Jesus sieht, was Menschen brauchen

Jesusgeschichten nach Markus – Teil 1: Jesus sieht, was Menschen brauchen

Triptychon: ©CanStockPhotos/penywise; Illustrationen: Petra Lefin aus verschiedenen Kamishibai-Bildkartensets, © Don Bosco Verlag, München

I. Grundgedanken

Jesus funktionalisiert nicht. Er nimmt wahr, er schaut und sieht, was Menschen brauchen und handelt dementsprechend. Er rettet aus Not, er sorgt für Nahrung und segnet die Kinder. Kurz nach der Kindersegnung wird bei Markus berichtet, wie Jesus den blinden Bartimäus trifft und ihn fragt: »Was willst du, dass ich dir tun soll?« Diese Frage verdeutlicht die liebevolle Zuwendung, das ehrliche Interesse als Grundhaltung, mit der Jesus seinem Gegenüber begegnet. Das ist der Geist dieser drei Begegnungsgeschichten. So begegnet Jesus den Jünger:innen, seinen Zuhörer:innen und den Kindern.

Das ist für Kinder in ihrem Alltag in Kindergarten, Schule, Gemeinde und Familie nicht selbstverständlich. Wo jedoch Kinder dieses Interesse, dieses Ernstnehmen erleben, sind sie nicht nur ein Projekt, sondern spüren und erfahren, dass sie als Person mit ihren
Gedanken und Ideen wichtig sind.

II. LITURGISCHE ELEMENTE FÜR DIE GANZE REIHE

Lieder

Keiner ist zu klein (MKL 3 66);

Das wünsch ich sehr (KuS 410/LJ 488/MKL 5/LH 86/KKH 54/KKL 33);

Du bist da, wo Menschen leben (KuS 476/LJ 498/MKL 1 42/KG 147/KKH 28/KKL 37);

Gib uns Ohren, die hören (KuS 496/LJ 534/KKH 3/MKL 2 38/KG 195/KKL 64);

Gib uns helfende Hände (KKH 24);

Wo ein Mensch Vertrauen gibt (KuS 444/LJ 651)

Eingangsvotum

Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen des Ewigen,

der unsere Welt geschaffen hat und uns das Leben schenkte.

Lied: Du bist da, wo Menschen leben (KuS 476, Strophe 1)

Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen Jesu,

der die Menschen sieht und versteht, was sie brauchen. So schenkt er Hoffnung.

Lied: Du bist da (KuS 476, Strophe 2)

Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen der heiligen Geistkraft,

die uns die Augen für die anderen öffnen will. So sehen wir einander.

Lied: Du bist da (KuS 476, Strophe 3 mit »lieben«)

Psalm 67

Gott, sieh uns freundlich an!

Wir bitten dich: Segne uns!

Über dich Gott, können sich alle Menschen freuen.

Sie sollen froh sein und merken:

Du bist für jede und jeden da.

Gott, sieh uns freundlich an!

Wir bitten dich: Segne uns!

Du, Gott, gibst den Menschen,

was sie zum Leben brauchen,

denn du lässt alles wachsen und reifen.

Darum sollen alle froh sein und wissen:

Du bist für jede:n da.

Gott, sieh uns freundlich an!

Wir bitten dich: Segne uns!

Gott, lasse dein Angesicht über uns leuchten.

Bleibe immer bei uns,

damit alle froh werden und es weitersagen:

Du bist für jede und jeden da.

Amen.

(Übertragung mit Kehrvers aus: Dir kann ich alles sagen, Gott. Psalmübertragungen nicht nur für Kinder, S. 55; Hg. Rheinischen Verband für Kindergottesdienst)

Danach kann noch gesungen werden:

Du bist da, wo Menschen leben (KuS 476, Strophe 5; »Halleluja«)

III. ZUR GESTALTUNG DER REIHE

Triptychon

Zu dieser Reihe kann ein Triptychon gestaltet werden. Ein Triptychon ist ein dreigeteiltes Gemälde, dessen Teile oft mit Scharnieren verbunden sind und das als Altarbild dient. So können die Kinder gemeinsam zu jedem Sonntag ein großes Bild auf einem Keilrahmen
(30 x 40 cm) gestalten und dann in den Kindergottesdiensten als Altar- bzw. Andachtsbild benutzen.

Oder/und jedes Kind gestaltet für sich ein dreiteiliges Bild auf kleineren Keilrahmen
(20 x 20 cm; z. B. von Haba Pro, wehrfritz.com).

Am einfachsten kann man ein Triptychon erstellen, indem man drei Bilder gestaltet und nebeneinanderhängt.

Am Ende der Reihe haben die Kinder für die kommenden Kindergottesdienste und/oder für ihr Kinderzimmer ein dreiteiliges Bild mit der Sturmstillung (links), der Speisung der 5000 (mittig) und der Kindersegnung (rechts). Dies kann sie immer wieder daran erinnern, dass Gott sieht, was Menschen brauchen und ihnen Trost geben, wenn sie in diesen unruhigen Zeiten voller Sorgen sind.

David Ruddat

Das Mitmachheft im Kindergottesdienst

7-2022

Der rote Faden

Ausgehend von der biblischen Geschichte der Kindersegnung, die mit Fingerpuppen nachgespielt werden kann, nimmt das Heft das Leben von Kindern in der ganzen Welt in den Blick und erinnert an die geltenden Kinderrechte.

Was Sie erwartet

  • Die biblische Geschichte der Kindersegnung (nach Markus) mit der Möglichkeit, den Gefühlen der beiden kindlichen Protagonisten auf die Spur zu kommen und diese zeichnerisch umzusetzen.
  • Bastelarbeit: Fingerpuppen die zum Teil selbst ausgemalt werden (zum Nachspielen der biblischen Geschichte, aber auch für weitere und ganz eigene Geschichten).
  • Infoseiten, wie Kinder in unterschiedlichen Kontinenten und Gegenden der Welt leben, anhand einiger Stichpunkte, wie Schuhe, Fahrrad, Strom, Eltern, Glaube …
  • Die neun wichtigsten Kinderrechte in kindgerechter Sprache.
  • Passende Rätsel zum Thema.

Werkstatt

An dieser Stelle der Hinweis auf die
Für-Dich!-Werkstatt. Sie enthält konkrete Hinweise und Impulse, das »Für Dich!«-Heft sowohl im monatlichen wie auch im wöchentlichen Kindergottesdienst gewinnbringend für Kinder und Mitarbeitende einzusetzen.

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Jesusgeschichten nach Markus – Teil 2

Petra Lefin, Jesus und Bartimäus (Bildkarte Nr. 9), © 2013, Don Bosco Medien GmbH, München

Jesus bringt Heil

I. Grundgedanken

Die vier Erzählungen gehören zu den Wundergeschichten. Das Leben der Menschen soll heil werden. Medizinische Heilung kann da eingeschlossen sein, muss es aber nicht. Heilung kann auch auf anderer Ebene erfolgen.

Jesus heilt und ermöglicht wieder das Leben in der Gesellschaft. Den Ausgestoßenen bringt Jesus in die Gemeinschaft zurück. Jesus überwindet Grenzen, die Menschen gezogen haben. Jesus macht Kranke gesund. Viele Krankheiten können jedoch nicht geheilt werden, aber Menschen machen trotzdem die Erfahrung, dass erfülltes Leben möglich ist.

