus von Gott erzählen kann wie sonst niemand. Dass Jesus Menschen heil macht. Dass es Menschen gut geht, wenn sie Jesus begegnet sind.
Da weiß Bartimäus, was er tun muss: Er muss rufen. So laut er kann.
Helft mit! Wir rufen gemeinsam: »Jesus, hilf mir!«
Die Leute sagen: »Sei ruhig, Bartimäus, wir wollen Jesus zuhören.« – »Du störst.« Aber Bartimäus ist nicht ruhig. Er ruft noch einmal. So laut er nur kann.
Ruft alle mit: »Jesus, hilf mir!«
Und noch einmal, lauter: »Jesus, hilf mir!«
Jesus hört Bartimäus. Und Bartimäus hört Jesu Schritte. Sie kommen zu ihm. Bleiben stehen.
(Große Kerze zum Teelicht stellen und anzünden)
Bartimäus hört eine Stimme. Er weiß, das ist Jesus. »Bartimäus, was möchtest du?«, fragt Jesus. »Ich möchte sehen können«, antwortet Bartimäus. »Du vertraust mir«, sagt Jesus, »darum wirst du sehen können.« Vorsichtig nimmt Jesus dem Bartimäus die Augenbinde ab. Und wirklich: Bartimäus kann sehen!
(Teelicht anzünden)
Bartimäus kann sehen! Wie wundervoll! Er schaut sich um und sieht …
Was meint ihr hat Bartimäus wohl alles gesehen an diesem Tag?
Erzählung für Ältere»Bitte, gebt mir etwas Geld! Bitte, gebt mir etwas Brot! Bitte, ich brauche etwas zu essen.« Jeden Tag sitzt Bartimäus an der Stadtmauer. In der Ecke. Er bettelt. Er hofft, dass die anderen ihm etwas zu essen geben: ein Stückchen Brot, ein paar Oliven, eine Dattel. Egal was, Hauptsache, es hilft gegen den Hunger.
Bartimäus ist blind. Er kann nichts sehen. Bartimäus sieht nicht die Farben der Blumen. Er sieht nicht die Vögel am Himmel, nicht die Menschen, die an ihm vorbeigehen. Er sieht nicht, wie sie ihn anschauen. Manche mitleidig und manche freundlich. Andere sind genervt und manche sogar zornig. Bartimäus stört sie. Immer seine Bettelei! Aber Bartimäus kann nichts anderes tun. Weil er blind ist, kann er nicht arbeiten. Weil er nicht arbeiten kann, hat er kein Geld. Weil er kein Geld hat, hat er nichts zu essen. Also muss er betteln. Und so sitzt er an der Mauer. Jeden Tag.
Bartimäus kann nicht sehen. Aber er kann sehr gut hören. Jeden Tag hört er die Schritte und die Stimmen der Menschen. Manche klingen hektisch. Vielleicht sind es Frauen, die zum Brunnen gehen, um Wasser zu holen. Sie müssen schnell zurück nach Hause, um Fladenbrot zu backen. Manchmal sind es Männer auf dem Weg in die Werkstatt. Manchmal sind es Kinder. Bartimäus hört sie lachen. Manche Schritte sind langsam: Alte Frauen, deren Rücken gebeugt sind von der harten Arbeit. Oder Gelehrte, die sich über die Tora unterhalten, das Heilige Buch. Gespräche über Gott und die Welt brauchen eben ihre Zeit.
An den Schritten kann Bartimäus hören, ob die Menschen traurig sind oder fröhlich. Gelangweilt oder aufgeregt. Heute hört Bartimäus es sofort: Die Schritte sind aufgeregt. Und zwar alle! Die Leute rennen fast durch die Stadt. Bartimäus hört ihre Stimmen: »Komm schnell, wir gehen auch hin!« – »Beeilt euch!« – »Ich bin schon unterwegs!« – »Da bin ich dabei!«
»Was ist denn?«, fragt Bartimäus. »Ach, nichts für dich. Jesus ist da.« – »Jesus? Der Rabbi? Der Lehrer?« Bartimäus hat von Jesus gehört. Er weiß, dass Jesus wie kein anderer von Gott erzählen kann: Geschichten von einer neuen Welt, in der niemand leiden muss und niemand etwas fehlt. Eine Welt, in der alle haben, was sie brauchen. Bartimäus hat auch gehört, dass Jesus Menschen heilen kann. Wer Jesus begegnet, dem geht es gut. Darum heißt Jesus ja auch Jesus. Eine andere Form von Jeschua. Das bedeutet: »Gott rettet«. All das weiß Bartimäus.
»Jesus ist hier in Jericho. Ist das wahr?«, fragt Bartimäus nach. »Ja, so ist es. Aber das ist nichts für dich. Du kannst ihn doch sowieso nicht sehen.«
Das stimmt. Sehen kann Bartimäus Jesus nicht. Aber hören. Er kann ihm zuhören. All die Geschichten von Gott will Bartimäus hören.
Oder – noch besser: Jesus kann ihn hören. Bartimäus will, dass Jesus ihn hört. Dass Jesus zu ihm kommt und in heilt. Nichts auf der Welt ist für Bartimäus jetzt wichtiger als das. Also nimmt Bartimäus all seinen Mut zusammen. Er ruft, so laut er sich traut: »Jesus, hilf mir!« Die Leute aber stört das. »Sei still, Bartimäus! Was fällt dir ein? Wir wollen Jesus hören, nicht dich. Sei leise!« Aber Bartimäus ruft nur noch lauter: »Jesus, hilf mir!« – »Halt den Mund! Du störst. Merkst du das nicht?« Aber das ist Bartimäus egal. Er ruft ein drittes Mal. Jetzt so laut er nur kann: »Jesus, hilf mir!«
Auf einmal hört Bartimäus, dass Schritte stehenbleiben. Genau vor ihm. Und dann hört er noch etwas. Eine Stimme. Er hat sie noch nie vorher gehört. Und doch klingt sie so, als sei sie schon immer dagewesen. Es ist Jesus’ Stimme: »Bartimäus, was willst du?« – Bartimäus ist überrascht. »Was ich möchte? Danach hat mich noch nie jemand gefragt. Das hat noch nie jemanden interessiert.« Und Bartimäus weiß, was er will. Was er sich am meisten auf der Welt wünscht. »Ich möchte sehen können, Jesus.« – »Dann sollst du sehen«, antwortet Jesus. Bartimäus steht auf. Er spürt, wie Jesus die Binde um seine Augen wegnimmt. Er spürt die Finger von Jesus, wie sie sanft über seine Augen streichen. Und er hört Jesus sagen: »Öffne deine Augen.«
Bartimäus öffnet die Augen. Tatsächlich. Er kann sehen! Er sieht Jesus. Der lächelt Bartimäus an. Dann legt Bartimäus den Kopf in den Nacken und sieht den Himmel, die Wolken, die Vögel. Er schaut sich um und sieht Häuser und Menschen. Alles kann er sehen. Unglaublich. Wunderbar!
»Bartimäus, du hast mir vertraut. Darum kannst du sehen. Komm mit mir, sei mein Freund.« Das lässt sich Bartimäus nicht zweimal sagen. Er lässt alles stehen und liegen und geht mit Jesus. Ab jetzt wird auch er den Menschen von Gott erzählen: Davon, dass man bei Gott sehen kann. Und gehen. Und reden. Und hören. Dass das Leben gut ist, wenn Jesus uns begegnet. Das sollen alle wissen.

Speisemeister*in: Jemand aus dem Team übernimmt die Rolle »Speisemeister*in«, die gleichsam als Zeremonienmeister*in durch die Geschichte führt und die Bediensteten anweist, Speisen und Getränke aufzutragen. Sie hält während der Essensphasen die Handlung der Geschichte zusammen und treibt sie voran, indem mit eigenen Worten das Geschehen kommentiert und die Personen der Geschichte zum Handeln aufgefordert werden.
