Dorothea Layer-Stahl, Psalmenpostkarte Psalm 23, Verlag Junge Gemeinde
Dbd 2024, S. 84–88
Die Reihe soll dazu einladen, sich die alten Worte der Psalmen (neu) zu eigen zu machen.
Da heutzutage viele Kinder nicht jeden Sonntag zur »Kirche mit Kindern« kommen können, ist die Reihe so angelegt, dass alle Sonntage auch einzeln umgesetzt werden können.
Psalmen-Postkarte »Psalm 23«
Mit vielen Bildimpulsen ∙ 10er-Set
Der 23. Psalm ist auf dieser Psalmenkarte in der unübertroffen melodisch-poetischen Übersetzung Martin Luthers abgedruckt.
Dorothea Layer-Stahl hat dazu Bildimpulse gesetzt, die anregen, sowohl über Text als auch Bild ins Gespräch zu kommen.
Am Ende kann ein eigener (kreativ umgesetzter) Psalm 23 stehen.
10 Karten € 5,00;
Best.-Nr. 617
Psalmenstern
Bastelbogen
Der Psalmenstern bietet die Möglichkeit, Kinder in ansprechender Weise mit Psalmgebeten der Bibel vertraut zu machen und die tröstende und stärkende Kraft dieser Worte zu erleben.
Die Sternform ist einfach herzustellen. Zusammen mit einem Schaschlikspieß und einer Perle (nicht zwingend notwendig und nicht im Lieferumfang enthalten) lädt der Stern dazu ein, die 12 Psalmen immer wieder zu lesen. Dazu wurden sie in kindgerechte Worte gekleidet und entsprechend gekürzt.
Außer dem 23. Psalm (der unverändert in der Luther-Übersetzung von 1984 abgedruckt ist), enthält der Psalmstern noch folgende Psalmen: 1, 22, 27, 63, 91, 95, 103, 104, 121, 139, 150.
DIN A3 (auf A4 gefalzt), 150-g-Papier;
€ 2,40 (ab 10 Ex. je € 2,20);
Best.-Nr. 066
Das Mitmachheft im Kindergottesdienst 11-2024
In diesem Für-Dich-Heft beschäftigt sich Hannes zusammen mit seiner Oma mit Psalmen. Sie erkennen einen Dreiklang darin: Von Klage und Leid über die Bitte an Gott, zu helfen bis hin zum Dank an Gott. Anhand der Psalmen kann Hannes dann Bezüge zu seinem eigenen Leben herstellen.
Gott macht mich stark
12 Seiten € 1,90
(ab 10 Ex. je € 1,60; ab 40 Ex. je € 1,40)
junge-gemeinde.de
Gott sein Leid klagen
Monatsgottesdienst November 2024
Gott um Hilfe bitten
Gott für seine Wunder danken
Gemeinsames Klagen ins »Blaue hinein« wird eher als unecht oder gar übergriffig empfunden.
Dies sollten wir im Hinterkopf haben, wenn wir dieses Thema mit den Kindern angehen.
Gott behütet mich (KuS 335);
Wo ein Mensch Vertrauen gibt (EG WUE 638, KuS 444, Durch Hohes und Tiefes 347);
Liedruf zu Psalm 6: »Gott hat mein Weinen gehört« (s. u.)
Dbd 2024, Seite 86, oder Eingangsgebet:
Du Gott der unendlichen Liebe,
hier sind wir vor dir.
Alle mit der eigenen Geschichte.
Alle mit den eigenen Gefühlen.
Hilf uns, dir alles zu sagen, was uns bewegt.
Mit Worten und ohne Worte.
Mal wütend, mal traurig,
mal ängstlich, mal freudig.
Lass uns jetzt geborgen sein
in deinem großen Ohr.
Amen.
Wir durchblättern die Psalmen nach Versen, die uns aus der Seele sprechen, Mut machen, helfen zu klagen etc. Diese Verse schreiben wir auf kleine Kärtchen, die noch gestaltet werden können.
Die fertigen Kärtchen kommen in unsere »Schatzkiste« = ein einfaches kleines Holzkästchen oder eine gebastelte Papierschachtel (Bastelanleitungen hierfür sind im Internet zu finden).
Diese Schatzkiste kann auch weiterhin mit Versen gefüllt werden, die uns wichtig werden.
Gestaltet eine »Gebetswand«. Dazu vorab einige (Ziegel-)Steine im Raum aufschichten. Die Kinder können dann Psalmenkärtchen in die Zwischenräume stecken.
Alternative: Eine Wäscheleine spannen und die Psalmenkärtchen mit Klammern anbringen.
Versucht gemeinsam mit den Kindern anhand bekannter Klagepsalmen, neue Klagelieder zu dichten. Macht den Kindern einige Vorschlägen, die ihre Kreativität wecken.
Frieder wacht aus einem wirren Traum auf. Seine Stirn ist heiß. Sein Schlafanzug und das Bett klebrig nass vom Schweiß. Frieder weiß nicht, wie lange er schon mit diesem Fieber im Bett liegt. Müde dreht er seinen Kopf zur Kinderzimmertüre. Da kommt Mama Laura rein. Mit einer frischen Kanne Tee. »Wie lange liege ich hier schon im Bett?«, fragt Frieder. Mama Laura lächelt ihn an: »Zwei Tage.« Sie schenkt den Tee in Frieders Tasse. Frieder jammert: »Dann ist ja Montag. Ich verpasse den neuen Buchstaben, den wir heute in der Schule lernen.« Mama Laura tupft mit einem Tuch den Schweiß von Frieders Stirn und versucht ihn zu trösten: »Du bist doch ein kluger Junge. Das wirst du sicherlich nachholen können.«
Dieses verflixte Fieber macht Frieder völlig schlapp. Er legt seinen Kopf wieder aufs Kissen und schließt die Augen. Doch er öffnet sie sofort wieder, als er Mama Katrin ins Zimmer kommen hört. Mama Katrin trägt eine Schüssel und Tücher. »Wie geht es unserem Patienten?«, fragt Mama Katrin. Mama Laura hat etwas Sorge in ihrer Stimme, als sie antwortet: »Das Fieber ist wieder gestiegen.« Mama Katrin stellt die Schüssel auf einen Stuhl und verkündet seufzend: »Dann gibt es nochmals Wadenwickel. Den Fiebersaft dürfen wir erst wieder in zwei Stunden geben.« Frieder versucht sich schlafend zu stellen, um nicht reagieren zu müssen. Er hasst diese Wadenwickel. Mama Katrin fängt an, nasse Tücher um Frieders Waden zu wickeln. Mama Laura hilft ihr dabei. Frieder hält die Augen geschlossen. Das Gefühl dieser nassen Tücher findet er unangenehm. Als hätte er ins Bett gemacht.
Mama Laura fragt Frieder: »Wollen wir noch kurz zu Gott beten?« – »Hört denn Gott sich überhaupt Gebete von kranken Leuten an?«, fragt Frieder trotzig. Er hat genug von diesen Wadenwickeln, vom Fieber, vom Herumliegen, vom Schwachsein, vom Kranksein. »Gerade diese Gebete hört er besonders gut«, entgegnet Mama Katrin. »Was möchtest du denn Gott gerne sagen, Frieder?« Frieder zählt auf: »Ich möchte Gott sagen, dass sich diese Wadenwickel eklig anfühlen, dass ich endlich gesund werden will, dass ich schon viel zu lange hier herumliegen muss.« – »Dann lass uns genau das beten«, schlägt Mama Laura vor. Beide Mamas setzen sich ans Krankenbett und falten ihre Hände.
Frieder zögert noch, doch dann faltet auch er seine Hände und fängt leise an:
»Gott, ich will das nicht mehr!
Die ganze Zeit liege ich rum.
Ich bin total schlapp.
Ich will, dass das aufhört.
Die Kastanien sind reif und der doofe Lennart schnappt sie mir jetzt alle weg.
Aber ich spüre, dass du mich hörst.
Mir geht es schon besser.
Bald kann Lennart vergeblich Kastanien suchen.
Dann bin ich wieder fit!
Gott, höre mich, und mach mich fit!
Amen.«
Bald danach schläft Frieder wieder ein. Mama Laura deckt ihn zu und Mama Katrin macht das kleine Licht an. Dann verlassen sie das Kinderzimmer.
Zwei Tage später ist Frieder wieder draußen. Zusammen mit Lennart. Gemeinsam sammeln sie Kastanien.
Es klopft kurz an der Tür zum Krankenzimmer Nummer 456 in der Kinderklinik Sonnenberg. Und sofort danach hört Pia, wie die Türe geöffnet wird. Dann nimmt sie Schritte im Zimmer wahr. Pia liegt erschöpft im Bett. Langsam öffnet sie ein wenig ihre Augen. Sie sieht Mutti an ihrem Bett. Mutti lächelt. Man könnte meinen, dass Mutti fröhlich ist. Aber ein kurzer Blick in Muttis Augen zeigt Pia, dass Mutti mit den Tränen kämpft. Pia vermutet, dass Mutti eben von der Chefärztin erfahren hat, was Pia schon länger wusste: Die Behandlung war nicht so erfolgreich wie erhofft. Pias Krebskrankheit ist nicht weg. Ganz im Gegenteil. Pia hat heute früh schon ein neues Wort gelernt: Metastasen. Die hat Pia jetzt in ihrem Körper.
Wenn Pia richtig verstanden hat, ist der Krebs an der ursprünglichen Stelle in ihrem Bauch verschwunden. Aber dafür sind viele kleine Krebsstellen woanders in ihrem Körper aufgetaucht. Die Krebskrankheit hat »gestreut«. Und Pia hat gelernt, dass das sehr schwer zu behandeln ist. Denn viele kleine Stellen kann man nicht mehr so gezielt behandeln und bekämpfen.
Keine gute Nachricht. Die weiß jetzt auch Mutti.