Manchmal sieht und hört man nicht, obwohl man »sehend« und »hörend« ist. Manchmal steht man sich selbst im Weg. Manchmal ist man wie gelähmt. Blockiert. Jesus löst

Blockaden, sprengt Grenzen, schafft (neuen) Lebensraum.

Der Zusammenhang zwischen Glaube und Heilung darf jedoch nicht in einem Irrweg enden. Zwar betont Jesus gegenüber vielen Geheilten, dass der Glaube ihn oder sie gerettet habe, doch umgekehrt kann man nicht darauf schließen, dass, wer nicht geheilt wird, auch nicht (richtig) glaubt.

Der Glaube ist für uns Menschen unverfügbar. Wir können nicht über ihn bestimmen. Wir können dieses Geschenk nur annehmen.

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe

Lieder

Eines Tages kam einer (KuS 348/LJ 454/KG 45);

Wir haben Gottes Spuren festgestellt (EG RT/KuS 546/LJ 642/MKL2 121/KKL 157);

Ohren gabst du mir, hören kann ich nicht (EG 236)

Gebete und Segen

Dbd 2022, S. 58–63

Gebet nach Psalm 139

(Mit dem Refrain aus »Wir haben Gottes Spuren festgestellt«, KuS 546, als Kehrvers, evtl. gesungen.)

Gott, du kennst mich ganz genau.

Du weißt was ich fühle und was ich denke.

Du weißt, was mir Angst macht.

Du weißt aber auch was mir Freude bereitet.

Du weißt, was ich anderen Menschen sagen möchte und was ich nur dir sagen will.

Du hörst mir immer zu.

Kehrvers

Gott, du kennst mich ganz genau.

Du weißt was ich tue.

Wenn ich zu Hause bin, bist du da.

Wenn ich in den Kindergarten oder zur Schule gehe, begleitest du mich.

Du bist bei mir,

wenn ich mit meinen Freunden spiele.

Du bist auch jetzt bei mir.

Kehrvers

Gott, du kennst mich ganz genau.

Ich kann nur staunen, was du alles bewirkst.

Menschen können einander wieder in

die Augen sehen.

Menschen können einander wieder vertrauen. Plötzlich hören Menschen aufeinander.

Menschen öffnen ihr Herz für andere.

Kehrvers

III. Zur Gestaltung der Reihe

Gestaltete Mitte

Mit einem Tuch ein großes Herz legen.

Die Geschichten dieser Reihe sind Erzählungen, bei denen man »mit dem Herzen« sieht, hört, fühlt.

An jedem Sonntag kann ein Symbol für die gestaltete Mitte entstehen, das auf das (Tuch-)Herz gelegt wird. Jeden Sonntag kommt ein neues Symbol dazu.

Dieses kann zusätzlich auch mit den Kindern zusammen gestaltet und mit nach Hause genommen werden.

1. Sonntag: Symbol Hand = die helfenden Hände der Freunde, die den Gelähmten tragen

(z. B. Handabdruck mit Finger- oder Wasserfarbe auf Papier oder mit Acrylfarbe auf Keilrahmen; Handabdruck in Gips).

2. Sonntag: Symbol Kerze = sie bringt Licht in die Dunkelheit der Eltern (z. B. Kerze verzieren).

3. Sonntag: Symbol Ohr (z. B. Bildkarte »Der Hörende« von Toni Zenz oder Kinder bringen ein Foto ihrer Ohren mit).

4. Sonntag: Symbol Auge (z. B. Bilder von Augen; etwas zum Staunen)

Sandra Epting

Das Mitmachheft im Kindergottesdienst

8-2022

Der rote Faden

Die biblische Geschichte von der Heilung des Gelähmten ist Ausgangspunkt für einen Blick auf Freundschaften und das Leben mit Behinderungen.

Was Sie erwartet

  • Die biblische Geschichte der Heilung des Gelähmten (Mk 2,1-12).
  • Anregungen, Impulse und Informationen zum Nachdenken über ein Leben mit einer Behinderung – jedes Leben ist erstklassig.
  • Bastelanleitung für ein einfaches Freundschaftsband aus zwei Fäden mit fotografisch unterlegter Schritt-für-Schritt-Anleitung (s. unten).
  • Informationen über den Aufbau eines Hauses zur Zeit Jesu und das Leben darin.
  • Rätsel und Gebet.

Werkstatt

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I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Wie ist das Leben für Menschen, die nicht gut oder gar nicht hören können? Wie kommen sie wohl im Alltag zurecht? Wo gibt es Hindernisse für sie? Welche? Wie könnte man diese beheben?

Wie ist das Leben für Menschen, die kaum oder gar nicht sprechen können? Wie kommen sie wohl im Alltag zurecht? Wo gibt es Hindernisse für sie? Welche? Wie könnte man diese beheben?

Wie fühlen wir uns, wenn wir nicht (richtig) verstanden werden? Wenn wir uns anderen nicht (richtig) mitteilen können?

Über diese Fragen lohnt es sich nachzudenken und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Zum Text / Zum Thema
  • Jesus ist mit seinen Jüngerinnen und Jüngern in der Gegend von Tyrus und Sidon unterwegs, die am Mittelmeer im heutigen Libanon liegt. Er kommt an der westlichen Uferseite an den See Genezareth. Diese Gegend ist heidnisches Gebiet, d. h. es leben dort keine Juden; die Menschen hier gehören einer anderen Religion an.
  • Jesus hat sich zurückgezogen, um mit seinen Jüngern, Jüngerinnen und Gott allein zu sein – und vielleicht auch, um Angriffen seiner Landsleute zu entgehen. Aber es spricht sich herum, dass Jesus da ist und die Menschen kommen zu ihm. Sie erhoffen sich von ihm Hilfe und Heilung.
  • Menschen bringen einen Gehörlosen zu ihm. Dieser konnte wohl ein wenig sprechen, jedoch sehr undeutlich. Viel haben die Menschen von dem, was er sagte, sicherlich nicht verstanden. Und der Gehörlose selbst, konnte auch die Leute nicht verstehen. Er war durch seine Behinderung von der Gesellschaft und sicherlich auch vom religiösen Leben ausgeschlossen.

Indem Jesus ihn heilt, schafft er für ihn auch neues Leben in der Gesellschaft und in der religiösen Gemeinschaft.

Die Kinder und der Text / das Thema

Kinder erleben immer wieder, dass sie von anderen nicht oder nicht richtig verstanden werden. Dass sie wegen ihres »Andersseins« ausgegrenzt werden.

Es mag Kinder im Kindergottesdienst geben, die genau davon betroffen sind. Vielleicht sprechen sie nur undeutlich und werden von anderen deshalb ausgelacht. Oder sie hören nicht (gut) und erleben, dass sie immer wieder nicht »richtig« dazugehören, weil sie nicht alles mitbekommen.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Lieder

Gib uns Ohren, die hören (KuS 496/LJ 534/KKH 3/MKL 2 38/KKL 64);

Herr, gib uns Mut zum Hören (LJ 553);

Du hast uns, Herr, gerufen (EG 168/KuS 170/LJ 112);

Effata – Öffne dich (in: Christoph Studer, Rhythmicals. Sprechverse in Bewegung, Fidula-Verlag Holzmeister GmbH, Koblenz)

Gebet

Danke, Gott,

dass wir heute Kindergottesdienst feiern können.