Die Großen bekommen besonders verantwortliche Rollen, da sie die Hauptpersonen (mit Text) spielen: Jesus, Maria und den Ersten Diener. Außerdem bereiten sie in der Rolle der Bediensteten die Tafel vor und bewirten beim Hochzeitsmahl die Festgesellschaft.
Die Kleinen dürfen sich hier bedienen lassen und genießen die Geschichte als Brautpaar oder Festgäste beim Hochzeitsmahl.
Bei einem Familiengottesdienst können
auch Erwachsene als Hochzeitsgäste mitspielen. Die Tafel steht dann mitten im Raum und es wäre klasse, wenn am Schluss alle mit
»guten Wein« bewirtet werden könnten.
(Wenn sich der*die Speisemeister*in – SpM – über den Abschluss der Vorbereitungen in beiden Gruppen überzeugt hat, dürfen die Gäste den Festsaal betreten. SpM fordert die Bediensteten auf, jeden Gast an den für ihn vorgesehenen Platz mit seinem Namensschild zu bringen.)
Festgäste singen »Lasst uns miteinander« (KuS 584, KKL 163); währenddessen zieht das Brautpaar, evtl. von zwei Brautjungfern geführt, ein.
SpM: (Zündet die Kerzen auf der Tafel an, begrüßt zuerst das Brautpaar und heißt dann die Gäste herzlich willkommen. SpM freut sich besonders, dass Jesus und seine Mutter gekommen sind.)
Liebe Gäste von nah und fern, bevor wir unseren Festschmaus beginnen, wollen wir unserem Gott danken (streckt beide Arme zum Himmel und fordert Gäste auf, es ihm gleichzutun): Vater im Himmel, segne dieses Hochzeitsessen und schenke dem Brautpaar und uns allen ein fröhliches Fest. Amen.
(Die Bediensteten gießen »einfachen Wein« in die Gläser – am besten so viel, dass anschließend nichts mehr nachgefüllt werden kann.)
SpM: Lasst uns die Becher erheben: Unser Brautpaar, es lebe hoch!
(SpM kündigt die Gänge an)
SpM: Als Vorspeise servieren wir: Kandierte Früchte aus den Gärten am See Genezareth.
(Bedienstete bringen auf kleinen Tellern jedem Gast je ein Stück der Vorspeise)
SpM: Als Hauptspeise präsentieren wir galiäisches Allerleigulasch aus Kamel- und Eselfleisch.
(Bedienstete bringen kleine Schälchen mit Salzgebäck, von dem reichlich vorhanden ist und gerne nachgereicht wird. Das Nachfüllen der Gläser funktioniert aber nicht mehr: die Kannen sind leer [evtl. leere Kanne/n zeigen]). Die Gäste bekommen Durst.
SpM: Und zum krönenden Abschluss des Festmahls: feinste Jerusalemer Leviten-Hütchen!
(Dienerschaft bringt jedem Gast Mini-Schaumkuss)
Maria: (zeigt Jesus ihren leeren Becher) Du, Jesus, ich glaube der Wein ist schon alle.
Jesus: Was willst du damit sagen?
Maria: Na, das ist doch klar: Wenn der Wein aus ist, dann ist das schöne Fest zu Ende. Dann gehen die Gäste nach Hause. Wir haben doch gerade erst angefangen zu feiern. Was für eine Schande für die Brautleute. Mensch, Jesus, du kannst doch was tun. Los, mach schon!
Jesus: (ärgerlich) Was geht das dich an, Mutter? Meine Zeit ist noch nicht gekommen! Ich bin noch nicht so weit.
Maria: (steht auf, geht zu SpM) Speisemeister, ich habe es bemerkt: Ihr seid in einer misslichen Lage. Der Wein geht zur Neige. Habt keine Sorge. Mein Sohn Jesus wird euch helfen. Tut einfach, was er euch sagt. Ihr werdet schon sehen.
Jesus: (schüttelt heftig den Kopf, steht aber auf, geht zu SpM) Lass alle Krüge mit Wasser füllen.
SpM: (zum Ersten Diener) Du hast es gehört, also los, füll alle Krüge mit Wasser. In jeden Krug gehen 100 Liter Wasser. Beeil dich!
(Erster Diener und Bedienstete »füllen« die »Krüge« = die vorbereiteten, bereits mit dunkelrotem Saft gefüllten Kannen auf dem Büffet-Tisch; alle schauen ihnen eine Weile zu)
Jesus: (zu SpM) Nun schöpf und koste.
(Erster Diener nimmt Schöpfkelle, füllt SpM etwas in ein Glas)
SpM: (hebt Glas, bewundert die Farbe, kostet sorgfältig, äußert sich euphorisch) Unglaublich! Fantastisch! Allerbester kretischer Wein! Erster Diener, fülle sogleich die Gläser der Gäste. Sie werden begeistert sein.
(Erster Diener gibt noch eininigen Bediensteten ein Zeichen, schenken den Gästen ein, Erster Diener geht zurück zu SpM)
SpM: (zum Ersten Diener) Ich kann es immer noch nicht fassen. Jesus hat Wasser zu Wein gemacht. Das ganze Wasser in allen Krügen ist jetzt allerbester Wein! Wie ist denn das möglich? Die Brautleute werden staunen. Normalerweise macht man es ja genau umgekehrt: Zuerst gibt man den Gästen den guten Wein. Wenn sie dann schon etwas getrunken haben, kann der schlechtere Wein ausgeschenkt werden. Dann merken sie den Unterschied nicht mehr. Doch was die Gäste jetzt bekommen, ist der beste Wein, den ich je probiert habe. Meinst du, die Gäste bemerken das?
Erster Diener: Nein, ich glaub nicht. Und wenn doch, ist es auch egal. Aber eines ist sicher: Jesus hat das Fest gerettet.
SpM: Ja, jetzt sind alle glücklich.
Erster Diener: (bedeutungsvoll) Ja, das war ein Wunder.
SpM: Du hast recht, das war ein Zeichen des Himmels.
Erster Diener: Jesus ist eben etwas ganz Besonderes.
SpM: Denkst du auch, was ich grade denke? Ist er es?
Erster Diener: Ja, ich denke, wir denken das Gleiche: Er ist der Messias. Er ist der, auf den wir warten. Er kommt wirklich von Gott, sonst könnte er so etwas nicht tun. Das weiß ich jetzt.
SpM: (fasst Ersten Diener an beiden Händen) Ich glaube, Jesus zeigt uns damit, wie herrlich und wie festlich sich Gott seine Welt wünscht. Alle feiern da gemeinsam.
Erster Diener: Und wenn alle denken, das Fest ist aus – dann kommt das Beste zum Schluss!
SpM: (voller Freude) Ich glaube, so wird das ab jetzt immer sein bei Jesus!
Erster Diener: Genau, denn so war das schon immer bei Gott!
(SpM fordert Gäste auf, zu singen und – alternativ oder zusätzlich – zu tanzen)
Hallelu-, hallelu-… (KuS 226, KKL 188); evtl. mit Gitarrenbegleitung
Alternativ: Zu einem Tanzlied mit den Kreppbändern des Tischschmucks frei tanzen (s. »Materialliste«, Wiedergabegerät)
Zugänge für den VorbereitungskreisDabei könnt ihr auch das Thema Mobbing einbeziehen (unter dem Aspekt, wie wir Menschen sehen, die anders sind als wir und wie wir uns ihnen gegenüber verhalten).
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema
Kreative Umsetzung der GeschichteMacht Detail-Fotos im Raum/Gebäude, druckt sie aus. Gebt den Kindern nacheinander die Bilder mit der Aufgabe, dieses Detail bzw. das Ganze dazu zu suchen. (Je nach Anzahl der Kinder sind diese einzeln unterwegs oder ihr macht kleine Gruppen.