Pia ist müde und erschöpft. Viel zu müde, um richtig traurig oder wütend zu sein wegen dieser Metastasen. Viel mehr betrübt es sie gerade, dass ihre Schulklasse jetzt im Schullandheim ist. Und sie? Sie muss hier im Krankenhaus sein! Dieser bekloppte Krebs! Weshalb kann der nicht weg sein?
Mutti hält Pias Hand. Pia freut sich, dass Mutti da ist. Pia schließt die Augen und schläft ein.
Als Pia wieder aufwacht, ist sie alleine im Zimmer. Ob sie mal mit Gott reden soll? Früher, als kleines Kind, hat sie immer mit Mutti gemeinsam gebetet:
»Müde bin ich, geh zur Ruh …«
Aber jetzt ist Pia ja kein kleines Kind mehr. Sie ist groß!
Da sieht Pia auf dem Nachttisch eine Bibel liegen. Wer hat die da hingelegt? Egal. Hat Mutti nicht mal gesagt, dass es darin viele schöne Gebete gibt? Psalmen heißen die. Und wenn man die Bibel etwa in der Mitte aufschlägt, findet man sie.
Pia greift nach der Bibel. Sie schlägt in der Mitte auf und liest:
»Vom Seufzen bin ich ganz erschöpft.
Nachts schwimmt mein Krankenbett in Tränen.
Vom vielen Weinen ist mein Kissen nass.«
»Hä?«, Pia staunt. Sie weiß, dass die Psalmen uralt sind. Schon bevor Jesus auf der Erde war, gab es die Psalmen. Und da hat jemand schon ein Gebet geschrieben – genau für Pia?
Sie liest weiter:
»Vor Kummer sind meine Augen ge-
schwollen.
Sie haben ihren Glanz verloren,
weil so viele Feinde um mich sind.«
»Feinde?«, Pia denkt nach. »Habe ich Feinde? Meine Krebskrankheit mit diesen doofen Metastasen, DIE sind meinne Feinde.« Pia spürt ihr Herz klopfen. Sie liest weiter:
»Macht, dass ihr fortkommt, ihr Übeltäter! Denn der Herr hat mein Weinen gehört.
Der Herr hat mein Bitten gehört.
Der Herr nimmt mein Gebet an.«
Pias Augen füllen sich mit Tränen. Da steht, dass Gott ihr Weinen und ihre Bitten gehört hat!
Und obwohl sie weiß, wie schlimm diese Krankheit ist, und dass sie nicht weiß, was morgen sein wird, spürt sie plötzlich eine Wärme in sich. Pia ist nicht alleine. Gott hört sie!
Pia wischt die Tränen aus den Augen und liest weiter
»Enttäuscht und voller Angst müssen alle meine Feinde davon.
Und wenn sie wiederkommen,
werden sie noch einmal enttäuscht.«
Etwas löst sich in Pia. Ein trotziges Lächeln huscht über ihre Lippen. »Genau! Mein Feind, die Krebskrankheit, hat nicht das letzte Wort! Niemals wird Krankheit das letzte Wort haben. Ich bin mit Gott, der mich hört! Immer. Egal wann. Egal wo.«
Pia schreibt die Psalmverse ab. Sie hält das Papier noch in der Hand, als sie mit einem Lächeln auf den Lippen wieder einschläft.
Nun öffnet eure Augen wieder.
Meine Vermutung ist: Die betende Person geht davon aus, dass unsere Hilfe eben nicht von den Bergen kommt, sondern von JHWH, dem Herrn und Schöpfer des Universums. Ganz entgegen der damals üblichen Vorstellung der anderen Religionen und Völker.
Unter diesem Gesichtspunkt den Psalm betrachtet: Sehen wir da nicht lauter Dinge, die Eltern zumindest versuchen zu tun: Tag und Nacht für das Kind da sein, über es wachen und schauen, dass ihm kein Leid zustößt …
Der Tag ist seiner Höhe nah (EG 457);
Ich seh empor zu den Bergen
(Wwdl 159, EGplus 88);
Ausgang und Eingang
(EG 175, KuS 160, KKL 156, MKL 1,2)
Dbd 2024
Gebet nach Psalm 121 (KuS 672);
mit gesungenem Kehrvers (KuS 673)
Du niemals müder Gott,
hier sind wir gemeinsam,
um dich zu erfahren,
um dir zu begegnen,
um mit dir zu sprechen,
um auf dich zu hören.
Wir sind vielleicht noch etwas müde,
doch du schläfst nie, bist nie müde.
Wir schweifen in Gedanken oft ab
zu Ereignissen, die wir erlebt haben
oder die uns bevorstehen.
Doch du bist stets ganz bei uns.
Hab Dank, Gott, von ganzem Herzen!
Amen.
Daran arbeiten wir weiter und es können weitere Verskärtchen besprochen und beschrieben oder bemalt werden.
Ein Kind soll mit verbundenen/geschlossenen Augen den Raum durchqueren. Die anderen Kinder versuchen, es mit Hinweisen, Zurufen … zu stören und zu verunsichern. Dabei wird das Kind nicht berührt!
Nach einiger Zeit sagt jemand aus dem Team: »Hier ist meine Hand. Hab keine Angst! Ich helfe dir.« Sie fasst die Hand des Kindes und führt es sicher auf die andere Seite des Raums.
Im Vorfeld werden Blanko-Würfelbastelbogen (im Internet leicht zu recherchieren) auf dickerem Papier ausgedruckt.
Die Kinder beschriften die Seiten mit Psalmversen und bemalen sie.
Dann schneiden sie den Würfel aus, falten und kleben ihn.
Den Raum abdunkeln. Damit Störfaktoren wie Licht vermieden werden, ist es gut, die Geschichte möglichst auswendig oder sinngemäß vorzutragen. Die Kinder können sich aber auch einfach nur hinlegen und die Augen schließen.Teammitglied 1 = Erzähler*in; Teammitglied 2 = Jonas’ Papa; Teammitglied 3 = Jonas (hier grün und fett).
Die Psalmtexte sind Übertragungen aus Psalm 121.
Erzähler*in:
Es ist Nacht. Tiefe Nacht. Alle im Haus schlafen. Jonas wacht plötzlich auf.
»Wo bin ich?«, fragt er sich. Er weiß es nicht. Jonas bekommt Panik.
»Bin ich nicht in meinem Bett? In meinem Zimmer?« Er streckt die Hand aus:
»Hier müsste die Wand sein, gleich hier.« Doch Jonas greift ins Leere.
»Wo ist die Wand? Wo ist der Lichtschalter? Wo bin ich?« Die Panik nimmt zu.
»Hier ist es so dunkel! Bin ich entführt? Bin ich ganz woanders?«
Jonas versucht, mit ausgestreckten Armen etwas zu ertasten. Nichts. Stille. Nur Jonas atmet hektisch.
»Wo ist Papa?« Endlich traut sich Jonas, etwas zu sagen. Zuerst leise und ängstlich:
»Papa?« Dann lauter und klagend: »Papa?! Papaaa!«
(Pause)
Plötzlich geht das Licht an. (Licht einschalten/Kinder öffnen die Augen)
Jetzt ist es hell. Jonas ist geblendet.
Jonas’ Papa:
»Hier bin ich. Was ist los? Hast du schlecht geträumt?«
Erzähler*in:
Papa nimmt Jonas in den Arm. Jonas zittert. Doch Jonas fühlt sich sicher. Denn Papa ist da.
Jonas denkt an das Gebet am Abend: »Mein Gott schläft nicht. Tag und Nacht ist er an meiner Seite«
Jonas’ Papa:
»Du musst dich im Schlaf komplett im Bett gedreht haben. Schau, du liegst ganz anders: Dein Kissen ist jetzt an deinen Füßen.«
Erzähler*in:
Tatsächlich. Jetzt sieht es Jonas auch. Er ist in seinem Zimmer. Aber mit dem Kopf auf der anderen Seite seines Bettes.
Deshalb konnte er die Wand mit dem Lichtschalter nicht finden. Die war auf der anderen Seite.
Jonas’ Papa:
»Magst du mit in unser Bett kommen?«
Erzähler*in:
Jonas überlegt kurz.
»Nein, es geht schon wieder.«
Jonas legt sich wieder richtig herum hin. Papa deckt ihn zu, macht das kleine Nachtlicht an und löscht das große Licht.
Jonas’ Papa:
»Gute Nacht Jonas.«
Erzähler*in:
»Gute Nacht Papa.«
Papa schließt die Tür.Und bald schlummert Jonas wieder ein. Währenddessen murmelt er:
»Gott behütet mich. Er behütet mich auf allen Wegen, heute, morgen und immer.«
Hörspielszene
Diese kann live vorgetragen oder vorab aufgenommen werden.
Die Kinder werden eingeladen, die Augen zu schließen.
(Heftiges, schnelles Atmen) Ach du grüne Neune! (Atmen) Wo bin ich da nur hineingeraten? (Atmen) Wie soll ich aus diesem Schlamassel nur wieder rauskommen? (Atmen) Oh Mist! Da kommen sie! Schnell verstecken! (Mit Kleidungsstücken rascheln, um hektische Bewegungen anzudeuten. Raschelgeräusche abklingen lassen, schwer atmen. Flüsternd weiterreden.) Oh Mann! Wenn die mich finden, ist es aus! Psssssst! (Schwer atmen, dann Luft anhalten, warten, wieder atmen)
Uff! (Atmen, flüstern) Sie sind erst mal weiter. Nicht auszumalen, was geschieht, wenn die mich erwischen. (Atmen) Dabei hat alles so harmlos und lustig angefangen. (Atmen) Jojo (gesprochen: »Tschoutschou«) und ich wollten das Häuschen erforschen. (Atmen) Ihr wisst schon – das Hexenhäuschen. (Atmen) So nennen es die Leute. (Atmen, kurz Luft anhalten, atmen) Puh, ich dachte, die kommen wieder.