Öffne unsere Herzen, dass wir hören, was andere brauchen.

Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Spiele

Pantomime: Eine:r spielt etwas vor, ohne Worte oder Geräusche. Die anderen erraten, was gespielt wird.

Bei jüngeren Kindern würde ich Begriffe vorab aufschreiben. Die älteren können sich selbst etwas überlegen.

Montagsmaler: Eine:r malt etwas. Die anderen erraten, was es ist.

Suchspiele: Es ist etwas im Raum versteckt, das von den Kindern gesucht wird. Dabei dürfen sie nicht miteinander sprechen.

Akustik-Memory: Zwei kleine (gleiche) Dosen werden jeweils mit denselben Materialien/Gegenständen gefüllt (z. B. kleine Steinchen, Reiskörner, Sand, Glöckchen). Welche beiden Dosen haben die gleiche Füllung?

Stille Post: Bekannt

Rufen (für ältere Kinder): Die Kinder bilden Paare. Alle Paare haben ein Blatt und einen Stift und stellen sich in einem großen Halbkreis auf. Dann stellt sich von jedem Paar der Teil mit Blatt und Stift genau gegenüber seines anderen Teils auf (es ist ein Kreis entstanden).

Nun fangen die Paarteile ohne Stift gleichzeitg an, ihrem anderen Teil einen Satz zuzurufen, der von diesem aufgeschrieben werden muss. Wer hört den für ihn bestimmten Satz vollständig? Dann ruft der andere Teil der Paare … Tipp: Es kann hilfreich sein, die nicht zu langen Sätze auf kleinen Zetteln aufzuschreiben und den Kindern in die Hand zu geben.

»Ich höre nichts«: Einem Kind wird ein Kindergehörschutz (Lärmschutz; kann evtl. in der örtlichen Grundschule ausgeliehen werden) aufgesetzt. Einem zweiten Kind werden nun Aufgaben gestellt, die diese mit dem »gehörlosen« Kind zusammen erfüllen soll. Dabei können die beiden mit Gesten, Zeichnungen (keine Worte/Sätze) und pantomimisch miteinander sprechen. Tipp: Die Aufgaben können auch von unterschiedlichen Paaren erfüllt werden. (Mögliche Aufgaben: »Stelle den Stuhl ans andere Ende des Raumes und setze dich drauf«, »Hole ein Glas Wasser aus der Küche« …)

Bilderrätsel: Z. B. Fehlersuchbild (Tipp: Eine große Auswahl davon findet sich in den Für-Dich!-Heften).

»Wem gehört dieses Ohr?« Mit den für die gestaltete Mitte evtl. mitgebrachten »Ohrenbildern« der Kinder kann ein Quiz gemacht werden: »Wem gehört dieses Ohr?«

Ergänzung/Alternative: Vorab »prominente« Menschen aus der (Kirchen-)Gemeinde um ein Foto eines ihrer Ohren bitten und daraus ein Memory oder Spiel (s. oben, »Wem gehört dieses Ohr?«) machen.

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I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Sensibel werden für (kürzlich) zurückliegende Todesfälle im Umfeld des Teams der Mitarbeitenden. Kann/will ich darüber reden?

  • Wie gehen wir als Mitarbeitende um, wenn ein Kind vom Tod eines nahestehenden Menschen oder eines Tieres erzählt?
  • Oder wenn ein Kind nicht erzählt, aber es im Kindergottesdienst aus einer Trauersituation heraus nicht aushält, wenn vom Tod der Tochter des Jaïrus erzählt wird?
  • Wie gehen wir mit der vielleicht von einem Kind gestellten Frage um: »Warum ist mein:e Schwester/Bruder gestorben und Jesus hat sie nicht wieder auferweckt?«
Zum Text / Zum Thema
  • Ein Kind zu verlieren, ist das Schlimmste, was Eltern passieren kann. Als seine Tochter im Sterben liegt, wendet sich Jaïrus verzweifelt an Jesus. Er ist seine letzte Hoffnung. Er wirft sich vor Jesus auf den Boden und fleht ihn um Hilfe an. Jaïrus vertraut darauf, dass Jesus ihm helfen kann.
  • Jesus und Jaïrus kommen zu spät. Die kranke Tochter des Jaïrus ist bereits verstorben. Aber Jesus spricht Jaïrus Mut zu: »Fürchte dich nicht, glaube nur!« Das Vertrauen in Jesus, der Glaube, dass er helfen kann, ist so groß, dass Jaïrus Jesus nicht wegschickt.
  • Jesus hingegen wirft die »Klagefrauen« aus dem Zimmer, in dem das tote Mädchen liegt, weil – wie er ihnen sagt – das Kind nur schläft. Diese lachen Jesus aus. Sie haben schon mit dem Ritual der Totenklage begonnen. Solche Frauen wurden sofort nach dem Tod eines Menschen gerufen. Sie stimmten dann den Klagegesang und das Klagegeschrei an. Sie gaben der Sprach- und Fassungslosigkeit der Angehörigen eine Stimme und ein Gesicht.
  • Jesus geht mit den Eltern und seinen drei Jüngern, die er mitgebracht hat, zu dem Mädchen ins Zimmer und nimmt ihre Hand und sagt zu ihr: »Talita kum!« (»Mädchen, ich sage dir, steh auf!«) Die Eltern können es nicht fassen. Damit gar nicht erst der Gedanke aufkommt, es könne sich um einen Geist handeln, sagt Jesus noch zu den Eltern, sie sollten ihrer Tochter etwas zu essen geben. Jetzt begreift Jaïrus, dass seine Tochter lebt.
  • Dem Gebot Jesu, darüber Stillschweigen zu bewahren, kommt Jaïrus nicht nach. Voller Freude erzählt er, dass seine Tochter tot war und Jesus sie wieder zum Leben erweckt hat.
  • Die Menschen zur Zeit Jesu stellten nicht infrage, ob die Geschichte wirklich so passiert war. Für sie war klar, dass Jesus der Tochter des Jaïrus neues Leben ermöglicht hat. Gott hat Gutes mit den Menschen im Sinn, er möchte sie und ihr Leben heil machen. Jedem, der sich ihm im Glauben zuwendet, eröffnet Jesus eine neue Lebensperspektive.
  • In die Erzählung ist eine weitere Erzählung eingeflochten: Die der sog. »Heilung der blutflüssigen Frau«. Diese Erzählung klammere ich hier bewusst aus.
Die Kinder und der Text / das Thema

Kinder erleben in ihrem persönlichen Umfeld den Tod. Großeltern, Eltern, Geschwister, Freunde oder das geliebte Haustier sterben. Die Erzählung kann eine große Betroffenheit bei den Kindern auslösen. Zumal wenn ein Kind stirbt, das ähnlich alt war wie die Kinder im Kindergottesdienst.

