Gottes Fürsorge

I. Vorüberlegungen

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Hier bietet es sich an, Teelichte anzuzünden und laut oder leise die eigene Sorge auszusprechen. Als Abschluss kann das Lied »Lege deine Sorgen nieder« (Wwdl 175, Feiert Jesus! 5, 217) gesungen oder Psalm 55 gemeinsam gesprochen werden. 

Zum Text / Zum Thema

das Erntedankfest. Trotzdem (oder gerade deswegen) ist das Erntedankfest wie kaum ein anderes kirchliches Fest mit unserer Lebenswelt verknüpft. Auch wenn der Schwerpunkt wohl inzwischen weniger auf der tatsächlichen Ernte liegt – das Motiv des Danks bildet nach wie vor für viele Menschen einen starken Anknüpfungspunkt.

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe 

Lieder

Viele kleine Leute 
(EG WUE 662, KuS 533, KKL 262, Wwdl 85, KG 215);
So viel Freude (EG WUE 653, KuS 538, LJ 612);
Ja, Gott hat alle Kinder lieb 
(nur Refrain; KuS 466, LJ 572)

Segensritual

Als Zeichen für Gottes Liebe, die wir geschenkt bekommen, strecken wir die linke Hand aus. Wir halten sie wie eine Schale. 
Denn Gott denkt an uns und sorgt sich um uns. 
Als Zeichen für Gottes Liebe, die wir weitergeben, legen wir die rechte Hand auf die Schulter des Kindes rechts neben uns. 
Denn wir wollen mit anderen teilen, was Gott uns schenkt.

Segensworte 

Gott segne dich und deinen Kopf. 
Dass darin keine Sorgenmonster oder 
Kummerungeheuer wohnen. 
Dass du dich auf den nächsten Tag freuen kannst. 
Gott segne dich und deine Hände. 
Dass sie andere streicheln, 
in den Arm nehmen und mit ihnen teilen. 
Dass du keine Angst hast, zu kurz zu kommen. 
Gott segne dich und deine Mitmenschen. 
Dass ihr euch einander unterstützt.
Dass ihr schaut, dass alle genug haben.
Dass ihr genügend Zeit zum Spielen 
und Lachen habt. 
So segne dich Gott:
Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen. 

III. Zur Gestaltung der Reihe

Erzählung für Ältere

Hier sind Hauptfiguren beider Erzählungen identisch. 

Gemeinsames Frühstück

An einem der beiden Sonntage könnte gemeinsam gefrühstückt werden. Entweder als Mitbring-Buffet (die Kinder werden gebeten, ihre Lieblingsmarmelade, ihren Lieblingsbrotaufstrich oder -käse mitzubringen. Das Team organisiert Getränke und Brot/Brötchen). Oder als Foodsharing (s. »Kreative Umsetzung der Geschichte«).

So machen die Kinder die Erfahrung: Wenn alle teilen, ist am Ende auch genug für alle da. Niemand muss sich sorgen, zu wenig zu bekommen. 

Das Mitmachheft im Kindergottesdienst

9-2024

Was dich erwartet

Dieses Heft wurde in enger Zusammenarbeit mit »Brot für die Welt« gestaltet. 
So entstanden Seiten mit …

  • Tischgebeten in verschiedenen Sprachen.
  • der biblischen Geschichte, wie Jesus 4000 Menschen auf wunderbare Weise sattmacht. 
  • Kurzinfos zu vielen unterschiedlichen Broten in der ganzen Welt. 
  • einem Tortilla-Rezept aus Mexiko.
  • einer Infoseite zu Äpfeln.
  • dem »Danke-Baum« zu Erntedank, bei dem Äpfel beschriftet werden können mit Dingen, worüber wir uns freuen und dankbar sind; diese werdeb dabb ausgeschnitten und in den Baum geklebt.
  • vielen thematischen Rätseln.
je € 1,60;ab 40 Ex. je € 1,40) Best.-Nr.: 101-9/24

junge-gemeinde.de

Markus 8,1–9

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema

Markus 6: 5000 Menschen hungern; 5 Brote und 2 Fische werden geteilt; 12 Körbe voll Essen bleiben übrig (so viele, wie es Jünger gibt); die Jünger spielen eine größere Rolle.

Markus 8: 4000 Menschen hungern; 7 Brote und ein paar Fische werden geteilt; die Jünger haben keine besondere Aufgabe; die Handlung spielt in einem Gebiet, in dem nicht nur Juden leben, auch unter den Zuhörenden befinden sich vermutlich auch Nicht-Juden = beim Teilen spielt das keine Rolle, denn Gottes Fürsorge gilt allen.

Es ist faszinierend, sich vorzustellen, wie 4000 Menschen wundersam satt werden. Das Besondere an der Geschichte ist es jedoch, dass das Wunder nur geschehen kann, weil die Menschen eben bereit sind zu teilen. 

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Wir pflügen und wir streuen 
(EG 508, KuS 622, KKL 124);
Thank you, Lord, for giving us food (KuS 590);
Wenn das Brot, das wir teilen 
(KuS 278, Wwdl 86);
How long will we sing/Singen wollen wir
(Wwdl 154, EGplus 138, Das Liederbuch Gottesdienst 40)

Eingangsgebet

Guter Gott, 
du hast die Welt gemacht. 
Mit den großen Kürbissen, dem duftenden Brot, 
den sauren Zitronen und der süßen Schokolade. 
Danke, dass es so viele leckere Köstlichkeiten gibt. 
Du, Gott, hast das alles gemacht.
Und du bist jetzt bei uns.
Du bist bei uns, wenn wir »danke« sagen.
Und du bist bei uns, wenn wir bitten,
dass alle genug haben. 
Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Einstiegsmeditation: Brot backen (eine Rückengeschichte)

Bitte vorher abklären, ob bei den Berührungen am Rücken die Distanz-Bedürfnisse aller berücksichtigt werden. Deutlich machen, dass freiwillig mitgemacht werden kann, nicht muss. 
Die Kinder sitzen auf Stühlen im Kreis.
Anleitung: »Für die Geschichte, die wir gleich hören, brauchen wir Brot. Das wollen wir jetzt gemeinsam backen.«
Die Kinder drehen sich auf den Stühlen alle nach links. Sie werden eingeladen, auf dem Rücken vor ihnen ein Brot zu backen. Die einzelnen Schritte werden von jemandem aus dem Team benannt und von den Kindern entsprechend ausgeführt:

Wir zerkrümeln die Hefe.
(Mit den Fingerspitzen leicht auf den Rücken trommeln.) 
Wir lösen die Hefe in warmem Wasser auf.
(Mit den Handinnenflächen sanft über den ganzen Rücken streichen.) 
Wir geben Mehl hinzu. 
(Mit den Handflächen den Rücken abwechselnd leicht abklopfen.)
Dann kneten wir den Teig.
(Mit den Figern den Rücken vorsichtig und leicht kneten.) 
Jetzt lassen wir den Teig ruhen.
(Eine kurze Pause machen, in der nichts auf dem Rücken gemacht wird. Stattdessen das Kind fragen, ob es noch angenehm ist.) 
Der Teig wird noch einmal durchgeknetet. 
(Siehe oben)
Dann formen wir den Laib.
(Mit den Handkanten den Teig zusammenschieben und formen.)
Zum Schluss schieben wir das Brot in den Ofen.
(Die Hände an einer Stelle auf den Rücken legen und diese wärmen.)

Spiel nach der Geschichte: Obstsalat

(zum Thema Teilen – mit neuem Ausgang) 
Im Vorfeld wurde unter einigen Stühlen eine kleine Packung Gummibärchen befestigt. 
Die Kinder werden in verschiedene Obst-
sorten aufgeteilt (mit Zetteln, die gezogen werden; jede Obstsorte sollte mindestens dreimal vorkommen). Sie sitzen im Kreis, ein (freiwilliges) Kind steht in der Mitte. Das Kind in der Mitte ruft nun eine (oder mehrere) Obst-
sorten. Die Genannten tauschen dann die Plätze. Dabei versucht das Kind in der Mitte, einen der freien Stühle zu belegen. Ein anderes Kind bleibt übrig und nennt nun seinerseits eine/mehrere Obstsorten. 
Wenn das Kind in der Mitte ruft: »Der Obstkorb fällt um!«, tauschen alle Kinder den Platz.
Nach einigen Runden werden die Kinder gebeten, unter ihrem Stuhl nachzuschauen. Es stellt sich heraus: Einige Kinder haben eine Packung Gummibärchen, die anderen nicht. (Die Packungen bleiben noch geschlossen!)Eine Gesprächsrunde schließt sich an. Folgende Impulse können dienlich sein:

Foodsharing kennenlernen

Foodsharing ist eine Initiative, die Lebensmittel rettet, die ansonsten im Müll landen. Dabei arbeitet Foodsharing oft mit großen und kleinen Lebensmittelhändlern zusammen und holt dort Obst, Gemüse, Backwaren und andere Lebensmittel ab, die nicht mehr verkauft werden können. 
Wenn bei euch vor Ort Foodsharing aktiv ist, nachfragen, ob jemand von ihnen euch darüber erzählt. Optimal wäre es, wenn Foodsharing dazu Übriggebliebenes der letzten Tage mitbringt und mit den Kindern ein gemeinsames (zweites) Frühstück macht. 
Diese Idee bietet sich auch für ein Brunch nach dem Erntedankgottesdienst an.

Der besondere Tipp

Die wunderbare Brotvermehrung

Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater
Auf 11 DIN-A3-großen Bildern zeichnet Petra Lefin diese wunder-bare Geschichte. 
Die zusätzliche Karte enthält einen kompletten Erzählvorschlag.
Alle Karten sind aus stabilem 300-g-Papier, die sich auf häufigen Gebrauch freuen.

€ 18,00; Best.-Nr. 3333

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Minibüchlein: 
Die wunderbare Brotvermehrung

… und das passende Mitgebsel für diesen Sonntag … € 2,50; Best.-Nr. 3573

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

In der Mitte wird mit Holzfiguren Jesus aufgebaut, der von vielen Menschen umgeben ist. Sieben davon haben eine kleine Packung Gummibärchen. 

Jesus erzählt den Menschen von Gott

Jesus ist auf einer Wanderung. Viele Menschen sind mit ihm gekommen. Sie wollen, dass er ihnen erzählt, wie Gott ist. Sie haben auf einem großen Hügel Pause gemacht. Jesus sitzt ganz oben auf dem Hügel. Dort können ihn alle sehen und hören. Jesus erzählt den Menschen, dass Gott wie ein Vater ist. Er liebt die Menschen, wie ein Vater seine Kinder liebt. Jesus erzählt: Gott will, dass alle Menschen genug zu essen haben. Und dass sich alle nach einem Streit wieder vertragen.

Die Menschen bekommen Hunger

Die Menschen finden es so spannend, was Jesus erzählt. Sie merken gar nicht, wie die Zeit vergeht. Am ersten Tag haben alle noch genug zu essen. Dann gehen sie schlafen. Am nächsten Tag hören sie noch einmal den ganzen Tag Jesus zu. Ein paar von ihnen haben jetzt schon nur noch wenig zu essen. Sie legen sich am Abend mit knurrendem Magen schlafen. Am dritten Tag erzählt Jesus weiter von Gott. Jetzt hat fast niemand mehr etwas zu essen. Die Mägen knurren immer lauter. 

Jesus sorgt sich um die Menschen

Jesus merkt, dass die Menschen hungrig sind. Er selbst ist auch hungrig. Er fragt die Menschen: »Hat noch jemand von euch etwas zu essen?« Sieben Menschen melden sich. Sie haben noch etwas, das sie teilen können. 
Die anderen tuscheln und fragen sich: »Wie soll das denn für uns alle reichen? Wir sind doch so viele.« 
Jesus aber nimmt die sieben Brote und spricht ein Dankgebet. Danach bricht er die Brote auseinander. Zu seinen Freundinnen und Freunden sagt er: »Nehmt das Brot und teilt es aus.« Die Freunde und Freundinnen nehmen die Brotstücke. Dann gehen sie herum und teilen das Brot aus.
(An dieser Stelle die Gummibärchen-Packungen öffnen. Dann die Kinder bitten, den Inhalt auf alle Holzfiguren zu verteilen.)
Als die Freundinnen und Freunde fertig sind, schauen sie sich um: Überall sehen sie zufriedene und satte Menschen. Und sieben Körbe voll bringen sie Jesus sogar noch zurück. Jesus freut sich. Auch er kann sich jetzt sattessen. 
Abschluss: »Obstsalat« spielen. Siehe
hierzu »Kreative Umsetzung der Geschichte«). 