Also: Jojo und ich wollten zum Hexenhäuschen. Das ist so ein altes Häuschen am Waldrand. (Atmen) Da wohnt schon ewig niemand mehr. (Atmung ist inzwischen ruhiger geworden.) Wir haben uns für heute, nach der Schule verabredet, das Häuschen zu erforschen und Bilder zu machen. Da sollen ja noch alle Möbel drin stehen. (Atmen) Wir sind mit dem Rad bis zum Waldrand. Das letzte Stück dann zu Fuß. Um das Haus ist alles verwuchert und zugewachsen. Vom Wald her gibt es aber eine offene Stelle im Zaun. Da geht’s rein. (Atmen) Wenn das unsere Eltern wüssten … egal. Wir also rein – in den Garten und zum Häuschen. (Atmen) Außen ist es mit Tags vollgesprayt. Die Hintertüre ist nur angelehnt. Wir gehen rein. (Atmung wird wieder aufgeregter) Wie aufregend! Da sind überall noch Sachen. Jojo macht Bilder mit dem Handy. (Atmen) Ich schau mir alte Schriftstücke und Zeitungen an. Boah! Über 40 Jahre alt ist das Zeug! Wir wissen schon, dass wir das nicht dürfen. Aber gerade das macht es ja so spannend! Wir also dann in den nächsten Raum. Und (Pause) da stutzen wir. (Atmen) Jojo und ich schauen uns fragend an. Vor uns ist ein Meer aus Kerzenstumpen, daneben ein halbvoller Bierkasten. Bierflaschen und andere Flaschen liegen verstreut auf dem Boden, zusammen mit Pizzakartons. (Atmen) Hier kommt also noch heute irgendjemand regelmäßig her und macht Party. (Atmen)
Wir wollen gerade in den nächsten Raum, da hören wir eine Stimme hinter uns: »Ja, wen haben wir denn da?« Wir drehen uns um und sehen die gesamte Truppe der Binks-Jungs. (Atmen) Ganz schlimme Jungs sind das. Die haben Erwachsene schon krankenhausreif geschlagen. Wir müssen also so schnell wie möglich hier weg. Der Weg zur Hintertür ist durch die Jungs versperrt. Deshalb rennen Jojo und ich zur Vordertüre. Sie ist offen. Schnell flitzen wir raus. Ab in den Wald. Die Binks-Jungs bleiben hinter uns. Wir hören ihre Schritte. (Atmen) Jojo und ich trennen uns: Er nach links, ich nach rechts. (Pause)
Und jetzt bin ich hier. Verstecke mich im Wald und habe keine Ahnung, wo Jojo ist. (Atmen) Vielleicht hat er ja sein Fahrrad erreicht und ist heimgeradelt. Aber ich, was mach ich jetzt? Pssst! (Pause) Mist! Hört sich so an, als hätten die sich im ganzen Wald verteilt, um uns zu suchen.
Oh Gott, hilf! (Pause, dann durchatmen) Hmmm. Ob Gott mir hilft, auch wenn ich etwas Dummes gemacht habe? Ich hoffe es. Schließlich steht auf meiner Taufkerze: »Nichts kann mich trennen von der Liebe Gottes …« (Atmen) Und erst gestern haben wir in Reli so einen Psalm gebetet: »Gott wacht über dir«, heißt es da. Und »meine Hilfe kommt von Gott«. Na, hoffentlich hat der Psalm recht. (Handy klingelt, hektisches Suchen, dabei Stoffgeraschel) Mann! Hoffentlich haben die Binks-Jungs das nicht gehört. (Handy-
-klingeln hört auf) Ja? (Pause, dann aufgeregt) Jojo, wo bist du? (Pause) Gut. Ich bin noch im Wald. Ich glaub, die haben mich umzingelt. (Pause) Was? Georg? Sehr gut. Ich schick dir meine GPS-Daten. Beeilt euch. Tschö. (Durchatmen) Uff. Wow, Gott, das ging aber fix. Jojo ist mit Onkel Georg auf dem Weg zu mir. Nur noch eine Weile still halten, dann bin ich gerettet. Danke Gott! Du schläfst wirklich nicht!
Mit Kehrvers aus dem Eingangsgebet abschließen (KuS 673).
Auch in Begeisterung drückt sich Dank aus, in Hingabe und Leidenschaft, im völligen »Im-Moment-Sein«.
Wenn man diese Sprache versteht, kann man von Kindern sehr gut Dankbarkeit lernen.
Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen
(EG 272, KuS 312, KKL 173);
Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (EG WUE 611, KuS 398, KKL 193);
Danke für diesen guten Morgen
(EG 334, KuS 390, KKL 3);
Liedruf zu Psalm 9: »Ich will mich freuen und ich will jubeln« (s. Seite 415)
Dbd 2024
Wir erzählen einander, wo wir Gottes Wunder erlebt haben. Das kann im Kleinen wie auch im Großen sein. Zwischen den Geschichten stimmen wir den Liedruf an: »Ich will mich freuen und über dich jubeln.«
Je nach Größe der Gruppe, gibt es 1–5 »Krankheitserreger«, die anderen sind Menschen. Wenn ein Krankheitserreger einen Menschen abschlägt, muss der sich krank auf den Boden kauern. Unter den Menschen ist jedoch ein »Jesus«. Die Spielleitung hat ihn vor dem Spiel unbemerkt dazu ernannt. Niemand außer diesen beiden weiß das zunächst.
Jesus kann die »Kranken« heilen. Er berührt sie mit der Hand. Jetzt können sie wieder aufstehen und den Krankheitserregern davonlaufen.
Anhand der Elemente eines Lob- und Dankpsalms schreiben die Kinder ihren eigenen Lobpsalm. So können sie ihre Freude über Gott konkret zum Ausdruck bringen.
Daran arbeiten wir weiter. Es können weitere Vers-Kärtchen besprochen und beschrieben oder bemalt werden.
Peter Hitzelberger/Annette Härdter
Gott ist bei mir
30 Psalmen für Kita und Kinderkirche
Die Gebete, die seit langer Zeit Menschen durch alle Situationen im Leben begleiten – zum Entdecken für Kinder (teilweise) neu formuliert. Damit auch sie in den Reichtum dieser besonderen Worte hineinwachsen können.
€ 17,00;
Best.-Nr. 9044
Die Geschichte kann mit Kegelfiguren (oder Vergleichbarem) erzählt werden oder mit der Methode des Sprechzeichnens.
(Figur zeigen) Hier sehen wir Josia. Josia lebt in Galiläa. Doch darf er nicht bei seiner Familie mit im Dorf wohnen. Denn Josia hat eine schlimme, ansteckende Hautkrankheit. Josia wohnt außerhalb des Dorfes. Und alle, die in seine Nähe kommen, muss Josia warnen.
(Zweite Figur zeigen) Hier sehen wir Jesus. Jesus ist auf der Reise. Jetzt ist er auf dem Weg zu Josias Dorf. Josia hat schon viel über Jesus gehört. Er geht zu Jesus. (Beide Figuren einander gegenüberstellen.) Ohne Jesus zu warnen. Josia fleht Jesus an: »Wenn du es willst, dann kannst du mich gesund machen.«
Jesus fasst Josia an und sagt: »Ich will es. Sei gesund.« Und sofort ist die Hautkrankheit weg. Josia ist geheilt. Jesus sagt zu Josia: »Sag niemandem, dass ich dich geheilt habe. Sondern gehe zum Priester, wie es im Gesetz steht. Er kann dir bestätigen, dass du geheilt bist. Aber sage niemandem, dass ich es war!«
Und was macht Josia? Hält er sich daran, nichts zu sagen? Nein, er kann gar nicht anders. Er muss es allen erzählen. Und so geht Josia und sagt allen im Dorf: »Seht her: Ich bin geheilt! Das war Jesus von Nazareth. Ich kann nicht schweigen von dem Wunder, das Gott an mir getan hat. Ich bin überglücklich. Das muss ich einfach weitersagen. Hört mein Lied:
Ich will mich freuen und über dich jubeln.
Ich will deinen Namen preisen, du Höchster.
Und schnell breitet sich die Botschaft von Jesus weiter aus.
Holzkegel-Bibel-Set
Das Set enthält insgesamt 21 Holzkegelfiguren in vier unterschiedlichen Größen. Damit lassen sich viele biblische Geschichten visualisieren und eindrücklich erzählen.
Die Figuren können bemalt und/oder bekleidet werden. Inhalt: 1 x XXL; 3 x groß; 12 x mittel; 5 x klein.
Sämtliche Kegel können auch einzeln (nach-)bestellt werden:
1 x XXL, € 4,90; Best.-Nr. 1454
10er-Set groß, € 12,90; Best.-Nr. 1208
10er-Set mittel, € 9,90; Best.-Nr. 472
10er-Set klein, € 5,90; Best.-Nr. 471
€ 20,00; Best.-Nr. S1680
Finale. Schon zwei Halbzeiten gespielt. Und noch Verlängerung. Immer noch unentschieden.
Elfmeterschießen.
Lenja steht im Tor. Wenn sie diesen Elfmeter hält, hat ihre Mannschaft die Meisterschaft gewonnen. Lenja ist hochkonzentriert. Oder sie versucht zumindest, konzentriert zu sein. Doch sie hat jetzt erkannt, wer den nächsten Elfmeter schießen wird: Gudrun! Ausgerechnet Gudrun. Gudrun war früher in Lenjas Mannschaft. Damals waren sie gut befreundet. Und schon damals konnte Lenja im Training keinen von Gudruns Elfmetern halten.
Inzwischen sind beide älter. Gudrun spielt jetzt im Team der Nachbarstadt. Und seit der letztjährigen Begegnung ihrer beiden Teams reden die zwei kein Wort mehr miteinander. Damals waren sie zusammengestoßen. Und jede ist seither überzeugt, dass die andere sie absichtlich gefoult hat.
Und jetzt stehen sie sich gegenüber. Lenja im Tor. Gudrun am Elfmeterpunkt.
Lenja schaut nach außen zwar ganz ruhig und cool aus, aber innerlich zerreißt es sie beinahe vor Aufregung. Ausgerechnet Gudrun. »O Gott«, seufzt Lenja innerlich. Dann hält sie inne. »Stimmt eigentlich. Da kann nur noch Gott helfen, dass dies hier gut ausgeht«, denkt sich Lenja. Und sie bittet in Gedanken Gott um Hilfe.