Sammelt alte Brillen (jedes Kind braucht eine). Die Kinder schneiden aus Tonpapier Abdeckungen für beide Gläser mit einem kleinen Loch in der Mitte aus; oder sie decken die Gläser mit Transparentpapier ab (dann ohne Loch). Die Abdrckungen mit durchsichtigen Klebestreifen befestigen. Dann setzen sie die Brille auf und bewegen sich im Raum.
Folgende Fragen können den Kindern helfen, ihre Erfahrungen in Worte zu fassen:
Die Christoffel Blindenmission bietet im Internet Informationen und Bilder zu Blindheit in unserer Welt (Suchbegriffe: Christoffel, Bartimäus). Zu Bartimäus gibt es außerdem einen kompletten Gottesdienstentwurf für die Gemeinde zum Download, der viele Ideen enthält.
Beim Kompetenzzentrums Blista (Marburg/Lahn) gibt es auf deren Homepage kurze Videos, die Einblick geben in das Leben mit einer Sehbehinderung (Suchbegriffe: Blista, Schüler). Mit den Älteren kann solch ein Video angeschaut werden, um zu entdecken, wie Schule und Lernen mit Sehbehinderung heute aussehen.
Brailleschrift im Alltag Unter den Suchbegriffen: Logo, Blindenschrift können kindgerechte Informationen zur Brailleschrift angeschaut werden.
Ladet die Kinder ein, Symbole/Geräusche/Zeichen in ihrer Umgeben zu entdecken, die für Menschen mit einer Sehbehinderung angebracht sind (Ampel, Wegmarkierungen, Geländer am Bahnhof) und sammelt gemeinsam.
Einander ansehen und sich gegenseitig fröhlich begrüßen
Nach der BasisBibel die Verse 2.5–9
Eines Tages kam einer
(KuS 348, KG 45, Wwdl 34);
Wer ist dieser Jesus (KKH 21);
Mir ist ein Licht aufgegangen (KuS 146);
Gib uns Ohren, die hören (Kanon)
(KuS 496, KKL 251);
Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt
(KuS 398, KKL 193, HuT 89);
Hier zusätzlicher Stophe:
»Ich lobe meinen Gott, zu dem ich immer kommen kann und der mich anschaut. Halleluja!
Ich lobe meinen Gott, der meine Augen öffnet, dass ich sehe.“
»Ein Wunder« (Erzähllied zu Bartimäus von Kurt Mikula, zum Anhören, YouTube)
Lieber Gott,
wir sind jetzt hier in der Kinderkirche.
Wir wollen heute miteinander entdecken,
wie du bist, und wie wir dir vertrauen können.
Amen.
Jesus, wir haben gesehen,
dass dir kein Mensch egal ist.
Du beachtest uns und siehst uns freundlich an.
Das ist klasse. Danke dafür.
Wir bitten dich jetzt für die Menschen,
die immer auf Hilfe angewiesen sind.
Für Menschen, die gar nicht sehen können.
Schenke du ihnen freundliche Mitmenschen,
die sie unterstützen und gerne mit ihnen
zusammen sind,
die sie ermutigen und wissen lassen,
dass du bei ihnen bist.
Wir bitten dich jetzt:
Jesus, hilf uns zu entdecken,
dass wir selbst freundlich sind,
anderen helfen
und mutig an dich glauben können.
Du bist ja mit uns. Amen.
Erzählung für JüngereSellt euch vor: Es gibt Menschen, deren Augen nicht gesund sind. Sie können wenig bis gar nicht sehen. Das kann durch eine Krankheit kommen. Oder es ist schon von Geburt an so.
(Haltet mal eure Augen zu. Was seht ihr? Wie geht es euch?)
Wie können Menschen einen Weg durchs Leben finden, wenn sie schlecht oder gar nicht sehen können?
Schon zur Zeit von Jesus gab es Menschen, die blind waren. Hört euch diese Geschichte dazu an:
Jesus war mit seinen Jüngern in Jericho. Er erzählte den Menschen, dass Gott ganz nah bei ihnen ist und sie liebhat. Jetzt ist Jesus mit seinen Leuten auf dem Weg nach Jerusalem, zu einem großen Fest. Ein Tagesmarsch liegt vor ihnen. Doch erst einmal müssen sie aus Jericho hinauskommen. Jesus und seine Freunde sind nämlich nicht allein unterwegs. Jesus ist sehr bekannt. Viele Leute wollen ihn sehen. Die Straße ist dicht gedrängt mit Menschen, die neugierig auf Jesus sind.
(Probiert mal, alle zur selben Zeit ganz durcheinander zu reden. Das ist ganz schön laut, oder?)
Doch am Straßenrand, ganz auf der Seite, sitzt ein Mann auf dem Boden. Er heißt Bartimäus. Er ist der Sohn von Timäus. Jeden Tag sitzt er hier. Doch heute drehen ihm die Menschen den Rücken zu. Bartimäus kann das nicht sehen. Bartimäus ist blind. Doch er freut sich, weil viel los ist. So bekommt er heute hoffentlich ein bisschen mehr Geld beim Betteln. Etwas anderes kann er nämlich nicht tun, um durchs Leben zu kommen. Doch heute achtet niemand auf ihn. Bartimäus hört nicht das kleinste Geldstück in seine Holzschale fallen.
(Wie klingt das, wenn Münzen in eine Holzschale fallen? Probiert es aus.)
Aber Bartimäus hört die Leute aufgeregt reden. Sie reden über Jesus. Bartimäus hat schon einiges über Jesus gehört. Er hält ihn für einen besonderen Mann Gottes. Bartimäus würde ihn gerne treffen. Deshalb schreit er, wie er es beim Betteln tut: »Jesus, Sohn Davids, hilf mir!«
Bartimäus weiß nicht, ob Jesus ihn hören kann. Die Leute um Bartimäus herum jedenfalls schon. Denn sie drehen sich zu ihm um. Sie ärgern sich über Bartimäus, weil sie Jesus nicht mehr verstehen können. »Psst!«, sagen sie, »sei ruhig! Dein Geschrei stört!« Aber wisst ihr, das macht Bartimäus nur noch mutiger. Er holt tief Luft, setzt sich aufrecht hin und schreit jetzt so laut er kann: »Jesus, Sohn Davids, hilf mir!«
Kann Jesus den Bartimäus hören, obwohl die vielen Menschen so laut sind?
Ja. Auf einmal bleibt Jesus stehen und blickt sich um. Er kann nicht sehen, wer ihn gerufen hat. Deshalb sagt er zu den Leuten: »Ruft ihn her zu mir.« Da wenden sich einige Bartimäus zu und sagen freundlich: »Hei, heut ist dein Glückstag. Du sollst zu Jesus kommen.«
Bartimäus lässt sich das nicht zweimal sagen. Sein Herz klopft vor Aufregung. Er springt auf und denkt nur daran, wie er am schnellsten zu Jesus kommt. Seine Schale, sein Mantel – das ist alles nicht mehr wichtig. Durch den Weg, den ihm die Menschen machen, geht er in Richtung Jesus.
Dann steht Bartimäus vor Jesus. Die Menschen beobachten gespannt, was jetzt passiert: Jesus schaut Bartimäus super freundlich an. Für ihn ist der blinde Mann ein wertvoller Mensch, mit eigenen Wünschen und Gedanken. Jesus spürt das herzliche Vertrauen des Blinden. Und so fragt er ruhig: »Was willst du, dass ich für dich tue?« Bartimäus hält seinen Herzenswunsch nicht zurück. Seine Worte sprudeln aus ihm heraus. Bartimäus setzt alles auf eine Karte: »Geschätzter Lehrer, der uns von Gott erzählt, ich möchte so gerne sehen können.« Jetzt ist es raus. Und was macht Jesus? Er versichert Bartimäus: »Du kannst beruhigt sein und hoffnungsvoll dein Leben weiterleben. Dein Vertrauen in mich ist nicht umsonst.« Und – zack – sind die Augen von Bartimäus gesund. Er kann tatsächlich sehen. Da ist Bartimäus klar: Er will jetzt immer mit Jesus verbunden und zu ihm gehörten.