Erzählung für Ältere

Die Pausen sind am schönsten

Alias Magen knurrt ganz schön laut. Das letzte Mal, als sie was gegessen hat, ist schon lange her. »Hast du wirklich kein Brot mehr?«, fragt sie flüsternd ihren großen Bruder Jona. »Nein, Alia, ich sag’s jetzt zum dritten Mal«, flüstert der genervt zurück. Sie müssen leise reden, weil die Erwachsenen Jesus zuhören wollen. Am Anfang hat Alia auch zugehört. Jesus hat erzählt, dass Gott alle Menschen lieb hat. Und dass er die Welt verändern möchte. Niemand soll mehr hungrig sein. Und Streit soll es auch keinen mehr geben. Das findet Alia gut. Aber als die Erwachsenen dann angefangen haben, Fragen zu stellen, war es ihr irgendwann zu langweilig. Zum Glück hat Jesus immer wieder Pausen gemacht. Auf die haben sich Alia und Jona am meisten gefreut. Da hat Jesus dann Zeit für die Kinder gehabt. Verstecken und Fangen hat er mit ihnen gespielt, bevor er wieder mit den Erwachsenen gesprochen hat. 

Der Hunger wird größer

Auch jetzt erzählt Jesus wieder, und die Erwachsenen hören gespannt zu. Alia ist langweilig. Eine Weile beobachtet sie einen Grashüpfer. Der kriecht langsam Jonas Rücken hoch. Aber Alias Hunger wird größer. Langsam braucht sie etwas zu essen. Leise versucht sie, in den Beutel zu schauen, den ihre Eltern mitgenommen haben. Aber da ist nichts mehr drin. Kein Brot, kein Käse und auch keine Trauben mehr. Immer lauter meldet sich ihr Magen. Doch Jesus redet weiter. Und die Erwachsenen scheinen noch keinen Hunger zu haben. 
Da fällt Alia ein: »Wenn Jesus fertig ist mit erzählen, dann müssen wir ja auch noch lange nach Hause laufen.« Sie weiß nicht, ob sie es noch so lange aushalten kann. Alia ist jetzt sogar verzweifelt. Ihr Hunger wird immer stärker. Und sie ist auch ein bisschen wütend auf ihre Eltern und die ganzen Erwachsenen: Warum müssen die immer so viel reden? Und warum haben sie nicht genug zu essen mitgenommen?

Alia will nicht fragen

Plötzlich sieht sie einen Jungen ganz in der Nähe. Er sitzt dort mit seinen Eltern. Und er öffnet gerade einen Beutel. Der Beutel ist ganz prall. Für Alia sieht es so aus, als wäre da mindestens ein großes Brot drin. Der Junge schaut sie kurz an. Dann blickt er schnell wieder weg. Alia überlegt: »Soll ich ihn fragen, ob ich ein Stück Brot bekomme?« Aber sie traut sich nicht. »Was, wenn der Junge und seine Familie nicht teilen wollen? Oder wenn er sich über mich lustig macht, weil wir nicht genug Essen mitgenommen haben?« Alias Magen knurrt jetzt laut wie ein Löwe. 

»Habt ihr genug zu essen dabei?«

Endlich hört Jesus auf zu sprechen. Immer noch wollen viele Erwachsene ihn etwas fragen. Da schaut sich Jesus um. Und er sieht Alia. Alia fragt sich: »Hat Jesus gehört, wie mein Magen knurrt? Bestimmt sieht er, wie unglücklich ich bin.« Da steht Jesus auf und kommt zu ihr herüber. »Was ist los, Alia?«, fragt er sie. Er hat sich ihren Namen vom Fangen-Spielen gemerkt. Und Alia erzählt Jesus, dass sie schon lange nichts mehr gegessen hat und dass ihr Bauch vor Hunger schon wehtut. Jesus er-
schrickt. Er schaut die anderen Menschen an. Dann fragt er sie laut: »Jetzt sind wir alle schon so lange hier – habt ihr denn genug zu essen?« Viele Menschen antworten: »Nein! Alles weg!« 
Jesus fragt Alia: »Schaffst du den Heimweg noch?« Alia schüttelt traurig den Kopf: »So lange kann ich nicht mehr gehen, ohne etwas zu essen.« Da fragt Jesus in die Menge: »Hat noch jemand etwas, das er teilen kann?« Ein paar wenige Hände gehen in die Höhe. Auch die von dem Jungen mit dem prallen Beutel. Die Freundinnen und Freunde von Jesus gehen herum und sammeln das Wenige ein: sieben Brote. Die Freundinnen und Freunde teilen die Brote in viele Stücke. 

Danke fürs Teilen

Dann spricht Jesus ein Gebet: »Danke, guter Vater, dass du uns dieses leckere Brot geschenkt hast. Lass alle satt werden.« – »Puh, zum Glück kein langes Gebet«, denkt Alia und stellt sich in der Schlange vor dem Brotkorb an. Sie hat es zum Glück gleich weit nach vorne geschafft. Plötzlich tippt ihr jemand auf die Schulter: »Hey, ich bin Mo«, sagt der Junge, den sie beobachtet hat, und lächelt. »Ich bin Alia«, antwortet sie. Dann nimmt sie all ihren Mut und sagt: »Danke, dass ihr euer Brot mit uns teilt.« Mo lächelt jetzt noch mehr: »Ich hab gesehen, dass ihr nichts mehr habt. Aber ich hab mich nicht getraut, zu dir zu gehen. Ich wusste nicht, wie du reagieren wirst.« Beide grinsen. 
»Wollt ihr ein Stück Brot oder nicht?«, fragt eine junge Frau. Alia und Mo haben gar nicht gemerkt, dass sie schon am Brotkorb angekommen waren. »Jaaa!«, rufen sie gleichzeitig und kriegen beide ein großes Stück. Zum Essen suchen sie sich einen gemütlichen Platz. »So ein leckeres Brot habe ich noch nie gegessen«, denkt Alia und nimmt genüsslich einen zweiten Bissen. 

Alle werden satt

Kurz wundert sie sich, dass das Brot im Brotkorb nicht auszugehen scheint. Immer noch kommen Menschen mit großen Brotstücken an ihnen vorbei. Dabei sind es so viele Menschen – und so wenig Brot. So richtig verstehen kann sie das nicht. Aber als sie ihr Brot aufgegessen hat, bekommt sie auch noch ein zweites Stück. »Wollen wir zusammen nach Hause gehen?«, fragt Mo, als sie beide satt sind. »Klar«, antwortet Alia. Sie geben ihren Eltern Bescheid und gehen zusammen los. 
Kurz bevor sie zuhause sind, lädt Alia Mo zum Abendessen am nächsten Tag ein. »Dann gibt’s nicht nur Brot, sondern auch Tomaten, Oliven und leckeren Käse«, sagt sie und die beiden verabschieden sich lachend. 


Matthäus 6,25–34

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis
Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Ein kleiner Spatz zur Erde fällt (LJ 514);
Die Vögel unterm Himmel (LJ 495);
Wir pflügen und wir streuen 
(EG 508, KuS 622, KKL 124);
Meine Zeit steht in deinen Händen 
(EG WUE 628, KuS 424, Durch Hohes und Tiefes 320, EGplus 111);
Vergiss nicht zu danken dem ewigen Herrn (EG WUE 608, KuS 396);
Danke für diesen guten Morgen
(EG 334, KuS 390, KKL 3);
Herzen, die kalt sind wie Hartgeld 
(Singt von Hoffnung 116, Lebenslieder 95) 

Fürbittengebet 

Siehe unten, »Kreative Umsetzung der Geschichte«.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Gesprächsimpuls (für die Älteren)

Ein Gespräch mit den Kindern über ihre Sorgen kann in die Geschichte eingebaut werden. Dazu die Geschichte unterbrechen, nachdem Mo seiner Freundin Alia von seinen Sorgen erzählt hat (nach »Ich habe Angst, dass sie nicht wieder gesund wird«; s. Seite 351). Hier kann direkt angeknüpft werden: 

Entweder nach der Geschichte oder als zweiter Teil des Gesprächs mit den Kindern wird auf die Strategien von Mo und Alia geschaut: 

Fürbittengebet: Ich werfe meine Sorgen auf dich

Das Thema bietet sich an, um an diesem Sonntag eine eigene Form des Fürbittengebets zu wählen. 
In der Mitte ist um die Kerze mit Tüchern ein Kreis gelegt. Die Kerze wird gelöscht.
In einem ersten Schritt (nach dem Gesprächsimpuls) bekommen die Kinder den Auftrag, ihre Sorgen auf bis zu drei DIN A4-Blätter zu schreiben oder zu malen (für jede Sorge ein Blatt).
Mitarbeiter*in: Wir wollen jetzt gemeinsam beten. Legt eure Blätter vor euch. Wir sprechen gleich ein Gebet. Der Kehrvers (mehrmals üben) lautet: 
»Gott, du siehst meine Sorgen. Ich nehme sie und werfe sie auf dich. Meine Sorge ist jetzt bei dir.« Immer wenn wir diese Worte gemeinsam sagen, dürft ihr eine eurer Sorgen nehmen, zusammenknüllen und sie dann in den Kreis werfen. 
Kehrvers: Gott, du siehst meine Sorgen … 
(Erster Sorgenwurf)
Mitarbeiter*in: Guter Gott, wenn ich mir so richtig Sorgen mache, dann ist die Welt ganz dunkel für mich. Das fühlt sich nicht gut an. Dann tut es gut zu wissen, dass du alle unsere Sorgen kennst. 
Kehrvers: Gott, du siehst meine Sorgen … 
(Zweiter Sorgenwurf)
Mitarbeiter*in: Gott, ich finde es schön, was Jesus über dich gesagt hat: Wenn du dich sogar um die kleinen Spatzen kümmerst, dann vergisst du erst recht nicht die großen und kleinen Menschen. Bitte kümmere du dich um meine Sorgen!
Kehrvers: Gott, du siehst meine Sorgen … 
(Dritter Sorgenwurf)
Mitarbeiter*in: Jetzt bin ich meine Sorgen los. Manche davon kommen vielleicht nochmal zurück. Aber jetzt sind sie bei dir, und mir ist ein bisschen leichter ums Herz. Und es wird heller in mir. (Kerze wieder anzünden) Gott, kümmere dich auch um die Sorgen der anderen Menschen. 
Zu dir wollen wir mit den Worten Jesu beten: Vater unser …

Basteln: Vogelmobile

In zwei Varianten: 1. Gemeinschaftsprojekt (groß) für den Kindergottesdienstraum; 
2. Mobile für zu Hause. 
Material: Origami-Papier in verschiedenen Farben; etwas Tonkarton; Lochzange; einen großen Ast und Befestigungshaken (Gemeinschaftsprojekt); für jedes Kind einen kleinen Ast (Mobile für zu Hause); Nylonfaden.
Eine Anleitung findet ihr im Internet (Stichworte »geolino«, »origami«, »vogel«).
Tipp: Am besten vorher ausprobieren, um es gut erklären zu können. 

Und so gehts:

Der besondere Tipp

Dieter Witt
Segen für alle Fälle

Gottesdienste – Stationenwege – Freizeiten – 
Rituale – kreative Elemente

Der Autor verknüpft unser heutiges Leben mit den Erfahrungen biblischer Menschen. Es wird deutlich: Der Segen Gottes begleitet … bei Taufe, Konfirmation, Gottesdiensten jedweder Coleur und auch bei Trauerfeiern.