Seltsam. Irgendwie wird Lenja jetzt etwas ruhiger. Die Konzentration kommt zurück.
Gerade rechtzeitig. Gudrun nimmt Anlauf, zielt, schießt. Lenja muss sich für eine Ecke entscheiden, in die sie hechten muss, bevor der Ball losfliegt. Anders hat sie keine Chance, den Ball zu erwischen. Gerade als Gudrun den Ball schießt, hechtet Lenja nach rechts, und der Ball fliegt … nach rechts. Lenja stößt den Ball mit der Faust weg, zurück ins Feld … und liegt dann im Matsch. Sie bleibt liegen. Sie braucht kurz, bis sie realisiert, dass sie den Elfmeter erfolgreich abgewehrt hat. Gudruns Elfmeter!
Sie weiß nicht wie, aber auf einmal waren diese Worte da:
»Ich will mich freuen und über dich jubeln.
Ich will deinen Namen preisen, du Höchster.«
Wow! Ein Wunder! Gehalten!
Lenja will gerade nach Gudrun schauen, da werfen sich schon die ersten Spielerinnen aus Lenjas Team auf sie, um zu jubeln.
Bis sich der Jubelknäuel gelöst hat, dauert es. Doch endlich kann Lenja aufstehen. Sie dreht sich um. Und schaut Gudrun plötzlich direkt ins Gesicht. »Oh nein. Will Gudrun jetzt etwa Ärger machen?« Aber nein. Gudrun lächelt. Sie umarmen sich und Gudrun flüstert: »Glückwunsch, Lenja. Zum ersten Mal meinen Elfer gehalten.« Und dann fragt sie: »Betest du eigentlich immer laut beim Spiel?« Lenjas Augen werden groß und starren Gudrun an. Doch Gudrun zwinkert kurz, dreht sich um, und geht vom Platz.
Trost- und Mutmach-Koffer
Bastelbogen
Sowohl der »Erste-Hilfe-Koffer« als auch die passenden Trost- und Mutmach-Kärtchen entstehen aus dem Bastelbogen.
Auf einigen Kärtchen sind ermutigende Sätze aus der Bibel aufgedruckt, andere können teilweise oder auch ganz selbst gestaltet werden. Im Koffer finden diese Trost- und Mutmach-Kärtchen dann ihren Platz und sind so für das Kind griffbereit, wenn es Trost und Zuspruch ganz besonders nötig hat.
€ 1,60 (ab 10 Ex. je € 1,50);
Best.-Nr. 1725
Der Herr ist mein Hirte
Bilkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater
11 DIN-A3-Bilder plus komplett ausgearbeiteter Textvorschlag auf einem zusätzlichen Blatt »erzählen« den Psalm 23.
Für Kita, Kigo, Grundschule und Gemeindegruppen mit Kindern geeignet.
€ 18,00;
Best.-Nr. 3287
Schafmilchseife
Mit Fischlogo – ohne Palmöl
Der angenehme Duft in Kombination mit dem kleinen »Junge-Gemeinde-Fisch« machen Lust auf Händewaschen.
Die 35-g-Seife ist in einem Tütchen verpackt, dem das Psalmwort »Der Herr ist mein Hirte« beigelegt ist.
In Deutschland hergestellt.
€ 3,90 (ab 10 Ex. je € 3,60);
Best.-Nr. 1775
1. Klage/Schrei aus der Tiefe: Psalm 6,7–11
Hier geht es um einen Menschen, der die ganze Nacht vor Kummer weint, sodass seine Augen schon ganz geschwollen sind. Die Person, die hier betet, bringt ihre Not vor Gott und bittet um Hilfe. Zum Schluss weicht die Klage der Zuversicht, dass Gott ihre Bitten erhört und Hoffnung und Rettung schenkt in der Hilflosigkeit.
2. Bitte um Hilfe: Psalm 121, ein Wallfahrtspsalm
Zu den großen Festen in Jerusalem machten sich viele Pilger*innen auf zur Wallfahrt. Auch Psalm 121 gehört als Wallfahrtspsalm in diesen Zusammenhang. Er erinnert an Gott als den Schöpfer, der seine Geschöpfe nicht im Stich lässt, sondern über sie wacht und sie behütet. Er ist der »Hüter Israels«, aber seine Hilfe gilt auch uns.
3. Freude und Dank: Psalm 9,2–3
Psalm 9 ist kein klassischer Dankpsalm, sondern es geht um Menschen in großer Not, die auf die Rettung vor Feinden durch Gott hoffen und ihre ganze Zuversicht auf ihn setzen. Der Psalm beginnt aber mit Dankesworten, die zeigen, dass der*die Beter*in auf jeden Fall schon die Hilfe Gottes erfahren hat.
In Psalm 121 gibt es Wendungen wie: »Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen«, »dass dich des Tages die Sonne nicht steche«.
All diese Worte, die den meisten ungeläufigen sind, zu erklären, würde viel Zeit einnehmen. Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, dass Kinder verstehen, wovon die Bibel spricht (auch wenn die Lutherübersetzung vielen lieb und vertraut ist).
Darum arbeiten wir hier mit der BasisBibel. (Hier sind z. B. die vor Gram trüben Augen = Augen, die vor Kummer ganz geschwollen sind).
Ihr könnt euch die App »Die-Bibel.de« der Deutschen Bibelgesellschaft kostenlos auf euer Smartphone laden. Damit könnt ihr die Bibel on- und offline lesen, und das sogar in vielen verschiedenen Bibelübersetzungen. Unter anderem auch in der BasisBibel. Alternativ findet ihr die Texte der BasisBibel auch unter die-bibel.de/bibel/BB.
Zusätzlich zu den »kreativen Elementen« (s. hierzu »Gestaltungsvorschlag für einen Gottesdienst«, »Psalmen kennenlernen« …) kann man mit den Kindern überlegen, in welche Situationen im Leben Jesu die drei verschiedenen Psalmen gepasst hätten. Jesus kannte die Psalmen und hat sie auch gebetet.
Materialien und Medien
Klangschale; mit Psalmen beschriftete Tapetenrolle; für jedes Kind eine Holzfigur; DIN-A5-Blätter; Buntstifte; Stempelkissen; Kissen; Taschentuch; Laterne mit Kerze; für jedes Kind eine Blume, Vase mit Wasser.
Aus: Dbd 2024
Ein neuer Tag ist da (KuS 582, Viele kleine Leute 4)
Lieber Gott,
es gibt so viele Dinge,
die ich auf dem Herzen habe.
Es sind Dinge, die mich fröhlich machen,
es sind Dinge, die mich traurig machen
und auch Dinge, die mich hilflos machen.
Nicht immer kann ich alles aussprechen
und nicht immer hört mir jemand zu.
Auch wenn ich dich nicht sehe, Gott,
so weiß ich doch,
dass du mich hörst und mich kennst.
Darum darf ich dir sagen,
was mir ganz besonders auf dem Herzen liegt:
Gebet mit Bewegungen
(Anleitung für die Kinder):
Halte deine Hände vor dir wie eine Schale. Lege dort in Gedanken hinein, was dich gerade besonders beschäftigt. Das kann etwas sein, das dich traurig macht. Es kann etwas sein, für das du Gott um Hilfe bittest. Es kann etwas sein, für das du Gott danken willst.
Solange die Klangschale zu hören ist, kannst du alle deine Gedanken in diese Schale legen.(Klangschale anschlagen und warten, bis sie verklungen ist. Dann:)
Nur du weißt, was in deiner Schale liegt.
Diese Gedanken schicken wir jetzt zu Gott. Dazu falten wir unsere Hände und sagen gemeinsam »Amen«.
Alle gemeinsam: Amen.
Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe
(EG WUE 611, 1+2, KuS 398, KKL 193, KG 112)
Vorbereitung: Die Psalmverse jeweils in großer Schrift auf eine Tapetenrolle schreiben und wie Schriftrollen aufrollen.
»Es gibt ein Buch in der Bibel, in dem nur Gebete und Lieder stehen. Menschen, die vor vielen Jahren lebten, haben sie gebetet und aufgeschrieben. Darum können wir sie heute immer noch beten.
Heute lernen wir drei Psalmen kennen. Darin werden ganz unterschiedliche Gefühle und Erlebnisse erzählt. Auch die Menschen, die sie seither immer wieder beten und singen, haben solch unterschiedliche Dinge erlebt.«
Die erste Schriftrolle wird von zwei Kindern auf dem Boden ausgerollt und an den Ecken mit Klebeband fixiert. Die Kinder stehen um die Schriftrolle herum. Ein oder mehrere Kinder lesen den Psalm vor.
Zusammen überlegen:
Lied singen: Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt
(EG WUE 611, 1+2, KuS 398, KKL 193, KG 112)
Wie oben: Schriftrolle ausrollen und Überschrift suchen/eintragen (z. B. »Gott ist immer da«).
Lied singen: Gott behütet mich (KuS 335)
Wie oben (Überschrift z. B. »Gott für seine Wunder danken«).
Lied singen: Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen (EG 272, KuS 312, KKL 173)
Nach dem Kennenlernen der Psalmtexte werden Gegenstände gezeigt (s. nachfolgend), die die Kinder den jeweiligen Psalmen auf den Plakaten zuordnen können.
Für Psalm 6: Kissen und Taschentuch;
für Psalm 121: Kerze in einer Laterne;
für Psalm 9: Blumen (hier darf jedes Kind eine Blume in eine Vase stellen).
Holzfiguren stellen
Jedes Kind bekommt eine Holzfigur ausgeteilt.
Unsere drei Psalmen sind sehr unterschiedlich, wie man schon an den sehr verschiedenen Gegenständen sehen können. Welchen Psalm man betet oder welcher Psalm einem heute besonders gefällt, hängt ganz davon ab, was einen gerade bewegt: Wenn man Sorgen hat, sucht man sich einen anderen Psalm aus, als wenn man fröhlich ist und schöne Dinge erlebt hat.