… hierzu findet Ihr hier: 15. Februar 2026: Jesus öffnet Augen – Bartimäus, Kreative Umsetzung der Geschichte
Erzählung für ÄltereRollenspiel
Verteilt die Rollen dieser Geschichte (Bartimäus, Jesus, aufgeregte Menschen, – darimter verärgerte und freundliche, Jünger
Erzählt die Geschichte (z. B. die »für Jüngere«, Seite 109), die Kinder spielen zeitgleich, was geschieht. Die Kinder können sich so gut in die Personen hineinfühlen.
Mit dem Kees-de-Kort-Kamishibai-Bildkartenset erzählen. Auch hier können die Kinder nachspüren und sich äußern, was die betreffenden Personen auf den Bildern fühlen.
Impulsfragen
Zugänge für den VorbereitungskreisSchaut euch das Bild an.
Zum Text / Zum ThemaDie Kernbotschaft Jesu ist, dass das Himmelreich nicht fern, zukünftig oder unerreichbar ist, sondern bereits wirksam existiert, jedoch noch nicht in vollem Umfang.
Die Kinder und der Text / das Thema1. »Gleichnisse sind wie Geschichten mit einer versteckten Bedeutung. Manchmal muss man ein bisschen nachdenken, um zu verstehen, worum es geht.«
2. »Manche Gleichnisse sind traurig, aber sie zeigen uns, dass das Leben nicht immer einfach ist.«
3. »Gleichnisse können manchmal alte Weisheiten enthalten, die auch heute noch wichtig sind.« (s. aktueller PKG, S. 98)
In der Natur ist zu sehen, was aus kleinem Samen wird. Wachsen und Werden sind urmenschliche Erfahrungen: Mein Körper wächst und wird. Die Pflanzen auf Feldern und in Wäldern wachsen und werden.
Liturgische ElementeAlles muss klein beginnen (KuS 406, KKL 302)
(mit Gesten)
Siehe »Zur ganzen Reihe«, Seite 148
Lieber Gott, lass mich wachsen.
(Aus Hocke aufrichten, Hände nach oben recken)
Sei du bei mir. (Arme vor Brust kreuzen)
Schenk mir gute Gedanken.
(Hände seitlich an Kopf legen)
Und nimm mir die Last von den Schultern.
(Hände auf Schultern legen)
Lass mich mein Herz fühlen.
(Hände auf Herz legen)
Schenk mir Kraft und Geduld
(Hände zu Schale formen, vor den Körper halten)
Lass mich Teil einer Gemeinschaft sein.
(Einander an Händen fassen)
Segne uns alle. Amen. (Verbeugen)
Kreative Umsetzung der Geschichte(s. »Fortlaufendes Element«)
Heute habe ich eine besondere Schachtel mitgebracht (liebevoll über Schachtel streichen). Sie ist golden. Es muss etwas so Wertvolles wie Gold darin sein. Manche Menschen sagen: »Gleichnisse sind wertvoller als Gold.« Ist vielleicht ein Gleichnis in unserer goldenen Schachtel?
Vielleicht erinnert euch die Schatzkiste auch an ein Geschenk. Die Geschichte, die wir heute hören, ist auch ein Geschenk. Ihr habt es schon bekommen, als ihr noch gar nicht geboren wart. Und selbst wenn ihr die Geschichte gar nicht kennt, gehört sie euch schon.
Schatzkisten sind oft uralt. Unsere Geschichte heute ist auch uralt. Viel älter als ihr, viel älter als ich. Es ist eine Geschichte, die Jesus erzählt hat vor über 2000 Jahren.
Unsere Schachtel hat auch einen Deckel (Deckel der Schachtel ein wenig öffnen). Ein Deckel ist so etwas wie eine Tür, durch die man hindurchgehen kann. Mir kommt es manchmal so vor, als hätten auch Gleichnisse Türen, die uns verschlossen sind. Ich weiß nicht, warum. Es ist einfach so. Immer wieder versuchen wir, die Tür zu öffnen. Und eines Tages, da bin ich mir sicher, wird sich das Gleichnis öffnen.
Hier drei Ideen, eine Schatzkiste herzustellen:
1. Schnell und kostengünstig: Aus Goldfolie selbst falten (Anleitungen im Internet). 2. Langlebiger/nachhaltiger: Holzkästchen (z. B. Spandosen oder s. Seite 148) oder Pappmaché-Kästchen mit Goldfarbe bemalen. 3. Kleinen Karton mit abnehmbarem Deckel bekleben/besprühen.
Evtl. Verzierung am dritten Sonntag (s. »Kreative Umsetzung der Geschichte«).
Schatzvorschlag für diesen Sonntag
Kleine Tütchen mit Samenkörnern.
Erzählung für JüngereEine Geschichte zum Miterzählen.
In einem wunderbaren Garten lebte eine kluge Gärtnerin. An einem sonnigen Tag versammelten sich einige neugierige Kinder um die Gärtnerin und baten sie, ihnen von ihrer Arbeit zu erzählen. Die Gärtnerin lächelte und begann: »Kinder, ich werde euch eine besondere Geschichte erzählen. Sie handelt vom Säen und Wachsen …
Vor langer Zeit ging eine Säerin hinaus, um Samen zu verteilen. Sie wollte, dass die Samen zu wunderschönen Pflanzen heranwachsen.« Die Kinder horchten gespannt zu. Eines fragte: »Was ist eine Säerin, und was sind Samen?«
Die Gärtnerin erklärte freundlich: …
(Die Kinder werden eingeladen, anstelle der Gärtnerin zu antworten und Erklärungen aus ihren eigenen Erfahrungen beizusteuern.)
Die Gärtnerin erzählte weiter: »Eine Säerin ist eine freundliche Frau, die winzige Samen in die Erde legt. Samen sind kleine Geschenke der Natur, die zu wundervollen Pflanzen heranwachsen können.« – »Erzähl uns von diesen Samen, die die Säerin ausgestreut hat!«, rief ein anderes Kind aufgeregt. Die Gärtnerin nickte und fuhr fort: »Einige der Samen fielen auf den Weg. Der war hart, und die Samen konnten nicht wachsen. Da kamen Vögel und pickten die Samen auf.«
Ein Mädchen fragte: »Aber warum haben die Samen nicht wachsen können?« Die Gärtnerin lächelte …
(Die Kinder werden wieder eingeladen … wie oben.)
Und so erklärte es die Gärtnerin: »Weil die harte Erde den Samen keinen guten Platz zum Wachsen gab. Samen brauchen eine weiche Erde, die ihre zarten Wurzeln aufnehmen kann, die aus den Samen hervorwachsen.«
Dann erzählte die Gärtnerin weiter: »Und einige der Samen fielen auf steinigen Boden.« Ein Junge hob den Finger: »Und was passierte damit?«
Die Gärtnerin antwortete:
(Kinder werden eingeladen … wie oben.)
»Der steinige Boden hatte nur eine dünne Erdschicht«, erklärte die Gärtnerin. »Darauf wuchsen die Samen schnell. Doch ihre Wurzeln konnten sich nicht tief in den Boden graben. Als die Sonne kam und heiß auf die Pflanzen schien, verdorrten die Pflänzchen, weil sie keine tiefen Wurzeln hatten, um weiter unten Wasser zu finden.«
Dann fuhr die Gärtnerin fort: »Einige der Samen fielen auch unter dichtes Dornengestrüpp …« Ein weiteres Kind fragte besorgt: »Und was passierte damit?«
Die Gärtnerin erklärte:
(Kinder werden eingeladen … wie oben.)
Die Gärtnerin erzählte weiter: »Die Samen unter den Dornen mussten um Platz und Nahrung kämpfen. Die Dornen nämlich wuchsen schneller. Die kleinen Pflanzen hatten nicht genug Licht und Platz zum guten Wachsen. Sie erstickten.«
Ein Junge fragte schließlich: »Sind denn auch Samen auf gute Erde gefallen? Was ist mit denen passiert?«
(Kinder werden eingeladen … wie oben.)