€ 9,90; 

Best.-Nr. 2093

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Mit Bewegungen

Ich erzähle euch jetzt eine Mitmachgeschichte. Immer wenn ich etwas mit meinen Händen, mit meinem Gesicht oder meinen Füßen mache, dürft ihr das nachmachen. 
Viele Menschen sind gekommen, um Jesus zu sehen. Auch Jesus versucht, alle Menschen zu sehen. Doch es sind so viele, dass er kaum alle sehen kann. 
(Mit den Händen über den Augen in die große, imaginäre Runde von Menschen schauen.) 
Jesus sieht, dass heute viele Menschen mit Sorgen da sind. Manche haben es ihm erzählt, manchen sieht er ihre Sorgen an. 
(Sorgenvolles Gesicht machen und sich am Kopf kratzen.)
Darum will Jesus ihnen Mut machen. Er sagt: »Macht euch keine Sorgen um Essen, Trinken oder Kleidung. Euer himmlischer Papa kümmert sich um euch genauso wie um die Vögel und die Blumen. Ihr seid viel wichtiger als sie! Ihr wisst doch: Vögel gehen nicht zur Arbeit und legen auch keine Vorräte an. Und trotzdem haben sie immer genug zu essen.«
(Mit den Armen wie ein Vogel schlagen, evtl. piepen und umherlaufen.) 
Oder schaut mal auf die Blumen. Die Blumen gehen auch nicht zur Arbeit oder nähen sich schöne Kleidung oder machen sich schön zurecht. Und trotzdem sind sie richtig schön und blühen in den schönsten Farben. Gott kümmert sich um sie.
(Aus der Hocke langsam aufstehen, dabei die Arme langsam ausstrecken und sich wie eine wachsende Blume entfalten.) 
Ihr seid für Gott noch viel wichtiger als die Blumen und die Vögel. Wenn er sich um die Blumen und die Vögel schon so gut kümmert, könnt ihr darauf vertrauen, dass er sich auch um euch kümmern wird. 
(Die Hände mit gekreuzten Armen auf die eigenen Schultern legen.) 
Wenn ihr euch Sorgen macht, könnt ihr das Gott erzählen. Er wird euer Gebet hören und er weiß, was ihr braucht. 
(Hand ans Ohr legen.)
Als Jesus das den Menschen sagt, sehen sie schon erleichtert aus. Es hat ihnen gutgetan, was Jesus gesagt hat. Mit einem Lächeln gehen sie nach Hause. 
(Lächeln) 

Erzählung für Ältere

Zwei neue Freunde 

Heute sieht Mo nicht so fröhlich aus. Er ist beim Essen mit seinen Gedanken abwesend, und Alia hat den Eindruck, dass er manchmal gar nicht richtig zuhört, wenn sie etwas erzählt. Mo und Alia kennen sich noch nicht so lang. Sie haben sich getroffen, als sie mit Jesus unterwegs waren. Alia und viele andere Menschen hatten nicht genug zu essen dabei. Jesus hatte dann mit der Hilfe von Mo dafür gesorgt, dass alle genug bekommen. Seitdem treffen sich Alia und Mo einmal die Woche. Erst essen sie zuhause etwas und dann streifen sie miteinander durch die schmalen Gassen des kleinen Städtchens, in dem die beiden wohnen. Es gibt viel zu entdecken: die vielen Dächer, auf denen die Menschen ihre Kleider zum Trocknen aufhängen oder Früchte trocknen. Besonders spannend finden sie das Haus des römischen Hauptmanns. Dort gehen interessante Menschen ein und aus. Manche von weit her, manche ganz eilig mit dringenden Nachrichten, Menschen mit richtig teuren Kleidern. 

Mo macht sich Sorgen

Alia fragt Mo: »Wollen wir heute wieder zum Haus des Hauptmanns gehen? Dann können wir wieder beobachten, wer alles kommt.« Doch Mo zuckt mit den Schultern. Irgendetwas ist, das spürt Alia. Sie gibt sich einen Ruck und fragt: »Geht es dir nicht gut?« Mo zögert kurz. Aber dann traut er sich: »Es gibt gerade so viele Dinge, die mich beschäftigen. Papa sagt, es hat zu lange nicht mehr geregnet, und er weiß nicht, ob die Ernte dieses Jahr groß genug wird. Was, wenn wir nächstes Jahr nichts zu essen haben? Oder er sich das Geld für meine Toraschule nicht mehr leisten kann? Da gehen doch alle meine Freunde hin. Und jetzt ist auch noch meine Großmutter Hanna krank. Ich habe Angst, dass sie nicht wieder gesund wird.« Alia schaut Mo an. Jetzt ist sie auch ein wenig besorgt. Sie würde ihm so gerne helfen, aber Regen machen kann sie nicht. Und sie hat auch kein Geld, das sie Mo für die Toraschule geben könnte. Und Hanna kann sie auch nicht wieder gesund machen. Alia weiß nicht, was sie sagen soll.
So sitzen Mo und Alia ein paar Minuten lang nebeneinander da, ohne etwas zu sagen. Alia fällt einfach nichts ein, wie man Mos Probleme lösen könnte. Sie schweigt weiter, aber legt einen Arm um Mos Schultern. 

Jesus hat gesagt: »Macht euch keine Sorgen«

Und auf einmal erinnert Alia sich, dass Jesus etwas über die Sorgen erzählt hat. »Mo«, sagt sie, »Jesus hat, als wir mit ihm auf dem Berg waren, etwas über Sorgen gesagt. Ich erinnere mich noch genau, weil ich mich gefreut habe, dass er über Tiere geredet hat. Aber eigentlich ging es, glaube ich, gar nicht um die Tiere.« – »Nun sag schon«, sagt Mo. Und Alia kann sehen, dass er nicht so sicher ist, ob es etwas helfen wird. »Ich weiß nicht mehr ganz genau, was er gesagt hat«, antwortet Alia, »aber er hat den Menschen Mut gemacht. Sie sollen sich nicht so viele Sorgen machen, was sie essen werden oder was sie anziehen werden. Weil, wenn man zum Beispiel die Vögel anschaut, die machen sich auch keine Sorgen und gehen nicht aufs Feld und legen Felder an und pflegen die und ernten dann. Und obwohl sie all das nicht machen, haben sie trotzdem genug zu essen. Gott versorgt sie. Und an den nächsten Satz erinnere ich mich ganz genau. Dann hat Jesus gesagt: ›Seid ihr nicht viel kostbarer als die Vögel? Gott wird euch versorgen. Schaut ihr darauf, dass ihr gut miteinander umgeht und es gerecht zugeht.‹«

Mo ist enttäuscht

»Na toll«, sagt Mo. »Wenn wir uns nicht um unsere Felder kümmern würden, dann hätten wir erst recht nichts zu essen. Und unsere Sorgen vergehen doch nicht einfach, nur weil wir nicht mehr daran denken.« Alia ist ein bisschen enttäuscht, dass Mo nicht direkt begeistert war. Dann sagt sie: »Aber Mo, was hilft es denn, sich um Sachen Gedanken zu machen, die du ohnehin nicht ändern kannst. Es wird nicht mehr regnen, nur weil du dir mehr Sorgen machst. Ich glaube, das wollte Jesus damit sagen: ›Kümmer dich um die Dinge, die du ändern kannst.‹« So richtig überzeugt ist Mo noch nicht, aber als er nach Hause geht, hat Alia den Eindruck, dass er schon ein bisschen besser gelaunt ist. 

Gut miteinander umgehen und gerecht sein

Als die beiden sich das nächste Mal sehen, sieht Mo schon viel glücklicher aus. »Was ist passiert?«, fragt Alia, »du siehst so glücklich aus, aber es hat doch gar nicht geregnet.« Mo wirkt so, als hätte er nur auf das Stichwort gewartet und fängt an zu reden wie ein Wasserfall: »Also, das, was du von Jesus erzählt hast … ich glaube, er hat recht. Ich bin nach Hause gegangen und auf dem Weg fiel mir noch ein Vers aus der Toraschule ein: ›Wirf dein Anliegen auf den Herrn‹ steht in einem Gebet. Das habe ich gemacht. Ich habe Gott jeden Tag erzählt, dass ich mir Sorgen mache, weil es nicht regnet, und dass ich auch nächstes Jahr zur Schule gehen will. Und ich habe gemerkt, dass mir das schon geholfen hat. Und das, was Jesus noch gesagt hat: Dass es nichts bringt, sich um Dinge zu sorgen, die man nicht ändern kann. Mir fiel dann auf, dass ich eine Sache, um die ich mir Sorgen mach, ändern kann, nämlich, dass es meiner Großmutter gutgeht. Und bin nach der Schule immer zu ihr gelaufen und habe ihr Geschichten erzählt und ihr zugehört. Ich glaube, ihr geht es schon ein bisschen besser.« Alia fällt noch etwas ein: »Und Jesus hat doch auch gesagt, dass man sich lieber um seine Mitmenschen kümmern soll. Genau das hast du ja mit deiner Großmutter gemacht. Und weißt du was: Als du das Brot geteilt hast, als wir bei Jesus waren, auch schon.«
Jetzt stehen beide sich ganz fröhlich gegenüber. »Alia«, fragt Mo, »hast du Lust, mit mir zu meiner Großmutter zu gehen?« – »Au ja«, sagt sie, und beide machen sich auf den Weg. Gerade, als sie das Haus von Alias Familie verlassen, spüren beide dicke Regentropfen auf ihren Armen. »Danke, Gott«, sagt Mo leise und schaut nach oben. 

1. Mose 1,1–2,4a

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Ein Gespräch über diese oder ähnliche Fragen kann tänzerisch »schwebend« aufgenommen werden (zu Musik im Raum umhergehen, sich bewegen; wenn die Musik stoppt, zu zweit oder zu dritt über die Fragen ins Gespräch kommen). 

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

Die Geist-Geschichten können sie ermutigen, hierin ein Wirken der Geistkraft Gottes zu erkennen. 

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Gott gab uns Atem, damit wir leben 
(EG 432, KuS 518);
Gottes Geist kommt oft ganz leise 
(MKL 2,44, KG 72)

Atem-Meditation (auch ein Gebet)

Beginnend und endend mit je einem Ton (z. B. Klangschale).
Hinführung: Gottes Geist ist wie der Atem. Unser Atem kann uns helfen, mit Gott zu reden und ihn zu spüren. Das probieren wir nun zusammen aus. Am Anfang und am Ende hört ihr die Klangschale. Sie hilft euch, hineinzufinden in das, was wir nun tun und es auch wieder abzuschließen. Lauscht auch beim zweiten Schlag dem Klang bis zum Ende nach.

Klangschale

Setz dich bequem auf deinen Stuhl.
Wenn du magst, schließe die Augen.
Fühl einmal in dich hinein.
Spüre deine Füße. 
Reichen sie auf den Boden? 
Spüre deine Arme … hinunter bis in deine Finger. 
Lass ganz locker.
Spüre deinen Kopf: Die Ohren, die Nasenspitze. 
Den Atem. 
Spüre, wie er durch deine Nase geht. 
Nimm einen festen Atemzug (mitmachen), halte kurz an, atme tief aus.
Und noch einmal (wieder mitmachen).
Spüre, wie der Atem in deinen Bauch geht.
Vielleicht hebt und senkt sich der Bauch.
Und noch einmal … (atmen).

Du bist da.So, wie du bist.
Mit deinem Atem.
Der Atem fließt durch dich hindurch.
Du atmest ein.
Du atmest aus.
Gottes Geist ist wie dein Atem.

Mit jedem Ausatmen.
Mit jedem Einatmen.
Du bist da.
Gott ist da.
Mit jedem Ausatmen.
Mit jedem Einatmen.
Mit allem, was dir schwer auf dem Herzen liegt.
Mit allem, was ganz leicht ist.
Du bist da.
Gott ist da.

Mit jedem Ausatmen 
Mit jedem Einatmen.
Du bist lebendig.
Du bist voller Lebenskraft.
Du bist da.
Gott ist da.

Mit jedem Ausatmen.

Mit jedem Einatmen.
Gott hat dich geschaffen.
Er hat dich sehr gut gemacht.
Er freut sich, dass du da bist.

Du atmest ein.
Du atmest aus.
Spür noch einmal genau, wie sich das anfühlt.
Gottes Geist ist wie der Atem.
Mit Gott sind wir verbunden.
Er ist uns ganz nah.
Gottes Geist ist Lebenskraft.

Amen.

Klangschale
Nachdem dem Verklingen einladen zum Recken und Strecken, um wieder im Raum und bei den anderen anzukommen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Luftballons

Während der Geschichte werden Luftballons aufgeblasen (am besten aus Naturlatex und mit einer kleinen Pumpe). Die Älteren können diese noch mit dicken Stiften bemalen oder beschriften (vorher ausprobieren). Bei den Jüngeren genügen die Farben der Luftballons. 