Überlegt mal, welcher der drei Psalmen euch heute besonders anspricht und welche Stelle darin genau. Geht dann zu der Stelle im Psalm und stellt eure Holzfigur dort ab. (Kleineren Kindern sollte beim Suchen der konkreten Stelle geholfen werden). Überlegt:
Ihr könnt auch an das denken, was ihr selbst erlebt habt.
Situation malen
Nun malen die Kinder auf das DIN-A5-Blatt die Situation, in der sich ihre Holzfigur gerade befindet. (Es müssen keine Kunstwerke sein!) Personen werden dabei keine gemalt!
Anschließend machen die Kinder (mithilfe des Stempelkissens) je zwei Fingerabdrücke für eine Person übereinander in ihr Bild, malen daran Arme und Beine, vielleicht Haare und ein Gesicht (= einfache Strichmännchen) und stellen so die Person bzw. Personen der gemalten Situation dar.
(Eine Anregung hierfür findet ihr im Internet. Stichworte: youtube, kleine Leute, Fingerabdrücke.)
Erzählen
Die Kinder können dann ihr Bild zu ihrer Holzfigur beim ausgesuchten Psalm legen.
Wer mag, kann erzählen, warum er*sie die Holzfigur hier abgestellt hat. Bevor das nächste Kind erzählt, wird der entsprechende Psalmvers zusammen laut gesagt (evtl. vorher vorlesen).
Wichtig: Das eigene Erzählen ist absolut freiwillig sein. Auch für Kinder, die gerne (von sich) erzählen, kann es hilfreich sein, über den (Mittels-)Weg der Holzfigur zu erzählen. Dabei spielt es keine Rolle, wer diese Figur ist, sondern nur, in welcher Situation sie hier ist und weshalb sie an dieser Psalmstelle steht.
Sollte ein Psalm gar nicht ausgewählt worden sein, könnten sich Leute aus dem Team daraus eine Stelle aussuchen und erzählen. Wenn die Kinder, die wollten, erzählt haben, zusammen singen:
Schalom chaverim (EG 434, KuS 520, KKL 386)
Gott,
wie gut, dass es nichts gibt,
was uns von dir trennen kann.
Wie gut, dass es keine Situation gibt,
in der du uns alleine lässt.
Wie gut, dass wir bei dir
auch unseren Kummer loswerden.
Wie gut, dass du uns so viel Gutes schenkst.
Wie gut, dass wir niemals
aus deiner Hand fallen können. Amen.
Segne uns mit der Weite des Himmels
(KuS 182, KKL 281, KG 142, LJ 416)
Aus: Dbd 2024
Am Schluss darf sich jedes Kind eine Blume mit nach Hause nehmen.
Cordula Janusch (Hg.)
Stille erfahren und beten mit Kindern
Geschichten, Rituale und Kreativideen
Dieses Praxisbuch bietet viele Anregungen, um die Welt mit allen Sinnen bewusst wahrzunehmen, Gefühlen Ausdruck zu geben und dem Klang der Stille zu lauschen. Denn: sich Zeit nehmen, still werden, sich von Geschichten und Ritualen berühren lassen, staunen und mit Gott im Gebet ins Gespräch kommen – das tut gut.
€ 5,00;
Best.-Nr. 2138
Hier nun Psalm 23 in der Übersetzung der Volxbibel lesen.
Für die Jüngeren
Die Umrisse von Schafen wurden auf Tonpapier vorbereitet. Die Kinder malen und schneiden sie aus und kleben sie auf die Plakate der Großen (s. unten »Für die Älteren«).
Viele Vorlagen hierfür finden sich in passender Größe und Form in (christlichen) Bastelbüchern oder im Internet.
Die Schafe können auch plastisch gestaltet werden mit z. B. Watte, echter Schafwolle, Papierkügelchen.
Für die Älteren
Die Plakate, die die Älteren im Laufe der Geschichte erstellt haben, werden gemeinsam schön gestaltet:
Die Kleinen können die Schafe einkleben (s. oben »Für die Jüngeren«).
Besonders schön wird alles, wenn grüne Plakate verwendet werden. So können die Schafe der Kleinen gemeinsam mit den Worten der Großen auf einer großen Weide zusammen sein.
Weitere kreative Ideen sind willkommen (einzelne Blumen, Schmetterling/e, Zaun …). Diese »Psalm-Weide« kann anschließend im Kinderkirchraum aufgehängt werden.
Schiebepuzzle »Der gute Hirte«
Schiebespiel mit 16 beweglichen Teilen und Stopper. Sieht leicht aus – kann jedoch ganz schön knifflig werden …
Maße: 9 x 7,5 cm € 2,00 (ab 10 Ex. je € 1,90);
Best.-Nr. 1745
Der Psalm 23 in Schrift und vielen Illus. Diese regen zum Nachdenken an … 10 Postkarten im Set
€ 5,00; Best.-Nr.: 617
Letzte Woche habe ich euch die Geschichte von Leon, dem kleinen Schaf, erzählt. Leon war in ein Loch gefallen und war da ganz allein. Aber der Hirte hat ihn gesucht und gefunden. Der Hirte hat Leon getragen und Leon hat sich ganz fest an ihn gekuschelt. So kommen die beiden zu den anderen Schafen zurück.
»Leon, da bist du ja wieder!« Die anderen Schafe freuen sich riesig. »Erzähl, was ist passiert!« Aber Leon ist viel zu müde, um seine Geschichte zu erzählen. Er sagt einfach nur: »Mein Hirte hat mich gefunden.« Dann sucht er sich eine ruhige Ecke mit ganz besonders weichem Gras und legt sich hin. Plötzlich fliegt ihm ein kleiner bunter Schmetterling auf die Nase. »Hallo Leon!« Es ist seine Freundin Sina. »Wo warst du denn, Leon, ich hab dich vermisst.« – »Ich hab ein kleines Abenteuer erlebt«, sagt Leon. »Es war ein bisschen gruselig, aber mein Hirte hat mich gefunden.«
»Dein Hirte?«, fragt Sina. »Ist das dieser Mensch mit dem langen Stab, der immer um euch rumläuft?« – »Ja, genau«, antwortet Leon. Der Hirte hat nämlich einen großen, langen Stock, den er immer bei sich trägt. Den nennt man auch Stab.
Sina lacht: »Also, ich hab keinen Hirten. Ich kann rumfliegen, wo ich will. Und mir immer aussuchen, auf welcher Blume ich landen möchte.« Leon guckt sie verwundert an und sagt: »Ich kann mich auch frei bewegen. Und schau: Hier ist das Gras ganz besonders weich und bequem. Das hat der Hirte für uns ausgesucht.« Leon streckt seine Beine genüsslich im Gras aus. »Und wenn mal ein Wolf kommt …« – »Ein Wolf?«, unterbricht Sina ängstlich. »Wo?« Und versteckt sich schnell hinter einer großen Blume. »Nein, nein«, beruhigt sie Leon. »Wenn mal ein Wolf kommen sollte, dann brauch ich überhaupt keine Angst zu haben. Denn ich weiß ganz sicher: Mein Hirte passt auf mich auf und ist für mich da.« Sina kommt wieder hinter der Blume hervor. »Bist du dir da ganz sicher, Leon, dass der Hirte immer für dich da ist?« Leon lächelt. Er erinnert sich an die Fußspur, die er gesehen hat, als der Hirte ihn getragen hat. »Ja«, sagt Leon, »da bin ich mir ganz sicher. Mein Hirte ist immer für mich da.«
Anschließend Aktion »Nach der Geschichte, Für die Jüngeren«.
Gemeinsam mit den Kindern werden die Psalmverse in ihre Sprache umgeschrieben.
Dazu die einzelnen Sinnabschnitte auf große Plakate ausdrucken/schreiben
(s. Beispiel rechts).
Hinführung
Jeden Sonntag beten wir einen Psalm. Diese Psalmen stehen in der Bibel. Sie sind wie Lieder, Gedichte oder Gebete. Darin haben Menschen aufgeschrieben, was sie mit Gott erlebt haben, wofür sie Gott dankbar sind oder was sie ärgert und nervt. Manche dieser Gedichte sind schon richtig alt. Damals war die Welt noch völlig anders: Es gab keine Smartphones, kein Insta, ja noch nicht einmal Strom, Autos, Kühlschränke oder elektrisches Licht.
Aber was diese Gedichte beschreiben, sind oft Dinge, die wir Menschen heute noch genauso erleben. Wir müssen sie nur in unsere heutige Sprache übersetzen. Das wollen wir gemeinsam tun.
1. Sinnabschnitt:
Unser Psalm fängt an mit: »Der Herr ist mein Hirte.«
Lasst uns mal gemeinsam klären, was ein Hirte ist. Was macht er? Wie lebt er?
Mit den Kindern zusammentragen.
Im weiteren Gespräch gemeinsam überlegen: »Wer passt auf mich/uns auf? Wie fühlt sich das an?«
Diese Ideen und Formulierungen der Kinder werden um den Sinnabschnitt auf dem Plakat (s. rechts oben) geschrieben. Jeder Beitrag wird gewürdigt und wertgeschätzt! Falsche Antworten gibt es dabei nicht!
Vorschläge und Anregungen für die
Sinnabschnitte 2 – 7:
2. Sinnabschnitt:
Mir wird nichts mangeln.
Mir wird nichts fehlen. Ich bekomme alles, was ich brauche. Ich werde alles haben, was ich brauche. Ich muss nie Hunger oder Durst haben. Mir ist nie langweilig.
3. Sinnabschnitt:
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.
Bei Gott ist es, wie in einem großen Spielzeugladen und ich darf mit allem spielen. Bei Gott ist immer alles frisch und sauber. Gott bringt mich in ein gutes Restaurant, wo ich essen darf, so viel und was ich möchte.
4. Sinnabschnitt:
Er erquicket meine Seele.
Bei Gott bin ich glücklich. Er hilft mir, zu entspannen. Da kann ich chillen.