Die Frage, warum Jesus der Tochter des Jaïrus helfen konnte, aber heute nicht bei »unseren« Verstorbenen, kann bei den älteren Kindern aufkommen.

Es sollte auf jeden Fall ein Raum geschaffen werden, wo Kinder – falls von ihnen gewünscht – mit ihrer Trauer wahrgenommen und abgeholt werden können.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Lieder

Ich möcht, dass einer mit mir geht (EG209/KuS 260/LJ 137/KG 211/MKL 82);

Gott sagt uns immer wieder (KuS 478/LJ 542/KKL 70/KG 216);

Meine Hoffnung und meine Freude (EG RT/KuS 230/LJ 408);

Nichts soll dich ängsten (EG RT/KuS 232/LJ 410)

Gebet

Danke Gott,

dass wir heute Kindergottesdienst feiern können.

Öffne unsere Herzen,

dass wir den Menschen, die traurig sind,

Licht bringen,

und ihr Leben heller machen.

Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Übung: Talita kum – steh auf!

Runde 1: Zwei in etwa gleich große Kinder setzen sich Rücken an Rücken auf den Boden und verhaken ihre Arme ineinander. Die beiden sollen nun gemeinsam aufstehen, ohne mit den Armen den Boden zu berühren. Dazu werden die Rücken aneinandergedrückt und nur mit Kraft der Beine aufgestanden.

Runde 2: In der zweiten Runde setzen sich die Kinderpaare erneut Rücken an Rücken und verhaken die Arme. Dieses Mal setzen sich alle Kinderpaare in einer Reihe nebeneinander und versuchen, alle gleichzeitig aufzustehen.

Runde 3: Die Übung der Runde 2 wird jetzt zu einem Kreis gebildet, bei dem die Rücken des einen Kindes der Paare zur Mitte zeigt. Auch hier versuchen alle, gemeinsam aufzustehen.

Spiel: Fangen

Wer gefangen wird, ist »tot« und muss sich auf den Boden legen. Es kann durch ein anderes Kind wieder »lebendig« gemacht werden, wenn dieses ihm beim Aufstehen hilft.

Fürbitten formulieren

Für andere bitten, wie der Vater für seine sterbende Tochter.

Bastelidee

Kerzen verzieren und anzünden – durch die Krankheit und den Tod wurde es für die Eltern ganz dunkel. Durch die Auferweckung ihrer Tochter wurde es ganz hell. (S. hierzu »Der besondere Tipp«).

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I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
  • Wo habe ich Freundschaft erfahren, die mich durchs Leben trägt?
  • Auf wen kann ich mich bedingungslos verlassen?
  • Was macht eine Freundschaft aus?
  • Was ist mir wichtig dabei?
  • Was würde ich für meine Freundinnen und Freunde tun?
  • Kenne ich das Gefühl, nicht dazuzugehören, von der Gesellschaft ausgeschlossen zu sein?
  • Wie nehme ich die Hilfe anderer (z. B. meiner Freunde/Freundinnen) an?
  • Fällt es mir (manchmal) schwer?
Zum Text / Zum Thema
  • Ausgeschlossen zu sein und nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können, hat Auswirkungen auf ganz verschiedene Bereiche unseres Lebens: Familie, Beruf, Freundschaften, Stellung in der Gesellschaft und im religiösen Leben. Der Gelähmte war praktisch vom ganzen gesellschaftlichen und somit auch religiösen Leben abgeschnitten. Er wurde von anderen gemieden, allenfalls noch toleriert.
  • Er erfährt, wie wohltuend es ist, Freunde zu haben, die zu ihm halten. Die seine Lasten mittragen, ja, ihn durchs Leben tragen und ihm so schließlich zurück ins Leben verhelfen, zurück in die Gesellschaft.
  • Sie geben nicht auf, sondern setzen ihre ganze Kraft, Ausdauer und Kreativität ein, um ihn zu Jesus zu bringen. Dabei gehen sie einen ungewöhnlichen Weg. Auf dieser Beziehung Gelähmter – Freunde liegt der Schwerpunkt in der Erzählung.
Die Kinder und der Text / das Thema

Auch Kinder erfahren immer wieder, dass sie ausgeschlossen werden und nicht dazugehören. Dass andere, oft die Erwachsenen, sie als störend empfinden. Kinder erleben aber auch, wie gut und wichtig es ist, Freunde zu haben. Freunde, dich sich Zeit für sie nehmen. Freunde, auf die sie sich verlassen können. Freunde, die ihnen auch einmal einen Weg ebnen und sie so – im übertragenen Sinne – tragen.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Lieder

Freunde, Freunde (FJ 460/KuS 360);

Ich lobe meinen Gott (EG RT/KuS 398/LJ 560/KG 112/KKL 85);

Wir haben Gottes Spuren festgestellt (EG RT/KuS 546/LJ 642/MKL2 121/KKL 157)

Gebet

Danke Gott,

dass wir heute Kindergottesdienst feiern können.

Öffne unsere Herzen,

dass wir denen die Hände reichen,

die unsere Hilfe brauchen.

Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Wahrnehmungsübungen mit Gesprächsimpulsen

Vorab bitte auf die Gefahren hinweisen und die Regeln klar formulieren!

1. Ein Kind legt sich mit geschlossenen Augen auf den Boden, die anderen gehen vorsichtig im Raum umher.

Fragen an das Kind auf dem Boden:

  • Was hörst du?
  • Was spürst du?
  • Was fühlst du?
  • Was denkst du?

Fragen an die, die umhergehen:

  • Wie geht es euch?
  • Wie war das?

2. Größere Kinder und Mitarbeitende tragen zu viert ein kleineres Kind auf einer Decke vorsichtig durch den Raum.

  • Wie ist das, von anderen getragen zu werden?
  • Wie ist das, jemanden zu tragen und so Verantwortung für ihn/sie zu übernehmen?
Zum Thema Freunde
  • Was macht eine:n gute:n Freund:in aus?
  • Was würde ich für meine Freund:innen tun?
  • Was erwarte ich von ihnen?
  • Was möchte ich einmal mit meinen Freund:innen – ganz bewusst – machen?
Zeitgutscheine

Daran anschließend können Zeit-Gutscheine für Freund:innen gebastelt werden: »Ich möchte mit dir … (hier eintragen, was zusammen gemacht werden soll, z. B. spielen, Fahrrad fahren) und nehme mir dafür Zeit am … (hier Datum eintragen, z. B. nächsten Samstagvormittag).«

Freundschaftsbänder

Freundschaftsbänder knüpfen, mit und ohne Knüpfstern. Anleitungen finden sich in zahlreichen Varianten frei zugänglich im Internet oder im Für-Dich!-Heft für diese Reihe (s. hierzu »Für Dich!«).

Der besondere Tipp

In Biblische Geschichten mit Legematerial erzählen findet sich neben weiteren Erzählungen auch die Schritt für Schritt dargestellte und erzählte Geschichte von der Heilung des Gelähmten.

Des weiteren werden Gesprächsimpulse für das »Theologisieren mit Kindern« gegeben sowie spielerische und kreative Vertiefungsmöglichkeiten. Kurze Hinführungen weisen auf theologische Zusammenhänge und die Relevanz der Geschichte in der Lebenswelt der Kinder hin.