Luftballon-Spiele (greifen die Idee des
spielerischen Schwebens auf) 

Gemeinsamer Auftrieb: Um einen oder mehrere Luftballons durch Pusten in der Luft zu halten arbeiten hier alle Kinder zusammen. Wie lange klappt das?
Ballontanz: Je zwei (ungefähr gleich große) Kinder klemmen einen Luftballon zwischen ihre Stirne. Wenn die Musik einsetzt, »tanzen« sie gemeinsam. Möglichst so, dass der Ballon nicht auf den Boden fällt. 
Variante 1: Ballon darf nicht mit den Händen festgehalten werden.
Variante 2: Das Ganze jetzt zu dritt. 
Hindernislauf: Ein kleiner Parcours wird vorbereitet. Nacheinander versuchen die Kinder, diesen zu bewältigen, während sie einen Luftballen balancieren. Dieser darf nur mit einer flachen Hand oder einem Finger berührt/geführt werden.
Variante: Hier können Gruppen gegeneinander antreten.

Der Schöpfungskreis 
(Erzähltasche)

Der »Schöpfungskreis« bietet ein vielschichtiges und gleichzeitig einfaches Konzept, um Kindern ab 4 Jahren Geschichten des Alten Testaments erlebbar zu vermitteln. So können die Kinder die Spuren Gottes in unserer Welt entdecken (u. a. mit Schöpfungsgeschichte, Noah, Abraham, Rut, Psalm 23). 

Dabei wird mit Symbolen aus Filz und anderen natürlichen Legematerialien gearbeitet. 

Den gesamten Inhalt der Tasche entnehmt ihr bitte dem VJG-Shop.

€ 139,00; 
Best.-Nr. S9022

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Mit Luftballontanz
Material: 1 schwarzes Tuch; etliche Luftballons; Klangschale
Die Luftballon-Aktion sollte an den Raum angepasst werden (können sich die Kinder frei bewegen; ist ein Stuhlkreis möglich?). Sie kann auch sitzend, vom Platz aus, gemacht werden. 

(Das Tuch wird in die Mitte gelegt.) 
Wir reisen heute an den Anfang der Zeit.
Menschen haben sich überlegt: »Wie kann das gewesen sein am Anfang? Wie ist alles, was wir auf dieser Welt sehen, entstanden? Und was hat Gott mit dem Anfang der Zeiten zu tun?«
Da haben sie sich die Menschen diese Geschichte erzählt: 
Am Anfang hat Gott Himmel und Erde gemacht.
Am Anfang war nichts darauf. Nur großes, dunkles Wasser. Die Erde war wüst und leer. Es war überall ganz dunkel. 
Aber etwas war doch da. Jemand war da: Gottes Geist war da. 
(Roten Luftballon aufblasen)
Er ist über dem Wasser geschwebt. 
(Luftballon auf den Händen hin- und herschweben lassen)
Ganz leicht. Hin und her. Gottes Geist war da. Und mit ihm war Gott selbst da.
Gott hat gedacht: »So kann es nicht bleiben. Das ist zu wenig. Ich brauche mehr auf dieser Erde.«
Gott hat gesagt: »Es soll Licht werden.« 
(Weißen Luftballon aufblasen)
Da ist Licht geworden.
Gott gefiel das Licht.
Jetzt gab es den Tag.
Wir können den Geist und das Licht noch ein bisschen schweben lassen.
(Die Gruppe lässt die Luftballons durch die Luft »tanzen«; ggf. die Fläche dafür begrenzen. Die Klangschale beendet die Aktion. Die Luftballons werden auf das Tuch gelegt.)
Das war der erste Tag.

Dann hat Gott gesagt: »Die Erde braucht ein Dach. Die Erde braucht ein Oben und ein Unten.«
So geschah es. 
(Blauen Luftballon aufblasen.)
Es gab nun den Himmel.
(Luftballontanz wie oben, jetzt mit allen drei Luftballons; mit Klangschale beenden; alle Luftballons das Tuch legen.)
Das war der zweite Tag.

Dann hat Gott gesagt: »Ein Dach reicht noch nicht. Die Erde braucht auch Land. Es soll auch trockene Flächen im großen Meer geben. Und auf dem Land sollen Pflanzen wachsen und Bäume mit Früchten und Samen.«
(Grünen Luftballon aufblasen)
So wuchsen viele grüne Pflanzen auf dem Land. 
(Luftballontanz wie oben)
Das gefiel Gott gut.
Das war der dritte Tag.

Dann hat Gott gesagt: »Wir brauchen Zeichen, damit alle wissen, wann Tag und wann Nacht ist und wie die Zeit vergeht. Sie sollen der Erde Licht geben. 
Gott machte zwei große Lichter: die Sonne für den Tag und den Mond und viele kleine Sterne für die Nacht. 
(Gelben Luftballon aufblasen)
Nun waren Licht und Dunkel viel besser zu erkennen. 
(Luftballontanz wie oben)
Das gefiel Gott gut.
Jetzt gab es den Tag und die Nacht. 
Das war der vierte Tag.

Dann hat Gott gesagt: »Das Wasser und der Himmel sind noch zu leer. Wir brauchen Leben! Es soll Wassertiere geben. Und Vögel, die in der Luft fliegen. 
Gott machte die Wassertiere und die Vögel.
(Hellblauen und hellgrünen Luftballon aufblasen)
Nun war am Himmel und im Wasser 
richtig was los!
(Luftballontanz wie oben)
Das gefiel Gott gut. 
Das war der fünfte Tag.

Dann hat Gott gesagt: »Da ist noch Platz für viel mehr Leben. Wir brauchen Tiere, die auf der Erde leben. Gott fielen viele Tierarten ein: Löwen, Kühe, Schlangen, Hunde … (Kinder können ergänzen). Jeder Tierart gab Gott etwas Besonderes mit.
(Violettfarbenenen Luftballon aufblasen) 
Das gefiel Gott schon gut.
Aber er merkte: »Das reicht immer noch nicht. Jemand fehlt.«
Und Gott hat gesagt: »Wir brauchen Menschen auf der Erde. Menschen, die sich um all das hier kümmern. Die für die ganze Erde sorgen und mit allen Lebewesen zusammen auf der Erde leben.« 
(Bunten oder braunen Luftballon aufblasen)
Nun gab es nicht nur viele Tiere auf der Erde, sondern auch den Menschen. 
(Luftballontanz wie oben)
Das sah Gott alles an.
(Auf die vielfarbigen Luftballons auf dem Tuch zeigen.)
Und das gefiel Gott nun sehr gut!
Das war der sechste Tag.

Eigentlich war ja nun alles fertig. Die Erde war gut gefüllt. So viel Leben war da! Gott hatte viel geschafft. 
Aber etwas fehlte noch. Gott wusste: Niemand kann immer tanzen und schweben. Manchmal braucht es eine Pause. Gott dachte: »Einmal in der Woche soll diese Pause sein.« Und so ruhte Gott sich am siebten Tag aus. Und mit ihm alles, was er geschaffen hatte. 
(Die Luftballons anschauen) 
Das war der siebte Tag.

So war das ganz am Anfang. So haben sich das die Menschen vor langer Zeit erzählt. Immer wieder, damit niemand es vergisst: Gott ist da. Auch wenn es dunkel ist. Und wüst und leer. Er macht es lebendig. Mit seinem Atem pustet er neues Leben hinein. Ein Leben mit vielen Farben. Und mit dir und mit mir!

Erzählung für Ältere

Für die Älteren kann die Geschichte »Für die Jüngeren« (s. Seite 171) erzählt werden – mit Änderungen bei 

Einleitung: Was war eigentlich ganz am Anfang? Diese Frage stellen sich Menschen schon lange. Schon viel länger als es Schulfächer wie Biologie oder Erdkunde gibt. 

Um solche Fragen zu beantworten und dem Geheimnis des Lebens auf die Spur zu kommen, haben sich die Menschen diese Geschichte erzählt … 

Luftballon-Aktion: 
Variante 1: Die Gruppe überlegt bei jedem Luftballon gemeinsam, was dafür auf den jeweiligen Luftballon gemalt oder geschrieben werden kann. 
Variante 2: Nachdem der erste (»Geist«-)Luftballon aufgepustet worden ist, bekommt bei der Erschaffung des Lichtes jedes Kind einen Luftballon. Für jeden Schöpfungstag schreibt/malt es etwas entsprechendes darauf. 
Bei der Erschaffung des Menschen kann der eigene Name draufgeschrieben werden (so ist am Ende auch klar, wer welchen Luftballon mit nach Hause nehmen kann).

Schluss: So war das ganz am Anfang. So haben sich das die Menschen vor langer Zeit erzählt. Die Geschichte war nicht nur eine Antwort auf ihre Fragen, was eigentlich ganz am Anfang war. Die Geschichte hat sie auch getröstet, wenn sie sich verloren gefühlt haben. Wenn es in ihnen nur dunkel und leer war. Als gäbe es da nichts, worauf man sich verlassen könnte. 
Dann hat ihnen die Geschichte gesagt: »Doch, Gott ist da! Gott schafft Leben. Auch wenn es jetzt gerade dunkel ist. Er spricht, und dann ist es, als ob er mit seinem Atem neues Leben hineinpustet – in die Welt und in mich. Neues Leben mit vielen Farben. Und mit dir und mit mir!«
Daran kann sich ein Gespräch anschließen, wie Menschen (oder sie selbst) es erlebt haben,

Apostelgeschichte 2,1–17

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Antworten auf die letzte Frage können auf Zettel notiert und zum Gebet werden (evtl. je von einem – gesungenen – Kehrvers bekräftigt). 

Zum Text / Zum Thema
Die Kinder und der Text / das Thema

(Gewaltiger) Sturm: Man kann ihn nicht sehen, aber seine Wirkungen (von zart bis extrem). Man hört und spürt ihn. Er kommt, ohne das Zutun von Menschen. Er hat Kraft, Dinge zu bewegen. 
Feuerzungen: Für etwas zu brennen, weil man davon begeistert ist. 
Verständigung über (Sprach-)Grenzen hinweg: Manchmal ist das mühevoll, umso lebendiger fühlt man sich, wenn es gelingt und eine neue Gemeinschaft entsteht.

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Lieder

Ein Licht geht uns auf (KuS 140, KKL 112, KG 25);
Tui amoris ignem 
(gemeinsam unterwegs. Lieder und Texte zur Ökumene 42, Die Gesänge aus Taizé 14)

Gebet

Gott, wir sind da.
Jede einzelne, jeder einzelne von uns.
Ich bin da: (jedes Kind kann den Namen sagen)
Gott, du hast deinen Atem in mich gelegt.
Ich spüre, wie ich atme. 
Ich puste über meine Hand (pusten).
Du bist da, Gott. Danke. 
Amen.

Fürbittengebet (mit Brausen)

1. In der Gruppe sammeln, wo die Kinder sich Veränderung für Menschen/die Welt herbeisehnen: »Für wen, für was hoffst du auf die Geistkraft von Gott?« 2. Auf Kärtchen notieren. 
3. Daraus Gebet machen:

Gott,
wir sehen diese Welt. Wir sehen die Menschen.
(A – C wiederholen, bis alle Bitten ausgesprochen wurden.)
Da gibt es … (Wort einsetzen). Wir brauchen Veränderung. 
Wir brauchen … (Wort einsetzen). 
(Alle) Wir bitten dich: Komm, Heiliger Geist! Komm mit deiner Kraft! (Alle brausen wie 
während der »Erzählungen« )

Abschluss: Gott, wir hoffen auf dich.
Du bist da mit deinem Geist.
Du lässt uns nicht allein. Amen.

Kreative Umsetzung der Geschichte
Standbilder »Vorher – nachher«

Zum Vertiefen der Veränderung der Jüngerinnen und Jünger: Kinder überlegen zu zweit/dritt, wie sie diese Veränderung ohne Worte in einem Vorher- und Nachherstandbild darstellen können. Die Gruppe kann diese Bilder mit dem Brausen (s. »Erzählungen«, Seite 176 und Seite 178) begleiten.

Spiele (zum Pusten)

Das Sturm-Brausen aufgreifen (z. B. mit dem Klassiker: »Wattepusten«; siehe Internet).

Gespräch über Sprachen
Sprachen raten (Spiel)

Ein kurzer Satz wird in vielerlei Sprachen auf einen Zettel geschrieben; die jeweilige Sprache dazu auf je einen Extra-Zettel. Alle Zettel mischen und die richtigen Paare finden. Tipp 1: Kann als Memory gespielt werden. Tipp 2: Das Lied »Hallelu-, Halleluja« (KuS 226, KKL 188) kann helfen. Tipp 3: Übersetzungsprogramme erschließen weitere Sprachen.

Stempeln mit Ballons

Mit Luftballons und Wasser-, Acryl- oder Fingerfarben Tempelbilder gestalten. (Anleitungen unter »Stempeln mit Ballons« im Internet.) Um den neuen Mut auch farblich umzusetzen, eignen sich helle Farben auf dunklem Papier besonders. So kann der letzte Sonntag aufgriffen und die feurigen Pfingstfarben zum Leuchten gebracht werden.