Die Gärtnerin lächelte verheißungsvoll: »Die Samen, die auf die gute Erde fielen, hatten Glück. Sie fanden dort alles, was sie zum Wachsen brauchten: Sie konnten tiefe Wurzeln schlagen, genügend Wasser trinken und bekamen viel Sonnenlicht. So wuchsen sie zu kräftigen und fruchtbaren Pflanzen heran und trugen viele köstliche Früchte!«
Die Gärtnerin lud die Kinder ein, ihr im Garten zu helfen und alles zu beobachten. Gemeinsam verbrachten sie wundervolle Tage im Garten der weisen Gärtnerin. Sie erlebten das Säen und Wachsen und sammelten kostbare Erfahrungen für sich selbst.
Und jedes Mal, wenn sie ein kleines Samenkörnchen sahen oder ein zartes Pflänzchen, erinnerten sie sich daran: Wie aus kleinen, winzigen Samenkörnern große, fruchtbare Pflanzen wachsen können.
Figurenset für die Erzählschiene
Zwei Gleichnisse sind enthalten: »Vom Sämann« und »Vom Unkraut unter dem Weizen«.
10 sehr stabile Kärtchen, beidseitig bedruckt, mit Textvorlage;
€ 11,00;
Best.-Nr. 1739
Jesus erzählt vom Reich Gottes
Minibüchlein mit vier Gleichnissen
Das Büchlein greift die Bilder der gleichnamigen Kamishibai-Erzählung auf (s. u.).
Eignet sich sehr gut als erinnerndes Mitgebsel.
24 Seiten; 12 x 12 cm;
€ 2,50;
Best.-Nr. 3570
Jesus erzählt vom Reich Gottes
Bilder-Set für das Kamishibai-Erzähltheater
12 DIN-A3-Bilder auf stabilem Karton erzählen vier Gleichnisse.
Mit vollständiger Textvorlage;
€ 18,00;
Best.-Nr. 9013

Erzählung für ÄltereRahel
Rahel streckt sich auf die Zehenspitzen. Um sie herum drängen sich viele Menschen. Gleich soll Jesus dort oben auf dem Berg zu sehen sein. Aber Rahel sieht nichts!
»Rahel, schau!«, quietscht ihr kleiner Bruder Kilab entzückt von der Schulter ihres Vaters. »Da sind sogar Leute im Wasser! Und auf Booten! Das ganze Land ist voll!«
Jakob
Gerade als Rahel den Mund öffnet, um zu antworten, tritt ihr jemand kräftig auf den Fuß. »Autsch!«, ruft Rahel und hüpft auf einem Bein. »Oh, Entschuldigung«, sagt eine Stimme. Ein Junge schaut erschrocken zu ihr hinunter. Er ist viel größer als sie, schon fast erwachsen. Aber er sieht nett aus. »Macht nichts«, sagt sie. »Ich bin Rahel. Wie heißt du?« – »Ich heiße Jakob. Und ich suche meine Freunde. Deshalb habe ich nicht richtig hingeguckt. Aber ich fürchte, ich habe sie verloren.« – »Wieso«, fragt Rahel, »kennst du dich hier nicht aus?« – »Nein«, antwortet Jakob und grinst verlegen, »das ist mein allererstes Mal, dass ich in solch einer Menschenmenge stehe. Ich arbeite sonst immer auf dem Feld meiner Eltern.« – »Komisch«, sagt Rahel, »Jesus hat in dieser Gegend schon oft mit Menschen gesprochen. Und Mama und Papa nehmen mich dann jedes Mal mit. Und Kilab auch, obwohl er noch so klein ist.«
»Na ja, eigentlich haben mich meine Freunde auch schon dreimal gefragt, ob ich mitkommen will.« – »Und? Warum bist du nicht mit?«, fragt Rahel neugierig. – »Also, mhm …«, überlegt Jakob, »das erste Mal hat mich mein Vater überredet, zuhause zu bleiben. Er findet es gar nicht gut, dass die Leute so einen Wirbel um Jesus machen. Das zweite Mal haben mir meine Freunde erzählt, was Jesus gesagt hat. Aber ich habe es nicht wirklich kapiert. Ich weiß auch nicht mehr genau, worum es ging. Deshalb wollte ich dann beim dritten Mal mitgehen. Doch da hat unsere Eselin ein Fohlen bekommen. Da musste ich dann natürlich zuhause bleiben und helfen.«
Jesus
In diesem Moment geht ein Raunen durch die Menge. Die Menschen tuscheln aufgeregt: »Jesus ist da.«
»Jakob«, fragt Rahel, »willst du mich auf die Schultern nehmen?« Jakob guckt erstaunt, aber als Rahels Vater ihm zunickt, hebt er Rahel auf seine Schultern. Rahel sieht Jesus. Er steht ein Stück entfernt, aber seine Stimme ist laut. Jesus fängt an zu erzählen.
Sämann
Er erzählt von einem Mann, der auf dem Feld arbeitet. Er streut Körner aus, die zu gutem Getreide heranwachsen sollen. Aber nicht alle Körner schaffen das. Denn manche picken die Vögel auf. Andere fallen auf den festgetretenen Weg, wo sich ihre Wurzeln nicht in der Erde festmachen können, um Wasser zu bekommen. Und manche fallen in ein Gebüsch mit Dornen. Dort gibt es kein Licht, und die kleinen Getreidepflanzen können nicht wachsen. Sie gehen ein.
Das ist schade. Denn die Samenkörner, die auf gute, weiche Erde fallen, die Wasser und Licht bekommen, können wachsen und zu großen Ähren werden. Sie können geerntet werden. »Und dann«, denkt Rahel, »wird Brot aus ihnen gebacken oder leckere Pfannkuchen gemacht.«
Doch zum Schluss sagt Jesus etwas Seltsames, das gar nichts mit Essen zu tun hat: »Wer Ohren hat, der höre!«
Trotzdem
»Verstehst du das?«, fragt Rahel zu Jakob hinunter. Der sieht ganz nachdenklich aus. »Also, das mit den Ohren ist mir auch ein Rätsel«, antwortet er. »Aber weißt du, ich musste bei dieser Erzählung ein bisschen an mich denken.« – »Weil du auch auf dem Feld arbeitest?« – »Ja. Zuerst auf jeden Fall. Aber dann auch irgendwie bei den anderen Stellen. Das Korn hatte es so schwer, weil ständig irgendwelche anderen Dinge es behinderten. Und das hat mich daran erinnert, warum ich selbst mit meinen Freunden nicht früher hierher mitkommen bin. Dabei hatte ich eine Gänsehaut, als Jesus gesprochen hat. Ich hatte das Gefühl, er redet genau mit mir.« »Das Gefühl hatte ich auch!«, ruft Rahel überrascht. »Und wie schade wäre es gewesen, wenn du heute nicht mitgekommen wärst. Dann hättest du Jesus weder gesehen noch gehört.« – »Dabei soll man doch hören, wenn man Ohren hat«, sagt Jakob und lacht. »Da muss ich in Zukunft besser aufpassen, dass ich das nicht vergesse: Auch wenn mich etwas abhalten will, immer wieder zu lauschen und zuzuhören.« – »Ja«, sagt Rahel, »ein Glück, dass du da bist. Und dass wir beide heute zugehört haben.«
Handtuch »Regenbogen« und »Fisch«
Wachsen, wie das Reich Gottes – das staunend zu sehen, können diese beiden Handtücher ein eindrückliches Mitgebsel sein. In warmem Wasser wachsen und entfalten sich beide Formen zu einem Frotteetuch von 30 x 30 cm Größe.
beide € 2,60 (ab 10 Ex. je € 2,40)
Regenbogen: Best.-Nr. 1774
Fisch: Best.-Nr. 1655
Hier können Sie kostenfrei Zusatzmaterial aus der Evangelische Kinderkirche Heft 2/2024 herunterladen.