Peter Hitzelberger (Hg.), € 18,00;

Best.-Nr. 2134

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I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Schweigediskussion Auf einem Plakat steht in der Mitte groß: »Zum Leben brauche ich …« Daneben liegt ein Stift. Nun kann jede:r seine/ihre Gedanken dazu auf das Plakat schreiben. Die Gedanken der anderen können schriftlich kommentiert und weitergedacht werden. So entsteht ein Gespräch ohne gesprochene Worte. Alle haben die Chance, dem »Gespräch« zu folgen. Da es nur einen Stift gibt, wird die Diskussion verlangsamt, intensiviert und konzentriert.

Wenn niemand mehr schreibt, wird Markus 6,30–44 gemeinsam gelesen. Als Gesprächseinstieg können die folgenden Fragen dienen: »Ich frage mich, …

… was die Menschen, die Jesus zuhören, wohl zum Leben brauchen?«

… was die Kinder wohl zum Leben brauchen?«

… wo wir das erleben können, was wir brauchen?«

Zum Text / Zum Thema
  • Jesus hatte die Jünger:innen ausgesandt, damit sie in seinem Auftrag erstaunliche Sachen sagen und wunderbare Dinge tun. Nun kehren sie nach mehreren Tagen erschöpft zurück. Jesus sieht sie und weiß, was sie brauchen. Die Jünger:innen brauchen Ruhe und Erholung. Sie waren so vielen Menschen begegnet, dass sie kaum Zeit zum Essen hatten. Sie sollen in der Einsamkeit Kraft tanken für die nächsten Aufgaben.
  • Doch die Menschen sehen Jesus und die Jünger:innen und folgen ihnen. Jesus sieht auch, was diese Menschen brauchen. Er sorgt als der gute Hirte für seine Herde. Er spricht zu ihnen und gib ihnen zu essen.
  • Die Sitzordnung zu hundert und fünfzig erinnert an das Volk Gottes während der Wüstenwanderung.
  • Die Speisung der 5000 ist die Erzählung eines Geschenkwunders, das seinen Ausdruck darin findet, dass alle satt werden.
  • Die Tatsache, dass am Ende sogar noch mehr übrigbleibt, als am Anfang da war, zeigt die Fülle des Segens, den Jesus in Wort und Brot geschenkt hat.
Die Kinder und der Text / das Thema

»Das schmeckt nach mehr«, sagte mal ein Kind nach der Teilnahme am Abendmahl.

Beim Abendmahl wird zugleich Hunger gestillt und geweckt. Kinder wissen sehr wohl, dass es zum Leben mehr braucht als Essen und Trinken. Kinder brauchen wie jeder Mensch andere Menschen, die sehen, was sie brauchen. Kinder brauchen Zuwendung im liebevollen Zuspruch, der interessierten (Nach-)Frage und in der zärtlichen Berührung. Es braucht Essen und Trinken, aber eben auch die liebevolle Zuwendung.

Jesus wendet sich den Menschen zu. Er denkt dabei an Seele und Leib. In diesem Sinne spricht er zu ihnen und gibt ihnen genug zu essen.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Psalm (s. »Zur ganzen Reihe«)
Gebet

Guter Gott,

manchmal habe ich Hunger, dann brauche ich etwas zu essen.

Manchmal brauche ich auch einfach nur ein nettes Wort.

Oder jemanden, der/die mich in den Arm nimmt.

Dann ist es gut zu wissen: Du bist da.

Du siehst mich und weißt, was ich brauche.

Du sorgst für mich wie der gute Hirte für seine Herde. Danke. Amen.

Lieder

Wir teilen miteinander (MKL3 108);

Fünf Brote und zwei Fische (MKL2 34/KGB 49/BH 77);

Wenn Jesus lädt zu Tische (BH 79)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Körperübungen

Vor der Geschichte können sich die Kinder mithilfe von Körperübungen in die verschiedenen Gefühle hineinfinden, von denen in der Geschichte erzählt wird.

Dazu gehen sie frei im Raum herum. Dann sagen Mitarbeitende Worte und die Kinder versuchen, diese mit ihrem Körper auszudrücken. (Tipp: Die jüngeren Kinder sollten hier mehr angeleitet werden als die älteren.)

Zu Beginn können »allgemeine« Gefühle wie Freude, Angst, Erleichterung … den Einstieg in die Körperübungen erleichtern.

Anschließend kommen Worte, die auf die Geschichte hinzielen, wie z. B hören, reden, sehen, Müdigkeit, ausgebrannt sein, empfangen/bekommen, teilen, Dankbarkeit, hungrig sein, satt sein.

»Festmahl« nach der Geschichte

Nach der Geschichte kann zusammen ein Mahl gefeiert werden, bei dem für das Brot gedankt und es ausgeteilt wird. Bei gutem Wetter kann dieses »Mahl« draußen, wenn möglich auf einem Rasen oder einer Wiese (»grüne Aue«) gefeiert werden.

Es kann wahlweise mit einem sehr großen Brot oder fünf nicht so großen Broten durchgeführt werden.

Am Ende des Festmahls können die Kinder ein Stück vom Brot mitnehmen: Für jemanden, der nicht dabei sein kann, oder für zuhause und vom Kindergottesdienst erzählen und durch das Essen des Brotes andere am Festmahl Anteil haben lassen.

Material: Brot/e, Servietten (auch für das Brot, das mit nach Hause genommen wird); Decken, wenn draußen gegessen wird.

Umsetzung mit Knete oder Ton

Die Kinder können nach der Geschichte still überlegen, was sie zum Leben brauchen. Danach bekommt jedes Kind ein Stück Knete oder Ton (mit 5-7 cm Ø) , mit dem es das dann formen kann (z. B. ein Brot als Symbol für Essen, ein Herz als Symbol für Liebe; evtl. wird noch eine entsprechende Unterlage benötigt).

Tipp: Die Älteren können ihr Kunstwerk auch mit geschlossenen Augen formen. Das kann auch den Druck nehmen, dass es »perfekt« aussehen muss. Anschließend werden die Kunstwerke in die Mitte gestellt und wahrgenommen. Es kann sich ein Gespräch anknüpfen mit folgenden Fragen im Zentrum:

  • »Was brauche ich zum Leben?«
  • »Wo kann ich das erleben?«

(Siehe auch »Zur ganzen Reihe«, Triptychon)

Hier geht es weiter zur Erzählung für Jüngere

Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere

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I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Zwei blaue Tücher liegen in der Mitte (eines flach auf dem Boden, das andere wellig drapiert). Rote und grüne Papier-Kreise sowie Stifte sind bereit. Nach der Lesung des Bibeltextes werden die Mitarbeitenden aufgefordert: »Überlegt euch bitte, was euch ängstigt, was euch Sorge macht. Schreibt jeweils ein Stichwort auf einen roten Kreis und legt diesen in das >stürmische Meer< (auf das wellige, blaue Tuch).«

Danach werden die Kreise in Ruhe wahrgenommen. Nach einer kurzen Zeit der Stille gibt es den folgenden Impuls: »Was lässt euch trotz dieser Ängste und Sorgen zur Ruhe kommen? Was spendet euch Trost? Was gibt euch Mut? Bitte schreibt wieder jeweils ein Stichwort auf einen grünen Kreis.« Die grünen Kreise werden jeweils vorgelesen und auf das flache blaue Tuch gelegt.