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Material: Dinge, die Wind machen oder ein brausendes Geräusch (in mehrfacher Ausfertigung bereithalten). Gute Inspirationen dazu gibt es bei 
ATZEkreativ, Folge 17, Eine Wind-und-
Luft-Geräusche-Geschichte (YouTube).

Erntefest in Jerusalem
In Jerusalem ist ein großer Festtag. Viele Menschen sind in der Stadt. Sie kommen aus vielen verschiedenen Ländern. Sie feiern das Erntefest. Sie sind fröhlich. Auf den Straßen hört man viele Sprachen. 
In einem Haus sitzen die Freundinnen und Freunde von Jesus beieinander. Sie sind gar nicht fröhlich. Sie sind traurig und ratlos. Sie vermissen Jesus. Sie haben Angst.

Erinnerungen an Jesus
Es ist erst wenige Wochen her: Jesus ist am Kreuz gestorben und wieder auferstanden. Wie sich die Jüngerinnen und Jünger da gefreut haben, dass Jesus ihnen ganz nahe war! Immer wieder erzählen sie einander davon, was sie mit Jesus erlebt haben. Das gibt ihnen etwas Hoffnung.
Doch jetzt ist Jesus wirklich fort. »Ich gehe zu meinem Vater im Himmel«, hat er gesagt. Und: »Aber ihr seid nicht allein. Vertraut mir. Vom Himmel werde ich euch eine große Kraft schicken. Die macht euch mutig, allen Menschen von mir zu erzählen.«

Nichts tut sich
Bisher ist nichts geschehen. In dem Haus in Jerusalem sind die Jüngerinnen und Jünger traurig. Sie haben Angst. Vielleicht werden sie auch verurteilt – wie Jesus.
Wie sitzt du da, wenn du traurig bist oder Angst hast? Setz dich mal so hin. So sitzen wohl auch die Freundinnen und Freunde von Jesus in dem Haus. 
(Leise weitererzählen) Es ist ruhig. 
(Hört einmal die Stille. So ruhig ist es in dem Haus.) 

Da geschieht etwas
(Wieder lauter sprechen) Plötzlich geschieht etwas: ein Brausen. 
(Brausgeräusch machen: Mund, Plastikfolie, Packpapier …) Ein großes Brausen vom Himmel. Wie ein gewaltiger Sturm! 
Gemeinsam machen wir das Brausen richtig groß. 
(Kinder machen mit den vorbereiteten Utensilien oder eigenen Geräuschen mit.)
Es rauscht durch das ganze Haus. Immer mehr und immer mehr. Bis das ganze Haus voller Sturmbrausen ist. 
(Noch lauter brausen)
Die Freundinnen und Freunde hören und spüren das Brausen. Es ist, als ob es durch sie hindurchgeht. Es saust und es braust, und es pustet alle Angst aus ihnen heraus. Es pustet die Traurigkeit weg. Es pustet Mut in sie hinein. Es pustet Hoffnung in sie hinein. 
Die Freundinnen und Freunde Jesu spüren: »Es wird ja ganz hell in uns drin. Es wird ganz warm. Wie ein Feuer, das uns Licht gibt und uns wärmt. Das uns mutig macht und Hoffnung gibt. Das uns ansteckt mit Kraft, die wir brauchen. 
Stell dir vor, jemand pustet Mut und Hoffnung in dich hinein. Wie sitzt oder stehst du dann da?
Die Freundinnen und Freunde Jesu können jetzt nicht mehr sitzenbleiben. Sie stehen auf und gehen hinaus. Sie fangen an, laut von Gott und von Jesus zu erzählen. Da merken sie: »Wir können in anderen Sprachen reden. Alle Menschen verstehen uns.« Und sie werden noch froher!

Jesus macht sein Versprechen wahr
Die Freundinnen und Freunde von Jesus wissen jetzt: Das ist die große Kraft vom Himmel. Das ist der Heilige Geist. Jesus macht sein Versprechen wahr.
Viele Menschen haben das Brausen bemerkt. Neugierig kommen sie zu den Freundinnen und Freunden von Jesus. Sie hören, was diese sagen. Und sie können es auch verstehen. Das ist kaum zu glauben. Sie hören ihre eigenen Sprachen, obwohl sie aus vielen unterschiedlichen Ländern kommen. So etwas haben sie noch nie erlebt.
Die Freundinnen und Freunde von Jesus sagen laut und deutlich: »Hört uns zu: Gott hat einmal gesagt: ›Meine Geistkraft wird zu allen Menschen kommen. Junge Menschen werden neue Ideen haben. Alte Menschen werden wieder Hoffnung haben. Heute macht Gott sein Versprechen wahr.‹«

Der besondere Tipp

Gott schenkt uns seinen Geist
Die Geschichte von Pfingsten
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater


€ 18,00 ; 
Best.-Nr. 9011

Die Geschichte von Pfingsten
Minibüchlein 

Das Büchlein mit den Zeichnungen des oben genannten Bildkarten-Sets erzählt die Pfingstgeschichte in altersgerechten Worten. Zum Schauen und Zuhören. 

24 Seiten; 12 x 12 cm; € 2,50; Best.-Nr. 3584

junge-gemeinde.de


Erzählung für Ältere

Erntefest in Jerusalem
In Jerusalem ist ein großes Fest. Viele Menschen aus verschiedenen Ländern kommen in die Stadt, um das Erntedankfest, das Schawuot-Fest zu feiern. Die Stadt ist voll. Fröhlich geht es auf den Straßen zu. Das »Danke« liegt in vielen Sprachen in der Luft. 
In einem Haus ist es anders. Dort sitzen die Freundinnen und Freunde Jesu beieinander. Sie sind traurig, ratlos und ängstlich. Sie vermissen Jesus so sehr! Sie fühlen sich schrecklich leer. 

Erinnerungen an Jesus
Viel ist passiert in der letzten Zeit: Jesus ist am Kreuz gestorben und wieder auferstanden. Seine Freundinnen und Freunde haben ihn gesehen und seine Worte gehört. Er war bei ihnen. Wie gut das getan hat! Immer wieder erzählen sie sich davon, was sie mit Jesus erlebt haben. Das gibt ihnen etwas Hoffnung.
Doch jetzt ist Jesus fort. »Ich gehe zu meinem Vater im Himmel«, hat er gesagt und versprochen: »Ihr seid nicht allein! Vertraut mir! Ich schicke euch eine große Kraft vom Himmel. Diese Kraft ist der Heilige Geist. Ihr werdet mutig, allen Menschen von mir zu erzählen. Und so werde ich immer bei euch sein.«

Nichts tut sich
Doch bisher ist nichts geschehen. Die Freundinnen und Freunde von Jesus sind traurig. Sie fühlen sich allein und sie haben Angst. Wer weiß, was man mit ihnen macht. Werden sie auch verurteilt wie Jesus? So sitzen sie in dem Haus beieinander. 
Probiert mal aus, wie ihr dasitzt, wenn euch die Angst im Nacken und die Traurigkeit im Herzen sitzt. 

Da geschieht etwas
Plötzlich … geschieht etwas. Es fängt leise an. Es wird immer heftiger: ein großes Brausen. Ein großes Brausen, das vom Himmel kommt. Wie ein gewaltiger, riesiger Sturm fegt es durch das Haus.
Lasst uns das große Brausen gemeinsam versuchen … (Mit den vorbereiteten Utensilien oder eigenen Geräuschen das Brausen lebendig machen.)
So saust und braust und rauscht es. Immer mehr und immer mehr. Bis das ganze Haus voll davon ist. 
(Noch lauter brausen)
Die Freundinnen und Freunde von Jesus hören das Brausen nicht nur, sie spüren es auch: Erst auf der Haut, dann geht es direkt durch sie hindurch. Es saust und es braust. Und es pustet alle Angst aus ihnen hinaus. Es pustet die Traurigkeit weg. Es pustet Mut in sie hinein. Es pustet Hoffnung mitten in ihr Herz. 
Es ist, als ob dieser Wind ein Feuer in ihnen entfacht. Die Freundinnen und Freunde Jesu spüren: »Es wird ganz warm in uns drin. Und es wird hell. In uns drin sind jetzt Hoffnung und Mut und die Kraft, die wir brauchen.«
Stell dir vor, jemand pustet Mut und Hoffnung in dich hinein. Wie sitzt oder stehst du dann da?
Die Freundinnen und Freunde von Jesus können nun nicht mehr sitzenbleiben. Sie fangen an, laut von Gott und von Jesus zu erzählen. Dabei sprechen sie auf einmal in anderen Sprachen! Da werden sie noch froher, weil sie wissen: »Alle Menschen können uns jetzt verstehen. Alle Menschen hören von Jesus und von Gott.« 

Jesus macht sein Versprechen wahr
Da merken die Freundinnen und Freunde von Jesus: Das ist die große Kraft vom Himmel. Das ist der Heilige Geist, von dem Jesus geredet hat. Jesus hat sein Versprechen wahr gemacht.
Die Freundinnen und Freunde von Jesus machen die Tür auf und gehen hinaus. Dort haben viele Menschen das Brausen auch bemerkt. Neugierig kommen sie herbei. Sie wundern sich sehr, als sie die Freundinnen und Freunde von Jesus reden hören, denn die sprechen ihre Sprachen! Die Menschen verstehen jedes Wort. Und das, obwohl sie aus vielen verschiedenen Ländern kommen und unterschiedliche Sprachen sprechen. Sie fragen sich: »Was bedeutet das? So etwas haben wir noch nie erlebt.« Manche sagen auch: »Diese Freundinnen und Freunde von Jesus sind wohl betrunken!« 
Die aber sagen: »Nein! Wir sind nicht betrunken. Gott hat einmal gesagt: ›Meine Geistkraft wird zu allen Menschen kommen. Junge Menschen werden dann neue Ideen haben. Alte Menschen werden wieder Hoffnung haben.‹ Heute hat Gott sein Versprechen wahr gemacht.« Sie wissen nun: »Es geht weiter. Mit uns und mit vielen anderen. Mit Jesus und mit Gott. Neues beginnt jetzt, denn Jesus ist unter uns mit seinem Geist!«

Der besondere Tipp

Pfingsten macht Mut
Bastelbogen mit 26 Fenstern

Der Erzählbogen zeigt mit seinen 26 vorgestanzten Fenstern in Bildern den Weg der Jünger auf: Vom Traurigsein (Emmaus) bis zum aufbauenden Erlebnis an Pfingsten, als die Angst aus den Köpfen gefegt wird. Jedes geöffnete Fenster zeigt eine veränderte Situation zur vorhergehenden Situation – durch die belebende Geistkraft Gottes. 

€ 2,30 (ab 10 Ex. je € 2,10); Best.-Nr. 1738

junge-gemeinde.de

Petra Lefin, aus: Gott schenkt seinen Geist. Die Geschichte von Pfingsten; 2021, Don Bosco Medien GmbH, München

I. Vorüberlegungen

Zwei Mal »ganz am Anfang«: 
1. Der Geist Gottes war ganz am Anfang schon da – so lesen wir es in der ersten Geschichte der Bibel, der Geschichte von der Erschaffung der Welt: Er war da, als es nichts gab außer Wasser und Wüste und Leere und Finsternis. Durch seine Kraft erschafft Gott alles, was zur Schöpfung gehört, so dass Gott schließlich sagt: »Und siehe, es war sehr gut.« 
2. Mit dem Geist Gottes hat alles seinen Anfang genommen – so erzählt es die Geschichte von den Ursprüngen der Kirche in der Apostelgeschichte: Aus verängstigten Menschen wurden mutige Predigerinnen und Prediger. Durch die Geistkraft entsteht die Gemeinschaft der Christinnen und Christen, die Kirche. Die Geistkraft schafft Neues. Sie bewirkt Veränderung. Sie verbindet Menschen miteinander und mit Gott. 

Alles beginnt mit Gottes Geist. Gleichzeitig ist eben dieser für viele Menschen – Kinder und Erwachsene – schwer zu greifen. (Nachdem wir in einer 6. Klasse über das damalige Geschehen in Jerusalem und von Pfingsten als den »Geburtstag der Kirche« gesprochen hatten, konnten die Schülerinnen und Schüler die Geschichte in der nächsten Stunde zwar noch gut nacherzählen – nur der Name der Kraft Gottes, der »Heilige Geist«, fiel niemandem mehr ein.) Der »Heilige Geist« ist für viele heute erst einmal eine abstrakte Figur, ein theologischer Begriff. 
Die Geschichten aus der Bibel setzen dazu einen Kontrapunkt, indem sie davon erzählen, was die Geistkraft Gottes bewirkt. Sie laden uns ein, diese Wirkungen in unserem eigenen Leben zu entdecken. 