Bild: Der Sämann bei Sonnenuntergang (Vincent van Gogh); zur Reihe: Bilder vom Reich Gottes
Zugänge für den Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema
Liturgische ElementeDas Gleichnis steht in engem Zusammenhang mit dem Satz von Jesus: »Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nicht mehr hungern. Und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.« (Johannes 6,35) Kurz vor seinem Tod stiftet Jesus zudem ein Mahl der Gemeinschaft, das wir noch heute miteinander feiern und uns miteinander und mit ihm verbindet: das Abendmahl. Eine schöne Konkretisierung des Himmelreichs in unserem Leben!
Wir schlagen deshalb vor, gemeinsam Abendmahl zu feiern. Beachtet dabei bitte, wie das bei euch vor Ort geregelt ist.
Ich bin das Brot, lade euch ein
(KuS 276, EG WUE 587, Wwdl 155, freiTöne Nr. 154)
»In der Nacht, in der Jesus verraten und gefangen genommen wird, isst und trinkt Jesus gemeinsam mit seinen Freundinnen und Freunden. Er sagt: ›Ich esse und trinke heute das letzte Mal mit euch. Bleibt auch ohne mich beieinander, esst und trinkt miteinander und denkt dabei an mich.‹
Dann nimmt Jesus das Brot und sagt: ›Nehmt und esst. Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird.‹ Nach dem gemeinsamen Essen nimmt er auch den Becher mit dem Wein, er dankt Gott dafür, gibt ihn seinen Freundinnen und Freunden und sagt: ›Trinkt alle daraus. Das ist mein Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden.‹
Die Freundinnen und Freunde essen und trinken. Und sie spüren: Dieses gemeinsame Essen ist etwas ganz Besonderes.
Wenn wir Abendmahl feiern, dann feiern wir das so, wie Jesus das damals gemacht hat. Wir feiern es, weil es wichtig ist, dass wir zusammen sind. Und wir können Jesus hier in unserer Mitte spüren.«
Gott, du lädst uns ein.
Wir danken dir für das Brot und den Traubensaft.
Wir danken dir, dass du uns alles gibst,
was wir brauchen:
unsere Erde und alles, was auf ihr wächst;
unser Zuhause und die Menschen um uns herum.
Danke für deine Nähe.
Wenn wir zusammen sind und Brot und Traubensaft teilen,
dann können wir schon etwas davon spüren,
wie du dir dein Himmelreich vorstellst.
Danke! Amen.
Anschließend werden Brot und Traubensaft/Weintrauben einander weitergereicht und gemeinsam gegessen. Zum Abschluss evtl. noch einmal singen: »Ich bin das Brot, lade euch ein« und gemeinsam das Vaterunser beten.
Kreative Umsetzung der GeschichteSchatzvorschlag für diesen Sonntag
Das Gleichnis erfährt im Zusammenhang mit dem Abendmahl eine Zuspitzung auf Jesus Christus hin. Der Gegenstand für die Schatz-truhe ist deshalb ein kleines Holzkreuz (evtl. können es die Kinder kreativ gestalten) und das Namensschild (s. oben).
Erzählung für JüngereEs war einmal in einer kleinen Küche, in der die Sonnenstrahlen durch das Fenster fielen und die Regale voller Mehl, Wasser und anderen Backzutaten standen. Auf der Arbeitsfläche dieser Küche begann die Geschichte eines ganz besonderen Sauerteigs.
Der Sauerteig hieß Sir Sauer und er war alles andere als gewöhnlich. Er hatte eine Stimme, ein Gesicht und vor allem eine große Leidenschaft fürs Backen. Eines Tages beschloss Sir Sauer, sich selbst zu erschaffen – und das Abenteuer begann.
»Okay, Sir Sauer, du schaffst das!«, sagte er zu sich selbst und startete sein eigenes Sauerteig-Abenteuer. Er nahm ein Glas, füllte es mit Wasser und warf eine Handvoll Mehl hinein. Dann rührte er kräftig um und murmelte: »Es geht los.«
In den ersten Stunden war Sir Sauer noch sehr aufgeregt. Doch als er immer wieder in das Glas schaute, passierte nichts. »Hmm, vielleicht braucht es mehr Zeit«, dachte er und stellte das Glas auf die Fensterbank, wo die Sonne ihm zulachte.
Die Stunden wurden zu Tagen, und Sir Sauer begann, ungeduldig zu werden. Er sprach die Hefe in der Luft an. »Hefe in der Luft?«, fragt ihr euch jetzt vielleicht. Ihr kennt Hefe wahrscheinlich als Hefewürfel. Allerdings schwirren ganz winzige Hefeteilchen auch durch die Luft. Sie sind so klein, dass man sie nicht sehen kann. Und zu dieser Hefe in der Luft sagt Sir Sauer: »Hey, du da draußen! Willst du nicht ein bisschen vorbeikommen und mir helfen, diesen Teig zum Leben zu erwecken?« Aber die Hefe schien nicht interessiert zu sein.
Dann, nach einer Woche des Wartens mit häufigem Rühren, passierte etwas Magisches: der Teig begann zu blubbern und zu gären. Sir Sauer hätte vor Freude aus dem Glas springen können: »Ich habe es geschafft! Ich bin ein Sauerteig!«
Mit jedem Tag wurde Sir Sauer saurer und saurer. Und er fühlte, wie er immer kräftiger wurde. Er erzählte der Hefe, die nun in ihm lebte, die besten Geschichten aus seiner Zeit als Teig in einem Glas.
Schließlich war der Tag gekommen, an dem Sir Sauer zu einer großen Schüssel Mehl hinzugefügt wurde. Er strahlte vor Aufregung und rief: »Endlich! Jetzt werde ich zu Brot!« Doch zuerst wurde er in der Schüssel gemischt und kräftig geknetet. Und das war nicht das, was er erwartet hatte. »Hey, seid mal vorsichtig da drin!«, rief Sir Sauer. »Ich bin ein ganz besonderer Sauerteig, wisst ihr? Ihr könnt nicht einfach so mit mir umgehen!« Aber der Teig kümmerte sich nicht um seine Beschwerden und knetete fröhlich weiter.
Schließlich wurde der Teig in den Ofen geschoben. Sir Sauer konnte spüren, wie er langsam zu Brot wurde. Er war aufgeregt und ein bisschen nervös zugleich. »Hoffentlich schmecke ich gut!«, dachte Sir Sauer.
Als das Brot dann aus dem Ofen kam und in Scheiben geschnitten wurde, war Sir Sauer überglücklich. Er hatte es geschafft! Er war von einem kleinen Glas mit Mehl und Wasser zu einem köstlichen Brot geworden.
Als einige Kinder die frischen Brotstücke probierten, konnten sie Sir Sauer fast hören, wie er stolz sagte: »Nun, das war ein Abenteuer, aber es hat sich gelohnt, oder?«
Die Kinder lachten und nickten. »Ja, Sir Sauer, es hat sich definitiv gelohnt!«
Und so endet die Geschichte von Sir Sauer nicht nur mit einem köstlichen Brot, sondern auch mit der tieferen Erkenntnis: Das Reich Gottes wächst hier und heute mit Geduld und Zeit.
Erzählung für ÄltereAls ich ein Schulkind war, gab es über eine lange Zeit Herrmann in meinem Leben. Er lebte quasi bei uns zu Hause. Am besten ging es ihm, wenn es schön warm war. Dann fühlte er sich richtig wohl. Im Frühling oder im Sommer. Er wuchs und wuchs. Den Winter und die kalten Temperaturen mochte er nicht so gerne. Ich habe mich jeden Tag um Herrmann gekümmert. Er brauchte viel Pflege. Und ich musste eine ganze Menge Geduld mit ihm haben.
Vielleicht fragt ihr euch jetzt: »Wer oder was ist denn Herrmann? Vielleicht ein Hamster? Ein Kaninchen? Oder der Opa?« Ich will euch nicht länger auf die Folter spannen: Herrmann ist ein Kuchenteig. Ein Sauerkuchenteig.