Danach schließt sich ein Auswertungsgespräch an. Ein möglicher Frageimpulse kann sein: »Was haben unsere roten und grünen Kreise mit der Geschichte zu tun?«

So kann der Vorbereitungskreis seinen eigenen Zugang zum Text bekommen.

Da die Kinder am Sonntag vielleicht etwas ganz anderes bewegt, kann es hilfreich sein, sich zu fragen: »Was hätten wohl die Kinder aufgeschrieben bzw. gesagt?«

Zum Text / Zum Thema
  • Jesus rettet seine Jünger:innen aus einer existenziellen Not. Es gibt schon hin und wieder Stürme auf dem See Genezareth, doch wenn der Sturm so heftig ist, dass selbst erfahrene Fischer und Bootsführerinnen solche Angst haben, muss das außergewöhnlich gewesen sein. Die Jünger:innen haben Angst um ihr Leben und Jesus schläft seelenruhig.
  • Als Jesus sieht, was los ist, steht er auf und handelt. Der Sturm ebbt ab und kommt zur Ruhe. Jesus hat Macht über die Naturgewalten. Diese Macht wurde in der Antike nur Gott, dem Schöpfer, zugeschrieben. Das Wunder zeigt die Macht Jesu, der im Auftrag Gottes handelt, und ist ein Vorzeichen des kommenden Gottesreiches.
  • Für den Evangelisten Markus ist das »Wie« des Naturwunders zweitrangig. Er will seinen Leser:innen Trost spenden und Mut geben – sie leben in einer Zeit, in der Christen verfolgt werden.
  • Die Menschen, die an Jesus glauben, dürfen auch in den Stürmen des Lebens auf ihn vertrauen. Auch da, wo Gott zu »schlafen« scheint, ist er in der Not da und steht ihnen bei.
Die Kinder und der Text / das Thema

»Papa, wohin würden wir fliehen?«

Kinder bekommen mit, wenn etwas nicht in Ordnung ist in der Familie, im Kindergarten, in der Schule oder in der Welt. Sie machen sich ihre eigenen Gedanken. Auch sie haben Sorgen und Ängste (die manchmal denen der Erwachsenen ganz ähnlich sind).

Es ist gut, wenn sie erfahren, dass auch Erwachsene Fragen, Ängste und Sorgen haben, aber nicht von ihnen überwältigt werden. Ein Leben ist möglich mit Angst und Sorgen, denn auch dann sind wir nicht allein. Zum einen sind Eltern, Großeltern sowie Erzieher:innen und Lehrer:innen da, die den Kindern Sicherheit geben können, zum anderen ist da noch der, der so erstaunliche Sachen sagte und wunderbare Dinge tat und der uns verspricht: »Gott ist auch in der Not bei uns. Wir sind nicht allein.«

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Gebet

Guter Gott,

manchmal ist mein Leben so ruhig und so entspannt. Und manchmal ist es so stürmisch,

dass ich Angst bekomme und Sorgen habe.

Da ist es gut, wenn ich weiß: Du bist da.

Du bist an sonnigen und ruhigen Tagen genauso da, wie an dunklen und stürmischen Tagen. Danke. Amen.

Lieder

Die Stillung des Seesturms (Bibelhits 80);

Aus der Tiefe rufe ich (KuS 417/LJ 359/MKL2 8)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Kratzkarten für die Älteren

Material: DIN-A6-Blankokarten oder längliche Pappstreifen, die als Lesezeichen verwendet werden können; bunte Wachsmalstifte; viele schwarze Wachsmalstifte oder -blöcke; für jedes Kind einen Kratzer oder Schaschlikspieß.

Schritt 1: Nach dem Erzählabschnitt »Jesus erzählt vom kommenden Gottesreich« wird die Geschichte unterbrochen. Die Kinder bekommen eine Karte (oder Pappstreifen), die sie mit bunten Farben bemalen. So hell, bunt und schön, wie die tolle, bunte Zukunft sein wird, von der Jesus erzählt. (Tipp: Schwarz und Weiß sind keine Farben; auch andere dunkle Farben sollten schon vorher aussortiert werden.) Am Ende dieses ersten Schrittes soll die ganze Karte bunt bemalt sein.

Schritt 2: Nach dem Erzählabschnitt »Auf dem See in Not« wird die Erzählung erneut unterbrochen. Nun folgt der schwierigste Teil dieser Methode: Die Kinder sollen die Furcht und Angst der Jünger:innen auf ihrer Karte nachvollziehen, indem sie die ganze Karte mit schwarzen Wachsmalstiften oder -blöcken erst leicht und dann immer dicker übermalen. Am Ende dieses Arbeitsschrittes haben sie eine schwarze Karte.

Schritt 3: Nach dem Erzählabschnitt »Die Sturmstillung« erscheint alles wieder in einem anderen Licht. Die Kinder können mit den Kratzern (oder Schaschlikspießen) Teile der Karte wieder freikratzen. Dabei sollen sie etwas gestalten, das sie brauchen, um durch »schwere Stürme« zu kommen (z. B. Peacezeichen, Herz, Friedenstaube). Durch das Frei-
kratzen der bunten Farben inmitten der schwarzen Karte, erstrahlen die Farben noch leuchtender. (Tipp: Daher ist es sinnvoll, nicht wieder die ganze Karte freizukratzen.)

Kratzkarten für die Jüngeren

Auch die Jüngeren können im Anschluss an die Mitmachgeschichte eine Kratzkarte gestalten. Da es für sie schwierig ist, wie bei den Älteren vorzugehen, bietet es sich an, ihnen »Regenbogen-Kratzkarten« zur Verfügung zu stellen (z. B. Kratzpapier, 85 x 85 mm, 24-tlg., 4,50 €
bei betzold.de). So können die Kinder ab Schritt 3 ihre Karte durch Kratzen gestalten.

(Siehe auch »Zur ganzen Reihe«, Triptychon)

Hier geht es weiter zur Erzählung für Jüngere

Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere

Hier geht es weiter zur Einheit des 10. Juli 2022.

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Übung/Sensibilisierung
  • Schließt für eine Minute die Augen und hört in die Stille. Macht die Augen wieder auf.

Was habt ihr gehört?

Seht euch um, was seht ihr?