II. Liturgische Elemente für die ganze Reihe 

Lieder 

Wind kannst du nicht sehen (Wwdl 88);
Der Geist von Gott weht wie der Wind 
(KuS 148, EG Wü 556);
Komm, heilger Geist, mit deiner Kraft 
(KKL 114, KG 70);
Guten Morgen, guten Morgen (Kanon; in verschiedenen Sprachen singen; zu finden unter folgenden Stichworten »liederprojekt guten morgen«);
Hallelu-, Halleluja (KuS 226, KKL 188, KG 193; ebenfalls in verschiedenen Sprachen)

Psalm 

Gebet nach Psalm 104 (KuS 670) oder
Gebet von M. Trugenberger (KuS 698)

Gebet

Guter Gott, 
ich freue mich, dass du bei mir bist.
Wie den Wind kann ich dich spüren.
Wie den Wind kann ich dich hören.
Einmal ganz stark, einmal ganz schwach.
Aber immer bist du bei mir.
Von dir kommt neuer Mut, 
wenn ich ängstlich bin.
Von dir kommt neue Freude, 
wenn ich traurig bin.
Dafür danke ich dir.
(Martin Trugenberger, KuS 698)

Segen

Siehe hierzu unter »gottesdienst apostelgeschichte 2 feuer und flamme.

III. Zur Gestaltung der Reihe

Der Geist ist schwer zu (be-)greifen. Aber die Geistkraft ist zu erleben! Die Geistkraft Gottes entdecken, die Leben schafft und Neuanfänge ermöglicht, dafür soll in dieser Reihe Raum geschaffen werden. 
Spielerische Zugänge sprechen verschiedene Sinne an und laden zum Ausprobieren der eigenen (Atem-)Kraft ein. Kinder kommen selbst in Bewegung. Veränderungen werden sichtbar und spürbar. Geistvolle Erfahrungen werden so auch am und im eigenen Körper nachvollzogen. Zugleich werden Erfahrungen aus dem eigenen Leben erst vor dem Horizont der biblischen Geschichten als Geisterfahrungen deutbar.

Der besondere Tipp

Gott ist bei mir
30 Psalmen für Kita und Kinderkirche

  • 32 Karten mit 30 biblischen Psalmen.
  • Für Kinder ab 4 Jahren.
  • In vier Schwerpunkte unterteilt: Gott – Schöpfer der WeltGott – meine ZuversichtGott – verborgen und doch daGott – Begleiter durch Jahr und Zeit
  • Mit religionspädagogischen Vorschlägen und Hinweisen.
  • Teilweise mit vertonten Psalmen.

17,00 €; 

Best.-Nr. 9044

junge-gemeinde.de

Der rote Faden

»Was war eigentlich davor?« – Diese Frage zieht sich durchs Heft. Dabei kommt – immer ausgehend von der Welt der Kinder – die Schöpfungsgeschichte genauso in den Blick wie das Pfingstfest.

Was Sie erwartet

  • Die aktuelle Geschichte »Und was war davor?« fängt mit der Frage an, was denn vor meiner Geburt war und führt Schritt für Schritt weiter zum Anfang der Erde.
  • Die biblische Schöpfungsgeschichte wird elementar als Mitmachgeschichte erzählt (mit vielen Illustrationen, zu denen die Kinder selbst die Begriffe nennen können). 
  • In einen Bilderrahmen kann das eigene Staunen über Gott und seine Welt gemalt werden.
  • Die Überlegung »Und was war VOR dem Kindergottesdienst?« baut eine Brücke zurück bis Pfingsten (und darüber hinaus). 
  • Aus der Frage »Und was war DAVOR?« wird die Bastel- und Suchaktion: Je vier Bilder gehören zu einer »Sache«. Alle Bilder werden ausgeschnitten und anhand der Frage nach dem Davor die passenden anderen Bilder dazu gesucht. (Beispiel: Holzschublade – Schreinerei – Polder – Wald).
  • Den Psalm 139 in kindgerechter Sprache sowie passende Rätsel.

Werkstatt

Hier der Hinweis auf die Für-Dich!-Werkstatt. Sie enthält konkrete Hinweise und Impulse, das »Für Dich!«-Heft sowohl im monatlichen wie auch im wöchentlichen Kindergottesdienst gewinnbringend für Kinder und Mitarbeitende einzusetzen.

Kostenfrei öffnen oder zum Bearbeiten herunterladen unter: 
https://www.junge-gemeinde.de/fuer-dich.html

Je nach Zeit eine kleine Schatzkiste basteln oder den Vordruck einer Schatzkiste verteilen. In die hinein können die Kinder schreiben/malen, was ihnen wertvoll ist, was sie in ihrem Leben »sammeln« möchten. Die Mitarbeitenden begleiten mit Ideen/Anregungen.

Lukas 12,13–21

I. Grundgedanken

Zugänge für den ­Vorbereitungskreis

Wir denken darüber nach, was uns wirklich wertvoll ist und wofür es sich lohnt, unsere Lebenszeit zu investieren.

Zum Text / Zum Thema

Daraus ergeben sich Fragen:

Die Kinder und der Text / das Thema

II. Gestaltungshinweise 

Liturgische Elemente
Psalm

 (Psalm 103) 
Z. B. in KuS 668

Alternative:
Die folgende Verse auswendig lernen (mit Bewegungen):
Ich will den HERRN loben (mit erhobenen Händen applaudieren)
von ganzem Herzen (Hände aufs Herz legen),
alles in mir soll seinen heiligen Namen preisen! (Hände vor dem Körper kreisen)
Ich will den HERRN loben (wie oben)
und nie vergessen (Kopf schütteln),
wie viel Gutes er mir getan hat (Arme ausbreiten und zu sich heranziehen).

Lieder

Wo Menschen sich vergessen 
(KuS 506, MKL 2 132, Wwdl 93);
Hast Du heute schon »Danke« gesagt (von Margret Birkenfeld; z. B. in: Ja, Gott hat alle Kinder lieb. Das Margret-Birkenfeld-Liederbuch, 2016)

Kreative Umsetzung der Geschichte
Spiele zum Einstieg

Für Jüngere:

Weitergeben: Die Kinder sitzen im Kreis. Einem Kind wird auf jede Fingerkuppe einer Hand eine Münze gelegt. Diese muss es auf die Fingerkuppen des nächsten Kindes schieben, ohne dass sie herunterfallen (je nach Alter Anzahl der Münzen anpassen). Die versteckte Message »Geld ist zum Weitergeben da« kann im weiteren Verlauf aufgegriffen werden.

Münzenwerfen: Jedes Kind erhält eine bestimmte Anzahl Münzen, mit denen es einen Hut in gewisser Entfernung treffen soll.
 
Lottogewinn: Nach dem Prinzip von »In meinen Koffer packe ich …« geht es hier um »Mit meinem Lottogewinn kaufe ich …«

Für Ältere:

Was würde ich tun?: Ein Kind setzt sich in die Mitte des Stuhlkreises (freiwillig) und erhält leihweise einen 100-€-Schein (oder ein Bündel Monopoly-Papiergeld). Jemand aus dem Team leitet das Gespräch an: ∙Wie fühlst du dich mit dem Geld? ∙Was würdest du damit machen? ∙Wie wäre es, wenn du jeden Tag soviel Geld bekommen würdest?

Redensarten: Auseinandergeschnittene Redesarten/Sprichwörter zum Thema wieder zusammenfügen: 

Diese Auswahl gibt es auch gebrauchsfertig hier: Redensarten

Für alle Altersgruppen:

Stabil: Die Kinder in zwei Teams einteilen. Jedes Team erhält Holzklötze, mit dem es ein möglichst hohes und möglichst stabiles Gebäude baut. Welches Team schafft das höchste/stabilste Gebäude?

»Jenga«: Bei diesem Geschicklichkeitsspiel wird versucht, so lange wie möglich einem Holzklötzchenturm Klötze zu entziehen, ohne ihn zum Einsturz zu bringen.

Nach der Erzählung 

Was ist wirklich WERT-voll im Leben, wofür lohnt es sich zu leben?

Für Jüngere:

Geführtes Gespräch

»Alles meins!«: Zum Abschluss das Videoclip von Rabe Socke schauen (bei YouTube Suchworte »Rabe Socke alles meins« eingeben).

Für Ältere:

Die Todesanzeige von Hartmut Habgier einbringen und darüber diskutieren.
Auch diese Anzeige können Sie hier fertig zum Einsatz und kostenfrei herunterladen.

Kreativ-Angebot

Je nach Zeit eine kleine Schatzkiste basteln oder den Vordruck einer Schatzkiste verteilen. In die hinein können die Kinder schreiben/malen, was ihnen wertvoll ist, was sie in ihrem Leben »sammeln« möchten. Die Mitarbeitenden begleiten mit Ideen/Anregungen.

Hier finden Sie eine solche Schatzkisten-Idee gebrauchsfertig zum Herunterladen und Kopieren (mit Goldtalern, die beschriftet, ausgeschnitten und in die Schatzkiste geklebt werden können.)

Der besondere Tipp

Schatzkiste klein oder groß

In den Holztruhen mit abgerundetem Deckel können die Kinder ihre kleinen Schätze aufbewahren. 
Klein: 9,5 x 7 cm, € 4,90; Best.-Nr. 1479;
groß: 15 x 10,50 cm; € 7,50; Best.-Nr. 1480

(ca. 30–35 Steine)  im Organzabeutel.

€ 12,00; Best.-Nr. 539

junge-gemeinde.de

III. Erzählung

Erzählung für Jüngere

Das Erbe

Jesus war mal wieder umgeben von vielen Menschen. Auf einmal fragte ein Mann aus der Menge: »Sag mal Jesus, kannst du mir weiterhelfen? Mein Bruder und ich haben geerbt. Sag doch meinem Bruder, er soll das Erbe gerecht zwischen uns teilen.« 

Geld allein macht nicht glücklich

Aber Jesus schüttelte den Kopf und sagte: »Ich bin doch nicht dein Rechtsanwalt.« Jesus wollte, dass der Mann etwas lernte. Und die Menschen, die um sie herumstanden. Alle sollten verstehen, dass Geld allein uns nicht reich und glücklich machen. 
Deshalb rief Jesus laut: »Passt mal auf! Mit Geld kann man nicht alles kaufen!« Und dann überlegte er sich eine Geschichte aus. Die ging in etwa so: 

Bauer Hartmut Habgier

Bauer Hartmut Habgier hatte ein großes Feld und war ziemlich reich. Und weil es dieses Jahr so viel Sonne und Regen gegeben hatte, wuchs sein Korn so gut wie noch nie. Er erntete mehr Getreide, als er in seinem kleinen Hofladen neben dem Haus unterbringen und verkaufen konnte. Deshalb überlegte er hin und her. Er konnte nachts schon nicht mehr schlafen, weil er so viel über seine Getreidesäcke nachdachte. 
Eines Morgens stocherte er in seinem Frühstücksei herum. Da kam ihm die zündende Idee: »Ich werde meinen kleinen Hofladen abreißen und einen neuen bauen. Riesengroß! Und mit viel mehr Regalen für die Getreidesäcke. Da werden meine Kunden staunen. Und bald bin ich dann wahrscheinlich der reichste Bauer im ganzen Dorf.«
Bauer Habgier war begeistert! Und während er sich im Badezimmer die Zähne putze, schaute er in den Spiegel. Da lachte er bewundernd: »Mensch Hartmut, du bist echt ein toller Typ! Klar, eine Weile musst du noch hart arbeiten – bis der neue Hofladen steht. Aber wenn du das geschafft hast, legst du die Beine hoch, kaufst dir einen Porsche und buchst dir einen langen Urlaub in der Karibik.«
Noch während Bauer Habgier vor dem Spiegel stand, meinte er, eine Stimme zu hören. Die rief: »Hartmut Habgier, du bist ein ganz schöner Idiot! Schon heute Nacht könntest du sterben. Was wird dann aus deinem ganzen Geld und den Plänen vom großen Hofladen?« Bauer Habgier sah sich erschrocken um. »Ist da jemand?«, fragte er. Doch er konnte niemand sehen. Also zuckte er die Schultern, krempelte die Ärmel hoch und ging an die Arbeit. Er hatte ja noch so viel vor.