5. Sinnabschnitt:
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Er passt auf mich auf. Er will, dass es mir immer gutgeht. Ich kann ihm vertrauen, weil er alles im Blick hat.
6. Sinnabschnitt:
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück.
Wenn’s mir dreckig geht, weiß ich: Es geht vorbei. Ich weiß, dass Gott bei mir ist, auch wenn es grad mies läuft/mir schlecht geht.
7. Sinnabschnitt:
Denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Gott tröstet mich. Gott ist bei mir. Gott ist für mich da. Gott lässt mich nicht im Stich.
Anschließend Aktion »Nach der Geschichte, Für die Älteren«
Der Herr ist mein Hirte
Bildkarten fürs Erzähltheater »Kamishibai«
Der Psalm 23 kann (besonders für die Kleinen) auch mit den 11 Illustrationen der Bildkarten fürs Kamishibai erzählt werden. Auf DIN-A3-großen Bildern werden die Kinder mit hineingenommen in die Vertrauen schaffende Geschichte des guten Hirten. Mit ausgearbeitetem Textvorschlag.
€ 18,00; Best.-Nr. 3287
Diese »Lebendige Liturgie« dient dazu, den Gottesdienst zu verstehen. Gemeinsam wird der »liturgische Weg des Gottesdienstes« begangen. Wichtig sind:
Material:
Tuch, Kerze, Blume(n), Bibel (auf dem Boden, Tisch oder Tisch; Klangschale; für jedes Kind eine Scherbe (ungefährliche sind im Bastelladen erhältlich) und eine Feder (je in einer Schale); für jedes Kind Blatt mit Psalmgebet (s. Seite 267) und dem Vaterunser (Seite 269)
Früher gab es noch den Kirchgang. Da ging man durch das Dorf zur Kirche und hinterher wieder zurück. Kaum jemand war dabei allein. Man ging miteinander: Familien, Nachbarschaften, Bekannte.
Man traf sich in der Kirche und hinterher blieb man noch auf ein Schwätzchen auf dem Kirchplatz stehen, bevor man sich wieder auf den Heimweg machte – hinein in den Alltag.
Das tun wir jetzt auch:
Wir machen einen »Kirchgang zur und durch die Liturgie«.
Und ich bitte dich, mitzumachen. Dazu sage ich, was wir tun. Bitte seid möglichst leise, damit ihr mich gut verstehen könnt. Manchmal mache ich es auch vor – dann macht ihr mir das einfach nach.
Zuerst musst du dich »vorbereiten«.
Fertig. Du gehst los.
(Aufstehen und langsam im Raum herumgehen)
Du verlässt das Haus und gehst hinaus.
Als du aus dem Gartentor trittst, triffst du andere. Sie sind mit dir unterwegs. Ihr begrüßt euch, nickt euch zu, nehmt euch wahr.
Du kommst an und betrittst den Raum.
Du schaust dich in Ruhe um.
Du nimmst alles wahr.
Dann suchst du dir einen Platz.
Genau dort nimmst du Platz.
(Hinsetzen; Tuch ausbreiten, Blume, Kerze drauflegen/-stellen)
Du schaust dich um.
Du siehst die anderen, die auch hier sind.
Es ist schön hier. Hier bleibst du.
Du spürst: Hier bist du richtig. Hier ist es gut.
(Kerze anzünden)
Jetzt sind wir hier, Gott.
Jetzt bist du da, Gott.
Gemeinsam feiern wir in deinem Namen. Amen.
Du wirst ganz still.
Du hörst in dich hinein.
Du hörst, was um dich herum ist.
Das tut gut.
(Klangschale)
Und auf einmal erinnerst du dich. Da war noch was. »Gepäck« aus der letzten Woche: Schwere, harte Erinnerungen.
(Jedem Kind eine Scherbe aus der Schale in die Hand geben.)
Da sind Scherben.
Sie stehen für Dinge, die dich traurig gemacht haben. Über die du dich geärgert hast. Was blöd war.
(Zeit zum Überlegen)
Diese Dinge dürfen wir beim Licht, bei der Kerze ablegen.
(Kinder legen Scherben bei der Kerze ab.)
Und du erinnerst dich auch an die leichten und hellen Erfahrungen: Schöne Momente. Tolle Erlebnisse. Augenblicke, in denen du gelacht hast.
(Jedem Kind aus der Schale eine Feder in die Hand geben.)
Dafür stehen die Federn.
(Zeit zum Überlegen)
Auch das Schöne dürfen wir beim Licht, bei der Kerze ablegen.
(Kinder legen Federn bei der Kerze ab.)
Beides ist jetzt im Licht. Du weißt, dort ist es gut aufgehoben: Das Schwere und das Leichte.
Das fühlt sich gut an. Leichter.
Du siehst die Scherben der anderen.
Sie haben in der letzten Woche auch schwere Dinge erlebt. Sie haben auch geweint.
Und du siehst die Federn der anderen.
Sie haben auch Schönes erlebt, haben auch gelacht.
Du bist nicht allein.
Du redest mit Gott.
Gemeinsam mit den anderen.
Du leihst dir dafür alte, fremde Worte.
Auch wenn es nicht deine eigenen Worte sind, kannst du mit ihnen sprechen.
Die anderen tun das auch.
Die Kinder erhalten den ausgedruckten Psalm und werden werden in zwei Gruppen (I und II eingeteilt. Bei »Alle« können auch die Kinder mitsprechen, die noch nicht lesen können.
Ihr steht auf und sprecht gemeinsam:
Alle: Der Herr behütet dich.
I: Ich hebe den Kopf. Ein hoher Berg.
II: Wo geht es weiter? Ich weiß es nicht.
Wer hilft mir?
Alle: Der Herr behütet dich.
I: Ich erinnere mich:
II: Gott ist da. Hier unten. Dort oben.
Gott hilft mir.
Alle: Der Herr behütet dich.
I: Du wirst nicht stolpern.
Gott wird dich festhalten. Gott schläft nie.
II: Tagsüber schützt er dich vor der Hitze der Sonne. Nachts hütet er dich im Mondschein.
Alle: Der Herr behütet dich.
I: Gott beschützt dein Herz.
II: Gott ist da. Am Anfang. Am Ende. Für immer.
Alle: Amen.
Du hast gemeinsam mit anderen fremde Worte gesprochen.
Jetzt sind es deine Worte geworden.
So ist das mit Worten: Sie verbinden uns.
Sie verbinden sich mit uns.
Gott verbindet sich mit uns durch die Worte. Hast du es gemerkt? Wundervoll, oder?
Du schaust auf das Licht.
Du schaust dich um.
Es gibt so viel zu entdecken.
(Bibel bei 1. Könige 3 – Salomogeschichte – öffnen und hinlegen)
Manches kennst du.
Manches ist ganz neu für dich.
Du nimmst dir Zeit:
Was wirst du heute finden?
Was wirst du sehen?
Was wirst du hören?
Der kleine, törichte König Salomo
Vor langer, langer Zeit gab es einen König in Israel. Salomo hieß er. Heute sagen die Menschen, er war ein großer König. Ein kluger König. Ein mächtiger König.
Aber Salomo … naja.
Er fühlte sich gar nicht groß. Und nicht besonders stark. Und auch nicht so sehr klug.
So ist das ja manchmal: Die Menschen sehen, was vor Augen ist. Aber im Herzen … im Herzen fühlte Salomo sich jung und klein und dumm.
Darum lag er nachts manchmal wach. Immer wieder kreisten seine Gedanken um die Frage:
»Wie soll ich das alles schaffen? Wie soll das gehen? Das Volk ist so groß. Das sind so viele. Wie kann ich da allen gerecht werden? Das geht doch gar nicht. Ich kann das nicht.«
Ja, so dachte Salomo. Er war noch gar nicht groß und weise und mutig, sondern klein und schwach und töricht.
Gott sah Salomo. Er lächelte ein bisschen. Und beschloss, Salomo zu begegnen. »Das mache ich am besten in einem Traum«, dachte Gott.
Also begegnete Gott Salomo in einem Traum.
»Sei gegrüßt, Salomo. Ich bin Gott.« – »Gott?«
– »Ja, Gott. Ich wollte dich etwas fragen.« – »Mich?« – »Ja, dich.« (»So wahnsinnig klug klingt er wirklich nicht«, dachte Gott. Aber das sagte er natürlich nicht laut.)
»Was willst du denn wissen?«, fragte Salomo. »Ich sag dir aber gleich: Ich habe bestimmt keine Ahnung. Ich weiß nicht viel.« – »Das scheint mir auch fast so«, sagte Gott. »Aber auf diese Frage hast du bestimmt eine Antwort.« – »Naja, ich weiß nicht …«, erwiderte Salomo. – »Hör einfach zu. Also: Was wünschst du dir?« – »Was ich mir wünsche …?« – »Genau«, sagte Gott. »Egal was, ich will es dir geben.«
Salomo überlegte:
Geld? – Davon hatte er genug.
Schlachtrösser? – Neben seinen kostbaren Araberhengsten war kein Platz in den Ställen.
Macht? – Ach, mit Macht kann man so viel Böses anrichten.
Dann rief Salomo: »Ich weiß! Ich wünsche mir Weisheit. Und ein Herz, das dich hört. Dann weiß ich, was gut und was falsch ist. Und dann weiß ich, was ich tun muss.«.
Gott freute sich sehr über diesen Wunsch. »Das ist ein wirklich guter Wunsch, Salomo. Den erfülle ich dir sehr gern. Und jetzt habe ich auch einen Wunsch an dich«.
»Natürlich«, sagte Salomo. »Doch was kann ein kleiner Mensch schon für einen so unendlich großen Gott tun?« – »Aha«, dachte Gott. »Der Wunsch wirkt schon. Kluge Frage.« Und laut sagte Gott: »Bau mir ein Haus. Einen Tempel. Einen Ort, an dem ich wohnen kann. Dort möchte ich einziehen«. – »Ein Ort, an dem du wohnen kannst?«, fragte Salomo nachdenklich. »Wohnst du nicht überall? Auf der Erde. Über der Erde. Unter der Erde?«
Da wusste Gott: Salomos Wunsch war wirklich ein sehr guter Wunsch gewesen.