Ich bekam Herrmann irgendwann von einer Freundin geschenkt. In einem Glas mit einem Schraubverschluss. Ich weiß es noch ganz genau: Vorsichtig transportierte ich Herrmann in der Straßenbahn nach Hause. Ich ging den ganzen Weg von der Straßenbahnhaltestelle zu Fuß nach Hause. Mit Herrmann im Arm. Zu Hause las ich auf der beigefügten Beschreibung erst einmal genau nach, was ich tun musste, damit es Herrmann gut geht: Herrmann brauchte Luft. Also machte ich den Schraubverschluss ab. Am ersten Tag brauchte Herrmann vor allem Ruhe.
Laaaaaaaaangweilig! Er fand seinen Platz auf der Fensterbank in der Küche. Und ich beobachtete ihn. Aber es tat sich nichts. Wirklich gar nichts! Am zweiten Tag durfte ich Herrmann einmal umrühren. Mit einem großen Holzlöffel. Dasselbe am dritten und vierten Tag. Aber Herrmann blieb der gleiche. Echt jetzt?! Ich saß mit einer großen Lupe vor dem Herrmann-Glas und sah … nichts.
Doch dann ging’s los! Endlich! Am fünften Tag musste Herrmann gefüttert werden. Mit Milch, Zucker und Mehl. Ich wog mit der Küchenwaage alles ganz genau ab. Rührte es in Herrmann hinein und alles kräftig um. Als ich am nächsten Morgen in die Küche kam, konnte ich Herrmann schon riechen. Puh! Es roch ein bisschen streng. Säuerlich. Und Herrmann hatte sich verändert: Auf seiner Oberfläche waren kleine Luftblasen zu sehen. Er blubberte. Ich rührte ihn wieder. Tag für Tag. Und Herrmann blubberte weiter munter vor sich. Nach 10 Tagen durfte ich Herrmann wieder füttern.
Dann wurde Herrmann geteilt. In vier gleiche Portionen. Vorsichtig füllte ich jeden Teil in ein Glas mit Schraubverschluss. Einen kleinen Herrmann behielt ich für mich. Um den wollte ich mich weiter kümmern. Mit dem zweiten Teil habe ich einen Herrmann-Kuchen gebacken. Lecker! Und den 3. und 4. Teil von Herrmann? Den habe ich zurück in die Schule geschleppt und meinen besten Freundinnen geschenkt. Die haben vielleicht Augen gemacht! Und Herrmann – wie ich – mit nach Hause genommen.
In der Bibel gibt es sogar eine Herrmann-Geschichte. Zumindest für mich ist es eine Herrmann-Geschichte. Denn Jesus erzählt ein Gleichnis: Das Himmelreich gleicht einem Sauerteig. Eine Frau nahm den Sauerteig und mischte ihn unter eine ganze Menge Mehl. Es dauerte eine Weile, vielleicht sogar Wochen. Aber nach und nach durchsäuerte der wenige Sauerteig den großen Teig. Der blubberte und kleine Bläschen stiegen auf und es roch ein wenig – nach Sauerteig eben.
So ist es auch mit dem Himmelreich! Es dauert. Ich brauche Geduld. Aber ich kann mir sicher sein: Stück für Stück dringt das Himmelreich vor. Breitet sich aus. Blubbert. Wächst. Und kommt auch in mein Leben.
Manchmal kriege ich schon einen kleinen Vorgeschmack darauf, wie Gott es sich mit uns vorstellt: Wenn ich mit anderen teile. Brot und Trauben … oder auch mal ein Stück Herrmann-Kuchen.
Zugänge für den VorbereitungskreisTauscht euch über eure Erfahrungen aus.
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema
Liturgische ElementeKommt, wir erforschen
(s. QR-Code)
Im Rahmen einer Bibelarbeit für Kinder auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 2023 ist mit Anne Petersen ein Lied zum Thema »Reich Gottes« entstanden. Es bringt zum Ausdruck, dass wir auf der Suche sind, prüfen und forschen.
Über den QR-Code gelangst du zur Aufnahme. 
Ins Wasser fällt ein Stein
(KuS 440, KKL 316, KG 151)
Lieber Gott,
danke dass du uns in der vergangenen Woche begleitet hast.
Sei jetzt hier bei uns.
Schenke uns offene Ohren und Herzen.
Hilf, dass wir verstehen, was du uns sagen willst. Amen.
Zum Abschluss dieser Reihe schlagen wir ein Segens- und Bewegungslied vor. Die einfache Melodie von Siegfried Macht (»Ade, Adieu mit Gott«, KKL 261) ist rasch gelernt und entfaltet dann seine wohltuende Wirkung.
Ein Teil der Kinder bildet einen kleinen Innenkreis, die anderen den Außenkreis. Alle fassen sich an den Händen. Während des Singens gehen Innen- und Außenkreis in entgegengesetzte Richtungen (und können auch Richtungswechsel vornehmen).
Kreative Umsetzung der GeschichteDie Kinder kennen die Schatzkiste bereits und bringen sie mit dem Erzählen von Gleichnissen in Verbindung. Die heutigen Gleichnisse können nun mit der Schatzkiste erzählt werden. (Dazu am besten zwei goldene Schatzkisten vorbereiten, in denen jeweils ein Schatz liegt: In der einen ein Schokogoldtaler, in der anderen eine große, schöne Perle; je unter etlichen Tüchern verborgen.)
Beginne die Erzählung mit der Einführung aus dem ersten Gottesdienst (s. »Kreative Umsetzung der Geschichte«, Seite 150). Lege während des Erzählens Stück für Stück die Schätze frei (Taler/Perle), indem du die Tücher nach und nach wegnimmst. Erzähle beide Gleichnisse direkt hintereinander.
Mit Hilfe einiger Impulsfragen (s. »Zur ganzen Reihe«, Seite 148) den Kindern Gelegenheit geben, über das Gehörte nachzudenken und ins Gespräch zu kommen.
Der Schatz im Acker und die kostbare Perle bilden den Abschluss der Reihe. Es bietet sich deshalb eine schöne Perle an, die in die Kiste kommt.
Außerdem kann die goldene Schatzkiste jetzt mit Perlen, Glitzersteinen und anderem verziert werden.
Erzählung für JüngereSamira geht schon eine ganze Weile in die Kita. Sie hat viele Freundinnen und Freunde dort. Sie freut sich jeden Morgen, wenn Papa sie in ihre Gruppe bringt. Gestern hat Samira den ganzen Tag mit Tom in der Bauecke verbracht. Sie haben gemeinsam ein großes Parkhaus gebaut. Die Autos können auch über eine Rampe in unterschiedliche Etagen fahren. Wow! Wirklich toll! Für heute hat sie sich wieder mit Tom in der Bauecke verabredet. Sie wollen noch eine Etage auf das Parkhaus bauen. Für das Dach des Parkhauses haben sie sogar einen Spielplatz geplant. Mit Rutsche und Schaukel. »Warum gibt es so etwas nicht in echt?«, fragt sich Samira.
Als Samira heute in den Kindergarten kommt, staunt sie. Antje ist da! Antje ist schon groß und kann ganz toll tanzen. Das ist sogar ihr Beruf! Ab und zu kommt sie in die Kita und übt mit den Kindern Tänze zu Musik ein. Das gefällt Samira. Da ist sie immer dabei. Und sie findet Antje klasse.
Jetzt ist Samira hin- und hergerissen. Was soll sie machen? Eigentlich wollte sie mit Tom an ihrem tollen Parkhaus weiterbauen. Aber Antje ist auch da! Mit Antje tanzen ist für Samira das Größte! Dazu muss sie mit Antje in die Turnhalle.
Aber wenn sie jetzt in die Turnhalle geht, dann ist das Parkhaus weg. Denn dann werden andere Kinder in der Bauecke
spielen. Die brauchen dann die Bauklötze vom Parkhaus und werden daraus etwas anderes bauen.