Mit Geld kann man nicht alles kaufen

Jesus sah die Leute an und sagte ernst: »Seht ihr! Mit Geld kann man nicht alles kaufen. Wem es nur darum geht, in diesem Leben reich zu sein, der wird einmal sehr arm vor Gott stehen.«

Erzählung für Ältere

Streit ums Erbe

Wie so oft war Jesus auch jetzt umgeben von vielen Menschen. Sie waren neugierig auf das, was er zu sagen hatte oder wollten seine Wunder nicht verpassen. Manche wollten ihn auch um Rat fragen. Wie der Mann, der sich an diesem Tag aus der Menge nach vorne drängelte. »Jesus«, sagte er atemlos, »mein Bruder und ich haben viel Geld geerbt. Aber jetzt will er nicht mit mir teilen. Könntest du nicht mal mit ihm reden? Vielleicht hört er auf dich mehr als auf mich.«

Man kann sich kein gutes Leben kaufen

Aber Jesus hob abwehrend die Hände und schüttelte den Kopf: »Erstens bin ich kein Rechtsanwalt und zweitens ist es besser, nicht so gierig zu sein. Denn egal, wieviel Geld du hast: Ein gutes Leben kannst du dir nicht davon kaufen.« 
Um dem Mann deutlich zu machen, was er damit meinte, überlegte sich Jesus eine Geschichte. Auch die anderen Leute sollten sie hören:

Bauer Hartmut Habgier

Hartmut Habgier hatte von seinem Vater einen großen Gutshof übernommen. Mit Feldern und Wäldern, einem großen Wohnhaus, großen Lagerhallen. Auch Hartmut Habgier war ein erfolgreicher Unternehmer und wusste immer, wo es ein gutes Geschäft zu machen gab. Dieses Jahr war es für Hartmuts Hof besonders gut gelaufen: Die Felder hatten eine Jahrhunderternte ergeben und er hatte damit viel Geld erwirtschaftet. Selbst sein Finanzberater bei der Bank nickte angesichts der guten Gewinne ankennend: »Gratuliere Hartmut! Vielleicht könntest du dir mal überlegen, den Hof noch weiter zu vergrößern. Wie wäre es denn mit einem Hof-Café und einer zweiten Biogasanlage?«
Hartmut lachte bescheiden, aber die Anerkennung fühlte sich großartig an. Bisher hatte er noch nie darüber nachgedacht, den Hof zu vergrößern. Doch jetzt ließ ihm das Gespräch mit dem Bankangestellten keine Ruhe mehr. 

Keine Ruhe mehr

Sogar nachts dachte er nur noch an die Vergrößerung seines Hofes und wie er dadurch mehr Geld verdienen konnte. Immer wieder stand er auf und schrieb seine Ideen auf. Sogar eine Skizze fertigte er an. Darin wurden die alten Lagerhallen abgerissen und durch doppelt so große ersetzt. Und es gab viel Platz für neue Projekte und Investitionen. 
Obwohl er kaum mehr schlief, war Hartmut von seinen neuen Ideen total begeistert. Er war so motiviert, dass er am liebsten sofort damit angefangen wollte, seine Pläne umzusetzen. 
Eines Morgens klopfte er beim Rasieren seinem Spiegelbild bewundernd auf die Schulter. »Du bist schon ein toller Typ«, sagte er zu sich selbt. Er hatte den Familienhof zu einem Erfolg gemacht. Er konnte sich inzwischen alles Mögliche leisten. Und er hatte trotzdem noch Geld für neue Projekte. Das sollte ihm erst mal einer nachmachen. 
Er malte sich aus, wie er irgendwann überhaupt nicht mehr arbeiten müsste. »Wenn alles nach Plan läuft, habe ich dann genug Geld, alles meinen Angestellten zu überlassen. Ich selbst brauche dann keinen Finger mehr zu rühren. Dann werde ich es mir richtig gutgehen lassen: Einen Porsche kaufen und das halbe Jahr im Urlaub sein.«

Alle Pläne umsonst

Noch während er vor dem Spiegel stand und das Gesicht abtrocknete, schmerzte plötzlich sein linker Arm, dann die ganze Brust. Ihm wurde schwindelig. Und als er sich benommen auf den Badewannenrand setzte, schien ihm eine Stimme zuzuflüstern: »Hartmut, du denkst nicht nach. Du verhältst dich wie ein Idiot. Was, wenn du diesen Herzinfarkt nicht überlebst? Was wird dann aus deiner ganzen Kohle und deinen großen Plänen?« – »Großer Gott …«, stammelte Hartmut entsetzt. 
Und wir wissen nicht, welcher letzte Gedanke ihm durch den Kopf schoss.

Immer reicher?

»Seht ihr«, sagte Jesus und blickte in die Augen seiner geschockten Zuhörer. »So kann es gehen, wenn man meint, Glück und ein gutes Leben hingen am Geld. Wer immer reicher werden will, wird am Ende mit leeren Händen vor Gott stehen.«

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I. Vorüberlegungen

Zur Planung des Kindergottesdienstes
  • Es bietet sich an, diesen Kindergottesdienst draußen zu feiern, in einem Park oder Schrebergarten, im Garten eines Gemeindemitglieds oder auf der Gemeindewiese.
  • Wenn nicht draußen gefeiert werden kann, holt man sich die Natur in den Kirchraum/das Gemeindehaus: Mit einer Fantasiereise, bepflanzten Blumentöpfen, einem Labyrinth aus Naturmaterialien.
  • Zur Stärkung am Ende (oder zwischendurch) bekommen die Kinder »Natur zum Schmecken«: Z. B. Wasser, frisch gepresste Säfte, Obst, Kräuter-/Früchtebrot, Brot mit Kräuterquark/Gemüsestreifen.
Zum Text / Zum Thema
  • Wenn wir davon reden, dass das Wasser knapp wird, dachten wir bisher eher an andere Länder und Kontinente. Aber auch hier in Deutschland sind unsere Grundwasserreserven massiv bedroht, selbst das Tiefengrundwasser. Bäche und Flüsse trocknen aus. Die Dürre nimmt auch bei uns zu.
  • Demgegenüber beschreibt der biblische Text einen paradiesischen Zustand. Er entstand zur Zeit König Davids, ca. 400 Jahre vor dem bekannteren »ersten Schöpfungsbericht« (mit der Erschaffung der Erde in sieben Tagen). Im heutigen Text steht die Erschaffung des Menschen an erster Stelle.

Gott wird als Hand-Werker beschrieben, der den Menschen aus Lehm erschafft. Er setzt ihn in ein Paradies, das als Nutz-Garten geschildert wird.

  • Der Mensch ist Teil dieses Gartens, dieser Schöpfung, denn er wurde aus Erde geformt:

Adamah: die Erde; Adam: der Mensch. Man könnte also »Adam« mit »Erdling« oder »Erdwesen« übersetzen.

  • Genauso, wie sich Gott um seine Schöpfung sorgt und sie in guten Händen wissen will, sorgt er sich um den Menschen. Der Mensch, aus Erde gemacht, soll in und mit der Erde arbeiten. Im Gegenzug schenkt ihm diese (Mutter) Erde alles, was er zum Leben benötigt.
Die Kinder und der Text / das Thema

Kinder sind, was Umweltverschmutzung angeht, viel sensibilisierter als früher. Sie wissen, dass die Menschheit nur überleben kann, wenn sie die Schöpfung/Umwelt nicht zerstört. Es geht nur miteinander.

Dabei haben Kinder einen besonderen Blick auf die Natur: Durch ihre Neugier und die uns leider oft verloren gegangene Fähigkeit, über kleinste, unscheinbare Dinge zu staunen, nehmen sie intensiver wahr als Erwachsene.

Aber auch Kinder finden nicht alles in der Schöpfung toll: Manche ekeln sich vor Regenwürmern (die ja übrigens in, von und mit der Erde leben), andere vor Spinnen. Immer mehr Kinder haben Allergien und tun sich schwer, damit, wenn im Frühling die Natur zu neuem Leben erwacht.

Trotzdem sind sich die Kinder ihrer Verantwortung für die Schöpfung und die Natur bewusst. Und sie sind stolz darauf, dass sie auch in ihrem Alter schon dazu beitragen können, dass es der Natur besser geht.

II. Bausteine

Kreative Umsetzung der Geschichte
Ernte »handgreiflich«

Zur Stärkung im oder nach dem Kigo (s. hierzu »I. Vorüberlegungen«).

Toll wäre es, wenn die Kinder Obst direkt vom Baum pflücken könnten. Ihre »Ernte« wird in Butterbrottüten (mit der Aufschrift »Gott sorgt für dich!«) verpackt und mitgenommen: Vielleicht können die Kinder sie sogar in einem Seniorenheim verteilen.

Körper- und Atemübungen
  • Bewusst aus- und einatmen (wohin fließt mein Atem?); den Handrücken anhauchen, anpusten (was fühle ich?) …
  • Einen eigenen »Standpunkt« finden: Wahrnehmen, wie fest unsere Füße auf der Erde stehen, sich dabei vorsichtig hin- und herbewegen.
  • Wie bin ich »geformt«? Die Kinder schließen die Augen und tasten sich ab: Gesicht, Arme, Bauch …
Den Namen hauchen

In einigen Kulturen gibt es den Brauch, dass Kindern nach der Geburt ihr Name vom Familienoberhaupt ins Ohr geflüstert wird.

Die Kinder flüstern einander ihre Namen zu. Wie fühlt sich das an? Die Kinder unterhalten sich über diese Erfahrung.

Erde entdecken

Die Kinder er-fühlen und er-riechen unterschiedliche Erde: Ton, Blumenerde, Lehm …

Umwelt
  • Die Älteren suchen im Internet Informationen zum diesjährigen ökumenischen Schöpfungstag.
  • Menschen aus Umweltgruppen oder Jugendliche, die sich z. B. für »Fridays for future« engagieren, werden eingeladen und kommen mit den Kindern ins Gespräch.
Mit Naturmaterialien arbeiten

Die Älteren gestalten einen Barfußpfad oder legen aus vorher gesammelten Naturmaterialien ein Mandala.

In Gläschen oder Töpfen befinden sich Mais, Senfsaat, Reis, Hirse … Die Kinder ertasten blind, worum es sich handelt. Die jüngeren Kinder dürfen sich die Saaten auch ansehen und dann sagen, was es ist.

Die Kinder gestalten einen Menschen aus Ton. Nach der Trocknung stellen sie ihren Menschen an einen bewusst gewählten Platz in einem Garten. Die hiervon gemachten Fotos werden ausgestellt, zusammen mit den Erklärungen der Kinder für den gewählten Standort.

Materialien und Medien

»Der große Gärtner«, Emil Nolde (1940) – dazu finden sich im Internet viele Bildbeschreibungen und Bezugsquellen. Besonders hervorzuheben ist die von Josef Holzkotte (damals Bundespräses des Kolpingwerks), die unter den Stichworten >kolping.de >emil nolde >der große gärtner gefunden werden kann.

Gestaltungsvorschlag für einen Gottesdienst draußen

Wir treffen uns an der Kirche, am Park- oder Garteneingang.

Begrüßung

»Herzlich willkommen. Schön, dass ihr da seid! Wir machen uns jetzt auf den Weg zu dem Ort, an dem wir Gottesdienst feiern.

Passt auf diesem Weg genau auf:

Was hört ihr? Was seht ihr unterwegs?

Schaut auch nach rechts und links, nach
unten und oben.«

Eröffnung

Wir feiern Kindergottesdienst

im Namen Gottes, der für uns sorgt:

Er hat alles auf der Erde geschaffen, auch uns Menschen –

im Namen Jesu, der uns gezeigt hat,

dass wir aufeinander achten sollen:

Er will unser Vorbild sein –

im Namen des Heiligen Geistes,

der uns Kraft und Stärke gibt:

Er hilft uns, das Richtige zu tun. Amen.

»Ich bin sehr gespannt: Was habt Ihr auf dem Weg hierher gesehen und gehört?«

Lied

Du hast uns deine Welt geschenkt (KuS 631/LHE 355); unter Einbeziehung der Dinge, Tiere, … die die Kinder wahrgenommen haben. Sollte auch Abfall u. ä. vorkommen, wird dies im Kyrie aufgenommen.