Er antwortete: »Du hast Recht, Salomo. Natürlich bin ich überall. Aber ihr Menschen nicht. Ihr Menschen braucht einen Ort, wo ihr mich finden könnt. Wo ihr beten könnt. Und singen. Wo ihr klug werden könnt. Und wo euer Herz still werden kann, um zu hören. Ich möchte gern einen Ort haben, an dem ihr mich suchen könnt und manchmal finden.«
Salomo nickte. Er verstand.
Als Salomo am nächsten Morgen aufwachte, begann er gleich damit. Er machte Pläne für das schönste Haus der Welt. Für Gottes Haus.
Und dann fingen sie an zu bauen: All die vielen Menschen aus dem großen Volk Israel. Das Volk der Juden. Gott hatte sie sich erwählt. Darum durften sie den Tempel bauen.
Sie bauten ein wunderschönes, herrliches Haus: Mit Zedernholz aus dem Libanon. Mit Wendeltreppen. Mit dem Allerheiligsten für die Bundeslade. Mit den Engeln, die die Lade beschützen, den Cherubim. Mit Gold auf den Wänden. Mit geschnitzten Palmen und Blumen. Wie ein Traum. Und dennoch war es Wirklichkeit.
Als das Haus fertig war, zog Gott ein. Er nahm Wohnung bei seinem Volk. Er wohnte bei seinen Menschen.
Und die Menschen zogen ein bei Gott. Sie kamen in den Tempel. Jeden Tag. Zu Gott. Sie beteten. Sie sangen. Sie hörten auf Gottes Wort.
Endlich hatten sie einen Ort für Gott.
Einen Ort für ihre Angst und für ihre Tränen.
Ein Ort für ihr Lachen und ihre Hoffnung.
Sie wussten: Gott ist da. Er verlässt uns nicht. Niemand kann Gott von uns vertreiben. Amen.
Du weißt: Bald musst du dich auf den Rückweg machen. Und du weißt auch: Da gibt es noch andere. Menschen, die nicht hier sind. Vielleicht können sie das Licht nicht sehen. Vielleicht sind sie zu schwach oder zu traurig. Dennoch sind sie hier. In deinen Worten.
Du stehst auf.
Du formst deine Hände zu einer Schale.
Die Schale hältst du vor dir.
(Bewegungen vormachen, damit Kinder sie übernehmen können.)
Du legst deine Gedanken hinein.
Du sagst Gott, an wen du jetzt besonders denkst.
(Stille)
Gott, hier sind die, an die wir denken.
Die schwach sind. Klein und ängstlich. Allein. Die sich nach Frieden sehnen.
Wir bringen sie dir. Höre uns!
(Arme nach oben strecken und öffnen.)
Bei dir sind wir geborgen. Amen.
(Blatt mit Vaterunser austeilen)
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.
Du siehst dich um. Schaust noch einmal in die Gesichter der anderen. Siehst das Licht in ihren Augen. Goldenes Licht. Segenslicht.
Gottes Segen sei in dir.
(Arme vor der Brust verschränken)
Gottes Segen sei über dir.
(Hände über Köpfe der beiden Nebenstehenden halten)
Gottes Segen sei mit dir.
(Arme hinter Rücken der beiden Nebenstehenden ausbreiten)
Dann gehst du.
Du verabschiedest dich von allen.
Es war schön, heute gemeinsam unterwegs zu sein.
Nächste Woche werdet ihr euch wieder treffen.
Neues entdecken. Und Altes.
Gottfired Mohr (Hg.)
Bei dir bin ich zu Hause
Texte für die Liturgie im Gottesdienst mit Kindern
Heike J. Schütz
Lebe glücklich, lebe froh,
wie der König Salomo
Die Autorin lässt in ihrem Beitrag erkennen, wie wohltuend eine Liturgie ist, in der man sich wie zu Hause fühlen kann.
Dieses Buch gibt Liturgie-Elemente wie Eingangsworte, Psalmen, Lieder, Gebete und liturgische Texte in die Hand, die Kindern zeigen:
»Bei Gott bin ich zu Hause.«
128 Seiten, mit Stichwortverzeichnis;
14,90 €
Das Praxisbuch hilft, Gott in der täglichen Arbeit in der Kita (neu) zu entdecken.
Mit acht komplett ausgearbeiteten Einheiten zu biblischen Themen, die dem Orientierungsplan für Bildung und Erziehung entsprechen. Mit
für eine ganzheitliche Erfassung der Geschichten.
160 Seiten, 22,00 €
… UND SICH ZU-HAUSE-FÜHLEN
Memo-Spiel
… zur Neukirchener Kinderbibel
Es gibt viele Formen des Hineinwachsens und Sich-zu-Hause-Fühlens im Glauben. Spielen ist eine davon – eine besonders schöne und unterhaltsame.
Mit den Bildern des bekannten Künstlers Kees de Kort erspielen sich schon die Kleinsten
biblische Geschichten und deren Inhalte.
Die Box enthält 70 Karten (= 35 Bildpaare; 7,5 x 7,5 cm) und eine Spielanleitung.
16,99 €
Herz – Handschmeichler aus Holz
Herz aus schön gemasertem, fein geschliffenem und geöltem Laubholz. Jedes Herz ist einzigartig. Eine Erinnerung in der Hosentasche, im Mäppchen und auf der Ablage, dass Gott mich liebhat.
In zwei Größen: groß: 5 x 4,5 cm; klein: 3 x 2,5 cm
Herz groß: 3,50 € (ab 10 Ex. je 3,20 €); Best.-Nr. 5088
Herz klein: 2,50 € (ab 10 Ex. je 2,30 €); Best.-Nr. 5113
Schlüsselanhänger »Ich bin gehalten« – mit Karabinerhaken
Der Schlüsselring ist an einer reißfesten Nylonlasche befestigt, die mit einem Karabinerhaken aus Aluminium an Ösen, Schulranzen und Taschen sicher eingehakt werden kann.
Auf dem Metallplättchen sind Regenbogen und Fisch abgebildet, samt dem ermutigenden Satz »Ich bin gehalten«. Nylonlasche mit Lasergravur auf einem Metallplättchen.
Maße: 13 cm x 3 cm
2,50 € (ab 10 Ex. je 2,20 €); Best.-Nr. 1563
Szenisches Anspiel
Hanna: Asaf, da bist du ja.
Asaf: Hallo Hanna. Ja, hier bin ich.
Hanna: Was machst du gerade?
Asaf: Ich schreibe an einem neuen Lied.
Hanna: Ein Lied?
Asaf: Ja, ein Lied für unsere Sänger am Tempel, in Gottes Haus.
Hanna: Aha. Ich dachte immer, du leitest eure Singgruppe.
Asaf: Ja, das tue ich auch. Aber ab und zu schreibe ich auch ein Lied. Das gehört für mich mit dazu.
Hanna: Ist das nicht schwierig, ein Lied für den Gottesdienst zu schreiben?
Asaf: Es geht. Jetzt gerade fällt es mir leicht. Das liegt aber auch daran, dass ich weiß, worüber ich schreiben möchte.
Hanna: Und worum geht es in deinem Lied?
Asaf: Es geht um uns Menschen. Um die vielen Gefühle, die in uns sind. Gerade um die, die nicht so schön sind.
Hanna: Was meinst du genau?
Asaf: Ich schreibe ehrlich auf, dass das Leben nicht immer nur schön ist. Wir haben es ja manchmal auch sehr schwer im Leben.
Dann, wenn wir neidisch sind auf andere, denen alles leichter fällt als uns.
Dann, wenn uns das Leben ungerecht vorkommt. Und wir denken: >Den anderen geht es viel besser als uns.<
Dann, wenn es schwer auszuhalten ist, dass andere lügen und betrügen. Wenn man mit Ehrlichkeit nicht weit kommt.
Es gibt so viel im Leben, was uns immer wieder Kummer macht.
Vor allem, weil es manchmal so aussieht, als wäre Gott gar nicht da.
Hanna: Oh. Das sind ja viele Klagen. Ist das dann ein trauriges Lied, das du schreibst?
Asaf: Naja, irgendwie schon. Zumindest der Anfang. Aber es ist nicht nur traurig. Denn in dem Lied geht es auch um Gott.
Ich schreibe davon, wie es ist, mit Gott über all das zu reden.
Wie es ist, wenn man plötzlich spürt, dass Gott da ist und für Gerechtigkeit sorgen wird. Ich schreibe vom Vertrauen auf Gott. Wie uns Menschen das helfen kann, besser mit unserem Kummer umzugehen.
Dass wir uns nicht von dem Kummer und den Klagen bestimmen lassen brauchen, weil Gott wie ein Fels ist für unsere Seele.
Dass Gott da ist – auch wenn wir das manchmal gar nicht spüren oder sehen.
Mich tröstet das und gibt mir immer wieder neue Hoffnung.
Hanna: Ja, das kann ich verstehen. Ich kenne auch Menschen, für die das Leben manchmal sehr traurig und sorgenvoll ist. Meinst du, dein Lied hilft ihnen?
Asaf: Ich hoffe es! Natürlich weiß ich das nicht sicher. Aber ich hoffe dass es anderen hilft, von meinem Vertrauen auf Gott zu hören, wenn sie selbst ihm gerade nicht vertrauen können.
Deshalb schreibe ich dieses Lied. Um gegen den Kummer, die Sorge, die Ungerechtigkeit anzusingen. Vielleicht hilft es uns, davon zu singen und es zu spüren: Gott ist da. Vielleicht tröstet das manche Menschen, wenn sie davon hören.
Hanna: Ich bin auf jeden Fall schon gespannt auf dein Lied. Singst du es mir mal vor, wenn du fertig bist?
Asaf: Klar, sehr gerne!
Hanna: Dann lasse ich es dich jetzt mal das Lied zu Ende schreiben. Ich komme einfach nachher nochmal vorbei.