»Was soll ich nur tun?«
Hier mit den Kindern über schwierige Entscheidungen ins Gespräch kommen.
Impulsfragen:
Jesus kannte das auch, dass Menschen manchmal schwierige Entscheidungen treffen müssen. Dazu hat er zwei ganz kurze Geschichten erzählt. Ich möchte sie euch vorlesen (lesen; Tipp: Übersetzung der Basisbibel nehmen. Hier kommen die beiden vorbereiteten Schatzkisten zum Einsatz).
Diese zwei kurzen Geschichten hat Jesus erzählt. In beiden Geschichten hat ein Mensch eine schwierige Entscheidungen getroffen. Beide haben alles verkauft, was sie hatten, um etwas ganz Besonderes zu bekommen.
Was glaubt ihr:
Erzählung für ÄltereDer Trödler Martin
Von seiner Sorte gibt es nur noch wenige … denn Martin ist Trödler. Nein, nicht so wie ihr denkt. Martin ist nicht langsam. Er trödelt nicht rum. Martin sucht Trödel. Trödel – das sind alte, meist wertlose Dinge. Nur ganz selten ist etwas Wertvolleres dabei. Ein Schatz.
Martin stöbert dazu in Kellern und auf Dachböden, auf Flohmärkten und in alten Häusern. Man könnte sogar sagen: Martin ist Sachensucher! Er liebt alte und besondere Dinge, Schätze. Eigentlich verkauft Martin diese Dinge dann wieder, die er gefunden hat. Aber er kann sich nur schwer von Sachen verabschieden, die er selbst großartig findet.
Und so hat sich bei Martin zu Hause eine ganze Menge Trödel angesammelt. Viele Schränke und ganze drei Garagen voll: Kommoden, Vasen, Geschirr, Bilder. Letztens hat Martin im Urlaub eine Standuhr gefunden. Und natürlich gekauft. Den ganzen weiten Weg hat er sie vorsichtig im Auto bis nach Hause transportiert. Nun steht sie mitten im Wohnzimmer. Einen anderen Platz hat Martin noch nicht gefunden. So ist es eben.
Martin sucht
Martin ist gerne auf der Suche. Stöbert, kramt und steckt seine Nase in alte Dinge.
Und trotzdem hat er manchmal das Gefühl, dass irgendetwas nicht richtig ist. Dass er das Entscheidende noch nicht gefunden hat. Irgendetwas fehlt! Vielleicht hat er noch nicht genau genug gesucht? War er nicht aufmerksam genug? Das kann doch eigentlich nicht sein! Denn Martin ist mehr als gründlich! Eigentlich sogar penibel! Hat er trotzdem irgendetwas übersehen?
Martin liest Zeitung
Bei einem Blick in die Zeitung wird Martin eines Tages aufmerksam auf eine kleine Anzeige: »Wohngemeinschaft sucht Verstärkung!« Martin stutzt? Was ist das? Er liest weiter: »Wir sind eine kleine Wohngemeinschaft am Stadtrand und suchen einen neuen Mitbewohner. Obst und Gemüse bauen wir selbst an und kümmern uns gemeinsam um die Gartenarbeit. Wir kochen das, was wir ernten. Und wir genießen die gemeinsame Zeit in der Küche.« Schnell blättert Martin in der Zeitung weiter. Überfliegt die Überschriften der anderen Artikel. Legt die Zeitung beiseite und geht seinem Tagwerk nach.
Martin und die Suchanzeige
Doch die Anzeige der Wohngemeinschaft geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Wäre das etwas für ihn? Martin legt die Stirn in Falten. Nein! Das geht nicht! An den Stadtrand ziehen? In ein kleines Zimmer in einer Wohngemeinschaft? Wohin mit all dem Trödel? Das ganze Haus, die drei Garagen! Martin schiebt den Gedanken beiseite. Immer und immer wieder. Bis er es selbst nicht mehr aushält.
Er holt die alte Zeitung hervor und ruft die angegebene Telefonnummer an: »Hallo, hier ist Martin. Sucht ihr immer noch einen neuen Mitbewohner?«
Martin zieht um
Kurze Zeit später ist alles klar. Martin zieht um. An den Stadtrand in die Wohngemeinschaft. Neue Menschen. Ein völlig neues Leben. In der neuen Wohnung mit all den anderen ist kein Platz für Martins Trödel. »Nicht schlimm«, findet Martin und hat alles verschenkt und verkauft, was er über viele Jahre gesammelt hatte. Mit all den Dingen, die er weggegeben hat, zog sein altes Leben an ihm vorbei.
Martin begreift, dass nun etwas völlig Neues kommt. Etwas, von dem er noch nicht weiß, wie es wird. Oder ob es ihm gefällt. Ob er sich zurechtfindet. Aber Martin ahnt, dass es der richtige Schritt ist.
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wikimedia commens: Vincent van Gogh (1853-1890); Der Sämann bei Sonnenuntergang, gemeinfrei
Diese sehnsuchtsvollen und kontroversen Fragen werden mit Bildgeschichten beantwortet.
Eine ausführliche theologische Einführung in das Thema Gleichnisse findet sich in einem Artikel von Kurt Erlemann, der über diesen QR-Code abrufbar ist:

Zur Gestaltung der gesamten Gleichnisreihe bietet sich eine goldene Schatzkiste an (vgl. Godly Play). Kinder lieben Schätze und Schatzkistchen und füllen diese oft mit viel Sorgfalt, Liebe und Geduld. Der thematische Bereich der biblischen Gleichnisse und die Lebenswelt der Kinder finden so eine sinnvolle und nachhaltige Verknüpfung. Eine mögliche Einführung der Schatzkiste findest du beim ersten Sonntag dieser Reihe (s. »Kreative Umsetzung der Geschichte«, Seite 150).
Wenn ja, an was und wodurch?
Im Namen Gottes,
(Paare bilden, einander zuwenden und einen Handschlag geben)
des Vaters, der hält, was er verspricht,
(jede Hand umfasst jeweils den Daumen des anderen Kindes)
des Sohnes, der uns festhält,
(Hände öffnen, die Daumen bleiben verhakt, die flachen Hände bilden die Flügel eines Vogels)
und des Heiligen Geistes, der fliegt wie ein Vogel und weht, wo er will.
(mit den beiden flachen Händen flatternde Flügelbewegungen machen; einige Male vormachen)
Alle: Amen. (high five)
Z. B. »Bist du groß oder bist du klein oder mittendrin« (Zwischen Himmel und Erde, 337)
Zu Beginn der Einheit fertigen die Kinder eine Gleichnis-Schatzkiste an (s. »Fortlaufendes Element«, Seite 147), die sie am Ende mit nach Hause nehmen können. Auf diese Weise bekommen die Gleichnisse einen gegenständlichen »goldenen« roten Faden.

Die 15 echten Walnüsse, die in einer Pappschachtel aufbewahrt sind, enthalten jeweils einen Schatz aus Halbedelstein (wie Bergkristall, Rosenquarz u. a.).
€ 28,00; Best.-Nr. 1384
In diesem Heft wirst du dieses Mal häufiger die Gelegenheit haben, mit einer Schatzkiste zu arbeiten. Deshalb hier unser Tipp:

Schatzkiste groß, mit Bügelverschluss; 15 x 10,5 cm; € 7,50;
Best.-Nr. 1480;
Schatzkiste klein, mit Klappverschluss; 9,5 x 7 cm; € 4,90;
Best.-Nr. 1479
Mühsame Saat – reiche Ernte: Das Gleichnis vom Sämann
Vincent van Gogh (1853-1890) – Der Sämann bei Sonnenuntergang
Kleiner Anfang – große Wirkung: Die Gleichnisse vom Senfkorn und vom Sauerteig
Überrascht von Freude: Die Gleichnisse vom Schatz im Acker und von der Perle
Monatsgottesdienst Mai 2024
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