Gebet mit Kehrvers

Guter Gott, du hast alles wunderbar geschaffen: Die Welt, die Tiere, die Natur und uns Menschen.

KV, alle: Danke Gott, dass du für uns sorgst.

Jede und jeder von uns ist etwas Besonderes:

Eine kann gut Fußballspielen, ein anderer gut Klavier,

einer kann gut schreiben, eine andere gut singen:

Wir haben so viele Talente unter uns! KV

Du willst, dass es uns gutgeht.

Du kümmerst dich um uns:

Wir haben genug zu essen und zu trinken,

wir haben Kleidung, damit wir nicht frieren,

wir haben ein Dach über dem Kopf. KV

Lied

Guter Gott, wir danken dir (KKH 17A)

Klagegebet (KKH S. 32)
Lied

Guter Gott, erbarme dich (KKH 17B)

Hinführung (Atemübungen)

Setzt euch bequem hin.

Atmet ein paarmal ganz bewusst ein und aus.

  • in den Bauch atmen; in den Rücken; die Hände in die Seite legen und dorthin atmen
  • ganz langsam ausatmen und stoßweise
  • vorsichtig über den Handrücken pusten
Lied

Gott gab uns Atem (EG 432/KuS 518/LJ 242/MKL 73/KKL 68/LHE 305)

Erzählung (im Sandkasten)

Material: Sandhaufen in der Mitte; Schale mit Wasser; Menschenfigur aus Ton (oder anderem Material); blaue Tücher (Fluss); Moos; Muggelsteine; Blumen (in kleinen Blumentöpfen);

Wäscheklammern; Fotos oder von Kindern gemalte Bilder (werden je in eine Wäscheklammer und dann in den Sand gesteckt); Holzkegelfiguren in der Anzahl der Kinder.

Neugierige Kinder

Vor vielen hundert Jahren lebten in einem fernen Land Nomadenvölker.

Die Menschen wohnten nicht in festen Häusern. Auf der Suche nach guten Weideflächen für ihre Tiere, zogen sie durchs Land. Zusammen mit ihren Familien und Herden. Sie bauten dann ihre Zelte auf und lebten dort einige Zeit. Dann zogen sie weiter.

Ich stelle mir vor, bei ihnen lebten Kinder, die genauso neugierig waren wie ihr.

Da war auch ein Junge. Seine Aufgabe war es, sich mit um die Tiere zu kümmern. Dann durfte er zum ersten Mal bei der Geburt eines Kamels ganz nah dabei sein. Das hat ihn schwer beeindruckt.

Man sah ihm an, dass ihm vieles durch den Kopf ging.

Schließlich fasste er sich ein Herz und fragte seinen Vater: »Wie ist eigentlich diese Welt entstanden? Woher kommt das Leben? Ganz am Anfang?«

Der Vater antwortete: »Ich erzähle dir eine Geschichte. Sie handelt von Gott und den Menschen, also auch von uns. Diese Geschichte hat mir mein Vater erzählt. Und der hat sie von seinem Vater gehört. Also hör gut zu,
damit du sie eines Tages auch deinen Kindern erzählen kannst:

Ganz am Anfang, als Gott beschloss, Himmel und Erde zu machen, gab es noch gar nichts auf der Erde: Keine Sträucher und keine Bäume, kein Gras und keine Blumen, keine Menschen und keine Tiere.

Es gab gar nichts, nur Sand und Erde.

(In einer Hand etwas Sand hochhalten und rieseln lassen.)

Alles war trocken, denn Gott hatte es noch nicht regnen lassen. Und ohne Wasser konnte kein Leben entstehen.

Ein Mensch

Aber dann … Kleine Nebeltröpfchen bildeten sich auf der Erde. Es wurden immer mehr.

(Aus der Schale mit der Hand etwas Wasser nehmen und auf den Sand tröpfeln lassen.)

Die Erde nahm das Wasser auf und wurde feucht.

Da nahm Gott etwas Erde und formte daraus einen Menschen.

(Die Tonfigur in die Hand nehmen.)

Und er nannte ihn Adam. Das bedeutet »aus Erde gemacht«.

Dann hauchte Gott ihm den Atem des Lebens ein. (Pusten)

So wurde der Mensch lebendig.

Ein Garten für den Menschen

Gott beschloss, für den Menschen einen Garten anzulegen. In einer Landschaft, die Eden hieß, ließ Gott ganz viel wachsen:

Bäume, an denen leckere Früchte wuchsen,

und zwei ganz besondere Bäume: Den »Baum des Lebens« und den »Baum der Erkenntnis von Gut und Böse«.

Mitten in Eden gab es eine Quelle.

Daraus wurde ein Strom, der in alle vier Himmelsrichtungen floss.

Auf der ganzen Erde gab es nun Wasser.

Genügend Wasser für Leben.

Dazu gab es kostbare Bodenschätze.

So entstand ein richtiges Paradies.

(Kinder gestalten den Garten; s. »Erzählung«, »Material«, noch ohne Kegelfiguren.)

Und Gott setzte den Menschen in den Garten und gab ihm einen Auftrag:

Pass gut auf diesen Garten auf!

Wenn ihr Adam wärt

Wenn ihr Adam wärt, wo würdet ihr als erstes in diesem Garten hingehen? Was würdet ihr gerne tun?

Ich habe für jede und jeden von euch eine Holzfigur. Stellt sie im Garten dorthin, wo ihr jetzt gerne sein würdet.

Lied

Mit der Erde kannst du spielen (KG 138/LH 74)

Kreative Umsetzung

Siehe oben

Fürbittengebet

Guter Gott, du hast die Erde so geschaffen, damit wir alle gut darin leben können:

Menschen und Tiere.

Aber die Erde ist kein Paradies mehr.

Deshalb bitten wir dich heute …

für die Erde, dass sie nicht ausgebeutet wird.

Für das Wasser, dass es nicht verschmutzt und verschwendet wird.

Für die Tiere, dass sie geschützt werden und ein gutes Leben haben.

Für die Menschen, dass sie aufeinander achtgeben und füreinander sorgen, damit niemand leiden muss auf dieser Welt.

Guter Gott, zeige uns, was wir tun können,

damit deine Schöpfung nicht zerstört wird, sondern ein Platz zum Leben bleibt.

Vaterunser
Lied

Bewahre uns, Gott (EG 171/KuS 174/LJ 117/KG 213/KKL 25)

Segen

Birgitt Johanning

Hier geht es zur Reihe Kummer und Trost.

Erzählung für Ältere

Kaputtmacher oder Lebensretter?

Gespräche in der Töpferwerkstatt 3

Zuflucht vor dem Wolkenbruch

Die Tür zur Töpferwerkstatt wird aufgerissen und Johannes steht in der Werkstatt. Er schnappt nach Luft, wie nach einem 100-Meter-Lauf und wischt sich Regentropen aus dem Gesicht. »Uff«, sagt er, »gerade noch rechtzeitig kann ich bei euch Unterschlupf finden.«

Joram und der Meister haben gar nicht bemerkt, dass es mitten am Tag ganz dunkel geworden ist. Jetzt geht der Meister zur Tür und will den Regen sehen. Da fährt ein Blitz vom Himmel, der Donner kracht wie ein Kanonenschlag und dann schüttet es wie aus Kübeln.

»Glück gehabt, Johannes, willkommen in unserer Töpfer-Arche«, sagt der Meister. »Hier bist du sicher.«

Joram und Johannes zucken bei jedem Donnergrollen zusammen. Johannes schaut ängstlich nach oben. Der starke Regen prasselt unablässig aufs Dach und der Sturm rüttelt an der Türe. »Töpfer-Arche«, sagt Joram, » … aber du bist nicht Noah, Meister. Und was heißt hier >sicher<? Ein starker Regen kann einen kleinen Bach zu einem reißenden Strom anschwellen lassen, der Häuser zerstört und die ganze Gegend verwüstet! Schrecklich!«

So viele Fragen

»Müssen wir jetzt auch ertrinken wie die Menschen bei Noah?«, fragt Johannes. »Warum hat Gott bloß den Noah gerettet? Warum mussten so viele Menschen und Tiere bei der Sintflut sterben?« Mit großen Augen schaut Johannes zum Meister.

Wenn ein Krug misslingt

»Du stellst mal wieder Fragen«, sagt der Meister und muss eine Weile nachdenken. »Sag mal, Joram, wenn du an der Töpferscheibe sitzt und dir ein Krug einfach nicht gelingen will? Einmal wird er schief, einmal wird er zu klein, einmal wird er zu hoch … und auch der fünfte Versuch geht daneben. Was machst du dann?« – »Dann … also … dann hab ich auch schon mal diesen missratenen Krug genommen, ihn wieder zu einem Klumpen zusammengeknetet und vor Zorn gegen die Wand geworfen!« – »Soso«, sagt der Meister, »jetzt weiß ich auch, woher die braunen Flecken kommen«, und schmunzelt.

Gott war zornig

»Du meinst also, Gott war stinksauer?«, fragt Johannes. »Da hat er die Menschen und die Welt geschaffen und Freude daran gehabt. Und dann merkt er, dass die Menschen alles kaputt machen.« – »Sie ärgern die Mitmenschen. Alle wollen größer sein als die anderen. Sie machen diesen ganzen schönen Garten >Erde< kaputt. Und oft merken sie es gar nicht, dass sie selbst dabei Schaden nehmen«, fügt der Meister hinzu.

»Dann hat Gott also einen Zorn gekriegt und die ganze Erde gegen die Wand geknallt und eine Sintflut geschickt«, meint Johannes. – »Verständlich wäre das schon«, sagt der Meister. »Aber weißt du, Johannes, ich kann mir Gott nicht vorstellen wie ein zorniges Kind, das kaputt macht, was es gebaut hat, weil es anders geworden ist, als gedacht.«

»Aber was ist mit den Naturkatastrophen: Den Erdbeben, Überschwemmungen, Wirbelstürmen und Dürrezeiten? Die gibt es doch bis heute«, wendet Joram ein. »Warum lässt Gott das zu und verhindert es nicht?«

Manchmal liegt es an den Menschen

Jetzt setzt sich der Meister zu den Jungs und sagt nachdenklich: »Das hab ich mich auch schon oft gefragt. Gott ist nicht einfach der >liebe Gott<, der einen vor jedem Unglück bewahrt. Manchmal bleibt er dunkel, unbegreiflich und wir verstehen ihn nicht.

Aber oft sind doch die Menschen selbst schuld an dem Unglück, das sie trifft. Wenn das Klima zerstört wird, Flüsse über die Ufer treten, Pflanzen und Tiere sterben und Menschen krank werden … hat das dann nicht auch damit zu tun, wie die Menschen mit Gottes Garten >Erde< umgehen? Dass sie ihn krank gemacht haben? Ich glaube, Gott ist kein Kaputtmacher. Im Gegenteil: Er will, dass Menschen und Tiere und Pflanzen Raum zum Leben haben. Deswegen mag ich die Geschichte von Noah. Noah hörte auf Gott und baute die Arche für sich, für seine Familie und die vielen Tiere. Gott will das Leben bewahren – sogar mitten in der großen Flut.«

Das Unwetter verzieht sich

»Hört ihr das?«, ruft Johannes ganz aufgeregt. Joram und der Meister schauen sich an. Dann hören sie es auch: Der Regen tropft nur noch ganz sachte auf das Dach und der Donner grollt nur noch leise aus weiter Ferne. Die drei gehen zur Tür und sehen, dass erste Sonnenstrahlen aus den Wolken blitzen und ein großer, bunter Regenbogen am Himmel steht.

Der Regenbogen

»Boah«, staunt Joram, »wie bei Noah!« »Der Regenbogen ist ein Zeichen der Erinnerung«, sagt der Meister. »Er erinnert an Gottes Versprechen: >Solange die Erde besteht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.< Gott will die Menschen nicht noch einmal bestrafen.«

– »Dann hat Gott also seinen >Kriegsbogen< an den Nagel gehängt und ein Friedenszeichen daraus gemacht«, staunt Joram. »Und stimmt das auch?«, fragt Johannes. »Darauf vertraue ich«, antwortet der Meister. »Mit diesem Vertrauen kann ich es aushalten, wenn Schlimmes passiert und ich keine Antwort habe. Gott will das Leben retten mitten in der Flut. Auch dann, wenn ich Angst habe und mir das Wasser bis zum Hals steht. Dann denke ich an die Farben des Regenbogens und an Gottes Versprechen. Wisst ihr es noch?«

Andreas Weidle

Hier geht es weiter zur nächsten Reihe.

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