Für uns ist es selbstverständlich, dass wir mit unseren Augen sehen können. Manches nehmen wir gar nicht mehr war, weil es so selbstverständlich ist. Für einen blinden Menschen bekommt das Gehör eine ganz andere Bedeutung. Es wird existenziell. Mit den Ohren sehen …

  • Ins Gespräch kommen über Sprichwörter/Zitate/Bibelverse. Z. B: »Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht«, »Ein Mensch sieht was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an.« (1. Samuel 16,7c).
  • Mit den Augen sehen – mit dem Herzen sehen. Wie geht das? Was bedeutet das?
Zum Text / Zum Thema
  • Der Text »spielt« mit dem »Blindsein« und dem »Sehendsein«. Bartimäus ist zwar körperlich blind, aber die Leute um ihn herum sind im Herzen blind. Bartimäus jedoch sieht mit dem Herzen und erkennt (glaubt, vertraut darauf), dass der »Sohn Davids« der erwartete Messias ist. Bartimäus redet Jesus als »Rabbuni« (Meister) an. Die Ehrfurcht, die Bartimäus gegenüber Jesus empfindet, kommt in diesem Ehrentitel zum Ausdruck.
  • Jesus stellt fest, dass Bartimäus wegen seines Glaubens geheilt wurde. Er ist schon gerettet, bevor die körperliche Heilung erfolgt. Es geht bei dieser Geschichte also mehr um den Glauben und die Nachfolge als um die Heilung.
  • Bartimäus lässt alles, was er besitzt, stehen und liegen und folgt Jesus nach. Er will sein Leben jetzt mit Jesus gemeinsam führen.
Die Kinder und der Text / das Thema

Manche Kinder haben eine Sehbehinderung oder sind blind und werden von anderen ausgegrenzt, aber sie möchten wie andere behandelt werden.

Kinder müssen sich oft von Erwachsenen anhören, dass sie »still« sein sollen, dass sie stören. Bartimäus lässt sich nicht von seinem Wunsch abhalten. Er bleibt nicht still, sondern schreit noch lauter.

Kinder werden oft von anderen übersehen. Bartimäus wurde auch übersehen, aber er verschafft sich Gehör und tritt aus der Randzone in den Mittelpunkt.

Tipp: Uli Gutekunst hat die Geschichte des Bartimäus gezeichnet, kompakt erzählt und in ein Leporello gepackt. Als Abschluss der Reihe, als Zusammenfassung dieses Sonntags gut geeignet! (Siehe hierzu weiter unten Der besondere Tipp.)

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente
Lieder

Mit dem Herzen sehn (KuS 358);

Im Vorübergehen (KuS 350);

Gib uns Ohren, die hören (KuS 496/LJ 534/KKH 3/MKL 2 38/KKL 64);

Gott gab uns Atem (EG 432/KuS 518/LJ 242/MKL 73/KKL 68)

Gebet

Danke, Gott,

dass wir heute Kindergottesdienst feiern können.

Öffne unsere Herzen,

dass wir sehen, was die Menschen brauchen, denen wir heute begegnen.

Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Spiele

Gegenstände ertasten, die unter einem Tuch oder in einem Säckchen versteckt sind.

Akustik-Memory: (s. hierzu die Einheit der vorherigen Woche)

Duft-Memory: Je zwei kleine Dosen/Schälchen mit den gleichen Düften füllen. Durch Riechen (mit verbundenen Augen) herausfinden, welche Paare zusammengehören. Zusätzlich können die Kinder sagen, was es ist. und erraten, was drin ist (z. B. Zimt, Curry, Lavendel).

Rufen: S. hierzu die Einheit der vorherigen Woche, hier auch mit Namen.

Hindernisparcours: Ein »sehendes« Kind führt ein »nichtsehendes«, das die Augen verbunden hat, an der Hand vorsichtig durch einen vorher aufgestellten Hindernisparcour.

Variante: Anstatt an der Hand, kann auch nur mit Worten der Weg gewiesen werden.

Material z. B. Spiele für Blinde (wie »Mensch ärgere dich nicht«, UNO, Fußball), sowie Material für Übungen und »Einblicke« in das Leben blinder oder sehbehinderter Menschen finden sich im Aktionskoffer »Blindheit verstehen«. Auszuleihen bei: Christoffel Blindenmission Deutschland e. V.; Stubenwald-Allee 5, 64625 Bensheim; material@cbm.de

Der besondere Tipp

Leporello zur Geschichte des Bartimäus’

8 Seiten (12 x 9 cm), 8 Illustrationen (Uli Gutekunst), kurzer, prägnanter Text.

Sonderpreis: Nur € 1,00 (anstatt € 2,00); Best.-Nr. 1945,

www.junge-gemeinde.de

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Erzählung für Jüngere

III. Erzählung

Bartimäus

Bartimäus sitzt am Stadttor, im Schatten einer Palme. Wie jeden Tag. Gleich nach Sonnenaufgang kommt er her. Er wartet auf die Menschen, die in die Stadt hineingehen: Händler und Bauern, die ihre Waren auf dem Markt verkaufen wollen. Manche Menschen kommen jeden Tag. Bartimäus erkennt sie an ihren Schritten. Er hört, ob sie es eilig haben oder ob sie langsam gehen. Ob sie gut gelaunt sind oder traurig. Er hofft immer, dass ihm jemand ein paar Münzen in seine Schale wirft. Er hört, ob es eine kleine Münze ist oder eine große. Naja, die großen bekommt er nur selten, aber ein paar kleine sind fast jeden Tag in seiner Schale. Bartimäus hört gut. Er kann nichts sehen. Bartimäus ist blind. Schon immer. Er weiß nicht, wie es ist, mit den Augen zu sehen. Er stellt sich das manchmal vor, wie es wäre, wenn er sehen könnte.

Heute ist etwas anders

Heute ist irgendetwas anders als an den anderen Tagen. Viele Menschen kommen in die Stadt, sie haben es eilig. Sie halten nicht an. Auch nicht die, die sonst immer mit Bartimäus reden. »Was ist da bloß los?«, fragt sich Bartimäus.

Da hört er die Schritte einiger Männer näherkommen. Sie reden miteinander. Und dann hört er einen Namen: Jesus. Er kennt diesen Namen. Er hat ihn schon oft gehört. Viele erzählen von ihm. Bartimäus hört genau hin: Jesus ist in der Stadt. Hier in Jericho. Als die Männer an ihm vorbeigehen, fragt Bartimäus sie: »Wo ist dieser Jesus?« Die Männer bleiben stehen. Sie sehen Bartimäus an. Da sagt einer: »Da hinten kommt er. Mit seinen Freunden.« Und schon gehen die Männer weiter, noch bevor Bartimäus etwas sagen kann.

Bartimäus ruft

Und dann hört er an den aufgeregten Stimmen der vielen Leute, dass Jesus ganz in seiner Nähe sein muss. Aber es sind so viele Menschen und alle reden durcheinander. Wie soll Jesus ihn da sehen?

Bartimäus überlegt nicht lange. Er ruft: »Jesus!« Die Leute, die gerade durchs Stadttor gehen, drehen sich wütend zu ihm: »Sei still! Jesus hat keine Zeit für dich!« Aber Bartimäus ruft noch lauter: »Jesus!« Und gleich noch einmal: »Jesus, hilf mir!« Da bleiben die Leute stehen. Die Schritte hören auf. Es wird leiser.