(Hanna geht weg. Asaf sagt, wie zu sich selbst)
Asaf: Ja, ich möchte das Lied tatsächlich zu Ende schreiben. Gerade bin ich an einer schwierigen Zeile:
>Du, Gott, bist in allem mein Fels und mein Trost …< Hm. Soll ich das so schreiben? Oder lieber anders? …
Erzählerin/Erzähler: Asaf hat sein Lied zu Ende geschrieben. Wir kennen es auch heute noch. Es steht in unserer Bibel, bei den Psalmen. Sein Lied hat schon viele Menschen getröstet. Es ist ein Lied, das unseren Kummer kennt und vom Trost singt. Wir sind mit unserem Kummer nicht allein. Gott ist in allem für uns da – wie ein Fels.
Texte für die Liturgie im Gottesdienst mit Kindern (Gottfried Mohr)
Neu überarbeitete Auflage
Eingangsworte, Psalmen, Lieder, Gebete und liturgische Texte.
Mit Stichwortverzeichnis, 128 Seiten,
kartoniert, Format DIN-A5
€ 14,90; Best.-Nr. 2067
Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.
Das Telefon klingelt. Meine Enkelin Lisa ist dran. Und sie redet gleich los: »Oma, hast du Zeit für mich? Kann ich bitte, bitte zu dir kommen?« Lisa wohnt nur ein paar Straßen weiter, wir sehen uns häufig. Für heute waren wir eigentlich nicht verabredet. Aber am Telefon klingt ihre Stimme so unglücklich. Natürlich darf sie rüberkommen. Zum Glück habe ich noch etwas Apfelkuchen von gestern übrig. Den mag sie so gerne.
Zehn Minuten später steht Lisa vor der Tür. Ich umarme sie fest. Ich merke gleich, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmt. Aber ich lasse ihr erstmal Zeit zum Ankommen. Wortlos stelle ich den Teller mit einem Stück Apfelkuchen vor sie hin.
Und dann sprudelt es schon aus Lisa heraus: »Ach, Oma, heute ist so gar nicht mein Tag. Irgendwie ist alles ganz schrecklich. Ich streite mich dauernd mit Tom. Alles, was ich sage, kriegt er in den falschen Hals. Mama ist noch sauer wegen der Mathearbeit, die ich verhauen habe. Dabei habe ich so viel gelernt! Außerdem ist das total ungerecht, dass es andere in meiner Klasse gibt, die gar nicht lernen müssen und trotzdem viel bessere Noten haben als ich. Und Fabian und Laura prahlen damit herum, dass sie sogar Spickzettel benutzt haben und nicht erwischt wurden. Und was hat es mir gebracht, dass ich so ehrlich bin …?«
Puh. Ich merke schon: Lisa muss erstmal Dampf ablassen. Da steckt ja ganz schön viel an Gefühlen in ihr drin.
»Und überhaupt habe ich gerade das Gefühl, es passiert immer so viel Schlimmes in der Welt. Wie soll man denn da fröhlich sein? Carolin hat mir erzählt, dass ihre Schwester im Krankenhaus ist, weil sie eine seltene Krankheit hat. Die ganze Familie macht sich große Sorgen, was mit ihr los ist. Dann haben wir heute in Religion darüber gesprochen, wie viele Menschen auf der Welt kein Trinkwasser und nicht genug zu essen haben. Und so oft tun sich Menschen gegenseitig weh: Mit Worten oder – noch schlimmer – mit ihren Händen und sogar Waffen. Wie kann das sein, dass es oft so schwer und ungerecht ist in der Welt? Ist das wirklich die Welt, wie Gott sie sich für uns vorgestellt hat?«
Ganz schön viel, was Lisa gerade beschäftigt. Wie ein Häufchen Elend sitzt sie auf ihrem Stuhl. Es sind große Fragen. Ob ich ihr dabei helfen kann?
»Oma, was sagst du denn dazu? Geht’s dir manchmal auch so? Siehst du manchmal auch so vieles, was dir Kummer macht und dich dann bedrückt?«
Lisa schaut mich an. Sie will eine ehrliche Antwort von mir. Kein Schönreden oder Vertrösten oder so. Sie will wirklich hören, wie es für mich ist.
»Ja, Lisa, mir geht es manchmal auch so wie dir gerade.« – »Und was machst du dann, Oma?« – »Das kommt darauf an. Das ist nicht immer gleich.
Manchmal mache ich einen Spaziergang. Oder ich rede mit jemand anderem darüber, so wie du heute mit mir.« – »Stimmt, das hat mir schon sehr gutgetan, dir das alles so sagen zu können.« – »Und manchmal tut es mir gut, in die Kirche zu gehen.« – »In die Kirche?« –
»Ja. Manchmal habe ich das Gefühl, es stürmt alles nur so auf mich ein. Und auch wenn ich weiß, dass ich Gott überall finden kann, tut es mir gut, in die Kirche zu gehen. Einfach mal mein gewohntes Umfeld zu verlassen. Ganz bewusst zu ihm zu gehen. So, wie du ja heute auch zu mir gekommen bist.« – »Ja, so ging es mir auch, als ich dich angerufen habe. Ich musste einfach mal raus. Weg von allem, was so festgefahren ist. Hier, bei dir, habe ich das Gefühl, freier atmen zu können.«
»Siehst du, und mir geht es genauso. In der Kirche sieht für mich alles ein bisschen anders aus. Die Welt wird dadurch zwar kein Stück besser. Mein Leben wird dadurch auch nicht anders. Aber ich kann wieder erkennen, dass Gott da ist. Dass er in unserer Welt ist und wir ihm sehr wichtig sind.
Oft fange ich dann an, mit Gott zu reden. Ich sage ihm alles, was mir auf dem Herzen liegt und womit ich mich schwertue. Meistens wächst dann in mir wieder Hoffnung und Vertrauen. Das ist ein bisschen wie bei einer Tankstelle: In der Kirche >tanke< ich wieder Zuversicht.
Manchmal nehme ich auch ein Gesangbuch in die Hand und blättere in den Psalmen. Das sind Gebete von Menschen, die ähnliches erlebt haben, wie wir. Hin und wieder tröstet mich ein Vers daraus und macht mir wieder Mut.
Zum Beispiel der hier aus Psalm 73: >Gott, du bleibst in allem mein Fels und mein Trost.< Solche Worte tun mir gut. Dann erinnere ich mich daran, dass ich Gott ja eigentlich vertraue. Dass ich mich auf ihn verlassen kann, auch wenn es gerade so aussieht, dass alles gegen ihn spricht.«
Eine Weile sitzen wir beide schweigend zusammen. Dann sagt Lisa: »Danke Oma. Mir tut das gut, dass du mir das so offen erzählst.«
Ich umarme sie und halte sie fest. Lisa atmet tief durch. Ich merke, wie sie innerlich ruhiger wird. Ich höre sie murmeln: »Gott, du bleibst in allem mein Fels und mein Trost.« Und dann fragt sie: »Oma, hast du vielleicht noch ein Stück Apfelkuchen für mich?«
Miriam Guillet
Hier geht es weiter zur nächsten Einheit.
– Wie kann es sein, dass es so »gottlos« in der Welt zugeht?
– Macht es überhaupt einen Unterschied, ob man mit Gott oder ohne ihn im Leben unterwegs ist?
– Wo zeigt sich Gott und seine Gerechtigkeit in dieser Welt?
In Vers 17 beschreibt er dann die Wendung. Im Tempel kann er sich wieder ausrichten auf Gott. Er spürt seine Gegenwart und kann wieder erkennen, dass das Leben mehr ist als das, was wir sehen. Das macht ihn froh und stimmt ihn hoffnungsvoll. All seinem Zweifel und Verzweifeln setzt er nun Vertrauen, Zuversicht und Hoffnung entgegen.
Wenn wir Kummer haben oder traurig sind, dann reden wir darüber erfahrungsgemäß nicht mit allen. Kummer, Trauer und Ängste sind etwas sehr Persönliches. Das preiszugeben heißt, das Gegenüber in das eigene Herz schauen zu lassen und zu sagen, wie es mir wirklich geht.
Dazu braucht es einen sicheren, vertrauten und geschützten Raum, auch für die Kinder. Wo können sie sich öffnen?
Der Psalmbeter redet direkt mit Gott und kann darin Vorbild sein: Bei Gott gibt es so einen vertrauensvollen Schutzraum. Für alles, was uns bewegt. Auch die Klagen, Ängste und Fragen dürfen hier ausgesprochen werden.
Die Mitarbeitenden leben dies durch das gemeinsame Psalmbeten und das Reden mit Gott (nicht nur über Gott) vor. Sie sind auch darin »Gottes Ebenbild«, einen solchen Raum für die Kinder zu eröffnen.
Siehe hierzu »Liturgische Elemente zur ganzen Reihe«.
Herr, wohin sonst sollten wir gehen (Wwdl+ 152)
(Siehe hierzu »Kreative Umsetzung der Geschichte« des vorigen Sonntags.)
An der Trosthöhle weiterbauen, sie mit Kissen, Kuscheltieren … einrichten, es sich darin gemütlich machen. Evtl. können darin die Geschichte und die Aktion »Klage-Stein und Trostbrot« erlebt werden (s. u.).
In der gestalteten Mitte stehen zwei Körbe: Einer mit Steinen, einer mit »Trostbrot«
Ein Rezept für das Trostbrot finden Sie in der digitalen Ausgabe des entsprechenden PKG.
Wer möchte, darf sich einen Klagestein aus dem Korb nehmen und in der Mitte, bei Gott, ablegen.
Anschließend wird das Trostbrot verteilt und gemeinsam gegessen.
Aktion evtl. umrahmen mit dem frei getexteten Liedruf: »Du bist da wo Menschen klagen/hoffen/leben« (KuS 476/LJ 498/MKL1 42/KG 147/KKH 28)
Hier geht es weiter zur Erzählung für Jüngere.
Hier geht es weiter zur Erzählung für Ältere.
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Hier geht es zum kostenfreien Zusatzmaterial der Trostkärtchen.
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