Jesus ruft Bartimäus

Plötzlich kommt jemand auf Bartimäus zu. »He, Blinder, Jesus ruft dich.« Bartimäus meint, nicht richtig gehört zu haben: »Jesus … ruft … mich?« – »Ja, los, beeil dich!« Da springt Bartimäus auf und geht, so schnell er kann, in die Richtung, wo Jesus ist. »Jesus!«, ruft er wieder. Und Jesus fragt ihn: »Was schreist du so?« »Jesus, hilf mir. Ich will sehen können!« Da sagt Jesus: »Dein Vertrauen ist sehr groß!«

Bartimäus kann sehen

In diesem Moment kann Bartimäus sehen. Er blinzelt. Das helle Sonnenlicht blendet ihn. Schnell schließt er seine Augen wieder und öffnet sie dann ganz vorsichtig. Er sieht Jesus vor sich. Der schaut ihn freundlich an.

Bartimäus staunt. Er schaut sich um. Dann hebt er den Kopf. Zum ersten Mal in seinem Leben sieht er den blauen Himmel. Und Palmen mit ihren großen, grünen Blättern. Er sieht viele Menschen: Große und kleine. Er sieht Kamele und Esel, die Stadtmauer und Häuser. Er schaut auf seine Hände – und staunt. Er sieht noch einmal zu Jesus und sagt: »Danke, Jesus!«

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Erzählung für Ältere

Bartimäus

Noch ist es dunkel und kühl. Langsam tastet er sich mit seinem Stock vor. Eigentlich kennt er den Weg. Aber manchmal liegen Steine herum, die am Tag zuvor noch nicht da waren. Oft ist er deshalb schon gestolpert und manchmal hat er sich verletzt. Endlich – das Stadttor von Jericho! Er ist da. Er sucht sich einen Platz unter einer der Palmen, direkt am Tor. Er wartet, dass ihm jemand ein paar Münzen in seine Schale wirft. Die Leute kennen ihn. Die, die immer nach Jericho kommen. So wie er. Jeden Tag. Ob dieser Tag ein guter Tag werden wird? Ob er genügend Geld bekommt, um sich etwas zu essen kaufen zu können? Brot und Oliven und etwas Käse?

Jetzt geht die Sonne auf. Er sieht sie nicht, doch er kann ihre Wärme spüren. Bartimäus ist nämlich blind. Dafür kann er gut hören. Er kann die Stimmen und die Schritte der Leute unterscheiden. Er kann sogar den Wert der Münzen unterscheiden, wenn sie in seine Schale fallen: Kleine und große. Naja, große Münzen bekommt er selten.

Da kommt jemand. Schnelle Schritte. Das rechte Bein macht kleinere Schritte. Das ist Jakob, der Olivenbauer. Er hat es eilig. Er geht zum Markt. Wenn die Sonne aufgeht, kommen immer schon die ersten Leute, um dort ihre Einkäufe zu erledigen. Auch Samuel hat es eilig. Er ist Weinhändler. Mit seinem Eselkarren rumpelt er eilig durch das Stadttor: »Schalom, Bartimäus!«, ruft er. Samuel
ist nett. Manchmal nimmt er Bartimäus abends auf seinem Karren ein Stück mit. Dann muss er nicht den ganzen Weg zu Fuß nach Hause gehen.

Bartimäus sitzt den ganzen Tag am Stadttor. Manchmal kommt eine Karawane mit Händlern aus anderen Ländern. Dann hört er fremde Sprachen. Er hört fremde Tierlaute. Kamele. Manchmal haben sie auch Vögel in Käfigen dabei, die sie verkaufen wollen. Da muss Bartimäus lachen. Er versucht dann die Tierstimmen nachzumachen.

So vertreibt er sich die Zeit, bis jemand ihm ein paar Münzen schenkt oder ein paar nette Worte. Die Worte sind Nahrung für seine Seele. Sie wärmen sein Herz.

Heute ist es anders

Aber heute ist irgendwas anders. Die Leute sind aufgeregt. Er schnappt einzelne Wortfetzen auf. »… konnte nicht gehen …. gesund …. geholfen … Brot geteilt … Jesus.«

Jesus? Jesus von Nazareth? Diesen Namen hat Bartimäus schon gehört. Ein Wanderprediger. Einer, der den Menschen von Gott erzählt. Ihnen hilft. Sie gesund macht. Mit ihnen redet. Sich für sie Zeit nimmt. Dieser Jesus ist in Jericho? Aber wo ist er? Bartimäus strengt sich an und versucht, noch mehr zu hören.

Da kommen Schritte näher. Es sind vier Männer. Sie bleiben bei Bartimäus stehen und unterhalten sich. Bartimäus fragt sie: »Wisst ihr, wo Jesus ist?« – »Jesus? Was willst du denn von ihm?«, fragt einer der Männern zurück. »Jesus kann mir helfen. Er kann mich gesund machen«, sagt Bartimäus. Die Leute werden still. Jemand sagt: »Vorhin war er am Marktplatz. Er hat gesagt, dass er nach Jerusalem geht.« – »Nach Jerusalem? Dann kommt er hier vorbei!«, sagt Bartimäus. »Dann muss er durch dieses Stadttor!« – »Da hinten kommt er schon«, sagen die Männer und gehen weiter.

Bartimäus ruft

»Jesus kommt hier vorbei. Das ist die Gelegenheit«, freut sich Bartimäus. Er konzentriert sich auf die Menschen, die kommen. Da muss Jesus dabei sein. Wo Jesus ist, sind immer viele Menschen. Das haben ihm schon die Leute erzählt.
»Jesus!«, ruft Bartimäus mit lauter Stimme! »Pst, sei still!«, sagt eine Frau neben ihm unfreundlich. »Jesus!!«, Barti-
mäus ruft noch lauter. »Sei still! Jesus hat keine Zeit für dich«, fährt ihn ein Mann böse an. Doch Bartimäus ruft immer lauter: »Jesus, hilf mir!« Da wird es still. Jemand kommt zu Bartimäus. »Blinder, komm. Jesus ruft dich.« – »Jesus ruft mich?«, fragt Bartimäus ungläubig.

Bartimäus rennt

Dann springt er auf, wirft seinen Mantel auf den Boden und läuft, so schnell er kann, in Richtung Stimmen. »Jesus, wo bist du?« – »Hier bin ich«, antwortet eine ruhige Stimme ganz in seiner Nähe.

Bartimäus bleibt stehen und dreht sich zu Jesus. Sie stehen sich jetzt gegenüber. »Was willst du von mir?«, fragt Jesus. Und Bartimäus antwortet: »Jesus, hilf mir. Ich möchte sehen können!« Jesus sagt: »Du hast mir vertraut. Du kannst sehen.«

Bartimäus kann sehen

Da nimmt Bartimäus seine Augenbinde ab und öffnet langsam die Augen. Es dauert eine Weile bis er etwas erkennt. Bis sich seine Augen auf die Helligkeit des Sonnenlichts eingestellt haben. Dann erkennt er Jesus, der ihn freundlich ansieht. Er schaut sich um und sieht andere Menschen. Er sieht Bäume, Tiere und Häuser. Bartimäus staunt.

Er wendet sich wieder Jesus zu und sieht ihm in die Augen. »Danke, Jesus!«

Jesus und seine Freunde gehen zum Stadttor hinaus. Sie wollen nach Jerusalem. Bartimäus ruft: »Wartet, ich komme mit!«

Sandra Epting

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